Brotherhood of Blessed Gérard - Rundbrief 2006

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Bruderschaft des Seligen Gerhard RUNDBRIEF NR. 25 Weihnachten 2005 Neujahr 2006 Weihnachten 2004 in der Blessed Gérard’s Kirche in Mandeni, Südafrika Möge der Glauben des Lichtes das scheint ganz egal wie finster die Dunkelheit ist, die es umgibt, Dein Herz begeistern zum Glänzen gegen alle Schwierigkeiten. Möge der Glauben der Hirten, die der Botschaft der Engel gefolgt waren, Dein Herz begeistern der Botschaft Gottes zu folgen. Möge der Glauben des Hl. Josef, der niemals aufgab, obwohl ihm keiner eine Bleibe anbot, Dein Herz begeistern zum Ausharren im Guten. Möge der Glauben Mariens, die zustimmte, die Magd des Herrn zu werden, Dein Herz begeistern Gott uneingeschränkt zu dienen. Möge der Glauben des Jesuskindes, der sich den Händen von Menschen anvertraut hat, Dein Herz begeistern Dein Leben in Gottes Hand zu geben. Möge der Glauben des menschgewordenen Retters Dein Herz begeistern Dich mit der Gnade erfüllen zu lassen als Abbild Gottes geschaffen zu sein. Möge unser Glauben an Christus Weihnachten zu dem machen, was es ist: Das Fest des begeisterten Glaubens, dass Gott Emmanuel ist. Möge Ihr Leben in dieser Weihnachtszeit und an jedem Tag des Neuen Jahres 2006 mit der Freude und dem Frieden des menschgewordenen Heilands erfüllt werden! Es ist Juli und die Nacht ist kalt im afrikanischen Winter. Die Eltern des Babys Noxolo feiern irgendeinen unbekannten und unwichtigen Anlass. Schon wieder haben sie heftig getrunken. Noxolos Mutter ist schwer betrunken und als Noxolo zu schreien beginnt, wird sie sehr ärgerlich mit ihr. Noxolos Mutter und ihr Freund sind arbeitslos und haben große Schwierigkeiten ihre Kinder zu ernähren. Aber Nacht für Nacht haben sie genug Geld um sich zu betrinken. Man könnte sich fragen, ob sie das tun, damit sie es nicht so mitbekommen wie sehr ihre Kinder vor Hunger Bauchschmerzen haben. Sie leben in einer Bruchbude aus Milchverpackungen, Pappkarton, einigen Stecken und Steinen. Die Bude ist so nah an der Straße, dass sie die Erschütterung der Räder spüren, wenn Lastwagen auf der Straße vorbeifahren. Diese Julinacht ist eine besonders schlechte Nacht. Die Kinder hatten den ganzen Tag lang geschrieen. Es war kalt und feucht und sie hatten nichts zu essen. Noxolos Vater kam von der Arbeitssuche nach Hause und war schon betrunken. Noxolos Mutter hatte Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Vater und ein großer Streit entfachte sich. Die anderen Kinder versteckten sich, aber unglücklicherweise konnte die zwei Monate alte Noxolo das nicht auch tun. Am nächsten Morgen untersuchte der Dienst habende Arzt im Blessed Gérard's Care Centre Noxolo gründlich. Noxolo sollte in der Krankenstation des Care Centres bleiben, um intensive Pflege und viel Liebe zu erfahren und damit sie über die nächsten Tage hinweg überwacht werden konnte. Später wurde sie ins Blessed Gérard's Kinderheim verlegt. Noxolo lebt noch immer mit den anderen Kindern im Kinderheim und entwickelt sich prächtig. Sie wird bei uns bis nach der Gerichtsverhandlung bleiben. Sie ist ein hübsches kleines Mädchen und genießt all die Liebe, Pflege, das gute Essen und die Sicherheit, derer sie sich im Blessed Gérard's Kinderheim erfreut. “Noxolo” oder “Wie ein Baby mitten im kalten Winter eine Herberge sucht” Eine absolut nicht weihnachtliche, aber doch so weihnachtliche Geschichte Ihre Mutter steigerte sich in eine solche Wut hinein, dass sie auf Noxolo eindrosch bis ihr Rücken und ihr Gesäß grün und blau waren. Es war solch ein Aufruhr, dass die Nachbarn zusammen liefen um zu sehen, was denn los sei. Dann lief alles ganz schnell ab. Die Polizei kam. Sie hörten sich an, was die Leute, die in den Buden in der Umgebung leben, zu berichten hatten, nämlich dass Noxolo jeden Tag verprügelt wird. Daraufhin wurde Noxolos Mutter wegen Kindsmisshandlung festgenommen und in Polizeigewahrsam gebracht. Natürlich konnten sie Noxolo nicht bei ihrem betrunkenen Vater lassen und so brachten sie sie im Blessed Gérard's Care Centre in Sicherheit. Noxolos Mutter aber war völlig unbewegt und ohne Reue. Die Bruderschaft des Seligen Gerhard / Brotherhood of Blessed Gérard ist ein katholischer kirchlicher Verein, eine südafrikanische gemeinnützige Organisation und die Hilfsorganisation des Malteserordens in Südafrika.

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Bruderschaftdes

SeligenGerhard

RUNDBRIEFNR. 25

Weihnachten 2005Neujahr 2006

Weihnachten 2004 in der Blessed Gérard’s Kirche in Mandeni, Südafrika

Möge der Glauben des Lichtes das scheint ganz egal wie finster die Dunkelheit ist, die es umgibt,Dein Herz begeistern zum Glänzen gegen alle Schwierigkeiten.

Möge der Glauben der Hirten, die der Botschaft der Engel gefolgt waren,Dein Herz begeistern der Botschaft Gottes zu folgen.

Möge der Glauben des Hl. Josef, der niemals aufgab, obwohl ihm keiner eine Bleibe anbot,Dein Herz begeistern zum Ausharren im Guten.

Möge der Glauben Mariens, die zustimmte, die Magd des Herrn zu werden,Dein Herz begeistern Gott uneingeschränkt zu dienen.

Möge der Glauben des Jesuskindes, der sich den Händen von Menschen anvertraut hat,Dein Herz begeistern Dein Leben in Gottes Hand zu geben.

Möge der Glauben des menschgewordenen RettersDein Herz begeistern Dich mit der Gnade erfüllen zu lassen als Abbild Gottes geschaffen zu sein.

Möge unser Glauben an Christus Weihnachten zu dem machen, was es ist:Das Fest des begeisterten Glaubens, dass Gott Emmanuel ist.

Möge Ihr Leben in dieser Weihnachtszeitund an jedem Tag des Neuen Jahres 2006

mit der Freude und dem Friedendes menschgewordenen Heilands erfüllt werden!

Es ist Juli und die Nacht ist kalt im afrikanischenWinter. Die Eltern des Babys Noxolo feiernirgendeinen unbekannten und unwichtigen Anlass.Schon wieder haben sie heftig getrunken. NoxolosMutter ist schwer betrunken und als Noxolo zuschreien beginnt, wird sie sehr ärgerlich mit ihr.

Noxolos Mutter und ihr Freund sind arbeitslos undhaben große Schwierigkeiten ihre Kinder zu ernähren.Aber Nacht für Nacht haben sie genug Geld um sichzu betrinken. Man könnte sich fragen, ob sie das tun,damit sie es nicht so mitbekommen wie sehr ihreKinder vor Hunger Bauchschmerzen haben. Sie lebenin einer Bruchbude aus Milchverpackungen,Pappkarton, einigen Stecken und Steinen. Die Budeist so nah an der Straße, dass sie die Erschütterungder Räder spüren, wenn Lastwagen auf der Straßevorbeifahren.

Diese Julinacht ist eine besonders schlechte Nacht.Die Kinder hatten den ganzen Tag lang geschrieen.Es war kalt und feucht und sie hatten nichts zuessen. Noxolos Vater kam von der Arbeitssuche nachHause und war schon betrunken. Noxolos Mutterhatte Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Vater undein großer Streit entfachte sich. Die anderen Kinderversteckten sich, aber unglücklicherweise konnte diezwei Monate alte Noxolo das nicht auch tun.

Am nächstenMorgenuntersuchteder Diensthabende Arztim BlessedGérard'sCare CentreNoxologründlich.Noxolo solltein der Krankenstation des Care Centres bleiben, umintensive Pflege und viel Liebe zu erfahren und damitsie über die nächsten Tage hinweg überwacht werdenkonnte. Später wurde sie ins Blessed Gérard'sKinderheim verlegt.

Noxolo lebt nochimmer mit den anderenKindern im Kinderheimund entwickelt sichprächtig. Sie wird beiuns bis nach derGerichtsverhandlungbleiben. Sie ist einhübsches kleinesMädchen und genießtall die Liebe, Pflege,das gute Essen unddie Sicherheit, derersie sich im BlessedGérard's Kinderheimerfreut.

“Noxolo” oder “Wie ein Baby mitten im kalten Winter eine Herberge sucht”Eine absolut nicht weihnachtliche, aber doch so weihnachtliche Geschichte

Ihre Mutter steigertesich in eine solcheWut hinein, dass sieauf Noxolo eindroschbis ihr Rücken und ihrGesäß grün und blauwaren.Es war solch einAufruhr, dass dieNachbarn zusammenliefen um zu sehen,was denn los sei. Dannlief alles ganz schnellab. Die Polizei kam.Sie hörten sich an,was die Leute, die in den Buden in der Umgebungleben, zu berichten hatten, nämlich dass Noxolo

jeden Tag verprügelt wird.Daraufhin wurde NoxolosMutter wegenKindsmisshandlungfestgenommen und inPolizeigewahrsam gebracht.

Natürlich konnten sie Noxolonicht bei ihrem betrunkenenVater lassen und sobrachten sie sie im BlessedGérard's Care Centre inSicherheit. Noxolos Mutteraber war völlig unbewegt undohne Reue.

Die Bruderschaft des Seligen Gerhard /Brotherhood of Blessed Gérard ist einkatholischer kirchlicher Verein, eine

südafrikanische gemeinnützige Organisationund die Hilfsorganisation desMalteserordens in Südafrika.

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„Angefangen hat es eigentlich wie in den gutenalten romantischen Missionszeiten:

Ein Missionar wird als „Einzelkämpfer“ in eine Gegend geschickt. Als er sichaufmacht das Evangelium zu predigen findet er sich von Menschenmassenumgeben, die viel mehr als nur fromme und gute Worte brauchen. Dann geht eswie zu alten Zeiten entsprechend Bertolt Brechts oft zitiertem DreigroschenoperDiktum: “Erst kommt das Fressen und dann die Moral”, und das ist für denprofanen Menschen der Prototyp der ganzheitlichen Methode. Hätte man sich dieMühe gemacht in der Bibel zu blättern, dann wäre einem der Urtyp desganzheitlichen Heiles und der ganzheitlichen Heilung begegnet in der Peron Jesu,der die Kranken heilt, die Hungrigen speist, die Trauernden tröstet, den Blinden dieAugen öffnet und uns genau darin die Vollkommenheit seines Heilswillensoffenbart, dass er uns darin zum Glauben führt, die Sünden vergibt und dann zurNachfolge ruft. „Wie mich der Vater gesandt hat so sende ich Euch“ Das ist dasZentrum der missionarischen Berufung und sie muss sich wie im UrmissionarChristus in der Leib-, Geist- und Seelsorge entfalten. Deshalb haben unsereMissionspioniere Krankenhäuser, Schulen und Kirchen errichtet, mitbewundernswertem Eifer betrieben und alle drei zu Orten der Gotteserfahrung unddamit Heilserfahrung gemacht, also zutiefst missionarischen Dienst geleistet.

Freilich haben in vielen der ehemaligen Missionsländer die jeweiligen Regierungennun auch Schulen und Krankenhäuser errichtet oder die Missionseinrichtungensäkularisiert und in vielen Fällen ist dies ja auch wirklich gut gelungen und werdenunsere Ideale von guter Bildung und medizinischer Betreuung weitergeführt.Trotzdem haben unsere katholischen Einrichtungen einen besonderen Stellenwertund eine ganz besondere Berufung, und das gilt für die ganze eine Welt.“

Dies schreibt Pater Gerhard Lagleder OSB, der seit 1987 als Missionar imZululand tätig ist.

Inmitten der “AIDS-Hölle”

Traurig, aber wahr:Mandeni ist die AIDS-Hochburg der Welt!

Die Township Sundumbili in Mandeniwurde 1997 in der südafrikanischenZeitschrift Drum als die “AIDS Hauptstadtvon KwaZulu/Natal” bezeichnet. Einrepräsentativer Test unter Fabrikarbeiternder Industriesiedlung iSithebe ergabschon damals eine Rate von 88% HIV-positiven Ergebnissen. 76% der HIV Testsin der Klinik von Sundumbili fallen HIV-positiv aus (Januar 2004)Damit hat das Gebiet um Mandeni einentraurigen Weltrekord erreicht, auf denkeiner stolz ist und den auch keiner zurAufnahme in das Guinness Buch derRekorde vorschlagen wird.

Tatsache ist, dass wir mittendrin stehen und dass die öffentlichen und privatenGesundheitssysteme damit absolut überfordert sind. Die Kirche kann und darf danicht achselzuckend daneben stehen, sondern muss alle zur Verfügung stehendenKräfte mobilisieren. Die Weltöffentlichkeit und allen voran auch die Kirche haben inden Monaten seit der Tsunami Katastrophe in Ostasien in einer vorher nie dagewesenen Solidarität gezeigt, dass auch heute noch Wunderbares geleistetwerden kann, wenn alle zusammenstehen und zusammen helfen und geben, wassie können, wie schon damals die Jünger bei der Brotvermehrung alles gaben, wassie in Händen hatten und Christus dann das Wunder gewirkt hat, dass allebekamen, was sie brauchten. Die AIDS-Welle hier ist eine noch viel schlimmereKatastrophe, weil sie nicht nur eine einmalige Flut hervorgerufen hat, sondern dasganze Land andauernd von AIDS überschwemmt ist und der Pegel ständig ansteigtund uns wenig Hoffnung lässt auf einen Rückgang in der näheren Zukunft.

Gemäß UNAIDS leben in Afrika südlich der Sahara 26 Millionen Menschen mitdem HIV Virus im Körper und annähernd 2,5 Millionen sind im Jahr 2005 infolgevon AIDS gestorben.

Im vergangenen Jahr sind 76% der HIV Tests in unserem Einzugsbereich positivausgefallen, d.h. allein im Gebiet von Mandeni werden innerhalb weniger Jahrewohl knapp 200000 Menschen an AIDS sterben.

In dieser alles bislang da gewesene übersteigenden Massenkatastrophekönnen wir nicht untätig sein und zusehen, sondern müssen tun was immerwir können, die Flut zurückzudrängen und den Opfern dieser einzigartigenTragödie beizustehen.

Pro Tag sterben allein in unserem Hospiz bis zu fünf Patienten infolge von AIDS,Tausende haben wir durch ambulante Pflege, Tagespflege und stationäre Pflegebetreut und weit über Tausend auf ihrem letzten Erdenweg im Sterben begleitet.

Laut UNAIDS (Stand: Ende 2005) leben in Afrika südlich der Sahara geradeetwas mehr als 10% der Weltbevölkerung, aber 60% (25,4 Millionen) der HIV-infizierten Menschen weltweit.

Davon sind 13,5 Millionen Frauen und 3,2 Millionen neu infiziert.Im Jahr 2005 starben 2,4 Millionen Menschen in Afrika südlich der Sahara

infolge von AIDS und in den vergangenen 25 Jahren waren es mehr als 20Millionen.

In keinem Land der Welt leben mehr HIV-infizierte Menschen als inSüdafrika mit 5,6 Millionen Infizierten.

Der Südafrikanische Rundfunk berichtete am 30. März 2005, dassSpezialisten davon ausgehen, dass bis zum Jahr 2010 insgesamt 5 MillionenMenschen in Südafrika an AIDS gestorben sein werden. Das bedeutet, dass es imJahr 2010 soweit sein wird, dass zwei Drittel der Südafrikaner an AIDS oder aufAIDS bezogenen Krankheiten sterben werden.

Von 2001 bis 2011 wird die Geburtenrate um 25% abnehmen und inderselben Zeit wird die Sterberate um 33 % zunehmen.

Bis zum Jahr 2010 werden 7 Millionen Menschen in Südafrika mit HIVinfiziert sein. Diese Voraussagen stützen sich auf die neuesten Statistiken derVereinten Nationen und „Statistics South Africa“.

Die Erhöhung der Lebenserwartung, die sich seit der Mitte des 20.Jahrhunderts abgezeichnet hatte, hat sich seit der Mitte der Neunziger-Jahreumgekehrt und wird in den nächsten beiden Jahrzehnten weiter fallen. Im Jahr2000 war die Lebenserwartung eines neugeborenen Südafrikaners bei 56 Jahren;im Jahr 2010 werden es nur noch 41 Jahre sein.

Zwischen 1997 und 2002 ist die Zahl der Verstorbenen in Südafrika um 57%gestiegen; in der Altersgruppe der 25 bis 49-Jährigen war der Anstieg 116%.

Im Jahr 2010 werden in Afrika südlich der Sahara 18 Millionen AIDS-Waisenleben.

Jede 6. Sekunde infiziert sich irgendwo auf der Welt ein Mensch mit HIV.Alle zehn Sekunden stirbt weltweit ein Patient an AIDS.

Statistische Übersicht

kwaZulu Südafrika Schwarz- Deutsch- Welt/Natal afrika land2005 2003 2005 2003 2005

60%* 100%HIV infizierte Menschen 5.600.000 25.800.000 43.000 40.300.000

davon Frauen (15-49) 3.100.000 13.500.000 9.500 17.500.000davon Kinder (0-15) 230.000 1.900.000 - 2.100.000davon Babys 26.228 -davon Neuinfizierte 3.200.000 4.900.000davon HIV infizierte

Waisen (0-17) 660.000 9.600.000 - 11.500.000Waisen aufgrund von

AIDS (0-17) 1.100.000 12.100.000 - 15.000.000AIDS-Tote 370.000 2.400.000 < 1.000 3.100.000Anteil der HIV infiziertenPersonen an derGesamtbevölkerung 40% 29,5% (2004) 7,2% 0,1% 1,1%

* d.h. in Schwarzafrika (= Afrika südlich der Sahara) leben 10% der Weltbevölkerung, aber 60%aller HIV infizierten Menschen.

Quellen: UNAIDS, Südafrikanisches Gesundheitsministerium, SABC, HIVAN, AVERT

Auf die konzentrierte und enorme Notder südafrikanischen AIDS-Pandemie

reagierte die Bruderschaft des Seligen Gerhardin vielfältiger Weise:

Schon am 23. Mai 1994 begannen wir mit einemHIV/AIDS Aufklärungsprogramm.Dabei klären wir die Öffentlichkeit – z.B. in Fabriken, Jugendgruppen, pfarrlichenVeranstaltungen, aber auch über die Medien von Film, Rundfunk und Internet - überAIDS auf und darüber wie man trotz HIV-Infektion positiv leben kann.

Am 3. September 1996 eröffneten wir in Mandeni ein neu gebautesHospiz,das bis heute das größte Hospiz Südafrikas ist.

Es ist das Ziel des Blessed Gérard's Hospizes, die Versorgungslücke zwischenKrankenhaus und Zuhause des Patienten zu überbrücken. Es bleibt denKrankenhäusern hierzulande wegen ihrer geringen Zahl und des Bettenmangels oftgar nichts anderes übrig, als Patienten (zu) frühzeitig zu entlassen, d.h. nochbevor sie für sich selber sorgen können bzw. gesundet sind.Die Familien sind häufig nicht in der Lage, für ihre kranken Angehörigen zu sorgen,weil es ihnen an Selbstvertrauen, Ausbildung oder den pflegerischen Möglichkeitenfehlt, sich um ihre wieder genesenden Angehörigen zu kümmern.

Die zweite Zielgruppe des Hospizes sind Patienten, die im Krankenhaus nichtgenommen werden, weil sie z.B. eine infauste Prognose haben (Krebs/AIDS), aberauch zu Hause nicht hinreichend gepflegt werden können.

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ein “Himmel von Pflege”Das Hospiz hat eine vierfache Aufgabe:

Die Ausbildung der Öffentlichkeit inHäuslicher Krankenpflege, damitFamilienmitglieder ihre eigenen Angehörigenzuhause angemessen betreuen können.Kurse für Pflegehilfskräfte geben den aktivenMitgliedern unserer Bruderschaft dieKenntnisse und Fertigkeiten als freiwilligeHelfer/innen im Hospiz mitarbeiten zu können.Daneben lernen wir pflegende Angehörige beiHausbesuchen an, wie sie sich am besten umihr Familienmitglied kümmern können.

Eine wesentliche Aufgabe sieht unser Hospizin der Häuslichen Krankenpflege, um dieHäusliche Pflege durch die Familie zu ergänzen und mit Rat und Tat durchAusbildung und weitere Hilfen zu unterstützen.

Als weitere Aktivität betreiben wir ein Tagespflege-Zentrum für krankeMenschen, so dass Familienmitglieder die eine Arbeitsstelle haben, diesenicht aufzugeben brauchen, um für die Pflege ihres Angehörigen zurVerfügung zu stehen, sondern ihren Patienten vor Arbeitsbeginn ins Hospizbringen und nach Arbeitsschluss ihn wieder mit nach Hause nehmenkönnen. Der Patient wird dann auch, je nach seinem Krankheitszustand,an der Beschäftigungstherapie oder Freizeitaktivitäten des Pflegezentrumsund Hospizes teilnehmen, damit er sich weder langweilt noch unnütz fühlt.

Schließlich nehmen wir im Hospiz Kranke auch stationär auf und pflegensie, wenn die Pflege des Patienten nicht hinreichend durch die Ausbildungseiner Familienangehörigen oder deren Unterstützung durch die MobilenHauskrankenpflege-Teams, noch durch die Aufnahme im Tagespflege-Zentrum gewährleistet werden kann. Die stationäre Aufnahme lässt immernoch die Möglichkeit offen, Familienmitglieder an ihrem eigenenAngehörigen im Hospiz zu schulen.

Am 9. Juli 2000 haben wir dann einKinderheimeingerichtet, um ausgesetzten, vernachlässigten,unterernährten, misshandelten, missbrauchten, kranken,behinderten oder verwaisten Kindern ein Zuhause zugeben, die sonst keine Zukunft hätten. Viele davon sindselber HIV-positiv und manche schon in der AIDS-Phase.Andere wiederum haben einen oder beide Elternteiledurch AIDS verloren und wenn es dann wirklichniemanden aus der Familie gibt, der das Kind aufnehmen könnte und keinePflegeeltern gefunden werden können, dann nehmen wir sie im Kinderheim gerneauf und bieten ihnen all die Liebe und Sorge, die sie sonst entbehren müssten.

Ich fand diesen Himmel von Pflege

Dr. Roux Martinez, damalsAssistenzärztin in Unfall- undTransplantationschirurgie in Kapstadt/Südafrika, antwortete auf die Frage,warum Sie aktives Mitglied in derBruderschaft des Seligen Gerhard wurde:“In der Tat gibt es viele Gründe, diesenDienst zu leisten. Meine erste Motivationwar es, einfach als Ärztin zu helfen undda war etwas, was ich immer schon tunwollte. All diese Jahre habe ich inhochtechnisierten modernen

Krankenhäusern gearbeitet und versucht,eine gute Ärztin zu sein. Ich habe michwirklich bemüht, mich um den Patientenals Mensch zu kümmern neben all denUntersuchungen, der Röntgendiagnostikund der komplizierten Technik und als ichzum ersten mal hierher kam – ich kamnur hierher (zu Besuch) weil esschlechtes Wetter war und ich an diesemTag nicht zum Strand gehen und michdort sonnen konnte –da betrat ich dieses Haus und

ich fand diesen Himmel von Pflege.

Seit September 2003 ist eine ganz neue, umfangreiche und umfassende Aufgabeauf das Hospiz zugekommen, weil es von der Südafrikanischen Bischofskonferenzgebeten wurde, bei einem landesweiten Programm zur antiretroviralen Behandlungvon AIDS-Patienten mitzuwirken. Dem Hospiz kam dabei eine Art Pionierrolle zu,weil es die dritte Einrichtung der Katholischen Kirche überhaupt war, die mit dieserenorm verantwortungsvollen und herausfordernden Aufgabe betraut wurde.Das war der Beginn des

Das Hospiz bietet mittellosen AIDS-Patienten kostenlos Hoch-Aktive Anti-Retrovirale Therapie (HAART)

als eines der ganz wenigen regierungsunabhängigen, aber von derRegierung anerkannten (kostenlosen) AIDS-Behandlungszentren Südafrikas

im Namen und Auftrag der Südafrikanischen Bischofskonferenzmit Unterstützung der Regierung der USA (President’s Emergency Plan for

AIDS Relief – PEPFAR)über die Catholic Relief Services.Das HAART-Management-Team besteht aus einem Arzt, einem Seelsorger,

einer Projekt-Managerin und einer Krankenschwester, die alle eine Fachausbildungin der AIDS-Behandlung absolviert haben.

Das HAART Programm hat 16 Pflegekräfte hauptamtlich angestellt und sieals Therapieberater und Ausbilder für die Patienteninformation über HAARTausgebildet.

Das Hospiz hält kontinuierlich HAART-Vorbereitungskurse, an denen dieeigenen Patienten und Patienten des Kreiskrankenhauses von Stanger teilnehmen.

Mittlerweile behandelt das Hospiz bereits über 100 Patienten mitantiretroviraler Medizin und es kommen ständig neue dazu.

Das Hospiz macht regelmäßig Hausbesuche bei allen Patienten, um sicherzu gehen, dass sie die Medikamente auch wirklich einnehmen und vertragen.

Zur Erinnerung an Menzi

von Sr. Sheilagh Schröder

Es war buchstäblich eine Gebetserhörung, daß ich dazu kam, für BlessedGérard’s Care Centre zu arbeiten. Ich war halbtags in England in der Pflegebeschäftigt gewesen und hatte wirklich große Freude an der Arbeit und an denReisen, die damit verbunden waren, aber dann kam eine Zeit, in der sich meineSchwerpunkte veränderten und ich hatte große Sehnsucht danach, wieder ständignach Südafrika zurückzukehren, doch in der Gegend in der ich lebe, ist es schwerin der Krankenpflege eine Beschäftigung zu finden. Als ich im vergangenen Augustfür einen Monat zu Hause war, setzte sich eine der Angestellten, Sr. ElizabethCoetzer mit mir in Verbindung, ob ich nicht Interesse hätte mit ihr dort zu arbeiten.Ich konnte es gar nicht glauben und antwortete mit einem begeisterten Ja ohnejegliches Zögern.Nun ist es schon fast ein Jahr her, dass ich dortangefangen habe und ich möchte Ihnen von einemkleinen Jungen erzählen, der mir ans Herz gewachsenist. Die Verwaltung wurde von einer Sozialarbeiterin ausder Gegend von Eshowe wegen eines kleinenunterernährten Jungen, der immer wieder insKrankenhaus mußte, angesprochen. Wie so vieleandere war auch er HIV-positiv und hatte eine durchAIDS bedingte Hauterkrankung. Vor Weihnachten 2004wurde er im Blessed Gérard’s Hospiz stationäraufgenommen. Seine Hautkrankheit zeigte sichdadurch, daß sich ständig ganze Hautschichtenablösten und dabei zeitweise aufbrachen und bluteten.Das machte ihn sehr empfindlich und nichts schätzteer mehr als umarmt und gestreichelt zu werden. Eines

Tages als ich dienstfrei hatte, weinte er, und auf die Frage, was er denn wollte,sagte er, er wollte die “Gogo” (Zulu für Großmutter). Keiner wußte, wen er meinte.So fragte man ihn: “Welche Gogo?” Er sagte “die weiße Oma” und meinte mich,die einzige weiße grauhaarige Mitarbeiterin. Das berührte mich sehr. Von da an ister mir ganz tief ans Herz gewachsen. All die Kinder, um die wir uns annehmen,

werden uns lieb und teuer und gottlobhaben sie einen Platz gefunden wo sieviel Liebe und Sicherheit bekommen.Wenn sie sterben, so wie Menzi im Juli,ist das sehr traurig und wir trauern wieEltern um diese kleinen Kerle. Ich habekeinen eigenen Enkel. So habe ichnachdem Menzi verstorben war, diesekleine Leiche in einen Schaleingeschlagen, den meine Mutter fürmeine Kinder gemacht hatte. Es gibt so

viele AIDS Waisen in unserem Gebiet und die Gelder, die gespendet werden, umunser Zentrum am Laufen zu halten, tragen viel dazu bei, es vielen Kindern wieMenzi zu ermöglichen, ihre Erdentage in einer liebevollen und friedlichenAtmosphäre beschließen zu können.

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Mpume war 16 Jahre alt und ein sehr hübsches Mädchen; sie lebte zusammenmit ihrer Mutter, ihren drei Geschwistern und drei Cousins - den Kindern ihrerverstorbenen Tante - in der weiten hügeligen Landschaft von kwaZulu/Natal. IhrVater arbeitete in Durban und ihre Mutter arbeitete als Magd in einem Dorf, das 15km von ihrem Kraal entfernt ist. Ihr Vater kam nur selten nach Hause und schickteunregelmäßig Geld, weshalb sie nur wenig zum Leben zur Verfügung hatten. Dasie aber in einer ländlichen Gegend lebten, konnten sie ihr eigenes Gemüse undMais anpflanzen und hatten ein paar Hühner und eine Ziege. Das Leben war gutund die Familie war glücklich. Jeder verrichtete seine täglichen Pflichten. MpumesMutter Lindeni steht jeden Tag um 4 Uhr 30 in der Frühe auf, kocht für ihre KinderHaferbrei, damit sie nicht hungrig zur Schule gehen müssen, wäscht dasGeschirr, fegt den Boden und legt die Schuluniform für die Kinder zurecht. Schuhehatten sie keine, denn dafür hatten sie kein Geld. Essen war wichtiger undnotwendiger zum Überleben. Lindeni seufzte leise, als sie auf ihre sieben Kinderschaute, die auf Grasmatten schliefen. Sie schauten so friedlich aus wie kleineEngel.Lindeni weckte Mpume, ihr ältestes Kind, auf: „Komm und hilf mir,“ sagte sie. „Wirmüssen Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen holen, bevor ich zur Arbeitgehe.“ Mpume stand auf und zog ihr Baumwollkleid und einen leichten Pulloveran, die einzige Kleidung, die sie besaß. Es war kalt so früh am Morgen. Mpumeund ihre Mutter machten sich auf den Weg zum Fluss. Sie mussten bergabgehen, was an diesem Tag nicht einfach war wegen des Morgentau. Der Weg warso rutschig. Schließlich erreichten sie den Fluss. Lindeni war spät dran und siebat Mpume, das Wasser zur Hütte zu tragen, während sie selbst zwei Kilometerweiter ging, um mit dem Bus zur Arbeit zu fahren.

Mpume war allein. Die Sonne ging gerade auf. Ah, der herrliche afrikanischeSonnenaufgang! Sie hatte keine Angst. Sie hatte das schon öfters getan. Sietauchte gerade den letzten 25 Liter Kanister in den Fluss, als sie plötzlichSchritte hinter sich hörte. Bevor sie sich umdrehen konnte lag Mpume schon amBoden und schrie um Hilfe. Eine Hand hielt ihr den Mund zu und eine Stimme warso nah an ihrem Ohr, dass sie den Atem des betrunkenen Mannes riechenkonnte. „Sei leise oder ich schneid dir den Hals auf.“ Mpume war wie versteinert.Der Mann zerrte an ihrem dünnen Baumwollkleid und hielt das Messer an ihrenHals, während er sie brutal vergewaltigte. Alles war so schnell vorbei, für Mpumeallerdings stand die Zeit still. Schockiert, blutend und verängstigt lag sie eineendlose Zeit am Flussufer. Sie fühlte sich schmutzig und schuldig. „Warum ich?Womit hab ich das verdient?“

Dieser Tag veränderte Mpumes Leben und das ihrer ganzen Familie. Ihr Vaterhatte sie zum letzten Mal vor sechs Monaten zuhause besucht. Ihre Mutter warzum vierten Mal schwanger und auf dem Weg von der Arbeit nach Hause kam siebei der "Clinic", einer Basis-Gesundheitsstation, vorbei und ließ sich untersuchen,weil sie ständig kränklich war. Ihre vorherigen Schwangerschaften waren nicht soverlaufen. Was stimmte nicht mit ihr? Während sie in der Clinic war, machte dieKrankenschwester einen HIV-Test. Die Krankenschwester teilte Lindeni mitfühlendmit, dass sie HIV-positiv ist und sie sich deswegen auch immer so krank gefühlthatte. Keiner merkte, welch unendliche Angst sie in ihrem Herzen spürte. Mithängendem Kopf machte sie sich langsam auf den Weg nach Hause. Versunkenin ihre eigenen Sorgen und Ängsten fiel ihr weder auf, dass Mpume sehr leise warnoch dass sie blaue Flecken im Gesicht, am Hals und an ihren Armen hatte undihr kleines Baumwollkleid ganz zerrissen war. Die ganze Nacht war sie so rastlosund in Sorge, dass sie kein Auge zudrückte.

Während sie in der Nacht in ihrem Bett lag dachte sie über die Zukunft ihrerKinder nach und fragte sich, was wohl aus ihnen werden würde. Sie versuchteauch über die Wut über ihren Mann hinwegzukommen. Da hörte sie ein leisesSchluchzen von Mpume. “Was ist, mein Kind?“ fragte sie. Mpume brach in Tränenaus und erzählte ihrer Mutter schluchzend, was am Morgen unten am Flusspassiert war. Lindeni wusste nicht, was sie machen sollte. Und so hielt sieMpume in ihrem Arm und sie weinten gemeinsam darüber, was Mpumezugestoßen war, aber auch über den Aberglauben, dass ein Mann von AIDSgeheilt werde, wenn er mit einer Jungfrau schlafen würde. Sie weinten solange, bissie keine Tränen mehr hatten.

Am nächsten Morgen baten sie Mpumes 12-jährige Schwester auf ihreGeschwister aufzupassen, in der Hütte zu bleiben und ja niemandenhereinzulassen. Sie gingen beide Hand in Hand zur nächsten Polizeistation, dieviele Kilometer entfernt war. Dort wurde ihnen die Verfahrensweise bei einem Falleiner Vergewaltigung erklärt. Was Mpume und ihre Mutter am meisten sorgte, wardie Ungewissheit, ob Mpume nun schwanger sei und ob sie sich möglicherweisemit HIV angesteckt habe. Das rechtliche Verfahren war wie ein verschwommenerAlptraum; Mpume stand ja immer noch unter Schock.

Sechs Wochen später hatten sich Mpumes schlimmste Ängste bestätigt. Sie warschwanger und war mit HIV infiziert. Die Wut, die in ihrem Herzen aufkam, warfast unerträglich. Eines Morgens saß sie gedankenverloren am Fluss und blickteder Strömung nach. Der Fluss sah so einladend aus. Wenn sie tief genug in denFluss gehen würde, würde das Wasser sie mit all ihren Sorgen für immerwegspülen und alles wäre vorbei. Sie stand auf und setzte langsam einen Fuß vorden anderen.

„Mpume komm und hilf mir tragen“, die Bitte ihrer Mutter kam gerade noch zurrechten Zeit. Mpume kehrte um, Tränen kullerten ihr über das Gesicht. Daerkannte ihre Mutter, was ihre Tochter geplant hatte. „Sie braucht Hilfe“, dachtesie, "aber wohin sollen wir gehen?" Die Polizei würde ihnen nicht helfen, die

“Womit hab ich das verdient?”

Was die meisten Menschen nicht sehen.

Krankenschwestern von der Clinic haben zu viel zu tun und die Sozialarbeiter sind80 km weit weg. Lindeni versuchte ihren Mann anzurufen, um ihm die schlechtenNachrichten zu erzählen. Aber sein Arbeitgeber erzählte ihr, dass ihr Mann vor dreiMonaten wegen Tuberkulose in ein Krankenhaus nach Durban eingeliefert wordenwar. Lindeni war völlig niedergeschlagen: "Was soll ich nur tun? Wer kann mirüberhaupt helfen? Wohin soll ich gehen? Ich habe kein Geld. Die Kinder habenHunger!" Mpume und Lindeni sind beide schwanger und HIV-positiv. Was für eineaussichtslose Lage!

An einem Sonntagnachmittag wusch Lindeni ihre Wäsche am Fluss. Alle Frauenvon den Hügeln ringsumher waren da und es wurde sehr viel geredet. Am meistenüber kranke Kinder, Ehemänner, die nicht nach Hause kommen, Freunde, die eineandere Frau in der Stadt haben und über AIDS. Eine der Frauen war sehr mutigund obwohl sie wusste, dass sie ihr Leben und ihre Stellung in der Gesellschaftriskierte, gab sie zu, dass sie HIV-positiv ist. Sie hatte von einer Einrichtung inMandeni gehört, wo man Hilfe bekommen würde. Lindeni hörte aufmerksam zu.Sie wusste: "Ich darf nicht sterben! Ich muss für meine Kinder da sein!" Siemachte sich Sorgen um ihren Ehemann, auch wenn er es war, der sie angesteckthatte. Allerdings hatte sie weder die Zeit noch die Kraft, ihn zu besuchen. Siestellte diesen Gedanken zurück, denn ihre erste Sorge galt der Gesundheit ihrerTochter und der des ungeborenen Babys, ihrem eigenen Baby und den anderenfünf Kindern. „Diese Einrichtung“ sagte die Frau “ist in Mandeni und heißt BlessedGérard's Care Centre. Dort bekommst du Hilfe, wenn du AIDS oder auch etwasanderes hast.“ Lindeni wollte sich das selber anschauen, aber sie hatte Angst. Siegab ihre letzten Cents aus, um nach Mandeni zu kommen.

Als Lindeni das Care Centre betrat, schaute sie durch eine Glastüre. Sie warschockiert über das, was sich im Glas spiegelte. Sie sah eine ausgemergelteFrau, deren Kleidung herunterhing, obwohl sie hochschwanger war, die schwarzeFlecken im Gesicht hatte und einen Hautausschlag. Sie sah jemanden, nur nochHaut und Knochen, am Ende mit der Kraft. Sie sah sich selbst.

Aber sie war überrascht. Das Gebäude war schön, hell und sauber. Die Menschenlachten. Sie sah ein paar weiße Menschen, viele Afrikaner und sie alle warenfröhlich.

Eine nette Frau brachte Lindeni in einkleines Zimmer, wo sie sich ungestörtunterhalten konnten. Lindeni traute ihrenAugen und Ohren nicht: Niemals zuvorwurde sie so höflich und zuvorkommendbehandelt. Jeder war so nett. Die Frau,mit der sie sprach, hatte eine sanfte,verständnisvolle Stimme und sie war nichtin Eile. Die Krankenschwester ließ sichZeit. Lindeni fühlte sich sicher und soerzählte sie der Krankenschwester alleswas passiert war. Die Krankenschwester

vom Blessed Gérard's Care Centre versicherte ihr, dass sie jegliche Hilfebekommen würde. Zuerst erklärte sie ihr alles über die Therapie mit antiretroviralenMedikamenten, die Mpume und ihr helfen könnte, wieder gesünder zu werden undnoch lang zu leben. Es war keine Frage, dass sie die so freundliche Hilfeannehmen würden und Lindeni fragte, wie viel sie dafür zahlen müsste. Sie warverblüfft als sie hörte, dass sie keine Rechnung bekommen wird, weil es guteMenschen gibt, die die Arbeit des Blessed Gérard's Care Centres finanziellunterstützen, so dass mittellosen Patienten wie ihr kostenlos geholfen werdenkann.

Die Krankenschwester holte dann eine andere nette Frau und die erklärte Lindeni,dass sie von der Regierung eine Erwerbsunfähigkeitsrente bekommen könnte undsie gab ihr alle Informationen, die sie für einen Antrag brauchte. Anschließendfragte sie Lindeni, wie viele Kinder sie habe und wie alt sie seien. Sie wies daraufhin, dass sie auch um Kindergeld anfragen soll. Es würde ca. drei Monate dauern,bis sie vom Staat den Zuschuss bekäme und fragte deshalb Lindeni, ob sie dennauch Lebensmittel zuhause hätte. Lindeni war verlegen, sagte ihr aber dieWahrheit und verneinte. Sie selbst war zum Arbeiten zu krank und ihr Mann warauch im Krankenhaus. Es gab nichts zu essen. „Machen Sie sich keine Sorgen,wir werden Ihnen helfen. Wir geben Ihnen Essenspakete mit, damit Sie versorgtsind bis sie ihre Unterstützung bekommen“ sagte die nette Frau. DieKrankenschwester bat Lindeni, auch Mpume ins Care Centre zu bringen, denndann könnten beide mit dem Doktor sprechen.

Lindeni und Mpume kamen ins Blessed Gérard's Care Centre und seither werdenbeide vom medizinischen Personal des HAART Programms versorgt. Lindenibrachte ihr Baby auf die Welt, ein wunderbares kleines Mädchen und wir hoffenund beten, dass es sich nicht bei der Geburt von ihrer Mutter mit HIV angesteckthat. Mpume hatte einige intensive Beratungsgespräche und jetzt freut sie sich aufihr Baby, aber sie ist auch fest entschlossen nach der Geburt wieder die Schule zubesuchen. Der Mann, der sie vergewaltigt hatte, starb kurz darauf an Tuberkuloseund an Gehirnhautentzündung, beides Krankheiten, die in Zusammenhang mitAIDS oft auftreten. Lindeni und Mpume ist in jeder Hinsicht geholfen und sie sindauf dem Weg der Besserung.

Ein herzliches und aufrichtiges Dankeschön an alle Spender, die esmöglich machen, dass wir Lindeni, Mpume und Hunderten anderer sowirksam helfen können!

Page 5: Brotherhood of Blessed Gérard - Rundbrief 2006

Die Bruderschaft des Seligen Gerhardist in diesem Jahr in einer ganzbesonderen Weise bereichert worden,nämlich durch die Ankunft und dasWirken von Diakon Thomas Müller undseiner Frau Angelika, die Arzthelferin ist.Die beiden kommen aus Oyten beiBremen / Deutschland - ursprünglichaus Berlin - und sind seit dem 16.August 2005 für drei Jahre als freiwilligeHelfer bei uns. Die Müllers sind absolutgroßartige und wirklich nette Menschenund haben einen echtenMissionarsgeist, d.h. sie verkünden denGlauben durch lebendige Taten. Siehelfen wo sie können, wo immer einehelfende Hand gebraucht wird und sindebenso treu wie froh in ihrem Dienst. Esist nicht nur ein Vergnügen, sondern einwahrer Segen, dass sie bei uns sind.Die Überschrift für diesen Artikel "Damitsie das Leben haben und es in Füllehaben", ein Zitat aus der Hl. Schrift (Joh10,10) drückt in zweifacher Hinsicht aus,was es mit dem Hier sein von Thomasund Angelika Müller auf sich hat: Siekamen zu uns aus dem Wunsch heraus"Glauben, Leben und Welt noch auseiner uns neuen Perspektive kennen zulernen" und so eine vielleicht nochintensivere Fülle ihres Lebens zuerfahren. Ihr Wirken hier bei uns zeigtaber auch ganz deutlich, dass siegekommen sind, damit die unsAnvertrauten im Hospiz und Kinderheimund all unseren anderen Projekten "dasLeben haben und es in Fülle haben". Inden ersten 99 Tagen sind sie nicht nurgeographisch um die Welt gereist, umzu uns zu kommen, sondern habenauch in dem, was sie erlebten, neueWelten erschlossen und in dem, was sietun, den ihnen Anvertrauten neue Welteneröffnet.

Diakon Müller veröffentlicht das, was ererlebt, in sehr tiefgründiger undmenschlicher Weise auf seinerHomepage im Internet beihttp://www.st-matthias-achim.de/wir/seelsorger/diakon.htm und wir druckenAusschnitte davon mit seiner gütigenErlaubnis hier ab, um Sie mit auf dieReise eines Außenstehenden zumInsider zu nehmen:

“Damit sie das Leben haben und es in Fülle haben” oder “In 99 Tagen um die Welt”

Busch - Tour

9.00 Uhr, 21°, Sonnenschein und einsanftes Lüftchen weht über Mandeni, esist noch immer Winter. So beginnt füruns der erste komplette Tag in unsererneuen Heimat. Formalitäten undEinweisung stehen auf dem Programm.Nicht unbedingt das Spannendste, aberwichtig ist es schon, kennen wir unsdoch überhaupt nicht aus und ob imErnstfall jemand in der Nähe ist, den wirausreichend verstehen ist nicht gewiss.Pater Gerhard macht das aber auchrecht lebendig und abwechslungsreich.Wir erfahren nun auch, warum es zweiSchreibweisen gibt: Mandini undMandeni. Beides leitet sich von derMandafarm ab, die früher das ganzeGebiet beherrschte. Da man späterbeide Sprachregelungen, die sichparallel über den ZwischenschritteMandeni eingebürgert hatten, erhaltenwollte, bekam ein Ortsteil von Mandenidie Bezeichnung Mandini. Es gibt alsotatsächlich auch heute beides. Mandenibesteht aus drei Ortsteilen: Mandini,Tugela und Sundumbili. Bis zu 40 kmum das Care Centre herum werdenEinsätze gefahren und Patientenabgeholt. Es gibt aber auch Patienten,die von ganz weit weg kommen, die

kommen dann aber selbst organisiert.

Die Mahlzeiten hier sind ein Erlebnis.Nicht wegen des Essens, das istausgezeichnet, reichlich und immerlecker. Da müssen wir noch stärker aufunser Gewicht achten als in Köln. Wirsitzen, wenn es geht mit denEinheimischen am Tisch. Wie schonerwähnt gibt es da kleine Sprachhürden.Wenn wir aber die ersten Zuluwortelernen und ganz leise aussprechen,lacht der ganze Speisesaal. Es ist keinAuslachen, eher anerkennendes Lachenund Freude über den guten Willen, derdurch unsere Bemühungen erkennbarwird.

Nach einer ausgiebigen Führung durchden gesamten Komplex raucht uns derKopf und wir sind dankbar, dass zumTagesausklang sich wieder die kleinedeutsche Kolonie bei Father einfindet.Morgen geht es auf die großeBuschtour, eine Fahrt durch denEinzugsbereich des Centres.

Da rückt die Armut nun noch dichterheran. Schon bei uns im Haus haben wirsterbenskranke gesehen, aber die warenwenigstens sauber und in denUmständen entsprechend gutemPflegezustand. Auf der Buschtour sehenwir nackte Armut.

Die schöne Landschaft und dermalerische Tugela im Hintergrundkönnen über das Elend nichthinwegsehen lassen. Aus ärmstenVerhältnissen kommen unserePatienten, Frauen, Kinder, alteMenschen, selten erwerbsfähigeMänner, die sind fort oder schon an Aidsgestorben. Das Kinderheim, das zumCare Centre gehört, ist quasi von selbstentstanden. Da kamen Mütter zumSterben ins Hospiz und brachten ihrekleinen Kinder mit. Soll man diese nachdem Tod der Mütter auf die Straßehinausjagen? Verwandte finden sichnicht immer. Vielleicht ist ihnen dieBeerdigung zu teuer, vielleicht hat sichdie Familie wirklich aus den Augenverloren, wer will da Richter sein? Wodas Dunkel am größten ist, da brennteine Kerze am hellsten, wenn man dennden Mut hat sie zu entzünden. Hier inMandeni geschieht das jeden Tagmehrmals. Es geht immer ums Leben,leben bis zum letzten Atemzug. Lebenhat schöne Augenblicke, auch wenn dieBedingungen grausam sind. Besondersgut ist das zu spüren, als wir wiederdaheim sind und das Kinderheimbesuchen. Father, Father rufen dieKinder, 9 Monate bis 12 Jahre alt, undbegrüßen erst einmal Pater Gerhard.Dann wenden sie sich uns zu, befühlenunsere Haut und untersuchen vor allemmeine Haare auf den Armen. Dem Zuluwächst selten ein Bart, aber niemals hater Haare auf den Armen, das ist etwasBesonderes für die Kinder.

Was die Kinder hier bekommen scheintauf den ersten Blick nicht sehr viel undist doch alles was ein Mensch wirklichbraucht: Ein Dach über dem Kopf,sauberes frisches Wasser, ausreichendgesunde Nahrung, Kleidung undvermittelt durch viele Helferinnen undHelfer, Liebe und Geborgenheit. PaterGerhard nennt das in einem Artikeltreffend: Ein Himmel von Pflege in derAidshölle von Südafrika.

Bathed for heaven

Nie in meinem Leben habe ichMenschen im Altenheim oder imKrankenhaus als Pfleger betreut. Ichwusste wohl um die Dienste, die insolchen Einrichtungen geleistet werden,schließlich arbeitet Angelika seit Jahrenim Krankenhaus, aber selbst habe ichhöchstens einmal mit angepackt, wennjemand umzudrehen war, oder so etwas.Nun arbeite ich als Pfleger in einemHospiz. Fikile, die schwarze Caregiverin,ist eine Seele von Mensch und führtmich in die Kunst fachgerechter Pflegeein. Sie ist dabei eine genausoliebenswürdige wie strenge Lehrerin. Dererste Patient ist ein relativ junger Mann,ich kann das Alter der Zulus sehr schwereinschätzen, vielleicht 30, dessen Beineversteift und seitlich abgewinkelt sind.Auch seine Hände kann er wegenVersteifungen nicht mehr gebrauchen. Erist also rundum auf Hilfe angewiesen.Sein Kopf ist im Bereich der Haareverschorft. Wir ziehen ihn aus undwaschen ihn, dann versorgen wir seineBettgeschwüre. Fikile gibt mir die Gazeund lässt mich die Wunden reinigen.

Der zweite Patient hat keine Wundenund ist insgesamt gesundheitlich besserbeieinander, braucht aber auchVollpflege. Bei ihm sind es die Windeln,die mir eine neue Erfahrung vermitteln,mit allen Sinnen. Als wir an das Bett desdritten Patienten kommen, stellt Fikilesich auf die rechte Seite, die, an der ichbisher gestanden hatte. Fröhlichlächelnd zwinkert sie mir zu: „That´syour turn.“ „Was, ich soll ihn waschenund versorgen?“ „Ja, ich will sehen, wieDu das machst.“ So wusch ich meinenersten Patienten völlig selbständig, zogihm frische Kleidung an und richtete seinBett. Er war kaum zur Mithilfe fähig. Fürmich war das in diesem Moment eineechte Herausforderung. Als er fertigversorgt war und auch noch bestätigte,dass es ihm - den Umständenentsprechend - gut ging, war ich dochrecht froh. Fikile ist ein Zuluname undhat wie alle Zulunamen eine aus demLeben gegriffene Bedeutung. Fikile heißtAnkunft. Wie passend, nun bin ichwirklich bei den Armen und Krankenangekommen; hautnah im wahrstenSinne des Wortes. Als wir eben dabeiwaren Geräte und Gegenstände zudesinfizieren wurde ich zur Diensthabenden Schwester gerufen. EinEinsatz draußen, wie hier alle sagen.Ich sollte den Krankenwagen fahren. Esgibt hier nicht so viele Mitarbeiter mitFahrerlaubnis. So war ich die nächstenzwei Stunden unterwegs. Nach unsererRückkehr aßen wir erst einmal Mittag,die Küche hatte Bescheid bekommenund für uns später Essen bereitet.Danach ging ich wieder in die Pflege.Windeln wechseln, Saft anreichen, dasBett aufschütteln, höher oder tieferstellen, Patienten auf die Terrassebringen usw. Da fragt mich dieSchwester: „Wären sie bereit einemSterbenden die letzte Begleitung zugeben?“ „Selbstverständlich, das ist

meinem Beruf näher als alles andere,was ich heute getan habe.“ Zuerst sollteich aber die Arbeit beenden, bei der ichgerade war. Ich war noch nicht fertig, datönte der Schwesternruf aus Nr. 5, demRaum, in dem der Sterbende lag. Ichging mit hin, der Patient war gestorben.Als ich in sein Gesicht sehe, erkenneich den jungen Mann, den ichgewaschen und versorgt hatte.

Ich hatte ihn vorbereiten dürfen, vorunseren Schöpfer zu treten. Es war eintotal neues und umwerfendes Gefühl. Ichkann es nicht beschreiben. Hätte er inverkoteten Windel, verschwitzt und nachSchweiß riechend vor unseren Herrntreten sollen? Ist es nicht ein wahrhaftexistentieller Dienst ihm einen würdigenÜbergang ins Ewige Leben zu bereiten?Ich mache hier schon in den erstenTagen so tiefe Erfahrungen. Was werdendie kommenden Jahre noch für michbereit halten?

Samstagabend

Gerade habe ich die Garage gefegt, inder meine Haare herumflogen, Angelikahat mir wieder eine ansehnliche Frisurverpasst und hier ist es am leichtesteneinen provisorischen Frisörsalonaufzuräumen. 19.30 Uhr, das Telefongeht, Father. Eine Einladung zu einemHausgottesdienst in seiner kleinenKapelle im ersten Stock. Ja, das würdesicher jetzt gut tun. Es ist Samstag, dahatten wir nicht wie sonst Hl. Messe amMorgen. Der Tag ging unter die Haut,wieder einmal. Zwei Sterbefälle. Beidekannte ich, ich hatte sie gewaschen undversorgt. Ein Jugendlicher, gleich in derFrühe.

Um 6.45 Uhr beginnt mein Dienst. AlsSiyabonga, dem ich heute zugeteilt bin,einen Patienten zum waschenvorbereitet, hören wir lautesschmerzvolles Schreien. Weil es nichtenden will geht Siyabonga nachsehen.Das Schreien hält an, 1,2 Minuten,vielleicht noch länger, eine Ewigkeit,wenn da ein Mensch vor Schmerzen solaut schreit. Ich beginne Sandile zuwaschen, er bekommt heute ein„Vollbad“. Das heißt, dass wir ihn mitHilfe eines Rollstuhls ins Bad gefahrenhaben und er richtig abgeduscht undabgeseift wird. Siyabonga kommt wiederuns sagt mit verhaltener Stimme: „Eswar Tammy aus Ward 8; er ist tot.“Tammy, so wurde er hier nur genannt,war 17 Jahre alt. Er wollte leben. Erhatte sich einen CD-Player von seinerFamilie bringen lassen. Seine Familiebesuchte ihn täglich und Freunde. Erhatte ein Handy und telefonierte undschickte SMS. Er hatte in der Aidshöllealles richtig gemacht und war nicht HIV-positiv, er hatte Krebs. Wenn wir ihnwuschen liefen ihm die Tränen, solcheSchmerzen verursache selbst einebehutsame Wäsche. Er sagte keinenTon, ertrug alles in eiserner Disziplin.Und doch musste er sterben; ich könnteheulen. Wir kümmern und weiter umSandile. Er lebt, er braucht unsere Hilfeund er genießt es geduscht zu werdenund kann uns das auch noch sagen.Nach einer Stunde liegt er sauber undmit gut versorgten Wunden wieder imBett und wir bereiten uns auf unserennächsten Patienten vor. Es ist ein sehrgroßer Mann und, was hier bei uns dieabsolute Ausnahme ist, er hat weißeHaut, er liegt in Word 7. Er sieht etwasverwegen aus und ich weiß auch nichtwie er heißt. Gestern hatten wir ihn

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schon versorgt. Er wirkte panisch undhatte zwischen klaren Momenten immerwieder Zeiten, in denen er scheinbarnichts von der momentanen Realitätaufzunehmen schien. Ich spreche ihnsofort an und versuche in meinemgebrochenen Englisch den Kontakt nichtzu verlieren. Immer wieder schaut er mirzwischenzeitlich fest in die Augen. „Ja,wir sind wirklich hier um Dir zu helfen,dass Du Dich wohler, sauberer undfrischer fühlen kannst“, möchte ich ihmsagen und versuche es auch, so gut esgeht. Immer wieder greift er nachmeinem Arm, schaut mir schweigend indie Augen. Er scheint Schmerzen zuhaben, trotz Schmerzbehandlung. Esgeht ihm schlecht. Von der Schwester,die ihn zwischenzeitlich untersucht,erfahren wir, dass er vor einer Wochenoch alleine Auto fahren konnte und nunder Krebs die Oberhand zu gewinnenscheint. Nun, das Telefon rief uns zurMesse und wir gehen.

Oben treffen wir Veronika. Sie ist für fünfWochen als Volunteer hier und siehtauch ziemlich geschafft aus. Sie warheute im Children´s Home. Popkornhatte sie mit den Kindern gemacht, aberdie waren alles andere als friedlich undzufrieden. Sie machten ihr das Lebenschwer und so ist sie froh, dass nunFeierabend ist und sie nicht allein war.Gerade, als Father kommt, klingelt dasTelefon; Der Mann aus Word 7 istsoeben gestorben. Vor einer Woche ister noch Auto gefahren! Ich spüre, dassnicht jeder Tod wie der andere ist.Natürlich habe ich für jede und jeden dieGewissheit, dass Gott sie in seineliebenden Arme nimmt, immer wiedereinmal führt mich der Tod doch auch anmeine Grenzen. So schnell, so radikal.Warum? Warum nicht? Mein Herz istziemlich durcheinander. Auch seineFamilie hatte sich rührend um ihngekümmert, Frau, Kinder und Enkel.

Father kommt und die Messe beginnt.Sie ist sehr dicht unter dem Eindruckdes Tages, Veronika weint. Father, Mrs.K, Veronika und wir beide, sonst istniemand da. Besonders lang dauern dieFürbitten, viel Stille, tiefe Bitten. Beieiner Fürbitte für unsere Familien inÜbersee kullern auch bei Angelika dieTränen. Der Tag ist nicht spurlos an unsvorüber gegangen. Und hier hat ALLESPlatz, ALLES können wir mit auf denAltar legen, still oder in Worten. Dankefür diese Zeiten, danke für einenGlauben, der alles trägt. Anschließendsitzen wir noch zusammen. Auch dieseRunde atmet den Geist des Tages. Wirberichten von unseren Erlebnissen undkönnen uns ganz offen begegnen.Trotzdem fehlen Freude und Humorkeineswegs. So nimmt beispielsweiseauch Fitz Platz an unserem Tisch, weilFather beim Aufdecken der Gläser nichtrichtig gezählt hat. Und wieder geht dasTelefon, und wieder geht Father zurAussegnung einer Verstorbenen. Das istHospiz, das ist unsere Aufgabe.

Kurz vor 11 sind wir wieder in unsererkleinen Wohnung. Die Albe muss noch

gebügelt werden, morgen ist Sonntag.Angelika legt sich schlafen, sie hatFrühschicht, ich muss erst um 9.30 Uhrantreten und schaue noch in die Textevom Sonntag: Keiner von uns lebt sichselber, und keiner stirbt sich selber:Leben wir, so leben wir dem Herrn,sterben wir, so sterben wir dem Herrn.Ob wir leben oder ob wir sterben, wirgehören dem Herrn. Denn Christus istgestorben und lebendig geworden, umHerr zu sein über Tote und Lebende(Röm 14,7-11).

A

„Schreiben sie einfach >A< Mr. Miller“,antwortet die Schwester, als ich nachunserer Rückkehr den Fahrtenbogenausfülle und nach dem Zweck der Fahrtfrage. A steht für assessment und meint,dass wir schauen waren, ob ein krankerMensch zu uns ins Hospiz kommt, indie Klink oder ins Hospital muss oderaber ob er gar nicht so krank ist, wasallerdings solange ich hier bin noch nichtvorgekommen ist. A für einMenschenschicksal.

Wir mussten gut 30 Minuten fahren, diemeiste Zeit auf denkbar schlechtenWegen. Zuerst hatten wir einen Jungenabgeholt. Er musste uns den Wegzeigen. In einem Armenviertel gibt eskeine Straßennamen und auch keineHausnummern. Eine Adresse kannschon mal beschrieben werden mit: AmContainer links und dann hinter demBaum noch einmal links. Dann immergeradeaus bis wir winken. Trotzdem gibtes Gott sei Dank in vielen Hütten Stromund einen Kühlschrank. Sonst würdealles verderben und noch mehrKrankheiten wären die Folge. Die letzten200 Meter mussten wir zu Fuß übereinen schmalen Trampelpfad gehen.

Weil wir eine Patientin abholen wollen,die nicht mehr gehen kann, nehmen wirunsere leichte Trage mit, der Trolli gehthier nicht. Der Pfad ist gewunden undschon ohne Trage schwer zu gehen. DieHütte ist etwa 6 mal 3 m groß undbesteht aus zwei Räumen, die jeweilsnur von außen zu betreten sind. DerBoden ist zementiert, die Wändebestehen aus einem doppeltenDrahtgeflecht in das faustgroße Steinegefüllt sind. Dann wurde alles bis zueiner Höhe von ca. 150 m mit Lehmabgedichtet. Oben sieht man dasDrahtgeflecht. Die Decke besteht ausWellblech. Ein Kühlschrank und einwinziges Schränkchen sind die einzigeEinrichtung. Die Patientin liegt auf einerStrohmatte auf dem betoniertenFußboden.

Sofort bei unserem Erscheinen laufeneinige Leute zusammen, junge und alte,Kinder und Erwachsene. Die Schwesterredet mit der Patientin und entscheidetdann, dass sie mitfahren kann, was ihrWunsch war. Den Trampelpfad geht esnun zurück. Obwohl die Frau spindeldürrist wird sie immer schwerer. Wir sindbemüht die Trage möglichst waagrechtzu halten. Endlich am Krankenwagen.Im Schritt-Tempo und manchmal nochlangsamer geht es nun zurück über die

Bad-Road. Ich bin heil froh, als wir in derGluthitze die Teerstraße erreichen, rund1 ½ Stunden sind wir nun schonunterwegs.

Ein anderes Mal können wir bis vor dieTür fahren. Wieder besteht die Hütte auszwei Räumen, diesmal aber innerhalbmiteinander verbunden. Der erste Raumist fast leer. Auf dem Boden sitzenentlang der Wand etwa 10 Zulufrauen. Inder Ecke brennt eine Kerze. ImNebenraum stehen ein einfachesDoppelbett und ein Schrank. Im Bettliegt unsere Patientin. Sie weiß noch garnicht, dass in der Nacht ihr Brudergestorben ist, der sie versorgt hatte. Fürihn brennt nebenan die Kerze. Möglichstschonend wird ihr ihre schwierigeSituation beigebracht und sie willigtschließlich ein mit ins Care Centre zukommen, sie ist die letzte ihrer Familie,die Frauen im Nebenzimmer sindNachbarn.

Am selben Tag fahren wir zu einemjungen Mann, 17 Jahre alt. Er ist schwerkrank und kann sich nicht mehr alleinversorgen. Seine Eltern sind beidegestorben, nun lebt er mit seiner 15-jährigen Schwester in einem gutgepflegten kleinen Haus. Er stirbtwenige Tage später, für seine Schwesterkönnen wir nichts tun. Im Fahrtenblattsteht auch in seiner Spalte - 42 km -1:45 houres outside - driver ThomasMüller - A.

A special day

6.45 Nursing conference, damit beginntmein Dienst heute. Der Wecker hatteum 5.30 Uhr geklingelt. Wir lassen unsetwas Zeit, weil wir vorübergehend imersten Stockwerk schlafen; in unseremSchlafzimmer sind die Handwerkerzugange. Jeder Patient wird einzelnaufgerufen und die Nachtwachenberichten ob es besondereVorkommnisse gab. Es war insgesamteine ruhige Nacht. Dann geht dieNachtschicht und die Frühschicht wirdeingeteilt: “Mr. Miller Ward 8 and 9 andhelp whereever a helping hand isneeded.” Das hört sich nach einemwenig aufregenden Sonntagsdienst an.In Ward 8 liegt nur ein Patient, es ist einEinzelzimmer und in Ward 9 liegt PaterSeverin, der wird heute vom Fatherausgefahren. Sie fahren nach Durban.So gehe ich erst einmal zu meinem„Neuen“. Als ich die Tür öffne bleibt mirfast die Luft weg, so extrem ist derbeißende Geruch. O Gott, denke ich,was ist bloß mit diesem armen Kerl los,dass er so entsetzlich stinkt. Ichbegrüße ihn. Er spricht sehr leise, aberimmerhin Englisch, so dass ichwenigstens etwas verstehe. Ich öffnedas Fenster und gehe dann erst einmalzur diensthabenden Schwester, um michzu erkundigen, was der Patientüberhaupt hat. „Haben Sie ihn schonaufgedeckt?“ „Nein, noch nicht.“ „Dannwerden Sie seine Beine sehen. Siekönnen ihn auch nicht im Bett waschen,

ich schicke ihnen jemand, der hilft. Siemüssen ihn in Rollstuhl zur Duschebringen.“ Bald kommt eine jungeCaregiverin, so nennt man hier diefreiwilligen Helfer/innen. Wir decken denjungen Mann auf. Noch einmal schlägtmir eine übel riechende Wolkeentgegen, aber schlimmer ist was ichsehe. Von unterhalb des Bauchnabelsbis zum rechten Knie ist der Körper totalverunstaltet. Es sieht aus als sei esSchaum, wie wenn man Säure auf einenKunststoff gießt. „Er hatte keine Gestaltmehr und keine Schönheit, ein Mann derSchmerzen, mit Krankheit vertraut.“Dieses Jesaja Wort ging mirunwillkürlich durch den Kopf. „Du führstmich hinaus ins Weite, du machstmeine Finsternis hell….“ Im Psalm 18steht dieser Vers, der zum Leitversmeiner Diakonenweihe wurde. Heute istmein 12. Weihetag. Und er, dieser armeKerl, den wir nun so vorsichtig wiemöglich waschen und versorgen, wermacht seine Finsternis hell? Gibt es fürihn noch einmal eine Weite, oder wird ererst im Himmel wieder Raum und Kraftbekommen. Nachdem er wieder imfrischbezogenen Bett liegt bedanke ichmich bei der Caregiverin und mache dasZimmer sauber. Es wird Zeit, weil dieMesse gleich beginnt und ich mich nochumziehen muss.

Wechselbad der Gefühle. Gleich nachdem Aufstehen die Glückwünsche vonAngelika, dann diese diakonischeAufgabe den Kranken zu versorgen, nunHl. Messe. Bei der Eröffnung weistFather auf meinen Weihetag hin undgratuliert. Am Schluss der Messe singenalle ein Segenslied für mich.

Nach der Messe gehe ich zu unserenSondergästen. Vier Jungen zwischen 7und 14, die wegen familiärer Problemeübers Wochenende bei uns im Hospizuntergebracht sind. Für sie ist es hierbesonders langweilig. Gerade als ichihnen unsere wenigen Spiele zeige underkläre kommt Schwester Sheilagh undruft mich zum Krankenwagen. Ersteinmal Richtung iSithebe, wie so oft. IniSithebe wurden vor 3 Jahren alleFabrikarbeiter auf HIV getestet und 88%!waren positiv. Vor 12 Jahren waren es10%. Eine Zulufrau, die recht gutEnglisch spricht, fragt mich woher ichbin. Ich sage, dass ich aus Deutschlandkomme und für drei Jahre in Mandeniarbeiten werde. Traurig spricht sieweiter: „Hier sind viele krank; sehr krank;alle.“ Eine lange Pause. „Sie sterben,einer nach dem anderen. Sie sind alleschwer krank.“ Wieder geht es überBad-Roads zu der Hütte des Patienten.Ein ca. 30 Jahre alter Mann. Sein Bruderhat uns gerufen. Er hat Tränen in denAugen, als wir seinen Bruder auf dieTrage legen und ins Auto schieben. Erweiß, dass bei uns die letzte Station istund sicher hätte er gern mit seinemBruder noch viel erlebt.

Weniger als Schritttempo ist hier nurmöglich, zumal wenn hinten jemand drinist. So brauchen wir für die gerade 8oder 9 km fast eine Stunde. Wirversorgen den Patienten und machendas Auto wieder startklar, dann endlichMittagessen, ich habe reichlich Appetit.Gerade sitze ich am Tisch, da wird esunruhig im Speiseraum. Die Schwesterkommt: „Deacon, there is a snake in thechildren’s home.” Eine Schlange imKinderheim, da muss schnell etwaspassieren, aber was? Ich habe meinLebtag noch keine wirkliche Schlange infreier Natur gesehen. Außerdem habeich hier in Afrika Angst vor Schlangen,ich weiß doch nicht ob die giftig sind.

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Bevor mir etwas einfällt sagt dieSchwester: „I have an idea!“, undverschwindet. Ich fahre mit demFahrstuhl rauf ins Kinderheim, das sichim 2. Stockwerk befindet. Als derFahrstuhl hält rasen meine Gedanken -Blöde Idee mit dem Fahrstuhl zu fahren,wenn die Schlange nun genau vor derTür liegt und durch das Öffnen irritiertwird und zubeißt. Sie liegt nicht vor derTür. Ich erfahre, dass sie auch nicht imHaus ist, sondern an der Außenwandgesehen wurde. Ich gehe nach draußen,wo in sicherer Entfernung fast alleKinder stehen und wie gebannt auf denuntersten Treppenabsatz blicken. DieSchlange ist allerdings nicht mehr da.Sheilagh kommt und bringt eineNachbarin mit, die sich mit Schlangenauskennt und auch eine richtigeSchlangenausrüstung mitbringt. Siebefragt alle, die die Schlange gesehenhaben und sagt dann, dass wir unskeine Sorgen machen müssen, dieSchlange sei völlig harmlos. Und siebeginnt ohne Ausrüstung nach derSchlange zu suchen, findet sie abernicht. So löst sich auch derMenschenauflauf auf und ich gehe nunendlich zu meinen vier Jungen undspiele mit ihnen. Nach der zweitenRunde kommt Schwester Sheilagherneut und sagt, dass die Schlange nunwieder da sei. Ich spurte und holemeinen Fotoapparat. Die Schlange liegtauf der Treppe und bewegt sich kaum.Ich beginne zu fotografieren und kommeganz langsam immer dichter an die dochrecht hübsche Schlange heran.Hoffentlich hat sich dieSchlangenexpertin nicht geirrt. Nun sindes gerade 15 cm die meine Hand vomSchlangenkopf entfernt ist. Als wenn sieneugierig ist kommt sie nun auchlangsam auf mich zu. Zeit zum Rückzugdenke ich, ein paar schöne Fotos habeich ja schließlich. Ich habe die Schlangenicht gebissen, sie mich auch nicht, wirkönnen also in Frieden Lebewohl sagen.Noch eine Stunde bis zum Feierabend.Eine gute Zeit um einmal durch alleWards, so nennt man hier dieKrankenzimmer, zu gehen und womöglich ein paar Worte zu wechseln undkleine Hilfestellungen zu geben. Und wieimmer finden sich genug Möglichkeitenden Patienten das Leben ein ganz kleinwenig zu erleichtern. Ob es ein GlasWasser ist oder jemand eineSchmerztablette wünscht, ob einVentilator eingeschaltet oder ein Betthöher gestellt werden soll, oder ob eseinfach darum geht die Zeit miteinanderzu verbringen. Es ist schon nach vier alsich das Hospiz verlasse und in unserekleine Wohnung gehe. Angelika istschon da und empfängt mich mit einerUmarmung. Für den Abend habe ichzum Essen eingeladen, allerdingsFather gebeten ein Lokal auszuwählen,weil ich ja hier nichts kenne, aber nochhaben wir Zeit. Da klingelt das Telefon.Father berichtet, dass er und meineanderen Gäste noch in Durban sind unddass es etwas später wird mit demEssengehen. Für uns ist das okay. Ichschreibe ein paar Gedanken auf, dievielleicht auch ins Internet kommen. Esgab ganz schöne Rückmeldungen aufdie ersten Berichte. Da macht esdoppelt Freude weiter zu schreiben.Wieder klingelt das Telefon. UnsereLeute sind immer noch in Durban. Damites nicht gar so spät wird verabreden wireinen Treffpunkt: Ballito auf demParkplatz. Der Tag bleibt ein einzigesAbenteuer. Wir suchen Ballito auf derKarte und fahren los. Zu meiner Freudeund Überraschung finden wir denverabredeten Parkplatz auf Anhieb undwas noch besser ist, kurz hinter uns

fährt Father ein.

Das Essen und die nette Runde anLeuten war so schön, dass wir erst ansfotografieren dachten, als der Tischabgeräumt war. Father hat denFotoapparat in der Hand. Auf der linkenSeite sitzen Father Severin im Rollstuhlund sein Bruder, dann das EhepaarKalkwarf und wir. Gegen neun sind wirwieder in Mandeni und lassen diesenaußergewöhnlichen Weihetag bei einemGläschen Wein ausklingen.

changed

(Fast) jeden Morgen stehe ich vordiesem Bild. Hier beginnt, von derGemeinde ungesehen für Father, Mrs. Kund mich die Hl. Messe. Wir sind imBoardroom im Firstfloor, dem Vorzimmervon Mrs. K und Father, dessen Büronoch hinter dem ihren liegt. Der schaleVerbindungsflur beider Büros ist unsereSakristei. Aber dieses Bild, wenn manes in Ruhe betrachtet und die Ruhehaben wir hier im Süden Afrika weg, isttief und regt zum Nachdenken an.Auf dem Thron sitzt Gottvater. Der Thronsieht für mich aus wie ein Altar aus demAlten Testament. Von Jesus hat dasVolk Israel noch nichts gewusst, abervon Abraham. Abraham zog umher undbaute dem Herrn einen Altar. Einen hierund einen dort, nachzulesen im Penta-teuch, den ersten fünf Büchern derBibel. Es geht also um den Gott, derIsrael aus Ägypten herausgeführt hat,um den Gott, der Abraham auf die Probestellte, um den Gott, der Jesaja undJeremia berief, um den Gott, der Judithdie Kraft gab usw., um den Gott desAlten und des Neuen Bundes, umunseren Gott, den Gott der Christen undder Juden. Er hält das Kreuz seinesSohnes. Hier trennen sich Judentum undChristentum. Das Kreuz! Heilszeichen!Zeichen der Torheit! Folterinstrument!Das Zeichen der Christen. Im Kreuz undin der Auferstehung schlägt Gott durchseinen Sohn Jesus Christus die Brückezwischen Himmel und Erde. EineBrücke zwischen der Hoffnungslosigkeitaidskranker Zulus und dem Leben inFülle, zwischen zerstrittenen Menschen,zwischen Feinden! Jesus hebt dieHände, die Menschen doch festgenagelthatten, aber es waren eben Menschenund er ist der Sohn, Gott selbst. Und sowird das Kreuz zum Baum, dessenWurzeln deutlich sichtbar sind. Ja, esgeht um einen Glauben, der in der Erdewurzelt. Der nicht irgendwo in fernenHimmeln schwebt. Ein Glaube, der sichin Deutschland genauso erweist wie inSüdafrika, der seine Wurzeln überall hat.Und das alles vor einem rot-goldenenHintergrund, einer Mischung aus Himmel(Gold) und Liebe (rot), einerVerschmelzung von Himmel und Liebe.Pater Gerhard hat einen Artikel über dieArbeit hier im Care Centre überschriebenmit: Ein Himmel von Pflege in der Aids-Hölle Südafrikas. Himmel und Erde sindEins in Gott. Nur in Ihm ist vollkommeneEinheit möglich. Gott ist unteilbar!Himmel und Erde sind in IHM Eins,

heute schon und immer.Im Hintergrund des Bildes ist eineFlamme sichtbar. Der Heilige Geist. Fürmich auch der Dornbusch. Der Ort, andem ich tatsächlich oder in meinemHerzen die Schuhe ausziehe, weil ichheiligen Boden betrete, wenn mich einMensch in sein Herz schauen lässt,wenn ich eintreten darf in das Heiligtumeines Anderen, der Souverän bleibt undsich mir doch total ausliefert, weil eralles preisgibt. Altes Testament im Jahr2005, in Deutschland, in Südafrika, inder ganzen Welt. Heiliger Boden auchdann und da, wo sich Gott selbst alsWolkensäule und Feuerflamme, alsWegweiser im Wirrwarr des Lebens zuerkennen gibt.Als mich vor einem Jahr Leute fragten:„Warum willst Du nach Südafrika?“,sagte ich: „Ich will die Welt aus eineranderen Sicht kennen lernen.“ Schonnach sechs Wochen tritt genau das ein.Ich lerne die Welt aus einer anderenPerspektive heraus kennen. Ich schaueein Bild des Ozeans an:

Welches Meer ist das? Die Nordsee?Der Atlantik? Der Indische Ozean? Esist nicht wirklich zu sehen. Ja, es isttatsächlich der Indische Ozean, aber derUnterschied liegt nicht in den Wellen, erliegt im Herzen! Es ist dasselbeRauschen, das jeder in Cuxhaven hörenkann. Das Wasser ist nicht anderssalzig als in Portugal. Das Herz nimmtanders wahr! Hier stehen wir auf derUnterseite der Welt, von Europa ausbetrachtet. So habe ich selbst noch vorzwei Monaten empfunden. Nun stehe ichhier und sehe auf das Meer. Am anderenEnde dieses Meeres liegt das Land, dasLand, das zum letzten Jahreswechselso furchtbar von einer Flutwelle ebendieses so beschaulichen Wassersheimgesucht wurde. Alles ist anders,wenn man den Blickwinkel wechselt. InOyten habe ich vor wenigen Jahren einLied kennen gelernt, was sich mir nurlangsam erschloss. Nun hat es wiedereine neue Deutung erfahren: Bleibe hierbei uns. Da heißt es in der 3. Strophe:

Die Menschheit, die uns umgibt,kämpft, leidet und hofft.Wie eine Erde, die in Trockenheit zumHimmel fleht,zum Himmel ohne Wolken.Doch er kann ihr noch immer Lebenschenken.Wir werden Quellen reinen Wasserssein,wenn du mit uns bist, wird die Wüsteneu erblühn.

Diesen Text lernte ich in Oyten kennen!Was ist Trockenheit? In Oyten, inAfrika? Was ist ein wolkenloser Himmel,ein hoffnungsloser Blick nach oben,wenn alle sterben, weil sie Aids habenund ich vielleicht auch infiziert bin?Keine Chance, keine Wolke, dieHoffnung schenkt, kein Medikament,das Aussicht auf Heilung gibt. MeinGott, die Menschheit in Deutschlandkämpft, glaubt man den Schlagzeilen imInternet, um den Benzinpreis. Hier inMandeni geht es einfach nur ums Leben,nur! Nur! ums Leben. WIR? werdenQuellen reinen Wassers sein? WelchesVertrauen gehört dazu, dieses Lied hierim Zululand zu singen. Wie andersdieses Lied nun klingt, dieses Lied undso vieles was mir noch gestern vertrautvorkam. Ja, ich hoffte auf eine neueSicht. Es sieht alles danach aus, dasssich dieser Wunsch erfüllt.

Monster

Eigentlich ist es hier genauso wie inDeutschland. Alle kennen das, dass eseinmal gute Tage gibt, dann wiedersolche, die an besten gar nicht erstbeginnen sollten. Es ist Sonntag und ichhabe Spätdienst im Children's Home,von 10 bis 19 Uhr. Natürlich läuft derBetrieb an Wochenenden in vollemUmfang weiter, wir können die Kinder jaschließlich nicht auf die Straßeschicken und auch unsere Krankensollen den Sonntag nicht alsnotfallbesetzten Ausnahmezustanderleben. Da wir um 9.30 Uhr gemeinsamdie Hl. Messe feiern, gehe ich erstdanach hinauf. Draußen ist es bewölktund sieht nach Regen aus. Ich bingerade dabei die Wohnungstürabzuschließen, da kracht es so, dassich fast den Schlüssel fallen lasse. EinBlitz war nicht zu sehen, der Donnerlässt aber darauf schließen, dass erganz in der Nähe eingeschlagen ist.Nun, ich gehe hoch, mein Kopf istschwer, ich bin leicht erkältet. DieKinder empfangen mich wie immer miteinem lautem: Hällooo Diiicon Miller (soungefähr sprechen sie es aus). Come,come, we saw the men, we saw them!Come Deacon Müller! Und sie zerrenmich über den Flur zum hinterenAusgang und deuten auf eine Gruppevon Männern, die sich auf demNachbargrundstück aufhalten. Und diewaren es?, frage ich. Die haben denlauten Donner gemacht? Ja, wir habenes gesehen! So weiß ich nun endlichauch, wo so ein Donner herkommt. DenBlitz hatten auch die Kinder nichtgesehen. Mein Kopf macht mir zuschaffen und ich habe den Eindruck alsseinen heute alle Kinder besonders laut.Ich kann mich nicht durchsetzen undgute Einfälle was ich mit den Kleinenspielen kann habe ich heute auch nicht.Da bin ich froh, das eine Caregiverinkommt und mir zeigt, dass ein Babybettdefekt ist. So gehe ich Werkzeug holen.Ruhe. Ich gehe bewusst langsam; nichtmein Tag heute. Unten sehe ich, dassdie Garage offen ist. Zwischenzeitlichhatte es geregnet, aber nun sind dieersten Stellen der Zufahrt schon wiedertrocken. Draußen sitzt etwas. Ich kannes nicht richtig erkennen. Die leichtenKopfschmerzen führen auch zuschlechterem Sehen bei mir. Was istdas? Eine Vogelspinne? So dicht beiunserer Wohnung. Müssen wir einfachviel vorsichtiger werden? Ich gehe raufum einen Kollegen zu holen. Der sollsich das Ungeheuer ansehen und sagenwas es ist. Aber wie es so ist, wennman einem braucht ist keiner da! Ebenwie in Deutschland. Ich treffe Angelika.Gemeinsam gehen wir wieder hinunter.Ich hole den Fotoapparat. Das Monsterist etwas weiter weg und hat sichgedreht. Nun sieht es fast aus wie einKrebs. Mit einem Besen testen wir, wieangriffslustig der Eindringling ist. Derweicht aber ängstlich zurück. Hoffentlichirren wir uns auch diesmal nicht und esist wirklich ein Krebs. Gibt es inSüdafrika gefährliche Krebse? Giftigevielleicht? Keine Ahnung. Wenn ichdiese Frage eindeutig klären will, auchdie was das hier für eine Kreatur ist,muss ich dicht heran um ein gutes Fotozu bekommen. Sieht wirklich aus wieein Krebs. Als ich später die Schwestertreffe und ihr das Bild zeige bestätigt siees und wir erfahren, das wir noch vieledavon zu sehen bekommen werden. Essind Flusskrebse, die es hier in großerZahl gibt. Okay, die Aufregung ist vorbei,ich gehe zurück an meine Arbeit undrepariere das Babybett. Danach gibt esMittagessen. Das Essen ist gut wie

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immer, aber die Kinder sind heutewirklich lauter als sonst. Nach demEssen gehen die Kleinen zumMittagsschlaf auf ihre Zimmer, und wirverteilen uns auch auf die Zimmer,damit es ruhig werden kann. Aber wiedas so ist an solchen Tagen, die Kidstanzen mir auf der Nase herum und ichhabe nicht die Worte um diese andereArt von Monstern zu bändigen. Wennich schimpfe halten sie es für ein neuesSpiel und treiben es ärger als zuvor. Ichweiß keinen anderen Ausweg und geheeinfach aus dem Zimmer. Mein Kopfdröhnt. Ich gehe zu den Großen,vielleicht kann ich die zu einem ruhigenSpiel animieren. Aber auch die sindheute völlig überdreht. Sie toben wie dieVerrückten über Betten und Tische. Ichbin genervt, aber sie lachen mich anund machen weiter. Es ist zumAuswandern, aber wohin, in Afrika binich schließlich schon. Um wenigstensnicht noch mehr zum Chaosbeizutragen gehe ich und repariere zweikleine Sachen, die mir aufgefallenwaren. Nach der „Mittagsruhe“ scheintdie Sonne und wir gehen mit allenKindern raus. Ein Segen für mich undich denke auch für die Kinder. Nunentspanne ich ein bisschen und esmacht auch wieder Freude mit denKindern zu sein.

Ja, ich vergesse fast meine Kopf- undGliederschmerzen. Die sind auch nichtso gewaltig, aber in einer Situation, inder man tunlichst zu 100% wach ist, daist es spürbar, wenn mal nur 80% zurVerfügung stehen. Die Sonne tut unsjedenfalls gut und wir verbringen einenschönen Nachmittag. Besondersinteressant wird es für die größerenKinder, als Jody mit einem lebendigenFrosch ankommt. Armer Kerl (derFrosch), aber ich kann nicht wirklichetwas für ihn tun. Ich achte nur darauf,dass die Kinder ihn nicht quälen undzum Feierabend hin ihn wieder freilassen. Er hat Glück und überlebt. DieLuft ist gut nach dem Regen und es istauch nicht so schwül wie manchmal.Um 5 gehen die Kurzen rein. Ich bleibemit der Größeren noch eine halbeStunde draußen. Wir räumen auf undschauen nach dem Kingfisher und derTaube, die auf einem benachbartenGrundstück nisten. Nun ist auch für unsZeit fürs Abendbrot. Ein langer und fürmich recht anstrengender Tag geht zuEnde. Ich bin heilfroh, als die kleinenMonster alle im Bett sind und machemeine Runde. Ich gehe zu jeder undjedem ans Bett, wünsche ihnen einegute Nacht und mache ihnen ein Kreuzauf die Stirn. Von vielen kenne ich dieVor- und Krankengeschichte. Einigewerden das Schulalter nicht erreichen,andere haben einen schweren Knacksan ihrer kleinen Seele. Nein, es sindkeine Monster, es sind unendlichliebenswerte kleine Zulukinder und ichdarf hier sein und mit ihnen leben undihnen den Segen und den Schutzunseres Gottes zusprechen. Wie vielenEltern geht es genauso auf der ganzenWelt, wenn die Kinder mal völlig über

die Stränge schlagen oder die Elterndurch Beruf, andere Aufgeben odergesundheitliche Schwäche einmal nichtgut drauf sind. Die Sonne soll übereurem Zorn nicht untergehen. (Eph 4:26)So heißt es im Epheserbrief. Ichwünsche von hier aus allen Eltern dasGeschenk, wenigstens abendsuneingeschränkt die Liebe zu denKindern zu spüren und zu genießen.

Und nun schlaf gut kleiner Syabongaund verzeih mir, wenn ich heuteungeduldig war. God bless you: In thename of the Father, and of the Son, andof the Holy Spirit. Amen. Bye little one,see you tomorrow.

Zweiundvierzig

Ein langer Tag ist zu Ende. Wie fastimmer war ich um 7.30 Uhr zur Messe,hatte mich aber heute falsch vorbereitet:1.11., Allerheiligen. Allerheiligen wird hieram ersten Sonntag im November gefeiertund heute ist Dienstag, der 31. imJahreskreis. Dienstags und donnerstagsfeiern wir Hl. Messe in Zulu. Das ist nurauf den ersten Blick problematisch. Ichkenne den Ablauf recht gut und kannproblemlos folgen, nur dieAkklamationen, die der Diakonnormalerweise verkündet und dasEvangelium übernimmt Father. Wenn ichdann im Vornherein die Lesungenanschaue, kann ich, was ich nichtverstehe mit eigenen Gebeten füllen.Beispielsweise bei der Präfation. Siebeginnt immer mit dem Wechselgebet:Der Herr sei mit Euch. Und mit DeinemGeiste. Erhebet die Herzen. Wir habensie beim Herrn. Lasset uns danken demHerrn unserem Gott. Das ist würdig undrecht. Dann beginnt der wechselndeText, der immer ähnlich fortfährt. Diesenbete ich dann in eigenen Anliegen undGedanken, z.B. Ja, es ist würdig undrecht, dir, Gott, allmächtiger Vater, dirimmer und überall zu danken. Du hastuns berufen Dir in Mandeni zu dienenund hier von deiner Liebe Zeugnis zugeben. Wir danken dir für die Menschen,die uns hier so liebevoll aufgenommenhaben. Zusammen mit ihnen dürfen wirDir nahe kommen im Kranken undSterbenden. An der Grenze zwischenLeben und irdischem Tod schenkst duuns eine Ahnung von Deinem Reich, dasschon begonnen hat, mitten unter unsbesteht, über alle Grenzen hinweg,sogar über den Tod hinaus. Dein SohnJesus Christus hat es verkündet. Ihmbegegnen wir im Krankenbett und amTisch, den er uns bereitet, wenn wir jetztseinen Tod und seine Auferstehungfeiern. Durch ihn rühmen dich Himmelund Erde, Engel und Menschen rund umden ganzen Erdball und singen wie auseinem Munde in so gleichen undverschiedenen Sprachen das Lob deinerHerrlichkeit. Heilig, heilig, heilig ....

Auch andere Teileder Eucharistiefüllt mein Herz somit eigenenGebeten, die sichdoch am Verlaufder Messordnungorientieren. Soerlebe ich sehrwohl dieGemeinschaft mitden Zulu und denweißenSüdafrikanern, binaber auch durcheigene Gebete dem sprachlichansonsten fremden Gottesdienstverbunden.Beim Frühstück sehe ich die deutsche

Journalistin wieder, die für 14 Tage hierim Care Centre wohnt. Sie macht seiteiniger Jahren PR-Arbeit für die Brother-hood, überwiegend im SüddeutschenRaum, wenn ich das richtigmitbekommen habe. Eine netteaufgeschlossene Person, die nun zumersten Mal in Mandeni ist und sich füralles hier interessiert. Um 10 Uhrbeginnt meine Schicht im Children'sHome, bis 19.00 Uhr. Es ist brutal heiß,auf dem Playground und im Haus direktunter dem Dach. Trotzdem odervielleicht sogar deswegen ist es rechtschön. Wir sind viel draußen und dieKinder sind nicht so überdreht wie anmanch anderen Tagen. Alle freuen sichüber die häufigen Trinkpausen und nachdem Mittagessen ist tatsächlich schnellRuhe im Haus, alle sind durch die Hitzeerschöpft. Und nun, nach Feierabendund einer kalten Dusche, auch inunserer Wohnung sind 27°, höre ichdraußen rhythmisches Kindergegacker.Und es knallt immer wieder; ziemlichheftig, fast wie Schüsse. Wir hattenschon einmal eine Schießerei gehört,aber heute klingt das irgendwie andersund es scheint nicht aufzuhören. Wirgehen nach draußen. ½ 9 Uhr abends,es ist stockdunkel. Die Anderson Roadwird von fahlem Laternenlicht schwacherleuchtet. Gegenüber entdecken wir dieKinder, etwas 10 bis 15, das ist bei derBeleuchtung nicht genauerauszumachen. Irgendwo muss einFeuerwerk sein. Die Kinder jubelnausgiebig über eine Rakete, die bunteStreifen an den Himmel malt. Aha, dagibt es noch ein Feuerwerk und etwasspäter da auch und da, eigentlich überallund alle Lichter am Himmel und jederetwas lautere Knall wird von derKinderschar gefeiert. So eine Art Sil-vester am Allerheiligentag. Vielleichtfeiern die Zulu aber auch was ganz wasanderes, oder die Inder, die hier auch inerheblicher Zahl leben. Ich werde micherkundigen und in nächsten Jahr zum1.11. einen qualifizierteren Bericht überdie Lichter am Himmel liefern;versprochen.Wir gehen zurück in unser warmesZuhause. Nachdem wir anfangs unsereAir-Conditioning falsch bedient hatten,ist nun der Außen-Kühler nicht bereitseinen Beitrag zu leisten, was uns 27°Innentemperatur beschert. Nun, wir sindin Afrika und mit einer Aircon konnten wirsowieso nicht rechnen.

Und es ward Abend und es wardMorgen, Allerseelen. 5.30 Uhr, dasAußenthermometer zeigt 29°! Angelikahat Frühschicht und startet um ¼ vor 7Uhr im klimatisierten Hospiz. Nach derMesse erledige ich Geschäftspost, aufsFrühstück verzichte ich heute, es sindum 8 Uhr 33°, mir bleibt ein wenig derAppetit weg. Um 10 startet bei mir derDienst. Ein schöner Tag mit denKindern. Den Rest des Vormittagsverbringe ich erst einmal mit einem,wahrscheinlich durch die Hitze,geschwächtem Kind. Wir spielen undruhen uns gemeinsam aus. Es ist einegroßartige Erfahrung auf Arbeit Zeit füreinen Menschen zu haben. Bitte, sagtedie Leiterin, bleiben sie bei ihm bis zumMittagessen. Ein Mitarbeiter für einKind. Zeit, dieses Wort werde ich niewieder so benutzen können wie vor dem16.8.2005. Möglich ist das, weil vielebereit sind mitzuarbeiten und viele bereitsind verlässlich Geld zu überwiesen.Gegen 12 Uhr kommen die anderenKinder vom Playground wieder,tropfnass, als kämen sie, ohne sichabgetrocknet zu haben, direkt aus demSchwimmbad. Es ist brutal heiß, dasThermometer zeigt 39°! Zum Mittag wird

es dann wieder einmal spannend. DasChildren's Home ist im 2. Stockwerk desCare Centres, die Küche imErdgeschoss. Ein Fahrstuhl verbindetbeide auf kürzestem Weg. Heute hängtein Schild an der Fahrstuhltür: WegenWartungsarbeiten vorübergehend außerBetrieb. Vorübergehend! Und das inSüdafrika. Was heißt das konkret, frageich mich? Nur für ein paar Minuten oderStunden, oder nur bis das Ersatzteil ausJohannesburg eingetroffen ist, oder was?Und ich beginne einen Plan B zuüberlegen; typisch deutsch! Dieafrikanischen Mitarbeiterinnen verstehenmeine Sorgen nicht. Nicht nur meineSprache und nicht meine Sorgen. Wasist schon passiert, der Lift geht nicht. Naund? Das Essen wird schon irgendwiekommen. Und es kommt tatsächlich,mit nur 15 Minuten Verspätung, dieaußer mir überhaupt niemandwahrnimmt. Wie lange werde ich hiersein müssen, um diese Menschenwirklich zu verstehen und von ihrer Ruheund Gelassenheit zu lernen. Mir fällt dasFest des seligen Gerhard ein und dieFestmesse, die mit 1 ¾ stündigerVerspätung begann und keiner fand daseiner Bemerkung Wert.

Der Nachmittag bringt mich meinerpersönlichen Höchsttemperaturmarkeempfindlich nahe und zeigt an, sie wirdin Kürze fallen. In Spanien hatte ich aufdem Jakobusweg, den ich 2002 vonSüdfrankreich aus nach Santiago deCompostela gegangen bin, in der Misetaals Höchsttemperatur 43°. Heute warenes in Schatten am Care Centre 42,5°und an der Wetterstation Mandeni lautInternet 42°. Und wir sind erst mitten imFrühling in Südafrika.

Auf dem Playground reagiere ich ausdem Bauch heraus, als ein Kind sieht,wie ich mir mit Wasser das Gesichtkühle, und kühle ihm mit zwei Händenvoll Wasser selbst den Kopf. DieReaktion ist bezeichnend für das Lebenim Children's Home. Die anderen Kinderbekommen es mit und rufen in ihrenhohen Stimmchen: „And me, and me!“Und es kommen fast alle, um sich dieseErfrischung abzuholen. Draußen frageich eine 2 ½-jährige: Und, war es gut?Und sie springt vor Freude in die Luftund ruft: Halleluja, halleluja. So habe ichdiesen Jubelruf noch nie gehört. Und ichkann es nur kommentieren mit:Halleluja, halleluja.Gegen Abend kommt starker Wind aufund die Temperaturen sinken wieder einwenig und vielleicht kommen morgen dieAircon-Leute. Vielleicht aber auch nicht.Auf jeden Fall werden wir morgen Messefeiern und einen wachen Blick auf diePatienten haben und auf die Kinder,auch wenn wir zwei Tage off sind, dennvom Leben gibt es kein off. Nicht inDeutschland und nicht in Mandeni.

Anschrift:Angelika und Thomas MüllerP O Box 440Mandeni 4490Republic of South Africa

E-Mail: Angelika: [email protected]: [email protected]

Telefon: Angelika: 0027 72 723 1280Thomas: 0027 72 723 1390

jeweils ab 19.00 Uhr Ortszeit

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Ach, ist das aufregend! Bald werde ichsehen was es außerhalb derGebärmutter meiner Mami alles zuentdecken gibt. Aber ich bin auch einklein wenig ängstlich, weil ich gehörthabe, wie meine Mami kürzlich zueinem Freund gesprochen hat und sagte"Ich will dieses Kind nicht, wäre es dochnur tot! Meine Mutter wird mich davonjagen, wenn sie herausfindet, dass ichschwanger bin." Ich weiß nicht, was siedamit gemeint hat, aber es hat mirAngst eingejagt. Ich bin auch traurig,dass meine Oma gar nicht weiß, dasses mich gibt und meine Mami sagt,dass mich meine Oma auch nicht will.Es wird auch ganz schön eng hierherinnen. Meine Mami hat wohl keinebequemen Kleider. Sie zwängt mich mitihren engen Jeans und kurzen Gürtelnrecht ein. Manchmal ist es ganz schönunbequem. Hurra, ich höre die nettenSchwestern sprechen. Jetzt müssen wirwohl in der Klinik sein. Warum heult undschreit meine Mami denn so? O weh!Das macht mir Angst! "Noch einmal festpressen" sagt die Schwester ... und ...

Mensch, es ist so hell hier draußen undetwas kühl. Die Schwester hat mich inetwas weiches und warmes gebettet,aber es ist nicht wie bei Mami drin.Noch hab ich sie nicht gesehen, weilmich die Schwester erst waschen undwiegen will. Aua, jetzt hat sie mir eineSpritze gegeben. "Das ist eine BCGInjektion" sagt die Schwester zu meinerMami, "die verhindert, dass ihr BabyTuberkulose bekommt." Am liebstenwürde ich wieder zurückgehen wo ichhergekommen bin. Jetzt gibt mich dieSchwester meiner Mami, sie ist weichund so hübsch, aber etwas stimmt nicht- sie nimmt mich nicht in die Arme. Siesagt zur Schwester sie soll mich in dieWiege schlafen legen. "Was für einwunderschönes Mädchen" sagt eineandere Schwester, die gerade zurFrühschicht gekommen ist. Ich binstolz, dass sie sagt, ich bin so schön.Die Schwester sagt zu meiner Mutter,sie muss mich mit nach Hause nehmen.Jetzt kann ich auch meine Oma kennenlernen.

Mami hebt mich auf und geht mit mir zurBushaltestelle bei den großenGeschäften. Ich fühle mich echt nichtsicher, weil mich meine Mami immeranderen Leuten in die Hände gibt. Sielässt mich bei einer Verkäuferin, damitsie zur Toilette gehen kann. Ich warteund warte und Mami kommt nichtzurück. Die liebe Dame, die auf michaufpasst, gibt mir eine neue Decke, hältmich und redet mit mir. Sie istoffensichtlich sehr nett. Was macht siejetzt? Sie ruft die Polizei - Ich hab dochgar nichts angestellt. Ich bin doch nurfünf Stunden alt. "In Ordnung", sagt siezu dem Polizisten, "ich werde dasBlessed Gérard's Kinderheim anrufen."Was wird wohl mit mir geschehen? Wersind die Leute vom Kinderheim und woist meine Mami?

Da hebt mich jemand auf. Das sindstarke Hände, aber weich und ich fühlemich geborgen. Ich habe Hunger! Wo istmeine Mami? Die starken Hände sind

die von Pater Gerhard. Er drückt michan sich und spricht mit sanften Wortenzu mir. Er versichert mir, dass man michmag und will. Die netten Damen imGeschäft sind sehr glücklich, dass ichins Blessed Gérard's Kinderheimkomme. Aber wo ist meine Mami? Ichhabe Hunger. Ich bin müde und keinerhat mich noch ordentlich gebadet. Ichbin ganz klebrig. Tante Clare zieht michvorsichtig aus, um sicher zu gehen,dass ich keine Verletzungen habe.Vorsichtig nimmt sie die Decke weg unddie Strampelhose. "Das ist einneugeborenes Kind!" sagt sie. Sie sahdie frische Nabelschnur, kürzlichabgenabelt, die meine Lebensverbindungzu meiner Mami gewesen war. Wo istmeine Mami? Pater Gerhard und TanteClare scheinen recht nett zu sein. Sieversuchen einen Weg zu finden, wie sievielleicht herauszufinden könnten, werund wo meine Mami ist. "Wir müssenzur Klinik gehen. Dort muss daswunderschöne kleine Mädchen geborensein. Vielleicht können sich dieSchwestern an sie erinnern", sagt PaterGerhard. Nun sind wir im Auto. Dasmacht Spaß.

Jetzt sind wir in der Klinik. Die nettenSchwestern freuen sich wirklich mich zusehen. "Oh, ich erinnere mich an diesesbesondere Baby. Sie kam diesenMorgen zur Welt! Wo ist ihre Mutter?Wissen Sie, dass sie ihre Mutter nichteinmal in Händen halten wollte?" sagtdie Schwester. Warum wohl wird michmeine Mami nicht halten wollen? Ichhabe Hunger und ich bin müde. Bittebringt mich heim!

Pater Gerhard und Tante Clare bringenmich zu einem schönen, warmen undeinladenden Ort. Das muss BlessedGérard's Kinderheim sein. Die Leute dortsind so lieb zu mir.

Sie baden mich, hüllen mich ein eineweiche Decke und geben mir eineherrlich warme Milchflasche. Jetzt kann

“Wo ist meine Mami?”ich schlafen. Aber wo ist meine Mami?Ich träume glücklich von meiner Mamiund meiner Oma, da wache ich miteinem Schreck auf. Was ist jetzt los?Warum haben die mich aufgeweckt? Woist meine Mami? Tante Clare hält michin liebenden Händen und trägt mich inein Zimmer wo ein paar Leute sind. Wasreden die? Pater Gerhard spricht. Erklingt unglücklich. Dann höre ich einebekannte Stimme. Es ist meine Mami.Meine Mami ist da! Aber warum hat siemich vor vier Stunden bei der Verkäuferinzurückgelassen? Weiß sie denn nicht,dass ich Angst hatte?

Tante Clare gibt mich in die Händemeiner Oma, die mich zum ersten Malsieht. Sie schaut lieb aus. Sie lächeltmich an und schließt mich in die Arme.Meine Oma will mich! Nach diesembefremdenden und Furcht erregendenAbenteuer auf die Welt zu kommen binich jetzt endlich glücklich. Danke,Blessed Gérard's Kinderheim, dass ihreuch so liebevoll um mich gekümmerthabt!

S'fundo

Am 3. September 2005 wurde ein achtMonate altes Baby in der Nähe desöffentlichen Wasserhahnes im örtlichenSlum gefunden. Junge Mädchen aus derGemeinde, die zum Wasserholengekommen waren, fanden es. Sie hobenes auf und trösteten es. Eine von ihnenerkannte das Baby und wußteglücklicherweise wer der Vater ist. Siegingen die vier Kilometer zu Fuß zumHaus des Vaters, aber er war nicht zu

Hause. Kein Mensch wußte, wo er oder die Mutter des Babys waren.

S'fundo hatte Glück. Die jungen Mädchenbrachten ihn zur örtlichen Polizeiwache und

die brachten ihn ins Blessed Gérard’s Kinderheim.

Er lebte zwei Monate lang bei uns und entwickelte sichprächtig. Vor zwei Tagen rief eine Sozialarbeiterin an, obwir ein Kind mit dem Namen S'fundo hätten. NachBestätigung aller Angaben über das Baby, die wirkennen, bestätigte die Sozialarbeiterin, dass sie dieMutter von S'fundos Vater vor sich sitzen habe.

Am 16. November 2005 kam die Polizei mit S'fundosGroßmutter um ihn abzuholen.

Die Tränen von Dankbarkeit bei der Wiedervereinigung derGroßmutter mit dem Baby haben uns mehr als tiefbewegt. Das ist wirklich ein glücklicher Beginn einesneuen Lebens für S'fundo.

In eigener Sache

Lieber Leser, seit der “Bruderschaft desSeligen Gerhard RUNDBRIEF” erstmalsam 5. Mai 1993 erschienen ist - dieErstausgabe zählte 497 Wörter undhatte bequem auf einem Blatt PapierPlatz - hat er sich in vierlei Hinsichtverändert. Vom Blatt übers Heft zumZeitungsformat; von der Fotokopie überden Schwarzweißabzug zum Farbdruck;aber die wesentlichste Entwicklung wardie von der internen Mitgliedermitteilungüber die Fördererausgabe zum Organund Instument der Öffentlichkeitsarbeit.Bitte verzeihen Sie uns daher, daß sobeliebte Kolumnen wie Geburtstags-grüße, Gesesungswünsche, Jubiläums-gratulationen, Willkommenheißen vonNeumitgliedern, Mitgliederstatistikenu.ä. Artikeln gewichen sind, die unserenDienst und seine Hintergründe und dieSituation, in der wir arbeiten, einerbreiteren Öffentlichkeit nahe bringen.Aus Portogründen ist die Rundbrief auf12 Seiten limitiert, was Kürzungen undStraffungen notwendig macht. Diesmalwar auch zum ersten Mal in derGeschichte dieser Rundbrief erst onlineim Internet veröffentlicht und dieseInternetfassung http://bbg.org.za/deutsch/Rundbrief/ ist ungekürzt und vielausführlicher. Für Anregungen undVerbesserunsvorschläge sind wir stetsdankbar.Viel Freude beim Lesen!

Ihr RUNDBRIEF Team

Ein besonderes Dankeschön an Herrn HareshOuderajh, Stanger Weekly and Africa Web Pressfür den kostenlosen Druck dieses Rundbriefes!

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Der Heilige Johannes der Täufer ist derSchutzpatron des Malteserordens.Als die Hilfsorganisation desMalteserordens für Südafrika feiern wirdas Hochfest des Hl. Johannes desTäufers jedes Jahr als eines unsererbeiden großen Festlichkeiten, bei der wirdie neuen Mitglieder feierlich aufnehmenund uns mit allen Mitgliedern,Wohltätern und Helfern treffen möchten.

Bei der diesjährigen Feier wurden unsereaktiven Mitglieder Herr Maximilian undFrau Gabriele Rauecker als DedizierteMitglieder honoris causa (HonoraryDedicated Members) investiert. Dies istdie höchste Auszeichnung, die dieBruderschaft des Seligen Gerhardverleihen kann und es geschah inDankbarkeit und Anerkennung für derenaußergewöhnliche Mitarbeit,Unterstützung, Loyalität und Treue zuunserem Dienst, unseren Prinzipien undunserer Berufung.

Alle Neumitglieder wurden in dieserFeier offiziell in die Bruderschaft desSeligen Gerhard aufgenommen undbekamen die Mitgliedermedaille derBruderschaft überreicht.

Gleichzeitig wurde das zehnjährigeJubiläum des Blessed Gérard's Kinder-gartens und das fünfjährige Jubiläum desBlessed Gérard's Kinderheimes und desBlessed Gérard's KatastrophenschutzProjektes gefeiert.

Festliche Heilige Messein der Blessed Gérard's Kirche

Pater Gerhard hielt die Predigt underklärte warum Gabriele und MaxRauecker ausgewählt wurden, DedizierteMitglieder honoris causa derBruderschaft des Seligen Gerhard zuwerden.Pater Gerhard segnete die Umhänge fürdie neuen Dedizierten Mitglieder honoriscausa der Bruderschaft des SeligenGerhard, Gabriele und Max Rauecker.

Frau Clare Kalkwarf investierte Gabriele

und Maximilian Rauecker,

die neuen Dedizierten Mitglieder honoriscausa der Bruderschaft des SeligenGerhard.

Dann segnete Pater Gerhard dieMedaillen für die neuen Mitglieder derBruderschaft des Seligen Gerhard unddie Dedizierten Mitglieder überreichtendie Medaillen an die neuen Mitglieder.

Anschließend spendete Pater Gerhardallen neuen Mitgliedern einen speziellenSegen.

Fortsetzung der Feier vor demBlessed Gérard's Care Centre

Frau Fikile Mthethwa wird mit dem Preisdes Präsidenten (President's Award) derBruderschaft des Seligen Gerhard für2005 für ihre gute Pflege der Kinder imBlessed Gérard's Kinderheim alsHaushaltshilfe und Pflegehilfskraft, ihrVerantwortungsbewusstsein und ihreherausragende Bereitschaftaußerordentliche Dienste freiwillig aufsich zu nehmen, ausgezeichnet.Gottes Segenzum 1.Geburtstag,John Zulu! DerGeburtstags-kuchen hatneben der einenKerze für Johnnoch eineweitere Kerzemit einer "50"drauf und die istfür PaterGerhard, derseinen 50stenGeburtstag kurz nach dem Fest feierte.

Blessed Gérard's Kinderheim feierte denfünften Jahrestag seiner Eröffnung.Betreuer und Kinder freuen sichgleichermaßen.

Blessed Gérard's Kindergarten begingden 10ten Jahrestag seiner Eröffnungmit Gesang und Tanz zu jedermannsVergnügen.

Die Feier das Hochfestes des Hl. Johannes des Täufersim Blessed Gérard's Care Centre am 26. Juni 2005

Chronik des Jahres 2005Es ist eine alte Tradition, z.B. in Klöstern oderMissionsstationen, Chroniken zu schreiben, um wichtigeEreignisse festzuhalten, über sie zu reflektieren undErinnerungen für alle Zukunft zu erhalten.Bei der Durchsicht unserer Fotoarchive aus dem Jahr2005 kam uns der Gedanke, dass es schön wäre, wennwir von nun an eine solche Chronik erstellen würden.

Februar 2005

16.2.2005: Clare Kalkwarf nimmt an einer strategischenSitzung des Gesundheitsministeriums mitregierungsunabhängigen Organisationen in Stanger teil.

18.2.2005: Thomas Scheen, der Afrika Korrespondentder Frankfurter Allgemeinen Zeitung, besucht uns, umeinen Artikel "Über Aids reden sie nicht - Ein Hospiz imsüdafrikanischen Industrieort Mandeni pflegt Todkranke"über unsere Arbeit zu schreiben.

23.2.2005: Dr. Malebo Maponyane, Projekt Managerindes AIDS-Büros der Südafrikanischen KatholischenBischofskonferenz und Vertreter von Toga Laboratoriesbesuchen das Blessed Gérard's Hospiz HAARTProgramm zur Besprechung ihrer Zusammenarbeit.

März 2005

4.3.2005: Besprechung im Kreiskrankenhaus Stangerüber die geplante Ausgabe von antiretroviralenMedikamenten in der Gesundheitsstation vonSundumbili durch die Regierung.

4.3.2005: Sitzung der Dedizierten Mitglieder: Ein neuerVorstand wird für die nächsten zwei Jahre gewählt.Dabei wurden alle bisherigen Amtsträger in ihrenjeweiligen Positionen wieder gewählt: Clare Kalkwarf alsVize-Präsidentin und Finanzadministratorin, Dr. PaulThabethe als Leitender Arzt und Sr. Nokuthula Thabetheals Caritasdirektorin.

8. - 17.3.2005: Dr. Gabela nimmt an einemFortbildungskurs für pädiatrische antiretrovirale Therapiein Nairobi/Kenia teil.

10.3.2005: Unser Leitender Arzt Dr. Paul Thabethe feiertseinen 60sten Geburtstag.

12.3.2005: Treffen mit der "Treatment Action Campaign"(TAC).

18.3.2005: Treffen mit Tshepo C Maluka und LucyMaotonyane von der Südafrikanischen Kommission fürMenschenrechte.

19. - 21.3.2005: Clare Kalkwarf nimmt an derJahreskonferenz der CATHCA in Bloemfontein teil undwird als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandeswiedergewählt.

19.3.2005: Eine Delegation des Descartes Gymnasiumsin Neuburg/Deutschland unter der Leitung von HerrnFriemel besucht das Blessed Gérard's Care Centre.

20.3.2005: Iain T. Benson von der Britischen Assoziationdes Souveränen Malteser-Ritterordens (BASMOM)besucht Blessed Gérard's Care Centre.

22.3.2005: Der Rotary Club von Mandini verleiht PaterGerhard den Preis für Dienst aus Berufung "VocationalService Award" in Anerkennung seines entschlossenenEngagements und wertvollen Beitrages im Dienst an derörtlichen Gemeinde.

24.3.2005: Katie Stewart und ihr Mann von derBritischen Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens (BASMOM) besuchen Blessed Gérard'sCare Centre.

26.3.2005: Meagen, Jody, Cameron, Jade, Gerald,Siyabonga, Njabulo, John und Sihle vom BlessedGérard's Kinderheim empfangen das Sakrament derTaufe während der Osternachts-Liturgie in der BlessedGérard's Kirche.

April 2005

5.4.2005: Dieter Schlesinger von der UniversitätMünchen besucht Blessed Gérard's Care Centre mit 27Studenten als Teil einer geographischen Exkursion mitSchwerpunktinteresse an der HIV/AIDS Pandemie inSüdafrika.

12.4.2005: Per-Anders Pettersson kommt nach Mandenium Bilder für das Buch "24 Stunden im Leben derKatholischen Kirche" aufzunehmen.

14.4.2005: Politisch/wirtschaftlicher Attache JackHillmeyer vom Generalkonsulat der USA in Durbankommt mit einem Offizier des State Department vonWashington, DC und besucht Blessed Gérard's HospizHAART Programm das durch PEPFAR Gelder aus denUSA mitfinanziert wird, Blessed Gérard's Hospiz,Blessed Gérard's Entwicklungshilfe-Zentrum undBlessed Gérard's Kinderheim.

15.4.2005: Sr. Edith aus Eshowe besucht uns mit zweiVerwandten aus Deutschland: Berthold Hepp undRonald Radr. Erschüttert vom Elend aidskranker Kinderschreiben sie einen Artikel über ihren Besuch undsammeln Spenden für unsere Arbeit. Danke!

16.4.2005: Schüler und Lehrer von Interact amKatharinen-Gymnasium in Empangeni besuchenBlessed Gérard's Care Centre und schenken einenKinderwagen für eine unserer pädiatrischen Patientinnenund sechs Hochsitze für Blessed Gérard's Kinderheim.

18.4.2005: Ein Novum in der Geschichte derBruderschaft des Seligen Gerhard: Unser MitgliedWilfrid Kardinal Napier OFM nimmt am Konklave inRom teil, das Joseph Kardinal Ratzinger zum neuenPapst Benedikt VI. wählt.

27.4. - 14.5.2005: Clare Kalkwarf nimmt an der Lourdes-Wallfahrt des Malteserordens teil.

Mai 2005

31.5.2005: Johan Viljoen und eine Vertreterin derAmerikanischen "Catholic Relief Services" (CRS)besuchen Blessed Gérard's Hospiz HAART Programm.

Juni 2005

2.6.2005: Abschied von unserer bisherigen Näh-LehrerinFrau Florence Mdletshe vom Blessed Gérard'sEntwicklungshilfe-Zentrum und Willkommensfeier fürunsere neue Näh-Lehrerin Frau Mkhize.

16.6.2005: Abschied von der Heimleiterin Sandy Porterdes Blessed Gérard's Kinderheimes und Einführung vonSusanne Stauffer als neue Heimleiterin.

17.6. - 9.7.2005: Piers Birtwistle von der BritischenAssoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens(BASMOM) und unser Ehrenmitglied Lillian Molloykommen als freiwillige/r Helfer/in zum Blessed Gérard'sCare Centre.

20.6.- 8.7.2005: Lillian Molloy hält zwei Erste Hilfe Kursefür unsere aktiven Mitglieder.

26.6.2005: Wir feiern das Fest des Hl. Johannes, woMaximilian und Gabriele Rauecker als DedizierteMitglieder h.c. (Ehrenmitglieder) der Brotherhood ofBlessed Gérard investiert werden.

30.6.2005: Pater Gerhard und Clare Kalkwarf nehmenan einer beratenden Sitzung von Kardinal Napier überGesundheitsfragen in Durban teil.

Juli 2005:

1.7.2005: Unser aktives Mitglied Bischof Mansuet DelaBiyase von Eshowe stirbt im Entabeni Hospital inDurban.

5.7.2005: Unser aktives Mitglied Pater Severin PschornOSB wird ins Blessed Gérard's Hospiz versetzt und alsHospizseelsorger beauftragt.

28.7.2005: Johan Viljoen vom AIDS Büro derSüdafrikanischen Katholischen Bischofskonferenzbesucht Blessed Gérard's Hospiz HAART Programm.

August 2005

13.8.2005: Pater Theophil Gaus OSB aus der ErzabteiSt. Ottilien/Deutschland kommt zu Besuch ins BlessedGérard's Care Centre.

23. - 30.8.2005: Pfarrer Arnold Pirner und seineHaushälterin Rita Gleißner aus Elsendorf/Deutschlandkommen als Besucher und freiwillige Helfer ins BlessedGérard's Care Centre.

Oktober 2005:

14.10.2005: Pater Severin Pschorn stirbt um 9:45 imBlessed Gérard's Hospiz.

15. - 20.10.2005: Seine Exzellenz, der Botschafter desSouveränen Malteser-Ritterordens (SMRO) in Litauenund Lettland, Dr. Peter Freiherr von Fürstenberg,besucht uns mit seiner Tochter Alexandra.

16.10.2005: Feier des Festes des Seligen Gerhard mitBeförderung von Pater Gerhard zum Rang einesEhrenkonventualkaplans des Souveränen Malteser-Ritterordens (SMRO).

19.10.2005: Eine Delegation des Landesministeriumsfür Wohlfahrt und des Gesundheitsministeriumsvisitieren das Blessed Gérard's Kinderheim undbezeichnen es als "das beste Heim, das ich je in derRegion gesehen habe".

24.10.2005: Der Gesundheitsinspektor visitiert BlessedGérard's Kinderheim und lobt uns für unseren hohenStandard.

27.10.2005: Susanne Stauffer kommt zum BlessedGérard's Kinderheim zurück und nimmt ihre Aufgabe alsHeimleiterin für ein weiteres Jahr wieder auf.

November 2005:

2.11.2005: Sheryl Wüst und Amra Charakvarti von derHospiz- und Palliativpflege Assoziation Südafrikas(HPCA) kommen zu uns und beraten uns inVorbereitung auf die Akkreditierung des BlessedGérard's Hospizes durch COHSASA.

8.11. - 3.12.2005: Sr. Johanna Stadler aus Mallersdorf/Deutschland kommt wiederum als freiwillige Helferin insBlessed Gérard's Care Centre.

10.11.2005: Unser aktives Mitglied Dompfarrer VitusSipho Ncube von Eshowe stirbt.

24. - 27.11.2005: Clare Kalkwarf und Sr. ElizabethCoetzer nehmen an "einer Konferenz zur Feier unsererErfolge im antiretroviralen Behandlungsprogramm derKirche" in Bronkhorstspruit teil.

26. - 29.11.2005: Der Geschäftsführende Präsident desMalteser Hilfsdienstes, unser Mitglied Johannes FreiherrHeereman, der Diözesangeschäftsführer des MalteserHilfsdienstes München und Freising, Herr Friedrich undder Diözesangeschäftsführer des Malteser HilfsdienstesBerlin Herr Maes besuchen das Blessed Gérard's CareCentre.

27.11.2005: Unser spirituelles Fördermitglied und neugeweihter Priester Pater Alois Sipho Zikhali OFM kommtin seine Heimatpfarrei Mangete zu einer feierlichenHeiligen Messe zurück. Pater Gerhard hält die Predigt.

Dezember 2005:

6. - 21.12.2005: Frà Ludwig Hoffmann von Rumerstein,der ehemalige Großkomtur des Souveränen Malteser-Ritterordens, kommt als freiwilliger Helfer ins BlessedGérard's Care Centre zurück.

Page 11: Brotherhood of Blessed Gérard - Rundbrief 2006

Die Feier des Festes des Seligen Gerhardim Blessed Gérard’s Care Centre in Mandeni, Südafrika, am 16. Oktober 2005

Nach dem Tod unseres verdientenMitgliedes Bischof Mansuet Dela Biyaseam 1. Juli 2005 wurde Pfarrer Jabulani V.A. Ndaba zum Administrator derDiözese Eshowe gewählt. Es ist unseine große Ehre, dass er unsereEinladung angenommen hat, derHauptzelebrant unseres Gottesdiensteszu sein.

Der Fürst und Großmeister desSouveränen Malteser-Ritterordens,Seine Hoheit und Eminenz Frà AndrewBertie hatte unseren Gründer undPräsidenten, Pater Gerhard T. LaglederOSB zum Rang einesEhrenkonventualkaplans desMalteserordens befördert. Pater Gerhardwurden seine neue Chorkleidung und dievom Großmagisterium des Ordens inRom verliehenen Insignien überreicht.

All unsere neuen Mitglieder wurdenfeierlich in die Bruderschaft des SeligenGerhard aufgenommen und bekamenihre Mitgliedermedaille.

Unser langjähriges Mitglied, derBotschafter des Souveränen Malteser-Ritterordens in Litauen und Lettland,Seine Exzellenz, Dr. Peter Freiherr vonFürstenberg, war unser speziellerEhrengast und Festredner.

Hochamt in derBlessed Gérard's Kirche

Frau ClareKalkwarf,MagistraldamedesMalteserordens,während ihrerlaudatio:

"1955 wurdeHans undThildeLagleder inDeutschlandein kleinerSohn geboren.

Wie die meisten kleinen Jungen wuchsauch er auf, ging zur Kirche und in dieSchule, feierte seine Erstkommunionund wurde gefirmt. Schon in sehr jungenJahren zeigte dieser kleine Junge regesInteresse am Erlernen der Ersten Hilfeund im Oktober 1969 - genau vor 36Jahren - wurde der Mann, den wir heuteals Pater Gerhard kennen, als aktivesMitglied in unsere deutscheSchwesterorganisation, den MalteserHilfsdienst, aufgenommen. Schondamals zeichnete sich der Weg zuseiner göttlichen Berufung ab.

Pater Gerhard begann mit Erste HilfeAusbildung, Sanitätsausbildung,Ausbilderlehrgang, Pflegediensthelfer-Ausbildung und wurde 1975Rettungssanitäter. Im jungen Alter von20 Jahren wurde er in Regensburg zumGruppenführer ernannt. Nur ein Jahrspäter erhielt er die Lehrbefugnis zurAusbildung von Schwesternhelferinnenund Rettungssanitätern und wurde zumDiözesanreferenten fürSchwesternhelferinnen berufen.

Pater Gerhard fühlte sich zumPriestertum berufen und trat 1976 alsPriesteramtskandidat insPriesterseminar in Regensburg ein.Auch während seinesTheologiestudiums setzte Pater Gerhardseine Tätigkeit für den MalteserHilfsdienst fort. 1977 wurde er zum

Mitglied der Delegiertenversammlungdes Malteser Hilfsdienstes gewählt und1979 wurde er zum Stellvertreter desLandesgeschäftsführers von Hessen.

1981 schloss er das Theologiestudiumals Diplom-Theologe Univ. ab. SeineDiplomarbeit schrieb er über "Das Neuein der geistlichen Tradition desJohanniterordens", die später unter demTitel "Die Ordensregel der Johanniter/Malteser" in Buchform veröffentlichtwurde.

1982 wurde er im Regensburger Domzum Priester geweiht. Aber Gott hatteweitere Pläne. Ohne es zu merkenschob Gott ihn in die Richtung, dass erseine verwaltungstechnischen undpflegerischen Fähigkeiten fortführensollte. So trat Pater Gerhard 1982 in dieErzabtei der Missionsbenediktiner in St.Ottilien ein.

Nach wie vor setzte er seine Arbeit imMalteser Hilfsdienst fort und als erschon im Kloster war, wurde er zumOrts- und Kreisbeauftragten desMalteser Hilfsdienstes in dieser Gegend.Am 14. September 1986 legte PaterGerhard seine FeierlichenOrdensgelübde als Benediktinermönchab und wurde 1987 als Missionar insZululand ausgesandt. Zunächst warPater Gerhard Kaplan in Mahlabatini undvor 15 Jahren wurde er zum Pfarrer vonMangete und Mandeni ernannt.

Pater Gerhard dachte, dass seineTätigkeit im Malteserorden durch seineTätigkeit als Missionar im Zululandbeendet sei und seine Arbeit im Buschdes Zululandes rein seelsorgerischerNatur wäre .

Trotzdem war es wiederum göttlicheBerufung, die Pater Gerhards Herzdahingehend antrieb, dass er vor 13Jahren, am 28. Oktober 1992zusammen mit vier weiterenGründungsmitgliedern die Bruderschaftdes Seligen Gerhard ins Leben rief.

Was Sie hier und heute sehen - diezwölf Projekte der Bruderschaft desSeligen Gerhard - ist die Krönung alldieser Jahre des Wachsens an Wissenund Erfahrung, um den Dienst zuleisten, zu dem Gott ihn berufen hat. DerSelige Gerhard selber war einBenediktinermönch und wirkte in diesembesonderen Bereich der Hospitalität.Pater Gerhard hat diesen wunderbarenMann sehr konkret nachgeahmt und allsein Dienst für den Malteserordenwurde heute durch seine Beförderunganerkannt und belohnt.

Im Namen der Mitglieder derBruderschaft des Seligen Gerhardmöchte ich Abt Gottfried, dem Abt vonInkamana, dem Erzabt von St. Ottilienund dem Abtprimas Notker Wolf in Romfür deren Unterstützung danken, die siePater Gerhard geschenkt haben inseiner gottgewollten Aufgabe.

1994 wurde Pater Gerhard alsMagistralkaplan in den Malteserordenaufgenommen. Am 21. Juni 2005 hatSeine Hoheit und Eminenz, der Fürstund Großmeister des Malteserordens,Frà Andrew Bertie und der SouveräneRat des Ordens Pater Gerhard zumRang eines Ehrenkonventualkaplanserhoben.

Das ist wirklich eine große Ehre und einwunderbares Ereignis, nicht nur für PaterGerhard, sondern auch für die gesamteBruderschaft des Seligen Gerhard.Pater, wir, die Mitglieder, sind extremstolz und dankbar, dass Sie dieseBeförderung bekommen haben. Wirbeten, dass die Gnade Gottes Sieumgeben wird, Sie schützen möge, sodass sie das Werk zur Vollendungführen können, das Ihnen von Gottanvertraut worden ist. Wir, die Mitglieder,versprechen unsere stete und treueUnterstützung und Hilfe für Sie, wennSie unseren Leitsatz “tuitio fidei etobsequium pauperum” in der Pflege"unserer Herren Kranken" ins Lebenumsetzen.

Wir danken Gott, dass Sie sind, wer Siesind. Wir danken Gott, dass er Sie nachMandeni gesandt hat und wir dankenGott, dass Sie den Malteserorden undseine besondere Spiritualität nachSüdafrika gebracht haben."

Der Administratorder DiözeseEshowe, PfarrerNdaba, segnetedie neueChorkleidung(Talar undMozetta) und dieInsignien (Kreuz)und investiertePater Gerhardmit dem neuenTalar einesEhrenkonventual-kaplans.

DerBotschaf-ter desSouverä-nenMalteser-Ritter-ordens inLitauenundLettland,Dr. PeterFreiherrvonFürsten-berg, investierte Pater Gerhard mit derMozetta eines Ehrenkonventualkaplans.

Die Vize-Präsidentinder Süd-afrikanischenHilfsorgani-sation desMalteser-ordensFrau ClareKalkwarfD.M. über-reichte PaterGerhard das

Kreuz eines Ehrenkonventualkaplans.

Abt Gottfried segnet die Medaillen für dieneuen Mitglieder der Bruderschaft desSeligen Gerhard.

Die Dedizierten Mitglieder derBruderschaft des Seligen Gerhardüberreichten den neuen Mitgliedern dieMedaillen.

Pater Gerhard segnete die neuenMitglieder.

Die Feier wird auf der Verandades Blessed Gérard's Care Centres

fortgesetzt

Eine große Schar von Mitgliedern undFreunden hat sich eingefunden.

Seine Exzellenz, Botschafter Dr. PeterFreiherr von Fürstenberg hält dieFestansprache und berichtet von derArbeit des Malteserordens in Litauenund Lettland.

Die Kinder des Blessed Gérard'sKinderheimes und des Blessed Gérard's

Kindergartens singen und tanzen zujedermanns großer Freude.

Freudiger Applaus von den Ehrengästen.

Page 12: Brotherhood of Blessed Gérard - Rundbrief 2006

S P E N D E N A U F R U F

Die gesamte Arbeit der Bruderschaft des Seligen Gerhard muss aus Spendenmitteln finanziert werden,weil die Patienten so arm sind, dass sie keine Unkostenbeiträge leisten können.Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen und für jede Spende sehr dankbar, ob groß oder klein.

Die monatlichen Gesamtkosten für die antiretrovirale Behandlung eines AIDS-Patientenbelaufen sich auf umgerechnet 150 Euro.

Wir suchen daher ganz dringend Gruppen, Pfarreien, Vereine, Clubs, Schulklassen, Firmen oderEinzelpersonen, die bereit und in der Lage wären,

durch eine monatliche Überweisung von 150 Euro sozusagen eine Art„Patenschaft“ für einen AIDS-Patienten

zu übernehmen.Natürlich ist auch jeder kleinere Betrag sehr willkommen

oder Spenden für eine der anderen Aufgaben der Bruderschaft.Bitte ausschneiden! und/oder beliebig oft kopieren!

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Ich möchte das Blessed Gérard’s Hospiz HAART Programm durch einePatenschaftsspende in Höhe von 150 Euro pro Monat unterstützen.

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bei der _________________________________________________(Bank)

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Ich bitte um Zusendung einer Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung). Ich brauche keine Quittung.

Titel (Herr/Frau/Dr):___________________________________________________

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