Cartoonmuseum Basel · uns auf die beinahe vergessene Kata strophe von 1915 aufmerksam: Eine La...

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Cartoonmuseum Basel Jahresbericht 2014 1 Facts 2014 24 Das Ausstellungsjahr 2014 57 Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co. 810 Die Welt nach Plonk & Replonk. Special: Ansichten von Basel 1113 Going West! Der Blick des Comics gen Westen 1416 Joost Swarte. Zeichner und Gestalter 1718 Kunstvermittlung 2014 19 Veranstaltungen und Projekte Alles claire? Tatonka der Bison, Amik der Biber und Pahin das Stachelschwein Wer kennt den Westen am besten? Weitere Aktivitäten 2024 Sammlung Karikaturen & Cartoons 25 Cartoon Circle 26 Jahresrechnung 2014 2728 Team Cartoonmuseum Basel 2014 und Partner

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Cartoonmuseum Basel Jahresbericht 2014

1 Facts 2014

2—4 Das Ausstellungsjahr 2014 5—7 Die Abenteuer der Ligne claire.

Der Fall Herr G. & Co. 8—10 Die Welt nach Plonk & Replonk.

Special: Ansichten von Basel 11—13 Going West!

Der Blick des Comics gen Westen 14—16 Joost Swarte.

Zeichner und Gestalter

17—18 Kunstvermittlung 2014

19 Veranstaltungen und Projekte Alles claire? Tatonka der Bison, Amik der Biber und Pahin das Stachelschwein Wer kennt den Westen am besten? Weitere Aktivitäten

20—24 Sammlung Karikaturen & Cartoons 25 Cartoon Circle 26 Jahresrechnung 2014 27—28 Team Cartoonmuseum Basel 2014 und Partner

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Postkarten statt Mail Als Plonk & Replonk für die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel zur Stadt­geschichte recherchierten, machten sie uns auf die beinahe vergessene Kata­strophe von 1915 aufmerksam: Eine La­dung Schwämme kippte in den Rhein und trocknete diesen vollständig aus. Dieses Sujet und viele weitere humoris­tisch betrachtete Situationen hingen in einem speziellen Kabinett und fin­ den sich nun als Postkarten in unserem Museumsshop. Im Ausstellungsjahr 2014 gingen 3973 Plonk & Replonk­Post­karten über unsere Ladentheke – was fast einen Drittel aller verkauften Post­kar ten ausmacht. Kultcartoonist in Basel Der weltbekannte Zeichner und Under­groundkünstler Robert Crumb besuchte mit seiner Frau, der Künstlerin Aline Crumb Kominsky, das Cartoonmuseum Basel. Anlässlich des Basler Gässli Film Festival wurde im Stadtkino das Film­porträt « Crumb » von Regisseur Terry Zwigoff gezeigt, das zudem mit einer Diskussion mit den Künstlern und dem Regisseur abgerundet wurde.

Ausserordentlich viele Besucher Im Jahr 2014 erreichten wir mit unseren Besucherzahlen beinahe die 20 000 er­Grenze. 19 048 Eintritte wurden verbucht und 142 Führungen und Workshops fanden statt. Ein ganz besonderer Gast war der Kultkünstler Joost Swarte, der anlässlich der Vernissage seiner Aus­stellung bei uns verweilte. Confiserie Beschle zu Gast Die Sonntagsführungen zur Ausstellung über Plonk & Replonk beinhalteten eine besondere Gaumenfreude. Die Zu­sammenarbeit mit der Confiserie Be­schle ermöglichte uns, Tee und Gebäck zu offerieren und an ausgewählten Sonn tagen unsere Bibliothek in ein Café zu verwandeln.

Die Ausstellungen des Cartoon­museum Basel für zu Hause Die beliebtesten Bücher aus unserem Shop stammen aus unserer Eigen pro­duktion. Die Broschüre zur Ligne claire wurde besonders gut verkauft – gefolgt vom umfangreichen Aus stellungs katalog zur Ausstellung « Going West ».

Facts 2014

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2014 war ein bemerkenswertes Jahr für das Cartoonmuseum Basel. Klassiker, Entdeckungen und Raritäten: Vier Aus­stellungen, drei Publikationen, ein ver tiefendes Vermittlungsangebot und Besuche von prägenden Zeichnern wie Robert Crumb oder Joost Swarte boten Gelegenheit, der Vielfalt, der Lebendig ­ keit und der Experimentierlust der neun­ten Kunst im Original zu begegnen. Den Auftakt machte die klare Linien­führung von Hergé und seinen Zeit­genossen. Der berühmte, so prägnante wie prägende Zeichenstil des Meisters mit seinen präzisen Konturen und den flächigen, einfarbigen Kolorierungen ist bis heute Inspirationsquelle und Mass ­ stab für Comiczeichner auf der ganzen Welt. Mit Originalzeichnungen von 50 Künstlern erzählte « Der Fall Herr G. Die Abenteuer der Ligne claire » die faszinierende Geschichte dieses Stils, der wie kein anderer für die Essenz des Comics steht – und sich auch heute noch permanent neu erfindet. Aus dem Hier und Heute kommen die absurden Cartooncollagen im Stil hand­

kolorierter Postkarten und die mit skur­rilem Humor komponierten Objekte der Künstlerbrüder Plonk & Replonk aus La Chaux­de­Fonds. « Die Welt nach Plonk & Replonk » kratzte mit ihren mit Hintersinn und Wortspielereien gespick­ten, verfremdeten Postkarten mächtig an der Politur erhabener Gipfel, nobler Teppichetagen, stolzer Militärs, ordentli­cher Kleinbürger und alter Klischees der Schweiz. Das Cartoonmuseum Basel würdigte das im französischsprachigen Raum sehr erfolgreiche Bruderpaar erstmals auf der deutschsprachigen Seite des « Röstigrabens » mit einer grossen Werkschau. Speziell für Basel kreierten Plonk & Replonk zudem ein Kabinett mit einer Serie von Arbeiten zu den Be­sonderheiten unserer Stadt. Danach schaute das Cartoonmuseum Basel gegen Westen: « Going West. Der Blick des Comics gen Westen » zeich­nete die bleihaltige Geschichte und die Entwicklung des US­amerikanischen und europäischen Westerncomics nach. Über 100 Jahre Comicgeschichte erlaub­ten einen faszinierenden Blick auf die Evolution der Zeichnungstechniken und

Das Ausstellungsjahr 2014

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Stile und thematisierten die wechselnde Wahrnehmung und Wertung der Land­nahme des amerikanischen Westens. Ein Ausstellungsteil fokussierte auf den renommierten Schweizer Zeichner Derib ( Claude de Ribaupierre ), der sich in seinem umfangreichen Werk einfühl­sam und differenziert mit der Natur Nordamerikas und mit dem Aufeinander­treffen von Indianern und Einwanderern auseinandersetzt. Die Ausstellung mit 100 originalen Zeichnungen, Publikatio­nen und Objekten ging zurück bis zu den US­amerikanischen Anfängen der 1920 er­Jahre und endete mit reifen Spätwestern und auf Erwachsene zu­geschnittenen Autorencomics. « Joost Swarte. Zeichner und Gestalter » würdigte den international renommierten niederländischen Zeichner und Designer, einen der wichtigsten Cartoonisten der Gegenwart. Er ist zugleich Namens­geber und Erneuerer des Comicstils Ligne claire und hat ein äusserst facetten­reiches Werk vorzuweisen. Seine unbän­dige Lust am Gestalten und Fabulieren fängt zwar meistens mit einer Zeichnung an, hört aber oft nicht damit auf. Neben

Comics, Illustrationen und Plakaten ent­stehen Glasfenster, Schriften, Objekte, Brillen, Möbel oder Architektur. Höhe­punkt der umfassenden Werkschau des experimentierfreudigen Künstlers im Cartoonmuseum Basel waren seine Originalzeichnungen für das etablierte US­amerikanische Magazin « The New Yorker ». In der im engen Austausch mit Joost Swarte entstandenen Ausstellung waren ausschliesslich Originalzeich­nungen und zahlreiche Objekte aus allen Schaffensphasen des Künstlers zu sehen. Damit die Ausstellungen nachklingen und mit nach Hause genommen werden können, hat das Cartoonmuseum Basel in diesem Jahr drei Publikationen ver­öffentlicht und mehrere Veranstaltungen angeboten. Nachfolgend ein Streiflicht auf einige besonders beliebte und rege besuchte Anlässe. Gespräche mit Gästen wie etwa Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius am Seminar für Kultur wissen­schaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel, Hubertus Adam, Direktor Architekturmuseum Basel, Heidrun Loeb, Leiterin NONAM ( Nord­amerika Native Museum ) in Zürich,

Das Ausstellungsjahr 2014

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und anderen erlaubten es, Themen um die Ausstellungen auf spannende Art zu vertiefen. Auch die Sommerwork ­ shops in unserem temporären Animati­onsfilmstudio, die Signierstunde mit Derib sowie unsere Programme für Schul­klassen und Mittagsführungen fanden viele Interessierte. Ein Highlight war der Besuch des weltbekannten Zeichners und Undergroundkünstlers Robert Crumb, der mit seiner Frau, der Künstlerin Aline Kominsky Crumb, das Cartoonmuseum Basel anlässlich des Basler Gässli Film Festival besuchte, an dem in Zusammen­arbeit mit dem Cartoonmuseum Basel das eindrückliche Filmporträt « Crumb » von Regisseur Terry Zwigoff im Stadt­kino gezeigt wurde. Neben unseren Aktivitäten fürs Publi­kum passierte zudem viel hinter den Kulissen: Das Cartoonmuseum Basel durfte mehrere grosse Schenkungen in seine Sammlung aufnehmen. Museumsleiterin Anette Gehrig war auch ausserhalb der Museumsräume tätig, bei Jurys wie beispielsweise für die Ver­gabe des Deutschschweizer Comic­

preises, mit Vorträgen am Internationalen Festival für Animationsfilm Fantoche und am Musée Tomi Ungerer, Centre Inter national de l’Illustration, Strassburg. Zu den Aktivitäten des Berichtsjahrs hat der neu gegründete Cartoon Circle mit seiner Unterstützung beigetragen – herzlichen Dank dafür und überhaupt für die Beiträge und das Interesse aller Spon­soren und Beteiligten. Ihre Anette Gehrig, Leiterin und Kuratorin Cartoonmuseum Basel

Das Ausstellungsjahr 2014

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Um Irritationen von vorn­herein auszuschliessen: Dieser «Herr G.» im Aus­stellungstitel ist niemand anderes als Hergé, natür­lich – aus «Copyrightgrün­den», wie Kuratorin Anette Gehrig verrät. Seine Figu­ren Tim und Struppi ge­hören längst zur Allgemein­bildung. Was die Aben ­ teuer des schlauen Repor­ters und seines treuen Begleiters künstlerisch so bedeutsam macht, stellt die Ausstellung gleich zu Beginn klar.ensuite – kulturmagazin, 5.11.2013

Une ligne en forme d’œuf pour la tête, deux points pour les yeux, quelques traits… le portrait est re ­ connaissable entre tous, c’est celui de Tintin réalisé par Hérgé, son créateur.Alexandre Hof, Le Quotidien Jurassien, 15.2.2014

Die Ausstellung «Die Aben­teuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co.» zeigt, inwieweit die Kunstkonzep­tionen, die der asiatische Farbholzschnitzer wie auch die Weimarer Design­Hochschule vertreten, die Entwicklung des mo­dernen Comics beein­ flusst haben.Claudia Reicheter, Südwest Presse, 26.2.2014

Heureusement que nos amis suisses sont là pour honorer, dans sa globalité et dans de beaux espaces, notre chère klare lijn!Klarelijninternational.midiblogs.com, 16.10.2013

Das Plakat lädt ein zur Entdeckung: Zwei als Chinesen verkleidete Euro­päer werden in einer scheinbar chinesischen Strasse von einer Vielzahl bekannter Comicfiguren verfolgt.Franz Metzger, www.taz.de, 18.2.2014

Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co. 26.10.2013 — 9.3.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch

«Eine ganz tolle Ausstellung. Hat viel Spass gemacht.»Aus dem Gästebuch

«Thank you very much. The museum is amazing!»Aus dem Gästebuch

7 / 28Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co. 26.10.2013 — 9.3.2014

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9 / 28Die Welt nach Plonk & Replonk Special: Ansichten von Basel 22.3.–22.6.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch

Après avoir réécrit à leur manière l’histoire du Château de Gruyères en 2013, Plonk & Replonk se voient offrir leur premi­ère grande exposition en Suisse alémanique par le Cartoonmuseum de Bâle. […] En réunissant 120 œuvres, l’exposition du Cartoonmuseum offre un aperçu des nombreuses facettes du travail artistique de Plonk & Replonk, ag rémenté d’une réflexion sur les icônes suisses à travers d’œuvres plastiques telles que les chaussures de Rousseau ou les lunettes du Corbusier.René Carmen, Accrochages, 2014

Nach Le Corbusier sind sie sozusagen die bekanntes ­ ten Köpfe von La Chaux­de­ Fonds. Witziger als der Architekt sind Plonk & Replonk allemal. Jetzt sind ihre Machwerke im Cartoonmuseum Basel zu sehen.Clara Gauthey, Bieler Tagblatt, 26.3.2014

Sillonner cette expo, c’est entendre éclater, ici et là, de grands rires. S’ils ne re spectent rien, Plonk & Replonk sont d’abord d’authentiques humoristes.Pierre­Louis Cereja, Alsace voir, 2014

Die beiden Künstler aus der ehemaligen Uhrmacher­ Hochburg ticken ein biss­chen anders, ihr Humor ist Schweiz­untypisch zwi­schen schwarz und absurd daheim. […] Diese nostal­gisch­fiktiven, herrlich absurden Collagen genies­sen im Welschland und in Frankreich Kultstatus, sind regelmässig in Ma­gazinen und Zeitungen zu finden.Anita Lehmeier, SI­Style, 23.3.2014

Das alles ist eine schrullige, moderne Form des Dada­ismus. Die fröhlichen Anarchisten aus dem Jura spotten über verholzte Werte, Normen und Ritua­le der Gesellschaft, und sie sind sich auch nicht zu schade, sich selber und ihre Arbeit auf die Schippe zu nehmen. Das tun sie mit viel Witz, aber niemals bösartig.Alois Feusi, NZZ, 6.5.2014

«Wunderbar, wit-zig, tiefgründig sowohl bildnerisch wie inhaltlich. Ich bin begeistert!»Aus dem Gästebuch

«Félicitation pour cette expo Plonk & Replonk qui m’a fait beaucoup rire et m’inspire(ra) dans mon travail du collage, merci et bonne route aux Replonk’s et au team du Cartoon-museum!»Aus dem Gästebuch

10 / 28Die Welt nach Plonk & Replonk Special: Ansichten von Basel 22.3.–22.6.2014

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Schiessereien, Raufereien und Angriffe durch In ­ di aner waren an der Tages­ordnung zur Zeit der Besiedlung Nordameri­ kas. Klar? Nicht ganz. […] Alexander Braun, der Kunsthistoriker und Co­Kurator der Ausstellung «Going West» im Cartoon­museum Basel und die Museumleiterin Anette Gehrig liefern in einer spektakulären Schau eine Kulturgeschichte dieses Klischees in Bildern.Regula Freuler, NZZ am Sonntag, 6.7.2014

[…] die aktuelle Ausstel­lung [zeigt] über 100 Origi­nalzeichnungen rund um das Thema Western und trumpft mit einigen Klassi­kern auf, wie die Werke von «Luky Luke»­Zeichner Morris, «Tim und Struppi»­Erfinder Hergé oder des renommierten Schweizer Zeichners Derib, der die Kinderserie «Yakari» geschaffen hat.Nadine Stutz, Panorama Blog Raiffeisen, 9.10.2014

Den Blick des Comics gen Westen dokumentiert derzeit das Cartoon ­ mu seum Basel mit einer breiten Ausstellung über 100 Jahre Western­Comics. Irene Widmer, Luzerner Zeitung 23.7.2014

Die Ausstellung, die bis zum 2. November offen ist, bietet nicht nur einen Überblick über die Evolu­tion der Comic­Techni­ ken, sondern auch über jene der Wahrnehmungen der Western­Saga. Sie ist für ein breites Publikum konzipiert; der Teil über den Schweizer Zeichner Derib etwa ist speziell auf Kinder ausgerichtet.Samuel Hufschmid, 20 Minuten, 3.7.2014

Going West! Der Blick des Comics gen Westen 4.7.–2.11.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch

«Fantastic to see originals of Winsor McCay & Jean Giraud. Keep up the good work.»Aus dem Gästebuch

«Es hat mir sehr gut gefallen. Der Wettbewerb war schwierig, aber toll.»Aus dem Gästebuch

«I liked the Mickey Mouse Film. It was a good way to see a film from the past while being entertained.»Aus dem Gästebuch

13 / 28Going West! Der Blick des Comics gen Westen 4.7.–2.11.2014

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15 / 28Joost Swarte. Zeichner und Gestalter 15.11.2014–22.2.2015 Medienecho / Aus dem Gästebuch

In allem, was Swarte tut, be sticht er durch Stil und Eleganz, durch Exaktheit und Lässigkeit, Strenge und Witz, Klugheit und Tiefe. Und jede Zeichnung, jedes Objekt ist so gestaltet, dass es eine Geschichte er ­ zählt. Die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel, die die Kuratorin Anette Gehrig in enger Zusam­menarbeit mit Joost Swarte konzipiert hat, konfron­tiert und verknüpft alle die­ se Facetten. Das Resultat ist ein unterhaltsamer und immer wieder verblüffen­der Rundgang durch einen aufgeräumten und eben­ so vielgestaltigen wie stil­prägenden Kosmos.c.g., NZZ, 14.2.2015

In Swartes Comics waren Gebäude, Strassen und Innenräume immer mehr als Kulisse. So war es nur logisch, dass der Tausend­sassa irgendwann auch Häuser im Stil von Art déco, Bauhaus und De Stijl zu bauen begann.Martin Halter, Der Bund, 30.12.2014

Die Ausstellung im Cartoon musem widmet sich neben dem Comi­czeichner auch dem Ar­chitekten und Gestalter Swarte. «Alles beginnt mit einer Zeichnung, aber es endet nicht unbedingt in diesem Medium», sagt Kuratorin Anette Gehrig.Jasmin Schraner, Basellandschaftliche Zeitung, 14.11.2014

Mit Joost Swarte stellt das Museum einen Star nicht nur der Amster­ damer Szene aus: Der viel fliegende und omniprä ­sente Holländer zeichnet – bei Cartoonisten eine Art Ritterschlag – für den New Yorker.Hans­Dieter Franz, Badische Zeitung, 27.1.2015

Joost Swarte sieht genauso aus, wie ein Comiczeich­ ner auszusehen hat: wie eine Comicfigur. Der grosse Mann mit der Hornbrille und den wachen Augen unter dichten Brauen könn­te direkt aus einem der Comics in der Bibliothek des Cartoonmuseums entsprungen sein.Naomi Gregoris, TagesWoche, 14.11.2014

«Köstlich, die Ideen, die klaren Linien und Farben! Ich habe es sehr genossen!»Aus dem Gästebuch

«Hey Joost!. I loved your show»Aus dem Gästebuch

«Mijn grote com-plimenten! Werke-lijk fantastisch.»Aus dem Gästebuch

16 / 28Joost Swarte. Zeichner und Gestalter 15.11.2014–22.2.2015

17 / 28Kunstvermittlung 2014

Für den weltbekannten Zeichner Joost Swarte ist der Zeichenstift eine Ver­ längerung seines Denkapparates: «Zeich­ nen ist Denken», sagt er. Das ist auch das Motto des Cartoonmuseums Basel. Neben der Ausstellung können unsere Besucher in Führungen und Workshops noch mehr über die Themen erfahren oder grad selber zum Stift greifen. Ein Highlight waren unsere Ausstellungsbe­gleiter und sogar ein Ausstellungsteil für das junge Publikum – bei «Going West». In den Workshops wurde die klare Linien­führung der Ligne claire geübt, Postkar­ten im Collagenstil von Plonk & Replonk entworfen, ein Westerndaumenkino ge­staltet oder ein Fanzine, ein erstes Comic­heft, erstellt. Familien, Schulklassen, Firmen und weitere interessierte Personen machten rege vom Angebot Gebrauch. Auch die Führungen waren sehr beliebt – sei es an den öffentlichen Sonntags­führungen oder an privat gebuchten An­lässen, mit oder ohne Apéro. Für unsere mittwoch­matinees konnten wir spannende Gäste gewinnen. Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius am

Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel, stöberte in der Ausstellung und der Welt des Künstlerduos Plonk & Replonk; die Ethnologin Heidi Loeb, Lei terin NONAM (Nordamerika Native Mu seum) Zürich, erzählte in einem Gespräch mit Anette Gehrig von Träu­men und Albträumen im Wilden Westen und mit Hubertus Adam, Direktor Schweizerisches Architekturmuseum, Basel, stand die Architektur von Joost Swarte im Mittelpunkt. Besonders gerne haben wir die Künst le­rinnen und Künstler im Museum be­grüsst, die eine Veranstaltung mit uns durchführten. Christophe Badoux leitete einen Workshop, Derib kam zu einer Signierstunde und Lika Nüssli zeichnete die freien Wünsche der Besuchenden.

18 / 28Kunstvermittlung 2014

19 / 28Veranstaltungen und Projekte ( Auswahl )

Alles claire? An der Museumsnacht 2014 regierte im Cartoonmuseum die Ligne claire, der legendäre Stil von Hergé, Schöpfer von Tim und Struppi. Es waren acht herr ­ liche nächtliche Stunden für grosse und kleine Liebhaber von Abenteuer, Slap­stick und Humor. Hunderttausend Höllenhunde, Hagel und Granaten! Tatonka der Bison, Amik der Biber und Pahin das Stachelschwein Im Sommerworkshop mit der Künstlerin Julia Tabakhova konnten Kinder und Erwachsene selbst zu Geschichtenerzäh­lern werden. Eine Figur aus der india ­nischen Mythologie wurde in einem Stop­ Motion­Trickfilm zum Leben erweckt. Wer kennt den Westen am besten? Im Wild­West­Test konnten grosse und kleine Kinder mithilfe eines von der Illustratorin Evelyn Trutmann gestalteten und vom Cartoonmuseum konzipier­ ten Büchleins den indianischen Symbo­ len in der Ausstellung folgen und Fra­ gen beantworten. War das Lösungswort richtig, gab es an der Kasse ein kleines Geschenk.

Weitere Aktivitäten Museumsleiterin Anette Gehrig hatte Einsitz in Jurys, wurde für Referate ein­geladen und nahm an Gesprächsrun­ den teil. Hier einige Beispiele: Jurymitglied beim zum ersten Mal vergebenen und von fünf Deutschschweizer Städten finan­zierten Comicstipendium, das am Fumetto in Luzern vergeben wurde. Das Fantoche, das Internationale Festival für Animationsfilm, Baden, lud zu einem Vortrag über das Thema Comic und Krieg, das Strassburger Festival Strass­bull veranstaltete eine Gesprächsrunde über das Schweizer Comicschaffen und am Internationalen Comic­Salon Er­langen präsentierte das Cartoonmu ­ seum Basel sein Museums­ und Ausstel­lungskonzept.

20 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons

Neben der Ausstellungstätigkeit hat das Cartoonmuseum Basel im Berichtsjahr viele neue Schenkungen und Ankäufe in seine Sammlung aufgenommen. Die Fa­milie des in Basel geborenen Cartoonisten Haëm (Hans Meury) brachte den gesam­ten umfangreichen Nachlass von Original­zeichnungen in die Sammlung Karika­ turen & Cartoons ein. Theo Ballmer junior, der Sohn des international bekannten gleichnamigen Grafikers und Bauhausschü ­ lers, gab die Daumier­Sammlung seines Vaters in die Sammlung Karikaturen & Cartoons. Herr Balduin Landolt schenkte dem Cartoon museum Basel nahezu 100 Originalzeitungsseiten der Serie Little Nemo des weltberühmten Comicpioniers Winsor McCay. Nicht namentlich genannt werden wollen zudem viele Personen, die uns ihre Bücher und Einzelzeichnungen für die Bibliothek und die Sammlung an­vertrauten. Die Zusammenarbeit mit In sti ­ tutionen und der Austausch von Leihga­ben ist unverzichtbar für die Samm lungs­ und Ausstellungsarbeit. Das Centre BD de la Ville de Lausanne und das Cartoon­museum Basel unterstützen sich gegen­seitig in der Sammlungstätigkeit, zum Bei­spiel mit dem Austausch von Büchern.

Ankauf von Zeichnerinnen und Zeichnern Chris Ware Jimmy Corrigan, «Der klügste Junge der Welt», 3 Originalzeichnungen

21 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons

22 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons

23 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons

24 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons

25 / 28Cartoon Circle

Seit 2013 haben Sie die Möglichkeit, durch eine Mitgliedschaft im Cartoon Circle unsere Ausstellungsprojekte und unsere Sammlungstätigkeit aktiv zu unterstützen. Wir freuen uns, dass wir den Kreis im Jahr 2014 um einige Personen erweitern konnten. Wir danken den Mitgliedern für ihre treue Unterstützung

Mitglieder: David Basler, Marianne und Marcel Bertsch Junger, Daniel Bosshart, Suzanne und Sebastian Burckhardt, Sophie M. Burckhardt Furrer, Harm den Boer, Rolf Fehlbaum, Mario Felix, Hans Jörg Gallusser, Hans Peter Gisiger, Esther und Christoph Hagenbach, Philippe Hollenstein, Christina Jeanneret, Joël Jouan, Bettina und Lucas Koechlin, Carlo Kuster, Catherine und Thimothy Nissen, Samuel R. Paul, Philip Schwindl, Wolfgang Max Studer, Claudia Suter und George Contonmichalos, Pierre und Andrea Thomé, Evelyn Trutmann, Marlis Wildi, Fränzi und Hans Peter Zitzer Für einen einmaligen Unterstützungsbeitrag danken wir : Beat Ellenberger, Gelzer­Stiftung, Otto Lüthi, Karliso Neff, Liliane und Martin Nüesch, Prof. Dr. Med. Ernst Wilhelm Radü, Ruth Sternlicht, Evelyn Streiff

Kategorien Mitgliedschaft Cartoon Circle : Solo : 100.—/Jahr Duo/Familie: 180.—/Jahr Firma: 500.—/Jahr Als Mitglied haben Sie ein Jahr freien Eintritt zu allen Ausstellungen und in die Bibliothek. Wir laden Sie zu unseren Vernissagen und exklusiven Previews ein. Sie erhalten unseren Jahresbericht und alle Informationen über unsere Veran­staltungen.

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Museumsbetriebsaufwand

Personalaufwand — 269 600

Raumaufwand, Unterhalt, Miete Lager — 93 800

Verwaltungsaufwand — 30 260

Allgemeine Museumsaufwände und Versicherungen, Sicherheit — 51 800

Vermittlung, Marketing — 100 300

Aufwand Projekte

Handelswaren Shop — 44 200

Aufwand für Sammlung — 27 900

Aufwand für Bibliothek — 1400

Produktionsaufwand Ausstellung & Publikationen — 146 200

Total — 765 460

Beitrag aus dem Vermögensertrag der Stiftung «Sammlung Karikaturen & Cartoons»

Beitrag 2014 360 000

Erträge

Eintritte, Führungen, Anlässe 110 300

Verkäufe Shop 71 460

Sponsorenbeiträge, Förder-Stiftungen 223 700

Total 765 460

Jahresrechnung 2014

27 / 28Wir danken unseren Partnern

Wir danken unseren Partnern

Vielen Dank für die Unterstützung

Groenlandbasel, Dorothea Weishaupt, Basel Evelyn Trutmann Illustration, Basel Grafik Dominique Berrel, Basel Hauser Schwarz. Visual Communication, Graphic Design, Basel Derek Li Wan Po, Photography, Basel Creaplot AG, Münchenstein Westquai­Schreinerei, Basel Jürgen Schmid, Technik Ausstellung, Basel Joel Jouan, Maler, Basel Dominik Keller, Foto Lighting, Basel

Stiftungsrat

Lilli Strassmann, Präsidentin des Stiftungsrates Angela Heimberg, Leiterin Comix Shop, Basel Beat von Wartburg, (bis 31.10.2014) Nathalie Unternährer, Leiter(in) Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung (ab 1.11.2014) Roland Wetzel, Direktor Tinguely Museum, Basel

Staatsarchiv Basel­Stadt Confiserie Beschle AG

28 / 28Team Cartoonmuseum Basel 2014

Leiterin/Kuratorin Anette Gehrig, 90 % Assistenz Zamira Angst, 70% (ab 1.9.2014) Nadja Venetz, 70% (bis 30.6.2014) Verantwortliche Empfang/Shop Samantha Bersano, 40 % Zivildienstleistende Samuel Ammann Dominique Berrel Rodrigo Hänggi Etienne Mory Empfang und Shop ( Teilzeit ) Monika Kilchherr (freiwillige Mitarbeit) Bettina Koechlin Eva Niklaus Francesca Petrarca Nicolas Sourvinos ( ab 1.11.2014 ) Christine Weber

Kunstvermittlung ( Freie Mitarbeit ) Alessia Conidi Naomi Gregoris ( bis 31.10.2014 ) Martina Gmür Julia Tabakhova Judith Schifferle Wir danken ganz besonders Frau Monica Kilchherr, die das Cartoonmuseum Basel als freiwillige Mitarbeiterin unterstützt. Grafik ( extern ): Groenlandbasel Fotografie ( extern ): Derek Li Wan Po Text und Redaktion: Anette Gehrig, Zamira Angst