Castle Magazine issue 11

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Castle Magazine is a labour-of-love e-zine focusing on the worlds of illustration, art and design. Based in Germany and published periodically since 2005, in addition to presenting artists, “Castle“ contains interviews, articles and reports about the latest trends, exhibitions, design-contests, art-fairs, conventions etc.

Transcript of Castle Magazine issue 11

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Hallo Freunde. Schon ist es wieder soweit und eine formatsprengende Ausgabe unseres bunten Magazins geht an den Start!Freut euch auf über 100 Seiten heisses Material aus dem Kunst/Illustrations/Design Gewerbe. Wer castlemagazinezum ersten mal durchklickt sei hiermit ganz herzlich in unserer Welt der kreativen Ergüsse willkommen geheissen -Für alle die uns schon länger im Netz verfolgen gibt es die gewohnt hohe Qualität und ganz bestimmt die eine oder andereInspiration.

Und jetzt viel Spass beim Durchblättern undwillkommen im castlemagazine!

Hello friends. As time goes by we once again created another stunning issue of castlemagazine for you!Get amused by over 100 pages filled with hot stuff from the art/illustration/design business.Those who click on castle for the first time - we proudly like to welcome you to our creative castleworld.Others who know us already for a time can be sure to find the common castlemagazine quality andshould have their inspiration for sure.

Now go on reading an viewing,welcome to castlemagazine!

castlemagazine issue11 / the exhibition issue / august 07

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SHOWCASE

INTERVIEW

SPECIALS

EXHIBITION ISSUE

BACKEND

STARTWe provide a nice beginnigand introducing words. Welcome to castlemagazine issue 11!

PRE FL IGHT

We like to show you some exhibitions fromdifferent places - people presenting their works and showinghow wonderfull art can be!

As usual we have some nice illustrators for youshowing their finest selection of drawings, paintings andother arty stuff. enjoy it!

We asked some interesting guys some interesting questionsand got some answers that rock! Get informed.

Our section for the special elements - experimentsor slightly mad things. we say Yeah!

If you have finished reading our magazine - may we invite you to our blog? Bye.Bye.

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EXHIBITION ISSUEBEYOND STREETARTILLUSTRATIVE 07CASTLE - THE SHOWWORDS FOR PEACETOY GIANTSCOLORS NOTEBOOK PROJECT24/7 ART PRODUCTION FEAT.ZROKSTADTLANDSCHAFTENHUBHAUS

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Neun solcher Künstler aus fünf Ländern kamen nach Düs-seldorf, um in einer wirklich unpassenden Umgebung auszustel-len: der Kunstgalerie. Genauer gesagt in den Düsseldorfer Galerien „Revolver“ und „plan.d.“, ergänzt um nahe gelegene Zusatzräum-lchkeiten. Nina und Os Gemeos aus São Paulo, Cyop & Kaf aus Neapel, der Berliner Richard Schwarz, Nug aus Stockholm, Honet aus Paris und Harald Naegeli, dessen Fahrkarte nicht so stark ins Gewicht fällt. Sie alle sind freie Künstler im eingangs beschrie-benen Sinn, die man mit gutem Recht als Vorreiter ihres Metiers in dessen diversen Ausprägungen bezeichnen kann. Trotzdem – nein, gerade deswegen lassen sich diese künstlerischen Avant-gardisten in keine enge Schublade mehr einordnen. Inhaltlich und ästhetisch gehen sie ihre ganz eigenen Wege.

Statt vorgegebenen Definitionen zu folgen, schaffen sie sich ihre eigenen. Wir haben für diese Ausstellung bewusst Künstler aus-gewählt, die die Öffentlichkeit als Galerie nutzen, ohne jedoch da-bei von einer Szene oder Kunstwelt, von Trends oder (Markt-) Ge-setzen fremdbestimmt zu sein. Die meisten dieser Künstler sind auf die eine oder andere Art Pioniere der weltweiten Graffiti-Szene und reisen rund um den Globus, um ihre Arbeiten zu schaffen, zu zeigen und weiterzuentwickeln. Wohl auch weil manche von ih-nen anfangs nur sehr wenig über Graffiti wussten, haben sie umso mehr experimentiert. Dies war die Chance, Grenzen zu übersch-reiten, von denen sie überhaupt nicht wussten, dass es sie gibt. So konnten sich auch ihre heutigen Techniken, Arbeitsweisen und Stile entwickeln. Mit ihnen reflektieren

sie das kreative Leben im Verborgenen des Großstadtdschungels, wo der Umgestaltungswillen einiger weniger die Umwelt vieler prägt. Dabei offenbaren die subjektiven Aussagen der Arbeiten die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Vielleicht kehren sie dabei wie Richard Schwarz immer wieder zurück auf das dem Graffiti-Writing ureigenste Medium, den U-Bahn-Zug, wie die Fo-tos in seinen Installationen zeigen. Malereien auf

U-Bahnen, die dem Normalsterblichen sonst nie vor die Augen kommen, da die Reinigungskräfte schnell und sorgfältig arbeiten. Vielleicht setzen sie sich in ihren Arbeiten auf Wand und Video mit ihrer Vergangenheit als Graffiti-Writer auseinander. Das tut der Schwede Nug.

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Patrick Hartlwww.stylefighting.de

Der Geist in der Maschine

Die Illustrations-Reihespielt mit Wiedersprüchen.

Die Illustrationen zeigen fiktive Maschinen deren Einzelteile ihren Ursprung in der Realität haben.

Alle Einzelteile der illustrierten Maschinen basieren auf Teilen echter Maschienen,Fahrzeugen oder Ähnlichem.

Die Aquarell-Technik verleiht den Bildern eine gebrauchte, verottete, verfallene Gesamtästhetik, die im Gegensatz zu der futuristischen Formensprache steht. Man weiss nicht ob alt oder neu, Vergangen-heit oder Zukunft, ob kaputt oder funtionsfähig, tot oder lebendig, gut oder böse. Haben sie Dinge erschaffen oder vernichtet?Der Aufbau und die Zusammen-gehörigkeit bleibt zu einem gewissen Teil dem Betrachter überlassen. Es gibt keine Anlei-tung, keine Beschreibung. Durch die Bildauschnitte fehlt jeglichesGrößen- oder Proportionsverhält-nis. Die Grenze zwischen Realitätund Fiktion verschwindet.

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Alex Zöbischwww.starjump.de

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“STADTLANDSCHAFTEN” GALERIE LICHTPUKT / MÜNCHEN GRUPPENAUSSTELLUNG

CHRISTIANE FLEISSNER - Fotografie/Installation KARIN APOLLONIA MÜLLER - Fotografie DANIEL SCHÜßLER - Malerei/Installation

Ausstellung: 15. Juni 2007 - 28. Juli 2007 Kuratiert von Dr. Christine Walter, München

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Man kann Bilder, Installationen, Kunstwerke dort zeigen, wo sie jedermann vermutet, wo sie angeblich hingehören und wo sie auch niemandem zu nahe treten. An den für sie vorgesehenen Orten, den Museen oder Galerien, vielleicht auch über dem hei-mischen Sofa – schön dekorativ. Man kann aber auch den öffentli-chen Raum als Ausstellungsfläche nutzen – durchaus ohne vorher groß zu fragen. Die Methode ist universell und wird inzwischen weltweit adaptiert. Manchmal eher spontan, ein andermal bis ins Detail durchdacht. Kunst, die in den Straßen der Stadt angebracht wird, bis in die hintersten Winkel der Gassen, in die befahrenen oder stillgelegten Tunnelsysteme der Großstädte, in bürgerliche Wohnviertel oder heruntergekommene Außenbezirke vordringt.

Somit werden an sorgfältig ausgewählte Stellen abnorme, beun-ruhigende, stellenweise beängstigende Zeichen angebracht. So entdecken wir Kunstwerke, während wir uns durch die Stadt be-wegen. Sie erreichen Dich und mich und unter Umständen sogar die reaktionärsten Gehirnwindungen. Mit flüchtigen Malereien auf U- und S-Bahnen, an verlassenen, vergessenen und versteckten Orten, mit Kreaturen und Wörtern werden so persönliche, poli-tische, poetische oder philosophische Inhalte verbreitet. Einmal wird damit eine künstlerische Rebellion, ein andermal eine visuell ästhetische Aussage transportiert, auch Kombinationen von diesen oder andere ganz individuelle Ansätze werden verfolgt.

Die Künstler, die derartige Wege beschreiten, belassen es bei den Werkzeugen ihrer Wahl nicht mehr allein bei den berüchtigten Sprühdosen. Pinsel, Schablonen oder Plakate kommen zum Ein-satz, man arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien wie zum Beispiel Sperrmüll, Kleidungsstücken, Harz und Holz. Man-che Werke verlassen sogar die Wand und werden dreidimensional (wenn man von den weiteren, unsichtbaren Dimensionen einmal absieht).

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Neun solcher Künstler aus fünf Ländern kamen nach Düs-seldorf, um in einer wirklich unpassenden Umgebung auszustel-len: der Kunstgalerie. Genauer gesagt in den Düsseldorfer Galerien „Revolver“ und „plan.d.“, ergänzt um nahe gelegene Zusatzräum-lchkeiten. Nina und Os Gemeos aus São Paulo, Cyop & Kaf aus Neapel, der Berliner Richard Schwarz, Nug aus Stockholm, Honet aus Paris und Harald Naegeli, dessen Fahrkarte nicht so stark ins Gewicht fällt. Sie alle sind freie Künstler im eingangs beschrie-benen Sinn, die man mit gutem Recht als Vorreiter ihres Metiers in dessen diversen Ausprägungen bezeichnen kann. Trotzdem – nein, gerade deswegen lassen sich diese künstlerischen Avant-gardisten in keine enge Schublade mehr einordnen. Inhaltlich und ästhetisch gehen sie ihre ganz eigenen Wege.

Statt vorgegebenen Definitionen zu folgen, schaffen sie sich ihre eigenen. Wir haben für diese Ausstellung bewusst Künstler aus-gewählt, die die Öffentlichkeit als Galerie nutzen, ohne jedoch da-bei von einer Szene oder Kunstwelt, von Trends oder (Markt-) Ge-setzen fremdbestimmt zu sein. Die meisten dieser Künstler sind auf die eine oder andere Art Pioniere der weltweiten Graffiti-Szene und reisen rund um den Globus, um ihre Arbeiten zu schaffen, zu zeigen und weiterzuentwickeln. Wohl auch weil manche von ih-nen anfangs nur sehr wenig über Graffiti wussten, haben sie umso mehr experimentiert. Dies war die Chance, Grenzen zu übersch-reiten, von denen sie überhaupt nicht wussten, dass es sie gibt. So konnten sich auch ihre heutigen Techniken, Arbeitsweisen und Stile entwickeln. Mit ihnen reflektieren

sie das kreative Leben im Verborgenen des Großstadtdschungels, wo der Umgestaltungswillen einiger weniger die Umwelt vieler prägt. Dabei offenbaren die subjektiven Aussagen der Arbeiten die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Vielleicht kehren sie dabei wie Richard Schwarz immer wieder zurück auf das dem Graffiti-Writing ureigenste Medium, den U-Bahn-Zug, wie die Fo-tos in seinen Installationen zeigen. Malereien auf

U-Bahnen, die dem Normalsterblichen sonst nie vor die Augen kommen, da die Reinigungskräfte schnell und sorgfältig arbeiten. Vielleicht setzen sie sich in ihren Arbeiten auf Wand und Video mit ihrer Vergangenheit als Graffiti-Writer auseinander. Das tut der Schwede Nug.

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Seine Erfahrungen mit Alkoholismus, dem graffitiimma-nenten Formenzwang, dem Ingenuitätsdruck und der Widerstreit mit den gesellschaftlichen Normen prägen seine Werke. Vielleicht hinterlassen sie auch, wie Honet, auf ausgedehnten Reisen durch Europa und um die Welt, Kreaturen und Wörter an sorgfältig aus-gewählten Stellen. Wie ein moderner Kreuzgang, bei dem jeder Zwischenstopp eine romantische Hinterlassenschaft bildet, inspir-iert von seinem eigenen Leben, in Kombination mit romantischer Erforschung und Verarbeitung von verlassenen, vergessenen und versteckten Orten. Oder laden zu einer Open Air-Ausstellung in ihrer Heimatstadt ein, die an 365 Tagen im Jahr bei freiem Eintritt und in ständigem Aufbau allen geöffnet ist und die sich zwischen der Innenstadt von Neapel und ihrer immensen Peripherie aus-dehnt, um uns wie Cyop & Kaf zu sagen: „Öffnet Eure Augen, doch vor allem Eure Herzen!“

Diese Künstler gehen für ihre Kunst Risiken ein, die weit über das übliche Maß hinausgehen. Harald Naegeli bekam von einem Sch-weizer Gericht folgendes ins Poesiealbum geschrieben: „Der An-geklagte hat es verstanden, über Jahre hinweg und mit beispiel-loser Härte, Konsequenz und Rücksichtslosigkeit die Einwohner von Zürich zu verunsichern und ihren auf unserer Rechtsordnung beruhenden Glauben an die Unverletzlichkeit des Eigentums zu erschüttern.“

Obwohl jeder denkende Mensch dies für ein schmeichelhaftes Kompliment halten müsste, wurde er zu einer Gefängnisstrafe von einem halben Jahr verurteilt und flüchtete ins Ausland. Die Zeiten, wo eine Auslieferung an diese Justiz im Fall Naegelis 1984 noch massive Proteste von Künstlern, Vermittlern und Politikern (!) auslöste sind lange vorbei, die Fronten haben sich geklärt.

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Höchste Zeit also, diese Fronten ein wenig zu sprengen – und sei es nur mit einer kleinen Ausstellung, die diese Formen der Kunst dokumentiert und ihre Hintergründe erläutert. Damit die Künstler, die unsere volle Wertschätzung genießen, nicht mit flüchtigen und belanglosen Modeerscheinungen in einen fals-chen Topf geworfen werden, nannten wir diese Ausstellungausdrücklich: „beyond STREET ART“. Salopp ausgedrückt bedeutet dieser Name soviel wie: Es gibt mehr zu tun, als eine nette kleine Grafik auf dem Agenturkopierer zu vervielfältigen und in der Stadt zu verkleben. Und hier sind die Leute, die mehr tun. Viel mehr.

Und dieses Mehr wollten wir, zumindest für eine Woche im Mai, auch denjenigen erlebbar machen, die nicht bis zum Hals in der illegalen Graffitiszene stecken, die nicht ihre Tage und Nächte am Bahnhof, in Tunneln oder auf Abrissgeländen verbringen. Ausdrücklich wollten wir den Raum der Galerie als Ort für eine dokumentierende, reflektierende Zusatzebene zur eigentlichen Arbeit der ausstellenden Künstler verstanden wissen. Nicht etwa als Alternative im Sinne eines ausschließenden Oder. Denn nur dort, wo eine „Mitgliedschaft“ im Kunstbetrieb nicht zur Aufgabe der freien Aktivitäten in der Außenwelt (ver-)führt, ist es möglich, ein Stück von der Relevanz solcher Aktivitäten mit in diesem Kontext präsentierten Arbeiten zu transportieren.

AUSSTELLUNGSKATALOG

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www.beyond-streetart.de

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Piktoraler Sound

Die ILLUSTRATIVE BERLIN versammelt die wichtigsten Protagonisten derzeitgenössischen Grafik und Illustration

Es ist wieder soweit: Die renommiertesten jüngeren Illustratoren und Grafiker aus Europa treffen sich auf dem Kunstfestival ILLUSTRA-TIVE BERLIN. Vom 31. August bis zum 16. Sep-tember 2007 zeigt die Ausstellung in der Villa Elisabeth eine Werkschau der renommiertesten Illustratoren und Grafiker sowie zahlreiche Be-gleitveranstaltungen und mehrere thematische Sektionen.

Eine Kunst, die keine ist. Oder doch?

Die Illustrative versammelt aus den unter-schiedlichen Bereichen der angewandten grafischen Künste (Illustration, Grafik-Design, Comic, Animation, Game Art, Buchkunst) die spannendsten Positionen renommierter Ilus-tratoren und Grafiker in einer umfassenden Ausstellung. Zu den Protagonisten gehören Illustratoren wie Rusell Cobb, Hélène Builly oder Olaf Hajek, Zeichner wie Tim Dinter,Marko Turunen und Frédéric Coché oder Buchkünstler wie David Henningham. Die neuen Illustratoren sind Pioniere einer Szene, die sich in den letz-ten Jahren abseits des großen Kunstbetriebes etabliert hat. An der Grenze zwischen Kunst und Design experimentieren sie mit analogen und digitalen Techniken, verschiedensten Me-dien und entwickeln die alte Kunst der Illustra-tion zu einer „contemporary illustrative art“.

Inkubator visueller Innovationen

Mit dem Überlappen von Künstlergrafik und Illustration und dem kreativen Ping Pong zwischen Grafikdesign, Karikatur, Comics, Computerspieldesign und Animation meldet sich die „klassische Illustration“ im Kunst-geschehen zurück. War sie in den letzten Jahren als „angewandte Kunst“ und hand-werklich gebunden in der Kunstwelt diskredi-tiert, wird sie heute als junge, spielerische Crossover-Disziplin entdeckt. Wieder - muss man sagen, schon oft gab es in der Kunstge-schichte Impulse aus der Illustration, deren pointierte Zeitgenossenschaft später in der „Hochkunst“ auftauchten. Ob Lyonel Fein-inger, Lichtenstein oder Andy Warhol – die illustrativen Elemente fanden und findensich immer auch nach gewisser Zeit in be-deutenden Werken wieder. Auch heute ist die Illustration mit ihren stilistische Experiment-en, dem Spürsinn für Oberflächen und dem Überkreuzen von Bildlichen, Alltagspartikeln, Trash, Design und Computerspielästhetik wieder ein Inkubator visueller Innovation.

ILLUSTRATIVE 07BERLIN & PARIS

“Satan” by Jan Feindt

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Berlin im Zentrum der europäischen Illustrationsszene

Berlin steht als Künstler- und Designerstadt, aber auch als Ursprungsort der Illustrative im Zentrum der jungen europäischen Grafik und Illustration. Seit der Illustrative Berlin 2006 steht die Stadt als europaweiter Seismo-graph für zeitgenössische Entwicklungen der illustrativen Kunst, die Besucher, Experten, Bildagenturen, Künstler aus ganz Europa anzieht.

Berlin inspiriert auch andere Metropolen. Die ILLUSTRATIVE PARIS ist die französischeSchwesterveranstaltung der ILLUSTRATIVE BERLIN. Sie findet im Jahr 2007 im November statt. Im Jahr 2008 wird die ILLUSTRATIVE in mehreren Metropolen in Europa stattfinden: in Barcelona, Moskau, Berlin und Paris.

Illustration als kritische Kunst – Die Sektion „Kunst und Gesellschaft“ auf der Illustrative Berlin 07

1. Hintergrund – Die Ausstellung Illustrative Ber-lin

Die ILLUSTRATIVE BERLIN ist ein jährlich durchgeführtes Kunstfestival. Im Zentrum der Illustrative steht eine Ausstellung für zeitgenössische Illustration und Grafik, die vom 31. August bis zum 16. September 2007 in Berlin mit über 200 Arbeiten eine Auswahl international bekannter Illustratoren und Grafiker zeigt. Die ILLUSTRATIVE PARIS ist die französische Schwesterveranstaltung der ILLUSTRATIVE BERLIN. Sie findet im Jahr 2007 im November statt. Im Jahr 2008 wird die ILLUSTRATIVE in mehreren Metropolen in Europa stattfinden: in Barcelona, Moskau, Berlin und Paris.

2. Illustration als junge, kritische Kunst

Bilder begleiten und formen alle Bereiche unserer Gesellschaft. Grafiker, Designer und Illustratoren beeinflussen mit ihren Bildern unsere Wahrnehmung der Realität und prägen unsere Wünsche und Vorstel-lungen vom Zusammenleben. Sie haben einen wesentlichen Anteil an der Illustra-tion unserer Welt. Obwohl wir im Zeitalter der visuellen Kommunikation leben, wird die politische Wirkmacht der Bilder nur wenig reflektiert oder kreativ genutzt. Zwar entsteht derzeit wieder das Bedürfnis nach engagierter Kunst, die auch gesells-chaftliche Symptome thematisiert, doch wirkt diese auf viele oftmals abstrakt und konzeptuell. Illustration hingegen illustriert – erhellt – erklärt. Damit hat sie das Poten-tial, gesellschaftliche Zusammenhängeauf den Punkt zu bringen, um Wider-sprüche zu provozieren. Sie ist in beson-derer Weise geeignet, in Magazinen,Zeitschriften oder in Kunstausstellungen die Betrachter zur Auseinandersetzung herauszufordern.

“Kate” by Jan Feindt

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castle“Le temple de shaches” by Helene Bouilly

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, [email protected], www.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

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2.1. Die Sektion Kunst und Gesellschaft – ein neues Forum auf der Illustrative

Um die politische Dimension der Illustration umfassend zeigen zu können, will die Illustra-tive in diesem Jahr erstmals die Sektion „Kunst und Gesellschaft“ etablieren. Sie will versuchen, die gesellschaftlichen Interventions-und Gestal-tungsmöglichkeiten von Illustratoren und Grafik-designern auszuloten. Ziel der Sektion „Kunst und Gesellschaft“ ist es, einer Kultur der engagierten Illustration neue Handlungsspielräume zu öffnen und Akteuren in diesem Feld ein Forum zu bieten.Die neue Sektion will sowohl theoretischer Dis-kussion als auch künstlerischer Produktion eine Plattform bieten. Eröffnet wird die neue Sektion „Kunst und Gesellschaft“ mit einer Diskussion-srunde, in der sich renommierte Vertreter der Bereiche Politik und Medien, Kunst und Design positionieren und über das Verhältnis von Kunstund Gesellschaft debattieren. Die Ergebnisse wer-den dokumentiert und in einer Buchpublikation zusammengefasst. Das Forum ist gleichzeitig Ini-tialzündung für das Projekt „Gebrauchsanleitung:Demokratie“, das Grafikdesigner und Illustratoren einlädt, selbst mit Bildern Stellung zu beziehen und das zu einer paradoxen Intervention aufruft – eine Gebrauchsanleitung für Demokratie zu entwerfen. Wenn die Illustrative reist – die wei-teren Stationen der Ausstellung sind Paris, Barce-lona und Moskau – reist die Sektion mit, und die Protagonisten der Sektion ändern sich. Die daraus entstehenden Ergebnisse – ein internationaler,visueller Gedankenaustausch zu den Bedingun-gen und Möglichkeiten der Demokratie und der gesellschaftlichen Wirkung der illustrativer Kunst - werden auf der Illustrative 2008 in einer Ge-samtschau präsentiert und in einer Publikation versammelt, die auch die Diskussionen in den einzelnen Foren dokumentiert.

Auf einen Blick

Kunst und Gesellschaft

„Kunst und Gesellschaft“ ist die neue Sektion der Illustrative 2007. Sie forscht an den Schnittstellen von Kunst, visueller Kommunikation und Gesells-chaft und bietet engagierter Illustrationsgrafik eine neue Plattform.

Das Forum Kunst und Gesellschaft

Das Forum der Illustrative 2007 lädt renommi-erte Designer, Karikaturisten, Illustratoren und Bildwissenschaftler ein zu einer Diskussion über die Bedingungen und Möglichkeiten aktueller kritischer Bildproduktion. Das Forum findet am 7. September 2007 von 18 bis 21 Uhr in der Villa Elisabeth statt. Der Ablauf sieht kurze, einleitende Positionierungen der einzelnen Teilnehmer sowie eine anschließende Zusammenführung und Öff-nung in Form einer Podiumsdiskussion vor.

Perspektiven

Im Rahmen der Illustrative und des Forums ergeht die Einladung an Illustratoren und Grafikdesigner, eine Gebrauchsanweisung für Demokratie zu entwerfen. Im ersten Jahr geben weitere Foren an den Stationen der Illustrative in Berlin, Paris, Barcelona und Moskau Initialzündungen für das Projekt „Gebrauchsanleitung:Demokratie“.Die daraus entstehenden Arbeiten werden im folgenden Jahr in Form einer Ausstellung an allen Ausstellungsorten der Illustrative präsentiert. Die Arbeiten werden zusammen mit den Beiträgen der Foren in einer Publikationveröffentlicht.

2 Pictures above: Benjamin Güdel

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, [email protected], www.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

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“Lilin” by Vania Zouravlev

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, [email protected], www.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

Interview mitPascal Johanssenzur Illustrative 07

castlemagazine:Gab es für Sie einen bestimmten Auslöser,die Illustrative ins Leben zu rufen?

Johanssen:Die Illustratoren Jens Bonnke und Jim Avignon besaßen ihr Atelier gleich neben meiner Galerie im Prenzlauer Berg und irgendwann kam Jens Bonnke herüber und sprach mich auf eine Ausstellung an. Ich war gerade in einer Phase, in der ich mit dem Galerieprogramm ziemlich unglücklich war, da es sich kaum von anderen Galerien in Berlin unterschied. Da merkte ich, dass ich noch nie auf die Idee gekommen war, neben Malerei und Skulptur auch einmal Grafik oder Illustration auszustellen und dass, obwohl mich Grafik, Comic oder Illustration viel mehr interessierten.

Ich fing an, mich mit der Idee einer Grup-penausstellung von Illustratoren anzufreunden. Eine Nacht später war der Name Illustrative in meinem Kopf. Kurze Zeit später, als ich mich in Buchläden wieder etwas in das Thema eingearbeitet hatte, wollte ich gar keine andere Ausstellung mehr machen und sagte alle anderen Veranstaltun-gen ab. Da der Name nach einem Festival klang, wuchs die Idee einer Gruppenausstellung zur Idee einer Großausstellung. Ich wollte eine Werkschau der aktuellen Illustrationskunst zeigen.

Einige Wochen später war ich, mehr oder weni-ger durch Zufall, zum Abendessen bei einem bekannten Berliner Sammler eingeladen. Meine Tischnachbarin war seine Kuratorin, die jeden Abend über den Ankauf von Bildern im Wert eines Einfamilienhauses entschied. Als ich ihr von meinem Projekt, einer tollen Ausstellung über Il-lustration, erzählte, schaute sich mich an, lächelte mitleidsvoll und wandte sich – ohne danach noch ein Wort mit mir zu wechseln – ihrer anderen Tischseite zu. Von da an wusste ich, dass die Sache mit der Illustrationsausstellung nötig sein würde.

castlemagazine:Woran liegt es Ihrer Meinung nach,dass die Illustrative schon in ihrem ersten Jahr auf ein so breites Interesse gestossen ist?

Johanssen:Die Illustrative hat ein Tabu berührt. In der gegen-wärtigen Kunstwelt ist ja so gut wie alles möglich, aber Illustration in den Rezeptionsrahmen der Kunst zu stellen, war für viele ein gewagte An-gelegenheit. Street Art, Underground – ja, aber Illustration?

Mit diesem Paradox, eine Kunst auszustellen, die vielleicht keine ist, spielte die Illustrative mit einem jüngeren, flexibleren Kunstbegriff, der sich in die Grenzbereiche zum Design wagt. Und siehe da: Eine so ganz klare Grenzziehung, wie sie gern von der Kritik vorgenommen wurde, war auf ein-mal gar nicht mehr möglich. Es wurde deutlich, dass es hier noch Einiges zu entdecken gibt.

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castle“LAutumn Rot” by Vania Zouravlev

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, info@

illustrative.de, ww

w.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

castlemagazine:Nach welchen Kriterien suchen Sie aus all den Bewerbern die endgültigen Teilnehmer für die Illustrative aus?

Johanssen:„Artnet“ hat einmal geschrieben, es ginge bei der ILLUSTRATIVE darum, die „Künstler unter den Handwerkern“ zu finden. Vom Prinzip her stimmt das. Wir suchen das Individuelle in der Auftragsarbeit oder besser bei denjenigen, die sie normalerweise machen. Das zentrale Auswahlkriterium ist vor allem die individuelle künstlerische Handschrift. Es geht um Persönlichkeit und natürlich auch um Unver-wechselbarkeit, die selbst in die Auftragsarbeiten hinein wirkt.

castlemagazine:Haben die Bewerberzahlen der Illustrative 07 im Vergleich zum letzten Jahr stark zugenom-men? Was war der Grund, zusätzlich zur Ausstel-lung einen Wettbewerb für “junge Talente” zu veranstalten?

Johanssen:Ja, um ein Vielfaches, auch aus dem übrigen Europa. Das ist eine tolle Entwicklung, wobei wir natürlich aber auch selbst aktiv nach Künstlern suchen. Natürlich können wir nicht jeden in der Ausstellung berücksichtigen, aber uns interessiert der Kontakt zu vielen Künstlern, weil wir daran glauben, dass sich persönliche Wege unterschied-lich entwickeln können.

Die Illustrative ist keine exklusive Leistungsschau, sondern ein Künstlerfest im besten Sinne, viel-leicht im Sinne der traditionellen Künstlerfeste am Bauhaus. Daher haben wir in diesem Jahr auch die verschiedenen Sektionen (Fashion Illustration, Wallpaper – Animation, Set Design, Buchkunst) hinzugenommen, um den unterschiedlichen kreativen Ansätzen gerecht zu werden. Auch der Nachwuchswettbewerb dient dazu, zusammenzu-kommen, zu experimentieren, sich auszutauschen oder mit den bekannten Namen gemeinsam zu arbeiten. Manchmal braucht man ja auch Anlässe, um sich zu Wort zu melden oder aufzutauchen. Der Wettbewerb ist so ein Anlass.

castlemagazine:Die Illustrative will den Disziplinen Illustration & Grafik, einer Szene, die sich in den letzten Jahren hauptsächlich abseits des großen Kunstbetriebes bewegt hat, unter anderem ein weiträumigeres Feld öffnen. Haben Sie allgemein das Gefühl, dass sich dieser Trend auch in Europa und Deutsch-land in den letztem Jahren verstärkt abzeichnet?

Johanssen:Illustration und Grafik sind derzeit aus meiner Sicht die Inkubatoren visueller Innovation. Ich beneide die Maler gegenwärtig nicht, es ist schwer, in diesem derart gescannten Markt noch individuelle Positionen aufzubauen. Daher wir sich dieser Trend verstärken, jedenfalls belegen das die vielen Publikationen der letzten Zeit. Aber die eigentlich spannende Frage ist ja: Bleibt es ein Trend oder entwickelt sich aus dieser Bewe-gung etwas Größeres? Im Gegensatz zur Street Art glaube ich, dass sich die Bildende Kunst der nächsten Jahre aus dem Ideenreservoir der Illus-tration und Grafik speisen wird.

castlemagazine:Gibt es für Sie eine Grenze zwischen Illustra-tion und Kunst und wenn ja, wie und wo verläuft diese?

Johanssen:Das ist die Frage, die über der gesamten Illustra-tive schwebt. Der klassischen Definition nach ist die Frage leicht beantwortet: Illustration ist eine Dienstleistung, sie dient einem Auftraggeber und die Illustration selbst einem Text. Bei der Kunst ist der Schaffende selbst Auftraggeber.

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“Berge Tript Plot” by Jens Harder

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, [email protected], www.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

Johanssen:Es drängt sich ziemlich schnell eine Wertung auf, die natürlich Quatsch ist. Es gibt völlig überflüs-sige Kunst und verdammt gute Illustration. Aber das ist auch nicht wichtig. Aus diesem Grund spreche ich eher von „illustrativer Kunst“ und meine damit eine Strömung innerhalb der gegen-wärtigen Kunst, die sich „illustrativer Elemente“ bedient. Baudelaire sprach einmal in einem Essay über den Illustrator Constantin Guys von „Illustratoren als Maler des modernen Lebens“. Er sah in ihnen die besondere Fähigkeit, Topoi der „Strasse“ bildnerisch einzufangen und die Modernität der jeweiligen Zeit griffig in Bilder zu übersetzen. Ähnliches kann auch für die heutige Illustration gelten – nur dass Illustratoren mit-tlerweile auf der gesamten Klaviatur technischer Möglichkeiten spielen.

castlemagazine:Wie kam es zur Illustrative-”Aussenstelle” in Paris?

Johanssen:Ach, so ein Zufall. Ein Pariser Grafik-Professor kam - aus Versehen - zur Illustrative, fand das spannend und sagte spontan, er wolle irgend so etwas in Paris machen. Dann fuhren wir hin und merkten, dass der Grafikprofessor gar keiner war, aber Paris in der Tat eine Illustrative braucht. Und dann begann die Planung. Entweder wird das richtig gut oder von den Parisern gar nicht be-merkt.

castlemagazine:Haben Sie die künstlerische Leitung bei beiden Veranstaltungen, oder gibt es einen eigenen Leiter für die Ausstellung in Paris?

Johanssen:Ich leite beide Veranstaltungen. Ich werde aber unterstützt von David Burel, meinem Pariser Kol-legen. Er kennt sich im französischen Kunstmarkt besser aus als ich.

castlemagazine:Wie kamen Sie selbst zur Kunst, bzw. Illustration?Was haben Sie vor ihrer Tätigkeit als Galerist gemacht?

Johanssen:Wie viele Galeristen etwas völlig anderes. Ich bin Rechtswissenschaftler und habe mich in den Jahren zuvor an der Universität der Künste Berlin mit der Frage beschäftigt, wie Staat und Justiz mittels der Informationstechnologien reformiert werden können. Das hat also mit Staatstheorie zu tun, aber auch mit technologischen und gesells-chaftlichen Innovationen, also Design.

Zur Kunst bin ich über – eigentlich nur einen – Freund, einen Grafiker, gekommen. Während meines Studiums hatte ich einen neuen Mac, er nicht. Folglich kam er immer zu mir, um Zeich-nungen einzuscannen. Wir waren beide Fans von Tim + Struppi, also begannen wir, das letzte, unvollendete Heft von Hergé, „Tintin et l’art de al-pha“, nachzuzeichnen und eine neue Geschichte zu erfinden. Er zeichnete, scannte und kolorierte an meinem Mac, ich schrieb die Texte.

Das ganze dauerte 2 Jahre, wir hatten vor, das Heft zu verlegen, was natürlich illegal war. Ich versaute am Ende mein Examen, er hängte seine Grafikerkarriere an den Nagel und macht heute in Zigarren. Aber es war eine schöne Zeit, wir haben viel rumgebastelt und über Musik, Grafik und Kunst diskutiert.

Die Galeriegründung war ziemlich spontan -ohne Erfahrung, ohne Geld und ohne Künstler. Aber auch jetzt stehen wir ja noch an einem Anfang. Ohne meine Partnerin Katja Kleiss würde es die Illustrative allerdings nicht geben, sie ist die Per-son, die der Idee eine ganz reale Gestalt gegeben hat.

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ÜBERBLICK

Termin: 1. – 16. September 2007

Vernissage 31. August 2007

Ort: Villa Elisabeth, Invalidenstr. 3, 10115 Berlin (Mitte)

Öffnungszeiten: Mo – So, 10 – 20 Uhr

Ausstellung: 20 ausgewählte Illustratoren und Grafiker

Sektionen: Game Art – Illustrative Musik - Animation – Buchkunst

Illustrative e.V. T 49 30 49 80 77 55, F 49 30 49 80 77 56, [email protected], www.illustrative.de, Choriner Str. 51, 10435 Berlin

castlemagazine:Oft sind Künstler chaotische Menschen.Arbeiten Sie als künstlerischer Leiter eher chao-tisch oder sind sie ein sehr strukturierter Typ?

Johanssen:Ziemlich strukturiert. Aber in dem Sinne, dass ich nicht statisch, sondern prozessual denke. Ich glaube an die Evolution der Ideen, der Meme. Als ich an der UdK Erneuerungsprozesse unter-sucht habe, war interessant, wie auffällig ähnlich genetische Entwicklungsprozesse und die Gesetz-mäßigkeiten von gesellschaftlichen oder kreativen Abläufen vonstatten gehen. Mit diesen Ahnungen lebt es sich auch in der Kunstwelt einfacher. Im Grunde ist der Kunstmarkt nicht anders als der Markt für gebrauchte Agrarmaschinen. Nur etwas exklusiver.

castlemagazine:Wie beurteilen sie den Einzug der digitalen Me-dien in die Welt der Illustration?

Johanssen:Die neuen Medien machen die Illustration erst spannend! Sie erweitern das Feld der kreativen und stilistischen Möglichkeiten ungemein, alles andere wäre langweilig.

Johanssen:Ich erwarte auch starke künstlerische Impulse vor allem aus dem Video-Game-Bereich und generell aus dem 3D.

castlemagazine:Welche Ausstellung haben Sie selbst zuletzt besucht?

Johanssen:Das Semesterabschlussfest der Burg Giebichen-stein in Halle/ Saale. Es hat eine ganz eigene Stimmung, irgendwie abseits und gerade deswe-gen schön. Da fahre ich gerne hin.

castlemagazine:Berlin, Paris - was kommt als nächstes?Gibt es für 2008 schon Ideen für einen weiteren Satelliten der Illustrative? Oder gibt es besondere Pläne für die Illustrative 2008 die sie uns verraten können?

Johanssen:Ich bin mir selbst nicht sicher. Wir wollen eine bewusst europäische Ausstellung sein. Lissabon wäre eine schöne Station im nächsten Frühling. Aber auch Ljubljana wäre interessant.

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CASTLE - THE SHOWMichael Matthias

Patrick HartlDaniel Schüßler

Alexander ZöbischYvonne Winkler

MUNICH05/05 - 26/05/2007

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Alex Zöbischwww.starjump.de

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Patrick Hartlwww.stylefighting.de

Der Geist in der Maschine

Die Illustrations-Reihespielt mit Wiedersprüchen.

Die Illustrationen zeigen fiktive Maschinen deren Einzelteile ihren Ursprung in der Realität haben.

Alle Einzelteile der illustrierten Maschinen basieren auf Teilen echter Maschienen,Fahrzeugen oder Ähnlichem.

Die Aquarell-Technik verleiht den Bildern eine gebrauchte, verottete, verfallene Gesamtästhetik, die im Gegensatz zu der futuristischen Formensprache steht. Man weiss nicht ob alt oder neu, Vergangen-heit oder Zukunft, ob kaputt oder funtionsfähig, tot oder lebendig, gut oder böse. Haben sie Dinge erschaffen oder vernichtet?Der Aufbau und die Zusammen-gehörigkeit bleibt zu einem gewissen Teil dem Betrachter überlassen. Es gibt keine Anlei-tung, keine Beschreibung. Durch die Bildauschnitte fehlt jeglichesGrößen- oder Proportionsverhält-nis. Die Grenze zwischen Realitätund Fiktion verschwindet.

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ERROR?!

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“Words for Peace” /// Ink on Paper /// Calligraphy by Patrick Hartl / www.stylefighting.de /// Character by Alex Zöbisch / www.starjump.de

Collaborative installation by Thomas Ingmire, Betsy Raymond and Kazumi Atsuta.

In March of this year, dismayed by both the imminent war in Iraq and ongoing U.S. defi-ance of the global community, Thomas Ing-mire invited approximately eighty friends and colleagues to participate in a collective calligraphic project on the subjects of war, fear, and peace. Each person was asked to write out a statement on a 5” x 20” sheet of paper and send it to Thomas, who would then arrange these pieces into a work that would be shown as part of the Friends of Calligraphy exhibit, Kalligraphia X, at the San Francisco Public Library. Thomas also requested that the participants invite their friends, families, and colleagues to contribute statements; children, in particular, were encouraged to take part. To date, more than 750 people from twenty-eight nations have responded. This installation - Words For Peace - is the result.

With the invitations issued and pieces arriving daily in the mail, Thomas set about exploring various formats he might use as the unify-ing structure for the project. It soon became clear that creating a work whose “whole was greater than the sum of its parts” was go-ing to be a challenge. Meanwhile, something unexpected was happening: Thomas began to realize that the participants’ statements were raising questions for him which often felt as provocative as the statements themselves.

One such question was if a war is already in progress - or, in the case of Iraq, about to begin - then no matter how eloquent or heartfelt the protests against that war, do they come too late? A war does not simply start on one day and stop on another; its roots run wide and deep. If we truly want peace, Thomas reasoned, we must do more than protest against war at the eleventh hour. Instead, our day-to-day lives must reflect that desire. Thus the question “how do we achieve peace?” became for Thomas the more en-compassing question “how are we to live - as individuals, as nations, as fellow inhabitants of the Earth?” and from that one question, not surprisingly, sprang many others.

Thomas decided to incorporate these ques-tions into the work with the hope that they would prove thought provoking and even, perhaps, inspirational. Ultimately, he chose lanterns to serve as the structural heart of a sizeable installation. The lantern - a sym-bol not only of the desire to bring light into a world which seems so increasingly dark but also of the challenge which faces us to become more enlightened in and about the world-was a perfect choice.

Words For Peace is an ongoing project to which you are encouraged to submit a statement.

WORDS FOR PEACE Canessa Gallery708 Montgomery

San Francisco, CA

Monday-Saturday 11am-4pmAugust 7 to September 1

www.wordsforpeace.org

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co-sponsored by

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“Manches Herrliche der Welt ist in Krieg und Streit zerronnen. Wer beschützt und erhält, hat das schönste Los gewonnen.” GOETHE

Patrick Hartl / www.stylefighting.de

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TOYS EROBERN DIE KUNSTWELT

Daniel & Geo Fuchs: TOYGIANTS (Verlag für moderne Kunst Nürnberg)Die Fotokünstler Daniel & Geo Fuchs präsentieren gemeinsam mitKunstsammler Selim Varol ihren neuesten Bildband TOYGIANTS, derim Frühsommer 2007 im Verlag für moderne Kunst Nürnberg erscheint.TOYGIANTS nimmt den Betrachter mit auf eine Reise in die skurrile,fantastische Zweitwelt der Art-Toys, Actionfiguren und Manga Superstars. In 2006 zeigten Daniel & Geo Fuchs ihre Arbeiten auf den Kun-stmessen in Miami, New York, Los Angeles und Paris. In diesem Jahr fol-gen Köln, Brüssel, Korea, Barcelona, London und Venedig - von zahlreichen Ausstellungen wie im Rahmen der Biennale ofContemporary Art in Thessaloniki ganz abgesehen.

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unterscheiden sich prinzipiell kaum von den Kunstsammlern. (...) Nicht von ungefähr tauchen die Figuren in den wie Kunstinstallationen gestalteten Räumen und Auslagen von Design- und Modeläden auf, sie sind längst Teil der wirklichen Welt von jungen Menschen geworden...» Durch die Begeg-nung mit dem Düsseldorfer Sammler Selim Varol entdeckten Daniel und Geo Fuchs die Welt der Toys, Plastikfiguren, die, zumeist in Asien produziert, das Leben der westlichen Moderne bis hinein in ihre Fantasiewelten nachfigurieren. Selim Varol beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem bunten Plas-tikspielzeug, seine Kollektion umfasst derzeit mehr als 10.000 Figuren und stellt die wohl größte und vielseitigste Privatsammlung in Europa dar.

« Von Spielzeug aber können wir nur noch bedingt sprechen, die erwachsenen Sammler kaufen die Auflagen noch bevor ein einziges Kind die Hand an eine der Figuren legen kann. “

Schon längst sind die bunten Plastikfiguren auf dem Vormarsch, die internationalen Kunstmetropolen zu erobern. Daniel & Geo Fuchs berichten mit TOYS aus dem Sondergebiet einer zweiten Welt, die sich schon in die erste Welt hinein erfolgreich ausgebreitet hat. Eugen Blume, Leiter der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, in Berlin: «Das Spielzeug, wie es interessanterweise in der deutschen Sprache heißt, war von jeher eine zweite, künstliche Welt. (...) Von Spielzeug aber können wir nur noch bedingt sprechen, die erwachsenen Sammler kaufen die Auflagen noch bevor ein einziges Kind die Hand an eine der Figuren legen kann. Längst schon kursieren Kataloge, die die Pre-issteigerungen bestimmter seltener Figuren verzeichnen. Sie sind zu einer subkulturellen Kunstform avanciert, man kennt inzwischen sogar die Namen ihrer Schöpfer und ihre Sammler

BATM

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«Das Spielzeug, wie es interessanterweise in der deutschen Sprache heißt, war von jeher eine zweite, künstliche Welt. (...) “

Jahre lang arbeiteten die Künstler und der Sammler an ihrem neuen Projekt. Das Ergebnis ist TOYGIANTS - eine Reise in die kuriose,fantastische Zweitwelt dieser Ob-jekte. Nach der erfolgreichen Ausstellung im Museum Villa Stuck München 2006,die vor allem politische Charaktere zeigte, bietet nun der aufwendig gestaltete und großformatige Bildband einen repräsentativen Ausschnitt der Serie. Für TOYGIANTS entstanden Portraitaufnahmen und Inszenierungen, die die Figuren von einer völlig neuen,ungesehenen Seite zeigen - Daniel & Geo Fuchs haben die Toys fotografiert als seien sie selber auf seltsame Weise in das Toysland geraten.Die Protagonisten sind amerikanische Comic-Helden, japanische Manga-Superstars und Designer-Vinyl Fantasiefiguren. Aber auch bekannte Figuren wie zeitlose Barbiepuppen oder Star Wars Helden, neue Helden aus Fernsehserien, Horrorfilmen oder anderen künstlichen Bildwelten, bis hin zu politischen, reellen Charakteren oder Schauspielern. Die Kün-stler spielen mit ihren Sujets und stellen teils humorvolle, teils groteske Bezüge und Szenarien her, bis die Toys ein Eigenleben entwickeln, ein irritierendes «secondlife».

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Eugen Blume, Leiter der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, in Berlin

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In ihren Portraitaufnahmen erwecken sie die Gesichter von Andy Warhol, Che Guevara oder Hulk zu neuen Leben. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion ver-schwimmen nahezu komplett bei Porträts von Saddam Hussein, Hitler oder Osama Bin Laden. Die inszenierten Köpfe und Spielzeuggruppen wachsen auf den im Buch integrierten Klappseiten auf bis zu einem Meter Breite und entwickeln eine monu-mentale Präsenz. Michael Buhrs, Direktor Museum Villa Stuck, München: «Mit Batman , Superman und Hulk begann für die Künstler Daniel & Geo Fuchs die Arbeit an TOYS . Die Fortschritts- Gläubigkeit ist diesen Figuren ebenso ins Gesicht geschrieben wie der Idealismus, mit dem die Comic-Helden aufgeladen waren. Ganz anders erscheinen da die zerschundenen Gesichter von Willis oder Stallone, Kämpfer aus der Zeit des Kalten Krieges, für den es heute keine Aufgabe mehr zu geben scheint. (...) Die Bilder entfalten eine erschreckend ikonenhafte Wirkung. TOYS stellen uns und unsere Sehge-wohnheiten auf die Probe.»

“Die Bilder entfalten eine erschreckend ikonenhafte Wirkung. TOYS stellen uns und unsere Sehgewohnheiten auf die Probe.»

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Daniel (1966) & Geo (1969) Fuchs arbeiten seit 14 Jahren gemeinsam an konzeptionellenProjekten. Ihre Arbeiten sind vielfach ausgezeichnet und seit 1995 in internationalen Ausstellungen und Kunstmessen zu sehen, zuletzt unter anderem in Miami, Los Angeles, Paris und Barcelona. Nach ihren erfolgreichen Projekten: «Conserving», «Famous Eyes» und «STASI - secret rooms» ist «TOYS» ihre neueste Arbeit.

www.toygiants.comwww.daniel-geo-fuchs.com

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COLORS/ NOTEBOOKPROJECT

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COLORS/NOTEBOOKPROJECT

COLORS Notebook is just like an issue of COLORS, but its pages are blank because we want you to write, illustrate and design it. The project springs from collaboration with Reporters sans Frontières, an association that fights to protect freedom of speech for all and defends journalists all over the world. Each copy of COLORS Notebook is unique. It is the first issue without filters or an editorial department. An issue in which you are

free to tell stories that nobody ever wanted to lis-ten to and put your own message out to the world through words, lllustrations and photos or even just an issue to share your notes and thoughts.It is a different way to give a real voice to “the rest of the world”.

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Past copies of COLORS Notebook were exhibited at the Pompidou Center in Paris in October 2006, as part of a month-long exhibition about Fabrica, of which COLORS is a part, and in June 2007 at the Triennale di Milano. The next exhibition will be held in Shanghai in October. The exhibitions are hands-on so the visitors can read throug and enjoy your copy.

www.colorsmagazine.com/notebook.php

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24 / 7 ART PRODUCTION

DOCUMENTA / KASSEL

FEAT. ZROK

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24/7 Production feat. Zrok

Das gläserne Atelier

Der Schaffensraum des Künstlers, das Atelier, sowie der Künstler selbst und sein Arbeitsprozess waren Hauptbestandteil der Ausstellung, die im Rahmen des documenta-Stadtprogramms 2007 im Kulturbahnhof am 23.06. mit einer Vernissage eröffnet wurde. Für sechs Wochen produzierten ausgewählte Künstler aus ganz Deutschland ihre Kunst in dem gläsernen Atel-ier. Durch den wöchentlichen Wechsel änderte und erneuerte sich das Gesicht des Ateliers über die docu-menta- Zeit immer wieder. Dustin Schenk und Martin Werthmann wollten als Initiatoren die Arbeit eines Küns-tlers auf einer öffentlichen Plattform verdeutlichen.

Ein Auktionspodest neben dem Glasatelier deutete darauf hin, dass der Künstler, in seinem scheinbar fre-ien Schaffen in Wirtschaftsprozesse eingebunden ist. Der Auktionsaufbau wurde für verschiedene Veranstal-tungen genutzt. Ein Rahmenprogramm mit wöchentli-chen Versteigerungen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Musikveranstaltungen war Bestandteil der Installation.

Infos darüber finden sie unter www.247artproduction.de

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen - sondern: vor Kreativität sprühen. Zumindest wenn der, der im Glashaus sitzt, Graffiti-Künstler ist. Zrok, seit den 80ern aktives Mitglied der Münchner Graffiti-Szene, war eingeladen, täglich von 30.Juni bis 7.Juli auf der documenta in Kassel in einem 6x6m grossen Glashaus zu malen. Bekannt ist der 40jährige Künstler, der mit bürgerlichem Namen Wolfgang Lehnerer heißt, für sein extravagantes Stylewriting und seine dreidi-mensianlen Style-Skulpturen. Bei einer täglichen “Happy-Hour” konnten documenta-Besucher Zroks Glashaus betreten, um Ihm buchstäblich über die Schulter zu blicken. die documenta, die heuer von 16.Juni bis 23.September stattfindet, gilt als eine der weltweit bedeutensten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst.

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Wolfgang Lehnerer / www.z-rok.de

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“STADTLANDSCHAFTEN” GALERIE LICHTPUKT / MÜNCHEN GRUPPENAUSSTELLUNG

CHRISTIANE FLEISSNER - Fotografie/Installation KARIN APOLLONIA MÜLLER - Fotografie DANIEL SCHÜßLER - Malerei/Installation

Ausstellung: 15. Juni 2007 - 28. Juli 2007 Kuratiert von Dr. Christine Walter, München

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Die Grenzen zwischen Stadt und Landschaft sind in unserer modernen Welt fließend, weshalb sich in der Auseinandersetzung mit Landschaft der Begriff der Stadtlandschaft etabliert hat. Stadtlandschaft ist anzusiedeln zwischen dem Natürlichen und dem Menschlichen; einerseits überdie Kultur vermittelt und durch kulturelle Werte und Bedeutungen codiert, andererseits natürlich und damit in einem gewissen Sinn unbezähmbar.Die Ausstellung in der Galerie Lichtpunkt thematisiert mit drei Künstlern drei verschiedene Aspekte der Stadtlandschaft:

Jede Landschaft (und jede Stadt) hat ihren eigenen Charakter, sie ist durch Individualität ebenso gekennzeichnet wie durch ihre Beziehung zu anderen Landschaften, d.h. zu ihrem Platz im System. Sich diesem Phänomen aus wissenschaftlicher Sicht zu nähern ist ein schwieriges Unterfangen. An-ders in der Kunst, die den Beschränkungen der genauen Analyse und des Systematischen nicht unterliegt und versuchen kann, sich dem Wesen einer Stadt oder einer Landschaft bildhaft zu nähern. Dabei geht es auch um As-pekte des Nichtgreifbaren, um das, was auf den ersten Blick nicht zu sehen ist, so dass für dieses Nichtgreifbare eigene Darstellungsformen gefunden werden müssen.

Die moderne Stadtlandschaft ist geprägt durch Räume. Der amerikanischeLandschaftstheoretiker John Brinckerhoff Jackson sagte dazu: „Seit achtzig Jahren lebe ich nun in einer weitgehend aus umschlossenen Räu-men bestehenden Welt. Die Kirche, die Schule, die Bibliothek, die Wohnung oder das Wohnhaus, selbst der Arbeitsplatz – all dies sind genau definierte Räume, die sich über das jeweilige Maß ihrer Zugänglichkeit beschreiben lassen. Ihnenallen ist gemeinsam, dass sie sich mit Bedacht von der Straße und ihrer sozio-kulturellen Bedeutung abgrenzen.“ Wie sehen nun aber diese Räume und vor allem ihre Abgrenzung gegeneinander aus? Es gehtdabei um Individualität und die Frage, wie sich sowohl der Einzelne als auch die Gemeinschaft ihre Räume einrichtet

Die Frage nach dem Raum führt zur Frage nach den Spuren. Welcher Art sind die Spuren, die der Mensch in der Landschaft zurücklässt? Inwieweit sind diese Spuren allgemeingültig im Sinne bestimmter Strukturen? Sind sie sogar zukunftsweisend, insofern ein genauer Blick auf diese Strukturen zeigen kann, wie Städte und Landschaften zukünftig funktionieren?

In den Gemälden Daniel Schüßlers geht es um die Frage, wie modernes Wohnen in Zukunft aussehen kann. Schüßler experimentiert mit verschiedenen Formen der Behausung, vom schützenden Schirm über den Pappkarton als einfache, aber flexible Bedachung bis zum Hochhaus, das einerseits optimalen Schutz bietet andererseits – wie der 11. September zeigte – in Krisenzeiten zur gefährlichsten aller Wohnformen werden kann. Der Maler legt in seinen Bildern zunächst den Bildraum fest, in den er dann abfotografierte Bauten hinein collagiert. Dabei bedient er sich eines riesigen Bildarchivs mit zum Teil vorgefundenen, zum Teil selbst fotografierten oder nachgestellten Bildern. Die so entstehenden Verschachtelungen auf der Leinwand sind schlussendlich sowohl formaler als auch inhaltlicher Natur.

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Daniel Schüßler„HUBHAUS“Jahresausstellung 07ADBK München

Die Installation Hubhaus ist eine Erweit-erung des vorgefundenen Bild- raumes. Sie ist als Collage innerhalb der Sichtachse zwischen Akademieneubau und gegenüberliegender Häuserfassade zu verstehen.

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SHOWCASE

HAHAHARRYMWM GRAPHICSIMAONEM.POOSRICARDO GIUIMARAESSTEFAN WEYERCENTERBLOCKPATRIC SANDRISKIZZOMATSTARJUMP

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“Manches Herrliche der Welt ist in Krieg und Streit zerronnen. Wer beschützt und erhält, hat das schönste Los gewonnen.” GOETHE

Patrick Hartl / www.stylefighting.de

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Yvonne [email protected]

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SPORT ILLUSTRATIONSCOMMERCIAL

BY HAHAHARRY ULM / GERMANY

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w.hahaharry.com

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“I LIVE TO CREATE. RANGE IS CONDUCIVE TO GROWTH. INNOVATION IS THE SINCEREST FORM OF STRATEGY. “

MWM

www.mwmgraphics.com

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DESIGN & ILLUSTRATION

TOKIO / JAPAN

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aone.com

blue spring / work for Sb skateboard journal

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www.imaone.com

turtle / ImaOne

mr nishida / Im

aOne / work for Sb skateboard journal

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castle www.imaone.com

renoir - work for Sb skateboard journal

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castle ImaOne / letters from cerberus / work for 8th wonder 18:***feat.SHOHEI

www.imaone.com

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www.imaone.comletters from cerberus - work for 8th wonder 18:***feat.SHOHEI

Page 62: Castle Magazine issue 11

castlewww.imaone.com

ikazuchi - work for Yoshiyuki ****feat.SHOHEI

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castle www.imaone.com

maze / ImaOne / work for Scone(funckarma and kettel/moamoo)

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www.imaone.comCrossbreedingAndGrafting / work for Demuneno mans religion / work for Immigrate Us ***feat. Suiko and Tenga

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www.imaone.com work for for Nejel Mongrel our own nostalgia / work for for Immigrate Us

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www.imaone.com work for for Nejel Mongrel

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castlewww.imaone.com

night head / =***feat. U

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M.POOSDIGILITm.poos @ gmx. de

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Ricardo Guimaraes’ began illustrating back in 1997 while still

a student at Escola de Belas Artes (Federal University), in Rio

de Janeiro, where he earned his Bachelor’s degree in Pain-

ting. Since then, he started illustrating for several companies

in Brazil and abroad. Among his clients are: Globo (TV and

Newspaper), Johnson’s Professional, ET Cetera Magazine and

the agencies Imagemaker, Zohar and Cara de Cão, as well as

several private comissioned works. His illustrations have been

showcased in several exhibitions since then. Besides he also

teaches drawing, painting, illustration, and has conducted se-

veral workshops. He is 32 years old and lives in Rio with his

wife and daughter.

Ricardo Guimaraesrio de janeiro / brazil

www.rgstudio.bravehost.comwww.ricardo.guimaraes.blogspot.com

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About My Work

I always loved to draw. When, by the end of high school I had to

choose a career I knew it would be something related to that, so

the natural choice was Fine Arts. Once attending to the School

of Fine Arts (UFRJ) I met some Professors who were also illustra-

tors and their influence on me was decisive. I became obsessive

about the human figure, and at the time, by realistic drawing and

painting techniques. I struggled a lot (as I still do) to ‘tame’ it all.

But my deepest desire, though I had a very realistic tendency on

my work, was always to be better than a camera. I tried (as I still

do) to improve on what I was seeing, to idealize the figures, but

not to turn them into mythic figures.

www.rgstudio.bravehost.comwww.ricardo.guimaraes.blogspot.com

Page 72: Castle Magazine issue 11

I wanted to retain their humanity, yet, to portray them as better,

more expressive (sometimes funnier) than reality. Nature is so

rich, but the most wonderful thing about having a brain is that,

with some effort, you can manage a way to reorganize it. As

Bouguereau said, “La nature ne s’arrête pas”.

Nowdays I am more flexible about my painting applications

(‘economic’ would be a better word), and even though my dra-

wing fundamentals are deeply set in such a way that I can play

with the figure without loosing its structure and my thoughts

about the human figure remain almost unaltered, I like to consi-

der myself a “permanent student”.

www.rgstudio.bravehost.comwww.ricardo.guimaraes.blogspot.com

Page 73: Castle Magazine issue 11

STEFAN WEYERDESIGNER / GERMANY / TRIER

Page 74: Castle Magazine issue 11

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„Vermutlich gibt es weitaus schlechtere Dichter als ihn.“ Ein Zitat von Thomas Gsella, dem Chefredakteur der Titanic, der sich hier über Leander Se-bald-Linus, oder kurz Selius, den fiktiven Autorencharakter äußert, den Stefan Weyer vor knapp einem Jahr erschaffen und unter dessen Name er rund 50 Gedichte geschrieben hat, die sich am ehesten dem Genre der sogenannten Unsinnspoesie, bei der es vordergründig um das Spiel mit Worten, Humor, Überspitzung und Persiflage geht, zuordnen lassen. Die visuelle Inszenierung besagter Gedichtsammlung ist Thema dieser Diplomarbeit und geschieht über das klassische Medium des Buches, das hier jedoch in einer modernen Form präsentiert wird, um so das verstaubte Image der Poesie auch äußer-lich etwas aufzupolieren und Interesse bei einem breiteren Publikum wecken

zu können. Die 216 Seiten des Buches, welches das einstweilige Oeuvre des Poeten darstellt, sind Bezug nehmend auf die turbulente Autorenbiografie in 5 Schaffensperioden untergliedert, die auch innerhalb des Buches mittels Hard-cover konsequent voneinander abgetrennt sind. Dies schafft im Buch einen konzeptionellen und formalen Rahmen, der es erlaubte jede Periode in einem anderen grafischen Stil zu gestalten, um so der Vielfalt und den Eigenheiten der thematisch unterschiedlichen Kapitel und Gedichte gerecht zu werden. Trotz besagter Unterschiede fußen die fünf stilistischen Ansätze auf dem Thema der Collage, was auf den Charakter und die Entstehungart der Gedichte, die teilweise aus der Zusammensetzung diverser Satzfragmente bestehen, zurückzuführen ist.

STEFAN WEYERDESIGNER / GERMANY / TRIER

Page 75: Castle Magazine issue 11

Neben grafisch umgesetzten und auf bis zu drei Doppelseiten illustrierten Gedichten gibt es außerdem reduzierte und rein typografische Doppelseiten, die neben dem Gedicht einen weiterführenden Text in Form eines Autorenzitats oder einer Rezension eines fiktiven Literaturkritikers enthalten.

Für den angemessenen Schriftverkehr des Autors mit Feuilletonredakteuren und Lektoren gibt es außerdem Briefpapier, Couvert und Visitenkarte, sowie weitere Kommunikationsmaßnahmen in Form von Lesezeichen und einer Plakatserie.

STEFAN WEYERDESIGNER / GERMANY / TRIER

Als akustisches Pendant steht der Gedichtsammlung in gedruckter Form ein Hörbuch auf CD in einem edlen Schuber mit Poster gegenüber.

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Page 76: Castle Magazine issue 11

STEFAN WEYERDESIGNER / GERMANY / TRIER

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„Verschreibungspflichtige Monumentalpoesie in fünf ergreifenden Bänden.“Dr. Amadeo-Elias Rothschilf, Lehrstuhl für poetisches Leidwesen.

WWW.STEFAN-WEYER.COM

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STEFAN WEYERDESIGNER / GERMANY / TRIER

“Uwes Erleuchtung” Stefan Weyer, Jan Kiefer Stop Motion clip for “MTV artbreaks”

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WWW.STEFAN-WEYER.COM / WWW.JAN-KIEFER.COM

Page 78: Castle Magazine issue 11

C E N T E R B L O C K . D E

FASHIONILLUSTRATION

MICHAEL MATTHIAS - FASHION AND LIFESTYLEILLUSTRATION

CONTACT: WWW.CENTERBLOCK.DE

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MICHAEL MATTHIAS - FASHION AND LIFESTYLEILLUSTRATION

CONTACT: WWW.CENTERBLOCK.DE MM

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MICHAEL MATTHIAS - FASHION AND LIFESTYLEILLUSTRATION

CONTACT: WWW.CENTERBLOCK.DE

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MM

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MICHAEL MATTHIAS - FASHION AND LIFESTYLEILLUSTRATION

CONTACT: [email protected]

MM

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Page 82: Castle Magazine issue 11

ir (interrail)

i travelled arround Europe with my sketchbook and a few pens in my pocket and tried to catch the mood of different places onto paper. I was fascinated about the loneliness I felt in big citys aswell and tried to show by constructing pictures, how i saw and felt in this areas.

Zürich/Switzerland

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London you`re a ladyI spent 7 days in london and was fascinated by the industry, the buildings and the „rush“ in the city. I couldn`t realise all the things going on. So i sketched, photographed and wrote in my sketchbooks. At least my pictures are like puzzles of connotations and my thoughts.

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Rfz (rotefabrik zeitung)

This is like a reportage of „schwamedingen“ a suburb in zurich, switzerland.

PATRIC SANDRIwww.patric.sandri.ch.vu

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G E R M A N Y

Page 88: Castle Magazine issue 11

vagabond_skizzomat / Serie für destructed.info Online Magazin, ”Vagabonds” 2006

WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE EMMERMANN

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Illustration für DUMMY Magazin, ”Mein schneller Freund”, (nicht gedruckt), 2007

outbreak1_skizzomat / amerik. indep. Plattencover-Projekt, Magazin und Musik, topic ”OUTBREAK” exitstrategymagazine.com, 2006

WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE EMMERMANN

Page 90: Castle Magazine issue 11

Frau_Badekappe_skizzomat / freie Arbeit, Collage, 2005

WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE [email protected]

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Page 91: Castle Magazine issue 11

empfaenger_skizzomat / aus einer 3er-Serie für NEON Magazin, Radio Flur - Gerüchte im Büro, 2007

WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE EMMERMANN

castlesender_skizzomat / Radio Flur - , 2007

transmitter_skizzomat / Radio Flur - , 2007

Page 92: Castle Magazine issue 11

exit_skizzomat / freie Serie, 5 Illus fürs italienische noname magazine, Ausgabe EXIT, 2006

WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE EMMERMANN

one way_skizzomat / freie Serie, 5 Illus fürs italienische noname magazine, Ausgabe EXIT, 2006

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WWW.SKIZZOMAT.DEMARIE LUISE EMMERMANN

office_skizzomat / , 2006

whale Maschine_skizzomat /whalless charity project / pig magazine , 2006

alte Herren_skizzomat /free project , 2006 castle

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STARJUMP G E R M A N Y

ILLUSTRATION / STORYBOARD

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EMAR / TENGA / SUIKOJAPANCITYABYSSUNITED KINGDOM

INTERVIEWS

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CM:First of all, may you introduce yourself to our readers?What is \”cityabyss\” all about?

CA:Cityabyss is about a modern city in general, industrial buildings, contemporary landscapes.(in broad meaning) It is associated with terms such as: city, mass, machine with human being somewhere in between.

CM:How old are you and since when are you painting/drawing?

CA:I’m 28 and maybe it’s not the most original answer, but I draw since I was a child.

CM:Where do you live at the momentand is this environment influencing your art?

CA:At the moment I live in London and I have to admit that the city has put a very strong impact on my works. This is the place where the cityabyss idea has started.

CM:How did you start doing creative work/career?

CA: It became serious when I started attending an art college, then through the academy I tried to realize my artistic plans. Afterwards I think I managed to create some kind of résumé and than I tried to push it forward, it was like inventing a new way of thinking.

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Page 98: Castle Magazine issue 11

castle “Sleeping Giants” - Tzah(UK), Suiko, Tenga and Emar / Hiroshima-JAPAN

EMAR TENGA SUIKOTOKIO & HIROSHIMA / JAPAN / THE INTERVIEW

castlemagazine:First of all, may you introduce yourself to our readers? Who are Emar, Suiko and Tenga?

Emar:I’m Emar, I paint like a globe that doesn’t understand well.

TENGA:I paint grotesque characters. I’m good at painting bags, zombies, monsters etc.

Emar:I bury the space.

SUIKO:I don’t know how to introduce myself......

Emar:Suiko is painting styles.

castlemagazine:How old are you and since when are you painting/drawing?

SUIKO:It depends on each person. Tenga my older brother is painting for a very long time, aren’t you?

TENGA:For sure. I started painting years ago, but I was very lazy. Now, I’m 30 years old.

Emar:I stopped painting for a period, so I can hardly fix a correct time spread. Actually, I’m 27 years old.

castlemagazine:Where do you live at the moment?

SUIKO:Emar and Tenga live in Tokyo, Suiko lives in Hiroshima.

castlemagazine:Is this enviroment influencing your art? Emar:It influences me in good and sometimes in a worse way.

TENGA:Well, I was inspired by people as long as I’m a writer in Japan.

SUIKO:Yes it does, but its not the only inspiration for me.

castlemagazine:How did you start doing creative career? SUIKO:I got a birthday present from my parents, it was a handmade picture book, so you see, handcrafting and creativity are naturally for my family.

Emar:I liked to draw pictures when I was child, so it might be the advancement? In the last few years, I think I came to be able to earn money with my private work. A so-called fuck’n career starts, when people belonging to a company, I don’t want to call these kind of things a real career.

TENGA:It’s an enhancement of scribbling, which I do since my childhood. I’m shaping the things, which come out of my mind, without aware thinking about what I’m doing. My career is...no thanks.

SUIKO & Emar: haha!

SUIKO:Is there a difference between “to unite the crew” and “belong to somewhere”?

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castleemar.suiko.tenga.the kress one.phil.fate / 2007 / Hiroshima-JAPAN

Page 100: Castle Magazine issue 11

castle

tenga.emar.suiko / Tokyo-JAPAN

Emar:Yes, it’s different. It’s a so-called organiza-tion. I said foolish things, sorry.

castlemagazine:What isnpired you at the beginning,and what today? Did it change? Emar:Though at the beginning I was influenced by graffiti mags, but now it might be a bad ideal sometimes. Basically I don’t check graff stuff. I appreciate other genres as well..... but either, I don’t see so much other stuff.

SUIKO:That’s good. When I see graffiti all the time, I’m disgusted.

Emar: A disgusting culture.

SUIKO:At the beginning, I was terribly influenced by older japanese writers, but it differs now. Of course I was influenced by Tenga and Emar.

Emar: Really?

SUIKO:My vision has changed when I met you guys.

TENGA:I think that my roots belonging to Star Wars. I love these creatures for a long time, and my old dream was to become a makeup artist. After all, I do works referring to such SF-movies now.

SUIKO:Oh! I’m interested in that very much.

Emar:It’s very cool, watching those footloose laughing people in tokyo every day. But I can’t show that in my works up to now....

TENGA:Yes, it changes. Maybe I have the feeling to try harder on my work than before.

Emar: It changes for sure.

castlemagazine:When was the beginning of the graffiti movement in Japan. Was there any special event who activated this, like the arrival of the movies wildstyle and beatstreet in europe?

SUIKO:I don’t answer because I have just started the graff. Please answer, Tenga elder brother

TENGA:I ‘m not sure, maybe 20 years ago? It might be wrong, I don’t know well about graff.

SUIKO:It’s hard to fix that on one point of time for the complete movement.

TENGA: That’s true.

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castle srk studio - Tenga, Suiko, Dibo (spain) and Emar

Page 102: Castle Magazine issue 11

castlesuiko.cook / 2005 / Ehime-JAPANwww.suiko1.com

Emar:I heard about...no, I can’t say that for Japan.Anyway japanese graffiti has not such a long history. The scene is still growing, maybe.

TENGA: It’s a new field

Emar:It’s like new but old, like old but new.

TENGA:Yes. Many artists will appear in the near future, and it’s rising. I’m sure that japanese graff culture will become very unique.

SUIKO: So, look forward!

Emar:We want to build an unique japanese graff culture.

castlemagazine:Are you paying your rent out of your graffiti-works, or are you earning your money with other jobs?

SUIKO:My basic work is graff. But It’s quite difficult...

Emar:I’m offering my artwork and design stuff for artists, medias etc. I manage to survive.

TENGA:I have other jobs, of course . I don’t think I can survive by doing just graff. We can do various experiences on other jobs, so then our graffiti work will be much better I think.

Emar: That’s true.

TENGA: I don’t seperate this.

Emar:I seriously considerd to work as a temporary personnel in a flower shop.

SUIKO: Oh! For real?

TENGA: Sounds good.

SUIKO: I wanna see Emar in the flower shop.

Emar: For real.

TENGA: I love flowers.

SUIKO: Do you like flowers?

Emar: Not that much.

SUIKO: ...

TENGA: What are you talking about?

Emar: ...next question.

“We want to build an unique japanese graff culture”

Page 103: Castle Magazine issue 11

castle eternity - suiko.emar.tenga & motel(shizentomotel.com) 2007 / Hiroshima-JAPAN

Page 104: Castle Magazine issue 11

castle

elph.suiko / 2006 / Edinburgh-UKwww.suiko1.com

castlemagazine:Would you say there is a big difference between the european and the japanese graffiti-scene, and if yes, wich differences are that?

SUIKO:The sense of values of the japanese scene is not diversified yet, I think. Though the reason is that the scene is not big.

Emar:That’s simple, the writer population is bigger in Europe than in Japan.

TENGA:Yes, I think that the influence of the US is stronger.

Emar:There are a lot of bases of the U.S.Army too.

SUIKO: That’s all?

TENGA:The environment is different. Surrounding eyes are severe.

SUIKO:It’s the same in other countries, isn’t it?

Emar:Well, I think there’re a lot of differences, but we really answer this in only one sentence? Graff might be just graff.

castlemagazine:You guys dont live in the same city in japan.how did you find each other and became a crew?

TENGA: Because I was their fan.

SUIKO: What!?

Emar:When I went to Hiroshima for other purpose and met them there. I couldn’t imagine that we’ could be at the same crew at that time either.

TENGA: I’m a fan.

SUIKO: You’re telling lies......

Emar:When I meet Tenga a long time ago, I laughed a little.

TENGA: It was just the beginning

SUIKO: Oooh!

Emar:We done a lot of projects before started to become a crew.

SUIKO:But we did a lot more projects since we met up.

“The sense of values of the japanese scene is not diversified yet, I think”

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castle

TENGA

Page 106: Castle Magazine issue 11

castle

Emar and Suiko / Hiroshima - JAPAN

TENGA:Yes yes. I love this member.

SUIKO:Did we had similar directions at that time?

TENGA:There was a common sense.

Emar:If I said “directionality”, Maybe it’s not the the right description for that point of time,.Maybe we got along somehow as writers.

SUIKO:Actually I think, sometimes we have differnt opinions, but maybe thats the good thing about it.

Emar:We get along somehow.

castlemagazine:Is there mostly legal graffiti in japan or is there a big illegal scene in too?

SUIKO:The majority of the japanese scene is illegal.

TENGA:There might be a big legal scene in Tokyo.

Emar:Is there a country where a bigger legal scene is existing than an illegal scene?

TENGA: South Korea.

SUIKO:There are some big legal walls in other coun-tries. But there is not such a thing in Japan.

TENGA: But it increases fast. And that’s good!

Emar:It’s cool if all increases in good balance.cause I respect illegal writers.

TENGA:It is where we all came from, I repect them.

SUIKO:I dont like that kids who just have started, get a lot of legal walls and never went out bombing...but it’s good by some means though.

Emar:No, we can say the fact is not good that kids can get legal walls easily.

TENGA:Yeah, I want you to know the starting point.

Emar:You should know that feeling.

SUIKO:Some kids got legal walls and paint there, although they do not know how to use spray cans.

castlemagazine:Is it hard to do illegal stuff, especially trains in japan?

Emar:Of course. At the end you will be arrested.

TENGA:Baaad thing. Especially train bombing is very dangerous recently.

Emar: In fact, that doesn’t run.

SUIKO:But it’s easier than in many other countries. Well, it depends on the place though. But there’re a lot of security cameras in Japan.

castlemagazine:Nowadays there are a lot of writerswho travel around the globe and paint in many countries. Are there many foreign writers who visit japan?

Emar:I have the impression that they very often come to japan.

TENGA: I think it has just started.

SUIKO:They don’t come to Hiroshima, Japan is not only Tokyo!!

Emar:Going sightseeing is more interesting than painting in Japan,

SUIKO:There might be a lot of artists, who have exhibitions here.

“The majority of the japanese scene is illegal.”

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castlesuiko / 2006 / Hiroshima-JAPAN

www.suiko1.com

Page 108: Castle Magazine issue 11

below: tenga.suiko.emar / Hiroshima-JAPAN

castle TENGA:I want japanese people to pay more atten-tion to japanese writers.

SUIKO: Ahhw.

Emar:Because they like import in any case.

TENGA: No doubt.

SUIKO: Yeah. We export also.

Emar:Well, if we’re much better than foreigners, it’s no prob.

TENGA: True.

SUIKO:Oh, It’s a bad kind of remark.

TENGA: Re-import.

Emar:It’s not good just masturbation, there might be a lot of other methods.

TENGA:I can’t endure that masturbation.

SUIKO:I’m tired up of Japan a little bit, so I wanna go to other country for painting.

Emar:I just want to paint, it doesn’t matter where.

castlemagazine:Because of his history, Japan is basically a very isolated country. Do you have many contacts to foreign writers?

SUIKO:Emar visted the UK many times,

Emar: Ran after my girl friend.

SUIKO: I was in Germany for a while.

TENGA:Yeah. Please contact a lot and take me variously place.

Emar: “take me”!?

TENGA: I wanted to say let’s go.

Emar: Yeah, let’s go!

TENGA: Yeah.

Emar:It is easier now to contact good artists be-cause of the Internet spread, but it’s difficult to build a cool relationship, when we meet them actually.

SUIKO&TENGA: Yeah.

Emar:Sometimes we don’t need a translator, love arises because we are just smattering. But we need a translator, when we have to paint a lot of walls or something.

SUIKO:Yep, sometimes it’s a little bit difficult, cause I can’t understand English very well.

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suiko / 2006 / Hiroshima-JAPANwww.suiko1.com

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above: tenga.emar.suiko / Hiroshima-JAPAN

castlemagazine:Is the graffiti-scene generally connected with the hiphop-scene in japan like it is in many other countries,) or is it running seperately

Emar:It’s a completly different thing for me.

TENGA: Me too.

SUIKO:I’m not good at “freaking out” in the club, so maybe it’s running seperately for me.

Emar:Actually, I have no connection to hiphop in Japan.

SUIKO:I have a feeling that I wanna have contact to a lot of different people, included the hip hop guys. Welcome any genre.

TENGA: Me too.

castlemagazine:How do you think painting affects the artist in his own lifestyle? Can it be like a cure or even a therapy?

SUIKO:Ah, I think it looks like that.

Emar:If a favorite thing is done, happiness comes on it’s own volition.

TENGA:Yeah, it’s mental stabilizer.

Emar: But sometime it’s hard.

TENGA: But It doesn’t matter.

Emar:But, you know we don’t do that for a cure.

TENGA: Yeah.

SUIKO: Sure.

Emar: The concept is different.

SUIKO:I madly thank to graff... That’s THE drug.

TENGA:I think it looks like. It’s poisoning.

Emar: No doubt.

SUIKO: I will die on the wall.

castlemagazine:We all know: It’s very very satisfying to see one’s own creative vision becoming reality.Is there anything else for you, that compares to that ?

SUIKO: I don’t know...next.

Emar: Let’s reserve it.

castlemagazine:What do you generally think about using digital medias for painting or drawing? Can it be an enrichment or is it dangerous for the free analog processes?

SUIKO:Our basic is analog work, so if we’ll use dig-ital medias after basing it, it’s not dangerous I think.

TENGA:I think it’s not dangerous at all. We should become more and more familiar with digital medias because digital work will be needed more up to now.

Emar:It doesn’t mean that analog work is alllways perfectly dropped to digital. We have to know that it’s difficult to draw a picture. For example, “I can’t choose such a color!” It’s good. Erase and draw, erase and draw again (Tenga said to me).

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suikocanvas / 2006

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suiko / 2007 / Hiroshima-JAPAN

www.suiko1.com

TENGA:We are a happy generation, because we can take experience in both processes, analog and digital.

Emar: That’s true.

SUIKO:If more an more work is digitalized, analog proc-esses will get a better standing, like graf might will become a more important thing.

TENGA: That’s true.

Emar:We can’t achieve the analog power by using only digital medias.

castlemagazine:How important is the identification of letters for you in Styles? You know the frequently asked question of people watching styles : “what does that mean?” How do you deal whith that?

SUIKO & TENGA: That’s right. Yeah.

SUIKO:It’s difficult to answer. I want to value the mean-ing of an individual line. But others often are not able to read it. However, I think I don’t want to despise the pronounciation in my own letters.

Emar:It’s good by some reasons - it’s possible to read or it’s impossible to read. Anyway, I want a com-fortable shape in mine. I add a lot of lines without any meaning and I cut them off again, I thought that it’s possible to paint objects with persuasive power or something.

TENGA:I mostly paint characters. But if I would paint let-ters, I might want other people to be able to read them.

Emar: I have no idea.

castlemagazine:What are your plans for the future?

SUIKO:Oh, it’s a tricky question though, I think it’s good for our crew. What do you think? We have a lot of thing to do, don’t we?

Emar:I have a lot of plans but one thing is that I want you guys to make us familiar with german sau-sage and german beer.

SUIKO:Is it our future target?! Germany tour!

TENGA: Sounds good.

Emar: It’s wonderful.

TENGA: Sausage!!

Emar: It might be very delicious.

TENGA: Beer too.

SUIKO: Beer, sausages, companions in Germany andwalls.

TENGA: That’s cool. I wanna go to Germany.

Emar: It might be good.

SUIKO: But this mag is a international one, isn’t it?

Emar: No prob.

SUIKO:I wanna travel round the world and realize a lot of projects and drink al ot of beer.

EMAR&TENGA: That’s cool.

castlemagazine:Thank you very much for this funny interview guys and see you soon in germany (for some sausage and beer) or japan!

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suiko / 2003 / Hannover-GERMANY * facsimile restructured

www.suiko1.com

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suiko / 2002 / Hiroshima-JAPAN(YAM

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ATE) *suiko’s mortorcycle restructured

www.suiko

1.com

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CM:First of all, may you introduce yourself to our readers?What is \”cityabyss\” all about?

CA:Cityabyss is about a modern city in general, industrial buildings, contemporary landscapes.(in broad meaning) It is associated with terms such as: city, mass, machine with human being somewhere in between.

CM:How old are you and since when are you painting/drawing?

CA:I’m 28 and maybe it’s not the most original answer, but I draw since I was a child.

CM:Where do you live at the momentand is this environment influencing your art?

CA:At the moment I live in London and I have to admit that the city has put a very strong impact on my works. This is the place where the cityabyss idea has started.

CM:How did you start doing creative work/career?

CA: It became serious when I started attending an art college, then through the academy I tried to realize my artistic plans. Afterwards I think I managed to create some kind of résumé and than I tried to push it forward, it was like inventing a new way of thinking.

LONDON / U.K.

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castleCM:What inspired you at the beginning,and what today? Did it change?

CA:Yeah, it’s changed and is still changing. It’s a process, but this is what I like the most about it.During my studies I didn’t work with computers. The area of my interests was more less similar to the one I have now. I’ve been doing collages mostly about people in nature, about people’s environment. Now I can see that I did develop my style because of it.

CM:Do you get your ideas from everyday-life?

CA:I get inspired by many things. I observe them in everyday-life. Starting from the city (in its own) then going through fashion, interior design to creative people.

CM:From which point is illustration art for you?

CA:From the point of using other disciplines and every art form available - mixing them into a new contemporary quality.

CM:How important is the personal statement in your works? Is it important to you that every-one gets the message?

CA:Yes it’s important to me, I don’t want my illus-tration to be only a nice picture. Even though I put the impact on handcraft I also try to put some ideas behind. They are not literal, but based mostly on emotions.

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CM:What makes the fascination of creativity for you?

CA:It prompts me to act.

CM:We all know: It´s very very satisfying to see one´s own creative vision becoming reality. Is there anything else for you, that compares to that?

CA:Yeah, moments like that are very satisfying indeed, but looking deeper we could compare them to ful-fillment in life for example, which is more a longdistance task, but comparably same hard to reach.

CM:What means individuality for you?

CA:To have the courage to live differently to others.

CM:What do you generally think about using digital me-dia for painting or drawing? Can it be an enrichment or is it dangerous for the free analog processes?

CA:I think that digital techniques are very useful at work and I’m someone who three years ago didn’t work on the computer at all. Nowadays you can still work with traditional techniques like drawing, painting and then transform them digitally. This is what is beautiful about it. Even more, it brings new quality and is very revealing.

CM:What are you working on at the moment?

CA:I’m mostly working on the expressiveness of the cityabyss, I would also like to broaden the cityabyss idea into field of design. Beside that I have some new projects in progress as well.

CM:What are your plans for the future?

CA:I would like to collaborate with a group of people with similar interests and ideas.It would be great to have the opportunity to do something together, like a magazine for instance.

CM:A last statement for our readers?

CA:Dear readers, I hope I didn’t bore you to death. :)

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castle

www.cityabyss.com

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JITTER - MAGAZINCASTLE BOOK PROJECTTELL A FRIENDBLOGLINKSUBSCRIBE

SPECIALSC O M I N G S O O N !

Unsere regelmäßig erscheinenden Webpublikationen, die viele Leser und Betrachter bisher gratis und auf höchstem Niveau mit Illustration, bildender Kunst, Design und vielen anderen Bereichen aus der kreativen Welt bedienten, sollen sich in Zu-kunft nicht mehr nur auf den virtuellen Raum beschränken, sondern greifbar nah zum Anfassen sein!

Castlemagazine steht nun an einem ganz besonderen Punkt in seiner bisherigen Entwicklung - für eine Publikation in Buchform suchen wir noch einen passenden Verlag. Verleger, die sich für dieses kommende Buchprojekt interessieren, wenden sich bitte an folgende Kontaktadresse:

email: [email protected] • web: www.castlemagazine.de

C O M I N G S O O N !

Our periodical released web-publication, which provides plenty of readers with il-lustration, fine art, design and other stuff from the world of creativity, should turn from virtuallity to real life - we´re going print!

Actually, Castlemagazine is on on a turning point in it´s history - we are searching for a publishing company for a special bookproject. Publishers, who are interested in supporting our project, can contact us under following adresses:

email: [email protected] • web: www.castlemagazine.de

Page 124: Castle Magazine issue 11

Ausgabe 02/07. Schwerpunkt Bild und Musik.

Die Beziehung von Bild und Musik hat eine bis in die Antike zurück reichende Tradition. Pythagoras beschäftigte sich mit Sphärenmusik, die für ihn die kosmische Ordnung widerspiegelte. Die Töne wiederum ordnete er bestimmten Farben des damals bekannten Spektrums zu. Aristotelesentwickelte eine Farbskala mit sieben Farben, ordnete diesen Tonintervalle zu und schufdamit die Grundlage für die antike Farbe-Ton-Beziehung. Leonardo da Vinci projizierte bereitsum 1500 farbige Lichter und als Erbauer des ersten Farbklaviers gilt der Maler und AlchemistGiuseppe Arcimboldo. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Kunst sich vom Gegenstandbefreite, experimentierten Künstler wie Wassily Kandinsky mit der Übertragung musikalischerPrinzipien auf die Malerei und der experimentelle Animationsfilm nahm mit den Werken vonOskar Fischinger, dessen bekannteste Arbeit wohl das Segment Toccata und Fuge in D-Moll ausDisneys Fantasia ist, viele Entwicklungen der Videoclipästhetik vorweg.

Die Popkultur hatte von Anfang an eine enge Beziehung zum Visuellen. Angetrieben von Drogenerfahrungen entstand in der Hippie-Ära die dissonante und etwas überreizte psychedelische Kunst,deren Farb- und Formexzesse sich auf zahlreichen Plattencovern wiederfinden. Die PostpunkÄrazu Beginn der achtziger Jahre brachte schließlich in Rückbesinnung auf Techniken derDada-Kunst mit Neville Brody einen ersten modernen Design-Star hervor. In der jüngeren Zeithatte vor allem die elektronische Musik großen Einfluss auf die Bildgestaltung, die den digitalenKlängen mit den Möglichkeiten der Pixel- und Vektorgrafik eine äquivalente visuelle Ausdrucksformzur Seite stellte. Lange Zeit unbeachtet, erlebt die dem Rock‘n‘Roll und einer eher traditionellenMalweise verpflichtete „Low-Brow“-Art derzeit auch hier zu Lande einen bemerkenswertenAufschwung.

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Page 125: Castle Magazine issue 11

Ausgabe 02/07. Schwerpunkt Bild und Musik.

Die Verbindung von Bild, Musik und darüber hinaus auch mit den darstellenden Künsten, zeigt sich zudem in Projekten wie dem 2006 in Halle veranstalteten Festival Comic meets Theater, auf dem „zeitgenössische Koalitionen zwischen Comic, Animationsfilm, Streetart, Performance, Musikund Theater“ zu sehen waren oder der Character-Performance auf dem letzten Pictoplasma-Festival.

Ob als Farbenmusik, animiertes Musikvideo, Platten-/CD-Cover, Konzertplakat, Musikerbiographie imComicformat oder Musikvisualisierung per Live-VJing: die Ausdrucksmöglichkeiten, die in derBegegnung beider Kunstgattungen liegen sind längst noch nicht ausgeschöpft. Den Hintergrundliefert häufig genug die Künstlerbiografie selbst. Musiker, die sich als Bildgestalter betätigenund Zeichner, die Musik machen sind eher die Regel als die Ausnahme. In JITTER 02/07 werdeneinige von Ihnen mit Arbeiten und Projekten vorgestellt:

Weitere Info unter www.jitter-magazin.de

JITTER o2/07 erscheint im September. Aus dem Inhalt der kommenden Ausgabe:Projekte “Legends of Rap” - eine Würdigung der Gründerväter in illustrierten Sammelkarten.

InterviewPeter Blegvad: Avantgarde-Musiker und Illustrator,Henning Wagenbreth: Prof. für Illustration an der Udk Berlin

Exklusives ArtworkIllustrierte PopSplits (Popsongs) von David von Bassewitz, Felix Scheinberger, Ulli Grötz, Hendrik Dorgathen u.a. Eine Hommage an „Yellow Submarine“ von Vanessa Karré und Andrea Offermann

PortraitMoki: Comiczeichnerin und Illustratorin des VerschwindensAndrea Offermann: Comiczeichnerin und BestiariumVanessa Karré: Visuelles Konzept für Wir sind HeldenAtsushi Fukui: Artwork für den Pop-Avantgardisten David SylvianReinhard Hammerschmidt: Improvisation in Bild und MusikAußerdem: Praxis, Ausstellung, Hochschule, Rezensionen

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Ausgabe 02/07. Schwerpunkt Bild und Musik.

Andrea Offermann: Moving Out - Auszug, 2007.Moki, 2007.

Moki, 2006.

Page 126: Castle Magazine issue 11

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Castlemagazine steht nun an einem ganz besonderen Punkt in seiner bisherigen Entwicklung - für eine Publikation in Buchform suchen wir noch einen passenden Verlag. Verleger, die sich für dieses kommende Buchprojekt interessieren, wenden sich bitte an folgende Kontaktadresse:

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Actually, Castlemagazine is on on a turning point in it´s history - we are searching for a publishing company for a special bookproject. Publishers, who are interested in supporting our project, can contact us under following adresses:

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!!! DANKE AN ALLE KÜNSTLER & AUTOREN FÜR EUREN SUPPORT !!!!!! WE THANK ALL ARTISTS AND AUTHORS FOR THEIR SUPPORT !!!

CASTLEMAGAZINE ISSUE10 // “THE EXHIBITION ISSUE” // AUGUST 07

Publishers/Editors/ArtDirection:Patrick Hartl / www.stylefighting.deDachauerstrasse 33 / 80335 München& Michael Matthias / www.centerblock.deCover: Michael MatthiasLayout/Graphic & Authors: Der Hartl / www.stylefighting.deMichael Matthias / www.centerblock.deDaniel Schüßler / [email protected] Winkler / [email protected]&Rüdiger Wolf

Website/-coding:Ray Tischler / www.Kray-C.net

Contributing Artitsts:

Beyond Streetart / www.beyond-streetart.deIllustrative07 / www.illustrative.deCastle - The Show / www.goerres10.deDer Hartl / www.stylefighting.deMichael Matthias / www.centerblock.deAlex Zöbsich / www.starjump.deYvonne Winkler / [email protected] Schüßler / [email protected] for Peace / www.wordsforpeace.orgToy Giants / www.toygiants.comcolorsmagazine / www.colorsmagazine.com24/7 / www.247artproduction.defeat. Z-rok / [email protected] Lichtpunkt / www.lpgalerie.deHarry Ardias / www.hahaharry.comMWM Graphics / www.mwmgraphics.comImaOne / www.imaone.comM.Poos / [email protected] Guimaraes www.ricardo.guimaraes.blogspot.comStefan Weyer / www.stefan-weyer.comPatric Sandri / www.patric.sandri.ch.vuMarie Luise Emmermann / www.skizzomat.deEmar&Tenga&Suiko / www.suiko1.comCityabyss / www.cityabyss.comJitter Magazin / www.jitter-magazin.de

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