Chance+ Allianz für gerechte Bildungschancen

38
Chance+ Allianz für gerechte Bildungschancen im Jugendalter Erste Netzwerktagung 6.11.21, Baden

Transcript of Chance+ Allianz für gerechte Bildungschancen

Chance+ Allianz für gerechte Bildungschancen im JugendalterErste Netzwerktagung6.11.21, Baden

Ziele

Soziale Selektivität im Schweizer Schulsystem: aktueller Stand aufzeigen

Verein "Allianz Chance plus" vorstellen

Gegenseitiger Austausch: Wissen weitergeben, voneinander lernen, Netzwerke knüpfen

Gerechte Bildungschancen im Jugendalter: Perspektiven aufzeigen

Ablauf

09.30 – 10.45 Gerechte Bildungschancen im Jugendalter:

v Aktuelle Situation

v Warum braucht es die Allianz?

v Vorstellen Vorstandsmitglieder

10.45 – 11.00 Pause

11.00 – 12.15 World Café: sechs Projekte stellen sich vor

Ablauf

12.30 – 13.45 Mittagspause, Stehlunch, Café

13.45 – 14.15 Persönliche Kurzkontakte

14.15 – 15.15 Workshops

15.30 – 15.15 Abschluss im Plenum

v Ausblick auf die Pläne von Chance+ für 2022

v Ausklang beim Apéro

Aufgabe: Welt erklären (NZZaS Magazin 43/2021)

"Die von uns vorgegebenen Themen waren gross, dafür der

Textumfang klein. Wie die 6. Klasse des Literargymnasiums

Rämibühl in Zürich die Dinge sieht."Lucas Gächter: Pandemie

Yasmina Mark: Nation

Maximilian Duss: Gerechtigkeit

Sina Celli: Medien

Vincenzo Togni: Stil

Tilla Gürtler: Lohngleichheit

Andrin Suter: Natur

Emilie van Kleef: Sexismus

Sora Ritzmann: Sinn

Paula Scharrer: Sex

Selma Graf: Freiheit

Allessandro Lanfranchi: Tod

Melinda Weiss: Konsum

Übertritt in die Kanti (Kt. AG, Schuljahr 2017/18)

Soziale Selektivität= ungleiche Bildungschancen trotz gleicher Leistung

Baden, 6.11.21Jürg Schoch

1. Es steht schlecht um die Chancengerechtigkeit in der Schweiz.

41100

129064

28058

29860

0 20000 40000 60000 80000 100000 120000 140000

GRUNDANSPRÜCHE

ERWEITERTE ANSPRÜCHE

CH: SuS in der Sekundarstufe I nach Anspruchsniveau und Erstsprache (18/19)

fremdsprachig mit einer Landessprache als Erstsprache

Quelle: BfS; eigene Grafik

Pisa 2003: Leseleistung nach Anspruchsniveau des Schultyps

Leseleistung nach Anspruchsniveau des Schultyps für die Schweiz, PISA 2003 (Folien Maag Merki, 16. September 2015, M ME SE PP1)

2014: Maturitätsquote und Steuerfuss im Kanton Zürich

Quelle: TA, 25.7.14 (Abruf am 23. 6. 2018); pwiweb.uzh.ch (Abruf am 23. 6.2018);

«Akademikerkinder haben eine 7 Mal höhere Chance, die gymnasiale Matur zu erwerben als Kinder von geringergebildeten Eltern.»

Becker / Schoch, SWR, 2018, S. 47)

3.0 % aller landes-sprachlichen Lehrlinge machen eine BMS. Von den fremd-sprachigen Jugend-lichen sind es 1.7 %.

Bundesamt für Statistik, Zugriff am 20.12.20

2018: Die sozioökonomische Herkunft der Schüler/-innen mit eher tiefen Leistungen, die im 11. Schuljahr ein Gymnasium besuchen

Bild

ungs

beric

ht 2

018,

S. 1

59

Die Schullaufbahn ist für jedes Kind ein Mehr-Etappen-Velorennen

Das Velorennen «schulische Bildung» beginnt mit ungleichen Startchancen

Die Plätze auf dem Siegerpodest sind beschränkt.Wer verliert in diesem Velorennen?

tiefer sozio-ökonomischer Status

BildungsferneFremdsprachigkeit

2. Was hilft ?

• Die bestehenden Förderprogramme sollen sich etablieren, möglichst wirksam sein, Anerkennung erhalten, sich weiter entwickeln

> Die Allianz Chance+ unterstützt dies durch Austausch undVernetzung, durch Beratung, Weiterbildungen, Informations-material, Metaevaluation u.a.m.

• Es sollen weitere Förderprogramme an neuen Orten entstehen

> Die Allianz Chance+ bietet sich als Geburtshelferin an, mitBeratung, Schulungen, Anschubfinanzierung (Dorothea)

1. Förderprogramme

Handlungsbedarf in der Schweiz: Wir reden von etwa

4‘700 Sechstklässler/-innen

700 Achtklässlerinnen

Jährlich.

Also von etwa 225 Förderprogrammen jedes Jahr

(in Gruppen à 24) ...

2. Grundsätzliche Verbesserungen• Die Politik muss sich die Verbesserung der Chancen-

gerechtigkeit zum Ziel machen und konkrete Massnahmen dazu beschliessen

> Die Allianz Chance+ fordert und unterstützt dies durchLobby- und Advocacy-Arbeit. Und sie sucht die Zusammenarbeit mit Kantonen inPilotprojekten.

• Die Schulfachleute und Schulbehörden müssen die Herausforderungen der Chancenungerechtigkeit kennen und darauf richtig reagieren können

> Die Allianz Chance+ bietet sich als Partnerin für Aus- undWeiterbildungen an

3. Fundiertes Wissen erarbeiten und verbreiten

• Die Schweiz braucht mehr Wissen darüber, was wirklich wirkt zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit

> Die Allianz Chance+ initiiert Studien und Forschung dazu underarbeitet Empfehlungen für Politik und Schulfeld.

• Chancengerechtigkeit und wie sie verbessert werden kann, muss in der Schweiz ein permanentes öffentliches Thema sein.

> Die Allianz Chance+ sorgt mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit dafür

3. Wir können nicht alles!

Und schon gar nicht allein...

Auf drei Bereiche konzentrieren –und mit andern zusammen

arbeiten!

Die Übergänge (Primar – Sek I; Sek I – Sek II; Sek II- Tertiär) sind «Sortiermaschinen»

Chance+: schulische Übergänge als Fokus

5./6. Klasse der Primarschule

• Fokus 1: Übergang in einen Sekundarschultyp mit höheren Anforderungen (Sek A, Langgymnasium)

2./3. Klasse der Sekundarstufe I

• Fokus 2: Übergang in eine Mittelschule (Berufsmittelschule, Fachmittelschule, Kurzgymnasium)

Sekundarstufe II: Berufsmittelschulen & allgemeinbildende Mittelschulen

• Fokus 3: erfolgreicher Abschluss auf der Sekundarstufe II(Berufsmaturität, Fach-maturität, gymnasiale Maturität)

Und: vernetzt mit Gleichgesinnten

Zusammengefasst:

Das Schweizerische Bildungssystem ist weit davon entfernt, allen Kindern und Jugendlichen eine ihren Leistungen entsprechende Chance zu bieten.

Das ist

• für die einzelnen ungerecht• für die Gesellschaft und den Staat gefährlich• für die Volkswirtschaft schädlich.

Darum braucht es eure Programme –und die Allianz Chance+!

Wir bleiben dran!

Pause 10:45-11:00 Uhr

World Café -Programme stellen sich vor

Ab 11 Uhr

Weitere Programmpunkte

Weitere Programmpunkte

Einschreiben für Workshops bis 13:0012:30 Uhr Mittagspause, Stehlunch und Kaffee im Gebäude 113:45 Uhr Kurzkontakte im Kugellager14:15 Uhr Workshops (Gebäude 1, 1./2. Stock)15:30 Uhr Abschluss im Plenum, Ausklang beim Apéro

Die acht Workshops vom Nachmittag bitte über Mittag einschreiben

1 Wie können wir Fehler für produktive Lehr-Lernprozess fruchtbar machen? (Albert Düggeli) / 1201

2 Mit wirksamen Feedbacks den Lernerfolg steigern (Dorothea Baumgartner) / 1101

3 Ich habe es erlebt – was mir damals geholfen hat (Samira Cabdulle mit ehemaligen Absolvent/-innen von Programmen) / 1102

4 Ein lokales Förderprogramm initiieren – wo anfangen?

(Daniel Franz) / 1103

Fortsetzung

5 Programmteilnehmende und finden und richtig auslesen (Roger Stiel) / 1104

6 Wie komme ich bei Stiftungen zu Geld? (S. Feltrin) /1202

7 Finanzierungsstrategien – von der Projekt- zur Regelfinanzierung am Bsp. von a:primo(Erika Dähler Meyer) / 1203

8 Systematisch die Ziele verfolgen – «advocacy» als wertvolles Konzept und hilfreicher Prozess (Larissa Mettler) / 1204

En Guete und angeregte Gespräche!

Nächster Treffpunkt für alle: 13.45 Uhr Aula

Kugellager

Abschluss und Apéro

Schön, dass Sie hier waren!