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Heſt 132 33. Jahrgang August 2008 ISSN 1860-9031 Die Zeitschriſt der Globetroer

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Heft 13233. JahrgangAugust 2008ISSN 1860-9031 Die Zeitschrift der Globetrott er

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Heft 13233. JahrgangAugust 2008ISSN 1860-9031 Die Zeitschrift der Globetrott er

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Liebe Freunde,

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Dein VorstandNorbert Lüdtke, Ulla Siegmund, Dieter Leonhard, Elke Pröpper, Christel Loock

der vierte Trotter dieses Jahres liegt nun vor Dir und im Dezember wirst Du die aktualisierte Mit-gliederliste zusammen mit dem sechsten Trotter erhalten. Der Oktober-Trotter allerdings entfällt. Die dabei freiwerdenden Ressourcen an Zeit und Geld investieren wir in die Mitgliederliste. Damit diese auf dem neuesten Stand ist, bitten wir Dich genau zu prüfen, ob Du die Zentrale über Deine aktuellen Reiseländer der letzten Jahre informiert hast. Ganz besonders wichtig für den Kontakt untereinander ist Deine aktuelle E-Mailadresse. Natürlich sollten auch Deine aktuellen Adressdaten auf dem neuesten Stand sein. Reiseländer, E-Mail-Adresse und Adressdaten kannst Du gerne per E-Mail schicken, Deine Reiseländer kannst Du online unter www.globetrotter.org selbst ein-pflegen (siehe Seite 27). Ganz herzlichen Dank für Deine Mühe!

Vielleicht sehen wir uns ja auch bei einem der kommenden Globetrottertreffen. Dazu gibt es in den kommenden Wochen mehrfach Gelegen-heit. In wenigen Tagen beim 29. Fernreise-mobiltreffen in Wetzlar (siehe Seite 17) oder Anfang Oktober beim 10. Herbsttreffen der Globetrotter in Ferschweiler (siehe Seite 18).

Dein besonderes Augenmerk verdient das 10. El Mundo Dia-Festival in der Steiermark Ende Oktober (siehe Seite 7). Dort war die dzg häu-fig durch Mitglieder vertreten: in der Jury, im Publikum und bei den Preisträgern. In diesem Jahr wird die dzg in der Jury durch Annette Weirich vertreten und wir hoffen auf viele dzg’ler im Publikum!

Vertreten ist die dzg auch bei der Frankfurter Buchmesse, als Partner des traveldiary.de Reiseliteratur-Verlages von Jens Freyler. Jens hat den Wettbewerb Autoren ohne Grenzen initiiert, prämiert werden die besten einge-reichten Reiseberichte. In der Jury wird die dzg vertreten durch Norbert Liebeck, der auch an der öffentlichen Preisverleihung auf der Frank-furter Buchmesse teilnehmen wird: Sonntag, den 19.10. um 15.30 Uhr im Literatur- und Sachbuchforum Halle 3.1, L 691. Details sie-he www.autoren-ohne-grenzen.de. Über die Ergebnisse werden wir im kommenden Trotter berichten.

Goodies: Einen herzlichen Dank auch an die Verlage, die den Besuchern unseres Sommer-treffens rund 1000 Reisemagazine geschenkt haben: Reise & Preise, Tours, Geo special, Cle-ver reisen (siehe Seite 11) sowie an die Verlage Polyglott, Langenscheidt, Rowohlt, Gerstenberg und Horlemann, die teils gratis, teils günstig rund 200 Honorarbücher geschickt haben, mit denen sich der Vorstand bei den aktiven Mitgliedern der dzg bedankt. Das sind neben den Autoren und Redakteuren des Trotter die Administratoren unserer Internetseite, die Or-ganisatoren unserer Treffen und viele mehr. Die mehrseitige Bildstrecke auf den Seiten 9 bis 15 zeigt viele von ihnen.

… und außerdem freuen wir uns, Christel Loock als neue Schriftführerin im Vorstand präsentie-ren zu dürfen (siehe Seite 4 im Beihefter).

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WIR GLOBETROTTER

Adressen und Kontakte der Rubrik Gastfreundschaften sind unverändert wie zuletzt in Trotter 126 oder unter

www.globetrotter.org nachzulesen.

Wir begrüßen herzlich unsere neuen Globetrotter!

NeumitgliederKlaus Zsch ock e, Frankfurter Str. 372 34134 Kassel 0561-5295097, 0177-4120961 kzsch ock [email protected], Marokko, Mauretanien, Gambia, Senegal 2007Axel Theel Lenzholzerstr. 33 51515 Kürten 0173-8221024 [email protected] Namibia 2005, Sambia 2006, Malawi, Sambia 2007Matthias Sch wich tenberg Genter Str. 61 13353 Berlin 030-4538724 matthias.sch wich [email protected], China 2005Gabriele Disterheft Ernsthofener Str. 10 64397 Modautal-Asbach 06167-939493 [email protected] Lothar Lettke Hauptstr. 4b 57612 Heupelzen 0172-3510972 [email protected] Christian Sch neidereit Sch aberger Str. 87 42659 Solingen 0212-2331169 c_sch [email protected],Südostasien 2002, Ecuador 2006, Namibia, Südafrika 2007Klaus Kohlenberg H.-Loch -Str. 9 16515 Oranienburg 0174-6956287 [email protected] Kanada 2007Claudia Friedrich s Sedanstr. 72 42281 Wuppertal 0202-504020 friedrich [email protected] Katja Saalmüller Friedhofstr. 6 67125 Dannstadt-Sch auernheim 06231-915852 [email protected], Neuseeland 2005, Polen 2007Rolf Sch eyer Adamsstr. 79 51063 Köln 0163-1365406 rolf.sch [email protected] Hartmut Krüger Hermann-Wenker-Str. 34 49716 Meppen 05931-87228 [email protected], Südamerika 2005 - z.Zt.Franz Posojewitsch Riedstr. 48 72589 Westerheim 07333-6348 info@fp-sonnensch utz.de Südamerika PartnermitgliedSigrid Zsch ock e Frankfurter Str. 372 34134 Kassel 0561-5295097, 0177-4120961 kzsch ock [email protected] Caroll Xavier Erdmann Neuer Graben 157 44147 Dortmund 0231-147367 Brasilien, regelmäßigRenate Neuberger Burgstädter Str. 23 63897 Miltenberg 09371-947402 Spanien, Gran Canaria, Griech enland 2007, Italien 2008Cornelia Korpel Genter Str. 61 13353 Berlin 030-45977650 [email protected] China 2005, Frankreich 2006, Dänemark 2007Reinhard Garloff Gundolfstr. 19 64287 Darmstadt 06151-494230 crgarloff @web.de Gabriele Welling Wellmannswiesen 9 49086 Osnabrück 0541-384554 [email protected] Kornelia Göck e Sch älk 49 58093 Hagen 02374-13535 goeck [email protected] Ecuador 2007, USA, Thailand 2008Thomas Herdt Friedhofstr. 6 67125 Dannstadt-Sch auernheim 06231-915852 [email protected], Neuseeland 2005, Polen 2007Maria-Theresita Krüger Hermann-Wenker-Str. 34 49716 Meppen 05931-87228 [email protected], Südamerika 2005 - z.Zt.

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Fr 5. bis So 7. September: 29. Internationales Globetrotter- und Fernreisemobiltreff en in 35578 Wetzlar, Festplatz Finsterloh. Mehr Infos: http://www.willy-janssen.de/, siehe Seite 17

Do 2. bis Mo 6. Oktober: Das Herbsttreff en der Globetrotter in Fersch weiler, Südeifel; Organisa-tion: Rosi Rohmer. Ausführliche Infos siehe in diesem Trotter Seite 18

Fr 17. bis So 19. Oktober: 10. österreich isch es Abenteuer- und Reise-Diafestival in Judenburg, Steiermark. Mehr Infos: www.elmundo.at, siehe Seite 7

Fr 23. – So 25. Januar: Wintertreffen der Globe-trotter auf Hofgut Stammen, mehr Infos unter www.globetrotter.org

Juni 2009: 35. Sommertreff en der Globetrotter – der Club der Globetrotter feiert seinen 35. Ge-burtstag!

Termine für Globetrotter

INHALT

WIR

GLO

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OTTER

Das ist sch ade, denn die Post sendet Dir den Trotter leider nich t nach ! Von jeder Aussendung befördert die Post 20–30 Trotterexemplare ins

Nach sendeantrag gestellt ... und der dzg deine neue Adresse nich t mitgeteilt?

Nirwana. Im besten Fall teilt sie uns immerhin deine neue Adresse mit. Doch manch e Mitglie-der verlieren wir so für immer ...

Unbekannt verzogen sind zuletzt:

Bettina Wagner Graefestr. 7, 10967 BerlinPatrick Ruhm Collenbach str. 81, 40476 Düsseldorf

Peter Ave Sussauneustr.26, 20357 Hamburg

Wir Globetrott er

Liebe Freunde ...............................................1 Neumitglieder................................................2Reisegrüße .....................................................4Regionaltreff en ..............................................6Aus der Welt der Globetrotter.......................7Überregionale Globetrottertreffen................8Das 34. Sommertreffen der Globetrotter......9Verlag spendet Zeitschriften .......................11Carmen Rohrbach schreibt uns...................1629. Internationales Globetrottertreffen......17Einladung zum 3. Wintertreffen .................18Einladung zum 10. Herbsttreffen ...............17

Reisekultour

Das Reisebuch .............................................21Reiseführer – neu auf dem Markt...............23Verlag spendet Honorarbücher...................24Telefonieren auf Reisen...............................25IT-Sicherheit im Urlaub ..............................26Wichtig für die Mitgliederliste ....................27

Gedankensplitter .........................................28Aus der Welt der Globetrotter.....................33

Unterwegs

Zu Besuch bei den Berggorillas ...................29Zu Fuß durch die Karpaten .........................32Australien, Northern Territory ...................40Winterfahrt durchs südliche Afrika ............46Mit dem Fahrrad durch Myanmar ..............53Reiseinfos zu Südindien ..............................58Mit dem Allrad-Wohnmobil 40.000 km durch Afrika – Teil 13 ..............60Tipp: Handy for Uganda..............................67

Unbekannt verzogen......................................3Reise-Mails an die dzg .................................27Redaktionstermine ......................................37Angebot für Nicht-Mitglieder......................35Unsere Globetreff en ....................................32Hinweise für deinen Trotter-Beitrag...........52dzg-Aufkleber und dzg-T-Shirt ....................41Welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft ? .55Wir Globetrotter: Unsere Organisation ......68

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WIR GLOBETROTTER

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REISEGRÜSSE

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WIR GLOBETROTTER

Regionaltreff enBei den meist monatlichen Treffen steht das Unterwegs-Sein im Vordergrund. Dort finden sich Reisepartner, werden Infos ausgetauscht, Bilder gezeigt … Am besten vorher beim jeweiligen Organisator nachfragen.

Region 0 Infos und Termine bei Jan Balster Mohnstraße 52 · 01127 Dresden� 03 51–856 79 00 ab 20 Uhr� [email protected]

Region 1In Berlin treff en sich regelmäßig Globetrotter, doch zu wechselnden Terminen. Interessenten werden in den Mailverteiler aufgenommen, wenn sie Percy Grunwald, [email protected], informieren.

Region 2In Hamburg und Umgebung werden wiederholt Treff en stattfi nden. Wer Interesse hat, mitzuma-chen, meldet sich bitte bei Manfred MiesfeldBreslauer Straße 14 · 22880 Wedel� 0 41 03–803 15 47

In Bremen fi ndet ein Mal monatlich jeweils sonn-tags um 18.00 Uhr ein Treff en statt. Aktuelle Infor-mationen bei Ursel B. Teuber� 04 21–786 70

Region 4Ruth Schäfer informiert über Treff en, die ein Mal im Monat freitags stattfi nden.Arrenberger Straße 71 · 42117 Wuppertal� 02 02–30 31 49

Gisela Sasse informiert über die an jedem dritten Freitag im Monat stattfi ndenden Treff en. Graelstraße 25 · 48153 Münster� 02 51–539 56 76� [email protected]

Region 5An je einem Sonntagnachmittag im Monat Treff en in Bedburg im Dreieck zwischen Köln, Aachen und Düsseldorf. Christina Kolb� 01 71–449 19 41

Helga und Bernhard Kral informieren über die Treff en, die jeden ersten Freitag im Monat in und um Bonn stattfi nden. Schlossstraße 6 b, 53840 Troisdorf� 0 22 41–815 89

Stellvertretend: Maria & Dieter Kanzlerski: � 02 28–32 18 86� [email protected]

Helgo Bretschneider veranstaltet Globitreff en. Bitte vorher anrufen: Selhofer Straße 6 a, 53604 Bad Honnef� 0 22 24–783 37� [email protected]

Treffen an jedem dritten Samstag im Monat (außer August) ab 20 Uhr. Acht einfache Über-nachtungsplätze sind verfügbar.Kleinigkeiten an Ess- oder Trinkbarem mitbringen (bitte keine hochprozentigen Getränke). Bei Interesse Mail an:Christel Loock, Rotehausstr. 48, 58642 Iserlohn-Grürmannsheide� [email protected]� 0 23 74–50 33 35

Region 6Jeden ersten Freitag im Monat trifft sich in 65197 Wiesbaden der Globetrotterstammtisch im Re-staurant Alt-Wiesbaden, Kurt-Schumacher-Ring 17. Beginn 19 Uhr, der Diavortrag beginnt um 20 Uhr. Fragen und Hinweise: Alexander Barth� 06 11–531 96 54Markus Müller � 0611–8110730, � [email protected]

Region 7 In den Landkreisen Hohenlohe, Heilbronn und Schwäbisch Hall treffen sich Globetrotter an jedem letzten Freitag im Monat; Ort nach Absprache:Mathias Klotz

[email protected]

Region 8 Die Münchner veranstalten an jedem ersten Diens-tag im Monat ab 20 Uhr ein Treff en im Wirtshaus Zum Holzknecht, Schmellerstr. 17 (Nähe U-Bahn-Station Poccistraße, U3/U6). Jan Heller� 0 89–859 64 24� [email protected]

Beim Reisestammtisch in München trifft sich ein loser Haufen netter Menschen zwischen 30 und 45 monatlich jeden zweiten Dienstag im Monat zum Ratschen, Dias gucken und Grillen. � [email protected] Abonnieren unserer Mail-Infos schicke ein leeres Mail an [email protected].

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AUS DER WELT DER GLOBETROTTER

Im Restaurant Alt-Wiesbaden am Kurt-Schu-macher-Ring 17 beginnt der Stammtisch jeweils um 19 Uhr, die Dia-Vorträge um 20 Uhr:

Freitag, 5. September: Michael Hausmann: Unterwasserwelten – Eintauchen in die Koral-lenriffe des Indo-Pazifiks. Freitag, 10. Oktober: Vortrag von Prof. Dr. Hanns Löhr: Tropen-krankheiten – Prävention und Therapie. Freitag, 7. November Dieter Leonhard: Süd-Äthiopien – Eine Reise durch das bedrohte Land der Mur-si und der Hamer. Freitag, 5. Dezember Markus Müller: Good Morning Vietnam.

Informationen, Anregungen und Fragen bitte an: Markus Müller, Tel 0611-8110730, [email protected] und Alexander Barth, Tel 0611-5319654, [email protected]

Die Organisatoren pflegen in Wiesbaden einen der erfolgreichsten Globetrotter-Stamm-tische Deutschlands. Wichtig ist der regelmä-ßige Kontakt zu den Besuchern, also ein Tele-fon- und E-Mail-Verteiler, und das Erstellen eines Programms. Alexander Barth, der seit 13 Jahren dabei ist, zieht sich nun als Organisator zurück, da er beruflich zu sehr beansprucht ist. Leider kann auch Markus Müller, der in der letzten Zeit die monatlichen Einladungen versandt hat, nicht mehr weitermachen. Und so suchen die beiden Nachfolger, die Alexander gerne einarbeitet!

Globetrotter-Stammtisch WiesbadenVeranstaltungstermine im zweiten Halbjahr 2008

El Mundo Dia-FestivalEin Jahrzehnt Reiseabenteuer im Bild

Das österreichische Abenteuer- und Reise-Diafestival zelebriert heuer sein Zehn-Jah-res-Jubiläum. Von 17. bis 19. Oktober 2008 wird Judenburg in der Steiermark abermals Hochburg der hochkarätigsten, schrägsten und allerneuesten Vorträgen der Reiseszene.

Das El Mundo-Festival geht in die zehnte Runde! Juroren wie Extremabenteurer und Shangri La – Entdecker Bruno Baumann, Leica-Urgestein Bernd Henrichs und Reiseliterat Hel-ge Timmerberg (Enfant terrible des deutschen Reise-Journalismus, der es schafft, gleichzeitig für Bild, Zeit und die Wienerin zu schreiben) prämieren abermals die besten Reise- und Aben-teuer-Vorträge des Jahres und zeichnen sie mit den EL MUNDO-Trophäen aus. Gewertet wird in den Kategorien Gesamtvortrag, Beste Fotogra-fie und Spannendstes Abenteuer. Zudem gibt es seit fünf Jahren einen Publikumspreis.

Das Programm ist bunter denn je: der »out-door-verrückte« Schweizer Romano Schenk mit seinen Yukon-Erlebnissen oder Norbert Blank aus Bamberg mit Rund um den Irak – mit dem Feuerwehrauto durch die »Achse des Bösen« genauso wie der vielfache 8000er Bezwinger Gerhard Osterbauer (Antarktis), der Nomade auf Zeit Karl Lueger mit Mongolei und das Focusweltenteam Katja Dippold und Josef Niedermeier mit Ägypten – der geheimnisvolle Stein des Tutenchamun.

Mehr Infos & Kartenreservierung: Tel 0043-3572-47127, [email protected], www.elmundo.at

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WIR GLOBETROTTER

Bei unseren Treffen fachsimpeln Gleichgesinnte über Reisen und Länder, vergleichen ihre Aus-rüstung, sammeln aktuelle Erfahrungen … Die Treffen bieten neben dem Spaßfaktor und den Standards – Essen, Trinken, sanitäre Anlagen – meist Dias & Filme, eine Info-Börse, Reise-Flohmarkt, Work-Shops, Lagerfeuer, Zeltplätze und Stellplätze für Wohnmobile und größere Reisegefährte.

Die Deutsche Zentrale für Globetrotter dzg veranstaltet seit 2007 das Wintertreffen der Globetrotter, seit 1998 das Herbsttreffen der Globetrotter und seit 1974 das Sommertref-fen der Globetrotter. Dieses erste, älteste und bis heute bestehende Globetrottertreffen in Deutschland wurde in der öffentlichen Wahr-

August August/SeptemberRhöntreffen Fernreisemobiltreffen

Seit 2002 Seit 1980Wann? Mitte August (Mariä Himmelfahrt) Erstes September-WochenendeWo? Nickersfelden (Bad Bocklet) nördlich Bad Kissingen Wetzlar, Festplatz FinsterlohGPS N 50° 07.448’; E 10° 07.122’ N 50° 32.412’; E 008° 32.473’Veranstalter & Organisator

Rudi Kleinhenz Willy Janssen

Infos & Kontakt

[email protected] www.willy-janssen.de

Wintertreff en Frühjahrstreff enLetztes Januar-Woch enende April/Mai: Ein internes Treff en für all jene die sich

aktiv beteiligen: als Organisatoren, Redakteure, Internet-Administratoren, Vorstand …

Hofgut Stammen an der Diemel/Weser

N 51° 33’ 52.15“, E 9° 24’ 48.42“

Veranstaltet von der dzg, organisiert von Norbert Lüdtke (Vorstand)

Veranstaltet von der dzg , organisiert von Sonja Rosch y

Sommertreff en Herbsttreff enLetztes Juni-Woch enende

Letztes September- oder erstes Oktober-Woch enende

Hach enburg im Westerwald Fersch weiler in der Südeifel

N +50° 38’ 56.00“, E 7° 48’ 30.48“ N 49° 51’ 47.30“, E 6° 24’ 18.72“Veranstaltet von der dzg, organisiert von Andi Wever & Hans Jürgen Birringer

Veranstaltet von der dzg, organisiert von Rosi Rohmer & Silvia Fisch er

Überregionale Treffen von dzg-Mitgliedern

Überregionale Globetrottertreffen der dzg

nehmung das bedeutendste seiner Art und diente anderen Treffen als Vorbild. Es wurde international beachtet und fand Besucher aus: Großbritannien, Frankreich, Italien, Nieder-landen, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Slowakei, Tschechien, USA … Im Unterschied zu anderen Treffen wird es von einem Club veranstaltet, der ideelle Ziele verfolgt, weder kommerzielle noch persönliche Interessen.

Hinweise und Anfahrtsbeschreibun-gen zu diesen Treffen findest Du unter www.globetrotter.org, Anfragen bitte an [email protected]. Die Treffen sind bei Google Maps und in einem öffentlichen Goog-le-Kalender eingetragen. Allgemeine Hinweise auch bei www.wikipedia.de.

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DAS 34. SOMMERTREFFEN DER GLOBETROTTER

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Das 34. Sommertreffen der GlobetrotterEin wunderschönen Wochenendes, erzählt in BildernF Ü R D I E F O T O S B E D A N K E N W I R U N S G A N Z H E R Z L I C H B E I H A N S J Ü R G E N B I R R I N G E R , P E T E R F I S C H E R , K A R I N N I P K O W U N D A N N E T T E W E I R I C H

Im voll besetzten Zelt las Carmen Rohrbach aus ihrem Buch Die Königin von Saba; Annette Weirich und Dieter Leonhard moderierten das Publikumsgespräch mit der Autorin.

Moni Bretschneider organisiert seit vielen Jahren das Kuchenbuffet, hier unterstützt von Rosi Rohmer. Viele Spender bringen Kuchen mit, noch mehr Kuchenhungrige stehen Schlange.

Bis zum Morgengrauen …Hans Jürgen Birringer (Bildmitte mit Sombrero) bedankt sich im Namen der dzg und der Teilnehmer des Sommertreffens bei den Mitarbeitern des Bauhofs, die das Zelt auf- und abbauen, den Müll abholen, unsere Kisten bis zum nächsten Treffen lagern und vieles mehr …

Die Vorstandsbank (vlnr): Christel Loock (Schriftführerin), Dieter Leonhard (stellv. Vorsitzender), Ulla Siegmund (2. Vorsitzende), Norbert Lüdtke (1. Vorsitzender), Georg Schmitt (Diskussionsleiter), Michael Malburg (Protokollführer), Elke Pröpper (Kassiererin)

7 Haikus aus ThailandP E T E R F I S C H E R

Sonnenaufgang geniessenAm Geisterhäusch enDie Räuch erstäbch en.

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WIR GLOBETROTTER

Bei uns sitzen Sie in der ersten Reihe: fussballjecke Globis sehen zu, wie Deutschland nicht Europameis-ter wird, hier Ulla und Rolf.Hai mit seiner mobilen vietnamesischen Garküche

Globis mit Nachwuchs

(Fast) immer einer Meinung: Die Mitgliederver-sammlung

Lebendige Runde vom Frühstück bis tief in die Nacht: Wer neu hinzu kommt, stellt seinen Tisch in der Reihe an.

Auch dieses Jahr fanden sich wieder viele neue Gesichter.

Lauwarm und zärtlich Umspült mich eine WelleIm Golf von Thailand.

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DAS 34. SOMMERTREFFEN DER GLOBETROTTER

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Auf unsere Anfrage hin schickten uns mehrere Verlage jeweils einige hundert Reise-Zeitschriften, die wir gerne an

Verlage spenden ZeitschriftenMehr als tausend Zeitschriften gratis für die Besucher des Treffens

die Besucher des Globetrottertreffens weiterreichen. Dafür bedanken wir uns bei:

Das Programm einer Dia- und Filmnacht

Zwischenstadium einer Metamorphose: So macht Frank Wolf aus einer Feuerwehr ein Reisemobil, Ingenieur Armin Mildner wendet Prüfmethoden aus der Kraftwerkstechnik an.

Liegend meditiertMitten im FussgängerstromAlter Straßenhund.

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Vlnr: Angie Vogel, Michael Malburg, Daniela Kralova, Dieter Leonhard und weitere

Andres Sommer führt durch zwei lange Filmnächte

Die Westerwälder Zeitung berichtete unter anderem am 1. Juli 2008 – Die regionalen Zeitungen berichteten an drei Tagen über unser Treffen!

WIR GLOBETROTTER

Mae Kok RiverAus seiner Trägheit erwach tLärmendes Speedboat.

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Feuerwehr mit Laube und DachgartenGute Laune auch in Elfis kleinster Hütte.

… und pfeift der Wind noch so kalt, Edith Fischer hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Carmen Rohrbach signiert ihre Bücher am Stand der hähnelschen buchhandlung von Annette und Thomas Pagel.

Die Familie Bretschneider sammelt schon jetzt Ideen für das Geländespiel 2009.

Hier melden sich die Besucher des Treffens an: Norbert Lüdtke, Bernhard Kral, Anja Hentschel, Ingo Tiezel

DAS 34. SOMMERTREFFEN DER GLOBETROTTER

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Stern unter SternenLeuch tender Heissluft ballonMeine Wünsch e trägt.

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Sie drucken die Namensschilder für die Teilnehmer des Treffens: Mario und Karin Nipkow, Herbert Schmidt, Werner Zachmann, immer gut zu hören.

Margit und Hans Jürgen Birringer erhielten in den Tagen vor dem Treffen einige Dutzende Pakete mit mehr als 1.000 Reisezeitschriften, die an die Besucher des Treffens verteilt wurden.

Gisela Blümel moderierte zwei gut besuchte Kennenlern-Workshops für die Neuen.Gespanntes Warten in gefräßiger Stille am Grill

Georg Müller Sprücheklopfer Peter Fischer importierte Baguette und Haikus.

WIR GLOBETROTTER

Steinerner Wäch terBeim Betreten des TempelsMich prüfend anblick t.

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Achim Aubert (links) präsentierte seine Fotos in der Galerie der hähnelschen buchhandlung in Hachen-burg; Andi Wever freut sich, daß alles klappt, hat er doch das Treffen mit Hans Jürgen Birringer zusam-men vorbereitet.

Das Tipi-Ambiente mit Pizza-Ofen wählten sich zum Domizil: Uli und Gisela Blümel, Klaus Heimbucher

Trotter-Redakteurin Sibille Burkhardt und Sonja Roschy, Vorstandsberaterin und noch so viel mehr …

DAS 34. SOMMERTREFFEN DER GLOBETROTTER

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Im Nach tmarkttrubelKlagt der Lautsprech ergesangDes blinden Bettlers.

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WIR GLOBETROTTER

Der Globetrotter-Club: Die Deutsche Zentrale für Globetrotter ist mit etwa 800 Mitglie-dern in mehr als 20 Ländern und mit bald 3000 Mitgliedern seit der Gründung die größte Gemeinschaft von Globetrottern in Europa auf ideeller und nicht-kommerziel-ler Basis und der älteste Globetrotterverein neben dem englischen Globetrotters Club, nach dessen Vorbild er 1974 gegründet wurde.

Die Globetrotter-Zeitschrift DER TROTTER ist die am längsten erscheinende Reise-Zeitschrift Deutschlands und die älteste nach Merian.

35 Jahre dzg 1974 – 2009Das Selbstreise-Handbuch gilt als »… beispiel-haft für eine Kategorie von Reiseführern … Einführungen in die Kunst des Reisens… « [FAZ]

Das erste, älteste und bis heute bestehende Globetrottertreffen wird von uns seit 1974 organisiert. Es ist in der öffentlichen Wahr-nehmung das bedeutendste seiner Art und diente anderen Treffen als Vorbild. Auf das Treffen wurde international hingewiesen; die Besucher kamen aus den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Polen, Rußland, der Tschechei, Großbri-tannien ...

Wir feiern das »kleine Jubiläum«: 25. bis 29. Juni 200935. Sommertreffen der Globetrotter in Hachenburg

Annette Weirich, die im Vorlauf zur Lesung wiederholt mit Carmen Rohrbach korrespondierte, leitet die nachfolgende E-Mail an die Redaktion weiter:

Meine liebe Annette,oh, wie schön – herzlichen Dank für Dein Mail. Auch wenn ich gespürt habe, dass ich gut an-gekommen bin, und manche es mir auch direkt gesagt haben, so ist es doch wunderbar, es von Dir zu hören. Du hast mich damals gleich bei El Mundo angesprochen, und hast das richtige Feeling gehabt. Ich habe mich sehr wohl bei Euch gefühlt, bin richtig beflügelt zurückge-fahren. Mir hat nicht nur gut gefallen, dass

Carmen Rohrbach schreibt uns nach dem Sommertreffen

Ihr so ein verrückter Haufen seid, sondern vor allem auch die grenzenlose Toleranz jedem gegenüber. Jeder darf so verrückt sein, wie er will und wird mit all seinen Macken gemocht und respektiert.Sag mal, wenn Du in Pakistan bist, wirst Du doch dort bestimmt hin und wieder in ein Internet-Cafe gehen können, oder jemanden finden, der einen Internetzugang hat, denn ich würde mich sehr, sehr freuen, von Dir aus Pa-kistan Mails zu bekommen. Ich bin doch schon so gespannt, und Neugier ist meine Haupt-Ei-genschaft.

Herzlich Deine Carmen

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29. INTERNATIONES GLOBETROTTER- UND FERNREISEMOBILTREFFEN

Liebe Freundinnen und Freunde,hiermit lade ich Euch herzlich zu meinem Globetrotter- und Fernreisemobiltreff en ein. Hier treff en sich erfahrene Globetrotter, die mit ihren Fahrzeugen lange Zeit in allen Erdteilen unterwegs waren sowie Rucksackreisende und Fahrradfahrer. Aber auch Wohnmobilisten, die gern einmal mit ihrem Fahrzeug abseits der normalen Wege die Welt erkunden wollen oder in ihnen noch unbekannte Länder fahren möchten, sind da und holen sich für die nächste Reise Zuspruch und Mut.

Das Treff en dient in erster Linie dem touri-stischen und technischen Erfahrungsaustausch, dem gegenseitigen Kennenlernen und nicht zuletzt dem Wiedersehen mit alten Bekannten und Freunden. Es wird von mir privat durchge-führt. Wer teilnimmt ist mein persönlicher Gast. Ausdrücklich weise ich darauf hin, daß die Teil-nahme an meinem Treff en auf eigene Gefahr und eigenes Risiko erfolgt. Für die Dauer des Treff ens sowie für die Tage vor- und hinterher unterliegt das genutzte Gelände meinem Hausrecht.

Unser Platz hat einen festen und ebenen Untergrund, ist von Wald umgeben, mit Rasen-platz für Zelte, Motor- und Fahrräder, mit Ein-kaufsmöglichkeiten und Hallenbad in der Nähe und guten Busverbindungen in die Altstadt. Auf dem Gelände des Treff ens ist ein größeres Zelt aufgebaut, in dem die Vorträge stattfi nden und das auch anderweitig genutzt wird.

Selbstversorger fi nden ganz in der Nähe Supermärkte.

Jeder Teilnehmer kann vor seinem Auto einen privaten Flohmarkt abhalten. Es dürfen aber nur reisespezifi sche Gegenstände in »haus-haltsüblichen« Mengen angeboten werden!

Wasser, ausreichend Toiletten, auch solche für Behinderte und Rollstuhlfahrer, stehen zur Verfügung. Die Toiletten werden mehrmals während des Treff ens geleert. Alle Hunde sind ausnahmslos an der Leine zu halten.

Kosten pro Fahrzeug 25 € (PKW, LKW, Wohnmobil, Motorrad), unabhängig von der Anzahl der Fahrzeuginsassen, der Ankunft oder Abfahrt der Teilnehmer. Fahrzeuge mit Anhän-ger zahlen zusätzlich 10 €. Fahrradfahrer und Leute ohne Fahrzeug (Rucksäcke) zahlen 20 €.

29. Internationales Globetrotter- und Fernreisemobil-treff en vom 5. – 7. Sept. 2007 in Wetzlar

Kontakt und mehr InfosWilly Janssen, Postfach 1246, 41368 Nieder-krüchten, [email protected], www.willy-janssen.de

Anfahrt35578 Wetzlar, Festplatz »Finsterloh«, N 50°32.412´ E 008°32.473´

A 45 (Sauerlandlinie) Dortmund - Giessen - Hanau: Beste und günstigste Ausfahrt ist Nr. 31 Wetzlar-Süd. Dann in Richtung Wetzlar bis zur Frankfurterstraße. Dort links abbiegen Richtung Butzbach (L 3360). Nach ca. 2 km Verkehrs-Kreisel, geradeaus weiter. Nach etwa 200 m links abbiegen zum Treff en. Die Entfer-nung von der BAB-Abfahrt 31 bis zum Platz beträgt ca. 5 Kilometer.

A 3 Köln - Frankfurt: Ausfahrt Limburg-Nord über B 49 Richtung Wetzlar (ca. 40 km) bis Kreuz Wetzlar-Ost. Dann A 45 Richtung Frankfurt bis Ausfahrt 31 Wetzlar-Süd. Weiter Richtung Wetzlar wie oben.

A 5 Kassel - Frankfurt: ab Reiskirchener Dreieck über die A 480 bis Ausfahrt Wetten-berg. Weiter über die B 429 bis zur B 49 Rich-tung Wetzlar zum Kreuz Wetzlar-Ost. Dann A 45 Richtung Frankfurt bis Ausfahrt 31 und weiter wie oben.

Euer Sahara-Willy �

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Marianne Hümmeke und »Sahara-Willy« Janssen

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WIR GLOBETROTTER

Ja, Ihr habt richtig gelesen. Die Lust auf er-neute Herbstgemütlichkeit hat gesiegt. Ab dem Freitag steht uns der Jugendzeltplatz auf dem prima gelegenen Plateau in der Südeifel wie-der zur Verfügung. Wir brauchen nur 5 € pro Person/Nacht zu zahlen und kriegen dann sooo viel geboten. (Längerer Aufenthalt nach Voran-kündigung möglich: [email protected])► Skizze und Deine Landkarte: Das

Suchspiel bei der Anfahrt hat bislang jeder Mitspieler gewonnen; denn trotz leicht verzwickter Wege trafen alle ein. Der Gewinn wird auch diesmal wieder großzügig verteilt: ein freudiges »Hallooo«, und, noch eines drauf »herzlich willkommen, schön, dass du kommst!«

► Wenn die Autos – egal in welcher Größenordnung – mit ausreichendem Platz geparkt werden konnten, laden Biertische und –bänke wieder zum lustvollen Lümmeln ein, sei es zum Trinkspruch oder beim generösen Verteilen von mitgebrachten Leckerlis und Gourmetbrocken – und das von morgens bis abends, weil Tageszeiten irgendwie auf Reisen gegangen sind. Prüft es nach! Und ihr wisst ja, selbstmachen ist »in«, das kann selber kaufen heißen

(dann aber zum rechten Zeitpunkt, nämlich spätestens bei der Anfahrt, vor Ort sorgt kein Laden für Unruhe). Zwar gab es früher Köhler in der Gegend, doch gehen sie heute anderen Berufen nach, also müssen wir Holzkohle bei Bedarf selber mitbringen. Und auch Wildschweine laufen nicht mehr herum, dass heißt Grillfleisch oder anderes muss bereits im Gepäck sein. Na ja, und was ihr sonst noch einpacken wollt, ist euch überlassen.

► Um kurz und schnell wieder zu neuem Hunger zu gelangen, bietet der angrenzende Spielplatz für Groß und Klein Austobemöglichkeiten. Als technische Ausstattung werden Leinwand und Diaprojektor besorgt.

► Wenn es mal etwas frischer werden sollte, und spätestens abends ist es ja soweit, dann haben wir sogar einen beheizten Aufenthaltsraum mit Küche sowie warme Sanitärräume mit Duschen.

► Trotz dieser Vorliebe für entwickeltere Höh-lenmenschen dürfen wir aber auch tierisch gern zu romantischen Feuerstellenhockern mutieren. Die Lagerfeuerstelle ist luxuriös groß, jedoch ist der Zugriff auf frei her-

Einladung zum 10. Globetrotter-HerbsttreffenDonnerstag, 2. Oktober bis Montag, 6. Oktober, in Ferschweiler (Südeifel)

Jetzt schon vormerken: Im Land der Märchen und Sagen – www.weserbergland.com –, am Fuß des Reinhardswaldes, zwischen Diemel, Esse und Weser liegt das ehemalige Rittergut der »Pappenheimer«. Nördlich von Kassel, im Süden von Trendelburg, im Einzugsbereich der Städte Höxter, Warburg, Hofgeismar und Han-noversch-Münden.

In den Hofanlagen der Raubritter befinden sich heute ein beheiztes Strohtel (Bett etwa 9 €), Ferienwohnungen sowie ein Zeltplatz

Einladung zum 3. Wintertreffen der GlobetrotterFr 23. – So 25. Januar 2009 im Hofgut Stammen an der Diemel

mit Lagerfeuermöglichkeiten, www.hofgut.de. Die Schankwirtschaft »Huckebein« bietet Frühstück und deftige hessische Gerichte (etwa 6 – 10 €). Die Küche erfüllt auch Sonderwün-sche für Kleingruppen, wie etwa Spanferkel aus dem hofeigenen Backofen, bittet jedoch um frühzeitige Anmeldung vor der Anreise. Die ganz Harten finden einen Ganzjahrescam-pingplatz in Trendelburg, www.campingplatz-trendelburg.de, luxusorientierte Warmduscher gehen ins www.burg-hotel-trendelburg.com.

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EINLADUNG ZUM 10. GLOBETROTTER-HERBSTTREFFEN

umliegendes Holz geringer geworden. Um trotzdem prickelnde Gluten und stobende Rauchgeister zu genießen, sollte auch Holz von Omas altem Bett o.ä. mitgebracht wer-den.

► Apropos Bett: Wer lieber ein gemachtes Bett vorfinden will, kann sich schon vorher an verschiedene erprobte Adressen wenden: Gastgeberverzeichnis: [email protected], www.irrel.de, Telefon 0 65 25–79-115, Fax -244 und nach Empfehlungen in/bei Ferschweiler fragen. (z.B. Pensionen Zum Felsenpfad, ☎ 0 65 23–329, oder Eifeler Hof, ☎ 0 65 23–386).

► Gute Inspiration und konkrete Wan-dervorschläge findet man unter http://www.irrel.de/tourismus/sehenswert/sehenswert_liste.htm sowie http://www.irrel.de/tourismus/sehenswert/wandern.htm.

► Wem nach einem kulturellen Ausflug zumute ist, der besucht Echternach, wo noch bis No-

vember das Willibrodusjahr anl. des 1350. Geburtstages dieses »Heiligen für Europa« vielseitig begangen wird (einschl. Infozen-trum und Kulturweg, www.willibrord.lu). Außerdem warten altrömische Wohnreste und einladende Kneipen darauf, entdeckt zu werden und in einer kleinen aber feinen Fußgängerzone tauscht man gern die Euros gegen ein kleines Souvenir.

► Und um Zweifeln vorzubeugen: noch immer ist das Benzin in Luxemburg billiger!

Was sonst noch alles geboten wird, liegt an/in uns selbst. Falls es Fragen gibt, könnt ihr anrufen oder eine Mail schicken: Rosi 00 352–369350, 00352–021233200, [email protected], oder Sylvia 0202–742151, [email protected]. Aber eigentlich sollte das hier schon reichen, um überzeugt zu sein, dass sich wie immer bei der dzg das Dabeisein lohnt!

Die Anfahrt ist auch per Zug bis Trier und an-schließendem Bus möglich.

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REISEKULTOUR

Foto:Mich ael MalburgLäch elnder Bhudda in Vientiane, Laos

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DAS REISEBUCH

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Das Reisebuch Nützliches & Schönes für Sessel & Rucksack

V O N N O R B E R T L Ü D T K E & D E M A R C H I V Z U R G E S C H I C H T E D E S I N D I V I D U E L L E N R E I S E N S ( A G I R )

»Ich verließ seine Behausung mit einem großen Bluterguss an der Brust, die Folge eines Steins, mit dem er nach mir geworfen hatte, und ver-lor beinahe zwei Glieder eines Fingers, in den er biss, als ich anthropometrische Messungen an seinem Schädel vorzunehmen suchte.«

Arnold Henry Savage Landor (1865 – 1924) in »Alone with the Hairy Ainu«

Ilija TrojanowDer entfesselte PlanetReportagenCarl Hanser Verlag, München, 2008. Hardcover, 14,8 x 21,8 cm, 200 Seiten. 17,90 Euro

Im Untertitel wird es bereits erwähnt: Der entfesselte Planet ist eine Sammlung von Repor-tagen. Jedoch sind die im Buch aufgenommenen Reportagen nicht zeitaktuell. Sie stammenaus verschiedenen Zeiten. Eslässt sich daran auch recht gutTrojanows Lebensweg nachvollziehen. Sie beginnen mit seineSchulzeit an der deutschen Schulin Nairobi, die der Autor in defrühen 1980er Jaren besuchte unziehen sich dann über verschie-dene Stationen Afrikas (die Reportagen sind zusätzlich geographisch geordnet), Indiens, Asiens und schließlich Bulgariens hin.

Einige der Reportagen sind recht nette Epi-soden, die meisten jedoch erklären dem Leser das Leben, vor allen das Leben in Afrika und Indien. Das kann der Autor besonders gut, da er sowohl Afrika als auch den indischen Subkon-tinent hervorragend kennt. Er hat dort gelebt und sich eingelassen, vor allem aber hat er sich mit seiner Umwelt auseinandergesetzt und die europäische Sicht abgelegt. In der Reportage Nichts Schlimmeres als Alleinsein, die genau genommen ein Essay ist, schildert Trojanow die schwarzafrikanische Gesellschaft und den Umgang miteinander sehr kenntnisreich: Es

ist »eine Mischung aus nicht genau definierter Solidarität und unbeschwerter Geselligkeit. Beides wird von den Menschen nachhaltig eingefordert. Wer eine Forderung enttäuscht, wird schwerlich Freunde finden.« Das Kapitel schließt mit dem Satz: »Wer sich von den an-deren entfernt, wird zum Einzelgänger – es gibt

nichts Schlimmeres.« Dass Literatur für Tro-

now wichtig ist, ist fürn Leser unverkennbar.

gibt Jede Regenzeit ein euanfang Aufschluss über as »Verlagswesen« inansania. Der Begriff Ver-agswesen ist dabei sicher u hoch gegriffen, denn es xistiert quasi nur ein einzi-

ger Verlag – ein staatlicher – in diesem Lande und nur wenige Buchläden, die diesen Namen überhaupt verdienen. Die Situation der Schriftsteller Tansani-as gibt demzufolge wenig Anlass zu Optimismus. Autoren wie Adam Shafi oder Aniceti Kitereza,

von denen Werke sogar auf Deutsch erschienen sind, werden in ihrem Land nicht geachtet. Adam Shafi klagt, dass sie nicht einmal richtige Honorarabrechnungen vom Verlag erhalten.

Da steht das Verlagswesen in Indien wesent-lich besser da. Auch damit setzt sich Trojanow auseinander. Hier kann er jedoch aus dem Vol-len schöpfen und der Leser erhält eine Fülle von Anregungen bis hin zu Literaturempfehlungen. Doch das ist nur die eine Seite Indiens. Scho-nungslos und beinahe zynisch geht er in Die Abschaffung der Armut mit den sozialen Unge-rechtigkeiten und deren Verwalter am Beispiel von Bombay hart ins Gericht: »Die Abschaffung der Armut durch Entfernen der Armen.«

Nachdenklich haben mich schließlich Troja-nows Schilderungen über seine Rückbesuche im

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REISEKULTOUR

Lande seiner Geburt – Bulgarien – gestimmt. So führt er den Leser zu einem ehemaligen Gulag, einer Gefangeneninsel in der Donau. In einer anderen Reportage schildert er den Kampf eines ehemaligen Opfers um Recht und

die Staatssicherheit über beinahe 50 Jahre (bis ins Jahr 1998 – also bis ins neunte Jahr des demokra-tischen Bulgariens) ange-fertigt hat. Bis zum heutigen Tag konnte er in Bulgarien kein Recht erlangen. Allein der Titel einer weiteren Re-portage lässt schaudern: Woder Staat Teil der Mafia istNichts Positives weiß Trojanow über das Land seiner Vofahren zu berichten, denn dTäter von damals wurden bdato nicht zur Rechenschaft gzogen. Mit diesen Texten maher dringend die Aufarbeitung Geschichte dieses Landes an. sollten vor allem die EU-Beamtzur Kenntnis nehmen, denn s2007 ist Bulgarien EU-MitgliDie Vernachlässigung der Gschichtsbewältigung und dDulden derartiger Zuständwie von Trojanow geschilderthat nicht nur Auswirkungenauf das kleine südosteuropäi-sche Land sondern kann sich durchaus auch auf die gesamte EU auswirken.

Der entfesselte Planet ist ein Buch das frei ist von Klischees, man lernt sehr viel über Land und Leute, erhält Hintergrundinfos die woanders niemals findet und vor allem wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Viele der Texte haben durchaus auch etwas Poetisches, sind also ein Lesegenuss. Zusammenfassend: ein Buch mit nachhaltiger Wirkung und somit wirklich zu empfehlen!

Rezensiert von Norbert Liebeck

John KeayMit dem Kanu durch die WüsteSieben seltsame Forsch ungsreisende1. Aufl age. Aus dem Englischen von Norbert

Hofmann (Explorers Extraordinary),Critica Diabolis 157, Edition Tiamat Berlin 2008. Bro-schur 12,5x21 cm: 224 Seiten, Textabb. 16 €

Der Vorgängerband, Exzentriker auf Reisen um die Welt, wurde bereits in Trotter 128

ort dort abgedruckt. Dem ist viel hinzuzufügen, außer: Im

egenden Band, der als konzep-elle Fortsetzung gesehen wer-

kann, werden einige weitere, hezu unbekannte exzentrische isende präsentiert: John »Roby« MacGregor entdeckte im

9. Jahrhundert das Kanu als ebensform, Kapitän John Dun-as Cochrane wandert durch ibirien, Louis de Rougemont

erzählt auf glaubhafteste seine Reiseerlebnisse. Es irritiertallerdings, das die weiteren Reisenden im Unterschied zu allen bisher Vorgestellten

hin bekannt sind: Ludwig Leichhardt, Mary Kings-ley, Isabelle Eberhardt,

allenfalls Henry Savage Landor ist halb vergessen

und wieder neu entdeckt worden. Die Ersteren efern allerdings derart

chräge Geschichten, dass ch die Lektüre des Buches ch bei Kenntnis der Letz-en lohnt.

rste der Hölleetzungen. Neue Sprach pan-us aller Weltngenscheidt Berlin und hen 2008. Einband mit heft ung 12,5x18 cm: 128

Seiten, durchgehend farbig illu-striert 9,95 €

»Brauchst Du mer als 10 Brötchen den nexten Morgen, bitte kommen hinein und erzählen es zu uns. Dan haben wir ihren Frü-stück den näxten Morgen gepäct.« Kenne wir alle, solche freundlich gemeinten, aber aus-drucksmäßig starken »Übelsetzungen«, meist auf Speisekarten, Aushängen und Schildern. Hier ist ein ganzes Büchlein voll davon, und da das Thema unerschöpflich ist, liegt bereits Band 2 vor.

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REISEFÜHRER

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Reiseführer – neu erschienen & kurz vorgestellt

Franz Josef KrückerVietnam (=APA Guide), Polyglott München 2008. Klap-penbroschur 15x22 cm: 386 Seiten, mehrere hundert Fotos, durchgehend farbig, 12 Karten plus 2 Klappenkarten, Orts- und Sachregister. Mit DVD 24,95 €

Thomas Sebastian FrankNeuseeland (=APA Guide), Polyglott München 2008. Klap-penbroschur 15x22 cm: 368 Seiten, mehrere hundert Fotos, durchgehend farbig, 16 Karten plus 2 Klappenkarten, Orts- und Sachregister. Mit DVD 24,95 €

Andreas NeumeierSchott land5. überarbeitete und erweiterte Auflage, Mi-chael Müller Erlangen 2008. Klappenbroschur 12,5x19 cm: 768 Seiten, 246 s/w- und 59 Farb-fotos, 70 Karten und Pläne, 20 Wanderungen und Touren Register. 22,90 €

Thomas SchröderNordspanien6. Auflage, Michael Müller Erlangen 2008. Klappenbroschur mit Farbkarten 12,5x19 cm: 576 Seiten, 152 s/w- und 45 Farbfotos, 36 Kar-ten und Pläne, 9 Wanderungen und Touren Register. 20,90 €

Christoph LübbertUganda & Ruanda3. Auflage (=Reise Know-How), Peter Rump Bielefeld 2008. Klappenbroschur 12x18 cm: 480 Seiten, farbige Klappenkarten und 241 Seiten Kartenatlas, durchgehend farbig, 150 Fotos, 35 Karten & Pläne, Register 25 €

Linda O’Bryan, Hans ZaglitschPanama6. komplett aktualisierteAuflage (=Reise Know-How), Peter Rump Bielefeld 2008. Klappenbro-schur 12x18 cm: 504 Seiten, farbige Klappen-karten, 120 Fotos, 30 Ortspläne und Karten, durchgehend farbig, Glossar, Register. 22,50 €

Chris Rowthorn, Ray Bartlett, Andrew Bender …Japan1. deutsche Auflage (=10. englische Auflage Oktober 2007, =Lonely Planet), Mairdumont Ostfildern 2008. Broschur mit Fadenheftung 13x20 cm: 924 Seiten, 24 Farbtafeln, Textabb. , Karten & Pläne 28,50 €

Andrew Burke, Justine VaisutisLaos1. deutsche Auflage (=6. englische Auflage August 2007, =Lonely Planet), Mairdumont Ostfildern 2008. Broschur mit Fadenheftung 13x20 cm: 396 Seiten, 20 Farbtafeln, Textabb. , Karten & Pläne 22,95 €

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REISEKULTOUR

Mit einem Buchgeschenk bedankt sich der Vor-stand bei allen, die im vergangenen Jahr in der dzg aktiv waren: Bei Autoren des Trotters, bei den Organisatoren unserer Treffen, der Trotter- und Internet-Redaktion, den Internet-Adminis-

Verlage spenden HonorarbücherBuchgeschenke für die ehrenamtlich Aktiven

tratoren und allen anderen. Auf unsere Anfrage hin schickten uns vier Verlage teils kostenlos, teils erheblich preisgünstiger mehrere Kisten mit Honorarbüchern. Dafür bedanken wir uns bei den folgenden Verlagen:

Der Flug fällt aus, der Zug hat Verspätung, der Koffer fehlt. Und dann? Die beim Verkehrsclub Deutschland e.V., www.vcd.org, angesiedelte Schlichtungsstelle Mobilität hilft vorbereitend mit einer Broschüre und im Schadenfall mit einem Schlichtungsvorschlag.

Die Broschüre Tipps für Reisende gibt Hin-weise, was vor und während der Reise beachtet werden sollte, um Probleme zu vermeiden. Und sie rät, was zu tun ist, wenn doch mal etwas schiefläuft. Zudem gibt es Tipps für barriere-freies Reisen.

Das handliche Heft kann kostenlos von der Internetseite www.schlichtungsstelle-

Tipps für ReisendeE I N G E S C H I C K T V O N H E R M A N N H A R B I S C H

mobilitaet.org heruntergeladen oder dort angefordert werden, auch als Online-Fassung für Blinde.

Wenn es trotz allem zum Streit mit einem Fernverkehrsunternehmen über Erstattung oder Schadensersatz kommt, hilft die Schlich-tungsstelle weiter. Sie informiert umfassend und bemüht sich mit einem kostenfreien Schlichtungsvorschlag für Reisende und Unter-nehmen um eine außergerichtliche Einigung. Betroffene können werktags 9-14 Uhr anrufen unter 030/469970-0, ein Fax schicken an 030-469970-10 oder per E-Mail unter [email protected] Kontakt aufnehmen.

Gerstenberg Verlag GmbH & Co. KG Hildesheim50 Bände

Horlemann Verlag Unkel

15 Bände

Polyglott Verlag GmbH Münch en130 Bände

Rowohlt Verlag Reinbek30 Bände

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TELEFONIEREN AUF REISEN

Weniger ist mehr. Das gilt auch beim Telefonie-ren (und Datenverkehr) auf Reisen. Geht der Mensch auf Reisen, sollte er zuvor sorgfältig prüfen, was er wirklich braucht. Das weltweite Kommunikationsnetz bietet zwar fast alles, kann aber teuer werden.

TelefonierenIn der Regel ist man mit einer im Ausland er-worbenen Telefonkarte am besten bedient. Nur muss man damit immer an eine Telefonzelle, dafür ist es preiswert. Man orientiert sich an den dortigen Einwohnern – die wissen, was gut ist und funktioniert. Für den täglichen Anruf daheim ist sie also optimal. Günstig sind auch Telefoncafés bzw. Internetcafés, die auch tele-fonieren lassen. Man bezahlt sofort und ist so vor Überraschungen sicher. Eine böse Falle sind Kartentelefone, die auch mit der Kreditkarte arbeiten. Da kann es schon mal KEINE Verbin-dung geben, aber eine horrende Abbuchung.

Soll es die Verbindung via Mobiltelefon sein (»Handy«), dann bietet sich die Prepaidkarte an. Das eigene Handy muss dazu SIM-Lock-frei sein. Einfach die SIM-Karte tauschen und schon ist man »Inländer« mit eigener Telefonnummer im Ausland. Diese ist von zu Hause über eine call-by-call-Nummer preiswert zu erreichen. Natürlich kann man auch zu Hause anrufen. Befindet man sich mit Mehreren auf der Reise und alle haben eine inländische Nummer, kann man auch sehr günstig miteinander telefonieren. Es ist zu beachten, dass auf der deutschen SIM-Karte gespeicherte Telefonnummern nicht zur Verfügung stehen. Komfortabel ist es, ein Zweit-Handy zu haben. Ein solches existiert inzwischen in vielen Haushalten. Es muss immer Dual-Band oder besser Tri-Band und Quad-Band beherr-schen. Einen »alten Knochen« kann man getrost zu Hause lassen. Diese Lösung hat auch den Vorteil, immer ein Ersatzgerät dabei zu haben. Der Akku wird gern im falschen Moment leer. Das Aufladen der Prepaidverbindung lässt man besten direkt im Laden erledigen, der die Karten verkauft. Dort versteht man am besten die Lan-desprache. Alles in allem hat die landesinterne Prepaidkarte auch den Vorteil, den Schaden bei Verlust des Handys zu begrenzen.

Telefonieren auf Reisen

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Telefonieren im Hotel ist fast immer die teuerste Lösung. Da muss man die ganze Te-lefonanlage gleich mit bezahlen. Call-by-call-Nummern usw. sind in der Regel nicht nutz-bar, weil diese Nummern im System gesperrt werden. Findet man unter der Tür den Zettel: »Please call your Mama«, dann ist nicht etwa etwas passiert, sondern es handelt sich um den Versuch, dich ans Hoteltelefon zu bringen und zu Hause anzurufen. Das sind dann 10 – 15 Euro fürs Haus. Die Mama oder Ehefrau wird unnötig aus dem Schlaf gerissen und freut sich um so mehr.

Rufumleitungen, Mailboxabfragen usw. sollte man auf jeden Fall vor der Abreise ver-hindern. Immerhin will man ja Ruhe haben und reisen. Wenige wichtige Kontakte wissen, wo man ist und können einen erreichen. Das reicht aus. Dass man der Mailbox nicht die Dauer der Abwesenheit mitteilt, sollte klar sein. Diebe ru-fen gern zuerst an – mehr Service geht nicht.

Zum Thema SMS bleibt anzumerken, dass es sich um eine sehr sinnvolle Technik handelt. Die Nachricht ist preiswert und kann zeitver-setzt erfolgen. Es wird also niemand wegen der Zeitverschiebung aus dem Schlaf geholt und man kann doch recht sicher sein, dass eine Nachricht ankommt, sobald der Empfänger sein Handy einschaltet. Eine SMS lässt sich nicht nur vom Handy, sondern auch einigen modernen Festnetzanschlüssen versenden. Ich benutze meinen web.de account. Da kann ich an der Tastatur schreiben.

InternetAuch im Ausland wollen wir natürlich nicht auf das Internet verzichten. Nur dürfen wir »am Ende der Welt« nicht gleich einen Breitbandan-schluss erwarten, auch Highspeed genannt.

Es ist immer das Internetcafé zu empfehlen. Zum Versenden und Abrufen der E-Mails ist es die richtige Wahl. Mails sollten keine fetten An-hänge haben. Die Urlaubsbilder haben Zeit.

Nicht immer findet man im Internetcafé den gewohnten Komfort aller Laufwerke. Aus Sicherheitsgründen verzichtet man auf ein Dis-kettenlaufwerk usw. Aber einen USB-Anschluß wird man finden. Es sollte somit ein USB-Stick

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REISEKULTOUR

im Gepäck sein. So was trägt man heute um den Hals. Noch der Hinweis zum Schluss: Bankge-schäfte im Internetcafé erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit, gell?

Einige Internetcafés bieten die Möglichkeit, den Inhalt des Camera-Chips auf eine CD zu brennen. Damit kann man Speichersorgen vor-beugen. Nach dem Brennen die CD prüfen, ob überhaupt was drauf ist!

Der Einsatz eines eigenen Notebooks und Ähnlichem über eine Handy-Verbindung stellt den absoluten Luxus dar und sollte entspre-chenden Menschen überlassen bleiben. Im besten Fall nutzt man eine WLAN-Verbindung,

soweit vorhanden. Kostenlos ist eine Verbin-dung über www.FON.COM. Dazu findet man alle Infos unter der genannten Adresse. Aber auch das funktioniert am besten nur in Bal-lungsgebieten, soweit Breitband vorhanden ist. Generell werden Notebooks geklaut! Und sie sind immer noch zu schwer und auch empfind-lich, außer dem Asus EEE und dem Medion Akoya Mini 10’’ Netbook. Brauchbar sind auch die Alleskönner-Handys mit WLAN.

Weniger ist Mehr. Wer auf Reisen ist, sollte sich auch gedanklich vom Alltag lösen. Eine Na-belschnur nach Hause ist sicherlich wichtig und beruhigend, mehr sollte es nicht sein. �

Spionage-Soft wareDie in Internet-Cafes, an Flughafen-Terminals und in Hotels eingesetzten PC sind oft mit »Spyware« verseucht und liefern Kriminellen Daten frei Haus. Über versteckt laufende Key-logger-Software können Tastenanschläge und damit auch die Benutzerdaten und Passworte protokolliert werden.Ein Abrufen Ihres Kontostands, ein Blick in den E-Bay-Account, die Buchung von Flügen oder das Bezahlen per Kreditkarte sollte daher nur im absoluten Notfall von einem öffentlichen PC erfolgen.Aber auch ohne Keylogger werden sensible Informationen automatisch im Browser-Cache gespeichert. Löschen Sie nach einem Besuch eines öffentlichen Terminals immer die tempo-rären Dateien des Browsers, der Browserhistory und Cookies. Das erledigen Sie im Internet Explorer unter Extras, Internetoptionen, All-gemein. Und wenn Sie sich auf einer Webseite als Nutzer angemeldet haben, denken Sie beim Verlassen an das Ausloggen.

Off enes WLAN und eigenes NotebookAuch wenn Sie mit Ihrem eigenen Notebook in den Urlaub fahren, sind Sie gefährdet. Und als Schutz bei Diebstahl sollte es selbstverständlich

IT-Sicherheit im Urlaub

E I N G E S A N D T V O N T H O M A S S I M O N E I T , Q U E L L E � H T T P � / / W W W . U N E K O . D E / E D V - B E R A T U N G /P R A X I S - T I P P S / I T - S I C H E R H E I T - I M - U R L A U B . H T M L

sein, dass Ihre persönlichen Daten nur in einem verschlüsselten Bereich Ihrer Festplatte liegen.Die Nutzung von ungesicherten WLANs kann es Angreifern ermöglichen, auf Ihre lokalen Daten zuzugreifen oder die Verbindung über das WLAN abzuhören. Ein Fernzugriff auf Ihr Unternehmensnetzwerk sollte daher zwingend nur verschlüsselt (VPN) erfolgen. Oder Sie verzichten ganz auf ein WLAN und nutzen statt dessen Ihre eigene UMTS-Karte. Erkundigen Sie sich aber vorher nach den Kosten für einen Auslandseinsatz bei Ihrem Provider.

E-Mail-Postfach schützenLegen Sie zum Versenden von elektronischen Urlaubsgrüßen vor Ferienbeginn einen eigenen Account an. Werden Ihre Zugangsdaten gestoh-len, so fällt den Dieben wenigstens nicht ihr normales E-Mail-Konto zum Opfer. Wenn Sie aber auch Ihr Haupt-Mailkonto abfragen müs-sen, so ändern Sie vor und direkt nach dem Ur-laub das Passwort. So verhindern Sie, dass Ihr Postfach dauerhaft mißbraucht werden könnte und Ihr Hauptpasswort bekannt wird.Der Einsatz eines Autoresponders signalisiert ebenso wie der eines Anrufbeantworters mit Urlaubsansage, dass Ihre Wohnung zu Hause leer ist. �

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WICHTIG FÜR DIE MITGLIEDERLISTE

Im Herbst wird die neue Mitgliederliste er-scheinen.

Bitte ergänze dazu Deine Reiseländer und Spezialgebiete. Der einfachste Weg führt über

Wichtig für die MitgliederlisteBitte aktualisiere Deine Reiseländer!

unsere Internetseite www.globetrotter.org. Dort kannst Du Deine Länder und Spezialgebiete sehr einfach selbst eingeben (falsche Eingaben lassen sich leicht wieder löschen), das sieht so aus:

Natürlich kannst Du uns Deine Reiseländer und Spezialgebiete auch per E-Mail oder per Post schi-cken; Postkarten liegen der Mitgliederliste 2006 bei, Adresse des Vorstandes siehe im Impressum.

Bitte prüfe bei dieser Gelegenheit auch Deine Adresse. Vielleicht hast Du eine neue E-Mail-Adresse? Bitte schicke uns solche Änderungen per E-Mail oder per Post, wir arbeiten sie dann ein.

Reise-Mails an die dzgSendest Du von Deiner Reise E-Mails nach Hause, an Freunde? Dann nimm bitte die dzg in Deinen Verteiler auf: [email protected]. Dort in-teressieren sich viele für Deine Rei-seerlebnisse!�Tipp zur Spam-Vermeidung: Gib die Verteileradressen nur unter BCC

(Blind Copy) ein, nich t unter „An“ oder „CC“.�Tipp: Laß Dir bei der dzg Deine per-sönlich e Adresse [email protected] einrich ten, als Weiterlei-tung oder mit Mailbox, dann auch mit Spamfi lter. Kontakt siehe Impressum oder www.globetrotter.org

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REISEKULTOURREISEKULTOUR

Foto: Wolfgang PostEin Motzenhaus in den rumänisch en Westkarpaten

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ZU BESUCH BEI DEN BERGGORILLAS IM OSTKONGO

Seit Mittwoch war ich schon in Butembo und dort bei den Kollegen gemütlich in einem gerade eingerichteten Gästezimmer untergebracht. Für die Osterfeiertage, die hier nicht zwingend sol-che sind, hatte sich viel Besuch angesagt – es war Full House; neben mir noch einige Kollegen und andere Bekannte aus Bunia, dem nördlichsten unserer drei Standorte im Ostkongo … alles in allem acht Leute. Ostersonntag war zum Orga-nisationen übergreifenden Brunch geladen wor-den, für den nicht nur Ostereier gefärbt wurden. Unser Buffet hatte durchaus was Festliches.

Schnell wurde der Gorilla zum Gesprächs-mittelpunkt, denn die Gastgeberin hatte einen anderthalbtägigen Trip zu den Gorillas im Virunga-Nationalpark geplant. Für diesen Be-such bei den Gorillas war eine kleine Ecke des Virunga-Nationalparks gewählt worden, die in der Nähe unserer Projektgebiete liegt, von But-embo über Kyondo nach Tshiarimbi, westlich des Edward-Sees. Von dort weiter in westliche Richtung auf den Gipfel von 3.095 Meter zu.

Geplant war am Nachmittag des ersten Tages anzureisen. Mit dem Auto bis zum Parkeingang auf 2.200 Meter. Wir waren auf dem Weg, uns die berühmten Berggorillas anzusehen und mir war vorher bewusst, dass das allein wegen der Höhe, die ich schlecht vertrage und noch

Zu Besuch bei den Berggorillas im Ostkongo

B A R B A R A K Ü R S T E N

schlechter überwinden kann, nicht einfach werden würde. Österreich-Urlaube sind mir in traumatischer Erinnerung geblieben und ich kann mein Einverständnis zu dieser Unterneh-mung nur damit erklären, dass der Besuch einer sechsköpfigen Gorilla-Familie einen ungleich größeren Reiz ausübt als ein Glas Kräuterlimo-nade und ein Kaiserschmarrn in einer Almhütte im Gasteiner Tal.

Im Virunga-NationalparkAm Parkeingang entrichteten wir die Eintritts-gebühr: 150 US-Dollar, die den sieben Tage geltenden Zutritt zum Park erlauben, in dem es neben Gorillas auch noch anderes zu sehen gibt: Elefanten, drei Arten Antilopen, Krokodile, Nil-pferde und mehr. Und das ziemlich weit ab von allem Massentourismus – dafür in sympathi-scher Begleitung eines Vertreters der kongole-sischen Armee mit Kalaschnikow. Von dort ging es noch am gleichen Tag weiter auf 2.700 Meter zum Basislager, wo wir die Nacht verbringen sollten. Diese knapp zwei Stunden Weg haben mich schon übermenschliche Anstrengungen gekostet und ich sah aus wie frisch geduscht, als ich ankam, eigentlich immer weit hinter der Truppe her, aber in Begleitung des Italieners Sergio, der ein außerordentliches botanisches

Hike from Hell (von links: Victoria Salinas, Sergio Dell`Anna, Maja Bünsch e und Jonathan)

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UNTERWEGS

Interesse entwickelte und jeden Bambusstamm einzeln fotografierte, damit ich nicht alleine vor mich hindampfen musste.

Man sorgte sich um mich, sah ich doch bei sportlicher Aktivität binnen weniger Minuten aus als stünde ich kurz vor dem Herzinfarkt. Zu diesem Zeitpunkt war meine Sauerstoffschuld schon so hoch, dass ich eh kein Französisch mehr hinbekam und selbst auf Englisch nur noch Gedröseltes von mir gab. Anstatt aufzuklä-ren, dass ich anämisch („anemic“) bin, beharrte ich darauf, „anorexic“ (magersüchtig) zu sein. Das versammelte Gelächter darauf, später beim Abendessen, als wir aus gegebenem Anlass dar-auf zurückkamen, war langanhaltend und Victo-ria, die Amerikanerin in der Truppe, versicherte mir, sie sei ehrlich froh zu wissen, dass ich nicht in dem Sinne krank sei! Die von uns mitgebrach-ten Nahrungsmittel wurden in stundenlanger Arbeit zubereitet und noch bevor das Essen auf dem Tisch stand, fragte der anwesende Armee-chef, ob wir denn nicht Alkoholika dabei hätten. Hatten wir, wiesen aber darauf hin, dass es wohl doch noch ein bisschen zu früh sei dafür. Nach Anbruch der Dunkelheit und im Scheine des Bambus-Lagerfeuers packten wir unseren Whis-key aus, der in großer Runde und zum Gesang kongolesischer Armeelieder recht schnell geleert wurde. Wir aber ebenfalls, denn schließlich sollte es am kommenden Morgen um 6.30 Uhr losge-hen. Die Gorillafamilie sei nämlich gewandert und leider nicht mehr wie meist nur anderthalb Stunden entfernt, sondern drei. Und ob wir denn nicht doch lieber nur die kleine sehen wollten, eine dreiköpfige, die viel näher logierte. Aber wir waren beharrlich – hinterher wurde uns gesagt, dass die Park-Ranger nicht davon ausgegangen waren, dass wir es schaffen würden.

Es begann ganz einfach in mehr oder weniger ebenem Terrain, wenn auch sumpfig und sehr matschig. Abgesehen von den mit langen Flech-ten behängten Bäumen und übermannsgroßen roten Blumen hätte man sich, da der Blick ja meist auf den Boden gerichtet war, auch im Ho-hen Venn fühlen können – das etwas größen-wahnsinnige Sternmoos erinnerte an die Aus-stattung einer Eifler Krippe. Und zu bedenken ist ja auch, dass man bei dieser afrikanischen Landschaft nicht die Serengeti mit weiten, hei-ßen Savannen im Kopf haben sollte: Bambus-wald bei vielleicht 15 Grad und Nebelschwaden, was dem ganzen einen deutlich märchenhaften Charakter verleiht. Und Berge, bergauf, bergab. Dass wir denselben Bach sieben Mal in un-

terschiedlichen Schwierigkeitsgraden queren mussten, war nicht wirklich nervig.

Aus Spaß wurde Ernst: ein lang anhaltender Anstieg in nicht einfacher Umgebung: überall Wurzeln, so was wie Brombeerbüsche (einige be-haupten, auch Brombeeren gesehen zu haben), riesige Büsche, die aussahen wie Brennnesseln aber nicht brannten, Übergang zum Laubwald. Ich hing bald zurück und Jonathan, der kongo-lesische Armeeangehörige unseres Vertrauens, blieb immer einen Schritt hinter mir, während die anderen mit den Führern vorangingen. Nein, so wirklich freiwillig sei er nicht in der Armee; ei-gentlich sei er Lehrer in Goma gewesen, aber die Umstände hätten ihm keine Wahl gelassen und mit einem verlegenen Blick in den Wald sagte er, er würde eigentlich lieber wieder Lehrer sein. Als wir noch Empfang hatten, rief seine Mutter an, um zu hören, ob alles klar sei, denn ihr gefiele sein neuer Job auch nicht so besonders, die Pa-trouillen im Park, auf der Jagd nach Wilderern und bis vor kurzem auch Mai-Mai-Milizen, sie würde sich viele Sorgen machen. Aber sie seien mit elf Kindern zuhause, der Vater seit 1995 tot – und die Mutter ist heute 48, jetzt fangt mal an zu rechnen … Der junge Mann hat jedenfalls eine Engelsgeduld mit mir und meiner Kurzatmigkeit bewiesen und nicht verstanden, dass ich in der Ebene nach einem Anstieg nach kurzer Pause in meinem üblichen strammen Gang verfallen konnte, als sei nichts gewesen. »Oben« ange-kommen, knapp unter 3.000 Meter, hatte sich der Nebel gelichtet und bot uns einen atembe-raubenden Blick über den Park, die Ebene hin zum Edward-See und auf die Stadt Ishango.

Von da an ging es abwärts … was mich aber auch nicht wirklich erfreute, denn wie schon Till Eulenspiegel feststellte, muss man ja jeden Berg den man runter geht, früher oder später auch wieder hochsteigen. Das versuchte ich aber zu verdrängen. Irgendwann erreichten wir eine

Gorillas (Photo von Victoria Salinas)

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E-MAIL AUS BUTEMBO

Stelle, wo uns die Park-Ranger sagten »Tja, ges-tern waren die Gorillas noch hier, aber sie sind wohl weiter gezogen …« Ich kam nicht umhin mich zu fragen, wer in dieser Umgebung frei-willig eine Wohnortverlagerung in Erwägung ziehen würde. Jonathan erklärte, dass es länger nicht mehr ordentlich geregnet habe (bis auf die letzte Nacht, was für den formidablen Matsch verantwortlich war) und dass deswegen der Bambus keine frischen Sprossen habe, die die Gorillas am liebsten essen – deswegen hatten sie sich eh schon in den Laubwald zurückge-zogen und nun noch weiter. Eben: weiter. Und so ereilte uns der Hammer, was wir den »Hike from Hell« tauften, den Höllentrip. Ein Abstieg, den wir über schätzungsweise 200 bis 300 Hö-henmeter (es kam mir vor wie zwei Kilometer, aber das kann schlecht sein …) bei einem Ge-fälle von 45 bis 90 Grad größtenteils auf allen Vieren bewältigt haben und einige unangeneh-me und plötzliche Zusammentreffen mit dem Mutterboden und dem Gestein erleben durften. Zehn Höhenmeter in 30 Schritten überwinden – wenn man die am Stück schafft.

Berggorillas!Dann: Spuren der Gorillas! Wer hätte jemals gedacht, dass man beim Anblick frischer Goril-la-Scheiße ekstatisch werden könnte … die sieht übrigens ein bisschen aus wie helle, leicht ge-plättete Pferdeäpfel, falls es jemanden interes-siert. Fast alle Leiden waren vergessen und wir waren voller Spannung und plötzlich hieß es: Silberrücken in Sicht! Aber wo? Deutlich Gera-schel in den Bambusbäumen etwa 20 Meter vor uns. Da oben sollte er sitzen, aber man bekam nicht soviel zu sehen, wildes Geraschel. Dann weiteres wildes Geraschel in den Baumkronen daneben … da war der Rest zu vermuten. Diese schweren »Geschosse« auf den dünnen Bam-busdingern? Aber so musste es wohl sein, denn der Big Boss begann den Abstieg.

Wie er da so scheinbar gelangweilt in den Hang gelehnt saß, hatte er was von Marlon Brando, fand ich. Die Arme verschränkt kratzte er sich hin und wieder mit einem Finger am Kopf und checkte die Lage – ob wir wohl eine Gefahr für seinen Harem darstellen könnten? Aus dem Dickicht der Bambuskronen kam Geschrei, wahrscheinlich von den beiden halbstarken Damen, die zur Gruppe gehörten, was den Chef dann auch veranlasste, sich zu voller Größe zu erheben und seine Macht zur Schau zu stellen – gebleckte Zähne und im wahrsten Sinne des Wortes tierisches Gebrüll. Und wir standen weniger als zehn Meter daneben und waren instruiert, einfach ruhig stehen zu bleiben. Ich weiß nicht, wie sich Faszination noch steigern lässt. Dann zeigte sich in den Baumkronen auch noch Frau Chef mit dem anderthalb Jahre alten Nachwuchs – auch ohne den Gedanken an anstehende Strapazen wollte ich eigentlich nur noch sitzen bleiben und die Nacht mit den Herrschaften verbringen.

Aber das war natürlich nicht möglich … ein laaaaaaanger Rückweg stand uns noch bevor. Und da der Big Boss sich langsam auf den Weg weiter hangabwärts machte, wollte der Rest gerne folgen, traute sich aber nicht wegen uns, so dass das Geschrei immer größer wurde und wir als weitere Maßnahme in den zweifelhaf-ten Genuss von Gorilla-Exkrementen von oben kamen, was dann weniger Anlass zur Ekstase gab.

Belassen wir die Beschreibung des Rückwegs damit, dass es alptraumhaft war und ich danach durchaus in der Lage gewesen wäre, jeden, der mich von meiner Digitalkamera mit den Fotos hätte trennen wollen, kaltblütig und ohne mit der Wimper zu zucken mit meinem frisch ge-schlagenen Bambus-Wanderstab zu pfählen. Eins ist sicher: Massentourismus stellt für diese Gorillas keine Gefahr dar …

Im Basislager gab es dann zum dritten Mal in weniger als 24 Stunden Reis mit Rindfleisch und Sauce, was eilig hinuntergeschlungen wer-den musste, da uns ja noch der Abstieg zum Parkeingang und die Heimfahrt bevorstand, wo wir dann auch ankamen. Was für ein Trip – es ist nun Mittwochmorgen danach und ich habe immer noch Muskelkater, unglaublich. Ostern 2008 war wohl das Ostern, das mir am besten in Erinnerung bleiben wird. �

Kurzvita der Autorin siehe Der Trotter Nr. 124 Silverback (Photo von Victoria Salinas)

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UNTERWEGS

Eine Wanderfahrt in die Karpaten war und ist immer faszinierend: Ursprünglichkeit, aus-gedehnte Wälder, malerische Bergketten und Menschen, die im Einklang mit der Natur leben. In den vorangegangen Jahren bin ich regelmä-ßig nach Rumänien gefahren. So hatte sich bald eine lustige Gruppe von »Wandervögeln« zusammengefunden, die eine erneute Reise in die Welt der Karpaten in der Zeit vom 27. April bis 28. Mai 2007 geplant hat. Wir – die Wan-dervögel – sind: Gertrud Lau aus Andernach, Claus Greger aus Bayreuth und Wolfgang Post aus Herborn.

Beginn der Wanderung im Siebenbürgischen ErzgebirgeAls ersten Ausgangspunkt haben wir das uns bis dahin unbekannte Siebenbürgische Erzge-birge (Munţii Apuseni) – den Westkarpaten – mit seinen interessanten Höhlen ausgewählt. Dieses Gebirge beeindruckt weniger durch seine Höhe (1.849 Meter) als vielmehr durch die Vielfalt der einzelnen Gebirgsabschnitte. Höhlen, Karstgebiete und alte Vulkankegel üben einen besonderen Reiz aus. Angeregt durch weitere Wanderberichte und nach dem Studium von Wanderkarten suchen wir uns als Ausgangspunkt das Städtchen Karlsburg (Alba Julia) aus, zu dem wir uns von Deutschland mit dem Touring-Bus bequem fahren lassen.

Am Freitag, den 27. April 2007, treffe ich Gertrud am Bahnhof in Frankfurt am Main um von hier per Bus nach Rumänien zu fahren. In

Zu Fuß durch die Karpaten

W O L F G A N G P O S T

Diemrich (Deva) in Rumänien stößt dann Claus zu uns, der mit einem anderen Bus fuhr. Wir begrüßen uns nach traditioneller Art der Wan-dervögel, überzeugen uns in Karlsburg von der Qualität des rumänischen Biers und nehmen eine gute Mahlzeit ein.

Die heutige Stadt Karlsburg ist auf dem an-tiken Appulum gebaut und war die ehemalige Hauptstadt Transsilvaniens, »im Lande jen-seits der Wälder«. Die Burg wurde im 9. und 10. Jahrhundert die Weiße Burg genannt. Die spätere Burg hat die typische vaubansche (nach Sébastien le Prêtre de Vauban, französischer Marschall und Kriegsbaumeister im 17. Jahr-hundert, Anm. der Red.) Form eines Sterns.

Unsere Globetrottertreff en

� Das Wintertreff en der Globetrotter (seit 2007) am 23.–25. Januar 2009 an der Diemel/ Oberweser, auf Hofgut Stammen. GPS +51° 33’ 52.15”,+9° 24’ 48.42”� Das Sommertreff en der Globetrotter (seit 1974) vom 25.–29. Juni 2009 bei Hach enburg/ Westerwald, auf den Wiesen am Waldrand. GPS +50° 38’ 56.00”, +7° 48’ 30.48”� Das Herbsttreff en der Globetrotter (seit 1999) vom 2.–6. Oktober 2008 in Fersch weiler/Südeifel, auf dem Jugendzeltplatz. GPS 49° 51’ 47.30” N, 6° 24’ 18.72” E

Mehr Infos siehe www.globetrott er.org,alle Termine bei Google Kalender, Karten siehe Google Maps!

Ein Motzenhaus

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ZU FUß DURCH DIE KARPATEN

Zigeuner spielen auf und wir hören die ersten rumänischen Klänge. Am Samstag sind die Leute sorgfältig gekleidet und es sind auch einige Brautpaare unterwegs. Nach einem kur-zen Regenschauer fahren wir mit einem Auto hinaus und beginnen unsere Wanderung in das Trascau-Gebirge (dem östlichsten Abschnitt der Apuseni-Region) über Krapundorf (Ighiel) zum Ighielsee. Die Trascau-Berge verdunkeln den Horizont und der Ighielsee bringt wie ein Meerauge eine Ahnung von Ruhe und Frieden in diese Landschaft. Das Gebirge ist ein mas-siver Kalksteinblock, eine Art Monolith. Es bildet eine eigene Burg in der großen Burg der Westkarpaten.

Im Dunkeln suchen wir uns oberhalb des Sees unter einer Buche eine Schlafstelle. Schnell errichten wir unser Lager und verkriechen uns in die Schlafsäcke. Der Mond scheint durch die Äste und deren Schatten verleihen etwas von Draculas Glanz. Und tatsächlich: mitten in der Nacht weckt mich Claus, der ein lautes und verdächtiges Geräusch in unserer Nähe wahr-nimmt. In der Ferne bellen Hunde und wir ha-ben das Gefühl, als ob sich ein riesengroßes Tier

im dunklen Wald lautstark seinen Weg in un-sere Richtung sucht. Sicher ein Bär! Claus hält einen großen Stock griffbereit. (Ich lege meinen Fotoapparat parat und hätte in Memorium von Claus’ heldenhaftem Einsatz ein allerletztes Bild von ihm mit dem Bären geschossen!). Gott sei Dank passiert nichts. Das laute, unbekannte Wesen verdrückt sich.

Es ist frisch am See, die Natur entfaltet sich, Blumen blühen und wir finden den Wanderweg zu einer Alm und genießen dort die Frühlings-sonne. Von der noch nicht bewirtschafteten Alm führt ein Pfad in ein Tal nach Necrilesti und wir folgen einem Weg, an dem wir auf die typischen Motzenhäuser treffen. Die Häuser sind durch das hohe und schräge Dach aus Stroh gekenn-zeichnet, das im Winter hilft eine zu hohe Schneelast zu vermeiden.

Unterwegs hören wir die ersten Kuckucks-rufe in diesem Jahr. Sie begleiten uns auf dem gesamten Weg. Endlich treffen wir an diesem Sonntag auf einen alimentara (kleiner Laden, der Lebensmittel anbietet, aber auch Getränke ausschenkt – der Dorfmittelpunkt sozusagen). Die Nacht auf dem harten Waldboden noch in

Kloster Schitul Sub Piatra, vorn Schwester Paula

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UNTERWEGS

den Knochen sind wir froh hier rasten und Bier trinken zu können. Und wir haben diesen Platz zur rechten Zeit erreicht, denn ein Wolkenbruch verhindert jede Bewegung im Freien. Noch dazu reicht uns der nebenan wohnende Bauer seine selbst gemachten und soeben gebratenen Hack-fleischstücken mici-mici, die hervorragend schmecken.

Mici-mici ist eine Art Nationalgericht der Rumänen. Zusammen mit dem tuika, dem beliebtesten Getränk in Rumänien, bildet er eine landestypische Einheit. Der Tuika ist ein hochprozentiger Zwetschgenschnaps (50 Pro-

zent Alkoholgehalt) und wird zu jeder Tageszeit getrunken. Es gibt wohl kaum eine Familie auf dem Land, die keine eigene Destille besitzt. Der Regen hört auf und es ist nicht mehr weit bis in das Dorf Moldolesti. Auf dem Weg dorthin lesen wir eine betrunkene Bäuerin auf, die am Wegesrand liegt. Der junge Dorfpfarrer ist nicht gerade begeistert als er uns sieht, aber er ver-hilft uns zu einer Schlafgelegenheit im Haus von Anna, macht eine Kirchenführung und kredenzt uns schmackhaften Wein. So kommen wir an diesem Sonntag doch noch zu einem privaten Gottesdienst. Nach vielen geistvollen Geträn-ken sinken wir todmüde in die Betten.

Am 1. Mai – die Rumänen haben wohl alle lang gefeiert – wandern wir frohgemut in den Mai hinaus. Bäume blühen, der Wacholder zeigt sich, Hunde gesellen sich zu uns und wir bewundern die schöne Landschaft mit den Motzenhäusern. An einem Pass sehen wir die schneebeckten Berge, die Munţii Apuseni, »Berge im Westen«, also die Westkarpaten. Dies bedeutet nicht nur eine geografische Reli-efform, sondern auch eine eigene Lebensweise. Denn die Täler und Höhen beherbergen hier die höchstgelegenen Dörfer Rumäniens.

Vom Pass sehen wir hinunter zum Kloster Schitul Sub Piatra (Kloster unter dem Felsen) mit der nahegelegenen Höhle Huda lui Papara.

In der Thorenburger Schlucht

Die Waldeisenbahn im Wassertal

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ZU FUß DURCH DIE KARPATEN

Da ich gern in einem der Motzenhäuser über-nachten möchte, bleibe ich zurück. Claus und Gertrud ziehen es vor, nach den Wanderstra-pazen in einem Bett zu übernachten und gehen zum Kloster weiter.

Bereits in aller Frühe bin ich auf den Beinen und überrasche die Kameraden bei der mor-gendlichen Andacht in der Klosterkapelle. Von hier ist es nicht mehr weit bis in den nächsten Ort Saltschiua (Salciua), wo wir es uns in ei-ner Pension gemütlich machen. Gerne hätten wir eine der berühmten Höhlen besucht, doch eine Fahrt dorthin ohne Auto ist aus Zeitgrün-den nicht gerade einfach. So entschließen wir uns ein Stück mit dem Bus zu fahren und die wildromantisch schöne Thorenburger Schlucht (Turda-Klamm) zu durchwandern.

Der Eingang zur Klamm ist wie ein riesiges Tor in eine mysteriöse Welt, rechts und links hohe Felswände. Die Schlucht ist zum Natur-reservat ernannt worden. In dieser Zone gibt es zahlreiche Pflanzenarten, vom Edelweiß und dem Kohlröschen bis zum wilden Knoblauch. Der Pfad durch die Klamm hat noch einen weiteren romantischen Beinamen: »Allee der Verliebten«. Ein Kuss im Herzen der Berge ist sozusagen Pflicht.

Bahnfahrt im WassertalNachdem wir über 80 Kilometer im Trascau-Gebirge gewandert sind, lassen wir uns am Nachmittag ins nahe gelegene Thorenburg (Turda) fahren. Der Freitagsmarkt in Tho-renburg ist bäuerlich geprägt, wobei uns die bunt gekleideten Zigeuner auffallen. Kurze Zeit später fahren wir mit dem Minibus bis nach Klausenburg (Cluj-Napoca), wo wir in der Jugendherberge (Retro Hostel) Unterkunft finden. Das Leben in so einer Großstadt ist nach einer Wanderung doch etwas anderes:

man bummelt durch die hübsche Stadt, genießt Kaffee und Kuchen und erfreut sich an den mu-sikalischen Darbietungen der Zigeuner, die bei jedem Brautpaar aufspielen und versuchen ein paar Groschen hinzuzuverdienen.

Pünktlich zum Bier gesellt sich auch der Wanderkamerad Bernd Wolter aus Lange-naubach zu uns. Gemeinsam fahren wir am Sonntag, den 6. Mai, mit dem Frühzug von Klausenburg bis nach Unterwischau in die von Bergen umgebene Maramuresch. In den Ortschaften trifft man wunderschöne alte Holz-kirchen und traditionelle Bauernhäuser. Nicht weit entfernt liegt Oberwischau (Viseu de Sus), wo wir im Deutschen Forum übernachten. Hier in der sogenannten Zipserei treffen wir viele Deutschstämmige, die uns mit einem freundli-chen »Grüß Gott« begrüßen.

Von Oberwischau (Viseu de Sus) gelangt man ins Wassertal. Hauptattraktion ist die Schmal-spurbahn für Holz- und Passagiertransport. Auf der zwischen 1930 und 1940 gebauten Strecke versieht eine Dampflokomotive ihren Dienst.

Angebote für Nicht-Mitglieder

Das Selbstreise-Handbuch enthält 10.000 Ideen, Fakten und Kontakte für Reisen in aller Welt, die Erfahrungen unserer Mitglieder seit 1974 sind hier zusammengetragen:� Band 1: Zur Reisevorbereitung. 320 Seiten, 16,95 € (Mitglieder 12 €)� Band 2: Für unterwegs. 252 Seiten, 12,95 € (Mitglieder 10 €)Als Infopaket unter www.globetrotter.org zu bestellen, mit Informationen und einem Probeexemplar des Trotter. Oder gegen Überweisung (siehe Impressum), Sch eck oder Bargeld per Post bei dzg e. V., Postfach 22, 66284 Quiersch ied. Der Versand in ande-re europäisch e Länder kostet 5 € mehr, in Länder außerhalb Europas 10 € mehr.

Schnapsbrenner Emmerich Schmidt in Ober-wischau

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UNTERWEGS

Die Dampflok macht mächtig Dampf und wir fühlen uns um Jahrzehnte zurückversetzt. Eine Gruppe von Fotografen fährt mit, die an Brücken, Gleisabzweigungen, Tunnels und Bahnhöfen fotografieren.

In der Station Bottisol (Botizu) hält der Zug und im strömenden Regen suchen wir Zuflucht in einer Holzfällerhütte. Leider gibt es hier keinen Platz für uns alle. Daher fahren Claus, Gertrud und Bernd mit dem Zug zurück nach Oberwischau. Ich springe im Regen auf den nächsten Zug, den ich in der Förster- und Holz-

fällersiedlung Feinen (Faina) bei Kilometer 31 verlasse und bin froh, in der Försterei unter-zukommen.

Anderntags hat es aufgehört zu regnen und ich laufe wie ein Eisenbahntramp auf den Glei-sen zurück. An der Abzweigung zum Schraden-tal treffe ich auf Claus, Gertrud und Bernd. Ich unternehme noch einen kurzen Abstecher ins Schradental, das ich von der Fernsehsendung Winter in den Maramuresch kannte.

Am Mittwoch, den 9. Mai, besuchen wir den Schnapsbrenner Emmerich Schmidt. Ihn hatte ich in einer Fernsehsendung über die Waldeisenbahn gesehen. Er ist noch sehr rüstig, freut sich über unseren Besuch und schenkt ordentlich ein. Von dem köstlichen Nass nehmen Claus, Gertrud und Bernd noch eine Flasche mit für zu Hause. In Oberwischau machen wir noch einige Fotos, verzehren einen kleinen Imbiss und dann trennen sich unsere Wege. Claus und Gertrud fahren wieder der Heimat entgegen.

Wanderung durch die BukowinaMit Bernd wandere ich über Borscha zum Prisloppass, von wo wir wunderbare Aussich-ten auf die Maramuresch und die Bukowina haben. Bald darauf kommen wir in Cirlibaba im Buchenland (Bukowina) an. Ich habe so schöne Erinnerungen an Cirlibaba, dass auch der einsetzende Regen nichts an der guten Stimmung ändert. Im Gegenteil: ein Regenbo-gen verzaubert die Landschaft. In der kleinen, katholischen Kirche versammeln sich Gläubige zur Maiandacht.

Während Bernd mit dem Bus nach Sieben-bürgen fährt, will ich das reizvolle Buchenland erwandern. Nach etwa 35 gewanderten Kilo-metern erreiche ich Oberbrodina. Ich bin froh, noch ein Auto zu erwischen, das mich bis zum Kloster Putna bringt. Ein besonderes Kleinod sind zudem die herrlichen Moldauklöster mit ihren bis heute erhalten gebliebenen Außen-fresken. Putna ist die älteste noch bestehende Klosteranlage der Bukowina. Das Kloster wurde um das Jahr 1466 von Stefan dem Großen als dessen Grablege gegründet.

Einige der Klöster sind untereinander mit Wegen verbunden, die mehr oder weniger gut markiert sind (hier: blaues Kreuz). So wandere ich bei schönem Wetter durch die Maienland-schaft, beobachte die Holzfäller mit ihren Rü-ckepferden bei der Arbeit und erreiche das in einer herrlichen Landschaft gelegene Kloster Bukowina-Ostereier

Wolfgang am Kloster Kloster Moldawitz mit seinem »Affen«, dem traditionellen Wandervogel-Rucksack

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ZU FUß DURCH DIE KARPATEN

Suczawitza. Die eigentliche Kirche wird durch hohe Mauern mit wuchtigen Türmen und Wehrgängen geschützt.

Übernachtung finde ich bei dem Holzschnit-zer Vasile, einem Meister in der Herstellung von Trophäenschildern. Seine Auftraggeber kommen aus Österreich und Deutschland. Tro-phäen von Hirsch und Rehbock schmücken in den Maramuresch und in der Bukowina Wände und Häuser und werden auch als Schmuckge-genstände von Nichtjägern gerne verwendet. Und hat ein Jäger einen Wolf, eine Wildsau oder andere Tiere erlegt, so werden die Trophä-en gern gezeigt.

Von Suczawitza gibt es einen auf der Karte eingezeichneten Weg zum Kloster Humor. Die-sen Karteneintragungen darf man nicht immer glauben, vor allen Dingen, wenn die Wege über einen Bergpass führen. Wie bei dem Forstweg in diesem Fall – man läuft im Bachbett bis dieses endet – versucht sich bis zum Berg-kamm durchzuschlagen ... ja, und schaut dann, welches Tal sich zum Abstieg eignen würde. Alsdann läuft man im Bachbett und findet Gott sei Dank wieder einen Forstweg. Pfadfinderwis-sen schadet keinesfalls; ich orientiere mich am Stand der Sonne.

Aus dem dunklen Wald betrete ich die Poina Micului, eine Hochalm. Im einsetzenden Regen stelle ich mich unter und nehme meine Wegzeh-rung. Die Siedlung zieht sich kilometerlang hin und besteht aus hübschen, kleinen Häusern. Ich komme mir vor wie in einem Freilichtmuseum. Viele Arbeiten des täglichen Lebens werden auch auf der Straße verrichtet: Dort werden Tiere gefüttert, hier ein Pferd beschlagen, Gän-se von Kindern gehütet, Baumstämme gesägt, Wäsche gewaschen …

Die Sonntagsgottesdienste – wie hier im Kloster Woronetz – dauern mehrere Stunden, sind aber ein Erlebnis: die Frömmigkeit der Kirchenbesucher ist groß und die Gesänge wirken beruhigend. Ich wandere weiter. Um die Mittagszeit erreiche ich das Kloster Mol-dawitza. Hier ist Blau der alles beherrschende Farbton. In der Klosterkirche ist die Belagerung Konstantinopels zu erkennen. Die Klöster sind durch ihre Außenfresken berühmt geworden.

Da die Kirchen zu klein sind um alle Gläubigen aufzunehmen, hat man kurzerhand die Außen-wände bemalt und so können die Besucher auch im Freien den Gottesdienst mitfeiern.

Nach den Klosterwanderungen möchte ich einen Tag faulenzen. Früher war ich hier gern mit der alten Waldeisenbahn gefahren, die aber leider heute nicht mehr in Betrieb ist. Aus dieser Zeit kenne ich noch einige Leute, die ich in der Gegend um Rasca besuche. Die gute, alte Frau Tamas hat mir einen schmackhaften Kuchen gebacken, wie immer in den vergangen Jahren. Ausgestattet mit der besten Wegzehrung und zwei hübsch bemalten Ostereiern aus der Buko-wina ziehe ich von dannen.

Durch SiebenbürgenSchäßburg (Sighisoara) ist das Rothenburg von Siebenbürgen und gilt mit ihrer bewohnten Burg als die Perle Siebenbürgens, eine Muse-umstadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten. Vom Stundenturm genießt man einen Über-blick über die grünumrandete Altstadt und kann deutsche Handwerkskunst bewundern. Ich übernachte im Kolpinghaus und bereite

Unterwegs mit einem PS

RedaktionstermineTrotter 133 ersch eint am 15. Dezember 2008 (Redaktionssch luss 25. September)

Trotter 134 ersch eint am 15. Februar 2009 (Redaktionssch luss 25. Dezember)

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den letzten Teil meiner Wanderfahrt nach Sie-benbürgen vor.

Tags darauf erlebe ich das ländliche Sieben-bürgen. Vom Turm der Wehrkirche in Lasseln (Laslea) beobachte ich einen Storch mit seinen Jungen im Nest. Das ist ein Teil der Romantik nach der ich mich gesehnt habe: Pferdefuhr-werke, der Mensch im Einklang mit der Natur, unberührte Landschaft, der Anblick von Tieren und Pflanzen.

Kurze Zeit später erreiche ich Malmkrog (Malincrav). Im Zeichen von einem geeinten Europa sind hier wie auch in anderen Orten die Ortstafeln zwei- oder dreisprachig: rumänisch,

dann ungarisch oder deutsch – je nach Volkszu-gehörigkeit der Einwohner. Bekannt ist Malm-krog auch wegen einiger deutscher Neusiedler aus den neuen Bundesländern.

Besonders erwähnenswert sind die Fresken im Innern des Kirchenbaus. Sie sind die ältesten erhaltenen Werke ihrer Art in Siebenbürgen und stammen von 1405. Die Dorfgemeinden folgten dem Beispiel mittelalterlicher Städte und festigten ihre Kirchen, die dann im Fall von Be-lagerungen als Schutz dienten. So entstanden die Kirchenburgen. Siebenbürgens Kirchenburgen boten den Bewohnern Schutz vor den einfallen-den Tataren und den osmanischen Heeren.

Rumänischer Geldschein (1 Leu)

Rumänische Biersorten

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ZU FUß DURCH DIE KARPATEN

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Der Autor bei einer Wanderpause

Am Dienstag, den 22. Mai, wandere ich durch die Felder und über den bewaldeten Berg-kamm und erreiche Jakobsdorf (Jacobeni). Der Wehrkirche hat sich der Straßenpfarrer Pater Don, dem Martin Luther als Vorbild dient, angenommen. Er setzt sich für Straßenkinder ein und er stellt die Kirche allen Religionen zur Verfügung. Ansonsten leben in dem Ort fast nur Zigeuner; die deutschstämmige Bevölkerung ist ausgewandert.

Über Henndorf (Bradeni) erreiche ich die Kirchenburg Trappold, die aber leider ver-schlossen ist. Kurzerhand kehre ich um und erreiche Bekokten (Barcut), wo ich wieder bei der Familie Hermann Konnerth übernachte. Mit einem Milchwagen fahre ich Richtung Hauptstraße und komme über Agnetheln (Ag-neta) auf einen Pass, von wo ich nach schönem Marsch eine der massivsten und besterhaltenen Bauernburgen erreiche: nämlich Birthälm (Biertan). Die gewaltige Anlage ist imposant.

Das Wochenende gehört Hermannstadt (Si-biu), der einstigen Hauptstadt Siebenbürgens. Sie hat bis heute ihre durch die deutschen Sied-ler geprägte Atmosphäre erhalten. Sogar der Bürgermeister ist deutscher Abstammung. Er hat viel getan, die Stadt wirtschaftlich und kul-turell voran zu bringen und deutsche Investoren in die Stadt zu holen. Hermannstadt bietet ei-nen mittelalterlichen Eindruck. Es ist die reprä-sentativste Stadt der Siebenbürger Sachsen. Als Europas Kulturstadt 2007 ist hier mächtig was los und ich kann alle »Segnungen« der Zivilisa-

tion mehr oder weniger genießen. Unterkunft finde ich in der Altstadt-Jugendherberge am Kleinen Ring. Am Pfingstsonntag, den 27. Mai, schlendere ich noch einmal über den Großen Ring von Hermannstadt und besuche die katho-lische Kirche um dann Abschied zu nehmen und mit dem Bus wieder zurück nach Deutschland zu fahren. �

KurzvitaDas Umherreisen ist die große Leidenschaft von Wolfgang Post (Jahrgang 1952, seit vielen Jah-ren dzg-Mitglied) aus dem hessischen Herborn. Nach der Überbrückung von größeren Entfer-nungen mittels irgendwelcher Verkehrsmittel (in den 1970er und 80er Jahren mehrjährige Reisen: Iran, Indien, USA, Mexiko, Südame-rika, Alaska, China, Südostasien) bewegt sich Wolfgang nun am liebsten auf Schusters Rap-pen fort. Sein Reisemotto entnimmt er Josef von Eichendorffs Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts und lautet: »Wem Gott will rech-te Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.« Auf Grund beruflicher Verpflichtungen (Angestellter bei der Sparkasse) reduzierte sich seine Reisezeit auf den Jahresurlaub. Dennoch können sich seine erwanderten Destinationen sehen lassen. Hier nur eine kurze Zusammen-stellung der letzten Ziele: Albanien, Memelland, Tansania mit Besteigung des Kilimandscharo, Slowenien, Papua-Neuguinea, Armenien und Berg-Karabach und immer wieder Rumänien, zuletzt im Frühjahr diesen Jahres.

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Ankunft im Aborigines-LandAm Sonntag, den 7.10.2007, 20.30 Uhr fliegen wir ab München über Frankfurt und Singapur nach Darwin. Nach der Ankunft sucht der Zoll nach verbotenen Lebensmitteln und als Rosi das Importverbotplakat an der Wand foto-grafiert, kommt gleich ein Uniformierter und sie muss das Foto löschen. Wir fliegen weiter nach Gove am Carpentaria-Golf, im Nordosten von Northern Territory, und kommen hier am Dienstag, 8.10 Uhr an. Und das ist noch die schnellste Verbindung, 40 Stunden Flugzeit ab Frankfurt mit Qantas. Die Boing 747 der Qan-tas hat wenig Sitzabstand, ist somit unbequem und auch nicht gerade leise.

In Gove holt uns Melanie, Rosis frühere schweizer Kollegin, die jetzt mit einem Australier verheiratet ist und im nordöstlichen Arnhem-land lebt, vom Flughafen ab und wir wohnen drei Tage bei ihr in Nhulunbuy. Eigentlich wäre dieses Gebiet reines Aborigines-Land. Aber es gibt dort eine riesige Bauxitmine, die den Weißen gehört. Deshalb kann die Stadt und die nähere Umgebung ohne Permit besucht werden. Im Jahre 1963 gab es Proteste gegen den Bau-xitabbau auf Aborigines-Land. Erst 1968 wurde gesetzlich festgelegt, dass die Aborigines den gleichen Lohn erhalten müssen wie die Weißen. Heute sind nur noch etwa 30 Prozent der Bewoh-ner des Northern Territory Aborigines.

Australien, Northern Territory und Western Australia

PETER LÖSSL UND ROSI SCHÄLIN

Gleich am Stadtrand gibt es Aborigines-Com-munities. Manche Leute wohnen dort in offenen Häusern, natürlich umsonst, andere in Zelten. Ein paar vergammelte Autos stehen herum und sie erhalten – wie alle Einwohner von Nhulun-buy – vom Kraftwerk der Mine kostenlosen Strom. Ein paar Frauen malen dreamings in Stil dieser Gegend und verkaufen sie direkt vor Ort. Es ist für uns etwas Besonderes, dass eine von ihnen von Rosi zum Malen einen Büschel Haa-re haben will. Sie fährt dann mit uns im Auto, das uns Melanie zur Verfügung gestellt hat, zu

Ein dreaming, Malerei der Aborigines

Boab-Bäume im Abendlicht

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einem Strandspaziergang mit. Dabei spricht sie die ganze Zeit über nicht ein Wort. Wie alle Ab-origines schaut sie immer zum Boden.

Yirrkala liegt ganz in der Nähe. Hier besu-chen wir die Art Gallery und die dazugehörige Werkstadt. Sie wurde mit Unterstützung der Regierung für Aborigines-Kunst gebaut. Au-ßerhalb der Stadt darf neuerdings kein Alkohol mehr getrunken werden – auch nicht von den Weißen. Die sind sauer über ihre trockenen Strandpartys. Und auch die Aborigines dürfen jetzt nur noch in der Stadt trinken.

Abends gibt es eine kleine Party bei Melanie. Hier erfahren wir von einigen Gästen (alles Weiße) einiges über das schwierige Miteinan-der – oder eher Nebeneinander – von Weißen und Aborigines. Vier weiße Lehrer, die fast 30 Jahre Aborigines unterrichtet haben, sind zu Gast. Zwei haben vor kurzem aufgegeben: »Die wollen nichts von uns lernen. Und wenn einer mit seinem Erlernten in die Community zurück-kehrt, wird er abgelehnt.«

Wir nehmen an einer geführten Tour durch das Alcan-Werk teil, in dem Aluminat für die Aluminiumherstellung produziert wird. Die Ab-origines lehnen das Werk ab, aber ein Vertrag berechtigt noch für weitere 30 Jahre die Pro-duktion. Dennoch arbeiten einige Ureinwohner hier. Auch hier hören wir viel Berichte über das nicht gerade einfache Zusammenarbeiten mit den Aborigines aus der Sicht der Weißen. Zum Beispiel kann sich die Beerdigung eines Verwandten bis zu acht Tagen hinziehen. Die Toten sind solange in Kühlhäusern aufgebahrt. Und die Angehörigen kommen nicht zur Arbeit. Das ist natürlich mit den Auffassungen der wei-

ßen Arbeitgeber nicht vereinbar und Probleme somit vorprogrammiert.

Mit Ford Falcon Kombi und ZeltNach dem Rückflug nach Darwin holen wir dort den von Europa aus gemieteten Ford Falcon ab, ein station wagon, also ein Kombi. Das ist ein Wagen, in dem wir gelegentlich auch mal schlafen können, wenn der Boden zum Zelt aufstellen zu hart sein sollte oder wir uns in bewohntem Gebiet befinden. Ein Allradmodell hätte dreimal so viel gekostet. In einem Ge-schäft für Campingausrüstung in Darwin, dem Northern Territory General Store, können wir Gaskartuschen für unseren Kocher kaufen. Gasflaschen darf man ja nicht mehr im Flieger mitbringen. Und wir kaufen eine Eski Box zum Kühlen und bei Woolworth viele Lebensmittel und Eis für die Box.

Am Samstag, den 13.10.2007, geht es zum Litchfield Nationalpark. Wir haben ein Aldi-Iglu-Zelt und unsere alte orangefarbene Zeltunterlage mitgebracht. Zum Aufstellen des Zelts sind nur fünf Heringe erforderlich; es geht sehr schnell. Obwohl wir nur den Netz-Vorhang schließen bleibt es die ganze Nacht heiß.

Im Kakadu Nationalpark übernachten wir auf dem freien Campingplatz, nur mit Plumps-klo, aber es gibt hier – wie überall auf unserer Reise – warme Duschen. Häufig ist die Nutzung gratis, nur einmal mussten wir 22 AU-Dollar zahlen. Hier auf diesem Campingplatz sind wir die einzigen Gäste. Gut, dass wir den Kakadu Nationalpark angefahren haben, denn er hat viel zu bieten. Die Chance, Krokodile zu se-hen, ist bei Bootsfahrten groß. Manchmal sind

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Aborigines als Führer an Bord und erklären auch ihre frühere Lebensweise. In den Visitor Centers müssen wir nie Eintritt bezahlen. Oft haben sie eine Auskunft, eine nette Ausstel-lung und einen Video Raum. Für eine deutsche Gruppe wird übersetzt: »Die Vögel nehmen die Seelen mit zum Himmel und die sind dann die Sterne.«

Schotterpiste! Wegen der geringen Boden-freiheit unseres Ford Falcon fürchten wir große Steine. Wir haben unterschreiben müssen, dass wir nicht auf dust roads fahren, denn wir sind auf solchen Pisten nicht versichert. Dennoch … Uns faszinieren die oft mehrere Meter hohen Termitenhügel. Wir erreichen Katherine. Hier kaufen wir nur noch wenig Lebensmittel, da wir bald nach Western Australia fahren und dorthin kein Gemüse, Obst, Honig und Nüsse mitnehmen dürfen.

Donnerstag, 18.10.2007: Drei Kühe und etwa 20 Kängurus liegen überfahren auf der Straße. Später wird der Straßendienst kom-men und sie zur Seite ziehen. Angeblich gehen

die toten Tiere weitgehend auf das Konto der road trains – Lastzüge mit manchmal über 80 Rädern, die mit gut 90 Kilometer pro Stunde ohne Rücksicht dahinbrausen. Kurz vor der Grenze zu Western Australia gibt es knapp 30 Kilometer gute Sandstraße zum Keep River Nationalpark. Hier sehen wir Boab-Bäume, die australische Version der Affenbrot-Bäume. Der Boab ist wirklich ein auffälliger Baum. Mit seinem dicken Stamm ist er typisch für den Nordwesten Australiens. Viele der Exemplare sehen aus, als würden deren Wurzeln in den Himmel wachsen und nicht ins Erdreich. Wir sind beeindruckt.

Welcome in Western Australia An der Grenze lassen wir uns eine Zwiebel weg-nehmen. »Give me!«, sagt die Kontrolleurin. Erdnüsse und Trockenbananen haben wir im Klopapier und Zelt versteckt. Jetzt darf man nur noch 110 km/h fahren. In Northern Territory kann man gelegentlich sogar 130 km/h fahren. In Western Australia ist man offensichtlich sehr ehrlich: An den Abzweigungen zu Sehenswür-digkeiten stecken Briefumschläge in einem Gestell, in die man die Gebühr, 10 AU-Dollar pro Auto, steckt.

Wir erreichen Kununurra. Die Tourist-Info ist noch geöffnet und wir buchen für morgen einen Flug über die Bungle Bungles für je 250 AU-Dollar. Die Kimberley Campside ist schön, liegt am Wasser, mit Boab-Bäumen. Für uns der schönste Campingplatz bisher. In der Küche ko-chen wir auf dem fest installierten Gaskocher. So einen Kocher findet man nicht so oft, häufi-ger sind gasbeheizte Grillplatten. Grillen ist in Australien Männersache, die Frauen machen den Salat. Auf vielen Campingplätzen gibt es auch Waschmaschinen, für je zwei AU-Dollar pro Füllung.

Um 5.30 Uhr holt uns ein Kleinbus zum Flughafen ab. Wir fliegen mit einer Cessna 210. Rosi sitzt neben dem Pilot. Wir fliegen in etwa 500 Metern Höhe. Beeindruckend, das Land mal von oben zu sehen. Leider ist es etwas diesig, die Fotos taugen dann auch nichts. Dann der Blick auf die Argyle Diamond Mine, die angeblich grösste Diamanten-Mine der Welt. Es ist so schön in Kununurra, also bleiben wir länger.

Sonntag, 21.10.2007: Wir machen in der Geikie Gorge eine lohnende Bootsfahrt und sehen etliche freshies (Süßwasserkrokodile). Aufregend! An den hohen Felsen neben dem

Badeverbot!

Das Badeverbot ist nicht unbegründet

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Wasser sieht man in etwa zehn Metern Höhe die Markierung des Hochwasserstands von 1994. Am Tickethäuschen ist ebenfalls eine Markie-rung angebracht. Fotos zeigen, dass damals nur noch die Spitze des Dachs aus dem Wasser herausgeragt hat. Die Windjana-Schlucht ist ein weiteres Highlight des Geikie Gorge National-parks. Aber in diese Schlucht trauen wir uns mit unserem Ford dann doch nicht.

Kurz vor Derby steht der Prison Tree, ein ur-alter Boab-Baum. Er hat einen Umfang von 14 Meter. In seinem Inneren wurden früher Abori-gines aneinandergekettet eingesperrt, etwa 150 Jahre ist das her. Man wollte sie zur Arbeit in Minen zwingen. In einer kleinen Ausstellung werden Fotos davon gezeigt.

Das nächste Ziel ist Broome. Wir kommen gerade recht zur Fütterung in der wirklich sehenswerten Krokodil-Farm. Ein etwa fünf Meter langes saltie (Salzwasserkrokodil), ein Prachtexemplar, greift den Stock des Wärters an, so wie alles, was sich vor seinem Maul be-wegt.

Broome begeistert mit seinen nahezu end-losen, weißen Stränden, mit türkisfarbenem Wasser und einer rot-orange-farbenen Klippen-küste. Abends schwimmt Rosi im Meer bei den Surfern, die weit draußen die höheren Wellen abwarten. In Broome gibt es viele Perlenge-schäfte. Die teuersten Salzwasserperlen kosten zwischen 300 und 3.000 AU-Dollar pro Stück. Perlentauchen hatte hier Tradition und ver-schaffte der Stadt einen regelrechten Boom. Im 19. Jahrhundert war Broome der berühmteste

Perlenhafen der Welt. Um 1910 wurden nahe-zu 80 Prozent des weltweiten Perlmutt-Bedarfs gedeckt. Diese Blütezeit zog Malayen, Filipinos, Japaner und Chinesen an, die sich vor allem als Perlentaucher verdingten, und endete erst Mitte der 1950er Jahre mit dem Aufkommen von Kunststoffknöpfen und Zuchtperlen. Bis vor wenigen Jahren war Broome dann wieder ein verschlafenes Nest. Trotz einer rasanten Entwicklung hat es seinen sehr ungezwunge-nen, relaxten Lebensstil beibehalten, den wir sehr genießen. Hier sagt man »enjoying having a Broome time«, und genau das tun wir.

Am 80 Miles Beach stoßen wir am Strand auf Spuren und Legenester von Schildkröten. Leider sehen wir keine. Wahrscheinlich ist ih-nen der Vollmond zu hell um an Land zu gehen. Wir machen einen Strandspaziergang und legen dann einen Fahrtag ein. Hinter Port Hedland biegen wir ins Landesinnere ab. Die Straße 95 ist schmal, aber gut geteert. Abends schlafen wir im Auto auf einem »24-Stunden-Park-platz«, 150 Meter über der Straße mit schöner Aussicht. Solche 24-Stunden-Parkplätze mit Plumpsklo gibt es gelegentlich. Leider sind sie in unserem Lonely Planet – deutsche Ausgabe – nicht angegeben.

Am nächsten Tag erreichen wir früh den erlebnisreichen Karijini Nationalpark. Beson-ders wegen der engen, hohen Schluchten und der schönen, warmen Badeteiche ist er sehr attraktiv. Die Wellblech-Schotterstraßen lassen sich mit etwa 40 bis 60 km/h gut befahren. Die Nächte sind jetzt fast immer sternenklar.

Ein road train

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Jedoch ist, vor allem abends beim Kochen, der relativ starke Wind oft recht lästig. Endlich kühlt es nachts im Zelt ab und wir verwenden nun unseren Schlafsack.

Es geht wieder nach Westen. Wir wollen nahe Exmouth den Cape Range Nationalpark und den Ningaloo Reef Marine Park nicht verpassen. Die vielen Schildkröten, fast einen Meter lang, sind ein traumhaftes und beeindruckendes Erlebnis. Am Ningaloo Riff in Ufernähe wimmelt es von ihnen. Teilweise liegen sie direkt am Ufer auf Grund und warten auf einen Partner zur Paa-rung. Das ist bei dem hohen Panzer gar nicht so leicht; die Tiere müssen ganz schön paddeln um Raufzukommen. Wir beobachten sie in der Abend- und Morgendämmerung und fühlen uns dabei wie Zoologen.

Etwas südlicher im Park können sich gute Schwimmer in der Turquoise Drift von der

Strömung am Ufer entlang treiben lassen. Schnorchel und Flossen kann man beim Visitor Center leihen. Beim Schnorcheln am schönen Korallenriff sehen wir viele bunte Fische. Ein kleines Hinweisschild – unweit vom Visitor Center – weist ins Landesinnere zu einer Was-serstelle. Wir entdecken dort eine Känguru-Fa-milie, das Junge schaut drollig aus dem Beutel der Mama. Auch Emus zeigen sich hier. In der Abenddämmerung kommen wir auf zwanzig Meter an sie heran.

Am nächsten Tag erreichen wir Monkey Mia. Im Gegensatz zum bisher Gesehenen ist es ein recht touristischer Platz. Wahrscheinlich wegen der Delfine, die täglich dort gefüttert werden und die dazu bis ins etwa 30 Zentimeter fla-che Wasser an den Strand heranschwimmen. Auf einer Bootsfahrt sehen wir auch Dugongs (Seekühe). Zum Baden ist das Meerwasser mit

PinnaclesDelphine werden gefüttert

Vorsch au auf die Reiseberich te im Trotter 133Trotter 133 ersch eint Mitte Dezember 2008

Libyen. Ohne Allrad in die SaharaG E R D M E I E R

Mit dem Allrad-Wohnmobil 40.000 km durch AfrikaTeil 14: Kamerun und NigeriaH O R S T K I R N

Winterfahrt durch das südliche AfrikaTeil 3 und SchlussU L L A S I E G M U N D

Durch den Südwesten der USAV E R A T H I E L

E-Mail aus MonroviaW O L F G A N G S T O E P H A S I U S

Ludmilla und Elena. Frauen auf den Märkten von Sankt PetersburgJ A N B A L S T E R

Trekking in NepalH E R B E R T S C H M I D T

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etwa 22 Grad schon sehr kalt. Wir sind von der Nordküste verwöhnt. Die vielen Fliegen wer-den, je weiter wir nach Süden kommen, immer lästiger. In einem kleinen Ocean Park in der Nähe von Monkey Mia gibt es viele Fische, dort werden auch Haie gefüttert.

Auf den abgelegenen Campingplätzen sind die Besucher meist aufgeschlossen. Arbeitslose oder Pensionierte kaufen einen Wohnwagen und reisen. Viele sind monatelang unterwegs, ein Ehepaar seit zwei Jahren. Als wir einen Radler überholen bieten wir ihm ein Getränk an. Er erzählt, dass er schon 12.000 Kilometer gefahren ist, er kämpft mit Gegenwind und trägt ein Moskitonetz um sich vor den vielen Fliegen zu schützen.

Wir nähern uns allmählich Perth, der Haupt-stadt Western Australias. Etwa 250 Kilometer nördlich der Stadt erreichen wir die Pinnacles im Numbung National Park. Dabei handelt es sich um Felsspitzen die senkrecht bis zu fünf Meter aus dem Wüstensand ragen. Sie ent-standen durch Erosion und sind etwa 30.000 Jahre alt. Bei Sonnenuntergang, nur dann ist gutes Licht, schießt Rosi wahre Foto-Orgien. Gut, dass wir eine Kappe mit Moskitonetz gegen die Fliegen dabeihaben. Bei Einbruch der Dunkelheit fahren wir ganz langsam zum Campingplatz zurück, denn zu dieser Zeit sind viele Tiere unterwegs.

Kurz vor Perth kommen wir zum Yanchep Nationalpark. Hier kann man Koalas auf den Ästen der Eukalyptusbäume beobachten, doch zum Fotografieren sind sie leider zu weit ent-fernt. Unweit von Perth befindet sich ein Na-turwunder, nämlich der Wave Rock, ein Felsen, der in Form einer riesigen Welle spektakulär imponiert. Im Abendlicht wirkt er besonders schön. Schließlich übernachten wir an der Südküste, direkt vor Albany, wo wir schöne Granitfelsformationen mit einer Naturbrücke vorfinden.

Das touristische Highlight der Gegend um Manjinup ist zweifellos das Valley of the Gi-ants. Der Tree Top Walk ist ein Baumwipfelweg knapp 40 Metern über Grund entlang in bis zu 60 Meter hohen Bäumen. Wegen des abschüs-sigen Geländes und der Baumriesen kommen Kletterfreunde voll auf ihre Kosten. Für uns ist das Beobachten von Tieren doch wichtiger, wie wir feststellen. Auf einen der letzten großen Bäume, dem Diamond Tree Lookout, steigen wir über Stahlstifte und zuletzt auf einer Leiter, auf eine Aussichtsplattform in 52 Meter Höhe. Der Diamont Tree Lookout von unten

Infobox

Benzin kostet 1,21 AU-Dollar pro Liter (ca. 0,86 Euro) in Perth, andernorts teurer; der Fold Fal-con hatte einen Durch sch nittsverbrauch von 8,2 Liter auf 100 km.Für 100 Euro bekamen wir 141 AU-Dollar (Okto-ber 2007) weitere Infos: http://de.travelnt.com (Seite für Northern Territory in Deutsch ), www.westernaustralia.com (auch in Deutsch )

Die letzten Tage verbringen wir in Fremantle, einem charmanten Städtchen, anschließend geht es weiter nach Perth. Die Art Galerie of Western Australia hat eine sehenswerte Ab-teilung mit Kunst der Aborigines. Perth ist eine lebhafte und beeindruckende Großstadt, die einzige in den Weiten des westlichen Australi-ens. Sowohl in Fremantle als auch hier in Perth gibt es kostenlose Stadtbusse. Wir genießen die-se urbanen Annehmlichkeiten nach über 8.000 Kilometern, die wir im Norden und Westen des fünften Kontinents zurückgelegt haben. �

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Nach Weihnachten (2006) machen wir uns auf den Weg Richtung Khorixas, dem einzigen Ort weit und breit, wo wir noch mal Geld wechseln, tanken und Lebensmittel kaufen können. Denn wir wollen nun in ein sehr abgeschiedenes Gebiet im Nordwesten des Landes. Die Asphaltstraßen haben wir schon lange hinter uns gelassen und die zum Teil knüppelharten Wellblechpisten fordern Fahrzeug und Fahrerin. Am Wegesrand liegt der Petrified Forest; hier liegen versteinerte Baumstämme von bis zu 30 Meter Länge, 200 Millionen Jahre alt. Schon beeindruckend, wie man hier Erdgeschichte erleben kann.

Wir erreichen das kleine Eintausend-Ein-wohner-Kaff Khorixas. Es gibt Einkaufmöglich-keiten und eine Bank, die aber schon geschlossen

Winterfahrt durchs südliche AfrikaTeil 2: Reifenkillerpisten im Kaokoveld

U L L A S I E G M U N D

hat. Öffnungszeiten von 8 Uhr bis 12.45 Uhr. Aber Handynetz ist hier vorhanden. Mal hören, was die Reiseszene meldet. Tatsächlich haben wir Infos von Axel und Stela. Sie sind jetzt in Lüderitz. Und Lilli und Thomas kommen uns entgegen. Wir rufen sie an und schon nach 30 Minuten fahren sie mit ihrem Toyota HJ 60 auf der Gowati Lodge ein. Wir beschließen, Silvester und Neujahr gemeinsam in der Zivilisation zu verbringen. Mit meinen Reifen habe ich auf den Schotterpisten doch erhebliche Bedenken; sie sind ganz schön runter gefahren. Also gönnen wir uns als Weihnachtsgeschenk sechs neue Reifen. In Otjiwarongo werden wir noch kurz vor Jahresende und Ladenschluss fündig. Für 430 Euro sind wir dabei. Otjiwarongo ist eine größere

Elefanten in der Etosha-Pfanne

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WINTERFAHRT DURCHS SÜDLICHE AFRIKA

Ortschaft auf dem Weg in die Etosha-Pfanne und entsprechend gibt es hier auch wieder Asphalt unter den Rädern. Den letzten Sonnenuntergang im alten Jahr erleben wir südlich von Otjiwa-rongo in der Yakandonga Lodge. Hier gibt es für Camper einige wenige Stellplätze, mit einem atemberaubenden Ausblick auf eine weite Ebe-ne, mit einzelnen Bergen am Horizont. Einige davon sehen aus wie Pyramiden.

In die Etosha-PfanneNun, am 3. Januar 2007, verlassen wir den gastlichen Ort, Thomas und Lilli fahren ins Damaraland und wir steuern die Etosha-Pfanne an, das Highlight schlechthin in Namibia. Über Otjiwarongo und Tsumeb fahren wir bis zum Eingang des Etoshaparks und übernachten im Onguma Safari Camp, acht Kilometer vom Gate entfernt. Für 8,50 Euro pro Nase haben wir einen supertollen Stellplatz, mit eigener Dusche/Toilette, Spülbecken und Grillplatz. Der Luxus pur. Nur im Park, der staatlich gelei-tet wird, ist leider alles etwas verkommen. Und teuer! Pro Tag kostet der Eintritt 8,50 Euro,

der Campingplatz für drei Personen 27 Euro. Dennoch günstig, verglichen mit den ostafrika-nischen Parks. Dort wird man mit 100 Euro pro Tag zur Kasse gebeten.

Wir bleiben acht Tage bei den wilden Tieren. Jeder möchte natürlich die Big Five vor die Ka-

Infobox Botswana

Landeswährung Pula (BWP) ein Euro = zehn Pula (Stand 2008), Geld kann in den größeren Orten problemlos mit Kreditkarte gezogen werden.Roadpermit ca. 8 Euro, gilt ein Jahr, Versich e-rung 14 Euro gilt ebenfalls ein Jahr Diesel 0,62 Euro pro Liter (Februar 2007)Einstündiger Rundfl ug über das Okavangodelta mit einer viersitzigen Cessna ca. 95 Euro, zu buch en in Maun am Flughafen z.B. bei Moremi Air.Reiseführer: Reisen in Botswana, Ilona Hupe Verlag Münch enAutokarte: Botswana, Reise Know How Vor Ort gibt es Straßenkarten zu kaufen.

Himbamädch en mit Pansen auf dem Kopf

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mera bekommen, aber so einfach ist das nicht, zumal es hier im Dezember kräftig geregnet hat und die Bäume und Büsche sehr grün sind. Eine gute Tarnung für die Tiere. Selbst die rie-sigen Elefanten sind oft schwer auszumachen. Dennoch suchen viele die künstlich angelegten Wasserlöcher auf. Wir haben Glück und sehen massenhaft Elefanten, Giraffen, Zebras, Tau-sende von Springböcken mit ihren Jungen und viele kleine Zebras. Selbst den nachtjagenden Leoparden haben wir hautnah gesehen, direkt neben der Piste. Zum Wasserloch des Cam-pingplatzes kommen gegen Mitternacht sogar Spitzmaulnashörner mit Nachwuchs. Das klei-ne Spitzmaulnashorn ist mutig und vertreibt ei-nen ausgewachsenen Elefanten, wohl wissend, dass seine Eltern im Hintergrund sind. Auch ein Löwenrudel von zwölf Tieren können wir beobachten.

Im Halali Camp des Etosha-Nationalparks treffen wir tatsächlich Axel und Stela. Mit Axel bin ich vor 30 Jahren die Nordroute in Afgha-nistan gefahren. Seit Jahrzehnten hatten wir uns nicht wieder gesehen. Die Wiedersehenfreude ist groß, es gibt eine Menge zu erzählen. Wir bleiben zwei Tage länger als geplant, denn unsere Reise-wege gehen in verschiedene Richtungen.

Besuch bei den HimbaAuf unserer weiteren Tour in den Westen und Nordwesten des Landes fahren wir über Teerstraßen nach Kamanjab, danach geht es wieder auf die staubigen Pisten. Unser Ziel ist das Kaokoveld, eine der letzten unberührten Landschaften Namibias.

Doch zunächst stocken wir unsere Vorräte auf. In Sesfontein soll es die letzte Tankmög-lichkeit geben. Wir müssen für circa 1.100 Kilometer Diesel mitehmen. Also auf zur Kho-waribschlucht und nach Sesfontein. Doch dort gibt es leider kein Diesel. Da Ed – unser Priva-tier und Reisepartner – alleine eine Tour durch die Khowaribschlucht unternimmt, bleiben wir zwei Tage im alten deutschen Fort, das jetzt als Lodge und Campingplatz dient. Wir wollen unserem VW-Bus nicht soviel zumuten und genießen die Zeit am Swimmingpool.

Ed kommt erst am Abend wieder, die gute Nachricht: die Tour war super schön, die schlechte Nachricht: er hat einen Schaden am Auto, und zwar die äußere linke Gummiman-schette der vorderen Antriebswelle. Und so steht Ed am nächsten Morgen in der gewohn-ten Tracht (Blaumann) da. Die Reparatur wird fachmännisch ausgeführt und ist am Abend ab-

Ulla mit Gepard

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geschlossen. Doch mit dem Weiterfahren wird es nichts, da es hier keinen Diesel gibt. Also müssen wir umplanen und die Tour in anderer Richtung fahren. Wir steuern auf guter Piste die Provinzstadt Opuwo an.

In Opuwo lebt ein buntes Völkchen. Schon im modernen Supermarkt begegnen uns die barbusigen Himbafrauen; meist noch mit Baby auf dem Rücken schieben sie den Einkaufswagen vor sich her. Für die europäische Männerwelt ein echter Blickfang. Aber auch die voll verpackten Hererofrauen bringen Farbe in die Stadt. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Die Himba, ein Hirten- und Nomadenvolk, leben in kleinen Clans verstreut im Nordwes-ten Namibias. Sie besitzen Rinder, Schafe und Ziegen und wohnen in kreisrunden Hütten, die aus Kuhdung und Lehm erbaut werden. Ein besonderer Blickfang sind die Himbafrauen, die ihren gesamten Körper mit einem Gemisch aus Roteisensteinpulver, Kräutern und Tierfett einreiben. Selbst die Haare werden mit diesem Lehmgemisch kunstvoll geschmückt. Ansons-ten tragen sie Ziegen- oder Schafsfelle als Klei-dung. Dass dieses Volk bis heute an den alten Traditionen festhalten kann, liegt an der Abge-schiedenheit der schwer zugänglichen Region, aber auch an der Abriegelung des Gebiets durch die Südafrikaner. Erst nach der Unabhängigkeit im Jahre 1990 war es wieder möglich, dorthin zu reisen.

In Opuwo tanken wir auf und verlassen das bunte Städtchen mit Ziel Orumpempe. Die Piste wird zunehmend schlechter. Zunächst geht es noch durch eine Ebene, dann aber in die stei-nigen Berge. Reifenkillerpisten nenne ich das, was da jetzt kommt. Und dann passiert es auch schon! Trotz nagelneuer Reifen haben wir einen Platten. Eigentlich nicht so dramatisch. Was ist schon ein Plattfuß? Wir haben ja zwei Reser-vereifen, allerdings einen davon ohne Felge. Der Reifen ist schnell gewechselt, wir hoppeln weiter im Schritttempo. Nach 120 Kilometern und einem ganzen Tag Fahrerei campieren wir in der Nähe der Piste. Ed packte der Ehrgeiz, »mal eben« den Reifen zu montieren. Ist ja ganz einfach. Doch es gelingt ihm nicht, den Mantel auf die Felge zu bekommen. In mir steigt Panik hoch, denn das bedeutet, wir haben keinen Re-servereifen mehr.

Am nächsten Morgen gibt es für mich nur eine Lösung: zurück nach Opuwo. Das Risiko, hier ohne Ersatzreifen liegen zu bleiben, ist zu hoch. Im Schritttempo geht es die 120 Kilome-

ter zurück. In Opuwo wird der Reifen geflickt und montiert. Die Reiseroute wird ein weiteres Mal geändert. Jetzt geht es auf besserer Piste zu den Epupa-Falls am Kunene, dem Grenzfluss zu Angola. Auch dieses Gebiet wird von den Himba bewohnt.

Wir haben Glück, treffen auf einer Nebenpis-te den einzigen Deutschen, der mit einer Him-bafrau offiziell verheiratet ist. Himba-Uwe wird er genannt. Er lädt uns ein, in seinem Kral Gast zu sein, was wir sofort dankend annehmen. Was uns dort die nächsten drei Tage erwartet ist grandios. Wir bekommen einen Einblick in die Welt der Himba, lernen viel über die Kultur die-ses Volkes. An unserem letzten Tag werden wir Zeugen eines Initiationsritus. Die elf Jahre alte Tochter von Uwes Ehefrau wird in den so ge-nannten dritten Stand erhoben. Das Mädchen wird zur Frau, es muss sich von diesem Tag an auch mit der rotbraunen Paste einreiben und darf sich nie mehr waschen. Ja, richtig gelesen! Himbafrauen waschen sich danach nie mehr. Anlässlich der Zeremonie wird ein Schaf ge-schlachtet. Der Medizinmann liest die Zukunft des Mädchens aus dem Pansen. Anschließend wird ihr der Pansen auf den Kopf gelegt und es

Freiluft -Baden am Okavango

Freiluft -Toilette am Okavango

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muss ihn bis zum Ende der Zeremonie tragen, was unter Umständen einige Tage dauern kann. Man stelle sich den Gestank vor!

Wir verabschieden uns nach drei Tagen Aufenthalt in der Wildnis und fahren zurück nach Opuwo. Von dort geht es zunächst auf nagelneuer Teerstrasse nach Otjiwarongo. Dort haben wir schon einen Termin in der VW-Werk-statt vereinbart. Wir wollen nun unbedingt eine zweite Ersatzfelge kaufen. Aber leider ist das gar nicht so einfach, trotz aller Bemühungen des Händlers ist keine Felge erhältlich. Also doch bis Windhoek warten.

Dort bekommen wir dann tatsächlich bei VW die Ersatzfelge. Guter Dinge geht es wieder auf den pad, so heißen hier die Schotterpisten. Schon nach wenigen Kilometern der nächste Plattfuß. Die nächsten Tage bescheren uns fast täglich einen. Wir zählen nun den siebten Plat-ten, und von den nagelneuen Reifen sind drei bereits geflickt. Gott sei Dank findet man hier an jeder großen Straßenkreuzung einen Rei-fenflicker. Für drei bis fünf Euro pro Reparatur einschließlich Reifenmontage ist man dabei und muss sich nicht selbst plagen.

Abstecher nach BotswanaMittlerweile haben wir die touristischen High-lights im Süden des Landes erkundet. Wir machen uns auf den Weg nach Botswana, da unser Visum bald abläuft. Wir schreiben den 17. Februar 2007: Botswana empfängt uns mit dicken schwarzen Regenwolken. Es ist schwül-heiß. Die Grenzformalitäten sind in kurzer Zeit erledigt. Niemand will auch nur einen Blick in die Autos werfen.

Im Nordwesten des Landes liegt das Oka-wangodelta mit dem Moremi- und Chobe-Nationalpark, der größte touristische Anzie-hungspunkt. Da Botswana auf Nobeltourismus

setzt, ist alles entsprechend teuer. Man will keine Individualtouristen. Alle Parkbesuche sowie Übernachtungen müssen vorher bei der Nationalparkbehörde gebucht werden. Für zwei Personen mit Camper zahlt man satte 60 Euro pro Tag.

Wir fahren auf guter Teerstraße bis Maun, dem Touristenstädtchen Nummer 1 im Lande. Hier war ich schon vor 22 Jahren, doch da-mals war es ein kleines Dorf, heute ist es mit 30.000 Einwohnern eine Kleinstadt mit allem was der Tourist sich so wünscht: Supermärkte, Tankstellen, Internetcafes, Restaurant, Hotels, Lodges und Campingplätze. Wir entscheiden uns für das stadtnahe Sedia Hotel, dem ein Campinglpatz angegliedert ist. Für drei Euro pro Person finden wir einen schattigen Platz. Unten im Gelände fließt der Thamalakane, ein Nebenfluss des Okawango. Hier soll es Kroko-dile und Flusspferde geben. Bei unseren ersten Erkundungen und Spaziergängen am Fluss finden wir nur träge fließendes Wasser, das sich durch hohes Schilf und unzählige Seerosen einen Weg bahnt.

Hier wollen wir einige Zeit bleiben. Ed hinge-gen möchte schnell weiter in die Nationalparks. Doch das, was wir über den Pistenzustand le-sen, sowie die gewaltigen Gewitterwolken, die immer näher rücken und die Regenzeit mit sich bringen, lässt uns davon abkommen. Wir ent-scheiden uns, einen anderen Weg einzuschla-gen. Es gibt noch einige andere interessante Gebiete. So wollen wir zu den Tsodilo Hills, wo die !Kung-Buschleute noch heute leben und es mehr als 4.000 Felszeichnungen gibt.

Doch zunächst nehmen wir uns Maun und Umgebung vor. Hier auf dem Campingplatz treffen wir immer wieder Reisende. Mit Va-lent und Martina aus Karlsruhe chartern wir uns eine kleine Cessna und überfliegen das Okawangodelta. Ein grandioses Schauspiel aus der Vogelperspektive. Wir sehen jede Menge Elefanten, Hippos, Büffel, Antilopenherden. Dazu eine grüne Landschaft, von unzähligen Wasseradern durchzogen.

An die Stadt angrenzend liegt das Maun Game Reserve, ein kleiner Park, den man nur zu Fuß erwandern darf. Hier gibt es natürlich keine ge-fährlichen Raubtiere. Dennoch sehen wir Giraf-fen auf unserer Pirsch hautnah. Unser Spazier-gang soll dann wieder am nahen Fluss entlang zum Campingplatz gehen. Doch als wir über die Brücke kommen, traue ich meinen Augen nicht, ein XXL-Flusspferd direkt an der Brücke im

Krokodilsich eres Sch wimmen im Okavango

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Wasser. Einen solchen Brummer habe ich noch nie zuvor gesehen, und dass direkt in der Stadt. So überrede ich Klaus, doch lieber an der Straße zurückzulaufen. Nach zwölf Kilometern, bei brüllender Hitze, kommen wir nassgeschwitzt, aber wohlbehalten an. Jetzt erst mal eine kalte Dusche und dann ein eiskaltes Bier.

Nach einer Woche in Maun verlassen wir die Stadt in westlicher Richtung, um dann im klei-nen Örtchen Sehitwa nach Nordwesten in den Panhandle des Deltas zu fahren. Hier kommt der Okawangofluss an, bevor er sich anschließend als Binnendelta verzweigt. Die Straße ist geteert und gut befahrbar. In Etsha 6 (Etsha 6 ist das größte der insgesamt 13 Etsha-Dörfer) fahren wir einen kleinen Umweg auf einer schmalen Sandpiste entlang des Deltas, wo es malerische Palisadendörfer gibt. Diese Dörfer entstanden in den 1960er Jahren, als die Hambukushu vor den

Unruhen in Angola flohen. Die Sonne taucht die Dörfer in malerisches Licht. Afrika pur!

Nächtes Ziel: Tsodilo HillsDie Zufahrt in die Tsodilo Hills ist seit 2002 für alle Fahrzeuge befahrbar. Obwohl, so scheint es, seit der Fertigstellung der Kalksandsteinpiste kein Handschlag mehr daran getan wurde. So rumpeln wir die 40 Kilometer sehr langsam dahin, denn an ein schnelles Fahren ist da nicht zu denken. An vielen Stellen haben sich während der Regenzeit tiefe Schlammlöcher gebildet, die einen Pkw in Schwierigkeiten bringen. Nach 90 Minuten erreichen wir das kleine Eingangstor mit der Aufschrift: Tsodilo Hills Mountains of the Gods. Kein Mensch ist zu sehen, also öffnen wir das Tor und fahren munter drauf los. Es gibt unzählige schmale Sandpisten die zunehmend sandiger und enger werden. Klaus geht ein Stück zu Fuß weiter um zu checken, wie und ob es überhaupt weitergeht. Wir entscheiden uns um-zudrehen. Es gibt ja noch mehr Pisten zur Aus-wahl. Doch der nächste Versuch sieht auch nicht viel besser aus. Wir stellen den Wagen seitlich an der Piste ab und gehen erst mal zu Fuß weiter.

Laut Reiseführer soll es ein Visitor Center und ein kleines Museum direkt an den Hills geben. Nach knapp zwei Kilometern Fuß-marsch erreichen wir das Center. Ordentlich rausgeputzt befindet sich hier das Museum, das sogar mit Klimaanlage versehen ist. Ansonsten ist alles, wie so üblich in Afrika, in einem eher desolaten Zustand. Der Toyota, der zum Center gehört, steht da mit vier platten Reifen. Aber es gibt einen Generator, der sogar tagsüber läuft, damit die vier Bediensteten in ihrer Bude Solitaire am PC spielen können. Die Toiletten/Duschanlagen haben kein Wasser! Es gibt aber mitten auf dem Platz einen Wasserhahn, und dort kommt, man staune, klares, sauberes Was-ser raus. In fünf Kilometern Entfernung gibt es eine Quelle, von dort wird das Wasser gepumpt. Warum die Toilettenanlagen nicht mit Wasser versorgt werden, bleibt ein Rätsel!

Von den Tsodilo Hills geht es wieder an den Okawango River. Im Shakawe Fishing Camp richten wir uns unter großen Schattenspenden-den Bäumen direkt am Flussufer ein. Der Besit-zer gibt uns Anweisungen: des Nachts kommt regelmäßig ein Hippo zum Fressen vorbei, und auch ein Krokodil, das chlorsüchtig ist, badet gerne nachts im hauseigenen Swimmingpool. Und tatsächlich hören wir in der Nacht das Hippo grummeln. Ed beobachtet noch nach

Hippo XXL

Ohne Worte

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Mitternacht, wie sich das Tier genüsslich ne-ben unserem Auto die fette Wampe voll Gras schlägt. Und wir schlummern derweil und krie-gen nix mit. Am nächsten Morgen sehen wir die Fußspuren unseres nächtlichen Besuchers.

Shakawe ist der letzte Ort vor dem Grenzüber-gang. Die letzten 16 Kilometer der Straße bis zur Grenzstation Mohembe sind asphaltiert und so sind wir zügig dort. Hier auf namibischer Seite hat der Okawango genauso viel zu bieten, denn Krokodile und Hippos brauchen keine Grenze. Sie schwimmen auch hier munter umher. Auf

Jeder Beitrag, der von einem Globetrotter kommt und sich an Globetrotter rich tet, ist willkommen. Beispiele fi ndest Du in jedem Trotter, doch gilt meist: weniger ist mehr!� Tipps sollten kurz & knack ig sein, präzise und informativ. Hilfreich sind die 4 W: Was? Wann? Wo? Wie? Absch ließend ein Kontakt: Telefon, E-Mail, Internet- oder Postadresse …� Reiseberichte enthalten den Hinweis auf Reiseland, Dauer und Zeitraum der Reise, Ver-kehrsmittel. Dein Berich t sollte möglich st kom-plett in einem Trotter ersch einen. Das geht, wenn er höch stens etwa 16.000 Zeich en und 6 Bilder umfaßt. Auf mindestens einem Bild solltest Du zu sehen sein. Die Anzahl der Zeich en zählt dein Textprogramm automatisch .

> Die Leser möch ten wissen, wer einen Berich t verfaßt hat. Bitte sch ildere in ein paar Sätze Dein Reiseleben.

> Eine Infobox fasst wich tige Informationen über-sich tlich zusammen.

� Fotos nehmen wir gerne als Papier oder Dia. Fotos für die Umschlagseiten erfordern besonders gute Vorlagen im Hoch format.> Bilduntersch rift en nummeriert in einer Textda-

tei erfassen.� Scans: Abbildungen fusselfrei abwischen und farbig scannen> Bildvorlage mit 300, Dias mit mindestens

1200 dpi> Bildgröße: 1000 Pixel breit (Umschlagfotos 1200 px)� Bilddateien als Name_01.jpg nummeriert

in höchster Qualitätsstufe speichern, aber maximal 1 MB pro Datei.

Texte und Bilder werden in der Redaktion bearbeitet. Falls Du nichts hören solltest, frage bitte nach!ıDu hilfst uns, indem Du Dateien per E-Mail schickst.

Die Redaktion bitt et um Bilder & Texte

Sibille Burkhardt, Koblenz, Reiseberichte

Norbert Liebeck , Münch en, Reiseberich te

Mich ael Malburg, Saarbrücken, Bildredaktion

der Ngepi Campsite genießen wir die letzten Tage unserer Reise. Im Camp gibt es ganz be-sondere Duschen, Badewannen und Toiletten. Die alleine schon sind es wert, eine Nacht hier zu verbringen. Noch eine weitere Besonderheit hat das Camp zu bieten. Wer möchte nicht mal im Okawango gefahrenfrei schwimmen. Hier ist es möglich. Der Pool ist ein schwimmender Käfig, sicher vor Krokodilen und Hippos und sonsti-gem Getier. Wir nutzen die Chance und baden genüsslich im Fluss, der uns durch seine starke Strömung schnell ans Käfigende befördert. �

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Endlich finden wir Zeit, uns dem Reisebericht zu widmen. Hier nun die Fahrt von Anfang an: Für das Packen von jeweils zwei Fahrradtaschen benötigen wir fast einen ganzen Tag. Gerd, umgeben von einem Wirrwarr Klamotten, vier Unterhosen in der Hand, fragt mich mit wirrem Blick: »Watt meinze, vier oder drei?« Da ich Ihn kenne antwortete ich: »Natürlich zwei!« Der Leichtgewichtsfetischist strahlt!

Auf dem Flughafen teilt Andrea mit uns die Wartezeit, oder will Sie nur prüfen, ob wir auch wirklich in den Flieger steigen? Der Flug mit dem Bumsbomber nach Bangkok ist unangenehm voll, mit Pauschalservice und unfreundlichem Personal. Endlich in Bangkok angekommen schlägt uns brutal feuchtheiße Luft entgegen. Wir genießen die Aircondition im Flughafengebäude, denn der Anschlussflug geht erst am Abend weiter. Als wir mit den Rädern bei der Gepäckaufgabe erscheinen, ist das Staunen groß: »Warum sind diese nicht ordnungsgemäß verpackt?« Gerd schraubt sie auf Bonsaigröße und mit Hilfe des wohlwollen-den Flugpersonals der Thai Airways verläuft alles zum Guten. Endlich um 23 Uhr erreichen

Mit dem Fahrrad durch Myanmar

C H R I S T I A N E B E R G E R U N D G E R D P R I O R

wir unser Reiseland Myanmar, Hauptstadt Yangon (Rangun). Hier gibt es keine Aircondi-tion. Schweißtriefend, übernächtigt und völlig entnervt schraubt Gerd die Räder wieder auf Normalgröße zurück. Als es dann ans Reifen-aufpumpen geht und die Taxifahrer ihn umzin-geln, lässt er erst mal gehörig Dampf ab. Dass man uns umsonst in die 20 Kilometer entfernte City, in ein klimatisiertes 9-US-Dollar Hotel inklusive Frühstück fahren will, kann er nicht mehr wahrnehmen. Die Aussicht auf ein kühles Bier macht ihn dann merklich ruhiger und wir kommen problemlos in ein nettes Hotel.

Nach dem Frühstück geht es gleich mit dem Rad in die Stadt. Welch andere Welt: Vehikel aus dem letzten Jahrhundert und Trishaws (Fahrräder mit Beiwagen) beleben das Straßen-bild. An den Straßenrändern wird auf offenem Feuer gekocht, es werden Leckereien gebacken und alles feilgeboten, was der Burmane so braucht. Straßenschilder, falls vorhanden, sind für uns nicht lesbar, da in burmesischer Schrift geschrieben. Ich spreche einen Einheimischen an und frage nach dem Weg. Als er den Mund öffnet, schrecke ich zurück: »Mensch, hat der

Das Zelt ist sch nell aufgebaut

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aber starkes Zahnfleischbluten, alle Zähne sind rot!« Schon die ganze Zeit dachte ich, dass die Menschen hier am verbluten sind, denn überall auf der Straße sind rote Spuckflecken. Alle kauen Betelnüsse. Ein leichtes Rauschmittel, welches die Zähne stark färbt und Spuckreiz verursacht. Schnell haben wir uns in diesem Ameisenhaufen verirrt und kriegen uns an die Köpfe. »Der Stadt-plan stimmt nicht!« Doch gibt es eine banale Lö-sung: wir suchen die ganze Zeit das falsche Hotel, wir haben uns einen falschen Namen gemerkt – warum auch immer. Niemals hätten wir in dieser Drei-Millionen-Stadt unsere Unterkunft wiedergefunden, hätte nicht der Name zufällig auf dem Zimmerschlüssel gestanden.

Auch hier gibt es einen Geldschwarzmarkt. Statt 60 Kyat bekommen wir unglaubliche 940 Kyat für einen US-Dollar! Wieder mal im Schlaraffenland? Der Besuch der Shwedagon Pagode vermittelt einen ersten Eindruck von der Tiefgläubigkeit der hiesigen Buddhisten. Die Pagode besteht aus tonnenschwerem Gold, ist mit vielen Edelsteinen geschmückt und das wird wohl von der armen Bevölkerung finanziert.

Wir specken unser Gepäck weiter ab und hinterlassen einen stattlichen Beutel im Ho-tel. So um einiges erleichtert geht die Reise los. Wir fahren auf der Hauptstraße Richtung

Bago und müssen bereits nach fünf Kilometern wegen Kurzatmigkeit und schweißtriefend die erste Rast einlegen. Doch tapfer kämpfen wir uns durch den Smognebel und das Auto-gehupe Richtung Norden. Hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen! Obwohl von vielen Globetrottern belächelt – in Asien nimmt man doch kein Zelt mit! – haben wir allen Unkenrufen zum Trotz ein Zelt dabei und können es bereits am ersten Abend ein-setzen. Es geht Richtung Inle-See, wobei wir für ein Teilstück den Bus benutzen müssen, weil unsere Därme und Mägen mit den »ach so leckeren« Garküchen nicht konform gehen wollen. Im Remember-Inn Guesthouse sind wir in einem Bambusbungalow für 8 US-Dol-lar inklusive eines reichhaltigen Frühstücks toll untergebracht.

Auch hier muss Gerd, wie bei den Reisen zuvor, wieder ins Boot. Wir leisten uns einen Tagesausflug für den Preis von drei US-Dollar. Etwa acht Meter lange, schlanke Holzboote mit Außenmotor empfangen uns, Sitzplätze gibt es in Form von Holzklappstühlen. Wir schießen wie James Bond in Der Mann mit dem goldenen Colt durch den Kanal Richtung Inle-See. In den See sind ganze Holzdörfer auf Stelzen gebaut, dazwischen große schwimmende Grasland-schaften und Gärten, zum Teil richtige Agrar-

Auf dem Inle-See

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kultur. Tomatenanbau, Tabak, schwimmende Märkte, Handwerksbetriebe wie Silberschmie-den, Seiden- und Cottonweberei, Bambusver-arbeitung und Schmieden und alles wie vor hundert Jahren. Viele Stopps in verschiedenen Dörfern über den ganzen Tag und immer wieder werden wir mit Tee und exotischen Knabberei-en verwöhnt. Hier lässt es sich gut leben und wir verbringen drei weitere Tage mit Radfahren, bummeln über bunte Märkte und beobachten die berühmten Einbeinruderer.

Wir müssen dieses Kleinod verlassen und es geht Richtung Mandalay. Den ersten Ge-birgspass nehmen wir ganz passabel, teilen uns jedoch den Sieg mit einem Einheimischen, der den Gipfel auch ohne Gangschaltung erstürmt. Ab jetzt geht es fast nur noch aufwärts. Wir fahren durch eine berauschende Gebirgswelt, durch Urwaldtäler mit wilden Flüssen, Bam-buswäldern, Ananas- und Bananenhainen. Beim Durchfahren von exotischen Bambus-dörfern, auf Stelzen gebaut, fühlen wir uns wie Menschen von einem anderen Stern. Wir wer-den bestaunt, Kinder werden aus den Häusern gerufen um diese seltsamen hellen Menschen zu sehen. Die Straße wird immer schlechter, oft mit sehr steilen Anstiegen und wir benöti-gen für die 258 Kilometer vier Tage. Ohne Zelt wären wir hier aufgeschmissen. In den Nächten frieren wir jämmerlich – hätten wir doch we-nigstens einen guten Schlafsack mitgenommen!

Zum Schluss belohnt uns eine 20 Kilometer lange Abfahrt in die Ebene.

Mandalay ist eine derart dreckige, ver-smogte, laute Stadt, dass uns ein Streifzug durch die Straßen schon Überwindung kostet. Auf dem Nachtmarkt werden an einer Minig-

Mitgliedsch aft bei uns setzt Reiseerfahrung voraus sowie die Bereitsch aft , Erfahrungen auszutausch en, teilzunehmen an diesem Forum zum Kennenlernen, Such en, Bieten, Informieren – und träumen. Die Mitglieder der dzg treff en sich regional und zentral und gewähren einander Gastfreudsch aft . Jedes Mitglied erhält deshalb ein Mitgliederverzeich nis mit allen Adressen. Sie informiert über das »Wer war wann wo?« Und »Wer kann was?« So kann jeder andere gezielt ansprech en und Fragen stellen.

Wir fragen ein neues Mitglied: Ist selbstän-diges Reisen ein besonders wich tiger Teil Deines Lebens? Wich tig ist, daß Du am Informations- und Erfahrungsaustausch aktiv teilnimmst! Dann bist Du bei uns rich tig, auch wenn Du noch keine Weltreise hinter Dir hast. Wir duzen einander – so wie es auch on the road üblich ist.

Die dzg versteht sich selbst als Freundeskreis mit »Du«-Atmosphäre und bietet versch iedene Foren zum Austausch von Informationen:� die Mitgliederliste zur Kontaktaufnahme un- tereinander, mit Angaben zu bereisten Län- dern und besonderen Sch werpunkten;� den Trotter (unsere Club-Zeitsch rift ersch eint zur Zeit alle zwei Monate);� Zugang zum Kernbereich unserer Webseite www.globetrotter.org;� das Jahrestreff en mit rund 300 Teilnehmern und das Herbsttreff en, ermäßigte Eintritts- gebühr beim Jahrestreff en;� die privat organisierten, doch öff entlich en, Regionaltreff en an 15 Orten bundesweit.� die beiden Selbstreise-Handbüch er werden an Mitglieder zu einem ermäßigten Preis abgegeben.

Welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft der dzg?

Eine junge Weberin

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Kinder auf dem Inle-See

Blick über Bagan

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arküche, fondueähnlich, kleine Spießchen mit undefinierbaren »Köstlichkeiten« feilgeboten. Man isst in der Regel gemütlich sitzend so drei bis vier Stäbchen. Gerd, total ausgehungert, verschlingt mindestens 30 Spießchen in rasen-der Geschwindigkeit. (Später erfahren wir, dass es sich um Schweineohren, -schwänzchen und -backen handelt!) Wir besichtigen die älteste Teakholz-Brücke der Welt, 1.200 Meter lang, sowie die Mahamuni-Pagode. Hier ist der Bud-dha dermaßen mit Blattgold zugeklebt, dass er schon zur Unförmigkeit neigt.

Die Strecke nach Bagan fahren wir nachts mit dem Zug, weil wir auf den Hauptstraßen keinen Meter mehr fahren wollen. Auf einer Fläche von etwa 40 Quadratkilometer finden wir Pagoden und Tempel ohne Ende, um die 2.000 und mehr. Man kann sie mit Pferdegespann oder Fahrrad erreichen und wir machen herrliche Touren durch die savannenähnliche Landschaft. Mittags wird es so heiß, dass wir in einem der vielen Teehäuser Schutz suchen müssen. Etwas außerhalb von Bagan, am Ayeyarwady (bisher Irrawaddy), beobachten wir das emsige Treiben am Hafen. Ochsenkarren werden mit Reissä-

Seit Frühjahr 2008 hat die kanadische Re-gierung alle ihre topographischen Karten 1:50.000 und 1:250.000 zum kostenlosen Herunterladen ins Netz gestellt, http://ftp2.cits.rncan.gc.ca/pub/canmatrix/.Problem ist, dass es ohne die Index-Karten ziemlich schwierig ist, die gewünschten Ge-biete genau zu bezeichnen und die entspre-chenden Karten herunterzuladen. Ich habe dies mit den bei vorliegenden Index-Karten auf Papier gemacht.Rainer Schröter hat mir inzwischen In-formationen gegeben, wie dies leicht zu lösen ist. Unter der Adresse: http://maps.nrcan.gc.ca/topo_metadata/index_e.php findet man mehrere Möglichkeiten, an die Nummern heranzukommen.

cken beladen, auf einem anderen liegt ein wohl drei Meter langer Fisch, dazwischen Trishaws mit Fahrgästen. Die Strecke nach Pyay kostet uns vier Zeltübernachtungen. Sie führt uns immer wieder durch wunderschöne Palmen-wälder, Urwaldlandschaften, auch durch urige Bambusdörfer und wir freuen uns, dass der zum Teil abgeholzte Regenwald wieder aufgeforstet wird. Die Fahrt ist anstrengend, weil wir wieder zum Teil gebirgiges Gelände haben, darüber hinaus sind die Pisten so schlecht, dass wir so-gar teilweise schieben müssen. Ausgetrocknete oder auch wasserführende Flüsse haben wir zu durchqueren. Die Orientierung ist schwie-rig wegen fehlender Ausschilderung oder falls diese vorhanden, ist sie für uns unleserlich und auch die Verständigung mit den Einheimischen macht uns große Probleme. Zum Schluss ver-weilen wir noch vier Tage in Yangon.

Uns hat Myanmar sehr gut gefallen. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich, hilfs-bereit und haben auch in den für uns schwie-rigsten Situationen immer ein Lächeln übrig. Wir hoffen, dass sich die Welt dort nicht allzu schnell verändern wird. �

Tipp: Kanadische topographische Karten im Internet

H E R M A N N H A R B I S C H

Clickable Map of Canada einfacher Index mit einer kanadischen KarteGeographical Name Query Eingabe des Gewässer- oder OrtsnamensNTS Number Query Eingabe der KartennummerGeographical Co-ordinate-Query Eingabe der Längen- und Breitengrade

Hat man erst einmal eine Karte des Gewäs-sersystems gefunden und heruntergeladen, sind auf dieser Karte die Informationen, die man zum Auffinden der nächsten benötigt, unschwer zu finden. Anschauen kann man die heruntergeladenen Karten leicht mit ei-nem Bildbetrachtungs- oder –bearbeitungs-programm wie dem kostenlosen Irfanview

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Indien ist ein faszinierendes Land mit vielen Gegensätzen und verschiedenen Gesichtern. Vor allem beeindruckten mich die Menschen, die geprägt sind von tiefer Religiosität. Doch das Reisen – insbesondere mit dem Bus – war teilweise extrem anstrengend, da die Straßen-verhältnisse katastrophal sind. Leider war ich meist auf den Bus angewiesen, da es auf meinen Strecken oftmals keine Zugverbindungen gab oder die Züge zu völlig unmöglichen Zeiten fuhren. Dabei ist es empfehlenswert mit dem Zug zu fahren: Man kann herumlaufen, etwas zu essen und zu trinken kaufen und vor allem die Toilette benutzen. Oftmals kann man sich hinlegen. Wenn man über Nacht fährt ist es empfehlenswert, seinen Rucksack entweder im Auge zu behalten oder am Sitz irgendwie anzu-schließen. Ansonsten habe ich mich auf meiner Reise durch Indien immer recht sicher gefühlt und habe auch von anderen Reisenden nichts über Diebstahl oder dergleichen gehört.

Reiseinfos zu Südindien16.10.2007 bis 17.01.2008

L U T Z - P E T E R S I C K

Noch bequemer ist es natürlich, sich einen Fahrer mit Auto für eine Teilstrecke zu mieten oder aber auch die gesamte Reise durch einen Guide nach den individuellen Wünschen und Vorstellungen organisieren zu lassen, der sich dann um alles kümmert, so wie etwa Manas aus Pondicherry (circa 40 bis 50 Euro pro Tag, all inclusive, ab zwei Personen).

Absolute Höhepunkte meiner Reise waren Hampi und die Backwaters im indischen Staat Kerala. Ohnehin ist Kerala ein Staat, der sich po-sitiv von den anderen indischen Staaten abhebt. Es gibt hier so gut wie keinen Analphabetismus und die Menschen kamen mir weniger »schlitz-ohrig« vor. Deswegen würde ich auch jedem anraten der zum ersten Mal Indien bereist, dass er Trivandrum oder den internationalen Flug-hafen von Kochi (der häufig nicht bekannt ist) anfliegt. Ich selbst habe einen Gabelflug genutzt mit Hinflug nach Mumbai (früher Bombay) und Rückflug von Trivandrum. Von Mumbai aus bin ich mit der Fähre und anschließend mit dem Bus (insgesamt circa 5 Stunden) in den kleinen Fischerort Murud gefahren. Das war ein idealer Ort zum akklimatisieren. Ich kann diesen Ort wirklich sehr empfehlen.

Viel Europäer und Amerikaner fliegen nach Indien, um im Ashram zu meditieren, an Jo-gakursen teilzunehmen oder eine ein- bis zwei-wöchige Massagekur zu erhalten oder auch, um sich eine neue Brille anfertigen zu lassen. Ein Aufenthalt im Ashram kostet ab circa zehn Euro pro Tag, alles inklusive – Meditation, Joga, Ver-pflegung, spartanische Übernachtung. Andere Reisende entspannen an den vielen Stränden der Westküste, genießen das – besonders für Vegetarier – leckere Essen oder den frischen Fisch, der auch in einigen Restaurants nach eigenen Vorstellungen zubereitet wird.

Nach drei Monaten bin ich wieder gesund zurück aus Indien. Weder Magen- noch Darm-probleme haben mir das Reisen erschwert, wobei ich auch strikt weder Salat noch Eis gegessen habe. Ich bin allein gereist, da meine Lebenspartnerin keine Möglichkeit hatte mit-zukommen. Manchmal fiel mir das Alleinreisen

Strand von Murud

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REISEINFOS ZU SÜDINDIEN

schwer, aber immer wieder traf ich auf Reise-gefährten.

Anfänglich, während der ersten drei Wochen, wurde mir das Reisen durch Ohrprobleme er-schwert, das mit einem entzündeten Trommel-fell endete. In der Hauptstadt von Goa, Panjim, wurde ich hervorragend im Krankenhaus für umgerechnet etwa fünf Euro vom Arzt behan-delt und medizinisch bestens versorgt, trotz der einfachen medizinischen Geräte, der kargen und schmutzigen Ausstattung der Räume und der Behandlungsräume, in denen alle bei der Behandlung zuschauen und zuhören.

Nicht unerwähnt bleiben sollen die vielen Bettler, Schlepper, Leute, die einem auf recht aufdringliche Art und Weise etwas verkaufen wollen, die aufdringlichen Blicke der Männer, wenn sie Europäerinnen sehen, der Gestank durch Abgase und Müll in den Straßen, das ner-vige Hupen der motorisierten Verkehrsteilneh-mer, das Trommeln der Trommelverkäufer an den Stränden von Goa und Kerala, das Spucken und Pinkeln der Männer auf die Straße, und dass überall rücksichtslos der Müll hingeworfen wird.

So kann man sich gut vorstellen, dass man, wie ich im Lonely Planet gelesen habe, Indien entweder liebt oder hasst. Aber das muss jeder für sich selbst herausfinden, bei mir ist es ganz sicher ersteres. �

Kurzvita des AutorsLutz-Peter lebt in Hamburg und ist seit über zehn Jahren dzg-Mitglied. Seine Reiselust entstand als jugendlicher Pfadfinder und sein Fernweh wurde auf zwei weite Reisen von Deutschland bis Indien und Nepal auf dem Landweg vor über 35 Jahren endgültig geweckt.

Er ist 62 Jahre alt, war Lehrer und ist seit 2007 im vorzeitigen Ruhestand. Mittlerweile hat er 45 Länder gesehen, wobei er 2001/02 ein Sabbatjahr eingelegt hat und dabei viele Länder in Asien bereist hat sowie Australien, Neusee-land und die Fidschi-Inseln. Ein Highlight in seinem Leben war ein beruflicher dreijähriger Auslandsaufenthalt (1979 bis 81) in Algeri-en, wobei er das Land intensiv kennen lernen konnte. Wer Fragen und Mitteilungen an Lutz-Peter hat, kann ihm mailen oder ihn anrufen: [email protected], Tel.: 040-50049569

Verkäuferinnen

Bad in der Abendsonne Hausboot in den Backwaters von Kerala

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Panne vor der Grenze zum KongoVon Luanda nehmen wir per Satteliten-E-Mail Kontakt mit Bernhard und Ursula auf, die in der katholischen Mission in Boma in der Demokra-tischen Republik Kongo arbeiten und fragen an, ob wir unser Fahrzeug bei Ihnen unterstellen dürfen. Umgehend erhalten wir eine positive Antwort. Auf gutem Asphalt geht es bis Caxito, anschließend aber mit vielen Schlaglöchern und teilweise über nicht gerade Vertrauen er-weckende Brücken. Abseits der Piste suchen wir entlang von Fahrzeugspuren einen ruhigen Übernachtungsplatz und sind mitten in einem Schwarm der aggressiven, tagaktiven Tsetse-Fliegen, die auch die Schlafkrankheit übertra-gen können. Nicht nur das, wir sehen rechts und links der Fahrspur Minenschilder. Schnell zurück in sichere Gefilde!

Am nächsten Tag schaffen wir trotz vor-sichtiger Fahrweise über N’zeto und Tomboco

immerhin 180 Kilometer auf Pisten unter-schiedlichster Qualität und schlagen auf einem freien Platz neben der Piste unser Quartier auf. Zu unserer Überraschung – wir sind gerade beim Abendessen – stoßen Yvonne und Ruud zu uns.

Der letzte Tag in Angola wird einmal mehr zeigen, dass die Fahrt durch dieses Land keine Spazierfahrt ist. Nachts hat es geregnet. Das Fahren auf der nassen, hügeligen Laterit-Pis-te wird zur Rutschpartie. Glücklicherweise trocknet es bald ab. Kurz vor der Grenze, in der Nähe des kleinen Grenzorts Noqui, fahren wir mit ziemlicher Geschwindigkeit über einen der unendlich vielen Steine, die aus dem be-festigten Untergrund herausstehen und es gibt einen Schlag, als ob ein großer Stein gegen die Karosserie geschleudert worden wäre. Wir hal-ten an, entdecken im ersten Augenblick nichts, aber beim genaueren Hinsehen stellen wir fest,

Mit dem Allrad-Wohnmobil 40.000 km durch AfrikaTeil 13: Überquerung des Kongo

H O R S T K I R N

Die einzige Brück e über den Kongo

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dass sich der Abstand des rechten Vorderrades zur Karosserie verändert hat. Die vordere Blatt-feder ist gebrochen! Immerhin, unsere Feder hat über 200.000 Kilometer durchgehalten und ist vermutlich durch den Unfall-Transport vor Lubango überbeansprucht worden. An dieser eher harmlosen Stelle hat sie jetzt den Geist aufgegeben. Also legen wir nochmals eine Über-nachtungspause ein und begutachten den Scha-den bei Tagesanbruch. Es steht fest, eine Feder dieser Art ist hier nicht zu bekommen.

Glücklicherweise können wir uns mit dem Satteliten-Telefon mit Hopsing, der uns auf ei-nem Teil der Ostafrikastrecke begleitet hat, be-raten. Welcher Zufall, er ist gerade mit seinem Sprinter zur Firma Iglhaut unterwegs und wird dort – neben der bei uns zu Hause lagernden Ersatzfeder – die weiter notwendigen Teile be-sorgen. Mit gebrochener Feder fahren wir sehr, sehr langsam weiter, um auf der kongolesischen Seite eine Werkstatt für eine Behelfsreparatur zu finden.

Einreise in die Demokratische Republik KongoDie Grenzabwicklung mit Ausreisestempel, Carnet-Abstempeln und Polizei geht korrekt, aber sehr langsam vor sich. An der kongolesi-

schen Grenzstation in Matadi wird zum ersten Mal seit unserer Afrikareise der Impfpass ver-langt und die Gelbfieber-Impfung überprüft. Die gesamten Daten werden in eine Liste nicht nur eingetragen, sondern regelrecht eingemalt. Ähnlich verläuft es mit dem Einreise-Stempel im Pass. Zügig dagegen das Abstempeln des Carnets und der kurze Blick ins Fahrzeug. Keine unbequeme Frage, keine Andeutung wegen Be-stechungsgelder oder cadeaux. Wir sind positiv überrascht, angesichts der Horror-Geschichten die wir schon gehört haben. Allerdings erleben wir von den Straßenpolizisten in Matadi das Gegenteil. Von fast jedem Polizisten werden wir gestoppt und offen nach Geld, Geschenk, Magazin oder irgendetwas gefragt. Gegeben haben wir nie etwas, da es sonst von anderen Touristen ebenfalls erwartet wird.

Wir halten an der ersten Werkstatt in Mata-di, die mehr nach einem Autofriedhof als nach einer Werkstatt aussieht um die Einzelrad-Aufhängung mit einer provisorischen Dämpf-Arretierung zu versehen. Gleich fünf Mechani-ker kümmern sich um das Auto, doch was sie machen sieht wenig professionell aus. Außer Hammer und Meißel sehe ich kein Werkzeug. Auf meinen Werkzeugkasten muss ich aufpas-sen wie auf meinen Augapfel. Trotz der Ver-

Das Grundnahrungsmittel Maniok wird überall angeboten

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ständigungsprobleme kann aber immerhin mit dem defekten Stoßdämpfer eine provisorische Lösung erreicht werden. Allerdings tropft nach der Aktion das Öl aus dem Vorderachsgetriebe. »C’est bon, pas de problem?« ist die Antwort auf meine Reklamation.

Im Hof des Convents de Souers erhalten wir Quartier und stellen den Eimer unter das tropfende Getriebe. Wir finden anderntags eine andere Werkstatt, in der die herausgerissene Antriebsachse wieder fachgerecht einbaut wird. Und so können wir auf akzeptabler Straße zu unserem Anlaufpunkt in Boma weiterfahren. In Matadi führt eine mautpflichtige Brücke (circa drei Euro) mit Passkontrolle über den breiten Kongofluss. Dies ist die einzige Brücke, die wir auf der Karte entlang des Kongo ent-decken können. Fotografieren ist strengstens verboten. Trotzdem möchten wir eine Erinne-rung mitnehmen, ein kleiner Trick hilft. Ein Gottesdienstbesucher kommt vorbei und wir fotografieren ihn mit seiner Erlaubnis. Dass die Brücke auch auf das Foto kommt, ist natürlich reiner Zufall.

In der Mission von BomaIn Boma werden wir von Bernhard und Ursula herzlich begrüßt. Das Paar, Arzt und Apotheker aus Berlin, ist im Auftrag von Misereor an der katholischen Mission in Boma beschäftigt. Sie kümmern sich um die Weiterbildung an den katholischen Krankenhäusern der Diözese und den Verkauf der Arzneien. Sie bewohnen ein einfaches aber sehr gemütliches Gartenhaus im alten Teil der ehemaligen Hauptstadt des Kongo.

Ursprünglich wollten wir uns nur ein bis zwei Tage hier aufhalten, doch bedingt durch die Panne wird es eine ganze Woche. Wir kön-nen unser Auto im Garten abstellen und hier die Reparaturen durchführen. Bernhard vermittelt uns eine gute Werkstatt, zeigt uns das ganz in der Nähe liegende DHL-Büro für die Lieferung der Ersatzteile, den lokalen Flughafen und ein gutes Internet und kümmert sich mit seiner Frau Ursula rührend um uns.

Jetzt können wir an unsere Afrika-Stamm-tischfreunde die Lieferadresse für die Er-satzteile durchgeben. Wann und wo sich die Lieferung im Augenblick befindet, ist anhand der DHL-Auftrags-Nummer im Internet genau zu verfolgen. Nach drei Tagen ist die Lieferung über Ulm, Stuttgart, Brüssel, Lagos, Libreville, Kinshasa in Boma. Allerdings nur die Hälfte der

Lieferung. Das zweite Paket wurde in Boma aus-zuladen vergessen. Am Nachmittag kommt die Maschine aber nach einem Inlandflug wieder zurück und die Mechaniker stehen im Garten schon bereit um mit der Montage zu beginnen. Am anderen Tag steht der Sprinter wieder auf seinen vier Rädern und die Probefahrt verläuft zufrieden stellend.

In dieser Woche lernen wir sehr viel über das Land, werden von Ursula auf die Märkte und zu allem Sehenswerten in Boma geführt. Wir ge-nießen die Abende am Kongo beim Sundowner, beim Essen in einem lokalen Restaurant. Durch die exzellente Küche von Ursula lernen wir die kongolesischen Gerichte, insbesondere mit Maniok kennen. Sie erzählen von den sozialen Problemen des Landes, wie zum Beispiel von den ausgesetzten »Hexenkindern«. Es gibt hier jede Menge Kinder, die als Babys ausgesetzt werden, weil sie angeblich verhext sind und der Familie oder der Dorfgemeinschaft nur Unglück bringen. Wenn etwas passiert, ist fast immer ein Kind die Ursache und dies wird dann einfach ir-gendwo ausgesetzt.

Kleiner Grenzverkehr, in der angolanischen Exklave Cabinda ist der Sprit billiger

Gefällte Urwaldriesen

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Wir versäumen in Boma auch nicht das kleine Ein-Zimmer-Museum des Afrika-Forschers Stanley zu besuchen. Das Museum befindet sich neben einem der größten Baobab-Bäume im Kongo. In dieseem hohlen Baum soll Stanley in Boma übernachtet haben. Ein besonderer Hö-hepunkt für uns ist die Teilnahme an einer Ein-weihungsfeier einer Entbindungsstation mitten im Busch, mit Reden der Kommunal- und Provinz-Verantwortlichen. Der Beginn der Ver-anstaltung, einschließlich eines Gottesdienstes mit Gospelchor wird über das örtliche Telefon – eine Baumtrommel, Tam-Tam – bekannt ge-geben, die beinahe fünf Kilometer weit zu hören ist. Den Abschluss bildet ein gemeinsames Buf-fet mit lokalen Gerichten und Palmwein.

Mit wieder funktionierender Blattfeder ist es doch wesentlich leichter und bequemer zu fahren. Die Feder wird auf der Strecke nach Muanda gleich richtig getestet. Sandige und stark erodierte Abschnitte entlang der eindrucksvollen Kulisse des Kongo-Flusses. Einige Schiffswracks ragen am Flussufer her-aus. Überholt werden wir von einem Lkw mit einer Unmenge von leeren Sprit-Kanistern und obendrauf noch Passagiere. Da in Cabinda der Sprit wesentlich billiger ist, floriert der kleine Grenzverkehr.

Cabinda, wieder ein Stück AngolaWir fahren an sehr vielen Bohrfeldern und Pumpstationen für Öl vorbei. Mangels Hin-weisschildern verfahren wir uns in dem Gewirr von Pisten und landen in einer Gruppe von Pumpstationen. Die Abwicklung der Ausreise zu Cabinda, einer Exklave Angolas, ist absolut problemlos. Die Grenzformalitäten sind jedoch etwas aufwändiger und vor allem sehr teuer. Wir müssen eine Liste aller Länder erstellen, die wir seit unserer Abreise aus Deutschland bereist haben und eine Liste aller Länder in die wir noch reisen werden, bis wir wieder zu Hause sind. Wozu soll das gut sein? Eine Visa-Gebühr für Angola wird zum dritten Mal kassiert und zusätzlich wird eine Kopie des Passes (haben wir) und eine Kopie des Angola-Visa aus Berlin und aus Benguela verlangt (haben wir nicht). Kopiergeräte gibt es an der Grenze natürlich nicht. Der Grenzbeamte ist aber zuvorkom-mend. Er will heute Abend an unserem Quar-tier vorbeikommen und die Kopie abholen. Er kommt dann doch nicht.

25 Kilometer weiter finden wir endlich die erste Kopiermöglichkeit. Da wir noch keine Kwanza tauschen konnten, ist es mit der Bezah-lung problematisch, aber nach einigem hin und her werden Dollar akzeptiert. Froh die Kopien

Abgestürzter Holzlaster

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zu haben, fahren wir zur katholischen Mission und dürfen uns dort unentgeltlich in den Hof stellen. Am anderen Morgen spazieren wir noch am Strand des Atlantiks entlang und glauben im Hof einer Uni zu sein. Überall sitzen und spazie-ren Studenten, die Manuskripte und Bücher le-sen, etwas auswendig lernen, als ob sie sich alle auf eine Prüfung vorbereiten würden. Natürlich werden wir auch von vielen angesprochen und unterhalten uns über die beruflichen Chancen in Angola. Obwohl es in dem aufstrebenden Land nach Ende des langen Bürgerkriegs un-zählige Chancen gibt, reden viele von einer Tätigkeit im Ausland, vor allem Brasilien, der Sprache wegen.

Wir suchen die Post um die von Angola stammenden bereits frankierten Ansichtskar-ten aufzugeben und sehen wie so oft einen Einheimischen von Weiten uns zuwinken. Na-türlich fahren wir weiter, denn es geht ja immer nur um das Gleiche, um Geld oder Geschenke. Wir wissen nicht warum, aber diesmal war es doch irgendwie anders. Wir halten und warten auf den jungen Mann. »I looked after you in some hotels«. Das ist wohl ein neuer Trick eines ganz Raffinierten, denke ich. »You forgot your passport in my office!« Jetzt fällt es mir siedend heiß ein. Ich habe beim Kopieren die Ausweise

im Kopierer liegen gelassen und es noch nicht bemerkt. Dafür, dass er sich so bemüht hat uns zu finden und wir den ganzen Weg zur Grenze und zurück umsonst gemacht hätten, hat er ein anständiges Trinkgeld verdient. Wir bedanken uns auch noch mal extra über E-Mail bei ihm.

Einreise in die Republik KongoBei der Ausreise aus Cabinda sind wieder Kopien der Passseite und der Visa vorzulegen sowie besagte Länderliste. Je weiter wir in das zentrale Afrika vorrücken, umso langsamer geht die Abwicklung an den Grenzen vor sich. Hier ist unsere auf dem PC vorbereitete und ausgedruckte Liste mit allen Personaldaten einschließlich Name von Vater und Mutter von großer Hilfe und beschleunigt das Ganze. Die Grenzbeamten nehmen dieses Papier immer sehr dankbar an. Trotz der Langsamkeit sind die Grenzer sehr freundlich. Es gibt überra-schenderweise auch hier keinerlei Schwierig-keiten oder Behinderungen.

Etwa 35 Kilometer nach der Grenze errei-chen wir Pointe Noire. Wir steuern den Club Nautic an. Direkt am Meer, rund um die Uhr von Militär und einem streunenden Hund bewacht, campieren wir auf Sandboden. Dass es keinen Zaun gibt, stört nicht, schließlich ist

Abgebrannte und eingestürzte Brücke. Wie weiterkommen?

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Infobox

VisaVisa für die Demokratisch e Republik Kongo (Kongo-Kinshasa) in Bonn 64 Euro, zwei Tage per Einsch reiben inklusive Postlaufzeit.Zusatz-Visa für Cabinda ca. 60 Euro, es gibt kein Multiple-Entry-Visa mehr!Visa für die Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) in Berlin 80 Euro, drei Tage per Einsch reiben inklusive Postlaufzeit.

Wech selkurse (September 2006)Kongo-Kinshasa: Es kann meist (außer bei Klein-beträgen) mit US $ bezahlt werden. Ein Euro entsprich t ca. 570 Congolese Francs (CDF). Wir haben den CDF nich t in einer Bank getausch t. Kongo-Brazzaville: Ein Euro entsprich t 655,957 Zentralafrikanisch e Francs (CFA). Der Zen-tralafrikanisch e Francs ist an den € gekoppelt. In Pointe Noire ein Bankautomat für Visa und Maestro-Kreditkarten.

DieselKongo-Kinshasa: Wegen des günstigeren-Spritpreises haben wir in Angola und Cabinda getankt. Kongo-Brazzaville: Der Liter Diesel kostete ca. 0,60 Euro

alles kostenlos. Sanitäranlagen und das Restau-rant mit guten Fischgerichten sind direkt auf dem Gelände. Vincent, ein Franzose, der seit einigen Monaten hier mit seiner Familie lebt, möchte uns die Stadt zeigen. Seine Frau arbei-tet bei einer Bank und er ist Hausmann mit viel Zeit. Er holt uns ab, zeigt uns sein Haus, den bis jetzt einzigen Bankautomaten der auch für Ma-estro-Kreditkarten funktioniert und die besten Einkaufsmöglichkeiten. Etwa 4.000 Franzosen die im Ölgeschäft tätig sind, leben in der Stadt. Es gibt hier alles was das Herz begehrt. Durch die Importe sind die Produkte fast genauso teu-er wie in Luanda, der Hauptstadt Angolas. Wir kommen gerade aus dem bekannten Treff Café Citronelle in der Avenue Charles de Gaulle, in dem es neben leckeren Imbissen auch feinste Konditoreiwaren und köstlichen Kaffee gibt.

Aus der Menge der schwarzen Gesichter heraus ruft uns jemand zu: »Hallo ich bin Gus-tave, ja schon wieder die Ulmer!« Gustav der Autohändler, den wir vor 10 Tagen bereits auf der Straße bei Matadi, im benachbarten Kongo, getroffen haben, scheint überall zu sein. Wir verabreden uns für heute Abend. Gustav kommt pünktlich, lacht über das ganze Gesicht und seine dunklen Augen blitzen. »Darf ich Euch zu einer Spazierfahrt durch die Stadt einladen? Anschlie-ßend können wir miteinander essen gehen.« Wir trauen unseren Augen nicht. Auf der Straße steht eine Limousine, acht Meter lang, schneeweiß, wie aus einem Al-Capone-Film, mit Fernseher und Bar ausgestattet. Wir sind perplex und Gus-tav amüsiert sich. Er genießt unsere Verblüffung. Das Auto schwebt über die Schlaglöcher und Gustav freut sich wie ein kleines Kind. »Seht ihr, wie die alle schauen! Dieses Auto vermiete ich zu Hochzeiten, mein zweites, ein schwarzes, zu offi-ziellen Feiern und Beerdigungen«. Wir halten in einer Gegend, in der wir uns abends alleine nicht hintrauen würden und essen im Freien einen gegrillten captain, einen ausgezeichneten Fisch aus dem Atlantik mit Bananen-Chips und einer Flasche Wein.

Die Fahrt durch die Außenbezirke der Stadt zieht sich hin, aber bei akzeptabler Straße. Nachdem die Wohnsiedlungen aufhören, wird die Straße zur Wellblechpiste. Wellblech, Schlaglöcher und ganz grobsteiniger Unter-grund wechseln sich ab. Die Geschwindigkeit wechselt zwischen weniger als Schritt-Tempo bis zu 30 Kilometer pro Stunde. Völlig un-vermittelt gibt es mittendrin eine neue As-phaltstraße. Noch nicht zu Ende beschleunigt,

müssen wir schon wieder bremsen. Solch kurze Abschnitte mitten in der Wildnis haben wir schon mehrmals angetroffen.

UrwaldDie Piste ändert sich, wir kommen auf eine in der Michelin-Karte noch nicht eingezeichnete Querverbindung durch den Regenwald, die auch als Route de Malaysia bezeichnet wird (wegen der malaysischen Unternehmen, die die Wälder hier abholzen lassen). Die Piste hangelt sich im Zickzack entlang der Berghü-gel, es geht immer wieder steil rauf und runter, zwischen 25 und 320 Höhenmeter. Der Wald ist undurchdringlich mit Farnen und Lianen bewachsen, die Bäume die sind bis zu 60 Me-ter hoch. Aus Erzählungen anderer Reisender haben wir erfahren, dass diese Strecke täglich, selbst sonntags, sehr intensiv von Holzlastern befahren wird, die Baumstämme aus den Tie-fen des Regenwalds bis nach Pointe Noire zum Hafen bringen. Die Steilstücke sind sehr stark erodiert, durch die starken Unebenheiten muss

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öfters die hintere Sperre eingeschaltet werden. In der Regenzeit dürften diese Steilhänge schwer zu bewältigen sein.

Wir wundern uns, dass wir anfangs nur sehr wenige und jetzt überhaupt keine Holz-laster mehr sehen. Auch andere Fahrzeuge bleiben aus. Wir können uns keinen Reim darauf machen. Neben einer für Holzarbeiter erbauten Hütte übernachten wir und geben wie regelmäßig vor dem Schlafengehen an unseren Freund Gerd unsere Koordinaten durch, damit er unsere Reise mit Hilfe von Google-Earth mitverfolgen kann. Die ganze Nacht keinerlei störende Geräusche, dafür aber das fast oh-renbetäubende Konzert des Regenwaldes und seiner geheimnisvollen Tierwelt, wie wir es in dieser Intensität bisher noch nie gehört haben.

Auf Grund von Problemen an der Federauf-hängung kommen wir nur sehr langsam voran. Frühmorgens präparieren wir die Federaufhän-gung wieder neu und verwenden einen großen Spanngurt zum Abspannen. Ohne Frühstück geht es los, wir wollen Strecke machen. Zwei Kilometer weiter kommt der große Schreck und wir erhalten endlich die Erklärung, warum wir keine Fahrzeuge sehen. Eine Brückenkonstruk-tion aus Holz ist durch ein Buschfeuer komplett abgebrannt und die Fahrbahndecke mehrere

Meter tief eingebrochen. Ein Überqueren ist unmöglich. Wir entdecken eine Spur, die in die Schlucht hinabführt und auf der anderen Seite an einem Schräghang, bei einer Hanglage von 25 bis 30 Grad wieder hinaufführt. Mindes-tens ein Auto ist hier schon gefahren. Kaum zu machen mit dem Sprinter, wir versuchen es trotzdem. Das Fahrzeug rutscht seitlich ab. Zwei Stunden dauert es, bis wir unseren Sprin-ter wieder in eine einigermaßen stabile Position bringen. Die Auffahrt mit Sand und Geröll auf abgebranntem Terrain bietet keine vernünftige Traktion. Eine Rückfahrt und alternative Route scheidet aus, da keine Karte und auch nicht die NASA-Satteliten-Karten Alternativen aufzei-gen. Wir machen uns daran den Hang abzugra-ben, um zumindest die gefährliche Schräglage und die steilsten Stücke zu entschärfen. Weitere drei Stunden. Ich mache den Fehler, vor lauter Eifer bei der Hitze das Trinken zu vergessen und brauche eine weitere halbe Stunde um mich von einem Schwächeanfall zu erholen. Dann, gestärkt, werden Sandbleche und Äste gelegt. Ein neuer Versuch. Es klappt, wir sind oben. Elisabeth fällt mit vor Freude um den Hals.

KurzvitaSiehe Der Trotter Nr. 126

Der Globetrotter-Club: Die Deutsche Zentrale für Globetrotter ist mit etwa 800 Mitglie-dern in mehr als 20 Ländern und mit bald 3000 Mitgliedern seit der Gründung die größte Gemeinschaft von Globetrottern in Europa auf ideeller und nicht-kommerziel-ler Basis und der älteste Globetrotterverein neben dem englischen Globetrotters Club, nach dessen Vorbild er 1974 gegründet wurde.

Die Globetrotter-Zeitschrift DER TROTTER ist die am längsten erscheinende Reise-Zeitschrift Deutschlands und die älteste nach Merian.

35 Jahre dzg 1974 – 2009Das Selbstreise-Handbuch gilt als »… beispiel-haft für eine Kategorie von Reiseführern … Einführungen in die Kunst des Reisens… « [FAZ]

Das erste, älteste und bis heute bestehende Globetrottertreffen wird von uns seit 1974 organisiert. Es ist in der öffentlichen Wahr-nehmung das bedeutendste seiner Art und diente anderen Treffen als Vorbild. Auf das Treffen wurde international hingewiesen; die Besucher kamen aus den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Polen, Rußland, der Tschechei, Großbri-tannien ...

Wir feiern das »kleine Jubiläum«: 25. bis 29. Juni 200935. Sommertreffen der Globetrotter in Hachenburg

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TIPP� HANDY FOR UGANDA

Per E-Mail erreicht uns die Bitte von DETLEV SCHRÖDER, Kriminaldirektor an der Deutschen Hochschule der Polizei, [email protected]. Er schreibt:

»ich unterstütze ein Hilfsprojekt in Afrika, das versucht, die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen zu verbessern. In einem Modellprojekt in Uganda, im Distrikt Katakwi, soll in diesem Jahr versucht werden, die Ge-sundheitsversorgung durch die Bereitstellung von Fahrradambulanzen und Kommunikati-onsmöglichkeiten zu optimieren. Hier gibt es 13 Gesundheitszentren, denen es an Transportmit-teln und Kommunikationsmöglichkeiten man-

Tipp: Handy for Uganda

gelt. Ein reibungsloser Informationsfluss würde die Mobilität von medizinischem Personal, aber auch den Patiententransport verbessern, http://www.itdp-europe.org/healthcare.html«

Die Veranstalter suchen daher nach ge-brauchten und funktionsfähigen Mobiltelefo-nen mit Ladegerät und ohne SIM-Karte. Sie können solche Geräte gerne bei mir abgeben. Ich sende sie dann an die Hilfseinrichtung.

Detlef Schröder, Kriminologie und Interdis-ziplinäre Kriminalprävention, Zum Roten Berge 18 – 24, 48165 Münster, Tel. 02501 806-329, Fax -460

»Verstehen Sie kisuaheli?« – Das hab ich mich auch gefragt. Ich bin nun schon zehn Tage hier und pauke fleißig Vokabeln. Gestern war dann der Tag der Prüfung. Mit einen geborgten Fahr-rad zog ich los um im zwei Kilometer entfernten Dorf meine Sprachtaufe zu bestehen. Mit dem Hinweis im Ohr, dass dieses Transportmittel schon zweimal gestohlen wurde trat ich kräftig in die Pedale um mit dem Objekt der Begierde möglichst schnell das Dorf zu erreichen.

Ich steuerte den ferry garden an. Zunächst die üblichen Begrüßungen mit mambo vipi … … poa… …hujambo… sijambo … also etwa was gibts neues… gesund … wie geht’s dir … mir gehts gut … Dann kommt die Frage »unataka nini?« – »Was willst du?« Darauf hatte ich gewartet. »wali na maharagwe«, Reis mit roten Bohnen.

... Kurze Pause. Dann liess mich ein Re-deschwall wieder ganz klein werden. Warum bringt die mir nicht einfach den Reis? Aber sollte ich mich so schnell klein kriegen lassen? Nein! Ich nahm mein schlaues Buch heraus und schob »bila nyama« hinterher, ohne Fleisch.

Wortlos verließ die Frau meinen Tisch. Kurz darauf kam ein junger Mann und das Ganze begann von vorn. Der Mann hob die Hand und

Unafahamu kiswahili?

F R A N K W O L F ( E - M A I L A U S T A N S A N I A , A U G U S T 2 0 0 8 )

forderte mich auf kurz zu warten. Ein wenig später kam er mit einem Teller zurück, darauf so etwas wie ein Fisch. Nein, Fisch wollte ich keinen. »Ahsante sana, hapana«. Wenig später hatte ich mein Essen.

Am Nebentisch saßen zwei Frauen. Der Kleidung nach nicht unbedingt Büroangestellte. Ein Mann kam hinzu. Nach einer Weile lehnte sich Frau 1 zurück und schob dem Mann ihren nackten Fuß zwischen die Beine.

Frau 2 trank in dieser Zeit den dritten hal-ben Liter Bier. Nur nicht hinschauen, sagte ich mir. Doch unser Gehirn kann ja ein Nein so schlecht umsetzen. Der Mann holte eine Mappe heraus und öffnete sie, darin irgendwas komisch gebogenes. Naja, ich wollte es ja gar nicht wissen!

Auf einmal hörte ich ein vertrautes klip, klip,klip. Und nun der Tipp für alle, die sich mit einer Ich-AG selbstständig machen wollen: Mobile Fußpflege zum Nachtisch in einer Spei-segaststätte!

Naja, ich hatte ja schon gegessen. Und morgen geh’ ich auf dem Markt! Unafamahu kiswahili?

So, meine Lieben. Bis zum nächsten Mal.Liebe Grüße, Frank.

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WIR GLOBETROTTER: UNSERE ORGANISATION

Deutsche Zentrale für Globetrott er e.V.Der Club der Globetrotter

c/o Forsthaus Fisch bach Rußhütter Straße 26, 66287 Quiersch iedPostfach 22, 66284 Quiersch ied (nur Briefsendungen)Telefon 0700–globetrotter bzw. 0700–45623876 (6 ¢/Minute, Mo–Fr 9–18 Uhr 12 ¢/Minute)

Der Vorstand1. Vorsitzender Norbert Lüdtke [email protected]. Vorsitzende Ulla Siegmund, Mainz, [email protected]. Vorsitzender Dieter Leonhard, Off enbach , [email protected] Elke Pröpper, Neu-Isenburg, fi [email protected] rift führerin Christel Loock, Iserlohn sch rift @globetrotter.org

Die Mitglieder und die MitgliederverwaltungNeue Adresse? Neues Konto? Bitte sofort bei uns melden!Der Jahresbeitrag von 35 € wird am 31.3. eines Jahres eingezogen, gilt jedoch vom 1.1. bis zum 31.12.Partnermitglieder zahlen einen reduzierten Beitrag und verzich ten auf den zweiten Trotter. Einfach e Mitglieder können bei aktiver Mitarbeit im Club nach zwei Jahren Vollmitglied werden und erhalten dann Sitz und Stimme in der Mitgliederversammlung mit aktivem und passivem Wahlrech t.Die Neumitglieder werden begrüßt von Annette Weirich (Hannover) und Rosi Rohmer-Streck er (Luxemburg).Die Kündigung muß laut Satzung bis zum 31.9. eines Jahres erfol-gen, damit sie zum 31.12. wirksam wird.

BankverbindungPostbank Berlin · BLZ 100 100 10 · Konto 322 023 101, IBAN DE 48 1001 0010 0322 0231 01, BIC PBNKDEFF.

VereinsregisterAmtsgerich t Berlin-Charlottenburg, Aktenzeich en VR 5011 Nz

Mehr Infos? Mitglied werden!Weitere Infos unter www.globetrotter.org, insbesondere: � Aufnahmeantrag (Stand 2008) und Satzung (Stand 2007) siehe

Downloadbereich . Der Mitgliedsbeitrag beträgt 35 € im Jahr, die Aufnahmegebühr 14 €.

� Ein Probeexemplar des TROTTER kann gegen Kostenerstattung bestellt werden. Noch vorrätige Ausgaben (bitte rück fragen!) kos-ten einzeln je 5 € inklusive Porto. Vor dem Bestellen bestimmter Ausgaben bitte rück fragen.

� Anfragen bitte über das Kontaktformular unter www.globetrotter.org.

Hinweise für Presse und UrheberrechtPressetexte, Antworten auf häufi ge Fragen sowie das Logotyp der dzg fi nden Sie auf unserer Webseite zum Herunterladen. Spezifi sch e An-fragen an [email protected] oder Telefon 06897–6010631. Autorenbeiträge sind urheberrech tlich gesch ützt und geben nich t unbedingt die Meinung der dzg, sondern die der Verfasser wieder. Nach druck , auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Honorar an die Autoren, Belegexemplare an Autoren und die dzg.

Globetrott er treff en sich...

Regionaltreff en in vielen Städten Deutsch lands.Sommertreff en der Globetrotter in Hach enburg, Westerwald, vom 25. bis 29. Juni 2009. GPS +50° 38’ 56.00”, +7° 48’30.48”Ansprech partner: Andi Wever, Hans Jürgen BirringerHerbsttreff en der Globetrotter in Fersch weiler, Südeifel, vom 2. bis 6. Oktober 2008. GPS 49° 51’ 47.30” N, 6° 24’ 18.72” EWintertreff en der Globetrotter auf Hofgut Stammen vom 23.–25. Januar 2009. GPS +51° 33’ 52.15”, +9° 24’ 48.42”Mehr Infos zu allen unseren Treff en unter www.globetrotter.org, alle Termine bei Google Kalender, Karten siehe Google Maps.

Der Trott erDie Zeitsch rift der Globetrotter

(ISSN 1860-9031) wird von Globetrottern für Globetrotter ehren-amtlich erstellt und herausgegeben von der Deutsch en Zentrale für Globetrotter (v.i.S.d.P.) Der Trotter ersch eint etwa Mitte Februar, April, Juni, August, Oktober und Dezember.Alle Trotter-Ausgaben fi nden sich in der Deutsch en Bibliothek Frankfurt, Titel-Datensatz siehe http://www.d-nb.de/, sowie in: Willy Sch arnow- Institut für Tourismus/Historisch es Arch iv; International Institut of Social History IISH Amsterdam; Eco-Arch iv Hofgeismar; Alpines Museum Münch en;Heinrich -Harrer-Museum Hüttenberg; Arch iv der Naturfreundejugend ... Mitglieder fi nden alle Ausgaben ab Nummer 91 als pdf-Download unter www.globetrotter.org im Mitgliederbereich .

Beiträge von MitgliedernWir danken allen Autoren dieser Ausgabe und freuen uns über weitere Texte & Bilder! Hinweise dazu fi ndest Du in diesem Trotter.

Redaktionsschluss Trotter 133: 15. Oktober 2008, Trotter 134: 15. Dezember 2008

Trott er-RedaktionZentrale Norbert Lüdtke, Ansch rift wie Vorstand [email protected] te Norbert Liebeck , Münch en, reiseberich [email protected] Sibille Burkhardt, KoblenzUmsch lag Mich ael Malburg, Saarbrück en, [email protected] = Afar Frau, Äthiopien (Barbara Krajewski)U2 = Bahnbeamter in Äthiopien (Joch en van der Linde)U3 = Viehmarkt in Kashgar, China (Annette Weirich )U4 = Ich -AG Boutique, Brasilien (Jürgen Erdmann)K1 = Ein Motzenhaus in den rumänisch en Westkarpaten (Wolfgang Post)K2 = Lernposter laotisch in Hmong Sch ule, Nordlaos (Mich ael Malburg)

Gestaltung und SatzMelanie Bruch mann, Clausthal-ZellerfeldDruck und KonfektionierungPapierfl ieger Off setdruck GmbH, Clausthal-Zellerfeld

www.globetrott er.orgDas Forum der Globetrotter

www.globetrotter.org, www.dzg.com, www.reisepartner.org. Die Website der dzg dient als öff entlich es Forum für den Austausch von Globetrottern, sie wird ehrenamtlich erstellt und betreut. Für Mitglieder der dzg besteht zusätzlich ein gesch ützter Mitgliederbe-reich . Mitglieder können kostenlos eine E-Mail-Adresse der Form [email protected] bekommen.

Internet-RedaktionAdministratoren: Axel Geratz, Bornheim-WiddigTextredaktion: Heike Geratz, Bornheim-WiddigAnzeigen: Dieter Leonhard, Off enbach E-Mail-Verwaltung: Thomas Simoneit, Münch en Infopaket-Versand: Rudi Kleinhenz, Bad KissingenKontakt über das Formular im Internet.

Das SelbstreisehandbuchDas Know-How der Globetrotter

… enthält Antworten auf (fast) alle Fragen zur Reisevorbereitung. Band 1: Zur Reisevorbereitung. 320 Seiten, 16,95 € (Mitglieder 12 €).Band 2: Für unterwegs. 252 Seiten. 12,95 € (Mitglieder 10 €). Zu bestellen über www.globetrotter.org. Der Versand in andere EU-Län-der kostet 5 € mehr, in Länder außerhalb Europas 10 € mehr.

Zum Bezug von Mitgliedsausweis, Aufkleber und T-Shirts siehe die Hinweise im Heft innern.

Page 71: Ca ¶Ta - dzg...Mathias Klotz globi@klotz-mathias.org Region 8 Die Münchner veranstalten an jedem ersten Diens-tag im Monat ab 20 Uhr ein Treff en im Wirtshaus Zum Holzknecht, Schmellerstr.
Page 72: Ca ¶Ta - dzg...Mathias Klotz globi@klotz-mathias.org Region 8 Die Münchner veranstalten an jedem ersten Diens-tag im Monat ab 20 Uhr ein Treff en im Wirtshaus Zum Holzknecht, Schmellerstr.

Heft 13233. JahrgangAugust 2008ISSN 1860-9031 Die Zeitschrift der Globetrott er