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Freeplane 1.3 kompakt PROFESSIONELLES INTERNET- UND OPEN-SOURCE-KNOW-HOW Holger Reibold Besser lernen, verstehen und entscheiden mit dem freien Mindmapping-Programm Desktop.Edition BRAIN-MEDIA.DE

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Freeplane 1.3 kompakt

PROFESSIONELLES INTERNET- UND OPEN-SOURCE-KNOW-HOW

Holger Reibold

Besser lernen, verstehen und entscheiden mit dem freien Mindmapping-Programm

Desktop.Edition

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Holger Reibold

Freeplane 1.3 kompakt

2 Freeplane 1.3 kompakt

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Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche, schriftliche Genehmigung des Ver-lags ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus in irgendeiner Form durchFotokopien oder ein anderes Verfahren zu vervielfältigen oder zu verbreiten. Das-selbe gilt auch für das Recht der öffentlichen Wiedergabe.

Der Verlag macht darauf aufmerksam, dass die genannten Firmen- und Marken-namen sowie Produktbezeichnungen in der Regel marken-, patent- oder waren-rechtlichem Schutz unterliegen.

Verlag und Autor übernehmen keine Gewähr für die Funktionsfähigkeit beschrie-bener Verfahren und Standards.

© 2013 Brain-Media.de

Herausgeber: Dr. Holger Reibold

Korrektur: Theresa Tting

Umschlaggestaltung: Brain-Media.de

Coverbild: Markus Gann / photocase.com

Druck: COD

ISBN: 978-3-95444-117-4

Inhaltsverzeichnis 3

Freeplane 1.3 kompakt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort............................................................................................... 9

1 Freeplane-Quickstart ................................................................. 13

1.1 Erste Schritte................................................................................15

1.2 Die wichtigsten Fachbegriffe........................................................23

1.3 Die wichtigsten Mindmapping-Regeln.........................................27

1.4 Die Freeplane-Schnittstelle ..........................................................28

2 Was Sie über Mindmapping wissen sollten ............................... 35

2.1 Die Mindmap................................................................................37

2.2 Der optimale Weg ........................................................................39

2.3 Anwendungsbereiche ..................................................................42

3 Freeplane kennenlernen............................................................ 45

3.1 Das Datei-Menü ...........................................................................46

3.2 Das Menü Bearbeiten ..................................................................57

3.3 Das Menü Ansicht ........................................................................72

3.4 Das Menü Format.........................................................................76

3.5 Das Menü Navigieren...................................................................85

3.6 Das Menü Filter ............................................................................90

3.7 Das Menü Extras ..........................................................................92

3.8 Das Menü Mindmaps ...................................................................95

4 Inhaltsverzeichnis

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3.9 Das Menü Hilfe.............................................................................97

4 Die Werkzeuge von Freeplane ................................................... 99

4.1 Das Werkzeugmenü .....................................................................994.1.1 URL-Leiste im Browser--Modus .................................................... 1004.1.2 Die Werkzeugleiste in der Datei-Ansicht ......................................101

4.2 Das linke Werkzeugmenü...........................................................101

5 Freeplane anpassen .................................................................103

5.1 Allgemein ...................................................................................103

5.2 Aussehen....................................................................................107

5.3 Tasten.........................................................................................110

5.4 Verhalten....................................................................................112

5.5 HTML ..........................................................................................115

5.6 Plugins ........................................................................................116

5.7 Knotenstile .................................................................................118

6 Freeplane in der Praxis.............................................................121

6.1 Navigieren in der Map................................................................121

6.2 Arbeit mit Knoten.......................................................................1226.2.1 Knoten erstellen und löschen....................................................... 1226.2.2 Positionswechsel ..........................................................................1246.2.3 Knoten editieren...........................................................................125

7 Freeplane für Fortgeschrittene................................................129

7.1 Der WYSIWYG-Editor..................................................................1297.1.1 Knoten formatieren ......................................................................130

Inhaltsverzeichnis 5

Freeplane 1.3 kompakt

7.1.2 Attribute ....................................................................................... 132

7.2 Links............................................................................................1327.2.1 Links einfügen und löschen .......................................................... 1327.2.2 Grafische Links..............................................................................1357.2.3 Profi-Trick: Link auf Remote-Map im Internet ............................. 138

7.3 Bilder ..........................................................................................1397.3.1 Icons ............................................................................................. 1407.3.2 Eigene Bilder einfügen..................................................................142

7.4 Notizen .......................................................................................1447.4.1 Arbeit mit Notizen ........................................................................145

7.5 Import ........................................................................................1487.5.1 Import via Menü...........................................................................1487.5.2 Profi-Trick: Browser-Lesezeichen importieren ............................. 151

7.6 Export .........................................................................................1527.6.1 Freeplane-Format.........................................................................1527.6.2 Grafikformate ...............................................................................1537.6.3 HTML / Office ...............................................................................1577.6.4 Probleme und Abhilfe...................................................................1647.6.5 XSLT .............................................................................................. 166

7.7 Datenaustausch mit anderen Anwendungen ............................1687.7.1 HTML-Dokumente ........................................................................1687.7.2 RTF-Dokumente............................................................................1697.7.3 OpenOffice.org .............................................................................1717.7.4 TXT................................................................................................ 1717.7.5 Microsoft Word ............................................................................1727.7.6 Microsoft Excel .............................................................................1727.7.7 Ausgabe in Grafik..........................................................................1737.7.8 Project .......................................................................................... 1747.7.9 MindManager...............................................................................1757.7.10 XML............................................................................................... 176

7.8 Ausdruck.....................................................................................176

7.9 Suchen........................................................................................178

6 Inhaltsverzeichnis

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8 Filter und weitere Besonderheiten..........................................181

8.1 Informationen filtern .................................................................181

8.2 Schneller Arbeiten mit dem Kontextmenü ................................185

8.3 Schwebende Knoten ..................................................................188

8.4 Bedingte Formatierungen ..........................................................189

8.5 Mit Formeln arbeiten.................................................................190

8.6 Knoten gruppieren .....................................................................191

8.7 Add-ons ......................................................................................192

8.8 Verschlüsselung..........................................................................1948.8.1 Daten verschlüsseln......................................................................195

8.9 HTML ..........................................................................................1978.9.1 Formatierungen............................................................................1978.9.2 Ein Knoten, zwei Links ..................................................................1998.9.3 Import........................................................................................... 2008.9.4 Export ........................................................................................... 201

8.10 Mindmaps für die Homepage.................................................2028.10.1 HTML-Export................................................................................. 2028.10.2 Grafikexport.................................................................................. 2028.10.3 Applet ........................................................................................... 2028.10.4 Flash-Browser ...............................................................................203

8.11 Zusatztools..............................................................................2038.11.1 Skripteditor................................................................................... 2038.11.2 Kalender ....................................................................................... 2048.11.3 Zeitplan......................................................................................... 2068.11.4 Anwendung: ToDo-Liste ............................................................... 207

8.12 Inside .mm – das Freeplane-Dateiformat...............................207

Anhang A – Installation von Freeplane...........................................211

Anhang B – More Info.....................................................................213

Inhaltsverzeichnis 7

Freeplane 1.3 kompakt

Anhang C – Beispiel-Mindmaps......................................................215

Anhang D – Freeplane mobil ..........................................................219

Index ...............................................................................................221

Weitere Brain-Media.de-Bücher ....................................................225

Weitere Titel in Vorbereitung ...............................................................227

Plus*......................................................................................................227

8 Inhaltsverzeichnis

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Vorwort 9

Freeplane 1.3 kompakt

Vorwort

Keine Frage: Mindmaps gelten als sehr effiziente Technik zur Steigerung der Krea-tivität und haben sich längst in vielen Bereichen etabliert. Sie helfen, Gedanken zusortieren und Überlegungen in andere Zusammenhänge zu bringen. Unser Denkenist kein linearer, sondern ein sehr komplexer Prozess, bei dem sich die verschie-densten Strukturen bilden und wieder verworfen werden. Das menschliche Gehirnkann dabei unterschiedlichste Informationen miteinander verknüpfen, diese neuanordnen und somit in völlig neue Zusammenhänge bringen.

Aus dieser Erkenntnis heraus hat Tony Buzan die Mindmapping-Technik entwi-ckelt. Sie berücksichtigt die Komplexität unseres Gehirns und unseres Denken. Sieberücksichtigt auch die Tatsache, dass unser Gehirn zwei Hälften mit unterschied-lichen Aufgabenbereichen besitzt: Während der linken Gehirnhälfe das rationaleDenken, Logik, Sprache, Zahlen und analytische Fähigkeiten zugeordnet werden,ist der rechte Teil unseres Gehirn für Kreativität, Phantasie, musikalische und an-dere kreative Fähigkeiten verantwortlich.

Mit der Mindmapping-Technik versucht nun, eine Brücke zwischen beiden Berei-chen zu schlagen. Dazu werden beide Gehinregionen angesprochen. Dadurch erge-ben sich Synergieeffekte, die zu einer deutlichen Leistungssteigerung führen.

Und wie lässt sich dieser Leistungsgewinn nun in der Praxis erzielen? Bei denMindmaps handelt es sich um grafisch gestaltete Skizzen, mit deren Hilfe unstruk-turierte Informationen zu einem Problem oder einer Aufgabenstellung erfasst undsortiert werden können.

Dabei wird das Problem selbst in den Mittelpunkt der Zeichnung gerückt und mitgrafischen Elementen wie Symbolen oder Skizzen erweitert. Das Ziel dabei: Durchdie visuelle Gestaltung, die immer die Aufgabe – und damit die Lösung – im Fokushat, wird die Kreativität des Bearbeiters angeregt.

Ausgehend von dem zentralen Begriff in der Mitte, werden der Mindmap dannGedanken, Ideen, Gesichtspunkte und andere Aspekte hinzugefügt, die nach undnach zu einer baumartigen Struktur mit zahlreichen Ästen und Verzweigungen,eben einer Gedankenkarte, wächst. Ein wenig irreführend ist der Begriff der Map,Karte, schon, denn Mindmaps ähneln mehr einem Baum, als mit einer Karte. Dasnachfolgende Beispiel zeigt dies anhand des Begriffs „Mindmap“:

10 Vorwort

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Ein Ausschnitt aus einer typischen Mindmap zum Thema.

Mindmaps sind stets individuell und nie fertig. Erstellt ein Anwender A eine Mapzu einem bestimmten Themenkomplex, so sieht das Pendant eines Anwenders Bvermutlich anders aus. Ähnlich dürften sich die Mindmaps sein, mehr aber in derRegel nicht.

Sind mehrere Personen mit Mindmaps am gleichen Problem zugange, fallen dieArbeitsergebnisse immer unterschiedlich aus, da jeder andere Farben, Symboleoder Zeichnungen verwendet. Es gibt nicht nur gestalterische Unterschiede, son-dern natürlich auch inhaltliche, denn jeder von uns bringt bei bestimmten Aufga-benstellungen oder Problemen andere Aspekte und verschiedene Perspektiven ein.

Und dies ist auch gut so, denn Mindmaps sollen ja gerade dabei helfen, die eigenenGedankenstrukturen zu visualisieren, zu struktrurieren und neu zu verknüpfen, umdie „optimale“ Problemlösung zu entwickeln.

Wie nachstehendes Beispiel zeigt, sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. MitMindmaps können Sie beliebige Inhalte abbilden, neu strukturieren, sich optimalauf Prüfungen vorbereiten und vieles mehr.

Typischerweise entstehen Mindmaps auf dem Papier. Doch das ist mit verschiede-nen Einschränkungen verknüpft. Das Bearbeiten von Mindmaps ist auf Papiergebrachten Gedanken umständlich, bisweilen sogar unmöglich. Schon das Neu-

Vorwort 11

Freeplane 1.3 kompakt

Anordnen von Zweigen ist bei der handwerklichen Methode sehr schwierig: Ent-weder zeichnet man die Map komplett neu, oder man behilft sich mit Schere undKlebstoff.

Ein Ausschnitt aus einer abgefahrenen Mindmap: Diese Science Fiction-Map stammt von Ward Shelley (Quelle: futurismic.com).

Deutlich flexibler sind Sie, wenn Sie Ihre Mindmaps am PC erstellen. Am Compu-ter ist es oft eine Sache von wenigen Mausklicks. Mindmap-Programme wieFreeplane verfügen über jede Menge Funktionen und Hilfsmittel, mit denen dasGestalten eigener Mindmaps leicht von der Hand geht.

12 Vorwort

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Zu den beliebtesten Mindmapping-Programmen gehört Freeplane (http://free-plane.sourceforge.net). Das Progrmm wird von einem engagierten Team, das sichrund un Dimitry Polivaev gruppiert hat, kontinuierlich weiterentwickelt.

Die aktuelle Version Freeplane 1.3 bietet eine beeindruckende Funktionalität. Ne-ben den Standardfunktionen für das Erstellen von Mindmaps verfügt das Pro-gramm über umfangreiche Exportfunktionen und erlaubt auch die Zusammenarbeitan Mindmaps mit Dritten.

Und das Beste: Freeplane ist Open Source. Sie können das Programm also kosten-los einsetzen. Das Mindmapping-Programm ist Java-basiert und kann auf allengängigen Betriebssystmeen eingesetzt werden. Daher können Sie auch die mitFreeplane erstellten Maps problemlos zwischen Linux-, Windows- und Mac-Systemen austauschen und weiterbearbeiten.

Für den Einsatz von Freeplane sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt: Egal, obim privaten oder beruflichen Bereich, für die Schule, das Studium oder die Ausbil-dung, das Hobby, den Alltag oder besondere Situationen – es gibt nichts, was sichnicht mit Hilfe einer Map strukturieren ließe.

Nach einigem Experimentieren werden Sie sicher schnell Ihre ersten Maps zuIhren ganz persönlichen Interessengebieten, Situationen und Problemen erstellen.In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie Freeplane dazu optimal einsetzen.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!

Holger Reibold

(November 2013)

P.S.: Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei Dimitry Polivaev bedan-ken. Ihm ist es zu verdanken, dass das Buch an den notwendigen Stellen die geeig-nete Tiefe bekommen hat. Daher sei ihm besonders für seine Mühe und Unterstüt-zung gedankt!

Freeplane-Quickstart 13

Freeplane 1.3 kompakt

1 Freeplane-Quickstart

Freeplane ist eine der wenigen Mindmap-Anwendungen, die auch für Linux zurVerfügung stehen. Einer ihrer Vorteile besteht darin, dass die Java-Anwendungnicht nur unter Linux, sondern auch unter Windows und auf dem Mac eingesetztwerden kann. Auch die mit Freeplane erstellten Maps lassen sich auf den verschie-denen Plattformen problemlos austauschen und bearbeiten. In einigen sehr speziel-len Funktionsbereichen kann Freeplane (noch) nicht mit kommerziellen Produktendieser Art mithalten, doch die meisten Anwender werden das verkraften können,denn Freeplane bietet alle wichtigen Grundfunktionen und hat in der Gänze be-trachtet einen bemerkenswerten Funktionsumfang.

Je nachdem, unter welchem Betriebssystem Sie Freeplane betreiben, müssen Sieunterschiedliche Kommandos bzw. Aktionen ausführen, um das Programm zustarten. Die Installation von Freeplane ist in Anhang A beschrieben.

Um die Anwendung unter Linux zu starten, führen Sie den Befehl freeplane.sh aus.Ggf. müssen Sie der Datei zuvor noch Ausführungsrechte geben. Das erledigt derfolgende Befehl in der Shell: chmod u+x freeplane.sh. Um sich auf Dauer denlästigen Verzeichniswechsel zu ersparen, empfiehlt es sich, eine Verknüpfung aufden Desktop zu legen.

Unter Windows und Mac OS starten Sie die Anwendung mit einem Doppelklickauf das zughörige Freeplane-Symbol auf dem Desktop bzw. den Anwendungsord-ner.

Freeplane bietet eine Reihe von professionellen Features, wie sie sonst nur kom-merzielle Programme mitbringen. So lassen sich verschlüsselte Knoten einbinden,Knoten verbinden, Änderungszeiten anzeigen und Änderungen markieren. DieExportfunktionen, insbesondere nach HTML und mittels XSLT, sowie das XML-Format der Maps ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Dieaktuelle Version von Freeplane unterstützt nun auch das Hinzufügen von Notizenzu Knoten.

Freeplane bietet eine beeindruckende Funktionalität. Knoten lassen sich mit loka-len oder ins Internet gerichteten Hyperlinks versehen, mit Icons aufpeppen undvielfältig formatieren; bei Bedarf auch mit HTML-Anweisungen. Bilder könneneingebunden werden, Knoten lassen sich um Notizen erweitern. Das RTF-Formatermöglicht einen schnellen Austausch mit anderen Anwendungen, Drag & Dropwird ebenfalls unterstützt. Als Hilfsmittel stehen unter anderem ein Kalender, einZeitplan und eine History zur Verfügung.

14 Freeplane-Quickstart

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Freeplane in Aktion – die Hilfe des Programms ist eine sehr mächtige Map.

Maps lassen sich ganz oder teilweise auslagern und sogar als HTML- oder Grafik-datei exportieren und so in Webseiten einbinden. Mit Hilfe eines Java-Applets odereines Flash-Browsers können Sie Ihre Mindmaps sogar interaktiv in Ihren Web-Seiten einsetzen. Dabei stehen das Ein- und Ausklappen der Knoten ebenso zurVerfügung wie das Verfolgen von Links. Sogar eine Suchfunktion ist integriert.Lediglich das Ändern der Maps ist auf diese Weise unterbunden.

Auch die Zusammenarbeit in einem Team kann mit diesem Entwicklungswerkzeuggesteuert werden. Dabei ist Freeplane sehr flexibel an die Bedürfnisse des Anwen-ders anpassbar. Die Liste der Features ließe sich noch lange fortsetzen. Doch wen-den wir uns der Praxis zu.

Im folgenden Abschnitt sehen Sie anhand eines kleinen Beispiels, wie Sie mitFreeplane sehr effektiv Ihre eigenen Maps gestalten können. Der zweite Abschnittgibt Ihnen einen schnellen Überblick über die einzelnen Bereiche und Elementeder Freeplane-Schnittstelle. Die detaillierte Darstellung dieser Elemente finden Siedann in den darauf folgenden Kapiteln. Hier finden Sie auch zahlreiche Tipps undBeispiele, wie Sie die einzelnen Funktionen optimal einsetzen können.

Freeplane-Quickstart 15

Freeplane 1.3 kompakt

Der Freeplane-Startbildschirm.

1.1 Erste SchritteAnhand eines kleinen Praxisbeispiels zeige ich Ihnen jetzt, wie Sie mit wenigenSchritten eine Map mit Hilfe von Freeplane erstellen. Die typische Vorgehenswei-se sieht dabei wie folgt aus:

1. Starten Sie Freeplane über das Startmenü Ihres Systems bzw. über dieVerknüpfung, die Sie zu dem Mindmapping-Programm erzeugt haben.

2. Voranstehende Abbildung zeigt Freeplane unter Windows nach dem ers-ten Start. Das Programm erzeugt standardmäßig ein fast leeres Arbeits-blatt, das Sie in den Folgeschritten mit Leben füllen können. Unter Linuxpräsentiert sich Ihnen ein grauer Dialog und Sie müssen zunächt mit demMenübefehl Datei > Neu eine neue Map erstellen. Das Programm bietetIhnen nun ein leeres Arbeitsblatt an. In der Mitte finden Sie ein grauesOval mit der Inschrift Neue Mindmap. Es ist keine Schreibmarke zu se-hen, sondern nur der Pfeil des Mauszeigers. Das Dokument trägt den vor-läufigen Titel Mindmap1. Unter der Menüleiste sehen Sie das Symbolme-nü, am linken Rand steht Ihnen die Werkzeugleiste mit den Icons zum

16 Freeplane-Quickstart

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Einfügen in die Map zur Verfügung. In der Statuszeile finden Sie einenHinweis über die automatische Speicherung des Dokuments.

3. Führen Sie nun den Mauszeiger auf das graue Oval und klicken Sie mitder linken Maustaste in das Oval. Das Feld verwandelt sich in eine Text-box, und der vorgegebene Text Neue Mindmap steht zum Bearbeiten be-reit. Ändern Sie diesen Text um in Meine erste Mindmap. Sie können da-bei auf die typischen Texteditierfunktionen wie Markieren, Ausschneiden,Einfügen, Kopieren, Überschreiben, Löschen und so weiter zurückgreifen.Ist der Text korrigiert, drücken Sie die Eingabetaste oder klicken Sie ineinen Bereich außerhalb der Textbox. Diese verwandelt sich nun wiederin das graue Oval, das nun allerdings den neuen Text Meine erste Mind-map enthält.

Das Thema der Map steht im Wurzelknoten.

4. Mit einem Klick außerhalb des Wurzelknotens ist dieser angelegt und Siekönnen sich an das Erstellen der Unterknoten machen. Dazu markierenSie das Oval mit der rechten Maustaste und rufen das Kontextmenü auf.Hier führen Sie die Funktion Neuer Unterknoten aus. Sie finden dieseFunktion auch im Menü Einfügen. Noch einfacher geht es, wenn Sie dieTaste Einfg. betätigen.

5. Freeplane hängt nun eine neue Textbox an das Oval. Tippen Sie hier Er-ster Unterknoten – A ein und bestätigen Sie die Eingabe mit der Eingabe-taste oder einem Klick in den freien Arbeitsbereich.

Der Wurzelknoten hat seinen ersten Unterknoten.

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Freeplane 1.3 kompakt

6. Auf die gleiche Weise fügen Sie zwei weitere Unterknoten ein mit derBezeichnung zweiter Unterknoten – B beziehungsweise dritter Unterkno-ten – C.

7. An jeden der drei Unterknoten hängen Sie wiederum drei Unterknoten.Bezeichnen Sie diese entsprechend mit A-1, A-2, A-3 beziehungsweise B-1, B-2, B-3 und C-1, C-2 und C-3.

8. Damit haben Sie das Grundgerüst einer ersten Mindmap erzeugt. Zugege-ben: Die Mindmap ist gestalterisch nicht der überzeugend – ganz zuschweigen von der inhaltlichen Seiten –, aber wichtig ist fürs Erste, dassSie typischen Bearbeitungsschritte und die Vorgehensweise kennenlernen.

Der Wurzelknoten mit drei Unterknoten, die ebenfallswieder jeweils drei Unterknoten aufweisen.

Damit haben Sie das Grundprinzip der Gestaltung einer Map bereits kennengelerntund verstanden. Alles Andere ist im Grunde nur noch schmückendes Beiwerk.Doch genau dies gilt es zu beherrschen, wenn Sie nicht nur einfache „Knotendia-gramme“ gestalten, sondern Ihrer Kreativität Flügel verleihen möchten.

18 Freeplane-Quickstart

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Schauen wir uns dies nun im Schnellverfahren an. In den folgenden Abschnittengehen wir ausführlich auf die vielfältigen Funktionen und Gestaltungsmöglichkei-ten ein. Dabei führen wir folgende Aktionen aus:

1. Zunächst ändern Sie die Beschriftungen der Knotenpunkte. Das Themader Map lautet „Mindmap“. Unsere erste Map soll uns ein wenig Klarheitverschaffen, was Mindmaps sind und wozu man so etwas gebrauchenkann.

2. Das Thema – der zentrale Gedanke – befindet sich immer im Zentrum derMap, also in dem eingangs beschriebenen grauen Wurzelknoten. ÄndernSie also den Inhalt dieser Textbox in Mindmap.

3. Damit nichts schief läuft, speichern Sie die Map gleich unter einem neuenNamen ab. Wählen Sie dazu im Menü die Funktion Datei > Speichern un-ter [Strg + Umschalt + S] und bestimmen Sie im Dialogfeld das Zielver-zeichnis Ihrer Wahl. Freeplane schlägt als Dateinamen automatisch denInhalt des Wurzelknotens vor. Die Endung .mm wird ebenfalls automa-tisch angehängt. Übernehmen Sie also den Namen Meine erste Mindmap.Ab sofort reicht ein einfaches [Strg + S] oder ein Klick auf Datei > Spei-chern oder auf das Diskettensymbol im Symbolmenü, um den aktuellenStand der Arbeit festzuhalten.

Sicher ist sicher – speichern Sie Ihre Dokumente regelmäßig ab.

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Freeplane 1.3 kompakt

4. Nach dem erfolgreichen Speichern erscheint in der Freeplane-Titelzeileder neue Titel des Dokuments.

5. Eine der ersten Fragen eines Neulings ist sicher: „Was ist das eigentlich –eine Mindmap?“ Bilden wir daraus gleich einen Unterknoten. ErsetzenSie die Bezeichnung Erster Unterknoten - A durch die Bezeichnung Be-deutung.

6. In diesem Zusammenhang interessant ist sicher auch ein wenig Hinter-grundwissen: Wer hat’s erfunden? Warum soll eine Mindmap eigentlichso hilfreich sein? All dies kommt in den Unterknoten Theorie. KorrigierenSie also zunächst Zweiter Unterknoten -B. Dessen drei Unterknoten erhal-ten nun folgende Beschriftungen:

Alte Beschriftung Neue Beschriftung

B-1 Erfinder: Tony Buzan

B-2 Beschäftigung mit Inhalten

B-3 Viele Sinne ansprechen

7. Auch die Art und Weise, wie man eine Mindmap erstellt, ist nicht un-wichtig: Klar, dass wir unsere mit Freeplane auf einem PC erstellen. Stel-len Sie sich einfach einmal vor, wie ein Redner einen Vortrag vor denAugen der Zuhörer oder ein Lehrer in der Schule ein Tafelbild in Formeiner Mindmap Stück für Stück entwickelt. Unser dritter Unterknotenheißt deshalb Methode, dessen Unterknoten tragen die Bezeichnungenmanuell und elektronisch (PC). Den dritten Unterknoten löschen Sie ein-fach über das Kontextmenü (Knoten löschen) oder indem Sie ihn markie-ren und dann [Entf] drücken.

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Die Map nimmt langsam Gestalt an.

8. Wie haben Sie Ihre Gedanken bisher strukturiert? Gar nicht? Oder mit-hilfe von Checklisten? Oder haben Sie gar die finanziellen Mittel, sich ei-nen Personal Trainer zu engagieren? Fügen Sie einen vierten Unterknotenein mit der Beschriftung Alternativen. Er trägt seinerseits die UnterknotenChaos im Kopf, Checkliste und unstrukturierte Notizen.

Am besten verfolgen Sie die Schritte dieses Workshops am Rechner un-mittelbar nach. Fühlen Sie sich frei, eigene Knoten und Unterknoten hin-zufügen oder vorgeschlagene abzuändern.

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Freeplane 1.3 kompakt

Der vierte Unterknoten wird von Freeplaneautomatisch auf der linken Seite eingefügt.

9. Und wozu braucht man eigentlich Mindmaps? Lassen Sie Ihrer Fantasiefreien Lauf und fügen Sie dem neuen Unterknoten Einsatzgebiete entspre-chende Unterknoten ein wie Beruf, Schule, Ausbildung, Bewerbung, Ge-haltsverhandlung, Freizeit. Jeden dieser Unterknoten können Sie weiterverzweigen. In der Freizeit können Mindmaps erstellt werden, etwa fürHobby, Sport, Urlaub, Homepage und so weiter – sicher fällt Ihnen nochsehr viel mehr ein.

Die Map wächst Knoten für Knoten.

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10. Doch halt – kann man da nicht etwas zusammenfassen? Genau: Bewer-bung passt eher unter Beruf. Mit Freeplane geht das fix. Ziehen Sie dieentsprechenden Zweige einfach auf den gewünschten neuen Oberknoten,in unserem Fall also auf Beruf, und lassen Sie die Maustaste los. Fertig!

Per Drag & Drop lassen sich Ästebequem mit der Maus verschieben.

11. Gehen Sie nochmals zurück ins Zentrum der Map und wählen Sie imKontextmenü die Funktion Icons. Entscheiden Sie sich für das Fragezei-chen. Das graue Oval wird nun mit einem dicken blauen Fragezeichen ge-schmückt.

12. Auf die gleiche Weise können Sie den anderen Einträgen ein Icon odersogar ein eigenes Bild verpassen (Einfügen > Bild oder [Alt + K]).

13. Wählen Sie nun im Menü Datei die Funktion Export und dort Als PNG.Geben Sie im Dateidialog Zielverzeichnis und Namen der Bilddatei an.Nachdem die Map als PNG auf der Festplatte abgelegt wurde, können Siesie mit Ihrem bevorzugten Grafikprogramm öffnen und dort mit grafi-schen Mitteln weiterbearbeiten. Als weitere Möglichkeit können Sie dieseBilddatei natürlich auch an andere Anwender versenden oder sogar – wiejede andere Bilddatei – in Ihre Homepage einbinden.

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Freeplane 1.3 kompakt

Die in Freeplane erstellten Maps lassen sichauch als PNG-Bilder exportieren.

Soweit unser erster Einblick in die Anwendung. Falls Sie jetzt Lust auf mehr ha-ben, weil Sie vor Ideen übersprudeln, legen Sie einfach gleich los. Ansonsten be-gleiten Sie uns bei unserem ausführlichen Rundgang durch das Programm. Zuvorjedoch noch einige theoretische Grundlagen.

1.2 Die wichtigsten FachbegriffeMindmapping dürfte für viele Leser ein noch recht neues Gebiet sein, in das Siesich einarbeiten. Daher ist es notwendig, dass man die Standardtherminologie draufhat, um effektiv mit dem Programm arbeiten zu können.

Ein wenig hinderlich dabei ist, dass Freeplane nicht durchgängig die typischenMindmap-Begriffe verwendet. Die folgende Zusammenstellung gibt Ihnen einenkurzen Überblick über die wichtigsten Begriffe, auf die Sie im Folgenden immerwieder stoßen:

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Knoten: Die Informationen werden in kleinen Textkästen gesammelt,vergleichbar kleinen Notizzetteln. Diese Kästen lassen sich optisch aus-gestalten. Sie können konkret besispielsweise die Form, die Rahmenfarbe,den Text und den Hintergrund verändern. Auch das Einbinden von Bildin-formationen etc. ist möglich.

Ein einfacher und ein ausgestalteter Knoten.

Unterknoten: Die Information in einem Knoten kann durch weitere In-formationen ergänzt und verfeinert werden. In einer Liste oder Gliederungwürde man dazu einen Unterpunkt einführen. In einer Map wird dazu anden Knoten ein weiterer Knoten angehängt. Dieser Knoten ist dann demersten Knoten untergeordnet, beziehungsweise der erste Knoten ist demzweiten übergeordnet. Jeder Knoten kann beliebig viele Unterknoten ha-ben, und auch jeder Unterknoten kann seinerseits wieder über Unterkno-ten verfügen, so dass sich eine regelrechte Hierarchie ergibt.

Knoten mit Unterknoten.

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Freeplane 1.3 kompakt

Bei der Gestaltung der Maps können Sie die angelegten Knoten und derenInhalte natürlich auch verschieben. Die können gesamte Strukturen oderauch nur einzelne Äste oder Knoten neue positionieren. Um das gesamteBlatt zu verschieben, platzieren Sie dazu den Mauszeiger über einem un-belegten Bereich, klicken in das Dokument, damit sich der Mauszeiger ineinen Vierfachpfeil verwandelt und verschieben mit gedrückter Maustastedas Blatt. Um einen Knoten oder einen Ast zu verschieben, markieren Siediesen und führen den Mauszeiger an den Knotenpunkt bis ein kleinesOval eingeblendet wird. Der Mauszeiger verwandelt sich wieder in einenVierfachzeiger und Sie können den Knoten beliebig verschieben.

Vater-Kind-Enkel: Die Knotenhierarchie wird häufig mit Begriffen ausder Familienstruktur beschrieben, wobei meist die männlichen Begriffeverwendet werden: Der übergeordnete Knoten ist der Vater, der nächsteder Sohn, dessen Unterknoten der Enkel und so weiter. Ebenso werdenauch entferntere Verwandtschaftsverhältnisse beschrieben, etwa Ge-schwister (benachbarte Knoten), Neffen und so weiter. Wenn Sie einmaleinen Familienstammbaum gesehen haben, werden Ihnen diese Zusam-menhänge schnell einleuchten.

Eine ähnliche Struktur wie eben, diesmal mit Familiencharakter.

Wurzel(knoten): Das zentrale Thema, um das sich alles dreht, befindetsich sinnvollerweise immer in der Mitte der Map. Da die Maps mit Kno-ten arbeiten, heißt dieser zentrale Knoten auch Wurzelknoten. Von ihmgehen alle anderen Knoten aus, das heißt, alle anderen Knoten sind Un-terknoten des Wurzelknotens.

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Linie: Die Zusammenhänge zwischen den Knoten werden optisch durchLinien dargestellt. Diese Linien können in ihrer Länge, Form und Farbeverändert werden. Sinnvollerweise sind die Linien am Knotenansatz di-cker und laufen dann dünner aus, so wie in der Natur auch die Äste undWurzeln eines Baums.

(Haupt-)Ast: Um das Zentrum herum gruppieren sich die wichtigstenOberbegriffe, die mit Hilfe von Linien mit dem Zentrum verbunden sind.Diese Verbindungslinien zwischen Zentrum und Oberbegriffen sind dieHauptäste.

Zweig: Von den Hauptästen gehen die Verbindungslinien zu den Unter-begriffen ab. Durch die Linien und Verbindungen der einzelnen Unter-knoten (Verästelungen) entsteht ein meist sehr weit verzweigtes System –eben die Baumstruktur.

Die Gesamtheit der Linien und Unterknoten, die von einem Knoten oderUnterknoten abgehen, werden als Zweig bezeichnet. Je nachdem, an wel-cher Position die Betrachtung beginnt, können Zweige auch Unterzweigebesitzen.

Durch die Ausgestaltung der Kanten bzw. Gruppierungvon Teilinformationen wird die Verästelung deutlicher.

Freeplane-Quickstart 27

Freeplane 1.3 kompakt

Mind Map-BegriffFreeplane-Begriff

deutsch englisch

Knoten Knoten node

(Grund-)Idee, Hauptthema, (zentrales)Thema, Grundgedanke, Kernbegriff, Focus,Brennpunkt

Wurzel(knoten) root

Oberbegriff Vater(knoten) parent

Unterbegriff, Schlüsselwort Kind(knoten) child (node)

Nachbarknoten, Geschwisterknoten Geschwis-ter(knoten)

sibling (node)

Linie, Verbindung Kante, Kurve edge; curve

Mind Map, Gedächtniskarte, Gedanken-baum

Baum mind map, tree

Hauptast Zweig branch

Zweig Zweig branch

1.3 Die wichtigsten Mindmapping-RegelnBevor Sie sich an das Erstellen der ersten Mindmap machen, sollten Sie die zentra-len Grundprinzipien kennen, nach denen diese Visualisierungen entstehen. WennSie den klassischen Weg einschlagen, und Ihre Map zu Papier bringen, sind folge-ne Grundregeln zu beachten:

Verwenden Sie das Papier im Querformat und platzieren Sie in der Mitte der Seiteein einprägsames Bild, eine kleine Skizze oder zumindest den zentralen Begriff.Prinzipiell gilt: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Verwenden Sie also wannimmer es sinnvoll und möglich ist, visuelle Darstellungen.

Vom Zentrum aus legen Sie weitere Knoten an, die Sie mit einer Linie zum Themader Mindmap verbinden. Auf diese Verbindungen schreiben Sie die einzelnenSchüsselworte zu den Unterpunkten.

Der Trick: Um die Lesbarkeit und Einprägsamkeit der Mindmap zu erhöhen, soll-ten Sie die Worte in Druckbuchstaben eintragen. Dann kann sich unser Gehirn dasbesser merken.

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Von den angelegten Knoten können Sie nun weitere Äste und Verzweigungenanlegen, die den Hauptgedanken weiter untergliedern. Von diesen weiterführendenLinien können wieder andere ausgehen, und von diesen wieder weitere usw. DerErfinder der Mindmap-Technik Tony Buzan bezeichnet diese auch als Ausstrahlen.

Um die Übersichtlichkeit Ihrer Mindmap zu erhöhen, sollten Sie Farben verwen-den, um Zusammenhänge und Abhängigkeiten deutlicher zu machen. Die Ver-wendung von unterschiedlichen Farben erhöht außerdem die Lesbarkeit.

Machen Sie großzügigen Gebrauch von Symbolen wie beispielsweise Pfeilen,geometrischen Figuren, kleine Bilder, gemalte Ausrufe- oder Fragezeichen undselbst entworfende Sinnbilder. Die häufige Verwendung hilft Ihnen, die Inhaltebesser zu erfassen. Sie helfen auch, verschiedene Bereiche voneinander abzugren-zen oder hervorzuheben.

Wie bei allen kreativen Prozessen sollten Sie sich gedanklich auch nicht in dereinen oder anderen Hinsicht begrenzen. Damit schließen Sie nur Gedanken undIdeen aus, die Sie womöglich direkt oder indirekt weiterbringen könnten – undseien sie noch so abwegig.

Je nach Inhalte sollten Sie es sich auch zur Gewohnheit machen, Inhalte konti-nuierlich neu zu strukturieren und neu anzuordnen: die bestehende Map immer malwieder neu zu gestalten. So bleibt der Inhalt besser bei Ihnen hängen und IhreKreativität wird zusätzlich angesprochen.

Soweit es Freeplane betrifft, lassen sich diese Regeln nicht gänzlich auf das Erstel-len von Gedankenbäumen mit Hilfe des PC übertragen. Mit Freeplane können Siekeine Mindmaps erstellen, die hundertprozentig den Vorstellungen von Tony Bu-zan entsprechen. Aber Sie sind in der Bearbeitung sehr flexibel, können einenZweig verschieben, diese anders gestalten, beliebige Verknüpfungen erzeugen und,und, und.

Freeplane ist der Papiervariante sogar in einigen Belangen voraus, denn Sie könnenIhre Map an Dritte weitergeben, sie einfach in verschiedene Formate exportierenoder die Map einfach im Internet publizieren.

1.4 Die Freeplane-SchnittstelleFreeplane besitzt eine übersichtlich strukturierte Bedienoberfläche, über die Siealle typischen Aktionen beim Erstellen von Mind Maps ausführen. Die Oberflächeist überschaubar und stellt auch den Einsteiger vor keine unlösbaren Probleme. ImUnterschied zu manchen kommerziellen Produkten wirkt sie ein wenig antiquiert,aber das tut der Funktionalität des Programms keinen Abbruch. Vielmehr bietet das

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Freeplane 1.3 kompakt

Programm einige interessante Funktionen, die es zu entdecken gilt. Schauen wiruns die verschiedenen Bereiche näher an.

Ein erster Blick auf die Arbeitsfläche vonFreeplane mit aktivierten Notiz-Editor.

Neben den typischen Fensterelementen erkennen Sie auch am linken Rand zusätz-liche Elemente. Je nach eingestelltem Modus (Menü Maps) variiert die Oberfläche.Dies schauen wir uns weiter unten im Abschnitt 3.8 noch genauer an. Im Gegen-satz zu vielen anderen Anwendungen kommen hier keine weiteren Funktionenhinzu, wenn Sie mit mehreren Dokumenten arbeiten. Dass Sie die Oberfläche anIhre eigenen Bedürfnisse anpassen können, versteht sich von selbst. Für die Anüas-sungen stellt Ihnen FreePlane ein Kontextmenü zur Verfügung, das Sie mit einemRechtsklick in dem Dokumentenbereich öffnen. Darauf kommen wir in Kapitel x.ynoch detailliert zu sprechen.

Wie Sie Freeplane an Ihre Anforderungen anpassen, schauen wir uns ebenfallsweiter unten noch an (Kapitel 5, Freeplane anpassen). Nach dem Programmstartpräsentiert Ihnen Freeplane ein typisches Arbeitsblatt. In der Mitte des Arbeitsbe-reiches finden Sie das Map-Zentrum mit dem Eintrag Neue Mindmap. Sie können

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nun sofort loslegen und Ihre Map ausgestalten. Doch schauen wir uns zunächst dasgesamte Fenster und dessen Elemente an.

Die Freeplane-Titelleiste.

In der Fenster-Titelleiste finden Sie neben dem Freeplane-Icon in der linken Eckeden Titel des aktuellen Dokuments, z. B. Beispiele.mm, und den ProgrammnamenFreeplane sowie den aktuell eingestellten Modus, in der Regel Mindmapmodus.Auf der rechten Seite finden Sie die typischen Schaltflächen zum Minimieren,Wiederherstellen und Schließen des Fensters.

Das Freeplane-Systemmenü unter Windows.

Das Systemmenü öffnet sich durch Anklicken des Freeplane-Icons. Es entsprichtdem Kontextmenü der Titelleiste. Hier finden Sie unter Linux folgende Einträge:

Minimieren

Maximimieren

Verschieben

Größe ändern

Schließen

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Freeplane 1.3 kompakt

Unter Linux/KDE begegenen Sie weiteren Funktionen, beispielsweise den folgen-den:

Immer im Vordergrund

Immer auf der sichtbaren Arbeitsfläche

Nur auf dieser Arbeitsfläche

Auf Arbeitsfläche verschieben

Auf andere Arbeitsfläche verschieben

Sie können verschiedene Funktionen des Systemmenüs auch über Tastenkombina-tionen ausführen:

Funktion Tastenkombinationen

Systemmenü öffnen [Alt]+[Leertaste] (Windows)

Systemmenü schließen [Esc] oder [x]

Anwendung schließen [Alt]+[F4]

Unter der Titelleiste finden Sie die Menüleiste mit einigen Standardeinträgen undeinigen Menüeinträgen, die für Editoren im Allgemeinen und Freeplane im Beson-deren gedacht sind:

Datei

Bearbeiten

Ansicht

Einfügen

Format

Navigieren

Extras

Maps

Hilfe

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Unterhalb der Menüleiste befindet sich in der Grundeinstellung die Werkzeugleis-te.

Ein Teil der Freeplane-Werkzeugleiste.

Das Look & Feel der Werkzeugleiste ähnelt dem anderer Büroprogramme wiebeispielsweise OpenOffice Writer. Was sich hinter den einzelnen Symbolen aufder Werkzeugleiste verbirgt, sehen wir uns später im Detail an.

Unterhalb der Werkzeugleisten präsentiert Freeplane den Arbeitsbereich, der nichtweiter unterteilt ist. Hier findet die eigentliche Arbeit statt: das Gestalten IhrerMaps. Um die Orientierung zu erleichtern, unterlegt Freeplane die aktuelle Text-box – das ist diejenige, auf die der Mauszeiger zuletzt gezeigt hat – mit einemdezent graublauen Hintergrund.

Das Arbeitsfenster verfügt über ein Kontextmenü. Hier finden Sie im oberen Be-reich eine Auflistung der aktuell geöffneten Maps, so dass Sie mit zwei Mausklicksdie aktive Map wechseln können. Darunter finden Sie die Einträge Vollbildmodus,Menü, Werkzeuge, Filter und weitere.

Das Kontextmenü im Freeplane-Arbeitsbereich.

Unterhalb des Arbeitsbereichs findet sich die Statuszeile. Hier informiert FreeplaneSie gelegentlich über interne Vorgänge, etwa wenn die aktuelle Map temporärzwischengespeichert wurde oder wenn Sie den Modus gewechselt haben.

Am linken Fensterrand finden Sie eine zusätzliche Werkzeugleiste. Sie bietet Ihnenschnellen Zugriff auf die Icons, mit denen Sie Ihre Maps optisch aufpeppen kön-

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Freeplane 1.3 kompakt

nen. Diese Icons stehen Ihnen auch über Bearbeiten > Icons zur Verfügung. Jenach Größe des Freeplane-Fensters sehen Sie am linken Rand nicht alle Icons.

Die Maps lassen sich mit den integrierten Icons bebildern.

Freeplane bietet außerdem die Möglichkeit, Mindmaps nebeneinander (Multi-Fenster-Modus) anzuzeigen. Eine weitere Mindmap, die Sie mit Freeplane anlegen,wird automatisch neben der aktuellen Map in Form einer neuen Registerkarte ein-gefügt. So können Sie bequem zwischen den einzelnen Dokumenten hin- und her-schalten oder nicht mehr benötigte Mindmaps schließen.

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Mehrere Mindmaps werden in Form von Registerkartenin dem Arbeitsbereich anzeigt.

In diesem einleitenden Kapitel haben Sie einen ersten Eindruck von Freeplanebekommen. In den folgenden Kapiteln gehen wir auf all diese Bereiche und Funk-tionen im Detail ein. Falls Sie nicht chronologisch vorgehen möchten und zu einembestimmten Thema gezielt Informationen suchen, helfen Ihnen das Inhaltsver-zeichnis und das Register, schnell an die gewünschten Informationen heranzu-kommen.