Broschüre Integration 16062010 · an den größten Anteil, gefolgt von Zuzügen aus Rumänien,...
Transcript of Broschüre Integration 16062010 · an den größten Anteil, gefolgt von Zuzügen aus Rumänien,...
z a h l e n . d a t e n . i n d i k a t o r e n 2010
Erstellt von
StatiStik auStriakommission für Migrations- und integrationsforschung der Österreichischen akademie der Wissenschaften
Wien 2010
Dieses Projekt wird durch den Europäischen integrationsfonds und das Bundesministerium für inneres kofinanziert.
z a h l e n . d a t e n . i n d i k a t o r e n 2010
Mit dem unter Federführung des Bundesmi-nisteriums für Inneres ausgearbeiteten Na-tionalen Aktionsplan für Integration verfügt Österreich erstmals über ein umfassendes strategisches Grundsatzkonzept für Integra-tion. Der Nationale Aktionsplan für Integrati-on formuliert klare Integrationsziele für jene Handlungsfelder, in denen Integrationspoli-tik vorrangig erfolgen muss – vom Erwerb von Deutschkenntnissen über Bildung und Beruf bis zu Wohnen und Freizeitgestaltung.
Der Nationale Aktionsplan für Integration der Bundesregierung ver-steht sich als ein Prozess: Er wird laufend an die aktuellen Entwick-lungen angepasst und verfeinert. Dafür braucht es verlässliche empirische Grundlagen und klare Kriterien für den Erfolg von Integra-tionspolitik. Das Statistische Jahrbuch migration & integration liefert dafür in seiner neuen Ausgabe wertvolles Datenmaterial und stellt auch wissenschaftlich entwickelte Indikatoren für Integration vor.
Auf dieser Basis ist es uns künftig möglich, Integrationserfolge und damit Integrationspolitik als Ganzes messbar zu machen. Die Ergeb-nisse machen deutlich, wo Integrationspolitik in unserem Sinn wirkt – und wo Handlungsbedarf der unterschiedlichen Akteure, vom Bund bis zu den Gemeinden, von Unternehmen bis zu NGOs, besteht. So können wir den Nationalen Aktionsplan für Integration zu einer hoch-wirksamen Integrationsstrategie weiterentwickeln, die einem gro-ßen gesellschaftspolitischen Ziel dient: Integration zu einem Gewinn für ganz Österreich zu machen.
Dr. Maria FekterBundesministerin für Inneres
Vorwort
Integration statistisch fassbar zu machen, stellt eine große Herausforderung dar. In Anknüpfung an die von der Statistik Aus-tria für die Statistischen Jahrbücher migra-tion & integration geleistete Arbeit definier-te der Nationale Aktionsplan für Integration einen Rahmen von 25 Indikatoren. Auf Ba-sis der zur Verfügung stehenden Informa-tionen hat die Statistik Austria diese Indikatoren nun zu statisti-schem „Leben“ erweckt. Dazu war es notwendig, vorhandene Informationen über eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, nämlich Zuwanderer und deren Nachfahren, zu kombinieren und zu ver-dichten. Durch die Einbeziehung von unterschiedlichen Quellen, sowie durch die Anreicherung von vorhandenen Daten, konnten so quer über alle Statistikbereiche aussagekräftige Informationen zusammengetragen werden.
Die Statistik Austria hat sich dieser Herausforderung gerne ge-stellt. Der nun erstmals in dieser Form vorliegende Integrations-indikatorenbericht soll der interessierten Öffentlichkeit ein objek-tives Bild über ein aktuelles Thema vermitteln, sowie Politik und öffentliche Verwaltung darin unterstützen, sachgerechte Entschei-dungen zu treffen.
Dr. Konrad PesendorferFachstatistischer Generaldirektor der STATISTIK AUSTRIA
Der Erfolg der Statistischen Jahrbücher mi-gration & integration 2008 und 2009 doku-mentiert das große Interesse von Medien und Öffentlichkeit an aussagekräftigen Fak-ten rund um die Themen Migration und Inte-gration. Die Erfassung und Darstellung von Daten ist aber auch die Grundlage dafür, um Integrationsprozesse im Zeitverlauf messen zu können. Damit können Herausforderungen im Integrationsbereich genau identifiziert und objektiviert werden. Dies erleichtert es, das integrationspolitische Instrumentarium gezielt weiterzuentwickeln.
Notwendig für bedarfsorientierte Integrationsmaßnahmen sind aber auch klare Indikatoren für Integration. Das Statistische Jahrbuch mi-gration & integration umfasst heuer neben einer breiten Zahlen- und Datenbasis auch erstmals Indikatoren für Integration. Sie basieren auf wissenschaftlichen Arbeiten im Zuge der Erstellung des Natio-nalen Aktionsplans für Integration. Die hier vorgestellten Integrati-onsindikatoren sind Kern des österreichischen Indikatorensystems, anhand dessen der Erfolg von Integrationsprozessen beurteilt wer-den kann.
Die laufende Weiterentwicklung des Statistischen Jahrbuchs migra-tion & integration verdeutlicht sowohl die gesellschaftliche Priorität, die Integration und Migration heute zukommt, als auch die Notwen-digkeit einer professionellen, faktenbasierten Auseinandersetzung mit Integration und Migration.
Dr. Alexander Janda Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds
Inhalt
IntegrationimÜberblick 06
Bevölkerung 18
Zu-undAbwanderung 28
SpracheundBildung 38
ArbeitundBeruf 48
SozialesundGesundheit 58
Sicherheit 66
WohnenundräumlicherKontext 70
Identifikation 76
SubjektiveFragenzumIntegrationsklima 82
DieBundesländerimÜberblick 96
Glossar 108
Impressum 114
6
IntegrationimÜberblick
8
DemographischeRahmenbedingungen
Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Integration wur-den Integrationsindikatoren festgelegt, um den Integrationspro-zess in Österreich messbar zu machen und ein langfristiges In-tegrationsmonitoring zu etablieren. Anhand der 25 definierten Integrationsindikatoren ( – ), insbesondere der fünf Kernindi- katoren (siehe Seite 15), kann unter Berücksichtigung der demo-graphischen Rahmenbedingungen sowie der subjektiven Sicht-weisen der aktuelle Stand der Integration in Österreich für das Jahr 2010 wie folgt zusammengefasst werden.
Rückgang der Zuwanderung Für das Berichtsjahr 2009 ist als wesentliches Ereignis der Rückgang der Zuwanderung, auch als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise, hervorzuheben. Wanderungen stellen für die Beteiligten immer ein „risikobehaftetes“ Unterfangen dar, denn es wird der Wohnort, die Beschäftigung und auch die gewohnte soziale Umgebung gewech-selt. In Krisenzeiten werden Risiken generell vermieden und daher überrascht der Rückgang der Wanderungen auch nicht. Im Detail zei-gen sich folgende Trends:
• Im Jahr 2009 wanderten knapp 107.000 Personen nach Österreich zu, während zugleich 87.000 Menschen das Land verließen. Daraus ergab sich eine Netto-Zuwanderung von 20.000 Personen. Zuletzt wurden Ende der 1990er Jahre ähnlich niedrige Zuwanderungssal-den verzeichnet. Die Wirtschaftskrise bremst die Zuwanderung und fördert die Rückwanderung.
• Von den rund 107.000 Zuzügen aus dem Ausland entfielen 16.000 auf zurückkehrende Österreicher/-innen sowie weitere 54.000 auf EU-Bürger/-innen. Mit fast 18.000 Zuzügen hatten Deutsche dar-an den größten Anteil, gefolgt von Zuzügen aus Rumänien, Ungarn und der Slowakei. Im Jahr 2009 stammten lediglich rund 38.000 Zu-wanderer (35%) aus Drittstaaten, ein Drittel davon aus dem ehe-maligen Jugoslawien und dem restlichen Europa, ein weiteres Drit-tel aus Asien und Afrika. Die Zuwanderung aus der Türkei war mit knapp unter 5.000 Personen vergleichsweise gering.
• Verringert hat sich auch die Einreise von Asylsuchenden. Lag 2002 die Zahl der Asylanträge noch bei 40.000, so verringerte sie sich bis 2008 auf knapp 16.000. Nach der Erweiterung der EU 2004 und 2007 sind die Asylantragszahlen in Österreich zwar rückläufig, doch bei einem europäischen Vergleich rangiert Österreich dennoch an vierter Stelle. Bezogen auf die Bevölkerung wurden nur in Mal-ta, Zypern, Norwegen und Schweden mehr Asylwerber/-innen ge-zählt. Im Jahr 2009 stammten die meisten Asylwerber/-innen aus der Russischen Föderation (insbesondere Tschetschenien), aus Ser-bien bzw. dem Kosovo, Afghanistan und Nigeria.
Zunahme des BestandesTrotz des Rückganges der internationalen Zuwanderung hat sich die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung erhöht, wenn auch in einem geringen Ausmaß. Verändert hat sich auch die strukturelle Zusammen-setzung des Bestandes.
• Der Bestand der ausländischen Wohnbevölkerung lag Anfang 2010 bei 895.000 Personen (10,7% der Bevölkerung). Im Durchschnitt des Jahres 2009 lebten rund 1,468 Millionen Personen mit Migrations-
1 25
9
hintergrund in Österreich (= 17,8% der Gesamtbevölkerung). Darun-ter gehören rund 1,082 Millionen der „ersten Generation“ an, da sie selbst im Ausland geboren wurden und nach Österreich zugezogen sind. Die verbleibenden knapp 385.500 Personen sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort und werden daher auch als „zweite Generation“ bezeichnet.
• Die größte Herkunftsgruppe stammt mit knapp 213.000 Personen (Geburtsort bzw. Staatsbürgerschaft) aus Deutschland, gefolgt von 207.000 Personen aus Serbien, Montenegro und dem Kosovo (Stich-tag 1.1.2010). Es folgen: Türkei (183.000), Bosnien und Herzegowi-na (130.000), Kroatien (70.000), Rumänien (63.000), Polen (59.000), Tschechische Republik (46.000), Ungarn (39.000) und Italien (29.000).
• Das Durchschnittsalter der in Österreich geborenen inländischen Staatsangehörigen lag am 1.1.2010 bei 41,7 Jahren. Im Vergleich dazu waren Personen ausländischer Herkunft mit einem Durch-schnittsalter von 40,3 Jahren etwas jünger. Ausländer/-innen wa-ren deutlich jünger (35,0 Jahre) als bereits Eingebürgerte (49,3 Jahre). Personen aus der EU waren tendenziell älter als die Ge-samtbevölkerung, die Zuwanderer aus Drittländern jedoch deut-lich jünger.
Geburtenentwicklung und EinbürgerungenIm Berichtszeitraum waren neben der Zu- und Abwanderung auch die Einbürgerungen und die Geburtenbilanz für die Bestandsveränderung wesentlich. Hervorzuheben ist folgendes:
• Im Jahr 2009 kamen in Österreich 76.344 Neugeborene zur Welt, während 77.381 Personen verstarben. Somit fiel die Geburtenbi-
lanz (Differenz zwischen Lebendgeborenen und Gestorbenen) mit -1.037 Personen leicht negativ aus. Während die Ausländer/-innen einen Geburtenüberschuss im Ausmaß von +8.161 Personen ver-zeichneten, lag der Sterbefallüberschuss bei den österreichischen Staatsangehörigen bei rund -9.198 Personen.
• Im Durchschnitt bekamen Frauen in Österreich 2009 rund 1,39 Kinder. Östereicherinnen gebaren durchschnittlich 1,27 Kinder, Frauen ausländischer Herkunft hingegen 1,84 Kinder (Türkinnen: 2,41 Kinder, Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien: 1,87 Kin-der). Eingebürgerte Frauen haben sich dabei dem Fertilitätsniveau angepasst und bekamen 1,52 Kinder, deutlich weniger als Frauen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (1,98). Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes lag 2009 bei 28,5 Jahren für Österreicherinnen und bei 26,4 Jahren für Frau-en ausländischer Herkunft. Türkinnen waren mit 23,9 Jahren bei der Erstgeburt am jüngsten, EU- oder EWR-Bürgerinnen mit 28,4 Jahren am ältesten.
• Seit dem Jahr 2003 sank die Zahl der Einbürgerungen von 45.000 eingebürgerten Personen kontinuierlich auf rund 8.000 im Jahr 2009. Wesentliche Gründe dafür sind die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, die auf einen mindestens 10-jährigen unun-terbrochenen rechtmäßigen Aufenthalt abzielen, die Objektivierung der Erteilungsvoraussetzungen sowie auf die Erfüllung der Integra-tionsvereinbarung und des Staatsbürgerschaftstests. Die Eingebür-gerten des Jahres 2009 stammten vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien (zu 52%) und der Türkei (zu 16%). Einbürgerungen von Personen aus anderen EU-Staaten machten hingegen nur knapp 11% aus, die in der Mehrzahl aus den seit 2004 beigetretenen Staaten kamen.
10
Bildung und SpracheDie in Österreich lebenden Personen mit Migrationshintergrund wei-sen ein deutlich anderes Bildungsprofil auf als die Bevölkerung oh-ne Migrationshintergrund. So sind Zuwanderer in den höchsten und niedrigsten Bildungsschichten überproportional vertreten, während die inländische Bevölkerung überdurchschnittlich häufig die mittlere Bildungsebene der Lehr- und Fachschulausbildungen abgeschlossen hat. Diese Unterschiede in der Bildungsstruktur sind im Zeitverlauf relativ konstant, obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten sowohl bei der österreichischen als auch bei der ausländischen Bevölkerung zu einem deutlichen Anstieg des Bildungsniveaus kam. Bei der aus-ländischen Bevölkerung ist der Anstieg zwischen 1991 und 2009 vor allem auch auf die Zuwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte aus anderen EU-Staaten zurückzuführen.
• Bildung beginnt mit dem Kindergarten. Ausländische Kinder im Vorschulalter besuchen etwas seltener Krippen und Kindergärten, bei Kindern in schulpflichtigem Alter kehrte sich dieses Verhält-nis jedoch um. Die Unterschiede sind jedoch ausgesprochen ge-ring. (I-1)
• Die 2008 durchgeführte Sprachstandsbeobachtung zeigt, dass 90% der 4½- bis 5½-jährigen deutschsprachigen Kinder, die einen Kinder-garten besuchten, ein altersgemäßes Sprachniveau besitzen, wäh-rend 58% der 4½- bis 5½-jährigen Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch war, zusätzliche Fördermaßnahmen benötigten. (I-2)
• Ausländische Schüler/-innen besuchen relativ selten maturafüh-rende Schulen, dagegen häufiger die Hauptschule, den polytech-nischen Lehrgang und die Berufsschule. In Sonderschulen lag der Ausländeranteil mit rund 19% doppelt so hoch, wobei der Großteil
davon auf Staatsangehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien (oh-ne Slowenien) und der Türkei entfiel. (I-3)
• Die Anzahl und der Anteil ausländischer Studierender in Öster-reich sind stark steigend. Zwei Drittel der ausländischen Studie-renden kommen aus EU- und EWR-Staaten und sie schließen ihr Studium in kürzerer Studiendauer ab. Bei einem Teil der Studie-renden stellt das Studium selbst die Wanderungsursache dar, bei einem anderen Teil sind es Personen, die bereits vorher in Ös-terreich wohnhaft waren. Der Anteil der Studierenden mit einer türkischen oder ex-jugoslawischen Staatsbürgerschaft ist deut-lich unterdurchschnittlich. (I-4)
• Ein Drittel der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung 2009 mit Migrati-onshintergrund hat Matura oder höheren Abschluss. Während nur sehr wenige Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei über einen Hochschulabschluss verfügten, wiesen Personen aus anderen EU-Staaten sowie Zuwanderer aus sonstigen Staaten besonders hohe Akademikeranteile auf. Bemerkenswert ist auch, dass sich das Bildungsniveau der zweiten Generation bereits deut-lich an das der inländischen Bevölkerung angeglichen hat. (I-5)
• Handlungsbedarf ist bei jenen Jugendlichen gegeben, die nur die Pflichtschule absolviert haben oder über keinen Schulabschluss ver-fügen. Rund 15% der nichtdeutschsprachigen Schüler/-innen, die ih-re achte Schulstufe an einer Hauptschule absolviert hatten, setzten ihre Ausbildung (zumindest in Österreich) nicht weiter fort. Bei ih-ren deutschsprachigen Klassenkameraden waren es hingegen nur knapp 5%, die das Bildungssystem noch vor Abschluss der neun-ten Schulstufe verließen und daher keinen Pflichtschulabschluss er-langten. (I-6)
1
3
4
5
62
HandlungsfelderundIntegrationsindikatoren
11
Integrationsmotor „Erwerbsarbeit“Lange Zeit galt die Erwerbsarbeit als der Motor der Integration. Sie sorgte für Kontakte, Begegnung und sie ist für die Strukturierung des Alltagslebens verantwortlich. Mit dem beschleunigten Strukturwan-del in der Industrie, im Gewerbe und bei den Dienstleistungen und auch aufgrund der konjunkturellen Schwankungen gerät der Integra-tionsmotor ins Stottern. Die Arbeitslosigkeit steigt, besonders bei je-nen, die eine niedrige formale Qualifikation vorzuweisen haben, und die Erwerbsquoten sinken, auch als Ausdruck einer nachlassenden Auf-nahmekapazität des Arbeitsmarktes. Dass davon die qualifizierte Zu-wanderung aus den EU-Staaten der vergangenen Jahre weniger und die geringer qualifizierten Zuwanderer einer Vorperiode mehr betroffen sind, muss hervorgehoben werden. Herausforderungen stellen folgen-de Befunde dar:
• Personen mit Migrationshintergrund stehen in geringerem Maße im Erwerbsleben. So lag die Erwerbstätigenquote von Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2009 bei 64%, jene der Be-völkerung ohne Migrationshintergrund dagegen bei 74%. Dieser Unterschied ist wesentlich auf die niedrigere weibliche Erwerbs-beteiligung von Migrantinnen zurückzuführen. Die Erwerbsbetei-ligung der Frauen aus der sonstigen EU (62%) sowie dem ehe-maligen Jugoslawien (61%) unterscheidet sich kaum von jener der Österreicherinnen ohne Migrationshintergrund (69%), jene der türkischen Frauen (39%) aber deutlich. Bei der zweiten Gene-ration sind jedoch fast keine Unterschiede bei der Erwerbsbetei-ligung mehr erkennbar.
• Bei Erwerbstätigen ohne Migrationshintergrund überwogen im Jahr 2009 Angestellte und Beamte (zusammen 61%), nur 24% waren Arbeiter/-innen. Hingegen waren Personen mit Migrations-
hintergrund überwiegend (zu 46%) Arbeiter/-innen. Besonders ho-he Arbeiteranteile ergaben sich bei Personen aus der Türkei (65%) sowie dem ehemaligen Jugoslawien (63%). Mit einem Anteil von rund 10% der Erwerbstätigen waren Personen mit Migrationshin-tergrund im Jahr 2009 deutlich seltener selbstständig als die öster-reichische Bevölkerung (14%).
• Bei einer Gesamtarbeitslosenquote (nationale Definition) von 7,2% im Jahr 2009 war die Arbeitslosigkeit der Ausländer/-innen mit 10,2% deutlich höher als jene der österreichischen Staats-angehörigen. Türkinnen und Türken waren doppelt so häufig ar-beitslos wie Österreicher/-innen, gefolgt von Angehörigen sons-tiger Nicht-EU-Staaten. Die Arbeitslosigkeit der Angehörigen von EU- und EWR-Staaten war nur geringfügig höher als die der Österreicher/-innen. Insbesondere Personen mit keiner über die Pflichtschule hinausgehenden Ausbildung wiesen sehr hohe Ar-beitslosenquoten auf. (I-9)
• Mehr als ein Viertel der im Ausland geborenen Beschäftigten war im Jahr 2008 überqualifiziert (28%), hingegen fühlten sich nur 10% der in Österreich Geborenen nicht entsprechend ihrer Berufsaus-bildung beschäftigt. Generell waren Frauen häufiger überqualifiziert beschäftigt als Männer, in besonders hohem Ausmaß betrifft dies Frauen aus den seit 2004 beigetretenen EU-Staaten. Die Anerken-nung ausländischer Bildungsabschlüsse, als eine Voraussetzung für eine qualifikationsadäquate Anstellung, gestaltet sich für viele Mig-rantinnen und Migranten schwierig. (I-10)
• Bemerkenswert ist die Beobachtung, wonach die Langzeitarbeits-losigkeit bei ausländischen Staatsangehörigen geringer ist als bei Österreicher/-innen (1,4% gegenüber 2,9%). (I-11)
7
10
9
8 11
12
• Ebenso verweisen die Ergebnisse des Erwerbskarrierenmonito-rings des AMS auf nur geringe Unterschiede in der Jugendarbeits-losigkeit nach Staatsangehörigkeit. (I-12)
Gesundheit und Soziales: widersprüchliche GesamtaussagenWidersprüchlich sind die Gesamtaussagen im Bereich „Gesundheit und Soziales“. Auf der einen Seite kann als Folge der geringeren Schulbil-dung eines großen Teils der ausländischen Wohnbevölkerung eine Plat-zierung auf dem Arbeitsmarkt angesehen werden, die nur ein niedriges Einkommen und gleichzeitig ein höheres Armutsrisiko ermöglicht. Da-zu kommen größere Haushalte und eine niedrige Frauenerwerbsquo-te, was abermals das Haushaltseinkommen pro Kopf senkt und das Ar-mutsrisiko erhöht. Aber: Die ausländische Wohnbevölkerung kann auf eine relativ lange Lebenserwartung hoffen, was nicht ausschließlich ein statistischer Effekt zu sein scheint. Sie leidet seltener an typischen Zivi-lisationserkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf, Allergie), dafür aber an Krank-heiten, die mit der körperlichen Belastung des Berufes zu tun haben (Wirbelsäulenbeschwerden) oder mit der oft schwierigen Existenz (De-pression, chronische Angst). Insgesamt kann festgestellt werden:
• Das Lohnniveau ist bei Zuwanderern deutlich niedriger. Auslän-dische Staatsangehörige, die ganzjährig erwerbstätig waren, ver-dienten netto im Jahr 2008 durchschnittlich 17.949 EUR (Median). Damit erreichten sie nur rund 85% des mittleren Netto-Jahres-einkommens in Österreich. Während Bürger/-innen der vor 2004 der EU beigetretenen Staaten nur geringfügig weniger als das Durchschnittseinkommen verdienten, lagen die Netto-Jahresein-kommen von Angehörigen der seit 2004 beigetretenen EU-Staa-ten, des ehemaligen Jugoslawiens und der Türkei rund ein Sechs-tel unter dem Durchschnitt. (I-13)
• Im Jahr 2008 waren 12% der Bevölkerung armutsgefährdet, 6% der Bevölkerung waren akut armutsgefährdet. Dabei ist die Be-völkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit (26%) deutlich stärker armutsgefährdet als die inländische Bevölkerung (11%). Das Armutsrisiko ist bei Angehörigen der jugoslawischen Nach-folgestaaten etwas und bei türkischen Staatsangehörigen deut-lich erhöht. (I-14)
• Bei in Österreich geborenen österreichischen Staatsangehörigen lag 2009 die Lebenserwartung bei der Geburt bei 77,3 Jahren für Männer und 82,8 Jahren für Frauen. Bei Personen ausländischer Herkunft war die Lebenserwartung mit 78,0 Jahren für Männer et-was höher, für Frauen jedoch mit 82,9 Jahren in etwa gleich hoch. Die Lebenserwartung der Personen aus einem der Nachfolge-staaten Jugoslawiens wich im Jahr 2009 nur geringfügig von je-ner der Bevölkerung inländischer Herkunft ab. Ebenso lag sie bei den Männern türkischer Herkunft mit 77,1 Jahren nahe dem Ver-gleichswert österreichischer Männer, bei Frauen türkischer Her-kunft aber mit 85,3 Jahren deutlich über jener österreichischer Frauen (Differenz: 2,5 Jahre). Mit 80,9 Jahren wiesen auch Män-ner aus sonstigen Staaten eine sehr hohe Lebenserwartung auf.
(I-15)• Personen türkischer oder ex-jugoslawischer Herkunft nehmen
im Vergleich zu Personen österreichischer Herkunft eher kurative als präventive Gesundheitsangebote in Anspruch. Vor allem sta-tionäre Aufenthalte und die Inanspruchnahme praktischer Ärztin-nen und Ärzte sind bei Personen ausländischer Herkunft häufiger. Im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsbefragung wurde über chronische Wirbelsäulenbeschwerden geklagt, ebenso über Migräne bzw. häufige Kopfschmerzen, chronische Angst und De-pression.
12
13
14
15
16
13
Sicherheit: Zuwanderer als Opfer und TäterDas Jahrbuch stellt Indikatoren dar, die Zuwanderer als Opfer und Täter betrachten. Thematisiert wurde die Kriminalitätsbelastung von auslän-dischen Staatsangehörigen, differenziert zwischen Tatverdächtigen und Verurteilten sowie zwischen einer importierten Kriminalität und einer, die von der Wohnbevölkerung ausgeht. Eine Frage ist auch, wie häufig kriminelle Handlungen an Zuwanderern und fremdenfeindliche Über-griffe stattfinden. Zuwanderer sind nicht nur Täter, sondern eben auch Opfer. Im Detail lässt sich anführen:
• Knapp 30% der von Österreichs Gerichten im Jahr 2009 verur-teilten Personen waren Ausländer/-innen. Bezogen auf die Bevöl-kerung gleicher Staatsangehörigkeit über 14 Jahren wurden rund dreieinhalb Mal so viele ausländische Staatsangehörige gerichtlich verurteilt (1,49%) wie Österreicher/-innen (0,41%). Bereinigt um die Altersstruktur (der Anteil der 15- bis 40-jährigen Männer ist bei Aus-ländern eineinhalbmal so groß wie bei den Österreichern) reduzier-te sich der Anteil der verurteilten Ausländer/-innen an der Referenz-Bevölkerung auf das 2,8-fache. (I-17)
• 2009 waren rund 19% aller Opfer von Straftaten ausländische Staatsangehörige. Bei einem Bevölkerungsanteil von etwa 10% wurden Zuwanderer somit nahezu doppelt so oft von Straftaten geschädigt als die inländische Bevölkerung. Überdurchschnittlich oft wurden Personen aus den seit 2004 beigetretenen EU-Staaten, der Türkei sowie sonstigen Drittstaaten Opfer von Straftaten. (I-18)
Beengte Wohnverhältnisse und hohe SegregationDie ungünstige Einkommenssituation für einen Großteil der ausländi-schen Haushalte findet in den Wohnverhältnissen ihre materiellen Aus-
wirkungen. Die Mehrheit der ausländischen Wohnbevölkerung lebt in erster Linie in Mietwohnungen und nicht in Eigentums-, Genossen-schafts- oder Gemeindewohnungen. Sie gibt dafür – gemessen am Haushaltseinkommen – relativ viel aus, wobei dies weniger auf über-höhte Mieten zurückzuführen ist, sondern auf die niedrigen Einkom-men. Die Ausländerinnen und Ausländer wohnen aufgrund dieser strukturellen Rahmenbedingungen zum Großteil räumlich segregiert. Sie leben dort, wo die gründerzeitliche Miethausstruktur dominant ist, und verteilen sich nicht gleichmäßig über die jeweilige Gemeinde so-wie über Österreich. Im Einzelnen ist zu bemerken:
• Im Jahr 2009 lag die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf bei rund 43m². Personen mit Migrationshintergrund stand hingegen mit 31m² pro Kopf rund ein Drittel weniger Wohnfläche zur Verfügung. Hatten EU-Bürger/-innen mit 48m² pro Person überdurchschnittlich große Wohnungen, waren die Wohnverhältnisse von Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 25m² sowie der türkischen Be-völkerung mit 20m² deutlich beengter. (I-19)
• Die Wohnkostenbelastung, also der Anteil des Haushaltsein-kommens, der für Wohnkosten ausgegeben wird, ist bei Per-sonen mit ausländischer Herkunft überdurchschnittlich hoch. 2008 mussten insgesamt rund 18% der Bevölkerung mehr als ein Viertel ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufwen-den, jedoch 34% der Personen ausländischer Herkunft. Beson-ders stark von hohen Wohnkosten betroffen waren Personen tür-kischer Abstammung. (I-20)
• Die höheren Wohnkosten für Zuwanderer sind auch eine Folge eines niedrigeren Anteils an Wohnungseigentum. Verfügte 2008 mehr als die Hälfte (56%) der Haushalte mit einer Österreicherin oder einem
Handlungsfelder und Integrationsindikatoren
17
18
19
20
21
14
Österreicher als Haushaltsrepräsentanten über ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung, standen Haushalten mit einem Haus-haltsrepräsentanten mit Migrationshintergrund nur zu 16% ein Ei-genheim bzw. zu 10% eine Eigentumswohnung zur Verfügung. In dem Bereich gibt es aber auch eine positive Tendenz: Während bei Migrantinnen und Migranten der ersten Generation im Jahr 2009 insgesamt lediglich 14% über ein Eigenheim verfügten, waren es in der zweiten Generation bereits 30%. (I-21)
• Knapp die Hälfte der Bevölkerung ausländischer Herkunft lebt in Ge-meinden mit mehr als 25% „Zuwandereranteil“. Personen aus Dritt-staaten konzentrierten sich dabei deutlich stärker in Gemeinden mit hohem „Zuwandereranteil“ (52%) als Personen aus EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz (40%). (I-22)
• Über alle Gemeinden Österreichs gerechnet, verzeichnen die Zu-wanderer aus der Türkei (45%), aus Asien (46%) und aus Afrika (48%) eine hohe Segregation, während Zuwanderer aus der EU re-lativ gleich verteilt sind (Segregationsindex: 23%).
Soziale und identifikatorische Dimension: Eheschließungen und EinbürgerungenDie soziale Dimension von Integration schließt personenbezogene Re-lationen ein, die von Eheschließung, über Freundeskreise bis hin zum Freizeitverhalten reichen oder manifest werden. Ein hohes Ausmaß an binationalen Ehen kann als Indikator der gegenseitigen Akzeptanz in-terpretiert werden. Schließlich ist als ein Indikator für eine identifikato-rische Dimension der Anteil der Einbürgerungen im Verhältnis zur Zahl der Anspruchsberechtigten zu verwenden, auch wenn dabei die recht-lichen Rahmenbedingungen eine Rolle spielen. Im Detail lässt sich fest-halten:
• Im Jahr 2009 wurden in Österreich knapp 35.500 Ehen geschlos-sen. In knapp drei Viertel aller Fälle waren beide Brautleute öster-reichischer Herkunft. Rund 17% wurden zwischen österreichischen und ausländischen Partnern geschlossen. Knapp 3.700 Trauungen (10%) betrafen ausschließlich Brautleute ausländischer Herkunft, was dem Ausländeranteil der Gesamtbevölkerung entspricht. An mehr als der Hälfte aller Eheschließungen zwischen österreichi-schen und ausländischen Brautleuten waren Personen aus einem anderen EU- oder EWR-Staat beteiligt (54%), wobei Trauungen mit Personen deutscher Herkunft mit Abstand am häufigsten waren (24%). Eheschließungen zwischen Brautleuten österreichischer und türkischer Herkunft waren mit rund 8% an allen österreichisch-aus-ländischen Ehen deutlich geringer als es aufgrund des Anteils der türkischen Staatsbürger erwartbar wäre. (I-23)
• Von den seit mehr als 10 Jahren in Österreich lebenden ausländi-schen Staatsangehörigen wurden im Jahr 2009 nur etwa 2% ein-gebürgert. Wenig überraschend waren die Quoten für Personen aus anderen EU-Staaten dabei sehr niedrig, mit Ausnahme bulgarischer und rumänischer Staatsangehöriger, die sich zu 4% einbürgern lie-ßen. Auch aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei ließen sich nur etwas über 2% der Personen mit mehr als zehn Jahren Aufenthalt einbürgern. Deutlich höher war die Zahl der Neo-Öster-reicher aus anderen europäischen Staaten (13%) sowie außereuro-päischer Herkunft (6%).
22
23
24
15
ArmutsgefährdungundmanifesteArmut2008nach Staatsangehörigkeit
Personen in 1.000 (=100%)
Armutsgefähr-dung (Quote)
Manifeste Armut (Quote)
Insgesamt 8.242 12% 6%
Österreich 7.367 11% 5%
Nicht-Österreich 874 26% 15%
EU/EWR/Schweiz 270 (17%) (9%)
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
298 (17%) (12%)
Türkei 146 (45%) (12%)
Sonstige Staaten 159 (42%) (33%)
Q.: StatiStik auStria, Eu-SiLC 2008. – ( ) Die Werte für einzelne Staatsangehörigkeiten sind aufgrund der kleinen Stichprobengröße stark zufallsbehaftet und statistisch nur eingeschränkt interpretierbar.
Indikator
14
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Erwerbstätigenquoten2009nach alter und Migrationshintergrund
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 Jahre
in %
der B
evölk
erung
gleic
hen A
lters
und M
igrati
onsh
interg
runds 100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Kein Migrationshintergrund EU/EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei Sonstige Staaten
Indikator
7
Q.: StatiStik auStria, Grundlage: Daten des allgemeinen Einkommensberichts. – 1) Median des Nettojahreseinkommens der ganzjährig unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge).
Nettojahreseinkommen1)2008nach Staatsangehörigkeit
Indikator
13Arbeitslosenquoten2009nach Staats-angehörigkeit und ausbildung
Staatsangehörigkeit Pflichtschule Lehre, BMSAHS, BHS, Universität
Insgesamt 18,4% 7,5% 3,8%
Österreich 17,9% 7,5% 3,9%
Nicht-Österreich 19,6% 7,6% 3,3%
EU/EWR/Schweiz 17,6% 8,9% 3,2%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
17,4% 6,6% 3,3%
Türkei 21,1% 5,6% 5,4%
Sonstige Staaten 31,5% 7,2% 3,6%
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonder-auswerterung – Erwerbskarrierenmonitoring ( Jahresdurchschnitt).
Indikator
9
0 5000 10000 15000 20000 25000
Österreich
Nicht-ÖsterreichEU-Staaten vor 2004/
EWR/SchweizEU-Beitrittsstaaten
2004/2007Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei
Sonstige Staaten
0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 €
21.543 €
17.949 €
21.015 €
17.543 €
17.304 €
17.341 €
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Arbeitslosenquoten2009nach Staatsangehörigkeit
Indikator
9
0 3 6 9 12 15
Insgesamt
Österreich
Nicht-Österreich
EU/EWR/Schweiz
Türkei
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Sonstige Staaten
7%
7%
10%
7%
0 3 6 9 12 15 %
14%
11%
13%
15.720 €
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Bildungsstandder25-bis64-Jährigen2009nach Migrationshintergrund
Indikator
5
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
Gesamt
Kein Migrations-hintergrund
Mit Migrations-hintergrund
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei
Sonstige Staaten
Höchste abgeschlossene Ausbildung:
AHS, BHS, KollegUniversität, FH, Akademie
Pflichtschule Lehre, BMS
26% 19% 22% 34%
68% 22% 6% 4%
39% 43% 13% 5%
10% 40% 22% 29%
31% 35% 16% 17%
13% 59% 14% 14%
17% 54% 14% 14%
0 20 40 60 80 100 %
Die fünf Kernindikatoren
16
• Wie sieht es mit dem Integrationsklima in der Gesellschaft aus? Nur 3,5% der Gesamtbevölkerung empfinden die Integration als sehr gut funktionierend, umgekehrt sagen rund 18%, dass diese sehr schlecht funktioniert. Rechnet man dazu die rund 51%, die ein „eher schlecht“ bekundet haben, dann ergibt sich eine über-wältigende Mehrheit der Bevölkerung (zwei Drittel), die mit dem Integrationsprozess unzufrieden ist. Der Integrationspessimismus überwiegt und er ist bei allen Bevölkerungsgruppen ausgeprägt. Er ist besonders stark ausgeprägt bei den 60 und Mehrjährigen sowie bei den unter 20-Jährigen, bei den niedrigen Einkommens-beziehern, bei den geringer Qualifizierten, bei den Hilfs- und ange-lernten Arbeitern.
• Die zugewanderte Bevölkerung teilt diesen Pessimismus jeden-falls nicht. Es wurde gefragt: „Fühlen Sie sich in Österreich hei-misch bzw. zuhause?“ Die überwiegende Mehrheit (86%) fühlt sich völlig oder eher heimisch. Nur 8,6% fühlen sich weniger heimisch und nur 5,2% überhaupt nicht heimisch. Der Integrationsoptimis-mus ist unabhängig vom Geschlecht und Alter. Ein Zusammenhang ergibt sich mit der Schulbildung und dem Haushaltseinkommen. Wer mehr verdient, eine höhere Schulbildung absolviert hat und auf dem Arbeitsmarkt besser platziert ist, der fühlt sich stärker hei-misch als andere.
• Die österreichische Bevölkerung wurde gefragt, ob sie den Ein-druck hat, dass sich das Zusammenleben in den vergangenen Jahren verändert hat und der zugewanderten Bevölkerung wur-de die Frage gestellt, ob sich die persönliche Lebenssituation in den vergangenen fünf Jahren verbessert oder verschlech-tert hat. Abermals ergibt sich eine optimistische und positive Einschätzung bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
im Vergleich zur inländischen Bevölkerung ohne Migrationshin-tergrund. Rund 44% der Befragten sehen ein verschlechtertes Zusammenleben mit den Zuwanderern und nur rund 12% eine Verbesserung. Von allen Befragten mit Migrationshintergrund ga-ben 28,9% an, dass sich ihre persönliche Lebenssituation in Ös-terreich in den vergangenen 5 Jahren verschlechtert hat, aber 30,6% sahen eine Verbesserung und rund 41% orteten eine ge-wisse Stabilität.
• Kontakte mit der zugewanderten Bevölkerung sind zum Alltag ge-worden. Über 53% der befragten Personen gaben an, Kontakt zu Migranten zu haben. Von denen, die Kontakte zu Migranten haben, gaben rund ein Drittel an, dass diese benachteiligt wer-den („Haben Sie persönlich Kontakt zu Migranten, die in Öster-reich aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt oder schlechter behan-delt werden als Österreicher ohne Migrationshintergrund?“). Zwei Drittel der Befragten haben Kontakte zu Migranten, sehen diese aber nicht benachteiligt. Eine erstaunlich ähnliche Einschätzung der Benachteiligung sieht auch die zugewanderte Bevölkerung. Rund ein Drittel aller Befragten mit Migrationshintergrund hat das Gefühl, eher oder meistens benachteiligt zu werden, weil sie Zu-wanderer sind, zwei Drittel aber eher nicht, selten oder nie.
• Ein vierter Fragenkomplex befasst sich mit der mentalen Nähe oder Distanz zwischen den Österreichern und Österreicherinnen und den Zugewanderten. Bei der Gesamtbevölkerung wurde er-hoben, welches Ausmaß an Anpassung verlangt wird und welche skeptischen bis fremdenfeindlichen Einstellungen dominieren. Die zugewanderte Bevölkerung wurde gefragt, ob sie mit der Art und Weise, wie die meisten Menschen in Österreich ihr Leben führen, einverstanden sind.
SubjektiveSichtweisen
25
17
• Die Auswertung zeigt ein überraschendes Ergebnis, welches dem dargestellten Integrationspessimismus widerspricht. Rund 18% aller befragten Personen lehnten alle fremdenskeptischen bis fremdenfeindlichen Items strikt oder weitgehend ab und nur rund 5% stimmten diesen strikt oder weitgehend zu. Die überwiegen-de Mehrheit der Bevölkerung besitzt also nicht die Meinung, Zu-wanderer nur als Arbeitskräfte zu sehen, sie wieder in die Heimat zu schicken, wenn die Arbeitsplätze knapp werden oder ihnen die Beteiligung am politischen Prozess zu untersagen. Was lediglich mehrheitlich gefordert wird, ist eine „bessere Anpassung des Le-bensstils an den der Österreicher“.
• Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund wurde gefragt, ob sie mit dem Lebensstil in Österreich, den sie beobachten kann, ein-verstanden ist oder diesen ablehnt. Diese Frage zielte auch dar-auf ab, mentale Distanzen zu messen, nur diesmal aus der Pers-pektive der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Rund 4% der Befragten haben auf diese Frage keine Antwort gegeben, die ver-bleibenden 96% haben wie folgt geantwortet: 19% sind mit der Art und Weise, wie die meisten Menschen ihr Leben führen, und den Werten und Zielen, nach denen die Menschen ihr Leben aus-richten, sehr einverstanden, weitere 59% im Großen und Ganzen. Lediglich 4,4% sind mit der Art und Weise des Lebens in Öster-reich ganz und gar nicht einverstanden.
• Fremdenfeindlichkeit auf der einen Seite und Ablehnung der Art und Weise des Lebens in Österreich auf der anderen Seite folgen da-bei einem sehr ähnlichen strukturellen Grundmuster. Keine Schul-ausbildung oder nur eine niedrige formelle Qualifikation machen die inländische und die zugewanderte Bevölkerung für eine ausge-prägte Ablehnung empfänglicher. Ebenso steigt mit dem Alter und
bei den Zugewanderten auch mit der Aufenthaltsdauer die Ableh-nung des jeweils anderen Lebensstils. Signifikant sind schließlich die Zusammenhänge mit der geographischen Herkunft: Während 84% der Befragten mit einem ex-jugoslawischen Migrationshinter-grund mit der Art und Weise des Lebens in Österreich einverstan-den sind, sogar 93% der Befragten mit einem polnischen oder ru-mänischen Migrationshintergrund, sind es nur 53% der Befragten türkischer Herkunft.
• Insgesamt dokumentieren die Fragen nach dem Integrationsklima einen bemerkenswerten Wandel. Die Gesellschaft hat offensicht-lich gelernt und auch zur Kenntnis genommen, dass das „alte Mo-dell“ der Gastarbeit – Menschen kommen, verrichten ihre Arbeit und kehren wieder in die Heimat zurück, ohne Teilhabe an gesell-schaftlichen Prozessen – nicht mehr aktuell ist. Die durch Migra-tionsprozesse entstandenen gesellschaftlichen Realitäten werden von der Bevölkerung durchaus zur Kenntnis genommen, wobei die Unzufriedenheit mit dem Integrationsprozess sicherlich auch auf die hohe Erwartungshaltung gegenüber Migrantinnen und Migranten sowie auf den Integrationsdiskurs zurückzuführen ist.
18
Bevölkerung
2020
Je nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland bzw. dem Geburtsland der Eltern gibt es ver-schiedene Möglichkeiten, Bevölkerungsgrup-pen mit „Migrationshintergrund“ oder „aus-ländischer Herkunft“ zu bestimmen:
Ausländische StaatsangehörigeAls „Ausländer/-innen“ werden alle Personen bezeichnet, die keine österreichische Staats-bürgerschaft haben. Zum Stichtag 1. Januar 2010 traf dies auf rund 895.000 Einwohner/-innen Österreichs zu. Dies entsprach einem Anteil von 10,7% an der Gesamtbevölkerung (8,375 Millionen). Rund 63% aller ausländi-schen Staatsangehörigen lebten bereits seit mehr als fünf Jahren in Österreich, die übri-gen 37% sind erst seit dem 1.1.2005 nach Österreich zugezogen.
Im Ausland geborene BevölkerungDie Herkunft einer Person lässt sich auch an-hand ihres Geburtslandes definieren. Dieses ist im Gegensatz zur Staatsangehörigkeit, die zum Beispiel durch Einbürgerung gewechselt werden kann, ein unveränderliches Merkmal.Am 1. Januar 2010 lebten in Österreich rund 1,293 Millionen Menschen mit ausländi-schem Geburtsort. Dies waren 15,4% der Gesamtbevölkerung. Die Mehrheit von sechs
Zehntel der im Ausland Geborenen besaß ei-nen ausländischen Pass, während rund 40% bereits eingebürgert waren, also die österrei-chische Staatsangehörigkeit erlangt hatten.
Bevölkerung ausländischer HerkunftFür zahlreiche Analysen im Rahmen der vor-liegenden Broschüre werden die beiden Merkmale „Staatsangehörigkeit“ und „Ge-burtsland“ kombiniert, so dass zusätzlich zu den Ausländerinnen und Ausländern auch jene Personen berücksichtigt werden, die im Ausland geboren sind, aber inzwischen die österreichische Staatsbürgerschaft er-langt haben. Die Gesamtzahl der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit plus
der im Ausland geborenen österreichischen Staatsangehörigen wird im Rahmen dieser Broschüre als „Bevölkerung ausländischer Herkunft“ bezeichnet.Gemäß der auf den An- und Abmeldungen von Hauptwohnsitzen beruhenden Statistik des Bevölkerungsstandes lebten am 1. Janu-ar 2010 rund 1,423 Millionen Personen aus-ländischer Herkunft in Österreich. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung entsprach dies einem Anteil von 17%.
Bevölkerung mit MigrationshintergrundInternationalen Definitionen zufolge umfasst die „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ alle Personen, deren Eltern im Ausland gebo-ren sind, unabhängig von ihrer Staatsange-hörigkeit. Im Durchschnitt des Jahres 2009 lebten rund 1,468 Millionen Personen mit Mi-grationshintergrund in Österreich (= 17,8% der Gesamtbevölkerung). Darunter gehören rund 1,082 Millionen der „ersten Generation“ an, da sie selbst im Ausland geboren wur-den und nach Österreich zugezogen sind. Die verbleibenden knapp 385.500 Personen sind in Österreich geborene Nachkommen von El-tern mit ausländischem Geburtsort und wer-den daher auch als „zweite Migrantengene-ration“ bezeichnet.
Werhateinen„Migrationshintergrund“?
21
Bevölkerung„ausländischerHerkunft“bzw.„mitMigrationshintergrund“im Überblick
Stat
istik
des B
evölk
erun
gssta
ndes
(auf
Basis
de
s Meld
ewes
ens)
Stich
tag:
1. Ja
nuar
2010
Mikr
ozen
sus (
Stich
prob
ener
hebu
ng in
Pr
ivath
aush
alten
) Jah
resdu
rchsc
hnitt
200
9
Bevölkerung in Privathaushalten 8.262.101
100,0%
Bevölkerung ohne Migrationshintergrund Eltern in Östereich geboren
6.794.000 82,2%
Bevölkerung mit Migrationshintergrund Eltern im Ausland geboren
1.468.101 17,8%
Zweite Migrantengeneration selbst in Österreich geboren
385.477 4,7%
Erste Migrantengeneration selbst im Ausland geboren
1.082.624 13,1%
Gesamtbevölkerung am 1. Januar 2010 8.375.290
100,0%
Österreichische Staatsangehörige7.480.146
89,3%
Ausländische Staatsangehörige 895.144 10.7%
In ÖsterreichGeborene 6.952.559
83,0%
In ÖsterreichGeborene 129.881
1,6%
Im Ausland Geborene 527.587
6,3%
Im Ausland Geborene 765.263
9,1%
Seit weniger als 5 Jahren in Österreich
334.047 4,0%
Seit 5 Jahren oder länger in Österreich
561.097 6,7%
Personen ausländischer Herkunft (Ausländer/-innen plus im Ausland Geborene)
1.422.731 17,0%
2222
Wanderungsgewinn seit 1961: Rund 837.000 PersonenDie Einwohnerzahl Österreichs hat von 1961 bis 2009 durch Zuwanderung um rund 837.000 Personen zugenommen. Gab es in diesem Zeitraum bei den österreichischen Staatsangehörigen um 290.000 mehr Weg-züge in das Ausland als Zuzüge aus dem Aus-land, betrug der Wanderungsgewinn bei den ausländischen Staatsangehörigen seit An-fang der 1960er-Jahre rund 1,13 Millionen Personen.
Ausländeranteil in den frühen 1970er- und frühen 1990er-Jahren stark angestiegenIm Jahr 1961 lebten in Österreich nur knapp über 100.000 ausländische Staatsangehöri-ge, was einem Anteil an der Gesamtbevölke-rung von rund 1,4% entsprach. In der zweiten Hälfte der 1960er- und zu Beginn der 1970er-Jahre erhöhten sich die Anzahl und der An-teil der ausländischen Bevölkerung aufgrund gezielter Anwerbung von Arbeitskräften aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei relativ stark. Bis 1974 stieg die Zahl der aus-ländischen Staatsangehörigen auf 311.700 (4% der damaligen Gesamtbevölkerung). In den darauffolgenden 15 Jahren änderten sich die Zahl und der Anteil der ausländischen Be-völkerung in Österreich nur geringfügig.
Erst Anfang der 1990er-Jahre kam es zu einer neuerlich starken Zuwanderung, wodurch der Ausländeranteil auf über 8% anstieg. Stren-gere Regulierungen der Ausländerbeschäf-tigungs- und Aufenthaltsgesetze bewirkten eine kurze Stagnation der Zuwanderung in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre. Seit der Jahrtausendwende folgte jedoch ein erneu-ter Anstieg der ausländischen Bevölkerung, vor allem aufgrund verstärkter Zuwande-rung aus den Staaten der (erweiterten) Eu-ropäischen Union. Am 1.1.2010 lebten rund 895.000 ausländische Staatsangehörige in Österreich, was einem Anteil von 10,7% an der Gesamtbevölkerung entsprach.
Knapp ein Viertel der Zuwanderer bleibt nicht länger als ein Jahr in Österreich Von den in den Jahren 2002 und 2003 nach Österreich zugewanderten Personen auslän-discher Herkunft ist knapp ein Viertel (23%) innerhalb eines Jahres wieder fortgezogen. Weitere 20% blieben zwischen einem und fünf Jahren im Land, wobei sich die Weg-zugshäufigkeit mit zunehmender Aufent-haltsdauer deutlich verringerte. 57% der Zu-wanderer ausländischer Herkunft hielten sich länger als fünf Jahre in Österreich auf. Personen aus anderen EU-Staaten – insbe-sondere jene aus den Beitrittsstaaten der
Jahre 2004 und 2007 – wiesen eine unter-durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf. Ähnli-ches galt auch für Zuwanderer aus Nordame-rika und Ozeanien, die nur zu rund einem Drittel länger als fünf Jahre in Österreich blie-ben. Mit mehr als 78% wies hingegen die Bevölkerung türkischer Herkunft den mit Ab-stand höchsten Anteil an Zuwanderern mit langfristigem (mehr als fünf Jahre andauern-dem) Aufenthalt in Österreich auf.
Wanderung auch für zukünftige Bevölke-rungsentwicklung ausschlaggebendAuch in Zukunft wird – den aktuellen Prog-nosen zufolge – die Zuwanderung die do-minierende Komponente der Bevölkerungs-entwicklung in Österreich darstellen. Unter Fortschreibung ähnlicher Wanderungs- und Geburtenniveaus könnte die Bevölkerung Ös-terreichs in den kommenden 20 Jahren um 8,5% auf knapp über 9 Millionen Einwohner ansteigen. Bis 2050 würde sich die Einwoh-nerzahl sogar um 13,6% auf fast 9,5 Millio-nen Einwohner erhöhen (Hauptszenario der Prognose). Prognoserechnungen ohne Wan-derungsgewinne zeigen bis 2030 hingegen eine Abnahme der Bevölkerungszahl um 2,2% auf 8,15 Millionen Einwohner und da-nach bis 2050 einen weiteren Rückgang auf 7,4 Millionen Menschen.
BevölkerungsentwicklungdurchZuwanderung
2323
1961
1963
1965
1967
1969
1971
1973
1975
1977
1979
1981
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005 20
0720
09
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
-20.000
-40.000
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Wanderungsstatistik.
Netto-ZuwanderungÖsterreichs1961-2009(Zuzüge minus Wegzüge)
2010
2015
2020
2025
2030 20
35 2040
2045
2050
2055
2060
2065 207
0 207
5
1961
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2009
% 12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
12
10
8
6
4
2
0
Mio.
Einwo
hner
Wand
erung
ssald
o ins
gesa
mt
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
EntwicklungdesAusländeranteilsinÖsterreichseit1961
0
2
4
6
8
10
12
0123456789
101112
Hauptszenario
Hauptvariante ohne Wanderungen
Hohe Wanderungsvariante
Niedrige Wanderungsvariante
-40000-30000-20000-10000
0100002000030000400005000060000700008000090000
100000
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik.
ZugezogenePersonen2002/2003miteinerAufenthaltsdauervonmehrals5Jahrennach Staatsangehörigkeit/Geburtsland
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsprognose 2009.
PrognostizierteBevölkerungsentwicklungÖsterreichs2009-2075
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9
Bevölkerung ausl. Herkunft (insg.)EU-Staaten vor 2004 (14)
EU-Beitrittsstaaten 2004 (10)EU-Beitrittsstaaten 2007 (2)
EWR, mit EU assoz. Kleinst., SchweizEhem. Jugoslawien (ohne Slow.)
TürkeiSonstige europäische Länder
AfrikaNordamerika
LateinamerikaAsien
Ozeanienunbekannt/ungeklärt/staatenlos
57%52%
41%40%
56%62%
78%62%
55%35%
55%60%
33%44%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 %
2424
Vier von zehn Personen ausländischer Herkunft kommen aus EU-/EWR-Staaten Anfang 2010 stammten rund 40% der insge-samt 1,423 Millionen Personen mit auslän-discher Staatsangehörigkeit und/oder aus-ländischem Geburtsort aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU oder des EWR bzw. aus der Schweiz. Weitere 46% kamen aus anderen Ländern Europas, vor allem aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens sowie aus der Türkei. Hingegen betrug der Anteil der Bevölkerung aus Übersee an allen Personen ausländischer Herkunft nur knapp 14%, wo-bei mehr als die Hälfte der Personen außer-europäischer Herkunft aus Asien stammte.
Die meisten Zuwanderer kommen aus DeutschlandDie am stärksten vertretene Nation waren am Stichtag 1.1.2010 die knapp 213.000 Per-sonen deutscher Herkunft, die nun erstmals die rund 207.000 Migrantinnen und Migran-ten aus Serbien, Montenegro und dem Koso-vo auf Rang zwei verwiesen. Den dritten Platz belegten 183.000 Personen türkischer Her-kunft. An vierter Stelle lag die rund 130.000 Personen umfassende Bevölkerungsgrup-pe aus Bosnien und Herzegowina, während Platz fünf von etwa 70.000 Personen kroati-
scher Herkunft belegt wurde. Danach folgten 63.000 Personen aus Rumänien, deren Zahl jedoch seit dem Beitritt Rumäniens zur EU im Jahr 2007 besonders stark anstieg. Auf den Rängen sieben bis zehn folgten schließ-lich die Zuwanderer und deren Nachkommen aus weiteren EU-Staaten: 59.000 Personen aus Polen, 46.000 aus der Tschechischen Re-publik, 39.000 aus Ungarn sowie 29.000 Per-sonen aus Italien lebten am 1. Januar 2010 in Österreich.
Weitere wichtige Herkunftsländer aus dem europäischen Raum waren die Russische Fö-deration (27.000), die Slowakei (25.000), Ma-zedonien (22.000), Slowenien (17.000) und die Schweiz (15.000). Außerhalb Europas stellten Personen aus China, Ägypten, dem Iran, den Philippinen, Indien und den Vereinig-ten Staaten von Amerika die größten Grup-pen (mit jeweils rund 10.000 bis 15.000 An-gehörigen) dar.
Mehr als ein Drittel der Bevölkerung aus-ländischer Herkunft besitzt bereits die österreichische StaatsbürgerschaftUnterscheidet man nach der Staatsange-hörigkeit, so sind rund 63% der Personen ausländischer Herkunft auch ausländische
Staatsangehörige, während 37% bereits die österreichische Staatsbürgerschaft erlangt haben. Bei der Bevölkerung aus anderen EU-Staaten, dem EWR oder der Schweiz ist der Anteil der österreichischen Staatsangehöri-gen mit 40% etwas höher als bei Personen aus Drittländern (35%). Nach einzelnen Her-kunftsländern schwankt der Anteil der bereits eingebürgerten Zuwanderer zwischen 80% bei Personen tschechischer Herkunft (größ-tenteils Vertriebene nach dem Zweiten Welt-krieg, die bereits seit vielen Jahrzehnten in Österreich wohnen) und 16% bei Personen russischer Herkunft (vor allem Flüchtlinge aus Tschetschenien, die erst relativ kurz in Öster-reich leben).
HerkunftsregionenundHerkunftsländer
25
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
AusländischeStaatsangehörigebzw.imAuslandgeboreneÖsterreicher/-innenam1.1.2010
0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000 160.000 180.000 200.000 220.000
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland
Staatsangehörigkeit/GeburtslandBevölkerung
ausländischer HerkunftIm Ausland geborene Ausländer/-innen Im Inland geborene Ausländer/-innen Im Ausland geborene Österreicher/-innen
Absolut In % Absolut In % Absolut In %Insgesamt 1.422.731 765.263 53,8% 129.881 9,1% 527.587 37,1%EU-Staaten, EWR, Schweiz 573.289 308.507 53,8% 34.890 6,1% 229.892 40,1%
EU-Staaten vor 2004 (14) 291.410 169.927 58,3% 20.667 7,1% 100.816 34,6%EU-Beitrittsstaaten 2004 (10) 188.312 90.149 47,9% 8.357 4,4% 89.806 47,7%EU-Beitrittsstaaten 2007 (2) 76.841 42.085 54,8% 3.804 5,0% 30.952 40,3%EWR, mit EU assoziierte Kleinstaaten, Schweiz 16.726 6.346 37,9% 2.062 12,3% 8.318 49,7%
Drittstaatsangehörige/Drittländer 849.442 456.756 53,8% 94.991 11,2% 297.695 35,0%Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) 429.883 234.893 54,6% 57.133 13,3% 137.857 32,1%Türkei 183.232 88.223 48,1% 23.927 13,1% 71.082 38,8%Sonstige europäische Länder 39.792 28.340 71,2% 3.742 9,4% 7.710 19,4%Afrika 40.744 20.170 49,5% 1.913 4,7% 18.661 45,8%Nordamerika 13.201 7.828 59,3% 931 7,1% 4.442 33,6%Lateinamerika 16.754 8.664 51,7% 370 2,2% 7.720 46,1%Asien (ohne Türkei, Zypern) 106.748 58.292 54,6% 4.251 4,0% 44.205 41,4%Australien und Ozeanien 2.688 1.229 45,7% 139 5,2% 1.320 49,1%Staatenlos/ungeklärt/unbekannt 16.400 9.117 55,6% 2.585 15,8% 4.698 28,6%
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
0 20000400006000080000100000120000140000160000180000200000220000
DeutschlandSerbien, Montenegro, Kosovo
TürkeiBosnien und Herzegowina
KroatienRumänien
PolenTschechische Republik
UngarnItalien
Russische FöderationSlowakei
MazedonienSlowenien
SchweizChina
BulgarienÄgypten
IranPhilippinen
Personen mit ausländischer Staatsangeghörigkeit
Bereits eingebürgerte Zuwanderer
Sonstige Staaten 16,6%
Türkei 12,9%
EWR/Schweiz1,2%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
30,2%
EU-Staaten vor 2004 (14)20,5%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)18,6%
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
2626
Ausländische Staatsangehörige im Durchschnitt 35 Jahre alt Der Altersaufbau der österreichischen Bevöl-kerung spiegelt die wichtigsten historischen und demographischen Ereignisse des vergan-genen Jahrhunderts wider und ist insbeson-dere durch die beiden Weltkriege, den „Baby-boom“ am Beginn der 1960er-Jahre und den nachhaltigen Geburtenrückgang der vergan-genen drei bis vier Jahrzehnte geprägt. Das Durchschnittsalter der in Österreich gebore-nen inländischen Staatsangehörigen lag am 1.1.2010 bei 41,7 Jahren. Im Vergleich dazu waren Personen ausländischer Herkunft mit einem Durchschnittsalter von 40,3 Jahren et-was jünger. Darunter waren jedoch Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit deut-lich jünger (35,0 Jahre) als bereits eingebür-gerte Zuwanderer (49,3 Jahre).
Großteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft im jüngeren ErwachsenenalterWährend der Anteil der Bevölkerung auslän-discher Herkunft an der Gesamtbevölkerung am 1.1.2010 rund 17% ausmachte, betrug ihr Anteil bei den 20- bis unter 40-Jährigen rund 23%. In der Altersgruppe von 40 bis unter 65 Jahren lag der Anteil von Personen aus-ländischer Herkunft mit 17,3% dagegen nur
geringfügig über dem Durchschnitt der Ge-samtbevölkerung. In den übrigen Altersklas-sen (unter 20-Jährige bzw. über 65-Jährige) wurde hingegen mit jeweils knapp 13% ein unterdurchschnittlicher Anteil an Personen ausländischer Herkunft verzeichnet.
Bevölkerung aus EU-Staaten tendenziell älter Innerhalb der Bevölkerung ausländischer Her-kunft war die Altersstruktur jedoch relativ he-terogen: Personen aus anderen Mitglieds-staaten der EU waren tendenziell älter als die Gesamtbevölkerung. So lag zum Beispiel das Durchschnittsalter der Deutschen bei 44 Jahren, bei Personen ungarischer Herkunft bei 45 Jahren sowie bei Personen aus Itali-en und Slowenien bei jeweils rund 53 Jahren. Mit durchschnittlich 63 Jahren war die Bevöl-kerung tschechischer Herkunft besonders alt. Dabei handelt es sich jedoch größtenteils um Vertriebene aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. um Personen, die nach Nie-derschlagung des Prager Frühlings 1968 nach Österreich gekommen sind.
Migrantinnen und Migranten aus der Tür-kei und aus Afrika besonders jungDie Zuwanderer aus Drittländern waren hin-
gegen eine deutlich jüngere Bevölkerungs-gruppe. So waren Personen aus den Nach-folgestaaten Jugoslawiens (ohne Slowenien) im Durchschnitt 39 Jahre und türkische Mig-rantinnen und Migranten rund 35 Jahre alt. Noch niedriger war das Durchschnittsalter bei der Bevölkerung afrikanischer Herkunft (34 Jahre), wobei die aus Äthiopien und Soma-lia stammenden Personen mit rund 22 Jah-ren besonders jung waren. Ein ebenfalls sehr niedriges Durchschnittsalter verzeichnete die Bevölkerung russischer Herkunft (29 Jahre), größtenteils Flüchtlinge aus Tschetschenien.
Zuwanderung aus dem Ausland trägt dazu bei, dass die „demographische Alterung“, also der Rückgang des An-teils von Kindern und Jugendlichen bei gleichzeitigem Anstieg der Bevöl-kerung im Pensionsalter, etwas abge-schwächt wird. Prognosen zufolge wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa 44,8 und bis zum Jahr 2050 auf 46,9 Jahre ansteigen. Ohne Zuwanderung hingegen würde das Durchschnittsalter der Bevölkerung deutlich stärker ansteigen und im Jahr 2030 etwa 47,2 Jahre erreichen und 2050 bereits bei 51,4 Jahren liegen.
AltersstrukturderBevölkerung
27
-0,012-0,011-0,010-0,009-0,008-0,007-0,006-0,005-0,004-0,003-0,002-0,0010,000 0,0000,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,0100,0110,012
0,6 0,60,8 0,81,0 1,0% 1,2 1,2 % 0,4 0,40,2 0,20 0
0,6 0,60,8 0,81,0 1,0% 1,2 1,2 % 0,4 0,40,2 0,20 0
10095908580757065605550454035302520151050
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Bevölkerungam1.1.2010nach alter, Geschlecht und Herkunft
Männer FrauenAlter in Jahren
Ausländer
ÖsterreicherAusländerinnen
Österreicherinnen
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010nach altersgruppen
Bevölkerung insgesamt
Bevölkerung nach AltersgruppenDurch-
schnitts-alter
0 bis 19 Jahre
20 bis 39 Jahre
40 bis 64 Jahre
65 und mehr J.
Gesamtbevölkerung 8.375.290 20,8% 26,4% 35,1% 17,6% 41,5
Bevölkerung ausländischer Herkunft 1.422.731 15,9% 35,3% 35,8% 13,0% 40,3
Ausländische Staatsangehörige 895.144 20,9% 41,2% 32,3% 5,7% 35,0
Im Ausland Geborene mit öster-reichischer Staatsangehörigkeit
527.587 7,5% 25,5% 41,7% 25,3% 49,3
Nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland
EU-Staaten, EWR, Schweiz 573.289 12,4% 32,1% 33,5% 22,0% 44,8
EU-Staaten vor 2004 (14) 291.410 13,8% 30,9% 33,4% 21,9% 44,2
EU-Beitrittsstaaten 2004 (10) 188.312 9,5% 29,6% 34,1% 26,8% 48,3
EU-Beitrittsstaaten 2007 (2) 76.841 13,6% 44,4% 30,4% 11,7% 38,6
EWR, mit EU assozziierte Klein-staaten, Schweiz
16.726 14,6% 25,3% 43,3% 16,8% 44,0
Drittstaatsangehörige/Drittländer 849.442 18,3% 37,5% 37,3% 6,9% 37,3
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) 429.883 17,4% 33,0% 40,5% 9,1% 39,4
Türkei 183.232 17,9% 43,7% 34,8% 3,6% 35,1
Sonstige europäische Länder 39.792 30,2% 41,4% 23,0% 5,4% 30,8
Afrika 40.744 18,4% 45,3% 34,0% 2,3% 34,0
Nordamerika 13.201 22,0% 29,6% 36,8% 11,6% 38,7
Lateinamerika 16.754 16,2% 45,7% 33,9% 4,2% 35,7
Asien (ohne Türkei, Zypern) 106.748 16,5% 41,9% 36,5% 5,1% 36,5
Australien und Ozeanien 2.688 16,1% 31,5% 45,7% 6,7% 39,0
Staatenlos/ungeklärt/unbekannt 16.400 28,8% 28,2% 30,2% 12,8% 36,3
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Bevölkerung ausländischer Herkunft
-0,012-0,011-0,010-0,009-0,008-0,007-0,006-0,005-0,004-0,003-0,002-0,001 0,0000,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,0100,011
10095908580757065605550454035302520151050
Männer FrauenAlter in Jahren
Bevölkerung österreichischer Herkunft
28
Zu-undAbwanderung
3030
Netto-Zuwanderung beträgt 2009 rund 20.000 PersonenIm Jahr 2009 wanderten knapp 107.000 Per-sonen nach Österreich zu, während zugleich 87.000 Menschen das Land verließen. Dar-aus ergab sich eine Netto-Zuwanderung von 20.000 Personen.Bei ausländischen Staatsangehörigen stan-den 92.000 Zuzügen etwa 66.000 Wegzüge gegenüber, was eine Netto-Zuwanderung von 26.000 Ausländerinnen und Ausländern ergab.Im Vergleich zu den Vorjahren ergab sich eine deutliche Abnahme der Wanderungsgewinne. So lag die Netto-Zuwanderung in den Jahren 2002-2005 bei durchschnittlich 42.000 Perso-nen und im Zeitraum 2006-2008 bei durch-schnittlich 31.000. In Summe kamen seit 2002 rund 320.000 ausländische Staatsangehörige mehr nach Österreich als das Land wieder ver-ließen.
Die Hälfte der Zuwanderer stammt aus der EUVon den rund 107.000 Zuzügen aus dem Ausland entfielen 16.000 auf zurückkeh-rende Österreicher/-innen sowie weitere 54.000 auf EU-Bürger/-innen, die im Rah-
men der Niederlassungsfreiheit nach Öster-reich zogen. Mit fast 18.000 Zuzügen hatten Deutsche daran den größten Anteil. Aber auch aus Rumänien, Ungarn und der Slowa-kei stammten viele Zuwanderer. Hingegen
verringerte sich die Zuwanderung aus Polen gegenüber der Mitte des Jahrzehnts um na-hezu die Hälfte (45%).Seit dem Inkrafttreten neuer gesetzlicher Bestimmungen im Jahr 2006 ist die Zuwan-derung aus Nicht-EU-Staaten stark zurück-gegangen. Im Jahr 2009 stammten rund 38.000 Zuwanderer (35%) aus Drittstaaten. Davon waren etwa 11.500 Bürger/-innen des ehemaligen Jugoslawiens, weitere 4.800 türkische Staatsangehörige, und 3.800 ka-men aus den übrigen süd- und osteuropä-ischen Staaten. 10.600 Einwanderer waren Bürger/-innen Asiens, 3.500 stammten aus Afrika und 3.400 aus Amerika.
Zuwanderung:StrukturenundTrends
Zuwanderung nach Österreich im europäischen Vergleich hochMit rund 13 Personen je 1.000 Einwoh-ner/-innen lag die Zuwanderung nach Österreich im Durchschnitt der Jahre 2000-2008 im oberen Drittel der europä-ischen Staaten. Höhere Zuwanderungs-raten wiesen u.a. Luxemburg (29 je 1.000 Einwohner/-innen), die Schweiz (18) und Irland (16) auf. Dagegen war die Zuwan-derung nach Deutschland (9 je 1.000 Einwohner/-innen) und Italien (7) deut-lich niedriger. Insbesondere die seit 2004 beigetretenen EU-Staaten verzeichneten noch recht niedrige Zuzugsraten, wie et-wa Polen (0,5 je 1.000 Einwohner/-in-nen), die Slowakei und Ungarn (jeweils 2). Einzig in der Tschechischen Republik lagen die Zuzüge bereits auf einem ähn-lichen Niveau wie in Italien (jeweils 7 je 1.000 Einwohner/-innen).
3131
0 5 10 15 20 25 30
Zuzüge nach Österreich 2009 Insgesamt: 107.785
Wegzüge aus Österreich 2009Insgesamt: 87.189
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik 2009.
ZuzügenachÖsterreichundWegzügeausÖsterreich2009nach Staatsangehörigkeit15
.967
Öster
reich
21.067 Öster
reich
17.566 Deutschland
10.398 Deutschland
3.848 Polen 3.634 Polen
5.778 Ungarn
3.869 Ungarn
4.023 Slowakei
3.067 Slowakei
9.327 Rumänien Rumä
nien
5.973
Übrig
e EU-/
EWR-
13.18
3
Staate
n, Sc
hweiz
Übrig
e EU-/
EWR-
10.43
7
Staate
n, Sch
weiz
Ehem. Jugoslawien 11.454
(ohne Slowenien)
Ehem. Jugoslawien 9.993
(ohne Slowenien)
Türkei 4.751
Türkei 2.997
Sonstige
Staaten 21.888
Sonstige
Staaten 15.754
LuxemburgSchweiz
IrlandSpanien
ÖsterreichDänemark
BelgienDeutschland
GriechenlandSchweden
Verein.KönigreichMalta
SlowenienNiederlande
ItalienTschechische Rep.
FrankreichUngarn
SlowakeiPolen
Q.: EurOStat.
Zuwanderung2000-2008je 1.000 Einwohner/-innen im Durchschnitt
0 5 10 15 20 25 30 ‰
29,418,4
16,315,0
13,110,19,8
8,98,9
8,27,87,77,6
7,16,66,5
2,82,3
1,80,5
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik.
ZuzügeausdemAuslandundWegzügeindasAusland1996-2009
140.000
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004 20
0520
06 2007
2009
2008
0
20000
40000
60000
80000
100000
120000
140000
Zuzüge aus dem Ausland
Wegzüge in das Ausland
3232
Zahl der Asylanträge rückläufigZwischen 1999 und 2009 haben in Österreich insgesamt rund 240.000 Menschen um Asyl angesucht, was im gleichen Zeitraum etwa 38.000 Personen gewährt wurde. Die Zahl der Asylanträge hat seit 2006 abgenommen und lag 2009 bei knapp 16.000, wogegen es 2002 noch knapp über 39.000 waren. Der Rückgang ist insbesondere auf den EU-Bei-tritt der mittel- und osteuropäischen Staaten 2004 bzw. 2007 zurückzuführen. Auch die Zahl der Anerkennungen von Flüchtlingen ist aufgrund der geringeren Zahl von Asylanträ-gen zurückgegangen, und zwar von knapp 6.000 im Jahr 2004 auf 3.200 (2009).
Bei einem europäischen Vergleich der Asylanträge rangiert Österreich 2009 an fünfter Stelle. Insgesamt wurden in der Europäischen Union im Jahr 2009 knapp eine Viertelmillion (246.210) Asyl-anträge gestellt. Mit rund 16.000 ge-stellten Anträgen entfielen davon rund 6% auf Österreich. Die höchste Zahl von Anträgen in der EU wurde 2009 in Frankreich gestellt (42.000), gefolgt von Großbritannien (30.000), Deutschland (28.000) und Schweden (24.000). Bezogen auf die Bevölkerung wurden nur in Malta, Zypern, Norwegen und
Schweden mehr Asylwerber/-innen ge-zählt als in Österreich. Während die Schweiz ähnlich hohe Asylquoten auf-wies, lag die Zahl der Anträge im Ver-hältnis zur Bevölkerung in Deutschland und Italien deutlich niedriger. Auch die östlichen Nachbarn Österreichs ver-zeichneten deutlich weniger Asylanträ-ge, wenngleich in Ungarn im Verhält-nis zur Bevölkerung sogar geringfügig mehr Anträge als in Deutschland ge-stellt wurden. Bezogen auf die Bevöl-kerung 2009 war die Zahl der gestell-ten Asylanträge in Spanien und Italien ebenfalls sehr niedrig.
Asylwerber/-innen vor allem aus Tschetschenien und SerbienIm Jahr 2009 stammten die meisten Asyl-werber/-innen aus der Russischen Födera-tion (insbesondere Tschetschenien; 3.559), Afghanistan (2.237), dem Kosovo (1.332), Georgien (975), Nigeria (837) und Serbien (701). Auch die Türkei (554), Armenien (440), Indien (427) und der Irak (399) gehörten zu den antragsstärkeren Nationen.
Zahl der anerkannten Asylwerber konstantInsgesamt 3.200 Personen wurde 2009 in Österreich Asyl gewährt; 2008 waren es mit
rund 3.500 Personen noch etwas mehr. Da je-doch 2009 auch zahlreiche Asylanträge voran-gegangener Jahre sowie Berufungsverfahren (meist negativ) entschieden wurden, sank der Anteil der positiven Entscheidungen an allen Entscheidungen von 24% im Jahr 2008 auf 16% (2009).Rund zwei Drittel (67%) aller Asylverfahren wurden 2009 rechtskräftig negativ entschie-den. Bei 17% der Verfahren erfolgte hinge-gen eine andere Entscheidung, wie z. B. eine Zurücknahme des Antrags durch die asyl-werbende Person bzw. eine Zurückweisung durch die Behörden. In einigen Fällen wurde das Verfahren auch eingestellt oder gegen-standslos, da sich die asylwerbende Person nicht länger in Österreich aufhielt.
Asyl
33
Q.: BMi, asylstatistik 1999-2009.
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
40.000
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
AsylanträgeundAnerkennungeninÖsterreich1999-2009
05
10152025303540
Asylanträge
Anerkennung von Flüchtlingen
Q.: BMi, asylstatistik 2009. – Die anzahl der Erledigungen steht in keinem Zusammenhang mit der Zahl der im selben Jahr gestellten asylanträge.
Asylentscheidungen2009
Positiv 16%
Einstellung/ gegenstandslos/ Zurückweisung/
Zurückziehung 17%
Insgesamt 20.237
Negativ 67%
0 1 2 3 4 5 6
MaltaZypern
NorwegenSchwedenÖsterreich
SchweizBelgien
GriechenlandFinnland
LuxembourgNiederlande
FrankreichDänemark
IrlandGroßbritannien
UngarnPolen
DeutschlandItalien
SlowakeiSpanien
Q.: uNHCr (2010): asylum Level and trends in industrialised Countries 2009.
AsylanträgeinEU-/EWR-Staaten2009je 1.000 Einwohner/-innen
0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0
3,73,6
2,6
1,61,4
1,11,0
0,9
0,60,50,5
0,30,30,3
0,20,1
1,91,9
5,8
0,70,7
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000
Russische FöderationAfghanistan
KosovoGeorgien
NigeriaSerbien
TürkeiArmenien
IndienIrak
ChinaSomalia
IranMongolei
SyrienAlgeriensonstige
Q.: BMi, asylstatistik.
Asylanträge2009nach Staatsangehörigkeit
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000
3.5592.237
1.332975
554440427
399368
301279
2482.480
837701
344340
3434
Fremde, die sich länger als sechs Mo-nate in Österreich aufhalten, benöti-gen einen Aufenthaltstitel. Das Nie-derlassungs- und Aufenthaltsgesetz sieht für Drittstaatsangehörige Auf-enthaltsbewilligungen und Niederlas-sungsbewilligungen vor. Aufenthalts-bewilligungen werden für maximal 18 Monate und einen bestimmten Zweck ausgestellt und sind als befristete Nie-derlassungsbewilligungen über einen Zeitraum von fünf Jahren verlänger-bar. Unbefristete Niederlassungsbe-willigungen werden nach einem unun-terbrochenen Aufenthalt in Österreich von mindestens fünf Jahren erteilt und erlauben den Daueraufenthalt unab-hängig von einem bestimmten Zweck. EU- und EWR-Bürger/-innen sowie schweizerische Staatsangehörige er-halten dagegen eine Aufenthaltsbe-scheinigung, welche sofort den unbe-fristeten Daueraufenthalt ermöglicht. Asylwerber/-innen und anerkannte Flüchtlinge benötigen keinen Aufent-haltstitel.
Zuwanderung 2009 überwiegend außer-halb gesetzlicher QuotenIm Jahr 2009 wurden in Österreich 22.225 Erstaufenthaltstitel an Nicht-EU-Bürger/-in-nen erteilt. Hinzu kamen noch etwa 16.000 Asylwerber/-innen, die im Jahr 2009 einen Asylantrag in Österreich stellten.Rund 4.000 Zuzüge entfielen auf Fachar-beitskräfte und ihre Familienangehörigen in-nerhalb der gesetzlich festgelegten Quote. Weitere 10.000 Zuwanderer kamen außer-halb der Quote durch Familienzusammenfüh-
rung für Österreicher/-innen, EWR-Bürger/-in-nen sowie Drittstaatsangehörige, die mehr als fünf Jahre ununterbrochen in Österreich lebten, ins Land. 6.000 Personen, vor allem Schüler/-innen sowie Studentinnen und Stu-denten, erhielten im Jahr 2009 eine befris-tete Aufenthaltserlaubnis. Hinzu kamen noch 2.000 nicht verlängerbare Aufenthaltsvisa für eine befristete Beschäftigung von weniger als sechs Monaten, welche vor allem an Sai-sonarbeitskräfte ausgestellt wurden.
Aufenthaltsstatus der ausländischen (Nicht-EU-)Bevölkerung Österreichs am 1.1.2010Knapp zwei Drittel der ausländischen Bevöl-kerung am 1. Januar 2010 waren Angehörige eines Nicht-EU-Staates. Davon hatten 53% eine unbefristete und 17% eine befristete Niederlassungsbewilligung. 11% verfügten über eine befristete Aufenthaltsbewilligung. 5% waren Asylwerber/-innen in laufenden Verfahren, wogegen anerkannte Flüchtlin-ge, Saisonniers und Personen mit sonstigem Aufenthaltsstatus rund 14% ausmachten.
Aufenthalt
35Q.: StatiStik auStria – Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: BMi, asyl- und Fremdenstatistik.
Ausländische Wohnbevölkerung am 1.1.2010
AusländischeBevölkerunginÖsterreicham1.Januar2010nach aufenthaltsstatus
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik; BMi, asyl- und Fremdenstatistik. – Die angeführten Zahlen sind näherungsweise angaben, da aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden die beiden Quellen nicht exakt vergleichbar sind.
FormenderZuwanderungnachÖsterreich2009
10.000 Familiennachzug
aus Nicht-EU-Staaten
6.000Studierende aus Nicht-EU-Staaten
16.000 Rückkehr österreichischer
Staatsangehöriger
54.000 EU-Binnenmigration
5.000 Personen
4.000Facharbeiter/-innenaus Nicht-EU-Staaten
2.000Saisonarbeiter/-innen aus Nicht-EU-Staaten
16.000Asylwerber/-innen
Staatsangehörige der EU, des EWR bzw. der Schweiz
343.39738%
Drittstaatsangehörige551.747 62%
Unbefristeter Daueraufenthalt (> 5 Jahre)
53%
Aufenthaltsstatus der Drittstaatsangehörigen am 1.1.2010
Niederlassungsbewilligungen (1,5 bis 5 Jahre) 17%
Aufenthaltsbewilligungen (6-18 Monate) 11%
Sonstige (u.a. anerkannte Flüchtlinge, Saisonniers)
14%
Asylwerber/-innen (laufende Verfahren)
5%
3636
Geburtenbilanz sorgt für Anstieg der Zahl ausländischer StaatsangehörigerIm Jahr 2009 kamen in Österreich 76.344 Neu-geborene zur Welt, während 77.381 Personen verstarben. Somit fiel die Geburtenbilanz (die Differenz zwischen Lebendgeborenen und Ge-storbenen) mit -1.037 Personen leicht negativ aus. Deutlich stärker war der Sterbefallüber-schuss jedoch bei österreichischen Staats-angehörigen (-9.198 Personen), während die Ausländer/-innen sogar einen markanten Ge-burtenüberschuss im Ausmaß von 8.161 Per-sonen verzeichneten.
Mit 12,5‰ lag die Geburtenrate der auslän-dischen Bevölkerung deutlich über jener der Österreicher/-innen (8,7‰). Dabei fielen die Geburtenraten bei Staatsangehörigen des ehe-maligen Jugoslawiens (10,6‰) sowie der EU- und EWR-Staaten (11,3‰) nicht ganz so hoch aus wie bei türkischen und sonstigen Staats-angehörigen (14,9‰ bzw. 17,3‰). Die Sterbe-raten lagen hingegen bei allen in Österreich wohnhaften ausländischen Staatsangehörigen auf einem sehr niedrigen Niveau um rund 3‰ und betrugen somit nur rund ein Drittel des Ver-gleichswertes der Österreicher/-innen.Dies ist jedoch zum Teil ein Effekt der Alters-struktur, da Zuwanderer im Mittel deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung sind. Ein-bürgerungen sowie Rückwanderungen am Le-bensabend in die Herkunftsländer reduzieren
die Anzahl der ausländischen Staatsangehöri-gen in höherem Alter und tragen damit zu den niedrigen Sterberaten bei.
Ausländerinnen bekommen mehr Kinder als Österreicherinnen Im Durchschnitt bekamen Frauen in Österreich 2009 rund 1,39 Kinder. In Österreich gebore-ne Frauen mit österreichischer Staatsangehö-rigkeit gebaren im Schnitt 1,27 Kinder, Frauen ausländischer Herkunft hingegen 1,84 Kinder. Dabei bestanden jedoch erhebliche Unter-schiede zwischen Müttern unterschiedlicher Herkunft. Während Türkinnen im Schnitt 2,41 Kinder und Frauen aus dem ehemaligen Jugo-slawien (ohne Slowenien) knapp 1,87 Kinder zur Welt brachten, lag die durchschnittliche Kin-derzahl bei Frauen aus EU- oder EWR-Staaten nur geringfügig über dem Niveau der Öster-reicherinnen. Auffällig ist außerdem, dass aus-ländische Staatsbürgerinnen im Durchschnitt deutlich mehr Kinder (1,98) zur Welt brachten als bereits eingebürgerte Migrantinnen (1,52).
Ausländerinnen sind bei der Geburt des ersten Kindes jüngerDas durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes lag 2009 bei 28,5 Jahren für Österreicherinnen und bei 26,4 Jah-ren für Frauen ausländischer Herkunft. Darun-ter waren Mütter türkischer Herkunft mit 23,9 Jahren bei der Erstgeburt am jüngsten, gefolgt
von Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) mit 25,3 Jahren. Dagegen bekamen EU- oder EWR-Bürgerinnen sowie Schweizerinnen ihr erstes Kind im Durch-schnitt mit 28,4 Jahren, also nahezu gleichzei-tig wie Mütter österreichischer Herkunft.
Österreichische Mütter sind öfter unver-heiratet als Frauen ausländischer HerkunftBei der Zahl der unehelich geborenen Kinder zeigten sich 2009 erhebliche Unterschiede zwischen Frauen mit und ohne ausländischer Herkunft: So waren 48% der österreichischen Eltern zum Zeitpunkt der Geburt nicht verhei-ratet. Hingegen war der Anteil der unehelich Geborenen bei Müttern ausländischer Her-kunft mit 19% deutlich niedriger. Die mit Ab-stand niedrigste Unehelichenquote wurde mit 5% bei von türkischen Müttern zur Welt ge-brachten Kindern registriert.
GeburtenundSterbefälle
37
Q: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungs-bewegung.
Q: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungs-bewegung.
Q: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungs-bewegung.
Q: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung.
GeburtenrateundSterberatesowieGeburten-bilanz2009nach Staatsangehörigkeit
DurchschnittlicheKinderzahlproFrau2009nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter
02468
101214161820
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
18 20 22 24 26 28 30
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
-10000-8000-6000-4000-2000
02000400060008000
1000012000
‰ 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
-2.000
- 4.000
- 6.000
- 8.000
-10.000
Insge
samt
Insges
amt
Insgesamt
Österreichische Herkunft
Ausländische Herkunft
AusländischeStaatsangehörige
Im Ausland geborene österr. Staatsangeh.
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei
Sonstige Staaten
Insgesamt
Österreichische Herkunft
Ausländische Herkunft
AusländischeStaatsangehörige
Im Ausland geborene österr. Staatsangeh.
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei
Sonstige Staaten
Öster
reich
Österrei
chische
Herkunf
t
Nich
t-Öste
rreich
Auslän
dische
Herkunf
t
EU-St
aaten
, EW
R, Sc
hweiz
Auslän
dische
Staats
angehö
rigeEh
em.Ju
gosla
wien
(ohn
e Slow
enien
)
Türke
iIm Au
sland g
eboren
e
österr.
Staats
angeh.
Sons
tige S
taaten
EU/EW
R/
Schweiz
Ehem. Jo
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Sonstig
e Staa
ten
-1.037
-9.198
8.161
2.479 2.117 1.3832.182
8,7
12,5
10,6
14,9
10,0
3,9
2,4 2,2
1,39
28,0 39%
1,27
28,5 48%
1,84
26,4 19%
1,98
26,4 19%
1,52 1,41
0 20 22 24 26 28 30 0 10 20 30 40 50 %
26,2 19%
1,87
28,4 31%
2,41
25,3 16%
2,12
23,9 5%
26,6 19%
Geburtenrate (Geburten je 1.000 der Bevölkerung)
Sterberate (Sterbefälle je 1.000 der Bevölkerung)
Geburtenbilanz
Kinde
r pro
Frau
Alter in Jahren
AlterderMutterbeiderErstgeburt2009nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter
AnteilderunehelichLebendgeborenen2009nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter
9,1
11,3
17,3
9,3
3,3 3,4
38
SpracheundBildung
4040
Ausländische Kinder im Vorschulalter be-suchen etwas seltener Krippen und Kin-dergärtenIm Vorschulalter war die Betreuungsquote – also der Prozentanteil der Kinder, die eine Krippe, einen Kindergarten oder eine ande-re Kinderbetreuungseinrichtung besuchen – bei österreichischen Kindern etwas höher als bei Kindern mit ausländischer Staatsangehö-rigkeit. Beispielsweise besuchten 2008 etwa 35% der 2-jährigen Kinder von Österreiche-rinnen und Österreichern eine Krippe, jedoch nur knapp 31% der gleichaltrigen Kinder von Eltern mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Bei Kindern in schulpflichtigem Alter kehrte sich dieses Verhältnis jedoch um, so dass die Betreuungsquote der 6- bis 10-Jährigen in Horten und altersgemischten Kinderbetreu-ungseinrichtungen bei ausländischen Kindern deutlich höher war als bei Gleichaltrigen mit österreichischer Staatsbürgerschaft.
Ausländische Mütter seltener berufstätigRund zwei Drittel der Österreicherinnen mit Kindern in Betreuungseinrichtungen waren be-rufstätig, jedoch nur knapp die Hälfte der Müt-ter mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Mit 35% war der Anteil der berufstätigen Mütter bei Türkinnen sehr niedrig. Daher nahmen Kin-der aus diesen Familien auch in geringerem Ausmaß eine ganztägige Kinderbetreuung in Anspruch als Kinder anderer Nationalitäten.
Knapp ein Viertel der Kinder in Betreuungs-einrichtungen ist nicht deutschsprachigIm Jahr 2008 stammten 25% der Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen aus nicht-deutschsprachigen Familien. Im Jahr 2005 lag dieser Anteil mit 21% noch etwas nied-riger. Den stärksten Zuwachs an fremdspra-chigen Kindern verzeichneten mit einem Plus von mehr als vier Prozentpunkten die Horte, in denen auch 2008 der Anteil nicht deutschspra-chig aufgewachsener Kinder mit rund 29% am höchsten war. Dies unterstreicht die bereits erwähnte stärkere Inanspruchnahme von Kin-derbetreuungseinrichtungen durch Migranten-kinder im schulpflichtigen Alter.
Förderbedarf im sprachlichen Bereich bei fremdsprachigen Kindern höherIm Frühjahr 2008 wurde eine Sprachstands-beobachtung bei 4½- bis 5½-jährigen Kindern durchgeführt. Dabei zeigten 90% der deutsch-
sprachigen Kinder, die einen Kindergarten be-suchten, ein altersgemäßes Sprachniveau, während nur 10% zusätzliche Fördermaßnah-men brauchten. Unter jenen Kindern, deren Erstsprache nicht Deutsch war, benötigten hingegen rund 58% zusätzliche Fördermaß-nahmen um ein altersadäquates Sprachniveau zu erreichen. Dabei waren die Sprachdefizite bei türkischen Kindern (82%) besonders hoch. Hingegen benötigte nur jedes zweite bosni-sche, serbische und kroatische Kind zusätzli-che Fördermaßnahmen.
Betreuung in Kindergärten verbessert SprachfähigkeitenUnter jenen Kindern, die zum Zeitpunkt der Sprachstandserhebung noch keinen Kinder-garten besuchten, sondern ausschließlich in der Familie oder bei Tagesmüttern betreut wurden, war der Anteil der Kinder mit sprach-lichem Förderbedarf mit rund 50% generell höher als bei in Kindergärten betreuten Kin-dern (23%).Deutschsprachige Kinder, welche keine Kin-derbetreuungseinrichtung besuchten, benö-tigten zu etwa 16% zusätzliche Unterstüt-zung, während es unter den fremdsprachigen Kindern sogar 80% waren. Mit 93% hatten türkische Kinder den größten Aufholbedarf, während bosnische, kroatische und serbische Kinder zu 71% sprachliche Förderungen benö-tigten.
Kinderbetreuung
1
2
41
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,00,10,20,30,40,50,60,70,80,91,0
Q.: StatiStik auStria, kindertagesheimstatistik 2008. – 1) Ohne Steiermark. Q.: BiFiE, Sprachstandsfeststellung (Frühjahr 2008); http://www.bifie.at/buch/455/5.
IndikatorVorschulischeBetreuungsquoten2008nach alter und Staatsangehörigkeit1)
KindermitFörderbedarfimsprachlichenBereich2008nach umgangssprache und kindergartenbesuch
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
% 100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Q.: StatiStik auStria, kindertagesheimstatistik 2005-2008. – 1) Ohne Steiermark. – 2) inkl. altersgemischter kinderbetreuungseinrichtungen.
AnteilderKindermitnichtdeutscherMutterspracheinKinder-betreuungseinrichtungen1)2005-2008
% 30
25
20
15
10
5
0Krippen Kindergärten2) Horte
Alter in Jahren
PersoneninKinderbetreuungseinrichtungen1)allerAltersgruppen2008nach Staatsangehörigkeit, anwesenheit und Berufstätigkeit der Mutter
Staatsangehörigkeit Kinder
Ausmaß der Kinderbetreuung Berufstätigkeit der Mutter
GanztägigNur
vormittagsNur
nachmittags Vollzeit Teilzeit Gar nicht
Insgesamt 267.350 48,8% 40,1% 11,1% 28,1% 36,4% 35,5%
Österreich 235.348 48,2% 40,8% 11,0% 28,2% 38,2% 33,6%
Nicht-Österreich 32.002 53,7% 34,9% 11,5% 27,1% 23,1% 49,9%
Ehem. Jugoslawien 10.526 54,9% 35,0% 10,1% 32,2% 27,2% 40,6%
Türkei 6.124 46,1% 40,5% 13,4% 16,5% 18,8% 64,8%
Sonstige 15.352 55,9% 32,5% 11,6% 27,8% 22,0% 50,3%
Q.: StatiStik auStria, kindertagesheimstatistik 2008. – 1) Ohne Steiermark.
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
Deutsch
Nicht-Deutsch
Bosnisch, Kroatisch, Serbisch
Türkisch
sonstige Erstsprache
Mehrsprachig
0 10 20 30 40 50 60 8070 90 100%
Kinder, die bereits einen Kindergarten besuchen
Kinder, die noch keine Kinderbetreuungseinrichtung besuchen
2005 2006 2007 2008
Österreich
Ausland
22,1% 22,0% 23,4% 24,1%
20,6% 21,5% 22,6% 23,9% 24,5% 26,0%
27,3% 28,7%
15,6%10,0%
79,7%58,1%
92,8%81,7%
71,0%49,2%
77,7%55,0%
80,0%29,6%
2Indikator
1
4242
Ausländische Schüler/-innen besuchen re-lativ selten maturaführende SchulenEtwas mehr als 9% aller Schüler/-innen des Schuljahres 2008/09 waren ausländische Staatsangehörige. In Sonderschulen lag der Ausländeranteil mit rund 19% doppelt so hoch, wobei der Großteil davon auf Staatsan-gehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien) und der Türkei entfiel. Hin-gegen war der Anteil ausländischer Schüler/ -innen in maturaführenden Schulen deutlich unterdurchschnittlich (AHS 6% und BHS 5%). Vor allem in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen überwogen dabei die Staatsangehöri-gen der EU, des EWR und der Schweiz im Ver-gleich zu den Schülerinnen und Schülern aus dem ehemaligen Jugoslawien oder der Türkei.
Anteil nichtdeutschsprachiger Schülerin-nen und Schüler in Sonderschulen be-sonders hochDie Wahl des Schultyps geht in vielen Fällen mit den Deutschkenntnissen der Schulkinder aus Migrantenfamilien einher. Schüler/-innen, die zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung im Alltag kein Deutsch sprechen, sind daher oft gezwungen, ihre Ausbildung an einer Sonder-schule statt in einer Volksschule zu beginnen. Hier stammten im Schuljahr 2008/09 rund 28% aller Schüler/-innen aus nichtdeutsch-sprachigen Familien. In Volks- und Haupt-
schulen war hingegen nur gut ein Fünftel der Schulkinder fremdsprachig. In weiterführen-den Schulen verringert sich der Anteil nicht-deutschsprachiger Schüler/-innen abermals: So stammten in Allgemeinbildenden Höhe-ren Schulen 13% und in Berufsbildenden Hö-heren Schulen nur 11% der Auszubildenden aus fremdsprachigen Familien.
15% der fremdsprachigen Hauptschul-kinder verlassen das Schulsystem ohne Pflichtschulabschluss Analysiert man den weiteren Schulbesuch von Schülerinnen und Schülern, die 2007/08 die achte Schulstufe besucht haben, so zei-gen sich große Unterschiede sowohl nach dem zuletzt besuchten Schultyp als auch nach der Umgangssprache. Rund 15% der nicht-deutschsprachigen Schüler/-innen, die ihre achte Schulstufe an einer Hauptschule absol-viert hatten, setzten ihre Ausbildung (zumin-dest in Österreich) nicht weiter fort. Bei ihren deutschsprachigen Klassenkameraden waren es hingegen nur knapp 5%, die das Bildungs-system noch vor Abschluss der neunten Schul-stufe verließen und daher keinen Pflichtschul-abschluss erlangten. Auch der Anteil jener, die 2008/09 die achte Schulstufe wiederhol-ten, war bei fremdsprachig aufgewachsenen Jugendlichen mit 4,6% deutlich höher als bei Deutschsprachigen (0,8%).
Bei Jugendlichen, die ihre achte Schulstu-fe an einer AHS-Unterstufe absolviert hat-ten, zeigten sich hingegen deutlich geringere Anteile von „Schulabbrechern“. Nur 1% der deutschsprachigen und knapp 3% der fremd-sprachigen AHS-Schüler/-innen beendeten ih-re Ausbildung ohne Pflichtschulabschluss. Al-lerdings war der Anteil jener, die die achte Schulstufe wiederholen mussten, an der AHS deutlich höher als an der Hauptschule.
Wiederholung von Schulstufen und Über-tritte in weniger anspruchsvolle Schulty-pen bei Fremdsprachigen häufigerBetrachtet man jene Schülerinnen und Schü-ler, die im Schuljahr 2007/08 die neunte Schul-stufe an einer maturaführenden Schule be-sucht hatten, so stiegen im Folgejahr 80% der deutschsprachigen und 64% der fremdspra-chigen Jugendlichen in die nächste Klasse auf. Mit 11% mussten mehr als doppelt so viele fremdsprachige als deutschsprachige Schüler/ -innen die neunte Schulstufe wiederholen. Au-ßerdem war der Anteil jener Schüler/-innen, die ihre Ausbildung nach der neunten Schul-stufe an einer nicht maturaführenden Schu-le (Berufsschule oder Fachschule) fortsetzten oder überhaupt keine weitere Schulausbildung in Österreich anstrebten, bei den fremdspra-chigen Auszubildenden deutlich höher als bei den deutschsprachigen.
Schulbesuch
3
6
43
WeiterführenderSchulbesuchvonSchülerinnenundSchülernnach der 9. Schulstufe 2007/08 (aHS/BHS) nach umgangssprache
Q.: StatiStik auStria, Schulstatistik.
0 5 10 15 20 25 30
Schüler/-innenmitnichtdeutscherUmgangsspracheimSchuljahr2008/09nach Schultyp
BHS
BMS
Berufsschule
AHS
Neue Mittelschule
Polytechnische Schule
Sonderschule
Hauptschule
Volksschule
Q.: StatiStik auStria, Schulstatistik.
0 5 10 15 20 25 30%
11,0%
17,0%
13,3%
8,2%
24,2%
21,7%
27,8%
20,5%
22,3%
Umgangssprache: Deutsch
Schüler/-innenimSchuljahr2008/09nach Schultyp und Staatsangehörigkeit
SchultypSchüler/-innen
insgesamt
Schüler/-innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Insgesamt Darunter
Absolut In %EU/EWR/
SchweizEhem. Jugoslawien
(ohne Slowenien) TürkeiSonstiges
Ausland
Alle Schulen zusammen 1.155.882 108.208 9,4% 2,3% 3,7% 1,7% 1,7%
Volksschule 332.210 37.237 11,2% 2,6% 4,2% 2,2% 2,3%
Hauptschule 237.989 30.196 12,7% 1,9% 5,3% 3,0% 2,4%
Sonderschule 13.170 2.456 18,6% 2,4% 7,2% 5,5% 3,5%
Polytechnische Schule 20.648 2.881 14,0% 1,8% 5,8% 3,3% 3,0%
Neue Mittelschule 3.441 562 16,3% 2,8% 5,2% 4,6% 3,7%
Allgemeinbildende Höhere Schule 204.787 13.207 6,4% 3,0% 2,0% 0,4% 1,1%
Berufsschule 140.373 9.036 6,4% 2,0% 2,9% 1,0% 0,5%
Berufsbildende Mittlere Schule 58.054 4.985 8,6% 2,1% 4,0% 1,2% 1,3%
Berufsbildende Höhere Schule 145.210 7.648 5,3% 1,7% 2,4% 0,4% 0,7%
Q.: StatiStik auStria, Schulstatistik.
Umgangssprache: Nicht-Deutsch Schulbesuch im Schuljahr 2008/09:
Aufstieg in die nächste Klasse
Wiederholung der Schulstufe
Wechsel in eine andere maturaführende Schule
Wechsel in eine nicht-maturaführende Schule
Ohne weitere schulische Ausbildung
Q.: StatiStik auStria, Schulstatistik.
WiederholerundSchulabbrechernachder8.Schulstufe2007/08nach umgangssprache und Schultyp
% 18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
0,000,020,040,060,080,100,120,140,160,184,5%
deutschAHS-Unterstufe
deutschnicht deutsch nicht deutschHauptschule
4,6%
14,9%
3,7%
7,1%
2,7%0,8% 1,0%
Wiederholung der 8. Schulstufe im Schuljahr 2008/09
Keine weitere schulische Ausbildungim Schuljahr 2008/09
Indikator
Indikator
3
6
4444
Anzahl und Anteil ausländischer Studie-render in Österreich stark steigendDie Zahl ausländischer Studierender in Ös-terreich stieg seit den 1970er-Jahren konti-nuierlich an. Lediglich nach Einführung der Studiengebühren im Jahr 2001 gab es einen kurzzeitigen Rückgang der Studierendenzah-len. Besuchten Anfang der 1970er-Jahre we-niger als 10.000 ausländische Staatsange-hörige eine österreichische Universität, so sind es gegenwärtig bereits fünfmal so vie-le. Im Wintersemester 2008/09 waren rund 47.000 Ausländer/-innen inskribiert; dies ent-sprach gut einem Fünftel aller Studierenden an österreichischen Universitäten. Dazu ka-men 2008/09 noch weitere 3.700 ausländi-sche Studentinnen und Studenten an Fach-hochschulen, an denen der Ausländeranteil bei rund 11% lag.
Zwei Drittel der ausländischen Studie-renden kommen aus EU- und EWR- Staaten Insgesamt studierten im Wintersemester 2008/09 rund 32.000 Angehörige aus EU- und EWR-Staaten an öffentlichen Universitäten. Der Großteil davon waren Deutsche (15.300 Personen), die insgesamt ein Drittel aller aus-ländischen Studierenden in Österreich aus-machten. Eine ebenfalls große Gruppe unter
den Studierenden waren die vorwiegend aus Südtirol stammenden italienischen Staatsan-gehörigen (6.200 Personen). Jeweils mehr als 1.000 Studierende kamen aber auch aus den EU-Mitgliedsstaaten Polen, Slowakei, Ungarn und Bulgarien. Aus den Nachfolgestaaten Ju-goslawiens (außer Slowenien) stammten 12% und aus der Türkei rund 5% aller ausländischen Studierenden in Österreich. Etwa 5.800 Perso-nen (12,3% aller Studierenden) kamen von ei-nem anderen Kontinent zum Bildungserwerb nach Österreich: Der größte Teil davon ent-fiel auf Staatsangehörige asiatischer Länder (4.000 Personen), gefolgt von amerikanischen Studierenden (knapp 1.000 Personen).
Ausländerinnen und Ausländer schließen ihr Studium in kürzerer Studiendauer abIm Studienjahr 2007/08 schlossen fast 24.000 Studierende, darunter 3.500 ausländi-sche Staatsangehörige (15%), ihr Hochschul-studium ab. Ausländer/-innen benötigten für ihr Studium im Durchschnitt etwas kürzer als ihre österreichischen Kommilitonen: So be-nötigten inländische Studierende für ihr Dip-lomstudium im Mittel 12,3 Semester, wäh-rend ausländische Staatsangehörige bereits nach 11,6 Semestern ihr Studium beendeten. Noch größer fiel der Unterschied in der Studi-endauer bei Lehramtsstudien aus, wobei ge-
nerell die Zahl der ausländischen Absolventin-nen und Absolventen von Lehramtsstudien in Österreich sehr gering war.
Die Beliebtheit des Studienstandor- tes Österreich für ausländische Studie-rende zeigt sich im europäischen Ver-gleich: In Österreich lag 2007 der Aus-länderanteil unter den Studierenden im Tertiärbereich (im Wesentlichen über die Matura hinausgehende Ausbildun-gen) bei 17%. Höhere Werte verzeichne-ten nur die beiden Kleinstaaten Liech-tenstein (72%) und Luxemburg (42%), Großbritannien (31%), Zypern (27%) und die Schweiz (19%). Frankreich und Deutschland wiesen mit Anteilen von rund 11% etwas geringere Werte als Ös-terreich auf, während der Anteil auslän-discher Studentinnen und Studenten in Italien mit 3% bereits sehr niedrig war. Die niedrigsten Anteilswerte in Europa verzeichneten zahlreiche osteuropäische Staaten mit oft weniger als 2% auslän-dischen Studierenden. Einzig die Tsche-chische Republik lag mit knapp 7% zwi-schen den Niederlanden und Norwegen und damit noch deutlich vor einigen süd-europäischen Staaten wie etwa Spanien und Italien (jeweils rund 3%).
StudierendeanHochschulen
4
4545
AusländischeordentlicheStudierendeanöffentlichenUniversitätenimWS2008/09
0
10000
20000
30000
40000
50000Q.: StatiStik auStria, Hochschulstatistik.
Deutschland33%
Italien13%
Türkei5%
Sonstige EU-/ EWR-Staaten
22%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
12%
Sonstiges Europa3%
Übersee12%
Q.: EurOStat. – 1) Daten aus 2006
AnteilausländischerStudierenderimTertiärbereich2007in ausgewählten europäischen StaatenQ.: StatiStik auStria, Hochschulstatistik.
EntwicklungderausländischenStudierendenanöffentlichenUniversitätenundFachhochschulen1955/56-2008/09
1955/
56
1957/58
1959/6
0
1961/6
2
1963/6
4
1965/6
6
1967/6
8
1969/70
1971/
72
1973/
74
1975/
76
1977/78
1979/80
1981/82
1983/
84
1985/
86
1987/88
1989/90
1991/92
1993/
94
1995/
96
1997/98
1999/00
2001/
02
2003/
04
2005/
06
2008/
09
2007/
08
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Wintersemester
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8
LiechtensteinLuxemburg1)
Vereinig. KönigreichZypern
SchweizÖsterreich
BelgienDeutschland
FrankreichSchwedenDänemark
IrlandNorwegen
Tschechische Rep.Niederlande
MaltaIsland
PortugalBulgarien
GriechenlandUngarn
72,4%42,4%
31,3%26,9%
19,3%16,7%
12,0%11,3%11,3%
10,3%9,0%8,8%
Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten
Ausländische Studierende an Fachhochschulen
0 10 20 30 40 50 60 70 80%
Q.: StatiStik auStria, Hochschulstatistik.
DurchschnittlicheDauerderanöffentlichenUniversitäten2007/08abgeschlossenenStudiennach Staatsangehörigkeit
14
12
10
8
6
4
2
0
0
2
4
6
8
10
12
14
Bachelorstudien Lehramtsstudien Diplomstudien Masterstudien Doktoratsstudien
Stud
ienda
uer in
Sem
ester
n
7,2
12,2
10,7
12,3
4,0
6,6
4,0
6,47,6
11,6
österreichische Staatsangehörige
ausländische Staatsangehörige
7,3%6,8%6,5%6,2%
4,9%4,9%
3,6%3,5%3,5%
Indikator
4
4646
Bildungsstand der BevölkerungDie in Österreich lebenden Personen mit Mi-grationshintergrund weisen ein deutlich an-deres Bildungsprofil auf als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. So sind Zuwan-derer in den höchsten und niedrigsten Bil-dungsschichten überproportional vertreten, während die inländische Bevölkerung über-durchschnittlich häufig die mittlere Bildungs-ebene der Lehr- und Fachschulausbildungen (welche allerdings ein österreichisches Spezi-fikum darstellen) abgeschlossen hat.Diese Unterschiede in der Bildungsstruktur sind im Zeitverlauf relativ konstant, obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten sowohl bei der österreichischen als auch bei der auslän-dischen Bevölkerung zu einem deutlichen An-stieg des Bildungsniveaus kam. Bei der auslän-dischen Bevölkerung ist der Anstieg zwischen 1991 und 2009 vor allem auch auf die Zuwan-derung hoch qualifizierter Arbeitskräfte aus an-deren EU-Staaten zurückzuführen.
Ein Drittel der Migrantinnen und Migranten hat Matura Verfügte 2009 rund ein Viertel der österreichi-schen Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jah-ren über Matura oder einen akademischen Abschluss, traf dies auf gut ein Drittel aller Personen mit Migrationshintergrund gleichen Alters zu. Rund 17% der Zuwanderer hatten eine Universität, Fachhochschule oder Aka-
demie abgeschlossen, wogegen es bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund nur knapp 14% waren. Während nur sehr wenige Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei über einen Hochschulabschluss verfügten, wiesen Personen aus anderen EU- oder EWR-Staaten inkl. der Schweiz (29%) so-wie Zuwanderer aus sonstigen Staaten (34%) besonders hohe Akademikeranteile auf.
Zuwanderer haben doppelt so oft nur ei-nen PflichtschulabschlussAuch auf der anderen Seite der Bildungshier-archie – bei den niedrigeren Bildungsabschlüs-sen – zeigten sich überdurchschnittliche Antei-le der Zuwanderer. Verfügten 2009 etwa 13% der inländischen Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren maximal über einen Pflichtschulab-schluss, lag dieser Anteil bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund mit 31% mehr als doppelt so hoch. Insbesondere Migrantinnen und Migranten aus der Türkei (68%) hatten
überwiegend keine über die Pflichtschule hin-ausgehende Ausbildung abgeschlossen. Aber auch knapp 40% der gleichaltrigen Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (ohne Slo-wenien) hatten nur die Pflichtschule absolviert.
Bildungsstand der zweiten Generati-on nähert sich der inländischen Bevölke-rung an Unterscheidet sich die Bildungsstruktur der ers-ten Zuwanderergeneration noch sehr deutlich von jener der Personen ohne Migrationshin-tergrund, nähert sich das Bildungsniveau der zweiten Generation bereits an das der inländi-schen Bevölkerung an. So war bei den Ange-hörigen der zweiten Generation der Anteil der 25- bis 64-jährigen, die nur über einen Pflicht-schulabschluss verfügten, mit 20% deutlich niedriger als bei ihrer Elterngeneration (33%). Hingegen war der Anteil der Berufs- und Fach-schulabsolventen bei den in Österreich gebo-renen Migrantinnen und Migranten mit 51% markant höher als bei den im Ausland gebore-nen Zuwanderern und näherte sich dem Wert der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (59%) an. Die Maturanten- und Akademikeran-teile der Angehörigen der zweiten Generation unterschieden sich nur geringfügig von jenen der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund; sie waren allerdings mit zusammen 28% nied-riger als bei den Migrantinnen und Migranten der ersten Generation (35%).
BildungsstandderZuwanderer
5
5
5
47
Q.: StatiStik auStria, Volkszählungen (1971 und 1991), Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009 ( Jahresdurchschnitt).
VeränderungderBildungsstrukturderBevölkerung1971bis2009nach Staatsangehörigkeit
1971
1991
2009
1971
1991
2009
Österreicher/-innen
Ausländer/-innen
Bildungsstandder25-bis64-jährigenBevölkerung2009nach Migrationshintergrund
Mit Migrationshintergrund
Gesamtohne Migrations-
hintergrund insgesamt Erste Generation Zweite GenerationEU/EWR/
SchweizEhem. Jugoslawien
(ohne Slowenien) Türkei Sonstige Staaten
Insgesamt abs. (in 1.000) 4.596,9 3.710,8 886,1 789,1 97,0 306,4 311,2 132,7 135,8Pflichtschule 16,7% 13,3% 31,3% 32,7% 20,5% 9,9% 39,1% 68,3% 25,7%Lehre, BMS 54,4% 59,1% 34,9% 32,8% 51,3% 39,5% 42,7% 21,9% 18,9%AHS, BHS, Kolleg 14,4% 13,9% 16,4% 16,6% 14,7% 21,9% 13,1% 6,2% 21,5%Universität, FH, Akademien1) 14,4% 13,7% 17,4% 17,9% 13,5% 28,7% 5,2% (3,6%) 33,8%
Männer abs. (in 1.000) 2.288,2 1.866,2 422,0 374,3 47,7 132,0 152,1 71,9 66,0Pflichtschule 11,8% 8,3% 27,2% 28,5% 16,8% 7,3% 29,4% 61,4% 24,7%Lehre, BMS 60,4% 64,6% 41,5% 39,7% 55,4% 43,4% 54,8% 27,8% 21,8%AHS, BHS, Kolleg 14,0% 14,0% 14,0% 14,0% 14,3% 17,7% 11,2% (7,2%) 20,5%Universität, FH, Akademien1) 13,8% 13,0% 17,3% 17,8% 13,5% 31,6% 4,6% (3,6%) 32,9%
Frauen abs. (in 1.000) 2.308,7 1.844,6 464,1 414,8 49,3 174,4 159,1 60,8 69,9Pflichtschule 21,6% 18,2% 35,1% 36,4% 24,0% 11,9% 48,3% 76,4% 26,7%Lehre, BMS 48,5% 53,5% 28,8% 26,6% 47,2% 36,6% 31,2% 15,1% 16,1%AHS, BHS, Kolleg 14,8% 13,9% 18,5% 18,9% 15,1% 25,0% 14,9% (4,9%) 22,5%Universität, FH, Akademien1) 15,1% 14,4% 17,6% 18,1% 13,6% 26,4% 5,7% (3,6%) 34,7%
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009 (Jahresdurchschnitt). – Bevölkerung in Privathaushalten ohne Präsenz- und Zivildiener. – 1) inkl. universitätslehrgänge. – ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar.
0 20 40 60 80 100
Universität, FH, Akademie
AHS, BHS
Lehre, BMS
Pflichtschule
Höchste abgeschlossene Ausbildung:
0 20 40 60 80 100 %
Indikator
5
57,4%
32,2%
14,8%
69,2%
58,6%
30,7%
34,0%
51,7%
57,2%
17,1%
22,7%
34,2%
5,9%
9,3%
14,3%
9,3%
10,4%
15,5%
2,8%
6,8%
13,7%
4,4%
8,3%
19,6%
48
Arbeitsmarkt
5050
Geringe Erwerbstätigkeit von Zuwan- derernPersonen mit Migrationshintergrund stehen in geringerem Maße als Österreicher/-innen im Erwerbsleben. So lag die Erwerbstätigen-quote von Personen mit Migrationshinter-grund im Jahr 2009 bei 64%, jene der Bevöl-kerung ohne Migrationshintergrund dagegen bei 74%. Dieser Unterschied ist wesentlich auf die niedrigere weibliche Erwerbsbetei-ligung von Migrantinnen (57% gegenüber 69%) zurückzuführen, zeigte sich in gerin-gerem Ausmaß aber auch bei den Männern (71% gegenüber 78%).Allerdings stellte die Bevölkerung mit Migrati-onshintergrund eine sehr heterogene Gruppe dar: So wiesen Personen aus EU- bzw. EWR-Ländern (mit 69%) ebenso wie aus dem ehe-maligen Jugoslawien stammende Personen (mit 66%) deutlich höhere Erwerbstätigen-quoten auf als Personen mit türkischem Mi-grationshintergrund (54%). Bei Personen aus außereuropäischen Ländern lag die Erwerbs-beteiligung hingegen bei 60%.
Besonders geringe Erwerbsbeteiligung türkischer FrauenDie Erwerbsbeteiligung der Frauen schwankte je nach Herkunftsland: Einerseits waren die Er-werbstätigenquoten der Frauen aus EU-/EWR-
Ländern und der Schweiz (62%) sowie dem ehemaligen Jugoslawien (61%) kaum niedri-ger als jene der Österreicherinnen ohne Mig-rationshintergrund (69%). Hingegen nahmen nur eine Minderheit der türkischen Frauen (39%) sowie die Hälfte der Frauen aus sonsti-gen Staaten (52%) am Erwerbsleben teil.
Im EU-Vergleich war die Erwerbstä-tigenquote der 15- bis 64-jährigen Nicht-EU-Staatsangehörigen im Jahr 2008 in Dänemark (78%), in den Niederlanden (77%) und in Schweden (74%) beson-ders hoch. Österreich folgte mit 72% und lag somit deutlich über dem EU-Durch-schnitt von 66%. Wesentlich niedriger war sie hingegen etwa in Malta (55%), Ungarn (57%) oder Italien (59%).
Mehr ältere erwerbstätige Migrantinnen und MigrantenLag die Erwerbsbeteiligung der Bevölke-rung mit Migrationshintergrund in den Al-tersgruppen unter 55 Jahren unter jener der Österreicher/-innen, war bei den 55- bis 64-Jährigen der Anteil der Erwerbstätigen un-ter den Zuwanderern mit 44% etwas höher als bei der Bevölkerung ohne Migrationshin-
tergrund (41%). Dies galt gleichermaßen für Männer wie für Frauen. Eine höhere Erwerbs-beteiligung in dieser Altersgruppe ergab sich für Personen aus den EU-/EWR-Ländern und der Schweiz (47%), besonders niedrig war sie hingegen bei der Bevölkerung mit türkischem Migrationshintergrund (17%), bei türkischen Frauen lag sie sogar nur bei 11%.
Höhere Erwerbsbeteiligung der zweiten MigrationsgenerationZuwanderer der zweiten Generation sind stärker auf dem Arbeitsmarkt integriert als je-ne der ersten Generation. Insbesondere bei den 35- bis 54-Jährigen bestanden im Jahr 2009 kaum noch Unterschiede in der Er-werbsbeteiligung zur Bevölkerung ohne Mi-grationshintergrund.Dies galt auch für die Erwerbsbeteiligung der Frauen mit Migrationshintergrund, die jedoch in allen anderen Altersgruppen niedriger als bei den Österreicherinnen war. Bei den Män-nern lag die Erwerbstätigenquote der Mig-ranten zweiter Generation mit Ausnahme der 15- bis 24-Jährigen in allen Altersgrup-pen über jener der Österreicher. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den 45- bis 54-Jährigen, wo die Erwerbsbeteiligung der Migranten zweiter Generation 96%, die der Österreicher jedoch nur 88% beträgt.
Erwerbstätigkeit
7
7
7
7
51
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Erwerbstätigenquote2009nach Geschlecht und Migrationshintergrund
Insgesamt Kein Migrations- hintergrund
Migrations-hintergrund
EU/EWR/ Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei Sonstige Staaten
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Antei
l der
Erwerb
stätig
en an
den P
erson
en gl
eiche
n Ge
schlec
hts u
nd M
igrat
ionsh
interg
runds
in %
0,00,10,20,30,40,50,60,70,80,91,0
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Erwerbstätigenquote2009nach alter und Migrationshintergrund
Frauenerwerbstätigenquote2009nach alter und Zuwanderergeneration
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 Jahre
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 Jahre
in %
der B
evölk
erung
gleic
hen A
lters
und M
igrati
onsh
interg
runds
in %
der B
evölk
erung
gleic
hen A
lters
und M
igrati
onsh
interg
runds
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Kein Migrationshintergrund EU/EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei Sonstige Staaten
Kein Migrationshintergrund Erste ZuwanderergenerationZweite Zuwanderergeneration
77% 78%71%
78%71% 66% 68%66% 69%
57%62% 61%
39%
52%
72% 74%64%
69% 66%
54%60%
Insgesamt Männer Frauen
Indikator
7
Indikator
7
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 Jahre
in %
der F
rauen
gleic
hen A
lters
und M
igrati
onsh
interg
runds
Frauenerwerbstätigenquote2009nach alter und Migrationshintergrund
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Kein Migrationshintergrund EU/EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei Sonstige Staaten
Indikator
7
Indikator
7
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen.– Bevölkerung in Privathaushalten.
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 Jahre
in %
der B
evölk
erung
gleic
hen A
lters
und M
igrati
onsh
interg
runds 100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Kein Migrationshintergrund Erste ZuwanderergenerationZweite Zuwanderergeneration
Erwerbstätigenquote2009nach alter und Zuwanderergeneration
Indikator
7
5252
Ausländerbeschäftigung in ÖsterreichIm Jahr 2009 hatten rund 12% der Beschäf-tigten in Österreich eine ausländische Staats-angehörigkeit, etwa 17% der Erwerbstätigen hatten einen Migrationshintergrund.
Die unselbständige Beschäftigung von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staa-ten unterliegt in Österreich einer Quo-tenpflicht. Das Wirtschaftsministerium legt daher jährlich u.a. die maximal zu-lässige Zahl der Aufenthaltstitel für Fach-arbeiter fest. Allerdings wurde diese Quote in den vergangenen Jahren nie vollständig ausgeschöpft.
Türkische und jugoslawische Zuwanderer sind überwiegend Arbeiter/-innenBei den Erwerbstätigen ohne Migrationshin-tergrund überwogen im Jahr 2009 Angestell-te und Beamte (zusammen 61%), nur knapp 24% waren Arbeiter/-innen. Hingegen waren Personen mit Migrationshintergrund überwie-gend (zu 46%) als Arbeiter/-innen beschäftigt. Besonders hohe Arbeiteranteile ergaben sich bei Personen aus der Türkei (65%) sowie dem ehemaligen Jugoslawien (63%). Weibliche Zu-wanderer standen deutlich häufiger (48%) in
einem Angestelltenverhältnis als männliche (32%), hingegen waren Migranten häufiger Arbeiter (53%) als Migrantinnen (38%).
Weniger selbstständige Migrantinnen und MigrantenMit einem Anteil von rund 10% der Erwerbs-tätigen waren Personen mit Migrations-hintergrund im Jahr 2009 deutlich seltener selbstständig als die österreichische Bevöl-kerung (14%). Allerdings wiesen Personen aus den EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz ähnliche Selbstständigenquoten auf wie Personen ohne Migrationshintergrund. Vergleicht man nur die Selbstständigen au-ßerhalb der Landwirtschaft (in der Landwirt-schaft ist der Zuwandereranteil sehr gering), so liegt die Selbstständigenquote bei Migran-tinnen und Migranten sogar knapp über jener der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Lediglich bei Zuwanderern aus dem ehemali-gen Jugoslawien (3,4%) und der Türkei (6%) war Selbstständigkeit deutlich seltener, ins-besondere unter Frauen aus diesen Ländern.
Große Unterschiede in der Ausländerbe-schäftigung zwischen den Branchen Für die Beschäftigten mit Migrationshin-tergrund waren der Handel (19%) und die Sachgütererzeugung (15%) die wichtigsten
Beschäftigungszweige, gefolgt von Beher-bergung und Gastronomie (12%) sowie der Bauwirtschaft (11%). Allerdings bestanden einige Unterschiede zwischen den Zuwan-derergenerationen: So arbeiteten Migrantin-nen und Migranten der ersten Generation vor allem im Tourismus (13%) und der Bauwirt-schaft (11%), wogegen Zuwanderer der zwei-ten Generation vermehrt im Handel (23%) beschäftigt waren.Unternehmensdienstleistungen waren im Jahr 2009 die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten mit Migrationshin-tergrund (37%), wobei der Anteil bei Frau-en (41%) in dieser Branche höher war als bei Männern (31%). Umgekehrtes galt für den Tourismus, der Branche mit dem zweitgröß-ten Anteil an beschäftigten Zuwanderern. Hier war der Anteil der beschäftigten Män-ner mit Migrationshintergrund (38%) deutlich höher als bei den Frauen (30%). Männer mit Migrationshintergrund waren des Weiteren überdurchschnittlich oft im Bauwesen anzu-treffen (22%), Frauen in der Sachgütererzeu-gung (20%). Branchen mit einem sehr gerin-gen Anteil an ausländischen Beschäftigten waren das Finanz- und Versicherungswesen (9%), die öffentliche Verwaltung und Vertei-digung (6%) sowie die Land- und Forstwirt-schaft (3%).
BeschäftigungundberuflicheStellung
8
53
Erwerbstätige2009nach Branche und Migrationshintergrund
Branche
ohneMigrations- hintergrund
Mit Migrationshintergrund
Insgesamt Erste Generation Zweite Generation
alle Branchen 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%Handel 15,6% 17,1% 16,2% 22,5%Sachgütererzeugung 14,9% 15,1% 15,1% 15,5%Gesundheit und Soziales 9,7% 8,6% 8,8% 7,6%Bauwesen 8,2% 10,8% 11,4% 7,5%Öffentliche Verwaltung, Verteidigung 7,7% 2,5% 2,1% (4,9%)Beherbergung, Gastronomie 5,0% 12,3% 13,4% (6,0%)Erziehung und Unterricht 6,6% 4,2% 3,8% 6,4%Land- und Forstwirtschaft, Bergbau 6,4% 1,1% 1,2% (0,9%)freie Berufe, Wissenschaft, Technik 5,4% 4,1% 4,2% (3,6%)Verkehrswesen 4,9% 5,4% 5,3% (5,9%)Finanz- und Versicherungswesen 3,9% 1,9% 1,4% (4,7%)Unternehmensdienstleistungen 2,6% 7,4% 8,0% (4,3%)Information, Kommunikation 2,7% 2,1% 1,9% (3,4%)persönliche Dienstleistungen 2,5% 2,3% 2,2% (3,0%)Kunst, Unterhaltung 1,6% 2,1% 2,2% (1,4%)Ver- und Entsorgung 1,2% (0,6%) (0,5%) (1,1%)Grundstücks- und Wohnungswesen 0,7% 1,0% (1,0%) (1,3%)Haushaltspersonal 0,2% (0,3%) (0,4%) (0,1%)
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar.
BeruflicheStellungderErwerbstätigen2009nach Migrationshintergrund
Erwerbs-tätige
insgesamt
Unselbstständige Selbstständige
Insgesamt Arbeiter Angestellte
Beamte, Vertrags-bedienst.
Freie Dienst-
nehmer Insgesamt
Außerhalb der Land-wirtschaft
In der Landwirt-
schaft
Migrationshintergrund in 1.000 in % aller Erwerbstätigen gleichen Migrationshintergrunds
Insgesamt 4.077,7 86,6% 27,3% 47,0% 11,0% 1,3% 13,4% 8,9% 4,4%
Kein Migrationshintergrund 3.386,9 85,9% 23,5% 48,6% 12,5% 1,3% 14,1% 8,9% 5,3%
Mit Migrationshintergrund 690,8 90,4% 46,1% 39,0% 3,8% 1,4% 9,6% 9,3% (0,3%)
EU/EWR/Schweiz 241,1 85,0% 24,6% 51,9% 6,5% (2,0%) 15,0% 14,4% (0,6%)
Ehem. Jugoslawien (o. Slow.) 251,9 96,5% 63,1% 30,5% (2,1%) (0,7%) 3,5% 3,4% (0,2%)
Türkei 95,7 93,9% 65,3% 26,2% (1,8%) (0,7%) (6,1%) (6,0%) (0,1%)
Sonstige Staaten 102,1 84,7% 37,1% 41,6% (3,4%) (2,6%) 15,3% 15,2% (0,1%)
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar.
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus – arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wo-chen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – 1) Selbstständige außerhalb der Landwirtschaft. – 2) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet u. stat. kaum interpretierbar.
Selbstständigenquoten1)2009nach Migrationshintergrund und Geschlecht
Insgesamt Kein Migrations-hintergrund
Mit Migrations-hintergrund
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei Sonstige Staaten
% 20
15
10
5
0
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
Männer FrauenInsgesamt
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten; Selbstständige außerhalb der Landwirtschaft. – Branchen sortiert nach Zahl der Erwerbstätigen. – 1) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar.
AnteilderErwerbstätigenmitMigrationshintergrund2009in % der Erwerbstätigen nach Branche und Geschlecht
HandelSachgütererzeugung
Gesundheit und SozialesBauwesen
Öffentl. Verwaltung, VerteidigungBeherbergung, Gastronomie
Erziehung und UnterrichtFreie Berufe, Wissenschaft,Technik
VerkehrswesenFinanz- und Versicherungswesen
UnternehmensdienstleistungenInformation, KommunikationPersönliche Dienstleistungen
Kunst, UnterhaltungVer- und Entsorgung
Grundstücks- und WohnungswesenHaushaltspersonal
Land- und Forstwirtschaft
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 %
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45
Männer
Frauen
Indikator
8
2)
2)
2)
2)2)
1)
1)
1)
1)1)
1)
1)
1)1)
1)
1)
5454
Geringerer Bildungsstand von ausländi-schen Erwerbstätigen Im Jahr 2009 hatte lediglich rund ein Drittel der Erwerbstätigen mit ausländischer Staats-angehörigkeit eine Lehre oder berufsbilden-de mittlere Schule abgeschlossen; dies wa-ren deutlich weniger als bei einheimischen Erwerbstätigen (52%). Hingegen war der Anteil der Erwerbstätigen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss aufwiesen, bei auslän-dischen Staatsangehörigen nahezu dreimal so hoch (52%) wie bei der österreichischen Bevölkerung (18%). Bei Staatsangehörigen der Türkei verfügten drei Viertel der Bevölke-rung, bei ex-jugoslawischen Staatsangehöri-gen zwei Drittel lediglich über einen Pflicht-schulabschluss.Auch unterschied sich der Akademikeranteil bei ausländischen Staatsangehörigen deut-lich von den österreichischen Erwerbstätigen (6% gegenüber 15%). Während in Österreich erwerbstätige EU-Bürger/-innen einen hohen Akademikeranteil aufwiesen (11%), war die-ser bei Erwerbstätigen mit türkischer oder ex-jugoslawischer Staatsangehörigkeit sehr ge-ring (jeweils 2%).
Häufigere Arbeitslosigkeit von Auslände-rinnen und Ausländern trotz höherer BildungAusländische Staatsangehörige sind unabhän-gig von ihrem Bildungsniveau stärker von Ar-beitslosigkeit betroffen als Österreicher/-innen. Insbesondere bei Personen mit keiner über die Pflichtschule hinausgehenden Ausbildung wiesen Ausländer/-innen (20%) eine höhere Arbeitslosenquote auf als die inländische Be-völkerung (18%). Besonders hoch war die Ar-beitslosigkeit bei Pflichtschulabsolventen mit türkischer (21%) und sonstiger Staatsangehö-rigkeit (31%). Die Arbeitslosenquoten von for-mal besser gebildeten Zuwanderern lagen mit 8% deutlich niedriger und nahe den Vergleichs-werten der Österreicher/-innen (7%).
Die Anerkennung ausländischer Bil-dungsabschlüsse gestaltet sich für vie-le Migrantinnen und Migranten schwie-rig. Neben den zum Teil hohen Kosten bestehen vor allem formale Schwierig-keiten zum Nachweis der Vergleichbar-keit mit einer österreichischen Ausbil-
dung. Daher sind viele Zuwanderer in
Österreich unter ihrem Qualifikations-niveau beschäftigt – man spricht dabei von „Dequalifikation“.
Hoher Anteil überqualifizierter Beschäf-tigter bei ZuwanderernMehr als ein Viertel der Beschäftigten mit Mi-grationshintergrund war im Jahr 2008 über-qualifiziert (28%), hingegen fühlten sich nur rund 10% der Bevölkerung ohne Migrations-hintergrund nicht entsprechend ihrer Berufs-ausbildung beschäftigt. Generell waren Frauen häufiger überquali-fiziert beschäftigt als Männer (32% gegen-über 25%). In besonders hohem Ausmaß waren Frauen aus den seit 2004 beigetre-tenen EU-Staaten (40%) sowie Frauen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens (36%) betroffen.In der ersten Generation der Zuwanderer ist Überqualifikation häufiger als in der zweiten (29% gegenüber 15%), und wiederum sind Frauen stärker betroffen als Männer (33% ge-genüber 26%).
Qualifikation
910
55Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktfoschung/Statistik, Sonderauswertung – Erwerbskarrierenmonitoring ( Jahresdurchschnitt).
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus arbeitskräfteerhebung ad-hoc-Modul „arbeits- und Lebenssituation von Migrantinnen und Migranten in Österreich“ – 2. Quartal 2008.
Erwerbstätige2009nach Staatsangehörigkeit und höchster abgeschlossener ausbildung
AnteilüberqualifizierterBeschäftigter2008nach Geschlecht und Migrationshintergrund
Arbeitslosenquoten2009nach Staatsangehörigkeit und ausbildung
Staatsangehörigkeit Insgesamt Pflichtschule Lehre, BMSAHS, BHS, Universität
Insgesamt 9% 18% 8% 4%
Österreich 8% 18% 7% 4%
Nicht-Österreich 12% 20% 8% 3%
EU/EWR/Schweiz 8% 18% 9% 3%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
13% 17% 7% 3%
Türkei 17% 21% 6% 5%
Sonstige Staaten 19% 31% 7% 4%
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonderauswerterung – Erwerbskarrierenmonitoring ( Jahresdurchschnitt).
0
20
40
60
80
100
0,000,050,100,150,200,250,300,350,40
% 100
80
60
40
20
0
% 40
30
20
10
0
Universität Matura Lehre, BMS Pflichschule
52%
18%
15%
15%
31%
52%
11%6%
38%
29%
21%
11%
30%
65%
3%2%
13%11%
15%
10%8%
12%
28%25%
32%29%
26%
33%
15% 14%17%
22%
73%
2%2%
13%
64%
16%
6%
Österreich
Insgesamt Kein Migrationshintergrund
Mit Migrationshintergrund
Erste Zuwanderergeneration
Zweite Zuwanderergeneration
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei Sonstige StaatenNicht-Österreich
Insgesamt MännerFrauen
Indikator
9Indikator
10
5656
Zuwanderer sind häufiger arbeitslosBei einer Gesamtarbeitslosenquote (natio-nale Definition) von 7,2% im Jahr 2009 war die Arbeitslosigkeit der Ausländer/-innen mit 10,2% deutlich höher als jene der österrei-chischen Staatsangehörigen (6,7%). Män-ner sind unabhängig von der Staatsangehö-rigkeit stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen (7,9% gegenüber 6,3%). Türkin-nen und Türken waren mit einer Quote von fast 14% doppelt so häufig arbeitslos wie Österreicher/-innen, gefolgt von Angehörigen sonstiger Nicht-EU-Staaten mit rund 13%. Staatsangehörige aus dem ehemaligen Ju-goslawien hatten eine Arbeitslosenquote von 11%, wogegen die Arbeitslosigkeit der Ange-hörigen von EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz mit 7,3% nur geringfügig höher war als die der Österreicher/-innen.
Kaum Unterschiede in der Jugendarbeits-losigkeit nach StaatsangehörigkeitDen Ergebnissen des Erwerbskarrierenmo-nitorings des AMS zufolge lag die Arbeitslo-senquote der 15- bis 24-Jährigen (nationale Definition) im Jahr 2009 bei rund 10%. Bei ausländischen Staatsangehörigen war sie mit 11% geringfügig höher. Unter den Jugendli-chen mit Staatsangehörigkeit Türkei oder ei-nes Nachfolgestaates Jugoslawiens waren jeweils 12,6% arbeitslos. Hingegen waren
Jugendliche aus sonstigen Nicht-EU-Staa-ten besonders betroffen von Arbeitslosigkeit (21,6%). Im EU-Vergleich liegt die Jugendar-beitslosigkeit in Österreich im unteren Drittel.
Langzeitarbeitslosigkeit bei ausländi-schen Staatsangehörigen geringerLaut Erwerbskarrierenmonitoring des AMS waren in Österreich im Jahr 2009 insgesamt 2,6% der als arbeitslos Gemeldeten (nationa-le Definition) länger als 12 Monate ohne Er-werb. Ausländische Staatsangehörige waren seltener von Langzeitarbeitslosigkeit betrof-fen als Österreicher/-innen (1,4% gegenüber 2,9%). Bei Personen aus der Türkei betrug die Langzeitarbeitslosenquote 1,6%, bei Perso-nen aus dem ehemaligen Jugoslawien 1,3%.
Stärkerer Anstieg der Arbeitslosenschu-lungen bei ausländischen Staatsangehö-rigenDie Zahl der Schulungsteilnehmer/-innen ist von rund 50.500 Personen im Jahr 2008 auf 64.100 im Jahr 2009 gestiegen (+27%). Wäh-rend der Anstieg bei den österreichischen Staatsangehörigen 25% betrug, waren es bei den nicht-österreichischen Staatsange-hörigen 35%.Schulungsmaßnahmen sollen Arbeitssu-chenden bei der Verbesserung ihrer Quali-fikation helfen. Zugleich bewirken sie aber
auch eine Reduktion der Arbeitslosenquote, da Schulungsteilnehmer/-innen nicht zu den Arbeitslosen gezählt werden. Die Verringe-rung fällt bei Zuwanderern mit 2,3 Prozent-punkten stärker aus als bei österreichischen Staatsangehörigen (1,5 Prozentpunkte). Be-sonders starke Effekte ergeben sich bei türki-schen Arbeitssuchenden (3,5 Prozentpunkte) sowie Angehörigen von sonstigen Nicht-EU-Staaten (5,6 Prozentpunkte).
Im Jahr 2008 betrug die Arbeitslo-sigkeit in Österreich nach internationa-ler Definition 3,4% für Inländer/-innen, 5,7% für EU-Bürger/-innen und 9,2% für Nicht-EU-Ausländer/-innen. Ähnliche Ar-beitslosenquoten bei Zuwanderern ver-zeichnete unter den Nachbarstaaten die Schweiz, wogegen Deutschland sowohl bei inländischen (6,9%) als auch bei aus-ländischen Staatsangehörigen (14,1%) deutlich höhere Werte aufwies. In der Tschechischen Republik lag die Arbeits-losenquote der ausländischen Staatsan-gehörigen sogar unter jener der inlän-dischen Bevölkerung (3,7% gegenüber 4,4%). Hingegen war in Italien sowohl die Arbeitslosigkeit der Inländer/-innen (6,5%) als auch der Ausländer/-innen (8,5%) höher als in Österreich.
ArbeitslosigkeitundSchulungen
9
11
12
57
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonder-auswertung – Erwerbskarrierenmonitoring (Jahresdurchschnitte). – anteil der mehr als 365 tage arbeitslos gemeldeten Personen an allen arbeitslosen.
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonder-auswertung – Erwerbskarrierenmonitoring (Jahresdurchschnitte). – anteil der 15- bis 24-jährigen arbeitslos gemeldeten Personen an den unselbstständigen Erwerbspersonen gleichen alters.
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonderauswertung – Erwerbskarrierenmonitoring ( Jahresdurchschnitte).
Arbeitslosenquoten2009nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Gesamt Männer Frauen
2005 2006 2007 2008 2009 2005 2006 2007 2008 2009 2005 2006 2007 2008 2009
% 12
10
8
6
4
2
0
% 5
4
3
2
1
0
% 16
14
12
10
8
6
4
2
0
% 25
20
15
10
5
0
0
5
10
15
20
25
ÖsterreichNicht-Österreich EU/EWR/Schweiz Türkei ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Sonstige Staaten
0
2
4
6
8
10
12
0
1
2
3
4
5
ÖsterreichNicht-Österreich EU/EWR/Schweiz Türkei ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Sonstige Staaten
ÖsterreichNicht-Österreich EU/EWR/Schweiz Türkei ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Sonstige Staaten
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
PersoneninSchulungen2009nach Staatsangehörigkeit
Schulungsteilnehmer Arbeitslosenquote 2009
Staatsangehörigkeit 2008 2009Veränderung
in %
ohne Schulungs-teilnehmer
inkl. Schulungs- teilnehmer
Insgesamt 50.509 64.063 27 7,2% 8,8%
Österreich 41.066 51.282 25 6,7% 8,2%
Nicht-Österreich 9.443 12.780 35 10,2% 12,5%
EU/EWR/Schweiz 2.074 2.883 39 7,3% 8,7%
Türkei 1.950 2.601 33 13,9% 17,4%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
2.632 3.513 33 11,2% 12,9%
Sonstige Staaten 2.788 3.784 36 13,1% 18,7%
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonderauswertung; eigene Berechnungen.
7,2%6,7%
10,2%
7,9%7,4%
10,9%
6,3% 5,9%
9,2%
InsgesamtÖsterreich Nicht-Österreich
Indikator
9
Q.: aMS Österreich, arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonder-auswertung.
Arbeitslosenquoten2005-2009nach Staatsangehörigkeit
Langzeitarbeitslosigkeit2005-2009nach Staatsangehörigkeit
Jugendarbeitslosigkeit2005-2009nach Staatsangehörigkeit
Indikator
9Indikator
11Indikator
12
Österreich
Nicht-Österreich
EU/EWR/Schweiz
Türkei
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Sonstige Staaten
Österreich
Nicht-Österreich
EU/EWR/Schweiz
Türkei
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Sonstige Staaten
Österreich
Nicht-Österreich
EU/EWR/Schweiz
Türkei
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Sonstige Staaten
58
SozialesundGesundheit
6060
Niedrigeres Lohnniveau bei Zuwande-rern Ausländische Staatsangehörige, die ganzjäh-rig erwerbstätig waren, verdienten netto im Jahr 2008 durchschnittlich 17.949 EUR (Medi-an). Damit erreichten sie nur rund 85% des mittleren Netto-Jahreseinkommens in Öster-reich (21.156 EUR). Österreichischen Staats-angehörigen standen 21.543 EUR zur Verfü-gung, während Bürger/-innen der vor 2004 der EU beigetretenen Staaten nur geringfü-gig weniger als das Durchschnittseinkommen verdienten. Hingegen lagen die Netto-Jahres-einkommen von Angehörigen der seit 2004 beigetretenen EU-Staaten, des ehemaligen Jugoslawiens und der Türkei rund ein Sechstel unter dem Durchschnitt. Am wenigsten ver-dienten Angehörige sonstiger Nicht-EU-Staa-ten mit 15.720 EUR (74% des Durchschnitts).
Höhere Armutsgefährdung von Personen ausländischer Herkunft Im Jahr 2008 waren 12% der Bevölkerung ar-mutsgefährdet. Als armutsgefährdet werden jene Personen bezeichnet, deren pro Kopf ge-wichtetes Haushaltseinkommen unter 60% des Medians des Durchschnittseinkommens
liegt. Kommen zum niedrigen Einkommen noch andere Merkmale wie Zahlungsrück-stände, Nichtleistbarkeit von ausreichendem Heizen, erzwungener Verzicht bei Ernährung, Urlaub und bestimmten Konsumgütern sowie schlechte Wohnverhältnisse hinzu, wird von manifester Armut gesprochen. Davon waren 2008 etwa 6% der Bevölkerung betroffen.Dabei ist die Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit (26%) deutlich stärker armutsgefährdet als die inländische Bevöl-kerung (11%). Das Armutsrisiko war bei An-gehörigen der jugoslawischen Nachfolge-staaten etwas erhöht, besonders hoch war es jedoch bei türkischen Staatsangehörigen sowie Personen aus sonstigen Nicht-EU-Staaten.Auch die manifeste Armut war bei ausländi-schen Staatsangehörigen mit rund 15% drei-mal so hoch wie bei den österreichischen Staatsangehörigen (5%).
Armutsprävention durch Sozialleistun-gen auch bei ausländischen Staatsange-hörigen Im Jahr 2008 konnte durch Sozialleistungen das Armutsrisiko in Österreich um die Hälfte
reduziert werden: Lag das Armutsrisiko vor Auszahlung von Sozialleistungen bei 24%, betrug es danach nur noch 12%. Die Armuts-prävention durch Sozialleistungen war je nach Staatsangehörigkeit verschieden stark ausgeprägt: Bei österreichischen Staatsan-gehörigen ermöglichten die Sozialleistungen eine Halbierung der Armutsgefährdung von 22% auf 11%. Bei ausländischen Staatsan-gehörigen ergab sich eine Verringerung der Armutsgefährdung um 20 Prozentpunkte von 46% auf 26%. Eine besonders hohe Treffsi-cherheit der Sozialleistungen zeigte sich bei türkischen und ex-jugoslawischen Staatsan-gehörigen, bei denen die Reduktion der Ar-mutsgefährdung noch höher ausfiel.
EinkommenundArmut
Bei der Bestimmung der „Armutsgefähr-dung“ oder des „Armutsrisikos“ werden auch allfällige Sozialleistungen der öf-fentlichen Hand berücksichtigt, wie z.B. Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Arbeitslosengeld, Krankengeld, Unfall-rente, Pflegegeld, Invaliditätspension, Stipendien und Studienbeihilfen, Wohn-beihilfen und Sozialhilfe.
14
13
61
0
5
10
15
20
25
Q.: StatiStik auStria, Grundlage: Daten des allgemeinen Einkommensberichts.
Q.: StatiStik auStria, Eu-SiLC 2008. – 1) Die Werte für einzelne Staatsangehörigkeiten sind aufgrund der kleinen Stichprobengröße stark zufallsbehaftet und statistisch nur eingeschränkt interpretierbar.
Nettojahreseinkommen2008(Median)derganzjährigunselbständigErwerbstätigen(ohne Lehrlinge) nach Staatsangehörigkeit
ArmutsgefährdungvorundnachSozialleistungen2008nach Staatsangehörigkeit (in %)
21.543 €
17.949 €
21.015 €
17.543 € 17.304 € 17.341 €15.720 €
21.156 €
ÖsterreichInsgesamt Nicht-Österreich
EU-Staaten vor 2004 (14)
EU-Beitritts- staaten
2004/2007
Ehem. Jugos-lawien (ohne Slowenien)
Türkei Sonstige Staaten
% 80
70
60
50
40
30
20
10
0Insgesamt Österreich EU/EWR/
SchweizEhem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei Sonstige StaatenNicht-Österreich
1)
1)
1)
1)
1)
1)
1)1)
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
ArmutsgefährdungundmanifesteArmut2008nach Staatsangehörigkeit
Personen in 1.000 (=100%)
Armuts- gefährdung
(Quote)
Manifeste Armut
(Quote)
Insgesamt 8.242 12% 6%
Österreich 7.367 11% 5%
Nicht-Österreich 874 26% 15%
EU/EWR/Schweiz 270 (17%) (9%)
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
298 (17%) (12%)
Türkei 146 (45%) (12%)
Sonstige Staaten 159 (42%) (33%)
Q.: StatiStik auStria, Eu-SiLC 2008. – ( ) Die Werte für einzelne Staatsangehörigkeiten sind aufgrund der kleinen Stichprobengröße stark zufallsbehaftet und statistisch nur eingeschränkt interpretierbar.
mittl
eres N
etto
jahres
einko
mmen
in €
Armutsgefährdung vor Sozialleistungen
Armutsgefährdung nach Sozialleistungen
Indikator
14Indikator
13
6262
Höhere Lebenserwartung bei Personen mit ausländischer Herkunft Bei in Österreich geborenen österreichischen Staatsangehörigen lag 2009 die Lebenser-wartung bei der Geburt bei 77,3 Jahren für Männer und 82,8 Jahren für Frauen. Bei Per-sonen ausländischer Herkunft war die Le-benserwartung mit 78,0 Jahren für Männer etwas höher, für Frauen jedoch mit 82,9 Jah-ren in etwa gleich hoch.
Es wird seit langem diskutiert, ob die höhere Lebenserwartung bei Personen ausländischer Herkunft durch eine Un-tererfassung von Sterbefällen, die sich im Ausland ereignen, bedingt ist oder ob es einen sog. „healthy migrant effect“ gibt; das heißt, dass Migrantinnen und Migranten zum Zeitpunkt der Zuwande-rung aufgrund von Selektionsprozessen im Durchschnitt gesünder sind als die einheimische Bevölkerung. Unter Be-rücksichtigung der im Ausland verstor-benen Personen mit österreichischem Wohnsitz (erstmals für 2009) verringerte sich der Vorsprung in der Lebenserwar-tung der im Ausland Geborenen gegen-über den in Österreich Geborenen.
Die Lebenserwartung der Personen aus ei-nem der Nachfolgestaaten Jugoslawiens wich im Jahr 2009 nur geringfügig von jener der Be-
völkerung inländischer Herkunft ab. Ebenso lag sie bei den Männern türkischer Herkunft mit 77,1 Jahren nahe dem Vergleichswert ös-terreichischer Männer, bei Frauen türkischer Herkunft aber mit 85,3 Jahren deutlich über je-ner österreichischer Frauen (Differenz: 2,5 Jah-re). Eine hohe Lebenserwartung wiesen auch Personen aus sonstigen Staaten auf, und zwar bei den Männern die höchste Lebenserwar-tung (80,9 Jahre), bei den Frauen die zweit-höchste (84,3 Jahre). Auch bei der ferneren Lebenserwartung ab 65 Jahren zeigen sich ähnliche Unterschiede wie bei der Lebenserwartung bei der Geburt: vor allem Frauen türkischer Herkunft sowie Perso-nen aus sonstigen Staaten wiesen eine über-durchschnittlich hohe Lebenserwartung auf.
Mehr Totgeburten und höhere Säuglings-sterblichkeit bei Kindern von gebürtigen Ausländerinnen Mit 4,9 Totgeburten und 4,7 im ersten Lebens-jahr verstorbenen Säuglingen je 1.000 Lebend-geborenen war die Sterblichkeit bei Kindern von im Ausland geborenen Müttern im Jahr 2009 höher als bei Kindern von Inländerinnen (3,2‰ bzw. 3,4‰). Mütter aus dem ehemali-gen Jugoslawien verzeichneten mit 5,6‰ die höchste Totgeburtenrate, bei Müttern aus der Türkei sowie Drittstaaten lag sie bei 5,0‰. Die höchste Säuglingssterblichkeitsrate ver-zeichneten Mütter aus der Türkei (7,5‰), ge-
folgt von in sonstigen Drittstaaten geborenen Müttern (6,5‰). Hingegen lag die Säuglings-sterblichkeit bei Müttern aus dem ehemali-gen Jugoslawien (2,9‰) sowie bei Müttern aus anderen EU- und EWR-Ländern sowie der Schweiz (3,0‰) sogar unter dem Niveau der gebürtigen Österreicherinnen. Niedrigere Sterblichkeit bei Migrantinnen und Migranten, aber kaum Unterschiede bei Todesursachen Hinsichtlich der in Österreich registrierten Todesursachen ist die Sterblichkeit bei Aus-länderinnen und Ausländern generell niedri-ger als bei Inländerinnen und Inländern. Bei Männern mit ausländischer Staatsangehö-rigkeit liegt die um den Alterseffekt berei-nigte Sterberate für die häufigsten Todes-ursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs um jeweils rund ein Viertel unter jener von Inländern. Ebenso liegen bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sowohl die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit als auch die Krebssterblichkeit um rund ein Fünftel unter jener von Inländerinnen. Nur sehr wenige Todesursachen betreffen Ausländer/-innen häufiger als Inländer/-innen. Beispielsweise tritt Magenkrebs häufiger bei ausländischen Frauen auf als bei Österreiche-rinnen, während ausländische Männer davon geringfügig seltener betroffen sind als Öster-reicher.
SterblichkeitundLebenserwartung
15
63
Lungen
krebs
Brustk
rebs
Prosta
takreb
s
Magenkr
ebs
Stoffw
echsel-
erkran
kungen
Herzinfa
rkt
Hirngefä
ß-
erkran
kungen
Verletz
ungen
Selbst
mord
72
74
76
78
80
82
84
86
88
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
LebenserwartunginJahren2009nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland
Jahre
Sterb
efälle
je 10
0.00
0 de
r Bev
ölkeru
ng
Q.: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung; HV, Verstorbenendatei der gesetzlichen Sozialversicherung. – Einschließlich der Sterbefälle auf ausländischem Staatsgebiet.
Männer Frauen
88
86
84
82
80
78
76
74
0
012345678
0
10
20
30
40
50
60
Q.: StatiStik auStria, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung. – Die Säuglingssterberate bezieht sich auf im ersten Lebensjahr Gestorbene.
Q.: StatiStik auStria, todesursachenstatistik. altersstandardisierte Werte. – Sterbefälle auf ausländischem Staatsgebiet sind nicht inkludiert.
TotgeburtenundSäuglingssterblichkeit2009nach Geburtsland der Mutter
AusgewählteTodesursachen2009nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit
Insgesamt Österreich Nicht-Österreich
EU, EWR, Schweiz
Ehem. Jugos-lawien
Türkei SonstigeStaaten
‰ 8
7
6
5
4
3
2
1
0
60
50
40
30
20
10
0
3,7 3,83,2 3,4
4,9 4,74,2
3,0
5,6
2,9
5,0
7,5
5,0
6,5
Männer Österreich
Männer Nicht-Österreich
Frauen Österreich
Frauen Nicht-Österreich
Österreichische Herkunft
Ausländische Herkunft
EU/EWR/Schweiz
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
Türkei
Sonstige Staaten
Lebenserwartung bei der Geburt
72
74
76
78
80
82
84
86
88
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Männer Frauen
Jahre 24
22
20
18
16
0
Fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren
Totgeborene (je 1.000 Lebendgeborene)
Säuglingssterberate (je 1.000 Lebendgeborene)
Indikator
15
6464
Häufigere Inanspruchnahme kurativer als präventiver Gesundheitsleistungen bei Personen ausländischer Herkunft Personen türkischer oder ex-jugoslawischer Herkunft nehmen im Vergleich zu Perso-nen österreichischer Herkunft eher kurative als präventive Gesundheitsangebote in An-spruch. Vor allem stationäre Aufenthalte und die Inanspruchnahme praktischer Ärztinnen und Ärzte sind bei Personen ausländischer Herkunft häufiger. Zum anderen werden je-doch zahnärztliche und augenärztliche Leis-tungen von dieser Bevölkerungsgruppe sel-tener in Anspruch genommen – bei beiden Leistungen können hohe Selbstbehalte an-fallen. Zudem nehmen Frauen ausländischer Herkunft weniger häufig als Österreicherin-nen regelmäßige gynäkologische Untersu-chungen in Anspruch.
Relevante Defizite bei der Inanspruchnah-me von Früherkennungs- und Vorsorgean-geboten durch Personen türkischer oder ex-jugoslawischer Herkunft zeigen sich vor allem bei der Mammografie, dem Krebsab-strich und dem PSA-Test zur Hodenkrebs-Früherkennung. Während 76% der Österrei-cherinnen im Alter von 40 und mehr Jahren laut Selbstauskunft sich in den letzten drei Jahren einer Mammografie unterzogen ha-ben, waren es lediglich 55% der Migrantin-nen. Einen Krebsabstrich ließen 56% der
15- bis unter 60-jährigen Österreicherinnen, aber nur 32% der gleichaltrigen Frauen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugosla-wien vornehmen. Bei den Männern ab 40 Jahren absolvierten 53% der Österreicher, aber lediglich 32% der Männer türkischer oder ex-jugoslawischer Herkunft einen PSA-Test. Auch weitere Vorsorgeangebote, wie die Darmkrebs-Früherkennung und die Ge-sundenuntersuchung, wurden von den Per-sonen ausländischer Herkunft deutlich selte-ner in Anspruch genommen.
Weniger häufig aufrechter Impfschutz bei Migrantinnen und Migranten Personen ausländischer Herkunft haben laut Selbstauskunft weniger häufig einen aufrech-ten Impfschutz gegen Grippe, Tetanus, Diph-terie, Polio, FSME (Zeckenschutzimpfung) sowie Hepatitis A und B als Personen österrei-chischer Herkunft. Die größten Unterschiede im Impfverhalten ergaben sich bei der FSME- Impfung: 73% der Österreicher/-innen, je-doch lediglich 40% der Personen aus der Tür-kei oder dem ehemaligen Jugoslawien hat-ten einen aufrechten Impfschutz. Ebenfalls stark unterscheidet sich der Impfschutz der österreichischen und der Bevölkerung aus-ländischer Herkunft bei der Tetanusimpfung (73% vs. 50%), der Polioimpfung (56% vs. 31%) und der Diphterieimpfung (54% vs. 33%).
Höhere Gesundheitsbelastung bei Perso-nen aus der Türkei oder dem ehemaligen JugoslawienHinweise auf eine stärkere Gesundheitsbe-lastung von Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien zeigten sich bei allen im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/07 erfassten chronischen Krankheiten. Besonders über chronische Wirbelsäulenbeschwerden klag-ten Personen ausländischer Herkunft häufi-ger als Österreicher/-innen (37% vs. 30%). Aber auch von Migräne bzw. häufigen Kopf-schmerzen und von chronischer Angst und Depression zeigten sich Personen auslän-discher Herkunft stärker betroffen. Hinge-gen berichteten Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien, deutlich seltener von Allergien betroffen zu sein als Österreicher/-innen (10% vs. 17%).
Gesundheit
16
16
65
Q.: StatiStik auStria. – Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007. altersstandardisierte Werte.
Q.: StatiStik auStria. – Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007. altersstandardisierte Werte.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
0 10 20 30 40 50 60 70 80
0,00 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40
0 10 20 30 40 50 60 70 80
InanspruchnahmeambulanterundstationärerGesundheitsleistungenindenletzten12Monaten2007nach Herkunft
AnteilderBevölkerungmitaufrechtemImpfschutz2007nach Herkunft
PersonenmitausgewähltenchronischenKrankheiten2007nach Herkunft
Mammografieletzte 3 Jahre, Alter 40+
Krebsabstrichletzte 12 Monate, Alter 15-59
PSA - Hodenkrebs-Früherkennungletzte 3 Jahre, Alter 40+
Darmkrebs-Früherkennungletzte 3 Jahre, Alter 40+
Gesundenuntersuchung letzte 12 Monate, Alter 20+
Stationärer Krankenhausaufenthalt
Spitals-/Unfallambulanz
Praktische/r Arzt/Ärztin
Gynäkologe/-in
Zahnarzt/-ärztin
Augenarzt/-ärztin
Orthopäde/-in
Grippe
Tetanus
Diphterie
Polio
FSME
Hepatitis B
Hepatitis A
Allergien
Diabetes
Bluthochdruck
Arthrose, Arthritis,Gelenksrheumatismus
Wirbelsäulenbeschwerden
Migräne oder häufige Kopfschmerzen
chronische Angstzuständeoder Depressionen
0
0 0
010
10 5
1020
20 10
2030
30 15
3040
40 20
4050
50 25
5060
60 30
6070
70 35
7080
80 % 40 %
80%90 %
Männer Österreich
Männer Nicht-Österreich
Frauen Österreich
Frauen Nicht-Österreich
InanspruchnahmevonFrüherkennungs-undVorsorgeunter-suchungen2007nach Geschlecht und Herkunft
Österreich Türkei, ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)Sonstige
Österreich Türkei, ehem. Jugoslawien (ohne Slow.)Sonstige
Österreich Türkei, ehem. Jugoslawien (ohne Slow.)Sonstige
Q.: StatiStik auStria. – Mikrozensus, Gesundheitsbefragung 2006/07. altersstandardisierte Werte.
Q.: StatiStik auStria. – Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007. altersstandardisierte Werte.
Indikator
16
Indikator
16
66
Sicherheit
6868
Sicherheit
Kriminalität von ausländischen Staatsan-gehörigenDer Anteil der in Österreich wohnhaften aus-ländischen Staatsangehörigen an den polizei-lich ermittelten Tatverdächtigen lag 2009 bei 23% und war damit höher als der ausländi-sche Bevölkerungsanteil (10%). Weitere 5% der Tatverdächtigen waren als Touristen oder illegal in Österreich, so dass der Ausländer-anteil unter den Tatverdächtigen insgesamt 28% betrug.Knapp 30% der von Österreichs Gerichten im Jahr 2009 verurteilten Personen waren Ausländer/-innen. Bezogen auf die Bevölke-rung gleicher Staatsangehörigkeit über 14 Jahren (dem Mindestalter für eine gerichtli-che Verurteilung) wurden rund dreieinhalbmal so viele ausländische Staatsangehörige ge-richtlich verurteilt (1,49%) wie Österreicher/-innen (0,41%).Besonders häufig verurteilt wurden Bürger/ -innen der seit 2004 beigetretenen EU-Staa-ten (2,0%) sowie Angehörige von sonstigen Drittstaaten (2,81%). Die Verurteiltenquoten der Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugo-slawien (1,18%) und der Türkei (1,33%) wa-ren demgegenüber deutlich niedriger. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse ist je-doch zu berücksichtigen, dass manche Delik-te (z.B. Fremdenrecht, Urkundenfälschung) durch spezifische Aufenthaltsbestimmun-
gen überwiegend von Drittstaatsangehöri-gen begangen werden.
Höhere Kriminalitätsbelastung durch de-mographische FaktorenDie Wahrscheinlichkeit, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, wird durch das Lebensal-ter beeinflusst. Männer zwischen 15 und 40 Jahren werden rund sechsmal häufiger straf-fällig als die übrige Bevölkerung.Bereinigt um die Altersstruktur (der Anteil der 15- bis 40-jährigen Männer ist bei Ausländern eineinhalbmal so groß wie bei den Österrei-chern) reduzierte sich der Anteil der verurteil-
ten Ausländer/-innen an der Referenz-Bevöl-kerung auf das 2,8-fache des Anteilswerts der Inländer/-innen.
Hohe Haftzahlen bei ausländischen StaatsangehörigenIn den Haftanstalten lag der Ausländeranteil bei 52%. Hierin sind allerdings auch viele Un-tersuchungshäftlinge enthalten (einschließlich Kriminaltouristen), wobei U-Haft bei ausländi-schen Staatsangehörigen aufgrund der höhe-ren Fluchtgefahr weit häufiger verhängt wird als bei inländischen. Zudem trägt auch die Ver-hängung von Schubhaften für illegal in Öster-reich lebende Personen zu den hohen Haftzah-len der ausländischen Bevölkerung bei.
Zuwanderer auch öfter Opfer von Straf-taten2009 waren rund 19% aller Opfer von Straf-taten ausländische Staatsangehörige. Bei ei-nem Bevölkerungsanteil von etwa 10% wur-den Zuwanderer somit nahezu doppelt so oft von Straftaten geschädigt als die inlän-dische Bevölkerung. Überdurchschnittlich oft wurden Bürger/-innen aus den seit 2004 beigetretenen EU-Staaten, der Türkei sowie sonstigen Drittstaaten Opfer von Straftaten, wogegen die „Opferbelastung“ von Angehö-rigen der 14 EU-Staaten vor 2004 nur wenig über jener der Österreicher/-innen lag.
17
18
69
% 7
6
5
4
3
2
1
014 bis 17
Jahre 18 bis 21
Jahre21 bis 24
Jahre 25 bis 39
Jahre40 Jahreund älter
Q.: BM i, polizeiliche kriminalitätsstatistik, BMJ Strafvollzugsstatistik, StatiStik auStria, gerichtliche kriminalitätsstatistik.
Q.: StatiStik auStria, gerichtliche kriminalitätsstatistik, Statistik des Bevölkerungsstandes. – krimi- nalität = Verurteilte bezogen auf die Bevölkerung gleichen alters und gleicher Staatsangehörigkeit.
AnteilausländischerStaatsangehörigerantatverdächtigen,verurteiltenundinhaftiertenPersonen2001-2009
Kriminalitätsbelastung2009nach alter und Staatsangehörigkeit
% 5550454035302520 15 10
5 0
ErmittelteTatverdächtigeinÖsterreich2009nach Staatsangehörigkeit und aufenthaltsstatus
Aufenthaltsstatus AbsolutAnteil (in %)
Tatverdächtige in % der Bevölkerung gleicher Staats-
angehörigkeit
Insgesamt 246.378 100,0% 2,9%
Inländer/-innen 176.587 71,7% 2,4%
In Österreich wohnhafte ausländische Staatsangehörige
57.759 23,4% 6,5%
Touristinnen und Touristen 9.216 3,7% n.v.
Ausländer/-innen mit illegalem Aufenthalt
2.816 1,1% n.v.
Ausländer/-innen insgesamt 69.791 28,3% n.v.
Q.: BM i, polizeiliche kriminalitätsstatistik; StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes; eigene Berechnungen.
0,000,050,100,150,200,250,300,350,400,450,500,55
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
0,07
ÖsterreichNicht-ÖsterreichEU-Staaten vor 2004, EWR, SchweizEU-Beitrittsstaaten 2004/2007Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)TürkeiSonstige Staaten
Inhaftierte
Verurteilte
Tatverdächtige
2001
2002
2003
2004 20
0520
06 2007
2008
2009
0,0000,0020,0040,0060,0080,0100,0120,0140,0160,0180,020
Q.: BM i, polizeiliche kriminalitätsstatistik 2008, 2009.
Opferbelastungsquotennach Staatsangehörigkeit (Straftaten insgesamt)
% 2,01,81,61,41,21,00,80,60,40,2
0
Insges
amt
Öste
rreich
Nicht-Öste
rreich
EU vo
r 2004,
EWR, S
chweiz
EU-Be
itrittss
taaten
2004/
2007
Ehem. Ju
goslaw
ien
ohne S
loweni
en Türke
i
Sonstig
e Staa
ten
2008 2009
Indikator
17
Indikator
18
70
WohnenundräumlicherKontext
7272
Ein Drittel weniger Wohnfläche für Perso-nen mit Migrationshintergrund Im Jahr 2009 lag die durchschnittliche Wohn-fläche pro Kopf bei rund 43m². Personen mit Migrationshintergrund stand hingegen mit 31m² pro Kopf rund ein Drittel weniger Wohn-fläche zur Verfügung. Hatten EU-Bürger/-innen mit 48m² pro Person überdurchschnittlich gro-ße Wohnungen, waren die Wohnverhältnisse von Personen aus dem ehemaligen Jugosla-wien mit 25m² sowie der türkischen Bevölke-rung mit 20m² deutlich beengter.
Zweite Generation der Zuwanderer ver-fügt über mehr Wohnfläche als ersteGenerell lebten im Jahr 2009 Migrantinnen und Migranten der ersten Generation im Durch-schnitt in kleineren Wohnungen (30m²) als je-ne der zweiten Generation (41m²). Am größten war der Unterschied zwischen den Generati-onen der Zuwanderer bei Bürger/-innen aus den nach 2004 beigetretenen EU-Staaten, wo-bei die erste Generation über durchschnittlich 37m², die zweite über 54m² verfügte. Hinge-gen gab es bei den Migrantinnen und Migran-ten aus der Türkei nur einen geringfügigen Un-terschied zwischen der ersten und der zweiten Generation (20m² bzw. 23m²).
Hohe Wohnkostenbelastung für Personen mit ausländischer HerkunftDie Wohnkostenbelastung, also der Anteil
des Haushaltseinkommens, der für Wohn-kosten ausgegeben wird, ist bei Personen mit ausländischer Herkunft überdurchschnitt-lich hoch. 2008 mussten insgesamt rund 18% der Bevölkerung mehr als ein Viertel ih-res Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufwenden, jedoch 34% der Personen aus-ländischer Herkunft.Besonders stark von hohen Wohnkosten be-troffen waren Personen türkischer Abstam-mung sowie EU-Bürger/-innen, von denen jeweils 37% Wohnkosten von mehr als ei-nem Viertel des Haushaltseinkommens hat-ten. Auch Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien waren überdurchschnittlich (zu rund 23%) von hohen Wohnkosten betroffen, im Inland geborene Österreicher/-innen hin-gegen mit 16% etwas weniger als im Mittel.
Weniger Wohnungseigentum für Zu- wandererDie höheren Wohnkosten für Zuwanderer sind auch eine Folge eines niedrigeren Anteils an Wohnungseigentum. Verfügte 2008 mehr als die Hälfte (56%) der Haushalte mit einer Ös-terreicherin oder einem Österreicher als Haus-haltsrepräsentanten über ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung, standen Haushal-ten mit einem Haushaltsrepräsentanten mit Migrationshintergrund nur zu 16% ein Eigen-heim bzw. zu 10% eine Eigentumswohnung zur Verfügung. Wohnungseigentum war vor al-
lem bei Personen aus der Türkei und dem ehe-maligen Jugoslawien selten: 81% der Haus-halte mit einem Haushaltsvorstand aus der Türkei und 73% jener mit einem Haushalts-vorstand aus dem ehemaligen Jugoslawien verfügten über Mietwohnungen.
Zweite Generation der Zuwanderer wohnt häufiger in Eigenheimen Während bei Migrantinnen und Migranten der ersten Generation im Jahr 2009 lediglich 14% über ein Eigenheim verfügten, waren es in der zweiten Generation 30%. Bei den Zuwanderern aus der Türkei war der Trend je-doch entgegengesetzt: Bewohnten 10% der ersten Generation Eigenheime, waren es in der zweiten Generation nur 2%.
Substandardwohnungen häufiger von Zuwanderern bewohnt Im Jahr 2009 bewohnten nur noch 2% der Bevölkerung schlecht ausgestattete Wohnun-gen der Kategorie D (ohne WC und Wasser-entnahme in der Wohnung). Insbesondere Zuwanderer der ersten Generation lebten al-lerdings deutlich öfter (zu 6%) in Kategorie-D-Wohnungen, während dies bei der zwei-ten Migrationsgeneration nicht mehr der Fall war. Besonders stark von schlechten Wohn-verhältnissen betroffen waren Personen mit Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien, die zu 9% in Substandard-Wohnungen lebten.
Wohnsituation
19
19
20
21
21
7373
WohnflächeproKopf2009nach Migrationshin-tergrund des Haushaltsrepräsentanten
Wohnfläche in m²
InsgesamtErste
GenerationZweite
Generation
Insgesamt 43 30 41
Kein Migrationshintergrund 46 - -
Mit Migrationshintergrund 31 30 41
EU-Staaten vor 2004, EWR, Schweiz 48 48 49
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 38 37 54
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) 25 24 33
Türkei 20 20 23
Sonstige Staaten 27 27 41
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-Wohnungserhebung 2009 ( Jahresdurchschnit t). Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-Wohnungserhebung 2009 ( Jahresdurchschnitt).
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-Wohnungserhebung 2009 (Jahresdurchschnitt).
RechtsverhältnisderWohnung2009nach Migrationshintergrund des Haushaltsrepräsentanten
AusstattungderWohnung2009nach Migrationshintergrund des Haushaltsrepräsentanten
% 100
80
60
40
20
0
% 100
80
60
40
20
0
Wohnkostenbelastung2008nach Staatsangehörigkeit
Q.: StatiStik auStria, Eu-SiLC 2008.
% 50
40
30
20
10
0
Österrei
ch
Kein M
igration
s-
hinterg
rund
Mit Migra
tions-
hinterg
rund
Erste G
enerati
on
Zweite
Gener
ation
EU vor
2004,
EWR, S
chweiz
EU-Beitrit
tsstaa
ten
2004/
2007
Ehem. Ju
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Sonstig
e Staa
ten
Kein M
igration
s-
hinterg
rund
Mit Migra
tions-
hinterg
rund
Erste G
enerati
on
Zweite
Gener
ation
EU vor
2004,
EWR, S
chweiz
EU-Beitrit
tsstaa
ten
2004/
2007
Ehem. Ju
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Sonstig
e Staa
ten
EU/EW
R/Sch
weiz
Ehem. Ju
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Insges
amt
Sonstig
e Staa
ten
Nicht-Öste
rreich
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
16%18%
34%37%
23%
37%
47%
0
20
40
60
80
100
0
20
40
60
80
100
Mietwohnung
Eigenheim
Eigentumswohnung
Sonstiges (Dienst-wohnung, verwandt, verschwägert)
Kategorie A: Zentral- heizung, Bad/Dusche, WC
Kategorie B: Bad/Dusche, WC
Kategorie C: WC und Wasserentnahme in der Wohnung
Kategorie D: kein WC oder keine Wasserinstalla--tion in der Wohnung
35%
45%
11%
67%
16%
10%
70%
14%
10%
52%
30%
13%
54%
27%
12%
58%
20%
12%
73%
12%8%
81%
9%6%
76%
9%
12%
92%
7%
87%
7%
87%
7%
91%
7%
91%
7%
87%
7%
83%
8%
87%
6%
91%
3%
Indikator
19Indikator
21
Indikator
20
7474
Am 1.1.2010 waren rund 17% der Bevölke-rung Österreichs ausländischer Herkunft. Innerhalb Österreichs gab es jedoch sehr starke Unterschiede: So war der Anteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft in der Bundeshauptstadt Wien mit einem Drittel beinahe doppelt so hoch wie im österreichi-schen Durchschnitt. Aber auch die Bundes-länder Vorarlberg (20%) und Salzburg (18%) verzeichneten überdurchschnittliche Werte. Dagegen waren in Kärnten und der Steier-mark nur knapp über 10% sowie im Burgen-land lediglich 9% der Bevölkerung ausländi-scher Herkunft.
Großteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft lebt in größeren StädtenAnfang 2010 wohnten 39% der in Österreich lebenden Personen ausländischer Herkunft in Wien. Von der einheimischen Bevölkerung lebten hingegen nur rund 16% in der Bun-deshauptstadt. Auch in den anderen großen Städten Österreichs konzentrierte sich ein größerer Bevölkerungsanteil ausländischer Herkunft: So lebten insgesamt etwa 62% der Personen mit ausländischer Staatsange-hörigkeit und/oder ausländischem Geburts-ort in Städten mit mehr als 20.000 Einwoh-nern. Von der österreichischen Bevölkerung wohnte hingegen nur knapp ein Drittel (32%) in Städten dieser Größenklasse.
Weitgehend umgekehrt waren die Verhält-nisse in kleineren Gemeinden: Knapp die Hälfte aller in Österreich geborenen öster-reichischen Staatsangehörigen wohnte An-fang 2010 in einer Gemeinde mit weniger als 5.000 Einwohnern. Von der Bevölkerung aus-ländischer Herkunft lebten hingegen nur 21% in Gemeinden dieser Größenklasse.Daher war der Anteil der Bevölkerung aus-ländischer Herkunft an der Gesamtbevölke-rung in Gemeinden mit mehr als 20.000 Ein-wohnern mit 28% auch mehr als dreimal so hoch wie in kleinen Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern (8%).
Knapp die Hälfte der Bevölkerung auslän-discher Herkunft lebt in Gemeinden mit mehr als 25% „Zuwandereranteil“Unterscheidet man nicht nach der Gemein-degröße, sondern nach dem „Zuwanderer-anteil“ (Anteil der Bevölkerung ausländi-scher Herkunft an der Gesamtbevölkerung), so lebten knapp die Hälfte (47%) aller Mig-rantinnen und Migranten in Gemeinden mit einem „Zuwandereranteil“ von über 25%. Personen aus Drittländern konzentrierten sich dabei deutlich stärker in Gemeinden mit besonders hohem „Zuwandereranteil“ (52%) als Personen aus EU- und EWR-Staa-ten sowie der Schweiz (40%). Von der ein-heimischen Bevölkerung lebte hingegen nur
ein Fünftel in Gemeinden mit einem „Zu-wandereranteil“ von mehr als 25%.
Segregation – also die im Vergleich zur übrigen Bevölkerung überdurchschnitt-liche Konzentration einzelner Bevölke-rungsgruppen in wenigen Gemeinden – betrifft nicht alle Nationalitäten glei-chermaßen. Ein sogenannter Segre-gationsindex bietet die Möglichkeit, die räumliche Konzentration von Be-völkerungsgruppen (z.B. der Bevölke-rung bestimmter Herkunftsregionen) zu messen. Dieser Index kann interpretiert werden als Anteil der Personen, die zwi-schen den Gemeinden Österreichs um-ziehen müssten, damit der Anteil der entsprechenden Bevölkerungsgruppe in allen Gemeinden gleich hoch wäre.
Segregation bei Personen aus Afrika, Asien und der Türkei am höchstenFür die Bevölkerung ausländischer Herkunft lag der Segregationsindex am 1.1.2010 bei ge-nau einem Drittel. Die Bevölkerung deutscher Herkunft verzeichnete mit 23% einen beson-ders niedrigen Segregationsindex, war also re-lativ gleichmäßig in allen Gemeinden verteilt, während die Zuwanderer aus der Türkei (45%), aus Asien (46%) und aus Afrika (48%) relativ stark segregiert waren.
RegionaleUnterschiedeundSegregation
22
7575
Indikator
22
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) anteil der betrachteten Bevölkerungs-gruppe, die zwischen den Gemeinden Österreichs umziehen müsste, um eine Gleichverteilung über alle Gemeinden Österreichs herzustellen.
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) anteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft an der Gesamtbevölkerung
Segregationsindex1)derBevölkerungausländischerHerkunft1.1.2010nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland
Bevölkerungausländ.Herkunft,dieinGemeindenmiteinemZuwandereranteil1)vonmehrals25%wohnt(1.1.2010)
Bevölkerung ausländ. Herkunft insg.EU/EWR/Schweiz
EU-Staaten vor 2004darunter: Deutschland
EU-Beitrittsstaaten 2004EU-Beitrittsstaaten 2007
Schweiz, EWR, mit EU assoz. Kleinst. DRITTLÄNDER
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)Türkei
Sonstige europäische StaatenAfrika
AmerikaNordamerika
LateinamerikaAsien
OzeanienUnbekannt/ungeklärt/staatenlos
EU/EWR/SchweizEU-Staaten vor 2004
darunter: DeutschlandEU-Beitrittsstaaten 2004 EU-Beitrittsstaaten 2007
Schweiz, EWR, mit EU assoz. Kleinst. DRITTLÄNDER
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)Türkei
Sonstige europäische StaatenAfrika
AmerikaAsien
OzeanienUnbekannt/ungeklärt/staatenlos
0 0 10 10 20 20 30 30 40 40 50 50 60 % 60 70 %
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7
40%33%
31%50%
42%27%
52%50%
48%47%
60%49%
66%42%
54%
33%23%
25%23%
33%35%
29%38%
36%45%
39%48%
34%38%
36%46%
41%43%
Indikator
22
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) anteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft an der Gesamtbevölkerung.
Bevölkerungam1.1.2010nach Herkunft und Einwohnergrößenklasse der Wohngemeinde
Bevölkerungam1.1.2010nach Herkunft und Zuwandereranteil1) in der Wohngemeinde
Bevölkerung insgesamt
Bevölkerung österreichischer
Herkunft
Bevölkerung ausländischer
Herkunft
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0
19,5%
21,9%
7,8%
23,5%
25,6%
13,3%
19,8%
20,2%
17,5%
8,4%
8,1%
9,8%
8,5%
7,7%
12,5%
20,3%
16,4%
39,2%
Bevölkerung österreichischer Herkunft Bevölkerung ausländischer Herkunft
25% und mehr
20% bis unter 25%
15% bis unter 20%
10% bis unter 15%
5% bis unter 10%
bis unter 5%
Zuwandereranteil in der Wohngemeinde:
Gemeinden unter 2.000 Ew.
2.000 bis unter 5.000 Ew.
5.000 bis unter 20.000 Ew.
20.000 bis unter 100.000 Ew.
Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck
Wien
0 10 20 30 40 50 60 8070 90 100 %
76
Identifikation
7878
EheschließungenundFamilienformen
Mehr als ein Viertel aller Eheschließun-gen mit ausländischen PartnernIm Jahr 2009 wurden in Österreich knapp 35.500 Ehen geschlossen. In knapp drei Vier-tel aller Fälle waren beide Brautleute öster-reichischer Herkunft. Rund 6.200 Ehen (17%) wurden zwischen österreichischen und aus-ländischen Partnern geschlossen. Knapp 3.700 Trauungen (10%) betrafen hingegen ausschließlich Brautleute ausländischer Her-kunft.An mehr als der Hälfte aller Eheschließun-gen zwischen österreichischen und auslän-dischen Brautleuten waren Personen aus ei-nem anderen EU- oder EWR-Staat beteiligt (54%), wobei Trauungen mit Personen deut-scher Herkunft mit Abstand am häufigsten waren (knapp 1.500 Hochzeiten bzw. 24%). Knapp 15% der österreichisch-ausländischen Ehen wurden mit Personen aus dem ehe-maligen Jugoslawien (ohne Slowenien) ge-schlossen (15%) und rund 8% waren Trauun-gen zwischen Brautleuten österreichischer und türkischer Herkunft.
Österreichische Männer heiraten häufiger ausländische FrauenEhen zwischen einem österreichischen Bräu-tigam und einer Braut ausländischer Herkunft sind deutlich häufiger (66%) als umgekehrt (34%). Dies trifft in besonderem Maß auf
Eheschließungen mit Partnern aus einem der 2004 bzw. 2007 zur EU beigetretenen Staa-ten zu, bei denen zu 86% ein österreichischer Mann eine ausländische Frau heiratete. Aber auch bei den binationalen Trauungen mit asi-atischen und amerikanischen Partnern war in der überwiegenden Mehrzahl die Frau aus-ländischer Herkunft. Anders war es hingegen bei Hochzeiten mit türkischen oder afrikani-schen Brautleuten: Hier war in etwa zwei von drei Fällen die Braut Österreicherin und der Bräutigam ausländischer Herkunft.
Türkinnen und Türken heiraten sieben Jahre früher als Österreicher/-innenBei der ersten Eheschließung waren Männer österreichischer Herkunft im Mittel 32 Jahre und Frauen österreichischer Herkunft 30 Jah-re alt. Unter der Bevölkerung ausländischer Herkunft waren Personen aus den 14 „alten“ EU-Staaten bei ihrer ersten Hochzeit um rund ein Jahr älter als Österreicher/-innen. Braut-leute anderer Herkunft waren hingegen deut-lich jünger: So lag das Erstheiratsalter bei Tür-kinnen (22,3 Jahre) und Türken (25,1 Jahre) im Mittel um rund sieben Jahre unter dem der österreichischen Bevölkerung.
Knapp ein Viertel aller Partnerschaften mit ausländischer BeteiligungAn knapp einem Viertel (24%) aller Paarbe-
ziehungen (Ehen und Lebensgemeinschaf-ten) war 2009 zumindest eine Person mit Migrationshintergrund beteiligt. Binationa-le Beziehungen mit österreichischer Beteili-gung machten 10% aller Partnerschaften aus, wobei häufiger (bei rund 6% der Paare) eine Migrantin mit einem Mann ohne Migrations-hintergrund zusammenlebte als umgekehrt. Mit 14% etwas größer war der Anteil von Partnerschaften mit zwei Personen mit Mi-grationshintergrund. Unverheiratete Lebens-gemeinschaften waren bei Partnerschaften zwischen Migrantinnen und Migranten mit 8% deutlich seltener als bei österreichischen Paaren (17%) oder bei den österreichisch-ausländischen Beziehungen (19%).
Österreichisch-ausländische Beziehungen bleiben häufiger kinderlosBei mehr als der Hälfte (54%) aller österrei-chisch-ausländischen Partnerschaften lebten keine Kinder im Familienverband. Mit 46% war der Anteil der kinderlosen Haushalte bei Paaren ohne Migrationshintergrund etwas geringer. Am niedrigsten war jedoch der An-teil von kinderlosen Paaren (31%) bei Part-nerschaften zwischen zwei Personen mit Migrationshintergrund. Unabhängig von der Herkunft der beiden Partner waren Lebens-gemeinschaften deutlich öfter kinderlos als verheiratete Paare.
23
79
Q.: StatiStik auStria, Statistik der Eheschließungen.
MittleresErstheiratsalter(Median)2009in Jahren nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit/Geburtsland
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Q.: StatiStik auStria, Statistik der Eheschließungen.
Eheschließungen2009nach Staatsangehö-rigkeit/Geburtsland der Brautleute
Nur Mann ausländischer Herkunft
2.1176,0%
Beide Partner ausländischer Herkunft
3.66810,3%
Beide Partner österreichischer Herkunft 25.60172,2%
Nur Frau ausländischer Herkunft
4.08311,5%
Insges
amt
Österrei
chische
Herkunf
t
Auslän
dische
Herkunf
t
EU-Staate
n vor
2004
(14)
EU-Beitrit
tsstaa
ten
2004/
2007
(12)
Ehem. Ju
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Sonstig
e Staa
ten
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800
Afrika
Amerika
Asien
Türkei
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
EU-Beitrittstaaten2004/2007 (12)
EU-Staatenvor 2004 (14)
Q.: StatiStik auStria, Statistik der Eheschließungen.
EheschließungenzwischenösterreichischenundausländischenStaatsangehöri-gen2009nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland des ausländischen Ehepartners
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000
38% 62%
74% 26%
79% 21%
32% 68%
55% 45%
86% 14%
59% 41%
Österreichischer Mann/ausländische Frau
Österreichische Frau/ausländischer Mann
Paarbeziehungen(Ehen,Lebensgemeinschaften)mitundohneKinderimHaushalt2009nach Migrationshintergrund der Partner
Paare insgesamt Ehepaare Lebensgemeinschaften
zusammen mit ohne zusammen mit ohne zusammen mit ohne
Kinder/-n im Haushalt Kinder/-n im Haushalt Kinder/-n im Haushalt
Migrationshintergrund in 1.000
Insgesamt 2.042,3 1.124,7 917,5 1.713,8 979,6 734,2 328,5 145,1 183,4
Beide Partner ohne Migrationshintergrund 1.552,5 833,4 719,1 1.287,6 714,4 573,2 264,8 119,0 145,9
Ein Partner ohne und ein Partner mit Migrationshintergrund
205,5 94,0 111,5 165,9 78,0 87,9 39,5 16,0 23,6
Frau ohne, Mann mit Migrationshintergrund 83,1 36,1 47,0 66,6 29,9 36,7 16,5 6,2 10,2
Mann ohne, Frau mit Migrationshintergrund 122,4 57,8 64,5 99,3 48,1 51,2 23,1 9,7 13,3
Beide Partner mit Migrationshintergrund 284,3 197,4 86,9 260,2 187,2 73,0 24,1 10,2 13,9
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2009 ( Jahresdurchschnitt).
40
35
30
25
20
15
10
5
0
31,8 32,428,3
33,3
28,226,4 25,1
32,329,2 29,5
26,930,4
28,024,3
22,3
29,4
Mann Frau
Indikator
23Indikator
23
8080
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Einbürgerung ist neben dem Nachweis der Sprachkenntnisse (Integ-rationsvereinbarung) und der Absolvie-rung des Staatsbürgerschaftstests ein mindestens 10-jähriger ununterbroche-ner rechtmäßiger Aufenthalt in Öster-reich. In Ausnahmefällen (z.B. Ehegatten von österreichischen Staatsangehöri-gen oder durch besondere Verdienste in Sport, Kultur, Wissenschaft, etc.) kann ei-ne Einbürgerung auch schon nach sechs Jahren-erfolgen. Bis zum 1.1.2006 ge-nügte ein Aufenthalt von sechs Jahren in Österreich. Dies führte in den Jahren seit-her zu stetig sinkenden Einbürgerungs-zahlen, da ein Großteil der lange genug in Österreich lebenden Ausländer/-innen sich nach der alten Regelung bereits zu-vor einbürgern lassen konnte.
Zahl der Einbürgerungen seit fünf Jahren stark rückläufigSeit der Jahrtausendwende wurde mehr als einer viertel Million Menschen die österreichi-sche Staatsbürgerschaft verliehen. Zwischen 2001 und 2004 gab es eine regelrechte Ein-bürgerungswelle, die 2003 mit knapp 45.000 eingebürgerten Personen einen absoluten Höchststand erreichte. Seit dem Jahr 2003 sank die Zahl der Einbürgerungen kontinuier-
lich auf rund 8.000 im Jahr 2009, so wenige wie zuletzt im Jahr 1989.
Vor allem Personen außereuropäischer Herkunft entscheiden sich für eine Ein-bürgerungVon den seit mehr als zehn Jahren in Öster-reich lebenden ausländischen Staatsangehö-rigen wurden im Jahr 2009 nur etwa 2% ein-gebürgert. Wenig überraschend waren die Quoten für Personen aus anderen EU-Staa-ten dabei sehr niedrig, mit Ausnahme bulgari-scher und rumänischer Staatsangehöriger, die sich zu 4% einbürgern ließen. Auch aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei lie-ßen sich nur etwas über 2% der Personen mit mehr als zehn Jahren Aufenthalt einbürgern. Deutlich höher war die Zahl der Neo-Österrei-cher aus anderen europäischen Staaten (13%) sowie außereuropäischer Herkunft (6%).Im Vergleich dazu wurde 2005 ein wesentlich größerer Teil der ausländischen Bevölkerung mit einem Aufenthalt von mehr als sechs Jah-ren in Österreich eingebürgert. Insbesonde-re Personen aus europäischen Nicht-EU-Staa-ten (24%) sowie außereuropäischen Staaten (17%) wurden in größerer Zahl zu Neo-Ös-terreicherinnen und -Österreichern. Hinge-gen war auch 2005 die Inanspruchnahme der Einbürgerung unter den hinreichend lange in Österreich lebenden Staatsangehörigen der
Nachfolgestaaten Jugoslawiens (9%) und der Türkei (16%) vergleichsweise gering. Für die erst 2007 der EU beigetretenen Staaten war hingegen der Anteil der Eingebürgerten 2005 mit 16% wesentlich höher als 2009 (4%).
Mehr als ein Drittel der Eingebürgerten in Österreich geboren, rund 40% sind min-derjährigDie Eingebürgerten des Jahres 2009 stamm-ten vor allem aus dem ehemaligen Jugosla-wien (zu 52%) und der Türkei (zu 16%). Ein-bürgerungen von Personen aus anderen EU-Staaten machten hingegen nur knapp 11% aus, die in der Mehrzahl aus den seit 2004 beigetretenen Staaten kamen.Insgesamt mehr als ein Drittel der Eingebür-gerten (38%) wurde bereits in Österreich ge-boren, bei bisher serbischen (53%) und tür-kischen (51%) Staatsangehörigen hingegen sogar mehr als die Hälfte. Dementsprechend waren auch rund 43% der 2009 eingebürger-ten Personen noch minderjährig, darunter die Mehrheit der zuvor kosovarischen (54%), tür-kischen und mazedonischen Staatsangehöri-gen (je 51%).33% aller Einbürgerungen waren Erstreckun-gen auf Familienangehörige, welche selbst noch nicht die Voraussetzungen für die Erlan-gung der österreichischen Staatsbürgerschaft erfüllten.
Einbürgerungen
24
81
Einbürgerungen2005und2009in%derPersonenmithinreichen-derMindestaufenthaltsdauernach bisheriger Staatsangehörigkeit
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
EingebürgertePersonenseit1946
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes, Statistik der Einbürgerungen.
Q.: StatiStik auStria, Statistik der Einbürgerungen.
1946
1948
1950
1952
1954
1956
1958
1960
1962
1964
1966
1968
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2009
2008
90.000
80.000
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
0100002000030000400005000060000700008000090000
EingebürgertePersonen2009nach bisheriger Staatsangehörigkeit, Geburtsland und alter
Staatsangehörigkeit
Davon:
Insgesamt in %im Inland geboren
unter 18 Jahre alt
Erstreckungen auf Familien-
mitglieder
Insgesamt 7.978 100,0% 38,3% 42,6% 32,6%
EU-Staaten vor 2004, EWR, Schweiz 231 2,9% 35,1% 29,4% 16,5%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 648 8,1% 24,7% 33,3% 28,5%
Ehem. Jugoslawien ohne Slowenien 4.181 52,4% 44,3% 43,6% 37,3%
Türkei 1.242 15,6% 51,1% 51,4% 29,5%
Sonstige europäische Staaten 268 3,4% 12,7% 37,3% 30,6%
Asien 384 4,8% 19,3% 50,3% 25,8%
Afrika 746 9,4% 18,2% 37,3% 30,2%
Amerika, Ozeanien, unbekannt 278 3,5% 29,5% 28,8% 16,9%
Q.: StatiStik auStria, Statistik der Einbürgerungen
% 25
20
15
10
5
0
Auslän
dische
Staats
angehö
rige
insgesa
mtEU
vor 20
04,
EWR, S
chweiz
EU-Beitrit
ts-
staate
n 2004
EU-Beitrit
ts-
staate
n 2007
Ehem. Ju
goslaw
ien
(ohne
Sloweni
en) Türkei
Sonstig
e euro
-
päisch
e Staa
ten
Außere
uropäi
sche
Staate
n
8,8%
2,5%0,3% 0,3%
2,9%1,1%
16,2%
4,4%
8,9%
2,3%
15,5%
2,3%
24,3%
12,8%
17,4%
6,1%
2005 (mind. 6 Jahre Aufenthalt)
2009 (mind. 10 Jahre Aufenthalt)
Indikator
24
82
SubjektiveFragenzumIntegrationsklima
84
Wie sieht es mit dem Integrationsklima in der Gesellschaft aus? Wie sieht die Bevölkerung die Eingliederungsprozesse der Zugewander-ten, und wie beurteilen diese ihr Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft? Wie groß oder wie klein sind die wahrgenommenen Distanzen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Zuwan-derern? Aber auch wie heimisch fühlen sich Zugewanderte, und hat sich die gesellschaft-liche Situation aus ihrer Sicht verbessert oder verschlechtert? Eine Objektivierung dieses Stimmungsbildes ist angebracht, denn häu-fig werden Einzelbeobachtungen verallgemei-nert, was weder zielführend noch korrekt ist. Die subjektive Sichtweise wurde von der GfK Austria erfasst, und zwar sowohl bei der Ge-samtbevölkerung als auch bei ausgewählten Zuwandererguppen. Die Erhebung bei der Gesamtbevölkerung fand im Zeitraum zwi-schen dem 2. und 11. März 2010 statt. Das Sample umfasste 1.000 Personen, die Stich-probenziehung entsprach einer geschichteten Zufallsauswahl. Die Befragung der Zuwan-derergruppen erfolgte im Zeitraum zwischen dem 19. Februar und dem 30. März 2010. Es wurden 1.500 Personen aus folgenden Her-kunftsländern befragt (das eigene Herkunfts-land oder das der Eltern): Serbien, Montene-gro und Kosovo (329), der Türkei (392), Polen (158), Kroatien (139), Bosnien und Herzegowi-na (343) und Rumänien (139).
Einheimische beurteilen Integrationspro-zess eher pessimistischDie erste Frage zielte auf die Erfassung des allgemeinen Stimmungsbildes ab. Die Frage lautete: „Ganz allgemein: Glauben Sie, dass die Integration von Migranten in Österreich sehr gut oder sehr schlecht funktioniert?“ Die Antworten wurden auf einer vierteiligen Skala festgehalten. Der Begriff wurde nicht weiter definiert, sondern es wurde ein allge-meines Verständnis von Integration voraus-gesetzt.
Das Ergebnis ist einigermaßen ernüchternd. Nur 3,5% der Gesamtbevölkerung empfin-den die Integration als sehr gut funktionie-rend, umgekehrt sagen rund 18%, dass die-se sehr schlecht funktioniert. Rechnet man dazu die rund 51%, die ein „eher schlecht“ bekundet haben, dann ergibt sich eine über-wältigende Mehrheit der Befragten (zwei Drittel), die mit dem Integrationsprozess un-zufrieden ist. Der Integrationspessimismus überwiegt und er ist bei allen Bevölkerungsgruppen ausge-prägt. Er ist besonders stark bei den 60 und Mehrjährigen sowie bei den unter 20-Jäh-rigen, bei den niedrigen Einkommensbe-ziehern, bei den geringer Qualifizierten, bei den Hilfs- und angelernten Arbeitern sowie
in den Bundesländern Wien und Oberöster-reich. Ein gewisser Integrationsoptimismus lässt sich bei den besser Verdienenden mit höherer Schulbildung und im ländlichen oder kleinstädtischen Milieu feststellen. Ob je-mand Integrationsoptimist oder Integrations-pessimist ist, kann nicht aus der realen Kon-takthäufigkeit mit Zugewanderten abgeleitet werden. Die Kontakthypothese, wonach der tägliche Umgang mit der zugewanderten Be-völkerung einen Integrationsoptimismus er-zeugt, ist empirisch nicht belegbar.
Der Integrationspessimismus der Bevölke-rung ist durchgängig. Die Unterschiede nach strukturellen Merkmalen der Bevölkerung sind fast alle nicht signifikant. Lediglich die Gemeindegröße und das Bundesland zeigen Unterschiede, die mit Sicherheit nicht zufalls-bedingt sind. Ob die Befragten ihren Integ-rationspessimismus aus der tatsächlichen Beobachtung nähren, oder ob sie mit dem Pessimismus die mediale Wiedergabe eines politisch manchmal sehr kontroversiell disku-tierten Themas reflektieren, kann nicht weiter festgestellt werden. Man kann unzufrieden sein mit dem realen Geschehen, aber auch unzufrieden mit dem daraus entstehenden, parteipolitisch aufgeladenen Diskurs. Beides zusammen kann Ursache des Integrations-pessimismus sein.
BeurteilungdesIntegrationsprozesses–Gesamtbevölkerung
8585
0 20 40 60
sehr gut funktioniert
eher gutfunktioniert
eher schlecht funktioniert
sehr schlecht funktioniert
Q.: GFk-Erhebung (März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Gesamtbevölkerung: Ganzallgemein:GlaubenSie,dassdieIntegrationvonMigranteninÖsterreich...?
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine/nur Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS/Hochschule
Gesamt
0 20 40 60 80 100 %
29,1% 18,4%3,4% 49,2%
25,6% 17,4%3,7% 53,3%
24,8% 21,0%5,7% 48,6%
32,3% 13,3%4,7% 49,8%
24,4% 18,6%2,6% 54,4%
26,3% 20,3%2,8% 50,6%
28,4% 17,9%4,5% 49,3%
28,4% 19,1%2,9% 49,6%
23,6% 15,2%3,8% 57,4%
27,3% 17,8%3,5% 51,4%
Indikator
25
86
Zugewanderte Bevölkerung beurteilt In-tegrationsprozess weitgehend optimis-tischDie zugewanderte Bevölkerung teilt diesen Pessimismus jedenfalls nicht. Es wurde ge-fragt: „Fühlen Sie sich in Österreich hei-misch bzw. zu Hause?“ Die überwiegende Mehrheit (86%) fühlt sich völlig oder eher heimisch. Nur 8,6% fühlen sich weniger heimisch und nur 5,2% überhaupt nicht hei-misch. Der Integrationsoptimismus dominiert bei der zugewanderten Bevölkerung. Dieser Gegensatz zwischen einem Integrationsop-timismus bei den Zugewanderten und dem Integrationspessimismus bei der Gesamtbe-völkerung ist bemerkenswert.Der Integrationsoptimismus ist unabhängig von Geschlecht und Alter. Ein Zusammen-hang ergibt sich mit der Schulbildung und dem Haushaltseinkommen. Wer mehr ver-dient, eine höhere Schulbildung absolviert hat und auf dem Arbeitsmarkt besser plat-ziert ist, der fühlt sich stärker heimisch als andere. Ebenfalls stärker in Österreich zu Hause betrachten sich Zuwanderer aus dem
ehemaligen Jugoslawien und den neuen Mit-gliedstaaten (Polen und Rumänien), alle Zu-gewanderten mit längerer Aufenthaltsdauer und auch jene, die bereits in Österreich zur Welt kamen. Wer die österreichische Staats-bürgerschaft besitzt oder eine beantragen möchte, der fühlt sich auch heimischer als al-le anderen Zugewanderten.Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt man bei der Frage nach der grundsätzlichen staat-lichen Zugehörigkeit. Die Frage „Welchem Staat fühlen Sie sich eher zugehörig?“ ist na-türlich eine grobe Frage, die keine Zwischen-töne zulässt, sondern ein klares Antwortver-halten verlangt. Es haben daher rund 10% keine Antwort gegeben, deutlich mehr als bei anderen Fragen. Es kann angenommen wer-den, dass sich diese Gruppe nicht festlegen wollte und daher die Antwort verweigerte.Das Ergebnis ist abermals eines, welches den Integrationsoptimismus der Zugewan-derten stützt. Mehr als die Hälfte der Befrag-ten fühlt sich bereits dem „Staat, in dem ich jetzt lebe, also Österreich“ zugehörig und hat die Herkunftsorientierung verneint. Je höher
die Bildung, je höher das Einkommen und je länger die Aufenthaltsdauer ist, desto größer wird der Anteil derer, die sich zu Österreich zugehörig fühlen. Noch mehr dem Herkunfts-kontext verbunden fühlen sich jene, die über eine geringere Bildung verfügen, kürzer in Österreich sind, aus der Türkei stammen und auch nicht die österreichische Staatsangehö-rigkeit besitzen oder annehmen wollen.
BeurteilungdesIntegrationsprozesses–Zuwanderer
8787
0 20 40 0 20 40 60 80
völlig heimisch
eher heimisch
eher weniger heimisch
überhaupt nicht heimisch
Q.: GFk-Erhebung (Februar-März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Q.: GFk-Erhebung (Februar-März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Zuwanderer: FühlenSiesichinÖsterreichheimischbzw.zuHause?
Zuwanderer: WelchemStaatfühlenSiesicheherzugehörig?
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine Pflichtschule
Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS
Universität
Herkunft (selber, Eltern)
Ehem. Jugoslawien
Türkei
Polen, Rumänien
Gesamt
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine Pflichtschule
Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS
Universität
Herkunft (selber, Eltern)
Ehem. Jugoslawien
Türkei
Polen, Rumänien
Gesamt
0 0 20 20 40 40 60 60 80 80 100 % 100 %
dem Staat, aus dem ich stamme bzw. aus dem meine Eltern stammen
dem Staat, in dem ich jetzt lebe, Österreich
44,2% 42,1% 8,4% 49,2%5,3% 50,8%
47,4% 38,6% 8,8% 38,9%5,2% 61,1%
49,6% 38,3% 9,2% 47,9%2,8% 52,1%
43,7% 41,8% 9,1% 43,4%5,4% 56,6%
45,3% 40,7% 8,5% 42,4%5,5% 57,6%
52,5% 35,0% 6,9% 46,0%5,6% 54,0%
44,9% 39,1% 10,1% 64,6%5,8% 35,4%
45,0% 38,0% 8,0% 48,7%8,9% 51,3%
47,2% 39,2% 9,9% 40,8%3,8% 59,2%
46,3% 41,9% 7,5% 39,1%4,4% 60,9%
45,0% 43,1% 8,6% 43,6%3,3% 56,4%
49,4% 41,6% 6,4% 37,3%2,6% 62,7%
34,9% 36,7% 15,5% 69,3%12,9% 30,7%
50,5% 41,1% 5,7% 28,4%2,7% 71,6%
45,8% 40,3% 8,6% 43,6%5,2% 56,4%
Indikator
25Indikator
25
8888
Ein zweiter Fragenblock zielt auf die Erfas-sung der Veränderung ab. Die Bevölkerung wurde gefragt, ob sie den Eindruck hat, dass sich das Zusammenleben in den vergan-genen Jahren verändert hat, und der zuge-wanderten Bevölkerung wurde die Frage ge-stellt, ob sich die persönliche Lebenssituation in den vergangenen fünf Jahren verbessert oder verschlechtert hat.
Zuwanderer optimistischer als die Ge-samtbevölkerung Auf die Frage, ob sich das Zusammenleben mit Zuwanderern in den vergangenen Jahren verändert hat, fallen die Antworten abermals eindeutig aus: Bei der Bevölkerung überwiegt die Zunah-me der pessimistischen Einschätzung. Rund 44% sehen ein verschlechtertes Zu-sammenleben mit den Zuwanderern und nur rund 12% eine Verbesserung. Eine Ver-schlechterung sehen abermals jene mit ge-ringer Schulbildung, besonders Frauen und auch jene, die wenig Kontakt mit Zuwande-rern haben. Sowohl Verschlechterung als auch Verbesserung sehen die jungen Befrag-ten. Eine Verschlechterung empfinden auch die Befragten in den Bundesländern Ober-österreich und Steiermark. Die Unterschiede sind aber nicht signifikant, die Sichtweise ei-ner Verschlechterung ist bei allen Befragten eine durchgängige.
Der Integrationspessimismus der Bevölke-rung ist überraschend und nicht aus den ob-jektiven Daten der Integrationsindikatoren abzulesen. Er ist auch im internationalen Ver-gleich außergewöhnlich. Der Integrations-barometer des Sachverständigenrates deut-scher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat die gesellschaftliche Einschätzung des Integrationsprozesses in Deutschland er-hoben und kommt zu grundsätzlich anderen Ergebnissen. Menschen mit und ohne Migra-tionshintergrund sind in Deutschland jeweils zu ca. 50% der Auffassung, dass sich die In-tegrationspolitik in den letzten fünf Jahren „wesentlich“ oder doch „etwas verbessert“ hat. Zu der gegenteiligen Einschätzung, ei-ner „wesentlichen“ oder zumindest „teilwei-sen“ Verschlechterung, kommen lediglich 10-15% der Befragten, etwas mehr als ein Drittel sieht keine Veränderung. In Deutsch-land dominiert daher so etwas wie Integra-tionsoptimismus. Was sehr ähnlich ist, sind die Zusammenhänge von Pessimismus mit strukturellen Merkmalen der Befragten: Vor allem Geringqualifizierte und Personen mit geringen Einkommen, die in Regionen mit hohem Zuwandereranteil und/oder hoher Ar-beitslosigkeit leben, tendieren zu einer nega-tiveren Sicht auf die Integrationspolitik.
Wie sehen nun die Zugewanderten den Inte-grationsprozess? Von allen Befragten gaben
28,9% an, dass sich ihre persönliche Lebens-situation in Österreich in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hat, 30,6% sahen eine Verbesserung und rund 41% orteten ei-ne gewisse Stabilität. Ältere Menschen se-hen häufiger eine Verschlechterung als jün-gere, Geringqualifizierte ebenso häufiger als Hochqualifizierte. Diese Zusammenhänge ha-ben sich bereits bei der Stichprobe der Ge-samtbevölkerung gezeigt und sind nicht wei-ter überraschend. Der Integrationsoptimismus schwindet mit dem Alter, und wer in der Ge-sellschaft über geringe, auch finanziell vorgege-bene Handlungsspielräume verfügt, ist eben-falls weniger optimistisch.Signifikant und inhaltlich überraschend sind abermals die Zusammenhänge mit der Her-kunft und der Aufenthaltsdauer. Mit der Auf-enthaltsdauer in Österreich steigt der Anteil derer, die eine Verschlechterung der Lebens-situation sehen, deutlich an. Das mag ein Ef-fekt des Alters sein, denn Aufenthaltsdauer und Alter korrelieren positiv, verweist aber auch auf den Umstand, dass mit der Zuwan-derung eine Verbesserung der Lebenssitu-ation eintritt, diese aber in weiterer Folge gleichbleibt oder sich sogar verschlechtert. Eine Verschlechterung sehen abermals Zu-wanderer aus der Türkei deutlich häufiger als Personen aus den Herkunftsländern des ehemaligen Jugoslawiens, aus Polen oder Rumänien.
EinschätzungderVeränderung
8989
0 20 40 60
0 20 40 60 80
Q.: GFk-Erhebung (März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Q.: GFk-Erhebung (Februar-März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Gesamtbevölkerung:HabenSiedenEindruck,dasssichdasZusammenlebenmitZuwanderernindenvergangenenJahrenveränderthat?
Zuwanderer:HatsichIhrepersönlicheLebenssituationinÖsterreichseitdenvergangenen5Jahren,bzw.wennSienochnichtsolangeinÖsterreichleben,seitdemSiehiersind,…?
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine Pflichtschule
Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS
Universität
Herkunft (selber, Eltern)
Ehem. Jugoslawien
Türkei
Polen, Rumänien
Gesamt
0 20 40 60 80 100 %
das Zusammenleben ist besser geworden
das Zusammenleben hat sich nicht verändert
das Zusammenleben ist schlechter geworden
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine/nur Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS/Hochschule
Gesamt
verbessert nicht verändert verschlechtert
0 20 40 60 80 100 %
30,6% 39,1% 30,2%
30,4% 42,3% 27,4%
41,1% 47,5% 11,3%
38,1% 39,6% 22,3%
23,8% 38,9% 37,3%
15,1% 45,9% 39,0%
14,3% 28,6% 57,1%
27,0% 35,2% 37,8%
30,4% 39,6% 30,0%
35,4% 44,8% 19,9%
31,9% 45,4% 22,7%
36,7% 45,7% 17,6%
14,7% 28,0% 57,3%
34,5% 43,9% 21,6%
30,6% 40,6% 28,9%
46,2%13,0% 40,9%
42,2%10,6% 47,2%
37,1%15,2% 47,6%
44,3%15,0% 40,7%
44,6%9,1% 46,3%
46,7%9,9% 43,4%
42,6%10,5% 46,9%
42,4%12,6% 45,0%
49,2%11,4% 39,4%
44,2%11,8% 44,0%
Indikator
25Indikator
25
9090
Ein Drittel der befragten Bevölkerung sieht Zuwanderer als benachteiligt anKontakte mit der zugewanderten Bevölke-rung sind zum Alltag geworden. Über 53% der befragten Personen gaben an, Kontakt zu Migrantinnen und Migranten zu haben. Dabei haben mehr Männer als Frauen Kon-takt zu Zuwanderern, deutlich mehr Junge als Alte, deutlich häufiger gut Ausgebildete als Geringqualifizierte. Mehr Kontakte hat auch die städtische Bevölkerung, insbeson-dere in Wien, und seltener die des ländlichen Raums.Von den Befragten mit Kontakten zu Migran-tinnen und Migranten gab rund ein Drittel an, dass diese benachteiligt werden („Haben Sie persönlich Kontakt zu Migranten, die in Ös-terreich aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt oder schlechter behandelt werden als Öster-reicher ohne Migrationshintergrund?“). Zwei Drittel der Befragten, die Kontakte zu Mig-rantinnen und Migranten haben, sehen diese aber nicht benachteiligt. Ein höheres Ausmaß an Benachteiligung sehen die Besserqualifi-zierten, die Jüngeren und die Befragten in Wien und Vorarlberg. Wer in diesen beiden Bundesländern lebt, einer qualifizierten Be-
rufstätigkeit nachgeht und dabei häufig Kon-takt zu Zuwanderern hat, der besitzt auch eine höhere Sensibilität einer möglichen Be-nachteiligung und vermerkt diese in einem höheren Ausmaß.
Rund ein Drittel der Bevölkerung mit Mi-grationshintergrund fühlt sich benach-teiligtEine erstaunlich ähnliche Einschätzung der Benachteiligung zeigt auch die zugewanderte Bevölkerung. Es wurde gefragt: „Haben Sie das Gefühl, dass Sie in Österreich benach-
teiligt werden, weil Sie Zuwanderer sind?“ Die Antwortmöglichkeiten sahen ein „immer, meistens“, ein „eher schon“, ein „eher nein“ und ein „selten, nie“ vor. Rund ein Drittel aller Befragten mit Migrationshintergrund hat das Gefühl, eher oder meistens benachteiligt zu werden, weil sie Zuwanderer sind. Zwei Drit-tel der Personen mit Migrationshintergrund haben das Gefühl, eher nicht, selten oder nie benachteiligt zu sein. Benachteiligungserfahrungen haben signi-fikant öfter Personen ohne Schulabschluss oder mit niedriger Qualifikation und da-mit auch mit einem unterdurchschnittlichen Haushaltseinkommen. Die Benachteiligungs-erfahrungen sinken mit der Zunahme der Auf-enthaltsdauer, weil Zuwanderer dann auch seltener als solche wahrgenommen werden. Signifikant häufiger berichten Personen mit türkischem Migrationshintergrund über Be-nachteiligungen. Rund 55% gaben an, immer, meistens oder eher schon Benachteiligungen zu erfahren. Die entsprechenden Werte bei den Personen mit einem ex-jugoslawischen Migrationshintergrund liegen bei 28% und bei Personen mit rumänischem oder polni-schem Hintergrund bei lediglich 19%.
KontakterfahrungundSichtweisen
9191
immer, meistens eher schon eher nein selten, nie
0 20 40 60 0 20 40 60 80
Q.: GFk-Erhebung (März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Q.: GFk-Erhebung (Februar-März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Gesamtbevölkerung: HabenSiepersönlichKontaktzuMig-ranten,dieinÖsterreichaufgrundihrerHerkunftbenachteiligtoderschlechterbehandeltwerdenalsÖsterreicherohneMigrationshintergrund?
Zuwanderer: HabenSiedasGefühl,dassSieinÖster-reichbenachteiligtwerden,weilSieZuwanderersind?
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine Pflichtschule
Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS
Universität
Herkunft (selber, Eltern)
Ehem. Jugoslawien
Türkei
Polen, Rumänien
Gesamt
0 20 40 60 80 100 %
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine/nur Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS/Hochschule
Gesamt
Ja, habe Kontakt zu benachteiligten Migranten
Nein, habe zwar Kontakt zu Migranten, kenne aber keine benachteiligten Migranten
Nein, habe praktisch keinen Kontakt zu Migranten
0 20 40 60 80 100 %
38,5%17,5% 44,1%
32,9%16,5% 50,6%
44,7%23,3% 32,0%
39,4%19,9% 40,8%
36,8%15,9% 47,2%
26,3%12,7% 61,0%
32,7%15,6% 51,7%
34,1%11,6% 54,3%
41,7%29,3% 28,9%
35,6%17,0% 47,3%
12,4% 21,3% 19,8% 46,5%
14,3% 19,3% 18,9% 47,6%
7,8% 15,6% 17,7% 58,9%
15,5% 20,1% 22,8% 41,6%
13,0% 23,0% 17,5% 46,5%
11,5% 14,7% 13,5% 60,3%
24,3% 35,7% 14,3% 25,7%
12,6% 21,1% 17,4% 48,9%
14,4% 20,1% 19,1% 46,3%
12,1% 18,8% 21,9% 47,2%
10,0% 16,3% 19,1% 54,5%
11,3% 17,2% 21,8% 49,7%
20,5% 34,5% 13,6% 31,5%
9,5% 9,5% 20,3% 60,7%
13,5% 20,2% 19,3% 47,0%
Indikator
25Indikator
25
9292
Ein vierter Fragenkomplex befasst sich mit der mentalen Nähe oder Distanz zwischen den Österreicherinnen und Österreichern und den Zugewanderten. Bei der Gesamtbevölkerung wurde erhoben, welches Ausmaß an Anpas-sung verlangt wird und welche skeptischen bis fremdenfeindlichen Einstellungen domi-nieren. Die zugewanderte Bevölkerung wur-de gefragt, ob sie mit der Art und Weise, wie die meisten Menschen in Österreich ihr Leben führen, einverstanden sind.Die skeptischen bis fremdenfeindlichen Ein-stellungen wurden mit einem standardisierten Set an Fragen – nämlich den Diskriminierungs-items des ALLBUS 1996 – operationalisiert. Die vier Items lauten: „Die in Österreich le-benden Ausländer sollten Ihren Lebensstil ein bisschen besser an den der Österreicher an-passen“. „Wenn die Arbeitsplätze knapp wer-den, sollte man die in Österreich lebenden Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschi-cken“. „Man sollte den in Österreich lebenden Ausländern jede politische Betätigung in Öster-reich untersagen.“ Und schließlich Item 4: „Die in Österreich lebenden Ausländer sollten sich ihre Ehepartner unter ihren eigenen Landsleu-ten wählen“. Die Befragten stimmten diesen provozierenden Items zu oder lehnten sie ab.
Nur 5% der Bevölkerung fremdenfeind-lich eingestelltDie Auswertung zeigt ein überraschendes
Ergebnis, welches dem dargestellten Inte-grationspessimismus widerspricht. Rund 18% aller Befragten lehnten alle fremdens-keptischen bis fremdenfeindlichen Items strikt oder weitgehend ab und nur rund 5% stimmten diesen strikt oder weitgehend zu. Die überwiegende Mehrheit der Bevölke-rung sieht also Zuwanderer nicht nur als Ar-beitskräfte, die man wieder in die Heimat schickt, sobald die Arbeitsplätze knapp wer-den, und will ihnen auch nicht die Beteili-gung am politischen Prozess untersagen. Was lediglich mehrheitlich gefordert wird, ist eine „bessere Anpassung des Lebens-stils an den der Österreicher“. Das wollten mehr als 50% der befragten Personen, 8% lehnten aber auch diese Forderung ab.
Wovon hängen diese Einstellungen ab? Es zeigte sich abermals ein – diesmal signifi-kanter – Zusammenhang mit dem Alter, der Bildung und der sozialen Positionierung. Wer alt ist, wenig verdient, eine geringe Schul-bildung aufweist und vermeintlich oder re-al Gefahr läuft, sozialen Status an die zuge-wanderte Bevölkerung abgeben zu müssen, der ist eher anfällig für Fremdenfeindlichkeit oder Feindbilder. Keine Fremdenfeindlich-keit artikulieren jene, die aufgrund des Ein-kommens, der Qualifikation oder des mitge-brachten Status „konkurrenzlos“ sind sowie jene, die in einer Großstadt leben. Beson-
ders Wien sticht diesmal durch eine beson-ders hohe Ablehnung von fremdenfeindli-chen Attitüden hervor.
Erfreulich ist auch, dass sich diese Ab-lehnung im Zeitvergleich nicht verringert, sondern eher verstärkt hat. In einer GfK-Erhebung aus dem Jahr 1996 (Reeger, Kohl-bacher 1999), in der ebenfalls die Diskrimi-nierungsitems des ALLBUS – aber nur für Wien – abgefragt wurden, lehnten noch 23% fremdenfeindliche oder fremdenskep-tische Items strikt oder weitgehend ab, aber immerhin 18% stimmten diesen strikt oder weitgehend zu. 2010 haben sich in Wien die entsprechenden Werte auf 35% Ablehnung erhöht und auf nur mehr 3% Zustimmung verringert. Die Gesellschaft – besonders in Wien – hat offensichtlich gelernt und auch zur Kenntnis genommen, dass das „alte Mo-dell“ der Gastarbeit – Menschen kommen, verrichten ihre Arbeit und kehren wieder in die Heimat zurück, ohne Teilhabe an gesell-schaftlichen Prozessen – nicht mehr aktuell ist. Die durch Migrationsprozesse entstan-denen gesellschaftlichen Realitäten werden von der Bevölkerung durchaus zur Kenntnis genommen, wobei die Unzufriedenheit mit dem Integrationsprozess sicherlich auch auf die hohe Erwartungshaltung gegenüber Mi-grantinnen und Migranten sowie auf den In-tegrationsdiskurs zurückzuführen ist.
MentaleNäheoderDistanz–Gesamtbevölkerung
9393
Q.: GFk-Erhebung (März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Gesamtbevölkerung: FremdenskeptischeundfremdenfeindlicheEinstellungen
0 20 40 60
Keine Anpassung notwendig und keine Rückkehr bei Arbeitsplatzknappheit, ungehinderte politische Betätigung und freie Wahl des Ehepartners
Eher neutral Anpassung notwendig und Rückkehr bei Arbeitsplatzknappheit, keine politische Betätigung und Partner (Partnerin) aus der eigenen Gruppe
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine/nur Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS/Hochschule
Gesamt
0 20 40 60 80 100 %
80,0%16,5% 3,4%
73,9%19,7% 6,4%
73,6%22,6% 3,8%
71,8%24,3% 3,9%
77,5%19,2% 3,3%
82,9%7,5% 9,6%
79,8%13,6% 6,6%
82,2%12,3% 5,5%
62,8%35,0% 2,1%
76,8%18,2% 5,0%
Indikator
25
9494
MentaleNäheoderDistanz–Zuwanderer
Großteil der Migrantinnen und Migran-ten mit dem Lebensstil in Österreich ein-verstandenDie Befragten mit Migrationshintergrund wurden gefragt, ob sie mit dem Lebensstil in Österreich, den sie beobachten können, einverstanden sind oder diesen ablehnen („Wenn Sie die österreichische Gesellschaft, die Art und Weise, wie die meisten Men-schen ihr Leben führen, und die Werte und Ziele, nach denen die Menschen ihr Leben ausrichten, einmal allgemein betrachten: Sind Sie damit sehr einverstanden oder ganz und gar nicht einverstanden?“). Diese Frage ziel-te auch darauf ab, mentale Distanzen zu mes-sen, nur diesmal aus der Perspektive der Be-völkerung mit Migrationshintergrund.Rund 4% der Befragten haben auf diese Fra-ge keine Antwort gegeben, die verbleibenden 96% haben wie folgt geantwortet: 19% der Befragten mit Migrationshintergrund identifi-zierten sich sehr mit der Art der Lebensfüh-rung und den gesellschaftlichen Werten und
Zielen in Österreich, bei weiteren 59% be-stand überwiegende Zustimmung. Lediglich 4,4% sind mit der Art und Weise des Lebens in Österreich ganz und gar nicht einverstan-den. Sie lehnen offensichtlich den Lebens-stil in Österreich ab, so wie ein ähnlich ho-her Prozentsatz der Gesamtbevölkerung den Lebensstil der Zuwanderer ablehnt, worauf aufgrund der klar fremdenfeindlichen Mei-nungen geschlossen werden kann.
Fremdenfeindlichkeit auf der einen Seite und Ablehnung der Art und Weise des Lebens in Österreich auf der anderen Seite folgen da-bei einem sehr ähnlichen strukturellen Grund-muster. Keine Schulausbildung oder nur ei-ne niedrige formelle Qualifikation machen die inländische und die zugewanderte Bevölke-rung für eine ausgeprägte Ablehnung emp-fänglicher. Ebenso steigt mit dem Alter und bei den Zugewanderten auch mit der Aufent-haltsdauer die Ablehnung des jeweils ande-ren Lebensstils. Signifikant sind schließlich
die Zusammenhänge mit der geographi-schen Herkunft: Während 85% der Befragten mit einem ex-jugoslawischen Migrationshin-tergrund mit der Art und Weise des Lebens in Österreich einverstanden sind, sogar 92% der Befragten mit einem polnischen oder ru-mänischen Migrationshintergrund, sind es nur 53% der Befragten mit türkischer Her-kunft.
9595
Zuwanderer: WennSiedieösterreichischeGesellschafteinmalallgemeinbetrachten:SindSiedamit…?
0 20 40
Indikator
25
sehr einverstanden im Großen und Ganzen einverstanden
eher nicht einverstanden
ganz und gar nicht einverstanden
Q.: GFk-Erhebung (Februar-März 2010). – Berücksichtigt wurden nur Personen, die eine antwort gegeben haben.
Geschlecht
Männlich
Weiblich
Alter
15-19
20-39
40-59
60 und mehr
Schulbildung
keine Pflichtschule
Pflichtschule
Berufsschule/BMS
AHS/BHS
Universität
Herkunft (selber, Eltern)
Ehem. Jugoslawien
Türkei
Polen, Rumänien
Gesamt
0 20 40 60 80 100 %
20,8% 58,4% 16,1% 4,7%
17,3% 60,0% 18,4% 4,2%
17,6% 62,7% 19,0% 0,7%
16,4% 57,7% 22,2% 3,6%
19,4% 61,7% 12,8% 6,1%
30,2% 53,0% 11,4% 5,4%
25,8% 33,9% 27,4% 12,9%
17,4% 50,0% 24,3% 8,2%
19,9% 59,8% 16,7% 3,6%
16,8% 64,7% 16,1% 2,5%
20,8% 70,8% 6,9% 1,5%
18,3% 66,3% 13,9% 1,5%
20,3% 32,8% 33,1% 13,9%
19,7% 72,3% 6,9% 1,0%
19,0% 59,1% 17,5% 4,4%
96
DieBundesländerimÜberblick
9898
BurgenlandBevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
0 10 20 km
Rust
Güssing
Oberwart
Mattersburg
Jennersdorf
Neusiedl/See
Oberpullendorf
Eisenstadt
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Österreich
Burgenland
Sonstige Staaten 12,1%
Türkei 5,8%
EWR/Schweiz 1,7%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
21,1%
EU-Staaten vor 2004 (14)18,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)40,8%
99
BevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Kärnten
VillachHermagor
Wolfsberg
Klagenfurt
Feldkirchen
Völkermarkt
Spittal/Drau
St. Veit/Glan
0 10 20 km
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Österreich
Kärnten
Sonstige Staaten 12,3%
Türkei 2,5%
EWR/Schweiz 2,3%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
35,3%
EU-Staaten vor 2004 (14)33,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)14,2%
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
100Melk
Tulln
Baden
Mödling
Scheibbs Lilienfeld
St. Pölten
Neunkirchen
Wr. Neustadt
Bruck/Leitha
Horn
Gmünd
Zwettl
Amstetten
MistelbachHollabrunn
Korneuburg GänserndorfKrems/Donau
Waidhofen/Ybbs
Waidhofen/Thaya
0 10 20 km
NiederösterreichBevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Österreich
Niederösterreich
Sonstige Staaten13,5%
Türkei 14,0%
EWR/Schweiz1,0%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
27,4%
EU-Staaten vor 2004 (14)17,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)26,8%
101
BevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Oberösterreich
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Österreich
Oberösterreich
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Linz
Wels
Perg
Steyr
Gmunden
Rohrbach
Eferding
Schärding
Freistadt
Braunau/Inn
Vöcklabruck
GrieskirchenRied/Innkreis
Kirchdorf/Krems
0 10 20 km
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
Sonstige Staaten 14,0%
Türkei 12,0%
EWR/Schweiz0,7%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
36,8%
EU-Staaten vor 2004 (14)19,5%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)17,1%
102
SalzburgBevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Tamsweg
Hallein
Zell/See
Salzburg
St. Johann/Pongau
0 10 20 km
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Österreich
Salzburg
Sonstige Staaten 12,9%
Türkei 10,0%
EWR/Schweiz1,0%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
36,8%
EU-Staaten vor 2004 (14)29,5%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)9,8%
103
BevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Steiermark
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Weiz
Graz
Murau
Liezen
Leoben
Feldbach
Leibnitz
Hartberg
Voitsberg
Judenburg
Bruck/Mur
Knittelfeld
Fürstenfeld
Mürzzuschlag
Bad Radkersburg
Deutschlandsberg
0 10 20 km
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Österreich
Steiermark
Sonstige Staaten 17,3%
Türkei 6,7%
EWR/Schweiz1,7%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
30,2%
EU-Staaten vor 2004 (14)21,2%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)22,9%
104
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Imst
Lienz
Schwaz
Reutte
Landeck
Kufstein
Kitzbühel
Innsbruck
0 10 20 km
TirolBevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Österreich
Tirol
Sonstige Staaten 8,8%
Türkei 17,7%
EWR/Schweiz 1,6%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
20,4%
EU-Staaten vor 2004 (14)44,5%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)7,0%
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
105
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
BevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Vorarlberg
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
Bregenz
Bludenz
Dornbirn
Feldkirch
0 10 20 km
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
0,0 – 4,9%
5,0 – 9,9%
10,0 – 14,9%
15,0 – 19,9%
20,0% und mehr
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Österreich
Vorarlberg
Sonstige Staaten 9,3%
Türkei 28,5%
EWR/Schweiz4,6%
Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
20,5%
EU-Staaten vor 2004 (14)30,8%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)6,4%
106
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Österreich
Wien
Sonstige Staaten 22,2%
Türkei 13,1% EWR/Schweiz
0,7%Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien)
30,9%
EU-Staaten vor 2004 (15)12,6%
EU-Beitrittsstaaten 2004/2007 (12)20,5%
WienBevölkerungmitausländischerStaatsangehörigkeitam1.1.2010
Q.: StatiStik auStria, Bevölkerungsfortschreibung, Statistik des Bevölkerungsstandes.
BevölkerungausländischerHerkunftam1.1.2010
EntwicklungdesAusländeranteilsseit1961
1961
1966
1971
1976
1981
1986
1991
1996
2001
2009
% 20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes. Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
5467 3
8 19
2
23
1210 11
13
15
16
1817
14
20
19
22
21
0 10 km
Anteil der Bevölkerung mitausländischer Staatsangehörigkeitan der Gesamtbevölkerung
20,6 – 29,9%
30,0 – 39,9%
40,0% und mehr
Grenzen der Politischen BezirkeGrenzen der GemeindenWald, Almen und Ödland
107
BundesländerimÜberblick
Österreich Burgenland Kärnten Niederösterreich oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien
Bevölkerung am 1.1.2010 (Hauptwohnsitze lt. Meldewesen)
Bevölkerung insgesamt 8.375.290 283.965 559.315 1.607.976 1.411.238 529.861 1.208.372 706.873 368.868 1.698.822Bevölkerung ausländischer Herkunft 17,0% 9,2% 10,7% 11,2% 13,5% 18,0% 10,4% 16,0% 19,8% 32,8%
darunter ausländische Staatsangehörige 10,7% 5,4% 6,9% 6,7% 8,0% 12,5% 6,5% 10,7% 13,0% 20,7%darunter im Ausland geborene österreichische Staatsangehörige 6,3% 3,7% 3,8% 4,5% 5,5% 5,5% 3,9% 5,3% 6,8% 12,1%
Bevölkerung in Privathaushalten nach Migrationshintergrund 2009 (Mikrozensus)
Bevölkerung in Privathaushalten 8.262.101 281.245 555.374 1.589.301 1.390.432 521.675 1.195.300 697.275 364.586 1.666.914Mit Migrationshintergrund insgesamt 17,8% 8,8% 9,8% 11,3% 15,3% 17,1% 9,7% 16,9% 21,0% 35,8%
Erste Generation der Zuwanderer 13,1% 6,7% 7,9% 8,1% 11,0% 13,0% 7,5% 12,5% 14,4% 26,4%Zweite Generation der Zuwanderer 4,7% 2,0% 1,8% 3,2% 4,3% 4,2% 2,2% 4,4% 6,6% 9,4%
Wanderungsstatistik 2009
Wanderungssaldo mit dem Ausland (insgesamt) 20.583 995 998 2.310 2.612 830 2.216 1.615 346 8.674Österreichische Staatsangehörige -5.108 -76 -168 -616 -598 -508 -563 -529 -611 -1.431Ausländische Staatsangehörige 25.691 1.071 1.166 2.926 3.210 1.338 2.779 2.144 957 10.105
Staatsangehörige aus EU-/EWR-Staaten und der Schweiz 16.344 824 707 1.186 1.632 839 1.939 1.875 886 6.459Drittstaatsangehörige 9.347 247 459 1.740 1.578 499 840 269 71 3.646
Einbürgerungen 2009
Einbürgerungen (insgesamt) 7.978 157 319 1.202 1.313 518 557 632 425 2.855EU-Staatsangehörige 10,7% 20,4% 6,0% 14,0% 11,0% 6,4% 12,7% 11,7% 5,6% 10,2%Ex-jugoslawische Staatsangehörige (ohne Slowenien) 52,4% 45,9% 70,5% 50,3% 56,1% 70,5% 42,0% 49,7% 43,3% 50,6%Türkische Staatsangehörige 15,6% 9,6% 4,1% 18,3% 14,2% 9,7% 6,6% 25,5% 36,5% 14,2%Sonstige Staatsangehörige 21,3% 24,2% 19,4% 17,4% 18,6% 13,5% 38,6% 13,1% 14,6% 25,1%
Eheschließungen 2009
Zwischen österreichischen Staatsangehörigen 76,8% 84,0% 86,0% 82,8% 81,1% 75,0% 84,5% 78,0% 71,1% 60,7%Zwischen österreichischen und ausländischen Staatsangehörigen 17,9% 14,1% 11,8% 14,3% 14,7% 18,1% 12,4% 17,2% 23,6% 28,4%Zwischen ausländischen Staatsangehörigen 5,3% 1,9% 2,2% 2,9% 4,2% 6,9% 3,1% 4,8% 5,3% 10,8%
Arbeitsmarktdaten 2009
Unselbstständig Erwerbstätige (insgesamt) 3.532.266 116.524 223.158 665.877 611.262 233.113 502.373 310.772 163.293 705.895darunter mit Migrationshintergrund 17,7% 9,1% 8,9% 10,9% 14,7% 18,4% 8,5% 16,4% 22,4% 36,5%
Arbeitslosenquote der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 3,6% 4,2% 3,8% 3,5% 2,9% 2,4% 3,9% 2,1% 3,5% 5,4%Arbeitslosenquote der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 10,1% 9,1% 8,0% 10,2% 10,4% 6,8% 11,7% 6,6% 9,8% 11,1%
Schulstatistik 2008/09
Anteil der Schüler/-innen mit nicht-deutscher Umgangssprache (insgesamt) 16,9% 11,0% 8,7% 10,3% 13,0% 14,6% 9,1% 10,2% 17,3% 40,7%darunter an AHS-Oberstufen und BHS 11,4% 9,1% 7,4% 6,9% 6,7% 8,1% 7,0% 6,5% 8,6% 27,4%darunter an Berufsschulen und BMS 10,5% 8,7% 4,2% 7,1% 6,3% 9,3% 4,0% 4,7% 7,3% 33,9%
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung, Wanderungsstatistik, Statistik der Einbürgerungen, Statistik der Eheschließungen, Schulstatistik.
108
Altersstandardisierung: Viele statistische Sachverhalte (z.B. Krankheitsrisiken) sind ab-hängig vom Lebensalter. Bei einem Vergleich von Bevölkerungsgruppen mit unterschied- licher Altersstruktur (z.B. österreichische und ausländische Staatsangehörige) werden da-her altersstandardisierte Maßzahlen berech-net, um einen unverzerrten Vergleich dieser Gruppen zu ermöglichen. Die Altersstandardi-sierung erfolgt durch Gewichtung der alters-spezifischen Raten bzw. Häufigkeiten mit der Altersverteilung einer Standardbevölkerung (z.B. der Gesamtbevölkerung).
Alterung, demographische: Rückgang der Anzahl und des Anteils von Kindern und Ju-gendlichen (unter 14 Jahren) bei gleichzeiti-gem Anstieg der Bevölkerung im Pensions-alter (60 Jahre und älter); äußert sich auch in einem Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung.
Anerkennungsquote: Bezieht die Zahl der in einem Kalenderjahr positiv entschiedenen Asylanträge auf die Gesamtzahl aller Ent-scheidungen dieses Jahres; steht jedoch in keinem Zusammenhang zur Zahl der gestell-ten Asylanträge.
Arbeitslosenquote (internationale Defi-nition): Arbeitslose Personen, die zum Er-
hebungszeitpunkt weniger als eine Wo-chenstunde gearbeitet haben und in den vorangegangenen vier Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben und für den Arbeits-markt verfügbar sind, bezogen auf die Er-werbspersonen zwischen 15 und 74 Jahren.
Arbeitslosenquote (nationale Definiti-on): Beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos registrierte Personen in Prozent des „Arbeitskräftepotenzials“ (= Summe der unselbständig Erwerbstätigen plus der Arbeitslosen). Personen in Schulungen und Ausbildungen gelten nicht als arbeitslos.
Armut, manifeste: Von manifester (sichtba-rer) Armut betroffen sind Personen, die ange-ben, sich zwei oder mehr essenzielle Dinge des täglichen Lebens nicht leisten zu kön-nen (angemessene Beheizung, regelmäßige Begleichung von Miete und Betriebskosten, notwendige Arzt- und Zahnarztbesuche, Be-gleichung unerwarteter Ausgaben (z.B. Repa-raturen), neue Kleidung, Lebensmittel).
Armutsgefährdung (Armutsrisiko): Ar-mutsgefährdet sind jene Personen, deren jährliches Äquivalenzeinkommen (= gewich-tetes Pro-Kopf-Einkommen) unterhalb von 60% des Medians aller Einkommen (= Ar-mutsgefährdungsschwelle) liegt, wobei So-
zialleistungen und Pensionen nicht berück-sichtigt werden.
Aufenthaltsbescheinigung: Wird an EU- und EWR-Bürger/-innen sowie an schwei-zerische Staatsangehörige ausgestellt, die sich länger als sechs Monate in Österreich aufhalten, und ermöglicht den unbefristeten Daueraufenthalt.
Aufenthaltsbewilligung: Im Rahmen des Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes vor-gesehener Aufenthaltstitel für Drittstaatsange-hörige. Aufenthaltsbewilligungen werden für maximal 18 Monate und einen bestimmten Zweck ausgestellt und können danach als be-fristete Niederlassungsbewilligung über einen Zeitraum von fünf Jahren verlängert werden.
Aufenthaltsdauer: Zeitraum, in dem eine Person in Österreich mit einem Hauptwohn-sitz gemeldet ist; ergibt sich aus der Diffe-renz zwischen dem Zeitpunkt der An- und Abmeldung bei der Meldebehörde.
Aufenthaltstitel: Drittstaatsangehörige, die sich länger als sechs Monate in Österreich aufhalten (ausgenommen Asylwerber/-in-nen und anerkannte Flüchtlinge), benötigen einen Aufenthaltstitel (Aufenthaltsbewilli-gung oder Niederlassungsbewilligung).
Glossar
109
A-H
Ausländeranteil: Anteil der ausländischen Staatsangehörigen in Prozent der Gesamt-bevölkerung.
Berufe, freie: selbstständig Erwerbstä-tige sowie freie Mitarbeiter/-innen und Werkvertragsnehmer/-innen.
Bevölkerung ausländischer Herkunft: Ge-samtzahl der ausländischen Staatsangehöri-gen plus der im Ausland geborenen österrei-chischen Staatsangehörigen.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund: Gesamtzahl der Personen, deren Eltern bei-de im Ausland geboren sind. Personen, die selbst im Ausland geboren sind, zählen zur „ersten Zuwanderer-Generation“, während in Österreich geborene Nachkommen von im Ausland geborenen Eltern der „zweiten Zuwanderer-Generation“ angehören.
Dequalifikation: Beschäftigung einer Per-son in Tätigkeiten unterhalb des erreichten Qualifikationsniveaus.
Drittstaatsangehörige: Bürger/-innen all je-ner Staaten, für welche die Bestimmungen der Personenfreiheit innerhalb der EU, des EWR, der Schweiz sowie der mit EU-Staa-ten assoziierten Kleinstaaten nicht gelten.
Einbürgerung: Verleihung der österreichi-schen Staatsangehörigkeit, zumeist bei gleich-zeitiger Aufgabe der bisherigen ausländi-schen Staatsangehörigkeit. Voraussetzung für die Einbürgerung ist neben dem Nach-weis von Sprachkenntnissen auf dem Niveau A2 im Sinn der Integrationsvereinbarung die Absolvierung eines Staatsbürgerschaftstests, das Vorliegen der allgemeinen Erteilungsvor-aussetzungen sowie ein mindestens 10-jäh-riger ununterbrochener rechtmäßiger Aufent-halt in Österreich.
Erwerbsbeteiligung: Einbindung von Per-sonen in eine Erwerbstätigkeit; wird z.B. mit Hilfe der Erwerbstätigenquote quantifiziert.
Erwerbskarrierenmonitoring (EKM): Das EKM ist eine Zusammenführung der Daten-banken des Arbeitsmarktservice (Informatio-nen über Arbeitslose) und der Sozialversiche-rungen (Daten über Beschäftigte und sonstige Versicherte). Allerdings ergeben sich im EKM aufgrund der laufenden Aktualisierung (in-kl. Bereinigungen) andere Ergebnisse als bei den stichtagsbezogenen Datenbank-Auswer-tungen des AMS und des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Ein weiterer Unter-schied betrifft die Berechnung der Anzahl be-schäftigter Personen: Das EKM zählt hier im Gegensatz zur Sozialversicherung nicht die
Beschäftigungsverhältnisse, sondern die be-schäftigten Personen. Daher weichen die im Erwerbskarrierenmonitoring errechneten Ar-beitslosenquoten mitunter deutlich von den Arbeitslosenquoten in nationaler Definition ab.
Erwerbspersonen: Summe der erwerbstä-tigen Personen und der Arbeitslosen.
Erwerbstätigenquote: Anteil der erwerbs-tätigen Personen im Alter von 15 bis 64 Jah-ren in Prozent der Bevölkerung gleichen Al-ters.
Geburtenbilanz: Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeborenen und der Zahl der Gestorbenen.
Geburtenrate: Zahl der Lebendgeborenen bezogen auf 1.000 der Bevölkerung im Jah-resdurchschnitt.
Haupterwerbsalter: Alter, in dem Per-sonen gewöhnlich einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Je nach Berücksichtigung von Ausbildungszeit und Pensionsantrittsalter unterschiedlich definiert, meist jedoch als Zeitspanne zwischen 15 und 64 Jahren.
Hauptwohnsitz: Ort der Unterkunft, an dem sich eine Person angemeldet hat. Bei meh-
110
reren Wohnsitzen sollte der Hauptwohnsitz dem Mittelpunkt der Lebensbeziehungen entsprechen, wobei die Aufenthaltsdauer, die Lage zum Arbeitsplatz sowie der Wohn-sitz von Familienangehörigen (insbesondere von Kindern) ausschlaggebend sind.
Kinderbetreuungsquote: Anteil der in Krip-pen, Kindergärten und Horten betreuten Kin-der in Prozent der Bevölkerung gleichen Alters.
Kinderzahl, durchschnittliche: Ist die durchschnittliche Anzahl an Kindern, die ei-ne Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt brin-gen würde, wenn das altersspezifische Fer-tilitätsverhalten des jeweiligen Jahres auch in Zukunft konstant bliebe. Rechnerisch er-gibt sich die durchschnittliche Kinderzahl (Gesamtfertilitätsrate) als Summe der alters-spezifischen Fertilitätsraten, also der Zahl der Geburten von Frauen eines bestimmten Alters bezogen auf die Zahl der Frauen des-selben Alters.
Kriminalitätsbelastung: Bezieht die Zahl der Verurteilten auf die Bevölkerung oder ei-ne Teilgruppe der Bevölkerung.
Lebenserwartung: Anzahl von Jahren, die eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt (meist bei der Geburt) im Durchschnitt noch
leben würde, wenn die Sterberaten des der Berechnung zugrundeliegenden Jahres auch in Zukunft unverändert blieben.
Median: Zentralwert, der genau in der Mit-te einer Verteilung liegt. D.h. 50% aller Fäl-le liegen unter dem Median, 50% darüber; entspricht nicht dem arithmetischen Mittel und ist robuster gegenüber Extremwerten.
Mittel, arithmetisches: Durchschnittswert aller vorkommenden Werte; wird durch Ex-tremwerte (Ausreißer) stärker verzerrt als der Median.
Netto-Zuwanderung (Wanderungssaldo, Wanderungsbilanz): Differenz aus Zuzü-gen aus dem Ausland und Wegzügen in das Ausland. Stellt jenen Wert dar, um den sich die Bevölkerungszahl aufgrund der interna-tionalen Wanderungen verändert.
Niederlassungsbewilligung: Im Rahmen des Niederlassungs- und Aufenthaltsgeset-zes vorgesehener Aufenthaltstitel für Dritt-staatsangehörige. Eine unbefristete Nie-derlassungsbewilligung kann nach einem ununterbrochenen Aufenthalt in Österreich von mindestens fünf Jahren erteilt werden und ist abhängig von einem bestimmten Aufenthaltszweck.
Niederlassungsfreiheit: Angehörige eines EU- oder EWR-Staates sowie der Schweiz ha-ben das Recht, sich in Österreich länger als drei Monate aufzuhalten, ohne dafür eine Aufent-haltsgenehmigung zu benötigen. Bei einem Aufenthalt von mehr als sechs Monaten wird eine Aufenthaltsbescheinigung ausgestellt.
Opferbelastungsquote: Bezieht die Zahl der Opfer von Straftaten auf die Bevölke-rung oder eine Teilgruppe der Bevölkerung (z.B. Staatsangehörigkeitsgruppe).
Plfichtschulabschluss: Positiver Abschluss der 9. Schulstufe in Österreich.
Privathaushalte: Privathaushalte umfassen die als Wohngemeinschaft zusammenleben-den Personen, wobei Verwandtschaftsbezie-hungen für die Abgrenzung eines Haushal-tes keine Rolle spielen. Anstaltshaushalte (Alten- und Pflegeheime, Gefängnisse, In-ternate, Flüchtlingsunterkünfte, Kasernen, Klöster usw.) sind ausgenommen.
Säuglingssterblichkeit: Im ersten Lebens-jahr Verstorbene; als Rate bezogen auf 1.000 Lebendgeborene desselben Kalenderjahres.
Segregation: Ist die im Vergleich zur übri-gen Bevölkerung überdurchschnittliche Kon-
K-S
111
S-Z
zentration einzelner Bevölkerungsgruppen in wenigen räumlichen Einheiten (z.B. Ge-meinden); wird mit dem Segregationsindex gemessen.
Segregationsindex: Misst das Ausmaß der räumlichen Segregation. Er kann inter-pretiert werden als jener Anteil der Bevölke-rungsgruppe, der zwischen den räumlichen Einheiten (z.B. Gemeinden) umziehen müss-te, um eine gleichmäßige Verteilung der Be-völkerungsgruppe über alle räumlichen Ein-heiten zu erreichen.
Sterberate: Zahl der Sterbefälle bezogen auf 1.000 der Bevölkerung im Jahresdurch-schnitt.
Tatverdächtige: Personen, die aufgrund der durchgeführten Ermittlungen im konkreten Verdacht stehen, eine Straftat begangen zu haben oder sonst zur Ausführung der Straf-tat beigetragen haben (z.B. indem sie eine andere Person bestimmt haben, die Straftat auszuführen).
Tertiäre Bildung: Umfasst alle Ausbildun-gen, für welche die Reifeprüfung (Matura) oder ein vergleichbarer Bildungsabschluss vorausgesetzt wird. In Österreich sind dies Kollegs, Berufs- und Lehrerbildende Akade-
mien, Fachhochschulen und Universitäten.
Totgeburt: Als Totgeburt werden laut Richt-linien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jene Kinder bezeichnet, die ein Ge-burtsgewicht von mindestens 500 Gramm aufweisen und bei denen nach dem Austritt aus dem Mutterleib weder Atmung noch Herzschlag oder andere Lebenszeichen einsetzen. Totgeborene Kinder unter 500 Gramm gelten als Fehlgeburten und wer-den nicht beurkundet.
Totgeburtenrate: Totgeburten bezogen auf 1.000 Lebendgeborene desselben Kalender-jahres. Zu berücksichtigen ist, dass bei der Berechnung der Totgeburtenrate die Totge-burten nicht in der Bezugsgröße enthalten sind.
Umgangssprache: Im Alltag und im priva-ten Umfeld hauptsächlich verwendete Spra-che. Bei Schülerinnen und Schülern ist sie im Rahmen der Schuleinschreibung bekannt zu geben, sagt jedoch nichts über die Kennt-nisse anderer Sprachen aus.
Unselbstständig Beschäftigte: Sammelbe-griff für Arbeiter/-innen, Angestellte und Be- amte. Nicht zu den unselbstständig Beschäf-tigten zählen Selbstständige, mithelfende Fa-
milienangehörige und Werkvertragsnehmer/ -innen.
Vergehen/Verbrechen: Strafbare Handlun-gen werden vom Gesetzgeber in zwei Grup-pen eingeteilt. Verbrechen sind vorsätzli-che Handlungen, die mit lebenslanger oder mehr als dreijähriger Freiheitsstrafe bedroht sind. Alle anderen strafbaren Handlungen sind Vergehen.
Wanderungsgewinn/Wanderungsver-lust: Übersteigt die Zahl der Zuzüge je-ne der Wegzüge, ist der Wanderungssaldo positiv und man spricht von einem Wande-rungsgewinn. Im umgekehrten Fall, wenn es also mehr Wegzüge als Zuzüge gibt, fällt der Wanderungssaldo negativ aus und man spricht von einem Wanderungsverlust.
Wohnkostenbelastung: Anteil der Wohn-kosten am gesamten Haushaltseinkommen.
Zuwanderungsquoten, gesetzliche: Durch Verordnung des Wirtschaftsministeriums festgelegte maximal zulässige Zahl der jähr-lich neu zu vergebenden Aufenthaltstitel an Drittstaatsangehörige für den erstmaligen Aufenthalt in Österreich.
112
In der Broschüre verwendete Zusammen-fassungen von ausländischen Staatsan-gehörigkeiten und Geburtsländern:
Staaten der Europäischen Union vor 2004 (EU-14; ohne Österreich): Belgien, Däne-mark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich (Großbritannien).
Am 1.5.2004 der Europäischen Union bei-getretene Staaten: Estland, Lettland, Li-tauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern.
Am 1.1.2007 der Europäischen Union bei-getretene Staaten: Bulgarien, Rumänien.
EWR-Staaten: Island, Liechtenstein, Norwe-gen.
Mit der Europäischen Union assoziierte Kleinstaaten: Andorra, Monaco, San Mari-no, Vatikanstadt.
Ehemaliges Jugoslawien (ohne Slowe- nien): Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroa-tien, Mazedonien, Montenegro, Serbien.
Staatengliederungen
113
Sprache und Bildung1. Vorschulische Betreuungsquoten 2008
nach Alter und Staatsangehörigkeit2. Kinder mit Förderbedarf im sprachlichen
Bereich 2008 nach Umgangssprache und Kindergartenbesuch
3. Schüler/-innen im Schuljahr 2008/09 nach Schultyp und Staatsangehörigkeit
4. Ausländische ordentliche Studieren-de an öffentlichen Universitäten im WS 2008/09
5. Bildungsstand der 25- bis 64-jährigen Be-völkerung 2009 nach Migrationshinter-grund
6. Wiederholer und Schulabbrecher nach der 8. Schulstufe 2007/08 nach Umgangs-sprache und Schultyp
Arbeit und Beruf7. (Frauen-)Erwerbstätigenquote 2009 nach
Alter, Geschlecht und Migrationshinter-grund bzw. Zuwanderergeneration
8. Selbstständigenquote 2009 nach Migra-tionshintergrund und Geschlecht
9. Arbeitslosenquoten 2009 nach Staatsan-gehörigkeit und Ausbildung
10. Erwerbstätige 2009 nach Staatsange-hörigkeit und höchster abgeschlossener Ausbildung
11. Langzeitarbeitslosigkeit 2005-2009 nach Staatsangehörigkeit
12. Jugendarbeitslosigkeit 2005-2009 nach Staatsangehörigkeit
Soziales und Gesundheit13. Nettojahreseinkommen 2008 (Median)
der ganzjährig unselbständig Erwerbstä-tigen (ohne Lehrlinge) nach Staatsange-hörigkeit
14. Armutsgefährdung und manifeste Armut 2008 nach Staatsangehörigkeit
15. Lebenserwartung 2009 bei der Geburt und im Alter von 65 Jahren nach Ge-schlecht, Staatsangehörigkeit und Ge-burtsland
16. Inanspruchnahme von Gesundheitsvor-sorgeleistungen 2007 (Impfungen, Früh-erkennungs- und Vorsorgeuntersuchun-gen) nach Geschlecht und Herkunft
Sicherheit17. Kriminalitätsbelastung 2009 nach Alter
und Staatsangehörigkeit18. Opferbelastungsquoten 2009 nach Staats-
bürgerschaft (Straftaten insgesamt)
Wohnen und räumlicher Kontext19. Wohnfläche pro Kopf 2009 nach Migra-
tionshintergrund des Haushaltsrepräsen-tanten
20. Wohnkostenbelastung 2008 nach Staats-angehörigkeit
21. Rechtsverhältnis der Wohnung 2009 nach Migrationshintergrund des Haus-haltsrepräsentanten
22. Bevölkerung am 1.1.2010 nach Herkunft und Zuwandereranteil in der Wohnge-meinde
Identifikation23. Eheschließungen zwischen österreichi-
schen und ausländischen Staatsangehö-rigen 2009 nach Staatsangehörigkeit/Ge-burtsland des ausländischen Ehepartners
24. Einbürgerungen 2005 und 2009 in % der Personen mit hinreichender Mindestauf-enthaltsdauer nach bisheriger Staatsan-gehörigkeit
Subjektive Fragen zum Integrations-klima
25. Stichprobenerhebung zum Integrations-klima bei der Gesamtbevölkerung und bei ausgewählten Zuwanderergruppen
ÜbersichtüberdieIntegrationsindikatoren
1
3
4
5
6
2
7
10
9
8
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
114
Impressum
Medieninhaber und HerstellerSTATISTIK AUSTRIA – Bundesanstalt Statistik Österreich, Guglgasse 13, 1110 Wien
Bundesministerium für Inneres, Herrengasse 7, 1014 Wien
Erstellt vonSTATISTIK AUSTRIA – Bundesanstalt Statistik Österreich, Guglgasse 13, 1110 Wien
Kommission für Migrations- und Integrationsforschungder Österreichischen Akademie der Wissenschaften,Postgasse 7/4/2, 1010 Wien
Verlagsort, HerstellungsortWien 2010
AutorenDr. Erika Baldaszti, Univ.-Doz. Dr. Josef Kytir, Dr. Stephan Marik-Lebeck, Mag. Alexander Wisbauer – STATISTIK AUSTRIA
Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann – Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
RedaktionMag. Alexander Schahbasi – Österreichischer Integratiosnfonds,Schlachthausgasse 30, 1030 Wien
LektoratMag. Jan Kreisky, Laura Neuper, B. A., Dr. Florian Pauer, Christine Pinc
Grafische GestaltungARTE GRAFICA – Atelier für grafische Gestaltung Mag. Karl Stefan Nolz, www.artegrafica.at
DruckDruckerei Hans Jentzsch & Co GmbH, www.jentzsch.at
Bildnachweis Cover: BM.I, C. Redtenbacher, Fotolia.com, iStockphoto, ÖIF, S. Feiner, S. Kraut-gartner BM.I (2 Porträtfoto BM Fekter, 66, 68) Helmreich Photographie (3 Porträtfoto Janda) ÖIF (18)C. Redtenbacher (6, 20, 32, 34, 36, 38, 40, 46, 48, 58, 64, 70, 76, 78, 82, 86, 90, 94, 96)Fotolia.com (24 ZDM) iStockphoto – TMSK (28), yurok (30)
ISBN 978-3-902703-48-4
Dieses Projekt wird durch den Europäischen Integrationsfonds und das Bundes-ministerium für Inneres kofinanziert.
Das Produkt und die darin enthaltenen Daten sind urheberrechtlich geschützt. Al-le Rechte sind der Statistik Österreich vorbehalten. Die Vervielfältigung und Ver-breitung der Daten sowie deren kommerzielle Nutzung ist ohne deren vorheri-ge schriftliche Zustimmung nicht gestattet. Weiters ist untersagt, die Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung der Statistik Österreich ins Internet zu stellen, und zwar auch bei unentgeltlicher Verbreitung. Eine zulässige Weiterverwendung ist jedenfalls nur mit korrekter Quellenangabe „STATISTIK AUSTRIA“ gestattet.
Die Bundesanstalt Statistik Österreich sowie alle Mitwirkenden an der Publikation haben deren Inhalte sorgfältig recherchiert und erstellt. Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Genannten übernehmen daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesonde-re übernehmen sie keinerlei Haftung für eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Korrekturhinweise senden Sie bitte an die Redaktion.
Diese Publikation ist in elektronischer Form im Internet auch auf der Homepage des Österreichischen Integrationsfonds (www.integrationsfonds.at) verfügbar.
© STATISTIK AUSTRIA
Notizen
Notizen
www.statistik.at www.bmi.gv.at www.integration.eu www.integrationsfonds.at www.oeaw.ac.at/kmi www.gfk.at
978-
3-90
2703
-48-
4