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Catalunya Central Katalonien

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Catalunya Central

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montserrat5 27/3/07 14:04 Página 1

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Katalonien Zentralkatalonien

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Anoia Bages Osona Vallès Occidental Vallès Oriental

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Im Herzen des Landes. Zentralkatalonien umfasst dieLandkreise (comarques) Anoia, Bages, Osona, V allèsOriental und V allès Occidental. Sein Rückgrat ist dasKüstenvorgebirge Serralada Prelitoral. DieseGebirgskette beginnt mit der Serra d’Ancosa, tauchtdann in Montserrat wieder auf, nimmt mit der Ser ra deSant Llorenç del Munt i l’Obac und den Felswänden vonGallifa und Bertí richtig Form an und erreicht ihre größteHöhe im Montseny-Massiv . Zu beiden Seiten erstr e-cken sich flachere Gebiete wie das Òdena-Becken, dieEbenen Pla de Bages und Plana de V ic im Norden undder Vorküstengraben des Vallès im Süden. Im Nor denwird Zentralkatalonien von Gebir gsausläufern wie derSerra de Pinós und der Serra de Castelltallat, denHochebenen des Moianès und des Lluçanès und demCollsacabra-Gebirge begrenzt.

Die bedeutendsten Städte im westlichen T eil sindIgualada und Manresa, das keinen Hehl daraus macht,dass es für sich beanspr ucht, als Hauptstadt Zen -tralkataloniens zu gelten. Hauptort des östlichen T eils,dessen Achse der Ter bildet, ist das in der schönen Mitteder gleichnamigen, von Bergen umgebenen Ebene ge-legene Vic. Die Städte Terrassa, Sabadell und Granollersin Vallès liegen bereits am Rand des städtischen Bal-lungsgebiets Barcelona. Neben den bedeutenden Kreis-städten gibt es in Zentralkatalonien aber auch noch eini-

ge Unterkreise mit eigenem Charakter. Zu ihnen zählendas Moianès mit dem Hauptort Moià, das etwas nör d-licher gelegene Lluçanès, dessen Zentrum Prats de Llu-çanès ist, und die Alta Segarra im Nor den des KreisesAnoia mit dem Hauptor t Calaf. Alles in allem ein Kon-glomerat, das ein r eiches und vielfältiges Gebiet bildet.

Die heutige Str uktur Zentralkataloniens ist eine dir ekteFolge der mittelalterlichen Geschichte der Region. Nachdem Ende der Unsicherheit, die die kontinuierlichenEinfälle der Sarazenen im Frühmittelalter bedeutet hat -ten, folgten viele Bauer n und Händler , die sich insGebirge geflüchtet hatten, dem Aufruf der katalanischenGrafen und der einflussreichsten religiösen Institutionen,wie dem Bistum V ic und dem Kloster Sant Cugat delVallès, und ließen sich in Zentralkatalonien nieder. Um dieneuen Einwohner an das Gebiet zu binden, wurde ihnenLand zur Bewir tschaftung überlassen, und es wur denzahlreiche Pfarrkirchen, neue Klöster und Festungen er-richtet. Unter ihrem Schutz entstanden und wuchsen dieheutigen Städte und Dörfer. Diese alten Strukturen sindsowohl in den bewaldeten gebir gigen Gebieten dieserLandkreise mit ihren verstreut liegenden kleinen Weilernund Gehöften als auch in den Straßenzügen der histori -schen Viertel der größeren Städte und ihrem reichen undwertvollen architektonischen Erbe noch stets erkennbar.

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Einleitung

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La Tossa de Montbui Blick von La Tossa de Montbui auf Igualada➛

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Collsacabra Naturpark Sant Llorenç del Munt i Serra de l’Obac➛

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Granollers. Platz mit Arkaden Naturpark El Montseny

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Die populäre Fantasie hat in diesem Gebirge die Formen ei -ner großen Orgel, eines riesigen Schif fes oder einer verzau-berten Welt über die Wälder herausragender Felseninselngesehen. Seine charakteristische, klar definierte und von vie-lerorts in Katalonien aus perfekt erkennbar e Silhouette mitihren geschliffenen Profilen hat Montserrat zu einem ganzbesonderen Gebirge gemacht, einem gr oßen, natürlichenAltar aus Felsnadeln, zwischen denen sich tiefe Kanäle öf f-nen, einem Paradies für W anderer und Kletterer, aber auchfür Pilger, die den Geist des Gebirges suchen. „Mit goldenerSäge sägten die Engelchen ...“ heißt es im Virolai, derHymne par excellence dieses litur gischen Gebirges. AuchSchiller und Goethe zählten zu den Reisenden undSchriftstellern, die in der ganzen W elt und in allen Epochenüber Montserrat geschrieben haben, und Wagner wählte eszum Schauplatz seines Parsifal. Währenddessen hat derVolksmund jeder einzelnen Felsspitze ihr en eigenen Namengegeben: die Mumie, der Elefant, der Zylinder , derTotenkopf, die Verzauberten Mönche, die Schwanger e, dieSchere, der Papagei, die Nonne, der Rettich usw.

Mechanische Artefakte. Die ganze fantastischeGebirgswelt ist über die Landstraße zu err eichen, die vonMonistrol zum Kloster Montserrat hinauf führt. Möchte mandem Besuch jedoch einen weiter en Reiz hinzufügen, dannsollte man die Zahnradbahn zum Kloster nehmen, die denHöhenunterschied von über 500 Meter n auf einer unmittel-bar an den steilen Felswänden entlangführenden, Schwindel

erregenden Strecke überwindet, die wundervolle Aussichtenbietet. Ein ander es Artefakt, das als Klassiker bezeichnetwerden kann, ist die Seilbahn von Montserrat, der en gelbeKabinen vom Fuß des Gebirges aus dem Stahlseil folgenund sich auf ihr em Weg zum Kloster scheinbar im Nichtshängend gegen die immense Felswand abzeichnen. Siesind über Jahrzehnte hinweg das eigentliche W ahrzeichenund ein echtes Symbol Montserrats gewesen.

Der Mató von Montserrat. Am Eingang des Kloster ist tra-ditionell ein täglicher Markt mit Produkten aus Montserrat zufinden, unter denen der hauptsächlich in Mar ganell, einemim Schutz des Gebirges gelegenen Dorf, hergestellte quark-ähnliche Frischkäse mató herausragt. Des Weiteren werdenhier Honig, Käsekuchen, Feigenbr ot und andere Produkteaus traditioneller Herstellung angeboten. Über dem Markterhebt sich die gigantische neor omanische Apsis desKlosters Santa Maria.

Ora et labora . Seinen Ursprung hat das Kloster vonMontserrat im kleinen Kirchlein Santa Maria, deren Existenzbereits im Jahr 888 dokumentarisch belegt war . Von ihr istheute nichts mehr erhalten, wohl aber von der romanischenKirche, die sie im 12. Jahrhundert ersetzte. Bei der heutigenBasilika handelt es sich um einen Renaissancebau aus dem16. Jahrhundert, dessen Glocken – im gotischenGlockenturm hängen insgesamt acht, von denen dieschwerste rund siebeneinhalb Tonnen wiegt – wie schon vor

Montserrat:Liturgie in

Stein

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Jahrhunderten allmorgendlich um sechs zur Frühmette ru-fen, die für die Benediktinermönche den T agesbeginn imheiligen Gebirge markiert. Jahrhunderte christlicher Traditionsprechen aus dem Psalmen, die die Mönche imChorgestühl der Kirche, dessen glatt poliertes Holz von derJahrhunderte langen Benutzung zeugt, r ezitieren und dienach wie vor von der Lebendigkeit einer der berühmtestenPilgerzentren der katholischen Welt zeugen. Der Tagesablaufwird auch heute noch von den Glocken vorgegeben, so wiees seit der Gründung des Klosters dur ch Abt Oliba im 11.Jahrhundert immer gewesen ist. Die Beständigkeit dieserEinrichtung hat es erlaubt, die V erehrung der Muttergottesvon Montserrat, der Schutzheiligen Kataloniens, aber aucheine bedeutende verlegerische Tätigkeit – der V erlag vonMontserrat ist mit 500 Jahren der älteste Europas – und dieExistenz der Escolania de Montserrat, einen der traditions-reichsten und r enommiertesten Knabenchöre desKontinents, aufrechtzuerhalten. Rund fünfzig Jungen zwi-schen zehn und vierzehn Jahr en leben hier mit denMönchen und bekommen eine musikalische Ausbildung, dieeine bewundernswerte Chorqualität zum Er gebnis hat.Wenn man Montserrat besucht, sollte man es deshalb auchnicht versäumen, sich in der Kir che das Salve Regina unddas Virolai, die Hymne Montserrats mit einem Text des be-rühmten katalanischen Dichters Jacint V erdaguer, derEscolania anzuhören.

Die Basilika Santa Maria. Um zum Eingang der Basilika zugelangen, muss man zunächst den Plaça de Santa Mariaüberqueren, von dem aus sich ein schöner Ausblick auf dieFelsnadelgruppe Santa Magdalena mit der beliebten GorraFrígia (Phrygische Mütze) bietet, wo aus der Fer ne häufigscheinbar winzig kleine Kletter er zu erkennen sind, die denGipfel erklimmen. Neben der beeindruckenden Fassade desKlosters ist der alte gotische Kr euzgang aus dem 15.Jahrhundert erhalten geblieben. Unter der Fassade öf fnetsich eine Vorhalle, die einen Übergangsraum zwischen denmit Besuchern gefüllten Klosterplätzen und derAbgeschiedenheit des inneren Klosterbereichs darstellt. Zusehen sind hier das Portal der früheren romanischen Kirche,in neapolitanischen W erkstätten gefertigte Grabmäler unddiverse Skulpturen von Rafael Solanich, Josep Clarà undFrederic Marès. V om Innenhof mit seiner vom Piazza diCampidoglio in Rom inspirierten Pflasterung aus lässt sichdie komplette, in den Jahr en 1900 und 1901 über einer äl-teren Barockfassade errichtete Fassade der Basilika erfas-

El Cavall Bernat Die Muttergottes von Montserrat, „La Moreneta“sen. Hier sind Skulptur en von Jesus und seinen zwölfJüngern, eine große Rosette und eine hundertjährige Uhr zusehen. Die heutige einschiffige Renaissancebasilika (16. Jh.)besitzt zwölf Seitenkapellen: sechs auf jeder Seite. Oberhalbdes Hochaltars befindet sich die polychromierte Schnitzfigur(12.–13. Jh.) der Heiligen Jungfrau, die wegen der dunklenFärbung ihrer Hände und ihr es Gesichts auch als „LaMoreneta“ (Die Braune) bezeichnet wird. Sie wird täglich vonHunderten Gläubigen, Touristen und Neugierigen besucht.Die Altarkapelle der Mor eneta erreicht man über diverse,1944 von verschiedenen katalanischen Künstlern renovierteRäume. Der silber ne Thron der Muttergottes wur de 1947von Gläubigen gestiftet.

Montserrat als Kulturstätte. Das Museum von Montserratbesitzt eine herausragende ar chäologische Abteilung desbiblischen Orients, deren Bestände größtenteils von einemMönch aus Montserrat erworben wurden, der den MittlerenOsten bereiste. Ein weiterer Höhepunkt des Museums ist dieAbteilung für moder ne Malerei und Bildhauer ei mitGemälden von El Greco, Caravaggio, Berruguete, Picasso,Dalí, Tàpies, Le Corbusier , Fortuny, Vayreda, Casas, Mir ,Nonell, Rusiñol und vielen ander en. Abteilungen für alteMalerei, religiöse Goldschmiedekunst und die Ikonografieder Muttergottes von Montserrat im Lauf der Jahrhundert ekomplettieren das Angebot. Die Bibliothek von Montserratist ein beeindr uckendes Dokumentations- undStudienzentrum und Symbol der intellektuellen und kultur el-len Aktivitäten der Benediktiner. Ihr Bücherbestand umfasst270 000 Bände, darunter rund 400 Inkunabeln (von deneneinige im Kloster selbst angefertigt wurden) und über 2 000Manuskripte, unter denen das außergewöhnliche LlibreVermell (Rotes Buch), ein enzyklopädisches Manuskript ausdem 14.–16. Jahrhundert, herausragt. Das KlosterMontserrat ist über die Zeit hinweg nicht nur ein r eligiösesund kulturelles Symbol gewesen, sonder n als Unterstützerder Forderungen der katalanischen Identitätsbewegungauch ein bedeutender Bezugspunkt für den Patriotismus derBevölkerung.

Kleine Ausflüge in die Umgebung des Klosters. Um ei-nen Überblick über den Klosterkomplex zu bekommen, bie-tet sich ein kur zer Spaziergang zum Plaça de l’Abat Olibaund von dort auf einem steingepflasterten Weg entlang demHang zum Aussichtspunkt Mirador de Sant Miquel, an demein großes Kreuz steht, an. Es handelt sich um einen aus-

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kragenden Aussichtsbalkon, der einen Panar omablick überdas ganze Kloster bietet. Am Anfang dieses W eges fährtauch die Zahnradbahn zur Santa Cova (Heilige Höhle) ab,die die Steigung zum W eg zu der Höhle überwindet, in derder Überlieferung zufolge die Madonnenfigur gefunden wur-de. Entlang dieses W eges steht der MonumentaleRosenkranz, eine fünfzehn Skulptur en umfassendeDenkmalsgruppe, die unter ander em Werke von Puig iCadafalch, Gaudí und Josep Llimona umfasst.

Der Naturpark. Das Montserrat-Gebirge wurde 1987 zumNaturpark erklärt. Die über 1 000 hier vorzufindenden Pflan-zenarten – ein Drittel der in ganz Katalonien katalogisierten –die natürlichen Werte und das landschaftliche Relief ließendiese Maßnahme angebracht erscheinen. Außer dem istMontserrat bis heute die Schule zahlr eicher Generationenvon Wanderern und Kletterern gewesen. Seine Felswändeund -nadeln bergen unzählige W ege und Pfade, die es er-lauben, das Gebirge in alle Richtungen zu ergründen. Es

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Museum. La Madeleine von Ramon Casas Die Bibliothek➛

handelt sich um ein schr offes Gebirge, in dem dann auchständig Höhenunterschiede zu bewältigen sind. W enn manhier Wandern oder Klettern möchte, sollte man immer einegute Karte dabei haben. Für Kletter er stehen Hunderte vonRouten aller Schwierigkeitsgrade zur Verfügung. In anderenWorten gibt es hier eine ganze Welt zu entdecken.

Die Umgebung. Im Schutz des symbolträchtigen Gebirgesgibt es auch noch ander e sehenswerte Stellen und Bau-werke, wie zum Beispiel die an der Landstraße nach CanMaçana stehende r omanische Kirche Santa Cecília, überder sich die beeindruckendsten Felsnadeln des ganzenGebirges erheben, oder die Salnitre-Höhlen in der Nähe vonCollbató, in denen man bei einer Führung in einer Stundemehr als einen halben Kilometer Säle und Gänge mit Namenwie „Kathedralsaal“, „Höhle des Zahmen“, „Schmetter-lingsgalerie“, „Teufelsbrunnen“, „Kreuzgang der Mönche“,„Altarkapelle“, „Teufelsflügel“, „Bischof“ oder „Beichtstuhl“ zusehen bekommt.

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Abtei MontserratTel. (+34) 938 777 701www.abadiamontserrat.catwww.montserratvisita.com

Zahnradbahn MontserratTel. (+34) 902 312 020 (nur aus Spanien)www.cremallerademontserrat.com

Drahtseilbahn MontserratTel. (+34) 932 377 156www.aeridemontserrat.com

Salpeterhöhlen, CollbatóTel. (+34) 937 779 076www.collbato.cat

Naturschutzgebiet Montserrat-Gebirgewww.muntanyamontserrat.catTel. (+34) 932 956 810

Fremdenverkehrsbüros Monistrol deMontserrat und Collbató (siehe S. 97)

Von Sant Joan nach Sant Jeroni[ZU FUSS]

Route: Den Camí Nou de Sant Jeroninehmen, der am Hauptkamm entlang zurgleichnamigen Kapelle führt. Von hiernimmt die Steigung auf dem Weg zumhöchsten Gipfel ganz Montserrats ständigzu. Sant Jeroni.

Schwierigkeitsgrad: niedrig, 270 mHöhenunterschied3,5 km, 1 h

Anfahrt: Vom Kloster Montserrat mit derZahnradbahn von Sant Joan zur oberenHaltestelle

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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Die Basilika und die Escolania

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Manresa zählt zu den ältesten Städten Kataloniens. DieCivitas Minorisa der Römer hat sich aus eigener Kraft zueinem Regionalzentrum entwickelt, dessenEinzugsgebiet weit über die Gr enzen des Landkr eisesBages, deren Kreisstadt es ist, hinausr eicht. Die LageManresas – fast genau im geografischen ZentrumKataloniens, am Schnittpunkt eines weit r eichendenVerkehrsnetzes – hat ein intensives Sozial-, Kultur - undHandelsleben entstehen lassen, von dem der kultur elleVeranstaltungskalender und die Bedeutung der in derStadt erhaltenen Baudenkmäler zeugen.

Die Kreisstadt des Bages hat eine beeindr uckendeVisitenkarte vorzuweisen, nämlich die einmalige, ge-schichtsträchtige Fassade mit der mittelalterlichen AltenBrücke über den Car dener, der Höhle des heiligen Igna-tius von Loyola am Hang des Puig Car dener und dem gotischen Komplex der Basilika, die sich über einer beein -druckenden Felswand er hebt. Dieses Bild zeigt sichReisenden, die sich der Stadt aus südlicher Richtungnähern, wie ein fantasieanr egendes, durch seine Größeüberwältigendes Bühnenbild.

Die Alte Brücke. Dieses Wahrzeichen der Stadt entstandim 12. und 13. Jahr hundert auf den Resten einer älter enRömerbrücke. Die acht Bogen erheben sich bis zu 25Meter hoch über den Fluss und geben der Brücke die klas-sische mittelalterliche Eselsrückenform. Die Manr esaner

bezeichnen sie als „Alte Brücke“, weil im 14. Jahrhundertetwas weiter flussaufwärts eine „Neue Brücke“ errichtetwurde, die heute als eine der besterhaltenen mittelalter -lichen Brücken in Katalonien gilt.

Die Basilika Santa Maria. Die allgemein als „La Seu“ be -zeichnete Basilika (14.–15. Jh.) ist das bedeutendsteBaudenkmal der ganzen Stadt. Es handelt sich um eine go-tische Kirche mit den Abmessungen einer Kathedrale, de -ren Hauptschiff zu den breitesten in ganz Europa zählt. Mitihrer Errichtung war derselbe Baumeister betraut, von demauch die Kirche Santa Maria del Mar in Bar celona stammt.Von außen sieht das Bauwerk r echt nüchtern aus, beein-druckt jedoch bereits mit dem charakteristischen, spekta -kulären Gerippe seines Str ebewerks. Im Inner en werdenwertvolle mittelalterliche Retabel bewahrt, unter denen dasHeiliggeistretabel von Pere Serra aus dem Jahr 1394, dasals eines der Meister werke der katalanischen gotischenMalerei gilt, herausragt. Darüber hinaus finden sich hierauch einige inter essante Beispiele der gotischenBildhauerei. Will man als Besucher jedoch die tiefstenGeheimnisse der Seu ergründen, so darf man es nicht ver-säumen, die Krypta mit den Reliquien dreier Heiliger und di-versen interessanten Barockkunstwerken sowie die Resteder romanischen Kirche unter der Basilika zu besichtigen.

Die Höhle des heiligen Ignatius. Diese Höhle in denTerrassen des Car dener ist wohl das ungewöhnlichste

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Manresa und seine Denkmäler

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Die Höhle des heiligen Ignatius

Die Alte Brücke

der Denkmäler Manr esas. Der Überlieferung zufolge hieltsich der heilige Ignatius von Loyola, der Gründer desJesuitenordens, hier im Jahr 1522 während einer Pilgerreisezehn Monate lang auf, um zu meditier en, und schrieb hierseine berühmten Geistlichen Übungen nieder. Am gleichenOrt wurde im 18. Jahr hundert, im Schutz des Felsens, ei-nes der herausragenden jesuitischen Heiligtümer desLandes errichtet, das einige der inter essantestenBarockkunstwerke Kataloniens umfasst. Die V erbindungzwischen den schmucklosen, kompakten Felsfalten undden palastartigen barocken Filigranen erzeugt ein ganz be-sonderes Ambiente mit zahlr eichen Bezügen auf denHeiligen.

Die Altstadt. Manresa ist nicht nur Fassade. In der auf ei -ner Hochebene gelegenen Ciutat Vella (Altstadt), wie dieManresaner das historische Zentr um nennen, gibt es aus -gesprochen evokative Winkel. Hochinteressante Bauwerke,wie das T or der Carr er Sobrerroca und dieMauerabschnitte, die die Jahrhunderte überstanden haben,oder die gewundenen Gassen und schmalen T reppen-durchgänge, wie die Carr er del Balç, die sich unter denSäulengängen der Häuser ihr en Weg bahnt, oder dieBaixada dels Jueus, eine der Hauptachsen des histori-

schen Judenviertels von Manresa, laden zum Spaziergangund zur Kontemplation von Details und Nuancen ein.

Der Plaça Major. Hier findet ein täglicher Markt statt, aufdem die Bauern die Erzeugnisse ihrer Äcker verkaufen, undes ist nicht zu übersehen, dass dieser Platz, an dem sichdas Straßennetz der mit einer Mauer umgebenen histori-schen Altstadt mit seinen hundertjährigen Geschäften orien-tiert, das gefühlsmäßige Herz der Stadt ist. Außer dem stellter einen guten Ausgangspunkt für die Erkundung des histo-rischen Stadtkerns dar. Das am Platz stehendeRathausgebäude (18. Jh.) besitzt einen schönenSäulengang und trägt das W appen der Stadt. Im Innenhofbefindet sich eine Skulptur von König Peter III. Ganz in derNähe steht der Justizpalast (17. Jh.), ein Barockgebäude mitRenaissancefassade und einem gotischen Saal, der wohlzum ehemaligen Rathaus gehörte.

Plätze, Herrenhäuser und Kapellen. Möchte man diehistorische Entwicklung Manresas möglichst vollständignachvollziehen, so sollte man auch den Plaça de l’Omaufsuchen, auf dem eine im Schatten eines gr oßenBaums sitzende Frauenskulptur das Leben der Stadt ansich vorüberziehen lässt. Hier steht das Ca l’Oller , ein

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Das Alte Kasino

barockes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, und et-was weiter voran das ehemalige Hospital Santa Llúcia,wo im Gedenken an einige T age der Ekstase, die derheilige Ignatius hier erlebte, die neugotische Capella delRapte (Verzückungskapelle) errichtet wurde. In dieserKapelle ist eine liegende Figur des Heiligen zu sehen. Ineinem der malerischsten W inkel der Altstadt befindetsich die Capella de Sant Ignasi Malalt (Kapelle des kran-ken heiligen Ignatius), wohin sich der berühmte Pilgerzweimal begab, als er während seines Aufenthalts in derStadt erkrankte. Die Kir che des ZisterzienserprioratsSant Pau, der wunder volle gotische Kr euzgang derKapuziner (15. Jh.) und die Renaissancekir che SantFrancesc sind einige ander e Baudenkmäler, die einenBesuch wert sind.

Der katalanische Jugendstil in Manresa. Zu Beginndes 20. Jahrhunderts begann sich auch das hier ansäs-sige Bürgertum – Inhaber der an beiden Ufer n desLlobregat und des Car dener angesiedeltenIndustriebetriebe – für die sinnlichen und farbigen Formendes Modernisme, der katalanischen V ersion des

Jugendstils, zu interessieren und ließ Gebäude mit zahl-reichen Skulpturen, Glasfenstern, Gesimsen undKunstschmiedearbeiten bauen. Ein r epräsentativesBeispiel ist das Kasino, das 1906 als Ort der Zerstreuungfür die wohlhabenden Schichten eingerichtet wur de undheute die Kr eisbibliothek beherbergt. Der T orre Lluvià(1905) gehört zu den herausragenden Arbeiten des man-resanischen Architekten Ignasi Oms, währ end das CasaTorrents („La Buressa“) ein charakteristisches Beispiel fürein neugotisches Wohnpalais darstellt. Erwähnenswert istauch Cal Jorba, eines der wenigen Art-Deco-Gebäude inKatalonien, das im 20. Jahr hundert in drei Etappen er-richtet wurde und eine Synthese von Funktionalität undMonumentalität mit den klassischen dekorativenElementen dieses ar chitektonischen Stils bietet. Einigeder erwähnten Gebäude stehen an der Passeig de Per eIII, der bedeutendsten Pr omenade Manresas, die dazueinlädt, unter Platanen spazieren zu gehen, sich auf eineder Caféterrassen zu setzen und das Leben der Stadt ansich vorüberziehen zu lassen, in einer Sommer nacht ei-nem Jazzkonzert zu lauschen oder den berühmtenStockfisch auf manresanische Art zu probieren.

Kreismuseum. Teller aus grüner Keramik

Kreismuseum. Das Rosenkranzretabel von Joan Grau

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Rathaus von Manresawww.ajmanresa.cat

Kreisrat von BagesTel. (+34) 936 930 350www.ccbages.cat

Städtisches Museum ManresaGeologie, Paläonthologie, Archäologie,Keramik, Kunst und Stadtgeschichte.Via St. Ignasi, 40Tel. (+34) 938 741 155 www.museudemanresa.cat

Fremdenverkehrsbüro Manresa(siehe S. 97)

Das mittelalterliche Manresa[ZU FUSS]

Route: Kreismuseum – Plaça St. Ignasi –Carrer Sta. Llúcia – C. Balç – Baixada dela Seu – Basilika Sta. Maria de la Seu –Parc de la Seu (Aussichtspunkte) – zurücküber die Baixada de la Seu, dann C. Vallfonollosa – C. Na Bastardes -C. St. Pere – C. St. Miquel – Pl. Major –Baixada del Carme bis zur Kirche ElCarme – Pl. Milcentenari – C. MercatPuigmercadal oder Muralla del Carme, biszum Pl. Infants

Schwierigkeitsgrad: Stadtroute

Startpunkt: Fremdenverkehrsbüro undKreismuseum von Manresa

Weitere Informationen: „Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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Katalonien ist ein Land mit langer W ander- undAusflugstradition. Die Pionier e dieser Aktivitätensammelten im Montseny-Massiv die Erfahrung, diesie dann in den Pyr enäen zur Anwendung brach-ten. Der Montseny ist heute die gr oße grüneLunge Zentralkataloniens, und hier er reicht dasKatalanische Küstenvorgebirge (Ser raladaPrelitoral Catalana), zu dem er gehör t, seine größ-ten Höhen. Der höchste Gipfel des Montseny istder im W inter in der Regel schneebedeckte T uróde l’Home (1 712 m), obwohl die W anderer demLes Agudes (1 706 m) und dem Matagalls (1 694m), zwei symbolträchtigen Gipfeln, die den Coll deSant Marçal flankier en, den V orzug geben. Dierund 1300 Meter hoch gelegene Ebene der Pla dela Calma komplettiert den Gebirgszug, der 1978von der UNESCO in das weltweite Netz derBiosphärenreservate aufgenommen und 1987zum Naturpark erklärt wurde.

Natürliche Werte. Durch die Höhe des Massivs inVerbindung mit der schr offen Beschaffenheit desGeländes und der Nähe des Mittelmeers ist imMontseny eine große Artenvielfalt entstanden, dieetwas ermöglicht, was in den meisten Gebirgenundenkbar ist, nämlich, in kurzer Zeit fast alleVegetationszonen zu dur chqueren, die es in

Westeuropa gibt. In aufsteigender Folge findensich typisch mediterrane Wälder (Steineichen-,Korkeichen- und Pinienwald), feuchtesMittelgebirge (Steineichen-Bergwald, Eichenwald),mitteleuropäische Vegetationszonen (Buchen- undTannenwald) und subalpine V egetationsformen(auf den Kämmen und Gipfeln). Dies verleiht demMontseny einen ganz besonder en Charakter.Insgesamt sind etwa 2 000 Pflanzen- undBlumenarten katalogisiert worden, von denen eini-ge ausschließlich hier vorkommen. Die dur ch-schnittliche Niederschlagsmenge ist besondershoch, und zahlreiche Quellen – insgesamt wurdenfast 600 gezählt – speisen die kleinen Bäche, diean den Hängen des Gebirges hinabfließen. Diehöchsten Stellen im Montseny bieten schöneAussichten auf Zentralkatalonien, und in östlicherRichtung zeigt ein glitzer ndes Band an, wo sichunweit des steiner nen Giganten das Meer befin-det.

Die Hochebene Pla de la Calma. Dies ist der äl-teste Teil des ganzen Montseny, der deshalb auchweniger schroffe Formen aufweist. Denn der Zahnder Zeit hat die Hochebene im Lauf derJahrhunderte eingeebnet und die kantigstenVorsprünge abgeschliffen. Ihr Name ist daher auch

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DasNaturschutzgebiet

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nicht auf eine hypothetische Ruhe (katal. calma =Ruhe) zurückzuführen, sondern vom spätlateini-schen calmis abgeleitet, was soviel bedeutet wie„öde Ebene“. Die Anfahrt geschieht üblicherweiseüber die Landstraße, die zum Coll Formic hinauf-führt. Hier beginnt eine bequeme Piste fürWanderer und Radfahrer, die am Kamm der Pla dela Calma entlang zum T uró de Tagamanent ver-läuft, auf dessen Gipfel die Ruine der romanischenKirche Santa Maria steht. Die Markierungen desFernwanderwegs GR-5 führen durch die einzigar-tigen Heide- und Strauchlandschaften der Pla dela Calma und dann hinunter nach La Castanyaund zur Ortschaft Montseny.

Der Matagalls. Dieser dritthöchste Gipfel desMontseny ist zweifellos der symbolträchtigste vonallen und zugleich der , der den komplettestenRundblick bietet. Der Aufstieg beginnt üblicher-weise entweder am Coll Formic, im W esten, oderam Coll de Sant Marçal, im Osten. Der W eg vomColl Formic weist eine kontinuierliche Steigungauf, ist nur karg bewachsen und bietet einenAusblick auf die Ebene von V ic. Es handelt sichum die kür zeste Route zum bestenAussichtspunkt des Montseny, weshalb man hiernormalerweise auch ander en Wanderern begeg-net. Der Aufstieg von Sant Marçal aus kann hinge-gen als schwieriger bezeichnet wer den, dafür ister aber bis fast zum Gipfel von Buchenwälder ngesäumt, die für die Anstrengungen entschädigen,die man auf sich nehmen muss, um die erstenSteigungen zu überwinden. Im höchsten Abschnittist dann keine V egetation mehr vorhanden, dafürbietet sich rund um das berühmte Gipfelkr euz einAusblick nach allen Seiten.

Der Turó de l’Home und Les Agudes. Der höchs-te Punkt des ganzen Montseny – der T uró del’Home – ist mit dem Auto err eichbar und oft le-diglich Ausgangspunkt für eine T our zum LesAgudes über einen langen Kamm, der beide Gipfelverbindet. Deshalb ist es besonders inter essant,dem Turó de l’Home von unten aus zu besteigenund so dazu beizutragen, eine inzwischen kaumnoch benutzte Route wiederzubeleben.

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Traditioneller Ausgangspunkt für den Aufstieg istdie Quelle Font de Passavets in der Nähe vonSanta Fe, von der der Weg durch den Aveteda delMontseny, den südlichsten T annenwald Europas,führt. Auf dem Gipfel des T uró de l’Home gibt eseine Wetterwarte, und man begegnet wieder zahl-reichen Ausflüglern; den Genuss, den Berg zu Fußbestiegen zu haben, kann einem jedoch keinermehr nehmen. Möchte man sich dann doch nochmit einem „echten Ber ggefühl“ belohnen lassen,dann sollte man von hier dem erwähnten Kammzum Gipfel Les Agudes folgen.

Routen für die ganze Familie. Im Montseny gibtes zahlreiche markierte Routen, die ohne größer eSchwierigkeiten zu bewältigen sind. ImInformationszentrum Can Casades in Santa Fe delMontseny bekommt man Auskünfte über empfeh-lenswerte Ausflugsziele in der Umgebung, wie die

Route des Empedrat de Morou, die direkt in SantaFe beginnt, oder die Sot de l’Infern in der Nähe vonFontmartina. Beide Routen sind für alle Alters -gruppen geeignet. Im erwähnten Infor mations-zentrum finden außerdem zwei sehenswerte audio-visuelle Vorführungen – Die vier Jahreszeiten imMontseny und Der Mensch und der Montseny –statt. Für die Planung von Ausflügen im Montsenystehen diverse V eröffentlichungen mit Karten undzahlreichen Routenbeschreibungen zur Verfügung.Darüber hinaus dur chziehen verschiedene Fer n-wanderwege das Gebirge in alle Richtungen, näm-lich der GR-2, der GR-5 (mit der V ariante GR-5.2)und der so genannte Meridià Verd (Grüner Meri-dian), der als Fuß-, Reit und Fahrradwanderweg ge-dacht ist.

Den Montseny kennenlernen. Möchte man denMontseny im Auto erschließen, so empfiehlt sich

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Büro des Naturschutzparks MontsenyMasia Mariona (Mosqueroles)Fogars de MontclúsTel. (+34) 938 475 102www.diba.cat/parcsn

Informationszentrum Can CasadesSanta Fe del MontsenyTel. (+34) 938 475 113

Informationszentrum Rectoria del BrullTel. (+34) 938 840 692

Informationsstelle Masia Bellver - ParcEtnològic de TagamanentTel. (+34) 937 445 082www.lacalma.net

Informationszentrum Sant Esteve dePalautorderaTel. (+34) 938 482 008

Informationszentrum Fogars de MontclúsTel. (+34) 938 475 290

Informationszentrum Montseny(Ortschaft)Tel. (+34) 938 473 137

Centre d’informació i Museu Etnològicdel Montseny La GabellaArbúciesTel. (+34) 972 860 908

Europäisches Kulturzentrum der NaturViladrauTel. (+34) 938 848 035www.ccenviladrau.org

Fremdenverkehrsbüro Consorci deTurisme Portes del Montseny de Seva(siehe S.97)www.portesdelmontseny.com

Die Umgebung von Santa Fe delMontseny[ZU FUSS]

Route: Markierte Strecke. Von CanCasades aus führt der Weg zunächstabwärts und dann nach links über denBach Riera de Santa Fe zum Casa Partida.Dann geht es nach rechts zur Pla deMulladius (auch Pla de Ginebrons). Hierändert sich die Richtung erneut und führthinunter zum Empedrat de Morou(Panorama). Über Can Baladrell erreichtman den Stausee von Santa Fe, von woes zurück nach Can Casades geht.

Schwierigkeitsgrad: niedrig. 5 km, 1h 40 min

Anfahrt: Autobahn AP-7 oder Zug bisSant Celoni, dann Landstraße BV-5114 bisnach Santa Fe

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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die Landstraße, die von Sant Celoni ins Tal Vall deSanta Fe hinaufführt. Auf halber Strecke trifft manauf die Abzweigung zum T uró de l’Home, die biszum Gipfel befahrbar ist. Der Route nach Santa Fefolgend, überwindet die Landstraße eine kontinu-ierliche Steigung, bis sie das mit dichtenBuchenwäldern bedeckte V all de Santa Fe er-reicht. Hier fährt man dur ch einen Tunnel dichterVegetation, dessen Aussehen sich von Jahr eszeitzu Jahreszeit unterscheidet: Im Herbst weist erOcker- und Rottöne auf, im W inter sind dieBuchen kahl, und im Frühjahr kommt es mit demGrün der gerade aus den Knospen hervorge-brochenen Blätter zu einer r egelrechten Explo-sion des Lichts. In Santa Fe del Montseny findensich verschiedene Restaurants und ein hunder t-jähriges Hotel im historistischen Sti l. DieLandstraße führt von hier weiter zum Coll de Sant Marçal, der strategisch günstig zwischen

den beiden gr oßen natürlichen Abschnitten desMassivs liegt. In unmittelbar er Nähe der Straßesteht die r omanische Kapelle Sant Marçal und direkt daneben das ehemalige Pfarrhaus, das heu-te ein luxuriöses Restaurant beherbergt. Hinterdem Pass führt die Landstraße dann amNordhang hinunter nach V iladrau, wo zahlr ei-che Wohnsitze und Sommerpalais in verschie-denen Stilen und eine charakter volle und un-bedingt sehenswerte Altstadt er halten sind. Eineandere Möglichkeit für den Besuch des Mont-seny ist die Landstraße, die zunächst von Osonaaus über Seva und El Brull empor zum Coll For -mic und dann hinunter zur fast genau im Zentr umdes Massivs gelegenen Ortschaft Montseny führt,von wo man das Informationszentrum Fontmartinamit seinem Zeltplatz err eicht, an dem diverseRouten zu den höchsten Punkten des Gebirgesbeginnen.

Pla de la Calma

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Inmitten der schönen Ebene, die ihr en Namen trägt, liegtdie Stadt Vic, in der sich Tradition und Modernität begeg-nen und die sich nicht nur dur ch ein r eiches Erbe anBaudenkmälern, sondern auch durch die Dynamik, die diedreitausend Studenten der örtlichen Universität mit sichbringen, auszeichnet. Bei einem Besuch empfiehlt es sich,ohne Eile und mit of fenen Augen durch die sehr charak-tervollen Straßen zu schreiten.

Der Plaça Major. Dieser Platz, das wahre Herz der Stadt,ist auch als Mercadal (Marktplatz) bekannt. Zu derTatsache, dass es sich bei dem großen, wohl strukturiertenPlatz um einen der bekanntesten in Katalonien handelt,kommt der Umstand hinzu, das sich Vic hier von seiner ge-schäftigsten und schillerndsten Seite zeigt. Jeden Samstagfindet hier ein lebhafter Markt statt, und einmal im Jahr er-streckt sich der Mercat del Ram (Palmmarkt) von hier ausüber einen guten Teil der Stadt. Rund um den Platz gibt esein gutes Restaurant- und Fr eizeitangebot. Im Winterkommt es recht häufig vor, dass ein dünner Nebelschleiergegen Abend die Kontur en des Plaça Major verschwim -men lässt. Zugleich tragen die Laternen dazu bei, der städ-tischen Landschaft einen samtigen Charakter zu geben,der auch die Einheimischen auszeichnet. Der Plaça Majorist von Säulengängen umgeben und von einigen inter es-santen Gebäuden gesäumt, wie dem Casa Comella im ka-talanischen Jugendstil, dessen Fassade mit schönen

Sgraffiti dekoriert ist, dem Casa Costa und dem CasaCortina, die beide stilistisch ebenfalls dem Modernisme zu-zurechnen sind, dem bar ocken Casa Tolosa, dem CasaMoixó mit seinen Barock- und Renaissanceelementen unddem Casa Beuló, das gotische und bar ocke Details auf-weist. Alles in allem ist der Plaça Major eine Referenz für dieanderen städtischen Räume in V ic und wesentlicherAusgangspunkt für ihre Besichtigung.

Die Altstadt. Vic besitzt einen gr oßen Reichtum anBaudenkmälern, der sich an den alten Straßen undPlätzen seiner hochinteressanten Altstadt konzentrier t, inder es angesichts der Details und Stile, die die zivilen undkirchlichen Bauten vereinen, nicht schwer fällt, sich in ver-gangene Epochen zurückversetzt zu fühlen. Das Rathaushat seinen Ursprung in einem gotischen Gebäude von1388. Besonders inter essant sind hier der bar ockeRatssaal, die Galerie berühmter Söhne der Stadt und dasStädtische Archiv. Im herrschaftlichen Bar ockbau desCasa Cortada (17.–18. Jh.) können einige eigentümlicheRäume, die mit Szenen aus Fénelons Roman Die seltsa-men Begebenheiten des T elemach und dem Leben desheiligen Mauritius dekoriert sind, sowie ein Saal mit chine -sischen Motiven besichtigt werden. Im Erdgeschoss befin-det sich das Fr emdenverkehrsbüro. Eine weitere heraus-ragende Etappe der Route dur ch die Altstadt ist diegotische Kirche Sant Just, deren Schiff und Apsis aus

Vic, derMarktplatz auf

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dem 16. Jahrhundert stammen. Es handelt sich um dieehemalige Kirche eines Jesuitenklosters. Außer dem wur-de hier von 1770 bis 1947 das berühmte Seminar von Vicbetrieben, das unter ander em so bekanntePersönlichkeiten wie Jaume Balmes, der heilige AntoniMaria Claret und Jacint V erdaguer besuchten. In derKapelle La Pietat sind Arbeiten des Malers Josep MariaSert ausgestellt, die dieser im Rahmen der Planung derInnendekoration der Kathedrale schuf. Weitere charakteri-stische architektonische Elemente des Stadtzentr umssind das 1348 von Ramon de T errades gegründete undim 16. Jahrhundert erweiterte Hospital de la Santa Creusowie die Kirche und das Kloster Sant Domènec, ein al-ter Barockkomplex, der unter Leitung verschiedenerBaumeister der Familie Morató errichtet wur de und einensehr eleganten und originellen Kr euzgang besitzt. In derKirche Sant Antoni Maria Claret befinden sich die sterb-

lichen Überreste ihres heiligen Namensgebers, und imKloster La Mercè sind im Clar et-Museum persönlicheGegenstände seines Gründervaters und Erinnerungen anihn zu sehen. Kurios ist die Albergueria, ein romanischesGebäude, das der Aufnahme der Pilger und Reisendendiente, die im Mittelalter dur ch Europa reisten und dabeinach Vic kamen. Heute beherber gt es einenAusstellungssaal und ein bedeutendes Zentr um für kultu-relle Verbreitung des Bistums Vic. Die barocke Kirche ElsDolors ist der Sitz der Br uderschaft Congregació delsDolors, die jedes Jahr am Palmsonntag eine traditionelleProzession von Waffenträgern durch die Straßen des hi -storischen Zentrums organisiert.

Die Kathedrale von Vic. Im Innenraum der dem ApostelPetrus geweihten Kathedrale ist eine Stilmischung zu se-hen, die von der Romanik bis zum Klassizismus r eicht.

Aus romanischer Zeit ragen die Krypta, der schlanke, ele-gante und an den charakteristischen Pyr enäenstil er-innernde Glockenturm und die Überr este des unter enKreuzgangs, der im 14. Jahrhundert als Basis für den go-tischen Kreuzgang diente, heraus. Ebenfalls aus der goti -schen Epoche stammt das schöne Hauptr etabel, dasPere Oller im 15. Jahr hundert aus Alabaster schuf. In derKapelle, die dem heiligen Bischof Ber nat Calbó geweihtist, befindet sich eine sehenswerte silber ne Barockurnemit den sterblichen Überr esten desselben. Im Innenraumder Kirche sind die monumentalen W andgemälde vonJosep Maria Sert (20. Jh.) zu sehen, die eine grundlegen -de Rolle bei der Definition des ar chitektonischen Raumsspielen. Sert gelang es, die großartige Barockmalerei in ih-rer ganzen Pracht wieder aufleben zu lassen.

Die bischöfliche Stadt. Vic ist Sitz eines Bistums, dasden größten T eil Zentralkataloniens umfasst.

Hauptgebäude dieses Bistums sind die Kathedrale vonVic und der dir ekt benachbarte Bischofspalast. SeineUrsprünge reichen in das 12. Jahrhundert zurück, und dieromanischen Arkaden des unteren Kreuzgangs sind nocherhalten. Im Sinodensaal befinden sich die Por träts allerBischöfe, die dem Bistum V ic vorgestanden haben. DieTribüne des Palasts wur de 1915 vom noucentistischenArchitekten Josep Maria Pericas geschaf fen. Unbedingtbesuchen sollte man das Bischöfliche Museum von Vic,das gegen Ende des 19. Jahrhundert eingeweiht und in -zwischen in einem Neubau unter gebracht wurde. Es ge-hört zu den bedeutendsten Museen Kataloniens, und dergrößte Teil des r und 20000 Stücke umfassenden Be-stands stammt von verschiedenen Orten der Diözese.Besondere Erwähnung verdienen die inter national aner-kannten Sammlungen mittelalterlicher Maler ei undBildhauerei. Die archäologische Abteilung, die wundervol-le Sammlung hispanoarabischer Stof fe und die Bestände

Bischöfliches Museum.Frontale aus demKlosters Lluçà

Kathedrale. Wandgemäldevon Josep Maria Sert

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Kathedrale von VicPl. Catedral, s/n - 08500 V icTel. (+34) 938 864 449

Bischöfliches Museum VicPl. Bisbe Oliba, 3 - 08500 V icTel. (+34) 938 869 360www.museuepiscopalvic.com

LedermuseumC. Arquebisbe Alemany, 5 - 08500 VicTel. (+34) 938 833 279Museum für kunsthandwerklicheLederbearbeitung

Claret-MuseumC. St. Antoni M. Claret, 8 - 08500 VicTel. (+34) 938 850 242Dem Leben des heiligen Antoni Maria Claretgewidmetes Museum

Balmes-MuseumPl. Don Miquel de Clariana, 3Palau Bojons - 08500 VicTel. (+34) 938 892 444Dauerausstellung über den aus Vicstammenden Philosophen Jaume Balmes

www.victurisme.cat

Museumshaus Jacint VerdaguerC. Major, 7 - 08519 FolguerolesTel. (+34) 938 122 157www.verdaguer.cat

Fremdenverkehrsbüros Vic und Osona(siehe S. 97)

Die Denkmalsstadt Vic[ZU FUSS]

Route: Kathedrale Sant Pere –Bischöfliches Museum – Queralt-Brücke,alte Römerstraße – Burg der Montcadaund römischer Tempel – Kirche La Pietat –Kloster Santa Teresa

Schwierigkeitsgrad: Stadtroute

Startpunkt: Plaça de la Catedral

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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an Goldschmiedekunst, Möbeln, Glasarbeiten, Keramik,religiöser Gewänder, Tapisserie und Schmiedekunst zäh-len ebenfalls zu den herausragenden Elementen des kata-lanischen Museumsfundus.

Die Stadtmauern Peters III. Im 14. Jahrhundert befahlKönig Peter III. zur V erteidigung der Stadt den Bau dernach ihm benannten Muralles de Pere III. Sie folgten demVerlauf einer älteren Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundertund umgaben den gesamten historischen Ortsker n. DieMauern umfassten vierzig Türme und sieben T ore, unterdenen dass Queralt-Tor das wichtigste ist. Ein T eil derMauern ist heute an der Rambla dels Montcada erhalten.

Bischöfliches Museum.Seelengericht vom Meister vonSoriguerola

Der römische Tempel. Dieser Tempel stammt vonBeginn des 2. Jahrhunderts und war lange Zeit in der um-mauerten Burg der Montcada verbor gen, die zu Beginndes 11. Jahrhunderts er richtet worden war. Die Wändedes römischen Tempels bildeten den Innenhof der Bur gund wurden wiederentdeckt, als man das alte Gebäude,das als Residenz des V ogts, Sitz der königlichen Kurie,Getreidespeicher und Gefängnis gedient hatte, abriss.Von der Burg sind Reste des nör dlichen und des west-lichen Bereichs verblieben, das auf fälligste Element desKomplexes ist jedoch zweifellos die Gr uppe römischerSäulen.

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Die Thermalbäder Zentralkataloniens verfügen überein vielfältiges Dienstleistungs- und Behandlungs-angebot, das allen individuellen Bedürfnissen ger echtwird und zur För derung der Gesundheit, zurEntspannung oder einfach zum V ergnügen genutztwerden kann. Die Kur hotels, deren Zweck es ist, ingesunder und erholsamer Weise zu möglichst großemWohlbefinden beizutragen, sind geräumig und hellund befinden sich in schönen landschaftlichenUmgebungen. Immer mehr von ihnen haben darüberhinaus auch gastr onomisch einiges zu bieten. Kur zgesagt finden sich hier alle Zutaten, der er es bedarf,um uns mit unserer Umgebung in Einklang zu bringenund die Zeit einmal anders zu nutzen.

Die Sommerfrische. Schon die Römer und dieGriechen machten sich die heilsame W irkung derThermalquellen zu Nutze und wussten, dass sie nuran ganz bestimmten Stellen im Land zu finden war en.Einen wirklichen Aufschwung erlebten die Heilbäder –obwohl einige der Quellen ber eits viel früher bekanntwaren – jedoch erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts, als viele wohlhabende Familien sich indie kleinen Dör fer mit den Heilquellen begaben, umdort die Sommermonate zu verbringen. So entstandder Brauch des Erholungsurlaubs auf dem Land. Zuden Orten, die davon pr ofitierten, zählten Caldes de

Montbui und La Garriga. In den beiden hauptsächlichlandwirtschaftlich ausgerichteten Dörfer n entstandennie gesehene Villen im gerade aufkommenden katala-nischen Jugendstil. Inzwischen ist der Thermalismusfür viele Menschen, die im W asser Gesundheit undEntspannung suchen, erschwinglich und ver fügbar,und die Landkr eise Zentralkataloniens bieten einebreite Palette an modernen Kureinrichtungen, die denganzen Zauber unserer jüngeren Vergangenheit wider-spiegeln.

Caldes de Montbui. In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts war Caldes, was die Anzahl und Qualitätder Einrichtungen nach Art der angesehenen europäi-schen Thermalzentren anging, der führ ende Kurort inKatalonien. Die Kur einrichtungen dienten in ersterLinie der Nutzung der Heilwässer , aber auch dazu,den Besuchern Tage der Muße und Entspannung zubieten. Im historischen Zentrum von Caldes befindetsich der Plaça de la Font del Lleó (Platz desLöwenbrunnens), der seinen Namen der Quelle ver-dankt, die hier mit einer T emperatur von über siebzigGrad aus dem Boden emporsteigt. An diesem Platzbefindet sich auch das bedeutendste Element des hi -storischen Erbes der Stadt, nämlich die Thermen, indenen bereits die Römer badeten, mit ihren einzigarti-gen monumentalen Arkaden.

BalsamischeWirkung:Caldes de

Montbui undLa Garriga

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La Garriga. Die Illa Raspall

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Thermalia. „Thermalia“ ist ein Museumszentrum, indessen Mittelpunkt die Thermalkultur steht und dassich ebenfalls am Plaça de la Font del Lleó befindet. Ineinem Komplex kombiniert das Zentrum die mu -seumstypischen Aufgaben der Erhaltung undBekanntmachung des kulturellen Erbes von Caldes deMontbui mit denen der Fr emdenverkehrsinformationund -förderung. Sehr inter essant sind die Säle, diedem großen Bildhauer Manolo Hugué (1872–1945),der die letzten Jahr e seines Lebens in Caldes ver-brachte, gewidmet sind und in denen W erke von ihmselbst und von seinem engen Freund Picasso bewun-dert werden können. Hier wird auch eine Multimedia-Dokumentation unter dem T itel Els Deus i l’aigua (DieGötter und das W asser) gezeigt. Im Juli findet dasEscaldàrium, das Fest des Feuers und des W assers,statt; eine Allegorie des Ursprungs von Caldes undseiner Wässer, die gute Gelegenheit bietet, den

La Garriga. Das Kurhotel „Balneari Blancafort“

Caldes de Montbui. Der Löwenbrunnen

Charakter dieses Ortes kennenzuler nen. In Caldesgibt es drei Kurhotels mit modernen und funktionellenAnlagen, in denen aber auch die Details des für dieseArt von Einrichtungen in Katalonien typischenJugendstilambientes erhalten sind.

La Garriga. Bereits im 14. Jahrhunder t entstand mitdem Hospital de Banys a la Garriga das ersteThermalzentrum dieses direkt am Fuß des Montsenygelegenen Ortes. 1840 öffnete das Kurhotel „BalneariBlancafort“ seine Tore, das 1876 neu errichtet wur deund sich zum Treffpunkt der Intellektuellen der Epocheentwickelte. Er wur de unter ander em von JacintVerdaguer, Santiago Rusiñol, Francesc Cambó, JosepCarner und Josep Maria de Sagarra fr equentiert, unddurch seine Gärten ließ sich der Schriftsteller Eugenid’Ors zu seinem Werk Oceanografia del tedi (1916) in-spir ieren. Manuel Blancafort, der Sohn der

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Thermalia. Museum undFremdenverkehrsbüroPl. Font del Lleó, 2008140 Caldes de MontbuiTel. (+34) 938 654 140www.caldesdemontbui.cat

Romantisches Museum DelgerC. Mn. Joaquim Delger, 1208140 Caldes de MontbuiTel. (+34) 938 654 140

Rathaus La GarrigaPl. Església, 208530 La GarrigaTel. (+34) 938 605 050www.lagarriga.cat

Katalanische HeilbäderTel. (+34) 932 183 699www.balneario.org

Naturschutzgebiet Sant Miquel del FaiBigues i RiellsTel. (+34) 938 650 808www.santmiqueldelfai.cat

Von Caldes de Montbui nach SantMiquel del Fai[MIT DEM AUTO]

Route: Zwischen den Cingles de Bertí undGallifa hindurch über Caldes de Montbui,dann auf der Landstraße C-59 zumtraditionellen Sommerurlaubsort Sant Feliude Codines (Jugendstilbau Can Bosc deRufets). Von dort auf der BV-1485 in dieherrliche natürliche und historischeUmgebung von Sant Miquel del Fai.

Schwierigkeitsgrad: DetaillierteStraßenkarte mitnehmen. 15 km

Anfahrt: Caldes de Montbui, an der vonGranollers nach Sentmenat führendenLandstraße C-1415b

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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Eigentümer, war ein bedeutender Komponist und en-ger Freund von Frederic Mompou, der sich hier zeit-weise aufhielt, und so wurde der Ort in den zwanzigerund dreißiger Jahren des 20. Jahr hunderts zumZentrum einer fortschrittlichen Schule katalanischerMusiker. 1874 war, ebenfalls an der Carrer dels Banys,ein zweites Kurhotel eröffnet worden, und beide bie -ten in moder nisierten Anlagen bis heute ihr eDienstleistungen an. Ein Besuch und die Benutzungder warmen Steinsitze im templarium, der Sauna descaldarium, des frigidarium mit seinem sehr kaltenWasser und dem Flusskieselboden sowie des vapora-rium zum abschließenden, erholsamen Dampfbad istzweifellos empfehlenswert.

Jugendstil-Delikatessen. Im urbanen Gefüge von LaGarriga sind sowohl an der Carrer dels Banys als auchan der zu beiden Seiten von hunder tjährigen Platanenflankierten Passeig de la Garriga und in derUmgebung des Plaça de les Oliver es eine ganzeReihe von Häusern im katalanischen Jugendstil zu fin-den. Wenn man hier spazier en geht, bekommt mandas Gefühl, an einem großen Schaufenster entlang zu

laufen, in dem modernistische Sommerhäuser und-villen mit bemerkenswerten Details und Formen aus-gestellt sind. Vertreten sind unter ander em einige derbedeutendsten Jugendstilarchitekten, wie Puig iCadafalch, Planes i Calvet, Sala i Cortès oder Pla iMasgrau, besondere Erwähnung verdient jedochManuel Joaquim Raspall, der hier eine der interessan-testen Gruppen der gesamten katalanischenJugendstilarchitektur schuf. Die so genannte IllaRaspall umfasst vier Sommerhäuser: La Bombonera(1911), Can Barbey (1910), T orre Iris (1911) und CanBarraquer (1912). Zusammen stellen sie mit ihr enkünstlerischen Arbeiten ein prachtvolles und komplet -tes Traktat über die katalanische Jugendstilarchitekturdes beginnenden 20. Jahrhunderts mit Beispielen füreinige der charakteristischsten Ressourcen der künst-lerischen Bewegung des Modernisme, wie demKeramikscherbenmosaik (trencadís), der V erbindungvon Naturstein und Fliesen, den schmiedeeiser nenGittern usw., dar; ein wahr es architektonisches undkünstlerisches Kompendium in perfekter V erbindungmit der katalanischen Thermalkultur und ihr enPrinzipien.

Caldes de Montbui. Römische Thermen

Caldes de Montbui. Thermalia. La Llovera von Manolo Hugué

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Terrassa gehört, wie Sabadell, zu den gr oßen StädtenZentralkataloniens und ist mit seiner Fabriktradition, an de-ren Anfang kleine Familienbetriebe standen und die vonden großen Textilfabriken zu Ende des 19. und Beginn des20. Jahrhunderts fortgesetzt wurde, einer der industriellenMotoren des Landes. Außerdem besitzt das einstige römi-sche Egara ein interessantes Erbe an Baudenkmälern. Esliegt auf einer Hochebene im katalanischen Binnenland vorder felsigen Silhouette des Gebirgszugs Sant Llor enç delMunt, einer Gegend, die eine magische Anziehungskraftauf Wanderer und Kletterer ausübt.

Egara. Um das Jahr 300 v . Chr. entstand hier eine iberi-sche Siedlung, Egara, die nach der Romanisierung ihr enNamen behielt und unter Kaiser Vespasian den Status ei-nes municipium (Bundesstadt) erlangte. Im 5. Jahrhundertwar sie dann bereits Bischofssitz, und allmählich entstandder bemerkenswerteste Denkmalskomplex der Stadt, derim Wesentlichen aus dr ei romanisch-westgotischenKirchen besteht, die 1931 zum historisch-künstlerischenDenkmal erklärt wurden und als Esglésies de Sant Per e(Kirchen des heiligen Petr us) bezeichnet wer den. DerKomplex steht am Zusammenfluss zweier W asserläufeoberhalb des V allparadís-Parks. Der Zutritt er folgt vomPlaça del Rector Homs aus über eine Brücke aus dem 17.Jahrhundert. Hat man das Gelände betr eten, so erlebt

man einen abgeschiedenen, von den tausendjährigenMauern der Gotteshäuser vor dem Lärm der Stadt ge -schützten Ort. Gegenwärtig wird der Komplex im gr oßenUmfang restauriert, nachdem eine Ausgrabung die Über-prüfung einiger ar chäologischer Hypothesen er forderlichgemacht hat.

Die Kirche Santa Maria. Der ehemalige Bischofssitzvon Terrassa besitzt eine elegante Fassade und einenkleinen romanischen Glockenturm, der sich über demKuppelgewölbe erhebt. Die Kir che umfasst einige derältesten Reste des ganzen Komplexes, wie zumBeispiel Teile des Bodenmosaiks der ursprünglichenBasilika aus dem 5. Jahrhundert oder die Überr este ei-nes ersten Taufbeckens aus derselben Epoche unter-halb der Vierung. Der heutige Kir chenbau (11.–12. Jh.)mit Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes ist ro-manisch. Seine Apsis aus dem 6. Jahrhundert besitzteinen Grundriss in Form eines recht weit geschlossenenHufeisens, und über dem Kuppelgewölbe, mit dem dieVierung gedeckt ist, erhebt sich ein kleinerGlockenturm. Die Kir che dient auch als Museum desKomplexes und beherber gt wertvolle Kunstwerke, wiedie Wandgemälde der Apsis oder die r omanischenMalereien aus dem 12. Jahr hundert in einer kleinenApsidiole.

Terrassa, dasrömische

Egara

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Die Kirche Santa Maria

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Die Kirche Sant Pere. Dieses romanische Bauwerk ausdem 12. Jahrhundert dient heute als Pfar rkirche. Es wur-de auf dem Fundament eines Gebäudes aus dem 6.Jahrhundert errichtet, von dem ein kleeblattförmigesChorhaupt und ein erhöhtes Querschif f mit einer Kapellean jeder Seite verblieben sind. Erhalten ist auch ein vor ro-manisches, polychromiertes Mauerretabel, das den mittle-ren Kreisbogen der Apsis abschließt. Besonders sehens-wert ist das von einem Künstler vom Rang JaumeHuguets glänzend ausgeführte gotische Retabel derHeiligen Abdo und Sennis.

Die Kirche Sant Miquel. Diese Kirche steht zwischenden beiden anderen und ist die einzige, bei der der ur-sprüngliche Bau aus dem 6. Jahrhundert erhalten ist.Dieser weist einen quadratischen Grundriss auf, in denein griechisches Kreuz eingefügt ist, und seine Kuppelruht auf einer inter essanten Gruppe von acht Säulen,deren Schäfte und Kapitelle von ander en, noch älterenGebäuden stammen. Die Apsis ist klein, mit einem voninnen hufeisenförmigen und von außen vieleckigenGrundriss. Das im 20. Jahrhundert vom Ar chitektenJosep Puig i Cadafalch restaurierte Bauwerk galt irrtüm-licherweise als T aufkirche. Bei einer ar chäologischenGrabung in jüngerer Zeit wurde es jedoch anhand derGräber, die um die erhaltene Str uktur, den einstigenMittelteil eines größeren Baus, herum entdeckt wurden,als Grabkirche identifiziert. Im Rahmen der letztenRestaurierung wurden die von Puig i Cadafalch hinzuge-fügten Elemente wieder entfer nt. In der Apsis sindOriginalmalereien aus dem 6. Jahr hundert erhalten; un-ter ihr befindet sich eine kleine, dem heiligen Salonius(katal. Celoni) geweihte Krypta mit kleeblattförmigemGrundriss, in der die Reste einer bereits ursprünglich imGebäude befindlichen Grabstätte gefunden wur den.

Vallparadís. In der Nähe der dr ei Kirchen steht die ehe -malige Burg und Kartause V allparadís (13.–14. Jh.), dieheute das Museum von T errassa beherbergt. Es handeltsich um einen eleganten, mit Mauer n, Türmen undGräben befestigten Komplex. Die Über reste einer altenBurg aus dem 12. Jahrhundert wurden zweihundert Jahrespäter als Kar tause wiederverwendet. HerausragendeElemente sind der Saal, der der 1344 gegründetenKartause als Kapelle diente, der Kr euzgang sowie dieWehrtürme und Mauern.

Die Kirche Sant PereS

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Das historische Zentrum. Auf einem Platz in der Nähedes Rathauses ist als einziger Überr est der ehemaligenBurg von T errassa, die gegen Ende des 19.Jahrhunderts abgerissen wur de, der runde T orre dePalau (Palastturm) zu sehen, und an der Carr er FontVella steht die spätgotische Basílica del Sant Esperit(Heiliggeist-Basilika, 16.–17. Jh.), in der sich die bemer-kenswerte Renaissance-Skulpturengruppe LiegenderChristus (1544) befindet. Vom Plaça Vella geht in nördli-che Richtung die Carr er Cremat, eine typische Gassedes ursprünglichsten Terrassa, ab. Sie wurde inzwischenin eine Fußgängerzone umgewandelt, in der man guteinkaufen kann und die dir ekt vor dem Rathaus, einemneugotischen Gebäude des Ar chitekten Lluís Muncunill,endet. Folgt man dem Raval de Montserrat, so err eichtman die Markthalle Mer cat de la Independència von1906 mit ihr er sehenswerten schmiedeeiser nenDekoration und dann, an der Rambla d’Ègara, dasGebäude der „Fàbrica Aymerich Amat i Jover“ von 1909,eines der architektonischen Schmuckstücke der Stadt.Es handelt sich um eine riesige, ebenfalls von Muncunillerrichtete Jugendstilhalle, in der heute die Sammlungendes Katalanischen Museums der Wissenschaft undder Technik (MNACTEC) untergebracht sind. In derNähe, etwas weiter westlich, steht das Meisterwerk LluísMuncunills: das Masia Freixa (1907), ein kühn, aber an-sprechend gestaltetes Gebäude, das dem so genanntenexpressionistischen Jugendstil zuger echnet wird. DerArchitekt verwendete hier die elliptischen Bogen Gaudís,um ein unmöglich erscheinendes Gleichgewicht zu errei-chen und verlieh dem Gebäude zugleich eine ganz eige-ne Ästhetik.

Die Stadt des 19. Jahrhunderts. Terrassa verändertesich durch die Industrialisierung stark. Das industrielle unddemografische Wachstum führte zur Errichtung gr oßerHerrenhäuser, wie Can Mollor , Casa Mata oder CanCadafalc, des Reial Col·legi Terrassenc und vieler anderersehenswerter, vor allem modernistischer (MagatzemFarnés, 1907), aber auch noucentistischer (TeatrePrincipal, 1911), historistischer (Institut Industrial, 1894)und neugotischer (Rathaus, Escola Industrial) Gebäude.Diese stilistische und geschmackliche Mischung lässt sichschon bei einem einfachen Spaziergang dur ch die Stadterfassen; die Stadtver waltung bietet aber auch entspr e-chende Führungen an.

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Kirchenkomplex Esglésies de Sant PerePl. Rector Homs, s/n - 08222 TerrassaTel. (+34) 937 833 702

Museum von TerrassaC. Gavatxons, 9 - 08221 TerrassaTel. (+34) 937 892 755 / 937 397 072www.terrassa.cat/turisme

Naturpark Sant Llorenç del Munt i l’ObacMatadeperaTel. (+34) 938 318 350www.diba.cat/parcsnwww.lamola.com

Fremdenverkehrsbüro TerrassaFührungenRaval Montserrat, 14 - 08221 TerrassaTel. (+34) 937 397 019www.visitaterrassa.cat

Die Burg und Kartause Vallparadís

Aufstieg auf La Mola auf dem Camí delsMonjos[ZU FUSS]

Route: Markierte Strecke von Can Poblaaufwärts zu dem auf dem Gipfelstehenden Kloster Sant Llorenç del Munt,dann auf dem Camí del Montcau hinab zurKapelle Santa Agnès und am Canal del’Abella entlang zurück nach Can Pobla.

Schwierigkeitsgrad: niedrig, 270 mHöhenunterschied5 km, 1h 50 min

Anfahrt: Matadepera, auf der LandstraßeBV-1221 von Terrassa nach Talamanca,bei km 7,2 Piste zur Rechten nach CanRobert und Can Pobla

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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In der bewegten Geschichte Zentralkataloniens ha-ben die Klöster eine führ ende Rolle bei derGebietsstrukturierung und Konsolidierung derBevölkerung gespielt. Majestätisch und feierlich fol-gen sie meist der Regel des heiligen Benedikt undumfassen eine große, zentrale Kirche sowie mehre-re um einem Innenhof oder Kr euzgang, in dem dieGebete und die Andacht bis heute spürbar sind,angeordnete Nebengebäude mit denSchlafräumen, dem Refektorium und demKapitelsaal. Die Klosterpaläste, die bis in unser eTage erhalten gebl ieben sind, sind wahr eKunstwerke und bewahren in ihrem Inneren unver-gleichliche Schätze von hohem künstlerischen undhistorischem Wert.

Sant Cugat del Vallès. Schon in uraltenDokumenten wird ein dem heiligen Cucuphas (ka -tal. Cugat) geweihtes Kloster erwähnt, das von denSarazenen zerstört wurde. Später entwickelte sichaus diesem Zönobium die mächtigste und einfluss-reichste Benediktinerabtei der ganzen GrafschaftBarcelona. Sie spielte eine wesentliche Rolle beider Rückeroberung und dehnte ihren Einfluss überdas ganze Land aus, indem sie Kir chen gründeteund Ländereien, Pfründe und andere Güter erhielt.Der aktuelle Kirchenbau ist romanisch (12.–13. Jh.)

mit drei gotisch vollendeten Schiffen und einem se-henswerten achteckigen Kuppelgewölbe, das voneinem der Wahrzeichen von Sant Cugat del V allèsgekrönt wird: dem eiser nen Hahn, der 1350 ge-kräht haben soll, um die Einwohner des Or tes aufden innerhalb der Kloster mauern geschehenenMord an einem Abt hinzuweisen. Die Kir che besitzteinen sehr eleganten r omanischen Glockenturm(11. Jh.), und in der Fassade öf fnet sich eine großegotische Rosette mit acht Meter n Durchmesser.Der gegen Ende des 12. Jahr hunderts angelegteKreuzgang gehört zu den schönsten in ganzKatalonien. Er ist nahezu quadratisch und zeigteine außergewöhnliche Serie von 144 fein skulptier-ten Kapitellen, wobei ungewöhnlicherweise derName des verantwortlichen Bildhauers, Ar nauCadell, bekannt ist, da er sich auf einem derKapitelle selbst por trätierte. Komplettiert wird derKlosterkomplex durch einen Kapitelsaal, der in eineAllerheiligstenkapelle umgewandelt wurde, und alteNebengebäude, wie das im 18. Jahrhundert umge-baute gotische ehemalige Abtshaus. In der Kir chebefinden sich wertvolle gotische und Renais-sanceretabel, darunter das wunderschöneAllerheiligenretabel von Pere Serra (1375). DieNebengebäude des Klosters beherbergen dasMuseum von Sant Cugat, das sich der

Die großenmittelalterlichen

Klöster

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Das Kloster Sant Cugat del Vallès

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Kloster Sant Cugat del Vallès. Der Kreuzgang

Kloster Sant Cugat del Vallès. Kloster Sant Cugat del Vallès.Das Allerheiligenretabel von Pere Serra Kapitell von Arnau Cadell

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Erforschung, Bewahrung und Bekanntmachungdes historischen, künstlerischen und kultur ellenErbes Sant Cugats widmet.

Santa Maria de l’Estany. Das bedeutendste roma-nische Bauwerk im Unterkr eis Moianès ist dieses1080 gegründete Augustiner -Chorherrenkloster.Die einschiffige Kirche Santa Maria aus dem 12.Jahrhundert besitzt ein Querschif f, drei Apsiden

und eine elegante Gewölbekuppel, über der sichder Glockenturm erhebt. Der Kr euzgang (12.–13.Jh.) wurde zusammen mit der Kirche 1931 zum hi-storisch-künstlerischen Denkmal erklär t. Er besitzteinen quadratischen Grundriss und eine bedeuten-de Gruppe von Säulenköpfen, an denen sich gut erkennen lässt, dass verschiedene Bildhauer -ateliers an ihr er Fertigung mitgewirkt haben. DasTageslicht wird von den Säulen gedämpft, die diese

Kloster Santa Maria de l’Estany. Die Kirche

Kloster Santa Maria de l’Estany. Der Innenhof Kloster Santa Maria de l’Estany. Der Kreuzgang➛

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insgesamt 72 beachtenswerten Kapitelle tragen,die mit ungewöhnlichen Motiven dekoriert sind,darunter biblische, wie die stillende Maria, über ra-schende Details der Tötung der unschuldigenKinder oder Musikinstrumente spielende Tiere, aberauch heidnische, wie ein Falkner , der seine Hundemit einem Stock antr eibt, ein Jäger , der einWildschwein tötet, ein Fuhrmann, zwei Sirenen, dieihre Elfenbeinhörner erklingen lassen, oder einMädchen, das sich kämmt, während es auf seinenLiebsten wartet. Die alten Nebengebäude, die denKreuzgang umgeben, beherber gen heute dasPfarrhaus, eine öf fentliche Bibliothek und einOrtsmuseum, das liturgische Gegenstände ausdem Kloster, ethnologische Objekte aus derOrtschaft L’Estany, einen Teil des klösterlichenArchivs und verschiedene Beispiele r egionalerVolkskunst zeigt.

Sant Vicenç de Cardona. Wenn man Cardona er-reicht, fällt der Blick sofort auf den Hügel, auf demein kompakter, von Mauern umgebenerDenkmalskomplex ruht. Man sollte sich unbedingtdie Zeit nehmen, ihn zu besteigen, und die beein-druckende Stiftskirche Sant Vicenç besichtigen, diezu den herausragenden r omanischen Baudenk-mälern Kataloniens zählt. Die Mauern der Burg vonCardona verleihen dem ganzen Komplex dasAussehen einer Festung. Einer Festung, die derStammsitz des bedeutendsten mittelalterlichen ka-talanischen Geschlechts nach dem Königshaus,des Geschlechts der Car dona, war und im Jahr1714 zu den letzten Bastionen des W iderstandsgegen die Truppen des Bourbonenkönigs Philipp V.gehörte. Die Bur g wurde 886 unter W ilfried demHaarigen erbaut und später um Räume im r omani-schen und gotischen Stil ergänzt. Die Stiftskir cheSant Vicenç ist ein schönes, unvorstellbar gut

Das

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erhaltenes Beispiel für die frühe r omanischeArchitektur des 11. Jahrhunderts. Ihr Innenraum istmajestätisch. Das mittlere ihrer drei Schiffe ist sehrhoch und br eit und mit einem geräumigenTonnengewölbe gedeckt, während die Seitenschiffeschmaler sind und über Kr euzgewölbe verfügen,die von Pfeiler n gestützt wer den, die denInnenraum der Kir che besonders elegant erschei-nen lassen. Das Tageslicht fällt durch durchaus bemer-kenswerte Kirchenfenster ein, und über der Vierungerhebt sich eine anmutige, helle Kuppel. Unter demPresbyterium befindet sich eine dreischiffige Kryptaaus dem 11. Jahrhundert mit Säulen und Kr euz-gewölben. Diese Kr ypta ist auch als Reliquien-kapelle bekannt, weil in ihr zeitweilig die sterblichenÜberreste der Heiligen Sebastian, Ursula undAgnes bewahrt wur den, die inzwischen in dieKathedrale von Solsona überführt worden sind. Vorder Kirche befindet sich ein gotischer Kr euzgang

aus dem 15. Jahrhundert, und der ehemaligeHerzogspalast beherbergt heute das staatlich ver-waltete Luxushotel „Parador de T urisme deCardona“. In der unmittelbar en Umgebung derKirche Sant Vicenç stehen außerdem der ebenfallsaus dem 11. Jahrhundert stammende so genannteTorre de la Minyona und die Burg, in der T eile desherzoglichen Palasts erhalten sind. Der ganzeBurghügel ist ein Mosaik von Mauern, Wänden undBefestigungselementen, die von seiner militäri -schen Nutzung bis tief in das 19. Jahrhundert zeu-gen. Zum Abschluss des Besuches in Car donaempfiehlt sich ein Spaziergang dur ch die mittelal -terlichen Gassen des historischen Stadtzentr ums.

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Kloster Sant Cugat del VallèsMuseum von Sant CugatJardins Monestir, s/n 08172 Sant Cugat del VallèsTel. (+34) 936 759 951www.museu.santcugat.org

Kloster Santa Maria de l’EstanyPl. Monestir, 4 - 08148 L’EstanyTel. (+34) 938 303 040www.monestirestany.cat

Stiftskirche Sant Vicenç de CardonaCastell de Cardona - 08261 CardonaTel. (+34) 938 684 169www.cardona.catwww.mhcat.cat

Kloster Sant Benet de Bages(Món Sant Benet)08272 Sant Fruitós de BagesTel. (+34) 902 875 353www.montstbenet.catwww.santfruitos.cat

Naturschutzgebiet Sant Miquel del Fai(siehe S. 49)

Fremdenverkehrsbüros Cardona,Moianès und Sant Cugat del Vallès(siehe S. 97)

L’Estany-Sant Miquel del Fai[AUF DEM MOUNTAINBIKE]

Route: Informationspunkt Sportzentrum -Landstraße Sta. Maria d’Oló bis zumFernwanderweg GR-177 – Collsuspina -Coll de les Heures - Sta. Coloma Sasserra –Castellcir - Torrent de Cerverisses - St.Quirze Safaja - La Rovireta – Can Sants –Sant Miquel del Fai.

Schwierigkeitsgrad: hoch, 490 mHöhenunterschied34,7 km, 3h 30min

Anfahrt: L’Estany, Landstraße C-59

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

Kloster Sant Benet de Bages. Der Kreuzgang

Sant Benet de Bages. Die ehemaligeBenediktinerabtei in Sant Fruitós de Bages war daserste dem Begründer des römischen Mönchtumsgeweihte Kloster auf der Iberischen Halbinsel undzählt heute zu den Juwelen der r omanischenBaukunst in Katalonien. Sant Benet de Bages wur-de im 10. Jahrhundert vom aus der GrafschaftOsona stammenden Adelspaar Sal·la und Ricar daals unabhängige Abtei gegründet und 1593 demKloster Montserrat zugeordnet. Die er haltenenGebäude stammen aus diversen Epochenzwischen dem 11. und 20. Jahrhundert und sind inverschiedenen Stilen gehalten, wobei die Romanikjedoch klar über wiegt. Von der Kir che aus führ enzwei Tore zum Kr euzgang (12.–13. Jh.), dermit seinen vier Galerien mit je sechs Säulen undder thematischen V ielfalt der Dekoration derKapitelle zweifellos den inter essantesten Teil des

Denkmalskomplexes darstel l t . Nach derZwangssäkularisation im Jahr 1835 wur de dasKloster 1907 von der Familie des Malers RamonCasas erworben, unter Leitung von Josep Puig iCadafalch restauriert und 1931 zumNationaldenkmal erklärt. Heute beherbergt es denKultur- und Tourismuskomplex „Món Sant Benet“.

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Tavertet

Dort, wo sich die Hochebenen von Cabrera und ElsAiats erheben, ragen auch die Felswände vonCollsacabra empor. Dieses östlich der V ic-Ebenegelegene Naturparadies gehört größtenteils zumLandkreis Osona, erstr eckt sich aber auch nachGarrotxa und Selva hinein. Unter den kleinenBergdörfern der Gegend sind T avertet und Rupitbesonders reizvoll. Der Stausee von Sau erstr ecktsich wie ein blaues T uch am Fuß einer beeindr u-ckenden Reihe von Steilwänden, die an einigenStellen über zweihundert Meter hoch sind. In diesernatürlichen Kulisse steht für die ganze Familie eineschier unerschöpfliche Vielfalt an Möglichkeiten fürabenteuerliche Aktivitäten zur Verfügung.

Mit dem Heißluftballon. Wie die Vögel, vomHimmel aus: Dies ist die über raschendste Art undWeise, eine schr offe und zauberhafte Landschaftwie die von Collsacabra zu erkunden. Es gibt ver-schiedene Veranstalter, die Heißluftballonfahrtenanbieten. Die T eilnehmer helfen dabei zunächst,den Ballon auf den Flug vor zubereiten. Kurz da -nach erscheint aus dem schwebenden Korb alleswinzig und doch immens. Die Felder , die Höfe, dieDörfer und die Landstraßen wirken wie eineModelllandschaft, und der Horizont dehnt sich insUnendliche. Der Heißluftballon fährt so ruhig, dass

es den Passagier en scheinen mag, als bewegtensie sich überhaupt nicht, als trieben sie im Nichts.Ergänzt werden die Ballonfahrten meist dur ch einherzhaftes Frühstück, und die T eilnehmer erhaltenein Zertifikat, das ihr e Lufttaufe bestätigt. DerFlugverein Manlleu bietet auch Ultraleichtflüge überOsona an.

Zu Pferd. Die angebotenen Routen sind für alleAltersgruppen geeignet. Man muss kein erfahr enerReiter sein oder überhaupt schon einmal auf einemPferderücken gesessen haben, da die Ausritte inBegleitung stattfinden. Der Kontakt mit dem maje-stätischen Tier während des Ausflugs ist sehr inten-siv. Üblicherweise findet erst eine kurze Einführ ungin das Geschirr, das Aufsitzen usw . statt, bevor inBegleitung erfahrener Führer der eigentliche Ritt zu-nächst im Schritt, dann im T rab und – je nachKönnen der Reiter – eventuell auch im Galopp be-ginnt.

Auf dem Mountainbike. Vom Mountainbike-zentrum Vall de Sau-Collsacabra aus stehenMountainbike-Fahrern insgesamt 254 km gekenn -zeichnete Routen und mehr ere Unterstützungs-zentren zur V erfügung. Entsprechend viele Op-tionen gibt es für die Planung ein- oder mehrtägiger

Abenteuer inCollsacabra

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Der

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von

Sau

Radtouren. Rund sechzehn Mountainbike-Routenverschiedener Schwierigkeitsgrade sind detailliertdokumentiert. Einige Fir men verleihen Fahr räderund organisieren mehrtägige Touren mit Unter -bringung in örtlichen Hotels oder Landunterkünf-ten.

Zu Fuß. Auch den Fr eunden des W ander- undFernwandersports bieten sich in Collsacabra be-eindruckende Möglichkeiten. Mit Hilfe von Kartenund anderen Veröffentlichungen über dieseGegend können v ie le Ausf lüge für a l leAltersgruppen und Voraussetzungen mit verschie-denen Schwierigkeitsgraden und Längen organi-siert werden. Der Fer nwanderweg GR-2 ziehts ich, gekennzeichnet dur ch weiß-gelbeMarkierungen, entlang wundervoller , abgeschie-dener Stellen mit Wasserfällen, Wallfahrtskapellen,kleinen Dörfern und romanischen Brücken vonSüden nach Norden durch Collsacabra. Weitere,kurze Wanderrouten (PR) mit identischem Start-und Zielpunkt erlauben es, einen Morgen oder ei-

nen ganzen Tag durch Wälder und an Felswändenentlang zu wandern.

Wassersport. Die Anlagen und das V ereinslokaldes 1963 gegründeten Yachtclubs Club Nàutic Vic-Sau befinden sich am Stausee von Sau. Der Clubbesitzt einen Swimmingpool und bietet Platz für 98Boote. Zwischen Juni und September wer denKurse und Wettbewerbe in den Sportar ten Segelnund Wasserski – ein Sport, der es erlaubt, r egel-recht über das W asser zu fliegen – angeboten.Außerdem werden Kanufahrten organisiert, die alleWinkel des im Schatten der rötlichen, unterTouristen als „katalanisches Colorado“ bekanntenFelswänden liegenden Stausees erkunden.

Triathlon in Collsacabra. VerschiedeneKörperschaften und Veranstalter bieten mehrtägigekombinierte Kanu-, Rad- und W andertouren durchdie Umgebung des Stausees von Sau, Collsacabraund die Hochebenen von Cabr era an. Es handeltsich um Touren für Erwachsene mit einer gewissen

Heißluftballons

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Fitness und Kinder ab zwölf Jahr en. Außerdemwerden in der spektakulär en Umgebung so ge-nannte Abenteuer-Raids mit Geländewa-genfahrten, Gleitseil-Strecken und Seilbrücken,Bogenschießwettbewerben und ander enPrüfungen organisiert, die mit einem von allenTeilnehmern sehnlich erwarteten bäuerlichenAbendessen auf einem Hof enden.

Hobbyspeläologie. In der Nähe von Rupit kannman in der Cova dels Ratpenats (Fledermaushöh-le), die zu den schönsten und inter essantesten derRegion zählt, das ganze Mysterium der unterir di-schen Welt kennenlernen. Es handelt sich um eineKalksteinhöhle, die von einer umfangr eichenFledermauskolonie bevölkert wir d. Die Besich-tigung beginnt an einem großen unterirdischen Seemit Sandstrand. Für die kühnsten Besucher gibt esdie Möglichkeit, im Neopr enanzug in den See zusteigen und von hier aus einem unterir dischenFluss zu folgen.

Ausflüge mit dem Auto. In Collsacabra gibt es vie-le interessante Stellen, die mit dem Auto er reichbar

Konsortium fürFremdenverkehrsförderung Vall de Sau-Collsacabra08569 Rupit i PruitTel. (+34) 938 522 839www.saucollsacabra.cat

Naturschutzgebiet Guilleries-Savassona08519 Vilanova de SauTel. (+34) 938 847 888www.diba.cat/parcsn

Konsortium Landschaften am Ter in OsonaEnric Prat de la Riba, 1708570 TorellóTel. (+34) 938 504 915www.paisatgesdelter.com

Konsortium Alba-TerPasseig del Ter, 208560 ManlleuTel. (+34) 938 507 152www.albater.orgRuta del Terwww.rutadelter.org

Kloster Sant Pere de CasserresApartat Correus, 5608510 Les Masies de RodaTel. (+34) 937 447 118www.santperedecasserres.cat

Fremdenverkehrsbüro Manlleu(siehe S. 97)

Romanische Route durch Collsacabra [MIT DEM AUTO]

Route: Besichtigung von drei schönenromanischen Kirchen im Collsacabra-Massiv in Osona. Sant Julià de Cabrera, 3 km Piste ab Santa Maria de Corcó. SantLlorenç Dosmunts, auf einem schmalenWeg ab km 29, hinter Cantonigròs. SantJoan de Fàbregues, ab Rupit auf demFernwanderweg GR-2, der 2 km entferntbeginnt.

Schwierigkeitsgrad: niedrig, kurzeAbschnitte auf Waldwegen 36 km, 3 h

Anfahrt: Landstraße C-153 von Vic nachRupit

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

Kloster Sant Pere de Casserres

sind, wie zum Beispiel die kleinen Bergdörfer , diesich ihren typischen Charakter erhalten haben. Sokann jedermann die steilen Straßen und altenHäuser von Rupit oder die alten Natursteinhäuservon Tavertet besichtigen. Im Heiligtum Cabrera, dasvon Felswänden umgeben auf einer Hochebenesteht, kann man sich ein gutes Mittagessenschmecken lassen, und in Cantonigròs bietet sichdie Möglichkeit, eines der herausragenden Festivalsin Katalonien zu besuchen: das Inter nationaleMusikfestival.

Das Kloster Sant Pere de Casserres. DiesesKloster steht auf einer in den Stausee von Sau hi-neinragenden Halbinsel. Bei dem Mitte des 11.Jahrhunderts errichteten und zwischen 1994 und1998 restaurierten Klosterkomplex handelt es sichum einen der bester haltenen der katalanischenRomanik. Hier kann man einer audiovisuellenVorführung beiwohnen und an einer Führung teil-nehmen, die die Möglichkeit bietet, das mittelalterli-che Klosterleben kennenzulernen.

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Capellades. Das Papiermühlenmuseum

In unserem Land wurden die industriellen W erte aus demeuropäischen Norden viel früher angenommen als in denmeisten anderen Mittelmeerregionen. Diese Tatsache wirddeutlich, wenn man das Erbe an Bau- undKulturdenkmälern besucht, das in ganz Katalonien zu fin-den ist. Das Netz von Industriemuseen, das sich über dieLandkreise im Zentrum Kataloniens erstr eckt und weiterwächst, erlaubt es, die Entwicklung vom Handwerk zurIndustrie nachzuvollziehen und industrielle V erfahren, diebereits vergessen und verschwunden zu sein schienen, di -rekt mitzuerleben. Neuar tige Museen, verblüf fendeMaschinen, Fabrikgebäude in diversen ar chitektonischenStilen, funktionierende Mühlen, ethnografischeAusstellungen und in Museen umgewandelte alte Betriebezeigen sich den Besucher n als Zeugnis eines opfervollenLebens, das die Gesellschaft jedoch komplett veränder nsollte. Die im Folgenden beschriebene Route führ t zu viersymbolträchtigen Beispielen in Zentralkatalonien.

Das Katalanische Museum der Wissenschaft undTechnik. Die Zentrale dieses zwanzig Museen umfassen-den Systems befindet sich in Terrassa in einem der schöns-ten und beeindruckendsten Fabrikgebäude Eur opas: derehemaligen Textilfabrik „Vapor Aymerich, Amat i Jover“. Eshandelt sich um eine elftausend Quadratmeter gr oßeIndustriehalle im katalanischen Jugendstil, in der diverseDauerausstellungen über die Industriear chitektur, das

Transportwesen, die Energie und ander e verwandteAspekte gezeigt wer den. Bei der Besichtigung der ver-schiedenen Museumssäle kann man sich einen Eindruckvon der Bedeutung verschaffen, die diese Industrie für dasKatalonien des 19. und 20. Jahr hunderts besaß. Zu sehenist zum Beispiel der von einem Er finder aus Reus entwi -ckelte Barrau-Webstuhl, mit dem Kordsamt gewoben wer-den konnte, ein robuster, bügelfreier Stoff, der zu einer Zeit,in der das soziale Bewusstsein und harte Arbeitsbedin-gungen gleichermaßen zum Fabrikalltag gehörten, von denArbeitern getragen wurde. Die Ausstellungen desmNACTEC umfassen diverse V orführungen und theatrali-sche Führungen. Darüber hinaus wer den das ganze Jahrüber Sonderausstellungen gezeigt, die stets mit der W eltder Technik im Zusammenhang stehen.

Das Ledermuseum in Igualada und Kreismuseum vonAnoia. Die Bestände dieses Museums befinden sich inzwei auch ar chitektonisch interessanten ehemaligenIndustriegebäuden der Stadt: Cal Boyer und Cal Granotes.Das erste, im klassizistischen Stil des ausgehenden 19.Jahrhunderts, beherbergte eine bedeutende, als „El V aporNou“ bekannte Baumwollfabrik und wurde 1986 restauriert.Auf zwei zweigeschossige Hallen ver teilt finden sich hierdas Leder- und das Dampfmaschinenmuseum, eineAbteilung zum Thema „Der Mensch und das W asser“, einAusstellungssaal und ein Auditorium. Bemerkenswert sind

Von Hand und mit Maschinen:

Industrietourismus

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die gusseisernen Säulen, die weiten Fensterfronten und diehölzernen Dachstühle sowie, auf dem Außenhof, der großeSchornstein und ein Schöpfrad. In Cal Granotes, einer ehe-maligen Gerberei aus dem 18. Jahrhundert am Ufer des al-ten Bewässerungskanals Canal del Rec, sind die beidencharakteristischen Anlagen – das Becken und derTrockenraum – erhalten; hier wir d das von den Katalanenverwendete industrielle Gerbeverfahr en mit pflanzlichenGerbstoffen vorgeführt, das seinen Urspr ung in einer ma -rokkanischen Technik hat. Der auf seinem Gebiet als einerder besten Europas geltende Museumskomplex ist außer-ordentlich interessant.

Das Papermühlenmuseum von Capellades. Capelladesentwickelte sich im Lauf des 18. und 19. Jahr hunderts zueinem der wichtigsten katalanischen Zentr en derPapierproduktion. Sein Büttenpapier genoss internationalesRenommee. Das 1958 gegründete Papier mühlenmuseumvon Capellades befindet sich in einer Mühle aus dem 18.Jahrhundert. In den Sälen der Dauerausstellung wir d dieGeschichte des Papiers von ihren Anfängen bis hin zu denmodernen Fertigungsverfahren behandelt. Gezeigt wer dendie Werkzeuge, Produkte und Rohstof fe, mit denen manfrüher aus alten Lumpen, die von den Lumpensammler nangeliefert wurden, Papier herstellte. Im Untergeschoss der

Mühle wird noch immer Papier von Hand geschöpft. Wenndie Führer des Museums die Pr esse in Bewegung setzen,erschallt ein ohr enbetäubender Lärm. Zugleich ist un-schwer die Härte dieses Berufs zu erfassen, der seinerzeitin einem feuchten, lärmerfüllten und erbär mlich stinkendenRaum ausgeübt wur de. Das Museum zeigt auchSonderausstellungen und organisiert spezialisierte Kurseund Workshops.

Das weiße Gold von Cardona. Das Salz hat überJahrhunderte hinweg das Leben in Car dona bestimmt.Schon in den römischen Kolonien wur de das Mineral, dasdas Gebirge in unerschöpflicher Menge zu spenden schien,als „weißes Gold“ bezeichnet, und im 10. Jahrhundert erließGraf Borrell eine „Verfügung zur Wiederbevölkerung“, die je-dem, der sich hier niederließ, die Salzför derung gestattete.Im Kulturpark Salzgebirge von Car dona lernen Besucherdie geologische Beschaf fenheit und Geschichte desSalztals kennen und bekommen aus Salz gefertigtesKunsthandwerk und die Maschinen eines derFörderschächte zu sehen. Die Besucher wer den dabei inSpezialfahrzeugen zum Salzber g gebracht. Dort bekom-men sie Schutzhelme und betr eten das Innere des Bergs,um in über achtzig Meter n Tiefe in Galerien, in denen dasSalz und die Feuchte ungewöhnliche Formen und Figur en

Terrassa. Das Katalanische Museum der Wissenschaft und Technik

Cardona. Der Kulturpark Salzgebirge von Cardona

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Katalanisches Museum der Wissenschaftund der Technik (MNACTEC)Rambla d’Ègara, 270 - 08221 TerrassaTel. (+34) 937 368 966www.mnactec.cat

Xarxa de Turisme Industrial de Catalunya(XATIC)Masia Freixa – 08224 TerrassaTel. (+34) 937 397 421www.xatic.cat

Ledermuseum von Igualada undKreismuseum von AnoiaDr. Joan Mercader, s/n - 08700 Igualada Tel. (+34) 938 046 752 www.igualadaturisme.cat

Technikmuseum ManresaCtra. Santpedor, 55 - 08240 ManresaTel. (+34) 938 772 231www.parcdelasequia.cat

Industriemuseum des Ter Can Sanglas - Pg. Ter, s/n - 08560 ManlleuTel. (+34) 938 515 176www.mitmanlleu.org

Papiermühlenmuseum CapelladesPau Casals, 10 - 08786 CapelladesTel. (+34) 938 012 850www.mmp-capellades.net

Kulturpark SalzgebirgeCtra. Mina, s/n - 08261 CardonaTel. (+34) 938 692 475www.salcardona.com

Konsortium Landschaften am Ter inOsona, Konsortium Alba-Ter, Ruta del Ter(siehe S. 71)

Fremdenverkehrsbüros Igualada,Cardona, Manlleu, Manresa undTerrassa und TouristischenEmpfangszentren (CAT) in Sallent(siehe S. 96-97)

Museu de la Pelld’Igualada

i Comarcal del’Anoia Cal

Granotes

Die Altstadt von Igualada [ZU FUSS]

Route: Plaça de l’Ajuntament, mitklassizistischen Gebäuden undSäulengängen, Pl. Mercader, mit demJugendstilgebäude der Gerberei CalSabater, nach Cal Boyer und CalGranotes, Sitz des Museums; dannaufwärts zur Passeig Cabres, Pl. St.Miquel und Carrer Santa Maria, mit einerklassizistischen Basilika, C. del Roser, mitgleichnamiger Kirche, Pl. Rei, C. St. Jordiund Rambla, weiter bis zum Pl. Cal Font,Passatge Rosés, zurück zum Pl. Ajuntament

Schwierigkeitsgrad: Stadtroute

Startpunkt: Plaça de l’Ajuntament

Weitere Informationen:„Palau Robert”-Routenwww.gencat.cat/probert

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haben entstehen lassen, rund einen halben Kilometer zu-rückzulegen. Eine audiovisuelle V orführung und eineFotoausstellung komplettieren die Führ ung in dieSalzminen.

Das Industriemuseum des Ter. Dieses in einer ehemali-gen Baumwollspinnerei am Ende des Industriekanals desTer untergebrachte Museum ist ein Interpr etationszentrum,das die wesentliche Rolle, die der Fluss bei den wir tschaft-lichen, sozialen und urbanen W andlungsprozessen imLandkreis spielte, und die V eränderungen verschiedensterArt, die das Vordringen des Kapitalismus in diesen Gefildendes katalanischen Binnenlands mit sich brachte, erläutert.Die Dauerausstellung umfasst Ber eiche zurIndustriegesellschaft, zur Beziehung zwischen der Fabrikund dem Fluss und zur Ener gie und zeigt inter essanteTextilmaschinen, Turbinen und Kellerräume sowie dieKanäle, mit deren Wasser die Transmissionswellen ange-trieben wurden, die ihr erseits die Maschinen bewegten.

Angeboten werden auch Führungen zu dem Kanal, derzwischen 1841 und 1848 ausgehend vom altenBewässerungskanal der Molí de Dalt (Ober e Mühle) ange-legt wurde. Mit den neu installierten Turbinen wurden bis zusieben Fabriken und zwei Mühlen betrieben, die Manlleuzum führenden Zentrum der Baumwollverarbe itung imLandkreis machten.

Der Weg am Ufer des Ter. Eine Route am Ter verbindetüber alte Pfade und W ege, die sich nie weit vom Ufer ent -fernen, die Ortschaften Roda de Ter und Manlleu. Sie führtan Brunnen, Wehren, Staumauern und vielen ander enEinrichtungen entlang, die dazu gedient haben und nochimmer dienen, den Flusslauf zu r egulieren und zu nutzen.An den Meander n des Ter bekommt man Fabriken undKolonien wie Can Llanas zu sehen, bevor man denIndustriekanal des Ter erreicht. An seinem Ende steht heu-te das Industriemuseum des T er, das die zu Fuß oder aufdem Fahrrad zurückgelegte Route ideal ergänzt.

Terrassa. Katalanisches Museum der Wissenschaft und Technik. Dampfmaschine

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Der Dansa de Castellterçol

Im Lauf des Jahr es finden ohne UnterlassPatronatsfeste, Märkte, festl iche T reffen,Sommernachtsfeste, Messen, Umzüge und viele an-dere Festveranstaltungen statt, die es wer t sind, be-sucht zu werden. Viele dieser Feste stehen mit uraltenheidnischen Bräuchen in Verbindung oder haben reli-giöse Ursprünge. Andere sind bereits etabliert, obwohlsie noch nicht auf eine lange T radition zurückblickenkönnen.

Die ersten Monate des Jahres. Zu Sankt Anton wirdin verschiedenen Orten Zentralkataloniens, wieIgualada und Terrassa, die traditionelle Prozession derTres Tombs abgehalten, bei der Pferde und Kutschengesegnet werden. In Balsareny findet am Sonntag vorKarneval eine Hommage für den alten Beruf desFuhrmanns statt. Bei diesem Festa dels Traginers(Fest der Fuhrleute) wir d den Männern gedacht, diemit Hilfe ihrer Maultiere Waren von einem Ort zum an-deren beförderten und deren Kutschen und Geschirreheute echte Museumsstücke sind. Beim spektakulä-ren Karneval von Torelló verdient der „Umzug der jun-gen Damen“, bei dem als Frauen verkleidete Männerdurch den Ort ziehen, und die anderen Aktivitäten ei-nes mit pikanten V eranstaltungen gespicktenProgramms folgen, besondere Aufmerksamkeit. In derzweiten Februarhälfte findet in Manresa das Fest des

mysteriösen Lichts statt, das an ein wundersamesEreignis im Jahr 1345 erinner t, als ein von Montserratkommendes Licht in die Kir che El Carme drang undzur Beilegung einer Auseinandersetzung zwischendem Bischof und der Bevölkerung führte, während dieGlocken der Stadt von selbst zu schlagen begannen.Unter den insgesamt zwei W ochen dauerndenFestveranstaltungen verdienen der mittelalterlicheMarkt Fira de l’Aixada und der Umzug der Riesen undSchwellköpfe am zentralen Tag der Feiern sowie derder Bruderschaften Els Favets und Els Tremendos be-sondere Erwähnung. Im März findet in T errassa dasInternationale Jazzfestival mit einem umfangreichenmusikalischen Veranstaltungsprogramm mit nationa-len und internationalen Größen des Jazz statt, die indiversen Lokalen, aber auch im Fr eien auftreten. Für Freunde guter Musik ist dieses Festival einPflichttermin. Zehn Tage vor dem Palmsonntag sollteman Vic besuchen, denn dann findet dort der be -rühmte Mercat del Ram (Palmmarkt) statt. SeinenNamen verdankt er dem Markt für Palm- undLorbeerzweige auf dem Plaça Major und in der Carr erVerdaguer am Morgen des Palmsamstag. Darüberhinaus umfasst dieses wichtigste Fest in Vic jedoch in-zwischen auch ein umfangr eiches Kultur- undVergnügungsangebot. Am Palmsonntag findet in V icaußerdem die so genannte „Pr ozession der

Feste imHerzen

Kataloniens

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Waffenträger“ statt. Zu Fronleichnam feiert man inSallent das Festa de les Enramades, bei dem dieStraßen, an denen die Pr ozession entlang führ t, mitLaubschmuck (enramades), Blumen und ander emDekorationsmaterial verziert wer den. Diese T raditiongeht auf das 14. Jahrhundert zurück. In La Gar rigawerden die Straßen zu Fronleichnam für die herausra-gende Veranstaltung des jährlichen Festtagskalendersmit farbenfrohen Blumenteppichen geschmückt.Gegen Abend finden dann eine Pr ozession und – un-ter dem Titel Plant de Sant Esteve (Klageruf des hei-ligen Stephan) – eine volkstümliche liturgischePräsentation des Martyriums des Heiligen statt. MitteMai wird in Moià der Prähistorische Markt organi-siert. Das umfangreiche Programme umfasst zahlrei-che Aktivitäten, bei denen man etwas über Aspektedes Lebens in der Vorgeschichte, wie das Gerben vonTierhäuten, die Herstellung steinzeitlicher Keramik,das Zerlegen von Fleisch mit einem Silexmesser usw .erfahren kann. Hinzu kommen Ausstellungen, Märkte,Vorträge und Führungen durch die berühmten HöhlenCoves del Toll.

Zu Beginn des Sommers. Ab Mai und bis tief in denSommer hinein findet im Lluçanès das Festival SOLCstatt. Dieser „Zyklus der Musik und der Traditionen desLluçanès“ bietet ein inter essantes Veranstaltungs-programm mit dem gemeinsamen Nenner derHeimatverbundenheit und T radition, das nebenTheateraufführungen, kunsthandwerklichen W ork-shops und Sängertr effen auch Konzerte undTanzveranstaltungen mit traditioneller Musik, V orträgeund Ausstellungen, Wanderungen, Vorführungen alterBerufe, “Feuerläufe” ( correfocs), Treffen traditionellerRiesenfiguren (gegants) und sogar Kartenspielwett-bewerbe und gastr onomische Termine umfasst. Inganz Zentralkatalonien finden um den JohannistagFeste zur Sommersonnenwende mit Fr eudenfeuern,Tanz und diversen ander en Veranstaltungen statt. InCalaf wird zu dieser Zeit des Jahr es das Festival dertraditionellen Musik organisiert, und in Sant Cugat delVallès tanzt man zum Peterstag zum Klang einer klei-nen Kapelle den einzigar tigen Ball del vano i el ram(Tanz del Fächers und des Blumenstraußes), dessenUrsprünge auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. DasFest Sant Miquel dels Sants findet in der Woche des

5. Juli in Vic statt. Es umfasst einen Umzug dur ch dieStadt mit Elementen wie den charakteristischenStabträgern und den caps de llúpia , die auf dasmittelalterliche Fronleichnamsfest zurückgehen. InLluçà findet die bäuerliche T radition desGetreideanbaus ihre Fortsetzung im Erntefest und imDreschfest. Beim Ende Juni stattfindenden Er ntefestwerden die traditionelle Getr eideernte von Hand, dasSchleifen der Werkzeuge, das Führen der Sense, dasKornsieb, das Binden der Garben und ander e frühergebräuchliche Werkzeuge und Arbeiten vorgeführt.Ende Juli, beim Dreschfest, ist dann zu sehen, wie dieDreschmaschine funktioniert, die vor Jahrzehnten ein-gesetzt wurde, um die Spr eu vom Kor n zu tr ennen,während das Str oh fachmännisch zu einem Haufengeschichtet wird.

Der Sommer ist da. In den Sommermonaten findetvielerorts das Patronatsfest statt, dessenBesonderheiten und charakteristische Elemente sichvon Dorf zu Dorf unterscheiden können. Besucht mandie Region zu dieser Zeit, so ist es wahrscheinlich,dass man Zeuge eines dieser Feste wird. Darüber hin-aus werden auch größer e Veranstaltungen wie dasMusikfestival von Cantonigròs organisiert. In derzweiten Juliwoche verwandelt sich dieser kleine Or t inOsona in einen T reffpunkt von Chör en undVolkstanzgruppen aus aller W elt und füllt sich zu die -sem Anlass mit Menschen, Musik und Tanz. Im Juli fin-det in Caldes de Montbui auch das Escaldàrium, dasFest des Feuers und des W assers, eine Allegorie desUrsprungs von Caldes und seiner Wässer, statt. Dabeisorgt die Gruppe der Diables (Teufel) von Caldes da-für, dass die natürlichen Elemente Feuer und W asserzu Protagonisten werden, und animiert die Besucherdes Festes zur T eilnahme. Begleitet wird das Ganzevon Musik, die speziell für diese Gelegenheit kompo -niert wurde. Am letzten Sonntag im August wer den inCastellterçol der berühmte Dansa de Castellterçol undder Ball del Ciri (Kerzentanz) gezeigt. Der erste, vor -nehme, feierliche und elegante T anz hat seinenUrsprung im 17. Jahrhundert. Er wir d von sechsPaaren auf dem Plaça de la V ila, dem Hauptplatz, ge-tanzt und dem ganzen Ort gewidmet. In Car dona fin-det am zweiten Sonntag im September die seitJahrhunderten in der T radition verankerte Correbou

Das „Pinienfest“ in Centelles Das Escaldarium in Caldes de Montbui➛

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(Stierhatz) statt, bei der die T eilnehmer Stricke an dieHörner eines Stieres binden und sich manch einer so-gar traut, ihn von einem Käfig aus W eidenruten ausherauszufordern.

Festlicher Herbst. In Sant Boi de Lluçanès wir d derjährliche Zyklus der Transhumanz am 28. Septembermit der Fira de l’Hostal del Vilar, einer Viehmesse mitvolksfestartigem Charakter und vielen traditionellenElementen abgeschlossen. Es handelt sich um diegrößte Menschenansammlung, die es im Lluçanès imLauf des Jahr es gibt. Zur gleichen Zeit findet inManlleu das Fest des Schweins und des Biers statt,bei dem neben ander en, verbundenen Aktivitäten,Schweinefleischprodukte und Biere verkostet und be-sondere Gerichte vorgestellt werden. Am erstenSonntag im Oktober wir d in Castellterçol einHirtenhundewettbewerb veranstaltet, der zu denwichtigsten in Katalonien zählt und an dem regelmäßig

Hirten aus dem Baskenland, Aragonien, Frankreich undKatalonien selbst teilnehmen. Der im September oderOktober in Vic stattfindende Mercat de Música Viva(Markt der lebendigen Musik) bringt Musiker der ver-schiedensten Stilrichtungen (V olksmusik, Alte Musik,Klassik, Jazz, moder ne Musik usw.) zusammen, dieauf zahlreichen Bühnen in der ganzen Stadt auftr eten.Ende Oktober, zu Allerheiligen, werden im Rahmen derFira de la Castanya (Kastanienmesse) in Viladrau ne-ben einem grandiosen volkstümlichen Kastanienessenauch ein Hexentanz, die Càfila del cavallerd’Espinzella („Karawane des Ritters von Espinzella“,ein traditionelles Schauspiel mit theatralischen undmusikalischen Elementen), ein Markt mit ökologischenErzeugnissen und viele andere Aktivitäten veranstaltet.Am ersten Wochenende im November folgt die Firad’Espectacles d’Arrel Tradicional in Manresa, einFestival der Volkskultur mit einem breiten Angebot ausdem ganzen Mittelmeerraum, anlässlich dessen sich

Der Palmmarkt in Vic

„Fest der Fuhrleute“ in Balsareny „Fest des mysteriösen Lichts“ in Manresa➛

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Volksfeste-Patronatsfestecultura.gencat.cat/cpcptc/festes/Home.aspx

Messen und traditionelle Festewww.firesifestes.com

Alle Festewww.festes.orgwww.festacatalunya.cat

die Straßen der Stadt mit Menschen füllen, die sich diezahlreichen Musik-, Schauspiel-, T anz- undTheaterveranstaltungen anschauen wollen. ImNovember sind das Bergfilmfestival in Torrelló, daszu den besten des Genr es zählt, und die Firad’Artesans del Bosc (Messe der Waldhandwerker) inVallgorguina, wo vermittelt wird, welche Produkte desWaldes genutzt werden können, und die traditionelleBearbeitung von Holz und Keramik zu sehen ist, erwähnenswert. Die Tannenmesse in Espinelves fin-det in den ersten Dezember tagen statt. Zahlr eicheMenschen kommen zu diesem Anlass in das kleineGebirgsdorf in Les Guilleries, um zu schauen, spazie -ren zu gehen oder einen W eihnachtsbaum auszusu-chen. Außer T annenbäumen können rund um dieschöne romanische Kirche des Ortes aber auchkunsthandwerkliche Produkte aus der Umgebung er -standen werden.

Die letzten Tage des Jahres. Das uralte Festa del Pi(Pinienfest) in Centelles fällt auf den vorletzten Tag desJahres. Das V eranstaltungsprogramm beginnt aller-dings bereits am Morgen des 29. Dezembers, wenneine traditionelle Schützengruppe in Begleitung zahl-reicher Einheimischer in den W ald zieht, in dem dieausgewählte Pinie steht. Nach einem ausgiebigenFrühstück fällen die Schützen den Baum, laden ihn aufeinen von zwei Ochsen gezogenen Karr en und brin -gen ihn nach Centelles. Um Punkt zwölf wir d derBaum dort, begleitet von Flintenschüssen, von der ört-lichen Volkstanzgruppe in Empfang genommen, dieden traditionellen Ball del pi (Pinientanz) zeigt, und an-schließend ohne weitere Hilfsmittel als den Händen i ndie Kirche getragen. Dort schmückt man ihn mit Äp-feln und Waffelröllchen und hängt ihn kopfüber überdem Altar auf, wo er bis zum Dr eikönigstag verbleibt.Und so hat jeder Tag des Jahres sein durch die lang-jährige Tradition der Dörfer und Städte vorgegebenesFest.

„Tannenmesse“ in Espinelves Das Internationale Jazzfestival von Terrassa➛

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Die in der land- und bergwirtschaftlichen Ausrichtungder Region liegenden Grundlagen der zentralkatalani-schen Küche sind für ihr e geschmackliche Vielfalt undaromatische Intensität verantwor tlich. Schweinswürsteaus Castellterçol oder La Garriga, Wurstwaren aus SantCeloni, Bohnen aus Lliçà, Schweinsfüße, Gerichte mitInnereien, wie Kaldaunen auf katalanische Ar t, sang iperdiu oder cap i pota mit Ratatouille, Reispfannen undBauerneintöpfe sind wie eine Litanei, die sich auf denSpeisekarten vieler Restaurants in Zentralkatalonienwiederholt. Mit T rüffeln aus den Wälder n von Osonaund des Lluçanès ar omatisierte Schmorgerichte, dievon Kartoffeln, Zwiebeln, Bratwurst, Sc hweinefleischund Stockfisch zubereitete almosta, aber auch tripa ipota (typisches Bauernfrühstück mit Inner eien) oderdas mit Pilzen oder Bohnen zubereitete llonza llaminera(durchwachsenes Schweinekotelett) aus dem V allès,die überbackene Rebhuhn-T rüffel-Suppe, Ochsen-schwanz in Civet oder der berühmte Stockfisch aufmanresanische Art mit Pflaumen und Pinienkernen, derdie Grenzen überschritten und inter nationaleAnerkennung erlangt hat, sind weiter e Beispiele für dieKüche des Ackers und des Gebirges, die über dasganze Jahr hinweg mit allen möglichen Pilzsor ten undWeinen der Herkunftsbezeichnung Pla de Bages –Rotweinen der Rebsorten Merlot und Caber netSauvignon und W eißweinen der autochthonen

Rebsorte Picapoll, von der ar omatische Weine mit gu-ter Säure gemacht werden – komplettiert wird.

Die Stiftung Alícia ist ein inter nationales Zentrum fürTechnologieforschung im Ber eich der Kochkunst unddie Bekanntmachung des landwirtschaftlichen und gast-ronomischen Erbes zum Zweck der Verbreitung gesun-der Ernährungsweisen. Das Zentrum ist im ehemaligenBenediktinerkloster Sant Benet de Bages, einemprachtvollen, unter dem Namen „Món Sant Benet“ r e-staurierten Mehrzweckkomplex, untergebracht.

Wurstwaren. In zahlreichen Geschäften in Osona wir ddie berühmte llonganissa de V ic, die unbestreitbareKönigin unter den katalanischen Rohwurstwaren, ange-boten. Ihre Ursprünge sind im Altertum in derNotwendigkeit zu suchen, rohes Fleisch, das nicht so -fort verbraucht wurde, einzulagern. Dazu musste esgepökelt und konserviert wer den. Die llonganissa vonheute wird von Schinken, Lenden und Speck des aus -gewachsenen Schweins hergestellt. Aber nicht jedellonganissa ist gleich. Der Schlüssel zum Er folg liegt inder Trocknung des Fleisches, die ihre Zeit braucht undunter natürlichen Bedingungen stattfinden sollte. Dafürbieten Vic und Umgebung ideale Bedingungen: DerNebel, der häufig über der Ebene von V ic hängt, ge-währleistet eine gute Reifung, ein gutes Ar oma und ei-

ModerneKüche mit

traditionellemGeschmack

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nen guten Edelschimmel. Das Ergebnis ist eine schnitt-feste, kompakte W urst, die ohne Beilage gegessenwerden kann, aber auch zu Brot und einem guten Weinpasst, der jedoch mild sein sollte, um das Ar oma derWurst nicht zu beeinträchtigen. Die llonganissa de Vicist ein gesundes, ausgewogenes und leicht ver dauli-ches Lebensmittel mit hohem Nährwert. In der briti-schen Tageszeitung Daily Express wurde sie vor einigenJahren als „Rolls Royce unter den W urstwaren“ be-zeichnet. Neben der l longanissa gibt es inZentralkatalonien aber auch noch ander e erwähnens-werte Wurstsorten. Die somalla zum Beispiel ist eineluftgetrocknete Wurst von mageren Zutaten, die für vie-le Diäten geeignet ist. Sie wird in der charakteristischenForm einer Acht angeboten, während ihre rundere undlängere Version als fuet bezeichnet wird. Von der boti-farra (Bratwurst) gibt es tausend verschiedene Arten,und der bull (eine Art Pr esssack) beherrscht vieleSchaufensterauslagen in Zentralkatalonien, etwa in

Mura, Talamanca, Manresa oder Navarcles. Schließlichdürfen auch die schmackhaften W urstwaren und dierohe botifarra aus La Llacuna nicht uner wähnt bleiben.Kurz: Es gibt eine ganze W elt intensiver Geschmäckeund Aromen, die es zu erforschen gilt.

Die Bufet-Kartoffel. Dieses Produkt stammt von dendunklen, garen Böden der am Hang der Pyr enäen ge-legenen Äcker. Das Saatgut scheint einst über AltUrgell, Ripollès und Osona aus der Bretagne eingeführtworden zu sein, allerdings weiß man nichts Genauer esdarüber, wie und wann dies geschehen ist. Früher inunserem Land sehr beliebt, büßte die patata del bufetPopularität ein, bis sie in den 1970er n schließlich fastvöllig aus unser en Küchen verschwunden war . Rundzwei Jahrzehnte später jedoch wur de sie von einerGruppe von Bauer n, die in Orís den Markt der Bufet-Kartoffel gründeten, auf dem – abhängig von der jewei-ligen Ernte und Qualität – die Pr eisnotierung für die

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Kartoffel festgestellt wird, aus der Vergessenheit zurük-kgeholt. Der Markt findet am ersten W ochenende imOktober statt und umfasst Verkostungen verschiedenerGerichte, die mit dieser köstlichen Knollenfrucht zube-reitet werden. Inzwischen ist die Kar toffelsorte wiederauf den besten T afeln vertreten, und es gibt eineVariante – die Schwarze Bufet-Kartof fel –, die als diebeste Kartoffel überhaupt gilt. Die auswärtigenImitationen jedenfalls kommen in keiner W eise an sieheran. Am ehesten zu finden ist die Bufet-Kartof fel aufden Märkten und Gehöften Osonas.

Die Ganxet-Bohne. Dieser Star unter den Bohnen ver-dankt seinen Namen seiner Nierenform (katal. ganxet =Häkchen). So wie viele ander e traditionelle Pr oduktehat sich die Ganxet-Bohne von einem „Arme-Leute-Essen“ und dem einzigen, was viele Familien r egelmä-ßig auf den T isch bekamen, zu einer in den herausra-gendsten Küchen beliebten Delikatesse entwickelt. Eshandelt sich um eine fast weiße Bohne mit einer sehrdünnen Haut, die im Mund wie Butter zergeht.Abhängig von der Anbauweise kann sie recht klein oderauch eher gr oß sein. Die besten Boden- undKlimabedingungen für die Bohne Anbau finden sich imVallès, wo sie dementspr echend auch am häufigstenangebaut wird. Nach der Er nte wird sie ab Novemberauf den Gehöften und Märkten der ganzen Region zumKauf angeboten. In Caldes d’Estrac finden an dr eiWochenenden im Herbst die „Gastr onomischen Tageder Ganxet-Bohne“ statt.

Bohnen aus Castellfollit. Die mongeta de Castellfollit,deren Aussaat Ar thur Young Ende des 18.Jahrhunderts in seinem Reisetagebuch Travels inCatalonia erwähnt, ist bis heute erhalten geblieben undin den letzten Jahr e wieder im größeren Umfang ver-marktet worden. Sie hat eine feine, glänzende Haut, istkochfest und nicht kör nig und besitzt ein subtilesAroma mit einem in angenehmer W eise an Mais er -innernden Nachgeschmack. Bohnen mit Stockfisch –bzw. Stockfisch mit Bohnen – gehör en nicht nur inZentralkatalonien, sondern in einem gr oßen Teil desLandes, zu den beliebtesten und traditionsr eichstenGerichten; die Bohnen aus Castellfollit wer den aberauch zu botifarra de músic , einer mit Trockenfrüchtengefüllten Wurst, gegessen. Es handelt sich um eine

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Sorte, die früh – nämlich bereits Ende Juli oder AnfangAugust – geerntet wird. Der Anbau findet in einer Höhevon fast 700 Meter n statt. Aus diesem Gr und wird inCastellfollit bereits geerntet, wenn man im V allès gera-de die Aussaat in Angrif f nimmt. In den höheren LagenOsonas hat man auch nie den Anbau der so genanntenmongeta del Collsacabra eingestellt, die in der Garrotxaals fesol de Santa Pau (Erbse von Santa Pau) bekanntist. Sie kann in einigen Restaurants in Cantonigròs undRupit probiert werden. Das traditionellste Rezept fürdiese Bohnen ist die Zubereitung mit Kesselfleisch, wiesie an Schlachttagen Brauch war.

Die kleine Kichererbse aus Alta Anoia. Die cigronetde l’Alta Anoia ist eine kleine, glatte, feste und über-haupt nicht mehlige Kicher erbse von intensivem unddoch delikatem Geschmack. Es handelt sich um ein ur-altes Produkt, das in den Gemüsegärten dieserGegend nur deshalb erhalten geblieben ist, weil die

Bauern es über Generationen hinweg weiter für denEigenbedarf angebaut haben. Es gibt noch immerFamilien, die diesen Anbau auf traditionelle W eise fort-setzen und eine Kicher erbse von herausragenderQualität erzeugen. Im September oder Oktober findetdie Fira del Cigronet de l’Alta Anoia statt, bei der dieseköstliche Hülsenfrucht gekostet werden kann. Ein wei -teres typisches Pr odukt dieser zentralkatalanischenGegend ist die autochthone Schafrasse Xai de l’AltaAnoia, die nur in einigen familiär en Zuchtbetrieben zufinden ist. Egal, ob geschmort, gebraten oder gegrillt,hat ihr Fleisch die herausragende Eigenschaft, stetszart zu bleiben. Zum Sinnbild der Küche von Anoia istjedoch ein anderes Gericht geworden, nämlich die mitFleisch, Fisch oder ander en Zutaten gefüllte Zwiebel.

Die Produkte von Montserrat. In der UmgebungMontserrats werden einige charakteristische Pr oduktehergestellt, die den Namen des Gebirges tragen. Zu ih-

Trüffel

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nen gehört der mató de Montserrat. Der handwerklichhergestellte Frischkäse zum Beispiel ist zu einem ech-ten Symbol geworden und an den Ständen erhältlich,die bei jedem Wind und Wetter im Schutz des Klostersaufgebaut werden und an denen man auch Hart käse,Honig, Fladenkuchen und Torten bekommt. Mató wirdaus Kuhmilch hergestellt und hat eine cr emig-weiche,feuchte Struktur. Sein Geschmack ist mild, etwas süß -lich und milchig, und er wir d in ein Baumwolltuch ein -geschlagen verkauft. Gegessen wir d er vorzugsweisemit Honig, und er ist in dieser Kombination auf denDessertkarten der katalanischen Restaurants weit ver-breitet. In Monistr ol de Montserrat, am Fuß desGebirges, findet jährlich Ende Oktober eine Messe fürFladenkuchen und Mató statt. Ein weiter es begehrtesProdukt ist die tomaquet de Montserrat , eine autoch-thone Sorte, die vor allem in Marganell angebaut wir d.Diese Tomate ist unver wechselbar, denn sie hat einegrün-rosa Farbe und sehr festes Fleisch und ist innenhohl. Aufgrund ihr er Eigenschaften ist sie besondersgut für Salate und zum Füllen geeignet.

Und zum Schluss die Desserts. Aus Capelladeskommen die berühmten Fladenkuchen mitPinienkernen und aus dem Montseny die pedres delMontseny (Montseny-Steine) von Schokolade undTrockenfrüchten. In V ic wird in zahlreichen Bäckereienund Konditoreien das zarte, luftige Biskuitgebäck pa depessic angeboten, während in Igualada, der Kreisstadtvon Anoia, der weithin bekannte coca d’Igualada be-sonders typisch ist. Berühmt sind des W eiteren dasMandelbrot aus La Llacuna, Calaf, Caldes de Montbuiund La Panadella, das Mandelgebäck aus Castellfollitde Riubregós und die klassischen borregos (Anis-gebäck) aus Car dedeu. In den Konditor eien Zentral-kataloniens werden überhaupt zahlreiche lokale Feinge-bäck- und Kuchenkreationen angeboten. Ihre Auslagensind ein Kompendium der süßesten Seiten Kataloniens.Unsere Aufzählung könnten wir ewig fortsetzen. Besserbinden Sie sich jetzt jedoch die Serviette um und treffenIhre eigene Auswahl.

Bufet-Kartoffeln

Ganxet-Bohnen

www.gastroteca.cat

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NützlicheAdressen

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Igualada 08700Pl. St. Miquel, 5Tel. (+34) 938 051 585www.anoiaenviu.cat

Llinars del Vallès 08450AP-7 km 117 sud. Àrea de servei del Montseny Tel. (+34) 938 413 424www.barcelonaturisme.cat

Manlleu 08560Pg. del Ter, s/n Tel. (+34) 938 515 176www.manlleu.cat

Manresa 08241Via St. Ignasi, 40Tel. (+34) 938 784 090 www.manresaturisme.cat

Moià 08180Joies, 11-13 (Can Carner)08180 MoiàTel. (+34) 938 301 418www.moianes.com

Monistrol de Montserrat 08199Pl. de la Creu, s/nTel. (+34) 938 777 777www.montserratvisita.cat

Prats de Lluçanès 08513Pl. Nova, 10Tel. (+34) 938 560 732www.pratsdellucanes.cat

Prats del Rei, els 08281Ravalet,31Tel. (+34) 938 680 366www.altaanoia.info

Roca del Vallès, la 08430Pol. Can MesseguerTel. (+34) 938 423 900www.larocavillage.com

Rubí 08191Maximí Fornés-Sant Ignasi, 16-18Tel. (+34) 935 872 760www.rubi.cat

Sant Cugat del Vallès 08172Pl. Octavià s/nTel. (+34) 936 759 952www.santcugat.cat

Sant Joan de Vilatorrada 08250C-55, km 39Tel. (+34) 938 361 708www.elcardener.com

Seva 085534 carreteres, s/nTel. (+34) 938 125 712

Súria 08260Sant Climent, 21Tel. (+34) 938 695 685www.suria.cat

Tavèrnoles 08519Església, 1Tel. (+34) 938 887 308www.tavernoles.cat

Terrassa 08221Raval Montserrat, 14Tel. (+34) 937 397 019www.visitaterrassa.cat

Vic 08500Ciutat, 4Tel. (+34) 938 862 091www.victurisme.cat

Vic 08500Eix Onze de Setembre, 11Tel. (+34) 938 851 715www.osonaturisme.cat

Naturparks und Naturschutzgebiete

Barcelona: www.diba.cat/parcsCatalunya: www.parcsdecatalunya.net

Ministerium für Unternehmen und BeschäftigungPg. Gràcia, 105 - 08008 BarcelonaTel. (+34) 934 849 500www.gencat.cat/empresaiocupaciowww.catalunya.com

Oficina de Promoció Turística de la Diputació de BarcelonaTrav. Corts, 131-159 (Maternitat-Mestral)08028 BarcelonaTel. (+34) 934 022 966www.diba.cat/turisme

Kreisräte

AnoiaPl. Sant Miquel, 5 - 08700 IgualadaTel. (+34) 938 051 585www.anoia.cat

BagesMuralla St. Domènec, 24 - 08241 ManresaTel. (+34) 936 930 350www.ccbages.cat

OsonaHistoriador R. d’Abadal i de V inyals, 508500 VicTel. (+34) 938 832 212www.ccosona.cat

Vallès OccidentalCtra. Nacional 150, km 15 - 08227 TerrassaTel. (+34) 937 273 534www.ccvoc.cat

Vallès OrientalMiquel Ricomà, 46 - 08401 GranollersTel. (+34) 938 600 700www.vallesoriental.cat

Tourismusbüros

Barcelona 08008Pg. de Gràcia, 107 (Palau Robert) Tel. (+34) 932 388 091www.gencat.cat/probertwww.catalunya.com

Sallent 08650Touristischen Empfangszentren (CAT)Ctra. C-16, km 61 (la Botjosa)Tel. (+34) 938 206 849www.turismecat.cat

Calaf 08280Pl. Arbres, s/nTel. (+34) 938 680 833www.calaf.cat

Caldes de Montbui 08140Pl. Font del Lleó, 20Tel. (+34) 938 654 140www.caldesmontbui.cat

Cardona 08261Av. Rastrillo, s/nTel. (+34) 938 692 798www.cardona.cat

Collbató 08261Pl. de l’Era, s/nTel. (+34) 937 779 076www.viladecollbato.org

Figaró-Montmany 08590L’EstacióTel. (+34) 938 429 361www.elfigaro.net

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elLlobregós Riera

de

Llanera

Riu Corb

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elFluvià

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Terri

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Llémena

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Tenes

Riera deMura

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l’Anoia

Pantàd'Oliana

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Pantàde Rialb

Pantà de laLlosa del Cavall

Pantà deSant Ponç

Pantà dela Baells

Pantà deSusqueda

Pantàde Sau

Pantà delPasteral

Estany deBanyoles

Pantà deSanta Fe

Pantà deVallforners

M E D I TE R R À N I A

M A R

Aeroport deGirona-Costa Brava

Mare de Déudels Munts

Bellmunt

Santa Mariade Cabrera

Sant Joande Fàbregues

Sant Perede Casserres

Savassona

Tavèrnoles

Vilalleons

Sant Marçal

Mosquerolesel Remei

Riudeperes

Sant Miqueldel Fai

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Sant Benetde Bages

Coaner

Sant Cugatdel Racó

Santa Càndia

Vilanovad’EspoiaQueralt

Vilademàger

Torre deMontbui

castell deMontbui

Collsacabra

Vidrà

Santa Mariade Corcó Rupit

Tavertet

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Sant Sadurníd'Osormort

Sant Juliàde Vilatorta

FolguerolesCalldetenesSanta Eulàliade Riuprimer

Malla

Muntanyola

el Brull

Vallgorguina

Sant Perede Vilamajor

Cànoves

Tagamanent

Sant Martíde Centelles

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la Gleva

Oristà

Sant Cugatde Gavadons

l'EstanySanta Mariad’Oló

Sant Feliuetde Terrassola

Gaià

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Monistrolde Calders

Talamanca

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Palau-solità iPlegamans

Sant QuirzeSafaja

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el Pont deVilomarael Marquet

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Sant MartíSesgueioles

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Santa Colomade Queralt

la Llacuna

la Pobla deClaramunt

Sant FeliuSasserra

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Vilanovadel Camí

l’Ametlladel Vallès

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Amer

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Canet de MarSant Pol de Mar

CalellaPineda de Mar

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Parc de Collserola

Parc Naturalde Montserrat

Parc Natural de SantLlorenç del Munt i l’Obac

Sant Genísd’Orís

Montclús

0 10 km

N

Weltkulturerbe

Burg/Schloss

ReligiösesBauwerk

FremdenverkehrsinformationFlughafen

Flugplatz

Golf

Heilbad Denkmalskomplex

Archäologische Fundstätte Site

SehenswürdigkeitNaturpark oderNaturschutzgebeit

Touristichen Empfangszentren

Karte von Zentralkatalonien

Page 52: Catalunya central(de)

© Generalitat de CatalunyaMinisterium für Unternehmen und BeschäftigungDirecció General de Turisme

Text: Raimon Portell

Fotografien: Abadia de Montserrat. Museu deMontserrat, Oriol Alamany, Alfa-Omega, ArxiumNatec/Teresa Llordés, BadiaCasanova.Museu de Terrassa, Jaume Balanyà, Bedmar,Xavier Catalán, Francesc Gomà, Gran HotelBalneario Blancafort, Konic, Mario Kumpotic,Joan López Cortijo, Ramon Manent, MiquelCarol/Jazz Terrassa, J. Moragues, Museu del’Art de la Pell de Vic, Museu Episcopal de Vic,Parc Cultural de la Muntanya de Sal deCardona, Jordi Pareto, Pere Pons, Rambol,Jordi Trullàs, Francesc Tur, Toni Vidal, PereCornellas, Mané Espinosa/Museu de SantCugat, Museu d’Història de Catalunya, AnticGremi de Traginers d’Igualada.

Übersetzung: Michael Röhrig (Discobole)

Druck: Bigsa Indústria Gráfica

Pflichtexemplar: B-13068-2011

Gedruckt in der EU

Page 53: Catalunya central(de)

Catalunya Central

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montserrat5 27/3/07 14:04 Página 1