Bungalows und atriumhäuser heute - bilder.buecher.de · 6 7 Bungalow-Varianten Für den Haustypus...

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Bungalows und atriumhäuser heute

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Bungalows und atriumhäuser heute

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Deutsche Verlags-Anstalt

Bungalows und atriumhäuser heuteKomfortabel wohnen auf einer Ebene | Johannes Kottjé

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inhaltEinführung Was ist ein Bungalow? 6 | Bungalow-Varianten 6 | Atrien und Gartenhöfe 7 | Städtebau 8 | Wohnkomfort auf einer Ebene 9 | Entwurfsdetails 9 | Hinweise zu den Beispielprojekten 10

Überarbeitetes Erbe Bungalow-Umbau in Rheda | drewes+strengearchitekten bda, Herzebrock 12

Zu Ende gedacht Wohnpavillon in Linz / A | caramel architekten ZT GmbH, Wien / Linz (A) 20

Architektonischer Dreiklang Atriumhaus in Niedersachsen | philipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg 24

Ein architektonischer Rohdiamant Bungalow-Umbau in Karlsruhe | baurmann.dürr Architekten, Karlsruhe 34

Unprätentiöse Wohnlichkeit Winkelbungalow bei Kiel | schmieder & dau architekten, Kiel 42

Ein Reptil in der Sonne Bungalow am Hang | fabi architekten, Regensburg 46

Reihenatrien Haus mit drei Höfen in Trier | denzer & poensgen, Architektur + Innenarchitektur, Marmagen 52

Haus im Haus Einfamilienhaus bei Zürich | NOVARON Architektur Baumanagement Konzept, Diepoldsau / CH 58

Ein nicht baubares Haus Wohnhaus bei Karlsruhe | baurmann.dürr Architekten, Karlsruhe 66

Ländlich-modern Atriumhaus in der Oberpfalz | Hans Kneidl, Weiden i. d. Opf. 72

Kontrastreich-harmonische Kombination Hofhaus in Weiden | Hans Kneidl, Weiden i. d. Opf. 80

Runderneuert und ergänzt Aufstockung und Umbau eines Bungalows bei München | lynx architecture, Susanne Muhr, Volker Petereit, München 86

Ein Haus mit Potenzial Wohnhaus bei Regensburg | fabi architekten, Regensburg 92

Holzbox über dem Hang Haus am Hang bei Kulmbach | H2M-Architekten – Stephan Häublein, Johannes Müller, Kulmbach 96

Karrierehöhepunkt Villenumbau in Köln | Hellriegel Architekten, Köln 100

Ein Ufo in Norddeutschland Wohnaufstockung in Lehrte | Nieberg Architect, Hannover 108

Wohnen mit dreidimensionaler Wandtapete Haus am Bodensee | k_m architektur, Daniel Sauter, Bregenz / Lindau 116

Komfortabel und flexibel Mobiles Wohnhaus in Seekirchen | Gerold Peham mit Hobby A. Architekten, Salzburg 122

Ein schwebender Bungalow Split-Level-Bungalow bei München | Bembé-Dellinger Architekten, Greifenberg 130

Ländliche Kontraste Beton-Bungalow in Balgach | NOVARON Architektur Baumanagement Konzept, Diepoldsau / CH 138

Architektenverzeichnis 142Fotografenverzeichnis 143Impressum 144

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Bungalow-VariantenFür den Haustypus des Bungalows entscheidet man sich meist aufgrund des Wunsches, alle wesentlichen Wohnräume auf einer Ebene nutzen zu können. Neben den wesentlichen gibt es jedoch oft weitere Räume, die nicht unbedingt auf der Hauptwohnebene liegen müssen: etwa ein Gästezimmer, eine Bibliothek oder ein Büro. Auch Kinderzimmer müssen nicht zwangsläufig auf einer Ebene mit Wohnbereich und Eltern-schlafzimmer liegen – gerade wenn die Kinder größer sind, kann hier eine gewisse Trennung sogar von Vorteil sein.Aus solchen Überlegungen heraus entsteht oft letztlich ein Einfamilienhaus, das zwar auf einer Ebene eine komplette Wohnung mit allen wesentlichen Räumen und Sanitäreinrich-tungen bietet, bautypologisch betrachtet jedoch kein reiner Bungalow mehr ist. Bei Hanggrundstücken findet sich dann beispielsweise unterhalb des Hauptgeschosses ein Hangge-schoss, das einerseits in den Hang gegrabene Nebenräume bietet, andererseits oberirdische Wohnräume, die möglichst auch als eigenständige, von außen zugängliche Wohn- oder Büroeinheit abgetrennt werden können.

Was ist ein Bungalow?Was ist eigentlich ein Bungalow? Und was ist ein Atrium-haus? Dass diese Fragen nach der Definition zweier scheinbar bekannter Haustypen keineswegs absurd sind, zeigte sich bei der Recherche zu diesem Buch: selbst die zum Thema kontak-tierten Architekten definierten die beiden Haustypen nicht einheitlich!Das Wort »Bungalow« kommt aus dem Hindi (dort bangalā) und bedeutet »Landhaus«. Im europäischen Raum bezeich-net es genau genommen ein frei stehendes eingeschossiges Wohnhaus. Obwohl die Definition über die Dachform keine Aussage trifft, wird ein Bungalow häufig mit einem Flachdach assoziiert. Dies dürfte auf die in den 1960er und 1970er Jahren beliebten Flachdach-Bungalows zurückzuführen sein und geht heute so weit, dass der Begriff Bungalow teilweise all-gemein für Einfamilienhäuser mit Flachdach verwendet wird, auch wenn sie über mehr als ein Wohngeschoss verfügen. Daneben werden auch Ferien- und Wochenendhäuser gern als Bungalows bezeichnet, wobei hier häufig der Aspekt der Eingeschossigkeit zutrifft.

einführung

Eine weitere, häufig anzutreffende Variante sind eingeschos-sige Häuser mit einem Staffelgeschoss, also einem Oberge-schoss, das nur einen gewissen, regional unterschiedlich gro-ßen Anteil des Erdgeschosses überbaut. Insbesondere, wenn der Wunsch vom Wohnen auf einer Ebene auf hochpreisigem Bauland realisiert werden soll, bietet es sich an, die nicht zu den Hauptwohnräumen gehörenden Räume nach oben »aus-zulagern«.Gelegentlich ist es nicht Wunsch, sondern baurechtliche Vor-gabe, eingeschossig zu bauen. Doch auch in solchen Fällen ist es meist möglich, ein Staffelgeschoss einzuplanen, dessen Nutzung dann selbstverständlich nicht auf untergeordnete Räume beschränkt ist. So kann es etwa eine sehr attraktive Lösung für ein 2-Personen-Haus darstellen, auf einen durch-gängigen Wohnbereich im Erdgeschoss den Schlafbereich als Staffelgeschoss mit Dachterrasse aufzusetzen.Gleich, ob rein eingeschossige Häuser oder solche mit Hang- oder Staffelgeschoss, all diese Varianten können eine Über-legung wert sein, wenn ein »Bungalow« der Wunsch oder »eingeschossig« die baurechtliche Vorgabe ist. So war es im Interesse des Lesers nur konsequent, auch einige Entwürfe in die Sammlung der vorgestellten Beispielprojekte auf zu-nehmen, die bautypologisch keinen Bungalow in Reinform repräsentieren.

Atrien und GartenhöfeDie Bauform des Atriums hat ihre Ursprünge im antiken Ägypten sowie bei den Etruskern und erlebte ihre Blütezeit in der Wohnarchitektur des Römischen Reichs. Als allseitig umschlossener Innenhof, zu dem die umliegenden Räume orientiert waren, ermöglichte das Atrium auch bei eng ste-henden innerstädtischen Häusern private, zudem schattige Freibereiche. In ähnlicher Intention hat sich diese Bauform bis heute insbesondere in Nordafrika und einigen asiatischen Regionen erhalten.

Oben Hier wurde im Staffelgeschoss die Bibliothek untergebracht (s. S. 58).Rechts Eine moderne Interpretation des Themas Gartenhofhaus (s. S. 52).Linke Seite links Sensibel modernisierter Flachdach-Bungalow aus den 1960er Jahren (s. S. 34).Linke Seite rechts Ein Bungalow mit Hanggeschoss (s. S. 96).

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Die Atrien frei stehender Bungalows öffnen sich heute zumeist nach einer Seite zu einem anschließenden Garten, während der Innenhof selbst als Terrasse ausgeführt ist.

StädtebauGleich, ob als nur noch selten gebaute Teppichsiedlung oder als frei stehendes Atriumhaus: die Bauform bietet gut nutzba-re Freibereiche von hoher Intimität bei geringem Grundstücks-verbrauch – gerade bei heute oft hohen Baulandpreisen und hieraus resultierenden kleinen Grundstücken in jedem Fall eine Überlegung wert!In gewissem Maße ausgeglichen wird hierdurch auch der zunächst relativ hohe Baulandverbrauch eines Bungalows. Dieser lässt sich auch durch weitere Maßnahmen kompen-sieren: etwa das bereits erwähnte Staffelgeschoss oder die Begrünung des Dachs. Je kleiner die Gesamtwohnfläche des Hauses ist, desto größere Vorteile hat in der Relation betrach-tet der Entfall der Innentreppe bei Bungalows in Reinform. Zudem ermöglicht diese Bauform gerade bei Ausführungen mit wenigen Zimmern in Verbindung mit intelligenter Pla-nung den Verzicht auf nahezu jegliche Erschließungsfläche, indem sämtliche Räume von einem kompakten Eingangsbe-reich aus zugänglich sind.

Im deutschsprachigen Raum und einigen angrenzenden west-europäischen Ländern entwickelte sich seit den 1960er Jahren aus einer Kombination des Typus Bungalow mit dem Typus Atriumhaus das Gartenhofhaus: ein meist eingeschossiger Bau, der sich über Eck zweiseitig um einen hofartigen, kom-pakten Garten legt, der an den beiden anderen Seiten entwe-der von Mauern oder unmittelbar angrenzenden Nachbar-häusern desselben Typs umschlossen wird. Ganze Siedlungen immer gleicher Häuser entstanden auf diese Weise, häufig fußläufig erschlossen und aufgrund ihres Bilds aus der Vogel-perspektive als Teppichsiedlungen bezeichnet.

Während es in innerstädtischen Lagen kaum möglich und wirtschaftlich sein wird, eingeschossig zu bauen, können flach gehaltene Baukörper in urbanen Randbereichen oder gar auf dem Land durchaus städtebauliche Qualitäten bieten, die den relativ hohen Flächenverbrauch aufwiegen. Selbst inklusive Staffelgeschoss wirkt ein eingeschossiger Baukörper prinzipi-ell noch weniger massiv als mit zwei Vollgeschossen.

Wohnkomfort auf einer EbeneVor allem bringt es selbstverständlich ein erhebliches Plus an Wohnkomfort mit sich, alle wesentlichen Räume auf einer Ebene liegen zu haben. Bereits beim Einzug wird man dies erstmals bemerken: sofern nicht das schon viel genannte Staf-felgeschoss bestückt werden muss, entfällt der oft komplizier-te Möbeltransport über die Treppe. Später gilt dies für jeden größeren Gegenstand, der zwischen den Räumen hin und her transportiert wird, beispielsweise den Staubsauger. Und nicht erst im Alter kann es beschwerlich sein, Treppen zu steigen: bereits bei einer vorübergehenden Verletzung oder schlimms-tenfalls einer dauerhaften Behinderung wird man dankbar sein, Wohn- und Schlafbereich auf einer Ebene zu haben!Daneben bietet Eingeschossigkeit Vorteile in Hinblick auf spätere Pflege-, Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten:

so ist etwa ein kompletter Außenanstrich ohne Leiter oder Gerüst möglich und zum Reinigen der Regenrinne muss bestenfalls lediglich eine kleine Trittleiter aufgestellt werden – Vorteile, die sicher nicht den Ausschlag für eingeschossige Bauweise geben werden, als »Mitnahmeeffekt« jedoch auch nicht zu verachten sind.

EntwurfsdetailsEin Charakteristikum von Bungalows und Atriumhäusern ist der intensive Bezug der Innenräume zum Außenraum – sei dies der private Mikrokosmos eines Innenhofs, der großräu-migere Garten oder die anschließende Landschaft. Bei vielen der vorgestellten Häuser wird dieser Bezug über durchgän-gige Glasfassaden hergestellt, doch es geht auch subtiler: gerade wenn es sich um Kinder- oder Arbeitszimmer handelt, wird eine vollflächige Verglasung oft als zu offen empfunden und letztlich dann doch von innen verhängt – die klassische Lochfassade hat hier also durchaus Vorteile, sollte jedoch

Oben Dreiseitig umschlossenes Atrium, das sich zum anschließenden Garten öffnet (s. S. 72).Rechts Oft wird der Bezug zum Außenraum über durchgängige Glasfassaden hergestellt (s. S. 24).Rechte Seite Bodentiefe Fenster ermöglichen den Austritt ins Freie, bewahren dennoch Intimität der Räume (s. S. 42).

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Hinweise zu den BeispielprojektenBei allen genannten Zahlenwerten – Flächen, Rauminhalten, Baukosten – handelt es sich um Werte, die im Rahmen der Projektvorstellungen der Orientierung dienen sollen. Ihre Berechnungsgrundlagen können von denen anderer Projekte abweichen. Soweit Baukosten angeführt werden, geschieht dies bewusst mit zwei Zahlen: den »reinen Baukosten«, die nur den Aufwand für den Bau und die technische Ausstattung des Gebäudes beinhalten, sowie den »Gesamtbaukosten«, in denen Baunebenkosten, Honorare für Architekten und Inge-nieure sowie in manchen Fällen auch weitere Elemente wie Küche oder Außenanlagen enthalten sind. Alle präsentierten Häuser stellen wohl unzweifelhaft interes-sante, respektable Diskussionsbeiträge zum Thema dar – was nachahmenswert ist oder was nicht, mag jeder für sich ent-scheiden.

zumindest bodentiefe Fenster bieten, um von jedem der Räu-me nicht nur den Blick, sondern auch den Austritt ins Freie zu ermöglichen.In Räumen mit durchgängiger Glasfassade sollte es eine Über-legung wert sein, diese nicht über die gesamte Breite hinweg bodentief zu planen. Eine interessante Lösung sind hier etwa als Sitzbank ausgebildete Fensterbrüstungen.Auch im Inneren sind Bungalows häufig besonders offen gestaltet: zu der heute fast schon allgemeingültigen Einheit von Wohnraum, Essplatz und Küche kommt noch die fehlende vertikale Schwelle der Treppe. Insbesondere bei Bungalows für mehr als zwei Bewohner – so etwa beim klassischen Wohn-haus einer Familie mit Kindern – ist es daher empfehlenswert, ganz bewusst Rückzugsmöglichkeiten vorzusehen. Beispiels-weise dadurch, dass der Wohnraum doch abgekoppelt und auch nach außen hin relativ introvertiert ausgeführt wird. Oder durch ein Arbeitszimmer, das ganz bewusst nur über ein relativ kleines Fenster verfügt. Bei Atriumhäusern, die außen-seitig von einem Garten umgeben sind, bietet es sich auch an, die Kinderzimmer nicht zum Atrium, sondern zum Garten zu orientieren.

Statt einer bodentiefen Glasfassade wurde hier eine Lösung mit Sitzbank und Stauraum gewählt (s. S. 130).

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chenholzbekleidung und wetterfestem Baustahl nach außen dar. Nach Herausbrechen der Brüstungen wurden die neuen, bodentiefen Aluminium-Fensterelemente außenbündig an - geordnet – eine Maßnahme, die eindrucksvoll zeigt, welchen Einfluss Fenster, ihre Größen, Formate und Anordnung sowie ihre konstruktive Gestaltung auf das Erscheinungsbild und die Raumwirkung von Gebäuden haben: während die bodentiefe Ausgestaltung nunmehr völlig neue Blick- und Wegemöglich-keiten mit sich bringt, sorgt die nach außen gerückte Lage für ein monolithisches Erscheinungsbild des Entwurfs mit mäandrierendem Grundriss.Veränderungen an der Raumaufteilung betrafen insbesondere den Sanitärbereich, wo zwei kleine Bäder zugunsten eines größeren entfernt wurden. Der vorhandenen Loggia zwischen Wohnraum und Garage wurde eine Fassade aus verschiebba-ren Glasflächen vorgesetzt. Sie lassen sich in die angrenzende Außenwand des Abstellraums einschieben, sodass nun nach Wahl eine Loggia oder ein Wintergarten zur Verfügung steht.Die architektonische Aufgabe beinhaltete auch den Entwurf von Einbaumobiliar und die Einrichtung der Räume, um ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen. Die Herausforderung dieses Umbaus bestand darin, dem Bungalow mit wenigen Maßnahmen eine neue Identität zu geben, die das Lebens-gefühl der Bauherren widerspiegelt.

Die Erben eines Flachdachbungalows aus den 1960er Jahren wünschten sich einen Umbau ihres Hauses zum Alterswohn-sitz. Besondere Anliegen dabei waren der Wunsch nach größt-möglichen Bezügen zwischen den Innenräumen und den umliegenden Außenräumen sowie das Erzielen eines zeitge-mäßen Erscheinungsbilds. So stellt sich der Flachbau heute mit einem frischen Mate-rialdreiklang aus verputzten Flächen, hell gestrichener Lär-

Überarbeitetes erbeBungalow-umbau in rheda | drewes+strengearchitekten bda, Herzebrock / Berlin / SanFrancisco

Oben Die Eingangsseite gibt sich nach dem Umbau relativ verschlossen. Putz und Holz bestimmen das Bild.Rechte Seite oben Die vorhandene Loggia zwischen Wohnraum und Garage lässt sich heute über Glas-Schiebeelemente schließen; beidseits davon wurde wetterfester Baustahl als Fassaden-bekleidung eingesetzt.Rechte Seite unten Südlich des Wohn-raums fasst heute ein massiver Kamin-korpus den Baukörper.

Bungalow-Umbau in Rhedadrewes+strengearchitekten bda, Herzebrock

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14 15Bungalow-Umbau in Rhedadrewes+strengearchitekten bda, Herzebrock

Wettergeschützt, licht und einladend: der neu gestaltete Hauseingang. Bezüge zwischen den Räumen und zwischen drinnen und draußen – hier der Blick von der Loggia in den Eingangs-bereich und durch den Terrassenhof in den Wohnraum – spielten bei der Neugestaltung eine wichtige Rolle.

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16 17Bungalow-Umbau in Rhedadrewes+strengearchitekten bda, Herzebrock

Oben Blick von der Küche durch den Eingangsbereich in den Wohnraum. Links Das neu gestaltete Bad.Rechte Seite oben Über dem Keller-abgang wurde ein Durchgang vom Wohnraum in den Schlafbereich geschaffen.Rechte Seite unten Der Eingangs-bereich mit dem Kellerabgang; im Hintergrund der Glassteg zwischen Wohn- und Schlafraum.

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Projektinformationen:Konstruktionen und Materialien: Außenwände: bestehendes Mauerwerk, neues Wärmedämmverbundsystem, Kratzputz, teilweise Bekleidung aus wetterfestem Baustahl und Lärchenholz; Wandinnenoberflächen: verputzt, weiß gestrichen; Deckenuntersichten: Gipskartonbekleidung, gespachtelt und gestrichen; Bodenbelag: Trani-Natursteinplatten (Bestand), neu verlegt und in Teilbereichen ergänzt; Fensterrahmen: Aluminium-SchiebeelementeHeizung: Gas-Brennwertkessel, Fußbodenheizung, Handtuchradiator im BadWohnfläche: 155 m2 zzgl. 43 m2 NutzflächeUmbauter Raum: k. A.Baukosten: k. A.

Fotos: Christian Richters, Münster

Bungalow-Umbau in Rhedadrewes+strengearchitekten bda, Herzebrock

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Ost

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Erdgeschoss vor Umbau

Erdgeschoss nach Umbau

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1 Garage 2 Abstellraum77 3 Loggia 4 Küche 5 Eingang 6 Toilette 7 Zimmer 8 Bad 9 Wohnen

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20 caramel architekten ZT GmbH

ventionelle Detaillösungen waren die Voraussetzung hierfür.Im Inneren trennen nur einige, meist frei stehende Wände die privaten Räume vom Allraum mit offen eingestellter Küche. Raumhohe Schiebetüren ergänzen die Wände, um bei Bedarf die Zimmer gänzlich abzutrennen.Am Hang eines Linzer Bergs gelegen, nützt der Kubus auf 12 mal 12 Metern Grundfläche das Grundstück so weit wie möglich aus und rückt so nah wie baurechtlich erlaubt an die nordöstliche Grundstücksecke. Die beiden nach Norden und Osten weisenden Fassaden wurden dementsprechend nahezu geschlossen konzipiert, um gegenüber den höher gelegenen Nachbarn die Intimsphäre zu wahren.Die westorientierte Gebäudefront hingegen bietet dank ihrer durchgängigen Verglasung einen herrlichen Ausblick über das Donautal und fängt bis zum Sonnenuntergang das Licht ein. Ein außen liegender Gewebevorhang schützt dabei vor som-merlicher Überhitzung.Vor der Südfassade finden sich die privaten Freibereiche: eine überdachte, in das Volumen des Kubus integrierte Terrasse, davor ein Schwimmteich und der Garten.Hergestellt ist das nicht unterkellerte Haus aus vorgefertig-ten, wärmegedämmten Holzwerkstoffpaneelen. Die schräg gestellten Stützen an der Westfassade sorgen für die Aus-steifung des Gebäudes.

Aktuelle Architekturentwürfe ergehen sich häufig in starken, metaphorischen Formen, die sich aufgrund konstruktiv erfor-derlicher Detailausführungen nicht in die Baupraxis umsetzen lassen und sich als Formalismen entpuppen. Anders bei die-sem Entwurf des Linzer Büros caramel architekten.Der Gedanke eines flachen, ausgehöhlten Kubus mit zwei komplett offenen und zwei nahezu komplett geschlossenen Seiten wurde hier beinah durchgängig umgesetzt – unkon-

Zu ende gedachtwohnpavillon in linz / a | caramel architekten ZT GmbH, Wien / Linz (A)

Oben und links Als konsequent umgesetzter Entwurf liegt der Baukörper scheinbar lose auf seinem Grundstück auf; durchgängig in weiße Folie gehüllt, wirkt er wie aus einem Guss.Rechte Seite Schräg gestellte Stützen an der Westseite über nehmen die Aussteifung des Holzbaus.

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22 23Wohnpavillon in Linz / A

Eingehüllt wird der Kubus von Kunststoffmembranen; im Dachbereich von weißem EPDM, im Fassadenbereich – un sichtbar mit der Dachbahn verschweißt – von weißem, teflonbeschichtetem PVC. Durch die zwischen Holzkonstruk-tion und Membranen liegende Wärmedämmung hindurch wurden die Folien punktuell befestigt.Die leicht nach Osten geneigte Dachplatte entwässert das Dach rinnenlos über die Fassade in einen mit Schotter gefüllten Sickerschacht an der Rückseite des Hauses.

Projektinformationen:Konstruktionen und Materialien: Holzständerkonstruktion, vorgefertigte, wärmegedämmte Holzwerkstoffpaneele; Außenhaut: EPDM-Folie im Dachbereich, teflonbeschichtete PVC-Folie an den geschlossenen Fassadenbereichen; Bodenbeläge: Industrieparkett; Mosaikfliesen im Bad; Wand- und Deckenoberflächen: Gipsfaserplatten, gespachtelt, gestrichen; Fenster: AluminiumrahmenHeizung: Gas-BrennwertthermeWohnnutzfläche: 108 m2 Umbauter Raum: 336 m3

Baukosten: k. A.

Fotos: Otto Hainzl, Linz/A

caramel architekten ZT GmbH

Ein in den Baukörper integrierter, überdachter Freibereich vor der zurückgesetzten Südfassade sowie ein Schwimmteich ergänzen sommers das Wohnraumangebot.

1 Wohnen/Essen 2 Zimmer 3 Bad

Grundriss

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und hatte den wirtschaftlichen Totalschaden des Altbaus zur Folge.So kam es an dessen Stelle zum Bau des hier vorgestellten Hauses, das den Bedürfnissen und dem Lebensgefühl der vierköpfigen Eigentümerfamilie wesentlich mehr entspricht als der Vorgängerbau. Das Entwurfskonzept wurde geprägt von der ungünstigen Grundstückssituation: schmal, aber tief geschnitten, wird das Baufenster an der südlichen Längsseite durch ein hohes Mehrfamilienhaus verschattet.Für die Architekten stellte sich die Herausforderung, hier ein sonnen- und lichtdurchflutetes Haus zu planen, wie die Bau-herren es sich vorstellten. So kam es zur Idee eines Atriumhau-ses, das aufgrund seiner partiellen Einschnürung erlaubt, die Fassade im Bereich der Verengung weit Richtung Norden zu verschieben und somit im Süden möglichst viel Abstand vom verschattenden Nachbarhaus zu gewinnen. Hinzu kam die Möglichkeit, über die weiteren, durch das Atrium gewonnenen Fassadenflächen Sonne und Licht ins Haus zu holen.Aus dem Grundkonzept des Atriumhauses entwickelte sich eine Dreiteilung der Außen- und Innenräume: neben dem zentralen Atrium gibt es nun einen straßenseitigen Eingangs-hof sowie den rückwärtigen Garten. Im Inneren gelangt man zunächst in den straßenseitigen, zweigeschossigen Teil des Gebäudes. Seine helle Holzfassade

Vermeintliche Widrigkeiten können sich letztlich zur Grund-lage für optimale Ergebnisse entwickeln. Gleich in zweifacher Hinsicht trifft diese Binsenweisheit auf den hier vorgestellten Entwurf des Teams um Anna Philipp zu: wo heute ein moder-nes Atriumhaus steht, stand zuvor ein älterer Satteldachbau. Durchaus qualitätvoll, erwarben ihn die heutigen Eigentümer des Anwesens in der Absicht, ihn zu renovieren. Ein Wasser-rohrbruch beendete dieses Vorhaben, bevor es richtig begann,

architektonischer dreiklangatriumhaus in niedersachsen | philipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg

philipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg Atriumhaus in Niedersachsen

Oben Zur Straße wurde der zwei-geschossige Schlafbereich des Hauses orientiert.Rechte Seite Das Atrium steht als geschützter Freibereich zwischen den Flügeln des Hauses zur Ver-fügung; entlang der Fensterfront der Küche im Hausinneren wurde eine Außenküche mit Edel-stahl oberfläche und Holzfront angeordnet.

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26 27Atriumhaus in Niedersachsenphilipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg

Oben links Das Bad der Kinder und das der Eltern (rechts) lassen sich durch eine Schiebetüre voneinander abtrennen.Oben rechts Auch die Gäste-Toilette wurde mit individuell gefertigten Einbaumöbeln ausgestattet.Links Der Hauseingang liegt einige Stufen unterhalb der Hauptwohnebene.Rechte Seite Der Wohnraum, die Küche, das von beiden umschlossene Atrium und der an den Wohnraum anschließende Garten gehen ineinander über, lassen aber dennoch eine klare Zonierung erkennen.

wirkt relativ geschlossen und wahrt somit die Intimität der hier befindlichen Schlafräume. Dem Geländeverlauf ange-passt, liegt der eigentliche Eingangsbereich des Hauses eini-ge Stufen tiefer als das Niveau der Wohnebene. Die beiden Kinderzimmer dagegen liegen ein halbes Geschoss oberhalb der Wohnebene, der Elternschlaftrakt nochmals ein halbes Geschoss erhöht, im baurechtlich als Staffelgeschoss anzu-sehenden Obergeschoss des Holzkubus.

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In Fortsetzung des abgesenkten Eingangsbereichs zieht sich eine Sicht- und Erschließungsachse durch das gesamte Haus. An ihr reiht sich auch der zweite Teil des architektonischen Dreiklangs auf: die Küche, an die optisch das Atrium als zugeordneter Essplatz anschließt. Lässt die Witterung eine solche Nutzung nicht zu, steht ein weiterer Essplatz im drit-ten Gebäudeteil zur Verfügung: der längsrechteckige, zum Garten hin orientierte Wohnraum, der die Grenzen zwischen außen und innen in seltener Konsequenz verschwimmen lässt. Während die durchgängige, auch noch leicht um die Gebäudeecken gezogene, raumhohe Verglasung dank filig-raner Rahmen das Gefühl völliger Barrierefreiheit zwischen Innen- und Außenraum aufkommen lässt, sorgt das über die holzgedeckte Terrasse auskragende Flachdach für ein weiteres Verwischen der räumlichen Grenzen.

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Dank der über Eck geführten Glas-fassade und der stufenlos nach außen weitergeführten Dachdecke verschmelzen Wohnraum, Terrasse und Garten auf einzigartige Weise.

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30 31Atriumhaus in Niedersachsenphilipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg

Linke Seite Das in die Architektur integrierte Garderobenmöbel bietet vielfältige Stauräume und Zusatzfunktionen.

Untergeschoss0 5

Obergeschoss

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1 Eltern 2 Bad 3 Galerie 4 Kind 5 Wohnen 6 Essen 7 Küche 8 Atrium 9 Arbeiten 10 Toilette 11 Carport 12 Hobby 13 Keller 14 Gäste

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Projektinformationen:Konstruktionen und Materialien: Holztafelbauweise; Außenwände mit Holzfasermattendämmung, Holzfaserwärmedämmverbundsystem, teilweise Holzbekleidung; innenseitig Installationsebene Heizung: Erdwärmepumpe; FußbodenheizungWohnfläche: 240 m2 zzgl. 108 m2 zzgl. 118 m2 TerrassenflächeUmbauter Raum: 1448 m3

Baukosten: k. A.

Fotos: Johannes Kottjé, Marktredwitz

Atriumhaus in Niedersachsenphilipp architekten GmbH, Anna Philipp, Waldenburg

Blick vom westlich des Hauses gelegenen Garten auf den voll-flächig verglasten Wohnraum.Ansicht Süd

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34 35Bungalow-Umbau in Karlsruhebaurmann.dürr Architekten, Karlsruhe

Bei Umbauten bestehender Häuser neigen Architekten gelegentlich zu radikalen Veränderungen. Vordergründige Optimierungen unter Ignorierung bauzeitlich-originärer Qua-litäten bringen somit nicht selten einen Verlust an architek-tonischem Charme mit sich.Einen anderen Weg gingen baurmann.dürr Architekten, als sie mit dem Umbau eines Winkelbungalows aus den 1960er Jah-ren beauftragt wurden. Sie erkannten in dem innen wie außen farblich äußerst dunkel gehaltenen Haus das architektonische Juwel, das es zu fassen galt, ohne es dabei zu zerstören.Der Grundriss bietet elegante Großzügigkeit auf einer Ebene. Man betritt den Bungalow über eine Eingangshalle, die zugleich als erster Verteiler dient: rechts schließt ein heute als Arbeitszimmer genutzter, großer Raum an, der als kurzer Schenkel den Bau zum Winkelbungalow ergänzt. Links führt eine einläufige Treppe entlang der Außenwand in den Keller. Geradeaus – baurmann.dürr Architekten fügten hier eine sati-nierte Glasschiebetür ein – gelangt man in den weiträumigen Wohnbereich und weiter in den Schlaftrakt – Letzterer eben-falls mittels einer Schiebetür abtrennbar.Dem Bereich zwischen Eingangshalle und Schlaftrakt wurde keine feste Funktion zugewiesen. Als lichtdurchflutete, räum-liche Variable öffnet er sich zum südöstlichen Teil des Gartens, wo im Winkel des Hauses eine geschützte Frühstücksterrasse zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite des Bereichs

ein architektonischer rohdiamantBungalow-umbau in Karlsruhe | baurmann.dürr Architekten, Karlsruhe

Links Der ehemals ziegelrote Bungalow wurde weiß gestrichen, erhalten blieb die Oberflächenstruktur des Sichtmauerwerks; schwarze Fensterrahmen und Dachkanten setzen betonende Kontraste.Rechte Seite oben Auf der Ostseite wurden die Fensterbrüstungen der Kinderzimmer und des Bads entfernt und bodentiefe Fenster eingesetzt; im Hintergrund die Frühstücksterrasse.Rechte Seite unten Die Eingangsseite in schlichter Eleganz der 1960er-Jahre.

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36 37Bungalow-Umbau in Karlsruhebaurmann.dürr Architekten, Karlsruhe

finden sich Küche und Wohnbereich. Hier fand der massivs-te Eingriff im Rahmen des Umbaus statt: wo früher eine geschlossene, kleine Küche im Frankfurter Stil untergebracht war, findet sich heute eine offene Küche mit anschließendem Essplatz, der durch eine Wandscheibe zum Bereich zwischen Eingangshalle und Schlaftrakt seine Intimität wahrt.Die Rückseite der Küche wurde zum Treppenlauf ins Unter-geschoss hin halbhoch geöffnet und lässt somit den Gesamt-raum weiter wirken.Einige Stufen tiefer als der Essplatz liegt der Wohnraum, dank durchlaufender Decke mit deutlich größerer Raumhöhe. Sowohl vor dem Essplatz als auch vor dem Wohnbereich fin-den sich weitere Terrassen, auch diese wurden unverändert übernommen. Dank hüfthoher seitlicher Begrenzungen und einer weit auskragenden Überdachung kommt dem Freisitz

Oben Blick von der offenen Küche über den Essplatz in den Wohnbereich.Oben links Der Wohnbereich wurde von den heutigen Bewohnern nur dezent möbliert; im Absatz zum Essplatz wurde im Rahmen des Umbaus ein Stauraum hinter satinierten Glasschiebetüren untergebracht; im Hintergrund der Durchblick zur Frühstücksterrasse.Links Die Wandfliesen des Bads sind bauzeitlich; die Sanitärgegenstände wurden im Rahmen der Moderni-sierung ausgetauscht, der Parkett-boden findet sich im gesamten Wohn geschoss des Hauses.

vor dem Wohnraum fast schon der Charakter eines Zimmers im Freien zu.Der Schlaftrakt legt sich um den Wohnraum und ergänzt diesen Schenkel des Winkelbungalows zu einem Rechteck. Aufgrund der innenräumlichen Gesamtsituation wirkt der Entwurf dennoch deutlich komplexer, fast schon wie ein mäandrierender Grundriss.Wie auch beim Küchenfenster, wurden im Schlaftrakt sämt-liche Fensterbrüstungen herausgebrochen, sodass nun alle Räume unmittelbaren Zugang zum Garten haben und deut-lich heller wurden. Ansonsten wurde hier der Bestand über-nommen, einschließlich der bestens erhaltenen Wandfliesen im Badezimmer und zweier Einbauschränke in den Kinderzim-mern. Lediglich deren dunkel gehaltene Holzfronten wurden cremefarben gestrichen.

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38 39Bungalow-Umbau in Karlsruhebaurmann.dürr Architekten, Karlsruhe

Verändert wurden sämtliche Oberflächen: Wände und Decken - untersichten geben sich heute weiß verputzt, als Bodenbelag kam im gesamten Haus, einschließlich des Badezimmers, dun-kel changierendes, geöltes Capreuva-Holz zum Einsatz.Außenseitig wurde die ehemals dunkle Klinkerfassade weiß gestrichen. Anlass hierfür waren zunächst die neu eingefüg-ten Klinker im Bereich der herausgebrochenen Brüstungen. Doch auch abgesehen vom Kaschieren der hier unvermeidlich entstandenen Ansätze, wertet der Fassadenanstrich das zwischen hohen, dichten Bäumen und Hecken gelegene Haus deutlich auf.Erneuert werden mussten sämtliche Fenster, deren dunkel-grau gestrichene Holzrahmen heute perfekt mit der weißen Fassade harmonieren. Nichts mehr zu erkennen ist hingegen von den zahlreichen Neuerungen »unter Putz«: sämtliche Installationsleitungen wurden hier ersetzt und modernisiert.

Links Die Rückwand der Küche wurde zum Kellerabgang hin halbhoch geöffnet.Rechte Seite oben Der Bereich vor der Frühstücksterrasse dient variablen Nutzungsmöglichkeiten.Rechte Seite unten Vom Haus-eingang aus kann man bei ge öffneten Schiebetüren das ge samte Wohngeschoss über-blicken.

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40 41Bungalow-Umbau in Karlsruhebaurmann.dürr Architekten, Karlsruhe

Projektinformationen:Konstruktionen und Materialien: Außenwände Ziegel-Sichtmauerwerk, weiß gestrichen; Innenwände mit Gipsputz, weiß gestrichen; Bodenbelag Capreuva-Holz, geölt; Fensterrahmen Meranti-Holz, dunkelgrau gestrichen, Wärmeschutzverglasung; Keller- und Dachdecke in Stahlbeton; Flachdach, bekiestHeizung: Öl-Zentralheizung mit RadiatorenWohnfläche: 220 m2 zzgl. ca. 200 m2 Nutzfläche im UntergeschossUmbauter Raum: 1.000 m3

Umbaukosten (reine Baukosten / Kostengruppen 3 + 4): 150.000,– Euro (inkl. Honorare, ohne Grundstück): 200.000,– Euro

Fotos: Johannes Kottjé, Marktredwitz

Linke Seite Zwei Terrassen stehen vor der Westseite zur Verfügung, eine davon wettergeschützt durch ein weit auskragendes, bauzeittypisches »fliegendes« Dach.

Oben Stellvertreter für Bildunterschrift für Bildunterschrift für Bildunterschrift Stellvertreter für Bildunterschrift für Bildunterschrift Stellvertreter für Bildunterschrift für Bildunterschrift für BildunterschriftStellvertreter für Bildunterschrift für Bildunterschrift für Bildunterschrift

Grundriss

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7

89 10

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1 Eingang 2 WC 3 Arbeiten 4 Lesen 5 Bad 6 Kind 7 Schlafen 8 Wohnen 9 Essen 10 Küche

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42 43Winkelbungalow bei Kielschmieder&dau architekten, Kiel

Ganz im Stile eines klassischen Atriumhauses verschließt sich der Winkelbungalow weitgehend zur Straße, öffnet sich dafür aber vollflächig zum zweiseitig umfassten Terrassenhof. In die straßenseitige Fassade aus filigranen Lärchenholzlamellen wurden neben der Hauseingangstüre lediglich ein niedriges Fensterband sowie – in Fortsetzung des Bands – ein kleines, quadratisches Fenster eingeschnitten.Auch die für ein eingeschossiges Gebäude recht große Höhe der Fassade unterstützt den introvertierten, abschirmenden Charakter des Entwurfs. Zum Hof hin fällt das Dach über bei-den Schenkeln des Winkelhauses pultdachartig ab.Nicht nur aus wohnlicher, auch aus architektonischer Sicht war die gestalterische Abschottung gegenüber der Nachbar-bebauung erwünscht: der homogene, ruhig und zurückhal-tend wirkende Entwurf wurde in einem typischen Neubau-gebiet mit entsprechend heterogener, unruhiger Bebauung realisiert.Im Inneren überzeugt der weitgehende Verzicht auf reine Erschließungsflächen: lediglich in Verlängerung des Eingangs-bereichs finden sich ein paar Quadratmeter davon. Im Übrigen kann die Erschließungsfläche zugleich als Bestandteil der Wohnräume genutzt werden.

Unprätentiöse WohnlichkeitWinkelbungalow bei Kiel | schmieder & dau architekten, Kiel

Wohnraum, Arbeitszimmer und Elterschlafzimmer wurden zum Terrassenhof hin durchgängig geöffnet (oben); im Hintergrund die Giebel typischer Nachbarhäuser, zu denen sich der schlichte Baukörper bewusst verschlossen gibt (unten).

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Verschattung der südlich und östlich orientierten Glasfassa-den bei und hält Regen ab.Die warme Anmutung der Holzfassade und der Holzterrasse findet im Inneren in geölten Eiche-Dielen ihre Fortsetzung.Der unprätentiöse Entwurf bietet nicht nur architektonische Qualitäten, sondern stellt auch ein sehr »wohnliches« Einfa-milienhaus dar.

Winkelbungalow bei Kielschmieder&dau architekten, Kiel

Projektinformationen:Konstruktionen und Materialien: Außenwände: Innenputz, 17,5 cm Hochlochziegelmauerwerk, 10 cm Mineralwolle-Dämmung, Luftdichtheitsschicht, 2 cm Luftschicht, 2 cm Holzbekleidung Lärche, unbehandelt; Innenwände: 11,5 cm Hochlochziegelmauerwerk, weiß verputzt; Deckenuntersichten: Gipskarton, weiß verspachtelt; Bodenbeläge: Eichen-Dielen, weiß geölt; Fensterrahmen: Holz-AluminiumHeizung: Gastherme, FußbodenheizungWohnfläche: 118 m2 zzgl. ca. 16 m2 NutzflächeUmbauter Raum: 540 m3 Baukosten (reine Baukosten / Kostengruppen 3 + 4): 178.000,– Euro Baukosten gesamt (inkl. Honorare, ohne Grundstück): 203.000,– Euro

Fotos: Christoph Edelhoff, Kiel

Oben Bei geöffneten Schiebetüren lässt sich die hofseitige Glasfassade komplett überblicken.Oben rechts Die Kinderzimmer verfügen über Schlafemporen mit eigenen Fenstern unter dem Pultdach.

Auf relativ bescheidenen 118 Quadratmetern Wohnfläche konnten so immerhin vier Schlafzimmer untergebracht wer-den. Dank der hofseitig durchgängig ausgeführten, raum-hohen Glasfassade, wirken die Innenräume nochmals groß-zügiger. Der Wohnbereich und zwei der Schlafzimmer haben unmittelbaren Zugang zur holzgedeckten Terrasse. Ein Dachüberstand von etwa 1 Meter trägt zur sommerlichen

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Schnitt

Grundriss

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1 Eingang 2 Garderobe 3 Bad 4 Essen 5 Küche 6 Wohnen 7 Zimmer 8 Terrassenhof 9 Eltern 10 Ankleide 11 Kind 12 Hauswirtschaft 13 Abstellraum

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Johannes Kottjé

Bungalows und Atriumhäuser heuteKomfortabel wohnen auf einer Ebene

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 144 Seiten, 21,5 x 28,0 cmISBN: 978-3-421-03683-4

DVA Architektur

Erscheinungstermin: April 2009

Komfortabel wohnen auf einer Ebene Komfortabel, zukunftsfähig und immer öfter architektonisch außergewöhnlich – die BauformBungalow erlebt ein Revival. Oft legen sich die Innenräume um einen geschützten Freibereichund erweitern somit als Atriumhaus den Lebensbereich um eine grüne Oase. ZahlreicheBeispiele für Bungalows des 21. Jahrhunderts zeigt dieses Buch. Klassisch-moderne Entwürfewerden dabei ebenso vorgestellt wie futuristisch-skulpturale, erfrischende Umbauten, abernatürlich auch viele wohnliche Neubauten. • Qualitätvolle Häuser, die komfortables Wohnen auf einer Ebene ermöglichen• Breites architektonisches Spektrum: vom puristischen Bungalow bis zur polygonalen Skulptur• Alle Projekte werden mit fundierten Texten und hochwertigen Fotos präsentiert• Einziges Buch zum Thema