Cardiopulmonale Reanimation im Sanitätsdienst © Simon Damböck99 Neuversion 02/2003 V3.1.

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Cardiopulmonale Reanimation im Sanitätsdienst

© Simon Damböck’99Neuversion 02/2003 V3.1

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Vorbereitungsphase

Absprache bei Dienstbeginn

Wer macht was?

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CPR - Indikation

Allgemeine Zeichen des Kreislaufstillstandes Zyanose, Blässe, Atonie

Bewußtlosigkeit Atemstillstand Pulslosigkeit

Puls ƒ<30/min bzw. ƒ<60/min

Beidseitig 5 Sekunden fühlen!

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Keine CPR

Eigenschutz nicht gewährleistet sichere Todeszeichen Großschadensereignis

mit Patienten höherer Priorität Arzt stellt den Tod fest

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Eigenschutz - Gefahren

Strom Fahrzeuge Züge Gifte (v.a. Gase, z.B. CO) Waffen (z.B. Geiselnahme) ...

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Sichere Todeszeichen

Mit dem Leben nicht vereinbare Umstände– z.B. Dekapitation

eindeutige Verwesungszeichen (Autolyse)– Fäulniserscheinungen– starker Leichengeruch

Totenstarre (Rigor mortis)– Eintritt ca. 5-6h post mortem– Lösung nach 48-90h post mortem– Abhängig vom ATP-Spiegel

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Frühzeitige Notarzt-Alarmierung (AHA: „phone first“)

Patient BEWUßTLOS

Lotse bereitstellen

Tonruf

IEL

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Beatmungsbereitschaft(durch Helfer 2)

(Helfer 1: Diagnostischer Block)

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Sauerstoffkonzentration

Mund/Nase 17% Beutel 21% Beutel + 15l O2/min 35% Beutel + 15l O2/min

+ Reservoir 90% Beutel + Demand 97%

Bild

: A

NR

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Beatmungsvolumen mit O2

AZV 400-600ml(Beatmungsbeutel: 800 - 1200 ml)

Quelle: Kern, A. Geringeres Beatmungsvolumen bei Erwachsenen. Interne Veröffentlichung. München: BRK, 1999.

FiO2 < 0,4

(Klasse IIa)

Tidalvolumen 700 - 1.000 ml

(10 ml/kg KG)

Inspirationszeit

2 Sekunden

FiO2 > 0,4

(Klasse IIb)

Tidalvolumen 400 - 600 ml

(6 - 7 ml/kg KG)

Inspirationszeit

1-2 Sekunden

Aber:

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Absaugbereitschaft(durch Helfer 2)

(Helfer 1: Diagnostischer Block)

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4 Formen des Kreislaufstillstands Kammerflimmern (VF)* pulslose ventrikuläre Tachykardie

(pvT)* pulslose elektrische Aktivität (peA) Asystolie (ggf. Cross – Check)

* Defibrillation!

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Kammerflimmern (VF)

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pulslose ventrikuläre Tachykardie

Sonderform Tordsade des Pointes (TdP) häufig mit Puls!

(p)vT alias Kammerflattern

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pulslose elektrische Aktivität

Beispiel: sterbendes Herz

peA alias EMD elektro-mechanische Dissoziationalias elektro-mechanische Entkoppelung

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Frühdefi-Einsatz

Anweisungen des FD-Personals unbedingt Folge leisten

Eigenschutz! Besonderheiten

– Algorithmus– modifizierter 30:2 Rhythmus– vorgehen geräteabhängig– vorgehen fallabhängig

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Material-Management

H1

H2 (H3)

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Guedel-Tubus: Gefahren

Vagusstimulation– Vomitus– Bradykardie– Asystolie

bei Kindern wird grundsätzlich kein Guedel-Tubus gelegt– CAVE: Laryngospasmus– bei Fremdkörperaspiration erwägen

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Erfolgskontrolle

Puls bei Kompression tastbar Rückkehren Hautfarbe Pupillen werden enger RR > 70 mmHg

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Kinder - CPR > 8 Jahre 15 : 2 < 8 Jahre bis Säugling 5 : 1 Neugeborenes 3 : 1 < 8 Jahre wenn alleine, zunächst 1min CPR,

dann Notruf („phone fast“ AHA-Empfehlung)

Herzmassage ƒ– Säugling min. 120– Kleinkind min. 100– Schulkind min. 80

ACLS– 0,01 mg Adrenalin/kgKG– 0,02 Atropin/kgKG– Defibrillation 2-4 Joule/kgKG

primär respiratorische Notfallursachen

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Babybeutel

1 Jahr : 1 Finger = 5 mbar möglichst Baker-Maske verwenden

(Totraum!)

Babybeutel bis 20kgKG (~4-5 Jahre)– Fassungsvolumen 650ml– max. Kompressionsvolumen 300ml

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Vorbereitung ACLS (ohne Zugang)

EKG u. Defibrillator einsatzklar– Elektroden anschließen– Paddels bestreichen

Intubation Suprarenin® (Adrenalin) für e.b. Appl. Zugang/Infusion

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Vorbereitung Intubation

Bild

: A

NR

Cuff testen !

(nach Intubation Erw.:5 Rhythmus möglich) (ANR)

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Umrechnung Tubengrößen

Darstellung: ehem. Beschaffungsstelle des BRK

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Epigastrium Epigastrium rechte Lunge

Epigastrium rechte Lunge linke Lunge

Auskultation

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2

Epigastrium rechte Lunge linke Lunge

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Suprarenin® für e.b.-Applikation

20ml Spritze– 3ml Suprarenin®

– 7ml NaCl– 10ml Luft

während Applikation keine Herzmassage

hygienisches Arbeiten (Katheter) Hyperventilation nach Verabreichung anschließend 10 Zyklen HLW

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Vorbereitung ACLS (mit Zugang)

EKG u. Defibrillator einsatzklar– Elektroden anschließen– Paddels bestreichen

Suprarenin® (Adrenalin) 10ml pur Intubation

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Bei CPR nicht...

PEEP-Beatmung unblutiger Aderlaß Cardio-Pump (AHA III)

Alupent (AHA III)

Natriumbicarbonat

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typische Fehler

unkorrekter Druckpunkt ungleichmäßige Be- und Entlastung mangelhafte Entlastung falsche Drucktiefe ( 4-5cm) inkorrekte Frequenz (ƒ 80 -100/min) mangelnde/zu heftige Überstreckung undichtes Aufsetzen der Maske falsches Beatmungsvolumen (zu hoch!) Brustkorbhebung bei Beatmung?

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CPR-Komplikationen: Ursachen Bei 2/3 aller Reanimationen treten

Komplikationen auf– medizinische Komplikationen (44%)– organisatorische Probleme (24%)– technische Gerätemängel (22%)

n = 204 Quelle: Schneider, K. Complications during out-of-hospital resuciation and their

influence on the prehospital development. München: ANR, 199.

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Medizinische Komplikationen

Rippenserienfraktur erschwerte Intubation Aspiration (56% der med. Kompl. = 25% aller Reanimationen)

71%

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Organisatorische Probleme

verzögerte RD-Alarmierung ungenaue Ortsangabe fehlende NAW-Einsatzmöglichkeit

75%

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Technische Gerätemängel

Mängel an Beatmungsmitteln– Beatmungsbeutel– Beatmungsmaske– Tubus– Ausfall Beatmungsgerät

mangelhafte Akku-Ladung (EKG)

ungenügende Ausrüstung55%

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Schlußfolgerungen

Probleme vorwiegend medizinischer Art– zu hoher Beatmungsdruck (Aspiration)– mangelhafte Erstversorgung– mangelhafte Geräteüberprüfung– Mängel im Alarmierungssystem

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Optimaler Therapieerfolg

< 4 min Basismaßnahmen (BLS) < 8 min Defibrillation < 10-14 min erw. Maßnahmen (ACLS)

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Problemlösung Beatmung

Maske / Beutel? Maske neu aufsetzen Fremdkörper? Lockere Prothese? Esmarch – Handgriff (Jaw-Trust) Repositionierung Kopf Doppelter C-Griff Pharyngealtubus einführen

Guedeltubus Wendeltubus

laryngoskopische Inspektion - FK?ggf. Heimlich-Manöver (ultima ratio)

endotracheale Intubation großlumige Punktion Trachea

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Wichtige Änderungen:

Ein- und Zweihelfermethode 2:15 ! Erhaltung MAP = Erhaltung Zentral – Perfusion

AZV Beatmung ohne O2 > 500ml !

Aufspaltung diagnostischer Block: wieder 2 x Beatmung vor Pulskontrolle!

Druckpunktaufsuchen mit der Fingerregel nicht mehr notwendig! ( untere Sternumhälfte)

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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