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Schmetterlings - T Schmetterlings - T Schmetterlings - T Schmetterlings - T Schmetterlings - Tankstellen ankstellen ankstellen ankstellen ankstellen Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich

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Impressum:Bund fürUmwelt- und NaturschutzDeutschland (BUND)Landesverband Bremen e.V.Am Dobben 4428203 BremenTel.: 0421/ 79 002 51E-Mail: [email protected]: www.bund-bremen.netText: Jörn HildebrandtRedaktion:Dr. Jörn Hildebrandt,Dr. Georg Wietschorke

Schmetterlings-TSchmetterlings-TSchmetterlings-TSchmetterlings-TSchmetterlings-TankstellenankstellenankstellenankstellenankstellenEin Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichEin Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichEin Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichEin Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichEin Ratgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich

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BildnachweiseBildnachweiseBildnachweiseBildnachweiseBildnachweiseDr. Frank Brüning: Titelbild, Seite 6, 44.BUND-Archiv: Seite 8, 11 links oben und

unten, 14 links, 26, 27.Dr. Robert Flogaus-Faust: Seite 14 rechts, 15,

17, 18 oben links und oben rechts, 19,20, 22 oben rechts und unten.

Dr. Karin Kreutzer: Seite 28 oben.Birgit Olbrich: Seite 11, Mitte links.Rieken: Seite 9.Walter Schröder: Seite 11, rechts.

Ökologische Stadtteilberatung Bremen: Seite7 unten, 13 rechts unten, 28 unten, 30Mitte und unten.

Dr. Georg Wietschorke: Seite 3.Dr. Reinhard Witt: Seite 1, 7 oben, 13, 14

links, 16, 18 unten, 22 oben links, 24, 30oben.

gedruckt mit finanzieller Unterstüt-zung des Senators für Bau, Umweltund Verkehr, Bremen

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InhaltInhaltInhaltInhaltInhalt

1. Einleitung ......................................................................................................................................... 62. Schmetterlingstankstellen im Garten .......................................................................................... 73. Ein Schmetterlingsgarten und wie er funktioniert .................................................................... 84. Falter in der Großstadt .................................................................................................................. 105. Tagfalterleben in Bremen .............................................................................................................. 106. Schmetterlingstankstellen einrichten ....................................................................................... 127. Tankstellentypen: Von Super plus bis Diesel ............................................................................. 12

1. Wildnisecken ............................................................................................................................. 142. Wildblumenwiesen ................................................................................................................... 15

Feucht- und Nasswiese ......................................................................................................... 16Fettwiese ................................................................................................................................. 16Magerwiese .............................................................................................................................. 17Schotterrasen .......................................................................................................................... 18

3. Hecken, Gehölzgruppen, Einzelsträucher .............................................................................. 204. Staudenbeete ............................................................................................................................. 235. Die Fassade ................................................................................................................................. 246. Tot- und Altholz, Reisighaufen .............................................................................................. 257. Der Balkon .................................................................................................................................. 25

8. Besondere Gartenelemente .......................................................................................................... 261. Moorbereiche ............................................................................................................................. 262. Der Gartenteich ......................................................................................................................... 263. Die Kräuterspirale ...................................................................................................................... 274. Vorgarten .................................................................................................................................... 275. Dachgärten ................................................................................................................................. 28

9. Öffentliches Grün .......................................................................................................................... 281. Kindergärten und Schulhöfe ................................................................................................... 292. Friedhöfe ..................................................................................................................................... 29

10. Tipps für „schmetterlingsfreundliche Umgangsformen“ im Garten ........................................ 3111. Zusammenfassung: Der schmetterlingsfreundliche Garten in Kürze .................................... 3212. Liste der Pflanzenarten für Schmetterlingstankstellen ........................................................... 3313. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen .................................................................. 3814. Links zum Thema Schmetterlinge ............................................................................................... 3915. Bezugsadressen ............................................................................................................................... 4016. Danksagung .................................................................................................................................... 4117. Literaturauswahl ............................................................................................................................ 41

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EinleitungEinleitungEinleitungEinleitungEinleitungSchmetterlinge sagen uns viel über denökologischen Wert von grünen Flächenim Stadtgebiet. Wo sie noch zahlreichund in vielen Arten flattern, hält sich derPestizideinsatz in Grenzen, wachsen hei-mische Pflanzenarten und nicht nur Exo-ten. Und zahllose Tierarten teilen sich mitSchmetterlingen ihren Lebensraum.

Wir wollen Ihnen zeigen, wie Sie IhrenGarten schmetterlingsfreundlicher unddamit naturnäher gestalten können.Dazu bringen Sie mehr heimische Naturin den Garten – die Vision einer wirklichlebenswerten Stadt könnte so Wirklich-keit werden, Schritt für Schritt. Sie per-sönlich können die Lebensbedingungender Falter im besiedelten Bereich verbes-sern - vor allem Gartenbesitzer oder -pächter und Leute, die Grün in der Stadtpflegen und betreuen.Jeder kann Schmetterlingstankstelleneinrichten – schon mit ganz wenig Auf-wand. Dazu geben wir Ihnen im Folgen-den Tipps, Grünflächen falterfreundlicherzu gestalten – in Gärten, öffentlichemGrün und Grünanlagen auf Spielplätzen,Schulhöfen, Altenheimen, Krankenhäu-sern oder Friedhöfen. Wer Tagfalter imeigenen Garten oder anderswo in derStadt Bremen beobachten und mehrüber sie wissen will, kann sich Infos aufder Internetseite des BUND Bremen her-unterladen (www.bund-bremen.net).

Landkärtchen

Nierenfleck-Zipfelfalter

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2.2.2.2.2. Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-stellen im Garstellen im Garstellen im Garstellen im Garstellen im Gartententententen

Hier wimmelt es von Leben: Eine blüten-reiche Hecke fasst den Garten ein. Falterflattern in Mengen. Vor der Hecke ziehtsich ein Saum aus bunten Staudenentlang, an dem es summt und brummt.Eine Wiese voller Blüten endet vor einemTeich mit breitem Ufergürtel. Zur Garten-terrasse hin steigt sie leicht an, wo siesandig und trocken ist. Es gibt aber auchschattige Ecke des Gartens, wo die Naturschalten und walten kann wie sie will:Dort wuchern Brennnesseln und hoheGräser und Disteln haben ihre roten Korb-blüten entfaltet.In einer anderen Ecke des Gartens liegenReisighaufen, unter denen sich Eidech-sen verstecken. Über die Hausfassadeklettern Waldrebe und Geißblatt und bil-den eine zweite grüne Wand. Und vonoben vom Balkon ziehen Düfte von Thy-mian und Rosmarin.Ein solcher Garten ist ein Paradies fürSchmetterlinge, aber auch für zahlloseweitere heimische Tier- und Pflanzen-arten. In ihm hat die Natur der Umge-bung Einzug gehalten; denn er ist durch-setzt mit Kleingewässern, Feuchtwiesen,Trockenrasen, Wald- und Staudensäu-men – Elemente, die im Garten zu einerneuen Einheit verschmelzen.

Der andere Garten liegt gleich nebenan.Dort sieht es aus wie in vielen Gärten:Hecken aus Thuja, ein paar Rhododend-ronsträucher vor kurz geschorenem eng-lischen Rasen, der sich wie ein grünesLeichentuch ausbreitet, auf dem keineeinzige Heuschrecke und Raupe lebt. DerGarten ist weitgehend leblos. Hier wach-sen exotische Pflanzen und kaum eineheimische Art. In ihm wird ständig „ge-kämpft“: Gegen „Unkraut“ und „Unge-ziefer“ wird gejätet und gespritzt. Sauber,steril, wohlanständig – dieser Gartengleicht einer nach außen verlagertenWohnungseinrichtung.

Und oft sieht es im öffentlichen Grün,auf Schulhöfen oder Spielplätzen nichtviel besser aus …

… Einfalt… Einfalt… Einfalt… Einfalt… Einfalt

Vielfalt ...Vielfalt ...Vielfalt ...Vielfalt ...Vielfalt ...

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3.3.3.3.3. Ein Schmetterlings-Ein Schmetterlings-Ein Schmetterlings-Ein Schmetterlings-Ein Schmetterlings-gargargargargarten und wie erten und wie erten und wie erten und wie erten und wie erfunktionierfunktionierfunktionierfunktionierfunktionierttttt

WWWWWarum soll mein Gararum soll mein Gararum soll mein Gararum soll mein Gararum soll mein Gartententententenschmetterlingsfreundlich sein?schmetterlingsfreundlich sein?schmetterlingsfreundlich sein?schmetterlingsfreundlich sein?schmetterlingsfreundlich sein?Ein Schmetterlingsgarten dient keines-wegs nur dem Schutz von Schmetter-lingen: Er bietet Mensch wie Natur glei-chermaßen viel: Durch seinen Blüten-reichtum und die Vielfalt an Pflanzenspricht er auch das Auge und den Duft-sinn des Gartenbesitzers an, Kinder fin-den Interessantes zum Fühlen und Tas-ten. Außer Formen, Düften und Farbenbirgt ein solcher Garten eine reiche Tier-welt. Denn der Schmetterlingsgarten er-füllt nicht nur eine wichtige ökologischeFunktion für Falter, sondern auch für vie-le weitere Arten: Vögel nutzen vor allemdas reiche Angebot an Früchten, zumBeispiel Hagebutten oder Wildäpfel und-birne. Zahlreiche Insekten und Spinnen,Reptilien und Amphibien finden imSchmetterlingsgarten Versteckmöglich-keiten. So ist das Potenzial an Pflanzen-wie Tierarten ungeheuer groß: Weil anjeder Pflanzenart durchschnittlich 10Tierarten leben, profitieren vor allempflanzenverzehrende Tierarten von die-sem Garten. Mit einem Schmetterlings-garten, der vielfältig angelegt ist, kön-nen Sie Natur, die sonst weit außerhalbder Stadt liegt, in Ihre Lebenssphäre ho-len. Sie sammelt sich darin wie in einemBrennpunkt.

WWWWWas bietet der Garas bietet der Garas bietet der Garas bietet der Garas bietet der Garten denten denten denten denten denSchmetterlingen?Schmetterlingen?Schmetterlingen?Schmetterlingen?Schmetterlingen?Schmetterlinge sind geheimnisvolle We-sen, die als Falter nichts als flüssige Nah-rung zu sich nehmen. Dazu sitzt an ih-rem Kopf ein langer Rüssel, den sie ein-rollen können. Ausgefahren ist er oft län-ger als ihr ganzer Körper und ermöglichtihnen, auch an tief verborgene Nektar-quellen in Blüten zu gelangen. ZwischenTier und Pflanze besteht ein merkwür-diges Aufeinander-Angewiesensein: Fal-ter können ohne Blüten nicht leben undviele Pflanzenarten nicht ohne Falter: Fürsie sind Schmetterlinge die einzigen Be-stäuber: Ihr Nektar sitzt so tief versteckt,dass sie nur von Faltern mit ihren ex-trem langen Rüsseln besucht werden.Auf den Blüten finden die Falter zugleichhäufig einen geeigneten „Landeplatz“ inForm einer Scheibe wie bei vielen Nel-kenarten.

Viele exotische Gartenpflanzen bietenwenig oder keinen Nektar an und wer-den zudem von Raupen gemieden: Dennsie enthalten Stoffe, die ihnen nichtschmecken oder sogar giftig für sie sind.Viele Exoten schützen sich auch mit ei-ner undurchdringlichen Pflanzenhautgegen Raupenfraß.

Schmetterlingstankstellenfördern auch andere

Blütenbesucher wie Hummeln.

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Ein großes Angebot an farbenprächtigenBlüten heimischer Arten, die reichlichNektar spenden, lockt dagegen zahlrei-che Falter an. Und nach der Paarung fin-den die Weibchen im Garten auch Ge-hölze, Kräuter oder Gräser, an die sie ihreEier ablegen und wo sich Raupen undPuppen entwickeln können. Vom Ei biszum fertig entwickelten Falter ermög-licht der Schmetterlingsgarten so zahl-reichen Falterarten, den vollständigenLebenszyklus zu durchlaufen.

VVVVVoller Leben – auch unter-oller Leben – auch unter-oller Leben – auch unter-oller Leben – auch unter-oller Leben – auch unter-irdisch…irdisch…irdisch…irdisch…irdisch…Im Schmetterlingsgarten floriert das Le-ben auch unter der Erde. Denn zur Bo-dendüngung kommen nur natürlicheSubstanzen wie Kompost oder Hornspä-ne zum Einsatz und nicht Mineraldün-ger wie Blaukorn - der nährt zwar diePflanzen, aber die Bodenlebewesen ge-hen leer aus. Nur wenn der Boden ge-nügend Zersetzungsmaterial enthält,können Milben, Springschwänze & Co.gedeihen, die sich an die sorgfältige Zer-kleinerung machen.

Im Schmetterlingsgarten bleibt der Bo-den weitgehend unversiegelt - Natur-steine statt Beton werden eingesetzt. Sokönnen die Niederschläge ungehindertin den Boden eindringen. Und in den Rit-zen und Fugen der Natursteine siedelnsich Pionierpflanzen und Kleintiere an.

Konsequent natürlichKonsequent natürlichKonsequent natürlichKonsequent natürlichKonsequent natürlichAuch die Baustoffe im Garten bestehenaus Naturmaterialien wie Holz, Steinenoder Kies, ggf. findet auch Recyclingma-terial Verwendung. PVC und imprägnier-tes Holz sind dagegen tabu ebenso wie

Torf, den Kompost oder Rindenmulch er-setzen. Auch Chemie wird im Schmet-terlingsgarten nicht eingesetzt. Dieskommt der Vielfalt von Insekten undSpinnentieren zugute, die sich im Gar-ten entfalten können. Und wenn die Ar-tenvielfalt groß ist, weben sich auchdichte Nahrungsnetze, wobei „Schädlin-ge“ auf natürliche Weise von ihren Fein-den kontrolliert werden.

WWWWWarum Sie mit Schmetter-arum Sie mit Schmetter-arum Sie mit Schmetter-arum Sie mit Schmetter-arum Sie mit Schmetter-lingstankstellen Gutes fürlingstankstellen Gutes fürlingstankstellen Gutes fürlingstankstellen Gutes fürlingstankstellen Gutes fürUmwelt und Natur tun:Umwelt und Natur tun:Umwelt und Natur tun:Umwelt und Natur tun:Umwelt und Natur tun:

Sie lassen die Zyklen von Wachsen,Werden und Vergehen zu, und ökolo-gische Kreisläufe bleiben erhalten.

Sie verwenden weitgehend Natur-Materialien im Garten.Für Erwachsene und Kinder öffnensich neue Erlebnisräume.Unsere fünf Sinne werden besondersintensiv angesprochen.Sie leisten einen erheblichen Beitragzur Artenvielfalt in der Stadt.

Aurorafalter

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Arten, die in den Garten einer Großstadteinziehen, sind hochmobile Tiere undihre Raupen können Pflanzenarten fres-sen, die häufig sind, zum Beispiel Brenn-nesseln, Disteln oder Gräser. Und sie kön-nen meist starke Schwankungen vonTemperatur oder Feuchte gut ertragen –sie sind ökologisch eher anspruchslos.Ein Schmetterling führt vier Leben: alsEi, Raupe, Puppe und Falter. Da den ers-ten drei Stadien Flügel und laufkräftigeBeine fehlen, sind sie Feinden in beson-derem Maße ausgesetzt. Gegen diesenFeinddruck hilft nur eine effektive Tar-nung oder Warnfarben, die auf ihre Gif-tigkeit hinweisen. Bis zum flugfähigenStadium des Falters lebt der Schmetter-ling eher unauffällig: Die Raupe des Klei-nen Fuchs zum Beispiel frisst an Brenn-nesseln und bleibt an ihrem sonnig-tro-ckenen Fressplatz recht gut versteckt.Der orange-schwarze Falter dagegennutzt viele verschiedene Blüten, um Nek-tar zu saugen und durchflattert dabei dieverschiedensten Gebiete.

5.5.5.5.5. TTTTTagfalterleben inagfalterleben inagfalterleben inagfalterleben inagfalterleben inBremenBremenBremenBremenBremen

Im Bremer Gebiet kommen etwa 35 Tag-falterarten vor. Die wichtigsten Futter-pflanzen für die Raupen sind Gräser,Kreuzblütler wie das Wiesenschaum-kraut, Schmetterlingsblütler oder auchganz bestimmte Pflanzenarten wie dieBrennnessel, an der zahlreiche Tagfalter-arten leben. Die Arten, die Bremen be-siedeln, nutzen zumeist Offenland oderSaumbereiche, einige sind auch auffeuchte oder trockenwarme Biotope an-gewiesen.

4.4.4.4.4. Falter der GroßstadtFalter der GroßstadtFalter der GroßstadtFalter der GroßstadtFalter der Großstadt

TTTTTagfalter sind nicht alles …agfalter sind nicht alles …agfalter sind nicht alles …agfalter sind nicht alles …agfalter sind nicht alles …Tagfalter bilden mit 193 Arten inDeutschland nur einen kleinen Teil in-nerhalb der riesigen Tiergruppe derSchmetterlinge. Zu ihnen gehören auchdie Nachtfalter, die meist in der Däm-merung oder nachts aktiv sind, und diewir nur selten beobachten können. Tag-und Nachtfalter bilden die Gruppe derso genannten Großschmetterlinge, vondenen es in Deutschland circa 2.500 Ar-ten gibt. Aus weiteren etwa 2.000 Artenbesteht die Gruppe der Kleinschmetter-linge, die zwar körperlich winzig, dochan Artenreichtum riesig sind.

ErErErErErwarwarwarwarwarten Sie nicht zu viel…ten Sie nicht zu viel…ten Sie nicht zu viel…ten Sie nicht zu viel…ten Sie nicht zu viel…Zu hohe Erwartungen an die Falterbe-siedlung im Garten müssen wir dämp-fen: Jedes Stadtgebiet setzt dem Reich-tum an Schmetterlingsarten gewisseGrenzen. Denn die Spezialisten unter ih-nen, die Moore, Wälder oder Feuchtwie-sen bewohnen, werden in Gärten kaumeinfliegen, weil sie ein ganz bestimmtesÖkoklima und oft große Flächen brau-chen. Sie bilden in ihren Lebensräumenmehr oder weniger geschlossene Popu-lationen. Und da viele diese Biotopeimmer kleiner, isolierter und seltenerwerden, sind die Bestände zahlreicherArten in den letzten Jahrzehnten starkzurückgegangen. Unser kühles norddeut-sches Flachland ist im Vergleich zu Süd-deutschland an Falterarten eher arm.Nichtsdestotrotz wird Ihr Garten zahl-reichen Falterarten eine Heimat bieten,auch wenn es nicht gerade Seltenheitenoder gefährdete Arten sind. Die meisten

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Einige typische TEinige typische TEinige typische TEinige typische TEinige typische Tagfalteraragfalteraragfalteraragfalteraragfalterarten im Siedlungsbereichten im Siedlungsbereichten im Siedlungsbereichten im Siedlungsbereichten im Siedlungsbereich

C-Falter Tagpfauenauge

Kleiner Feuerfalter Admiral

Hauhechelbläuling Zitronenfalter

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6.6.6.6.6. Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-Schmetterlingstank-stellen einrichtenstellen einrichtenstellen einrichtenstellen einrichtenstellen einrichten

Das „Set“ an Pflanzenarten im Gartenmuss stimmen, damit ihn Schmetterlin-ge besiedeln. Wenn in ihm offene Berei-che, Säume, Waldelemente, feuchte undtrockene Bereiche zugleich sind, kann ereine hohe Vielfalt an Tagfalterarten be-herbergen. Dies gibt allerdings nicht je-der Garten her – weil er nicht groß genugist oder weil die Standortbedingungennicht vielfältig genug sind.Um in Ihrem Garten Schmetterlingstank-stellen einzurichten, öffnet sich ein brei-tes Spektrum von Möglichkeiten. Esreicht von „kinderleicht“ bis „Knochen-arbeit“. Wir wollen Ihnen im Folgendeneinige Möglichkeiten zeigen. In der ein-fachsten Variante belassen Sie im Gar-ten ein paar „Wildnisecken“ und auchTotholz oder Reisighaufen. Die entschei-dende Förderung besteht hier im Nichts-tun! Etwas schwieriger kann es werden,wenn Sie Wildblumenwiesen anlegenoder einen Saum von heimischen Stau-den vor Ihrer Hecke pflanzen. Und einegesamte Hecke neu anzulegen, machtnicht nur Arbeit, sondern kann auch rich-tig Geld kosten.Wir zeigen im Folgenden, wie Sie sichdas Passende und Ihrem Garten Gemä-ße zusammenstellen können. Dabei kön-nen Sie im Laufe von Jahren den Gartenauch schrittweise für Schmetterlinge„optimieren“. Die perfekte Lösung wäre,solche Pflanzen in großer Artenzahl aus-zuwählen, die zum Boden in Ihrem Gar-ten und seinem Kleinklima passen. Dabeihilft Ihnen Tabelle 5 auf Seite 34. DiePflanzen müssen allerdings an geeigne-

ten Stellen im Garten platziert werden,damit Sie keine Enttäuschungen erleben:Stehen zum Beispiel Rosen an zu feuch-ten, schattigen Orten, werden sie kaumblühen und schnell von Pilzen befallen.Ein Efeu wird an einem sonnigen Platzdagegen nicht richtig gedeihen.

7.7.7.7.7. TTTTTankstellentypen:ankstellentypen:ankstellentypen:ankstellentypen:ankstellentypen:VVVVVon Super plus bison Super plus bison Super plus bison Super plus bison Super plus bisDieselDieselDieselDieselDiesel

Sie müssen Ihren Garten nicht komplettumgestalten. Wir bieten Ihnen im Fol-genden „Bausteine“ an, die Schmetter-lingen verschiedenen „Stoff“ bieten,gleichsam Super, Normal oder Diesel, jenachdem was ihr Lebensmotor braucht.Der „Treibstoff“ ist dabei jedoch nicht nurdie Nektarflüssigkeit, sondern auch diefeste Nahrung in Form lebender Pflan-zenmasse für die Raupen.Bei einer Vielzahl von Schmetterlings-tankstellen im Garten entsteht etwas,das mehr ist als die Summe seiner Teile:Kommen Teich, Hecke, Steinhaufen oderWildblumenwiese auf kleiner Fläche zu-sammen, verzahnen sich die Lebensge-meinschaften und es siedeln sich Artenim Garten an, die auf dieses enge Ne-beneinander von Biotopen angewiesensind.

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1. Wildnisecken 2. Blumenwiesen

3. Hecken und Gehölze

4. Staudenbeete 5. Totholz und Reisighaufen

6. Fassade 7. Balkon

Schmetterlingstankstellen im ÜberblickSchmetterlingstankstellen im ÜberblickSchmetterlingstankstellen im ÜberblickSchmetterlingstankstellen im ÜberblickSchmetterlingstankstellen im Überblick

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Schmetterlingstankstelle 1:Schmetterlingstankstelle 1:Schmetterlingstankstelle 1:Schmetterlingstankstelle 1:Schmetterlingstankstelle 1:WildniseckenWildniseckenWildniseckenWildniseckenWildnisecken

Einige Teilbereiche Ihres Gartens könnenganz sich selbst überlassen werden. Wasauf den ersten oberflächlichen Blick „un-ordentlich“ aussieht, entpuppt sich aufden zweiten Blick als äußerst vielfältigund komplex. In solchen Wildniseckenkann sich meist eine große Zahl von Rau-pen ernähren. Auf nährstoffreichen Bö-den werden sich besonders Brennnesselnund Disteln einstellen, die für die Raupenmehrerer Tagfalterarten eine wichtigeNahrung bilden. Brennnesseln gedeihenim Garten besonders gut in der Nähe vonKomposthaufen. Sie können Brennnes-seln aber auch im Herbst oder Frühjahrin der näheren Umgebung suchen undanpflanzen: Schneiden Sie im Septemberoder Oktober 5 cm lange Wurzelstückeab und verpflanzen Sie diese. Im Früh-jahr können Sie auch die ganze Pflanze

Eine Wildnisecke, die nicht gepflegtwird.

Die Ackerkratzdistel wird vonzahlreichen Faltern besucht.

ausgraben und samt Erdballen eingraben.Um den Wildwuchs in Grenzen zu hal-ten, pflanzen Sie die Nesseln in einenContainer ohne Boden.Auch Disteln bilden attraktive Blütenan-gebote für Schmetterlinge, aber auchzahlreiche weitere Insektenarten. Diebekannteste Art, die als Raupe gern Dis-teln nutzt, ist der Distelfalter. Es kannallerdings sein, dass es mit dem Distel-bestand im Garten schnell des Gutenzuviel wird. Das Abschneiden der Distel-köpfe ist besonders wirksam, denn dieStaude mag es nicht, wenn sie geköpftwird. Wenn Sie dies tun, bevor sie zurBlüte kommt, haben sich noch keine Sa-men gebildet, und die Disteln können sichnicht vermehren.

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Schmetterlingstankstelle 2:Schmetterlingstankstelle 2:Schmetterlingstankstelle 2:Schmetterlingstankstelle 2:Schmetterlingstankstelle 2:WildblumenwiesenWildblumenwiesenWildblumenwiesenWildblumenwiesenWildblumenwiesenDer Rasen ist eine höchst simple Pflan-zengemeinschaft, die fast nur aus Grä-sern besteht. In der Wiese hingegen mi-schen sich Gräser mit zahlreichen Kräu-tern oder auch Binsen und Seggen. DieWiese ist also wesentlich artenreicherund bietet weit mehr Strukturvielfalt alsein Rasen.Vier Typen von Wildblumenwiesen sindfür Falter besonders wertvoll: 1) die nassebis feuchte Variante, 2) die nährstoff-reiche mittelfeuchte Fettwiese, 3) dienährstoffarme trockene Magerwiese undschließlich 4) der Schotterrasen, der ex-trem trocken ist und auf steinig-kiesi-gem Substrat gedeiht. Je größer der Gar-ten ist und je mehr Gefälle er hat, destoeher lässt sich auf ihm ein Gradient vonnass bis trocken anlegen, in dem drei bis

Brennnesseln sind Futterpflanzen fürdie Raupen meherer Tagfalterarten inBremen.

vier dieser Typen verwirklicht werden kön-nen. In kleinen oder ebenen Gärten sinddie Möglichkeiten dagegen naturgemäßeingeschränkt.Eine Blumenwiese im Garten stellt eineSchmetterlingstankstelle dar, die beson-ders viel bietet: In ihr stehen von Früh-jahr bis Herbst zahlreiche Blüten ver-schiedenster Farben, dazwischen Gräserund Kräuter, an denen sich Eier, Raupenund Puppen entwickeln. Im Gegensatzzum Rasen wird die Blumenwiese weitseltener gemäht und soll möglichst nichtbetreten werden. Sie haben aber dieMöglichkeit, einen Pfad oder eine Spiel-fläche für Kinder in der Wiese anzule-gen.Da die wildlebenden Pflanzenarten meistmehr Nektar als die Zuchtformen bie-ten, sollten Sie ihnen den Vorzug geben.Einige der in Tabelle 5 (Seite 34) genann-ten Pflanzenarten sind auch bedeutsa-me Raupenfutterpflanzen: Wildblumen-wiesen tragen deshalb nachhaltig zumSchutz von Faltern bei.Bei der Ansaat einer Blumenwiese ist je-doch in vielen Fällen der Boden im Gar-ten sehr nährstoffreich. Dies hat zur Fol-ge, dass sich in der Regel schnell einedichte, filzige Grasnarbe entwickelt, dieden meisten Samen der Blumenwiesekeine Chance lässt. Bei zu nährstoffrei-chem Boden besteht die Gefahr, dasseine Graswüste entsteht, in der sichWildblumen nicht entfalten können. Siemüssen deshalb oft den alten Rasen ab-tragen und den Boden mit Sand ausma-gern.Jede Wiese ist ein Unikat! Durch ver-schiedene Mähzeiten im Jahr entwickeltsich jede Wiese zu einer jeweils anderen.Je nach Wiesentyp können Sie auspro-

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aus der Dachrinne am Rande zuleiten,wird sich eine Feucht- oder Nasswieseentwickeln. Die in Tabelle 5 (Seite 34)genannten höherwüchsigen Stauden wieGemeiner Wasserdost stellen Tankstellenfür eine große Zahl von Faltern dar. In derFeucht- und Nasswiese gedeihen jedochnicht nur attraktive Blüten, sondern auchhochwüchsige Gräser wie Schilf.

FettwieseFettwieseFettwieseFettwieseFettwieseDie Böden im Bremer Gebiet sindmeistens nährstoffreich. Ist der Boden inIhrem Garten lehmig, kann sich auf ihmeine Fettwiese entwickeln (fett bedeu-tet hier nährstoffreich). Sie könnenallerdings den Boden auch abmagern,wenn Sie Sand oder Kies beimischen und

bieren, welche Mähtermine für Faltergünstig sind. Mähen Sie am besten inEtappen, zum Beispiel über 2-4 Wochenverteilt. Generell gilt: Je magerer eineWiese ist, desto später im Jahr muss siegeschnitten werden. Je nährstoffreichersie ist, desto früher im Jahr.Um eine Wildblumenwiese anzulegen,können Sie entweder bestimmte Arteneinsäen, einpflanzen (s. Tabelle 5, Seite34) oder Mischungen kaufen, bei denenallerdings nicht immer „falterfreundli-che“ Pflanzenarten dabei sind. Eine Mi-schung aus Samen, aus denen fürSchmetterlinge geeignete Pflanzen kei-men, erhalten Sie auch beim BUND-La-den für 1 Euro pro Tüte, weitere Bezugs-adressen auf Seite 40.Sie haben folgende Möglichkeiten, Wild-blumenwiesen zu gestalten:1. Den vorhandenen Rasen seltener

mähen. Dann dauert es allerdings 5-10 Jahre, bis eine artenreiche Wiesedaraus entsteht.

2. Im bestehenden Rasen einzelne„Inseln“ schaffen. Dort Grassodenstechen und nicht zu kleine Pflanzenauspflanzen.

3. Grassoden auf großer Fläche ausste-chen und eine Sandschicht einbringen.Die Fläche dann sich selbst überlassenoder Arten der Magerwiese im Mai/Juni aussäen oder pflanzen.

Feucht- und NasswieseFeucht- und NasswieseFeucht- und NasswieseFeucht- und NasswieseFeucht- und NasswieseWenn Ihr Garten über einen Teich (mitflachen Uferzonen!) verfügt, kann er ineine Nasswiese übergehen. Ist der Bo-den in Ihrem Garten sehr nährstoffreich,wird die Artenvielfalt enorm gesteigert,wenn er feucht gehalten oder zugewäs-sert wird. Wenn Sie zum Beispiel Wasser

Feuchtwiese mit Scharfem Hahnenfußund Kuckuckslichtnelke

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die Fettwiese in Richtung Magerwieseverändern (s. unten).Auch bei der Fettwiese besteht die Ge-fahr, dass sich auf Dauer nur wenigePflanzenarten durchsetzen. Da viele Gar-tenböden überdüngt sind, kann wieder-holtes Einsäen nötig sein. Um eine gro-ße Artenvielfalt zu erreichen, pflanzenSie am besten gekaufte Arten an undsäen zwischen ihnen aus. Die Fettwiesemuss etwa zwei bis drei Mal im Jahr ge-mäht werden, da sie sehr wüchsig ist.Am besten, Sie mähen zu zeitlich ver-setzten Terminen, dann können Tiere aufungemähte Flächen ausweichen. DasMähgut sollte entfernt werden, umNährstoffe aus den Flächen zu entfer-nen.

Blutweiderich

Wichtige Falterpflanzen in Feucht- und NasswiesenWichtige Falterpflanzen in Feucht- und NasswiesenWichtige Falterpflanzen in Feucht- und NasswiesenWichtige Falterpflanzen in Feucht- und NasswiesenWichtige Falterpflanzen in Feucht- und Nasswiesen

Wiesenschaumkraut

MagerMagerMagerMagerMagerwiesewiesewiesewiesewieseAuf nährstoffarmem, sandigem Boden,der viel Sonne bekommt, kann eine Ma-gerwiese gedeihen. Säen Sie entwedereine Mischung verschiedener Blumen-arten nach Tabelle 5 (S. 35) ein oder pflan-zen Sie inselartig Ihre Lieblingspflanzendazwischen. Wichtig ist eine ca. 15 cmSchicht aus grobem Schotter als Draina-ge, darüber kommt eine Mischung aus2/5 Lehm, 1/5 Rindenmulch bzw. Schred-dergut (keine Nadelholzrinde!) und 2/5grobem Sand. Da die meisten Pflanzenar-ten trittempfindlich sind, sollten Sie dieMagerwiese nicht betreten, Sie könnenaber einen Pfad hindurch anlegen. DieMagerwiese braucht nur eine Mahd proJahr, auch hier können Sie zeitlich ver-setzt mähen.

Mädesüß

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SchotterrasenSchotterrasenSchotterrasenSchotterrasenSchotterrasenRohe Böden wie Kies oder Schotter sindin der Regel nicht nur nährstoffarm, sietrocknen auch schnell aus. Auf ihnengedeiht eine einzigartige artenreiche Flo-ra, die an die extremen Bedingungen an-gepasst ist. Sie können zum Beispiel IhreHofeinfahrt, den Parkplatz oder Fußwege

im Garten in einen blumenreichen Schot-terrasen verwandeln. Besonders Falter dersandig-trockenen Lebensräume könnensich hier einstellen. Statt Gartenflächenmit Betonwegen und -fliesen zu versie-geln, bieten sich folgende Beläge an:

Magerwiese mit Kartäusernelke, Gelber Resede, Moschusmalve und Ochsenauge

Pflanzen der FettwiesenPflanzen der FettwiesenPflanzen der FettwiesenPflanzen der FettwiesenPflanzen der Fettwiesen

Großer Sauerampfer Hunds-Veilchen

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Kies: Wasser kann leicht versickern undam Rande des Kiesweges könnenTrockenpflanzen wachsen.Steinmehl: Die Wege werden hart undlassen sich befahren.NatursteinpflasterPorenpflaster

Gewöhnlicher Hornklee Traubenkropf-Leimkraut

Pflanzen der MagerPflanzen der MagerPflanzen der MagerPflanzen der MagerPflanzen der Magerwiesenwiesenwiesenwiesenwiesen

Weiße Fetthenne Wundklee

Pflanzen der SchotterrasenPflanzen der SchotterrasenPflanzen der SchotterrasenPflanzen der SchotterrasenPflanzen der Schotterrasen

Praxistipps für SchotterrasenPraxistipps für SchotterrasenPraxistipps für SchotterrasenPraxistipps für SchotterrasenPraxistipps für SchotterrasenEinen Unterbau aus 20-30 cm Kies odergrobem Schotter anlegen.Darüber kommt eine feine Deckschichtaus 10 cm feinem Schotter.In diese Schicht mit dem Rechen einedünne Lage sterilen Grünkompost oderRindenhumus einmischen.

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Schotterrasen

Den Belag mit Rüttelplatte oderHandstampfer verdichten.Entweder eine spezielle Mischung fürBlumen-Schotterrasen einsäen, die Sieüber die Mitgliedsfirmen des Naturgar-ten e.V. beziehen können (Seite 40) oderPflanzen aus Tabelle 5 (Seite 34).

Schmetterlingstankstelle 3:Schmetterlingstankstelle 3:Schmetterlingstankstelle 3:Schmetterlingstankstelle 3:Schmetterlingstankstelle 3:Hecken, Gehölzgruppen,Hecken, Gehölzgruppen,Hecken, Gehölzgruppen,Hecken, Gehölzgruppen,Hecken, Gehölzgruppen,EinzelsträucherEinzelsträucherEinzelsträucherEinzelsträucherEinzelsträucher

Heimische Gehölze im Garten sind ent-scheidende Förderer des Artenreichtums.Hecken, kleinere Gruppen von Gehölzenoder einzelne Sträucher geben dem Gar-ten eine strukturreiche Gliederung: Siebilden optische Kontraste zu Blumen-beeten oder grenzen Ihren Garten wirk-sam nach außen ab. Gehölze aus heimi-schen Arten werten den Garten ökolo-gisch entscheidend auf, da sie unzählige

Wichtige Pflanzen der HeckenWichtige Pflanzen der HeckenWichtige Pflanzen der HeckenWichtige Pflanzen der HeckenWichtige Pflanzen der Hecken

Schlehe

Stieleiche

Faulbaum

Kreuzdorn

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Tier- und Pflanzenarten fördern undzugleich Schatten und Feuchte spenden.Hecken bieten allen Lebensphasen derSchmetterlinge wichtige Ruheplätze, dasie dort vor Hitze oder Feinden geschütztsind.Heimische Sträucher stellen weiterhinein besonders reichhaltiges Nektarange-bot für Falter, und zahlreiche Raupen fin-den hier geeignete Futterpflanzen. ImDurchschnitt kommen auf heimischenGehölzen 5-6 mal mehr Kleinschmetter-lingsarten vor als auf fremdländischen.Die Raupen wiederum sind im Frühjahrwichtige Nahrung für die Jungen vielerSingvogelarten. Natürlich schaffen He-cken und Gehölze für die Vogelwelt auchzahlreiche Nistmöglichkeiten.

Flexible GestaltungFlexible GestaltungFlexible GestaltungFlexible GestaltungFlexible GestaltungJe nach Platz können Sie sich für eineganze Hecke, Strauchgruppen oder Ein-zelsträucher entscheiden. Tabelle 5 (Sei-te 35) zeigt eine relativ große Zahl geeig-neter Gehölze, deren Ansprüche an Bo-den und Feuchte sehr unterschiedlichsind. Um die biologische Vielfalt im Gar-ten zu fördern, sind Mischhecken beson-ders günstig.

Versuchen Sie deshalb, möglichst vieleverschiedene Gehölzarten anzupflanzen.Bei der Auswahl ist es wichtig, die spä-tere Größe der Bäume zu beachten.Besonders in Vorgärten dürfen sie nichtzu hoch hinaus, sonst müssten sie baldwieder gefällt werden! Günstig ist beiHecken ein buchtiger Verlauf: Dies er-höht die Vielfalt im Garten, auch was denWechsel von Sonnen- und Schattenbe-dingungen betrifft. Alle 2-3 Jahre mussunter den Hecken gemäht werden. Sie

sollten zwar das Mähgut entfernen, nichtaber das Laub, außer wenn der Standortausgehagert werden soll. Aus demSchattenbereich müssen Sie außerdemab und zu das Unterholz herausschnei-den.Ein „Schmetterlingsmagnet“ ist derBuddleja-Strauch, auch Sommer- oderSchmetterlingsflieder genannt. SeineFunktion in Gärten ist jedoch problema-tisch: Er spendet zwar in großen Men-gen Nektar und lockt zahlreiche Falteran, doch handelt es sich um eine exoti-sche Art, an der sich keine Raupe entwi-ckeln kann. Zugleich wirkt der Strauchleider manchmal auch auf Räuber wieMeisen „magnetisch“: Sie sammeln dortoft Schmetterlinge in großen Mengen ab.

PraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsHecken sollten, wenn es geht, mehrereMeter breit sein, es reichen auch 50cm.Sie sollten möglichst Sträucherwählen, die auch in der näherenUmgebung wachsen.Es ist besser, im Herbst oder anfrostfreien Wintertagen zu pflanzen alsim Frühjahr. Dann kann sich die Erdebesser setzen und es muss wenigergewässert werden.Versuchen Sie die verschiedenen Arteneiner Wildstrauchhecke vielfältig undabwechslungsreich zu setzen: nicht nurin schnurgerader Linie, sondern ein-oder mehrreihig, mit Einbuchtungenund Kurven. Höher werdende Gehölzesollten in der Mitte stehen, niedrigeream Rande.Zum Anlegen einer Hecke einenPflanzgraben ausheben, der doppelt sobreit und doppelt so tief ist wie der

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Pflanzenwurzelballen. Den ausgehobenenBoden mit Sand oder Lavagranulatmischen und ggf. organischen Düngereinarbeiten (z.B. Kompost oderHornspäne)Die Pflanzen, die in die Hecke sollen,um ein Drittel oder auf die Hälfteeinkürzen. Dies erleichtert dasAnwachsen.Die Gehölze gleichmäßig im Pflanzgra-ben verteilen, so dass sich die Seiten-triebe gerade berühren.Rütteln Sie die Pflanzen beim Auffül-

Staudenbeet auf magerem TStaudenbeet auf magerem TStaudenbeet auf magerem TStaudenbeet auf magerem TStaudenbeet auf magerem Trockenstandorrockenstandorrockenstandorrockenstandorrockenstandorttttt

Wiesenschafgarbe Echtes Lungenkraut Knoblauchrauke

Gewöhnlicher NatternkopfPflanzen für Staudenbeete

len des Pflanzgrabens und treten Siedas Erdgemisch gut an, um Hohlräumezu vermeiden.Einen Gießwall anlegen und diePflanzen gut angießen.Den Pflanzbereich mit Mulch abde-cken, um ein Austrocknen des Bodenszu vermeiden und die Jungpflanzennicht von anderen Kräutern überwu-chern zu lassen. Die Mulchdecke kannaus Stroh, abgeschnittenen Wildkräu-tern, Gras, Laub, Gemüseresten oderRinde bestehen.

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Wenn Sie die Sträucher zurückschnei-den, werden sie kräftiger und dichter.Doch ein massiver Rückschnitt brauchtnicht öfter als alle 5-15 Jahre erfolgen.Schnittgut können Sie als Reisighaufenaufschichten.In die Nähe einer Heckenpflanzungpasst eine Wildnisecke bzw. einStaudenbeet (s. Seite 14 und 23 ff).

Schmetterlingstankstelle 4:Schmetterlingstankstelle 4:Schmetterlingstankstelle 4:Schmetterlingstankstelle 4:Schmetterlingstankstelle 4:StaudenbeeteStaudenbeeteStaudenbeeteStaudenbeeteStaudenbeeteStaudenbeete mit ihrem Blütenreichtum,der meist schon auf große Entfernungzu sehen ist, geben dem Garten nicht nureinen fantastischen Anblick, sie lockenvor allem Falter an, die auf der Suchenach Nektar sind. Als Raupenfutterpflan-zen spielen sie allerdings keine so be-deutende Rolle wie Wildblumenwiesen.In Tabelle 5 (Seite 36-37) unterscheidenwir zwischen Stauden, die sonnige, halb-schattige und schattige Bereiche bevor-zugen. Viele der Arten, die in der Sonnewachsen, können Sie auch auf dem son-nigen Balkon halten. Arten des Schat-tens und Halbschattens können Sie anHecken, Gehölzen oder vor Wänden,Mauern oder Zäunen platzieren, teilsauch auf schattigen Stellen auf dem Bal-kon halten. Da es im Innern der Heckenzu schattig ist, sollten Staudenbeete nuram Rande gepflanzt werden. Im Gegen-satz zu den Wildnisecken müssen Siediese Beete jedoch ansäen oder anpflan-zen.

Im Schatten von Hecken undIm Schatten von Hecken undIm Schatten von Hecken undIm Schatten von Hecken undIm Schatten von Hecken undGehölzgruppenGehölzgruppenGehölzgruppenGehölzgruppenGehölzgruppenAuch wenn es unter frisch gepflanztenGehölzen zunächst kahl bleibt, wird sich

vor ihnen im Frühling und im Sommereine reiche Gras- und Krautflora entfal-ten. Dort wechseln Sonne und Schattenoft ab – Bedingungen, die nur Pflanzen-und Tierarten ertragen, die auf solcheWechsel eingestellt sind.Der Schattenbereich der Gehölze brauchtnur wenig Pflege. Deshalb sind diese Flä-chen auch weitgehend ungestört undzahlreiche Tiere halten sich dort auf, diein verholzten Stängeln oder in der Laubs-treu überwintern können. Der Gehölz-saum ist somit ein wichtiges Element imGarten - zum Beispiel für Heuschreckenund eine Fülle von Blütenbesuchern.Falls Ihr Garten für eine Wildblumenwie-se zu klein ist, können Sie dennoch ei-nen Blütenzauber schaffen, der fürSchmetterlinge äußerst attraktiv ist, in-dem Sie die unten genannten Pflanzen-arten kultivieren. Diese bieten zwar nurüberwiegend Nektar, doch sie locken vie-le Falter an. Ein solcher Blütenbestandim Garten ist immer noch besser alsnichts. Folgende Arten empfehlen sichfür Tagfalter besonders:

BlaukissenFelsensteinkrautGoldlackWiesenschaumkrautMondvioleKatzenminzeLavendelThymianOreganoFetthenneNeubelgische Aster

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Je nach Platz können Sie sich für Einzel-stauden, Staudengruppen oder ganzeLebensgemeinschaften aus Stauden ent-scheiden. Bei wenig Platz empfiehlt essich, einzelne Stauden zu pflanzen, dieoft auch zwischen andere Gartenpflan-zen passen. Einzelstauden lassen sichauch in Kästen oder Trögen halten. Siekönnen Staudengruppen bilden, indemSie mehrere Wildstaudenarten mit ähn-lichen Standortansprüchen gemeinsampflanzen. Samen oder vorgezogenePflänzchen können Sie in Samenhand-lungen oder Gärtnereien kaufen (s. Seite40). Den Samenpackungen liegen in derRegel auch Anleitungen zur Aussaat bei,so dass wir hier auf Details zur Pflege ein-zelner Arten verzichten.

Im Schatten von WändenIm Schatten von WändenIm Schatten von WändenIm Schatten von WändenIm Schatten von Wändenund Zäunenund Zäunenund Zäunenund Zäunenund ZäunenManche Standorte im Garten liegen imSchatten von Mauern, Gebäuden oderZäunen. Im Gegensatz zu Schatten-standorten unter Gebüsch können Re-gen und Schnee solche Stellen ungehin-dert befeuchten. Dies garantiert ihneneine gewisse Mindestfeuchte, währendunter Baumkronen und Gehölzen dasLaubdach die Niederschläge weitgehendabfängt.

Im Schatten von Wänden und Zäunenkann sich eine austrocknungsempfind-liche Tierwelt ansiedeln, wie zum Bei-spiel Erdkröten und Grasfrösche. Je viel-gestaltiger der Schattenbereich ausge-bildet ist, desto mehr bietet er der Tier-welt. Der Pflegebedarf ist generell ge-ring. Verwenden Sie am besten Früh-lingsblüher, die schattentolerant sindund unterirdisch überwintern oder win-tergrüne Arten.

Schmetterlingstankstelle 5:Schmetterlingstankstelle 5:Schmetterlingstankstelle 5:Schmetterlingstankstelle 5:Schmetterlingstankstelle 5:Die FassadeDie FassadeDie FassadeDie FassadeDie FassadeKletterpflanzen an der Hauswand ausArten wie Waldrebe, Wald-Geißblattoder Wildem Wein sind attraktive Stel-len für Raupen und Falter und dienenihnen auch zur Überwinterung. Eine Son-derform der Gartenwand ist die Pergola:ein Laubengang oder auch nur ein verti-kaler Ständer mit horizontalen Balken.Die Pergola sorgt für faszinierende Licht-effekte und reizvolle Schatten und lässtsich durch die Kletterpflanzen aus Tabel-le 5 (Seite 37) begrünen.

Begrünte Fassade

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Schmetterlingstankstelle 6:Schmetterlingstankstelle 6:Schmetterlingstankstelle 6:Schmetterlingstankstelle 6:Schmetterlingstankstelle 6:TTTTTot- und Altholz, Reisighaufenot- und Altholz, Reisighaufenot- und Altholz, Reisighaufenot- und Altholz, Reisighaufenot- und Altholz, ReisighaufenAlte oder tote Bäume, Haufen aus Stei-nen oder Reisig sind geeignete Winter-quartiere für zahlreiche Tierarten, darun-ter auch mehrere Schmetterlingsarten.Ob Buchen oder Eichen, dünne Zweigeoder dicke Stämme, frisches oder vermo-derndes Holz – Gehölzarten, Strukturtei-le und Zerfallsstadien haben ihre jeweilseigene Tierwelt. Auch ob Bäume im Schat-ten oder in der Sonne stehen, spielt fürdie Besiedlung eine wichtige Rolle. Jemehr Vielfalt der Garten bietet, desto ar-tenreicher wird er sein.

PraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsAbsterbende Bäume sollten Sie nichtkomplett fällen, sondern vermodernlassen. Faulende Äste, die gefährlichwerden, können Sie einkürzen.Abfälle, die beim Schneiden vonBäumen anfallen, können Sie zuHolzhaufen sammeln. Zur Verschöne-rung können Sie am Rande desHaufens Sträucher und Blumen derWaldränder pflanzen wie zum BeispielHimbeere oder Schwarzen Holunder.Sie können aus den Abfällen auch eineganz besondere Hecke formen, die sogenannte Schnittholz- oder Benjeshe-cke. Sie wird gern von Vögeln ange-nommen: Schlagen Sie zwei Reihenvon Holzpfosten in die Erde und füllenSie die Zwischenräume mit demSchnittmaterial auf. Sie können IhreHecken auch ökologisch aufwerten,wenn Sie Schnittholz oder Reisig in siehineinbringen.Aus einem großen Stück Totholz könnenSie eine Sitzgelegenheit oder einenStellplatz für große Blumentöpfe machen.

Schmetterlingstankstelle 7:Schmetterlingstankstelle 7:Schmetterlingstankstelle 7:Schmetterlingstankstelle 7:Schmetterlingstankstelle 7:Der BalkonDer BalkonDer BalkonDer BalkonDer BalkonAuf einem Balkon kann eine bedeutsa-me Tank- und Raststätte für Falter ent-stehen: Kletterpflanzen, die daran ran-ken, können den Tieren als Ruheplätzedienen. Blüten in Blumenkästen beson-ders von Majoran, Arzneithymian undWildnelken wirken attraktiv auf Schmet-terlinge.

PraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsKübel oder Töpfe auf dem Balkon solltenmöglichst groß sein, weil dann dasMikroklima im Boden stabiler ist und sichbei langen Trockenperioden die Feuchtig-keit länger hält. Auch die Wurzeln habendann mehr Platz, und die Pflanzen könneninsgesamt besser gedeihen. Damit es imWinter nicht zu Frostschäden kommt,sollten Sie die Gefäße auf Holzlattenstellen, die für gute Drainage sorgen.Die Töpfe für Ihre Balkonpflanzen solltenfrosthart sein und deshalb aus Ton, Metalloder Plastik bestehen. Verwenden Siekeine Blumenerde, sondern mischen Siezur Hälfte Sand mit Rindenhumus bzw.Kompost an.Pflanzen Sie auf dem Balkon möglichstviele Wildstauden und -kräuter. Damithelfen Sie nicht nur der Falterwelt,sondern zum Beispiel auch einergroßen Zahl von Wildbienenarten.

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8.8.8.8.8. Besondere GarBesondere GarBesondere GarBesondere GarBesondere Garten-ten-ten-ten-ten-elementeelementeelementeelementeelemente

Einige „Bausteine“ im Garten, die wir imFolgenden darstellen, reichern ihn nochweiter an, verlangen aber einen relativgroßen Aufwand.

MoorbereicheMoorbereicheMoorbereicheMoorbereicheMoorbereicheHeimische Zwergsträucher saurer Bödenwie Heidelbeere, Rauschbeere undBesenheide bieten einer eigenen Schmet-terlingsfauna Raupenfutterpflanzen undNektarangebote. Das Pfeifengras ist einebedeutsame Futterpflanze für die Rau-pen des Spiegelfleck-Dickkopffalters, derauch im Bremer Raum Feuchtgebietebesiedelt. Allerdings ist ein Miniaturmoorim Garten nur mit erheblichem Aufwandzu realisieren: Wie bei einem Gartenteichmuss der Untergrund mit einer Folie ab-gedichtet werden, und das Wasser mussnährstoffarm, weich und sauer sein. Wersich an diese Herausforderung wagt, er-hält wertvolle Tipps in dem Buch vonErich Meier: Das Moor im eigenen Garten(s. Literaturliste S. 41).

Der GarDer GarDer GarDer GarDer GartenteichtenteichtenteichtenteichtenteichDer Gartenteich kann den „Endpunkt“einer Nass- und Feuchtwiese bilden (s.Seite 16). Die Anlage eines Gartenteichsist lohnend, aber auch recht aufwändig.Tipps bekommen Sie in den Büchern, diein der Literaturliste genannt werden (Sei-te 41).

Heidevegetation als Dachbegrünung Gartenteich mit Blumenbeet

Tabelle 1: Pflanzen für Moorberei-che im Garten:

HeidelbeereBesenheide

RauschbeereGewöhnliches Pfeifengras

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Die KräuterspiraleDie KräuterspiraleDie KräuterspiraleDie KräuterspiraleDie KräuterspiraleMit der Kräuterspirale entsteht aufkleinstem Raum ein Element, das unse-re Sinne in ganz besonderer Weise an-spricht. Sie schafft einen ökologischenGradienten von feucht bis trocken undbietet zahlreichen Blütenbesuchern Nek-tar. Die Kräuterspirale verläuft schne-ckenförmig und steigt dabei sanft an.Aufgeschichtete Steine legen die Kon-turen fest. Unten am Fuß der Spirale kön-nen Sie einen kleinen Teich anlegen. Dortist der Boden noch sehr feucht, aufstei-gend wird er immer trockener.

PraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsIhre Kräuterspirale sollte mindestens 2 mDurchmesser haben und 100-120 cmhoch sein. Dazu ist eine Grundfläche vonetwa 5 Quadratmetern erforderlich.Bei einer Kräuterspirale besteht dieGefahr, dass sich einzelne Kräuter breitmachen und andere zurückdrängen.Deshalb sind zwergwüchsige Formenwie Busch-Oregano, Kissen-Thymianoder Busch-Lavendel sinnvoll.Ein ganzes Paket von geeignetenKräutern samt Bauanleitung könnenSie unter www.genuss-garten.de onlinebestellen (zum Preis von 50,- Euro).

VVVVVorgarorgarorgarorgarorgartententententenEin Vorgarten ist durchaus wichtig für dasStadtklima. Pflanzen verdunsten Wasserund üben so eine kühlende Wirkung aus.Das dichte Blattwerk bindet Staubparti-kel aus der Luft. Auf den Wegen oder derZufahrt kann bei großen Fugen und ei-nem durchlässigen Kiesbett das Wassergut versickern, und die Bodenversiege-lung wird vermindert.

Kräuterspirale

PraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsPraxistippsDie Natur kennt die gerade Linie nicht!Schaffen Sie deshalb versetzte Wege,Rundungen oder Winkel mit Drehun-gen.Je nach Größe und Standorteigen-schaften können Sie im Vorgarten dieoben genannten Typen von Schmetter-lingstankstellen unterbringen.Beim Vorgarten, dem Bindegliedzwischen Straße und Haus, kann eineHecke oder ein berankter Zaun einenÜbergang schaffen. Die Verbindungzum Haus lässt sich mit einer berank-ten Pergola oder einer begrünten Wandgestalten.

Für sehr kleine Gärten wie in Reihen-haussiedlungen oder in kleinen Flächender Bremer Innenstadt empfehlen wirPflanzenarten in Tabelle 2 (Seite 28), dieden besiedelten Bereich der Stadt erheb-lich für Schmetterlinge aufwerten kön-nen. Die ausgewählten Arten haben dabeiden Vorteil, dass sie nicht zu hoch wer-den (und damit die Sicht nehmen), nichtzu viel Laub abwerfen, nicht wuchern,ungiftig (wichtig für Kinder!) und zudembesonders pflegeleicht und gut zu ver-mehren sind.

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Tabelle 2: Zusatzpflanzungen fürReihenhausgärten

Schlehe (sollte freistehen!)BrombeereHimbeere

BesenginsterHängebirke

LigusterGartenapfel

Roter HartriegelBerberitzeHundsrose

Stachelbeere

9. Öf9. Öf9. Öf9. Öf9. Öffentliches Grünfentliches Grünfentliches Grünfentliches Grünfentliches GrünSchmetterlingstankstellen lassen sichnatürlich auch in Parks, an städtischenPlätzen, Grünringen oder Spielplätzeneinrichten. Hier gelten viele der Grund-sätze wie für Gärten:

Einheimische Pflanzen bevorzugen.Graben- und Straßenränder nichtgleichzeitig mähen.Die Rasenflächen nicht oder nursporadisch bewirtschaften. Ein Schnittalle 1-2 Jahre reicht aus.Hecken mit schmetterlingsfreundlichenSträuchern anlegen.Keine Pestizide einsetzen.Schilder aufstellen, die auf die Besonder-heiten der Schmetterlingstankstellehinweisen.

Im Folgenden einige Pflanzvorschläge fürden besiedelten Bereich. Dabei handeltes sich um Arten, die mit wenig Aufwandzu pflegen sind und die zudem mehr-jährig, winterfest und robust gegen Au-tos und Hundekot sind. Viele der in Ta-belle 2 und 3 genannten Arten sind auchwichtige Raupenfutterpflanzen.

Begrünte Dächer

Blumenwiese vor Wohnsiedlung

DachgärtenDachgärtenDachgärtenDachgärtenDachgärtenBesonders erfolgreich lässt sich die Na-tur auf die Dächer zurückholen. Dort obenkann sie sich weitgehend ungestört ent-wickeln. Durch eine unregelmäßige Ver-teilung von Bodensubstrat kann auf ei-nem Dach große Vielfalt entstehen: Fla-che Bereiche mit wenig Boden wechselnzum Beispiel mit Kleinhügellandschaftenab. Allerdings soll nicht verschwiegenwerden, dass die Anlage eines Dachgar-tens mühsam sein kann und Kosten ver-ursacht. Anleitungen erhalten Sie zumBeispiel in dem Buch von Stifter (1997)(s. Seite 41).

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Tabelle 3: Pflanzen für Randstreifen

MajoranGewöhnlicher Natternkopf

HornkleeWasserdost

WiesenflockenblumeLeimkraut

SauerampferSaat-Luzerne

Gewöhnliches PfeifengrasWiesenklee (Rotklee)

FeldbeifußSkabiose

SpitzwegerichThymian

WiesensalbeiWiesenschafgarbe

BlutweiderichHuflattich

Echte GoldrauteEchtes Johanniskraut

Weiße FetthenneWiesenmargerite

Kleines HabichtskrautEchtes Seifenkraut

SandthymianHundsveilchenKnoblauchrauke

Rauhaariges VeilchenWiesen-Storchschnabel

DuftveilchenKarde

WalderdbeereEchtes Lungenkraut

WegmalveWiesenschaumkraut

Nesselblättrige GlockenblumeBach-Nelkenwurz

FrauenmantelGemeine Nachtkerze

Königskerze

Kindergärten und SchulhöfeAuf dem Spielplatz eines Kindergartensoder auf dem Schulhof regen Schmetter-lingstankstellen das ganze Jahr über zumSchauen und Beobachten an. Sie sindideale Flächen, um Kindern die Naturnäher zu bringen. Hier lassen sich zumBeispiel auch Raupen-Aufzuchtstationenanlegen, um die sich Kinder für mehrereWochen kümmern - ideal, einen intensi-ven Kontakt zur Natur zu vermitteln. UmSpielplätze und Schulhöfe umzugestal-ten, ist es am besten, die Kinder intensivdaran zu beteiligen: In einer Obstkistekann zum Beispiel ein Modell der Anlagegebaut werden, anschließend wird einPlan gezeichnet und realisiert.

Auf der Internetseite von Reinhard Wittwww.reinhard-witt.de finden Sie vieleweitere Hinweise.

PraxistippsVielfältige Geländestrukturen schaffen:Täler und Hügel, Hecken, Höhlen, kleineWälder und Kriechgänge.Viel unterschiedliches Material verwen-den: Sand, Steine, Holz und Wasser.Auf vielfältige Bepflanzung achten, vorallem mit heimischen Wildpflanzen.Raum zum Toben, Ballspielen, Kletter-bäume und Balancierstangen lassen.

FriedhöfeEine Grabbepflanzung aus heimischenWildpflanzen bietet von Frühjahr bisHerbst Nektar für die Falter und Futterfür die Raupen. In Tabelle 4 (Seite 30)machen wir ein paar Vorschläge fürSchmetterlingstankstellen an Gräbern,nach ihrer Blütezeit im Jahresverlauf ge-staffelt.

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Naturerlebnisschulhof

Sterile Abstandsflächen

Straßenrand mit „Wildwuchs“

Tabelle 4: Geeignete Arten fürGrabbepflanzungen

FrühlingBuschwindröschen

Geflecktes LungenkrautLerchensporn

ThymianBlaukissen

SommerGoldlack

MauerpfefferAkelei

GlockenblumeMalve

RitterspornEisenhut

YsopFrauenmantel

Kleine BraunelleTaubenskabiose

RingelblumeRömische Kamille

HerbstZwergrosen

PhloxAsternSalbei

GewöhnlicherNatternkopfFetthenne

HeideEfeu

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10. T10. T10. T10. T10. Tipps für „schmetterlingsfreundliche Um-ipps für „schmetterlingsfreundliche Um-ipps für „schmetterlingsfreundliche Um-ipps für „schmetterlingsfreundliche Um-ipps für „schmetterlingsfreundliche Um-gangsforgangsforgangsforgangsforgangsformen“ im Garmen“ im Garmen“ im Garmen“ im Garmen“ im Gartententententen

Die folgenden Tipps richten sich auf die mehr oder weniger regelmäßig an-fallenden Gartenarbeiten: Gießen, Düngen, Schneiden, Abräumen.

Falterfreundliches GießenWenn Sie Ihren Garten mit dem Schlauch in Höhe der Blumen gießen,waschen Sie den Nektar aus den Blüten heraus. Gießen Sie stattdessennah über dem Boden!

DüngenVerwenden Sie organischen Dünger statt Mineraldünger. Letzterersorgt für einen plötzlichen Nährstoffschub: Durch die erhöhtenNährsalzkonzentrationen müssen die Pflanzen mehr Wasseraufnehmen und werden deshalb schwammig, geschmacklos,weniger haltbar und anfälliger gegen „Schädlinge“. OrganischeDünger dagegen macht Ihr Gemüse schmackhafter.

Stauden nur im Frühjahr schneidenIhre Stauden sollten Sie nur im Frühjahr schneiden, nicht imHerbst: Viele Insektenarten haben im Laufe des Sommers an denZweigen ihre Eier abgelegt oder überwintern im Larvenstadiumdaran. Ein Herbstschnitt würde sie vernichten. Das Schnittgutkönnen Sie für Reisighaufen verwenden (s. Seite 24).

Nicht alle Gehölze verjüngenWenn Pflanzen alt werden, sieht dies nicht immer schön aus, dazum Beispiel die Pflanze unten langsam kahl wird. Doch in solchenstärker belichteten Bereichen kann sich eine eigene Heckensaum-flora ansiedeln, die dem Garten einen weiteren Akzent an Vielfaltgibt.

FallobstLassen Sie einen Teil des Fallobstes, vor allem sehr reife Früchte, imGarten liegen: Faulendes süßes Obst ist ein wichtiges Nahrungsan-gebot für Falter im Herbst.

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11. Zusammenfassung:11. Zusammenfassung:11. Zusammenfassung:11. Zusammenfassung:11. Zusammenfassung:Der schmetterlings-Der schmetterlings-Der schmetterlings-Der schmetterlings-Der schmetterlings-freundliche Garfreundliche Garfreundliche Garfreundliche Garfreundliche Gartententententenin Kürzein Kürzein Kürzein Kürzein Kürze

Freier Lauf für die Natur, wenigstensstellenweise: Lassen Sie zumindest inTeilbereichen Ihres Gartens „wildeEcken“ entstehen, in denen auch„unerwünschte Arten“ wie Disteln undBrennnesseln geduldet werden. InGebüsch, Holzhaufen oder Stauden, dieden Winter über stehen bleiben, findenzahlreiche Tierarten Unterschlupf.

Heimisch statt exotisch: Geben Sieheimischen Pflanzen den Vorzug voreingeführten Arten aus anderenKontinenten. Pflanzen Sie einigeeinheimische Blumenarten alsNektarquelle für Falter.

Blütenpracht statt Einheitsgrün:Wandeln Sie einen Teil Ihres Rasens ineine Blumenwiese um, die selten bzw.spät im Jahr (ab September) gemähtund nicht gedüngt wird. Ist der Bodenzu nährstoffreich, magern Sie ihn mitSand ab.

Keine Keulenschläge mit Chemie:Ersparen Sie Ihren tierischen Mitbe-wohnern im Garten die chemischeKeule.

Legen Sie Hecken aus heimischenGehölzen an: Damit schaffen Sie großeökologische Vielfalt durch kühle undschattige Bereiche und fördern einebesonders große Zahl von Tierarten.

Pflanzen Sie Stauden aus heimischenArten, die in der Sonne, im Schattenoder Halbschatten stehen: Sie gebendem Garten nicht nur ganz neueoptische Reize, sondern sind auchwichtige Nektartankstellen für Falterund andere Blütenbesucher.

Begrünen Sie Ihre Hausfassade mitfalterfreundlichen Pflanzenarten:Damit schaffen Sie einen „grünenSchutzmantel“, auf dem sich zahlrei-che Falter aufhalten.

Machen Sie den Balkon zu einerTank- und Raststätte für Schmetter-linge: Selbst solche winzigen Flächenhaben eine Bedeutung, wenn Sie zumBeispiel über keinen eigenen Gartenverfügen.

Als wichtige Ergänzung können Sieden Garten ökologisch mit einemMoorbereich, einem Gartenteich odereiner Kräuterspirale aufwerten.

Pflegen Sie den Garten so, dass erfalterfreundlich bleibt: Gießen, ohneden Nektar herauszuspülen, Düngenmit organischen Stoffen, Schädlingemit natürlichen Stoffen bekämpfen,etwas Fallobst im Herbst liegen lassen.

Lassen Sie Frucht- und Samenständeim Winter stehen! Schneiden Sie erstim Frühjahr und lassen Sie dieabgeschnittenen Pflanzenteile noch einbis zwei Monate auf einem Haufenliegen. Damit schützen Sie dieÜberwinterungsstadien der Schmetter-linge.

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12. Liste der Pflanzenarten12. Liste der Pflanzenarten12. Liste der Pflanzenarten12. Liste der Pflanzenarten12. Liste der Pflanzenartenfür Schmetterlingstank-für Schmetterlingstank-für Schmetterlingstank-für Schmetterlingstank-für Schmetterlingstank-stellenstellenstellenstellenstellen

Sie können besonders viel für Schmet-terlinge tun, wenn Sie Pflanzen im Gar-ten ansiedeln, die für Falter eine großeBedeutung haben! In Tabelle 5 (Seite 34-37) nennen wir Pflanzenarten, diebesonders vielen Schmetterlingsarten alsRaupenfutterpflanze oder als Nektarquel-le dienen. Diese Arten sind zudem leichtzu beschaffen (s. S. 40-41). Aus der Da-tenbank „FloraWeb“ des Bundesamts fürNaturschutz ist die Zahl der Schmetter-lingsarten für jede Pflanzenart genannt,wobei allerdings nicht nur Tagfalter be-rücksichtigt werden. Fett hervorgehobensind Futterpflanzen, die für Falter gene-rell bedeutsam sind, grün markiert Ar-ten, die für Tagfalter im Bremer Raum einebesondere Rolle spielen.

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Deutscher Name Botanischer Name Bedeutung für Falter in Bremen

Typ 1: WILDNISECKEN

Brennnessel Urtica dioica 36 R zahlreicher Tagfalterarten!

Acker-Kratzdistel Cirsium arvense 32 R Distelfalter

Typ 2: WILDBLUMENWIESEN

Nass- und FeuchtwieseGewöhnlicher Wasserdost Eupatorium cannabinum 45 Nektarangebot im Frühjahr!

Schilf Phragmites australis 31

Sumpf-Kratzdistel Cirsium palustre 26 R Distelfalter

Rasenschmiele Deschampsia cespitosa 26

Blutweiderich Lythrum salicaria 21

Wiesenknöterich Polygonum bistorta 20Echtes Mädesüß Filipendula ulmaria 14 R Mädesüß-Perlmuttfalter

Kuckuckslichtnelke Silene flos-cuculi 11

Scharfer Hahnenfuß Ranunculus acris 6

Zottiges Weidenröschen Epilobium hirsutum 5

Echter Arznei-Baldrian Valeriana officinalis 5

Wiesenschaumkraut Cardamine pratensis 4 R Aurorafalter

Sumpfschafgarbe Achillea ptarmica 2

Frauenmantel Alchemilla vulgaris 2

Bach-Nelkenwurz Geum rivale 2

Fettwiese

Wiesenflockenblume Centaurea jacea 44 R Scheckenfalter

Löwenzahn Taraxacum officinalis agg. 37

Großer Sauerampfer Rumex acetosa 31 R Kleiner Feuerfalter

Knäuelgras Dactylis glomerata 26

Wiesenklee Trifolium pratense 26

Wiesen-Platterbse Lathyrus pratensis 20 Bläulinge

Huflattich Tussilago farfara 17

Wiesenlabkraut Galium mollugo 16

Gewöhnliche Vogelwicke Vicia cracca 14 R Heufalter, Senfweißling

Rote Lichtnelke Silene dioica 9

Wiesen-Storchschnabel Geranium pratense 7

Großer Wiesenknopf Sanguisorba officinalis 7

Hunds-Veilchen Viola canina 7 R: Silbriger Perlmuttfalter

Wilde Karde Dipsacus fullonum (silvestris) 5

Weiße Nachtnelke Silene latifolia ssp. alba 5

Wegrauke Sisymbrium officnalis 4 R Weißlinge, Aurorafalter

Wegmalve Malva neglecta 4

Großblütige Königskerze Verbascum densiflorum 1

AnzahlFalterarten

Tabelle 5: Pflanzenliste für den Schmetterlingsgarten; (R = Raupe)

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MagerwieseGewöhnlicher Hornklee Lotus corniculatus 46 R Goldene Acht

Traubenkropf-Leimkraut Silene vulgaris 38

Tauben-Skabiose Scabiosa columbaria 34

Wiesen-Witwenblume Knautia arvensis 34

Nickendes Leimkraut Silene nutans 28

Hufeisenklee Hippocrepis comosa 28 R Hauhechelbläuling

Kleiner Sauerampfer Rumex acetosella 28 R Kleiner Feuerfalter

Saat-Luzerne Medicago sativa 27 R Hauhechelbläuling

Feldbeifuß Artemisia campestris 25

Spitzwegerich Plantago lanceolata 24 R Scheckenfalter,Kleiner Maivogel, Feuerfalter

Wiesensalbei Salvia pratensis 24

Schafschwingel Festuca ovina 24 R von Rostbinde,Schornsteinfeger

Skabiosen-Flockenblume Centaurea scabiosa 24 R Scheckenfalter

Aufrechte Trespe Bromus erectus 22 R von Rostbinde,Schornsteinfeger

Zypressen-Wolfsmilch Euphorbia cyparissias 21

Kronwicke Coronilla varia 19 R Heufalter, Bläulinge

Karthäusernelke Dianthus carthusianorum 16

Wiesen-Margerite Leucanthemum vulgare 13

Kleiner Wiesenknopf Sanguisorba minor 9

Sandthymian Thymus serpyllum 9

Rauhaariges Veilchen Viola hirta 7

Eselsdistel Onopordum acanthium 2

Gemeine Nachtkerze Oenothera biennis 1

Heidenelke Dianthus deltoides 1

SchotterrasenZweifarben-Sonnenröschen Helianthemum nummularium 14

Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum 13 Nektarangebot im Frühjahr!

Weiße Fetthenne Sedum album 13

Kleines Habichtskraut Hieracium pilosella 11 R Scheckenfalter

Wundklee Anthyllis vulneraria 6 R Goldene Acht

Duft-Veilchen Viola odorata 5 R Kaisermantel, Perlmuttfalter

Weidenblättriger Alant Inula salicina 3

Gewöhnliche Kuhschelle Pulsatilla vulgaris 2

Rote Spornblume Centranthus ruber 2

Gewöhnliche Traubenhyazinthe Muscari racemosum agg. 1

Schnittlauch Allium schoenoprasum 1

Ästige Graslilie Anthericum ramosum 1

Typ 3: HECKEN, GEHÖLZGRUPPEN, EINZELSTRÄUCHER

Schlehe Prunus spinosa 126 Wichtig als Futterpflanzefür Nierenfleck-Zipfelfalter

Salweide Salix caprea 117 überwinternde Falter

Zitterpappel Populus tremula 86 R Großer Eisvogel

Brombeere Rubus fruticosus agg. 77 R Kaisermantel, Brombeer-zipfelfalter, Perlmuttfalter

Himbeere Rubus idaeus 74

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Rotbuche Fagus sylvatica 68

Waldhasel Corylus avellanae 64 Wichtig als Futterpflanzefür den C-Falter

Besenginster Cytisus scoparius 57

Hainbuche Carpinus betulus 51

Schmetterlingsstrauch Buddleja davidii 44 Schmetterlings-Magnet,eher pädagogischer Wert

Schwarzpappel Populus nigra 39

Hängebirke Betula pendula 38

Schwarzerle Alnus glutinosa 34

Stieleiche Quercus robur 32 R Eichelzipfelfalter

Liguster Ligustrum vulgare 31 Rnahrung fürLigusterschwärmer

Gemeine Traubenkirsche Prunus padus 30

Faulbaum Frangula alnus 29 R Zitronenfalter,Faulbaumbläuling

Fichte Picea abies 29

Pflaume Prunus domestica 28

Vogelbeere Sorbus aucuparia 28

Gewöhnliche Esche Fraxinus excelsior 27

Silberweide Salix alba 27

Grauweide Salix cinerea 26

Gartenapfel Malus domestica 25

Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum 24Feldahorn Acer campestris 23

Traubeneiche Quercus petraea 23 R Eichelzipfelfalter

Bastardpappel Populus x canadensis 22

Korbweide Salix viminalis 21

Färberginster Genista tinctoria 20 R Bläulinge,Brombeerzipfelfalter

Roter Hartriegel Cornus sanguinea 18

Wildbirne Pyrus communis 17

Kreuzdorn Rhamnus catharticus 12 R Zitronenfalter

Gemeine Berberitze Berberis vulgaris 11

Hundsrose Rosa canina 10

Weißdorn Crataegus monogyna 9 R Baumweißling

Pfaffenhütchen Euonomys europaeus 8

Jelängerjelieber Lonicera caprifolium 7Wildapfel Malus silvestris 4

Rote Johannisbeere Ribes rubrum agg. 4

Gelber Blasenstrauch Colutea arborescens 3

Blaue Heckenkirsche Lonicera caerulea 1

Typ 4: STAUDENBEETE

Kräuter & Stauden im Halbschatten / Halbschatten BalkonWiesenschafgarbe Achillea millefolium 23

Gewöhnliche Echte Goldrute Solidago virgaurea ssp. virgaurea 16Gewöhnlicher Gilbweiderich Lysimachia vulgaris 15

Echtes Seifenkraut Saponaria officinalis 9Echtes Lungenkraut Pulmonaria officinalis 4Pfirsichblättrige Glockenblume Campanula persicifolia 1

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Kräuter im SchattenKnoblauchrauke Alliaria petiolata 7 R Weißlinge

Wald-Erdbeere Fragaria vesca 5

Nessselblütige Glockenblume Campanula trachelium 3

Buschwindröschen Anemone nemorosa 1

Gelbes Windröschen Anemone ranunculoides 1

Waldsteppen-Windröschen Anemone sylvestris 1

Wald-Geißbart Aruncus dioicus 1

Borretsch Borago officinalis ?Wald-Vergissmeinicht Myosotis sylvatica 1Weidenblättriger Alant Inula salicina 3Leberblümchen Hepatica nobilis ?

Kräuter in der SonneGewöhnlicher Natternkopf Echium vulgare 49 Distelfalter

Färberkamille Anthemis tinctoria 4

Berg-Aster Aster amellus 4

Flammenblume Phlox paniculata 4 Aurorafalter

Edel-Schafgarbe Achillea nobilis 1

Duftende Nachtkerze Oenothera odorata

Typ 5: FASSADEN

Gewöhnliche Waldrebe Clematis vitalba 35

Wald-Geißblatt Lonicera periclymenum 9

Hopfen Humulus lupulus 8 R Tagpfauenauge, auffeuchtem Boden

Efeu Hedera helix 7

Echter Wein Vitis vinifera 7

Typ 6: STAUDEN & KRÄUTER / SONNE, BALKON

Majoran Origanum vulgare 62

Arzneithymian Thymus pulegioides 24 R Bläulinge

Blaukissen Aubrieta spec. ?Ringelblume Calendula officinalis 2Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea 44Rote Spornblume Centranthus ruber 2Schmuckkörbchen Cosmos bipinnatus ?Karthäusernelke Dianthus carthusianorum 16Sonnenbraut Helenium autumnale ?Vanilleblume Heliotropium arborescens ?Ysop Hyssopus officinalis 1Doldige Schleifenblume Iberis umbellata 2Lavendel Lavandula spec. ?Katzenminze Nepeta spec. ?Wiesen-Schlüsselblume Primula veris 7Sonnenhut Rudbeckia= Echinacea ?Echter Salbei Salvia officinalis 2Kapuzinerkresse Tropaeolum majus 2Zinnie Zinnia spec. ?

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13. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen13. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen13. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen13. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen13. Tipps zum Anlegen der Schmetterlingstankstellen

ChecklisteChecklisteChecklisteChecklisteChecklisteWenn Sie die folgende Checkliste durchgehen, kommen Ihnen vielleicht ein paarIdeen zur Umgestaltung Ihres Gartens.

1. Wie soll der Garten genutzt werden - als Ort der Ruhe, um Pflanzen als Stauden, Sommerblu-men, als Gemüse oder Obst zu nutzen oder als Platz zum Spielen für Kinder?

2. Möchten Sie von Ihrem Garten eher auf die Umgebung blicken oder sie durch Hecken etc.verbergen?

3. Welche bestehenden Gehölze sollen nach der naturnahen Umgestaltung bleiben?4. Wo sollen Bäume, Sträucher, Rasen, Wiese oder Beete Platz finden?5. Wo sollen die falterfreundlichen Bereiche entstehen?6. Wie weit sind die nächsten Naturräume von Ihrem Garten entfernt? Liegt viel intensiv

genutztes Kulturland oder Siedlung dazwischen? Gibt es Verbindungskorridore wieHecken oder Fließgewässer, die eine Einwanderung erleichtern?

7. Was werden die Nachbarn zur Umgestaltung Ihres Gartens sagen?8. Welche Standortbedingungen bietet der Garten? Gibt es tiefere und höher gelegene

Stellen? Sonnige und schattige, trockene und feuchte?9. Können Sie den Pflanzen feuchten oder trockenen, sauren oder basischen Boden

bieten? Machen Sie einen einfachen Bodentest (s. unten)!10. Welche Farben sollen im Garten vorherrschen?11. Soll der Garten das ganze Jahr über blühen?12. Wie groß werden Ihre Gartenpflanzen? Nehmen sie später womöglich anderen den

Platz weg?13. Wachsen die ausgewählten Pflanzen langsam oder schnell?

Kugel oder WKugel oder WKugel oder WKugel oder WKugel oder Wurst? - Ein einfacher Bodentest für Ihren Garurst? - Ein einfacher Bodentest für Ihren Garurst? - Ein einfacher Bodentest für Ihren Garurst? - Ein einfacher Bodentest für Ihren Garurst? - Ein einfacher Bodentest für Ihren GartententententenMit dem folgenden einfachen Test können Sie prüfen, ob es sich bei dem Boden inIhrem Garten um leichte oder schwere Böden handelt. Damit können Sie festlegen,welcher Typ von Wildblumenwiese s. Seite 15 ff) sich für den Garten eignet:

Aus einer Handvoll Erde lässt sich keine Kugel formen:leichte Böden, geeignet für Magerwiese Die Handvoll Erde lässt sich gut zu einer Kugel formen:mittelschwere Böden, geeignet für FettwieseAus der Handvoll Erde lässt sich eine Wurst rollen:schwere Böden, geeignet für Feucht- und Nasswiese

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AnpflanzenAnpflanzenAnpflanzenAnpflanzenAnpflanzenBeim Anpflanzen von Bäumen sollten sie auf ausreichend Setzabstand zur Grund-stücksgrenze achten. Wie Sie Hecken anlegen, erfahren Sie auf Seite 21-22. BeimAnpflanzen von Stauden sollten Sie beachten, dass je nach Art unterschiedliche Be-reiche des Gartens in Frage kommen: Waldarten wie Farne oder Waldmeister müssenim Schatten stehen, lichtliebende Arten können am Rande von Gehölzen stehen, aufBeeten oder Freiflächen. Einige brauchen auch steinigen oder kiesigen Grund oderfeuchten bis nassen Boden. Hohe Stauden wie das Mädesüß können als optischeLeitmarken im Garten dienen und werden in nur 1-2 Exemplaren pro Quadratmetergepflanzt. Kleinere Arten wie Margeriten können in 3- 5 Exemplaren und kleineStauden wie Thymian in 5-9 Exemplaren pro Quadratmeter gepflanzt werden. Pflanz-zeit ist je nach Art Herbst oder Frühjahr. Im ersten und zweiten Jahr müssen dieStauden eventuell gedüngt werden. Am Anfang ist es wichtig, dass sie Pflanzen aus-reichend Wasser erhalten.

14. Links zum Thema Schmetterlinge14. Links zum Thema Schmetterlinge14. Links zum Thema Schmetterlinge14. Links zum Thema Schmetterlinge14. Links zum Thema SchmetterlingeEin bundesweites Projekt des BUND soll ermuntern, an Schmetterlingszählungen teil-zunehmen. Wer bei den „Faltertagen“ mitmachen möchte, kann sich unterwww.abenteuer-faltertage.deinformieren.

Viele Infos zum Züchten, Bestimmen etc. unter:www.schmetterling-raupe.de

Gute Artensteckbriefe mit Fotos, Kalender zu allen Entwicklungsstadien, Futterpflan-zen von Raupen und Faltern unter:www.tagfalter-monitoring.de

Homepage des NABU Oldenburg mit ausführlichen Infos zu einzelnen Arten:www.nabu-oldenburg.de

Eine Übersicht zu wichtigen Familien, auch von Nachtfaltern und Kleinschmetterlin-gen bietet:www.lepidoptera.ch

Zur Situation der Tagfalter in Oberbayern und ihrer Lebensräume:www.tagschmetterlinge.de

Liste von Pflanzenarten und der Falterarten, die an sie gebunden sind:www.floraweb.de

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15. Bezugsadressen15. Bezugsadressen15. Bezugsadressen15. Bezugsadressen15. Bezugsadressen

Eine Mischung für Wildblumenwiesen und eine Aufzuchtboxfür Raupenkönnen Sie im BUNDLaden bestellen. Die Tüte mit Wildblumen gibt es auch separat für1 Euro. Hinweis: Distelfalterraupen sind nicht für Norddeutschland geeignet, da sichdiese Art dort kaum erfolgreich hält!Anschrift:BUNDladenAm Köllnischen Park 110 179 BerlinBestelltelefon: 030/ 2 75 86 480Bestellfax: 030/ 2 75 86 466www.bundladen.de

Informationen zur naturnahen Gartengestaltung finden Sie unter :www.naturgarten.de

Bezugsquellen für Stauden, Sträucher etc. in Norddeutschland zum Beispiel:a) Kräuter, Stauden, Kübelpflanzen

Bioland Pflanzgut für Küche & Gartenherb’s Bioland Gärtnerei & PflanzenversandInhaber Herbert VinkenStedinger Weg 1627801 Dötlingen Ortsteil NuttelTel.: 04432/94003www.genuss-garten.de

GraslandMax-Richartz-HofOpladen-AtzlenbachIm Rosengarten 1951 381 Leverkusen(auch Versand)www.gras-land.de

b) GehölzeBioland Baumschule PöhlerFlachsmoor 149685 Höltinghausen (bei Cloppenburg)www.bioland-baumschule.de

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Hilfen bei der Planung und Realisierung von Naturgärten zum Beispiel bei:baumrausch BremenWernerstr. 4728 203 BremenTel.: 0421/ 46 82 605www.baumrausch.de

Fertige Wiesenblumenmischungen bei:www.connatur.de

Gute Infos zur Pflege der Pflanzenarten unter:www.gartendatenbank.de undwww.genuss-garten.de

16. Danksagung16. Danksagung16. Danksagung16. Danksagung16. DanksagungFür die Durchsicht der Pflanzenlisten und wertvolle Hinweise danken wir HenrichKlugkist (Bremen), Herbert Vinken (Dötlingen) und Sybille Walther (Bremen). UnserDank gilt auch den Bildautoren Dr. Frank Brüning, Dr. Robert Flogaus-Faust sowie Dr.Reinhard Witt für die zahlreich zur Verfügung gestellten Fotos.

17. Literaturauswahl17. Literaturauswahl17. Literaturauswahl17. Literaturauswahl17. LiteraturauswahlBink, F.A. (1992): Ecologische Atlas van de Dagvlinders van Noordwest-Europa.- Schuyt,

Haarlem.Bird, R. (2005): Der perfekte Gartenteich.- Edition XXL.Chinery, M. (1986): Naturschutz beginnt im Garten.- Otto Maier.Fessler, A. (1988): Naturnahe Pflanzungen.- Ulmer.Foerster, K. (1978): Einzug der Gräser und Farne in die Gärten.- Neumann-Neudamm, 4.

AuflageHagen, P. (2001): Teichbau und Teichtechnik.- Ulmer, 3. Auflage.Korz, J. (1997): Naturgärten. Wirkungsvoll gestalten und richtig pflegen.- Falken.Lohmann, M. (2005): Schmetterlinge – Der etwas andere Naturführer.- BLV.Meier, E. (2000): Das Moor im eigenen Garten.- Blackwell.Schwarz, U. (1980): Der Naturgarten.- W. Krüger Verlag.Settele, J., Feldmann, R. & Reinhardt, R. (1999): Die Tagfalter Deutschlands.- Ulmer.Stifter, R. (1997): Dachgärten. Grüne Inseln in der Stadt.- Mosaik.Witt, R. (2001): Ein Garten für Schmetterlinge.- Kosmos.Wolff, J. & Throll, A. (2003): Die Enzyklopädie der Gartenpflanzen.- Kosmos.

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Schmetterl ingsTSchmetterl ingsTSchmetterl ingsTSchmetterl ingsTSchmetterl ingsTankstel lenankstel lenankstel lenankstel lenankstel lenRatgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichRatgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichRatgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichRatgeber für nachhaltigen Falterschutz im SiedlungsbereichRatgeber für nachhaltigen Falterschutz im Siedlungsbereich

Kontakt:Kontakt:Kontakt:Kontakt:Kontakt:Bund fürUmwelt- und NaturschutzDeutschland (BUND)Landesverband Bremen e.V.Am Dobben 4428203 BremenTel.: 0421/ 79 002 51E-Mail: [email protected]: www.bund-bremen.net