Bodenseebulletin 0 6 4 – Diens tag , 20 . Juni 2017 D em ... · 8 Auch in Konstanz gibt es ein...

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1 Bodenseebulletin 064 – Dienstag, 20. Juni 2017 Dem Gewitter graut vor mir Liebe Lesergemeinde! …… noch gestern Abend: Ich verlebe einen schönen Hafenabend. Da ich wieder ganz am Hafeneingang zum Steg 3 liege, muss jeder an mir vorbei. Ich werde ständig in Gespräche verwickelt. Endlich erkenne ich meine Saison wieder. Wo hatten sich nur alle versteckt. Ich will ins Clubrestaurant zum Abendessen. Montag - Ruhetag. Also bemühe ich meine Bordküche, die mich heute nicht begeistern kann. Am liebsten würde ich eine Schüssel (ca. 1500 ml) Rote Grütze mit flüssiger Sahne speisen, aber das hat meine Küche nicht zu bieten. Das sind nur die Wachträume eines Diabetikers. Die Gästeecke hat sich noch gefüllt. Ich mache meine tägliche Leergutkontrolle. Gut drei Liter Flüssigkeit habe ich heute in mich hineingekippt (brav) kalorienminimiert, versteht sich. 20:00 Uhr – Die Sonne verschwindet hinter den Gebäuden und augenblicklich geht die Hitze zurück, und es wird gemütlich im Cockpit. Besucher kommen und gehen.

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Bodenseebulletin 064 – Dienstag, 20. Juni 2017

Dem Gewitter graut vor mir

Liebe Lesergemeinde!

…… noch gestern Abend:

Ich verlebe einen schönen Hafenabend. Da ich wieder ganz am Hafeneingang zum Steg 3 liege, muss jeder an mir vorbei. Ich werde ständig in Gespräche verwickelt. Endlich erkenne ich meine Saison wieder. Wo hatten sich nur alle versteckt. Ich will ins Clubrestaurant zum Abendessen. Montag - Ruhetag. Also bemühe ich meine Bordküche, die mich heute nicht begeistern kann. Am liebsten würde ich eine Schüssel (ca. 1500 ml) Rote Grütze mit flüssiger Sahne speisen, aber das hat meine Küche nicht zu bieten. Das sind nur die Wachträume eines Diabetikers. Die Gästeecke hat sich noch gefüllt. Ich mache meine tägliche Leergutkontrolle. Gut drei Liter Flüssigkeit habe ich heute in mich hineingekippt (brav) – kalorienminimiert, versteht sich. 20:00 Uhr – Die Sonne verschwindet hinter den Gebäuden und augenblicklich geht die Hitze zurück, und es wird gemütlich im Cockpit. Besucher kommen und gehen.

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Mein Smartphone blinkt ………………..

’Werftchef’ Stefan K. meldet sich aus seiner Küche auf der Schwäbischen Alb und seiner Holundersirup und -balsamico Produktion:

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Lieber Stefan, Du und Dein Clan, Ihr würdet selbst in der einsamsten Wildnis gut überleben. Alle Survivaltalente sind in Euch vereint. Weiter so und herzliche Grüße zu Euch.

Ich habe keine Vorstellung, wie Holunderblütensirup oder -balsamico schmecken. Als ich ein Bub war, hat meine Mutter uns Kindern gelegentlich süße Holundersuppe mit Griespudding gemacht. Seitdem ist mir Holunder nicht mehr begegnet.

Dienstag, 20. Juni 2017: 06:35 Uhr – Die Tage beginnen immer früher. Nun, morgen ist Sommersonnenwende und dann werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder kürzer und die Nächte dementsprechend länger. Mal sehen, wie sich das auf das eigene Schlafverhalten auswirken wird. Heute Morgen schickt die Sonne schon wärmende Strahlen in mein Cockpit, weil ich gen Nordosten ziemlich freie Sicht über den See habe:

Man beachte die Himmelsrichtungen von Sonnenauf- u. –untergang.

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…… Konstanz Blickrichtung Sonnenaufgang

07:45

Hinter dem Rufzeichen DQDZ verbirgt sich Klaus alias Diogenes, unser Mann knapp unterhalb vom nördlichen Polarkreis in Prinsnäs Schweden.

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Bei Diogenes wird es dieser Tage nicht richtig dunkel.

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08:45 Uhr - Heute gibt es Frühstücksvariationen. In meiner Doubletta Pfanne backe ich mir 2 Baguettebrötchen auf und der Räucherlachs wird durch geräucherte Regenbogenforellenfilets substituiert. Morgen gibt es dann Stremellachs. 10:30 Uhr – Die Entscheidung, einen Hafentag einzulegen, fällt mir nicht schwer. Die Flaggen hängen schlaff herab. Freitag werden sie wieder wehen, meint der Windguru.

Also ab in die City, auch wenn’s heiß ist. Vielleicht finde ich ja ein Jughurt Eis. Das ist Motivation genug, um mich auf die Füße zu bringen. Gleich am Eisstand der Hafenhalle bekomme ich ein Joghurt-Eis. Auf meine Nachfrage meint die Eisverkäuferin, das sei doch seit Jahren schon im Angebot. Nun gut, wenn man immer nur die Standard-Milchspeiseeissorten ordert, dann fällt einem das gar nicht auf.

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Konstanz ist wie leer gefegt. Jeder der kann, ist im Freibad oder auch auf der Arbeit.

Der Biergarten und die Treppe sind sonst überbelegt …………………… Ich stapfe unermüdlich weiter und drehe meine Shopping-Runde.

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Auch in Konstanz gibt es ein Schuhhaus Quick, das die berühmten Sunbrellas führt:

Beim Musikhaus Ebert schnuppere ich in jede Ecke und freue mich über das vielseitige Angebot:

Abschließend schlendere ich noch durch den klimatisierten Konsumtempel LAGO – fast menschenleer. 12:30 Uhr – Total ermattet erreiche ich mein Schiff. Erst einmal die Flasche an den Hals. Alle Gastschiffe sind aufgebrochen, auch CLÄRCHEN 6 hat die Leinen gelöst.

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12:45 Uhr

13:30 Uhr - Siesta heißt das Zauberwort, nicht nur in Andalusien. 14:45 Uhr – 34°C im Salon wecken mich wieder. Ich hocke mich ins Cockpit, denn inzwischen weht eine leichte Brise aus SE über den See. Im NW ziehen schwarze Wolken auf. Einige kleine Gewitterzellen ziehen zur Schwäbischen Alb. Bei einer routinemäßigen WLAN Kontrolle entdecke ich folgendes Netz: PUBLIC-UEBERLINGEN

Na, es wird doch Zeit, dass die Bodensee–Schifffahrtsbetriebe in ihren Häfen ein freies WLAN anbieten. Ist das nun das WLAN der MS ÜBERLINGEN oder das des BSB Hafens Konstanz? Ich werde das im Auge behalten.

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Es wird immer schwüler. Auch mehr Wind kommt auf.

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder das Gewitter trifft uns oder es zieht knapp vorbei. Ich bin standby, um wenn nötig, alles rasch zu verschließen. Der Wind hat auf West gedreht, denn da steht das Gewitter. Da es keine Starkwindwarnung für den Westteil des Bodensees gibt, wird das Gewitter wohl einen Bogen um den See machen wird. Ab und zu höre ich Donnergrollen in der Ferne. Ich wahrschaue kurz im Cockpit und dem Gewitter graut vor mir. Es verzieht sich, nicht ohne einige wenige, zählbare Tropfen zu verlieren.

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Meine beiden Kreuzfahrer melden sich:

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Inzwischen sind auch Bilder von Siggi eingetroffen. Geht nicht, gibt’s nicht bei Siggi.

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Auch Jan schickt einen nachträglichen Gruß aus Norderney:

Jan & Sonja machen eine kleine Urlaubsunterbrechung, da sie in Düsseldorf Dinge zu erledigen haben.

Man beachte die modischen Herrenhüte der Urlauber. ….. Fortsetzung folgt

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Herzlichst Euer Big Max

08. August 2016

Once I lived the life of a millionaire Spent all my money, didn’t have any care

Took all my friends out for a mighty good time Bought bootleg liquor, Champaign and wine …….

(aus dem Song: Nobody Knows You When You’re Down & Out)

https://www.youtube.com/watch?v=UA3izsgVEq0

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PS. Ich freue mich auch über gelegentliche Lichtblicke aus eurem Leben; nur nicht so schüchtern, traut euch: [email protected]

www.big-max-web.de