BOULEZ BEETHOVEN BARTÓK - guerzenich … · 3 DAS KONZERT AUF EINEN BLICK Pierre Boulez träumte...

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BOULEZ BEETHOVEN BARTÓK Benjamin Grosvenor Klavier Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

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BOULEZ BEETHOVEN

BARTÓK

Benjamin Grosvenor KlavierGürzenich-Orchester Köln

François-Xavier Roth Dirigent

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DAS KONZERTAUF EINEN BLICK

Pierre Boulez träumte in seinem » Livre pour cordes « Stéphane Mallarmés Utopie von einem allumfassenden Buch weiter, welches das gesamte Universum in sich trägt. Mit seinem » Buch für Streicher « schlägt er ein neues Kapitel in der Musik des letzten Jahrhunderts auf. Beethoven hat sein zweites Konzert selbst vielfach am Klavier aufgeführt und ebenfalls weiter bearbeitet, bevor er es gedruckt veröffentlichte. Bartók zieht in seinem Konzert für Orchester die Summe aus seinem bahnbrechenden Schaffen: Befeuert von der rhythmischen Energie der ungarischen Volksmusik und beseelt von einer Tonsprache, in der die Elemente der Natur selbst zu sprechen beginnen, lädt er zu einem ekstatischen Tanz auf dem Vulkan des 20. Jahrhunderts ein. Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth weiß für dieses Konzertprogramm in Benjamin Grosvenor einen ganz besonderen Pianisten der jungen Generation an seiner Seite.

Dieses Konzert ist zugleich ein Benefizkonzert für die Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters Köln. Von jeder Eintrittskarte des Konzerts fließt ein Euro der Orchester-akademie zu. Zudem spendet François-Xavier Roth eine Gage der von ihm geleiteten Konzerte zur Förderung der Nachwuchsmusikerinnen und -musiker. Erfahren Sie  mehr in diesem Programmheft auf Seite 32.

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Benjamin Grosvenor KlavierGürzenich-Orchester KölnFrançois-Xavier Roth Dirigent

SO 04.02.18 11 UhrMO 05.02.18 20 UhrDI 06.02.18 20 UhrKölner Philharmonie

Konzerteinführung eine Stunde vor Konzertbeginn mit Barbara Eckle Benefizkonzert zugunsten der Orchesterakademiedes Gürzenich-Orchesters Köln e. V.

Am 06.02.18 live im Internet: guerzenich-orchester.de/go-plus takt1.de/guerzenich

SINFONIEKONZERT6

PIERRE BOULEZ Livre pour cordes 1968

Ia VariationIb Mouvement

LUDWIG VAN BEETHOVEN Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 1786–1801

Allegro con brioAdagioRondo. Allegro molto

PAUSE

BÉLA BARTÓK Konzert für Orchester Sz 116 1943

Introduzione. Andante non troppo – Allegro vivaceGiuoco delle coppie. Allegretto scherzandoElegia. Andante non troppoIntermezzo interrotto. AllegrettoFinale. Pesante – Presto

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Benjamin Grosvenor

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TEXT VON BARBARA ECKLE

DIE MACHT

DER UNGEWISS—

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Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch den Zeitpunkt seines Todes kennt – dieses Szenario diente dem Schriftsteller Elias Canetti 1952 für sein Drama Die Befristeten. Was er als » utopische Satire « bezeichnete, erweist sich de facto als Dystopie, denn es zeigt sich: Der großen Ungewissheit des Lebens verdanken wir die Produktiv- und Kreativ-kraft, die den Treibstoff menschlichen Strebens und menschlicher Hoffnung ausmacht.  Biografien berühmter Künstlerinnen und Künstler betrachten wir retrospektiv gerne wie sorgsam konzipierte, mehraktige Dramen. Sie haben eine meist prägende Frühphase, eine Ausbildungszeit, einen Durchbruch, eine Reifezeit und eine Spätphase. Und auch wenn wir wissen, dass all diese Leben in der gleichen Ungewissheit hinsichtlich Erfolg, Gesundheit, Liebe oder allfälliger Schicksalsschläge geführt wurden, tendieren sie dazu, sich uns nachträglich in einer drama-turgischen Logik zu erschließen. Doch aus Komponistensicht kann jede dieser Stationen von Ungewissheit oder Zweifel gezeichnet sein. Wer kann sich eines Durchbruchs denn wirklich sicher sein? Und wer weiß, ob es nicht vielleicht bald vorbei ist mit dem Komponieren? – Oder überhaupt mit dem Leben?

Von Zweifel begleitet, von Vision getragen – Boulez, Beethoven und Bartók

beschreiten neue Wege

» Le litterateur « ( » Der Literat « ) des französischen Malers Georges Rohner ( 1913–2000 ) wirkt wie ein Stilleben mit Büchern. Das Ölbild entstand 1968.

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Béla Bartók ahnte 1943 seinen Tod, denn er war bereits schwer erkrankt, als unverhofft der Auftrag für sein Konzert für Orchester kam. Und so entstand eine Komposition, die noch einmal sein ganzes Werk zusammenfasst. Als bis heute meistgespieltes und meistgeliebtes Stück des Ungarn setzt es seinem Leben und Werk gewissermaßen die Krone auf, ähnlich vielleicht wie Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie dessen monumentales Œuvre krönt. Als der junge Bonner Klaviervirtuose mit 22 Jahren in die Mozartstadt Wien kam und dort drei Jahre später, 1795, sein Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur op. 19 urauf-führte, konnte er auf einen Durchbruch als Komponist zunächst nur spekulieren. Die Garantie, jemals aus dem Schatten Mozarts heraus-zutreten, konnte ihm keiner geben, auch er selbst nicht, mochten die Erwartung und der Anspruch an sich selbst noch so hoch sein.   Auch Pierre Boulez fehlte 1948 / 49, als er sein Livre pour quatuor schrieb, jede Gewissheit darüber, wie und ob er den entscheidenden Schritt zu einer wirklich lückenlos seriellen Kompositionsform finden würde, und wie und ob sich dies jenseits der Partitur auch dem Publikum vermitteln ließe.

Eigenhändige Notenhandschrift des Werkes » Improvisations sur Mallarmé I & II « ( 1957, für Sopran und Kammerensemble ) von Pierre Boulez ( Ausschnitt Partitur ).

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Boulez, 1925 geboren, versuchte sich noch als Student aus dem Einfluss der Zweiten Wiener Schule sowie seines Lehrers Olivier Messiaen zu lösen, indem er ihre Gedanken konsequent einen Schritt weiterdachte. Und dieser Schritt war von einer gewissen Dringlichkeit. Schließlich ging es hier nicht nur um ästhetische Fragen. Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, gerade zu Ende gegangen, geboten, dass in die Systeme, welche diese weltweite Katastrophe heraufbeschworen hatten, nicht wieder eingestiegen werden durfte. Das Ereignis hatte jede Zähluhr auf Null gestellt. Darüber bestand Konsens innerhalb der Avantgarde der Nachkriegsjahre und das galt auch für die Musik. Das alte System der Funktionsharmonik, auf dem die Kunstmusik im wesentlichen basierte, musste abgelöst werden. Arnold Schönberg hatte schon um 1910 begonnen, an diesem scheinbar unumstößlichen Baum der Tradition zu sägen. Das Resultat, die Zwölftonmusik, wurde im Dritten Reich prompt als entartet gebrandmarkt. Sie war von der Idee bestimmt, jeden Ton der chromatischen Skala als gleichwertig zu behandeln und damit die überkommene harmonische Hierarchie auf-zulösen. An diesen revolutionären Ansatz ließ sich nach dem Krieg bes-tens anknüpfen. Für Boulez lautete die nächste logische Herausforde-rung: Was mit Tonhöhen zu schaffen ist, müsste doch auch mit anderen musikalischen Parametern möglich sein. Schließlich unterstehen auch Rhythmik, Dynamik, Dauer und Klangfarbe hierarchischen Regeln. Und in dem Bestreben, Gleichheit auch unter diese Komponenten zu bringen – später bekam dieses Prinzip den Namen Serialismus – war Livre pour quatuor eine entscheidende Vorstufe.   Der Schritt von Dodekaphonie zu Serialismus mag in der Beschrei-bung klein erscheinen. Doch bis zum ersten durch und durch seriellen Stück von Pierre Boulez sollten nach Livre pour quatuor noch ganze fünf  Jahre vergehen. Einstweilen war der serielle Gedanke zwar da, für die Umsetzung aber hatte Boulez selbst noch kein taugliches Rezept.

In Pierre Boulez findet die Musikwelt der Nachkriegsavantgarde einen ihrer

radikalsten Vordenker

Pierre Boulez mit einer Partitur. Seine Werke waren für ihn nie abgeschlossen, sondern befanden sich in einem fortwährenden Überarbeitungs- und Erweiterungsprozess.

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Obwohl Boulez hier nach wie vor nur Streichinstrumente verwendet, gelingt es ihm, die klangliche Homogenität so aufzubrechen, dass aus der Vielfalt an klanglichen Nuancen eine Art Raum wird. Diesen betritt er zu Beginn von » Variation « ganz ohne Eile: einem ersten hohen Geigenklang setzen die Bratschen eine knappe, aber entschiedene Geste entgegen, ein Pizzicato der Celli und ein Tremolieren der Geigen ergänzen die vier Grundparameter des Raums. Im Laufe des Stücks nimmt er weiter Form, Innenleben und vor allem immer mehr Tiefe an, je nachdem wie Boulez die stets wachsende Vielfalt an Klangfarben und

-temperaturen in stets an- und abschwellender Dichte kombiniert. Hart, trocken und abrupt wie in einem Peitschenhieb entlädt sich schließlich die gesteigerte Intensität im letzten Ton.   Bewegung, wie es der Titel » Movement « schon besagt, prägt indes den zweiten Satz. Andauerndes Trillern und Tremolieren hält selbst liegende Töne derart in Bewegung, dass nur scharf ausgeschnittene, regelmäßige Zäsuren die sich selbst perpetuierenden Bewegungs-momente in eine Form zurückzwingen, bevor sie aus der schieren Vitalität heraus Autonomie gewinnen.

PIERRE BOULEZGeboren am 26.03.1925 in Montbrison Gestorben am 05.01.2016 in Baden-Baden

Livre pour cordes 1968

Uraufführung am 01.12.1968 in London mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Pierre Boulez

Zum ersten Mal gespielt vom Gürzenich-Orchester

Er konnte sich diesem nur schematisch, in Versuchen nähern, und das begann im Bereich der Form. Ein Gedichtzyklus von Stéphane Mallarmé entzündete in ihm die Idee eines Formkonzepts, das einem Buch entspricht: Das Werk sollte aus ver-

schiedenen Kapiteln bestehen, die in ihrer Gesamtheit die Einheit eines Buches bilden, gleichzeitig aber autonom für sich stehen und ebenfalls in beliebiger Kombination und Auswahl wieder neue, eigenständige Sinneinheiten bilden konnten. Der lineare Verlauf einer Form war damit aufgehoben. Mit Livre pour quatuor hatte Boulez die Tür zum Prinzip der offenen, beweglichen Form aufgestoßen.  Dass in Mallarmés Archiven schon längst ein unvollendetes, unver-öffentlichtes Projekt dieser Formidee lag – auch und ausgerechnet mit dem Titel Livre – wurde der Welt erst 1957 bekannt, zeugt aber von der Geistesverwandtschaft zwischen Boulez und dem Dichter. Und als wäre Mallarmé eine Art Spiegel und Geburtshelfer seiner neuartigen Konzepte, machte Boulez dessen Dichtung noch einmal zum Dreh- und Angelpunkt seiner großen Komposition Pli selon pli ( 1957–62 ).   Mittel wie Zäsuren und Kontraste dienten Boulez dazu, die Struktur einer seriell gedachten Musik, die nicht wie in der Traditionsmusik mit Hilfe von Themen und Motive gegliedert ist, durch das reine Hören erkennbar zu machen. Aber das reichte ihm bald nicht mehr. Er wollte Struktur auch durch Klang nachvollziehbar machen, und da bot ihm das Streichquartett zu wenig Differenzierungsmöglichkeit. Er holte sich also sein Livre pour quatuor 1968, 20 Jahre nach dessen Entstehung, noch einmal auf den Tisch und arbeitete zwei Sätze davon für Streich-orchester um. Dieser Eingriff erwies sich als so weitreichend, dass es nur richtig erscheint, von einem neuen Stück zu sprechen: dem Livre pour cordes.

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Ähnlich wie Pierre Boulez bei seinem Livre pour quatuor war Ludwig van Beethoven 1795 drauf und dran, eine Schlangenhaut abzustreifen. Diese hieß ganz konkret: Mozart. Nach seinem Vorbild war Beethoven schon erzogen und als Klavierwunderkind ausgebildet worden. Den-noch färbte die Persönlichkeit des jungen Ludwig den Verlauf dieser Ausbildung stark mit der eigenen Vorliebe für Idealismus, für das Große und Erhabene, das Edle und Bessere ein. Rückwirkend betrachtet, mag man die Häutung nur als eine Frage der Zeit ansehen, denn bei seinen Idealen der modernen Geistesbildung musste es bald in jeder alten Haut eng werden. Die Französische Revolution hatte irreversible geistige Prozesse in Gang gesetzt. Beethoven, der sich mitten in diesen Strom warf, blickte einem Generationswechsel entgegen. Und wie sich dieser in der Musik vollzog, bestimmte er maßgeblich und für lange Zeit  mit.  Als er 1792 nach Wien übersiedelte, um bei Joseph Haydn zu studieren, war das große Vorbild noch kein ganzes Jahr tot, in den Köpfen der Wiener Musikwelt aber noch lebendig. Dieser Öffentlichkeit präsentierte sich Beethoven 1795 erstmals als Klaviervirtuose – mit seinem Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur op. 19. Sein Häutungsprozess stand zu diesem Zeitpunkt noch so weit am Anfang, dass an diesem Stück noch wenig darauf hindeutet. Äußere Weichenstellungen entsprechen ganz der Tradition: schlanke Instrumentation ohne Klarinetten, Trompeten und Pauken, klassische Sonatenstruktur, energisches Hauptthema im Kopfsatz, sonst im Charakter aber überwiegend lyrisch, mit brillantem Rondo-Finale. Doch während

Beethoven findet zu sich selbst. Sein Konzert für Klavier und Orchester

Nr. 2 B-Dur op. 19 ist der Vorbote: Der neue Protagonist ist der

Held am Klavier.

Eine typische Abbildung des Geniekults um Beethoven im 19. Jahrhundert. Doch wie Skizzen zeigen, benötigte der Komponist stets mehrere Anläufe bis zur Vollendung seiner Werke.

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der grobe Pinselstrich noch Mozart verrät, tritt eine Detailzeichnung in den Vordergrund, die eine ganz eigene Handschrift verspricht, und die ist keineswegs zaghaft: vor einer überraschenden harmonischen Wendung im Übergang vom Haupt- zum Seitenthema im ersten Satz schreckt Beethoven ebenso wenig zurück wie vor einer ungewöhnlichen Intimität, die den Ton im » Adagio « angibt. Das Klavier, das im ersten Satz neben dem markanten Hauptthema noch unauffällig, ja schon fast improvisatorisch daherkam, umspielt auch hier selbstvergessen die von den Streichern vorgetragenen Themen. Dabei bleibt es aber nicht. Fast unmerklich manövriert Beethoven den Solisten in den Mittelpunkt des Geschehens und übergibt ihm die Rolle, die er ihm auch für alle noch folgenden Klavierkonzerte zugedacht hat: die des Helden. Noch bietet sich diesem Helden aber kein Kampf an. Das Orchester ist auf reine Streicherbegleitung reduziert, die Aufmerksamkeit bündelt sich in der Ausdruckskraft des Klavierparts und richtet sich schließlich wie ein Brennglas auf die kleine, aber geheimnisvolle Solokadenz » con gran espressione « am Ende des Satzes: Entgegen jeder Erwartung zerlegt Beethoven jetzt die innige Klavierphrase und lässt sie im Dialog mit den Streichern aufgehen. Ein stilles Ausrufezeichen, wie man es prägnanter nicht setzen könnte, bevor das heitere » Rondo « mit seinem spielerischen Synkopenrhythmus wieder in die vertraute Welt von Mozart und Haydn zurückruft.   

Das Oszillieren zwischen privatem und öffentlichem Ton bleibt in diesem Konzert unaufgelöst, kündigt aber schon Beethovens nächste Schaffensphase an, die seinen Durchbruch bringt. Sie beginnt

1800 mit seinem Einstieg in die wohl öffentlichste aller musikalischen Gattungen: die Sinfonie. Außerdem beginnt er in den Entstehungs-jahren seines 2. Klavierkonzerts seine Werke mit Opuszahlen zu versehen. Offenbar sah sich Beethoven, der Komponist, nun zu diesem Sprung in die Öffentlichkeit bereit.  Obwohl sein Klavierkonzert Nr. 2 durchaus dem Geschmack der Zeit entsprach, war Beethoven mit der ersten Version aber nicht zufrie-den. Für eine Konzertreise 1798 wurde es neu überarbeitet und bevor er es 1801 zum Verleger schickte, unternahm er weitere Änderungen am Klavierpart. Da er es so oft unters Messer nahm, landete das eigentlich später entstandene Klavierkonzert in C-Dur op. 15 ( 1795–98 ) als erstes beim Verleger, weshalb es in der Zählung der Klavierkonzerte mit der Nr. 1 versehen wurde. Als letztes Addendum zum Klavierkonzert Nr. 2 kam 1809 die große Kadenz im ersten Satz hinzu. Man vermutet, Beet-hoven habe sie für seinen Klavierschüler und Mäzen Erzherzog Rudolph geschrieben. Und dies obschon zu der Zeit Kadenzen üblicherweise von den Solisten improvisiert wurden. Mit einem dreistimmigen Fugato über das auf den Kopf gestellte Hauptthema öffnet Beethoven also statt einer improvisierten Variable einen unvermuteten Blick auf seine zukünftige Musik.

LUDWIG VAN BEETHOVENGeboren am 16.12.1770 in Bonn Gestorben am 26.03.1827 in Wien

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 1786–1801

Uraufführung am 29.03.1795 in Wien, das Klavier spielte der Komponist persönlich

Zum letzten Mal gespielt vom Gürzenich-Orchesteram 08.10.1996 Leitung James ConlonKlavier Lars Vogt

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Die traditionelle klassische Gattung des Instrumentalkonzerts hat sämtliche Umwälzungen in allen folgenden Epochen bis heute mehr oder minder unbeschadet überstanden. 250 Jahre nach Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 entsteht in New York ein Exemplar der Gattung, das  diese Form nach allen Seiten sprengt – und es schon in seinem paradoxen Titel ankündigt. Die Rede ist von Béla Bartóks Konzert für Orchester. Selbst wenn diese Bezeichnung widersprüchlich klingt, löst Bartók tatsächlich das ein, was er verspricht. Ein Instrumentalkonzert ist es allemal, nur handelt es sich bei dem Soloinstrument eben nicht um eines, sondern um alle – alle, die im Orchester sitzen.   Dieses erfolgreichste aller Werke Bartóks entstand 1943, als sich der ungarische Komponist am wohl tiefsten Punkt seines Daseins befand. Drei Jahre zuvor war er aus antifaschistischer Überzeugung von Ungarn nach New York ins Exil gegangen. Anfangs konnte er sich dort noch mit befristeten Lehraufträgen über Wasser halten, glitt dann aber in die materielle Not ab, ohne Aussicht auf Besserung. Bartók war  zutiefst frustriert. In Europa hatte er das Leben eines gefragten Klaviervirtuosen und Komponisten geführt, hier kannte ihn kaum einer. Seine Bemühungen um pianistische Engagements und Kompositions-aufträge stießen auf wenig Interesse, ebenso seine extensive und ein-zigartige Folkloresammlung, die er in jahrelanger Arbeit in Südost-europa, Nordafrika und dem Vorderen Orient zusammengetragen hatte. Mitten in dieser Misere befiel ihn zudem eine rätselhafte Krank-heit, die sich später als Leukämie herausstellte. Verzagt äußerte Bartók schon die Überzeugung, er werde nie wieder ein Stück Musik komponieren.   Dieses Blatt aber wendete sich unversehens, als der Chefdirigent des altehrwürdigen Boston Symphony Orchestra Serge Koussevitzky mit einem Auftrag für ein großes Orchesterwerk an ihn herantrat. Sechs Wochen lang arbeitete Bartók nun » Tag und Nacht « an diesem Stück, aus Angst, sein Gesundheitszustand könnte ihm einen Strich

Später Erfolg – doch dass das Konzert für Orchester

zu Bartóks meistgespieltem Werk wird, darf dieser nicht

mehr erleben

Überfahrt ohne Hoffnung auf Rückkehr: Béla Bartók, fotografiert 1940 auf dem Schiff, das ihn ins amerikanische Exil brachte.

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durch die Rechnung machen. Die Urauf-führung im Dezember 1944 war ein Riesenerfolg. Koussevitzky soll das Stück sogar als das beste Orchesterwerk der letzten 25 Jahre, einschließlich der Werke seines Idols Schostakowitsch, deklariert haben.

  Dass das Konzert für Orchester reich an eingängigen tonalen Melodien und markanten Rhythmen, schillernden Farben und humor-vollen Einfällen ist, hat sicher zu der einhelligen Publikumsbegeisterung beigetragen. Aber noch eine ganz andere, vielleicht weniger offen-sichtliche Eigenschaft, die für Bartóks Sprache sehr charakteristisch ist, verleiht diesem Stück einen unwiderstehlichen Sog. Es ist die Idee, dass praktisch alle Ereignisse auf dieselbe Zelle zurückführen und so in einem facettenreichen Ganzen miteinander in Beziehung stehen. Diese Zelle im Konzert für Orchester besteht aus dem simplen Intervall der Quarte. Allein im kurzen Anfangsthema der Celli und Bässe in der »  Introduzione « steckt sie viermal. Bartóks Vorliebe für die Quarte kam nicht von ungefähr. Sie ist das zentrale Intervall der ungarischen Volks-musik, der er so viele Jahre seines Lebens widmete und die seine eigene Musik wie ein Licht durchflutet. Bartók bildet gerne ganze Serien von Quarten. Damit bringt er zwar den tonalen Halt ins Wanken, macht ihn aber durch ansprechende Melodieverläufe zugleich wieder stabil. Das kernige Hauptthema, mit dem die Geigen das » Allegro vivace « des ers-ten Satzes eröffnen, bildet im Raum einer Quarte einen fast symmetri-schen Bogen – ein weiterer typisch bartókscher Fingerabdruck. Solche scheinbar einfachen Spiegelkonstruktionen füllt Bartók mit geschickt gebauten Motiven. Neben diese kantigen Formen setzt er eine eher weichgezeichnete Kontrastwelt aus engen Intervallen. Tremolierende Passagen der Flöten und Streicher lösen auch die stark konturierenden Rhythmen des Anfangs auf. Und mit einem sanft hin- und herwiegen-den folkloristischen Oboenthema, das später durch die hohen Register des Orchesters schaukelt, lässt er den Satz fast impressionistisch in eine Art gleißend helle Klangfarbe münden.  Ein Intervallspiel steht im Mittelpunkt des zweiten Satzes, den Bartók mit » Giuoco delle coppie « – » Spiel der Paare « – beim Namen

nennt. Es besteht darin, dass er die Bläserpaare dieselbe Melodie parallel zueinander spielen lässt, jeweils im Abstand eines bestimmten Intervalls: bei den Fagotten ist es die Sexte, bei den Oboen die Terz, bei  den Flöten die Quinte und bei den gestopften Trompeten die kleine Sekund. Auch diese Parallelführung geht auf eine volkstümliche Geste zurück: das Musizieren und Nachspielen nach Gehör, wie es im ländli-chen Ungarn sehr verbreitet war.   Die Elegie des dritten Satzes taucht noch einmal ganz in die schwermütige Stimmung der » Introduzione « ein, aber das darauf fol-gende » Intermezzo interrotto « – » Unterbrochenes Intermezzo « ver-treibt die düstere Wolke mit einem neuen Spaß: Das volkstümliche The-mengeflecht unterbricht er hier mit einer unverblümten Karikatur, denn plötzlich platzt ein Zitat aus Schostakowitschs » Leningrader Sinfonie « herein, das wiederum selbst ein Zitat aus Hitlers Lieblingsoperette » Die lustige Witwe « von Franz Lehár ist. Bartók soll dieses Lehár-Zitat bei Schostakowitsch so lächerlich gefunden haben, dass er beschloss, es sofort zu parodieren: Höhnisches Spottgelächter aus dem Orchester überfährt brüsk diesen Zwischenfall und man kehrt zur Tagesordnung zurück. Der Schlusssatz sprüht dann noch einmal vor Lebenskraft in einem brillanten Orchestersatz, den Bartók von einem perpetuum mobile über eine komplexe Fuge hin zu einem rasenden Finale führt.  Im Konzert für Orchester lässt Bartók sein musikalisches Leben noch einmal Revue passieren. Für einen Schwanengesang allerdings endet das Konzert für Orchester eindeutig zu lebensfroh. Aber ein opus ultimum sollte es auch gar nicht mehr sein. Im Gegenteil: Es wurde zu Bartóks spätem Durchbruchswerk, das ein letztes kurzes Kapitel seines Lebens aufschlug, geprägt von Vision und Produktivität in seinem Schaffen sowie Erfolg und Anerkennung in seiner neuen Heimat. So entstand in dem glückbringenden Fahrwasser im Rennen gegen die Zeit ein verhältnismäßig umfangreiches Spätwerk, das mit dem drit-ten Klavierkonzert, dem Bratschenkonzert und seiner Sonate für Violine solo die wichtigsten seiner Werke umfasst. Als Bartók im September 1945 seiner Krankheit erlag, hatte er gerade noch ein siebtes Streich-quartett begonnen, das aber Fragment bleiben musste. Überlebt wurde Bartók vom Erfolg seines Konzert für Orchester. Schon 1948 war es das meistgespielte Orchesterwerk in den Vereinigten Staaten.

BÉLA BARTÓKGeboren am 25.03.1881 in Groß-Sankt-Nikolaus /Nagyszentmiklós, Österreich-Ungarn Gestorben am 26.09.1945 in New York

Konzert für Orchester Sz 1161943

Uraufführung am 01.12.1944 in Boston

Zum letzten Mal gespielt vom Gürzenich-Orchesteram 10.12.2013 Leitung David Afkham

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Beginnen wir, Bonjour Musik, Bonjour Publikumund erste Geige, beginnen wir, lieber ScheitelAugenbrauen, Strähne bleib an deiner Stelleein Schritt nach vorn, ein Schritt zur Seitedann still und konzentriert, beginnen wirdie Schultern lockern, den Kiefer renkendas Kinn, der Mund ganz ernst, beginnen wirdie Finger spreizen, Kante zeigen und nunSeiten zupfen, blättern, beginnen wir, Bonjourund jetzt: der Schwarm der Streicher

ADRIAN KASNITZ

Der britische Pianist Benjamin Grosvenor ist international für sein elektrisierendes Spiel bekannt. Dank seiner virtuosen Technik und dem exzellenten Gespür für Klangfarben gehört er zu einem der meist gefragten jungen Pianisten weltweit. Benjamin Grosvenor trat 2004 zunächst als eindeutiger Gewinner der BBC Young Musician Competition im Alter von elf Jahren in Erscheinung. Im Anschluss daran entwickelte sich eine inter-nationale Karriere als Konzertpianist, die ihn u. a. mit Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, London Philharmonic Orchestra, New York Philharmonic und mit dem Tokyo Symphony zusammenbrachte. Benjamin Grosvenor arbeitete mit zahlreichen Dirigenten, darunter Riccardo Chailly, Sir Mark Elder, Edward Gardner, Alan Gilbert, Vladimir Jurowski, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Gianandrea Noseda, François-Xavier Roth und Michael Tilson Thomas zusammen. Highlights der vergangenen Spielzeiten waren Engagements u.a. mit dem Cleveland Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Melbourne Symphony

Orchestra und der San Francisco Symphony sowie Konzertdebüts in der Carnegie Hall, im Konzerthaus Berlin, beim Lucerne Festival, im Wiener Konzerthaus und in der Ton-halle Zürich. In der laufenden Saison konzertiert Benjamin Grosvenor u. a. mit dem Boston Symphony Orchestra, der Filarmonica della Scala, dem Finnish Radio Symphony Orchestra, Gulbenkian Orchestra und dem Hallé Orchestra. Mit dem New York Philhar-monic unter Esa-Pekka Salonen wird er Beethovens 3. Klavierkonzert auf-führen, welches im Rahmen des Ronnie and Lawrence Ackman Classical Piano Prize stattfindet, mit dem Benjamin Grosvenor im Jahr 2016 ausgezeichnet wurde. Am Konzerthaus Dortmund tritt er – bereits in dritter Spielzeit – als Gast der Reihe Junge Wilde auf. Benjamins Grosvenors Kammermusik-partner sind u. a. die Escher, Elias und Endellion String Quartets, mit denen er u. a. im Pariser Musée du Louvre und in Londons Queen Elizabeth Hall konzertierte. Benjamin Grosvenor gibt  im Rahmen der 6. Sinfoniekonzerte sein Debüt beim Gürzenich-Orchester Köln.

BENJAMIN GROSVENOR

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François-Xavier Roth gehört zu den charismatischsten und mutigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis zu zeit-genössischen Werken und umfasst alle Gattungen: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester » Les Siècles «, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes. Von 2011 bis 2016 war François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg; seit September 2015 ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Seit dieser Spielzeit ist er Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra. Roth ist für seine ungewöhnliche Programmgestaltung bekannt, sein geradliniger Ansatz und seine Überzeugungskraft werden in aller Welt geschätzt. Er arbeitet mit führenden Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Royal Concert gebouw Orchestra Amsterdam und das Boston Symphony Orchestra. In seiner dritten Spielzeit an der Kölner Oper dirigiert François-Xavier Roth Neuproduktionen von Richard Wagners » Tannhäuser « und » Die Soldaten « von Bernd Alois Zimmermann. Seine zahlreichen CD-Einspielungen, u. a. mit dem London Symphony Orchestra ( LSO ) und dem SWR Sinfonieorchester genießen hohe Wertschätzung, für die Aufnahme von Strawinskys Ballett musiken mit » Les Siècles « wurde er 2016 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schall plattenkritik ausgezeichnet. Im November 2017 ist Mahlers 5. Sinfonie als erste CD mit

dem Gürzenich-Orchester erschienen. In Köln setzt Roth die Zusammen-arbeit mit Philippe Manoury als » Komponist für Köln « fort und dirigiert u. a. die Uraufführung seines neuen Flötenkonzerts. Gastspiele mit dem Orchester führen ihn in dieser Saison nach Straßburg, Madrid, Saragossa und Amsterdam. Kinder- und Mitmach-konzerte, wie in den letzten Spielzeiten » Planeten « mit jungen Tänzern und dem Orchester der Rheinischen Musik-schule und grenzüberschreitende Projekte wie » CityLife « mit Künstlern des Kölner Elektro-Labels Kompakt und » Fluchtwege « mit dem persischen Sänger Shahin Najafi gehören zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. Der » Junge Ohren Preis « zeichnete 2017 das Musikvermittlungsprogramm » Ohrenauf! « des Gürzenich-Orchester Köln aus und würdigte damit auch dessen aktive Unterstützung und Förderung durch François-Xavier Roth. Da rüber hinaus leitet er das wegweisende Panufnik Young Composer Scheme des LSO und gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und » Les Siècles « das Jeune Orchestre Europeèn Hector Berlioz, eine Orchesterakademie, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente verfügt. Auch die neu gegründete Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters unterstützt er tatkräftig. Für das französische Fernsehen konzipierte er mit » Les Siècles « die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte. Für seine Verdienste als Musiker, Dirigent und Lehrer wurde François-Xavier Roth 2017 mit dem französischen Ver-dienstorden » Chevalier de la Légion d’Honneur « ausgezeichnet.

FRANÇOIS-XAVIERROTH

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HarfeAntonia SchreiberSaskia Kwast

FlöteMarion Ralincourt*Irmtraud Rattay-KasperPriska Rauh

OboeTom OwenSebastian PoyaultIkuko Homma

KlarinetteBlaž ŠparovecTino PlenerThomas Adamsky

FagottThomas JedamzikDiana RohnfelderKlaus Lohrer

HornEgon HellrungDavid NeuhoffWilly BessemsJens Kreuter

TrompeteBruno FeldkircherMatthias JüttendonkMatthias Kiefer

Posaune Carsten LuzMarkus LenzingChristoph Schwarz

TubaKarl-Heinz Glöckner

PaukeRobert Schäfer

SchlagzeugAlexander SchubertChristoph Baumgartner

* Gast** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters

Stand 18.01.2018

1. ViolineUrsula Maria BergJordan OfieshAlvaro PalmenDylan Naylor Chieko Yoshioka-SallmonAndreas BauerRose KaufmannAdelheid   Neumayer-GoossesDemetrius Polyzoides Wolfgang RichterElisabeth PolyzoidesJudith RuthenbergColin HarrisonAnna KipriyanovaToshiko TamayoDaniel Dangendorf

2. ViolineSergey KhvorostukhinMarie DanielMarek MalinowskiStefan KleinertFriederike ZumachMartin RichterLiz MacintoshSigrid Hegers-SchwammJoanna BeckerNathalie StreichardtJana AndraschkeAnna Isabel FritzWill GriggMiloš Stanojević

Bratsche Bernhard OllMartina Horejsi-KieferBruno ToebrockVincent RoyerGerhard DierigAnnegret KlingelAntje KaufmannEva-Maria WilmsMaria ScheidSarah AeschbachFelix WeischedelClara Zschocke**

CelloUlrike SchäferJoachim GriesheimerJee-Hye BaeUrsula Gneiting-NentwigJohannes NauberFranziska LeubeGeorg HeimbachDaniel RaabeSylvia Borg-BujanowskiKatharina Apel-Hülshoff

KontrabassJohannes SeidlHenning RascheKonstantin KrellGreta BrunsOtmar BergerJason Witjas-EvansGuillermo Sanchez LluchJohane Gonzales Seijas*

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ausgewählte Konzerte des Gürzenich-Orchesters noch

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zeigen wir Ihnen fünf Konzerte im Livestream. Die Videos stehen

Ihnen anschließend für die Dauer eines Jahres in unserer

Mediathek zur Verfügung.guerzenich-orchester.de/go-plus

TAKT1Neben den Konzert-Highlights des Gürzenich-Orchesters bietet takt1 regelmäßig exklusive Livestreams aus den besten Konzertsälen Europas. Außerdem über 1.500 Konzerte und Opern – jederzeit abrufbar in der Mediathek.Besuchen Sie takt1.de/guerzenich und sichern Sie sich bis 15.03.18 das takt1 Premium Abo für drei Monate zum halben Preis.

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Einblicke in unseren Backstage-Interviews.

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DIE AKADEMIE DES GURZENICH-

ORCHESTERS

Seit der Spielzeit 2016 / 2017 hat das Gürzenich-Orchester eine Orchesterakademie. Diese bereitet Nachwuchsmusikerinnen und -musiker auf die professionelle Laufbahn im Orchester vor, denn: Spitzenorchester leben durch Spitzenmusiker. Bis zu fünfzehn junge Ausnahmetalente erhalten die Chance, zwei Jahre lang die tägliche Arbeit in einem der führenden deutschen Sinfonie- und Opernorchester zu erleben und damit den Übergang vom Hochschulstudium zum Musikerberuf ideal zu gestalten.  Die gemeinnützige Orchester-akademie wird maßgeblich durch die Concert-Gesellschaft Köln sowie den Orchesterträger gefördert. Private Förderer können einzelne Akademie-stellen unterstützen.

DIE STIPENDIATEN Ayça Akünal ViolineFrancesca Fiore VioloncelloMarkus Knoben SchlagzeugJesús Montalvo Horcajada OboeSophia Riedel ViolineHyunsang Yoon KlarinetteClara Zschocke ViolaAnneleen Schuitemaker Harfe

Die Orchesterakademie freut sich über Ihre Unterstützung in Form einer Spende an:

Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters Köln e. V. Kreissparkasse Köln DE91 3705 0299 0000 4562 27

Kontakt orchesterakademie@ guerzenich-orchester.de

guerzenich-orchester.de/orchesterakademie/

Talentschmiede für Stipendiatinnen und Stipendiaten, die in Proben,

Konzerten und Opernaufführungen den Orchesteralltag kennenlernen

Warum habt ihr euch für die Akademie des Gürzenich-Orchesters beworben?

Ayça: An der Hochschule lernen wir, unser Instrument zu beherrschen, aber wie das Leben als Orchester-musiker eigentlich ist, kann man nur im Orchester selbst erfahren. Auch wie ein professionelles Orchester differenzierte Klangfarben, aber gleichzeitig einen homogenen Klang produziert, lernt man nur, wenn man Teil davon ist.

Jesús: Im Studium hat man meistens einen oder zwei Lehrer, die recht konkret vorgeben, wie man sein Instrument oder bestimmte Arten von Musik zu spielen hat. Im Orchester ist es ganz anders, dort gibt es innerhalb einer Stimmgruppe viele verschiedene Musizierstile. Das finde ich sehr spannend – es gibt nicht den einen, richtigen Weg, etwas zu spielen, sondern es geht darum, zusammen Musik zu machen. Mich hat das beim Spielen viel freier gemacht. Gleicher-maßen lerne ich durch meine Kollegen neue Spieltechniken kennen, mit denen ich an der Hochschule nicht in Berührung gekommen wäre.

Ayça: Neben den Sinfoniekonzerten werden wir ja auch in der Oper ein-gesetzt. So bekommen wir Einblick in zwei verschiedene Aspekte der Arbeit eines Orchestermusikers – das ist extrem bereichernd. An der Uni studieren wir hauptsächlich sin-fonische Werke, nur wenig Opern-repertoire steht auf dem Lehrplan.

Wie sieht der Alltag einer Stipendiatin oder eines Stipendiaten aus?

Jesús: Zusätzlich zu den regulären Diensten beim Sinfoniekonzert oder in der Oper werden wir von unserem jeweiligen Mentor betreut. Mein Mentor ist der stellvertretende Solo-Oboist des Orchesters, Sebastian Poyault. Mit ihm treffe ich mich regelmäßig und er zeigt mir unter anderem, wie man effektiv die Stücke eines Konzert-programmes einstudiert.

Ayça: Zweimal im Monat erhalten wir zudem von Kollegen Unterricht zur Vorbereitung auf ein Probespiel, also für das Aufnahmeverfahren bei einem Orchester. Das ist eine nervenaufreibende Situation, bei der man auf den Punkt seine Leistung abrufen können muss. Im Rahmen der Akademie simulieren wir Probespiele, um auch für solche Extremsituationen vorbereitet zu sein.

Ayça Akünal und Jesús Montalvo Horcajada berichten, was zum Alltag in der

Orchesterakademie dazugehört.

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Jesús: Wir bestreiten auch zusammen mit den anderen Stipendiaten Kammerkonzerte. Bei den regulären Diensten spielen wir in einer sehr großen Orchesterbesetzung, aber bei einem Kammerkonzert musizieren wir auf eine sehr intime Art miteinander; dabei lerne ich viel über mich selbst und die anderen. Dass uns nach unserem letzten Konzert viele Besucher gratulierten, hat mich total überrascht. Diese Herzlichkeit hat mir sehr gut gefallen, denn aus Spanien kenne ich das gar nicht, da gehen nach dem Konzert immer alle direkt nach Hause ( lacht ).

Ayça: Regelmäßig nehmen wir an Workshops mit der Ärztin Déirdre Mahkorn teil, die uns praktische Tipps gibt, wie man am besten mit Lampenfieber und Ängsten umgeht. Mit ihr können wir ganz entspannt besprechen, was uns belastet oder herausfordert. Sie hat uns deutlich gemacht, dass sich die Vorbereitung eben nicht nur auf das Üben der Stücke beschränken darf, sondern auch einen gesunden, geistigen Auseinander-setzungsprozess erfordert. An der Uni hat man für ein solches » mentales Training « meist gar keine Zeit, da geht es vor allem darum, möglichst viel zu spielen und sich auf die nächsten Unterrichtseinheiten vorzubereiten.

Welchen Gewinn konntet ihr bereits aus eurer Zeit als Mitglied der Akademie des Gürzenich-Orchesters ziehen?

Ayça: In den vergangenen 1 ½ Jahren habe ich ein Gefühl dafür bekommen, worauf ich bei der Vorbereitung auf ein Konzert den Fokus legen muss. Manche Stellen lernt man am besten durch konzentriertes Zuhören und sozusagen » organisch « zusammen mit den anderen Musikern während des Probens. Hingegen muss ich die exponierten Passagen intensiv zu Hause vorbereiten; in der Probe müssen sie sitzen.

Jesús: Ich habe gelernt, als Musiker selbstständig zu denken und zu arbeiten. Natürlich kann ich mich bei Fragen immer an die Kollegen wenden, aber die Vorbereitung auf ein Stück verantworte ich ganz allein – da muss man gut organisiert sein.

Ayça: Vor allem lernen wir professionell zu sein. Von uns wird erwartet, dass wir genau wie die anderen festen Orchestermitglieder immer top vorbereitet zum Dienst kommen, den Studentenbonus gibt es da nicht. Und natürlich erlernt man auch den respektvollen Umgang mit den Anderen – das ist extrem wichtig, wenn man erfolgreich zusammen Musik machen möchte. Das Interview führte Patricia Knebel.

Das Gürzenich-Orchester stellt sich vorAm 07.02.18 wird im Rahmen der Veranstaltung » Das Gürzenich-Orchester stellt sich vor « in der Karl Rahner Akademie die Stipendiatin Ayça Akünal zusammen mit Daniel Raabe, Cellist des Gürzenich-Orchesters und Vorsitzender der Orchesterakademie, über die Orchesterakademie berichten. Eine Anmeldung ist auch noch kurzfristig oder an der Tageskasse möglich. Informationen unter kath.de/akademie/rahner/Kurse/057.php oder 0221 8010 7848.

Jesús Montalvo Horcajada wurde in Spanien geboren. Im Blasensemble

seiner Heimatstadt fehlte es an Oboen, so kam er in seiner Kindheit zum Oboe-

Spiel. Seinen Bachelor im Fach Oboe absolvierte er ebenfalls in Spanien und wechselte für ein Master-Studium nach

Mannheim. Seit September 2017 ist er Mitglied der Akademie und bereits Fan

von Köln: » Immer wenn ich am Dom vorbeifahre, denke ich: › Wow, was für

ein Gebäude! ‹ «

Ayça Akünal wurde 1992 in Ankara geboren. Musikunterricht bekam sie, weil ihre Eltern mitbekamen, wie sie immer heimlich auf der Geige der älteren Schwester spielte. Aus ihrem Hobby wurde ein Studium, welches sie in Ankara, München, Detmold und Köln absolvierte. Ayça ist bereits seit September 2016 Stipendiatin der Akademie des Gürzenich-Orchesters. In ihrer ersten Spielzeit spielte sie bei den zweiten Geigen, seit dieser Saison in der Gruppe der ersten Geigen, um die verschiedenen Aufgabenprofile besser kennen zu lernen.

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SPANIEN-TOURNEE 2018

Genau ein Jahr ist es her, dass das Gürzenich-Orchester erstmals mit François-Xavier Roth zu einer großen internationalen Konzertreise aufgebrochen ist: Asien war das Ziel, mit Konzerten in Seoul, Peking und Shanghai. Auch in dieser Saison begeben sich die Musikerinnen und Musiker auf Reisen, bleiben aber diesmal in Europa. Am 8. Februar 2018 findet das erste Konzert im Auditorio Nacional de Música in Madrid statt, am nächsten Tag geht es weiter ins Auditorio Palacio de Congreso nach Zaragoza. Im Gepäck haben die Musiker das Programm des sechsten Abonnementkonzertes. François-Xavier Roth sieht das Gastspiel als Chance, um auch international unter Beweis zu stellen, über welche musikalische Qualität das Orchester verfügt: » Boulez, Beethoven, Bartok – meine persönlichen drei > großen B < der Musikgeschichte. Alle drei Komponisten tragen die Idee einer musikalischen Utopie in sich. Pierre Boulez verbindet in seinen Werken Nachkriegsmusik mit Neuer Musik und der Avantgarde; Beethoven komponierte > reine <, > pure < Musik, die humanistische und politische Botschaften vermittelt. Bartóks Kompositionen wurden beeinflusst durch die Erfahrung zweier Weltkriege. Sein Konzert für Orchester macht sichtbar, wie Musik mit volkstümlichen Wurzeln, versehen

mit einer neuen musikalischen Archi-tektur, innovative Kraft erlangen kann. Mit diesem einzigartigen Programm nehmen wir das Publikum mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte und zeigen, wie das Gürzenich-Orchester durch seine eigene Biografie seinen Teil  zu jeder Musikepoche beiträgt. «  Gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester begibt sich der Solist Benjamin Grosvenor auf die Reise. Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth hat mit dem jungen Pianisten schon mehrfach zusammen-gearbeitet, zuletzt im Januar dieses Jahres mit dem Boston Symphony Orchestra. Dass gerade er mit dem Orchester gemeinsam auf Tournee geht, ist ein »perfect match«.   Das Gürzenich-Orchester blickt auf mehrere erfolgreiche Gastspiel-reisen zurück: Unter der Leitung des damaligen Gürzenich-Kapellmeisters James Conlon reiste das Orchester 1995, 2000 und 2002 nach Spanien, zuletzt 2005 unter der Leitung von Markus Stenz.

Sie möchten mitverfolgen, was das Orchester auf der Tournee erlebt? Dann verbinden Sie sich mit unserem Facebook-Kanal unter facebook.com/GuerzenichOrchester oder lesen Sie unseren Tour-Blog unter guerzenich-orchester.de/gospain.

Das Gürzenich-Orchester spielt Konzerte in Madrid und Zaragoza.

Mit im Gepäck: François-Xavier Roths » große B «

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LIEBE AUF DEN ERSTEN TON

» Hier in Köln sprechen alle ziemlich schlampig. Wir als Franken achten sehr auf unsere Aussprache «, Bernhard Oll demonstriert, wie der Buchstabe » r « eigentlich klingen sollte: Deutlich hörbar und mit der Zunge gerollt näm-lich. » Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, der alle Wortendungen ver-schluckt, spreche ich extra deutlich «, lacht der Gürzenich-Musiker.   Die fast 40 Jahre im Rheinland konnten dem Musiker seinen unver-kennbaren Akzent nicht madig machen. 1979 kam der damals 27-jährige Bernhard Oll als Solo-Bratschist zum Gürzenich-Orchester. Zum Glück, muss man sagen, denn eigentlich sah sein beruflicher Plan zunächst etwas anders aus: Schon als Kind kam er mit  der Kirchenmusik in Berührung, sang selbst im Chor und entdeckte seine Leidenschaft für das Musizieren. Weil in seiner kleinen Heimatstadt die Auswahl an Musiklehrern nicht sehr groß war, bekam er zwar Unter-richt auf der Violine, jedoch von einer Pianistin, die sich auch ein bisschen mit dem Geigenspiel auskannte. » Meine Lehrerin war unglaublich streng und hat immer mit dem Bogen meine

Haltung korrigiert. Vor dem Unterricht hatte ich manchmal richtig Bauch-schmerzen, weil ich Angst hatte, von ihr zurechtgewiesen zu werden. «   Trotz dieser durchwachsenen Erfahrung blieb Bernhard Oll aber dran und begann ein Violinstudium an der Hochschule in Würzburg bei Professor von der Goltz. Als er dann eines Tages den neuen Bratschen-Professor Anton Weigert auf einer » Gasparo da Salò « spielen hört – ein Ferrari unter den Bratschen – war es Liebe auf den ersten Ton: » So richtig gut haben mir die hohen Töne der Violine eigentlich nie gefallen «, erklärt der Musiker schmunzelnd, » und als ich dann das erste Mal selbst auf einer Bratsche spielte, war es wie eine Erleuchtung für  mich. «   Eine Passion, die schnell Früchte trug. Mit nur 23 Jahren wurde er 1. Solo-Bratschist beim Philharmoni-schen Orchester der Stadt Nürnberg. » Das war eine sehr harte Zeit. In einer Spielzeit haben wir 30 verschiedene Opern und Operetten gespielt. Für  mich war das alles Neuland. In den ersten fünf Jahren habe ich ohne Ende geübt und nichts anderes

mehr getan. Aber die Stücke von damals sitzen heute noch «, meint der Gürzenich-Musiker.   Nach einer weiteren Station im Opern- und Museumsorchester Frankfurt kam Bernhard Oll nach Köln. In seinen fast vier Jahrzehnten im Orchester hat er viele Gürzenich-Kapellmeister erlebt und ist auch nach fast vier Spielzeiten immer noch begeistert von François-Xavier Roth: » Roth hat uns bewusst gemacht, wie viel wunderbare französische Musik es gibt. Beispielsweise hatte ich die Oper Benvenuto Cellini von Hector Berlioz bis dato noch nie gespielt und bin sehr dankbar, am Ende meiner beruflichen Laufbahn solch großartige Musik noch kennengelernt zu haben. «   Wenn er an die zurückliegende Zeit beim Gürzenich-Orchester denkt, bleiben zwei Momente besonders in Erinnerung: » Die Gurrelieder von Arnold Schönberg und Gustav Mahlers 9. Sinfonie, beides unter der Leitung von Markus Stenz. Obwohl beide Stücke extrem schwer sind, ist das Orchester über sich hinausgewachsen. Noch heute höre ich mir die Aufnahmen an und bin begeistert. «   

Bernhard Oll ist zudem als Dozent für Viola an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf tätig und musiziert in verschiedenen Kammer-musikformationen. Beides wird er trotz Rentenbeginn noch einige Jahre fortführen. Mit dem Kölner Streichsextett ist sogar noch eine CD- Einspielung mit Werken von Gustav Holst, Frank Bridge und Joseph  Holbrooke geplant.   Ob er sich auf den Orchester- Ruhestand freut? » Um ehrlich zu sein, bin ich sehr traurig, meine Bratschengruppe und dieses groß-artige Orchester verlassen zu müssen. Und sehr gerne hätte ich noch einmal im neu eröffneten Opernhaus am Offenbachplatz gespielt. « Auch wenn daraus leider nichts wird, darf sich Bernhard Oll über einen krönenden Abschluss seiner Orchesterlaufbahn freuen: die Gastspielreise nach Spanien mit Konzerten in Madrid und Zaragoza. Aber dann muss Schluss sein, denn schließlich wartet seine Frau in der Eifel auf ihn. Mit einem wunder-baren Haus, viel Natur und einem Garten mit Tieren. Um den muss sich schließlich auch jemand kümmern.          Patricia Knebel

Solobratscher Bernhard Oll geht in den Ruhestand

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SCHON GEHORT

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»Dasselbe Orchester hat damals, 1904, die Uraufführung von Mahlers 5.  Sinfonie gespielt. Unabhängig davon, ob dies der Grund war, der diese wunderbaren Musikerinnen und Musiker und ihren brillanten Dirigenten beflügelt hat, sich selbst zu übertreffen, ist ihre Interpretation der Sinfonie außergewöhnlich: extrem lebhaft, rau und nahezu brutal in ihrer kontrastierenden Dynamik, welche die Musik stellenweise klingen lässt wie eine moderne Komposition.«

The Sunday Times

»Eine aufregende, frische Interpretation, die zwar auf modernen Instrumenten gespielt wird, jedoch von einer rohen Energie lebt, die Roth von seinem Orchester für historische Aufführungs-praxis, Les Siècles, mitbringt. Dank der klanglichen Transparenz, die sie dabei erreichen, hören wir viele – normalerweise versteckte – Details, die die Musikerinnen und Musiker auskosten.«

Erica Jeal The Guardian

»Die sonst oft melancholisch schwere, romantisch aufschießende Musik wirkt gebändigt, aber in keinem Moment schwerfällig. Dabei fällt auf, wie brillant die Musiker des Kölner Gürzenich-Orchesters mittlerweile spielen, wie mühelos, mit wie viel Klangfantasie.«

Andreas Falentin Concerti

Der deutschlandfunk kürte die Mahler-CD des Gürzenich-Orchesters zu einer der drei besten CDs des Jahres 2017:

»Heute ist es so, dass diese vielen Mahler-Fünfte-Aufnahmen, die wir kennen, überpointieren, über-treiben. ( … ) François-Xavier Roth tut das nicht. Er geht im Klangbild zurück auf 1904, spielt es einfach klar, durchsichtig, ohne uns belehren zu wollen. Das ist eine neue Stufe in der Mahler-Erkenntnis!«

Eleonore Büning Deutschlandfunk

»Das Klangpanorama ist gestochen scharf, die Farben sind intensiv, als ob Roth vorher noch einmal einen Blick ins wegweisende Orchesterhandbuch von Hector Berlioz geworfen hätte. Im 3. Satz spornt er die Blechbläser derart an, als würde es sich um eine der Tondichtungen des Berlioz- Verehrers Richard Strauss handeln. Bei dieser Neuaufnahme läuft also ständig Musikgeschichte mit. Und trotzdem besteht kein Zweifel, dass es Gustav Mahler ist, der einen an seinem Lebensschwanken, an seiner Zer-rissenheit zwischen Todessehnsucht und Liebesglück teilhaben lässt.«

Guido Fischer Rondo

Neugierig geworden? Bestellen können Sie die CD im   Internet oder bei einem Sinfoniekonzert des Gürzenich-Orchesters im Foyer der Kölner Philharmonie erwerben.

GUSTAV MAHLER SINFONIE NR. 5 Gürzenich-Orchester KölnFrançois-Xavier Roth Leitung harmonia mundi ( erschienen Nov. 2017 )

Seit November steht die erste Einspielung des Gürzenich-Orchesters mit François-Xavier

Roth in den CD-Regalen – Gustav Mahlers 5. Sinfonie. Das sagen die Expertinnen

und Experten dazu:

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OPERNTIPP

Der 18. Februar wird ein besonderer Tag für den neuen Ersten Gast-dirigenten des Gürzenich-Orchesters Nicholas Collon: Am Morgen wird er das Gürzenich-Orchester und den Violinisten Nils Mönkemeyer durch Werke von Debussy, Bartók, Wagner, Ligeti und Ravel navigieren und sich mit dem Vorspiel und Isoldes Liebestod aus Richard Wagners Oper Tristan und Isolde auf den bevorstehenden Abend einstimmen: Um 18 Uhr steht er erneut am Pult des Gürzenich-Orchesters – nun aber in der Oper Köln im StaatenHaus –, um die Wiederaufnahme von Mozarts Oper Don Giovanni zu dirigieren.

Dabei wird es eine Wiederbegegnung geben mit dem Tenor Sebastian Kohlhepp, den Sie als Freunde des Gürzenich-Orchesters zuletzt bei der Johannespassion im vergangenen Jahr unter der Leitung von François-Xavier Roth hörten. In Don Giovanni singt er die Partie des Don Ottavio. Auch die Sängerin Anna Lucia Richter, zuletzt in den 2. Sinfoniekonzerten des Gürzenich-Orchesters in Mendelssohns Lobgesang zu hören, wirkt in Don Giovanni in der Rolle der Zerlina mit. Die Wiederaufnahme von Mozarts Opera buffa über den Lebemann Don Giovanni ist in der Inszenierung von Emmanuelle Bastet zu erleben, die zuletzt in Le Nozze di Figaro in Köln Regie führte.

Wiederaufnahme von » Don Giovanni « unter Leitung des Ersten Gastdirigenten

des Gürzenich-OrchestersNicholas Collon

WOLFGANG AMADEUS MOZART DON GIOVANNI

Dramma giocoso per musica in zwei AktenText von Lorenzo da Ponte

Musik von Wolfgang Amadeus Mozart ( 1756–1791 ) in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Nicholas CollonInszenierung Emmanuelle Bastet

Bühne & Kostüm Tim NorthamLicht François Thouret

Chorleitung Andrew Ollivant

Mit Miljenko Turk, Federica Lombardi / Mandy Fredrich, Sebastian Kohlhepp, Bjarni Thor Kristinsson, Ivana Rusko, Samuel Youn, Matthias Hoffmann, Anna Lucia Richter, Chor der Oper Köln,

Gürzenich-Orchester Köln

TERMINE 18.02. / 21.02. / 23.02.  / 25.02.  / 01.03.  / 03.03. 

1940 war Fernand Léger, auf der Flucht vor Krieg und National-sozialismus, in die USA emigriert. Am Strand von Marseille, kurz vor der Abreise, passierte dem Maler folgendes: » Die Idee zu diesem Bild kam mir im Süden. Gleich danach bin ich in die USA abgereist, und dann ging ich eines Tages in eine Badeanstalt. [ … ] Man wusste nicht mehr, wem dieser Kopf, jenes Bein oder dieser Arm gehörte «, erinnerte sich Fernand Léger. Im überfüllten New Yorker Schwimmbad faszinierte ihn das lichte Gewirr von Körpern. Als häufiger Gast im Haus des Architekten Wallace K. Harrison in Long Island bot sich dann die Möglichkeit, ein großformatiges

Wandgemälde zum Thema der Schwimmenden und Tauchenden für die Rotunde des Wohnzimmers anzufertigen.   Kurz darauf komponierte Béla Bartók, ebenfalls im ame-rikanischen Exil, sein Konzert für Orchester – ein Titel, der die solistische Behandlung der einzel-nen Instrumente unterstreicht. Das Verhältnis des Einzelnen zur Menge beschäftigte Léger und Bartók gleichermaßen.   Das Werk befindet sich in der Sammlung des Museum Ludwig und ist derzeit im 2. OG zu sehen.

Rachel Schumann, Museum Ludwig

TON BILDER

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Ein Gewirr von Köpfen, Armen und Beinen –

festgehalten auf einem Gemälde von Fernand Léger

Fernand Léger 1881–1955

Les plongeurs ( Die Taucher ), 1942Öl und Kohle auf Leinwand, 372 × 1092 cm

Museum Ludwig, Köln

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SAVE THE DATES18 / 19

Um Ihnen eine frühzeitige Konzertplanung zu  ermöglichen, veröffentlichen wir bereits heute die Konzerttermine des Gürzenich-Orchesters für die kommende Saison 2018 / 2019. Detaillierte Informationen zu den Programmen erhalten Sie Anfang Mai im neuen Spielzeitheft sowie unter guerzenich-orchester.de.

SINFONIE KONZERTE

Sonntags 11 Uhr, montags und dienstags 20 Uhr

SAISONERÖFFNUNG IM SEPTEMBER: FESTKONZERT 09.09.2018

FLORAKONZERTE

Flora Köln, FestsaalSonntags 11 Uhr

1 30.09.18 01.10.18 02.10.18

2 28.10.18 29.10.18 30.10.18

3 11.11.18 12.11.18 13.11.18

4 16.12.18 17.12.18 18.12.18

5 13.01.19 14.01.19 15.01.19

6 10.02.19 11.02.19 12.02.19

7 17.03.19 18.03.19 19.03.19

8 07.04.19 08.04.19 09.04.19

9 05.05.19 06.05.19 07.05.19

10 19.05.19 20.05.19 21.05.19

11 16.06.19 17.06.19 18.06.19

12 07.07.19 08.07.19 09.07.19

KAMMERKONZERTE

Podium der Kölner PhilharmonieSamstags 15 Uhr

1 22.09.18

2 27.10.18

3 01.12.18

4 16.03.19

5 13.04.19

6 01.06.19

1 04.11.18

2 12.05.19

3 23.06.19

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Nils Mönkemeyer Viola Gürzenich-Orchester Köln Nicholas Collon Dirigent

SO 18.02.18 11 UhrMO 19.02.18 20 UhrDI 20.02.18 20 UhrKölner Philharmonie

€ 38 / 30 / 24 / 16 / 14 / 9

Livestream am 20.02.18

CLAUDE DEBUSSY » Prélude à l’après-midi d’un faune « BÉLA BARTÓK Konzert für Viola und Orchester RICHARD WAGNER » Vorspiel « und » Isoldes Liebestod « aus » Tristan und Isolde « GYÖRGY LIGETI » Atmosphères « MAURICE RAVEL » Daphnis et Chloé « 2. Suite für Orchester

Nicholas Collon, neuer Erster Gast dirigent des

Gürzenich- Orchesters, erzählt die Geschichten berühmter Liebes-paare. Was  sie verbindet, ist die grenzensprengende Kraft ihrer Liebe, die auch die Musik in neue Dimensionen getrieben hat. Selbst in Bartóks Viola-Konzert mit Solist Nils Mönkemeyer spielt das Verlangen in Gestalt eines Volksliedes mit hinein.

Karten (  0221  ) 280 282

SINFONIE KONZERT 7

KAMMERKONZERT 4

YORK HÖLLER » Tagträume « Sieben Klanggedichte für Violine, Violoncello und Klavier BERND ALOIS ZIMMERMANN Trio für Violine, Viola und Violoncello ROBERT SCHUMANN Quintett Es-Dur für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Klavier

Alvaro Palmen Viola Elisabeth Polyzoides Violine Demetrius Polyzoides Violine Daniel Raabe Violoncello Janna Polyzoides Klavier

SA 24.02.18 15 Uhr Kölner Philharmonie € 13

» Die Zeit ist das schwarze Loch, das alles Exis tierende verschlingt und für immer verschwinden lässt «, schreibt der Schriftsteller Cees Nooteboom. York Höller setzt seine » Tagträume « dem Verschwinden entgegen. Sein einstiger Lehrer, Bernd Alois Zimmermann, versah sein Trio mit einigen rhythmischen Vertracktheiten für die Spieler. Und Richard Wagner  schrieb dem Kol-legen Robert Schumann über sein Quintett: » Ich  sehe, wo hinaus Sie

wollen u. versichere Ihnen, da will auch ich hinaus: es ist die einzige Rettung: Schönheit! «

guerzenich-orchester.de

FLORAKONZERT 2

Vollendet und uraufgeführt in einem Kriegsgefangenenlager: der apokalyptische Titel von Olivier Messiaens »  Quartett für das Ende der Zeit « scheint sich in seinen Entstehungs bedingungen widerzu-spiegeln. »  Niemals wieder wurde mit solcher Aufmerksamkeit und solchem Verständnis zugehört « erinnerte sich der Komponist später. Neben diesem Schlüssel werk des 20. Jahr-hunderts erklingt Ravels Klaviertrio, geschrieben unmittelbar nach Aus-bruch des Ersten Weltkrieges. Dazu

der Komponist: » Ich habe nie so viel mit einer ver-rückteren und heroische-ren Wut gearbeitet. « Den Zeitläuften trotzen – mit Schönheit.

guerzenich-orchester.de

MAURICE RAVEL Trio a-Moll für Violine, Violoncello und Klavier OLIVIER MESSIAEN » Quatuor pour la fin du temps « für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier Blaž Šparovec Klarinette Jordan Ofiesh Violine Bonian Tian Violoncello Toni Geiger Klavier SO 04.03.18 11 Uhr Flora Köln, Festsaal € 30 / 25

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Mitglieder

Konrad und Petra AdenauerClaudia und Joachim von ArnimErika BaunachHelge und Thekla BauwensMatthias Berg und Dieter EimermacherDr. Regine BlaßBarbara BlumbergWolfgang und Ellen BöttcherBirgit BoisseréeDr. Rudolf von BorriesSabine BourryAndreas BraunUrsula BreunigProf. Dr. Gerhard BrunnProf. Dr. T. BrusiusDr. Michael und Marita CramerDr. Hans und Christine CustodisAnna Dünnebier von PaczenskyKlaus und Hella DufftBrigitte ElderingDr. Ben und Sigrun ElsnerHeinz Christian EsserMaria-Hildegard FalderbaumBrigitte FeierabendDr. Udo FingbergDr. Klaus Fleischmann und   Krista Scheepers-FleischmannInes Friedrichs und Alexander WilrichsChristoph Gallhöfer und Katrin Preuß-NeudorfHubertus von GallwitzDr. Marie-Louise GaulHans und Dr. Helga GennenJutta GeyrErwin und Heidi GraebnerBernd und Gisela GrützmacherHans-Georg und Ursula GülkeDr. Klaus und Theodora van HaagChrista HackenbruchDr. Rolf-D. HalswickHermann HaukeMonika und Michael HegelDoris und Dieter HeitheckerProf. Dr. Klaus HeubeckMarkus HilgersBendedikt Graf von und zu HoensbrochUlrike HöllerGerd und Ursula HörstensmeyerProf. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela RheinProf. Dr. Rainer JacobsKlaus und Dagmar JasterProf. Dr. Hermann Kämmerer und   Dr. Mireya SchmicklerProf. Michael und Rose KaufmannWerner und Gisela KieferProf. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und   Dr. Sabine Staemmler-KienzleHildegard Kilsbach

Dirk KlamethHans-Josef KleinDres. Marlies und Jobst Jürgen KniefHermann und Ute KöglerCornelia und Gerald KöhlerDr. Peter KonnerDr. Klaus KonnerBernd KrükelDr. Bernd KüppersDr. Arnd KumerloeveDr. Lydia KunzeSusanne LührigDres. Andreas und Henriette MadausDr.-Ing. Heinz und Rosemarie MathiakJohanna von Mirbach-ReichHermann-Reiner MüllerChristian Münster und Bianca SchönemannTheo und Leni NettekovenRenate OekerAnnemarie OpitzMargarethe ParseghianDr. Jürgen PelkaManfred und Christine PfeiferDr. Wolfgang und Doris PosteltDres. Hans-Michael und Elisabeth PottJulia Priemer-BleisteinerDr. ReinerIngeborg RichterProf. Dr. Ulrich RichterJacqueline RitterUlrich RochelsAxel Rodert und Hedwig Rodert-RuttAndreas RöhlingDr. Dirk SagemühlDr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-TrübMargarete SchönenbornProf. Dr. Ulrich SchröderBernd und Marianne SchubertGerd-Kurt und Marianne SchwierenSiegfried SeidelBurkhard SondermeierRolf StapmannsGabriele StroßHans Jürgen und Edelgard ThielPeter und Monika TongerAnita und Dr. Reiner TredoppHans-Ulrich und Gisela TrippenDr. Detlef TrübMarkus UlrichHeinz-Peter und Andrea VerspayPeter Egon WagnerHelmut WexlerMichael WienandGabriele Wienhenkel-PfeifferLotte WiethoffHans-Peter Wolle und Brigitte Bauer

Das Gürzenich-Orchester Köln und François-Xavier Roth danken Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln für die großzügige Unterstützung.

Ehrenmitglieder

Henriette RekerOberbürgermeisterin der Stadt Köln

Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.

Dr. h. c. Fritz SchrammaOberbürgermeister der Stadt Köln a. D.

Vorstandsvorsitzenderder Concert-Gesellschaft Köln

Olaf Wegner

Firmen, Verbände und Vereine

August Hülden GmbH & Co. KGDr. Paul Kellerwessel

Henze & PartnerJürgen Henze

Freie Volksbühne Köln e. V. Jutta Unger

Freytag & PetersenProf. Dr. Hugo Heinrich Best

Kölner Bank eGBruno Hollweger

Kreissparkasse KölnDr. Klaus Tiedeken

Philharmonischer Chor e. V.Prof. Horst Meinardus

Richard-Wagner-Verband KölnGerhard Idolski

Sparkasse KölnBonnDr. Christoph Siemons

Theatergemeinde KölnNorbert Reiche

ifp Will und Partner GmbH & Co. KGJörg Will

Kuratoren

Bechtle GmbHIT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski

Ebner Stolz Partnerschaft mbB Dr. Werner Holzmayer

Excelsior Hotel Ernst AGHenning Matthiesen

Generali Investments DeutschlandKapitalanlagegesellschaft mbH Dr. Ulrich Kauffmann

HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbHWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert

ifp Personalberatung und ManagementdiagnostikJörg Will

Kirberg GmbH Catering Fine FoodJutta Kirberg

Kölner Bank eG Bruno Hollweger

Koelnmesse GmbH Gerald Böse

Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst

Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Martin Renker

Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHGHeinrich Philipp Becker

ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit

TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun

Barbara Eckle, geboren in Zürich, Studium der Klassischen Philologie, Philosophie und Geschichte an der University of Oxford ( MA ), Musik- und Filmstudien in New York und Prag. Tätigkeit für Kulturveranstalter in den USA ( 2004–2007 ), Italien, Deutschland und der Schweiz als Musiktheaterregisseurin und -produzentin wie auch im Bereich Musikdokumentarfilm. Seit 2010 freie Musikjournalistin und Moderatorin für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten ( WDR3, SWR2, Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur u. a. ), Printmedien ( Tagesspiegel, Die Zeit u. a. ) und Veranstalter ( Donaueschinger Musiktage, Berliner Festspiele, Lucerne Festival, Gürzenich-Orchester Köln, Oper Stuttgart, Deutsche Oper Berlin u. a. )

Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Dr. Isabell Nehmeyer-Srocke ( Geschäftsführende Direktorin ) Redaktion Tilla Clüsserath ( verantwortlich ), Patricia KnebelTextnachweis Der Text von Barbara Eckle ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.Bildnachweis Titel, S. 23, 27, 30–31, 36 und 54: Holger Talinski; S. 5 und 22: Patrick Allen operaomnia; S. 6: akg-images; S. 9: akg-images/Marion Kalter; S. 10: Interfoto/Lebrecht Music Collection; S. 14: Interfoto/Friedrich; S. 18: akg-images/De Agostini Picture Lib. / A. Dagli Orti; S. 35 Ayça Akünal: Holger Talinski; Jesús Montalvo Horcajada: Julia Casañas Castellví; S. 39 Marion Kröll S. 42–43: Bernd Uhlig; S. 44–45: Museum Ludwig RBA KölnGestaltung nodesign.comDruck inpuncto:asmuth druck + medien gmbh

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

2 €