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44 yachtrevue 4/2014 Chamäleon Sport & Komfort. Das neue Flaggschiff der Xp-Reihe überrascht mit einer Gratwanderung zwischen Familienkreuzer und Regattayacht. Von Verena Diethelm XP 55 FAHRBERICHT

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Chamäleon Sport & Komfort. Das neue Flaggschiff der Xp-Reihe überrascht mit einer Gratwanderung zwischen Familienkreuzer und Regattayacht. Von Verena Diethelm

xp 55fahrbericht

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Bei einer Fläche von etwa 43.000 Quadratkilome-tern hat Dänemark eine

Küstenlinie von 7.300 Kilome-tern – erstaunlich lange. Noch erstaunlicher ist, dass sich die größte Werft Dänemarks, X-Yachts, im Landesinneren be-findet. Ihrem Element kann sie

trotzdem treu bleiben, denn die 21.000-Einwohnerstadt Haderslev wird durch den Haderslever Fjord mit dem Lillebælt verbunden. So kommt es, dass die nordisch-nüchterne, aus viel Glas und Me-tall gebaute Firmenzentrale direkt am Wasser liegt und sogar über eine eigene Marina verfügt.

Bei unserer Ankunft bietet sich ein einheitliches Bild, an den Stegen reiht sich eine X-Yacht an die andere. Die Testyacht Sassy ist trotzdem schnell identifiziert, hier herrscht geschäftiges Treiben. Techniker wuseln herum und versuchen ein Elektrik-Pro-

blem zu lösen. Das gibt Zeit uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Die Xp 55 kommt als Nachfolgerin der X-55 ins Programm, die 2007 zu Europas Yacht des Jahres (Testbericht siehe Yachtrevue 11/2006) gekürt worden ist. Acht Jahre Entwicklung im

FOTO: Klaus andrews / X-YachTs

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Yachttests zum Downloaden: www.yachtrevue.at

Kojen in Metern; Länge/Breite Kopfbereich/Breite nach 1,90

Vorschiff: 1,96/1,56/1,10 Achterkajüten: 2,00/1,75/1,61Achterkajüte (Rohrkoje): 2,00/0,57/0,57

Stehhöhe in Metern; Salon bei Niedergang, ansonsten Mittelwerte

Salon: 2,06Achterkajüte: 1,96Vorschiff: 1,86Nasszelle (vorne/achtern): 1,85/2,06

Daten unD MaSSeRumpflänge: 16,76 mLänge Wl.: 14,87 mBreite: 4,77 mVerdrängung: 16.800 kgBallast: 6.300 kg Großsegel (Alu-/Karbonmast): 98/100 m2

Genua (108 %): 76,70 m2

Gennaker: 240 m2

Tiefgang: 2,85 m Anzahl der Kojen: 6 + 2 Treibstofftank (Niro): 400 lWassertank (Niro): 550 l

extraS (auSwahl):North Großsegel, Spectra, D-Cut: 22.235,–Rollfock (108 %), Spectra, D-Cut: 13.125,–Gennaker: 8.890,–Antifouling plus Osmoseschutz: 6.850,–Teakdeck: 27.720,–Teak am Kajütdach: 5.985,–Cockpittisch (verstaubar im Boden): 1.790,–elektr. Genuawinschen (Harken 80.2): 7.240,–elektr. Großsegel- und Fallwinsch: 10.285,–Gennakerausstattung: 2.810,–Sprayhood: 3.515,–faltbare Klampen (2): 1.020,–demontabler Bugspriet aus Karbon: 5.665,–Lazy Jacks: 410,–Eberspächer Heizung: 5.875,–Bugstrahlruder: 15.330,–

BauweiSeRumpf und Deck Sandwich (Kern: Schaum), Volllaminat in stark belaste-ten Zonen wie Kiel- und Ruderbereich; anlaminierte Schotten aus Marine-sperrholz (16–24 mm), eingeklebte Bo-dengruppe mit Karbonversteifungen, Kiel: Gusseisen mit Antimon-Bleibom-be in T-Form, Ruder: freistehendes, balanciertes GFK-Ruder mit Niroschaft

SerienauSStattungAm Kiel stehender 3-Salings-Alumast, geteiltes Achterstag mit hydrauli-schem Spanner, Schoten und Fallen aus Spectra, Beibootgarage (Länge max: 3,20m, Breite max: 1,60 m), Teak im Cockpit, Segelstauraum, Leinen-stauraum vor Steuersäulen, klappbare Fußpodeste, German Main Sheet System, vom Cockpit aus verstellbare Genuaholepunkte, elektr. Ankerwinsch (1500 W), Kette (50 m) plus Anker (Le-wmar Delta). Rigg von Hall Spars, Rollbaum von Furlerboom (Kohlefaser-Spindel, Hülle aus Karbon und Glasfaser), Winschen von Harken, Luken von Moonlight, Beschläge von Spinlock und Harken, Radsteuerung von Solimar, Rollreff von Profurl, Ankerwinsch von Lewmar, WC von Jabsco

teStbedingungen: Windstärke: bis 12 Knoten, Seegang: 1, Dauer: 1 Tag, Ort: Haderslev

KonStruKtion: nielS jeppeSenWerft: X-YachtSwww.x-yachts.com

preis: € 670.000,–ab Werft, ohne Segel exkl. MwSt.

MotorSerie: Yanmar 4JH4-HTE, 4 Zyl., 1.995 cm3, 110 PS bei 3.200 U/min, Welle, 3-Blatt Flex-O-Fold

teStSchiff: Yanmar 4JH4-HTE, 4 Zyl., 1.995 cm3, 110 PS bei 3.200 U/min, Welle, 3-Blatt Flex-O-Fold

FahrleiStungen

Fahr

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Knot

en

1700 2000 2300 2600 2900 3000

Drehzahl in U/min

123456789 9,3

8,78,17,6

6,3

5,0

Vollg

asdr

ehza

hl

auF DeM waSSerLeichtgängige und präzise SteuerungCockpitlayout für kleine Crews beheizte LeinenfächerWinschenanordnung bedingt regattaoptimiertschwer abzulesender Kompass

unter DeckGroßzügiger Stauraum & eigener Ölzeugschrankhelle Atmosphäre durch RumpflukenBadeplattform und Dinghi-Garagenüchternes AmbienteBeleuchtungskörper im Salon

VertrieBX-Yachts Marine GmbH, CH-8598 Bottighofen, Wassersport-Center, Tel.: 0041/71 680 05 36, E-Mail [email protected], www.x-yachts.ch

auF DeM PrüFStanDSegeleigenschaftenzahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten stabile Rumpfkonstruktion Verarbeitung und Materialien

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Bootsbau sind nicht spurlos vorüber gegangen. Die Xp 55 unterscheidet sich optisch stark von ihrer Vorgängerin, die Linien wirken moderner, kantiger, sportlicher. Auffal-lend sind die drei länglichen Rumpffenster, die beim Vor-gängermodell gerade mal als winzige, nur wenige Zentime-ter große Schlitze angedeutet wurden. Auch die drei klassi-schen Luken im Decksaufbau wurden durch eine durchge-hende Scheibe ersetzt, was der

Yacht ein insgesamt eleganteres Erscheinungsbild verleiht. Der Steven wurde noch steiler, das Heck mit einer großen Heck-klappe geschlossen. Besonders deutlich werden die Unter-schiede im Cockpit, aber dazu später mehr, denn jetzt heißt es endlich Leinen los.

Die Fahrt durch den rund sieben Seemeilen langen, sich in engen Kurven windenden Haderslev Fjord führt vorbei an grünen Wiesen, bunten Bauer-höfen und weidenden Kühen.

Perfektes Klischee, Grund zur Freude für jeden Tourismus-manager.

Dan Pedersen, Qualitätsma-nager der Werft, nützt die Zeit und lenkt die Aufmerksamkeit von der Landschaft auf jene Änderungen, die nicht so offen-sichtlich sind. Die wichtigste In-novation sitzt nämlich zwischen Kiel und Püttings. Seit 1981 hat X-Yachts immer auf einen mas-siven Stahlrahmen als Rückgrat und ultimatives Qualitätsmerk-mal gesetzt. Die robuste Kon-

struktion hat die Aufgabe die Riggkräfte aufzunehmen und vor gröberen Schäden bei Grund berührungen zu schützen. Seit 2009 verbaut X-Yachts den massiven Stahlrahmen in der Bodengruppe allerdings nur noch in der Fahrtensegel- Modellreihe Xc. Bei den Perfor-mance-Cruisern der vierten Ge-neration kommt stattdessen ein Karbon-Vinylester-Gerüst zum Einsatz. Vorteil: Der Verbund-werkstoff ist steifer und kann dadurch die Kräfte, die sich in

Luxuriös. Beheiztes Leinenfach für Schoten und Fallen

WandeLbar. Vier Bugspriet-Varianten stehen zur Wahl

ordentLich. Der vordere Teil des Cockpits ist frei von Leinen

dezent. Der Cockpittisch ver-schwindet im Cockpitboden

WeitLäufig. Das Cockpitlayout ist aufgeräumt und übersichtlich. Die elektrischen Winschen sind direkt vor den Steuerrädern positioniert und per Knopfdruck vom Rudergänger bedienbar. Sämtliche Schoten und Fallen werden unter Deck nach achtern geführt

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die Querverbindungen ent - laden, noch besser aufnehmen. Darüber hinaus bringt die neue Konstruktion eine Gewichts-ersparnis von 400 kg.

Die Sicherheit sei durch den leichteren Werkstoff keines-wegs in Gefahr, beteuert Peder-sen und untermauert seine Aussage mit einer Anekdote: „Wir haben bei einem Fototer-min ein Schiff in voller Fahrt auf Grund gesetzt. Peinlich, aber der Karbonrahmen hat das problemlos ausgehalten. Ein beruhigendes Gefühl.“

Weitere Aspekte des Ge-wichtsmanagements: Rumpf und Deck werden in Sandwich (Schaumkern) im Vakuum- Infusionsverfahren unter Ver-wendung von Epoxy hergestellt. An besonders beanspruchten Stellen setzen die Dänen auf Karbon-Verstärkungen. Auch die Inneneinrichtung wurde so

konzipiert, dass die Garderobe-kästen in den Achterkajüten und die Sitzbänke im Salon eine stabilisierende Funktion übernehmen. Doppelgleisig-keiten und damit zusätzliches Gewicht wurden so vermieden.

Die eingesparten Kilo hat X-Yachts zum Großteil in die Kielbombe transferiert. Statt eines L-Kiels kommt nun ein T-Kiel zum Einsatz. Den Guss-eisenkiel mit Bleibombe gibt es in zwei Ausführungen. Stan-dardmäßig beträgt der Tiefgang 2,85 Meter. Der um 35 cm län-gere Kiel empfiehlt sich, wenn man sich für das ebenfalls optio-nale Karbon-Rigg entscheidet.

BarrierefreiSchließlich öffnet sich der Fjord und wir erreichen den Årøsund, aus dem uns eine mä-ßige Brise entgegenweht. Groß setzen! Bei der Xp 55 muss

dazu nicht mehr Muskelkraft, sondern nur der Knopf der elektrischen Winsch bemüht werden und schon steht das 97,8 Quadratmeter große Groß-segel. Leicht neigt sich die Sassy zur Seite, schon rauschen wir mit 8,2 Knoten am Wind dahin. Bei 12 Knoten wahrem Wind, wohlgemerkt. Raumschots be-schleunigt die Xp 55 auf zehn Knoten – ohne Zusatzsegel.

Trotz ihrer 55 Fuß ist die Xp 55 für eine kleine Crew maßge-schneidert. Das Cockpitlayout ist so angelegt, dass sämtliche Schoten, Fallen und Trimmlei-nen vom Steuerstand zu bedie-nen sind. Die Großschot wird wie bei Performance-Cruisern üblich vor dem Lümmelbe-schlag auf die beiden Decks-flächen umgelenkt und von dort unter Deck bis knapp vor die Großschotwinsch geführt

(Germain Mainsheet System). Auch Fallen und Strecker laufen unterirdisch nach achtern.

Großschot- und Genua-winsch sind von den Sülls nach achtern auf Podeste genau vor die Steuerräder gewandert. Nach hinten gerutscht sind auch die Fallwinschen und zwar vom Kajütdach auf die Sülls. Einen Traveller sucht man bei der Testyacht vergeblich. Die Großschot wird direkt auf einem Bügel in der Mitte des Cockpitbodens angeschlagen. Der hydraulische Großbaum-niederholer übernimmt die Funktion des Travellers. Durch das ungewöhnliche Layout bleiben der Niedergang und der vordere Teil des Cockpits komplett frei von Leinen und Instrumenten.

Klingt nicht gerade regatta-tauglich? Jein, aber das ist Teil der Philosophie. Dualität wird

schLeudergang. In der Vorpiek ist Platz für eine Waschmaschine

Lager. Viel Stauraum in Schapps, Kästen und unter der Eignerkoje

garage. Platz für ein Dingi bis 2,8 Meter Länge

spiegeLkabinett. Beleuch-tungskörper in gewagter Optik

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bei X-Yachts groß geschrieben. Auch die Xp 55 hat den An-spruch Performance und Cruising zu verbinden. Um das Konzept besser zu verstehen kann man sich das Profil des Sassy-Eigners vor Augen halten. Der Australier besitzt außer der Xp 55 auch eine X-41, mit der er an Regatten teilnimmt. Das neue Schiff soll in erster Linie dem Segeln mit der Familie und der Teilnahme an Lang-streckenregatten dienen. Das Überführen der Yacht von der dänischen See zu den Whitsun-days will der Eigner eigenhän-dig bewerkstelligen, dabei aber nicht auf einen gewissen Kom-fort verzichten. Der zweifache Vater legt großen Wert auf die Sicherheit seiner Kinder, des-wegen wurde auf Stolperfallen wie einen Traveller verzichtet und in zusätzliche Sicherheit, zum Beispiel Not-Stopp-Knöp-fe für die elektrischen Win-schen an der Steuerkonsole, investiert.

Komfort steht auch am Steuer ganz klar im Vorder-grund. Von den ranken Steuer-konsolen hat man einen guten Blick in die Genua sowie auf die übersichtlich angeordneten Instrumente und den Plotter. In der Testkonfiguration mit op-tionalen elektrischen Winschen kann der Rudergänger ohne

seine Position zu verlassen per Knopfdruck trimmen und den Achterstagspanner bedienen. Entscheidet man sich für ma-nuell bedienbare selbstholende Winschen, wird es für die Trim-mer durch die Anordnung der beiden Winschen nebeneinan-der direkt vor dem Ruder ganz schön eng. Es ist zudem auch nicht einfach eine Position zu finden, bei der man gleichzeitig kurbeln und das Segel im Auge behalten kann. Eine Herausfor-derung für den Rudergänger stellt die Positionierung des Kompasses am Niedergang dar. Will er ihn ablesen, muss sein zweiter Name Häuptling Adler-auge sein …

X-Yachten sind für ihre leichtgängige, präzise Steue-rung bekannt. Die Xp 55 ist kei-ne Ausnahme. Die Karbonräder, deren Seilzüge getrennt auf zwei unabhängigen Quadran-ten laufen, liegen gut in der Hand. Der Kraftaufwand beim Steuern ist äußerst gering, trotzdem erhält der Rudergän-ger genug Rückmeldung.

Einen besonderen Luxus stellen die beiden Leinen- stauräume dar, in denen die Schoten und Fallen nicht nur elegant verschwinden, sondern dank eines eigenen Heizungs-ausganges im Fach auch schnell trocknen.

fÊte BlanCheUnter Deck dominiert eine ge-radlinige, schlichte Optik. Die schnörkellose Reduktion ist zwar zweifelsohne zeitlos, der großzügige Einsatz von weißen Flächen vermittelt aber eine ge-ringere Wertigkeit als Holz. Der Salon ist dank einer dreiteiligen Deckenluke hell und gut belüftet. Die ganz in Weiß gehaltene Pan-try hat alle Annehmlichkeiten, die man von Land gewöhnt ist, Mikrowelle, Herd, sogar Ge-schirrspüler. Bei der Arbeitsplat-te ist man wieder von Gelcoat zum hochwertigeren Mineral-werkstoff Corian übergegangen.

Der Navigationstisch ist fix verbaut und kann nicht wie bei vielen anderen Performance-Cruisern verschoben werden

– auch das ein Zugeständnis an die Fahrtentauglichkeit. Durch das Rumpffenster fällt natür-liches Licht auf den Arbeits-platz des Navigators.

Im Bug befindet sich eine helle, geräumige Eignerkabine mit Doppelbett, zwei Dach-luken und Rumpffenster sowie ein eigenes Bad, von dem aus man in die Vorpiek gelangt. Diese kann wahlweise als Stau-raum, Waschsalon oder Crew-unterkunft verwendet werden, es findet sich Platz für eine Waschmaschine sowie eine Rohrkoje. Nasses Ölzeug lässt

sich in einem geräumigen Öl-zeug-Schrank verstauen oder auf einer ausziehbaren Wäsche-leine im Bad aufhängen. Im Heck befinden sich zwei idente Achterkojen für je zwei Perso-nen, die optional noch mit Rohrkojen erweitert werden können.

Keine Frage, die Xp 55 lädt zum Verweilen ein. Wir müssen dennoch zurück in den Hafen, also werfen wir den Diesel, ei-nen 110 PS starken Yanmar, an. Auch unter Motor geht einiges weiter, bei 2.000 Umdrehungen schnurren wir mit 7,8 Knoten den Haderslever Fjord entlang.

fazitDie Xp 55 gibt sich nicht mit einem Kirtag zufrieden, sie will auf mehreren tanzen. Dank der zahlreichen Individualisie-rungsmöglichkeiten kann der Eigner eine für ihn perfekte Konstellation schaffen, vom schnellen Dreieckskurs über den Familienurlaub bis zur Langstrecke ist alles drinnen. Für die Kombination aus Leistung und Komfort, die auf der Wunschliste jedes Eigners naturgemäß ganz oben steht, muss der Kunde allerdings tief in die Tasche greifen. Um € 670.000,– (ohne MwSt.) be-kommt man anderswo gleich zwei Yachten dieser Größe. n

Lebensraum. Viel Licht, kaum Schatten: Salon und Kajüten sind hell und gut belüftet, der Navigationstisch verdient seinen Namen und sowohl in der Eignerkajüte (ganz oben), als auch in den Achterkajüten (oben) ist reichlich Platz. Diskutabel sind die massiven Beleuchtungskörper im Salon, die an Verkehrsspiegel erinnern

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