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Selbstorganisiert wohnen, solidarisch wirtschaften Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte Rücke vor zur Schlossallee

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Selbstorganisiert wohnen, solidarisch wirtschaften

Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

Rücke vorzur Schlossallee

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Mietshäuser SyndikatAdlerstr. 1279098 FreiburgTel: 0761 / 281892 (AB)Email: [email protected]

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Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

RÜCKE VOR ZURSCHLOSSALLEE

Kleinstprojekte mit sechs Menschen, Kasernenhäuser mit285 Bewohner_i nnen, Projekte ohne oder mit zusätzlicheroder ausschließlich gewerblicher Nutzung: alles scheintmöglich. Die Gemeinsamkeiten liegen in den Köpfen derMenschen, die in den Häusern wohnen und arbeiten, inder Organisationsstruktur und oft auch in denGeschichten, die die Häuser zu erzählen haben.

Gemeineigentum an Haus und Grund, bezahlbarer Wohn-raum für Menschen mit wenig Geld, Raum für Gruppenund politische Initiativen und das alles in Selbstorgani-sation, diese Idee vertritt das Mietshäuser Syndikat seitüber 20 Jahren.

Und jetzt wünschen wir viel Spaß beim Lesen. AlleFragen, die danach noch offen sein sollten, beantwortenwir natürlich gerne.

Die Redaktion

Was bringt Menschen dazu, sich mit anderen Menschen zusammenzuschließen, um gemeinsam ein Hausprojekt zuorganisieren, und einen erheblichen Teil ihrer Freizeit inein Haus zu investieren, das ihnen am Ende gar nicht„selbst“ gehört?

Sind es die bezahlbaren Mieten oder das Gemeineigentum?Ist es die Solidarität oder der Wunsch nach Selbstverwal-tung, der Menschen zum Engagement in Syndikatsprojektenmotiviert? Vielleicht ist es die Chance, in MietshäusernFreiräume zu etablieren oder die Idee, dem Immobilien-markt seine Spekulationsobjekte zu entziehen?

Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem. Gewiss ist,dass das Mietshäuser Syndikat wächst. Was als kleine un-beugsame Enklave im Süden der Republik begann, findetimmer öfter auch in anderen Gegenden Anklang. Ein Endeist nicht absehbar.

Angesichts der rasanten Entwicklung erstaunt es nicht,dass die vorliegende, neu überarbeitete Broschüre „Rückevor zur Schlossallee…“ immer dicker wird und die Auflagemittlerweile auf 18.000 (!) gestiegen ist.

Wie das Syndikat organisatorisch und formell aufgebaut ist,wird im ersten Teil der Broschüre beschrieben. Hier wird aucherläutert, wie die Finanzierung der unter dem Syndikatsdachbefindlichen Hausprojekte funktioniert, wie die Selbstverwal-tung gewährleistet bleibt, wie ein Solidartransfer zwischenbestehenden und neuen Projekten gewährleistet wird und dieNachhaltigkeit von Syndikatsprojekten sichergestellt ist.

Im zweiten Teil der Broschüre stellen sich 72 Pro-jekte und 23 Projektinitiativen vor, die mittler-weile im Mietshäuser Syndikat organisiert sind. Siesind jeweils nach Regionen und Postleitzahlensortiert. Die Projektinitiativen sind ebenfallsMitglieder im Mietshäuser Syndikat, überwiegendaber noch nicht im Besitz eines Hauses.

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INHALT

1. Der UnternehmensverbundDas Projekte-Sammelsurium – Häuser kollektiv aneignen– Die Kapitalfrage – Der Blick über den Gartenzaun – DenAusgleich organisieren

3. FinanzierungStammkapital Mitgliedseinlagen Direktkredite

Seite 8

Editorial 1

Erster TeilDas Mietshäuser Syndikat 41. Der Unternehmensverbund2. Die Verbundbausteine3. Hausfinanzierung4. Solidartransfer5. Das Syndikat in Betrieb

6. Perspektiven

Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

2. Die VerbundbausteineDie Grundstruktur – Privatisierung –Stimmrecht gegen Hausverkauf –Selbstorganisation – Die Hausbesitz-GmbHals Grundmodul – Das Syndikat alsVerbindungselement – Ausstieg undfeindliche Übernahme – Zusammenfassungdes Syndikatmodells – Keine Genossenschaft

Seite 4

Seite 6

4. SolidartransferSolidartransfer: eine Dauerbau-stelle – Solidarbeitrag – WeitereFormen des Solidartransfers

Seite 9

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5. Das Syndikat in BetriebVerein Mietshäuser Syndikat – MietshäuserSyndikat GmbH – Projektberatung – RegionaleBeratung und Regionale Koordinationen –Arbeitsgruppen – Politische Unterstützung –Politische Auseinandersetzung

Seite 10

6. PerspektivenRegionalisierung – Wachstum und Grenzen – Wir sind unter ihnen

Seite 13

Zweiter TeilDie Hausprojekte 14

Die Projektinitiativen 50

Projektdaten im Überblick 58

Standortkarte 60

Impressum 61

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Das Mietshäuser Syndikat

DER UNTERNEHMENSVERBUND

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Das Projekte-Sammelsurium72 Hausprojekte und 23 Projektinitiativen bilden einenfesten Verbund. Das Bindeglied, das diesen Verbund herstellt,heißt Mietshäuser Syndikat. Jedes der bestehenden Hauspro-jekte ist autonom, d.h. rechtlich selbstständig mit einemeigenen Unternehmen, das die Immobilie besitzt. Jedes hatdie Rechtsform der GmbH, der „Gesellschaft mit beschränkterHaftung“.

Und es werden mehr. Das Mietshäuser Syndikat ist generelloffen für neue, selbstorganisierte Hausprojekte; so auch fürdie vorher genannten 23 Projektinitiativen, die sich „ihrHaus“ erst noch aneignen wollen. Die Folge ist, dass der Ver-bund fröhlich weiter wächst.

Wie funktioniert das Mietshäuser Syndikat? Was ist derZweck? Kritisch gefragt: Was ist daran sinnvoll, eine festeVerbindung zwischen einer großen und wachsenden Zahl vonautonomen Hausprojekten herzustellen? Zwischen Projekten,die zum Teil Hunderte von Kilometern auseinander liegen.Deren Bewohner_innen die Leute aus den anderen Häusernoft nicht kennen. Und deren Unterschiedlichkeiten geradezuins Auge springen, von der Größe und Lage über die Ent-stehungsgeschichte bis hin zur politischen und sozialenZielsetzung. Welche Idee hält diesen Gemischtwarenladenvon Projektidentitäten zusammen? Und nicht zuletzt stelltsich die Frage: Warum liegt der Eigentumstitel jedes Hausesausgerechnet in den Händen einer erzkapitalistischen Rechts-form wie der GmbH, und nicht bei einem eingetragenen Vereinoder einer Genossenschaft?

Häuser kollektiv aneignenTrotz der Unterschiedlichkeiten findet sich bei allen Hauspro-jekten eine vergleichbare Ausgangssituation:

• Hier nimmt eine Gruppe tatendurstiger Menschen leereHäuser ins Visier: Sie wollen endlich zusammen wohnen.Sie suchen ausreichenden und vor allem selbstbestimmtenWohnraum – häufig auch in Kombination mit öffentlichenRäumen für Veranstaltungen, für Gruppen, Projekte undBetriebe.

• Da fügen sich die langjährigen Bewohner_innen einesHauses nicht resigniert den Verkaufsplänen des Haus-besitzers, sondern entwickeln eine Vision: Die Übernahme„ihres Hauses“ in Selbstorganisation.

• Dort suchen die Besetzer_innen eines sogenannten Abriss-objektes nach einer Perspektive, trotz der Wechselbädervon Räumungsdrohungen und Verhandlungen.

Allen gemeinsam ist der kollektive Wunsch nach einem Haus,in dem es sich selbstbestimmt leben lässt, dem nicht irgend-wann die Zwangsräumung oder Abrissbirne winkt; mit bezahl-baren Räumen, die nicht durch Hausverkauf oder Umnutzunglatent bedroht sind. Dieser Wunsch steht am Anfang jedesProjekts.

Wie wir wissen, werden Mietshäuser, die eine dauerhaftekollektive Selbstbestimmung der Bewohner_innen über dieeigenen vier Wände vorsehen, auf dem normalen Immobilien-markt nicht angeboten. Also fasst die betreffende Gruppeirgendwann den kühnen Plan, einen Hausverein zu gründen,um das Objekt der Begierde einfach zu kaufen.

Hausprojekt Jahre späterin der Anfangsphase als etabliertes Hausprojekt

Haussuche bzw. bedrohter Wohnraum Mieter_innen in gesicherten Räumen

schwierige Gründungs- bzw. Bauphase stabile Dauerbetriebsphase

braucht Beratung, öffentliche Unterstützung hat Know-how, freie Kapazitäten

höchster Kreditbedarf: Hauskauf, Ausbau ist teilweise entschuldet („abbezahlt“)

relativ hohe Mieten relativ niedrige Mieten

Defizite in den ersten Jahren Überschuss (Solidarbeitrag)

Schwung, Idealismus („Pioniergeneration“) Tendenz zu Stagnation und Sinnkrisen

Ausgleich

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Die KapitalfrageFatalerweise geht der starke Wunsch der Initiative nacheinem selbstorganisierten Hausprojekt so gut wie immereinher mit einer äußerst schwachen Kapitalausstattung derMitglieder. In Anbetracht der erforderlichen Mittel hat sieallenfalls symbolischen Charakter. Denn für den Erwerb derImmobilie muss der Hausverein hunderttausende von Eurosleihen: Mit Krediten von der Bank und/oder direkt von Men-schen, die das Projekt unterstützenswert finden und dort ihreErsparnisse parken („Direktkredite“; darauf wird noch einge-gangen). Das ist keine einfache Aufgabe.

Denn Kredite kosten laufend Geld, nämlich Zinsen und Tilgung.Sie betragen oft mehr als 3/4 der Mietzahlungen. Soll dieMiethöhe sozial noch erträglich sein, ist der Spielraum äußerstknapp und das Projekt nur bei sehr niedrigen Kreditzinsenfinanzierbar.

Die Anfangsphase, in der die Zinskosten am höchsten sind,gleicht bei jedem Hausprojekt einem ökonomischen Draht-seilakt. Dazu gesellen sich erlebnispädagogische Streifzügeder Gruppe in die fremde Welt der Kaufverhandlungen undder politischen Durchsetzung, der Rechtsformsuche und derKreditwerbung, der Gruppenfindungsdynamik und nicht zu-letzt der Bauaktivitäten. Auf dem Weg zum eigenen Hausmuss jede Projektinitiative einen wahren Hindernisparcoursdurchlaufen. Das könnte einfacher sein.

Der Blick über den GartenzaunRichten wir den Blick über die Grundstücksgrenze deseinzelnen Hausprojekts und beziehen wir andere Haus-projekte in die Überlegungen mit ein. Es ist zwarrichtig, dass Projekte in ihrer Anfangsphase in einerähnlich schwierigen Situation sind. Aber Jahre spätersieht die Lage in der Regel anders aus.

Da bei einer größeren Anzahl von Projekten nicht allegleichzeitig in der schwierigen Anfangsphase sind,drängt die Gegenüberstellung die Überlegung auf,einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichenSituationen verschiedener Hausprojekte zu schaffen:

Den Ausgleich organisieren• Etablierte Altprojekte sollen neue Projektinitiativen bera-

ten und ihr Know-how zur Verfügung stellen: Man mussdas Rad nicht jedes Mal neu erfinden. Und sie können inpolitischen Auseinandersetzungen bei umkämpften Immo-bilien öffentliche Unterstützung leisten.

• Vor allem: Die Altprojekte sollen Überschüsse zu Gunstenneuer Projektinitiativen transferieren, statt ihre wirt-schaftlichen Spielräume durch regelmäßiges Aufpeppendes Wohnstandards und/oder Mietsenkungen für sich zuverbrauchen. Denn durch die allmähliche Tilgung der Kre-dite ist die Zinslast bei Altprojekten erheblich niedrigerund sinkt von Jahr zu Jahr immer stärker.

• Umgekehrt kann der Kontakt mit Projektinitiativen undihrer Dynamik, die indirekte Teilhabe an aktuellen politi-schen Auseinandersetzungen um ein neues Hausprojekt,wieder Bewegung in das stehende Gewässer mancherAltprojekte bringen.

Ein solcher Ausgleich zwischen autonomen Hausprojektengeht aber nicht von selbst über die Bühne, sondern will orga-nisiert sein: Es muss vor allem eine dauerhafte Verknüpfungzwischen den Projekten hergestellt werden, die den Transferder Ressourcen und die dafür erforderliche Kommunikationmöglich macht. Die Organisation eines solchen Solidarzusam-menhangs ist die Idee des Mietshäuser Syndikats. Sie wurdeerstmalig 1989 beim Freiburger Grether Projekt formuliert.Das Vereinsstatut des Syndikats von 1992 benennt als Ziel, „dieEntstehung neuer selbstorganisierter Hausprojekte zu unter-stützen und politisch durchzusetzen: Menschenwürdiger Wohn-raum, das Dach überm Kopf, für alle.“

100 %

15

50

90

80

7060

20

4030

10

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Kapitalkosten(Zins und Tilgung)

Solidarbeitrag

Bewirtschaftungskosten (Instandhaltung und Verwaltung)

Jahre

Miete in %

Grafik stark vereinfacht

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auf. Der Eigentumstitel der Immobilie liegt nicht unmittelbarbeim Hausverein, sondern bei einer Gesellschaft mit beschränk-ter Haftung. Diese Hausbesitz-GmbH hat genau zwei Gesell-schafter, zum einen den Hausverein, zum anderen das Miets-häuser Syndikat als eine Art Kontroll- oder Wächterorganisation:In bestimmten Angelegenheiten wie Hausverkauf, Umwandlungin Eigentumswohnungen oder ähnlichen Zugriffen auf dasImmobilienvermögen hat das Mietshäuser Syndikat Stimmrecht,und zwar genau eine Stimme. Die andere Stimme hat der Haus-verein. Das hat zur Folge, dass in diesen Grundlagenfragen eineVeränderung des Status quo nur mit Zustimmung beider Gesell-schafter beschlossen werden kann: Weder der Hausverein nochdas Mietshäuser Syndikat können überstimmt werden.

SelbstorganisationDamit aber das Selbstbestimmungsrecht der Mieter_innen nichtvon der „Kontrollorganisation“ ausgehebelt werden kann, istdas Stimmrecht des Mietshäuser Syndikats auf wenige Grund-lagenfragen beschränkt. Bei allen anderen Angelegenheiten hatgenerell der Hausverein alleiniges Stimmrecht: Wer zieht ein?Wie werden Kredite besorgt? Wie wird umgebaut? Wie hoch istdie Miete? Diese Entscheidungen und die Umsetzung ist alleini-ge Sache derjenigen, die im Haus wohnen und arbeiten.

Die Hausbesitz-GmbH als GrundmodulFür die beschriebene Form des Immobilienbesitzes mit „Ge-waltenteilung“ zwischen Hausverein und Mietshäuser Syndikateignet sich pikanterweise die GmbH, eine Rechtsform aus derfremdartigen Welt der Kapitalgesellschaften, ganz hervorragend.Die Satzung der GmbH heißt "Gesellschaftsvertrag", hierwerden die oben genannten Regelungen verbindlich verein-bart. Auch der Zweck der Gesellschaft wird festgelegt, z.B:„Erwerb der Immobilie Schlossallee Nr. 1 zur sozial gebunde-

Viele Häuser – ein Fundament: die Grundstruktur Die 72 Projekte und 23 Projektinitiativen unterscheiden sichu.a. in der Größe der Wohn- und Nutzflächen, der Lage, derFinanzierungssummen und der Anzahl der Bewohner_innen.Und doch gibt es einige Gemeinsamkeiten, die alle Projektemiteinander verbindet: Sie alle sind selbstorganisiert, beiallen ist das Mietshäuser Syndikat an der Hausbesitz-GmbHbeteiligt, damit ein Hausverkauf für alle Zeiten ausgeschlos-sen ist, und alle haben sich verpflichtet, Beiträge zum ge-meinsamen Solidarfonds zu bezahlen.

Privatisierung Bei den langen Zeiträumen, die unserem Plan zu Grundeliegen, könnten negative Entwicklungen auftreten. Was ist,wenn Hausprojekte, die in die Jahre kommen und übernennenswerte ökonomische Spielräume verfügen, auf denSolidartransfer pfeifen und sich aus dem Verbund verab-schieden? Besonders fatal wäre, wenn kollektives Eigentumnach Jahren oder Jahrzehnten entgegen bester Absichtenund Festlegungen der Gründer_innengeneration gewinn-bringend verkauft und / oder privatisiert würde. Beispieledafür gibt es in der Geschichte selbstorganisierter Projektegenügend. Wie idealistisch und sozial die Satzungsbestim-mungen eines Hausvereins oder einer Hausgenossenschaftauch formuliert sein mögen – mit einer entsprechenden Mehr-heit der Mitglieder könn(t)en Beschlüsse zur Privatisierungbzw. zum Hausverkauf gefasst und, falls erforderlich, die Sat-zung geändert werden.

Stimmrecht gegen Hausverkauf Um solchen Entwicklungen einen Riegel vorzuschieben, weisenalle Hausprojekte des Mietshäuser Syndikats eine Besonderheit

Das Mietshäuser Syndikat

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DIE VERBUNDBAUSTEINE

Gesellschafter Gesellschafterin

• Selbstverwaltung• Geschäftsführung• Vetorecht bei Hausverkauf, Satzungs-

änderungen und Ergebnisverwendung

• Vetorecht bei Hausverkauf,Satzungsänderungen und Ergebnisverwendung

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nen Vermietung und Verwaltung in Selbstorganisation“.Logischerweise gehören Satzungsänderungen zu den Grund-lagenfragen, die nur von beiden Gesellschaftern gemeinsambeschlossen werden können. Dieses Modell der Hausbesitz-GmbH ist allen Syndikatsprojekten gemeinsam. Es beruht aufeinem Vorschlag von Matthias Neuling (Auf fremden Pfaden.Ein Leitfaden der Rechtsformen für selbstverwaltete Betriebeund Projekte, Berlin 1985).

Das Syndikat als VerbindungselementDie einzelnen Hausbesitz-GmbHs der Projekte bilden quasi dieGrundmodule, aus denen sich unser Solidarverbund fast vonselbst ergibt: Da das Syndikat in seiner Rolle als „Kontrollorga-nisation“ Gesellschafter in jeder Hausbesitz-GmbH ist, ist esgleichzeitig das Bindeglied, das die Hausbesitz-GmbHs ver-knüpft. Und zwar fest und dauerhaft, denn eine GmbH ist voneinem Gesellschafter einseitig nicht auflösbar.

Ausstieg und feindliche ÜbernahmeDer Hausverein könnte zwar seine Gesellschaftsbeteiligungkündigen und aussteigen. Aber dann bleibt das Syndikatnach wie vor Gesellschafter und die Hausbesitz-GmbH samtImmobilienvermögen im Solidarverbund mit den anderen Pro-jekten. In diesem Fall kann der Hausverein die Rückzahlungseines einbezahlten Anteils am Stammkapital der GmbHverlangen. Denn im GmbH-Vertrag wird vereinbart, dass beiAusstieg ein Anspruch der Gesellschafter auf Anteile an derWertsteigerung, die die Immobilie durch den Markt erfährt,nicht besteht. Ein wirtschaftlicher Anreiz zum Ausstieg istdamit für den Hausverein wie für das Syndikat praktischgleich Null. Ausgeschlossen ist im GmbH-Vertrag auch die„feindliche Übernahme“, d.h. der Verkauf eines GmbH-Anteilsgegen den Willen des anderen Gesellschafters.

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Hausverein Hausbesitz-GmbH

HausvereinDreilessiDrei

DreilessiDrei Köln

Hausverein Fritze Fritze Frankfurt a.M.

Ölmühle Freiburg

Hausverein Rennerstraße 12

Rennerstraße 12Freiburg

MIETSHÄUSERSYNDIKAT

GmbH

MIETSHÄUSERSYNDIKAT

Verein

Einzelpersonen

Hausvereine

Gesell-schafter

Gesel

lscha

fterin

Zusammenfassung des SyndikatsmodellsIm Ergebnis entsteht durch die beschriebene Beteiligung des Syndikats an den Hausbesitz-GmbHs ein Unternehmens-verbund selbstorganisierter Hausprojekte, die sich der Ideedes Solidartransfers von Altprojekt zu Neuprojekt verpflichtethaben. Die generelle Autonomie der Projekte wird durch einVetorecht des Mietshäuser Syndikats gegen Zugriffe auf dasImmobilienvermögen eingeschränkt, um eine mögliche Re-privatisierung und erneute Vermarktung der Häuser zuverhindern. Das Mietshäuser Syndikat als Bindeglied bildetdas stabile organisatorische Rückgrat des Verbundes, in demsich ein vielfältiges Geflecht von Beziehungen, auch direktzwischen den Projekten, entwickelt und Kommunikation undSolidartransfer ermöglicht wird.

Keine GenossenschaftDie Hausprojekte im Mietshäuser Syndikat sind von der Ideeher genossenschaftliche Projekte. Trotzdem wurde beimAustüfteln des Organisationsmodells Anfang der 90er Jahrenicht die deutsche Rechtsform der eingetragenen Genossen-schaft (eG) gewählt. Dafür gibt es viele Gründe: Einzelgenos-senschaften lassen sich nicht miteinander verknüpfen wieGmbHs im Syndikatsmodell; eine Dachgenossenschaft hin-gegen, der alle Häuser gehören, ließe den einzelnen Haus-projekten zu wenig eigenen Spielraum. Außerdem ist dieRechtsform eG mit komplizierterer Gründung und Kontrolledurch den Genossenschaftsverband schwerer zu handhaben.Umso mehr freuten wird uns, als 2012 das Syndikat mit demKlaus-Novy-Preis für Innovationen beim genossenschaftli-chen Bauen und Wohnen ausgezeichnet wurde. Diesen Preisvergibt die Spar- und Bauverein eG in Solingen (zweitgrößteWohnungsgenossenschaft in NRW) alle fünf Jahre.

Mitglieder

Gruppen

einziger Gesell-schafter

Hausverein Ölmühle

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Stammkapital 12.400 EUR + 12.600 EUR = 25.000 EURDamit das Mietshäuser Syndikat seine Rolle als„Kontrollorganisation“ und Bindeglied übernehmenkann, muss es einen Anteil am Kapital jeder Haus-besitz-GmbH aufbringen. Er beträgt in der Regel12.400 EUR. Der Anteil des Hausvereins ist 12.600EUR. Das ergibt zusammen das so genannte Stamm-kapital der GmbH von 25.000 EUR. (Noch einmal zurKlarstellung: Die Stimmrechte sind im GmbH-Vertragfestgelegt und nicht an die Höhe der Anteile gekop-pelt, wie es in Kapitalgesellschaften sonst üblich ist.)Für jedes neue Hausprojekt benötigt das Syndikat alsoweitere 12.400 EUR.

Mitgliedseinlagen: 250 EUR oder mehrEingebracht wird ein guter Teil des benötigten Kapitals von den Mitgliedern des Vereins Mietshäuser Syndikat, weilsie dessen Ziele unterstützen wollen. Ähnlich wie bei einerGenossenschaft machen sie bei Eintritt eine einmalige Ein-lage von 250 EUR, oft auch höher. Dafür zahlen die Mitglie-der keine laufenden Beiträge. Die Einlagen sind wie Kreditemit einer Kündigungsfrist rückzahlbar, aber werden nicht verzinst. Ende 2012 hatte das Syndikat 465 Mitglieder mitEinlagen in Höhe von rund 315.000 EUR. Auch jeder der 95Hausvereine ist Mitglied. Um sich an neuen Hausprojektenbeteiligen zu können, braucht das Syndikat entsprechendneue Mitglieder.

DirektkrediteHaben Hausverein und Syndikat eine neue Hausbesitz-GmbHgegründet, braucht das Stammkapital nicht auf die hoheKante gelegt zu werden: Es wird natürlich für den Hauskaufverwendet. Mit 25.000 EUR lassen sich aber in den meistenGegenden der Republik keine großen Sprünge machen:Projekte brauchen oft Kredite in 6-stelliger Höhe.

„Geld – das gibt es bei allen guten Banken und Sparkassen.“Aber: Erstens treiben Bankkreditzinsen die Mieten weit in dieHöhe. Zweitens leiht die Bank in der Regel nur einen Teil derInvestitionskosten und setzt voraus, dass der andere Teil alsEigenkapital vorhanden ist, nicht nur die mageren 25.000 EURStammkapital.

Als Ausweg aus dem Dilemma bietet sich eine Abkürzung an,der Direktkredit. Menschen, die das Projekt kennen und un-terstützenswert finden, können Ersparnisse direkt bei derHausbesitz-GmbH anlegen und parken – ohne Umweg überdie Bank, die ihre Kosten und Gewinnspanne bezahlt haben

Das Mietshäuser Syndikat

FINANZIERUNG

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will. Das macht zwar einen Bankkredit in der Regel nichtüberflüssig; aber eine ausreichende Zahl von zinsgünstigenDirektkrediten schließt die Finanzierungslücke und hält dieMieten auf erträglichem Niveau.

Direktkredite sind Geldbeträge, die dem Projekt – ohne denUmweg über eine Bank – direkt geliehen werden. Sie bietenEinzelpersonen und Gruppierungen die Möglichkeit einersinnvollen, sozialen, ökologischen und nachhaltigen Geld-anlage. Dafür wird zwischen den Kreditgeber_innen und demHausprojekt ein Kreditvertrag abgeschlossen.

In einem Kreditvertrag werden klar geregelt:• Kreditbetrag (z.B. ab 500 EUR)• Zinsen (unverzinst bis z.B. max. 2% p.a.)• Kündigungsfrist und Laufzeit (z.B. ab 6 Monate)

Die konkreten Bedingungen sind von Hausprojekt zu Haus-projekt unterschiedlich und müssen daher dort jeweilsindividuell erfragt werden.

„... lieber 1000 Freund_innen im Rücken als eineBank im Nacken ...”

1%Gewinn- Verlustvortrag 376.286

2%Zuschuss mit bed.

Rückzahlungsanspruch1.058.377

2%Gesellschafterdarlehen963.080

41%Direktkredite

21.069.853

1%Direktkredite

Syndikatsverbund621.305

2%Direktkreditevon Stiftungen 766.391

20%GLS-Bank10.355.920

9%KfW Bankengruppe4.986.825

3%Sparkasse1.635.210

5%Volksbank2.695.414

1%Umweltbank700.000

10%Landesbanken5.392.533

3%Stammeinlage eingezahlt

1.542.188

8%

EK

44%

DK

48%

Bank

Der Verbindlichkeitenspiegel zeigt die Zusammensetzung der

Finanzierungsmittel aller Hausprojekte an.

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Das Mietshäuser Syndikat

Solidartransfer: eine DauerbaustelleDer Solidartransfer ist vom Prinzip her klar und einfach: Be-stehende Hausprojekte zahlen in einen gemeinsamen Topf,den Solidarfonds, aus dem neue Hausprojekte nicht nur in derAnlaufphase unterstützt werden. Die Umsetzung ist allerdingskomplizierter, zumal steuerliche Gesichtspunkte berücksichtigtwerden müssen. Deshalb ist der Solidartransfer eine organi-satorische Dauerbaustelle mit verschiedenen Elementen, dienebeneinander bestehen.

SolidarbeitragSeit 1992 haben die Mieter_innen der älteren Syndikatspro-jekte Solidarbeiträge von monatlich 25 Cent je m2 Nutzflächein den Solidarfonds eingezahlt, insgesamt eine Summe vonfast 220.000 EUR. Mittlerweile entrichten die Syndikatspro-jekte ihre Beiträge in einer modifizierten Form. Jedes Pro-jekt, das den Hauskauf erfolgreich hinter sich gebracht hat,beginnt mit einem Betrag von 10 Cent je m2 Nutzfläche imMonat, der jährlich um 0,5% der Vorjahreskaltmiete ansteigt.Sofern die Miete 80% einer ortsüblichen Miete übersteigt,kann die Steigerung des Solidarbeitrags ausgesetzt werden.Der Solidarfonds ist ein Sondervermögen, das vom Miets-häuser Syndikat verwaltet wird.

Daraus wurden in den vergangenen Jahren Stammeinlagendes Syndikats an neuen Hausbesitz-GmbHs, Infrastrukturkostenund gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, sowie Beratungs- undAnlaufkosten von Projektinitiativen finanziert. Zudem konntenbei Finanzierungslücken teilweise Kredite gewährt werden.

Weitere Formen des SolidartransfersNeben dem Solidarbeitrag gibt es eine Reihe weiterer Formendes Solidartransfers zwischen den Hausprojekten. Beispiels-weise erhöhen etablierte Altprojekte ihr Kreditvolumen, odergründen Leih- und Schenkgemeinschaften, um Finanzierungs-lücken beim Hauskauf eines neuen Projektes zu schließen.Aber auch Projektinitiativen stellen ihre gesammelten Kreditebis zum Hauskauf bereits bestehenden Projekten als Zwischen-finanzierung zur Verfügung.

Teilweise werden von Altprojekten auch einzelne Arbeiten, z.B. die Annahme und Verwaltung von Direktkrediten, oderbesser noch, ganze Projektpartnerschaften übernommen. Unbezahlbar und elementar ist der Know-how-Transfer vonAltprojekt zu Neuprojekt.

SOLIDARTRANSFER

Alle Projekte zahlen anfänglich 0,10 EUR/m2 /Monat ein.

• Öffentlichkeitsarbeit• Beratung für neue Projektinitiativen• teilweise Stammkapital• Anschubfinanzierung

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Verein Mietshäuser Syndikat Über die Beteiligung des Syndikats an derGründung einer Hausbesitz-GmbH entschei-det grundsätzlich die Mitgliederversammlung(MV) des Vereins Mietshäuser Syndikat. Dieneuen Initiativen stellen dort ihre Projekt-idee vor. Kriterien für einen Beteiligungs-beschluss sind Selbstorganisation, Ausschlussder Vermarktung durch Vetorecht des Syndikats,Verpflichtung zum Solidartransfer und zur Wei-tergabe von Know-how, Mitgliedschaft im Syn-dikatsverein, sowie ein konkretes Haus mitFinanzierungsplan. Der Rausschmiss von Alt-mieter_innen, sowie die Verknüpfung des Ein-zugs an finanzielle Bedingungen, stellen Aus-schlussgründe für eine Beteiligung dar. Andereinhaltliche Vorgaben werden derzeit diskutiert.Die Vielfalt der Wohn- und Lebensentwürfe inden unterschiedlichen Projekten ist eineStärke des Syndikat-Verbundes. Das heißtaber nicht, dass es keine Grenzen gibt.Darüber wird im Einzelfall entschieden. Völlig abgelehnt sindFälle wie das „selbstorganisierte“ Projekt einer kommer-ziellen Bauträgerfirma, das anti-emanzipatorische Projekteiner Psycho-Sekte oder, noch krasser, das einer Neonazi-Kameradschaft.

Die Versammlungen (MV) finden je nach Bedarf etwa 3 malim Jahr an unterschiedlichen Orten statt, zuletzt in Freiburg,Berlin und Leipzig. Die MV wird immer auf ein Wochenendegelegt und bietet auch Raum für Austausch, Beratung, AGs,Workshops, gegenseitige Hilfen und Gelegenheit zum Kennen-lernen von Menschen aus anderen Projekten.

Mietshäuser Syndikat GmbHDie MV entscheidet auch über die Rahmenbedingungen derGeldverwendung und erteilt Weisungen an die MietshäuserSyndikat GmbH. Diese dient aus rechtlichen Gründen als öko-nomischer Arm und Firma des ideellen Vereins, dem sie zu100 % gehört. Die Mietshäuser Syndikat GmbH hält formelldie Beteiligungen an den Hausbesitz-GmbHs und unterhältals Koordinationsstelle das Büro in Freiburg.

ProjektberatungDie Beratung und Begleitung einer Hausinitiative erfolgtgrundsätzlich kostenlos und wird ehrenamtlich von engagier-ten Aktivist_innen aus bestehenden Projekten erledigt. Dassoll bereits im Vorfeld verhindern, dass Projekte scheitern.

Klassisches Beispiel: Die Mieter_innen eines Hauses wollenihrem Hausbesitzer die Bürde des Eigentums abnehmen undkontaktieren das Syndikat. In gemeinsamen Treffen mit denMieter_innen werden Machbarkeit und Finanzierungsmöglich-keiten geklärt, Projektkonzept und Baupläne besprochen,Feinheiten des Organisationsmodells erklärt, Fragen zurlaufenden Haus- und Finanzverwaltung beantwortet und beimGmbH- und Kaufvertrag mitgewirkt. Aber: Die Arbeit wird derInitiative nicht abgenommen, auch nicht die Verantwortungund die Entscheidung. Das Syndikat hilft nicht bei Gruppen-findungsprozessen oder bei der Vermittlung von Wohnraum undImmobilien.

Die Projektgründungsphase ist häufig ein jahrelanger Prozess,der durchaus scheitern kann: So musste die Gruppe um denEilhardshof in Neustadt an der Weinstraße 2010 Insolvenzanmelden, da die Ausbaukosten nicht mehr beherrschbarwaren. Aber nicht nur finanzielle Gründe können zum Fall-strick werden. In vielen Projekten wird die Gruppenstrukturin der Bauphase geprägt. Oftmals unter dem Primat vonSachzwängen und fern gedachter Grundsätze verfestigt siesich. Aufkommende Konflikte werden in der Folge als Bedro-hung empfunden, statt als der Normalfall, mit dem es um-zugehen gilt. Solidarisches, hierarchiefreies, vorurteilsfreies,respektvolles Verhalten unterliegt einem mühsamen Lernprozess.Hierbei können sich Projekte auch schon in der Gründungsphasegegenseitig unterstützen.

Das Mietshäuser Syndikat

DAS SYNDIKAT IN BETRIEB

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Beratungsarbeit ist der umfangreichste Teil der Syndikatsarbeit.Der Beratungsaufwand für ein Projekt ist extrem unterschied-lich, je nach Projektsituation und personellen Ressourcen so-wohl bei der Initiativgruppe als auch beim Syndikat. Mittler-weile finden vor jeder MV Treffen der Aktiven und Berater_innenstatt, um sich auszutauschen und die Beratungsqualität zu ver-bessern.

Regionale Beratung und KoordinationenBeratung und andere Aufgaben werden mit zunehmenderRegionalisierung immer häufiger von Menschen aus denProjekten vor Ort und den Regionalen Koordinationen über-nommen, die gleichzeitig auch als Anlaufstellen für Syndikats-interessierte dienen. Anfragen aus Regionen ohne RegionaleKoordination wenden sich bitte an ein Hausprojekt in ihrerNähe. Mehr Infos auch auf der Webseite.

Sachsen, Sachsen-Anhalt und ThüringenRegionale Beratung Leipzig Kontakt: [email protected]

Berlin und BrandenburgRegional AG Berlin/Brandenburghttp://syndikat.blogsport.euKontakt: [email protected]

Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und HamburgRegionale Koordination NordKontakt: [email protected]

Mittelhessen, Region Marburg, GießenKontakt: [email protected]

Baden-Württemberg, Region Tübingen, StuttgartRegionale Koordination Tübingen www.syndikat-tuebingen.deKontakt: [email protected]

Baden-Württemberg, Südbaden, Region FreiburgRegionale Koordination FreiburgKontakt: [email protected]

BayernRegionale Beratung BayernKontakt: [email protected]

ArbeitsgruppenNeben der Teilnahme an einer Regionalen Koordination gibtes weitere Möglichkeiten aktiv beim Syndikat mitzumachen,z.B. in einer der vielen AGs. Neben temporären Arbeits-gruppen gibt es zur Zeit fünf AGs zu den Themen Struktur,Konflikte, Selbstverständnis, Internationales und Solidar-transfer. Die AGs treffen sich oft am Rande der MVs,manchmal gibt es auch Klausurwochenenden.

Politische UnterstützungDass sich eine Projektinitiative ein leeres Haus auf Grundeiner Kleinanzeige kauft, soll schon vorgekommen sein, istaber die seltene Ausnahme. Die Regel sind oft langwierige

ZERTIFIKAT

ist mit einem Anteil von

am MIETSHÄUSER SYNDIKAT

gemäß Statut als Mitglied beteiligt.

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Auseinandersetzungen mitPrivateigentümer_innen. Diese habenoft exorbitante Preisvorstellungen für ihrenReihenhauspalast, oder können schwerertragen, dass „ihr Haus“ in die Händeeines Kollektivunternehmens derMieter_innen gerät. Auch einer städtischenWohnungsbaugesellschaft, die an Stellevon preiswerten KommunalwohnungenEigentumswohnungen bauen und ver-kaufen will, um Haushaltslöcher zufüllen, ist schwierig beizukommen. Eine besonders knifflige Aufgabe stehtan, wenn für den Erhalt des Hauses erst noch ein Bebauungsplanentwurf zu Fall gebracht werden muss.

Damit Projekte bei politischen Auseinandersetzungen undanderen schwierigen Situationen eine bessere Chance haben,unterstützt das Syndikat auch gerne offensiv: Den Konfliktöffentlich machen, Verbündete suchen, Aktionen überlegenusw. Bei komplizierten Verhandlungen mit Eigentümer_innenoder Behörden helfen Aktivist_innen des Syndikats mit ihrenErfahrungen aus anderen Projekten, um geeignete Strategiengemeinsam auszuklügeln. Durch die Öffentlichkeitsarbeitwerden das Projektkonzept und die Ideen des Syndikats vorOrt verbreitet, außerdem für die Unterstützung bestehenderund anderer neuer selbstorganisierter Mietshausprojekte

geworben: Durch Flugblätter, Pressear-beit, Veranstaltungen und Work-

shops, durch die Herausgabe derZeitung Synapse und nicht

zuletzt durch Broschürenwie diese.

Nicht in jedem Fall führen die gemeinsamen Anstrengungenvon Projektgruppe und Syndikat zum Erfolg, immer wiedergeht der eine oder andere Kampf gegen Profitinteressen undpolitische Blockaden verloren, z. B. in der Liebigstraße 34 inBerlin oder NO BnQ in Hamburg.

Politische AuseinandersetzungDie Baugruppe „Wem gehört die Stadt“ (früher „Aktion Sperr-minorität“) trifft sich regelmäßig in Freiburg. Sie arbeitet anwohnungspolitischen Themen wie z.B. Recht auf Stadt,Verdrängung und Gentrifizierung, Privatisierung, und zwarjeweils in Verbindung mit konkreten Bauprojekten, bei denenAlternativen zur üblichen Verdrängungsökonomie entwickeltwerden.

Auch die Teilnahme an Veranstaltungen, Workshops und Kon-gressen, wie z.B. zur Solidarischen Ökonomie oder zur Stadt-entwicklung sind sehr erwünschte Aktivitäten unter demLabel des Mietshäuser Syndikats.

Name

Straße

PLZ, Ort

Telefon

Email

Ich überlege, einen Direktkredit an das Syndikat zu gebenund möchte dazu weitere Informationen erhalten.

per Email per Post

Bitte ruft mich an.

Ja, ich mache mit und werde Mitglied im VereinMietshäuser Syndikat mit einer Einlage in Höhe von

Euro.

Bitte schickt mir Satzung und Aufnahmeantrag:

per Email per Post

Mietshäuser Syndikat, Adlerstr. 12, 79098 Freiburg • Tel.: 07 61 / 28 1892 (AB) • [email protected]

Page 15: broschuere Miethäuser szndicat

RegionalisierungNeben Freiburg bilden sich neue Knotenpunkte in den Regio-nen Leipzig, Hamburg, Berlin/Brandenburg und Tübingenheraus. Syndikatsbüros gibt es inzwischen außer in Freiburgauch in Leipzig und Tübingen. Auf regionalen Syndikats-treffen tauschen sich Projekte und neue Initiativen aus. In(fast) allen Regionen gibt es Menschen, die Beratungsjobsübernehmen.

Bei der Syndikatsversammlung im September 2003 in Frank-furt wurde der ursprüngliche Plan, mittelfristig eigenständigeregionale Syndikate anzustreben, abgeändert: RegionaleStrukturen werden weiter aufgebaut, aber der Gesamtzusam-menhang eines gemeinsamen Mietshäuser Syndikats wirdnicht aufgegeben, sondern über die Regionen hinweg weiter-entwickelt. Denn es ist erfrischend und anregend, die Naseaus dem Sumpf des eigenen Hausprojekts, des Kiezes und derRegion hinauszustrecken.

Wachstum und GrenzenWie groß soll ein Syndikatsverbund werden? Gibt es Grenzen?100, 500, 1.000 Projekte? Gibt es eine optimale Größe? Wirwissen es nicht, werden es aber herausfinden. Durch die extremdezentrale Organisation des Syndikats mit autonomen Hauspro-jekten ist der Gefahr einer Machtballung beim KnotenpunktMietshäuser Syndikat ein wirksamer Riegel vorgeschoben, undregionale Strukturen können sich nach Bedarf und Interesseentwickeln. Alle freuen sich über jedes weitere Mietshaus,das dem Immobilienmarkt entzogen wird, damit die Wert-steigerungsspirale der Immobilienverkäufe abbricht, und dieMieter_innen den Weg in die Selbstorganisation wagen. Des-halb sind wir grundsätzlich für neue Hausprojekte offen, genauso wie für Anfragen aus anderen Ländern. Oft ist dierechtliche Situation anders und das Syndikatsmodell musserst „übersetzt“ werden. Derzeit gründen Menschen ausÖsterreich ein eigenes Mietshäuser Syndikat. Es ist also nureine Frage der Zeit, bis das erste Syndikatsprojekt inÖsterreich, Spanien oder Frankreich Wirklichkeit wird.

Handlungsrichtschnur bleibt der universalistische Grundsatz:Recht auf Wohnraum für alle. Solange der Syndikatsverbunddie Grundstücksgrenzen und die Selbstbezogenheit der ein-zelnen Hausprojekte überwindet, gibt es keinen wirklichenGrund, an Regional- oder Ländergrenzen Halt zu machen. DerSolidartransfer soll Ausgleich schaffen zwischen Ressourcen-mangel einerseits und Ressourcenüberschuss andererseits,auch an verschiedensten Orten. Das ist ein Kontrastprogramm

zum kapitalistischen Investitionsverhalten, welches Kapitalals Hebel benutzt, um über Zinsen ein Vielfaches der inves-tierten Gelder wieder heraus zu holen.

Wir sind unter ihnenEigentlich dürfte es uns gar nicht geben, denn wir verstoßenschon vom Ansatz her gegen die Marktgesetze: Profitstreben,Kapitalverwertung und persönlicher Eigentumserwerb geltenals unverzichtbare Grundlage aller Wirtschaftsunternehmun-gen. Aber uns gibt es – das Syndikat und die Projekte – undwir sind unter ihnen: Wir tummeln uns im Dickicht der Stadtunter Baulöwen und Immobilienhaien, unter Häuslebauernund Wohnungseigentümer_innen, unter Wohnungsbaugesell-schaften und Kapitalanlageunternehmen. Wir konkurrierenmit ihnen um die eine oder andere Immobilie und spielenMonopoly im Maßstab 1:1. Wir basteln mit Eifer am wachsen-den Unternehmensverbund des Mietshäuser Syndikats. Für jede Gründung einer neuen Hausbesitz-GmbH brauchenwir 12.400 EURO. Deshalb freuen wir uns über neue Mit-investor_innen, die eine Einlage von 250 EURO oder mehr inden Syndikatsverein geben und Mitglied werden. Wenn Sieunsere Ideen unterstützen möchten, greifen Sie bitte zuStift, Telefon oder Tastatur, wir antworten prompt.

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Das Mietshäuser Syndikat

PERSPEKTIVEN

Page 16: broschuere Miethäuser szndicat

Die KunterBunte 19, das sind 14 Men-schen, die, völlig verschieden wie siesind, viel Sympathie für einander ver-bindet. Zudem teilen wir den Wunschnach einer Hausgemeinschaft, in dersich individuelle Handlungsmöglich-keiten mit einer solidarischen Gemein-schaft verbinden. Wir wollen gemeinsamwohnen, leben und lernen, möchtenKüchen, Bäder, Hof und mehr miteinan-der teilen, ohne dabei Möglichkeiten fürden privaten Rückzug auszuschließen.

Eine möglichst ökologische Sanierungund Erhalt von vorhandenem ist unswichtig, genauso wie die Mitarbeit amAufbau solidarischer Netzwerke.Unser Haus, ein denkmalgeschütztes 4-stöckiges Mehrfamilienhaus mit zweiLadenflächen und großem Hof, ist Teilder ehemals sehr belebten, nach derWendezeit verödeten Georg-Schwarz-Straße. Von der Nachbarschaft werdenVeränderungen innerhalb der Straßeaktiv wahrgenommen – so auch unser

Projekt. Dementsprechend stellen wiruns ein kommunikatives Hineinwirken indie Nachbarschaft vor, dass nicht auf dieKaperung von Raum, sondern auf eine Ver-besserung des Lebensumfeldes für allezielt.Einer der Läden wird als Vereinsraum u.a.für die Kommunikation mit der Nachbar-schaft zur Verfügung stehen. Daneben er-öffnet die Autodidaktische Initiative, einRaum und Netzwerk für selbstbestimmt-kollektives Lernen ihre Türen im zweitenLaden der KunterBunten 19 – eineInitiative, die ebenfalls in die Hausge-meinschaft integriert ist, wenn auchselbstständig davon besteht.

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HC9Tharandt

Gründung: 2010Kauf: 2012Grundstück: 450 m2

Wohnraum: 195 m2 für 8 MenschenGesamtkosten: 71.000 uMiete: 2,44 u /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Wohnerhaltungstrieb HC9 GmbHHeinrich-Cotta-Str. 9, 01737 [email protected]

KunterBunte 19Leipzig

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 400 m2,Wohnraum: 563 m2 für 14 Menschen,Gewerberaum: 127 m2

Gesamtkosten: 583.213 uMiete: 3,80 u (Gewerbe 3,00 u) / m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

KunterBunte 19 GmbHDreilindenstr. 21, 04177 LeipzigTel. 0341 /91858925 oder 0178 /[email protected]

6 Erwachsene und zwei Kinder, Hunde,Katzen, Kleintiere und Bienen, die ersteSchule Tharandts, grau und doch bunt,Ofenheizung und drei Plumpsklos, eineoffene Tür im doppelten Sinne, neuer-dings ein !wild! gedecktes Schieferdach.Das sind wir. Das Haus ist schon lange inStudentenhand, wir befinden uns in un-

mittelbarer Nähe zu Dresden und dochhat Tharandt den Charme eines Dorfesmit Wald und Natur. Wir leben an einemOrt für Begegnungen vieler junger undanderer Freigeister und Spießer, sind Grunddes Anstoßes und Sympathieträger.Kommt gucken!

Page 17: broschuere Miethäuser szndicat

ZO11E – Stadtentwicklungselbst gemachtDie kleine Zollschup-penstraße in dem ehe-mals industriell gepräg-ten, westlichen Stadt-teil Plagwitz ist invielerlei Hinsicht ein-malig für Leipzig. Diedenkmalgeschützten

Häuser wurden nach der Wende komplettverlassen und in den Flächennutzungs-plänen der Stadt Leipzig als „zur Perfo-ration geeignet“ ausgezeichnet – alsozum Abriss freigegeben.Im Jahr 2003 fand sich eine Gruppemotivierter Menschen, die begannen, dieHäuser instandzusetzen und verschiedeneProjekte zu initiieren und so der Straßewieder Leben einzuhauchen.Wir, die ZO11E, sind Teil dieses Straßen-zuges, und gehen als erstes LeipzigerSyndikatsprojekt einen weiteren Schrittin Richtung dauerhaft selbstverwalteterund solidarischer Lebensräume und Pro-jektarbeit. Deshalb haben wir Anfang2009 die Zollschuppenstraße 11 gekauft

und in einem intensiven Jahr saniert.Neben den Wohn- und Lebensräumen,die wir im April 2010 bezogen haben, istdas Erdgeschoss der 11 das Kernstückdes Hauses. Nach und nach sind dorteine (Vokü-taugliche) Küche, eine Barmit Aufenthaltsraum, ein Seminarraumund ein Büro entstanden. Der Raum stehtder soziokulturellen Arbeit des Zoll-schuppen e. V., sowie verschiedenstenanderen Projekten und Initiativen zurVerfügung. Die ZO11E ist ein Ort fürBegegnung, Austausch und gesellschaft-liches Engagement.

Die Idee zur Meuterei entstand 2009aus dem Bedürfnis, dauerhafte linkeWohn- und Projekträume im LeipzigerWesten zu schaffen. Sie nahm mit demKauf von zwei unbewohnten Gründer-zeithäusern 2011 Gestalt an. Der Kiezist noch von relativ günstigen, aberdeutlich steigenden Mieten geprägt.In Zukunft gibt es in den beidenHäusern auf sieben Etagen Wohnraumund auf drei Etagen Platz für Projekte,Gruppen und Initiativen. Vieles ist imGespräch: Seminarräume, Soliparties,selbstorganisierte Kinderbetreuung,Büros für die regionale Syndikatskoordi-nation und selbstorganisierte Arbeits-kollektive. Zusammen mit anderen loka-len Akteuren konkretisieren und reali-sieren wir diese Ideen.Bei der Sanierung war uns eine Balancezwischen Mietpreisen, energetischerEffizienz und ökologischen Baustoffenwichtig. Obwohl unsere Miete auch für

Leipzig noch günstig ist, konnten wirdas Haus mit Dreifachverglasung, Holz-pellet-Heizung und breiter Innen- undAußendämmung auf KfW-70-Standardsanieren.Wir wollen nicht in den eigenen vierWänden oder der Szene versumpfen,sondern in den Stadtteil und darüberhinaus kulturell wie politisch wirken,Debatten und progressive Dynamikenanstoßen. Die Häuser geben uns undunseren Projekten den dafür notwendi-gen privaten wie organisatorischenRückhalt. Damit können wir uns nichtzuletzt für die unserem Projekt zugutegekommene Unterstützung bedanken.

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Zolle 11Leipzig

Gründung: 2007Kauf: 2009Grundstück: 430 m2

Wohnraum: 480 m2 für 13 MenschenGewerberaum: 120 m2

Gesamtkosten: 390.000 uMiete: 3,90 u (Gewerbe 2,00 u) /m2

Solidarbeitrag: 0,12 u /m2

Zolle GmbHZollschuppenstraße 11, 04229 [email protected]

Die MeutereiLeipzig

Gründung: 2011 Kauf: 2011Grundstück: 1.040 m2

Wohnraum: 535 m2 für 11 MenschenGewerberaum: 90 m2

Gesamtkosten: 455.000 uMiete: 4,39 u (Gewerbe 2,00 u)/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

HausprojektgesellschaftZollschuppenstrasse 1 mbHZollschuppenstraße 1-3, 04229 [email protected]://meuterei.blogsport.de

Page 18: broschuere Miethäuser szndicat

Wider den abstrakten anonymenParallelweltenUnser Dasein gemeinsam bestimmen, un-abhängig von den Eigentümlichkeitendes öffentlichen Wahnsinns – ein Traum,der zu einem konkreten Objekt wurde.Wir sind 10 Menschen, die vor knapp 3Jahren beginnend ihre Vorstellungen innoch bestehenden, regelmäßigen Treffenkonsensträchtig aushandelten. Das Ziel,gesicherte Räumlichkeiten für bestehen-

de Projekte, wirkte anfangs noch sehrillusionär. Jedoch aus den Erfahrungenmiteinander, längeren politisch-kultivier-ten Arbeitens, mit Hilfe von Blitz e. V.und des Syndikatsverbandes, schafftenwir es unsere Füße auf den (eigenen)Boden der Tatsachen zu stellen. Die Grün-derzeit noch im Nachbarjugendzentrumabsolviert, treffen wir uns heute in denwohnlichen Freiräumlichkeiten unseres

Hauses. Nachdem wir im Dezember 2006kauften, ging es im Januar 2007 los. Konkret 3 Monate von Baustelle (größteHerausforderung: die Neuinstallation derElektrik und weitere DIN-Vorschriften) zurWohnstelle. Bald in Angriff genommen,sollen im Haus (kostenlose) Werkstättenund weitere (T)Räume ausgebaut werden.Für mehr potentielle Täter und alternativeLebensmöglichkeiten!

Lage: Zwischen Leipzig und Dresden,Gutshausanlage; derzeit 10 E, 5 K; 3 Häuser – Haupthaus und Kutscherhausteilsaniert, Verwalterhaus unsaniert;Entscheidungen: 1 – 2 Plena pro Woche,Konsens –1; Ökonomie: Haushaltsgeld undMietzahlung;Ideale: Sozial, ökologisch, undogmatisch;Finanzierung: Mieteinnahmen und Infra-strukturabgabe für Firmen und Selb-ständige: 3 – 5% vom Nettoumsatz;Ziele: 25 Erwachsene,Sanierung Schloss Gersdorf,sozialverträgliche Mieten,eine bessere Welt.

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Bahnhof Eisenberg

Gründung: 2006Kauf: 2006Grundstück: 1.922 m2, Wohnraum: 280 m2 für 10 Menschen u. 2 Menschenim Wagen, Gewerberaum: 313 m2

Gesamtkosten: 65.000 uMiete: 2,86 u (Gewerbe 0,50 u – 1,00 u)/ m2, Solidarbeitrag: 0,11 u / m2

ENTGLEIST GmbHBahnhofstr. 26, 07607 EisenbergTel. 03 66 91 / 8 64 [email protected]

Kooperative Schloss GersdorfStriegistal

Gründung: 2007Kauf: 2012Grundstück: 43.448 m2

Wohnraum: 1200 m2 für 25 MenschenGewerberaum: 400 m2

Gesamtkosten: 184.700 uMiete: 4,00 u /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Kooperative Schloss Gersdorf GmbHGersdorf 23, 09661 StriegistalTel. 03 43 22 / 66 17 [email protected]

Page 19: broschuere Miethäuser szndicat

22 Jahre nach der Besetzung der Grüni73hat sich der vor unserer Türe liegende„Boxi“ in Berlin-Friedrichshain sozial-räumlich und -strukturell radikal verän-dert – die Gentrifizierung ist in vollemGange. Von Dutzenden Hausprojekten istnur noch eine Handvoll übrig, um somehr freut es uns, mitten im Mieten-und Spekulatiuswahn eine Alternative fürbezahlbares, selbstorganisiertes Wohnenaufzuzeigen.Nach zwei Jahren Baustelle haben wirseit Anfang 2012 Seitenflügel- und Hin-terhausfassade gedämmt und bemalt,und das schadstoffbelastete Dachge-schoss gegen neue Wohnräume und einesonnige Dachterrasse ausgetauscht.Eine Solaranlage ist ebenso dazu ge-kommen wie die Grauwasseranlage imKeller. Im Moment erholen wir uns vonder Bauphase und beginnen langsam

die Planung von Fassadendämmung undDachsanierung im Vorderhaus. Durchden Dachsausbau sind wir jetzt nichtmehr 40, sondern 55 Leute, darunter 9Klein- und Kleinstbewohner_innen. DieErdgeschossräume werden vom Stadteil-laden Zielona Gora, dem Künstler_innen-

Kollektiv Pappsatt, dem Sportverein NSCund dem „Kurzfilmfestivals auf Reisen“– Moviemiento – genutzt. Und wenn die Immobilienblase erstgeplatzt ist, schnappen wir uns denganzen Boxi! Seid Ihr dabei?

Im Juni 2008 entstand aus dem neun-köpfigen Hausprojekt Rigaer78 unserneues selbstverwaltetes Zuhause. Diekleine Gruppe hatte vier Jahre zäh gegendie Verwertung des Gebäudes gekämpftund ihre Exbesetzer-Mietverträge ver-

teidigt. Die Hausgruppe tat sich im Früh-jahr 2008 mit Menschen der FreiRaum-Initiative Berlin und dem schon fast ge-räumten Hausprojekt Almstadtstrassezusammen, um eine langfristige Perspek-tive für ihr Haus zu entwickeln. Der Kaufkonnte nur durch beißen, kratzen, stin-ken, Glück und das Geschick vieler Helfe-rInnen verwirklicht werden. In Koopera-tion mit der Edith Maryon Stiftung wurdeGrund und Boden der 78 in letzter Minutenach dem Erbbaurechtsmodell demImmobilienmarkt entzogen – bis 2107.Seit Juni 2008 sanieren wir größtenteilsin Eigenregie und wohnen fröhlich chao-tisch auf der gemeinsamen Baustelle.JedeR kann handwerklich und organisato-risch was von den MitbewohnerInnen odervon anleitenden Fachfirmen lernen – sosind wir zwar langsam aber kontinuierlichdabei unser Zuhause zu konstruieren.Unser Veranstaltungsraum ist zwischenverschiedenen Bauabschnitten immerwieder geöffnet. Er unterhält im kiez-typischen D.I.Y. Stil sowohl uns als auchdie Nachbarschaft auf ungebrochenhohem Niveau ;) Selbsthilfewerkstättenund Proberäume sind bereits eingerichtet

– weitere Projekträume stehen in denStartlöchern.Wir: • leben als Hausgemeinschaft ohne WGs

und Putzpläne• diskutieren und streiten auf wöchent-

lichen Haustreffen und in drei Arbeits-gruppen

• empfangen Gäste aus aller Welt

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Wohn- und Kultur-projekt Rigaer78

Berlin

Gründung: 2006Kauf (Erbbaurecht): 2008Grundstück: 1.013 m2

Wohnraum: 2.166 m2 für 54 MenschenGesamtkosten: 530.000 uMiete: 4,00 u / m2

Solidarbeitrag: 0,10 u / m2

Rigaer 78 GmbHRigaerstr. 78, 10247 BerlinTel. 030 / 42 01 79 57 (AB)[email protected]

Grünberger 73BerlinGrünberger 73 GmbHGrünberger Str. 73, 10245 [email protected]://gruenberger.so36.net

Gründung: 1990Kauf: 2004Grundstück: 870 m2

Wohnraum: 1.907 m2 für 55 MenschenGewerberaum: 380 m2

Gesamtkosten: 1.700.000 uMiete: 4,26 u /m2

Solidarbeitrag: 0,11 u /m2

Page 20: broschuere Miethäuser szndicat

Die Scharnweberstraße 38 / Colbestraße19 ist ein großes Eckhaus in Friedrichs-hain mit etwa 1200 m2 Wohnfläche. DasHaus wird zur Zeit von einem Wohnpro-jekt, bestehend aus etwa 34 Menschenunterschiedlichsten Alters und Herkunftgenutzt, darunter 1 Kind. Das Haus ver-fügt über 2 Gemeinschaftsräume, einGästezimmer, ein Büro, einen Party-/

Konzertkeller, einen Versammlungsraum,ein offenes Büro (momentan von einemFahrradkurierkollektiv genutzt), eineWerkstatt, einen Proberaum und 3 ge-meinschaftlich genutzte Küchen. DieScharni will mehr sein als ein reinesWohnprojekt. Unser Konzept des Lebensmiteinander in kritischer Auseinanderset-zung beinhaltet die Nutzbarmachung des

uns zur Verfügung stehenden Raumesauch für andere Initiativen und Gruppen.DieAntiRassistische Initiative (ARI) und„Schnittstelle“ haben ihr Büro hier. Wirhaben einiges saniert, neue Fenster, eineHolzpellet-Zentralheizung und das nächs-te Bauvorhaben wird das Dach sein. Wir sind kein reines Wohnprojekt, son-dern wollen politisch und sozial wohnen.

Seit Mai 2012 sind wir Mitglied im Syn-dikat und bauen in der Sophienstr. 35 inBerlin-Lichtenberg das bundesweit ersteinnerstädtische Energie-Plus-Mehrgene-rationenhaus. Aus vier Initiator*innen wurden inzwi-schen 15 große (32–56 J.) und 7 kleine(1–6 J.) Menschen. Beim Einzug im Win-ter 2013/14 werden wir ca. 30 Personensein. Wir sind bewusst divers (nach eth-nischer/kultureller Herkunft, Alter, Ge-schlecht, Fähigkeiten, sexueller Orientie-

rung etc.) mit unterschiedlichen Lebens-entwürfen zusammengesetzt und wollenzeigen, dass ein ressourcenschonenderNeubau bezahlbar sein kann. In unseremHaus entstehen 18 (teilweise rollstuhl-gerechte) Wohnungen von 1-Raum-Wohnung bis Groß-WG.Energie-Plus heißt: im Jahresdurchschnittwird mehr Energie erzeugt als verbraucht.Das geschieht bei LaVidaVerde über einePhotovoltaikanlage, Wärmerückgewinnungaus Abwasser und Abluft und Energie-speicherung. Außerdem nutzen wirRegenwasser und betreiben in unserem800 m2 großen Garten eine Wasserauf-bereitungsanlage. Ein fairer Umgang mitMensch und Umwelt ist uns wichtig, des-halb halten wir auf unserer Baustelle dieBerliner Tarifverträge ein. Wir wollen dieses innovative ökologischeKonzept mitten in der Großstadt lebenund vermitteln und uns politisch, kultu-rell und sozial im Stadtteil engagieren.Ein großer Raum im Erdgeschoss stehtzur gemeinschaftlichen Nutzung und fürVeranstaltungen zur Verfügung.

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Scharni 38Berlin

Gründung: 1990Kauf: 2005Grundstück: 551 m2

Wohnraum: 1.050 m2 für 34 MenschenGewerberaum: 226 m2

Gesamtkosten: 956.261 uMiete: 4,53 u / m2

Solidarbeitrag: 0,08 u / m2

Itzevil GmbHScharnweberstr. 38 / Colbestr. 19, 10247 BerlinTel. 030 / 29 04 90 [email protected], www.s38.info

LaVidaVerdeBerlin

Gründung: 2008Kauf: 2012Grundstück: 1.146 m2

Wohnraum: 1.230 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: 2.350.000 uMiete: 8,00 bis 9,00 u / m2

Solidarbeitrag: 0,10 u / m2

LaVidaVerde GmbH(noch) Föhrer Straße 6, 13353 Berlinwww.lavidaver.de, [email protected]

Page 21: broschuere Miethäuser szndicat

Wenn wir im Dachgeschoss sitzen, in un-serem großen Gemeinschaftsraum einemOSB-Platten-Loft, in unserem mausgrau-en mit blauem Wellblech gedecktenbillig hochgezogenen energieeffizientenNeubau, noch mit dreiseitiger Mängel-liste am Kühlschrank, und den Blick überden Recyclinghof auf die untergehendeSonne genießen, vom Baustadtrat Berlinsals „irres“ Beispiel für selbstorganisier-ten sozialen Wohnungsbau hingestellt(um sich selbst aus der Verantwortungzu ziehen?), gewissermaßen angekommenim Prenzlberg, Mate in der einen, Liber-tad Macchiato in der anderen Hand, um-

geben von unserem noch postapokalyp-tischen Garten in Betonoptik, wir, dasneue Projekt, das neubaut und sich nochneu fühlt hinter dem Bauzaun der unserGartenzaun ist, hier in unserer freundli-chen Nachbarschaft an den brummendenZügen der Ringbahn und den rumpelndenGüterzügen, hier oben umzingelt von Tellerbergen, Kühlschranktürmen, Dämm-wollerollen und Bananenkisten, die bis inden Projektraum stehen, Kisten, überallKisten, Kisten als Zwischennutzende derProjektflächen, in die bald die BerlinerSyndikatsberatung als erste Nutzerin ein-zieht, auf die Bauabnahme warten unddie Heizung anstarren, damit sie endlichmal richtig anspringt, den Dachs (unserBlockheizkraftwerk) streicheln, auf unse-rem geölten Zementestrich den Flur hin-unter gleiten, oder hinter den transparen-ten Stegplatten, die das Dachgeschoss zurStraße hin hat und die das Haus nachtswie mit einem Lampion bekrönt aussehenlassen, als Silhouetten entlanghuschen,dann… (Fortsetzung folgt) (und, ja, wirhaben einen Baustellenkoller)

Nach jahrelanger Suche ist es derFusion dreier Hausprojektgruppen ge-lungen, den Zuschlag für einen Teildes ehemaligen Komplexes der Staats-sicherheit der DDR zu bekommen.Der Plattenbau ist in einem guten Zu-stand, da er bis vor wenigen Jahrenals Verwaltungsgebäude genutzt wurde.In 6 der 7 Etagen werden nach eini-gen Umbauten 50–60 Menschen samtKindern leben. Öffentliche, nicht-kom-merzielle Räume im Erdgeschoss sollenzu einem Anlaufpunkt für politischeBildung und Kultur im Bezirk werden.

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Hausprojekt M29Berlin

Gründung: 2009Kauf: 2011Grundstück: 831 m2

Projektfläche: 80 m2

Wohnraum: 729 m2 für 22 MenschenGesamtkosten: 1.050.000 uMiete: ca. 6,00 u / m2

Solidarbeitrag: 0,10 u / m2

Hausprojekt M29 GmbHMalmöer Straße 29, 10439 [email protected]://hausprojekt-m29.org

Magdalenenstr. 19Berlin

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 1.588 m2

Wohnraum: 2.300 m2

für 50–60 MenschenGewerberaum: 300 m2

Gesamtkosten: 1.830.000 uMiete: 3,82 u / m2

Solidarbeitrag: 0,10 u / m2

Magda GmbH(noch) Borsigstr. 33, 10115 [email protected]

Page 22: broschuere Miethäuser szndicat

1980 besetzt, 1983 legalisiert, ist dieOranien 45 nun seit fast zehn Jahren einMietshaus in Selbstverwaltung. Nach demKauf ging es genauso turbulent undvoller Auseinandersetzungen weiter wiein den zurückliegenden 33 Jahren. Dochmit etwas Abstand betrachtet segelt dasHaus in ruhigen Gewässern. Und vergli-chen mit vielen anderen Häusern in der

Nachbarschaft, die von den städtischenWohnungsbaugesellschaften an privateInvestoren verkauft wurden, haben wirgerade noch rechtzeitig den Sprung inskalte Wasser geschafft. Inzwischenjonglieren wir mit und entscheiden überZehntausende von Euros als hätten wir esimmer schon so gemacht, bauten eineHeizung ein und schlossen uns an das

großstädtische Fernwärmenetz an, ausder Werkstatt machten wir Wohnungenund behalten auf unseren Mallorca-Strandauf dem Hinterhausdach den Überblick.Dazu kommt die Food-Coop, der Musik-keller, das Antiquariat und das Kneipen-kollektiv „Tante Horst“ sorgt für deninternationalen Bekanntheitsgrad desHauses von Buenos Aires bis Tel Aviv …

Gemeinsam in die Schlossallee: Im Som-mer 2012 haben wir – drei (Wohn-)Gruppen, die teils seit Jahren auf derBerliner Projektbühne unterwegs sind –das ehemalige Neuköllner Jugendamt imMariendorfer Weg bezogen. Wir teilenden Wunsch nach kollektivem, solidari-schem Leben, herrschaftskritisch und soselbstbestimmt wie möglich. Dabei wol-len wir hier nicht nur wohnen, sonderneinen Raum für Kultur, Kietzinitiativenund politische Zusammenhänge schaf-fen, um den gesellschaftlichen Verhält-nissen etwas entgegenzusetzen.

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Oranienstraße 45Berlin

Gründung: 1980 besetzt und 1983 legalisiert, Kauf: 2004Grundstück: 664 m2

Wohnraum: 1.432 m2 für 34 MenschenGewerberaum: 124 m2

Gesamtkosten: 814.000 uMiete: 3,40 u (Gewerbe 9,00 u)/m2

Solidarbeitrag: 0,14 u /m2

Oranienstraße 45 GmbHOranienstr. 45, 10969 [email protected]

Mariendorfer Weg 74BerlinWiG Wohnen in Generationen GmbHMariendorfer Weg 74, 12051 [email protected]

Gründung: 2011Kauf: 2012Grundstück: 1.600 m2

Wohnraum: 1.200 m2 für 40 MenschenGesamtkosten: 1.300.000 uMiete: 5,75 u /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Page 23: broschuere Miethäuser szndicat

Im Januar 2012 trafen sich zwei Berli-ner Hausprojektgruppen durch Vermitt-lung des Mietshäuser Syndikats bei einergemeinsamen Besichtigung des ehemali-

gen Jugendamts Neukölln. Schnell warklar, dass die Chancen auf den Kauf mitvereinten Kräften einfach größer waren– und dass wir mit beiden Gruppen inden viergeschössigen Altbau von 1898hineinpassen würden. Nach nervenauf-reibenden Kaufverhandlungen mit demLiegenschaftsfonds bekamen wir MitteJuni endlich die Schlüssel unseres Hau-ses überreicht. Seitdem üben wir unsfleißig im Dielen abschleifen und ver-

legen, plenieren, für 28 Leute in einer8m2-Küche kochen, Haustiere bespaßen,Tapeten und PVC-Böden rausreißen, Kon-sens finden, Rost von Stahlträgern ab-flexen, antike Bierdosen aus Zwischen-

decken bergen, Wasserschöpfen imKeller … Sollten die wichtigsten Um-bauarbeiten erst einmal vorbei sein,werden wir außer unserem Wohnbereich

ein kleines Büro, einen Seminar- undPlenumsraum sowie einen Veranstaltungs-raum mit Café beherbergen. Unsereöffentlichen Räume können dann gernevon (nicht nur unseren eigenen) politi-schen Gruppen genutzt werden. Wirmöchten, dass das Haus für „uns“ (durchsolidarisches Zusammenwohnen) und„andere“ (durch die öffentlichen Räume)zum Knotenpunkt für emanzipatorischesDenken und Handeln wird.

Ein bisschen mehr vom Himmel sehenund jeden Tag einmal Waldboden unterden Füßen spüren. Abends mal schnell inden See springen, die Hunde durch denWald rennen lassen und Kinder, die aufder Straße skaten und rollern können.Doch damit nicht genug: In einem Hauswollten wir leben, nicht in einem Rendite-

objekt! Wir wollen selbst Wohnraum ge-stalten, der für jede/n bezahlbar bleibt,und uns der möglichen Bedrohung durchInvestorInnen und gewinnorientierteLuxussanierung nicht mehr aussetzenmüssen.Wir sind 7–8 Erwachsene und 3–4 Kindermit unterschiedlichen Lebensentwürfen,familiären Situationen und finanziellenAusstattungen. Was uns eint, ist dasInteresse am Verlernen von kapitalis-tisch vorgegebenen Normalitäten undLebensweisen.Die Zimmer sind klein, doch es gibtmehrere Gemeinschaftsräume und denGarten. Bisher haben wir v. a. die Infra-struktur des Hauses verbessert, haben esans Stadtwasser angeschlossen, einenTrockengraben gelegt, Wände eingerissenund uns mehr Ausblick durch Holzfensterverschafft, wo vorher nur Stein war. Wei-tere Bauvorhaben warten auf uns: DieKüche, eine bessere Wärmedämmung,eine Nutzwasserzisterne, der Garten undirgendwann die Dachterrasse.

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Hausprojekt Berlin-Rahnsdorf

Gründung: 2011Kauf: 2011Grundstück: 900 m2

Wohnraum: 259 m2 für 11 MenschenGesamtkosten: 310.000 uMiete: 6,19 u /m2

Solidarbeitag: 0,10 u /m2

Hausprojekt Berlin-Rahnsdorf GmbHPüttbergeweg 77, 12589 Rahnsdorf Tel. 030/89 56 66 57hausprojekt-berlinrahnsdorf@riseup.netwww.hausprojekt-berlinrahnsdorf.net

Chuzpe PlietschBerlinNK44 Immobilien GmbHKarl-Marx-Straße 282, 12057 BerlinTel. 030 / 68 97 56 [email protected]

Gründung: 2012, Kauf: 2012Grundstück: 665 m2

Wohnraum: 980 m2 für 28 MenschenGesamtkosten: 930.000 uMiete: 5,20 u /m2

Solidarbeitag: 0,10 u / m2

Page 24: broschuere Miethäuser szndicat

2011 beschlossen wir, unseren Wunschnach gemeinschaftlichem Zusammen-leben auf dem großen Gartengelände derKoloniestraße 57 in die Tat umzusetzen.Wir wollen herrschaftsarmes Zusammen-sein und gegenseitige Unterstützung inder Praxis üben und unter anderm mitSympathie und Gemeinschaftsgarten imKiez wirken. Doch zunächst stehen noch

einige Bauarbeiten an. Eines der dreiGebäude ist nun als Niedrig-Energiehaussaniert und bezogen. Das unter Denkmal-schutz stehende, 1783 erbaute „ältesteHaus im Wedding“, auch Kolonistenhausgenannt, und das etwa 100 Jahre jüngere„Mietshaus“ werden 2013 saniert. Wo vorüber 200 Jahren Bauernfamilien unterärmlichen Bedingungen und engstem Raumwohnten, wird unsere Gemeinschaftskücheentstehen. Wie damals leben wir genera-tionsübergreifend, jedoch hoffentlich un-abhängiger und bedürfnissorientierter.

Aus unserem Selbstverständnis: Die Welt, in der wir gegenwärtig leben,ist beherrscht von Gewalt und Unter-drückung auf verschiedenen Ebenen. Wir streben eine Gesellschaft an, in derwir gegenseitig unsere Bedürfnisserespektieren und – sofern wir von einerEntscheidung betroffen sind – dieMöglichkeit haben, jene mitzugestalten. Notwendig erscheint uns dafür eine regel-mäßige Reflexion und Entwicklung unse-rer Umgangsweisen sowie ressourcen-schonendes Leben.

Wir sind 8 Erwachsene und 4 Kinder, diesich aus unterschiedlicher Motivationzusammengefunden haben, um eineneue Perspektive gemeinschaftlichenWohnens in Potsdam zu schaffen, die

sowohl Wohnen in einem Haus als auchin Zirkuswägen verbinden soll. Durch dieErfahrung diverser Lebens- und Arbeits-projekte seit Beginn der 90er Jahre undden politischen und kulturellen Aktivitä-ten der Potsdamer Hausbesetzerszenelernten wir, uns gemeinsam selbst zuorganisieren und hoffen, dass die Erfah-rung, die wir sammeln werden, für unsund andere den Austausch über bessereLebensvorstellungen vorantreibt. Nichtder Wunsch nach etwas Neuem, sonderndie Einsicht in die Notwendigkeit, unsereArbeit aufrecht zu erhalten, stehen imFokus unserer Bemühungen. Nach langerSuche haben wir endlich ein Projektgefunden, das in sehr idyllischer Stadt-randlage ohne direkte NachbarInnenin ca. 4 Kilometer Entfernung vomPotsdamer Stadtzentrum entferntliegt: Das ehemalige Clubhauseines Golfplatzes, ca. 1920gebaut, mit 310 m2 Wohnflächeauf zwei Etagen sowie ein ca. 11.000 m2 großes Garten-grundstück.

Wir betrachten „Wagenplatz“ und Hausals ein gemeinschaftliches Projekt. Soverstehen wir die Wägen als Wohnraum-erweiterung und haben uns für einen ein-heitlichen Mietpreis entschieden.

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Gründung: 2010Kauf: 2010Grundstück: 1.900 m2

Wohnraum: 340 m2 für 15 Menschenderzeit 140 m2 für 7 MenschenGesamtkosten: 500.000 uMiete: 8,90 u /m2

Solidarbeitag: 0,10 u /m2

PinkePanke GmbHKoloniestraße 57, 13359 [email protected]

Eichelkämper_innenPotsdam

Gründung: 2003Kauf: 2005Grundstück: 11.000 m2

Wohnraum: 310 m2

und einige Wägen für 12 MenschenGesamtkosten: 250.000 uMiete: 4,36 u /m2

Solidarbeitrag: 0,25 u /m2

Eichelkämper GmbHEichelkamp 3, 14469 PotsdamTel. 0331 /9 67 62 [email protected]

Weddinger Initiative fürLibertäres Dasein (wild) e. V.

Berlin

Page 25: broschuere Miethäuser szndicat

Nach der Räumung zweier besetzter Häu-ser, im Jahre 1994 bot die Stadt Pots-dam den damaligen Besetzer_innen dieUhlandstraße 24 in Babelsberg als Aus-weichprojekt an. Einige Jahre späterwurde ein Rückübertragungsvertrag mitden Besitzern abgeschlossen. 2008 standdann das Objekt kurz vor der Räumungund nur ein Kauf durch die Bewohner_-innen verblieb als letzte Möglichkeit zumErhalt des Freiraums. Mit Hilfe des Syn-dikats und einer Vielzahl von Unter-stützer_innen kam esim gleichen Jahr zumKauf. 15 junge Men-schen wurden Haus-besitzer_innen inPotsdam-Babelsberg.Neben dem gemein-schaftlichen Woh-nen und der Selbst-verwaltung desObjektes bieten dieRäume der U-24 denBewohner_innen

sowie allen interessierten MenschenPotsdams die Möglichkeit, ihr kulturel-les, soziales und politisches Engagementumzusetzen. Nach einem hohen Sanie-rungsaufwand in den letzten Jahrenwerden die letzten Baumaßnahmen dem-nächst abgeschlossen sein, so dass sichauf weitere Projekte konzentriert werdenkann, wie z.B. denbarrierefreien Umbaudes Veranstaltungs-raumes.

Das Projekthaus Potsdam-Babelsberg istein selbstorganisiertes Projektzentrumund bietet alle Voraussetzungen fürzivilgesellschaftliche Projektarbeit. Aneinem Ort werden die LebensbereicheArbeit, Bildung, soziales und politischesEngagement, Kultur und Wohnen mit-einander verbunden. Das Projekthaus ist ein Ort für die prak-tische Umsetzung gesellschaftlicherAlternativen. Ein Ort, an dem wir begin-nen können, ein soziales Zusammen-leben und eine solidarische Gesellschaft/Welt möglich zu machen. Nach mehr als10 Jahren Vorbereitung wurde im Mai2005 durch den Kauf eines Objektes mitder Umsetzung der Idee des Projekt-hauses begonnen. Die Hauptprojekt-bereiche sind im Moment außerschulische

und internationale Bildungsarbeit, dasHaus der Eigenarbeit (http://werkhaus-potsdam.de/werkhaus), solidarische Öko-nomie, Ökologie, antirassistische undIntegrationsprojekte. Neben Büros, Pro-jekträumen und Werkstätten betreibenwir eine Einmietungsetage mit ca. 20Schlafplätzen und 2 Seminarräumen.Zum Projekthaus-Verbund gehören mitt-lerweile auch ein angemietetes Nach-barhaus (10 Personen) und die Projekt-haus West GmbH (Mietkauf in der Nach-barschaft für 10 Personen). Im Sommer2014 wollen wir unseren Neubau (Passiv-haus) beziehen, der Raum für ca. 20weitere Erwachsene und Kinder bietet.Insgesamt wohnen dann im Projekt ca.45 Vereinsmitglieder und Unterstütz-erInnen.

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ProjekthausPotsdam-Babelsberg

Gründung: 1997, Kauf: 2005Grundstück: 5.855 m2

Gewerberaum: 800 m2

Wohnraum: 200 m2 für 6 MenschenWohnraum angemietet: 300 m2

für 10 Menschen Wohnraum Mietkauf: 300 m2

für 10 Menschen Wohnraum Neubau: 500 m2

für 20 MenschenGesamtkosten ohne Neubau: 800.000 uKosten Neubau 820.000 uMiete: 6 - 6,50 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

INWOLE GmbHRudolf-Breitscheid-Str. 164, 14482 Potsdam Tel. 0331 / 70 47 66 [email protected]

U-24 Wohn- &KulturprojektPotsdamUhland 24 Kollektiv GmbHUhlandstr. 24, 14882 PotsdamTel. 0331 / 290 84 [email protected], www.fu24.net

Gründung: 1994Kauf: 2008Grundstück: 896 m2

Wohnraum: 471 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 485.000 uMiete: 5,55 u /m2

Solidarbeitrag: 0,17 u /m2

Page 26: broschuere Miethäuser szndicat

Seit 2009 gibt es in dem kleinen DorfSaarmund südlich von Potsdam und Berlin ein Syndikatsprojekt. Wir sind 9Erwachsene und 8 Kinder und bewohneneinen immer schöner werdenden 3-Seiten-hof im alten Ortskern. Erstmals im Jahr 2004 haben sich 6 vonuns zusammengefunden, um unsere Vor-stellungen von gemeinsamem Leben undsozialem Arbeiten auf dem Lande zu for-

mulieren. Eine Verknüpfung dieser beidenAspekte war und ist der zentrale Kernunseres Hauses. So leben bei uns vier derKinder ohne ihre leiblichen Eltern, weilsie mittelfristig oder dauerhaft bei die-sen nicht verbleiben können, und werdenvon 3 der Bewohnerinnen familienanalog(ähnlich wie von Pflegeeltern) betreut.Für die Zukunft sind für uns auch weiteresoziale Projekte vorstellbar.Und wie sich das für ehemalige Stadt-menschen, die sich im Dorf einnisten,gehört, versuchen wir uns natürlich mitviel Engagement und wechselhaftemErfolg im Garten und haben uns aller-hand Viehzeug angeschafft. Besonders wichtig ist uns die regionaleSyndikatsarbeit, politisch sind die ein-zelnen BewohnerInnen in verschiedenenKontexten in Potsdam aktiv.

Zu unserem Verein gehören zur Zeit dreiFamilien. Im Jahr 2009 haben wir denVerein Vielseithof e. V. und die Viel-seitenhof – Leben auf dem Land GmbHgegründet, um uns generationsüber-greifend gemeinschaftliches Leben inSelbstverwaltung auf dem Land zu er-möglichen. Im Oktober 2010 haben wireinen Hof in Brück / OT Trebitz in

Brandenburg erworben, der unseren Be-dürfnissen entspricht und viel Raum fürvielfältige Ideen und Aktivitäten bietet,auch für ein paar Tiere und einen Gemü-segarten.Wir sind gerade dabei – finanziert durchdie GLS Bank – das Haupthaus zu sanieren.Wir suchen noch Menschen, die bei unsmittun und mit uns leben wollen. In ei-nem zweiten Bauab-schnitt wollen wirhierfürauch noch

ein Stallgebäude in Wohn- und Gemein-schaftsräume umwandeln.Den Hofausbau und das Hofleben wollenwir nachhaltig gestalten. Dabei möchtenwir gezielt soziale, kulturelle und wirt-schaftliche Impulse im ländlichen Raumsetzen. Keiner von uns lebt bisher aufdem Hof. Wir sind jedoch mehrmals dieWoche dort, um zu arbeiten und zu pla-nen oder auch nur zum Quatschen.Menschen mit Idealen und Tatendrang

sind bei uns immer willkommen.

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miteinander wohnenSaarmund

Gründung: 2004Kauf: 2009Grundstück: 6.195 m2

Wohnraum: 599 m2 für 17 MenschenGesamtkosten: 230.000 uMiete: 3,72 u/m2

Solidarbeitrag: 0,15 u/m2

miteinander wohnen GmbHAm Markt 14, 14558 Nuthetal OT [email protected]

VielseitenhofBrück OT Trebitz

Gründung: 2009Kauf: 2010Grundstück: 3.500 m2

Wohnraum: 245 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 350.000 uMiete: 5,96 u /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Vielseitenhof – Leben auf dem Land GmbHHauptstraße 2, 14822 Brück OT TrebitzTel. 0151 / 21 [email protected]

Page 27: broschuere Miethäuser szndicat

Das Gutshaus Grauenhagen liegt am nörd-lichen Rand der Feldberger Seenland-schaft/Uckermark. Momentan sind wireine Gruppe von 6 Erwachsenen und 2Kindern auf einer Wohnfläche von ca.950 m2. Es gibt also noch eine MengePlatz, für den wir Mitbewohner_innensuchen.Der größte Teil der statischen Bauarbei-ten, die Sanierung von Dachstuhl undNeueindeckung, sind bereits erledigt. ImInnenausbau planen wir weiteren Ausbaubei Bedarf und entsprechender Nachfrage.Wir versuchen auf der Basis eines kollek-tiven Grundverständnisses, den einzel-nen Vorstellungen vom Wohnen gerechtzu werden. D.h. es gibt die Möglichkei-ten, alleine zu wohnen oder in Wohnge-

meinschaften. Bau- und Finanzentschei-dungen werden gemeinsam getroffen;Essen, Kochen, Einkauf und Brennholz-werbung werden überwiegend gemein-sam organisiert. Die gerade fertiggestell-te große Gemeinschaftswohnküche stehtauch Gruppen zur Verfügung, die sich zuWorkshops, Erholung oder beidem gernein diesen dünn besiedelten Landstrichaufmachen. Zurzeit können wir eingeräumiges Gästezimmer und einenGästebauwagen für Übernachtungenanbieten, im Sommer lässt es sich imgroßen Garten auch wunderbar zelten.Das Gutshaus Grauenhagen freut sichüber alle Besuchsanfragen, Wohninteres-sierte und Vernetzungsideen – undnatürlich jede Unterstützung!

doma e. V. setzt sich derzeit aus 22 Ver-einsmitgliedern zusammen, die zumGroßteil seit ihrer Kindheit in Straus-berg leben. Politisch, sozial und kultu-rell stammen wir aus dem selbstverwal-teten Zentrum in unserer Stadt. DieEntwicklung des Syndikats verfolgeneinige von uns schon seit mehrerenJahren im Rahmen unserer landesweitenVernetzung.Am 11.04.08 haben wir als Verein ineinem Zwangsversteigerungsverfahrenden Zuschlag für ein Grundstück in derStrausberger Innenstadt erhalten. DasGrundstück umfasst sechs sanierungs-bedürftige Gebäude, eine Fläche von ca.2.060 m2 und auf dem gesamten Gelän-de liegt Denkmalschutz.Unser Schwerpunkt liegt klar auf der Ver-sorgung der Mitglieder mit Wohnraum.Wenn in ferner Zukunft alles saniert ist,können ca. 25 Menschen in den Häusernwohnen. Die ehemalige Montagehalle

ist bereits zu Gewerberäumen umgebautworden. Die Baumaßnahmen werdendurch eine befreundete Architektin be-gleitet. Druckerei und Holzwerkstattsind in ein Seitengebäude eingezogen.Das Vorderhaus ist seit Ende 2012 be-zogen.

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Gutshaus GrauenhagenGrauenhagen

Gründung: 2003Kauf: 2005Grundstück: 4.000 m2

Wohnraum: ca. 350 m2

für 8 MenschenGesamtkosten: 240.000 u

Miete: 2,80 u/m2

Solidarbeitrag: 0,07 u/m2

Gutshaus Grauenhagen GmbHZum Anger 2, 17348 Woldegk OT GrauenhagenTel. 0 3963 / 25 [email protected]://grauenhagen.de

domaStrausberg

Gründung: 2006Kauf: 2009Grundstück: 2.057 m2

Wohnraum: 1.000 m2 für 22MenschenGewerberaum: 320 m2

Gesamtkosten: 850.000 uMiete: 3,50 – 4,50 u/m2

Solidarbeitrag: 0,12 u/m2

doma Strausberg Verwaltungsgesellschaft mbHGroße Straße 45/An der Stadtmauer 715344 StrausbergTel. 0 3341 / 30 5131 (AB)[email protected]

Page 28: broschuere Miethäuser szndicat

Die druckwelten GmbH wurde 1978 als„reines“ Druck- und Medienkollektiv insLeben gerufen. Inzwischen ist daraus ein

vierköpfiges „Geschäftsführungskollek-tiv“ mit weiteren fünf Angestellten ge-worden.Die alten Räume im Herzen von HamburgOttensen wurden von einer Investment-gruppe gekauft und in „schöne“ Loft’sfür 4.000 – 5.000 EUR /m2 verwandelt.Auf der Suche nach neuen Räumen stie-ßen wir auf ein schönes Hinterhofgebäu-de mit 12 Garagen, nur wenige hundertMeter vom alten Standort entfernt.Dieses Haus haben wir gekauft, das Erd-geschoss für druckwelten umgebaut undin den Obergeschossen sollten Wohnun-gen entstehen. Dies hat aus baurechtli-chen Gründen nicht geklappt und so sinddort die Genossenschaften „das Taxi“www.das-taxi.org und MediendenkfabrikeG eingezogen.

Seit 1995 arbeiten in der Ateliergemein-schaft Arnoldstr.16 Schneider, Architek-ten, Hutmacher etc. unter einem Dach.2006 stand unsere „Arbeits-Heimat“ zumVerkauf durch die Stadt Hamburg. Durchdie Bedrohung unseres Gewerbestand-ortes sahen wir die Fortführung unsererIdeen gefährdet, denn außer den freund-schaftlichen Verflechtungen innerhalbder Etage sind für uns auch die Bindun-gen zur Nachbarschaft und angrenzendeBetriebe von großer Bedeutung. Mit Hilfe der Handwerkskammer, der poli-tischen Parteien, der Behörde für Wirt-schaftsförderung und auch der Stadt Ham-

burg ist es uns gelungen, denVerkauf an einen Investor zuverhindern und es selbst zuerwerben. Wir haben eine GmbH ge-gründet, deren Gesellschaf-ter sich aus dem VereinArnold 16 e. V. (die Mieter)und dem Mietshäusersyndi-kat zusammensetzen.Seither arbeiten wir voller Freude in un-serer Etage und sind froh, den Prozessgut durchgestanden zu haben. Wir haben

etwas realisiert, das zunächst als Visionbegann, nun gelebt und in der Zukunftweiterentwickelt wird.

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Arnoldstraße 16Hamburg

Gründung: 2006Kauf: 2007Grundstück: 459 m2

Gewerberaum: 232 m2

Gesamtkosten: 178.000 uMiete: 6,75 u/m2

Solidarbeitrag: 0,27 u/m2

Arnoldstraße 16 Vermietungs-GmbHArnoldstr. 16, 22765 Hamburg Tel. 040 / 39 [email protected]

OmabaHamburg

Gründung: 2009Kauf: 2009Grundstück: 788 m2

Gewerberaum: 540 m2 und 8 GaragenGesamtkosten: 980.000 uMiete: 7,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Omaba Hausverwaltung GmbH Bahrenfelder Str. 101 a, 22765 HamburgTel. 040 / 39 90 41 [email protected], www.druckwelten.net

Page 29: broschuere Miethäuser szndicat

Selbstbestimmt und gemeinsamLeben und WohnenNun sind wir nicht mehr das einzige Pro-jekt in Schleswig-Holstein. In Lübeckaber leider immer noch allein…In der schönen Altstadtvilla, die wir von2009 bis 2012 komplett energetisch sa-niert haben und mit viel Schweiß, Mus-kel- und Nervenkraft neuen Wohnraumgeschaffen haben, leben wir nun mitacht Erwachsenen, drei Jugendlichenund drei Kindern. Katze und Hund ge-hören auch noch dazu.Unsere Finanzierung steht auf solidenBeinen. Dank der Stiftung Nord-Süd Brü-cken, der Possehlstiftung, einem Verkäu-ferdarlehen und vielen Direktkrediten.

Unseren Gemein-schaftsraum imErdgeschoss, dasHerz des Hauses,schmückt einschöner langerTisch, an dem wir

(fast) jeden Tag gemeinsam essen. ImSouterrain-Keller haben wir mit demKollektiv Ohrlaube unsere Kulturräumeim Mai 2012 mit einem lauten, fröhli-chen Fest mit ca. 300 Freund*innen derhütte eröffnet. Seitdem haben wir in derOhrlaube jeden Mittwoch Kneipenabendund immer mal wieder unterschiedlicheVeranstaltungen von Filmabend über Partyzu interessanten und wichtigen politi-schen Abenden. Wirgenießen das gemeinsa-me Leben und freuenuns, dass das Gröbstegeschafft ist. Aber …es bleibt immer was zu tun.

Inter-Pares begann 2003, seine Ideeeines gemeinschaftlichen, sozialge-rechten und selbstverwalteten Wohn-ens in die Tat umzusetzen. UnserWunschobjekt konnten wir im Septem-ber 2006 in der Chemnitzstraße 78–80in Altona-Altstadt kaufen. Das baufäl-lige Gebäude, in dem früher die Ham-burger taz-Redaktion saß, wurde imMärz 2009 abgerissen. Anschließendhaben wir ein Niedrigenergiehaus nachKfW-40-Standard mit 10 Wohnungengebaut und im Sommer 2010 fertiggestellt. Heute sind wir eine Gruppe von 20Erwachsenen und sechs Kindern. ImErdgeschoss sitzt der Verein El Rojito(www.el-rojito.de), der mit Fairhandel-Kaffee aus Zentralamerika handelt.Hinter dem Haus steht der Bauwagen-platz Hospi, der seit über 20 Jahrenim Viertel seinen eigenen Wohn- undLebensraum geschaffen hat. 2006

drohte mit dem geplanten Verkauf desGeländes an Finanzinvestoren die Auf-lösung des Wagenplatzes; durch unse-ren Neubau mit Durchfahrt sind wirjetzt Nachbarn und der Erhalt ist dauer-haft gesichert. Gegenüber und neben-an stehen zwei weitere Wohnprojekte.Wir erfreuen uns am „Bunter Wohnenin Hamburg-Altona“!

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Freie Hütte Lübeck

Gründung: 2005Kauf: 2009Grundstück: 800 m2

Wohnraum: 475 m2 für 14 MenschenGesamtkosten: 900.520 uMiete: 6,10 u /m2

Solidarbeitrag: 0,11 u /m2

FREIE HÜTTE GmbHFritz-Reuter-Str. 9, 23564 LübeckTel. 0451 /48 93 90 [email protected]

Inter-Pares Hamburg Inter-Pares GmbHChemnitzstr. 78/80, 22767 HamburgTel. 040 / 27 86 10 [email protected], www.inter-pares.de

Gründung: 2003Kauf: 2006Grundstück: 591 m2

Wohnraum: 808 m2 für 26 MenschenGewerberaum: 211 m2

Gesamtkosten: 2.850.000 uMiete: 7,85 u /m2

Solidarbeitrag: 0,16 u /m2

Page 30: broschuere Miethäuser szndicat

Die Grünenstr. 18 ist ein selbstverwalte-tes Wohn- und Kulturprojekt in Bremen.1989 wurde das leerstehende Speditions-gebäude besetzt, ein Nutzungs- und

Mietvertrag mit der Stadt folgte. So istdie G18 seit 20 Jahren Veranstaltungs-zentrum, Treffpunkt und Freiraum für alle,die lieber selber organisieren als zu konsu-mieren. Hierfür steht ein Veranstaltungs-raum mit Bar für Konzerte, Parties, Info-treffen, Spiele-, Film-, Kneipenabendeoder als Sport- und Fitnessraum zur Ver-fügung, sowie ein Proberaum. Was

unseren Verein allerdings immerwieder ins Stocken brachte, wardie Tatsache, dass nie klar war,wie lange der Mietvertrag nochverlängert würde, und so war einelangfristige Planung nicht mög-lich. Doch Ämterdschungel, Ban-ken und viele interne Diskussio-

nen konnten uns nicht aufhalten: am16.11.06 haben wir unseren Traum wahrgemacht und den Kaufvertrag unter-schrieben. Wichtig ist, dass wir keinPrivateigentum schaffen wollen, sonderndass auch Menschen nach uns ihre Vor-stellungen von solidarischem Lebenumsetzen können. Danke an die vielenMenschen, die uns mit Rat und Tat undauch finanziell unterstützen. G18 liebteuch und war, ist und bleibt unser.

Wir sind elf Frauen, fünf Männer und sechsKinder und Jugendliche zwischen 3 und 72Jahren. Seit 2010 arbeiten wir an dem ge-meinsamen Wohnprojekt. Unser erstes Hausin Meldorf haben wir im Frühjahr 2012 ge-kauft. Wir wollen im Projekt keine sozialenUnterschiede machen und möglichst vielDemokratie und Selbstbestimmung verwirk-lichen, das können wir innerhalb des Syndi-kats am besten umsetzen.Meldorf ist eine Kleinstadt mit 7500 Ein-wohnern an der Westküste in Dithmarschen,

100 Kilometer nördlich von Hamburg. ImOrt gibt es viel Kultur, soziale und öko-logische Kompetenz, hier arbeiten wir aufallen Ebenen mit und bekommen vielUnterstützung. Unser erstes Haus stehtin der kleinen Altstadt hundert Schrittevom Südermarkt entfernt.Hier wohnen bereits sechs Mitgliederunserer Gruppe, auf der ehemaligen Ge-werbefläche entstehen ein öffentlicherVeranstaltungs- und Seminarraum sowieBibliothek und Fahrradwerkstatt für dieMitglieder des Hausvereins. Wir planen,in der Nähe ein weiteres Grundstück fürunser Wohnprojekt zu nutzen.

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frische bauernMeldorf

Gründung: 2011Kauf: 2012Grundstück: 492 m2

Gewerberaum: 123 m2

Wohnraum: 301 m2 für 6 MenschenGesamtkosten: 300.000 uMiete: 3,07 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Frischer Wohnen GmbH Süderstraße 9, 25704 [email protected]

G18 »come together e.V.«Bremen

Gründung: 1992Kauf: 2006Grundstück: 323 m2

Wohnraum: 183 m2 für 7 MenschenVereinsraum: 122 m2

Gesamtkosten: 200.000 uMiete: 4,91 u/m2

Solidarbeitrag: 0,19 u/m2

Grünenstr. 18 GmbHGrünenstr. 18, 28199 [email protected]

Page 31: broschuere Miethäuser szndicat

Kassels bisher einziges Syndikatsprojektbefindet sich inmitten von viel lebendi-ger Flora und Fauna in direkter Nachbar-schaft der nicht mehr ganz so Lebendigenauf dem Hauptfriedhof. Seit 2006 lebenwir in wechselnder Besetzung mit 16großen und kleinen Menschen zwischen6 und 46 Jahren auf unserer Scholle sehrzentral im Kassler Nordstadt-„Kiez“ –früher ein Arbeiter*innen-Viertel, durchdie Uni inzwischen aber auch mehr stu-dentisch geprägt, mit einigen nettenKneipen und alternativen Zentren. Wir wohnen in unterschiedlichen Wohn-einheiten zusammen – einige alleine,andere in WGs. Auf dem schmucken Ge-lände der ehemaligen Gärtnerei ist zwi-schen den zwei Häusern und sechs Bau-wägen viel Platz für Obstbäume, Gemüseund Lagerfeuer. Außerdem haben wir ei-nen großen Gemeinschaftsraum, der füralle zugänglich ist und in dem neben aus-ufernden Plena und Kleingruppentreffenauch ab und zu öffentliche Veranstaltun-gen wie Kino, Kneipe oder Partys statt-finden.

Viele von uns sind seit Jahren in derpolitischen und kulturellen Szene aktiv.Mit einigen der vielen Kommunen, Pro-jekte und Wagenplätze in Kassel undUmgebung sind wir eng vernetzt. Kommtgerne vorbei, wir freuen uns stets überBesuch – es gibt Platz im Gästewagenoder -zimmer und einen Besucher*innen-parkplatz für die mobilen Leute!

Wir sind 8 Frauen und 6 Männer imAlter von 30 bis über 60 Jahren, die in5 unterschiedlich großen Wohngemein-schaften in einem Mietshaus im BremerSteintorviertel leben. Als wir Ende 2010 erfuhren, dass derEigentümer unser Haus als ‚Investitions-objekt mit ausbaufähiger Rendite’ zumVerkauf anbot, wurde uns klar, dass wirunser Recht auf Wohnen in diesemStadtteil aktiv verteidigen müssen.Während wir den Investoren deutlichmachten, dass wir MieterInnen gut or-ganisiert und wenig kooperativ sind,haben wir gleichzeitig mit dem Eigen-tümer über den Kaufpreis verhandelt. MitHilfe des Mietshäuser Syndikats wurdedann im Mai 2011 das Haus erfolgreich indas Eigentum der Mieterschaft überführtund wir begannen, es selbst zu verwalten.Jetzt, zwei Jahren nach der Übernahme,können wir sagen, dass das Wohnen in

eigenverantwortlicher Selbstverwaltungden Austausch, den Gemeinsinn und einaufmerksames Miteinander fördert. Wirsind mehr denn je davon überzeugt, dasses wichtig ist, bezahlbaren Wohnraum zuerhalten und Handlungsoptionen aufzu-zeigen, mit denen MieterInnen den Ver-wertungsinteressen ihrer Hauseigentümerentgegentreten können.

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agatheKasselAlte Gärtnerei GmbHTannenheckerweg 5, 34127 KasselTel. 0561/58526915 (Büro)[email protected] www.agathe-kassel.de

Freies Haus 3dBremen

Gründung: 2010Kauf: 2011Grundstück: 373 m2

Wohnraum: 730 m2 für 14 MenschenGesamtkosten: 917.000 EURMiete: 6,86 u /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u /m2

Freies Haus 3d GmbHSchweizer Straße 3d, 28203 BremenTel. 0421 / 7 [email protected]

Gründung: 2006Kauf: 2006Grundstück: 2.500 m2

Wohnraum: 519 m2 in 4 Wohnungenund Wägen für 16 MenschenGewerberaum: 3 GaragenGesamtkosten: 350.000 uMiete: 3,26 u /m2

Solidarbeitrag: 0,19 u /m2

Page 32: broschuere Miethäuser szndicat

Das Projekt erstreckt sich auf einenWest- und auf einen Ostflügel. Gewohntwird hier auf insgesamt 3 Etagen mitgroßer Gemeinschaftsküche, Terrassemit Grasdach und grandiosem Blick aufdie Lahn (Lokalzeitung says: „KleinVenedig“). Wir sind zehn Leute unter-schiedlichsten Alters und diverserTätigkeitsfelder. Außerdem gibt’s nocheine Ziege auf dem Grasdach, ein

Fitnessstudio mit Gästeschublade untermund die Fahne auf’m Dach und einBillardzimmer zur gepflegten Freizeit-gestaltung. Die Haus&Wohn-Orga läuftüber 14tägige Plena, in denen allesWesentliche gemeinsam besprochen undentschieden wird. Unser (ausformulier-tes) Selbstverständnis ist weiterhin inArbeit, allerdings sind einige (grundsätz-liche) Vorstellungen bereits im Wohnalltagangekommen bzw. werden stetig diskutiert.Klar ist, dass wir uns ein selbstverwaltetesund selbstbestimmtes Zusammenleben &-wohnen außerhalb vorgefertigter Vor-stellungen erarbeiten wollen. Wir sehenunser Hausprojekt im Kontext diverserKonzepte, die sich mit Selbstverwaltungund –organisierung alternativer Lebens-/Arbeits und Freizeitgestaltung beschäfti-gen und diese etablieren wollen.

Wir, 11 große und 3 kleine Menschen,haben die ersten Hürden mit unseren 3alten Fachwerkhäusern gemeistert: DieSanierung der „48“ mit Durchbruch zur„50“ haben wir 2010 abgeschlossen.Gemütlich ist es geworden und schick.Die effektive Nutzung unseres BHKWsdurch Wand- und Bodenheizung und dieVerwendung natürlicher Baustoffe schaf-fen eine angenehme Atmosphäre. Doch das nächste Großprojekt stehtschon an. Die Wohnung im Hinterhausüber der alten Schlosserei bedarf drin-

gend einer Sanierung, insbesondere derÖlofen und der alte Boiler sind allesandere als zeitgemäß. Darüber hinausgibt es immer wieder Kleinigkeiten, wiedie Dämmung des Dachstuhls und Teil-erneuerung der elektrischen Anlage inder „50“ oder Arbeiten im Garten. Mit der alten Schlosserei haben wir fastschon ein Halle, die als lichtdurchflute-tes Atelier, gemütlicher Party- undProberaum und großzügiges Lager füreine FoodCoop genutzt wird. Außerdemwird sie wieder vermehrt als

Seminarraum genutzt bzw. anderenGruppen zur Verfügung gestellt. Neben dem Anspruch von gemeinsamemund selbstverwaltetem Wohnen sind unse-re Häuser auch trubeliger Ausgangspunktfür andere Aktivitäten, wie die Beratungvon neuen Projekten oder die Arbeit inverschiedenen politischen Gruppen.

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Am GrünMarburg

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 330 m2

Wohnraum: 240 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 270.000 uMiete: 5,25 u/m2

Solidarbeitrag: 0,16 u/m2

Hausprojekt Am Grün GmbHAm Grün 30, 35037 MarburgTel. 0 6421 / 1 [email protected]

Ketzerbach Marburg

Gründung: 1977 Kauf: 2006 Grundstück: 466 m2

Wohnraum: 319 m2 für 14 Menschen Gesamtkosten: 600.000 uMiete: 5,78 u/m2

Solidarbeitrag: 0,25 u/m2

Ketzerbach GmbH Ketzerbach 50, 35037 MarburgTel. 0 6421 / 69 0383 [email protected]

Page 33: broschuere Miethäuser szndicat

Das Projekt Wohnen ist 2008 in Gießenentstanden und besteht mittlerweile aus31 Erwachsenen und 13 Kindern. Die guteAltersmischung zwischen 3 und 60 Jahrenhat in der bisherigen Zusammenarbeit ihrevielen Vorzüge bewiesen. Wir sind Studie-rende, Berufstätige, Azubis und Freischaf-fende mit Trommeln, Gitarren, Hunden,Katzen, Kaninchen und Fischen, Staffelei,sozialem / politischem Engagement …

… und alle mit dem Traum vom solidari-schen und gemeinsamen Wohnen. Unsereregelmäßigen Termine sind das Plenum(dienstags von 20.00–22.00 Uhr) undder Brunch (dritter Sonntag im Monat)in unserer Gemeinschaftswohnung. Ge-meinsam in einem Haus, von Groß-WGüber Kleinfamilie bis zum Single-Haushalt,haben wir begonnen, unser Zusammen-leben in einer lebenswerten Umgebung zu

gestalten. Dazu dient auch unser großesGrundstück mit Garten und Boule-Bahn –demnächst auch mit Hühnern :)Wir blicken mit Motivation und Neugiereiner Zukunft ohne Bauarbeiten entge-gen, wenn Zeit und Energie wieder mehrin politische und kulturelle Projektefließen können …… und sind gespannt!

Wer wir sind und was wir wollenWir, das sind acht Erwachsene undmittlerweile zwei Kinder, haben nachlangem Suchen für unser Hausprojektin Marburg ein schönes, 1928 erbau-tes, denkmalgeschütztes Haus mitGarten direkt an der Lahn gefunden.Einige von uns haben schon in selbst-verwalteten oder besetzten Häuserngelebt und wollten wieder raus aus derAbhängigkeit von VermieterInnen und

staatlichen Trägern rein in die Freudenund Leiden der Selbstverwaltung. Da-bei ist für uns auch eine enge Zusam-menarbeit mit anderen selbstverwalte-ten und Syndikatsprojekten wichtig.

Der Stand der DingeIm März 2011 haben wir das Haus alsWohnprojekt Sonnendeck GmbH für422.000 Euro gekauft, die wir kom-plett aus Direktkrediten aufbringen

konnten. Außerdem haben wir aus-reichend Mittel für die anstehendenRenovierungsarbeiten, die wir mit vielSpaß begonnen und schon fast abge-schlossen haben. Da das Haus vom Schnitt her gut füreine kollektive Nutzung geeignet ist,mussten wir wenige substanzielle Ver-änderungen durchführen. Daher konn-ten wir uns auf erste Schritte einerökologischen Sanierung konzentrieren(Dämmung, Solaranlage, Heizung). Zwar gibt es natürlich immer wiederetwas zu tun, aber wir haben die Mög-lichkeit, unsere Ziele in aller Ruhe undmit viel Eigenarbeit anzugehen.

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ProWo Gießen

Gründung: 2008Kauf: 2010Grundstück: 4.010 m2

Wohnraum: 1.840 m2 für 44 MenschenGesamtkosten: 1.650.000 uMiete: 5,30 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

ProWo Gießen GmbHLincolnstraße 13, 35394 GießenTel. 06 41 / 46 [email protected]

Sonnendeck Marburg

Gründung: 2010Kauf: 2010Grundstück: 618 m2

Wohnraum: 240 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 520.000 uMiete: 7,23 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Wohnprojekt Sonnendeck GmbHAugust-Rohde-Straße 18, 35037 MarburgTel. 0 6421 / 1 [email protected]

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Zusammengefunden haben wir uns nach-dem Ende mehrjähriger Hausbesetzung.Von Anfang an verfolgten wir zwei Ziele:Harmonisch und im Konsens zusammenzu leben und das ohne Gruppenzwangund ellenlangem Regelkatalog.Nachdem das Leben im Steinhof scheiter-te, entschlossen wir uns die Gemeinschaftauf einer komplizierten Ebene fortzufüh-ren: Wir kaufen ein Haus! Mit dem Miets-

häuser Syndikat aus Freiburg wurde dieVEB Wohnfabrik GmbH gegründet. Dabeiverzichteten wir bewusst auf finanzielleHilfen seitens der Stadt oder des Landes,da wir eine zu starke Abhängigkeit be-fürchten.Am 04.03.03, endlich – nach fast zweiJahren Verhandeln, Behördentortur undgeduldigen Wartens – wurde der Kaufver-trag unterschrieben.

Da Ausbau und Instandhaltung zu denSelbstverständlichkeiten zählen, ist dieDiskussion zum „Wohin geht’s“ ein stän-diger Begleiter:Ein Ziel kann es sein, zusammen zu lebenund auch nach außen ein alternativesBeispiel von Lebenskultur aufzuzeigen.Ein 2. Ziel ist das Lernen, wie Menschmit logischen kausalen Zusammenhängengesetzesfrei leben kann.– Wir hoffen weitere Ziele in der nächs-ten Broschüre zum Besten geben zukönnen ;) –Unabhängige, selbstverwaltete Projektesind regional selten geworden, ganz zuschweigen von den schwierigen Rahmen-bedingungen. Daher freuen wir uns mitLÜDIA einen regionalen Begleiter be-grüßen zu dürfen.

Der Verein LÜDIA e. V. wurde im Jahr 2007gegründet und erwarb ein Grundstückzusammen mit dem Mietshäuser Syndi-kat. Das Projekt befindet sich in länd-licher Idylle im Bördekreis des Bundes-landes Sachsen-Anhalt. Das Grundstückumfasst 1,5 ha, worauf sich 3 Gebäudebefinden, wovon 2 als Wohnraum um-und ausgebaut wurden. Momentan leben hier 11 Menschen infriedlicher Koexistenz mit bezauberndenTieren, die eine ehemalige Pferdestallungihr eigen nennen dürfen. Mittlerweileleben bei uns einige Hühner, Gänse, 2kleine Minischweine namens Udo und Ute.

Das Grundstück bietet viel Platz und Raumfür Selbstversorgung, Erholung, Campingund natürlich auch Arbeit. Der Aus- undUmbau der einzelnen Wohnräume ist nochnicht abgeschlossen und wird perspekti-visch auch noch einige Zeit in Anspruchnehmen. Unser Ideal liegt im energie-effizienten und ressourcenorientiertenAusbau. Ein anderer Schwerpunkt in die-sem Jahr soll nun endlich die Umsetzungder Trinkwasserversorgung beinhalten. Unsere Bienen bereichern uns weiterhinjedes Jahr mit köstlichem Honig undsorgen dafür, dass unsere Obstbäumereichlich Früchte tragen.

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VEB Wohnfabrik Halberstadt

Gründung: 2001Kauf: 2003Grundstück: 350 m2

Wohnraum: 300 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 30.000 uMiete: 3,50 u/m2

Solidarbeitag: 0,17 u/m2

VEB Wohnfabrik GmbHWernigeröder Str. 35. 38820 HalberstadtTel. 0 39 41 / 58 44 [email protected]

LÜDIA Hadmersleben

Gründung: 2007Kauf: 2008Grundstück: 14.046 m2 + 781 m2

WasserflächeWohnraum: 470 m2 für 11 MenschenGewerberaum: 32 m2

Gesamtkosten: 140.000 uMiete: 4,50 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

LÜDIA in Hubertushöhe GmbHVor dem Magdeburger Tor 639387 Oschersleben OT HadmerslebenTel. 03 94 08 / 928 112 oder 928 [email protected]

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Der Verein Wohnprojekt Wohnsinn e.V.hat 2008 als GmbH zusammen mit demMietshäuser Syndikat ein Grundstück undzwei denkmalgeschützte, teilweise ver-mietete Häuser mit 8 Wohneinheitenmitten in Aachen gekauft. Entscheidendfür den Standort waren die Innenstadt-lage, die gute ÖPNV-Anbindung, ummöglichst ohne Auto mobil sein zu

können, und die Qualität des Quartiers.Die Wohnungen in den Altbauten habenwir denkmalgerecht saniert. Im rückwär-tigen Bereich entstand ein Neubau mit12 Wohnungen, von denen 7 Sozial-wohnungen sind. Durch die Integrationvon frei finanziertem und sozial geför-dertem Wohnungsbau schafft unserProjekt bezahlbaren Wohnraum in besterWohnlage auch für Geringverdienende.Der Neubau ist ein Ultra-Niedrigenergie-haus. Damit schonen wir nicht nur dieUmwelt, sondern auch unser Portemon-naie, indem wir die Kosten für Heizungund Strom und damit die Mietkostensenken. Neben den individuellen Wohn-ungen gibt es im Projekt Gemeinschafts-räume, wie eine Gästewohnung, einNachbarschaftscafé und ein Büro sowieeinen großen Hof und 600 m2 Gemein-schaftsgarten. Die Finanzierung unseresProjektes erfolgt über Direktkredite, diewir bereits in einer Höhe von 720.000Euro gesammelt haben, über WfA- undKFW-Mittel, über die GLS-Bank und überdie Stadt Aachen.

Wir schreiben das Jahr 1977 – DerHäuserkampf tobt durch Köln-Ehren-felds Straßen und im Eck Lessing- undMarienstraße werden um die zehnHäuser besetzt.Unter anderem auch die Hausnummer33, die seitdem vielen Wohngemein-schaften und Einzelnen als Wohnortgedient hat.2007: „Bürokratiekrampf“ – oder auchBuchhalter-Skills statt Besetzer-Thrills.Um das Jahr 2000 wurde das Haus vonden damaligen Besetzer_Innen in Formeiner GbR gekauft. Nachdem die Be-wohner_Innen-Struktur in den folgen-den Jahren häufig wechselte, sind wir2007 als neue Fünfer-WG eingezogen,haben das Haus in eine GmbH über-führt und sind damit Teil des Miets-häusersyndikats geworden.Mit dem Modell des Mietshäusersyndi-kats haben wir endlich eine Formgefunden, die der Geschichte des Hau-ses und unseren Vorstellungen vom

gemeinsamen Woh-nen entspricht. Nunlehnen wir uns abund an aus unserensanierten Fenstern,schauen auf dieimmer schicker wer-dende Straße undüberlegen, wie wirunsere rotte, denk-malgeschützte undParolen-geschmück-te Fassade am „stil-echtesten“ konservieren könnten.Klarlack? Vorschläge nehmen wir gerneentgegen…Manchmal anstrengend aber meistenstoll, immer Neues zu lernen (A wieAbrechnung bis Z wie Zuführschneckeder Pellets Heizung). Es ist super, dieMöglichkeit zu haben, selbstbestimmtund finanzierbar zusammen leben zukönnen und zu wissen, dass das indiesem Hause so bleiben wird.

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Gründung: 2002Kauf: 2008Grundstück: 1.780 m2

Wohnraum: 1413 m2 für 35 MenschenGesamtkosten: 2.000.000 uMiete:4,20 u bis 9,90 u/m2 im Altbau5,10 u bis 7,15 u/m2 im Neubau0,30 u / m2 für Vereinsräume im AltbauSolidarbeitrag: 0,14 u/m2

WOHNSINN-AACHEN GmbHStephanstr. 24, 52064 AachenTel. 0241 /[email protected]

DreiLessiDreiKöln

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 170 m2

Wohnraum: 170 m2 für 5 Menschen Gesamtkosten: 120.000 uMiete: 5,50 u/m2

Solidarbeitag: 0,21 u/m2

Quinternio GmbHLessingstraße 33. 50825 KölnTel. 0221 / 55 79 [email protected]

Wohnprojekt Wohnsinn Aachen

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Nach fünf Jahren nervenaufreibenderVerhandlungen, zwei Wintern ohne Hei-zung und unzähligen Aktionen zum Er-halt des Hauses konnten wir am 4. Mai2006 endlich den Kaufvertrag für die„Assi“ unterzeichnen. Das läutete eineneue Etappe in der Geschichte unseresWohnprojekts Assenland ein, das schon

seit 1987 im denkmalgeschützten Wöh-lerhaus in Frankfurt-Rödelheim besteht.Seitdem hat sich manches geändert:Bewohner_innen sind ein- und ausge-zogen, aus einem „betreuten Wohnen“für wohnungslose Jugendliche der An-fangsjahre ist längst ein selbstverwalte-tes Projekt geworden. Eines jedoch istdie „Assi“ immer gewesen: eine großeWohngemeinschaft mit sozialem Anspruchund solidarischen Prinzipien. Mit demKauf haben wir die Grundlage dafür ge-schaffen, dass dies auch über unsereWohngeneration hinaus so bleiben wird.Projekt bleibt die „Assi“ dennoch – weildas Zusammenleben zu fünfzehnt inSelbstverwaltung und Selbstbestimmungdas mit sich bringt; und auch weil dieSanierung des Hauses weitergeht. Auchwenn wir in den letzten Jahren einenbeträchtlichen Teil davon schon geschaffthaben, so stehen mit der Fassade undden Fenstern nun bald die letzten „gro-ßen Brocken“ an.

Endlich, vier Jahre nach dem Kauf unse-res besetzten Hauses „Fritze 18“, habenwir einen Bierautomaten im Keller undeine Terrasse auf dem Dach. Diese Kom-bination macht uns praktisch autark. DasHaus verlassen wir nur noch zum Arbei-ten, und das Ziel ist natürlich, auch das zulassen, aber soweit sind wir noch nicht.Arbeit im Haus gibt es auch noch genug,das Geräusch von Bohr- und Schleifma-schinen ist unser Soundtrack, und zuneh-mend macht sich die Befürchtung bei unsund in der Nachbarschaft breit, dass dasniemals aufhören wird.Auf den zweiwöchig stattfindenden Ver-sammlungen dominieren zwei Fragen: Wokommt eigentlich der ganze Müll und

Schutt schon wieder her und wann wirder von wem weggefahren und: Wer gehtals nächstes in den Keller Bier holen.Neue Ziele müssen gesteckt werden, so-viel ist sicher. Und so träumen wir, einkaltes Bier in der Hand, in einer heißen

Sommernacht, auf der Dachterrasse Rich-tung Taunus blickend bereits von einemZigarettenautomat und einer Jukebox.p.s.: Nach weiteren acht Jahren könnenwir versichern, dass das menschlicheGehirn auch nach dem Hauskauf noch inder Lage ist, das gewünschte Bild vomfertigen Haus durch Hinzufügen (Stich-wort: fast renovierte Räume), und Aus-lassen (im Hof gestrandete Einkaufswa-gen, defekte elektronische Geräte etc.)weitaus müheloser herzustellen, als die-ses ständige Herumfuhrwerken.

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Fritze Frankfurt am Main

Gründung: 1991Kauf: 2002Grundstück: 252 m2

Wohnraum: 630 m2 für 21 MenschenGesamtkosten: 530.000 uMiete: 5,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,30 u/m2

Hausprojekt Fritze GmbHFritzlarer Str. 18, 60487 Frankfurt am [email protected]

AssenlandFrankfurt am Main

Gründung: 1987Kauf: 2006Grundstück: 549 m2

Wohnraum: 330 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 776.000 uMiete: 5,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,28 u/m2

Assenland GmbHAssenheimer Str. 15, 60489 Frankfurt am MainTel. 069 / 78 50 [email protected]

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Die Umstrukturierung der Hanauer Innen-stadt und die damit einhergehende Re-duzierung bezahlbaren Wohnraums ge-hören zu den Grundbedingungen unseresWunsches nach selbstbestimmtem undbezahlbarem Wohnraum. In Gesprächen

untereinander wurde klar, dass die Mög-lichkeiten des Gebäudes vielfältig seinsollten. Nach einem gescheiterten Ver-such des Kaufs unseres vorigen Objektsder Begierde, samt schmierigem Makler,der uns den Holzwurm mitbrachte, fan-den wir unser nun zukünftiges Zuhause… zum Glück! Das „Alte Neuwirtshaus“in Hanau-Großauheim, früher ein Hotel,umfasst 15 Zimmer mit je etwa 15-20

qm inkl. eigener Badezimmer. Die ehe-malige Gastwirtschaft, die durch vielPlatz für ca. 100 Personen, Tresen mitZapfanlage und einer Großküche besticht,bietet den idealen Gemeinschaftsraum, indem auch z.B. Voküs, kleinere Konzerteund Filmabende stattfinden können.

Ebenfalls bieten eine Gartenwirtschaftwie diverse Nebengebäude Platz für z.B.Werkstätten, Ateliers und Proberäume.Außerdem haben wir das dazugehörige,aber NOCH nicht von uns erworbene,Ackerland gepachtet. Dies umfasst 5.404qm. Zukünftig möchten wir noch das an-grenzende Wohnhaus und das Ackerlanderwerben. Doch alles zu seiner Zeit.

Im Oktober 2003 kauften wir – zweihandvoll Leute, die sich aus dem Auto-nomen Zentrum Metzgerstraße kanntenund mit ihren bisherigen Erfahrungenaus Mietverhältnissen unzufrieden wa-ren – das Haus in der Danzigerstraße 7.Die Aufregung der Anfangszeit wichüber die Jahre einer gewissen Routine.Ob es diverse Ein- und Auszüge oderKonflikte in der WG waren, Direktkredit-Akquisition oder die jährlichen Buchhal-tungsfristen – Syndikatsprojekt zu seinscheint nicht immer ganz leicht, aberfühlte und fühlt sich stets als dierichtige Entscheidung an.Daher wurden wir sehr hellhörig, als un-sere Nachbarn ihr Haus verkaufen woll-ten: Sollte dies die einmalige Chancesein unser Projekt zu vergrößern? DieAufregung beginnt von vorne: Plänewerden gesponnen, Risiken abgewogen.Perspektivdiskussionen werden geführt,interessierte NeubewohnerInnen be-grüßt, unerwartete Rückschläge undZitterpartien durchgestanden und derHand-shake mit den Nachbarn wird

dann mit Sekt gefeiert. Wieder werbenwir um finanzielle Unterstützung. Denanstehenden Renovierungen sehen wirdagegen routiniert entgegen.2013 steht das 10jährige Jubiläum inder Danzigerstraße 7 an und das ersteJahr in der Danzigerstraße 9. Schönergeht’s doch kaum. In diesem Sinne: Auf das Jahr 2023!

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K.A.W.A.M (Kulturell Autonom und WohnAutarkes geMeinschaftsprojekt)

Hanau

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 2.600 m2

Wohnraum: 466 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 335.000 uMiete: 4,69 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

K.A.W.A.M GmbHAm Neuwirtshaus 4, 63457 [email protected]

Schwarze 79Hanau

Gründung: 2003 / Erweiterung 2012Kauf: 2003 / 2012Grundstück: 1442 m2

Wohnraum: 396 m2 für 16 MenschenGesamtkosten: 750.000 uMiete: 7,94 u/m2

Solidarbeitag: 0,16 u/m2

Schwarze Sieben GmbHDanziger Str. 7, 63454 HanauTel. 0 6181 / [email protected]

Page 38: broschuere Miethäuser szndicat

Vor 700 Jahren sah die Welt noch ganzanders aus. Da gab es im Templerhausnoch gar keine Küche, stattdessen verliefan dieser Stelle eine Gasse zwischen zweiHäusern. Zu Christoph Kolumbus’ Zeitenwar aus den zwei Häusern eins gewordenund 80 cm dicke Mauern schützten vor

Wind, Sturm undRittern. UnzähligeGenerationenzogen ein undaus, bis irgend-wann ein spin-nerter Schnitzerauftauchte undeinen für die Zeit

sehr modernen Küchenschrank mit kubis-tischen Gemüsereliefs hinterließ – undnicht nur den.Das skurrile Erbe fiel im Herbst 2005nicht minder spinnerten Zeitgenossen indie Hände, die unsanft das Gemüse ern-teten, um sich mit den offenen Regalenzu begnügen. Kaum war das Kreischender Flex verstummt, erfüllte fröhlichesKindergeplärr die Räume. Modernste Iso-liertechnik gepaart mit Lehm und Strohsorgen jetzt dafür, dass die Kinder ihreRuhe haben – und nicht nur die.Und immer wenn wir uns einig sind, wehtgleich ein ganz anderer Wind: ZwischenGmbH-Gründung und Hauskauf lag eineknappe Stunde, bezugsfertig war alles ineinem dreiviertel Jahr, aber ob das Balkon-geländer aus Holz oder Metall sein soll,wird sich wohl erst in einigen Jahren klä-ren. Wer sich am Entscheidungsprozessbeteiligen möchte oder sich auch nur nacheiner durchgesessenen Küchencouch sehnt,ist bei uns jederzeit willkommen.

Nach mehr als 5 JahrenSanierung des Wohnhau-ses, die wir mit Hilfe vonvielen Freund_innen fastausschließlich selbst ge-macht haben, konntenwir uns 2012 der Sanie-rung der beiden kleinenNebengebäude zuwen-den. 2013 sind auch dieehemalige Garage unddie Waschküche fertiggedämmt. Im nächstenWinter werden sie eben-falls schnuckelig warmsein. Einen blühendenGarten und einen ein-ladenden Hof werden wirauch 2013 basteln.Schon 2012 konnten wiruns mehr und mehr den schöneren Seitendes Lebens zuwenden (noch schöner alsdie Sanierung!). Bis auf kleinere Restesind wir fertig und wohnen jetzt in einem

komfortabel ökologisch sanierten und ge-dämmten Eigenheim. Allen, die uns amAnfang gesagt haben: „Das schafft ihrnie“, können wir jetzt eine Nase drehen.

Und allen, die uns Mut gemacht haben,danken wir von Herzen.Es ist schon beeindruckend zu sehen, wasSolidarität – ob ökonomisch, praktischoder ganz allgemein unterstützend – allesschaffen kann.Wir freuen uns nach wie vor über Men-schen, die uns Direktkredite geben, weilunsere langjährigen Direktkreditgeber_-innen so allmählich ihr Geld wiederbrauchen.Die Häuser denen, die darin wohnenund/oder arbeiten!

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KnotenpunktSchwalbach

Gründung: 2004 Kauf: 2006Grundstück: 584 m2

Wohnraum: 155 m2 für 6 MenschenGesamtkosten: 302.000 uMiete: 7,00 u/m2

Solidarbeitag: 0,26 u/m2

Knotenpunkt GmbHTaunusstrasse 16, 65824 SchwalbachTel. 0 61 96 / 8 50 [email protected]

TemplerhausWeinheim

Gründung: 2005Kauf: 2005Grundstück: 630 m2

Wohnraum: 319 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 513.000 uMiete: 6,67 u/m2

Solidarbeitrag: 0,30 u/m2

Templerhaus GmbHMünzgasse 11, 69469 WeinheimTel. 0 62 01 / 25 66 [email protected]

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Wir sind ein selbst-verwaltetes politi-sches Hausprojektmit Veranstaltungs-räumen, Büros, WGs,einem Infoladen und einem Café.Unser Haus bietet in erster Linie eineInfrastruktur für Menschen, Gruppenund Initiativen, die für eine Perspektivejenseits des Kapitalismus aktiv sind, sichan sozialen Kämpfen beteiligen odergegen rassistische und patriarchale Dis-kriminierung engagieren. Es bietet Raumfür GewerkschaftsaktivistInnen, Umwelt-schützerInnen, Flüchtlingsinitiativen,sowie antifaschistische, antimilitaristi-sche, linke und revolutionäre Gruppen.Je nach Bedarf fest zur Miete im eige-nen Büro oder kostenlos.Die Räume laden zum gemeinsamen Aus-tausch ein, zum Diskutieren und Feiern inlockerer und solidarischer Atmosphäre,sowie zur Beteiligung und Selbstorga-

nisierung. Sie stehen für verschiedeneVeranstaltungen, Filmabende, Workshops,Partys und Konzerte zur Verfügung.Sie sollen auch einen Freiraum bieten,in dem ein solidarischer und konstruk-tiver Umgang herrscht, Egoismus undKonkurrenzdenken außen vor bleiben

und der Ablauf kollektiv und selbstver-waltet organisiert wird.Etwas mehr als 2 Jahre lang haben wirdas Gebäudes saniert und die Strukturaufgebaut. Ende September 2012 wurdeoffiziell eröffnet, der Auf- und Ausbaugeht aber noch weiter.

Gründung: 2009Kauf: 2010Grundstück: 265 m2

Wohnraum: 313 m2 für 7 MenschenGewerberaum: 380 m2

Gesamtkosten: 800.000 uMiete: 11,28 (3,83 Gewerbe) u/m2

Solidarbeitag: 0,15 u/m2

ISZ Heslach GmbHBöblinger Str. 105, 70199 StuttgartTel. 0176 / 99 95 74 [email protected]

Seit Frühjahr 2011 leben wir – eineGruppe von 103 Menschen, davon 42Kinder – in unseren Häusern. Es sind vierehemalige französische Offiziersgebäudein Tübingens Südstadt, die wir – rückbli-ckend in einem Blitzverfahren – von derLBBW gekauft haben, bevor der restlicheBestand von über 20.000 Wohnungendann Ende 2011 an einen AugsburgerImmobilienspekulanten verhökert wurde.

Neben vielen tausend Stunden Eigenleis-tung, die wir gemeinsam erbracht haben,haben wir vor allem als Gruppe mitein-ander viel erreicht. Unsere Häuser undunsere Gärten haben sich seit dem Ein-zug sichtlich verändert. Ein Großteil desAlltagslebens spielt sich zwar in deneinzelnen Häusern ab, dennoch sind wirein gemeinsames Projekt. Wir sind mitdem Wunsch gestartet, den Bedürfnissen

aller Bewohner_innengerecht zu werden, wassich in der Praxis als großeHerausforderung darstelltund Konflikte unvermeid-bar macht. Doch trotz undauch gerade wegen allerUnterschiedlichkeit ist dasLeben im 4-Häuser-Projektso schön. Unsere Basis istdie Entscheidung für ge-meinschafliches Wohnenund die Bereitschaft, auchbei schwierigen Fragenkonsensorientierte Lösun-gen zu suchen. Über dasTreiben innerhalb unserer

Strukturen hinaus wollen wir aktiv in dasLeben der Stadt hineinwirken, indem wirRäume für Gruppen und Menschen schaf-fen, die unsere Ideen von solidarischemLeben teilen. Spätestens im Frühjahrnächsten Jahres soll der Ausbau einesStadtteilcafes starten.

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4-Häuser-ProjektTübingen

Gründung: 2009Kauf: 2011Grundstück: 5.733 m2

Wohnraum: 2.780 m2 für 103 MenschenGesamtkosten: 3.200.000 uMiete: 7,00 u/m2

Solidarbeitag: 0,10 u/m2

Wohnprojekt Vier-Häuser GmbHHechinger Straße 23, 40, 46 undAutenriethstraße 15, 72072 TübingenTel. 0 70 71 / 79 21 [email protected]

Linkes Zentrum Lilo HerrmannStuttgart

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Das Wohnprojekt Lu15 entstand 1979nach einer spontanen Hausbesetzungund ging 1989 offiziell in das Eigentumdes Tübinger Studentenwerks A.d.ö.R.über. Studierendenwohnheim war esjedoch nie – in Selbstverwaltung lebtenhier Menschen mit unterschiedlichenLebensentwürfen. Gegen die Kündigung-en des Studierendenwerks 2004, diedarauf folgende Räumungsklage undandere Versuche, das Haus zu räumen,wehrten sich die Bewohner*innen er-folgreich. Nach langen Verhandlungen

konnte das Projekt endlichim Mai 2009 von derBewohnerschaft gekauft

werden und wurde im gleichenSommer energetisch saniert.

Anders als geWohntDie Lu15 versteht sich als Freiraum, dermehr eröffnet als „schöner wohnen“. So-wohl Utopien über das Zusammenlebenwerden experimentiert und gelebt, alsauch versucht, die gesellschaftliche Um-welt aktiv zu gestalten und zu verändern.Damit sowohl das Zusammenleben, alsauch das politische, soziale und kultu-relle Engagement, sowie die Verwaltungdes Hauses funktionieren, haben sich dieca. 30 Bewohner*innen auf eine basis-demokratisch organisierte Hausstrukturmit wöchentlichen Hausversammlungen,Arbeitskreisen und Einzelaufgaben ge-einigt.Bei uns gibt es viel zu entdecken: Um-sonstladen, Hausbars, Konzerte, Kletter-wand, Küche für alle, Infoabende undeiniges mehr…

Wir, die Hegelstraße 7, haben vor vierJahren in direkter Nachbarschaft zumWohnprojekt Schellingstraße 6 unser Hausgekauft, rundum saniert, mit Regenwasser-anlage, Pelletheizung und Wärmedämmungversehen und das Projekt zum Leben er-weckt. Zur Zeit sind wir 18 Bewohner miteiner bunt gewürfelten Mischung ausLebensjahren und Berufen, drei Kindernund zwei Hunden. Unser größter Mieter istdabei die selbstverwaltete Kita Casa KiTaNaim Erdgeschoss.Unser gemeinschaftliches Wohnen ist ge-kennzeichnet von gemeinsamen Einkäufen,Konsensfindung im regelmäßigen Plenumund natürlich der gemeinsamen Nutzungunserer drei Balkonterrassen, zwei Küchenund des großen Wohnzimmers, sowie demFeiern in unserem für Veranstaltungen undPartys genutzten Keller.

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Gründung: 2007Kauf: 2008Grundstück: 1.193 m2

Wohnraum: 560 m2 für 24 MenschenGewerberaum: 350 m2

Gesamtkosten: 1.200.000 EURMiete: 9,00 u/m2

Solidarbeitag: 0,22 u/m2

Wohnprojekt Hegelstraße 7 GmbHHegelstr. 7, 72072 Tü[email protected]

Lu15Tübingen

Gründung: 1979Kauf: 2009Grundstück: 935 m2

Wohnraum: 708 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: 800.000 uMiete: 6,10 u/m2

Solidarbeitrag: 0,19 u/m2

LUtopia GmbHLudwigstraße 15, 72072 Tü[email protected], [email protected]

WohnprojektHegelstraße 7 Tübingen

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Das Soziale Zentrum Käthe ist ein selbst-verwaltetes und politisches Hausprojektin Heilbronn, das Veranstaltungsräume,Büros, einen Infoladen und gemeinsamesWohnen unter einem Dach vereint.Ins Leben gerufen wurde die „Käthe“ imJahr 2010 zunächst als kleines Zentrumin angemieteten Räumen. Nach zwei be-wegten Jahren stand fest, dass in unse-rer Stadt der Bedarf und das Potentialfür Größeres vorhanden sind und eineGruppe von AktivistInnen nahm das„Hausprojekt Heilbronn“ in Angriff.Im Oktober 2012 kaufte die GmbH „SLSolidarisch Leben Heilbronn“ schließlichein Haus in der Heilbronner Innenstadt.Bis zum Sommer 2013 werden im gesam-ten Gebäude umfangreiche Umbau- undSanierungsmaßnahmen stattfinden.Unser Projekt stellt Räume und Entfal-tungsmöglichkeiten für Gruppen, Initia-tiven und Einzelpersonen zur Verfügung,die unsere Idee von einer solidarischenGesellschaft ohne Ausbeutung, Unterdrü-ckung und Diskriminierung teilen undsich dafür engagieren.

Wir sind unabhängig von der Stadt,Parteien oder sonstigen Institutionenund können unsere Aktivitäten somitselbstbestimmt und basisdemokratischorganisieren.Langfristig ist es unser Ziel, einen Ort zuschaffen, der zum Zentrum engagierterMenschen und fortschrittlicher Bewe-gungen in der Region wird und sich inder Stadt fest verankert.

100 Menschen, 13 WGs und eine Ideedie Ideebunt wohnen, quer denken, anderslebendie WGs1980 besetzt, 23 Jahre vom Studenten-werk verwaltet, dann gekauft und sa-niert für die und von denen, die drinwohnendie MenschenWir leben gerne in der Schelling, weil• irgendjemand immer weiß oder hat,

was man gerade braucht• es Räume wie die Hausbar und den

Infoladen gibt, für selbstorganisierteKultur und Politik

• bei uns Silvester auch im Maistattfindet

• man sehen kann, wie ein Projektwächst und funktioniert, auch wennwir uns manchmal sehr uneinig sind,völlig überarbeitet und genervt

• am 18. Juni 1980 in Tübingen nichtsBesseres los war

• hier Leute ganz unterschiedlichenAlters miteinander leben und ihreErfahrungen, Elan und Möglichkeitenteilen können

• es im Garten so schön grün ist undman so gut draußen untermSternenhimmel übernachten kann

• wir keine Bowlingbahn und keineSauna haben und sie irgendwannbauen werden

• unsere Food-Coop Bioessen zu er-schwinglichen Preisen auf den Tischbringt

• Tassen, Teller und Besteck so schönzirkulieren und alles irgendwannwieder auftaucht

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Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 265 m2

Wohnraum: 182 m2 für 7 MenschenGewerberaum: 166 m2

Gesamtkosten: 464.361 uMiete: 7,90 u (Gewerbe 5,70 u) /m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

SL Solidarisch Leben Heilbronn GmbHWollhausstr. 49, 74072 HeilbronnTel. 0 15 73 / 0 36 58 [email protected]

Gründung: 1980Kauf: 2004Grundstück: 5.661 m2

Wohnraum: 2.711 m2 für 110 MenschenGemeinschaftsraum: 227 m2

Gesamtkosten: 1.865.000 uMiete: 4,09 u (Gemeinschaftsraum0 u)/m2

Solidarbeitrag: 0,22 u/m2

Wohnprojekt Schellingstraße gGmbHSchellingstr. 6, 72072 TübingenTel. 0 70 71 / 79 21 [email protected]

WohnprojektSchellingstraßeTübingen

Soziales ZentrumKätheHeilbronn

Page 42: broschuere Miethäuser szndicat

Passivhaus für aktive Frauen –Gemeinsam dem Alter entgegen leben„Wir wollen in einer Gemeinschaft vonFrauen selbstbestimmt unser Älterwerdengestalten. Und zwar durch Begegnungund gemeinsame Aktionen, durch gegen-seitige Inspiration und solidarische Unter-stützung, Spaß und Herausforderung imZusammenleben – denn all das hältbekanntermaßen geistig und körperlich

fit“: Diese Vision hatten drei Frauen imJahr 2002. Daraus entwickelte sich 2004der WÎB e.V. („Wohnen im Blick“). DieVereinsfrauen machten sich auf die Suchenach einem Mietshaus. Aber es ließ sichkein geeignetes Mietobjekt finden. Dienächste Idee: Wir bauen selbst ein Haus.Der Vorteil: Ein Gebäude nach eigenenVorstellungen zu gestalten, alters- undbehindertengerecht, ein möglichst hoherökologischer Standard, eigene, abge-schlossene Wohnungen und ein Gemein-schaftsraum. Für die Realisierung alldieser Pläne – Grundstückskauf, Auftrags-erteilung an den Architekten usw. – wardie Gründung der Paradies Wohn-GmbHim Jahr 2008 nötig. Die Gruppe von acht patenten Frauenzwischen 52 und 69 Jahren, begann imFebruar 2009 im Konstanzer StadtteilParadies mit ihrem Hausbau-Projekt. DerEinzug von 10 Frauen im bunten Haus imRosenlächerweg erfolgte im Frühsommer2010. Seither geht es bunt weiter: Nachdem gemeinsamen Hausbauen geht es

jetzt um die Selbstverwaltung und dieErfahrungen des Zusammen-Lebens. Diesbereichert und fügt sich ein in die Lebens-biographien.

Schon die Altvorderen wussten: Im Ostengeht die Sonne auf. Und so ist GretherOst denn das Größte geworden – oderzumindest das größte der drei Grether-Projekte. Auch wenn aus den alten Fabrik-hallen erstmal tonnenweise der Bleistaubzu saugen resp. entsorgen war. Auchwenn der Neubau erstmal gebaut werdenmusste – wobei der nach mittlerweile

sieben Jahren eifrigen Bewohnens nurnoch fast neu ist. Und auch wenn odergerade weil auf einem der täglichen Plenaerstmal der feministische Antrag disku-tiert (und abgelehnt) wurde, das gesam-te Gelände in Gretha umzutaufen: Esherrscht die schiere Gretherrlichkeit! Woandre sich erst klar machen zum Ändern,wird hier das Ändern längst gelebt! Mankennt sich, man mag sich, man schenktsich sogar das Flaschenpfand. Da wecktdich kein hanebüchener Gockel, sonderneine vorsintflutliche Druckmaschine.Dazu ein tiefer gelegter Mantra-Chor ausdem Bewegungsraum – schon schlagendie Chakren höher. Denn hier wird nichtnur urbanbrechend günstig gehaust, hierwird traditionell auch geschafft – fürKleingeld oder kein Geld, für alle odermanche. Kein 'Entweder oder' mehr, son-dern weder 'Ent' noch 'oder'. Wohnen undArbeiten in einem, da weiß man, wasman hat: Guten Tag! (Und falls irgend-wann Mantra-Chor und DruckmaschineRuhe geben, auch gute Nacht.)

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Gründung: 2004Kauf: 2008Grundstück: 784 m2

Wohnraum: 644 m2 für 11 Menschen Gesamtkosten: 1.700.000 uMiete: 10,50 u/m2

Solidarbeitrag: 0,13 u/m2

Paradies Wohn-GmbHRosenlächerweg 2 A, 78462 KonstanzTel. 0 75 31 / 3 65 96 [email protected]

Grether OstFreiburg

Gründung: 1991Kauf: 1995Grundstück: 2.477 m2

Wohnraum: 1.477 m2 für 53 MenschenGewerberaum: 1.219 m2

Gesamtkosten: 4.500.000 uMiete: 5,70 u/m2

Solidarbeitrag: 0,47 u/m2

Grether Ost GmbHAdlerstr. 12a,79098 FreiburgTel. 0761 /2 48 [email protected]

WîBWohnen im BlickKonstanz

Page 43: broschuere Miethäuser szndicat

Vermutlich hätte unser Haus in seinerEntstehungszeit der gestrengen Prüfungder Syndikats-MV nicht standgehalten:Mit irgendwie stillschweigender Duldungder Stadt Freiburg begann die GretherBaukooperative mit dem Umbau der ehe-maligen Maschinenhalle der Grether Fabrikin Wohn- und Gewerberäume. Mit Privat-darlehen in Höhe von 500.000 DM, ohneBankkredit – und ohne Kaufvertrag.Nach Baubeginn 1983 hat die Baukoopfast 5 Jahre mit der Stadt Freiburg umdie sozialen Festschreibungen im Erb-

pachtvertrag gerungen, bevor nach Un-terzeichnung endlich auch Wohnbauför-dermittel beantragt werden konnten.In zehnjähriger Bauzeit füllte sich dasHaus nach und nach mit einem buntenGemisch aus BewohnerInnen, Initiativenund Kleingewerbe. In der Bauküche brüte-ten die Baukoopler weiter über Bauplänenund über der Idee, einen Solidartransferfür neue Hausprojekte zu organisieren.Inzwischen finden sich hier auch das FreieRadio Dreyeckland, Strandcafé, Mini-Rast-haus mit Medinetz und das Syndikatsbüro.Unser Projekt geht mit gutem Beispieldafür voran, dass ein Haus nie fertig wird:vor zwei Jahren haben wir ein neues

Dach bekommen und die ersten Bädersind auch schon wieder fällig.Auch die lange Geschichte des Erbpacht-vertrags findet einen neuen Anfang:Jetzt möchten wir die Stadt überzeugen,uns das Grundstück zu verkaufen…

Tief im Süden des Grethergeländes, da woder Gewerbebach rauscht, ein spätmittel-alterliches Überbleibsel der Gerber undFischer, und da, wo sich Wasserratte undHauskatze gute Nacht sagen, haben wir,9 Erwachsene und 1 Jugendlicher in 4Wohnungen, diverse Büromenschen unddas Frauen- und Lesbenzentrum Zufluchtvor den Unbilden des Wohnungsmarktesgefunden. Zufrieden und wohlgenährtleben und arbeiten wir hier so vor unshin. Bei gelegentlich stattfindenden Zu-sammenkünften entscheiden wir, woRosen gepflanzt, die Briefkästen aufge-hängt oder ein neues Türmchen angebaut

werden sollen. Jeden Abend um Punkt19:00 Uhr klappen wir unsere Bürger-steige hoch, um sie am nächsten Morgenmit dem ersten Hahnengeschrei wiederherunterzulassen. Im Sommer beteiligen

wir uns an dem legendären, jährlichstattfindenden Gretherhoffest und amJahresende veranstalten wir immer eingemeinsames Weihnachtsessen.Ach ja, das Projektleben ist so schön!Und das nächste Mal kaufen wir unseine Burg am Rhein. Da können wir dannnach dem Schatz suchen und dem Ge-sang der Loreley lauschen.

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Grether WestFreiburg

Gründung: 1980Kauf (Erbbaurecht): 1987Grundstück: 1.032 m2

Wohnraum: 848 m2 für 35 MenschenGewerberaum: 780 m2

Gesamtkosten: 1.404.000 uMiete: 5,70 u/m2

Solidarbeitrag: 0,41 u/m2

Grether West GmbHAdlerstr. 12, 79098 FreiburgTel. 0761 / 2 48 [email protected]

Grether SüdFreiburg

Gründung: 2000Kauf (Erbbaurecht): 2000Grundstück: 543 m2

Wohnraum: 451 m2 für 10 MenschenGewerberaum: 258 m2

Gesamtkosten: 700.000 uMiete: 5,70 u/m2

Solidarbeitrag: 0,27 u/m2

Grether Süd GmbHFaulerstr. 20, 79098 FreiburgTel. 0761 / 2 48 [email protected]

Page 44: broschuere Miethäuser szndicat

Ein Schmuckstück aus der Zeit, als dasStadtviertel Im Grün noch ein buntesGemisch aus Industriegebiet, Kleingewer-be und Wohnviertel war, ist das denkmal-geschützte Anwesen Im Grün 8. Es be-steht aus Vorder- und Hinterhaus miteinem kleinen Innenhof, einem riesigenKellergewölbe und einer traumhaftenDachterrasse. Früher war Im Grün 8 mal

ein Kopierwerk beheimatet, das auch LuisTrenker-Filme in der Mache hatte. Undetwas profaner als die Filmindustrie: eineAutowerkstatt war lange hier zu Hause.Als Ende der 1990er Jahre die Verkaufs-

absichten des Eigentümers bekannt wur-den, entschlossen sich die BewohnerIn-nen, das Anwesen nach dem Modell desMietshäuser Syndikats in Eigenregie zuübernehmen. Zusammen mit dem Syndi-kat und mit Unterstützung von vielenKreditgeberInnen konnten wir Ende 2001den Kaufvertrag unterzeichnen. Und dannging es auch gleich los mit der Sanierung.Mit Geldern aus dem Mietwohnungsbau-programm wurden 4 Sozialwohnungengebaut. In Zusammenarbeit mit OFF, demFörderverein wohnungslose Frauen e. V.Freiburg, wurden 2 Wohnungen ehemalsobdachlosen Frauen mit Kindern zur Ver-fügung gestellt. Inzwischen sind auchdie Werkstätten und Lagerräume saniert.Eine Wohnung wurde rollstuhlgerechtausgebaut. Eine weitere Wohnung werdenwir demnächst altersgerecht umbauen undenergetisch sanieren und die angrenzen-de Dachfläche renovieren. Damit werden2013 endlich die wichtigsten Bauarbeitenabgeschlossen sein.

Ein reines Wohnprojekt ist die JB9 GmbHin der Jacob-Burckhardt-Str. 9 am Randeder Freiburger Innenstadt. Im gegen-überliegenden Stadtpark tummelt sich imSommer das Leben, das Zentrum liegt umdie Ecke, trotzdem ist man schnell aufdem Schlossberg in der Natur. 2002wurde zunächst nur eine damals leerstehende zweistöckige Eigentumswoh-nung gekauft, dann monatelang inEigenarbeit renoviert. Die beiden anderenWohnungen des vierstöckigen Gebäudesmit kleinem Garten im Hinterhof wurden,wie schon von Anfang an geplant, im Jahr2006 dazu gekauft. In drei Wohnungenleben inzwischen neun Erwachsene, zweiKinder und eine Katze, die die weinbewach-sene Fassade als Kletterrevier entdeckt hat.In regelmäßigen Haustreffen werden allenotwendigen Renovierungen oder ge-

meinsame Aktionen beschlossen. In denletzten Jahren sind alte Fenster und einBad erneuert worden. Unser Altbau be-nötigt weiter einige Renovierungen. InZukunft ist der Ausbau des Dachspitzesgeplant. Dafür sammeln wir weiterhinDirektkredite.

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Grün8Freiburg

Gründung: 2001Kauf: 2001Grundstück: 493 m2

Wohnraum: 669 m2 für 17 MenschenGesamtkosten: 1.100.000 uMiete: 6,10 u/m2

Solidarbeitrag: 0,22 u/m2

Grün8 GmbHIm Grün 8, 79098 FreiburgTel. 0761 / 7 [email protected]

JB9Freiburg

Gründung: 2001Kauf: 2002 und 2006Grundstück: 309 m2

Wohnraum: 411 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 806.000 uMiete: 7,30 u/m2

Solidarbeitrag: 0,21 u/m2

JB9 GmbHJacob-Burckhardt-Str. 9, 79098 FreiburgTel. 0761 /1 20 43 [email protected]

Page 45: broschuere Miethäuser szndicat

Die Selbstorganisierte Un-abhängige SiedlungsIni-tiative (S.U.S.I.) gründetesich 1990 mit dem Ziel,aus der freiwerdendenKaserne alternative Lebensräume zuschaffen. Bis wir 1993 in die vier er-kämpften Mannschaftsgebäude einzie-hen konnten, war viel zu tun: wir ent-wickelten das Bau- und Finanzkonzept,

warben für unser Vorhaben und verhan-delten zäh: mit dem Bund als Besitzer,dem Land als Geldgeber für studentischenund sozialen Wohnungsbau und mit derStadt, auf deren Zustimmung unser Pro-jekt angewiesen war. Es galt dann, Privat-darlehen einzuwerben, und schlussend-lich konnten wir nach dem Prinzip „vomNotwendigen zum Ansehnlichen“ preis-wertes Wohnen realisieren,

um darauf mitsolider Finanzie-rung die Stand-

ards in Ökologie und Wohnkomfortanzuheben. Inzwischen leben in un-seren bunten, ökologisch saniertenHäusern (45 Wohnungen, in derRegel WGs) sowie in 21 Wägen 285

Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Wir legen Wert auf konsensorientierteEntscheidungen und Solidarität. Gemein-sam bestimmen wir die Höhe unsererMiete und wie das Geld eingesetzt wer-den soll. So sind wir im Öko-Modell-Stadtteil Vauban bald die Einzigen, dienoch bezahlbaren Wohnraum für untere

Einkommensschichten zur Verfü-gung stellen. Denn bei allen an-deren einst geförderten Wohn-ungen läuft die Mietpreisbindungaus.

<WOGE und ARCHE im SONNENHOF >,die W.A.S. GmbHEin integratives Wohnprojekt mitzwei Initiativen unter einem Dach.Die WOGE ist ein gemeinnütziger Verein,der in der Betreuung von Menschen mitDemenz und in der Unterstützung vonbetroffenen Angehörigen neue Wege ge-hen möchte. In der 308 m2 großen Woh-nung im Sonnenhof leben 10 Menschenmit Demenz gemeinsam in einer Wohn-gruppe. Mehr Informationen zur WOGEfinden Sie unter: www.wogevauban.deDie ARCHE-Hausgruppe ist ein generatio-nenübergreifendes Wohnprojekt. Im Ja-nuar 2008 sind wir in den SONNENHOF imFreiburger Stadtteil Vauban eingezogen.

In der ARCHE leben Menschen von 1-68Jahren, tätig in sozialen und künstleri-schen Berufen, in kommunikativem undpraktischem Austausch von der Kinder-betreuung durch „Leihomas“ bis zurHilfe im Notfall. Da unser Bauprojekt über Kredite des so-zialen Wohnungsbaus gefördert und mitDirektkrediten unterstützt wurde, konnten

wir mit niedrigen Mieten starten.Im Bauprojekt „Sonnenhof“ sind nebenARCHE und WOGE auch zehn Hauseigen-tümer – meist Familien mit Kindern – zuHause. Diese soziale Durchmischung istzukunftsweisend.Der hohe ökologische Standard (KfW40)führt zu niedrigen Heizkosten und trägtdamit zum Klimaschutz bei. Die Wohn-ungen sind barrierefrei.Die zwei Initiativen – die WOGE und dieARCHE – verwalten sich als W.A.S. GmbHselbst und wirtschaften gemeinsam. Da-hinter steht die Idee, Menschen mit un-terschiedlichsten Lebenssituationen insnachbarschaftliche Umfeld einzubinden.

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Gründung: Jahr 2004Kauf: 2006Grundstücksanteil: ca. 1.080 m2

Wohnraum: 994 m2 für 31 MenschenGesamtkosten: 2.050.000 uMiete: 5,95 u (WOGE 10,75 u) / m2

Solidarbeitrag: 0,20 u/m2

WOGE und ARCHE im SONNENHOF FreiburgW.A.S. GmbHLise-Meitner-Str. 8, 79100 Freiburg0761 / 4 79 92 [email protected], www.wogevauban.dewww.was.syndikat.org

SUSIFreiburg

Gründung: 1990Kauf (Erbbaurecht): 1995Grundstück: 15.000 m2

Wohnraum: 7.300 m2 für 285 MenschenGesamtkosten: 5.500.000 uMiete: 5,20 u/m2

Solidarbeitrag: 0,20 u/m2

SUSI gGmbHVaubanallee 2a, 79100 FreiburgTel. 0761 / 4 57 00 [email protected]

Page 46: broschuere Miethäuser szndicat

Das ehemalige Gesindehaus einer Land-wirtschaft am früheren Stadtrand liegtheute mitten in der Stadt, im bahnhofs-nahen Stühlinger.Dringend sanierungsbedürftig, aberpreisgünstig und gemütlich mit einemkleinen Grundstück drum herum, botdieses Haus eine Alternative zum über-teuerten Wohnungsmarkt. Mit dem Kauf des Hauses 1998 von derStadt Freiburg konnte mit der Sanierungbegonnen werden. Noch im gleichenJahr wurden zusammen mit dem Einbaueiner Heizung die Gas- und Wasserinstal-lation und die Elektrik erneuert und einBadezimmer eingebaut. Das Dach wurde erneuert und gedämmt.Das Haus bekam eine neue Fassade.Inzwischen haben die BewohnerInnenihr Wohnkonzept den individuellenBedürfnissen angepasst. Das Haus hatjetzt drei abtrennbare Wohnungen, die,je nach Bedarf, Lust und Laune, für alleoffen stehen.Im Sommer 2012 haben wir uns endlichdem Außenbereich zuwenden können. DaMathias Landschaftsgärtner ist, konnteer sein Know-how bestens einbringen

und so bekam unser wunderschönes Hausnoch einen wunderschönen Garten.Und immer noch bleibt einiges zu tun,Fortsetzung folgt…

Wir wohnen und leben in der ehemaligen„Villa Dammert“. Atmosphärisch umgebenvon wunderschöner Natur, dennoch durchgute Anbindung an öffentliche Verkehrs-mittel zentrumsnah.Dieses Haus hat seit seiner Erbauung 1913schon viele Gesichter gesehen. Bis ca.1990 ließen weitgehend Familien ihre

Lebensgeschichten zurück, die letzten 23Jahre WGs in wechselnden Formationen.2008 entschlossen sich die damaligenMieter mit Hilfe des Mietshäuser Syndi-kats zum Kauf dieses Hauses, um ihreLebensgrundlage dauerhaft zu erhalten.Es folgten Renovierungen und Sanierun-gen, die viele Stunden an Eigenarbeit für

entsprechende Vorhaben beanspruchten.Gemeinsamen Lebensabschnitten folgtenVerabschiedungen vom Miteinander. Mo-mentan ist in diesem Haus wieder allesoffen für eine Neugestaltung des Zusam-menlebens mit schwungvollen und enga-gierten Menschen. So leben im Augen-blick 8 Menschen im Alter von 20 bis 47Jahren aus unterschiedlichen Nationengemeinsam unter diesem Dach. Manchewollen langfristig hier leben, einige sindauf der Durchreise.Bewohnbar sind 8 Zimmer unterschiedli-cher Größe, es gibt einen großen Gemein-schaftsbereich mit Küche und Räumenzum Kochen, Essen und Austausch, Mög-lichkeiten sich kreativ auszuleben undeinen wunderschönen großen Garten.So bleiben wir gespannt, welche Men-schen sich zu uns gesellen werden, umgemeinsam wieder durchzustarten unddieses Projekt in die Zukunft zu führen.

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Höhe 3Freiburg

Gründung: 2005Kauf: 2008Grundstück: 537 m2

Wohnraum: 230 m2 für 8 MenschenGesamtkosten: 380.000 uMiete: 9,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,22 u/m2

HöheDrei GmbHHöheweg 3, 79104 FreiburgTel. 0761 / 1 37 86 [email protected]

Rennerstr. 12Freiburg

Gründung: 1998, Kauf: 1998Grundstück: 217 m2

Wohnraum: 154 m2 für 6 MenschenGesamtkosten: 230.000 uMiete: 6,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,27 u/m2

Rennerstr. 12 Grundstücks GmbHRennerstr. 12, 79106 FreiburgTel.: 0761 / 15 62 48 03 oder 4 70 94 31

Page 47: broschuere Miethäuser szndicat

Fünf Jahre nach Gründung unseres Pro-jektes stellen wir staunend fest, dass inunserer Nachbarschaft gerade die um dieJahrhundertwende als genossenschaft-liche Siedlung geplante „Gartenstadt“privatisiert wird. Zusätzlich wurden undwerden Kleingärten abgeräumt, um neuegroße und kleine Baugebiete zu schaffen,die dann lukrativ veräußert werden.Unser unverkäufliches Haus halten wiroffen für alles, was hier möglich ist. Sosind wir dabei, das Treppenhaus in einenAusstellungsraum zu verwandeln, derimmer wieder überraschende Blickwinkelauf die ausgestellten Kunstwerke ermög-licht, weil sich die Betrachter nach obenoder unten bewegen müssen. Mittler-weile „läuft“ die vierte Ausstellung, diedurch eine speziell entwickelte Beleuch-tung immer „ins rechte Licht“ gerücktwerden kann. Im Keller wiederum gibt es eine Druck-werkstatt, die interessierten Besucherndie Möglichkeit bietet, mit Linoldruckselbst tätig zu werden und sich währendder verschiedenen Druckphasen in an-

regende Gespräche zu vertiefen.Unser 100 Jahre altes Haus bekam nachdem Kauf ein neues Dach und eine zu-sätzliche Wohnung im Dachstuhl. Damitwar das Wichtigste zunächst geschafft.Weitere Sanierungen stehen an, was dieBrandschutzmauern oder die Fundamentebetrifft. Die Wohnungen sind in unter-schiedlichen Erhaltungszuständen undmüssen renoviert werden. Es ist alsonotwendig, dass sich immer wieder Men-schen entscheiden, Freunde und Unter-

stützer unseresProjektes zu werdenund ihr Geld in Formvon Direktkrediten beiuns anzulegen.

Unser Haus ist eine denkmalgeschützte,250 Jahre alte Ölmühle am südlichen Randdes Freiburger Stadtteils St. Georgen. Aufdem ca. 2.000 m2 großen Grundstückstehen ein mittlerweile renoviertesWohnhaus und eine noch sanierungs-bedürftige alte Scheune, in der Werk-stätten und Atelierräume geplant sind.Die Gruppe um das Wohnprojekt „Öle“besteht seit Frühjahr 2004 und setztsich derzeit aus 10 Menschen zusammen,von denen Einzelne in der benachbartenWagenburg leben. Unser Ziel ist es, dasJahrzehnte leerstehende und denkmal-geschützte Anwesen zu erhalten undwieder mit Leben zu füllen. Zwischen2007 und 2008 wurde das Wohnhausgrößten Teils in Eigenleistung saniert.Dabei legten wir besonderen Wert aufeine nachhaltige Energieanlagentechnik(Pelletsanlage plus Solarthermie) sowieeine hochgedämmte Außenhülle (Nied-rigenergiehaus). Für 2013 ist derBeginn der Scheunensanierung geplant.Übers Jahr finden bei uns verschiedene

Veranstaltungen statt: unser großesjährliches Sommerfest, open-air-Kino,kleinere Konzerte, …

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CollageFreiburg

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 263 m2

Wohnraum: 412 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 700.000 uMiete: 7,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Collage GmbHHaslacher Str. 88, 79115 FreiburgTel. 0761 /4 09 84 [email protected]

ÖlmühleFreiburg

Gründung: 2004Kauf: 2006Grundstück: 1.932 m2

Wohnraum: 277 m2 für 9 MenschenGewerberaum: 194 m2

Gesamtkosten: 650.000 uMiete: 6,50 u/m2

Solidarbeitrag: 0,21 u/m2

Ölmühle GmbHBasler Landstr. 121, 79111 FreiburgTel. 07 61 / 45 36 98 85 [email protected]

Page 48: broschuere Miethäuser szndicat

„Villa Nostra“ – der Name ist Programm:„Unser Haus“ sagen 14 Erwachsene/jun-ge Erwachsene und Kinder zu der altenVilla in Bad Krozingen. Früher wurde dasHaus von einer einzigen Familie be-wohnt, inzwischen bietet es Platz fürvier Familien. Umgebaut wurde über-wiegend von den MieterInnen selbst,meist mit ökologischen Baumaterialien.

Der Wechsel zum Ökostromanbieter EWSSchönau und eine thermische Solaran-lage sind ebenfalls Bausteine des Haus-konzepts.Das große Grundstück bietet den Bewohn-erInnen viele Möglichkeiten: Eine geräu-mige Garage bietet Platz für Werkzeug undWerkstatt; im offenen Anbau finden Fahr-räder, Sport- und Gartengeräte einentrockenen Unterstellplatz. Der Gartenbietet neben Schaukeln und großem Sand-kasten, Fußballfeld und Spielhügel, grünerWildnis und kleinen Gemüsegärten auchPlatz für Lagerfeuer und Feste. Vor kurzemwurde die große Platane im Garten aufInitiative der Hausbewohner hin denkmal-geschützt. Sie ist Neststätte verschiedenerVogelarten.Beim monatlichen Hausbrunch treffensich die HausbewohnerInnen zu Aus-tausch und Besprechung aller Dinge,welche Haus, Garten und das Zusammen-leben von Groß und Klein betreffen.

Villa NostraBad KrozingenVilla Nostra Grundstücks-GmbHStaufener Str. 5, 79189 Bad [email protected]

Gründung: 1996Kauf: 1996Grundstück: 1.637 m2

Wohnraum: 424 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 830.000 uMiete: 5,85 u/m2

Solidarbeitrag: 0,31 u/m2

Die ehemaligen Tagelöhnerhäuser in derMarkgrafenstr. 18 – 20 gehören zu denletzten Überbleibseln des historischenOrtskerns in Haslach. Nach über einemJahr Verhandlungen mit der evangelischenKirche konnten wir die Häuser im Sommer2002 in Erbpacht übernehmen.Die sogenannten Melanchthonhäuser be-stehen aus einem Gebäudeensemble vondrei kleinen Häusern und einer Scheune.Seit 2007 ist die Sanierung der denkmal-geschützten Häuser und Scheune ausdem 17. Jahrhundert abgeschlossen.

Hierbei haben wir die Häuser, von deneneines unbewohnt war, zu einem einzigenWohngebäude zusammengefasst. Wir

haben nun Wohnraum für neun Personen.Auch der Zusammenbruch der Scheunemusste verhindert werden, doch alle Maß-nahmen konnten wir mit Erfolg durch-führen.Über drei Stockwerke verteilt wohnt essich bei uns mittlerweile richtig gut! Derruhige schattige Innenhof lässt an dieToskana und Urlaub denken und durchdie Verflechtungen aus alten Gemäuernund neuen Elementen wartet auch derInnenraum mit einem ganz besonderenFlair auf.

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mark20Freiburg

Gründung: 2001Kauf (Erbbaurecht): 2002Grundstück: 460 m2

Wohnraum: 360 m2 für 9 MenschenGesamtkosten: 420.000 uMiete: 5,60 u/m2

Solidarbeitrag: 0,26 u/m2

mark20 GmbHMarkgrafenstr. 20, 79115 FreiburgTel. 07 61 / 4 53 81 [email protected]

Page 49: broschuere Miethäuser szndicat

1978 ist die Krone in Sulzburg, ein 200Jahre altes Gasthaus, von unserem Ver-ein gekauft worden. Stand zu Beginnnoch das gemeinsame Wirtschaften undArbeiten im Mittelpunkt, ist es inzwi-schen zu einem selbstverwalteten Wohn-projekt geworden. Auf dem Hof, bzw. inden Nebengebäuden der Krone, habenmittlerweile drei Gewerbebetriebe ihrenPlatz gefunden. Aktuell beschäftigen wiruns mit der umfassenden Sanierung desHaupthauses. Neben der Sanierung derbereits bewohnten Bereiche entstand imErdgeschoss neuer Wohnraum für eine 5-köpfige Familie, die im Mai 2008 einzie-hen konnte. Die ehemalige Gaststube mit

großer Küche und Besuchertoiletten sindGemeinschaftsflächen, die von allen ge-nutzt werden. Diese Räumlichkeiten kön-nen gemietet werden und Kulturvereine,Initiativen und Privatpersonen habenbereits davon Gebrauch gemacht.Eine NAJU-Gruppe (Jugendgruppe desNaturschutzbundes) trifft sich regel-mäßig, zusätzlich ist die Initiative„Mietkunst“ in Entstehung, die ebenfallsdie Stubenfläche nutzt. Einmal im Monatbieten wir Freunden der Krone mit demCircus Krone eine Kulturveranstaltungmit Vorträgen, Musik u.v.m.Es ist uns wichtig, das Kulturdenkmal„Gasthaus zur Krone“ als unseren

Lebensort weiter zu gestalten und fürzukünftige Bewohnergenerationen zuerhalten.

Unser Haus liegt am Schönberg amFreiburger Stadtrand – 10 Minuten zuFuß zum Syndikatsprojekt S.U.S.I. und20 Radminuten vom Bahnhof entfernt.Wir haben die ersten zwei Jahre unserHaus um- und ausgebaut und sindweiterhin dabei, die Räume nach un-seren Vorstellungen zu gestalten. Inunserer Gemeinschaft leben nicht zu-fällig, sondern gewollt 16 große undkleine Menschen aller Altersstufen.Wir haben uns für das MietshäuserSyndikat entschieden, weil wir zurSchaffung von kollektivem Wohnraumin einem solidarischen Verbund bei-tragen wollen.Unseren Alltag in der KommunitaLotta versuchen wir solidarisch undgemeinschaftlich zu leben, ein Teilauch in gemeinsamer Ökonomie. AlleEntscheidungen treffen wir auf demwöchentlichen Plenum im Konsens. Wir wollen in die Gesellschaft hinein-

wirken, z.B. durch Engagement in denBereichen ArbeiterInnenkämpfe, Frie-densarbeit, Medienarbeit, Selbstver-waltung, regionale Bio-Lebensmittel-versorgung, Globalisierung von links-unten sowie regenerative Energien.Neben den individuellen Wohnräumengibt es eine große Wohnküche, dieSauna, das Filmstudio vom Medien-

kollektiv cinerebelde.org sowie dengroßzügigen Terrassenbereich. Auchhaben wir hier einen Verteilpunkt dersolidarischen LandwirtschaftsprojekteGartenCoop und Luzernenhof. Gästeaus aller Welt sind bei uns immer will-kommen.

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KroneSulzburg

Gründung: 1978Kauf: 1978Grundstück: 1.350 m2

Wohnraum: 499 m2 für 14 MenschenGewerberaum: 288 m2

Gesamtkosten: 426.000 uMiete: 4,23 u (Gewerbe 0,96 u)/ m2

Solidarbeitrag: 0,16 u/m2

Krone GmbHHauptstr. 11, 79295 [email protected]

Kommunita LottaMerzhausen

Gründung: 2006Kauf: 2009Grundstück: 860 m2

Wohnraum: 450 m2 für 16 MenschenGesamtkosten: 430.000 uMiete: 7,00 u/m2

Solidarbeitrag: 0,20 u/m2

SoWaS GmbH Herchersgarten 20, 79249 Merzhausen Tel. 0761 / 12 01 75 36 [email protected]

Page 50: broschuere Miethäuser szndicat

Altötting 2012: Eine kleine Konklavehält die Stellung in der konservativenWallfahrts-Hochburg.Der Bierautomat im AMK-Bunker hat sichzum festen Dreh– und Angelpunkt unse-res sozialen und kulturellen Treibensetabliert, nur bei der Namensfindung fürdie „BarBAR“ konnte noch kein Konsenserzielt werden. Die Gemäuer werden all-mählich bunter, die Arbeiten daran ein-

töniger, dennoch sieht man langsam Lichtim Baustellendschungel. Nach wie vor istdas Interesse und der Zulauf von Unter-stützern ungebrochen, der eine oder an-dere Nesthocker ist zwar inzwischen aus-geflogen, dafür manch anderer Vogelhier abgestürzt.

Die bayerische Alternativ-Daily-Soap wirdauch ohne festes Drehbuch fortgesetzt…

Gehen und die Häuser umsehen. Umsehen,das ist: Die Augen zukneifen bis aufSpalten, die Straßenflucht in sich ein-wirken lassen, sie ausmalen, ändern, bes-sern, verschönern. Nach Entfernung desSchmutzes und des Privatbesitzes gestal-ten wir die Unterschiede.Einer mag gerne blau, ein anderer weiß.Eine Dritte ruft: Nur kein Holz! C. stehtfrüh auf und verschwindet dann leise, ein

anderer liest lange die Zeitung. Morgenshat man oft das Haus für sich, Alleinseinist schön, Alleinsein ist doof. Alle mögenTomaten, einer lieber nicht. Man machtSalat mit Ingwer drin. Den lautestenWecker hat S. Das größte Bett hat A.Einer kocht immer zuviel, irgendwer isstimmer den Rest. Zusammen sind wir 438Jahre alt. Zusammen sind wir 5 Jahre alt.Geh, schau dir die Straßen an, in denen

wir wohnen, kneif die Augen zusammen,geh durch die Straßen und sag: Sie sindunser. So sind sie, und so werden sie sein.So werden sie.Geh die Straße entlang, träume bewusst,komm nicht ins Stolpern. Ja, dort dasHaus, das ist es.Dort wohnen wir.

(nach Peter-Paul Zahl, Die Glücklichen)

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Ligsalz8München

Gründung: 2004Kauf: 2007Grundstück: 190 m2

Wohnraum: 434 m2 für 12 MenschenGewerberaum: 30 m2

Gesamtkosten: 842.000 uMiete: 7,10 u/m2

Solidarbeitrag: 0,27 u/m2

Ligsalz8 GmbHLigsalzstr. 8, 80339 MünchenTel. 089 / 18 94 70 [email protected]

AMKAltötting

Gründung: 2007Kauf: 2009Grundstück: 2.607 m2

Wohnraum: 752 m2 für 25 MenschenGesamtkosten: 900.000 uMiete: 5,30 EUR u/m2

Solidarbeitrag: 0,13 u/m2

Konve GmbHKonventstraße 82, 84503 AltöttingTel. 0 86 71 /3 07 08 [email protected]

Page 51: broschuere Miethäuser szndicat

Wir sind derzeit 9 Personen zwischen 23und 50 Jahren, die in unterschiedlichensoziokulturellen und politischen Projektenaktiv sind. Entstanden ist unser Projektaus einer Mietverdrängung und demWunsch nach gemeinsamem, selbstge-staltbarem Wohnraum: 2009 wurden zweiunserer WGs aufgrund eines Eigentümer-wechsels die Mietverträge gekündigt undsie waren gezwungen umzuziehen. Daswollten wir nicht noch einmal erlebenund schauten uns nach Alternativen um.Im Sommer 2010 entstand eine Gruppevon Interessierten, die ein Syndikatspro-jekt in Erfurt entstehen ließ. Im Frühjahr2011 bot die Kommunale Wohnungsbau-genossenschaft in Erfurt ca. 60 Häuser

zum Verkauf. Wir besichtigten zahlreicheBruchbuden zusammen mit einem Bauin-genieur und fanden unsere „Traumbruch-bude“– die Lassallestraße 50 – im ehe-mals roten Viertel von Erfurt. Im Bieter-verfahren erhielten wir Ende August2011 den Zuschlag. Seitdem werkeln wirmit großer Begeisterung und Unter-stützung durch Freund_innen am undim Haus herum. Seit Dezember 2012gibt es Wohnraum für 9 Menschen undeinen öffentlichen Bereich im Erdge-schoss, der Platz für Veranstaltungen,eine FoodCoop sowie für Spieleabendebietet. Der große Garten lädt zum Som-merkino. Der Dachbodenausbau ist dienächste Etappe.

Die Danz lässt sich in Regensburg ge-trost als Urgestein bezeichnen. Egal mitwem du sprichst, die meisten Regens-burger_Innen haben schon einmal vonihr gehört, in ihr gefeiert, gewohnt,übernachtet, oder von ihr gelesen. Umsie ranken sich viele Geschichten undMythen, deren Wahrheitsgehalt oft ge-nug unbeweisbar, es jedoch für Danz-

kenner_Innen nicht unvorstellbar ist,dass es sich „so und so“ zugetragenhaben könnte. Den einen stets ein Dornim Auge, von den anderen auf ewiginnig geliebt, oder aber bald wiederhinter sich gelassen. Die Danz ist undwar immer ein Ort für Harmonie undgemeinsame Lebens- und Freizeitgestal-tung, aber eben auch Streitthema inner-

und außerhalb Ihrer Wände. Doch genaudas ist es, was sie in Regensburg soeinzigartig und liebenswert macht. DieDanz sträubt sich dagegen, einer homo-genen Menschenmasse bloß ein Dachüber dem Kopf zu sein. Viel mehr ist siedas Zuhause von unterschiedlichstenMenschen, die miteinander streiten, dis-kutieren, euphorisch planen, miteinandertriumphieren und auch scheitern. DieDanz ist ein Ort, der sich im stetigenWandel befindet, sich weiter- und zu-rückentwickelt. Aber am Ende sitzenwieder alle 10 Bewohner_Innen ge-meinsam am Tisch und stellen sich er-neut der Herausforderung, gemeinsamihr Leben zu gestalten, und zukünftigenGenerationen einen Ort zum Experimen-tieren zu sichern.

49

wohnopolisErfurt

Gründung: 2010Kauf: 2011Grundstück: 475 m2

Wohnraum: 329 m2 für 9 MenschenGewerberaum: 69 m2

Gesamtkosten: 473.353 uMiete: 5,88 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 Eu/m2

wohnopolis GmbHLassallestr. 50 , 99086 ErfurtTel. 0361 / 2 62 98 [email protected]

DanzRegensburg

Gründung: 2010Kauf: 2012Grundstück: 540 m2

Wohnraum: 240 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 275.000 uMiete: 5,94 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Die Danz GmbHDanziger Freiheit 5, 93057 [email protected]

Page 52: broschuere Miethäuser szndicat

Gründung: 2012Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2012Grundstück: 324 m2

Wohnraum: 340 m2 für 12 MenschenGewerberaum: 60 m2

Gesamtkosten: 513.000 uMiete: 4,60 u/m2

SpieszgesellenLeipzigGSS 21 GmbHGeorg-Schwarz-Straße 2104177 Leipzigspieszgesellen@googlegroups.comwww.spieszgesellen.wordpress.com

Im Jahr 1998 fanden sich einige Menschen mit dem Wunsch zumgemeinsamen Wohnen und Leben zusammen. Seitdem verwaltetder Verein ein 4-stöckiges Mehrfamilienhaus mit 14 Bewohnernselbst. Über die Jahre wurde der Hof liebevoll begrünt, dieGemeinschaftsräumenutzen wir für Feier-lichkeiten, Vereins-sitzungen, Kinovor-führungen, etc. Mitder steigenden Ver-bundenheit mit demHaus stieg derWunsch, das Projektzu erhalten und dasHaus zu kaufen. ZurZeit stehen wir inVerhandlung mitdem Eigentümer.

Nach zwei Jahren Planen und Suchenhaben wir (derzeit sechs Erwachsene unddrei Kinder) unser zukünftiges Zuhausegefunden: Einen Gründerzeit-Altbau mitvier Wohn-Etagen und einer kleinen Ge-werbefläche in Leipzig-Lindenau. DieGmbH-Gründung ist in Arbeit und dieKaufverhandlungen sind abgeschlossen.Unser Wunsch: Selbstbestimmtes, ge-meinschaftliches Wohnen beigegenseitiger Unter-stützung – auch unterdem Aspekt, unserenKindern verschiedeneLebensentwürfeaufzuzeigen und vorzuleben.

Gründung: 1998Beschluss Syndikats-

beteiligung: 2013Grundstück: 580 m2

Wohnraum: 583 m2 für 14 MenschenGesamtkosten: 254.625 u

Miete: 3,04 u/m2

eViL WuK e.V.Holteistraße 704177 Leipzig

[email protected]

WuKLeipzig

50

Von Projekten zu ProjektinitiativenAn dieser Stelle ein paar Worte zurUnterscheidung von Hausprojekten undProjektinitiativen.

Erstere zeichnen sich dadurch aus, dasssie alle entscheidenden Schritte, alsodie Gründung einer Haus GmbH mit Syn-dikatsbeteiligung und den Kauf einesHauses und/oder eines Grundstücksbereits hinter sich gebracht haben. Die Projekte betreiben normalerweiselangwierige Baustellen, etablieren sichauf unterschiedliche Art und Weise,

zahlen ihre Kredite ab und unterstützenneue Initiativen.

Die sich auf den folgenden Seiten vor-stellenden Projektinitiativen habeneinige Schritte zum Hausprojekt bereitshinter sich, aber noch nicht alle: Siehaben einen Hausverein gegründet,dieser ist Mitglied beim MietshäuserSyndikat, und sie haben in den meistenFällen ein konkretes Haus, welches sieerwerben wollen. Die Mitgliederver-sammlung des Syndikats hat denBeschluss gefasst, mit der jeweiligen

Projektinitiative eine Haus GmbH zugründen, sobald der Kauf ihres Wunsch-objekts möglich werden sollte.

Page 53: broschuere Miethäuser szndicat

Gründung: 2012Beschluss Syndikatsbeteiligung 2012

Kontakt: Birgit [email protected]

gemeiner Wohnsinn e.V.

Leipzig

Wir haben uns als Gruppe zusammengefunden, um ein soziales Wohn-und Kulturprojekt umzusetzen. UnserAnspruch ist das gemeinsame Be-wohnen und Bewirtschaften einesHauses, fern von Anonymität undunsicheren Mietverhältnissen, mitdem Anliegen, Alternativen zu her-kömmlichen familiären Rollenmusternzu entwerfen. Zudem soll zusätzlichRaum für soziale, kulturelle undkünstlerische Projekte entstehen. Wir – das sind zurzeit elf Erwachsenemit sieben Kindern, in unterschied-lichen Arbeits- und Lebensverhält-nissen, überwiegend im Leipziger Westen angesiedelt und in die lokaleKunst- und Kulturszene involviert. Wir suchen daher ein Haus in unmittel-barer Nähe zu bereits bestehenden Projekten.

Wir als kinderreiche Gruppe suchten Raum für eine selbstverwal-tete Gemeinschaft, das Ausleben unserer Ideen und dauerhaftgünstiges Wohnen ohne Eigentum. So ersteigerten wir 2012 eingut erhaltenes Eckhaus in Kleinzschocher. 2013 fangen wir mitder Sanierung mittels Firmen und Eigenleistung an. Der Einzugist 08/2014 geplant. Es werden zwei Wohnetagen entstehen, sowie eine Wohnung im EG u DG. Gemeinschaftsräume befinden

sich ebenfalls imEG u DG, ein Teildes EGs wirdöffentlich nutzbar. Gründung: 2012, Kauf: 2012,

Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013,Grundstück: 550 m2, Wohnraum: 600 m2

für 20 Menschen, Gewerberaum: 100 m2

Gesamtkosten: 470.000 u,Miete: 4,48 u/m2,Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

P9LeipzigHausprojektgesellschaft Pörs-tener Straße 9 GmbHPörstener Straße 904229 [email protected]

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Gründung: 2004Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2012

Grundstück: 7.940 m2

Wohnraum: 540 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 97.488 u

Miete: 1,78 u/m2

Egghalde 1208371 Glauchau

Tel. 0 3763 / 41 9231 o. 0162 / 6 [email protected]

EggeGlauchauEine Villa im städtischen Urwald-

dickicht,13 Zweibeiner + ein stetigwachsender Kleintierzoo = die all-morgendliche Frage „Wie langebrauchst du noch?“ vor der Klotür,liebevolle Debatten über die Besei-tigung der Aufwaschberge und sichauch nach über 8 Jahren abendszusammen auf einen Teller Kürbis-suppe treffen und zu wissen, manist zu Hause … selbstbestimmt undselbstverwaltet … Provinz fetzt …

Page 54: broschuere Miethäuser szndicat

Gründung: 1994, Kauf: 2013Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013Grundstück: 407 m2

Wohnraum: 684 m2 für 25 MenschenGesamtkosten: 780.515 uMiete: 5,92 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Bödi 9BerlinBödi9 GmbH Bödikerstr. 9 10245 Berlin0152 / 13 47 61 20 [email protected]

Wir sind 11 Erwachsene und 4 Kinder, die in verschiede-nen Wohnformen in einem lebendigen Prozess gemein-schaftliches Wohnen realisieren wollen. Auf einemGrundstück in Lichtenberg (Berlin) wollen wir ein 5-geschossiges Wohn-haus mit bezahlbaremWohnraum bauen. Unsist wichtig, kein Eigen-tum zu schaffen undSpekulation zu ver-hindern! Vorgesehensind Gemeinschafts-räume, die wir auchanderen Gruppen fürnicht kommerzielleZwecke zur Verfügungstellen. Momentanwarten wir noch auf dieBaugenehmigung.

Gründung: Besetzung 1990Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2008 Grundstück: 250 m2

Wohnraum: 625 m2 für 20 Menschen

Mitten in Berlins Mitte, zwischensanierten Häusern, Hotelneubauten,DDR-Platten und diversen Baustellensteht unser schönes altes Haus.Es wurde 1990 besetzt und wird seit-dem als gemeinschaftlicher Wohn- undlinker Aktionsraum genutzt. Um diesesProjekt weiterhin zu erhalten und esvor der Luxussanierung zu bewahren,haben wir beschlossen, das Haus zukaufen. Momentan stecken wir mittenin schwierigen Kaufverhandlungen, diehoffentlich bald abgeschlossen sind.

Die Bödikerstraße 9 gibt es als Haus-projekt seit 19 Jahren. Ausgehend voneiner Besetzung und der nachfolgendenRäumung, wurde das Quergebäude 1994als Ersatzobjekt angeboten. Nach eini-gen Repressionen und Kämpfen konntenwir das Haus Anfang 2013 kaufen.Wir leben mit offenen Türen in 26 Wohn-räumen, darunter ein Gäste- und ein Soli-zimmer, deren Kosten wir kollektiv tragen.Teile unseres Hauses öffnen wir für kultu-relle und soziale Projekte. Entscheidungentreffen wir auf dem wöchentlichen Plenumnach dem Konsensprinzip.

Gründung: 2013Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013

Grundstück: 535 m2

Wohnraum: 780 m2 für 18 MenschenGesamtkosten: voraussichtlich

1.173.858,00 uMiete: 7,22 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Türrschmidt 30 GmbHkontakt@türr30.de

www.türr30.de

Türrschmidtstraße 30 Berlin

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Linie 206 BerlinLinie 206 GmbHLinienstraße 20610119 Berlin030 / 28 38 74 [email protected]

Page 55: broschuere Miethäuser szndicat

Besetzung: Ende 80erGrundstück: 500 m2

Wohnraum: 1.070 m2

für 27 MenschenGesamtkosten: 1.138.060 u

Miete: 5,60 u/m2

Solidarbeitrag: 0,10 u/m2

Kiezvison e.V.Reichenbergerstraße 114 / 2. HH

/ Fabrik, 10999 [email protected]

www.kiezvison.de

Reiche 114Berlin

Versteckt in einem BerlinerHinterhof leben, arbeiten,sprühen, diskutieren undfeiern wir in einem Fabrik-gebäude auf 5 Stockwerken.Das „Wir“ ist ein zusammen-gewürfelter und doch zusam-mengewachsener bunterHaufen von 20 Erwachsenenund 7 Kindern im Alter von3–50 Jahren. Unsere Wohn-strukturen sind so vielseitigwie die selbstgebautenWohnungen: WGs, Familienund Einzelwohnen. Wirschätzen den über Jahre erkämpften Freiraum und werden ihn nicht auf-geben. Unsa Haus wollen wir behalten und nach einer Odyssee diverserVerkäufe verhandeln wir nun mit dem neuen Eigentümer.

Wir sind eine Gruppe vonderzeit 16 Erwachsenenund 4 Kindern. Gemeinsamwollen wir unsere Idee von

einem selbstverwalteten Hausprojekt im Herzen Berlins verwirklichen. Was uns allemiteinander verbindet, ist der Wunsch nach Wohnraum für ein gemeinschaftlichesZusammenleben zu nachhaltig bezahlbaren Mieten. Mit unserem Hausprojekt wollenwir Räume schaffen für politische und kulturelle Arbeit sowie aktiv zu einer leben-digen Kiezstruktur beitragen.

Gründung: 2009Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2009

RaumPlusX GmbHLausitzer Str. 1010999 [email protected]

53

Spekulation mit Wohnraum?Nein danke! Deshalb wollenwir das Haus kaufen und dieinsgesamt 24 Wohnungennach ökologischen Kriteriensanieren. Mit unserem „Ver-ein zur Förderung alternati-ver Publizistik und alterna-tiver Lebensformen“ wollenwir möglichst viele Bewoh-nerInnen in das Projekt in-tegrieren. Es ist ein Mehrge-nerationenhaus mit Migran-tinnen der 1. Generation, mitdenen wir teilweise seit Jahr-zehnten gemeinsam im Hauswohnen. Jetzt heißt es:Packen wir’s an!

Gründung: 2004Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2012

Grundstücksgröße: 500 m2

Gewerberaum: 75 m2

Wohnraum: 1.500 m2 für zur Zeit 30 BewohnerInnen

Gesamtkosten: 586.000 uKaltmiete: 2,41 u/m2

Verein zur Förderung alternativer Publizistikund alternativer Lebensformen e.V.

Jagowstr. 15, 13585 [email protected]

Jagowstr. 15Berlin

RaumPlusX ehemals: loko.motiveBerlin

Page 56: broschuere Miethäuser szndicat

Gründung: 2011Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013Grundstück: 14.300 m2, Wohnraum: 450 m2 für 15 Menschen, Gewerberaum:170 m2, Gesamtkosten: 143.000 uMiete: 4,00 u/m2

UckermärkerLandpartie Randowtal/OT Ziemkendorf

Uckermärker Landpartie ULP Z GmbH Ziemkendorf 10 bis 1617292 Randowtal/OT ZiemkendorfTel. 0176 / 61 53 11 [email protected]

Wir sind eine Gruppe von derzeit 16 Menschen, die hier gemein-sam wohnen, arbeiten und leben. In den letzten 4 Jahren habenwir u. a. das Wohnhaus in Eigenarbeit komplett saniert, einenGemüsegarten angelegt, sind politisch zusammen unterwegs ge-wesen und habenüber unsere Utopienund aktuelle politischeKämpfe diskutiert. Unsist das Leben in Ge-meinschaft, nachhal-tiges Wirtschaftenund ein solidarischesMiteinander wichtig.Gerade bauen wiröffentliche Räumeaus, die unkommer-ziell nutzbar sind.

Die Zeppi 29 ist ein mitten in Potsdam bestehendesWohn- und Kulturprojekt, welches schon seit 1998als solches existiert. Hier sollen neue Räume ge-schaffen werden und bestehende Möglichkeiten

ausgebaut werden, wie z.B. derBand-Proberaum, der Vereins-raum, das geplante Atelier so-wie eine Druckwerkstatt. DasProjekt soll weiterhin eine An-laufstelle für Menschen jederAltersgruppe, Herkunft undsozialer Schicht sein, wobeijeglicher Diskriminierung keinPlatz geboten wird.

Wir sind eine Gruppe von vier Erwachse-nen mit Kindern. Unterschiedlich langeleben wir in der Uckermark und habenuns zusammengefunden um in Ziemken-dorf einige Häuser zu beleben.Eine Autostunde an die Ostsee, nachBerlin oder 30 min nach Szcezin!Günstige Übernachtungen, slowfood,Fahrradstation und Streichelbauernhofsind Ideen für unseren Familienferienhof.Im Februar 2013 kaufen wir das ersteHaus aus Mitteln unseres GmbH Grün-dungskapitals und bauen aus und ziehenim Juni in die ersten zwei Wohnungenein.

Gründung: 2007Kauf: 2009

Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2009Grundstück: 8.000 m2

Wohnraum: 346 m2 für 16 MenschenGesamtkosten: 500.000 u

Miete: 7,39 u/m2

defActo e. V.Achterschlag 2421039 Hamburg

Tel. 040 / 76 75 17 [email protected]

Projekt EschenhofHamburg

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Zeppi 29PotsdamWohnprojekt Zeppi 29 e.V.Zeppelinstr. 2914471 [email protected]

Besetzung: 1998 Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2011Grundstück: ca. 220 m2

Wohnraum: 450 m2 für 10 MenschenGewerberaum: 70 m2

Page 57: broschuere Miethäuser szndicat

In den ehemaligen Arbeite-r_innen-Stadtteilen steigendie Mieten, günstiger Miet-wohnraum wird in Eigentumumgewandelt, Häuser werdenbesetzt und Scheiben von „12 u/m2-Sanierungsobjek-ten“ klirren. In diesem Trubelwollen wir eine denkmal-geschützte Schule umbauen.Geplant sind neben 15 hete-rogenen Wohneinheiten einselbstverwaltetes Café mitVokü, ein Infoladen, dieÖffnung des Hofs und ein Er-innerungsraum, um die Ver-gangenheit des Hauses alsLager für Zwangsarbeite-r_innen zu thematisieren.

Gründung: 2011, Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013,

Grundstück: 1.080 m2, Gewerbe-raum: 1.410 m2, Gesamtkosten:2.600.000 u , Miete: 8,08 u /m2

(Handwerk), 13,50 u /m2 (Büro)

Handwerkerhof Ottensen Verwaltungs-gesellschaft mbH, c/o Hans v. Bülow

Chemnitzstrasse 78, 22767 HamburgTel. 040 / 27 86 10 67

[email protected]

HandwerkerhofOttensen

Hamburg

Wir (16 Betriebe / 17 Perso-nen) errichten in HamburgAltona einen Handwerkerhof.So können wir in unseremViertel zu bezahlbaren Mie-ten arbeiten und Synergiendes solidarischen Netzwerkesnutzen. Das Gebäude wirdmit so viel Holz wie möglichgebaut, um Alternativen zukonventionellen Baustoffenaufzuzeigen. Gewerke: Zim-merei, Tischlereien, Instru-mentenbau, Polsterei, Sanitärinstallation, Reparaturservicefür Haushaltsgeräte, ArchitektInnen, AnwältInnen, Büro-gemeinschaft.

Anfang 2006 scheiterte unser erster Anlauf für ein Soziales Zentrum. EineRestgruppe begann in der Situation mit dem Umsonstladen ein kleines, kon-kretes Projekt. Seit Oktober 2010 findest du uns am neuen Ort. WeitereProjekte sind die Nutzer_innengemeinschaft, der Reader Bremen Umsonstund die Diskussionsgruppe „Plädoyer für die Abschaffung von Geld undEigentum“. Im November 2012 haben wir einen dritten Anlauf für ein SozialesZentrum in Bremen gestartet (https://we.riseup.net/sozialeszentrumbremen)

Gründung: 2005Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2005

Soziales ZentrumBremenFörderverein für ein Soziales ZentrumBremen e.V.c/o: Umsonstladen Gellerstr. 85, 28201 [email protected]://umsonstladenbremen.blogsport.de

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Gründung: 2012, Kauf: 2013Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2012

Grundstück: 4.300 m2

Wohnraum: 2.841 m2

für 53 bis 60 MenschenGewerberaum: 150 m2

Gesamtkosten: 2.800.000 uMiete: 5,45 u/m2

Stadtteilleben Linden e.V.Fröbelstr. 5, 30451 Hannover

Tel. 0511 / 6 55 61 [email protected]

www.stadtteilleben.org

StadtteillebenHannover

Page 58: broschuere Miethäuser szndicat

KAUZMarburg

Hausverein Kauz n. e. V.Zur Kaute 7c35041 MarburgTel. 06421 / [email protected]://mensch.coop/kauz

Seit April 2012 haben sich in Heidelberg 10 Menschen zusam-mengefunden, um ein selbstverwaltetes Wohn- und Kulturprojektzu realisieren. Uns istbesonders wichtig, Raum fürsoziale, politische undkulturelle Aktivitäten inHeidelberg zu schaffen. Esist eine große Motivationfür uns, dass das Projektauch ohne uns weiterexis-tieren kann und andereMenschen davon profitieren.Da wir schon einmal kurzvor einem Hauskauf stan-den, können wir auf dieseErfahrungen und konkretenIdeen zurückgreifen.

Gründung: 1984, BeschlussSyndikatsbeteiligung: 2007Grundstück: 1.200 m2

Wohnraum: 2.756 m2 für 56 MenschenGewerberaum: 611 m2

Gesamtkosten: 2.100.000 uMiete: 6,13 u/m2

Unser alternatives undstudentisches Wohnpro-jekt existiert mit 11WGs, 56 Bewohner_in-nen und einer Kita seit1984. Wir wollen ge-meinsam auf der Basisvon Antisexismus, Anti-rassismus und Basisde-mokratie unser Wohnengestalten. Voraussicht-lich werden wir noch2013 in die komplette

Selbständigkeit entlassen und einen Erbpachtvertragmit dem Land Hessen unterschreiben. Danach wirdrichtig saniert – energetisch und bautechnisch. Also,Geschichte wird gemacht, es geht voran!

Im Haus- und Werkstattprojekt „Kauz“ inMarburg-Wherda leben 2 kleine und 7große Käuze. Die ehemalige Werkstatt-halle wurde von uns mit einer Warm-wassersolaranlage und Wärmeisolierungversehen. Und es geht weiter! Wir wer-keln an einer Selbsthilfewerkstatt für

Gründung: 2012 Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2013

HageButze GmbHPlöck 93

69117 HeidelbergTel. 0151 / 51 00 50 98

[email protected] www.hagebutze.de

HageButzeHeidelberg

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BettenhausMarburgVerein zur Förderung studentischenWohnens in Marburg e.V.Emil-Mannkopff-Straße 635037 MarburgTel. 0 64 21 / 68 30 [email protected]://bettenhaus.blogsport.de

Gründung: 2009, BeschlussSyndikatsbeteiligung: 2010Grundstück: 1.200 m2

Wohnraum: 165 m2 für 6–8Menschen, Gewerberaum: 100 m2

Miete: 3,50 u/m2

Holz, Metall und Fahrräder, Gemüse- undKräuterbeeten und Bauwagen. Langfristigsoll das Gebäude und eine angrenzendeWiese gekauft und so ein Teil unseresselbstorganisierten Zusammenlebensnachhaltig gesichert werden.

Page 59: broschuere Miethäuser szndicat

Auch „graue Köpfe“ wollenselbstbestimmt und in Gemein-schaft leben. Dafür werden wirein Rest-Grundstück im Mehr-generationen-Wohnprojekt „Dorfin der Stadt“ erwerben und einHaus für eine Pflege-WG (10Zimmer) und 5 betreute Wohn-ungen bauen, sowie einen „Dorf-Treff“ als sozialen Mittelpunktder ganzen Gemeinschaft. Zur-zeit sind wir in Verhandlung zumGrundstückskauf und bearbeitengemeinsam den Vorentwurf des Architekten. Für dieFinanzierung suchen wir noch Direktkredit-Geber. UnserVerein hat derzeit 50 bis 60 Mitglieder und Freunde, die „Haus Ugental“ realisieren wollen.

Gründung: 2004Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2007

a-w-s Anders Wohnen in Stuttgart e. V.

c/o Dagmar LustTaubenheimstraße 104

70372 [email protected]

a-w-sStuttgart

Der Verein „Anders Wohnen“ wurde 2007 in Stuttgartgegründet (GmbH-09) und ist seit Gründung von 10 auf15 Mitglieder, zwischen 0 und 65 Jahren, angewachsen.Generationen übergreifendes Wohnen mit ökologischemAnspruch und Engagement im Stadtteil, in dem wirwohnen werden, ist uns wichtig. Die meisten Mitgliedermöchten Wohnort und Arbeitsplatz verbinden. Ein be-zahlbares, adäquates Objekt zu finden ist nach wie vorschwierig, doch wir geben nicht auf. Wer mehr erfahren will: www.a-w-s.info

Wir planen, dass 10 bis 20 Personen verschiedenen Alters(mindestens zwei Generationen) in jeweils eigenen Wohn-ungen leben. Es soll Raum sein für geplante und spontane

Treffen der Hausgemein-schaft. Es geht umselbstbestimmtes Zusam-menwohnen in Freiheitund Geborgenheit, inNähe und Distanz. Wirhoffen, unsere Lebens-qualität dadurch zu er-halten, dass wir unsgegenseitig z. B. beimEinkaufen, bei Arzt-besuchen und anderenErledigungen helfen.

Wenn die Kräfte nachlassen, wollen wir professionelle Hilfen hinzuziehen,damit wir so lange wie möglich so wohnen bleiben können.

Gründung: 2001Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2004

AWIFreiburgAlternative Wohninitiative,Selbstbetreutes Wohnen im Alter e. V.c/o Dr. Wieland WaltherAlbert-Schweitzer-Str. 7a79166 KirchzartenTel. 0 76 61/98 15 [email protected]

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Gründung: 2010Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2010

Verein Haus Ugentalc/o Johannes Amthor

Ugental 4589518 Heidenheim

Tel. 0 73 21/4 42 [email protected]

Haus UgentalHeidenheim

Page 60: broschuere Miethäuser szndicat

Das Mietshäuser Syndikat

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PROJEKTDATEN IM ÜBERBLICK

1 HC9 01737 Tharandt 2010 2012 2012 450 195 8 71.000 5.709

2 KunterBunte 19 04177 Leipzig 2012 2012 2012 400 127 563 14 583.213 30.249

3 Die Meuterei 04229 Leipzig 2011 2013 2011 1.040 90 535 11 455.000 30.318

4 Zolle 11 04229 Leipzig 2007 2009 2009 430 120 480 13 390.000 22.176

5 Bahnhof Eisenberg 07607 Eisenberg 2006 2006 2006 1.922 313 280 12 65.000 12.694

6 Koop. Schloss Gersdorf 09661 Striegistal 2007 2011 2012 43.448 400 1.200 25 184.700 22.770

7 Grünberger 73 10245 Berlin 1990 2003 2004 870 380 1.907 55 1.700.000 117.000

8 Rigaer78 10247 Berlin 2006 2008 2008 1.013 2.166 54 530.000 103.968

9 Scharni 38 10247 Berlin 1990 2005 2005 551 226 1.050 34 956.261 69.363

10 LaVidaVerde 10317 Berlin 2008 2012 2012 1.146 1.230 30 2.350.000 109.816

11 Magdalenenstr. 19 10365 Berlin 2012 2012 2012 1.588 300 2.300 50 1.830.000 118.816

12 Hausprojekt M29 10439 Berlin 2009 2010 2011 831 809 22 1.050.000 68.493

13 Oranienstraße 45 10969 Berlin 1980 2003 2004 664 124 1.432 34 814.000 66.662

14 Mariendorfer Weg 74 12051 Berlin 2011 2012 2012 1.600 1.200 40 1.300.000 82.800

15 Chuzpe Plietsch 12057 Berlin 2012 2012 2012 665 980 28 930.000 61.152

16 Hausprojekt Rahnsdorf 12589 Berlin 2011 2011 2011 900 259 11 310.000 19.238

17 PinkePanke 13359 Berlin 2010 2011 2010 1.900 340 15 500.000 26.500

18 Eichelkämper_innen 14469 Potsdam 2003 2005 2005 11.000 310 12 250.000 16.248

19 Projekthaus Potsdam 14482 Potsdam 1997 2005 2005 5.855 800 200 6 800.000 54.000

20 U-24 14482 Potsdam 1994 2008 2008 896 471 15 485.000 31.400

21 miteinander wohnen 14558 Nuthetal OT Saarmund 2004 2008 2009 6.195 599 17 230.000 26.739

22 Vielseitenhof 14882 Brück OT Trebitz 2009 2012 2010 3.500 245 13 350.000 40.952

23 doma 15344 Strausberg 2006 2008 2009 2.057 320 1.000 22 850.000 44.160

24 Gutshaus Grauenhagen 17348 Grauenhagen 2003 2005 2005 4.000 350 8 240.000 12.553

25 Arnoldstraße 16 22765 Hamburg 2006 2007 2007 459 232 178.000 19.200

26 Omaba 22765 Hamburg 2009 2012 2009 788 540 980.000 64.800

27 Inter-Pares 22767 Hamburg 2003 2006 2006 591 211 808 26 2.850.000 117.388

28 freie hütte 23564 Lübeck 2005 2009 2009 800 475 14 900.520 34.770

29 frische bauern 25704 Meldorf 2011 2012 2012 492 123 301 6 300.000 20.240

30 G18 come together e. V. 28199 Bremen 1992 2006 2006 323 122 183 7 200.000 10.760

31 Freies Haus 3d 28203 Bremen 2010 2011 2011 373 730 14 917.000 59.945

32 agathe 34127 Kassel 2006 2006 2006 2.500 519 16 350.000 16.400

33 Am Grün 35037 Marburg 2007 2007 2007 330 240 10 270.000 15.120

34 Ketzerbach 35037 Marburg 1977 2005 2006 466 319 14 600.000 22.125

35 Sonnendeck 35037 Marburg 2010 2011 2010 618 240 10 520.000 20.822

36 ProWo 35394 Gießen 2008 2010 2010 4.010 1.840 44 1.650.000 91.584

37 VEB Wohnfabrik 38820 Halberstadt 2001 2002 2003 350 300 10 30.000 12.600

Nr. Projekt PLZ Ort Gründung Beteili- Kauf Grund- Gewerbe- Wohn- Personen Kosten Miete gung stück fläche fläche pro Jahr

Page 61: broschuere Miethäuser szndicat

Das Mietshäuser Syndikat

38 LÜDIA 39387 Hadmersleben 2007 2008 2008 14.827 470 11 140.000 16.162

39 DreiLessiDrei 50825 Köln 2007 2007 2007 170 170 5 120.000 11.220

40 Wohnsinn Aachen 52064 Aachen 2002 2008 2008 1.780 1.413 35 2.000.000 76.536

41 Fritze 60487 Frankfurt Main 1991 2001 2002 252 630 21 530.000 36.000

42 Assenland 60489 Frankfurt Main 1987 2005 2006 549 330 15 776.000 19.800

43 Schwarze 79 63454 Hanau 2003 2003 2003 1.442 396 16 750.000 37.730

44 K.A.W.A.M 63457 Hanau 2012 2013 2013 2.600 466 10 335.000 28.222

45 Knotenpunkt 65824 Schwalbach 2004 2005 2006 584 155 6 302.000 13.020

46 Templerhaus 69469 Weinheim 2005 2005 2005 630 319 15 513.000 25.532

47 Linkes Zentrum 70199 Stuttgart 2009 2010 2010 265 380 313 7 800.000 59.786

48 4-Häuser-Projekt 72072 Tübingen 2009 2011 2011 5.733 2.780 103 3.200.000 233.520

49 Wohnprojekt Hegelstr. 7 72072 Tübingen 2007 2008 2008 1.193 350 560 24 1.200.000 98.280

50 Lu15 72072 Tübingen 1979 2007 2009 935 708 30 800.000 51.825

51 Schellingstraße 72072 Tübingen 1980 2001 2004 5.661 227 2.711 110 1.865.000 133.000

52 Soziale Zentrum Käthe 74072 Heilbronn 2012 2012 2012 265 166 182 7 464.361 28.149

53 WîB Wohnen im Blick 78462 Konstanz 2004 2008 2008 784 644 11 1.700.000 88.320

54 Grether Ost 79098 Freiburg 1991 1994 1995 2.477 1.219 1.477 53 4.500.000 176.318

55 Grether Süd 79098 Freiburg 2000 2000 2000 543 258 451 10 700.000 48.495

56 Grether West 79098 Freiburg 1980 2001 1987 1.032 780 848 35 1.404.000 111.355

57 Grün8 79098 Freiburg 2001 2001 2001 493 669 17 1.100.000 48.970

58 JB9 79098 Freiburg 2001 2001 2002 309 411 10 806.000 36.003

59 WOGE und ARCHE 79100 Freiburg 2004 2005 2006 1.080 994 31 2.050.000 88.712

60 SUSI 79100 Freiburg 1990 1997 1995 15.000 7.300 285 5.500.000 446.760

61 Höhe 3 79104 Freiburg 2005 2008 2008 537 230 8 380.000 26.335

62 Rennerstraße 12 79106 Freiburg 1998 1998 1998 217 154 6 230.000 15.624

63 Ölmühle 79111 Freiburg 2004 2005 2006 1.932 194 277 9 650.000 29.754

64 Collage 79115 Freiburg 2007 2007 2007 263 412 13 700.000 34.608

65 mark20 79115 Freiburg 2001 2002 2002 460 360 9 420.000 24.192

66 Villa Nostra 79189 Bad Krozingen 1996 1996 1996 1.637 424 15 830.000 29.765

67 Kommunita Lotta 79249 Merzhausen 2006 2009 2009 860 450 16 430.000 54.084

68 Krone 79295 Sulzburg 1978 2008 1978 1.350 288 499 14 426.000 28.647

69 Ligsalz8 80339 München 2004 2007 2007 190 30 434 12 842.000 36.976

70 Altöttinger Mieter Konvent 84503 Altötting 2007 2009 2009 2.607 752 25 900.000 45.346

71 Danz 93057 Regensburg 2010 2011 2012 540 240 10 275.000 17.107

72 wohnopolis 99086 Erfurt 2010 2012 2011 475 69 329 9 473.353 28.202

Summen 174.725 8.389 55.085 1.733 65.081.408 3.983.885

Nr. Projekt PLZ Ort Gründung Beteili- Kauf Grund- Gewerbe- Wohn- Personen Kosten Miete gung stück fläche fläche pro Jahr

59Alle Flächen in m2

Page 62: broschuere Miethäuser szndicat

Das Mietshäuser Syndikat

60

Frankfurt / MainAssenlandFritze

Tübingen4-Häuser-Projekt

Hegelstraße 7Lu15

SchellingstraßeBad Krozingen

Villa NostraMerzhausen

Kommunita Lotta

SulzburgKrone

HamburgArnoldstraße 16

Inter-ParesOmaba

BremenFreies Haus 3d

G18 come together e.V.

RegensburgDanz

TharandtHC9Striegistal

Kooperative Schloss Gersdorf

LübeckFreie Hütte

StrausbergdomaSaarmund

miteinander wohnen

KölnDreiLessiDrei

AachenWohnprojekt Wohnsinn

MünchenLigsalz8

KonstanzWîB Wohnen im Blick

HalberstadtVEB Wohnfabrik

HanauK.A.W.A.M

Schwarze 79

SchwalbachKnotenpunkt

Meldorffrische bauern

GrauenhagenGutshaus Grauenhagen

EisenbergBahnhof Eisenberg

WeinheimTemplerhaus

HeilbronnSoziales Zentrum Käthe

StuttgartLinkes Zentrum Lilo Hermann

CollageGrether OstGrether SüdGrether WestGrün8Höhe 3JB9mark20ÖlmühleRennerstraße 12SUSIWOGE und ARCHE

Freiburg

Chuzpe PlietschGrünberger 73

Hausprojekt RahnsdorfHausprojekt M29

LaVidaVerdeMagdalenenstr. 19

Mariendorfer Weg 74PinkePanke

Rigaer 78Scharni 38

Oranienstraße 45

Berlin

Kasselagathe

ErfurtwohnopolisMarburg

Am GrünKetzerbach

Sonnendeck

Brück OT TrebitzVielseitenhof

AltöttingAltöttinger Mieter Konvent

LeipzigDie Meuterei

KunterBunte 19Zolle 11

Eichelkämper_innenProjekthaus PotsdamU-24 Wohn- & Kulturprojekt

Potsdam

HadmerslebenLÜDIA

STANDORTKARTE

GießenProWo

Page 63: broschuere Miethäuser szndicat

ImpressumHerausgegeben vom Mietshäuser Syndikat

Redaktion: Annabelle Becker, Daniel Gneist, Wibke Kowalski, Elke Manz, Jochen Schmidt |

Texte und Grafiken: Wolfgang Albrecht, Julian Benz, Timon Haidlinger, Wibke Kowalski, Elke Manz,

Ingo Riethmüller, Stefan Rost, Jochen Schmidt und projekteigene Texte | Fotos: Matthias Dautel (Titel),

Hwa Ja (Reiche 114), Ron Ronson (AMK), Jochen Schmidt, Christoph Villinger (O45), Sven Winter (WuK)

und projekteigene Fotos | Überarbeitung: Isabella Bischoff, Karen Renn | Grafik: Sonja Koskowski |

Druck: Druckwerkstatt im Grün | Auflage: 18.000 | Juli 2013

Die Texte und Grafiken dieser Broschüre stehen unter einer Creative Commons Lizenz, Version 3.0,

Deutschland: Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen

(CC by-nc-sa Mietshäuser Syndikat).

Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie auf Anfrage erhalten.

Die Fotos der Broschüre haben teilweise auch andere Lizenzen.

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Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte: www.syndikat.org