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Der Friedhof der Zukunft – neue Wege des Abschied- nehmens Orte, die gut tun Projektgemeinschaft: Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV), Frankfurt am Main / Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF), Bonn / Kunstgießerei Strassacker, Süßen

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Der Friedhofder Zukunft –neue Wegedes Abschied-nehmens

Orte,dieguttun

Projektgemeinschaft: Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV), Frankfurt am Main / Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF), Bonn / Kunstgießerei Strassacker, Süßen

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...den eigenen Tod,den stirbt man nur;

doch mit dem Tod der anderenmuss man leben...

Mascha Kaléko

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...wenn wir einenlieben Menschen verlieren...

...für immer loslassen müssen...

Nichts ist mehr wie es war, alles ist anders, vieles verändert sich.Für Menschen, die dies erleben müssen, beginnt eine schwierige Phase ihres Lebens, oft die Schwierigste. Im Strudel der Veränderung wird trotz-dem Funktionalität gefordert.Es gilt vieles zu organisieren und zu erledigen. Es bleibt keine Zeit für Gefühle und Emotionen. ...schließlich muss man funktionieren.

Erfahrungen sowie neueste Erkenntnisse zeigen jedoch auf, dass Menschen, diesich mit solchen Verlusten zurechtfindenmüssen, Zeit und Raum für ihre Gefühlebenötigen, um wieder neuen Halt zufinden.Dem achtsamen, respektvollen Umgangmit trauernden Menschen, ist diese Ausstellung gewidmet.Ihnen Zeit und Raum zu geben, Ent-scheidungen beim Verlust eines Ange-hörigen gut informiert und in Ruhetreffen zu können.Auch die Entscheidungen für die Art der Bei setzung, des Grabes, der Erinnerung.

Um dies zu erreichen, wurde dieseAusstellung konzipiert.

»Orte, die gut tun« lautet das Mottoder Ausstellung, die in der Berliner Parochialkirche zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt wurde, über denFriedhof der Zukunft und neue Wegedes Abschiednehmens.

»Wir sehen uns in der Verantwortung,die Bedeutung von Friedhöfen, Grab-stätten und Grabzeichen für die Men-schen wieder inhaltlich zu erschließen«.

Angehörige sollten im Moment der Entscheidungsfindung für eine Bestat-tungsart informiert sein und wissen,wie hilfreich eine persönliche, individuelle Grabstätte für die eigeneTrauerbewältigung ist.

»Trauernde dürfen in ihrer schwierigenSituation nicht alleingelassen werdenund müssen von Fachleuten kompe-tente und hilfreiche Unterstützunge rhalten«.

Ausstellung »Orte, die gut tun«

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Was geschieht in diesembesonderen Moment, wenn trauernde Menschen den Ortder Beisetzung ihrer Verstorbenen aufsuchen, wenn sie deren Grab besuchen und dort verweilen?

Angehörige werden in der Phase ihrerTrauer wesentlich von den Auswirkun-gen ihres Verlustschmerzes geleitet undgeführt.Abhängig davon wie persönlich nahder Trauer fall ist und in welcher Trauer-phase sich der Angehörige befindet,ist dies unterschiedlich ausgeprägt. Verlustschmerz, eine der stärksten Emotionen, kann nur dann verarbeitetwerden und heilen, wenn er zugelassenwird. Um diesen Schmerz, dieses Gefühl zuzulassen, ist eine »emotionale Öffnung« notwendig, die jedoch nurdann gelingt, wenn sich Trauerndedabei beschützt, umsorgt und wohl-fühlen können. Vorausgesetzt die Rahmenbedingungenan diesem Beisetzungsort, an dieserGrabstätte, ermöglichen dieses »Wohlfühlen«, so sind es unsere »Erinnerungen« die dieses »emotionale Öffnen« bewirken. Erinnerungen werden verstärkt von unseren »Sinnen« beeinflusst und hervorgerufen.In diesem Kontext wird dem »Grab-zeichen« eine wichtige Rolle zuteil,da es über das »Sehen« mit seiner Artder Gestaltung und »Symbolsprache«im verstärkten Maße Erinnerungenin Gang setzt.

Oftmals wird hierbei der Verstorbenedurch das Zeichen von den Trauernden erspürt.

Im Moment dieses Erinnerns, Öffnens,Fühlens entsteht intuitiv ein Bedürfnis,sich mit dem Verstorbenen nochmalsauszutauschen, in Verbindung zu setzen,ein Lächeln zu schenken, miteinanderzu reden, nochmals eine Um armung zugenießen, einfach nochmals Nähe zuspüren.Dieses Bedürfnis nach Nähe im eigent -lichen Sinn ist jedoch unerfüllbar undbleibt unbefriedigt. Da der Trauerndevon seiner Intuition geleitet, jedoch einstarkes »Handlungs bedürfnis« hat,kommt es zu sogenannten Ersatz -handlun gen an der Grabstätte.

Trauerverhalten – Wirkungsprinzip beim Grabbesuch

Verweilen und die therapeutische Wirkung spüren...

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Die bei allen Beisetzungsarten an denmeisten Beisetzungs orten abgelegtenTrauergrüße unterschiedlichster Art sinddeutliche Zeichen und Beleg dieses Bedürfnisses nach Trauerhandlung indiesem besonderen Moment des Grab-besuchs.Wird diese Möglichkeit, den eigenenGefühlen in der Durchführung von

Trauerhandlungen Ausdruck zu ver-leihen, nicht berücksichtigt oder denTrauernden sogar verboten, ist der wesentliche und wichtigste Nutzen einerGrabstätte und deren Besuch für Trauernde und Ange hörige nicht mehrgegeben. Und somit für die meisten sinn- und be deutungslos und damitüberflüssig geworden.

Wirkungsprinzip von Grab und GrabbesuchSehen

ErinnernÖffnenFühlen

Handeln»gut tun«

Therapeutische Wirkung vonGrab

Grabbesuchund Friedhöfen

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Feststellbar ist dies an vielen Beisetzungs-orten der unterschiedlichsten Beisetzungs- arten an denen Trauerhandlungen bzw.Trauerrituale verboten sind.

Die langjährigen Beobachtungen, Erfahrungen und Dokumentationen zeigen auf, dass trotz einer bewusstenEntscheidung für eine Beisetzungsart

Probleme von Angehörigen im Umgang mit Grab und Friedhof

Urnengrabstätten »ohne Grabpflege«–wie es zum Zeitpunkt der Entscheidungfür diese Bestattungsart gedacht war –theoretisch.

Persönliche, individuelle Trauergrüße sind hier nicht möglich.

Das Anbringen von Trauergrüßen –

oft von Amts wegen untersagt.

Die Realität sieht anders aus. Die Trauernden bedauernden Schritt, ihre Verstorbenen ohne die Möglichkeiteiner persönlichen und individuellen Trauerbewältigungbestattet zu haben.Es fehlt der Platz für Trauer rituale. Das Bedürfnis nachdem Tod einem lieben Verstorbenen etwas zu hinter-lassen, etwas tun zu können. Oft ohne Kenntnis und zuschnell wurde die Entscheidung über eine Bestattungs-art ohne Grabpflege getroffen.

Unerlaubt abgelegte Trauergrüße auf anonymen Feldern.

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ohne Grabpflege, z.T. auch ohne Namens nennung (anonym), in den aller meisten Fällen von den Angehörigen

Trauer handlungen an diesen Beiset-zungs orten bzw. Grabstätten durch-geführt werden.

Ersatzgrabstellen gut versteckt.

Ist die Möglichkeit den eigenenGefühlen in der Durchführung vonTrauerhandlungen Ausdruck zuverleihen nicht gegeben, entstehensogenannte »Ersatzgrabstellen«.

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Die »Gegenüberstellung« von indivi -duellen Wohnraum situationen, indenen persönliche Gegenstände,Merkmale und Biografiedaten von Personen erkennbar sind, die in diesenRäumen gewohnt und gelebt haben,zu den individuellen Grabstätten und Grabzeichen dieser Personen, an Ortendie gut tun, ist wesentlicher Inhalt dieser Ausstellung.

Die Wahrnehmung dieser intimen Wohn- raumsituationen soll beim Betrachter Assoziationen auslösen, die in Ver bin -dung mit seiner eigenen, persön lichenBiografie stehen.Dies können Gedanken oder Emotionen,wie Abschied, Loslassen, Einsamkeitoder Sehnsucht sein.

Ausstellung »Orte, die gut tun«

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Verbunden ist dies mit der Hoffnung,dass ver antwortliche Entscheidungsträgerder jeweiligen Gremien im Friedhofs-wesen für sich selbst und für die ihnenanvertrauten Kommunen und Gemein-den den entscheidenden Nutzen und diedaraus resultierenden Chancen erkennen.

Zu erkennen, was sie als Verantwortungs-träger mit gut aufgestellten, an der heutigen Bedürfnislage von Trauerndenausgerichteten Fried höfen, ihren Bürgernan therapeutischer, seelsorgerischer Wir kung zugute kommen lassen können,ist zentrales Anliegen der Initiatoren.

Dem Gegenüber soll das Verweilen inden jeweiligen Rauminszenierungender Grabfelder und auf den dort ge -zeigten Grabstätten und Grabzeichendie therapeutische Wirkung dieserOrte erlebbar werden lassen. Diese Ausstellung soll erlebbar machen,wie kraftspendend und gut tuend solche Orte sind und wie sie positivauf Trauernde wirken können.

Dies der Fachwelt und der Öffentlich-keit vorzustellen und erfahrbar werdenzu lassen, ist wesentliches Ziel dieserAusstellung.

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»Grabzeichen, die durch eine gelun-gene personen bezogene Gestaltungund Individualität Erinnerungen inGang setzen und eine emotionale Öffnung bewirken, so dass Gefühle amGrab gelebt werden können und ihre unterstützende, therapeutische Wirkung in der Trauerbewäl tigung ent falten.«

»Grabstättenkonzepte, welche Trauer-rituale ermöglichen, aber auch vonder Pflegeverantwortung entlasten können.«

»Eingebettet in Raumsituationen, diegut tun und den aktuellen Gegeben-heiten auf den Friedhöfen und den Bedürfnissen von Trauernden gerechtwerden.«

Diese Entwürfe sind so konzipiert, dasssie der jeweiligen regionalen Gegeben-heit und Flächensituation der Friedhöfeangepasst werden können.

Die Entlastung von der Grabpflege fürHinterbliebene ist wesentlicher Bestand-teil dieser Konzepte.

Mit dem Graberwerb soll die Gesamt-versorgung der Grabstätte über dieGrabnutzungsgebühr für die gesamteLaufzeit abgegolten sein.

Die Gesamtbepflanzung, Pflege und Betreuung der Anlage wird vom Friedhofsträger oder entsprechenden Gewerken übernommen.

Die Trauernden haben jedoch die Möglichkeit, direkt an den Grabzeichen,an ausgewiesenen Flächen, ihre Trauerhandlungen durchzuführen.

Bedürfnisse von Trauernden im Umgang mit Grabstätten müssenganz neu bewertet werden.Um dies zu erreichen wurde dieseAusstellung konzipiert.

Vorstellung der verschiedenen Grabstättenkonzepte,die nach neuesten Erkenntnissen entwickelt wurden

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Konzeptbeispiel 1

Konzeptbeispiel 2A

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Konzeptbeispiel 2B

Konzeptbeispiel 3

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Konzeptbeispiel 4

Konzeptbeispiel 5

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Konzeptbeispiel 6

Konzeptbeispiel 7

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»Erfolgreiche Friedhöfe«Komprimiertes einlesen in die Friedhofs-thematik, die es Ent scheidungsträgernerleichtert, sich mit der Problematikauseinanderzusetzen.y Preis 8,– € incl. MwSt.zu erwerben bei Strassacker

Buch »Orte, die gut tun«Leitfaden für Entscheidungsträger diedem Wandel in der Bestattungskulturentgegenwirken wollen.Mit Projektbeispielen werden praktikableund leicht umsetzbare Lösungsansätzeaufgezeigt, die von der Grabpflege ent-pflichten und dennoch, bei Wunsch derAngehörigen, Trauer rituale zulassen.ISBN 978-3-87188-234-0y Preis 15,– € incl. MwSt.

Buch »Du fehlst mir...«Hilfestellung für alle, die sich mitden gängigen Bestattungsarten neutral auseinandersetzen und sichrechtzeitig informieren wollen, damitkeine unbedachten Entscheidungen getroffen werden. ISBN 978-3-87188-053-7y Preis 5,50 € incl. MwSt.

Weitere Informationen zum Ausstellungsthema:

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Veranstaltet von der Projektgemeinschaft:

Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV)Weißkirchener Weg 1660439 Frankfurt am Main

Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF)Godesberger Allee 142-14853175 Bonn

Kunstgießerei StrassackerStaufenecker Straße 1973079 Süßen

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