BULGARIEN – Unternehmensbesteuerung LV-Nr. 2260 Wahlfach (PI) Grundkurs – Wirtschaftsrecht in...

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FFFFFFFF FFFFFFF BULGARIEN – Unternehmensbesteuerung LV-Nr. 2260 Wahlfach (PI) Grundkurs – Wirtschaftsrecht in Mittel- und Osteuropa WU-Wien, am 22.11. 2007 Bulgarien – Unternehmensbesteuerung Mag. Boris Metodiev, RA (RAK Sofia) FOWI – Forschungsinstitut für MOE Wirtschaftsrecht

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BULGARIEN – Unternehmensbesteuerung

LV-Nr. 2260 Wahlfach (PI)

Grundkurs – Wirtschaftsrecht in Mittel- und Osteuropa

WU-Wien, am 22.11. 2007

Bulgarien – Unternehmensbesteuerung

Mag. Boris Metodiev, RA (RAK Sofia)

FOWI – Forschungsinstitut für MOE Wirtschaftsrecht

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Seminarinhalt

• Unternehmensformen 15.11.2007

• Unternehmensbesteuerung 22.11.2007

• Kreditsicherheiten 29.11.2007

• Immobilienrecht 06.12.2007

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Steuer und Sozialabgaben - Überblick

• Behörden und Verfahren – neu ab 1.1.2006

• Körperschaftssteuer – neu ab 1.1.2007

• Einkommensteuer – neu ab 1.1.2007

• Doppelbesteuerungsabkommen – neu ev. ab 2008

• Mehrwertsteuer – neu ab 1.1.2007

• Verbrauchersteuer (Akzisen: Öl, Tabak, Spirituosen…)

• Lokale Steuern und Gebühren (Kfz- und Immobilienerwerb, Gebäudesteuer, Müllabfuhr…)

• Sozial- und Gesundheitsversicherung

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Steuer und Sozialabgaben – Informationenzugang

• Internetseite der Nationalen Einkommensagentur = National Revenue Agency (Finanzministerium):

• www.nap.bg (ab 15.8.2008 auch auf Englisch)

• Infoblätter, Formulare, Gesetze, Verordnungen etc.

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Behörden – gemeinsam für Steuer und Sozialabgaben

• Gesetz über die Nationale Einkommensagentur

• Generaldirektor und Zentralverwaltung der Nationalen Einkommensagentur in Sofia (Finanzministerium)

• 28 Regionale Direktionen entsprechend der politischen Verwaltungsbezirke

• Informative Internetseite auch auf Englisch: www.nap.bg

• Zentrale Telefonnummer – 0700 18 700

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Verfahren – gemeinsam für Steuer und Sozialabgaben

• Kodex über das Steuer- und Sozialabgabenverfahren

• Selbstberechnung und Abführung der Steuer und Sozialabgaben (Pensions-, Gesundheitsbeiträge etc.)

• Revisionsbescheid

• Administrative Anfechtung vor der Regionalen Direktion (keine aufschiebende Wirkung sowie stillschweigende Bestätigung zulässig und üblich!)

• Gerichtliche Anfechtung vor dem Verwaltungsgericht und gegebenenfalls vor dem VwGH

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Körperschaftsteuer - Steuerpflicht

• Körperschaftssteuergesetz (KöStG), GB 105/2006

• Unbeschränkte Steuerpflicht: alle inländische juristische Personen und unpersonifizierte Gesellschaften (zB GbR) mit ihrem Weltgewinn

• Beschränkte Steuerpflicht: alle ausländische juristische Personen und unpersonifizierten Gesellschaften (zB GbR) mit ihrem Bulgarien-Gewinn

• Die bulgarischen OG und KG sind juristische Personen und müssen KöSt zahlen!

• Alle GbR gelten (nur!) für die Zwecke der Besteuerung als juristischen Personen und müssen KöSt zahlen!

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Körperschaftsteuer-Satz und Steuererklärung:

• Körperschaftsteuer 10% (Gewinnbesteuerung)

• Selbstberechnung

• Steuererklärung und Zahlung – bis 31.3. des Folgejahres

• Vorauszahlungen – monatlich oder quartalsmäßig

• Quellensteuer 10% (Zinsen, Lizenzen, Vermietung etc)

• Quellensteuer 7% (Dividende und Liquidationserlös)

• Ausgabensteuer 10% (Bewirtung, Firmenauto, Sozialausgaben in Naturalien) – Endbesteuerung!

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Körperschaftssteuer – internationaler Vergleich

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Körperschaftssteuer - Gewinnermittlung

• Buchhalterisches Ergebnis nach internationalen bzw. nationalen Rechnungslegungsstandart als Grundlage

• Keine Pflicht zur internationalen Rechnungslegung gibt es für KMU, d.h. bei Unterschreiten von zwei der folgenden Merkmale:

• Bilanzsumme in Mio BGN 8,0

• Umsatzerlöse in Mio BGN 15,0

• Mitarbeiter in FTEs 250

• Steuerliche Mehr-Weniger-Rechnung

• Verlustvortrag – 5 Jahre

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Körperschaftsteuer - Abschreibungssätze

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Quellensteuer (KöStG)

• 7% Quellensteuer auf Vergütungen an ausländischen juristischen Personen (ohne Betriebstätten) und inländischen juristische Personen, die keine Kaufleute sind, aus Dividenden und Liquidationserlösen

• Schachteldividenden innerhalb der EU sind uU von der Quellenbesteuerung befreit (20% Beteiligung etc.)

• 10 % Quellensteuer auf Vergütungen an ausländischen Personen aus Zinsen, Lizenzgebühren, Vermietung, tech. Dienstleitungen, Geschäftsführung, Finanzaktiva (ohne Börsengeschäfte mit Aktien und Optionen), Immobilien, Franchise und Faktoring

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Doppelbesteuerungsabkommen BG und AUT

• Geltendes DBA aus dem Jahr 1984

• Entspricht im Wesentlichen den DBAs mit Comecon

• Teilweise Abweichungen vom OECD-Standard

• Verhandlung eines neuen DBA: Entwurf liegt vor

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Doppelbesteuerungsabkommen BG und AUT

• Betriebstätteregel – Besteuerung sofern eine Betriebstätte vorliegt (fester Ort: Zweigniederlassung)

• Mit den Gewinnen, die der Betriebstätte zuzurechen sind

• Bauausführung und Montage, wenn mehr als 12 Monate

• Ausnahmen von der Besteuerung im anderen Staat: unabhängiger Vertreter, Einkaufstellen, Warenlager, Vorbereitungs- und Hilfsgeschäfte, Freiberufler

• Kein Quellenbesteuerungsrecht für Dividenden, Zinsen und Lizenzen

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Doppelbesteuerungsabkommen – mögliche Änderungen im DBA-Entwurf (eventuell ab 1.1.09)

• Quellenbesteuerungsrecht von 5% für Portfoliodividenden, Zinsen und Lizenzen

• Einbeziehung von Mietentgelt für Ausrüstungen in Regelung für Lizenzen

• Besteuerung von Veräußerungsgewinnen bei Beteiligungen unter 20% im Quellenstaat

• Anpassung der Betriebstättedefinition an OECD

• Verkürzung der Baustellenfrist auf 6 Monate

• SV-Pensionen in jenem Land steuerpflichtig, nach dessen System die Auszahlung erfolgt

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Einkommensteuer – Bemessung und Steuersatz

• Rechtsquelle: Einkommensteuergesetz GB 95/2006

• Steuerfrei ist das Einkommen bis BGN 200 monatlich

• Höchststeuersatz von 24% ab einem Einkommen von BGN 600 monatlich

• FLAT TAX von 10% ab 1.1.2008

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Einkommensteuer

• Bemessungsgrundlage ist das Einkommen abzüglich Sozialversicherung

• Lohnabrechnung und Steuerzahlung durch Arbeitgeber monatlich

• Jahressteuererklärung und Steuerzahlung bis 30.4. des Folgejahres

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Einkommensteuer

• Pauschalbesteuerung für bestimmte Selbständige, die nicht für die MwST registriert sind

• Handwerkern, die nicht der Pauschalbesteuerung unterliegen, werden 50% Ausgaben anerkannt

• Formulare und Infos zur Einkommensteuer:

• http://www.nap.bg/e-services/individuals.htm

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Sozial- und Gesundheitsversicherung

• Rechtsquelle: Kodex über die Sozialversicherung (Pension, Arbeitslosigkeit, Unfall, Insolvenz etc) und Gesetz über die Gesundheitsversicherung

• Beitragssatz insgesamt ca. 34% vom Bruttogehalt

• Aufteilungsschlüssel: AN ca. 35% und AG ca. 65%

• Höchstbemessungsgrundlage BGN 1400.- monatlich ab 1.1.2008 ev. BGN 2000.-

• Mindestbemessungsgrundlage nach Berufsgruppen ab BGN 220.-

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Besteuerung vom Arbeitslohn - Beispiel

Art des Einkommens Zu Lasten des

Arbeitgebers

Zu Lasten des

Arbeitnehmers

Bruttomonatslohn 1.500,00 -

Beitrag zur Sozial- und Gesundheitsversicherung gesamt ca. 37% (max. über BGN 1.400,-)

336,00 (24%)

182,00 (13%)

Einkommensteuer ca. 24%

ab BGN 200.- monatlich

- 268,00

Summe der Belastung 1836,00 450,00

Bruttomonatslohn: BGN 1.500,00Nettomonatslohn: BGN 1.050,00

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Mehrwertsteuer – neu ab 1.1.2007

• Rechtsquelle: MehrwertsteuerG (GB 63/2006 idF 108/2006)

• Steuersatz – 20%

• Registrierungswahl und -pflicht ab BGN 50.000

• UID: BG123456789 (BG und alte BULSTAT)

• Erwerb und Lieferung von Waren in der EU

• Neue Bestandteile der Rechnungen: Nr. 0000000001 ab 1.1.2007

• Formulare: www.nap.bg/taxes/DDS_inside.htm.

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Kontaktdaten

DLA PIPER Weiss-Tessbach

Rechtsanwälte GmbH

Rotenturmstrasse 13

A-1010 Wien

Tel. 0043 1 53178 – 1026

[email protected]

FOWI – Forschungsinstitut für

MOE Wirtschaftsrecht WU-Wien

Althanstrasse 39-45

A-1090 Wien

Tel. 0043 1 31336 – 4213

[email protected]