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2/2017 Zeitschrift der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe Herzenswünsche: Von Höhenflügen, Jedi-Rittern und Schmusekatzen Sternenprojekte: Lustiges Pistengaudi und fröhlicher Zirkuszauber Aktuell: Ein Mut-mach-Lauf für Sternschnuppe-Kinder bulletin bulletin

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2/2017 Zeitschrift der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe

Herzenswünsche: Von Höhenflügen, Jedi-Rittern und Schmusekatzen

Sternenprojekte:Lustiges Pistengaudi undfröhlicher Zirkuszauber

Aktuell: Ein Mut-mach-Lauf fürSternschnuppe-Kinder

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Alles hat seine ZeitLiebe Leserin, lieber Leser

«Alles hat seine Zeit.» Diese uralte Weis- heit hat noch heute ihre Richtigkeit. Auch bei der Sternschnuppe. Einen einzigartigen Herzenswunsch dür-fen betroffene Kinder bei uns anmelden. Dieser will wohl überlegt sein. Das zeigt das Beispiel von Fred, den wir auf Seite 3 vorstellen. Den ersten Kontakt mit der Sternschnuppe hatte Fred als Siebenjäh-riger. Bis für ihn klar war, was sein wirk-licher Herzenswunsch ist, vergingen über zehn Jahre. Inzwischen hatte Fred seine Passion für «Star Wars» entdeckt. Und so wuchs sein Traum langsam in ihm heran: ein Jedi-Lichtschwert-Training absolvie-ren. Lesen Sie selber, welche Leidenschaft der Jugendliche in seine Wunscherfül-lung steckte. Weil wir uns genau das wünschen, gehen wir im Gespräch mit unseren Sternschnuppe-Kindern und de-ren Eltern dem Herzenswunsch auf den Grund. Manche Kinder haben genaue Vorstellungen, was ihr Traum ist. Bei an-deren ist der Wunsch noch nicht «ausge-reift». Dann braucht es eben Zeit. Diese Zeit nehmen wir uns für die Orga-nisation eines jeden Herzenswunsches. All jene Menschen, die unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen, machen dies erst möglich. Dazu gehört auch Laura Hilber. Die junge Frau, ein ehemaliges Sternschnuppe-Kind, erzählt auf Seite 6, wie sie ihre Wunscherfüllung vor vielen Jahren erlebte und wie es kam, dass sie sich nun mit vollem Einsatz für die Stern-schnuppe engagierte.Nehmen auch Sie sich die Zeit und stö-bern Sie in unserem Sternschnuppe-Bul-letin. Wir wünschen Ihnen gute Lektüre.

Ihre Sternschnuppe

Nicole Sami und Lucia WohlgemuthCo-Geschäftsleiterinnen

IMPRESSUM UND KONTAKT

Sternschnuppe-Bulletin Ausgabe 2/2017Zeitschrift derStiftung Kinderhilfe Sternschnuppe

Redaktion, Realisation und Texte: Marlene Grohmann, Carmen Lienhard, Nicole Sami, Lucia Wohlgemuth, Rita Wolf

Korrektorat: Helen Gysin, Uster Gestaltung: Gestalterei, Zürich Druck: DE Druck AG, Effretikon

Geschäftsleitung/Geschäftsstelle ZürichStiftung Kinderhilfe SternschnuppeNicole Sami und Lucia WohlgemuthWeinbergstrasse 131, 8006 ZürichTelefon 044 368 30 40, Fax 044 368 30 [email protected], www.sternschnuppe.chPostkonto 80-20400-1, IBAN CH47 0900 0000 8002 0400 1

Geschäftsstelle Lausanne Fondation Etoile filante, Karen Cecilia Hansson, Rue des Terreaux 10, 1003 Lausanne, Tél. 021 310 84 40, Fax 021 310 84 49, [email protected], www.etoilefilante.chCompte postal 87-743773-9, IBAN CH68 0900 0000 8774 3773 9

StiftungsratFelix Rübel, Zumikon, Präsident; Dr. Florian Bauder, Luzern; Pascale Ineichen, Frauenfeld; Prof. Dr. Felix Niggli, Zollikon; RA Dr. Natalie Peter, Zürich

www.sternschnuppe.ch

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Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe

Wir bringen Freude und Abwechslung in das Lebenvon Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre, die miteiner Krankheit, Behinderung oder den Folgen einerschweren Verletzung leben.

Unser StiftungszweckSeit 1993 erfüllen wir Herzenswünsche von Kindern und finanzieren Sternenprojekte für Institutionen. Zudem offerieren wir Freizeitsterne – Freizeitangebote für Familien mit betroffenen Kindern und für Organisationen, welche diese betreuen oder sich für deren Interessen einsetzen. Wer wir sindWir sind eine schweizweit tätige und national anerkannte Non-Profit-Organisation. Unsere Teams in den Geschäfts-

stellen Zürich und Lausanne arbeiten unter der Aufsicht des ehrenamtlich tätigen Stiftungsrats. Ein Beirat hilft uns, die Idee der Stiftung in die brei-te Bevölkerung hinauszutragen, und öffnet uns so Türen für Wunsch-erfüllungen aller Art. In unserer Ar- beit werden wir von zahlreichen frei-willigen Wunschbegleitenden unter- stützt.

Unsere Arbeit wird auch dank Ihrer Spende möglich. Postkonto 80-20400-1IBAN CH47 0900 0000 8002 0400 1

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Zähne zeigen im Legoland.

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Was mentale Stärke alles bewirken kann ...!

«Möge die Macht mit dir sein.» Was für viele klingt wie eine Floskel aus den Star-Wars-Filmen, ist für den 18-jährigen Fred eine Lebensphi-losophie. Nach über zehn Jahren reiflicher Überlegung hatte sich ein klarer Herzenswunsch herauskristal-lisiert: ein Jedi-Lichtschwert-Trai- ning zu absolvieren.

Mit dem erfahrenen Extrem-Coach und Mentaltrainer Joe Alexander ver-brachte Fred einen Tag, der ihn buch-stäblich über seine Grenzen hinaus- schreiten liess. Mit viel Herzblut und Feingefühl liessen sich die beiden auf das Abenteuer ein. Wer harte Action und Kampfschreie erwartet hatte, wurde überrascht: ein Jedi lenkt sein Schwert mit dem Geist. So galt es zuerst einmal, sich in mentaler Stärke zu üben. Erst dann konnten Holzbretter mit der blossen Hand zerschlagen werden. Doch die nächs-te Aufgabe wartete schon: Fred musste aus seinem Rollstuhl auf einen Baum klettern und sich dort in knapp zwei Metern Höhe halten, bis er kontrolliert wieder herunter-klettern sollte. Für den jungen Mann mit Cerebralparese, dessen Beine mobil eingeschränkt sind, eine im-mense Kraftanstrengung, die er je-doch mit Bravour meisterte. Doch der Höhepunkt der Wunscherfüllung stand Fred noch bevor. Um seine Jedi-Urkunde zu erhalten, sollte Fred eine grosse, verkehrsreiche Strasse zu Fuss und ohne helfende Stütze über-queren. Trotz den vorangegangenen kräfteraubenden Aufgaben meisterte er auch diese Herausforderung unter den staunenden Blicken seiner Familie.

Wir verneigen uns vor Freds un-glaublichem Willen und der Kraft, mit der er seinen Weg geht. Auf dem Sternschnuppe-Youtube-Kanal kann ein eindrücklicher Zusammenschnitt dieses besonderen Tages als Film an-geschaut werden: www.youtube.com/user/SKSternschnuppe

HerzenswünscheWir erfüllen Wünsche und lassen Träume wahr werden. Für Kinder mit einer Krank- heit, Behinderung oder schweren Verletzung holen wir einen Stern vom Himmel.

Jeder Wunsch ist einzigartigEine Wunscherfüllung hilft mit, Kraft zu tanken, Zuversicht zu gewinnen, und ist ein Erlebnis, das noch lange in die Zukunft hineinleuchtet. In einem Zeppelin fliegen, ein Privatkonzert seines Lieblingsmusikers geniessen, sich im Seitenwagen eines Oldtimer-Motorrads den Wind um die Ohren wehen lassen oder bei den Filmaufnahmen der Lieblingsserie als Sta- tist dabei sein – Herzenswünsche sind so individuell wie die Kinder.

Herzenswünsche anmeldenEin Kind selbst oder eine Person aus seinem Umfeld – Familienangehörige, Freunde, Ärzte, Pflegepersonal – darf uns einen Herzenswunsch melden. Unser Team nimmt sich dann sorg-fältig und einfühlsam der Organisation jedes Wunsches an.

Fred Ein wahrer Jedi-Ritter

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Vanessa Auf samtenen PfotenEinmal ein Tigerbaby streicheln zu dürfen – davon träumte Vanessa und malte sich diese Begegnung in Gedanken immer wieder aus. Es war eine ziemliche Knacknuss für uns, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Denn Tigerbabys gibt es nicht alle Tage. Und zum Streicheln erst recht nicht. Vanessa musste sich also gedulden …

Zweieinhalb Jahre, viele Telefonate und schriftliche Anfragen brauchte es, bis wir Vanessa die frohe Kunde überbrin-gen konnten, dass es im Filmtierpark Eschede in Norddeutschland bei den Ti-gern Nachwuchs gegeben hatte. Dann musste alles ganz schnell gehen, denn die knuddeligen Tigerjungen wachsen schneller, als man glaubt. Zusammen mit ihrer Familie reiste Vanessa in den Norden. Im Gepäck ein Ticket für eine «Audienz» mit einem Tigerbaby.

Die Aufregung vor dem lang ersehnten Moment war riesig und als das knuf-

fige Wollknäuel endlich vor Vanessa stand, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Der junge Kater tapste Vanessa entgegen und war vorerst noch etwas zurückhaltend. Schnell aber fasste er Vertrauen, lief neben Vanessa her und beäugte sie erwartungsvoll. Bald war

das Eis vollends gebrochen und fast eine halbe Stunde lang durfte Vanessa mit dem Kleinen verbringen, ihn streicheln und mit der Flasche füttern.

Als es Zeit war, Abschied zu nehmen, übermannten Vanessa grosse Glücksgefühle. Nie hätte sie geglaubt, dass ihr Traum eines Tages in Erfüllung gehen würde.

Kleiner Tiger – grosse Gefühle.

Zwei Flug-Fans haben sich gefunden - Florin mit Pilot Nils Hämmerli.

Florin Sein Herz schlägt für die Patrouille SuisseIn einem Pilatus Porter, einem einmotorigen Propeller-flugzeug, fliegen und die Flotte der Patrouille Suisse aus nächster Nähe betrachten, das klang für Florin nach einem wundervollen Tag. Als grosser Flieger-Fan genoss er an seiner Wunscherfüllung beides in vollen Zügen.

Florin ist ein sehr wissensdurstiger Bub mit einer Autis-mus-Spektrum-Störung. Schon auf der Fahrt zum Mi-litärflugplatz Dübendorf fragte er unserem Wunschbe-gleiter Löcher in den Bauch. Zum Glück übernahm dann auf dem Flugplatz der Pilot Nils Hämmerli als Fachmann auf dem Gebiet das Kommando. Er empfing den Jungen herzlich und kurz nach 9 Uhr starteten Florin und sei-ne Familie mit dem Pilatus Porter in Richtung Lachen. Kaum gelandet, wartete das nächste Highlight auf sie: das Training der Patrouille Suisse. Pilot Hämmerli stand in direktem Funkkontakt mit dem Staffelführer der Pa-trouille Suisse und Florin konnte das Gespräch mitver-folgen. Nils Hämmerli erklärte jeweils im Voraus, welche Figur geflogen wird und aus welcher Himmelsrichtung die Flieger als Nächstes angedüst kommen. Zudem gab er nach jeder Figur seine Meinung zu der geflogenen Formation ab, so dass Florin immer genau wusste, wie gut sie gelungen war.

Nach 30 Minuten war das Training zu Ende. Wieder im Pi-latus Porter flog die Gruppe weiter nach Emmen, wo das

Debriefing für die Patrouille-Suisse-Pi-loten stattfand, welches Florin gebannt verfolgte.

Zu guter Letzt wurden Florin und seine Familie wieder zurück nach Dübendorf

«chauffiert». Beflügelt von seinem Tag erzählte der Junge zu Hause angekom-men seiner Grossmutter alle Einzelhei- ten und hängte sofort die schönen Pos-ter im Zimmer auf, die er an diesem ein-maligen Tag geschenkt bekommen hatte.

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HELorena Über den Dächern von Andwil

Was gibt es Schöneres, als das eigene Zuhause aus der Vogelperspektive zu sehen? Die 9-jährige Lorena konnte sich nichts Besseres vorstellen. Dass der Start für ihren Aus-Flug direkt vor ihrem Haus sein würde, war für das Mädchen, das mit einer Stoff-wechselkrankheit lebt, aber eine Überraschung.

Lorena konnte bei fantastischem Wet-ter zusammen mit ihren Eltern und einer Wunschbegleiterin in das grosse Abenteuer starten. Zuerst hiess es aber kräftig anpacken und beim Aufbau des Ballons mithelfen. Dann erst konnte es losgehen und Lorena kraxelte auf-geregt in den Korb. Zu Beginn war sie etwas nervös, bis der Heissluftballon langsam und sachte abhob. Zur Feier von Lorenas grossem Tag hatten sich Verwandte und Freunde versammelt und winkten freudig zum Abschied.

Lorenas anfängliche Unsicherheit ver-flog rasch und sie genoss die Ballon-fahrt sichtlich. Der Blick auf das eige-

ne Daheim war atemberaubend und die Sonne und Lorena strahlten um die Wette. Stefan Zeberli, der Pilot und mehr-fache Europa- wie auch Schweizer Meister im Ballonfahren, zeigte Lorena und der Familie sein ganzes Können. Einmal fuhr er zum Beweis seiner Kunst so nahe an einer Tanne vor-bei, dass Lorena fast einen Tannzapfen vom Baum hätte pflü-

cken können. Nach knapp eineinhalb Stunden in der Luft bot der Pilot eine millimetergenaue Landung. Auf dieses grossartige Erlebnis musste angestos-sen werden! Der Apéro am Landeplatz war darum genau das Richtige.

Noch wenige Handgriffe, dann hebt Lorena ab.

Ardiana Zum Greifen nah

Mit ihrer Leidenschaft für Eulen macht Ardiana womöglich gar Harry Potter

Konkurrenz. Allein schon der Gedanke, einen Tag mit diesen geheimnisvollen

Greifvögeln verbringen zu dürfen, lässt ihr Herz höher schlagen. Sie freut sich

ganz besonders darauf, eine Eule auf dem Arm zu halten und das zarte

Gefieder ihres Lieblingstiers zu spüren.

LeaGeteilte Freude

ist dreifache FreudeBei Leas Familie scheint die Romantik in

den Genen zu liegen: Von ihrer Grossmutter hat das Mädchen die Leidenschaft für die Telenovela

Sturm der Liebe «geerbt». Mittlerweile ist auch ihre Mutter ein Fan und während des sendefreien Wochenen-

des erwarten die drei Damen jeweils sehnlichst den Montag. Die Schauspieler und Drehorte der Sendung

kennenzulernen, ist Leas grösster Wunsch.

Mit grosser Freude organisiert das Team der Stern-schnuppe laufend neue Herzenswünsche. Hier eine kleine Auswahl an Träumen, die voraussichtlich demnächst erfüllt werden können.

JanisMittendrin statt nur dabeiAls Party-Fan hat es Janis vor allem die Fastnachtszeit angetan. Gin-ge es nach ihm, würde die fünfte Jahreszeit das ganze Jahr über dauern. Janis liebt es, sich zu verkleiden, und geniesst die farbenfrohen, lärmigen Um- züge. Umso grösser wird seine Freude sein, wenn er bei der nächsten Fastnacht in Luzern mitten im Getüm-mel auf einem der Monster-wagen mitfah-ren darf.

Offene Wünsche

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L Mein Marathon war ein «Mut-mach-Lauf»Laura Hilber, Sie waren einst selber ein «Sternschnuppe-Kind». Warum?Als ich sieben oder acht Jahre alt war, hatte ich Knochenkrebs und war lan-ge im Kinderspital Zürich. Dort wurde ich auf die Sternschnuppe aufmerk-sam gemacht.

Es ist also über 20 Jahre her, seit die Sternschnuppe Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hat. Welche Erinnerungen haben Sie daran?Ich durfte im offenen Meer mit Del-finen schwimmen. Ich erinnere mich daran, dass ich zuerst panische Angst vor den Tieren hatte (lacht). Es hat eine Weile gedauert, bis überhaupt Delfine zu mir geschwommen sind. Das fand ich dann aber sehr schön.

Welche Bedeutung hatte die Wunscherfüllung für Sie damals und im späteren Leben?Die Aussicht auf die Erfüllung meines Herzenswunsches war das Grösste für mich. Ich hoffte, dass die Behandlun-gen schnell vorübergehen, damit der Tag der Wunscherfüllung rascher da ist. Das Wissen, dass mein Traum Wirk-lichkeit wird, war rückblickend wich-tiger als das Wunscherlebnis an sich. Dieses Wissen gab mir Kraft und war ein Lichtblick im langen Spitalalltag. Die Wunscherfüllung hat dazu beige-tragen, das Trauma meiner Krankheit in etwas Positives zu wandeln.

Auch heute ist die Erinnerung an die Wunscherfüllung noch präsent. Die Sternschnuppe ist die Organisation, für die ich am meisten spende.

Hat Ihre Krankheit Ihr Leben verändert? Falls ja, inwiefern?Ich hatte wohl schon damals einen starken Willen. Mit der Chemotherapie wurde mein Immunsystem lahmgelegt. Ich war anfällig für allerlei Krankheiten, weshalb ich viele Tabletten schlucken musste. Mit der Zeit habe ich eine gros-se Wut auf diese Medikamente ent- wickelt, so dass ich sie einfach abge-setzt habe. Ich war davon überzeugt, dass ich ohne sie gesund bleiben würde, was offensichtlich klappte. Diesen star-ken Willen habe ich bis heute behalten.

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Diesen Eindruck haben wir auch … kürzlich sind Sie den Marathon in Berlin gelaufen und haben damit Spenden für die Sternschnuppe gesammelt. Welche Motivation steckte für Sie dahinter?Ich glaube, ich wollte damit mir selbst und anderen bewei-sen, dass man Grosses erreichen kann, auch wenn es einem nicht so gut geht. Aufgrund meiner damaligen Erkrankung musste mir ein Teil der Lunge entfernt werden. Ausserdem wurden die Knochen in der linken Schulter und im Oberarm durch eine Prothese ersetzt. Heute ist mein linker Arm kür-zer, weil er nicht mehr gewachsen ist. Und beim Sport habe ich wegen dem kleineren Lungenvolumen mehr Probleme als andere. Doch ich wollte zeigen, dass ich dennoch einen Marathon laufen kann. Ich bin auch für all jene gelaufen, denen es nicht so gut geht. Mein Lauf war somit eine Art «Mut-mach-Lauf».

Laura Hilber ist 30 Jahre alt. Sie hat an der Uni St. Gallen Wirtschaft studiert und arbeitet bei einer Pri-vatbank im Währungshandel. Die Narben an ihrem Arm erinnern an den Knochenkrebs, an dem sie als Kind erkrankte. Wenn sie noch einmal einen Herzenswunsch äus-sern dürfte, würde sie sich nichts für sich selbst wünschen, sondern dass einem Kind etwas Gutes getan wird. Mit dem Marathonlauf, mit dem sie Spenden für die Stern-schnuppe sammelte, hat sie diesen zweiten Wunsch realisiert.

Laura Hilber bei ihrem

Marathon in Berlin und

anlässlich ihrer Wunsch-

erfüllung als Kind.

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Sternenprojekte

Sternenprojekte ermöglichen es, zusammen Freude zu erleben, und bereichern so den Alltag. Ein spezieller Schulausflug, ein Beitrag an eine Projektwoche, die Anschaffung eines behindertengerechten Spielgeräts können beispielswei-se Sternenprojekte sein. Möglich ist vieles, fragen Sie uns an.

Sternenprojekte anmeldenInstitutionen wie Spitäler, Heime, Sonderschulen, Vereinigungen oder ähnli-che Organisationen, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten oder sich für deren Interessen einsetzen, können bei uns für erlebnisorientier- te Projekte finanzielle Unterstützung beantragen: www.sternschnuppe.ch, Rubrik «Unser Angebot – Sternenprojekte»

Dank der Unterstützung der Stern-schnuppe dürfen die Teilnehmenden der 22 Sportcamps von PluSport in ihren Lagerwochen einen speziellen «Sternschnuppe-Tag» erleben. Ein be-sonderes Abenteuer liess sich das Lei-tungsteam des Winterlagers in Wild-haus einfallen: Die 23 Kinder fuhren mit der Gondelbahn zur Bergstation Gamplüt, wo der Pistenchef mit sei-

Pistengaudi

Sternenprojekte bringen Lebensfreude und Abwechslung in den Spital- oder Heimalltag von Kindern und Jugendlichen, die mit einer Krankheit, Behinderung oder schweren Verletzung leben. Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe unterstützt Projekte, die Kinder begeistern und spannende Erlebnisse im Alltag ermöglichen.

Gemeinsam Freude erleben

nem leuchtend roten Pistenbully auf sie wartete. Die Fussgänger stiegen auf die Ladefläche, die Kinder im Rollstuhl fanden Platz im Anhänger und zwei Kinder konnten gar in der Führerka-bine neben dem Fahrer Platz nehmen. Auf den bereits geschlossenen Pisten kurvten sie durch den dicken Nebel. Ein Riesengaudi, das allen in bester Erinne-rung bleiben wird.

Einradfahren, Stelzenlaufen, Jonglieren, Zaubern, Break-dancen … Das Programm, das die Schülerinnen und Schü-ler der Heilpädagogischen Schule Lenzburg einstudierten, liess jedes Zirkusliebhaberherz höher schlagen. Besonders staunten die Zuschauer über den Zauberkasten, mit dem die Kinder einen Menschen verschwinden lassen konnten. Wie war DAS nur möglich?! Auch die coolen Breakdancer rissen das Publikum von den Stühlen. Viele Eltern waren beeindruckt von den professionellen «Moves», die einige der jungen Tänzer performten. Wir freuen uns, dass wir zum Gelingen dieser abwechslungsreichen Zirkuswoche beitragen konnten.

Manege frei!

Kunterbunter Abschluss einer kreativen Woche.

Coole Moves und toller Sound.

Parat für jedes Abenteuer.

Abrakadabra verschwindibus!

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G Friedlicher und fröhlicher Familientag

Ein fröhliches Fest, das im Nu die Zeit verfliegen liess … das durften Familien und deren Kind, das seine Wunscherfül-lung bereits erlebt hat, Anfang September auf dem Bäch-lihof in Jona zusammen feiern. Dabei gab es tatkräftige Unterstützung «von oben», denn auch Petrus scheint ein grosser Fan unseres Familientags zu sein: wo mancher-orts am Morgen noch starker Regen fiel, lichteten sich pünktlich zu Beginn unseres Festes am Himmel über dem Bächlihof die Wolken. Am Nachmittag lachte die Sonne gar mit einem Strahlen vom Himmel. Begrüsst wurden die rund 360 Personen mit einem Apéro. Alle Unternehmens-lustigen konnten sich beim Gummistiefel-Zielwerfen und Chriesistei-Spucken messen, einen Kürbis schnitzen oder sich bei den kreativen Damen am Schminkstand mit einem zauberhaften Kunstwerk verschönern lassen. So viel Akti-vität machte hungrig und das Buffet mit feinen Salaten, Beilagen und Leckereien vom Grill wartete auf die Gäste. Saftiger Blechkuchen und Hofglacé in vielen Geschmacks-richtungen machten den Abschluss des kulinarischen Teils zur Qual der Wahl. Nun war aber nicht Zurücklehnen ange-sagt: Billy und Benno sorgten jetzt für ausgelassene Stim-mung. Kinder und Erwachsene amüsierten sich köstlich und sangen lauthals mit, wenn es um «Stinksöcke» ging. Beseelt von einem gelungenen Tag traten Familien und Helfer am Abend glücklich und zufrieden den Heimweg an.

Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Familien-tag am 25. August 2018!

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Unsere Partnerinstitutionen

Folgende Institutionen sind Partner der Sternschnuppe und kön-nen mit der Sternschnuppe-Karte kostenlos besucht werden:

1 Abenteuerland Walter Zoo, Gossau, SG 2 Alimentarium, Vevey, VD 3 Basler Papiermühle, Basel, BS 4 Chaplin’s World, Corsier sur Vevey, VD 5 Falconeria, Locarno, TI 6 FIFA World Football Museum, Zürich, ZH 7 Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz, BE 8 Glasi, Hergiswil, NW 9 Handmuseum, Lausanne, VD 10 Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee, Bern, BE 11 Klangweg Toggenburg, SG > jeweils Frühling bis Herbst geöffnet 12 Knies Kinderzoo, Rapperswil, SG > jeweils von Mitte März bis Oktober geöffnet 13 Laténium, Archäologiepark und -museum, Hauterive, NE 14 Legionärspfad Vindonissa, Windisch, AG > jeweils Frühling bis Herbst geöffnet 15 Maison Cailler, Broc, FR 16 Museum Bernhardiner Hunde, Martigny, VS

17 Museum für Kommunikation, Bern, BE 18 Nationalparkzentrum, Zernez, GR 19 Naturama, Aarau, AG 20 Natur- und Tierpark Goldau, SZ 21 Nordamerika Native Museum (NONAM), Zürich, ZH 22 Olympisches Museum, Lausanne, VD 23 Papiliorama, Kerzers, FR 24 Park Seleger Moor in Rifferswil, ZH > jeweils Frühling bis Herbst geöffnet 25 Salzbergwerk, Bex, VD 26 Schloss Chillon, Veytaux, VD 27 Schweizer Spielmuseum, La Tour-de-Peilz, VD 28 Schweizerische Vogelwarte Sempach, LU 29 Sensorium im Rüttihubelbad, Walkringen, BE 30 Swissminiatur, Melide, TI 31 Technorama, Winterthur, ZH 32 Tropicarium, Servion, VD 33 Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, LU 34 Zoo Basel, BS 35 Zoo Servion, VD 36 Zoo Zürich, ZH

FreizeitsterneFreude für Familien und GruppenIm Rahmen der Freizeitsterne offerieren wir Familien mit einem betroffenen Kind ab 6 Jahren Besuche in verschiede- nen Kulturinstitutionen der Schweiz. Neben dem betrof- fenen Kind profitieren auch seine Geschwister und Eltern von diesem Angebot. Gruppen aus Tages- und Sonder- schulen, Heimen oder Vereinigungen, die betroffene Kinder betreuen oder sich für deren Interessen einset-zen, können ebenfalls von den Freizeitsternen profitieren.

Sternschnuppe-Karte bestellenWer das Angebot der Freizeit-sterne nutzen möchte, kann die Sternschnuppe-Karte online be-stellen. Diese berechtigt zum Ein-tritt in unsere Partnerinstitutio-nen. Mehr Informationen finden Sie auf: www.sternschnuppe.ch unter der Rubrik «Unser Ange-bot – Freizeitsterne»

ABSCHIED«Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus ...»

Joseph von Eichendorff

Immer wieder müssen wir Abschied nehmen von Sternschnuppe-

Kindern. Wir sind dankbar, dass wir ihnen eine Freude bereiten

durften. Unsere guten Gedanken sind bei all jenen Familien, deren

Kind seine Flügel ausgespannt hat und nach Hause geflogen ist.

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Wir sagen Danke, Merci, Grazie, Grazia fitg – für jede kleine oder grosse Spende, für die vielen freiwillig ge-leisteten Stunden, für all jene, die die Sternschnuppe bekannt machen, für alle Personen, die dazu beitragen, unseren Sternschnuppe-Kindern ein einzigartiges Erleb-nis zu ermöglichen und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Alle diese Menschen machen unsere Arbeit erst möglich.

Unsere Wunschfee Sarah Hangart-

ner verlässt die Sternschnuppe

nach viereinhalb Jahren, um auf

eine Weltreise zu gehen. Sie erfüllt

sich damit ihren langgehegten

Wunsch, nachdem sie davor vie-

len Sternschnuppe-Kindern ihren

grossen Traum ermöglichen durf-

te. Wir danken ihr herzlich für ih-

ren Einsatz für unsere Stiftung und

wünschen ihr unvergessliche Erleb-

nisse auf ihrem Weg um die Welt.

TRAUM EINER WUNSCHFEE

SWISS KIDS DAYDie Fluggesellschaft SWISS hat einige Sternschnuppe-Familien zu einem Erlebnistag am Flughafen Zürich eingeladen. Als Highlight durften die Kinder ein Flug-zeug des Typs B777 von A bis Z inspizieren, ins Cock-pit sitzen, in den Schlafkojen des Flugpersonals und der Piloten Probe liegen und in der Business sowie der First Class Platz nehmen. Was für ein Erlebnis!

Wer anstelle digitaler Grüsse via SMS, E-Mail oder WhatsApp wieder einmal einen handgeschriebenen Gruss verschicken möchte, kann mit dem Kauf von Karten zu Gunsten der Stern-schnuppe gleichzeitig etwas Gutes tun. Unter www.citicards.ch, www.taennlerart.ch und www.uh-art.ch finden Sie kreative Sujets, von denen ein Teil des Erlöses an die Sternschnuppe geht.

WIEDER EINMAL EINE KARTE SCHREIBEN …

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Engagement für die Sternschnuppe

Pro-Sternschnuppe-AktionenDie Aktionen zu Gunsten der Sternschnuppe sind so einzig-artig wie die Kinder, die mit dem Erlös beschenkt werden.Wir bedanken uns im Namen unserer Sternschnuppe-Familienfür die wunderbare Unterstützung, die wir aus der ganzenBevölkerung erfahren.

Egal ob im abgelegenen Tal oder mitten in der Stadt – immer wieder setzen sich Privatpersonen, Vereine oder Firmen für die Sternschnuppe ein. Wir sind stets aufs Neue begeistertvon der Vielfalt der Ideen. Hier finden Sie eine kleineAuswahl davon.

EIN TREUER PARTNERSeit vielen Jahren dürfen wir auf die Unterstützung der Beck Glatz Con-fiseur AG in Bern zählen. Oder besser gesagt auf die Grosszügigkeit der Mitarbeitenden des Bäckers, der für seine süssen Mandelbärli bekannt ist. Seit langer Zeit legen sie ihr Trinkgeld in ein Sternschnuppe-Kässeli, um damit Kindern einen Herzenswunsch zu erfüllen. Das Spendenbaro-meter der Glatz-Mitarbeitenden ist inzwischen auf einen sechsstelligen Betrag angewachsen.

FEIERN UND FREUDE TEILENSeit 40 Jahren begeistert der Verein Operettenbühne Bremgarten mit unterhaltsamen Aufführungen auf hohem Niveau das Publikum. Zum diesjährigen Jubiläum schäkerte der «Vogelhändler» mit der «Christel von der Post». Unter dem Patronat des Rotary Clubs Reusstal führte der Verein eine Benefiz-Aufführung zu Gunsten der Sternschnuppe auf. 180 Mitwir-kende verzichteten auf ihre Gage. Das hat einen grossen Applaus verdient!

AUS ALT MACH NEU60 unansehnlichen alten Holzstühlen hauchten die Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Kenzenau in Schweizersholz neues Leben ein. Die Sitzgelegenheiten verstaubten vier Jahre im Keller, ehe ihnen die Kinder mit Bürsten, Schleifpapier, Farbe und verspielten Mustern zu neuem Glanz verhalfen. Am Schulhausfest wurden die Kunstwerke versteigert und die Hälfte des Erlöses der Sternschnuppe überreicht.

NAMASTE IN DER BADI Das Dorf Rudolfingen hat gerade mal 260 Einwohner, doch davon gibt es einige, die sich selbst bei heissen Temperaturen nicht davon abhal-ten lassen, Gutes zu tun. Esther Iseli Rüeger bot während der Som-merferien in der dorfeigenen Badi Yoga- und Pilates-Lektionen an. Die Yogis durften im Gegenzug etwas in das Sternschnuppe-Kässeli legen.

PFLOTSCHNASSES SPEKTAKELDieser Anlass – organisiert durch den Skiclub Niederbipp – war den Mu-tigen vorbehalten: Ziel war es, in einem Gefährt eine Holzrampe hinun-terzusausen und dann auf dem Wasser eines grossen Bassins möglichst weit zu «surfen». 28 Waterslider und 14 Teams mit ihren selber gebauten Funmobiles stürzten sich furchtlos ins kühle Nass, angefeuert durch das johlende Publikum. Ein Teil der freiwilligen Zuschauereinnahmen wurde der Sternschnuppe gespendet.

Eine Auswahl an zahlreichen, herrlich bunten «Dankeschöns» – seit 1993 hat die Sternschnuppe über 2500 Herzenswünsche erfüllt.Merci

www.sternschnuppe.ch