Bühne frei für eine Ruhe-Oase - Technologie Forum Zug · Was für ein schöner Trubel! Schaut man...

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Sonntag, 31. August 2014 / Nr. 35 Zentralschweiz am Sonntag Zug 15 Bühne frei für eine Ruhe-Oase CHAM Hoch lebe die Villette. Gestern wurde der neue Park- teil offiziell eröffnet, gleich- zeitig startete das 12. Villette- Fäscht. Fortsetzung heute. SUSANNE HOLZ [email protected] Was für ein schöner Trubel! Schaut man vom Villette-Park rüber auf den Hirsgarten, so präsentiert sich dieser ganz anders als gewohnt: Im Festtags- kleid – weisse Zelte, viele Bänke, noch mehr Gäste und dazwischen schmucke Musiker bilden ein kunterbuntes Szena- rio. Nur alle drei Jahre findet das Villet- te-Fäscht statt, dafür aber suchen die veranstaltenden Vereine auch bei dieser 12. Ausgabe wieder mal den Superlativ. «Let’s move», so lautet das Motto. Es wird gesportelt und getanzt, geplaudert und geklatscht – und ganz, ganz im Westen, wo die Sonne gerade noch nicht verstaubt, da wird eine rote Schnur durchgeschnitten vom Chamer Gemein- derat. Der neueste Parkteil der Villette ist feierlich eröffnet. Um einen Rundweg ist er gewachsen, einen renaturierten Bach und viel, viel Natur. So viel Natur, dass ein kleiner Bub seinen Vater zum Lachen bringt mit der Frage: «Du, und wo isch etz da es Krokodil?» Chams Gemeindepräsident Bruno Werder formuliert es so: «Auf diese wunderbare und naturbelassene Oase mit Rundweg stossen wir heute an.» Die Stimmbürger hätten entschieden, diese 12 000 Quadratmeter zu kaufen, erinnert Bruno Werder. Und lädt die Bevölkerung nun dazu ein, hier «auch einmal inne- zuhalten und still zu geniessen». Denn jede Vorwärtsbewegung brauche auch eine Auszeit, um zu reflektieren. Der Neid der Nachbarn Dass Chams neuer Parkteil jede Aus- zeit wert ist, das hat Regierungsrat Stephan Schleiss längst begriffen: «Als Steinhauser bin ich schon ein bisschen neidisch auf diese Pracht.» Und mit einem humorvollen Seitenblick auf den zweiten Regierungsrat, der bei der Er- öffnung zu Gast ist, fügt er an: «Urs Hürlimann als Hünenberger muss das aber noch mehr wurmen.» Es lebe die Villette – viele Chamer schlendern nach der Zeremonie durch den neuen Parkteil. Doch auch aus an- deren Ecken des Kantons sind Besucher da. Andi Moll aus Rotkreuz beispiels- weise. Im gesamten Kanton sei die Villette der schönste Ort am Zugersee, schwärmt der gebürtige Solothurner. «Während die superschönen Grund- stücke in Buonas oder Risch an Private verkauft sind, kann sich in der Villette jeder wohlfühlen.» Eine klare Aussage. Ebenfalls kein Blatt vor den Mund nehmen währenddessen nebenan im Hirsgarten die Berner Mundartrocker von Tomazobi. Bei ganz ungewohntem Sonnenschein produzie- ren diese abgezockten Hauptstädter bes- te Open-Air-Stimmung. Versprechen «Hip-Hop aus Berner Strassen» und grüssen die «Steueroase – hallo!». Fast genauso cool präsentiert sich das Bade- wannenrennen der Vereine, seriös mo- deriert von Germaine Bauer, Präsidentin des Ruderclubs. Diese hat einiges zu tun, denn die Holdriofäger sind ständig am Sinken, während sich der Club Mo ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem OK des Villette-Fäschts liefert. Kein Wunder, freut sich OK-Präsidentin Marianne Sid- ler schon am frühen Abend über die Vielseitigkeit des zweitägigen Spektakels. Und die Musikschule Cham? Die freut sich über den gelungenen Auftritt ihrer jüngsten Bläser – zusammen mit der Luzerner Funk-Band Spinning Wheel. «Moon River» und «Rolling In e Deep». Das bedürfe einer Wiederholung, ist sich Markus Höfliger aus Hünenberg da ziemlich sicher. ANZEIGE Der Kantonsrat vergnügt sich im Sandkasten N ationaler und kantonaler Finanz- ausgleich, Sparmassnahmen, der Stadttunnel und viele andere Baupro- jekte, die Bildungspolitik: An politisch relevanten emen mangelt es im Kanton Zug beileibe nicht. So gut es uns geht – wie das «Weltwoche»-Ge- meinderating diese Woche wieder ein- mal gezeigt hat: Politische Baustellen haben wir genug. Der Kantonsrat sah das diese Woche etwas anders. Statt mit dem grossen Bagger an Lösungen zu arbeiten, vergnügten sich die Kan- tonsrätinnen und Kantonsräte lieber im Sandkasten. Dort streiten sich be- kanntlich Kinder um das schönste «Schüfeli» oder das beste «Förmli». Und um Formen ging es denn auch im Kantonsrat. Allerdings um etwas andere. Am Donnerstag diskutierten die Volksvertreterinnen und Volksvertreter über ihre eigene Geschäftsordnung. Dass das Parlament sein Regelwerk ändert, dagegen ist nichts einzuwen- den. Eine Geschäftsordnung, die 82 Jahre auf dem Buckel hat, darf man getrost ersetzen. Das am 1. Dezember 1932 erlassene Gesetz war ein Flicken- teppich und hatte eine Totalrevision dringend nötig. Doch die Art und Weise, wie der Kantonsrat die Über- arbeitung diskutiert hat, stösst mir sauer auf. Ich habe Verständnis für den Ärger von Karin Andenmatten-Helbling (CVP, Hünenberg), die auf eine unbedarfte Äusserung von omas Wyss (SVP, Oberägeri) mit dem Antrag reagiert hat, künftig in der Geschäftsordnung nur noch die weibliche Form zu verwen- den. Ich habe sogar Freude daran, dass Andenmatten es geschafft hat, alle Frauen für den Antrag zu begeistern. Schliesslich waren nun lange genug die Männer an der Reihe. Und trotzdem regt mich die ganze Debatte auf. Oder besser gesagt: die Länge der Debatte. Stundenlang ging es um die Frage, ob künftig in der Geschäftsordnung jeweils von «Kantonsrätinnen und Kantons- räten», von «Präsidentin oder Präsi- dent», von «Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler» oder eben nur von «Kantonsrätinnen», «Präsidentin» und «Stimmenzählerinnen» die Rede sein soll. Offenbar hat der Kanton Zug kei- ne anderen Sorgen. Sonst geht es im Kantonsrat oft brav zu und her. Am Donnerstag flogen aber die Fetzen, die Emotionen gingen hoch. Ein solches Engagement würde ich mir bei anderen Geschäften, in denen es wirklich um etwas geht, ebenfalls wün- schen. Einen schalen Nachgeschmack hinterlässt auch das Abstimmungs- theater. Trotz Namensaufruf war es nicht möglich, ein klares, von allen akzeptiertes Resultat zu eruieren. Gan- ze drei Anläufe hat das Parlament benötigt. Die Schuld den Stimmen- zählern (für einmal reicht die männ- liche Form) zuzuschieben, wäre zu einfach. Denn wie mir Kollege Freddy Trütsch erläutert hat, lässt die Klarheit des Abstimmungsverhaltens vieler Kan- tonsrätinnen und Kantonsräte zu wün- schen übrig. Nun also wird in der neuen Ge- schäftsordnung immer sowohl die weibliche als auch die männliche Form verwendet. Das haben die Volksver- treterinnen und -vertreter letztlich be- schlossen. Doch was bringt das nun dem Volk, das die Damen und Herren Kantonsräte vertreten sollten? Nichts bringts. Mir (und wohl vielen andern Zugern auch) ist es mehr als egal, ob in der Geschäftsordnung des Kantons- rats nur die männliche, nur die weib- liche oder die Doppelform geschrieben wird. Wichtig ist mir, dass der Kantons- rat seine Arbeit macht, dass er sich um die grossen Baustellen kümmert und nicht im Sandkasten um Nebensäch- lichkeiten streitet, die mir als Bewohner dieses Kantons keinen Nutzen bringen. Am Donnerstag hat der Kantonsrat diesen seinen Auftrag nicht erfüllt. «Peinlich» lautete das Fazit von Kan- tonsrat Daniel Abt (FDP, Baar). Meines, liebe Kantonsrätinnen und Kantons- räte, heisst: «Ärgerlich.» [email protected] Silvan Meier ZUG UM ZUG Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern. Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungs- rates, E-Mail: [email protected] Verlag: Jürg Weber, Geschäftsleiter; Ueli Kaltenrieder, Lesermarkt; Edi Lindegger, Werbemarkt. Ombudsmann: Andreas Z’Graggen, andreas.zgraggen@ luzernerzeitung.ch Redaktionsleitung Neue Luzerner Zeitung und Regionalausga- ben: Chefredaktor: Thomas Bornhauser (ThB); Stv. Chefredaktoren: Dominik Buholzer (bu, Leiter Zentralschweiz am Sonntag und über- regionale Ressorts); Jérôme Martinu (jem, Leiter regionale Ressorts/ Reporterpool), Gruppe Gesellschaft und Kultur: Arno Renggli (are); Sport: Andreas Ineichen (ain); Leiter Gestaltung, Bild und Illustration: Loris Succo (ls); Visueller Blattmacher: Sven Gallinelli (sg); Stadt/Re- gion: Benno Mattli (bem); Leiterin Newsdesk: Andrée Stössel (ast); Leiter Regionalteil Zentralschweiz am Sonntag: Pascal Imbach (pi); Online: Robert Bachmann (bac). Leiter Zentralschweiz am Sonntag: Dominik Buholzer (bu) Überregionale Ressorts: Dominik Buholzer (bu); Nachrichten: An- drée Stössel (ast, Leiterin Newsdesk); Kari Kälin (kä, Leiter Schweiz); Lukas Scharpf (slu, Leiter Ausland); Aleksandra Mladenovic (mla); Christoph Reichmuth (cr); Sasa Rasic (ras); Harry Ziegler (haz); Bun- deshaus: Sermîn Faki (fak); Eva Novak (eno); Markt/Wirtschaft: Hans-Peter Hoeren (hoe, Leiter); Bernard Marks (bm); Ernst Meier (eme); Vasilije Mustur (muv); Rainer Rickenbach (rr); Front/Die an- dere Seite: Stefan Degen (sd). Redaktion Zug: Chefredaktor: Christian Peter Meier (cpm); Silvan Meier (van), stv. Chefredaktor; Wolfgang Holz (wh), Chefreporter; Charly Keiser (kk), Chefreporter Gesellschaft; Kanton/Stadt: Christian Volken (cv), Ressortleiter; Andreas Faessler (fae, Kultur); Christian Glaus (cgl); Ernst Meier (eme, Wirtschaft); Samantha Taylor (st); Freddy Trütsch (ft); Zuger Gemeinden: Silvan Meier (van), Ressortleiter; Rahel Hug (rah, Volontärin); Marco Morosoli (mo, Sport); Luc Müller (uc, Reporter). Fototeam: Stefan Kaiser (stk), Leiter; Christof Borner-Keller (cb), Werner Schelbert (ws). Regionale Ressorts Luzern: Pascal Imbach (pi, regionaler Leiter Sonntagsausgabe); Thomas Heer (eer, Sonntagsausgabe). Reporter- pool: Jérôme Martinu (jem); Roger Rüegger (rgr). Redaktion Alt- dorf: Bruno Arnold (bar). Redaktion Stans: Markus von Rotz (mvr). Sport: Andreas Ineichen (ain); Stefan Klinger (kli); Albert Krütli (a. k.); René Barmettler (reb); Nicola Berger (nbe); Turi Bucher (tbu); Theres Bühlmann (T. B.); Jonas von Flüe (jvf); Melk von Flüe (mvf); Daniel Wyrsch (dw); SportJournal: René Leupi (le). Ressortgruppe Gesellschaft und Kultur: Piazza/Wissen: Hans Graber (hag); Robert Bossart (rob, Reisen); Annette Wirthlin (wia); Kultur: Arno Renggli (are); Stefan Christen (sc); Kurt Beck (bec); Michael Graber (mg); Urs Mattenberger (mat). Online-Redaktion: Robert Bachmann (bac); Sara Häusermann (sha); René Meier (rem); Stefanie Nopper (nop); Ernst Zimmerli (zim). Foto/Bild: Lene Horn (LH); Claudio Attolini; Manuela Jans; Pius Am- rein; Fabienne Arnet; Corinne Glanzmann; Nadia Schärli; Sara Schuppan-Wüest; Dominik Wunderli. Redaktionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Carole Gröflin (cin, Volontärin); Christian Hodel (chh); Yasmin Kunz (kuy, Volontärin); Lukas Leuzinger (lkz); Nicole Schürmann (nsc, Agenda); Matthias Stadler (mst, Volontär); Roseline Troxler (rt); Dominik Weingartner (dom, Volontär). Adressen und Telefonnummern: Baarerstrasse 27, Postfach, 6304 Zug. Redaktion: Telefon 041 725 44 55, Fax 041 725 44 66, E-Mail: [email protected] Abonnemente und Zustelldienst: Telefon 041 725 44 22, Fax 041 429 53 83, E-Mail: [email protected] Billettvorverkauf: LZ Corner, c/o Bahnhof SBB, Zug. Anzeigen: Publicitas AG, Baarerstrasse 27, Postfach, 6304 Zug, Telefon 041 725 44 44, Fax 041 725 44 33. Filialleiter: Michael Kraft. Für Todesanzeigen an Sonn- und Feiertagen: Fax 041 429 51 46 (bis 16 Uhr). Auflage: Verbreitete Auflage: 101 768 Exemplare; verkaufte Auf- lage: 101 747 Exemplare (Wemf-beglaubigte Gesamtauflage). Abonnementspreis: 12 Monate Fr. 432.–/6 Monate Fr. 224.–, Sonntagsausgabe 12 Monate Fr. 150.– (inkl. 2,5% MWSt). Technische Herstellung: Neue Luzerner Zeitung AG, Maihof- strasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, Fax 041 429 52 89. Die irgendwie geartete Verwertung von in diesem Titel abgedruckten Anzeigen oder Teilen davon, insbesondere durch Einspeisung in einen Online-Dienst, durch dazu nicht autorisierte Dritte ist unter- sagt. Jeder Verstoss wird gerichtlich verfolgt. IMPRESSUM Cham feiert das Villette-Fäscht – und die Eröffnung der Parkerweiterung, die von Illuminationskünstler Gerry Hofstetter ins rechte Licht gerückt wurde. Bild Werner Schelbert Villette-Fäscht: Weitere Impressionen auf www.zugerzeitung.ch/bilder. www... www... «Du, und wo isch etz da es Krokodil?» FRAGT EIN BUB DEN VATER IM NEUEN PARKTEIL DER VILLETTE Innovative Tech- Firmen gesucht NACHWUCHSFÖRDERUNG red. Mit einem Projekt der Metropolitankon- ferenz Zürich soll die bessere Nut- zung des inländischen Fachkräfte- angebots unterstützt werden. Das Technologie-Forum Zug sucht darum Zuger Firmen. Technologiefirmen, die bereits intern Projekte zur Be- kämpfung des Fachkräftemangels gestartet haben, sind aufgerufen, dieses bekannt zu machen. Wird ein Projekt als besonders viel verspre- chend eingestuft, wird es in Work- shops mit ausgewählten Vertretern des öffentlichen Sektors und der Privatwirtschaft sowie den Mitglie- dern der Metropolitankonferenz aus- führlich präsentiert. Firmen können ihre Projekte noch bis zum 19. September entweder di- rekt über das Technologie-Forum Zug oder über die Webseite des Projekts www.metropolitanraum-zuerich.ch/ fachkraeftepotenzial melden. «Genug mit immer mehr Verstaatlichung!» Zuger Komitee: www.einheitskasse-nein.ch Josef Huwiler, Huwiler & Partner Treuhand AG, Cham NEIN ZUR EINHEITSKASSE Am 28. September

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Sonntag, 31. August 2014 / Nr. 35 Zentralschweiz am Sonntag Zug 15

Bühne frei für eine Ruhe-Oase

CHAM Hoch lebe die Villette. Gestern wurde der neue Park­teil offiziell eröffnet, gleich­zeitig startete das 12. Villette­Fäscht. Fortsetzung heute.

SUSANNE HOLZ [email protected]

Was für ein schöner Trubel! Schaut man vom Villette-Park rüber auf den Hirsgarten, so präsentiert sich dieser ganz anders als gewohnt: Im Festtags-kleid – weisse Zelte, viele Bänke, noch mehr Gäste und dazwischen schmucke Musiker bilden ein kunterbuntes Szena-rio. Nur alle drei Jahre findet das Villet-te-Fäscht statt, dafür aber suchen die veranstaltenden Vereine auch bei dieser 12. Ausgabe wieder mal den Superlativ.

«Let’s move», so lautet das Motto. Es wird gesportelt und getanzt, geplaudert und geklatscht – und ganz, ganz im Westen, wo die Sonne gerade noch nicht verstaubt, da wird eine rote Schnur

durchgeschnitten vom Chamer Gemein-derat. Der neueste Parkteil der Villette ist feierlich eröffnet. Um einen Rundweg ist er gewachsen, einen renaturierten Bach und viel, viel Natur. So viel Natur, dass ein kleiner Bub seinen Vater zum Lachen bringt mit der Frage: «Du, und wo isch etz da es Krokodil?»

Chams Gemeindepräsident Bruno Werder formuliert es so: «Auf diese wunderbare und naturbelassene Oase mit Rundweg stossen wir heute an.» Die Stimmbürger hätten entschieden, diese 12 000 Quadratmeter zu kaufen, erinnert Bruno Werder. Und lädt die Bevölkerung nun dazu ein, hier «auch einmal inne-zuhalten und still zu geniessen». Denn jede Vorwärtsbewegung brauche auch eine Auszeit, um zu reflektieren.

Der Neid der NachbarnDass Chams neuer Parkteil jede Aus-

zeit wert ist, das hat Regierungsrat Stephan Schleiss längst begriffen: «Als Steinhauser bin ich schon ein bisschen neidisch auf diese Pracht.» Und mit einem humorvollen Seitenblick auf den zweiten Regierungsrat, der bei der Er-öffnung zu Gast ist, fügt er an: «Urs

Hürlimann als Hünenberger muss das aber noch mehr wurmen.»

Es lebe die Villette – viele Chamer schlendern nach der Zeremonie durch den neuen Parkteil. Doch auch aus an-deren Ecken des Kantons sind Besucher da. Andi Moll aus Rotkreuz beispiels-weise. Im gesamten Kanton sei die Villette der schönste Ort am Zugersee,

schwärmt der gebürtige Solothurner. «Während die superschönen Grund-stücke in Buonas oder Risch an Private verkauft sind, kann sich in der Villette jeder wohlfühlen.»

Eine klare Aussage. Ebenfalls kein Blatt vor den Mund nehmen währenddessen nebenan im Hirsgarten die Berner Mundartrocker von Tomazobi. Bei ganz ungewohntem Sonnenschein produzie-

ren diese abgezockten Hauptstädter bes-te Open-Air-Stimmung. Versprechen «Hip-Hop aus Berner Strassen» und grüssen die «Steueroase – hallo!». Fast genauso cool präsentiert sich das Bade-wannenrennen der Vereine, seriös mo-deriert von Germaine Bauer, Präsidentin des Ruderclubs. Diese hat einiges zu tun, denn die Holdriofäger sind ständig am Sinken, während sich der Club Mo ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem OK des Villette-Fäschts liefert. Kein Wunder, freut sich OK-Präsidentin Marianne Sid-ler schon am frühen Abend über die Vielseitigkeit des zweitägigen Spektakels.

Und die Musikschule Cham? Die freut sich über den gelungenen Auftritt ihrer jüngsten Bläser – zusammen mit der Luzerner Funk-Band Spinning Wheel. «Moon River» und «Rolling In The Deep». Das bedürfe einer Wiederholung, ist sich Markus Höfliger aus Hünenberg da ziemlich sicher.

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Der Kantonsrat vergnügt sich im Sandkasten Nationaler und kantonaler Finanz-

ausgleich, Sparmassnahmen, der Stadttunnel und viele andere Baupro-

jekte, die Bildungspolitik: An politisch relevanten Themen mangelt es im Kanton Zug beileibe nicht. So gut es uns geht – wie das «Weltwoche»-Ge-meinderating diese Woche wieder ein-mal gezeigt hat: Politische Baustellen haben wir genug. Der Kantonsrat sah das diese Woche etwas anders. Statt mit dem grossen Bagger an Lösungen zu arbeiten, vergnügten sich die Kan-tonsrätinnen und Kantonsräte lieber im Sandkasten. Dort streiten sich be-kanntlich Kinder um das schönste «Schüfeli» oder das beste «Förmli». Und um Formen ging es denn auch im Kantonsrat. Allerdings um etwas andere.

Am Donnerstag diskutierten die Volksvertreterinnen und Volksvertreter über ihre eigene Geschäftsordnung. Dass das Parlament sein Regelwerk ändert, dagegen ist nichts einzuwen-den. Eine Geschäftsordnung, die 82 Jahre auf dem Buckel hat, darf man getrost ersetzen. Das am 1. Dezember 1932 erlassene Gesetz war ein Flicken-teppich und hatte eine Totalrevision dringend nötig. Doch die Art und Weise, wie der Kantonsrat die Über-arbeitung diskutiert hat, stösst mir sauer auf.

Ich habe Verständnis für den Ärger von Karin Andenmatten-Helbling (CVP, Hünenberg), die auf eine unbedarfte Äusserung von Thomas Wyss (SVP, Oberägeri) mit dem Antrag reagiert hat, künftig in der Geschäftsordnung nur noch die weibliche Form zu verwen-den. Ich habe sogar Freude daran, dass Andenmatten es geschafft hat, alle Frauen für den Antrag zu begeistern. Schliesslich waren nun lange genug die Männer an der Reihe. Und trotzdem regt mich die ganze Debatte auf. Oder besser gesagt: die Länge der Debatte. Stundenlang ging es um die Frage, ob künftig in der Geschäftsordnung jeweils

von «Kantonsrätinnen und Kantons-räten», von «Präsidentin oder Präsi-dent», von «Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler» oder eben nur von «Kantonsrätinnen», «Präsidentin» und «Stimmenzählerinnen» die Rede sein soll. Offenbar hat der Kanton Zug kei-ne anderen Sorgen.

Sonst geht es im Kantonsrat oft brav zu und her. Am Donnerstag flogen aber die Fetzen, die Emotionen gingen hoch. Ein solches Engagement würde ich mir bei anderen Geschäften, in denen es wirklich um etwas geht, ebenfalls wün-

schen. Einen schalen Nachgeschmack hinterlässt auch das Abstimmungs-theater. Trotz Namensaufruf war es nicht möglich, ein klares, von allen akzeptiertes Resultat zu eruieren. Gan-ze drei Anläufe hat das Parlament benötigt. Die Schuld den Stimmen-zählern (für einmal reicht die männ-liche Form) zuzuschieben, wäre zu einfach. Denn wie mir Kollege Freddy

Trütsch erläutert hat, lässt die Klarheit des Abstimmungsverhaltens vieler Kan-tonsrätinnen und Kantonsräte zu wün-schen übrig.

Nun also wird in der neuen Ge-schäftsordnung immer sowohl die weibliche als auch die männliche Form verwendet. Das haben die Volksver-treterinnen und -vertreter letztlich be-schlossen. Doch was bringt das nun dem Volk, das die Damen und Herren Kantonsräte vertreten sollten? Nichts bringts. Mir (und wohl vielen andern Zugern auch) ist es mehr als egal, ob in der Geschäftsordnung des Kantons-rats nur die männliche, nur die weib-liche oder die Doppelform geschrieben wird. Wichtig ist mir, dass der Kantons-rat seine Arbeit macht, dass er sich um die grossen Baustellen kümmert und nicht im Sandkasten um Nebensäch-lichkeiten streitet, die mir als Bewohner dieses Kantons keinen Nutzen bringen. Am Donnerstag hat der Kantonsrat diesen seinen Auftrag nicht erfüllt. «Peinlich» lautete das Fazit von Kan-tonsrat Daniel Abt (FDP, Baar). Meines, liebe Kantonsrätinnen und Kantons-räte, heisst: «Ärgerlich.»

[email protected]

Silvan Meier

ZUG UM ZUG

Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern. Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungs-rates, E-Mail: [email protected]: Jürg Weber, Geschäftsleiter; Ueli Kaltenrieder, Lesermarkt; Edi Lindegger, Werbemarkt.Ombudsmann: Andreas Z’Graggen, andreas.zgraggen@ luzernerzeitung.chRedaktionsleitung Neue Luzerner Zeitung und Regionalausga-ben: Chefredaktor: Thomas Bornhauser (ThB); Stv. Chefredaktoren: Dominik Buholzer (bu, Leiter Zentralschweiz am Sonntag und über-regionale Ressorts); Jérôme Martinu (jem, Leiter regionale Ressorts/Reporterpool), Gruppe Gesellschaft und Kultur: Arno Renggli (are); Sport: Andreas Ineichen (ain); Leiter Gestaltung, Bild und Illustration: Loris Succo (ls); Visueller Blattmacher: Sven Gallinelli (sg); Stadt/Re-gion: Benno Mattli (bem); Leiterin Newsdesk: Andrée Stössel (ast); Leiter Regionalteil Zentralschweiz am Sonntag: Pascal Imbach (pi); Online: Robert Bachmann (bac).Leiter Zentralschweiz am Sonntag: Dominik Buholzer (bu)Überregionale Ressorts: Dominik Buholzer (bu); Nachrichten: An-drée Stössel (ast, Leiterin Newsdesk); Kari Kälin (kä, Leiter Schweiz); Lukas Scharpf (slu, Leiter Ausland); Aleksandra Mladenovic (mla); Christoph Reichmuth (cr); Sasa Rasic (ras); Harry Ziegler (haz); Bun-deshaus: Sermîn Faki (fak); Eva Novak (eno); Markt/Wirtschaft: Hans-Peter Hoeren (hoe, Leiter); Bernard Marks (bm); Ernst Meier (eme); Vasilije Mustur (muv); Rainer Rickenbach (rr); Front/Die an-dere Seite: Stefan Degen (sd).Redaktion Zug: Chefredaktor: Christian Peter Meier (cpm); Silvan Meier (van), stv. Chefredaktor; Wolfgang Holz (wh), Chefreporter; Charly Keiser (kk), Chefreporter Gesellschaft; Kanton/Stadt: Christian Volken (cv), Ressortleiter; Andreas Faessler (fae, Kultur); Christian Glaus (cgl); Ernst Meier (eme, Wirtschaft); Samantha Taylor (st); Freddy Trütsch (ft); Zuger Gemeinden: Silvan Meier (van), Ressortleiter; Rahel Hug (rah, Volontärin); Marco Morosoli (mo, Sport); Luc Müller (uc, Reporter). Fototeam: Stefan Kaiser (stk), Leiter; Christof Borner-Keller (cb), Werner Schelbert (ws).Regionale Ressorts Luzern: Pascal Imbach (pi, regionaler Leiter Sonntagsausgabe); Thomas Heer (eer, Sonntagsausgabe). Reporter-pool: Jérôme Martinu (jem); Roger Rüegger (rgr). Redaktion Alt-dorf: Bruno Arnold (bar). Redaktion Stans: Markus von Rotz (mvr).Sport: Andreas Ineichen (ain); Stefan Klinger (kli); Albert Krütli (a. k.); René Barmettler (reb); Nicola Berger (nbe); Turi Bucher (tbu); Theres Bühlmann (T. B.); Jonas von Flüe (jvf); Melk von Flüe (mvf); Daniel Wyrsch (dw); SportJournal: René Leupi (le).Ressortgruppe Gesellschaft und Kultur: Piazza/Wissen: Hans Graber (hag); Robert Bossart (rob, Reisen); Annette Wirthlin (wia); Kultur: Arno Renggli (are); Stefan Christen (sc); Kurt Beck (bec); Michael Graber (mg); Urs Mattenberger (mat).Online-Redaktion: Robert Bachmann (bac); Sara Häusermann (sha); René Meier (rem); Stefanie Nopper (nop); Ernst Zimmerli (zim).Foto/Bild: Lene Horn (LH); Claudio Attolini; Manuela Jans; Pius Am-rein; Fabienne Arnet; Corinne Glanzmann; Nadia Schärli; Sara Schuppan-Wüest; Dominik Wunderli. Redaktionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Carole Gröflin (cin, Volontärin); Christian Hodel (chh); Yasmin Kunz (kuy, Volontärin); Lukas Leuzinger (lkz); Nicole Schürmann (nsc, Agenda); Matthias Stadler (mst, Volontär); Roseline Troxler (rt); Dominik Weingartner (dom, Volontär).Adressen und Telefonnummern: Baarerstrasse 27, Postfach, 6304 Zug.Redaktion: Telefon 041 725 44 55, Fax 041 725 44 66,E-Mail: [email protected] und Zustelldienst: Telefon 041 725 44 22, Fax 041 429 53 83, E-Mail: [email protected]: LZ Corner, c/o Bahnhof SBB, Zug.Anzeigen: Publicitas AG, Baarerstrasse 27, Postfach, 6304 Zug, Telefon 041 725 44 44, Fax 041 725 44 33. Filialleiter: Michael Kraft. Für Todesanzeigen an Sonn- und Feiertagen: Fax 041 429 51 46 (bis 16 Uhr).Auflage: Verbreitete Auflage: 101 768 Exemplare; verkaufte Auf-lage: 101 747 Exemplare (Wemf-beglaubigte Gesamtauflage).Abonnementspreis: 12 Monate Fr. 432.–/6 Monate Fr. 224.–, Sonntagsausgabe 12 Monate Fr. 150.– (inkl. 2,5% MWSt).Technische Herstellung: Neue Luzerner Zeitung AG, Maihof- strasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, Fax 041 429 52 89.Die irgendwie geartete Verwertung von in diesem Titel abgedruckten Anzeigen oder Teilen davon, insbesondere durch Einspeisung in einen Online-Dienst, durch dazu nicht autorisierte Dritte ist unter-sagt. Jeder Verstoss wird gerichtlich verfolgt.

IMPRESSUM

Cham feiert das Villette-Fäscht – und die Eröffnung der Parkerweiterung, die von Illuminationskünstler Gerry Hofstetter ins rechte Licht gerückt wurde.

Bild Werner Schelbert

Villette-Fäscht: Weitere Impressionen auf www.zugerzeitung.ch/bilder.

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«Du, und wo isch etz da es Krokodil?»

FRAGT EIN BUB DEN VATER IM NEUEN PARKTEIL DER VILLETTE

Innovative Tech-Firmen gesuchtNACHWUCHSFÖRDERUNG red. Mit einem Projekt der Metropolitankon-ferenz Zürich soll die bessere Nut-zung des inländischen Fachkräfte-angebots unterstützt werden. Das Technologie-Forum Zug sucht darum Zuger Firmen. Technologiefirmen, die bereits intern Projekte zur Be-kämpfung des Fachkräftemangels gestartet haben, sind aufgerufen, dieses bekannt zu machen. Wird ein Projekt als besonders viel verspre-chend eingestuft, wird es in Work-shops mit ausgewählten Vertretern des öffentlichen Sektors und der Privatwirtschaft sowie den Mitglie-dern der Metropolitankonferenz aus-führlich präsentiert.

Firmen können ihre Projekte noch bis zum 19. September entweder di-rekt über das Technologie-Forum Zug oder über die Webseite des Projekts www.metropolitanraum-zuerich.ch/fachkraeftepotenzial melden.

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<wm>10CAsNsjY0MLQ01zUwNzEyNQIAJwYE6g8AAAA=</wm>«Genug mit immer mehrVerstaatlichung!»

Zuger Komitee: www.einheitskasse-nein.ch

Josef Huwiler, Huwiler & Partner Treuhand AG, Cham

NEINZUR EINHEITSKASSE

Am 28. September