BLUES DER GROSSSTADT - Elbphilharmonie · 2019-04-26 · BLUES DER GROSSSTADT jeweils 19:30 Uhr |...

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BLUES DER GROSSSTADT 1./5./8./12.4.  19:30 UHR ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

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BLUES DER GROSSSTADT

1./5./8./12.4.   19:30 UHRELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

Ein gemeinsames Festival von:

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BLUES DER GROSSSTADTjeweils 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

Mi, 1. Mai

Raï: Sofiane Saidi & MazaldaDie Stimme von Sofiane Saidi, »Prinz des Raï 2.0«, schwebt über flirrenden Beats, Gitarren- und Saxofonklängen und allerlei psychedelischen Sounds des Sextetts Mazalda.

So, 5. Mai

Finnischer Tango: SvängVier Finnen, vier Mundharmonikas – vom üblichen Format bis hin zum veritablen Bass- Balken. Und die unendliche Welt nordischer Melancholie im Tango-Takt.

Mi, 8. Mai

Rembetiko: Çiğdem AslanWenn die alevitisch-kurdische Sängerin Çiğdem Aslan den griechischen Rembetiko singt, hält sie die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander der Kulturen wach.

So, 12. Mai

Klezmer: Daniel Kahn & The Painted BirdKlezmer goes Punk & Cabaret: ein klug gemixtes Hochenergie-Programm aus alten jiddischen Songs und neuen Liedern, die sich auch mal kritisch mit der US-Politik befassen.

»Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust.« Diesem berühmten Stoßseufzer aus Goethes »Faust« könnten sich auch die Musiker der Reihe »Blues der Großstadt« anschließen, die sich zwischen (mindestens) zwei Kulturen hin- und hergerissen fühlen. Denn einerseits bewegen sie sich in den traditionellen Stilen ihrer musi- kalischen Vorfahren – sei es der oft als »Blues Algeriens« bezeichnete Raï, der melancholische finnische Tango, der schwermütige Rembetiko der aus Kleinasien vertriebenen Griechen oder der Klezmer, der die untergegangene Welt jüdischer Schtetl besingt. Andererseits aber leben diese Musiker nun einmal in der Gegen-wart, in modernen Metropolen wie London, Paris oder Berlin.

Das Resultat ist ein Vexierspiel der Identitäten, das perfekt ins Internationale Musikfest Hamburg passt – das Motto der aktuellen Ausgabe lautet nämlich »Identität«. »Schon immer haben Leute im Exil in ihrer Volksmusik Zuversicht gefunden«, sagt etwa die Sängerin Çiğdem Aslan (oben im Bild). »Sich an Elementen seiner eigenen Kultur festzuhalten ist eine Art, damit umzugehen, weit weg von zu Hause zu sein.«

Gleichzeitig ist die Großstadt mit ihrer offenen, vielfältigen Gesellschaft auch der ideale Ort, an dem sich diese traditionelle Musik entfalten oder mit anderen, neuen Strömungen verbinden kann. Das gilt nicht nur für Aslans Wahlheimat London: »Mit ihrer Diversität ist die Stadt ein Treffpunkt vieler Kulturen und musikalischer Stile. Sie können miteinander in Kontakt treten und sich mischen; eine Kultur kann hier aber auch für sich stehen, ohne sich verstellen oder ver-stecken zu müssen.« So entsteht ein neuer Blues der Großstadt – mit einem Bein in der Vergangenheit und einem in der Zukunft.

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SOFIANE SAIDI & MAZALDA

Der aus Algerien stammende und heute in Paris lebende Sänger Sofiane Saidi gilt als »Prinz des Raï 2.0«. In seiner Vision einer modernen Raï-Musik verschmilzt orientalische Musiktradition mit zeitgemäßer Tanzbarkeit und einem psychedeli-schem Groove, dem man sich nur schwer entziehen kann.

In Algerien aufgewachsen, wurde Saidi von frühester Kindheit vom Raï geprägt, sang schon als Junge bei Hochzeiten und Familienfesten und mit 15 Jahren bereits in den legendären Clubs der algerischen Stadt Oran wie dem Andalusians und dem Dauphin, das mit Cheb Hasni, Fethi und Marsaoui einige der Ikonen des moder-nen Raï hervorgebracht hat. Von dort zog es den umtriebigen Musiker schließlich in die französische Hauptstadt, wo er sich zu einem der gefragtesten Interpreten der Szene entwickelte. Sofiane Saidi ist permanent zwischen den Welten unter-wegs: in den Cabarets des Orients ebenso wie in Clubs und Bars, bei Partys am Ufer der Seine und großen Popmusikfestivals Europas.

Zahlreiche Einspielungen dokumentieren das bisherige Schaffen des Künstlers. So brachte Sofiane Saidi in Zusammenarbeit mit dem französischen Acid-House-Duo Acid Arab und Keyboarder Kenzi Bourras das Album »Music of France« heraus, auf dem unter anderem die Single »El Hafla: the Party« enthalten ist. Diese Aufnahme wurde 2016 für den Victoire de la Musique Award nominiert. 2018 erschien mit »El Ndjoum« das jüngste Album von Sofiane Saidi und Mazalda.

Mit Mazalda steht Sofiane Saidi ein kongeniales Musikerensemble zur Seite. Es besteht aus sechs »Musikverrückten«, Rhythmusgruppe und Blechbläsern, die sich – von der Musiktradition der Beduinen, von Funk und Elektro inspiriert – kurz als »menschliche Version maschinengenerierter Klänge« bezeichnen. Sie unter-stützen Sofiane Saidis warm-heiseren Gesang mit lebhaftem Sound, tiefgründigen Raï-Rhythmen und unerschöpflichem Klangfarbenreichtum. Eine Formation, die Herz, Seele und Groove würzt.

Sofiane Saidi vocals

MazaldaStéphane Cézard saz, guitarJulien Lesuisse saxophoneAdrien Spirli bass, keyboardLucas Spirli keyboardMoncef Hakim Besseghir percussionYann Lemeunier drums

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SVÄNG

Das »Mundharmonika-Pendant zum Kronos-Quartet« (Songlines-Magazin) spielt zeitgenössische Mundharmonikamusik, die derzeit wohl kein zweites Mal in dieser Kompaktheit und Virtuosität zu finden ist. Drei der Bandmitglieder entstammen der renommierten finnischen Sibelius-Akademie und verkörpern dennoch das hundertprozentige Gegenteil von Akademismus. Und mit Pasi Leino haben Sväng einen Vertreter der großen finnischen Mundharmonika-Orchester- Tradition in ihren Reihen. Jouko Kyhälä beschreibt die Musik des fulminanten Quartetts folgendermaßen: »Finnland liegt zwischen Ost und West. Sowohl die melancholischen Russen als auch die fröhlichen Schweden beherrschten phasen-weise das Land. Also gibt es beide Seiten in der finnischen Mentalität und auch Musik. In uns ist eine tiefe Liebe zum Moll, zur Schwermut. Aber in uns ist auch viel Lebensfreude.«

Bereits die erste CD, einfach »Sväng« betitelt, erlangte 2008 internationale Be- achtung. In den darauffolgenden Jahren gelang es den vier charmanten Finnen, neue Standards für das Ensemblespiel auf der Mundharmonika zu setzen – im Hinblick auf Repertoire wie Spieltechnik. Die Musiker verwenden dazu sowohl diatonische (auf eine Tonart festgelegte) als auch chromatische Mundharmoni-kas (die alle zwölf Halbtöne hervorbringen können). Mit ebenso anspruchsvollen wie unterhaltsamen Programmen überzeugen die Visionäre mittlerweile Publikum und Fachwelt rund um den Globus von den schier unbegrenzten Möglichkeiten dieses Instruments und sind ein gern gesehener Gast auf Festivals, Kleinkunst-bühnen und in Konzerthäusern. In Jools Hollands legendärer Silvestershow auf BBC 2 begeisterten Sväng 2008 ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen.

2018 erschien ihre achte CD »Sväng plays Tango«, die sich ausschließlich dem finnischen Tango widmet. Die Bandmitglieder haben dafür eine Auswahl der in Finnland sehr populären Tangos des 20. Jahrhunderts getroffen, diese ihrer Texte entkleidet und liebevoll neu arrangiert. Nur mit ihren Mundharmonikas vermitteln Sväng so die Atmosphäre eines samstäglichen »Lavantassi« (Tanz auf dem Bretterboden) in einem finnischen Tanzsaal. Ergänzt wird das Album durch Tango-Neukompositionen der Bandmitglieder im traditionellen Stil.

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Eero Grundström MundharmonikaJouko Kyhälä Harmonetta, MundharmonikaPasi Leino Bass-MundharmonikaEero Turkka Mundharmonika

Timo Hakkarainen TanzHeidi Vaittinen Tanz

ÇIĞDEM ASLAN

Çiğdem (sprich: »Tschiidem«) Aslan wuchs unweit des Taksim-Platzes in Istanbul als Tochter alevitischer Kurden auf und zog vor wenigen Jahren nach London. Während ihres Studiums der englischen Literatur in ihrer Heimatstadt trat sie bereits regelmäßig als Rembetiko-Interpretin auf. Das dortige Leben als Teil einer ethnischen Minderheit und später dann als Immigrantin und Musikstudentin in Großbritannien hat ihr Verständnis für dieses Genre, den »griechischen Blues«, der in der Regel von Männern dominiert wird, deutlich geschärft. Für ihr 2013 beim Berliner Independentlabel Asphalt Tango Records veröffentlichtes Debüt-album »Mortissa« erhielt sie 2014 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Mit ihrem aktuellen Album »A Thousand Cranes« geht Çiğdem Aslan auf eine musikalische Reise in Richtung Athen, Balkan und Südostanatolien. Der Kranich leiht dem neuen Album seinen Namen: Der symbolträchtige Zugvogel steht für tiefes Wissen um Kultur und Tradition, seine Langlebigkeit für Glück und ewige Jugend, sein Tanz verheißt wahre Liebe und unbändige Freude. Er wird denen tröstend zur Seite gestellt, die im Exil der Heimat hinterhertrauern. Dem Kranich wird Freiheitsliebe zugesprochen, er gilt als Symbol des Friedens.

Çiğdem Aslans Songs atmen Nostalgie und leben von der schmerzvollen Sehn-sucht nach einer Zeit, in der Kulturen und Ethnien über alle Sprachbarrieren hinweg zusammenkommen, um Musik zu machen. Das Programm ist eine Huldigung dieser friedvollen Zeiten, die aktuell so unerreichbar scheinen. Ihre gleichermaßen sanfte und kraftvolle Stimme bringt die Botschaft von Hoffnung und Durchhaltevermögen und öffnet dem Publikum die Türen zu den alten Liedern der Ägäis.

Die Aufnahmen zu »A Thousand Cranes« wurden im altehrwürdigen Athener Studio AntArt gemacht, in dem schon Mikis Theodorakis Musikgeschichte schrieb. Unter der musikalischen Leitung von Nikolaos Baimpas begleitet Çiğdem Aslans erstklassiges Ensemble die musikalische Reise mit einem klaren und modernen Sound und großer Spiel- und Improvisationsfreude.

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liÇiğdem Aslan vocalsMichalis Kouloumis violinDimitris Koufogiorgos bouzoukiColin Somervell double bassAntonio Romero darbukaAntonis Anissegos pianoNikolaos Baimpas kanun, musical director

DANIEL KAHN & THE PAINTED BIRD

Sänger, Musiker, Schauspieler, Regisseur, Komponist und Geschichtenerzähler in einer Person – das ist Daniel Kahn. Geboren und aufgewachsen in Detroit, hatte er Gelegenheit, seinen Platz zwischen schwarz und weiß, arm und reich, oben und unten, drinnen und draußen zu suchen. Mit dem aktuellen Album »The Butcher’s Share« machen Daniel Kahn & The Painted Bird ihrem Ruf als »radical Yiddish borderland bandistas« mit Punk-Attitüde alle Ehre. Es ist das bis dato kraftvollste und komplexeste Werk des unter anderem mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten Künstlers und stellt sich den großen politischen und persönlichen Themen unserer Zeit.

Unterstützt wird der nach Stationen in New Orleans und New York inzwischen in Berlin lebende Song-Poet dabei von hochkarätigen musikalischen Weggefähr-ten: der Berliner Klezmer-Veteran Christian Dawid mit seinem Arsenal von Blasinstrumenten sorgt dafür, dass sich The Painted Bird wie eine betrunkene Seemanns kapelle anhört, die eine jüdische Hochzeitsfeier auseinandernehmen. Der Schlagzeuger Hampus Melin sorgt für den nötigen Drive, Michael Tuttle schlägt den Bass furios und sensibel zugleich. So sorgt The Painted Bird für die faszinierende Stimmung von Intensität und jiddischer Party-Stimmung, wie sie sonst nur Balkan-Bands oder die französische Gruppe Bratsch beherrschen.

Unterstützung für das Album kam vom renommierten Maxim-Gorki-Theater in Berlin, wo die neue Live-Show der Künstler 2017 Premiere feierte und an dem Kahn mittlerweile als Musikkurator, Hauslyriker und immer wieder auch als Schauspieler tätig ist. Inspiriert von seiner Arbeit dort entwickelten sich die lyrischen und musikalischen Grundideen für das neue Album, oder, wie Daniel Kahn sagt: »Dieses Album entstand im Umfeld des Gorki-Theaters, in dem Künstler verschiedenster Herkunft einen gemeinsamen Boden finden, auf dem es nicht um gespaltene Identitäten, sondern um radikale Vision und komplizierte Narrative geht.«

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Daniel Kahn vocals, accordion, pianoChristian Dawid clarinet, saxophone, tromboneMichael Tuttle double bassHampus Melin drums

Yeva Lapsker video

Mehr Infos unter:hawesko.de/elphi

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Zai und Edgar E . NordmannChrist iane und Dr. Lutz PetersÄnne und Hartmut P le i tzMartha Pulvermacher St i f tungGabr ie le und Peter SchwartzkopffMargaret und Jochen SpethmannBirg i t Steenholdt-Schüttund Hert igk DiefenbachProf. Dr. Volker Ste inkrausSarah Ann und Eggert VoscherauAnja und Dr. Fred WendtHi ldegard und Franz Günter WolfConstanze und Chr ist ian Wriedt

sowie weiteren Förderern , d ie n icht genannt werden möchten.

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