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Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Remscheid Schule der Sekundarstufe II mit gymnasialer Oberstufe - Wirtschaftsgymnasium - 1906-2006 100 Jahre kaufmännische Bildung in Remscheid Das Jubiläum

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Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung der Stadt RemscheidSchule der Sekundarstufe II mit gymnasialer Oberstufe- Wirtschaftsgymnasium -1906-2006

100 Jahrekaufmännische Bildung in Remscheid

Das Jubiläum

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Hans Peter MeineckeVorsitzender des RemscheiderSchulausschusses, anlässlichdes 100-jährigen Jubiläums der kaufmännischen Berufs-ausbildung in Remscheid

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Schülerinnen und Schüler,liebes Kollegium!

Vor hundert Jahren wurde inRemscheid die kaufmänni-sche Fortbildungsschulegegründet. Damit kann dasBerufskolleg Wirtschaft undVerwaltung, welches alsNachfolger in der Traditiondieser Einrichtung steht, auf eine lange Geschichtezurückblicken. Setzen wiruns in jene Zeit der Grün-dung zurück, so finden wirin Deutschland ein Systemder Berufsausbildung vor,welches sich in einem fundamentalen Umbruchbefand. Damals wurden dieGrundlagen für das dualeSystem der Berufsausbildunggeschaffen, welches sich beiallen Änderungen im Detail

in seiner Grundidee bis heute gehalten hat.Namhafte Reformpädagogen wie GeorgKerschensteiner machten das Problem der Berufsausbildung damals zu ihremAnliegen und trieben den Ausbau derschulischen Berufsausbildung als zweite

Säule neben der betrieblichen Ausbildungvoran. In diesen Aufbruch der Berufsaus-bildung ist die Gründung der kaufmänni-schen Fortbildungsschule in Remscheid am 1. November 1906 einzuordnen.

Wir feiern heute den 100. Geburtstag einer Institution, die Zeit ihres Bestehensvielen tausend Remscheiderinnen undRemscheidern den Weg ins Berufslebengeebnet hat. Wir feiern eine Institution,die durch ihre Arbeit fest in der Stadt-gesellschaft verankert ist und als Schuleeinen festen Platz in den persönlichenErinnerungen eines Großteils der Rem-scheider Bevölkerung hat.

Die nächsten hundert Jahre werden sicher-lich manche Veränderungen, Schwierig-keiten und Krisen mit sich bringen. Einesolide Berufsausbildung möchte ich aberals zeitloses Gut werten. In diesem Sinnespreche ich allen Beteiligten meinen herz-lichen Dank für die geleistete Arbeit ausund wünsche den Lernenden und Lehren-den des BWV für die Zukunft alles Guteund weiterhin viel Erfolg.

Hans Peter MeineckeVorsitzender der SPD RatsfraktionRemscheidVorsitzender des Schul- und Bildungs-ausschusses

Grußworte

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Für die Festschrift des Berufskolleg Wirt-schaft und Verwaltunganlässlich des 100-jährigen Jubiläums derkaufmännischen Bild-ung in RemscheidSehr geehrte Schulgemeinde,

das Jahr 1906 war für Remscheid einbedeutsames Jahr. Das RemscheiderRathaus wurde erbaut, die Justizvoll-zugsanstalt nahm als königliches Ge-fängnis ihren Betrieb auf, Richard Lin-denberg erstellte den ersten Elektrosta-hlofen der Welt.

Schon damals zeichnete sich Remscheiddurch eine qualitativ hohe Produktivitätinsbesondere im Maschinenbau und derWerkzeugindustrie aus. Damit einherging ein reger Handel - bis nach Über-see. Dies brachte Remscheid schon inden achtziger Jahren des 19. Jahrhun-derts die volkstümliche Bezeichnung„Seestadt auf dem Berge“ ein. Insofernwar es eine gute Entscheidung der kö-niglichen Regierung im Jahre 1906, dieseinerzeitige Kaufmännische Fortbild-ungsschule in Remscheid zu gründen.Damit war der Grundstein für den Auf-bau und die Weiterentwicklung derkaufmännischen Bildung in Remscheidgelegt.

Der stetige Ausbau des kaufmännischenBildungsangebotes verdeutlicht die Er-forderlichkeit bis heute. Nach fast zwa-nzigjähriger Beständigkeit, nämlich am1. April 1925, erfolgte die Gründung derHandelsschule. Ein weiterer wesentli-cher Baustein erfolgt durch die Erricht-ung der Höheren Handelsschule imJahre 1938. Ihr prägendes kaufmänni-sches Profil erhielt die Schule durch dieTrennung in eine eigenständige kauf-männische und eigenständige gewerbli-che Schule im Jahre 1936 und demweiteren Ausbau des kaufmännischenSchulangebotes.

Mit dem Einzug der kaufmännischenSchulen in das Schulgebäude in derStuttgarter Straße im Jahre 1951 konn-te dem damaligen notwendigen Platz-bedarf Rechnung getragen werden. Die

kaufmännische Bildung wurde an demStandort „sesshaft“. Durch die Expansiondes Schulangebotes war es erforderlich,das Schulgebäude 1959 zu erweitern so-wie im Jahre 1975 um einen Pavillon zuergänzen. Ein Erweiterungsbau kam imJahre 1985 hinzu. Ihren heutigen Namenerhielt die Schule durch die Umbenennungin Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltungder Stadt Remscheid im Jahre 1998.

Im Jahre 2000 erfolgte am BerufskollegWirtschaft und Verwaltung die Errichtungdes Wirtschaftsgymnasiums mit dem Ziel,durch die Verknüpfung der AllgemeinenHochschulreife und beruflicher Kenntnisseeinen doppeltqualifizierenden Bildungs-gang in Remscheid zu etablieren. Wichtigwar auch die Einrichtung des Berufs-grundschuljahres in 2003, wodurch es derSchule ermöglicht wurde, dazu beizutra-gen, Hauptschülerinnen und Hauptschü-lern den Weg zur Fachoberschulreife plusberuflicher Grundbildung zu ebnen unddamit ihre Chancen auf dem Ausbildungs-markt zu verbessern.

Die von der Schule im Rahmen des dualenSystems/ Berufsschule angebotenen Be-rufsausbildungen werden ständig ange-passt; in 1999 kamen die IT-Berufe und2005 kam der Bildungsgang der „Fach-kraft für Lagerlogistik“ hinzu.

Die kaufmännische Bildung ist für Rem-scheid neben der stark industriell/ gewerb-lich geprägten Orientierung ein wesentli-cher Standortfaktor, um durch eine quali-fizierte Ausbildung letztendlich die Schaf-fung und den Erhalt von Ausbildungs- undArbeitsplätzen in unserer Stadt zu sichern.Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwal-tung leistet hierfür eine hervorragendezukunftsorientierte und von Innovationgetragene Arbeit.

Wir wünschen dem Berufskolleg Wirt-schaft und Verwaltung zum 100- jährigenJubiläum der kaufmännischen Bildung inRemscheid alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen:

Ihre Beate WildingOberbürgermeisterin der Stadt Remscheid

Ihr Dr. Christian HenkelmannBeigeordneter für Schule, Sport und Kultur

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Liebe Schülerinnen undSchüler, liebe Eltern,Kolleginnen, Kollegen,Ausbilder, Freunde undFörderer der Schule!Ein runder Geburtstag ist immer ein Grundzum Rückblick, meistens ein Grund zumFeiern und hoffentlich ein Grund zu weiterenPlänen. Für das Jubiläum „100 Jahre kauf-männische Bildung“ am Berufskolleg Wirt-schaft und Verwaltung der Stadt Remscheidtreffen alle drei Aussagen zu:

Am 01.11.1906 wurde die Berufsschule inRemscheid für die angehenden Kaufleute zurPflichtschule. Auch wenn die kaufmännischeBildung in Remscheid durchaus ältere Wurz-eln hat, so ist dieser Termin doch mit Fug undRecht als Geburtstermin für das heutigeBerufskolleg Wirtschaft und Verwaltung derStadt Remscheid anzusehen. Die abgelaufe-nen 100 Jahre sind an Ereignisreichtum kaumzu überbieten.

Die kaufmännische Bildung hat sämtlichepolitischen Veränderungen in den abgelaufe-nen 100 Jahren nachvollzogen. Das zeigt sichin der Chronologie der Schule. Wir hoffen,dass die Anreicherung dieser Chronologie mitAussagen von Zeitzeugen, durch historische

Fotos, Schriften und Tabellen einbisschen auflockert.

Ein Berufskolleg ist in höchstemMaße lebendig. Unsere gegenwär-tigen Schülerinnen und Schülerwissen das. Und deshalb sollen indieser Festschrift auch Gegenwartund Zukunft des Berufskollegsnicht zu kurz kommen. Wie in derVergangenheit, so wird auch in Zu-kunft die berufliche und die damitverbundene persönliche Entwick-lung des einzelnen stark von denEigenschaften geprägt sein, die inder beruflichen Schule vermitteltwerden. Das sind neben den beruf-lichen Kenntnissen auch Eigen-schaften, ich möchte sagen Tugen-den wie Teamfähigkeit, Bereit-schaft zu lebenslangem Lernen,Zuverlässigkeit und Kreativität.Volkswirtschaftlich gesehen wirdder Produktionsfaktor „Arbeit“immer stärker durch Bildung, vorallem durch die berufliche Bildung,geprägt. Denn ohne ein fundiertes

kaufmännisches Rüstzeug ihrer Führungs-kräfte und kaufmännischen Mitarbeiter kön-nen Unternehmen in einer Zeit der zuneh-menden Globalisierung langfristig nicht über-leben. Deshalb werden wir auch in Zukunftunsere Schule mit ihrer kaufmännischenKompetenz in den Dienst der Menschen undder Wirtschaft in der Region stellen.

Wir bedanken uns bei den Unternehmen undBetrieben des Remscheider Raums für diegute, langjährige Zusammenarbeit und für dieUnterstützung bei der Erstellung dieser Fest-schrift. Die Werbeanzeigen sehen wir alsintegrierte Bestandteile der Festschrift an.Fast alle Anzeigen stammen von Unterneh-men und Betrieben, deren Auszubildende imdualen System der Berufsausbildung unsereBerufschule besuchen.

Das 100-jährige Bestehen der kaufmänni-schen Bildung in Remscheid würdigen wir mitdieser Festschrift. Vielleicht werden Sie beimDurchblättern erstaunt sein über die Viel-fältigkeit der Schule, vielleicht ruft sie sogarlängst verschüttete Erinnerungen bei Ihnenwach. Wir laden Sie herzlich ein, mit dieserFestschrift ein wenig mehr über unsereSchule zu erfahren!

Gerhard Leicht, Schulleiter

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Vorwort

Inhalt1 Chronologie

der Schule

2 Portraits und Interviews

3 Grußworte der Partnerschulen

4 Der Schulverein

5 Das Bildungs-angebot

6 Bilder ausdem aktuellen Schulleben

7 Brief der Schulleitungan zukünftige Schüler

Eine Festschrift (2006)

Herausgeber:Das Kollegium des Berufskollegs Wirt-schaft und Verwaltung der Stadt Rem-scheid, Schule der Sekundarstufe II –Wirtschaftsgymnasium

Redaktion:Gerhard Leicht (Schulleiter), BrigittaBitterich (stellvertretende Schulleiterin),Martin Fasselt, Lothar Groß, FriedhelmHaun, Ansgar Hundt, Roselies Leicht,Karl-Richard Ponsar, Matthias Schopp-hoff, Ronald Weers, Claudia Weidl.

Produktion:Kochenrath + Partner Werbeagenturwww.kochenrath.de

Wenn nicht anders angegeben, entstam-men alle Bilder in dieser Festschrift demSchularchiv des BWV oder wurden ausprivaten Archiven zur Verfügung gestellt.

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Die Welt spinnt. Spinnen Sie mit.

Kompetente, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter ha-ben Barmag zum weltweit führenden Maschinen- und An-lagenbauer für Spinn- und Texturiermaschinen gemacht. Um unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft weiterhin auszubauen, wollen wir unsere Zukunft aktiv gestalten. Spinnen Sie also mit, wir tun es bereits.

Ausbildung hat bei uns langjährige Firmentradition. Seit Beginn der kaufmännischen Berufsausbildung bei Barmag kooperieren wir erfolgreich mit dem Berufskolleg Wirt-schaft und Verwaltung Remscheid.

Wir gratulieren dem Berufskolleg zu seinem 100jährigen Jubiläum und freuen uns auch weiterhin auf die gute Zusammenarbeit.

BarmagZweigniederlassung derSaurer GmbH & Co. KG Leverkuser Str. 65 42897 Remscheid Telefon 0 21 91 - 67 - 0Telefax 0 21 91 - 67 - 12 04

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1 Chronologie der Schule

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Sportunterricht in den Jahren nach 1907auf dem Schulhof des Schulgebäudes ander Stuttgarter Straße

1906

Das Kaiserreich

Hundert Jahre kaufmännische Bildungin Remscheid

Chronologie

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Bildquelle: Dr. Rudolf Dinkler (Hrsg): Festbuch zum 75-jährigen Bestehendes städtischen Lyzeums und Oberlyzeums zu Remscheid 1853/ 1928,Remscheid 1928

Eröffnung der kaufmännischenFortbildungsschule in der Alleestraße am1. November 1906. Gemeinsam mitgewerblichen Schülern wurden auch 90kaufmännische Lehrlinge von 3 haupt-amtlichen und 40 nebenamtlichen Lehrernunterrichtet. Erster Direktor wurde O. Jung.

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Vorgängerinstitut der kaufmännischenFortbildungsschule war die „FreiwilligeFortbildungsschule“, gegründet 1869 vomRemscheider Gewerbeverein mit 35Schülern und 2 Lehrern.

1872 wurde die Schule mit 119 Schülernin städtische Regie übernommen, undzwar in der Gewerbeschulstraße mit 4Klassenräumen.

Volkstanz auf dem Schulhof

1906

9

Bildquelle: Dr. Rudolf Dinkler (Hrsg): Festbuch zum 75-jährigen Bestehendes städtischen Lyzeums und Oberlyzeums zu Remscheid 1853/ 1928,Remscheid 1928

Quelle der beiden neben-stehenden Dokumente: RGA-Archiv, Remscheid

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Direktor J. Stiehler teilt in einemBericht über die Kriegsjahre 1914 –1918 mit, dass die kaufmännischeAusbildung durch die Kriegswirrennicht gestört wurde, während diegewerbliche teilweise zum Erliegengekommen ist.

Die Weimarer Republik1919

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Chronologie

Ein Schreibmaschinenkurs Ende der 20er Jahre in der Städtischen Handelsschule Freiheitstraße

Städtische Handelsschule 1929 in der Freiheitstraße

Bildquelle für beide Bilder ist: Historisches ZentrumArchivabteilung der Stadt Remscheid

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Ernennung des Schulleiters Dietrich zum „Gewerbeschulrat“ am 7. Oktober 1924

1926

Die Handelsschule mit zweijährigemLehrgang wird gegründet und beziehtdie Räume in der Gewerbeschulstr. 1.78 Knaben und Mädchen werdenangemeldet. Das Schulgeld beträgt180 Mark jährlich.

11

1924

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Im diesem Jahr werden die gewerblicheund kaufmännische Schule in eigenstän-dige Schulformen mit jeweils eigenenSchulleitungen umgewandelt.

Die Unterrichtsräume der kaufmännischenBerufsschule und Mädchenberufsschule,ferner die Berufsfachschulen (Handels-und Höhere Handelsschule und Haus-haltungsschule) befinden sich im Schul-gebäude Freiheitstraße 146 und in demBarackenbau Blumenstraße. Vor 1938wurden auch Räume in der Gewerbe-schulstraße genutzt.

Bei dem Schulgebäude Blumenstraßehandelt es sich um einen Barackenbau,der 1914 als Kriegsküche errichtet wurde,in der Nachkriegszeit seine Bestimmungals Volksküche und später als Mädchen-berufsschule erhielt.

In der Freiheitstraße stehen 9 Klassen-zimmer, in der Blumenstraße vier Unter-richtsräume zur Verfügung. 72 Berufs-schulklassen sollen in diesen 13 RäumenUnterkunft finden.

Die Höhere Handelsschule wird im Januar1938 von Direktor Knapp als einjährigerLehrgang eingeführt.

Werbung für ein Lehrbuch zuRechtschreibeübungen 1934

* Bildquelle: Amtliches Mitteilungsblatt des Regierungsbezirks

12

1936

1938

Die Zeit von 1933 - 1945

Chronologie

GewisseProblemeändernsich nie!

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Heutiges Schulgebäude im Jahre 1928 (damals Oberlyzeum)

* Bilderquelle: Historisches Zentrum – Archivabteilung – der Stadt Remscheid

*Bildquelle: Historisches Zentrum – Archivabteilungder Stadt Remscheid

Die 70er & 80er JahreDie Zeit desWirtschaftswundersder 50er & 60erJahre

1959

1961

1968

1973

1975

1947

1951

1982

1985

1989

Die Nachkriegszeit

13

Als Nachfolger von Direktor Pauli über-nimmt Heinrich Stahlschmidt (✝ 10.07.85)die Leitung der Kaufmännischen Schule,die er bis zum 13. Juli 1968 innehält.

Nach Kriegsende werden die Räumlich-keiten des Schulgebäudes in der Hardt-straße in Lennep, der Gewerbeschule inRemscheid sowie der Aula der Röntgen-schule in Lennep, die in den Wintermon-aten allerdings wegen Beheizungsschwie-rigkeiten nicht zu verwenden ist, genutzt.

Die Kaufmännischen Schulen beziehen dasGebäude in der Stuttgarter Straße, daszunächst das städtische Oberlyzeum undspäter das Gertrud-Bäumer-Gymnasiumbeherbergte.

Das Gebäude verfügte über 9 Klassen-räume, 1 Schreibmaschinenraum, 1 Lehrer-zimmer und 1 Übungskontor. In jedemRaum werden im Durchschnitt 30 Schülerbzw. Schülerinnen unterrichtet.

Die erste Erweiterung des Schulgebäudesfindet statt.

Die zweijährige Höhere Handelsschulewird Ostern 1961 eingerichtet.

Im September 1968 wird Hermann GroteSchulleiter der Kaufmännischen Schulen,die er bis 1995 führen wird.

In der Berufsschule wird am 1. August1973 der Blockunterricht eingeführt.

Der Pavillon wird in Betrieb genommenund sorgt für eine Entspannung derKlassenraumsituation. Die Baukostenbetragen 312.500 DM.

Die einjährige Höhere Handelsschule für Abiturienten wird ab dem Schuljahr1982/83 (wieder) eingerichtet.

Am 27./28. September 1985 finden Tageder offenen Tür anlässlich der Einweihungdes Erweiterungsbaus statt.

Die Schule richtet im Februar 1989 dreiComputerräume ein, die mit insgesamt 26 PCs ausgestattet sind. Heute verfügtdie Schule über 8 Computerräume.

Schüler- und Klassenzahlen der kauf-männischen Berufsschule und Berufsfach-schule in Remscheid 1947

B. Kaufmännische Berufschulez. Zt. Remscheid - Lennep, Herdtstraße 2Lfd. Klasse Klassen- Angabe der wöchentl.Nr. besuchsziffer Unterrichtsstunden

Oberstufen1. Industrie Kontur:

SIo 26 82. 10 S 36 83. 10 26 84. IK 26 8

Großhandel Kontor: Einzelhandel Kontor:5. SGo 28 86. C0 S 21 87. Co/Cko 37 8

Einzelhandel: Verkauf, Lebensmittel:8. Lo. 1 25 89. Lo. 2 23 8

Gemischte Branchen:10. Vo S 20 811. Vo 20 8

Mittelstufen:Industrie - Kontor:

12. Im 27 8 bezw. 1013. Ikm 32 10

Großhandel + Einzelhandel Kontor:14. Cm 21 8 bezw. 1015. Ckm 26 10

Einzelhandel Verkauf: Lebensmittel16. Im 1 25 1017. Im 2 31 10

Textil18. Im 24 10

Gemischte Branchen:19. VuH 21 8

UnterstufenIndustrie Kontor:

20. STu 44 821. Iu 27 822. Iku 25 8

Großhandel und Einzelhandel Kontor:23. SCu 39 824. Cu 30 8

Einzelhandel Verkauf: Lebensmittel25. Lu 38 8

Gemischte Branchen:26. Vu 33 8

Bürogehilfinnen:27. Bg 34 8

Verwaltungslehrlinge:28. Vw 28 8

Bäcker:29. F 19 6

814Bem.:Von der Gesamtschülerzahl sind etwa 2/3 Mädchen

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Die 90er Jahre und das neue Jahrtausend

1994

Im Mai 1994 werden erste Kontakte mitder kaufmännischen Schule Vásárhelyi PálKereskedelmi Szakközépiskola (Fachmittel-schule und Gymnasium) in Budapest ge-schlossen.

Ursula Kauffmann wird Schulleiterin derKaufmännischen Schulen. Sie leitet dieSchule bis zu ihrer Verabschiedung am 2. Juli 2001.

Im November 1996 beginnt der Schüler-austausch mit dem Kolleg Le Likès inQuimper.

1995

1996

2000

2000

2003

2004

2005

2006

Der neue Berufsschulbereich „Fach-lageristik“ wird im Schuljahr 2004/2005eingerichtet.

Der Bildungsgang „Berufsgrundschuljahr“(BGS) wird wieder eingeführt. DieBewerbungswerkstatt wird eröffnet.

Gerhard Leicht wird Schulleiter desBerufskollegs Wirtschaft und Verwaltung.

Im Schuljahr 2005/2006 wird der neueFachraum für Warenkunde und –verkauf(Raum 107) eingerichtet.

Der Bildungsgang „Einjährige Handels-schule“ (HS) wird eingeführt.Der Sprachenraum 118 wird eingerichtet.

Der Bildungsgang „Allgemeine Hochschul-reife und berufliche Kenntnisse“ (Wirt-schaftsgymnasium) wird mit dem Schuljahr2000/2001 eingeführt.

Die Kaufmännischen Schulen werden imAugust 1998 in „Berufskolleg Wirtschaftund Verwaltung der Stadt Remscheid,Schule der Sekundarstufe II“ umbenannt.Der RGA berichtet in seiner Ausgabe vom17.08.1998 über die Umbenennung.

1. November 2006: 100-jähriges Jubiläumder kaufmännischen Bildung in Remscheid.

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1998

2001

Chronologie

11 der 12 „Abitur-Pioniere“ des Wirtschaftsgymnasiums 2003

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Abschlussprüfung Höhere Handelsschule im21. Jh. Fach Deutsch: Die Themen sind im

Vergleich zu 1947 anspruchsvoller geworden

Schule im Wandel -Die Prüfungen

1906 - 2006

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Die Zeugnisse

Zeugnisabschrift Handelsschule 1946: Die„Kopfnoten“ erscheinen als sehr wichtig.

Zeugnis Handelsschule 2004: Auch dieFächer haben sich geändert.

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Chronologie

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Die „Kopfnoten“ sindimmer wieder ein schulpolitisches Thema–früher und heute.

Die „Kopfnoten“

Eine Verfügung aus dem Jahr 1932.

Ein modernes Zeugnisbeiblatt zum„Arbeits- und Sozialverhalten“ von 2005.

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Quelle: Amtliches Mitteilungsblatt desRegierungsbezirks

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Gesucht:Steuerfachangestellte

Zahlenkolonnen und eine Unmenge von

Akten – so stellen sich Viele den Alltag in

den Büros von Steuerberatern vor. Daher

ist es für die Berater nicht einfach,

Nachwuchs für ihre Praxen zu bekommen.

„Wir haben Probleme, geeignete Bewer-

ber zu finden, die sich zu Steuerfachan-

gestellten ausbilden lassen wollen. Darum

bleiben jedes Jahr Stellen frei“, sagt

Bernd Donath, der für Ausbildung zustän-

dige Geschäftsführer der Steuerberater-

kammer Düsseldorf.

Dabei ist die Steuerfachangestellten-

Ausbildung alles andere als monoton.

„Natürlich müssen die Jugendlichen ein

gutes Gespür für Zahlen haben und sorg-

fältig mit Gesetzestexten arbeiten kön-

nen. Aber genauso wichtig ist der Spaß

am Umgang mit Menschen“, sagt Donath.

Denn das ist wichtig für den guten per-

sönlichen Kontakt zu den Mandanten.

Steuerfachangestellte unterstützen den

Steuerberater bei der Finanzbuchführung

und bei Lohn- und Gehaltsabrechnungen

für die Mandanten. Außerdem bereiten sie

eigenständig Jahresabschlüsse vor, bear-

beiten Steuererklärungen und prüfen

Steuerbescheide.

Um all diese Aufgaben gut abwickeln zu

können, sollte der ideale Bewerber beson-

ders gut in Mathe und in Deutsch sein,

Abitur oder den Abschluss einer höheren

Handelsschule mitbringen. Wenn die

Noten stimmen, haben bei einigen

Steuerberaterpraxen auch Bewerber mit

Realschulabschluss gute Chancen, in die

Gute Aussichten bei Steuerberatern

engere Auswahl zu kommen.

Die Ausbildung dauert drei Jahre. In der

Berufsschule sind Steuerlehre, Rech-

nungswesen und Wirtschaftslehre beson-

ders wichtig. Daneben gibt es Unterricht

in EDV und zur Anwendung von

Steuersoftware. Besonders reizvoll ist die

Ausbildung zum Steuerfachangestellten,

weil man so viele Fortbildungsmöglich-

keiten hat (siehe Kasten).

Steuerberater suchen Nachwuchs für ihre Praxen. Und das oft händerin-

gend: Jedes Jahr bleiben Lehrstellen frei, weil nicht genügend Bewerber da

sind, zu denen der Beruf auch passt. Und weil viele, die geeignet wären,

den Beruf nicht kennen.

Was muss ich mitbringen?

Spaß am Umgang mit Menschen und

Zahlen, Verschwiegenheit und Interesse

für Wirtschaft. Mit Abitur oder Fachhoch-

schulreife und guten Noten in Mathe und

Deutsch ist man beim Steuerberater

immer gerne gesehen.

Was sind meine Aufgaben?

Den Steuerberater unterstützen – bei

Finanzbuchführung, Lohn- und Gehalts-

abrechnungen, Steuererklärungen und

Jahresabschlüssen. Ansprechpartner sein,

vor allem für die Mandanten.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Meistens drei Jahre. Wer verkürzen will,

muss sich schon mächtig ins Zeug legen.

Wie viel verdiene ich?

Die Arbeitgeber richten sich nach den

Empfehlungen der Steuerberaterkam-

mern. Die aktuellen Richtwerte für NRW:

1. Ausbildungsjahr 565 Euro

2. Ausbildungsjahr 615 Euro

3. Ausbildungsjahr 665 Euro

Abweichungen sind möglich.

Und nach der Ausbildung?

Steuerfachwirt werden - nach drei Jahren

Berufspraxis und einem Lehrgang können

Steuerfachangestellte zur Prüfung antre-

ten. Außerdem gibt es viele andere

Weiterbildungen, z. B. im Steuerrecht und

Rechnungswesen sowie Trainings fürBusiness-English oder Mandanten-Kommunikation.Studieren - mit BWL hat man gute

Chancen in Steuerberatungskanzleien

weiterzukommen.

Steuerberater werden - Der normale Weg

führt über ein Studium. Aber auch „Prak-

tiker“ können nach zehn Jahren im Beruf

zur Prüfung zugelassen werden, Steuer-

fachwirte schon nach sieben Jahren.

Interessiert?

Dann mach doch ein Praktikum. Unter

www.stbk-duesseldorf.de gibt´s eine

Praktikums- und Lehrstellenbörse. Hier

findest Du auch weitere Infos zur

Ausbildung.

Ausbildung gesucht? Hier sind noch Plätze frei

Noch Fragen?

Antworten hat Beatrix Golisch

Steuerberaterkammer DüsseldorfTelefon 0211/66 906-45

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2 Portraits und Interviews

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Ein Urgestein beruflicher Bildung

Hermann Grote –ein Portrait des ehe-maligen Schulleitersdes Berufskollegs Wirt-schaft und Verwaltung der Stadt Remscheid

von Ansgar Hundt und Ronald Weers

Hermann Grote, Jahrgang 1930, wurde inwirtschaftlich und politisch bewegtenZeiten geboren. Die Erfahrungen währendseiner Gymnasialzeit im Nationalsozialis-mus und die Erfahrungen der Nachkriegs-zeit unter englischer Besatzung mit ihremProgramm der „Reeducation” führtendazu, dass er schon in jungen Jahrenbeschloss, nie einer Partei angehören zuwollen und einer Partei verpflichtet zusein - ohne deshalb unpolitisch zu sein.

Er absolvierte nach dem Abitur eineBanklehre bei der Deutschen Bank inSchwelm und besuchte in Hagen die kauf-männische Berufsschule. Wegen der nicht

weit zurückliegendenWährungsreform war derBerufswunsch mit Studiumzunächst nicht zu reali-sieren, aber die ersteFokussierung auf denWirtschaftssektor wargelegt; seiner eigentlichenBerufung als Wirtschafts-lehrer konnte er dann späternachkommen.

Die AnfängeMit dem SchwerpunktWirtschaftswissenschaftenstudierte Hermann Grote ander Universität Köln.Darüber hinaus betrieb erjuristische und philosophi-sche Studien. 1957 tratHermann Grote als Diplom-Handelslehrer in Wuppertalin den Schuldienst. Späterwirkte er zusätzlich alsFachleiter für die FächerBetriebswirtschaftslehreund Volkswirtschaftslehream StudienseminarDüsseldorf. Hier wurde er

dann zum stellvertretenden Seminarleiterernannt. So lernte er viele kaufmännischeSchulen im Rheinland mit ihren Stärkenund auch ihren Schwächen kennen, da eran vielen II. Staatsprüfungen – damalsAssessorprüfungen – als Prüfer teilnahm.

1968 wurde Hermann Grote mit 38 Jahrenzum Schulleiter der KaufmännischenSchulen in Remscheid gewählt. Für denjungen Oberstudiendirektor eine großeHerausforderung in den wiederum politisch und schulisch bewegten Zeitender 68er Jahre. War es doch die Zeit deszum Teil zerstörerischen Umbruchs und dieZeit des Wandels, in der es galt, Bewähr-tes zu bewahren und gleichzeitig sinn-vollen Veränderungen Raum zu geben.

Kampf gegen autoritäreStrukturenSo fand Hermann Grote bei seinem Amts-antritt in den Kaufmännischen Schulennoch stark autoritäre Strukturen vor. SeinAmtsvorgänger als Schulleiter, Herr Stahl-schmidt, prägte über lange Jahre als „Herr

Direktor“ das Klima der Schule im Sinneseiner Generation. Auch das Kollegium warnoch sehr vom Korpsgeist inspiriert: DieNeigung, vorgesetzten oder dienstälterenKollegen unreflektiert zuzustimmen, z. B.bei Notenvorschlägen, war hoch. DieseHierarchisierung zeigte sich auch gegenü-ber den Schülern, z. B. bei Prüfungen. DiePrüfungssituation wurde schon äußerlichso gestaltet, dass die Prüflinge vor Angstund Ehrfurcht erstarren mussten. DieseDemonstration von Macht und Autoritätwurde damals in allen Schulen betont.

In diese überkommenen Strukturen brach-te der „junge Hermann Grote“ mit seinen38 Jahren als Schulleiter neuen Wind. Erwar von Anfang an nicht mehr der „HerrDirektor“, sondern schlicht „Herr Grote“ -Dienstvorgesetzter, Kollege und Lehrer seiner Schüler. Ein deutliches Signal zurStärkung von Kollegialität und Partner-schaftlichkeit im Kollegium gegenüber denfrüheren Formen der Hierarchisierung. Beiden anstehenden Veränderungen und beider Überwindung der vorherrschendenautoritären Haltung wurden ihm insbe-sondere Durchsetzungsvermögen undKonfliktfähigkeit abverlangt.

Unermüdlicher Einsatzgegen Lehrermangelund RaumnotSeine größte Sorge aber war der Raum-und Lehrermangel an der Schule. Ursachefür den Lehrermangel war im Wesent-lichen die damalige Bezahlung diesesBerufsstandes. Mit abgeschlossenem wirt-schaftswissenschaftlichem Studium war inder Zeit des Personalmangels in der freienWirtschaft wesentlich mehr zu verdienen.Der Raummangel war durch das Schul-gebäude selbst vorgegeben, das Lehrer-zimmer z. B. bestand nur aus einem un-zweckmäßigen Raum, der sich über ein-einhalb Etagen erstreckte.

Aus dieser defizitären Situation ergabensich für Herrn Grote zusätzlich zwei zeit-und kraftraubende Betätigungsfelder,nämlich zum einen die Suche nach unddie Einstellung von nebenberuflichenLehrkräften, zum anderen die Verbesse-rung der räumlichen Situation der Schule.

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So sorgte er für die Aufstellung und späterfür die Aufstockung des Pavillons sowiefür die Errichtung des großen Neubaus ander Stuttgarter Straße. Die räumlichenVoraussetzungen für die heutige Arbeit anunserer Schule sind untrennbar mit demNamen unseres ehemaligen SchulleitersHermann Grote verbunden.

Bei der Anwerbung von Lehrerinnen undLehrern war er ebenfalls kreativ und sehrerfolgreich, denn die Einstellung nebenbe-ruflicher Lehrkräfte führte dazu, dass zeit-weise die Anzahl der Nebenberufler –jede/r mit geringer Zahl an Unterrichts-stunden - gleich groß war wie die Zahlder Vollzeitkräfte. Nur so konnteUnterricht in der Qualität und Quantitätangeboten werden, wie ihn unsere Schulejahrelang ausgezeichnet hat und auchheute noch auszeichnet.

Der Pädagoge und seine SchülerNeben der üblichen Arbeit sowieAbsprachen mit der Stadt Remscheid undder Schulaufsicht beim Regierungspräsi-denten Düsseldorf hat ein Kolleg unsererFachrichtung zusätzlich mit einer Vielzahlvon Industrie- und Handelsbetrieben,Kreditinstituten, Ärzten und Steuerbera-tern usw. zusammen zu arbeiten. VieleProbleme einzelner Schüler, aber auch z.B. schriftliche und mündliche Prüfungs-termine waren u.a. mit der Ärztekammer,Steuerberaterkammer und Industrie- undHandelskammer zu besprechen und abzu-stimmen. Hier wurde immer ein kooperati-ver, auf persönlichem Verlass beruhenderStil gepflegt – ein gegebenes Wort hatteGültigkeit und Bestand. Doch HermannGrote ist nicht nur der Manager einesSchulbetriebs gewesen. Er war immerauch Pädagoge, für den die Erziehung sei-ner Schüler und deren Qualifizierung für

das Berufsleben oberste Priorität besaß.Deshalb erinnert er sich gerne an dieZeiten, in denen die Handelsschüler unddie Schüler der Höheren Handelsschuleauf dem Arbeitsmarkt so gefragt waren,dass sie direkt aus der Schule von denFirmen abgeworben wurden. Und deshalbärgern ihn auch Vergleiche der heutigenSchülergeneration mit früheren, in denenden heutigen Schülern eine „Null-Bock-Mentalität“ oder eine „fehlende Leistungs-bereitschaft“ nachgesagt wird – und ihnensomit einseitig die Schuld für ihre heutigeschwierige Ausbildungsplatzsituation angelastet wird. Gegen eine solche Pau-schalkritik verteidigt Herr Grote dieSchüler damals wie heute vehement. Er istüberzeugt, dass keine Schülergenerationschlechter als eine andere ist.

Bei Schülern sei es allenfalls wie beimWein: „Es gibt gute und schlechteJahrgänge, aber jeder Jahrgang hat guteund schlechtere Weine.“

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Ein Gespräch mit derehemaligen Schulleiterindes Berufskollegs Wirt-schaft und Verwaltung, Frau Ursula Kauffmannvon Ansgar Hundt und Ronald Weers

Weers/ HundtGuten Morgen, Frau Kauffmann. VielenDank, dass Sie Zeit für uns haben. Wirmöchten mit Ihnen gerne über Sie, Ihrenberuflichen Lebensweg sowie über IhreErfahrungen und Einsichten über unserBerufskolleg sprechen.

KauffmannGuten Morgen. Ich komme immer wiedergerne an meine alte Wirkungsstätte, auchheute. Ich freue mich über Ihre Einladungzu diesem Gespräch.

HundtFrau Kauffmann, wenn ich richtig infor-miert bin, haben Sie Anfang der 60erJahre ihren beruflichen Werdegang be-gonnen.

KauffmannJa, ich habe nach meinemAbschluss des Studiums derWirtschaftswissenschaftenim Jahr 1961 meine Refe-rendarausbildung begonnen:zuerst sechs Monate soge-nanntes Anstaltsseminar anden damals „Kaufmänni-schen Schulen Remscheid“,anschließend 18 MonateStudienseminar in Duisburg.Zu der Zeit wohnte ich auchschon in Wuppertal. Allesbegann in meiner DuisburgerZeit sommers wie wintersfolglich mit einer abenteuer-lichen Autofahrt über Land,denn Autobahnen warendamals noch dünn gesät.Übrigens habe ich gleichzei-tig mit Frau Heyer, die jaauch lange Jahre unserKollegium engagiert mitge-prägt hat, die Referendarzeit begonnen. Gemeinsam mitihr habe ich eine Fahrge-meinschaft gebildet.

WeersKonnten Sie sich eigentlichdamals als Referendarin von

ihrem Gehalt ein Auto leisten, FrauKauffmann?

KauffmannDas ist eine interessante Frage. Ich habedamals mit dem Zuschlag für Verheiratete352,- DM im Monat verdient. Mit einemsolchen Gehalt kann man sich natürlichkeinen Wagen der Luxusklasse leisten,sondern nur einen Gebrauchten älterenSemesters, bei dem man nie hundertpro-zentig sicher sein konnte, sein Ziel zuerreichen.

Beruf als BerufungHundt352,- DM im Monat ist ja nicht gerade ein Spitzenverdienst. Da stellt sich natür-lich die Frage, warum Sie Lehrerin werdenwollten, Frau Kauffmann.

KauffmannGeld war für mich nie der Motor für meineberuflichen Entscheidungen. Ich habe die-sen Beruf aus dem Wunsch heraus ge-wählt, jungen Menschen etwas Handfestesfür ihren Lebensweg mitzugeben. Deshalb

habe ich auch „Wirtschaftswissenschaften“als Fach studiert. Zwar wäre auch einLehramtsstudium in sprachlichen Fächernvorstellbar für mich gewesen, aber michhaben meine persönlichen Erfahrungenmit den Lehrerinnen, die mich in diesenFächern unterrichtet haben, davonAbstand nehmen lassen. Unterricht durftefür mich nie lebensfern oder lebensfremdsein. Mir war der Wirklichkeitsbezugimmer sehr wichtig. Übrigens habe ichschon als Gymnasiastin erste Erfahrungenmit Schülern gemacht, denen ich Nach-hilfeunterricht erteilt habe. Da habe ichschon festgestellt, dass die Arbeit mit jungen Menschen mir Freude macht.

WeersNachhilfe ist ja die eine Seite, FrauKauffmann, aber wie war denn der ersteTag vor der Klasse?

KauffmannMeine erste Stunde hielt ich in Remscheidvor der Klasse von Herrn Ziegler, dem späteren Schulleiter in Wermelskirchen.Ich habe mich schon damals bemüht, eineangenehme Unterrichtsatmosphäre zuschaffen, auf Anschaulichkeit zu achtenund induktiv vorzugehen - vom Beispielzur Regel. Die Schüler sollten dabei genü-gend Raum für freie Äußerungen erhalten,weil sie dann motivierter bei der Sachesind. Ich glaube, das ist mir schon damalsganz gut gelungen.

HundtNeben der Arbeit mit Schülern bedeutetLehrerin zu werden ja auch, mit Kollegen,Schulleitung und Schulaufsicht zusammenzu arbeiten. Wie haben Sie diese Anfängeerlebt?

KauffmannDas ist ein weites Feld. Natürlich gab esdeutliche Unterschiede zu heute. DieSchulaufsicht trug stark autoritäre Züge.Auf die persönlichen Belange von Lehr-amtsanwärterinnen, z. B. deren Familien-situation, wurde keinerlei Rücksichtgenommen. In meiner ersten Schule inRemscheid war Herr Stahlschmidt Schul-leiter. Er war nett und kommunikativ,wurde aber von allen als „Herr Direktor“angesprochen. Auch die hierarchischeOrdnung innerhalb des Kollegiums funk-tionierte: Wenn ich nur daran denke, dassunser Referendarzimmer vom Lehrerzim-mer getrennt war. Diese Struktur zeigtesich auch in den Prüfungen: Sie warendeutlich „hochgehängt“. Man kann sichdas heute kaum noch vorstellen: Das

Im Lauf der Zeit Einsichten und gelebte pädagogische Überzeugungen

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gesamte Kollegium sitzt in schwarzen Anzügenauf einem erhöhten Podest gegenüber demPrüfling hinter einem großen Tisch mit grünemTuch, ähnlich einem Geschworenengericht.

Menschen müssen sichbewährenWeersHabe ich Sie richtig verstanden, dass Sie es fürfalsch halten, „Prüfungen hoch zu hängen“?

KauffmannDas möchte ich so nicht sagen. Meine Schilde-rung bezog sich auf die äußere Abwicklung derPrüfung. Die Bedeutung von Prüfungen halte ichauch heute noch für sehr wichtig, da Menschensich in Prüfungssituationen existentiell bewäh-ren können. Sie fürchten sich vor Prüfungen, lernen intensiv. In der Prüfung besiegen sie ihreAngst und schaffen etwas, was sie sich mögli-cherweise nicht zugetraut hätten. In solchenSituationen können Menschen wachsen; sie werden stärker für künftige andere Lebenssitua-tionen.

HundtWar die Folge der damaligen Verhältnisse abernicht, dass die Schüler zu autoritätsgläubigwaren?

KauffmannSicherlich waren die Schüler damals autoritäts-gläubiger als heute. Sie waren aber auch nett,impulsiv und offen. Sie kamen mit vielen eigenenIdeen. Diese musste man als Lehrerin aufgreifen.Ich erinnere mich noch an eine Rückmeldungaus meiner ersten Klasse der Höheren Handels-schule, die ich als Klassenlehrerin Anfang der70er Jahre leitete. „Sie diskutieren viel mit uns,Frau Kauffmann, aber am Ende haben Sie immerRecht.“

Diese Rückmeldung zeigt mir exemplarisch, dasses neben der Offenheit stets wichtig war und ist,Vertrauen in die Kraft der richtigen Argumentezu haben, um als kompetente Partnerin derSchüler anerkannt zu werden. Trotzdem bleibtam Ende die Frage: Alles richtig gemacht?

WeersFrau Kauffmann, wo sehen Sie insbesondere dieUnterschiede zum heutigen Miteinander zwi-schen Schülern und Lehrern?

KauffmannMan geht freier und offener miteinander um.Eine Gefahr von heute scheint mir darin zubestehen, dass eine Form von Beliebigkeit in derDiskussion Einzug hält. Jeder sagt etwas, allesgilt als gleich richtig, auch der unüberlegtesteund falscheste Beitrag. Waren die Schülerdamals vielleicht zu autoritätsgläubig, so sind sie

heute manchmal zu oberflächlich. Werden wirk-lich noch Argumente auf ihre Richtigkeit über-prüft oder ziehen wir eine Generation von „Talk-Show-Schülern“ heran? Gleichzeitig vermisse ichbei einigen Schülern heute die Einsicht, dassmeistens nur intensive, gründliche Arbeit zumZiel führt, für die man mal auf Freizeitfreudenverzichten muss.

WeersDas hört sich aber jetzt negativ an.

KauffmannDas ist nicht negativ gemeint. Worauf ich nuraufmerksam machen möchte, sindEntwicklungen im pädagogischen, gesellschaftli-chen und menschlichen Bereich, die man imAuge behalten sollte.

Menschlichkeit undKompetenzHundtWas verstehen Sie darunter, Frau Kauffmann?

KauffmannMein Anliegen als Lehrerin, als Fachleiterin, alsstellvertretende Schulleiterin und später alsSchulleiterin – damals noch der kaufmännischenSchulen Remscheid – ist stets die Förderungeines partnerschaftlichen, offenen, ehrlichen undrespektvollen Umgangs miteinander gewesen.Dieser menschliche Umgang miteinander soll dasLernen der Schüler fördern, ebenso wie ihrSelbstbewusstsein. Zum Lernen gehört aber auchdie Einsicht in die richtigen Argumente. Deshalbist es nötig und wichtig zu erklären, was undwarum man etwas tut. Lehrer sollten diese posi-tive Autorität ausstrahlen. Denn als Lehrerin binich nicht mächtig, sondern kompetente Partnerinder Schüler.

HundtMit diesem Verständnis weisen Sie aber über dasSchüler-Lehrer-Verhältnis hinaus auf grund-sätzliche pädagogische Überzeugungen hin, FrauKauffmann.

KauffmannSelbstverständlich. Dies gilt in abgewandelterWeise auch für meine Funktion als Schulleiteringegenüber Schülern, Kollegen, Eltern undAusbildern. Menschlichkeit und Kompetenz sindzwei Seiten einer Medaille. Diese Einsicht mussaber auch als pädagogische Überzeugung gelebtwerden.

Hundt/ WeersFrau Kauffmann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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Ulrich Gräfefrüher Berufsschüler amBerufskolleg, heuteVorstandsmitglied derStadtsparkasseRemscheid

Das Interview wurde durchgeführt

in: Remscheid, Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, Raum 306

am: 22.12.2005, 09:30 – 11:00 Uhr

durch: die Klasse A 11-3 des Wirtschaftsgymnasiumsim Rahmen des Deutschunterrichts mit dem Fachlehrer Lothar Groß

Das folgende Protokoll bietet nur einen kleinenAusschnitt aus dem ganzenInterview und beinhaltetdie Gesprächspassagen, dieder Klasse als besonderswichtig erschienen.

Zur Person:Name:Ulrich Gräfe

Alter:52 Jahre

Familienstand:verwitwet, 2 Kinder

Beruf:Vorstandsmitgliedder Remscheider Sparkasse

Sonstige Tätigkeiten:stellvertretender Vorsitzen-der des Vereins der Eltern,Freunde und Förderer desBerufskollegs Wirtschaftund Verwaltung der StadtRemscheid e. V. sowie

Mitglied mehrerer ähnlicher Vereine

A 11-3Herr Gräfe, wie sind Sie auf die Ideegekommen, Bankkaufmann zu werden?Hatten Sie noch andere Berufswünsche?

Herr GräfeMit Unterstützung meiner Eltern, die den Wunsch hatten, ich sollte Buchhalter werden, bewarb ich mich auch beimFinanzamt. Da ich immer schon gut mitZahlen umgehen konnte, entschloss ichmich, trotz einer Zusage des Finanzamtes,die Ausbildung bei der StadtsparkasseRemscheid zu absolvieren.

A 11-3Welchen allgemeinen Schulabschluss hatten Sie, bevor Sie die Ausbildung be-gonnen haben?

Herr GräfeIch habe im Jahre 1969 die Realschule mitder „Mittleren Reife“ verlassen und habedann hier die Berufsschule bis 1972besucht.

A 11-3Wie sah Ihr Weg von der Berufsschule biszu Ihrer jetzigen Führungsposition aus?

Herr GräfeIch habe immer für die StadtsparkasseRemscheid gearbeitet, seit 1983 in einerFührungsposition als Abteilungsleiter, seit1996 als Direktor. Um beruflich Karriere zu machen, muss man viel Einsatz zeigen,mehr als andere, und wohl auch ein bisschen Glück haben.

A 11-3Welche Tätigkeiten führen Sie alsVorstandsmitglied der Sparkasse aus?

Herr GräfeIch bin vor allem zuständig für dieOrganisation im Haus, habe aber nochweitere Zuständigkeitsbereiche:Zahlungsverkehr und Unternehmens-steuerung.

A 11-3Welche Vor- und Nachteile hat Ihr Beruf?

Herr GräfeGroße Vorteile sind, dass der Beruf mirSpaß macht und meine Familie und michgut ernährt. Mir gefällt, dass ich viel mitMenschen zu tun habe. Aber mein Privat-leben leidet unter meinem Beruf. Für michgibt es keine 40-Stunden-Woche undselbst am Wochenende bin ich oft beruf-lich unterwegs.

A 11-3Welche Voraussetzungen müssenBewerber heutzutage für den Beruf desBankkaufmanns mitbringen?

Herr GräfeMan muss offen für Menschen sein undEinsatzbereitschaft zeigen. Wer Angst vorden Kunden hat, ist hier nicht an der rich-tigen Stelle. Natürlich muss man auch einGefühl für Zahlen haben, aber man mussnicht mehr so hochkomplizierte Rech-nungen vornehmen wie früher, zum Bei-spiel bei der Auflösung eines Sparkontos.Heute übernimmt die Technik, zum Bei-spiel in Form von Computerprogrammen,viele Aufgaben des früheren Bankkauf-manns.

Das Interview wird auf der übernächstenSeite (S. 26) weitergeführt

Das Verhältnis zwischen Schule und Betrieben ist ein Geben und Nehmen

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Die Globalisierung führt zu einem immer stärkeren Zusammenwachsen der Welt. In ihrem Strebennach Größe und Weltgeltung können sich Unternehmen sehr schnell von den Bedürfnissenihrer Kunden entfernen. Wir sind örtlich gebundene Institute der Bürgerinnen und Bürger. Füruns gilt: Nur was gut für die Entwicklung vor Ort und der dort lebenden Menschen ist, ist auchgut für die Sparkasse. Wir verbinden örtliche Nähe mit der Leistungskraft des größten Finanz-verbundes in Deutschland. Damit tragen wir für unsere Kunden und die deutsche Volkswirtschaftzu Sicherheit und Stabilität bei. 50 Millionen Privatkunden und drei viertel aller deutschen Unter-nehmen haben sich für diese Philosophie entschieden. Sparkassen stehen für einen Bankenmarkt,der diese Bodenhaftung behält. www.gut-fuer-deutschland.de

„Ich brauche einen Partner, auf den ich michverlassen kann und der mich kennt. Deshalbsetze ich auf die Sparkasse.“

Dr. Manfred Diederichs, Geschäftsführer derDirostahl-Karl Diederichs KG

Sparkassen-Finanzgruppe

s

Sparkasse. Gut für Remscheid.

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A 11-3Sind Ihrer Meinung nach Absolventen desWirtschaftsgymnasiums oder der HöherenHandelsschule auch heute noch für denBankkaufleute-Beruf geeignet oder habenAbsolventen traditioneller Gymnasien bessere Chancen?

Herr GräfeDadurch, dass die Bewerber des Wirt-schaftsgymnasiums und der HöherenHandelsschule schon gewisse Vorkennt-nisse im Kaufmännischen haben, fälltihnen und uns die Ausbildung ein bisschen leichter.

A 11-3Wie ist das Verhältnis zwischen denBetrieben, zum Beispiel der Sparkasse, und den Schulen?

Herr GräfeEs ist ein Geben und Nehmen. Wichtig ist,dass wir mit den Schulen immer inKontakt stehen. Die Zusammenarbeit mitdem Berufskolleg gestaltet sich gut.

A 11-3Unterstützt die Sparkasse die Schulenfinanziell?

Herr GräfeDie Stadtsparkasse ist einer der größtenSponsoren in Remscheid. Es gibt einengewissen Rahmen von Geldern, mit denenunterschiedliche Projekte und Institu-tionen unterstützt werden, auch auf dieSchulen. Das Berufskolleg Wirtschaft undVerwaltung zum Beispiel kann dadurcheine Menge an Medien und Material an-schaffen, vor allem im Bereich der Aus-stattung mit Computern.

A 11-3Wenn Sie einmal zurückblicken: Was würden Sie in Ihrem Leben lieberanders gemacht haben?

Herr GräfeIch glaube, ich würde alles so gemachthaben, wie ich es getan habe.

A 11-3Herr Gräfe, vielen Dank für das Interview.

26

Carl Aug. Picard GmbH & Co. KG

Hasteraue 9

42857 Remscheid

Tel.: 02191 / 893-0 Fax: 02191 / 893-111

[email protected] www.capicard.de

1876 in der Tradition bergischer

Schleifer gegründet, hat sich das

Familienunternehmen C.A.PICARD

heute als moderner Klassiker welt-

Vom Mutterhaus in Remscheid wer-

den zahlreiche Niederlassungen in

Übersee und Fernost gesteuert.

Durch Präzision, Qualitäts-

bewusstsein und Kundenorien-

tierung hat es C.A.PICARD in vielen

Produktionsbereichen zum interna-

tionalen Marktführer gebracht.

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sen: C.A.PICARD ist eine erste

Adresse, ein echtes Markenzeichen.

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weit einen Namen gemacht.

„Wirtschaftsgymnasium, Klasse A 11-3, meets Stadtsparkasse”

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3 Grußworte der Partnerschulen

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Freunde aus Ungarn

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Remscheider Schüler/innen mit ihrenGastgebern in Budapest 2004

Brief aus Ungarnan Herrn DirektorGerhard Leicht

Liebe Kollegen,Liebe Schüler/innenunsere lieben Freunde,

Ihr steht vor einem schönen Jubiläum, vorder Hundertjahrfeier, in Eurem Schulleben.Zu diesem Anlass grüßen und beglück-wünschen wir Euch recht herzlich. Seitmehr als einem Jahrzehnt besteht unsereFreundschaft. Im Rahmen dieser Partner-schaft konnten wir zusammen vielSchönes erleben, beiderseits den Schülerndie Welt näher bringen, mit unsererFreundschaft das Leben reicher machen.Mit den gemeinsamen Projektarbeiten

haben wir Erfahrungen gemacht, die denJugendlichen ihre Chancen bei der Berufs-wahl bewusster gemacht haben. Nach der Vorstellung unserer Wohnorte,unserer Kultur und des Alltagslebens habenwir durch diese Arbeiten gemeinsam vielNeues kennengelernt und erlebt, wie zumBeispiel die Weltausstellung in Hannover,das EU Parlament in Brüssel, das Parla-ment in Wien. Am Tag des Beitritts

Ungarns in die EU waren wir auch inBudapest zusammen. Wir denken stolz anunsere Radiosendungen, zu der wirInterviews mit Bürgern auf der Straße und mit Politikern in ihren Parlamentengemacht haben. Wir konnten Chancen,Aufgaben aufzeigen und bewusst machen.Wir haben auch voneinander viel gelernt.Jetzt haben wir gemeinsame Traditionenund gleichzeitig gemeinsame Pläne. Wir haben den Schülern beider Schulen

die Möglichkeit gegeben, in Verbindungder zwei Nationen in ganz Europa denkenzu können. So erfolgt eine qualitativeÄnderung in der Zukunft der Jugendlichen.Wir möchten unseren Dank für dieUnterstützung der Schulleitung ausspre-chen: in den ersten Jahren für Frau UrsulaKauffmann und dann für Herrn GerhardLeicht.

Wir bedanken uns bei den Kollegen RolfEbbinghaus und Horst Frielinghaus für ihreunermüdliche Arbeit, die den Kontakt derbeiden Schulen initiiert, mit neuen Ideenunsere Programme bereichert haben. Mit ihrer Hilfe konnten wir die Aufgabenerfolgreich erfüllen. Mit regelmäßigenBewerbungen haben sie bedeutende materielle Unterstützungen zur Verwirkli-chung unserer Pläne geschaffen. IhreFamilien standen uns auch immer hilfreichzu Seite.

Wir danken vor allem auch den Eltern, die durch ihre Gastfreundschaft unserePartnerschaftsarbeit in der heutigen Formüberhaupt erst möglich gemacht haben.Herzlich denken wir an alle Kollegen undKolleginnen, die mit ihrer Teilnahme anunserem Kontakt uns beschenkt haben.

Wir wünschen dem ganzen Kollegium undallen Schülern viel Erfolg und Freude ander Arbeit, viel Glück, gute Gesundheitund eine schöne Zukunft in Frieden undZufriedenheit in den nächsten 100 Jahren.

Eure Freunde aus Ungarn

Budapest, am 02.03.2006

Eine Schülergruppe des Berufskollegs Remscheid mit dem Mit-Organisator HorstFrielinghaus in Ungarn

Bédiné Dancs Zsuzsa

igazgató

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Ein Besuch aus Ungarn bei einemAusflug nach Köln

Gruß der Kollegen aus Budapest

VÁSÁRHELYI PÁLKERESKEDELMI SZAKKÖZÉPISKOLA

OM azonosító szám: 035420

1212 Budapest, XXI. Széchenyi u. 95. Levélcím: 1751 Budapest, Postafiók

Telefon: 278-30-60 Fax: 278-28-28

E-mail : [email protected]

Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung

Stuttgarterstr. 13.

D-42853 REMSCHEID

Gerhard Leicht Igazgató Úrnak

Kedves Kollégák!

Kedves Diákok!

Kedves Barátaink!

Nagyon szép évforduló el tt álltok, iskolátok 100 éves lett.

Ebb l az alkalomból szeretettel köszöntünk Benneteket.

Az iskoláink közötti barátság több, mint egy évtizede fennáll. Ennek a

partnerkapcsolatnak keretében együtt sok szépet megéltünk. Mindkét iskola

diákjai számára közelebb hoztuk a világot és barátságunkkal gazdagítottuk azt.

Közös munkáink során olyan tapasztalatokra tettünk szert, ami a fiatalok

pályaválasztási és munkahelyválasztási esélyeit tudatosabbá tették.

Lakóhelyünk, kultúránk és mindennapi életünk bemutatásán kívül közös

munkáink során sok új dolgot megéltünk és megismertünk. Mint például a

Hannoveri Világkiállítást, az Európa Parlamentet Brüsszelben és a Bécsi

Parlamentet. Azt a napot is együtt töltöttük Budapesten, amikor Magyarország

az Európai Unióhoz csatlakozott.

Büszkén gondolunk a rádióm sorainkra, melyek során riportokat készítettünk az

utca emberével éppúgy, mint politikusokkal a parlamentben. Felhívtuk a

figyelmet esélyeinkre és feladatainkra.Egymástól is sokat tanultunk. Ma már

közös hagyományaink mellett közös terveink is vannak. Mindkét iskola diákjai

számára megadtuk a lehet séget, hogy a két nemzet kapcsolatában egész

Európában tudjanak gondolkodni. Ez a diákok jöv jének min ségi változását

fogja eredményezni.

Szeretném megköszönni az iskolavezet ség támogatását az els években Ursula

Kauffmann igazgatón , és kés bb Gerhard Leicht igazgató úr személyében.

Megköszönjük Rolf Ebbinghaus és Horst Frielinghaus kollégáink fáradhatatlan

munkáját, akik a két iskola kapcsolatát kezdeményezték és új ötletekkel

programjainkat gazdagították. Segítségükkel választott feladatainkat sikeresen

teljesíteni tudtuk. Rendszeres pályázatokkal jelent s anyagi támogatást szereztek

terveink megvalósításához. Családjaik segít készségére is mindig

számíthattunk.

Megköszönjük a szül knek is, hogy vendégszeretetükkel ezt a kapcsolatot a mai

formájában lehet vé tették.

Szeretettel gondolunk minden kollégára, akik ebben a kapcsolatban évek óta

résztvesznek.Az egész tantestületnek, minden diáknak sok sikert kívánunk, sok

örömet a munkában, sok szerencsét, jó egészséget és egy szép jöv t békében,

megelégedettségben a következ 100 évre.

Magyar barátaitok

Budapest 2006. március 2.

Bédiné Dancs Zsuzsa

igazgató

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An das Kollegium desBerufskollegs fürWirtschaft undVerwaltung Remscheid.Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit großer Freude haben wir von demhundertjährigen Jubiläum Ihrer Schule erfahren.

Seit 1996 haben wir mehrfach einAustauschprogramm zwischen unserenbeiden Schulen durchgeführt und unsereTreffen verliefen für die Schüler unsererbeiden Schulen sehr erfolgreich.

Es ist uns ein großes Bedürfnis, all unsereGlückwünsche zum 100-jährigen Jubiläumihres Kollegs an Sie zu richten, und wirwerden alle Anstrengungen unternehmen,zum 100-jährigen Jubiläum kommenzu können.

Wir hoffen, unser Austauschprogrammfortsetzen zu können und das Vergnügenzu haben, sie erneut in Quimper zu treffen.

Wir bitten Sie, sehr geehrte Damen undHerren, unsere aufrichtigen Glückwünscheentgegenzunehmen.

Für das Kollegium des allgemeinen undberuflichen Gymnasiums Le Likès

Studiendirektor

Jean Pierre Mocaër

Freunde aus Frankreich

30

Besuch aus Quimper im Februar 1999

20, place de la Tourbie Quimper, le 31 janvier 2006.29196 QUIMPER CEDEX

Tél. 02 98 95 04 86Fax 02 98 95 06 24

Objet: Centenaire.

A l’attention de l’équipe pédagogique de la Kaufmännische Schulen de Remscheid.

Madame, Monsieur,

C’est avec grand plaisir que nous avons appris le centenaire de votre établissement scolaire.

Depuis 1996 nous avons entrepris à plusieurs reprises un programme d’échanges entre nos deux établissements, et ces rencontres ont été très fructueuses pour les élèves de nos deux écoles.

Nous tenons à vous adresser toutes nos félicitations pour les 100 ans de votre lycée et tous nos encouragements pour les 100 ans à venir.Nous espérons que nous pourrons poursuivre nos échanges et que nous aurons la joie de vous rencontrer à nouveau à Quimper.

Nous vous prions d’accepter, Madame, Monsieur, nos plus sincères salutations.

Pour l’équipe pédagogique du Lycée Tertiaire Le Directeur des Etudes

Jean Pierre Mocaër

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Schulpartnerschaften erfüllen ihren Zwecknicht nur in Grußworten. Sie sind dannlebendig, wenn sie – wie bei uns - durchregelmäßige Besuche von Schüler/innenund Lehrer/innen gepflegtwerden. Als Beispiel für dieLebendigkeit der Partner-schaften soll dieserSchülerbericht gelten. Erbezieht sich zwar nicht aufden neuesten Schüleraus-tausch, aber auf eine histo-rische Zeitebene: dieErweiterung der EU, dieunsere Schülergruppe indem Beitrittsland Ungarnmiterleben durfte:

„Schon seit 10 Jahrenbesteht ein regelmäßigesSchüleraustauschprogrammdes BerufskollegsWirtschaft und Verwaltung- WirtschaftsgymnasiumRemscheid mit der„Vásárhelyi-Pál“-Schule inBudapest. In diesem Jahrhatten die Schüler dieGelegenheit, das einmaligeEreignis der EU-Erweiterungam 2. Mai 2004 inBudapest mitzuerleben.

Das Programm, welches denSchülern geboten wurde,war sehr reichhaltig. Von der Staatsoperüber einen zweitägigen Ausflug querdurch das Land bis hin zu Museen undeinem Besuch des National-Theaters waralles dabei. Liebhaber der türkischenBadekultur könnten Budapest als Paradiesempfinden, da ihnen eine Vielzahl vonBädern zur Verfügung steht. Während des

Besuchs wurde viel über dieses Ereignisdiskutiert, unter anderem mit den ungari-schen Schülern und einem Abgeordnetendes Parlaments. Ein Thema war daher die

wirtschaftliche Lage der Ungarn.Der durchschnittliche Monatslohn einesungarischen Arbeitnehmers beträgt ca.340,- Euro. Doch trotz wenig Geld in derTasche und trotz der fremdartigen Sprachesind die ungarischen Familien sehr gast-freundlich. Dies spürten auch die deut-schen Schüler während des Austauschs.

Ohne einen guten Rucksack voller Lebens-mittel kamen sie morgens nicht aus dem Haus. Weil Essen und Trinken auch inUngarn Leib und Seele zusammenhält,

kommt jeder, der gerne gutund vor allem reichhaltigisst, auf seine Kosten. Dieungarische Küche setzt aufhohen Kaloriengehalt undviel Paprika. Ähnlich ver-wöhnt werden auch dieLiebhaber des Weines. Daskleine Ungarn hat 22 ver-schiedene Weinlagen, dieganz hervorragende Weineproduzieren. Auch dieSchüler des Wirtschafts-gymnasiums kosteten dieungarische Küche undwaren begeistert, für wiewenig Geld man in Ungarngut Essen und Trinken ge-hen kann. Doch der Scheintrügt. Was für deutscheVerhältnisse günstig er-scheint, ist für die Ungarnein teurer Spaß.

Hinter der SchönheitUngarns verbergen sichProbleme, insbesondere diehohe Arbeitslosigkeit, diemanchmal zur Armut führt.Doch dies sollten keineAspekte sein, nicht einmal

in dieses Land zu reisen. Denn es sind ge-nug Schönheiten vorhanden, die dieSchattenseiten Ungarns in den Hinter-grund treten lassen.”

Friederike G. (Klasse A 11-2) undDaniele V. (Klasse BGS-4)

31

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4 Der Schulverein

Die Bilder zum Schulverein zeigen neben Herrn Dr. Diederichs den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, Herrn Gräfe, und den ehemaligen Vereinsvorsitzenden, Herrn Dr. Tillmanns.

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Liebe Eltern, Ausbilder, Arbeitgeber, Lehrkräfte, Schüler/innen, Schüler undFreunde des Berufskollegs Wirtschaftund Verwaltung der Stadt Remscheid,

von der beruflichen Bildung hängt vielesab. In erster Linie natürlich die zukünf-tigen Chancen der Schülerinnen undSchüler auf dem Ausbildungs- undArbeitsmarkt, aber auch die wirtschaft-lichen Entwicklungsmöglichkeiten unsererbergischen Region. Denn einer der wich-tigsten Faktoren bei der Beurteilung einesWirtschaftsstandortes ist die Qualifikationder Nachwuchskräfte.

Deshalb hat sich der Verein der Eltern,Freunde und Förderer des BerufskollegsWirtschaft und Verwaltung der StadtRemscheid e.V. das Ziel gesetzt, Erziehungund Bildung sowie die berufliche Quali-fikation zukünftiger Generationen wäh-rend der Schul- und Ausbildungszeit zufördern. Dies geschieht in erster Liniedurch finanzielle Unterstützung in Formvon Spenden. Vor allem seien hier nebenden Mitgliedsbeiträgen die regelmäßigenMedienbeiträge der Schülerinnen undSchüler bzw. ihrer Eltern genannt, diedurch ihre hohe Anzahl jährlich einen

nennenswerten Betrag er-geben, aber auch die teil-weise hohen Einzelspendender in dieser Region ansäs-sigen Betriebe.

Nur durch diese Unterstüt-zung ist es dem Verein bis-her gelungen, die Ausstat-tung der Schule dem tech-nischen Fortschritt an-zupassen und somit Unter-richtsbedingungen zuschaffen, die modernenAusbildungsanforderungenentsprechen. Diese Förder-ung ist aber angesichts lee-rer öffentlicher Kassen auchin Zukunft nötiger denn je,um neuen pädagogischenund wirtschaftlich relevan-ten Entwicklungen Rech-nung tragen zu können.

Hier einige Beispiele, wieder Verein unsere Schuleunterstützt:

- Ausstattung der Schulemit Computern, Softwareund Büromöbeln

- Einrichtung von Fachräu-men (z. B. Sprachen, Bürowirtschaft,Einzelhandel, Lagerlogistik, Natur-wissenschaft)

- Renovierung von Fach- und Klassen-räumen

- Wartung und Reparatur der Geräte- Beschaffung von Materialien für den

Unterricht, (z. B. Moderations- undAnschauungsmaterial, Kopierpapier,Projektor-Folien)

- Finanzierung von Veranstaltungen undAktionen (z. B. Einführungstage, Fußball-turnier, Entlassfeiern)

- Unterstützung von Schülerunternehmen- Unterstützung von hilfsbedürftigen

Schülerinnen und Schülern (z. B. beiKlassenfahrten)

- Schüleraustausch mit unsererPartnerschule in Budapest

Dieser Ausschnitt aus dem Leistungsspek-trum zeigt, dass ohne den Förderverein dasheutige Profil des Berufskollegs Wirtschaftund Verwaltung nicht erreichbar gewesenwäre. Denn die staatliche Finanzierungstellt oftmals nur die Grundversorgung derSchule sicher. Der Erhalt der Besonder-heiten unserer Schule und die Bereitstel-lung zeitgemäßer Arbeitsmaterialien

und –geräte sind nur durch finanzielleFörderung von außen zu gewährleisten.

In gewisser Weise zahlt das Berufskollegdie Investitionen an die Schülerinnen undSchüler, aber auch an die bergischeWirtschaft zurück, und zwar im Berufs-fachschulbereich durch eine Vielzahl wirt-schaftlich vorgebildeter junger Menschen,die problemlos als Auszubildende in dieWirtschaft integriert werden können. Das gilt besonders für die Wirtschafts-gymnasiasten, die wegen ihrer fundiertenVorbildung von den Ausbildungsbetriebender Region geradezu gesucht werden, aberauch für die Höheren Handelsschüler,zumindest wenn sie gute Zeugnisse vor-weisen können. Auch die Absolventen derHandelsschule und des Berufsgrundschul-jahres erhöhen ihre Chancen auf einenAusbildungsplatz, z. B. indem sie anschlie-ßend in einen der beiden anspruchsvolle-ren Bildungsgänge am Berufskolleg wechseln.

Die Berufsschule schließlich sorgt in kon-struktiver Zusammenarbeit mit den Aus-bildungsbetrieben schon seit vielen Jahr-zehnten in den verschiedenen Berufs-bildern für einen überdurchschnittlichenErfolg bei der Berufsausbildung.

Die Anforderungen an eine erfolgreicheBildungs- und Unterrichtsarbeit werden inder Zukunft nicht geringer werden. Daherwird das Engagement des Fördervereinsauch in der Zukunft von entscheidenderBedeutung für die Schule sein.

Ihr Dr. Manfred Diederichs(Vorsitzender des Fördervereins)

PS: Wir freuen uns über jede – natürlichsteuerlich abzugsfähige – Spende zugun-sten des Vereins der Eltern, Freunde undFörderer des Berufskollegs Wirtschaft undVerwaltung der Stadt Remscheid.

Unsere Kontoverbindung:Förderverein des BK Wirtschaft undVerwaltung RemscheidStadtsparkasse RemscheidBankleitzahl: 340 500 00Kontonummer: 19711

Dr. Manfred Diederichs (Karl Diederichs KG – Dirostahl) ist Vizepräsident der Industrie- undHandelskammerWuppertal – Solingen – Remscheid

Der Schulverein - auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung für die Schule

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5 Das Bildungsangebot

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Das Berufskolleg Wirtschaft undVerwaltung gehört zu den größtenSchulen Remscheids und vermittelt mit seinem aktuellen Bildungsangebotin Zusammenarbeit mit der örtlichenWirtschaft vielen jungen Menschen den Einstieg in das kaufmännischeBerufsleben.

Dabei werden eine Vielzahl vonAbschlüssen sowohl im dualen System als auch in vollzeitschulischenBildungsgängen vergeben.

Die nachfolgenden Übersichten veranschaulichen das umfangreicheBildungsgangangebot, getrennt nachBerufsschule (mit einer abschließenden

Kammerprüfung) und Berufsfachschule(mit oder ohne abschließende Prüfungen).Ein weiteres Übersichtsblatt stellt dieberuflichen Kernfächer vor, die einWirtschaftskolleg von anderen Schulenunterscheidet. Schließlich werden beispiel-haft je ein Bildungsgang der Berufsschuleund der Berufsfachschule näher vorgestellt.

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Die Anzahl der Schülerinnen ist etwa gleich hoch wie die der Schüler.

Personal (Stichtag 01.08.2005)

Einleitung

Pädagisches Personal Gesamtzahl davon weibl.Lehrkräfte in Vollzeitbeschäftigung 47 13Lehrkräfte in Teilzeitbeschäftigung 10 8Lehrkräfte in Altersteilzeit 4 2Referendare 7 1Summe 68 24

nichtpädagogisches Personal Gesamtzahl davon weibl.Sekretärinnen 2 2Hausmeister 1 0Sozialpädagoge 1 0Summe 4 2

alle Beschäftigten 72 26

Bildungsgang Anzahl davon Migranten

Schüler(innen)zahl in vollzeitschulischen BildungsgängenFachoberschulreife und/oder berufl. Grundbildung (2 J.) 94 68Berufliche Grundbildung für Schüler mit FOR (1 J.) 75 35Fachhochschulreife und erweit. Berufl. Kenntnisse (2 J.) 218 104Allgemeine Hochschulreife und berufliche Kenntnisse (3 J.) 134 49Erweit. berufl. Kenntn. f. Hochschulzugangsbereichtigte (1 J.) 19 2Summen 540 258

Berufschule für Schüler/innen mit AusbildungsvertragArzthelferinnen 90 50Bankkaufleute 83 24Bürokaufleute 49 11Einzelhandelskaufleute und Verkäufer/innen 134 62Fachkraft für Lagerlogistik 18 4Fachlageristen 126 38Groß- und Außenhandelskaufleute 21 9Industriekaufleute 203 65IT-Berufe 45 1Steuerfachangestellte 79 23Summe 848 287

Berufsschule für Schüler/innen ohne Ausbildungsvertrag 15 5

alle Bildungsgänge 1403 550

Ein paar Zahlen…Anzahl der Schülerinnen und Schüler (Stichtag 25.10.2005)

Unterrichtspause

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Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung RemscheidSchule der Sekundarstufe II - Wirtschaftsgymnasium -

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Bildungsangebot

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...anspruchsvoll“(ohne Namen, Klasse A11.1)

...selbstständigkeitsfordernd“(ohne Namen, Klasse A11)

...Das Wirtschaftsgymnasium ist für mich eineperfekte Alternative zum regulären Gymnasium(wie EMA oder GBG), da die Fächer viel speziellerauf kaufmännische Berufe zugeschnitten sind...“(Tobias, 20 Jahre)

...Das Wirtschaftsgymnasium ist eine Schule,die hohe Ansprüche voraussetzt. Ich habeschon viele Schüler kommen und gehen sehenund nur der harte Kern hält sich. An dieSchüler werden hohe Erwartungen gestellt.Wer diese Erwartungen erfüllt, dem stehenalle Türen offen.“ (Matthias, 19 Jahre)

...es war die beste schulische Entscheidungüberhaupt, ein Wirtschaftsabi zu machen,habe nämlich total die Vorteile...“(K, 19 Jahre)

...wahrscheinlich für die Zukunftdie Schulform mit dem größtenPotenzial, da schon in derSchulbildung beruflich orientiertgearbeitet wird.“(Stefanie, 18 Jahre)

...ist sehr vorteilhaft, da man gutfür das Berufsleben vorbereitetwird. Vor allem durch die berufsbe-zogenen Fächer...“ (Katherine, 18 Jahre)

...eine gute Möglichkeit,um sich auf dasBerufsleben vorzuberei-ten.“ (Nadine, 19 Jahre)

...Lehrer wie sie auf dem Berufskolleg zufinden sind, hatte ich vorher nicht undwerde sie auch nie wieder haben...wirhaben viel, nicht nur Fachbezogenes vonfast allen Kollegen gelernt“ (Daniel,19 J.)

...eine gute Grundlage für Berufe imWirtschaftsbereich, zeitaufwendig,eine gute Alternative zu allg.Gymnasien, ist besser auf Schülervon anderen Schulformen vorberei-tet“ (Kathrin, 19 Jahre)

Das Wirtschaftsgymnasium… durch eine spezielle Kombination von allgemeinbildenden undWirtschaftsfächern (z.B. dem obligatorischen Leistungskurs„Betriebswirtschaftslehre“)

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Die moderne Leistungsgesellschaft fordertnicht nur Leistungen der Schülerinnen undSchüler, um sich im Wettbewerb auf demArbeits- und Aus-bildungsmarkt durch-zusetzen; auch dieSchulen selber stehenzunehmend unterWettbewerbsdruck.Alte „Produkte“ (in

der Schule: traditionelle Bildungsgänge)müssen fortlaufend auf ihren Erfolg hinüberprüft und weiter entwickelt werden,neue „Produkte“ (neue Bildungsgänge)müssen entwickelt und ebenfalls konse-quent überprüft werden. Schulinterngeschieht das durch die so genannte„Evaluation“. Das Berufskolleg Wirtschaftund Verwaltung reagierte darauf unteranderem durch die Einführung des

Wirtschaftsgymnasiums im Jahre 2000. Indem Werbeplakat wird der Vorteil diesesneuen Produktes angesprochen: eineDoppelqualifikation durch die Vermittlungvon allgemeiner Hochschulreife und vonberuflichen Kenntnissen, erreichbar durcheine spezielle Kombination von allgemein-bildenden und Wirtschaftsfächern.

Meinungen zum Wirtschaftsgymnasium (Zitate)

Das Abimotto 2005

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Information Des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Remscheid - Wirtschaftsgymnasium

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Ein Beispiel für die Entwicklung von Aus-bildungsberufen, vonWolfgang Lewerenz,Studiendirektor imRuhestand.

Die Geschichte desBerufsbildesSchon seit langer Zeit ist der Beruf desHandelsfachpackers oder Exportpackers inden Städten Wuppertal, Solingen undRemscheid hoch angesehen. Es genügtenicht, gut zu produzieren und gewinnbrin-gend die Artikel zu verkaufen, der Kundewollte auch heile, nicht beschädigte Wareoder blanke, nicht angerostete Werkzeugevor allem in Übersee in Empfang nehmen.Der Handelsfachpacker war also ein ver-trauenswürdiger und verlässlicher Arbeiterin den Unternehmungen.

Von der IHK Wuppertal -Solingen - Remscheid habeich erfahren, dass schon1941 Auszubildende (Lehr-linge) in der Lehrlingsrolleeingetragen waren. DieAusbildung dauerte bis1943. Die rechtliche Grund-lage für den Handelsfach-packer als anerkanntenAnlernberuf wurde 1956erlassen. Seit dieser Zeitwurden auch Handelsfach-packer in den damaligenKaufmännischen Schulender Stadt Remscheid, heuteBerufskolleg, unterrichtet.Die ersten Prüfungen wur-den im Jahre 1958 abge-halten.

Als ich, Wolfgang Lewerenz,nach den Sommerferien1959 in Remscheid anfing,erhielt ich eine Hälfte derübergroßen Klasse (36) derHandelsfachpacker zuge-teilt. Die andere Hälftebehielt Kollege Nebelsick.Der Lehrplan war vonKollege Nebelsick aufge-

stellt worden. Ein Fachbuch gab es nochnicht. Also musste ich mir die Fachkennt-nisse aneignen und habe bei den Prü-fungen aufmerksam zugesehen und zu-gehört. Ab 1962 übernahm ich auch dieErstellung der Prüfungsaufgaben für diesen Anlernberuf für die IHK der StadtRemscheid. 1966 wurde aus der Fach-klasse eine Bezirksfachklasse, da auchAuszubildende aus Solingen, Wermelskir-chen und sogar Gummersbach zu unskamen. Prüfungsaufgaben wurden weiterhin von dem Prüfungsausschuss für Handelsfachpacker nicht nur fürRemscheid erstellt, sondern auch für dieHandelskammern in Nordrhein-Westfalen.Ab 1973 wurden diese Aufgaben von derZPA (Zentrale für Prüfungsaufgaben inKöln) überprüft und weitergegeben.

Im Dezember 1984 hat das Kuratorium derdeutschen Wirtschaft für Berufsbildung(KWB) das Berufsbild aktualisiert undeinen Ausbildungsplan als Empfehlungherausgegeben. Im Jahre 2004 wurde dieVerordnung aufgehoben. Seit dieser Zeitgibt es keine/n Handelsfachpackerin/Handelsfachpacker mehr. Die Berufsbe-zeichnung lautet jetzt „Fachlagerist“. Ausdem zweijährigen Anlernberuf wurde der

zweijährige Beruf mit der Möglichkeit, im dritten Ausbildungsjahr den Beruf derFachkraft für Lagerlogistik zu erlernen.

„Ich habe gerne in denKlassen gearbeitet“Remscheid hatte in den späten sechzigerJahren sehr wenige Auszubildende in demBeruf Handelsfachpacker, so dass zwei und manchmal drei Stufen in einer Klassezusammengefasst wurden. Man erinnertesich an die Arbeit der Lehrer in den länd-lichen Zwergschulen. Trotzdem haben alleSchüler das volle Rüstzeug für ihren Beruferhalten. Heute fährt man in der Schuledrei-/vierzügig, das heißt drei/vier volleKlassen Unterstufe und drei/vier KlassenMittelstufe, da Auszubildende vonWuppertal, Remscheid und Solingen hierbeschult werden. Die Aufgabenerstel-lungen für die Prüfungen erfolgen bundes-weit in Nürnberg.

1982 habe ich mich bereit erklärt, aneinem Fachbuch für die Handelsfach-packer mitzuwirken. Bis dahin wurde dasFachwissen in eine Kladde diktiert und inder letzten Zeit durch eigenen Offsetdruckan die Hand der Schüler gegeben. 1985wurde das Buch eingeführt und kam biszum Jahre 2000 jährlich mit allen Ver-änderungen auf den Markt. Der Rhythmusist jetzt auf zwei Jahre erweitert und aufden Beruf des Fachlageristen inhaltlichnach dem neuesten Lehrplan umgearbeitetworden. Dazu zählt auch das Wissen umdie Logistik und die Arbeiten als Logistiker.

Ich habe in diesen Klassen gerne gearbei-tet, da sie für jede Hilfe dankbar warenund die Förderung annahmen. Das Zu-sammenschweißen der Schülerinnen undSchüler zu einer Klassengemeinschaft warnicht einfach, da die schulischen Voraus-setzungen für ein gedeihliches Arbeitenzwischen Hauptschulabschluss, Sonder-schulabschluss und abgebrochenemBildungsstand der Mittelschule undGymnasium reichten. Das Erfolgsrezeptwar, dass sich die lernstarken Schüler umdie lernschwachen kümmern mussten, vor allem im Fachrechnen.

Vom Handelsfachpacker zur Fachkraft für Lagerlogistik

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Der zweijährigeAnlernberufDas Arbeitsgebiet für den zweijährigenAnlernberuf wird laut Erlass vom17.07.1956 wie folgt beschrieben:

„Annehmen, Auspacken, Lagern, Liefer-fertigmachen, Verpacken und Ausliefernvon Waren eines größeren Sortiments.Wünschenswert sind Ausfertigen derBegleitpapiere sowie einfache Kenntnisseim Verkehr mit Bundesbahn und Bundes-post!“

In der Fertigkeitsprüfung wurden zweiArbeitsproben unter Aufsicht verlangt. Die Kenntnisprüfung bestand aus einemschriftlichen und einem mündlichen Teil.Die schriftliche Prüfung umfasste einenFachbericht sowie Aufgaben aus denGebieten Fachkunde und Fachrechnen. Diemündliche Prüfung war Ergänzung zu denErgebnissen der praktischen und schriftli-chen Prüfung. Zur Prüfung der Kenntnisseist auch von den Eintragungen imBerichtsheft auszugehen.

Die mündliche Fachkunde umfasste dieKenntnisse: Hauptsächliche Warensortenund -qualitäten, Lagerung und Pflege derWare, verschiedene Verpackungsarten,

gebräuchliche Arbeitsmittel, wichtigeVersandvorschriften und Transport-möglichkeiten.

In Fachrechnen waren Aufgaben aus demFachgebiet in Anwendung der Grund-rechenarten einschließlich der Prozent-rechnung, der Flächen-, Körper- und

Gewichtsberechnung zu stellen. Außerdemhatte der Prüfling einfache Fragen aus denGebieten Wirtschaftskunde, Arbeitsrecht,Sozialversicherung und Unfallverhütung zubeantworten.

Der neue Beruf„Fachlageristin/Fachlagerist“Im neuesten Lehrplan zur Erprobung fürdas Berufskolleg in Nordrhein-Westfalenfür den Beruf Fachlageristin/ Fachlageristvom 06.07.2004 ist folgendes vermerktworden:

„Der sachgerechte Umgang mit Gütern imLager ist ein wichtiges Handlungsfeld fürdie Fachlageristin/ den Fachlageristen. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören dieWarenannahme und Eingangskontrollesowie eine sachorientierte Einlagerung

unter Beachtung bestehender Grundsätzeund sicherheitsrechtlicher Vorgaben."

Hierzu sind Kenntnisse der arbeitsplatzbe-zogenen Software erforderlich. Um Güterwirtschaftlich zu kommissionieren, sinddie unterschiedlichen Methoden undSysteme der Kommissionierung zu berück-

sichtigen.

Die Tätigkeit des kundenorientiertenVerpackens von Waren erfordertfachspezifische Kenntnisse überunterschiedliche Verpackungsmittelund Verpackungshilfsmittel sowieüber die besondere Arbeitssicher-heitsvorschriften im Umgang mitgefährlichen Stoffen. Im Bereich der betrieblichen Güterbewegungengehören die Behandlung und derTransport von Gütern mit geeigne-ten Arbeitsmitteln. Dazu gehörenauch Kenntnisse über den Arbeits-schutz und die Abfallentsorgung.Um Güter kosten- und kundenori-entiert zu verladen, sollen dieSchülerinnen und Schüler angemes-sene Lade- und Sicherungsmittelanwenden sowie die Vor- undNachteile der Verkehrsmittel be-urteilen.

Versandpapiere sind mit der Ladungabzugleichen. Bei Abweichungen ist

situationsgerecht zu handeln.

In allen Fächern ist die Datenverarbeitungin Form von Standard- und/oder Branchen-software integraler Bestandteil.

Auch der Unterricht in einer Fremdsprache(Englisch) gehört zur beruflichen Erstaus-bildung. Bei bestimmten Voraussetzungenist der Erwerb der Fachoberschulreifemöglich. Lernerfolgsüberprüfungen sindGrundlage für die Leistungsbewertung und haben damit auch rechtliche Konse-quenzen für die Zuerkennung des Berufs-schulabschlusses.“

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Warenverpackung. Abbildung aus dem Projektraum der Handelsfachpacker anlässlich des „Tagesder offenen Tür“ 1985 in den kaufmännischen Schulen

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FazitNatürlich haben diese Veränderungenauch Auswirkungen auf die beruflichenPrüfungen. Die Zwischenprüfung ist nurnoch praktisch; die Abschlussprüfung setztsich aus einem schriftlichen Teil(Fachfragen und zwei programmierteBögen) und einem praktischen Teil zusam-men. Eine mündliche Prüfung findet nurnoch statt, wenn diese für das Bestehender Prüfung den Ausschlag geben kann. In der praktischen Prüfung kommen unter-schiedliche Arbeiten wie Inventur durch-führen, Kommissionieren, Verpacken undVersenden zur Anwendung.

Vergleicht man die beiden oben ausge-führten Lehrpläne miteinander, so wirdman bemerken, dass ein gewaltigerBildungssprung vorgenommen wurde.Manches ist zwar geblieben, doch dieWirtschaft verlangt von der Fachlageristin/dem Fachlagerist mehr als nur das Packenund Versenden, Überprüfen undEinsortieren. Mitdenken und eigenverant-wortliches Handeln wird verlangt sowiedie Bereitschaft etwas Neues aufzuneh-men und sich weiterzubilden.

Der nächste SchrittNach einer langen Phase der Erprobungwurde in derselben Verordnung über dieBerufsausbildung im Lagerbereich vom26.08.2004 auch der dreijährige Ausbil-dungsberuf „Fachkraft für Lagerlogistik“eingeführt. Während der Fachlagerist imoperativen Geschäft tätig ist, liegt derSchwerpunkt der Fachkraft im operativenund dispositiven Geschäft. Dies „umfasstalle planenden, ausführenden und kontrol-lierenden Maßnahmen zur Gewährungeines optimalen Informations-, Material-und Werteflusses. Als Spezialisten sind siein der Lage, die vorgenannten Maßnah-men im Rahmen unternehmerischerZielvorgaben selbständig, kooperativ undkundenorientiert auszuführen. Sie sindgefordert, situations- und adressatenge-recht zu handeln und benötigen nebenden fachlichen Fähigkeiten ein hohes Maßan Sozialkompetenz und Kommunikations-fähigkeit. Auch der sachgerechte Umgangmit Informations- und Kommunikations-systemen wird von ihnen erwartet.“ Seitdem Schuljahr 2005/06 werden auch siean unserem Berufskolleg beschult.

Verwendete Hilfsmittel:1. Information von Herrn Tietz, IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid

2. BERUFEmet, Die Datenbank fürAusbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungenhttp://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/H/B5221100aufgaben_t.html vom 14.10.05

3. Dr. Hella Lüth, Referatsleiterin kauf-männischer und DienstleistungsberufeDeutscher Industrie- undHandelskammertag (DIHK), Berlin vom22.10.2005 Berufsbild für den Anlern-beruf Handelsfachpacker, 17.7.1956

4. Lehrplan zur Erprobung für dasBerufskolleg in Nordrhein-WestfalenFachlageristin/Fachlagerist, Stand: 2004

5. Verordnung über die Berufsausbildungim Lagerbereich Fachlagerist/Fachlageristin vom 26. Juli 2004

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Ein weiteres Bild aus dem Handelsfachpacker-Projektraum anlässlich des „Tages der offenen Tür“ 1985

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6 Bilder aus dem aktuellen Schulleben

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Einführungstage

IGEL

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Die Einführungstagehaben inzwischen einemehr als 10-jährigeTradition im Berufs-kolleg. Die „Neulinge“sollen sich vom erstenSchultag an in derSchule zurechtfindenund sich hier wohlfühlen.

(Intensive gruppendy-namische Einführung in die Lerntechnik)

Kreativität ist auch bei angehenden Kaufleuten unverzichtbar.

„New Games“ unterstützen die Findung der Klassengemeinschaft

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Klassenfahrten und Exkursionen

Der Verkaufskunde-Raum 107

Ein Besuch der EXPO in Hannover 2000 (Pavillon Jemen)

Vermittlung von Praxisrelevanz bei einem Besuch im Amtsgericht

Einer der acht Computerräume

Der Sprachenraum 118

Funktionsräume

Gruppenfoto der Klassen auf dem Weg nach Barcelona (Klassenfahrt 02)

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Themenveranstaltungen gehören zu den regelmäßigen Aktivitäten derSchule. Hier sind zwei Beispiele:

Themenveranstaltungen

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Der Anti-Rauch-TagDas Thema „Rauchen“ ist schon lange aktuell: Hier eine Vorschriftaus dem Jahre 1938 und ein Bild aus dem „Anti-Rauch-Tag“ anunserer Schule im Jahre 2002.

Girls’ DayDas Thema dieser jährlich wieder-kehrenden Schulveranstaltung istdie Erweiterung des Berufswahl-spektrums für Mädchen. Im Mai2006 diskutierten Frauen mitunterschiedlichsten Berufen miteinigen unserer Schülerinnen.

* Bildquelle: Amtliches Mitteilungsblatt des Regierungsbezirks

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„Trash Pocket“ (hier das Werbeplakat)

ist ein Schülerunternehmen im Rahmendes JUNIOR-Projekts des Instituts derdeutschen Wirtschaft. Im März 2006überzeugten die Jungunternehmer bei der landesweiten Vorstellung der Projekteim Remscheider Alleecenter.

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Schülerunternehmen

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Zukunftschancen in der Lebensmittelindustrie

- Industriekaufmann/Frau ( auch mit dualem Studium)

- Fachkraft für Lebensmitteltechnik

- Fachverkäufer/innen im Nahrungsmittelhandwerk

Wir suchen regelmäßig nette und aufgeschlossene Kollegen/innen für folgende Ausbildungsberufe:

Steinhaus GmbH * Tenter Weg 13 * 42897 RemscheidTelefon: 02191/695103 * www.steinhaus.net

Frische Produktideen für eine moderne Konsumwelt

Ein kaufmännisch orientiertesBerufskolleg will seine Schüler-innen und Schüler nicht nur mittheoretischem Wissen versorgen.Auch die Praxis kommt nicht zukurz.

Das Schülerunter-nehmen „milk &sugar“unter der Leitung von Herrn Ehnertund unter der „Schirmherrschaft“des Schulvereins übernimmtselbstständig die Versorgung mitHeißgetränken an der Schule.Hierzu gehören neben demAbschluss von Leasing-Verträgenauch Marktforschung, Einkauf,Marketing… Eigentlich werden hier alle Elemente der Betriebs-wirtschaftslehre behandelt.

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Unsere Wettbewerbssieger

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Die Klasse A 13-1 desWirtschaftsgymnasiums

gewann zusammen mit ihrem Chemie-lehrer T. Soltesz 2004 den landesweitenChemiewettbewerb „cheMOTION“ mitihrem „Taschenwärmer“-Projekt.

Das Bild zeigt die Urkundenübergabedurch den damaligen NRW-Minister fürWirtschaft und Arbeit, Harald Schartau.

Die HandelsschulklasseHS 1

gewann mit der Französisch-LehrerinClaudia Weidl 2005 in ihrer Kategorie denInternet-Teamwettbewerb zum deutsch-französischen Tag, der vom Ministeriumfür Schule und Weiterbildung und dem

Institut Français veranstaltet wird. DasBild entstand während der Preisverleihungin Anwesenheit des französischenGeneralkonsuls, Monsieur Thibault.

Regelmäßig nehmenKlassen unserer Schuleerfolgreich an schul-

übergreifenden Wett-bewerben teil. Wir stel-len hier – stellvertretend

für viele andere – zwei Siegerteams vor.

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Presseschlagzeilen aus den Jahren 2000 – 2006 (RGA und BM)

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Das Berufskolleg im Spiegel der Presse

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Die „Bewerbungs-werkstatt“ bietetfür die Schüler-innen und Schülerkompetente Hilfenfür den Einstieg indas Berufsleben.

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Abschlussball Höhere Handelsschule 2003

Der letzte „Schultag“ für die Berufsfachschüler im Mai 2005

„Schule ist vor allem ein Zusammenwirken…

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Weihnachtsfeier im Kollegium

Das Beratungslehrer-Team lei-stet in der durch Werteverfallund Jugendarbeitslosigkeitgeprägten heutigen Zeitunbezahlbare Arbeit: von linksAnsgar Hundt, Roselies Leicht,Cornelia Berghaus-Biermann,Karl-Richard Ponsar

Auch imUnterricht gibt es

nicht mehr dieDistanz zwischen

Schülern undLehrern, so wie

viele „Ältere“ siein ihrem

Schülerlebennoch kennen

gelernt hatten.

GemeinsameAbschlussfeiervon Schülernund Lehrern der HöherenBerufsfachschuleim Jahr 2005

…von Schüler/innen und Lehrer/innen“(Gerhard Leicht, Schulleiter)

„OSCARS“für die Lehrerinnen und Lehrer („verliehen“ durch die „Pioniere“ desWirtschaftsgymnasiums im Jahre 2003)

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Seit mehr als 10Jahren findet dasFußballturnierdes Berufskollegsim Frühling statt. Für viele Schüler(und Schülerinnen) ist das ein Höhe-punkt im Schul-kalender.

Das jährliche Fußballturnier

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Die Siegermannschaft des Fußballturniers 2006 war die Klasse HHO1 der höheren Handelsschule.

Die Lehrerauswahl spielt im Fußballturnier gerne die Rolle des Hechtes im Karpfenteich.

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Lehrer-Zitate aus Abschlusszeitungen

Herr B4 (darauf ange-sprochen, dass er häufigKollegen mit seinem Auto„zuparkt“): „Ach, die sol-len sich nicht so anstel-len, mir macht das jaschließlich auch nichtsaus, die zuzuparken.“

Herr F: „Da habenwir eine Fliege

mit zwei Klappengeschlagen.“

Herr F (nach der Korrektur einer Klassenarbeit):„An der Ecke meines Schreibtisches können Siedie Abdrücke meines Gebisses erkennen. Da beiß’ich immer rein, wenn es zu schlimm wird.“

Herr B3 (nachdem ein Schülerzugab, nicht aufgepasst zuhaben): „Das macht nichts, dass tun ganz viele hier“Herr G: „Also noch mal, wo waren

wir stehen geblieben? Ach ja, dieHausaufgaben: Was hatte ich vor-hin noch mal gesagt? Schlagen Siedoch bitte mal die Seite… äh, ach,was weiß ich, auf, da steht dochder Text von, ja, ähm, na verflixt,ach, halt von dem Dingsbums…“

Herr W: „So, und falls Ihr dann Fragenzum Thema haben solltet, dann vergesstsie bitte ganz schnell wieder… Nichtdass ich noch nachdenken muss!“

Frau F: „Wenn ich gleich einschlafe,wecken Sie mich … und wenn Sie aucheinschlafen… (überlegt kurz)… Ach, derletzte macht einfach das Licht aus!“

Herr B2: „So, das Thema hätten wirgeschafft, oder gibt es etwa noch Äng-ste, Sorgen, Nöte, aufgebrocheneNietnägel, wandernde Nierensteine,offene Magengeschwüre oder eventuellVerstopfung der Herz-Kranz-Gefäße?“

Herr B1 (zur Klasse auf demFlur, auf Raumsuche): „Ichbin jetzt Moses und Sie sinddas Volk Israel – Folgen Siemir nach!“

Herr Z: „Wenn eine Kuh einen Furz lässt, trägtdas auch schon zum Treibhauseffekt bei… Es istja nicht nur eine Kuh, die Menge macht’s!

Herr S: „Darüber hab’ ichmal im Fernsehen einenBericht gelesen.“

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Die Präsentation des BerufskollegsWirtschaft und Verwaltung auf demRemscheider Ausbildungsmarkt (RAM)

Schul-Marketing

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Auch ein Erfordernis der neuen Zeit: Die zunehmende Selbstständigkeit derSchulen erfordert Marketingmaß-nahmen. Marketing wird also nicht

mehr nur theoretisch im Betriebs-wirtschaftslehre-Unterricht vermittelt,sondern im Sinne eines Schul-Marketing tatsächlich praktiziert.

Eine Zusammenarbeit, die schon seit Generationen besteht…

Heinrich Schnell

Absolvent 1972 Leiter

Personalwirtschaft

Cora Schmidt-Russnak

Absolventin 1986 Sachbearbeiterin

Personal

Anja Fink

Absolventin 1995 Sachbearbeiterin

Gerichtliches Mahnwesen

Daniel Kurth

Absolvent 2007 Auszubildender

Das könnten Sie sein!

Absolvent 2010

?

Ein guter Realschulabschluss wird vorausgesetzt, höhere Handelsschule oder Abitur sind von

Vorteil. Alle Infos zum Bewerben sowie zu weiteren Ausbildungsmöglichkeiten in der SR-Unter-nehmensgruppe (zum Elektroniker für Betriebstechnik oder zum Kfz-Mechatroniker) finden Sie auf unseren Internetseiten: www.ewr-gmbh.de und www.stadtwerke-remscheid.de.

Wir gratulieren dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung

Remscheid zum 100-jährigen Jubiläum und bedanken uns

für die gute Zusammenarbeit!

Auch zum Sommer 2007 suchen wir wieder begeisterungsfähige

Auszubildende zum/zur Industriekaufmann/frau!

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Das BWV-Info wurde nacheiner umfangreichen Be-fragung von Schüler/innen,Eltern und Lehrer/innen(Evaluation) entwickelt,weil offenbar ein Bedarf an regelmäßigen Infor-mationen über die Schulebestand und besteht. Seit2003 informiert es halb-jährlich auf 4 Seiten alleSchulmitglieder, die Elternund die ausbildendenBetriebe über Termine undaktuelle Entwicklungen.Dabei steht jedes Mal einanderes Thema im Mittel-punkt. Das BWV-Info vomFebruar 2006 (abgebildetist die erste Seite) standunter dem Thema „Schulein Bewegung“ und infor-miert über neue pädagogi-sche Entwicklungen.

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Das BWV-Info

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Schülerinnen und Schüler über Schule und Unterricht am Berufskolleg

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…Den größten Anteil an unserem Erfolg, neben uns, haben aber unsere Lehrer. Sie haben uns in denletzten drei Jahren mit jeder nur erdenklich Hilfe unter die Arme gegriffen. Wie Sie sich sicher den-ken können oder auch wissen, war nicht jede Schüler-Lehrer-Beziehung immer einfach… Abgesehenvon kleinen Zwischenfällen haben wir zu unseren Lehrern eine sehr gute Beziehung, welche manauch als freundschaftlich bezeichnen könnte. Dies liegt daran, dass das Kollegium des Berufskollegssich mehr als alle anderen um ihre Schüler bemüht. Man hat einfach nicht immer den Eindruck nureine Nummer auf der Zeugnisliste zu sein. Hier wird sich noch gefragt, warum der Schüler dieseNoten schreibt und was mit ihm los ist. Sicher haben wir in den letzen drei Jahren auch oft überunsere Lehrer geflucht. Dennoch werden wir sie in guter Erinnerung behalten…“

(Sandy S, ehemalige Schülerin des Wirtschaftsgymnasiums, in ihrer Rede anlässlich der Abiturfeier 2004)

„Es wird immer versucht, Unterrichtsausfälle zuvermeiden und den Stundenplan anzupassen“(R, 19 J, Berufsschulklasse Industriekaufleute)

„Es gibt nicht genügendParkplätze. Schließlich sind vieleBerufsschüler schon über 18 Jahrealt.“ (Ohne Namen, Fachlageristen-Klasse)

„Gebäude kann schöner sein, Pavillontotal ätzend“ (Jenny, Höhere Handelsschule)

„Die Lehrer sind ausgesprochen nett undgeduldig, der ein oder andere auch super-lustig! Leider lässt die Sauberkeit der

Schule manchmal etwas zuwünschen übrig.“(Ohne Namen, FachklasseIndustriekaufleute)

„Die Schule hilft bei der Vorberei-tung für einen kaufmännischenBeruf, besonders durch die Fächer‚Berufsorientierung’ und ‚Infor-mationswirtschaft’. Leider findendie meisten aus meiner Klasseaber doch keine Ausbildung“(Janina, 17 Jahre, BGS)

„Mit dem Berufskolleg Wirtschaft undVerwaltung verbinde ich vor allem das FachBetriebswirtschaft. Außerdem Stress undLeistungsdruck“ (Galina, Höhere Handelsschule)

„Hier gibt es hilfsbereite Lehrer, die auchSpaß verstehen“ (Sara, Fachklasse Bankkaufleute)

„Die Lehrer sind bunt gemischt;es gibt von jeder Sorte einen.“

(Basilio, Höhere Handelsschule)

„Hey, derHausmeisterist supernett!“(Ohne Namen,Arzthelferinnen-Klasse). „Das Schulgebäude ist reno-

vierungsbedürftig“(Ohne Name, Fachlageristen-Klasse)

„Wenn es drauf ankommt, hältdie Klasse toll zusammen“(Matthias G, 16 J., Wirtschaftsgymnasium)

„Die Lehrer sind zu streng“(B.T, Fachlageristen-Klasse)

„Hier mussman richtigwas tun“(Canan, 17Jahre, BGS)

„Die meisten Lehrer können den Stoff gutvermitteln“ (Ohne Namen,Arzthelferinnen-Klasse)

„2 Jahre Schule:nette Lehrer, Spaß, Stress, tolleKlassenfahrt“(Ivo, Höhere Handelsschule)

„Ich finde, dass mir vielekompetente Lehrkräftegegenüberstehen und michgut auf die Abschlussprüfungvorbereiten“ (Christina,Höhere Handelsschule)

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Das Kollegium – 1979 und 2006

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7 Brief der Schulleitung an zukünftige Schüler

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Bei uns ist es üblich, die Schülerinnen undSchüler mit "Sie" anzusprechen. Wir grei-fen aber in diesem Brief zum "Du", weil Duja noch sehr jung bist. Vielleicht lernst Dugerade in der Jahrgangsstufe 8, 9 oder 10und bist in wenigen Jahren bei uns. Wirdenken gerade an Dich und malen unsaus, was Dich und uns, hoffentlich zu Dei-nem Wohl, in unserer Schule der Zukunfterwartet; denn diese Zukunft hat ihreSchatten schon auf uns voraus geworfen!

Vormals vermittelten die Lehrerinnen undLehrer hauptsächlich kaufmännischesFachwissen und natürlich die Allgemein-bildung. Seit jeher spielten dabei dieFächer Deutsch, Englisch und Mathematikeine besonders wichtige Rolle. Die Lehren-den benutzten dazu die klassischen For-men von Unterricht. Dieser vollzog sichdurchaus erfolgreich in der Form des sogenannten "Frontalunterrichts", dasheißt die Lehrerinnen und Lehrer hielten Vorträge, schrieben vielerlei an die Tafel,stellten Aufgaben und bewerteten diedanach gezeigten Lernleistungen ihrerSchülerinnen und Schüler. Es gelang nahe-zu allen unseren jungen Erwachsenennach Abschluss unserer Bildungsgängeeinen Ausbildungs- oder Studienplatznach Wunsch zu finden.

Die Zukunft des LernensIm Laufe der Jahre verändertensich aber die bei uns ankom-menden Schülerinnen undSchüler: Wir beobachteten mitSorge, dass ihre Kenntnisse inDeutsch, Englisch und Mathe-matik immer geringer wurdenund dass sie sich auch nichtmehr in dem Maße wie früherkonzentrieren wollten oderkonnten. Parallel dazu veränder-ten sich unsere Gesellschaft unddie Wirtschaft in ihren Bedürf-nissen und Anforderungen stark:Die Ausbildungsbetriebe undArbeitgeber fordern heute – undin der Zukunft noch viel mehr -von ihrem Personal nicht nurFachwissen, sondern auch Team-geist und die Bereitschaft zuKommunikation und Koope-ration. Die Betriebe arbeiten zu-nehmend weltweit. Fremd-sprachenkenntnisse werden als

Voraussetzung für ein erfolgreiches Be-rufsleben unabdingbar. Die Fähigkeit, sichin fremden Kulturen angstfrei zu bewegenund sich dort zurecht zu finden, wird vor-ausgesetzt. Die Lernpsychologie und -bio-logie weist anhand verschiedener Studienverstärkt darauf hin, dass sich Lernen amwirkungsvollsten unter Einsatz aller Sinneund sehr individuell vollzieht.

Aus diesen Erkenntnissen hat unsereSchule seit einigen Jahren Konsequenzengezogen und setzt diese sukzessiv um.Wenn Dir Deine Eltern von unserer Schuleerzählt haben, so wirst Du das Erzähltenicht mehr vorfinden, wenn Du demnächstbei uns eintriffst. Du wirst dich fragen,was denn nun anders geworden ist.

Selbstreguliertes Lernen Neue Formen von Unterricht haben beiuns Eingang gefunden, um die Forder-ungen der Wirtschaft, die verändertenLernfähigkeiten und die Erkenntnisse derLernpsychologie zu berücksichtigen: Duwirst zusammen mit den Klassenkamera-den viele Stunden pro Woche in Gruppengemeinsam an Aufgaben arbeiten. Diesewerden so aufgebaut sein, dass Du unterAnleitung Probleme selbst löst und nichtmehr nur, wie es früher häufig war, der

Lehrerin oder dem Lehrer bei der Problem-lösung zuschaust und diese dann nach-machst. Die notwendigen Informationenwirst Du Dir selbst aus dem zur Verfügunggestellten Material oder durch Internet-recherchen beschaffen müssen. Du wirstschließlich nach Absprache in Deinen Ar-beitsgruppen die gemeinsamen Lösungenauch präsentieren. Dabei wirst Du die notwendigen Arbeits- und Präsentations-techniken mit und ohne Einsatz desPersonalcomputers kennenlernen undschulen. Vielleicht sind Dir schon einmaldie Begriffe "handlungsorientierterUnterricht" oder "selbstgesteuertesLernen" in den Medien begegnet. Diesepassen gut auf die beschriebene Art des Lernens.

Um diese Selbststeuerung möglichst indi-viduell geschehen zu lassen, wirst Du beiuns eine Online-Lernplattform vorfinden.Über das Internet kommst Du zu Hause an Aufgaben, die Deine Lehrer/innen aufeiner Plattform für Dich bereitgestellthaben und die Du online lösen kannst. Du erhältst dann individuell und soforteine Rückmeldung über Deinen Lernerfolgsowie eine Beratung für die weiterenLernschritte. Diese Plattform gibt es sogarschon im Versuchsstadium. Sie heißt„Moodle” und ist für die Schüler der Ver-suchsklassen über unsere Homepageerreichbar.

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Liebe zukünftige Schülerin...

Unterricht heute

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Gründungen vonSchülerunternehmenViele Menschen tragen, ohne es zu mer-ken, die Fähigkeit in sich, ein Unterneh-men selbstständig zu betreiben. Wir gebenDir in einer Arbeitsgemeinschaft die Mög-lichkeit, dies zu entdecken. Unser real exi-stierendes Schülerunternehmen heißt"milk & sugar" und betreibt erfolgreicheinen Heißgetränkeautomaten in derSchule. Die Gewinn- und Verlustrechnungweist bereits Überschüsse aus. Lehrkräftenund Schülern macht diese Art zu lernen soviel Spaß, dass sie an weitere Unterneh-mensgründungen denken. Gerade wurdedas Unternehmen "Trash Pocket" gegrün-det.

Die Schülergruppe stellt aus verbrauchtenLeichtverpackungen Börsen für Geld undAusweise her, die besonders für Discobe-suche von den Kunden als sehr praktisch

angesehen werden. Wer weiß, wenn Du bei uns eintriffst, kannst Du vielleichtunter noch mehr Unternehmen wählen, in denen Du unter realen Bedingungenlernen und arbeiten willst.

SprachkompetenzenerweiternWeiter oben sagten wir Dir schon, wiewichtig Fremdsprachenkenntnisse und dieFähigkeit, sich in fremden Ländern sicherzu bewegen, geworden sind. In unsererHöheren Handelsschule und unseremWirtschaftsgymnasium wirst Du daherneben Englisch eine zweite Fremdsprachelernen. Du kannst zwischen Französischund Spanisch wählen und als Anfängeroder Fortgeschrittener einsteigen. Im FachFranzösisch besteht sogar die Möglichkeit,an zusätzlichen Prüfungen des Institute

Française teilzunehmen und Zertifikate aufverschiedenen Niveaustufen zu erwerben.Solltest Du einen Ausbildungsvertragabgeschlossen haben und unsere Berufs-schule besuchen, so empfehle ich Dir, einzusätzliches Englischzertifikat bei uns zuerwerben, damit Deine Chancen auf einenArbeitsplatz steigen.

Du kannst zusätzlich Deine Fähigkeitschulen, Dich in fremden Ländern undKulturen zurechtzufinden, wenn Du anunserem Schüleraustauschprogramm teil-nimmst. Jedes Jahr fahren Mitglieder un-serer Schule nach Budapest zu unserenungarischen Freundinnen und Freundenund jedes Jahr kommen Menschen ausUngarn zu uns. Das Wirtschaftsgymnasiumin Budapest trägt den Namen "VásárhelyiPál". Es ist benannt nach einem berühm-ten ungarischen Wissenschaftler undTechniker des 19. Jahrhunderts.

Hilfe bei derAusbildungsplatzsucheJe nachdem, wie alt Du gerade bist, wirstDu mit Interesse und Ängsten gehört odergelesen haben, dass es immer schwierigerwird, einen Ausbildungsplatz und danacheinen Arbeitsplatz zu erhalten. Mit Rechtwirst Du Dich fragen, ob Deine zukünftigeSchule auch hier Unterstützung bereithält.Nun, da kann ich Dich beruhigen: Du wirstbei uns die berufliche Orientierung findenund die sogenannten "Schlüsselqualifika-tionen“ trainieren. Im Bewerbungsverfah-ren wird Dir unsere "Bewerbungswerk-statt" helfen. Fünf Lehrkräfte und einSozialpädagoge werden sich um Dichkümmern und Dir Unterstützung geben.

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Jungunternehmer bei Trash-Pocket

Der Schulleiter, Herr Leicht (links), mit erfolgreichen Absolventen der KMK-Prüfung

...lieber zukünftiger Schüler!

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sollen wir das nur alles schaffen", wirst Du Dich fragen. "Ich habe doch Defizite in Deutsch und Mathematik". Nun, auchdaran arbeitet Deine zukünftige Schule.Wenn Du bei uns eintriffst, dann wirst Duein Förderkonzept vorfinden, welches Dirbei der Beseitigung der Defizite gezielthelfen wird. Wenn Du zum Beispiel nichtDeutsch als Muttersprache hast, wirst DuHilfen im Fach Deutsch erhalten, damit Du den Unterricht in den anderen Fächernauch gut verstehen kannst.

Liebe zukünftige Schülerin, lieber zukünftiger Schüler!

Deine zukünftige Schule bereitet sich aufDein Eintreffen vor und freut sich darauf,zusammen mit Dir unsere Gesellschaftweiterzuentwickeln. Wir haben uns dahervom alten Bild von Schule getrennt. Wirwollen keine Behörde mehr sein, dieUnterricht verwaltet, sondern wir wollenselbstständig vor Ort zusammen mit Dirund Deinen Eltern entscheiden, was fürDeine weitere Entwicklung gut und wich-tig ist.

Deshalb führen wir auch heute schon"Evaluationen" durch, d. h. wir stellendurch umfangreiche Befragungen derSchülerinnen und Schüler, der Eltern, derLehrkräfte und der Ausbildungsbetriebefest, wo und wie wir als Schule besserwerden können.

Deshalb haben wir auch keine Angstdavor, dass demnächst die Schulinspektionzu uns kommen wird, um die Schule zuuntersuchen. Wir erwarten viele guteRatschläge, die uns helfen können, DeinWohl, liebe zukünftige Schülerin, lieber zukünftiger Schüler, zu steigern.

Wir sind hier schon sehr gespannt auf Dich und freuen uns auf Dein Eintreffen.Bis dahin wünschen wir Dir noch vielErfolg und einen guten Weg. Wir grüßenDich von allen Kolleginnen und Kollegen.

Dein Gerhard Leicht

und Deine Brigitta Bitterich

Schulleitung des BWV

Aber, dass wir uns nicht falsch verstehen:Sie werden Dir Hilfe zur Selbsthilfe geben,sie werden Dir nicht die Arbeit abnehmen.Damit bleibt Dir die Chance "authentisch"(also Du selbst) zu bleiben! Unsere Bewer-bungswerkstatt hat es geschafft, vieleAusbildungsleiterinnen und -leiter in Rem-scheid sowie die "Kraftstation" zur Mit-arbeit zu gewinnen. Mit diesen Partnernführen wir realitätsnahe "AssessmentCenter" durch. Wahrscheinlich hast Du dasWort noch nicht gehört. Es handelt sichdabei um ein heute übliches Auswahlver-fahren bei der Einstellung von Arbeit-nehmern und Auszubildenden. Um dieseszu trainieren, wirst Du einen Tag lang in

Gruppen eine Vielzahl von Aufgaben lösenund dabei wirst Du von den Mitarbeiternder Bewerbungswerkstatt und den Aus-bildungspartnern beobachtet. Am Nach-mittag gibt es dann eine ehrliche Rück-meldung. Übrigens, so mancher Aus-bildungsvertrag hat hier seine Wurzelngehabt.

Unser Förderkonzept:fördern und fordernJa, es kommen viele Anforderungen aufDich zu, viel höhere als diejenigen, denenDeine Eltern standhalten mussten. "Wie

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In der Bewerbungswerkstatt

Beratung und Verkauf · Ausstellung geöffnet

montags bis freitags 7.30 - 17.00 Uhrsamstags 9.00 - 14.00 Uhr

Auf dem Knapp 31Industriegebiet Ueberfeld42855 Remscheid

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Ihr Spezialist für isolierte Werkzeuge!

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Säulen der Förderungam BWV

Maßnahmen zur Förderung der Schülerinnen und Schüler

Förderung sozialer Kompetenzen und Gesundheitsförderungdurch schulische Rahmenbedingungen und Unterricht

Bildung vonFördergruppen

- Klassenfrequenzin Relation zumMigrantenanteil

SelbstreguliertesLernen

- LernplattformMoodle

- Schüler helfenSchülern

- Selbstlernzentrum

Förder-unterricht

- SprachförderungDeutsch undEnglisch

- Grundlagen-förderung inMathematik

- Lerntechnik

Berufsfindungs-orientierung

- Bewerbungs-werkstatt

- Berufsorientie-rung undKompetenz-training im BGS

- RAM und Girls Day

Neigungs-förderung

- Schüler-unternehmen

- StartUp- Homepage-

gestaltung- DELF-Zertifikate- Theater-AG

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Unsere Schülerinnen und Schüler gratulieren in…

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…ihrer Muttersprache zum 100. Geburtstag!

BWV_Festschrift_Umschlag_neu 26.10.2006 17:58 Uhr Seite 6

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Zukunft beginnt bei uns.Bewerben Sie sich jetzt!

Ausbildung bei der Volksbank

Volksbank Remscheid-Solingen eG, z.H. Frau Renate Cronrath, Tenter Weg 1- 3, 42897 Remscheid

BWV_Festschrift_Umschlag_neu 26.10.2006 17:58 Uhr Seite 1