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Die Lebenslage von Menschen mit Behinderungen in Deutschland nach 1945: Periodisierungsfragen der deutschen Zeitgeschichte aus interdisziplinärer Perspektive Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, 20.-22. März 2014 Durchgeführt von Prof.in Dr. Gabriele Lingelbach, Abteilung „Geschichte der Neuzeit“, Historisches Seminar, Universität Kiel und Prof.in Dr. Anne Waldschmidt, iDiS – Internationale Forschungsstelle Disability Studies, Humanwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln Disability Studies und Disability History haben im letzten Jahrzehnt auch hierzulande Aufschwung erfahren. Wurden Geschichte und Situation von Menschen mit Behinderungen lange Zeit kaum wissenschaftlich beleuchtet, nähern sich mittlerweile verschiedene Fachrichtungen mit unterschiedlichen Herangehensweisen den Lebenswelten von behinderten Menschen. Jedoch fehlt es an interdisziplinären Diskussionsforen, welche die Möglichkeit bieten, die heuristischen Potenziale der unterschiedlichen Disziplinen und Herangehensweisen auszuloten. Die von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte Tagung hat sich vorgenommen, diesem Defizit abzuhelfen. Die Tagung steht unter diesen Leitfragen: Welche Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte können als Zäsuren, d.h. katalysatorische Momente des Wandels im gesellschaftlichen Umgang mit dem Phänomen Behinderung betrachtet werden? Inwiefern regt die Perspektive der Disability Studies dazu an, die bisher in der zeitgeschichtlichen Forschung übliche Periodisierung der deutschen Geschichte seit 1945 zu reformulieren? KONTINUITÄTEN ZÄSUREN // BRÜCHE ?

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Programm

| Donnerstag, 20. März

| Samstag, 22. März

idis.uni-koeln.de/zeitgeschichte

Begrüßung und Organisatorisches

Prof. Dr. Gabriele Lingelbach (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar) und Prof. Dr. Anne Waldschmidt (Universität zu Köln, Soziologie und Politik der Rehabilitation, Disability Studies): Periodisierungsvorschläge in Zeitgeschichte und Disability History im Vergleich – Einführung

Anschließend Sektempfang Prof. Dr. Ralph Jessen (Universität zu Köln, Historisches Institut): Zäsuren, Phasen, Kontinuitäten. Zur chronologischen (Un)Ordnung der deutschen Nachkriegsgeschichte Dr. Wilfried Rudloff (Universität Kassel, Institut für Sozialwesen): Lebenslagen und Aufmerksamkeitszyklen. Agenda-setting und politische Konjunkturen in der bundesdeutschen Behindertenpolitik Kaffeepause

Dr. Elsbeth Bösl (TU München, Fachgebiet Technikgeschichte): Aufbruch ins »Jahrzehnt der Rehabilitation« (Walter Arendt)? Die frühen 1970er Jahre als behindertenpolitische Zäsur Jan Stoll (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar): Die Genese der sogenannten Krüppelbewegung Mittagspause Dr. Swantje Köbsell (Universität Bremen, Fachb. Bildungs- u. Erziehungswissenschaften): Besondere Körper. Geschlecht und Körper im Diskurs der deutschen Behindertenbewegung Anne Günther (RWTH Aachen, Historisches Institut): Contergan als Zäsur? Die Frage nach einer neuen Periodisierung der Nachkriegsgeschichte im Kontext des Contergan-Falles Kaffeepause Britta-Marie Schenk (Universität Hamburg, Historisches Seminar): Verzögerte Liberalisierung? Sterilisationsempfehlungen in der humangenetischen Beratungspraxis der BRD der 1970er bis 1980er Jahre

Sebastian Schlund (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar): Funktionswandel des westdeutschen Behindertensports zwischen therapeutischer Heilmaßnahme und selbstbestimmtem Freizeitverhalten

Gemeinsames Abendessen

Prof. Dr. Vera Moser (Humboldt Universität Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften): Die Debatte um die inklusive Erziehung in der Professionsgeschichte der deutschen Heil- und Sonderpädagogik

Dr. Sebastian Barsch (Universität zu Köln, Zentrum für LehrerInnenbildung): Sie können sprechen! Empowerment und die Erwartungen der Nichtbehinderten am Beispiel der Gestützten Kommunikation

Kaffeepause

Stefanie Coché (Universität zu Köln, Forschungsschule A.R.T.E.S.): Psychiatrische Einweisungspraxis in NS, BRD und DDR (1941 – 1963)

Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl (Universität Bielefeld, Abteilung Geschichte): Heim als soziales Feld. Lebensbedingungen und Lebenslagen von Menschen mit geistiger Behinderung in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, 1945 – 1995 Bertold Scharf (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar): Tagungskommentar

Anschließend Abschlussdiskussion

18:00

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16:00 16:45 20:00

09:00 09:45 10:30 11:00 11:45 12:30

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| Freitag, 21. März