Chancen erkennen - BNW - Bildungswerk der ... · Die Herausforderung der beruflichen Integration...

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Chancen erkennen Geschäftsbericht 2016

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ChancenerkennenGeschäftsbericht 2016

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Inhalt2

Inhalt 3 Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden 4 Statement der Geschäftsführung 5 Das BNW auf einen Blick 6-7 Unser Bildungsangebot 8-9 Redaktionsgespräch mit der Geschäftsführung: Tobias Lohmann und Bastian Schmidt-Faber im Interview

Berufsorientierung an Schulen

10 -12 Berufsorientierung an Gymnasien stärken 13 Vom Schülerpraktikanten zum engagierten Auszubildenden

Zuwanderung

14 -15 Diversity als Chance für eine starke Wirtschaft und Gemeinschaft 16 -17 Unterstützung auf dem Weg in den deutschen Ausbildungsmarkt

Passgenaue Arbeitsmarktlösungen

18 Chancen für den Einzelnen, Perspektiven für die Wirtschaft 19 Back2Job erschließt ungenutztes Fachkräftepotenzial 20-21 Innovationstreiber für unsere Wirtschaft: BNW unterstützt Startups

Inklusion und Rehabilitation

22-23 Mit dem Unternehmens-Netzwerk Inklusion wertvolle Mitarbeiter finden 24 -25 In schwierigen Situationen zu den Mitarbeitern stehen

Fachkräfte weiterentwickeln

26 -27 Angebote am Puls der Wirtschaft

28-29 Leitbild 30-31 Kontakt und Organisation 32 Impressum

Hinweis: Aus Gründen der Lesefreundlichkeit verwenden wir in diesem Geschäftsbericht überwiegend das generische Maskulinum.

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»Als Bildungsinnovator sorgt das BNW dafür, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird und der Wandel gelingt.«

In Niedersachsen widmet sich das BNW dieser »verbindenden« Aufgabe mit großem Engagement: Wir bringen Menschen schon früh in Kontakt mit der Wirtschaft und begleiten sie während ihres gesamten späteren Berufslebens — damit sie mit den steigenden Anforderungen Schritt halten und nie den Anschluss verlieren. Das Verbindende zu stärken heißt nicht zuletzt, Vorurteile abzubauen und Menschen mit unterschiedlichen Stärken zusammenzubringen. Aus diesem Grund trägt das BNW entscheidend dazu bei, dass Integration und Inklusion gelingen.

Von gut ausgebildeten, begeisterungsfähigen Menschenprofitieren in besonderer Weise die hier ansässigen Unter-nehmen: Niedersachsen ist ein starker Wirtschaftsstandort und ein Land, in dem es sich gut leben lässt — nicht zuletzt dank des BNW. Als Bildungsinnovator sorgte es auch 2016 dafür, dass gesellschaftlicher Wandel gelingt und niemand zurückbleibt. Der vorliegende Geschäftsbericht legt davon Rechenschaft ab. ◂

Vorwort 3

Die Stärke eines Wirtschaftsstandorts sind seine MenschenDas Jahr 2016, auf das wir zurückblicken, war ein bewegendes Jahr. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, der die amerikanische Gesellschaft so tief wie nie zuvor gespalten hat, das britische Votum für einen EU-Austritt, aber auch das Erstarken von Rechtspopulisten in vielen Ländern Europas — all dies macht als Abbild einer globalen gesellschaftlichen Entwicklung eines deutlich: Der gesellschaftliche Zusammen-halt ist momentan regional und weltweit sowie auf sehr vielen Ebenen gefährdet.

Das gemeinnützige Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft und seine Repräsentanten sind überzeugt: Alle gesell-schaftlichen Kräfte stehen in der Verantwortung, den Zusammen-halt zu fördern und sich dem Auseinanderdriften entgegenzu-stellen. Denn erst der Zusammenhalt macht ein Gemeinwesen stark und gibt jedem Einzelnen und der Gemeinschaft die Chance, sich frei zu entfalten und seine Potenziale auszu-schöpfen. Zusammenhalt entsteht, wenn jeder Anerkennung und seinen Platz in der Gesellschaft findet — er ist die tragfähige Basis für wirtschaftlichen Erfolg und dafür, dass Menschen sich wohlfühlen.

Dr.-Ing. Rolf MayerAufsichtsratsvorsitzender

Dr.-Ing. Rolf Mayer

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Statement der Geschäftsführung4

Welche Chancen für die MINT-Berufe realisiert werden können, haben uns mehrere Projekte eindrücklich gezeigt. Ob MINT-Kurse für Zuwanderer oder die berufliche Re-Integration von Ingenieu-rinnen nach langer Berufspause: Es hat sich gelohnt, neue Wege zu gehen und die Durchlässigkeit der Bildungswege mit mutigen Partnern neu zu denken.

Die Herausforderung der beruflichen Integration von Geflüch-teten ist nach wie vor enorm. Mehr als 5.300 Migrantinnen und Migranten haben wir in 2016 auf diesem Weg begleitet. Hinzu kommen 11.000 Beratungen in unseren Integrationsberatungs-stellen. Das alles erfordert eine realistische Erwartungshaltung, Wirtschaftskompetenz und die Offenheit für soziale Partnerschaft.

Lernen beginnt immer im eigenen Kontext. Den Chancen und Herausforderungen von Digitalisierung und Arbeitswelt 4.0 gerecht zu werden und unseren Kunden praxisrelevante sowie wirtschafts-kompetente Lernlösungen bereitzustellen, erfordert zunächst den eigenen Lern- und Entwicklungsprozess. Wir haben 2016 mit den Führungskräften und Mitarbeitern des BNW die strategische Neuausrichtung begonnen. Damit wir einer agilen Welt auch agil begegnen können. ◂

Bildung gestalten,damit Entwicklung gelingtLiebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2016 stand für das Bildungswerk der Niedersäch-sischen Wirtschaft unter der Prämisse »Chancen erkennen, Potenziale entfalten!«

Für die niedersächsische Wirtschaft und Gesellschaft haben wir 2016 gut 57.000 Menschen in unterschiedlichsten Lern- und Entwicklungsprozessen begleitet. Die Veränderungsprozesse angesichts der Digitalisierung und des demografischen Wandels sind groß, sowohl für die Betriebe und Unternehmen als auch für jeden Einzelnen. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, Bildung so zu gestalten, dass mit der Anzahl der Möglichkeiten auch die Anzahl der Fähigkeiten steigt. Nur so kann wirtschaft-liche und zugleich auch gesellschaftliche Entwicklung gelingen.

In der schulischen Bildung heißt es, die Chancen in einer sich rasant wandelnden Berufswelt zu erkennen und wahrnehmen zu können. Wir haben 2016 ca. 16.000 Schülerinnen und Schüler mit einer wirtschaftskompetenten Berufsorientierung erreicht und im Übergang von der Schule in die Berufswelt begleitet. Um Jugendliche nicht nur für die Berufsausbildung zu begeistern, sondern sie auch zu binden, setzen wir auf ein Ausbildungs-management, das den individuellen Lernanforderungen gerecht wird, auch mit digitalen Angeboten, vor allem aber durch eine Lernbegleitung, die Brücken baut in altersgemischten Beleg-schaften und interkulturellen Teams.

Tobias LohmannSprecher der Geschäftsführung

Bastian Schmidt-FaberGeschäftsführer

Tobias Lohmann und Bastian Schmidt-Faber

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3.184 Lehrkräfte und Schulleiter in Fortbildungen

Das BNW auf einen Blick 5

q Cuxhaven

q Bremerhaven

Varel q

Wildeshausen q

Bersenbrück q

Garbsen q

Peine q

Wittmund q

q Cadenbergeq Hemmoor

q Stadeq Jever

q Aurich

q Emden

q Leer

q Papenburgq Oldenburg

q Friesoythe

q Vechta

q Lingen

q Nordhorn

q Osnabrückq Melle

q Bad Zwischenahn

q Sögel

q Diepholz

q Sulingenq Nienburg

H Hannoverq Burgdorf

q Celle

q Burgwedel

q Wennigsen

q Hameln

q Göttingen

q Goslar

q Braunschweig

q Gifhornq Wolfsburg

q Helmstedt

q Salzgitterq Wolfenbüttel

q Delmenhorstq Rotenburg (Wümme)

P Schloss Etelsenq Verdenq Syke

q Cloppenburg

q Soltauq Visselhövede

q Bremervörde

q Osterholz-Scharmbeck

q Winsenq Zeven

q Brake

q Wilhelmshaven

q Lüneburg

H Zentrale Hannoverq StandorteP Schloss Etelsen

Stand der Karte: Mai 2017

Standorte

Das BNW auf einen Blick1.200 Mitarbeiter an 57 Standorten

Wir begleiten pro Jahr über 57.000 Menschen dabei, ihre Chancen zu erkennen und ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln — für eine starke Wirtschaft und Gesellschaft.

Teilnehmerzahlen3.948 Teilnehmer in der beruflichen Rehabilitation7.066 Arbeitsuchende

in der beruflichen Weiterbildung und Wieder-eingliederung

5.360 Teilnehmer in speziellen Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund

32.382 Schüler in Angeboten zur beruflichenOrientierung

3.823 Seminar- und Lehrgangsteilnehmer

1.490 Jugendliche in Projekten zur beruflichen Vorbereitung

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Unser Bildungsangebot6

schule

qual i f i z i e r u n g

i n k l u s i on

wei

terb i l d u n g

übergang

a u s b i l d u n g

mig

rat i

on

f ö r d e r u n g

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Unser Bildungsangebot 7

Schulqualität entwickelnFür Schulleitungen, Lehrer, Schüler, Eltern

a Schulentwicklung und -management a Lehrerfortbildungena MINT-Förderunga Inklusiona Elternseminare Berufsorientierung

Übergänge gestaltenFür Schüler, Jugendliche, Eltern, junge Migranten, Schüler mit Handicap

a Berufsorientierunga Kompetenzfeststellung und Potenzialanalysen a berufsvorbereitende Maßnahmen für alle Schulabschlüssea Berufseinstiegsbegleitunga Initiative Inklusiona SPRINT-Dual/Fit für die Ausbildung für geflüchtete Jugendliche

Nachwuchs fördernFür Jugendliche, Ausbilder

a Azubi-Beratung und -Coachinga Arbeitsplatzvermittlunga Ausbildungsbegleitende Hilfena Train the Trainer a Ausbildungsmarketing, Recruiting

Arbeitskräfte qualifizieren, vermitteln und wieder eingliedernFür Arbeitsuchende, Rehabilitanden, Migranten, Alleinerziehende, Frauen in und nach der Elternzeit

a Bewerbungstrainings, Selbstvermarktungsstrategiena Berufliche Qualifizierung und Umschulunga Sprachkurse für Zuwanderer (inklusive Berufs- und Fachsprache)a Grundbildung (Lese- und Rechtschreibfähigkeit)a Begleitung und Förderung von Menschen mit Handicapa Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Fach- und Führungskräfte weiterbildenFür Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte

a Seminare und Trainings für Fach- und Führungskräftea IHK-Lehrgängea Zweiter Bildungsweg a Fachkräftesicherung und -akquise/ Mitarbeiterbindung und -entwicklung für Unternehmen a Demografie-Beratunga Beratung im Rahmen des Unternehmens-Netzwerks Inklusion

Unser Bildungsangebot: so individuell wie der Mensch

Unsere Auftraggeber und Partner

Ministerien und Kommunen, Schulen, Unternehmen, Verbände und Stiftungen,Rentenversicherungsträger, Agenturen für Arbeit und Jobcenter

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Interview8

Bildung ist unsere Leidenschaft

Sie sind angetreten, um das BNW neu auszurichten. Was hat sich da im vergangenen Jahr getan?Tobias Lohmann: Etwas ganz Entscheidendes: Das BNW hat sich zum aktuellen Geschäftsjahr neu aufgestellt, und diesen Schritt haben wir 2016 intensiv vorbereitet. Spürbar ist die Veränderung vor allem für unsere Kunden: Betreuung aus einer Hand, zukunftsfeste Konzepte für den Arbeitsmarkt 4.0 und flächendeckende Präsenz für starke regionale Partnerschaften. Mit der Neuausrichtung des BNW schaffen wir mehr Flexibilität für passgenaue Lösungen, bauen unsere Qualitätsführerschaft aus und sorgen für Antworten auf die Fragen nach der Zukunft des Lernens im Zeitalter von Industrie 4.0 und des demogra-fischen Wandels.

Bastian Schmidt-Faber: Unsere engagierten Führungskräfte jonglierten bisher mit vielfältigen Aufgaben — von der Kunden-betreuung bis zur Leistungserbringung. In unserer neuen funktionalen Strategie hat jeder einen klar umrissenen Bereich, in dem er seine Fähigkeiten gezielt einbringen kann. In den gesamten zwei Jahren der Vorbereitung haben die Fach- und Führungskräfte Unglaubliches geleistet. Sie haben unseren Change-Prozess mit Herz und Verstand mitgestaltet. Im Februar zum Beispiel haben wir gemeinsam unser neues Führungsleitbild unter die Lupe genommen. Ob unsere neuen Leitsätze dem Praxistest auch standhalten, wurde von den Fach- und Führungs-kräften verantwortungsbewusst geprüft, und unsere Vorschläge wurden einstimmig befürwortet.

Tobias Lohmann und Bastian Schmidt-Faber berichten im Redaktionsgespräch über den Veränderungsprozess im BNW und die Stärken unseres Bildungswerks.

Tobias Lohmann: Das neue Leitbild (veröffentlicht auf Seite 28, Anm. d. Red.) unterstreicht unser verlässliches, part-nerschaftliches und wertschätzendes Miteinander. Den Verände-rungsprozess beherzt anzugehen — das zeugt von Mut, Leiden-schaft und dem Willen, das BNW mit uns in eine zukunftssichere Richtung zu lenken — in Zeiten großer Veränderungen in Wirt-schaft und Gesellschaft.

Wie verändert sich der Markt, was heißt Bildung in Zeiten des Umbruchs?Tobias Lohmann: Hinter dem Schlagwort Industrie 4.0 steht eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung. Ursprünglich geprägt auf der Hannover Messe 2011, ist Industrie 4.0 kein Testfeld mehr, sondern erklimmt binnen kürzester Zeit neue Entwicklungsstufen. Die Arbeitsweise in der Produktion wird durch künstliche Intelligenz fundamental erneuert. Unternehmen digitalisieren ihre Prozesse, und das erfordert von den Menschen mehr Lernen als je zuvor. Gleichzeitig wird sich Lernen radikal verändern. Vorratswissen ist in Zeiten global verfügbarer Informationen ein Modell von gestern. Es geht um Kompetenz-entwicklung, Praxiswissen und Erfahrungshintergründe. Die digitale Revolution verändert die Anzahl der Möglichkeiten, nicht aber automatisch auch die Anzahl der Fähigkeiten. Neue päda-gogische Konzepte müssen Lernen ganz anders begleiten und Transformation ermöglichen. Das Bildungswerk als proaktiver Bildungsträger beschäftigt sich daher heute schon mit den Herausforderungen von morgen.

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Interview 9

Bastian Schmidt-Faber: Gleichzeitig sinkt die Arbeitslosenzahl auf ein Rekordtief, das sehen wir auch an unseren Teilnehmer-zahlen. Stark angestiegen sind sie im Handlungsfeld Zuwande-rung — und da nicht nur bei den Sprachkursen. Sprache und Qualifizierung allein reichen bei der Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt nicht aus, das hat die Erfahrung in den vergangenen beiden Jahren gezeigt. Der Umgang mit kul-turellen Unterschieden durch Integrationsberatung und -coaching gewinnt an Wert. Diesbezüglich haben wir im Geschäftsjahr 2016 allein mit mehr als 11.000 Beratungen in unseren regionalen Integrationsberatungsstellen einen Spitzenwert erreicht.

Was bedeuten diese Veränderungen für das Portfolio des BNW?Tobias Lohmann: Das BNW-Portfolio muss den Spagat schaffen, gleichzeitig Menschen in der Gesellschaft zu halten, die nicht hochqualifiziert sind, aber auch hochqualifizierte Menschen äquivalent und passgenau im Gefüge der Betriebe anzusiedeln. Mit unserem breiten, hochdifferenzierten und pass-genauen Portfolio gelingt uns das zunehmend. Ein Beispiel: In unserem 2016 neu gestarteten Projekt Back2Job hatten die Teil-nehmerinnen, alles hochqualifizierte Frauen mit naturwissen-schaftlich-technischem Abschluss, nach einer Familienpause kaum mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Mit Back2Job betrieben wir ganz konkret Fachkräftesicherung und begleiteten die 20 Ingenieurinnen aus 17 Ländern zurück in den Beruf. Teil-weise wurden sie uns schon während des Projekts von nieder-sächsischen Unternehmen vom Fleck weg engagiert — hatten aber vor der BNW-Qualifizierung aufgrund immer schnellerer Innovationszyklen nicht in ihrem Beruf arbeiten können. Und dass, obwohl ihre Qualifikation eigentlich sehr gefragt ist.

Bastian Schmidt-Faber: Aufgrund des Fachkräftemangels ist die Expertise des BNW auch zu Beginn der Bildungskette immer stärker gefragt. In den MINT-Fächern klaffen große Lücken bei der Stellenbesetzung, und deswegen werden unsere Nachwuchs-projekte, in denen Schüler kreativ und unterhaltsam an die Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik herangeführt werden, immer beliebter. So haben wir allein mit den MINT-Projekten, die wir in Kooperation mit unseren Gesellschaftern durchführen, im Jahr 2016 rund 20.000 Schüler für naturwissenschaftlich-technische Berufe begeistern können. Auch unsere langjährige Mitwirkung bei der Ideen Expo, die dieses Jahr zum sechsten Mal stattfindet, ist dafür ein gutes Beispiel.

Welche ganz besonderen Stärken bringt das BNW in all seinen Projekten ein?Tobias Lohmann: Das sind natürlich viele Stärken, die wichtigste resultiert aus unserer Gesellschafterstruktur und ist unsere Wirtschaftskompetenz. Als Bildungswerk der Wirtschaft verfügt das BNW über nahezu 50 Jahre Erfahrung. Wir kennen die Herausforderungen der Wirtschaft und helfen erfolgreich bei der Lösung — und das verlässlich, partnerschaft-lich und auf Augenhöhe.

Bastian Schmidt-Faber: Die hohe Qualität unserer Angebote hängt natürlich entscheidend mit unseren Mitarbeitern zusammen. Für unsere Mission, Menschen dabei zu begleiten, ihre beruflichen Chancen zu erkennen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, treten alle BNW-Mitarbeiter gemeinsam ein. An jedem Arbeitstag. Egal ob als pädagogischer Mitarbeiter, Reha-Fachkraft, Produktentwickler oder Betriebswirt. Dass wir uns zum größten Bildungsdienstleister in Niedersachsen ent-wickelt haben, hat viele Gründe. Einer davon ist, dass unsere Mitarbeiter alle eines unterschreiben können: Bildung ist unsere Leidenschaft. ◂

Tobias Lohmann, Sprecher derGeschäftsführung des BNW

Bastian Schmidt-Faber,Geschäftsführer des BNW

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Berufsorientierung an Gymnasien stärken

Berufsorientierung an Schulen10

»Nach der Assessmentübung habe ich ein tolles persönliches Feedback bekommen. Das hat mir viel bedeutet.« Daniel Schell,künftiger Abiturient aus Wolfsburg

Liam, 18 Jahre

Gymnasiast

Was ist dein berufliches Ziel?

Ich will später vor allem viel Geld verdienen.

Wie wird es für dich nach dem Abi weitergehen?

Ich möchte ein technisches Fach studieren. Mein Vater ist Ingenieur und verdient gut. Er ist mein Vorbild. Was ich genau studieren werde, weiß ich aber noch nicht.

Wie triffst du deine Studienwahl?

Meine Mutter hilft mir, weil ich neben Klausuren und Führerscheinprüfung kaum Zeit habe. Sie informiert sich über Studienfächer in der Nähe, weil meine Eltern mir zwar das Studium finanzieren, aber nicht die Miete.

Hat dir das Betriebspraktikum bei deiner Berufswahl geholfen?

Ich kannte mich mit dem Bewerben nicht so gut aus und bekam viele Absagen. Letztendlich habe ich in der Firma meines Vaters ein Praktikum gemacht.

Realschülerin

Emily, 16 Jahre

Was ist dein berufliches Ziel?

Ich möchte mir zuerst etwas aufbauen.

Wie wird es für dich nach der Realschule weitergehen?

Ich habe mich für ein Wirtschaftsgymnasium angemeldet, denn das passt zu meinen Stärken. Dort erlange ich die ganz normale allgemeine Hoch-schulreife und bin zu jedem Studium berechtigt.

Wie triffst du deine Studienwahl?

Mich interessiert BWL, aber Studienform und -schwerpunkt möchte ich noch offenlassen. Da gibt es viele tolle Möglichkeiten.

Hat dir das Betriebspraktikum bei deiner Berufswahl geholfen?

Das hat mich erst darauf gebracht! Bei einer Berufsorientierung an der Schule habe ich Kontakte zu einer Logistikfirma geknüpft. Ich bekam dort ohne Probleme ein Praktikum und das war der Startschuss für mein Interesse an BWL.

Berufsorientierung

Gymnasium vs.

Realschule

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»Ich möchte Politologie studieren. Der Test ›Persönlichkeitsschlüssel‹ hat meine Entscheidung gestärkt.

Das war mir sehr wichtig.« Anita Köhler,

Teilnehmerin einer BNW-Berufsorientierung für

angehende Abiturienten

Berufsorientierung an Schulen 11

Das Beispiel von Liam in unserem Test links zeigt, dass Berufsorientierung für Abiturienten einen deutlich höheren Stellenwert bekommen muss. Ohne sie verspielen wir große Chancen, Fachkräfte effizient zu

sichern. Denn die Abbrecherquoten an den Unis sind unverän-dert hoch — jeder Dritte nimmt ohne Examen den Hut. Nach einem endgültigen Studienabbruch beginnen viele eine betrieb-liche Ausbildung. Ein solcher Zick-Zack-Kurs bedeutet für die Firmen Zeitvergeudung, denn die jungen Talente hätten viel früher einsteigen können. Im Sinne einer einschlägigen Entscheidung ist mehr Berufsorientierung für Abiturienten also sehr wichtig und fördert zugleich unsere Wirtschaft.

Bildungsministerin Johanna Wanka sagte dazu in den Medien: »Wir müssen Gymnasiasten besser über ihre Aussichten auf einen erfolgreichen Studienabschluss aufklären. Für manchen ist es vielleicht besser, zunächst eine betriebliche Ausbildung zu beginnen.« Denn abseits aller Fachkräftesorgen sollten auch die jungen Menschen in den Blick genommen werden. Natürlich können Studienjahre oft angerechnet werden, und die gewonnene Erfahrung ist ganz klar wertvoll. Trotzdem stellt sich nach einem Abbruch bei vielen erst einmal ein Gefühl des Scheiterns ein.

Dass es dazu kommt, ist oftmals kein Wunder. Abiturienten stehen heute einer riesigen Auswahl an Hochschulen, Studien-gängen und -formen gegenüber. Die im Vergleich zur Elternge-neration deutlich gestiegenen Möglichkeiten sind nicht immer

ein Segen. Dazu das ständige Büffeln für Klausuren, das Training im Ruderverein und die bevorstehende Englandfahrt — wann soll da noch Zeit bleiben, sich mit seiner beruflichen Zukunft ausein-anderzusetzen? Zentral von der Schule organisierte und für jeden Gymnasiasten oder gymnasialen Oberstufenschüler verpflich-tende Veranstaltungen sind im Ländervergleich rar. Das Nieder-sächsische Kultusministerium hat daher einen Grundsatzerlass angekündigt: Abiturienten sollen aufschließen zu den anderen Schülern, für die Berufsorientierung verbindlich und fächerüber-greifend einen festen Platz hat.

Wir als Bildungswerk haben dazu seit vergangenem Jahr schlüsselfertige Angebote im Einsatz und gehen proaktiv auf die Schulen in den Landkreisen zu, um die Berufsorientierung an Gymnasien zu stärken. Dabei agieren wir als Problemlöser und helfen, die Berufsorientierung ins jeweilige Schulprofil zu integrieren. Denn wie so oft wird an den Schulen gezerrt: Sie sollen den Schülern Wahlfreiheit lassen und sie wertfrei über ihre Möglichkeiten aufklären. Gleichzeitig wäre es aber schön, wenn sie ihnen duale Ausbildung und Studium schmackhaft machen. Die beiden Module, die das BNW im Auftrag der Koor-dinierungsstelle Berufsorientierung für künftige Abiturienten organisiert, setzen dort an, wo wir Orientierung geben können: bei den Schülern selbst. Unser Leitsatz lautet dabei: »Deine Stärken zeigen dir den Weg«. ◂

Lesen Sie ein Beispiel aus Wolfsburg auf der nächsten Seite.

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Berufsorientierung an Schulen

Hinterher können sie die Regie in ihrem eigenen Berufsorien-tierungsprozess kompetent übernehmen«, erklärt sie. Damit gewinnt die Schule erheblich an Attraktivität, weil sie Schülern und Eltern durchdachte und wirksame Unterstützung bei der Berufsorientierung bietet. Was das BNW als Anbieter für Berufs-orientierung auszeichnet? Ein gutes Kontaktnetz, um die jeweils regionalen Partner zu gewinnen. Jutta Nebig holte zum Beispiel mit dem Ritz-Carlton einen großen Arbeitgeber der Metropol-region ins Boot, und die Ostfalia Hochschule informierte über das klassische Studium an ihren Standorten zwischen Harz und Heide. Eine Referentin der Fachhochschule des Mittelstandes schilderte den Jugendlichen, wie sie mit einem trialen Studium in nur wenigen Jahren zugleich Ausbildung, Meisterbrief und Bachelor-Abschluss in die Tasche stecken — und so aus der Masse der Abiturienten als gefragte Nachwuchsführungskraft in Handwerksbetrieben herausstechen.

Nach den drei erfolgreichen Tagen war die Schule begeistert: »Sie waren bestimmt nicht zum letzten Mal bei uns«, versprachOberstufenkoordinatorin Nathalie Delfau dem BNW-Team bei der Abschlussveranstaltung. ◂

Wie künftige Abiturienten die Regie für die eigene Berufswahl übernehmen lernen

12

An der integrierten Gesamtschule Heinrich-Nordhoff in Wolfsburg ist Berufsorientierung seit langem fest veran-kert. Für Oberstufenschüler gibt es intensive Beratung vor den Profilwahlen, die verpflichtende Infoveranstal-

tung »Abitur — und dann?« der Arbeitsagentur sowie einen Besuch der Berufsmesse Vocatium. Zusätzlich können die Schüler regelmäßig mit einer Berufsberaterin sprechen.

Oberstufenkoordinatorin Nathalie Delfau wollte jedoch gern ein zusätzliches Modul für künftige Abiturienten einführen, damit sie ihre vielen Möglichkeiten mithilfe besserer Selbstkenntnis eingrenzen. »Mit dem BNW steckten wir im Vorfeld ab, was unsere Schüler brauchen«, sagt sie. Die regionale BNW-Kunden-managerin Jutta Nebig hatte das optimale Konzept im Gepäck: »In einem mehrstufigen Modul erkunden die Schüler intensiv ihre Interessen, Fähigkeiten und Schwächen. Dann richten sie noch einmal den Blick auf ihre Möglichkeiten und gleichen anschlie-ßend ihr so gestärktes Selbstbild mit Fremdeinschätzungen, etwa durch Assessmentübungen, ab. Zum Schluss erfahren sie ganz konkret, wie die Bewerbung um einen Studien- oder Ausbildungs-platz abläuft, üben Eignungstests und Vorstellungsgespräche.

10 unterschiedliche Berufsorientierungsmodule hatte das BNW 2016 im Einsatz, 2 davon richten sich explizit an Gymnasien und gymnasiale Oberstufen. 165 Schulen haben unsere Berufsorientierungsmodule genutzt, 23 davon setzten sie für künftige Abiturienten ein. 8.469 Schüler haben sich mit unserer Hilfe besser einschätzen gelernt,516 davon waren angehende Abiturienten. 401 Unternehmen präsentierten ihre Ausbildungs- und Studienangebote vor Ort, 33 davon an Gymnasien und gymnasialen Oberstufen.

Studenten haben die Qual der Wahl

Zahl der Studiengänge an deutschen Hochschulen (Quelle: statista)

Wintersemester Wintersemester 2007/2008 2016/2017

20.000 - ----15.000 -----10.000 - ----5.000 - ----0 -11.265 18.467

Studienabbrecher in Fächern mit besonders

hohem Fachkräftemangel

51% 47%

MathematikBauingenieurwesen

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Vom Schülerpraktikanten zum engagierten Auszubildenden

Über 21.000 unbesetzte Ausbildungsstellen in Nieder-sachsen meldete die Bundesagentur für Arbeit Mitte 2016. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen und Betriebe abseits der Ballungszentren kennen dieses

Problem: Es fehlen Bewerber. Und gibt es sie, bleiben die schu-lischen Leistungen der Jugendlichen oft hinter den Erwartungen der Arbeitgeber zurück. Die Zahlen belegen: Rein rechnerisch gibt es den Nachwuchsmangel (noch) nicht — es gibt weiterhin mehr arbeitsuchende Jugendliche und junge Erwachsene als ausgeschriebene Stellen. Nur finden diese häufig nicht zuein-ander. Jugendliche und Betriebe zusammenzuführen — dieses Ziel verfolgen die Projekte des BNW zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung.

Was macht aus einem leistungsschwachen Schüler einen engagierten Angestellten? Zum Beispiel Raum zum Kennen-lernen der eigenen Stärken, Erfolgserlebnisse und ein Ziel, das motiviert. Genau hier setzt die Berufseinstiegsbegleitung an. Als Berater, Vertrauensperson, Vermittler und Motivator begleiten die Berufseinstiegsbegleiter des BNW Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 bis ins erste Ausbildungsjahr hinein. Mit ihrer Unterstützung können sich Jugendliche und Arbeitgeber frühzeitig beschnuppern. Schlechte Schulnoten? Missverständ-nisse mit dem Chef? An kleineren und größeren Hindernissen auf dem Weg zum Ausbildungsplatz arbeiten die Berufseinstiegs-begleiter mit ihren Schützlingen. Nicht selten wird aus dem Schülerpraktikanten auf diese Weise ein wertvolles Mitglied der Belegschaft. 2016 haben Berufseinstiegsbegleiter des BNW mehr als 5.500 Schülerinnen und Schüler niedersachsenweit unterstützt. ◂

Berufsorientierung an Schulen 13

Das ESF-Bundesprogramm Berufseinstiegsbegleitung wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Bundesagentur für Arbeit und den Europäischen Sozialfonds.

Tüfteln, planen, konstruieren: Das können Mädchen ebenso gut wie Jungs — und macht ihnen meist ebenso viel Spaß. Das beweist die Mädchen Ingenieur Akademie (MIA) in Gifhorn, ein Kooperationsprojekt, das das BNW im Auftrag der Stiftung NiedersachsenMetall und der Agentur für Arbeit Wolfsburg 2016 umgesetzt hat. In dem Projekt wurden die Schülerinnen an technische Berufsbilder herangeführt. Eine ausgezeichnete Idee, findet auch die Jury der Initiative »Deutschland — Land der Ideen«: MIA zählte zu den 100 Preisträgern des Innovationswett-bewerbs »Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen« 2016. Mit dem Preis wurden bundesweit Projekte ausgezeichnet, die die Potenziale von Nachbarschaft im Sinne von Gemeinschaft, Kooperation und Vernetzung zeigen. ◂

Ausgezeichnet: Mädchen Ingenieur Akademie

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Diversity als Chance für eine starke Wirtschaft und Gemeinschaft

Zuwanderung14

Von den zuletzt in Deutschland angekommenen Geflüch-teten werden nach Einschätzung von Arbeitsmarktfor-schern rund 50 Prozent in den ersten fünf Jahren einen Job finden. Um bis zu 70 Prozent von ihnen beruflich zu

integrieren, seien voraussichtlich weitere zehn Jahre erforderlich, rechnen die Forscher des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit beruft sich dabei auf die aktuelle Entwicklung und frühere Erfahrungen mit arbeitssuchenden Geflüchteten. Inzwischen gebe es erste Anzeichen, dass deren Integration in den Arbeits-markt aktuell besser verlaufe als um die Jahrtausendwende. Anscheinend zahle sich die verstärkte Förderung von Geflüch-teten aus, bilanzieren die Nürnberger Arbeitsmarktforscher.

Aber was braucht es, um Zuwanderer, zu denen auch Fach-kräfte aus sicheren Herkunftsländern gehören, passgenau zu integrieren? Erst einmal eine gut strukturierte Willkommens-kultur, damit Migranten schnell an die für sie relevanten Infor-mationen kommen. Dafür steht schon seit dem Jahr 2015 unser Willkommensportal »Welcome to Niedersachsen«. Auf www.welcome-to-niedersachsen.com und der dazugehörigen Facebook-Seite bieten wir Willkommensinformationen, Deutsch-lernübungen, Sozialversicherungsrechtliches sowie Beispiele von Qualifikationsprogrammen und Migrationsprojekten. 58,8 Prozent der Websitebesucher sind junge Migranten zwischen 25 und 34 Jahre, und sie sind überwiegend weiblich (57,1 Prozent). Durch die zielgruppengerechte Ansprache, ist unsere Fangemeinde auf Facebook im Jahr 2016 von wenigen Hundert auf fast 1.000 Fans und Follower angewachsen.

Das innovative Projekt, das oftmals originelle Formen des Networkings einsetzt, entging natürlich auch der niedersächsi-schen Politik nicht. So konnten wir bereits zu Beginn des vergan-genen Jahres mit Doris Schröder-Köpf eine prominente Schirm-herrin gewinnen, die als niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe ihre Tiefenexpertise und ihr gut ausge-bautes politisches Netzwerk einbringt. Zudem gewannen wir mit der AOK Niedersachsen einen großen Sponsor des Portals.

»Der wesentliche Ansatz eines erfolgreichen Willkommens-angebots ist die Kooperation mit anderen Partnern, die dasselbe Ziel verfolgen«, erklärt die gebürtige Spanierin Noelia Fernandez, Marketingreferentin beim BNW und zuständig für »Welcome to Niedersachsen«. Daher gab es zum Beispiel zu Weihnachten 2016 eine erfolgreiche Kooperation mit dem Cameo Kollektiv, ein Netzwerk junger kreativer Köpfe. Ein syrischer Geflüchteter des Kollektivs gestaltete unsere Weihnachtskarten, die wir als Unternehmen traditionell jedes Jahr verschicken. Die kreative Leistung beglichen wir mit einer Spende pro Karte. Als neuer Netzwerkpartner ist die Basar Zeitung dazugekommen, eine

Prominente Unterstützung: Doris Schröder-Köpf, hat die Schirmherrschaft für das BNW-Welcome-Portal übernommen.

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Content-Partnerschaft mit einer vielfältigen Redaktion. Gemein-sam besetzten wir im März einen Stand auf der 4. Integrations-konferenz der Niedersächsischen Staatskanzlei im Hannover Congress Centrum und hatten bei der Photobooth-Aktion jede Menge Spaß.

Willkommensangebote bündeln — dies ist auch das Ziel der Integrationsberatungsstellen, die wir im Auftrag des Nieder-sächsischen Landesamts für Soziales, Jugend und Familie an 25 Standorten in Niedersachsen betreiben. Aus einer Hand erhalten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Unterstützung bei allen Aspekten des Integrationsprozesses — von Fragen des Aufenthalts über die Anerkennung ausländischer Berufsab-schlüsse und die Begleitung im Bewerbungsprozess bis zur Vermittlung in passende Deutschlernangebote. Unsere Mitar-beiter kennen sich bestens im Dschungel der vorhandenen Angebote und Anlaufstellen aus und wissen bedarfsgerecht zu beraten. So kommen die Ratsuchenden nicht nur schneller ans Ziel — unsere Berater stellen sicher, dass die gewählten Leistungen sinnvoll ineinandergreifen. Der Bedarf ist groß: Über 11.000 mal berieten unsere Experten Menschen in ganz Niedersachsen.

Der schnellste und zugleich nachhaltigste Weg für Zuwanderer in die Mitte der Gesellschaft führt über den Beruf — darüber herrscht in der Forschung und der öffentlichen Debatte Einigkeit. Wer arbeitet, erfährt Wertschätzung, baut soziale Kontakte auf, lernt schneller Deutsch, bringt Alltag und Perspektive in sein Leben. Alle unsere Angebote für Migranten und Asylsuchende unterstützen daher bei der Integration in den deutschen Arbeits-markt. Speziell für den Standort Hannover bieten wir mit dem Center für Kommunikation die effektive Kombination aus Sprachtraining und berufsbezogener Förderung. Mit Deutsch-unterricht, Bewerbungs-, EDV- und Schlüsselkompetenztrainings bereiten wir unsere Teilnehmer auf den Arbeitsmarkt vor — ganz nach persönlichem Bedarf dank individuellem Einstieg. Knapp 800 Migranten haben wir 2016 im Center für Kommunikation den Weg in den Arbeitsmarkt geebnet.

Ein großer Teil der Zuwandererinnen und Zuwanderer bringt bereits gute Qualifikationen mit. Diese zu nutzen und einzu-bringen — dafür setzt sich das BNW auch als Teil des Netzwerks IQ (Integration durch Qualifizierung) ein. In unseren Anerken-nungs- und Qualifizierungsberatungsstellen in Oldenburg und Lüneburg unterstützen wir Zugewanderte, ihre im Ausland erwor-benen Berufs- und Studienabschlüsse anerkennen zu lassen. Wer keine vollständige Anerkennung erhalten hat oder weitere Unter-stützung benötigt, kann über das IQ-Netzwerk weitere Förderung erhalten. So wie 36 Ingenieure, die das BNW 2016 in einem speziell konzipierten Kurs an den Standorten Hannover und Leer geschult hat — durch berufsbezogene Sprachförderung, Unter-stützung im Bewerbungsprozess und durch beste Kontakte zu niedersächsischen Unternehmen. ◂

Zuwanderung 15

Sozialministerin Cornelia Rundt und BNW-Geschäftsführer Tobias Lohmann im Gespräch mit Athanasios Kallinis: Mit Unterstützung des BNW fand der Ingenieur aus Griechenland einen Arbeitsplatz, der zu seinen Qualifikationen passt. Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Anerkennungsgesetztes gab er Einblick in seinen beruflichen Werdegang in Deutschland. Das Gesetz regelt die Anerkennung im Ausland erworbener Berufs- und Studienabschlüsse.

… sagt Yassir Niehus (links), Serviceleiter bei der European Van Service GmbH. Und Nda Alussane Sanogo (rechts) passt bestens ins Team des Hannoveraner Unternehmens. Das BNW gab dem Asylbe-werber von der Elfenbeinküste Starthilfe: Im Rahmen des von der Agentur für Arbeit finanzierten Angebots »Perspektiven für Flüchtlinge« vermittelten ihn die BNW-Experten für ein Praktikum in den Betrieb.

Aus Wochen wurden Monate, aus dem Praktikum ein Ausbildungs-vertrag. Seine Kenntnisse als Kfz-Mechaniker kann er beim behinder-tengerechten Umbau von Kleinbussen bestens einbringen. Überzeugt hat er das Team um Manager Aris Diamantidis darüber hinaus mit seiner offenen und motivierten Art. »Wir sind ein sozial enga-giertes und multikulturelles Unternehmen und geben Asylbewerbern gern eine Chance«, sagt Yassir Niehus. »Eine gute Unterstützung ist dafür grundlegend — und das BNW ein hervorragender Partner.« ◂

Was passt, das passt, …Neue Perspektiven für Asylbewerber

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Begleitung auf dem Weg in den deutschen Ausbildungsmarkt

Zuwanderung16

Ein Drittel der Menschen, die 2016 in Deutschland Asyl beantragt haben, sind laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jünger als 18 Jahre. Entsprechend groß sind die Hoffnungen, dass die jungen Geflüchteten dem Fachkräf-

temangel entgegenwirken können. Allerdings verfügen einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge 70 Prozent der arbeitsuchenden Asylbewerber nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Meist war weder in den Kriegsgebieten noch in den Flüchtlingslagern eine geregelte Qualifizierung möglich. Die Flucht führte zu einem drastischen Bruch in der Bildungsbiogra-phie der Heranwachsenden. Manche haben zwar eine landestypi-sche Ausbildung, die aber in Deutschland nicht anerkannt wird.

Daher besteht die Herausforderung für die berufsbildenden Schulen darin, ihnen eine Brücke zwischen auslaufender Schul-pflicht und Übergang in die Arbeitswelt zu schlagen. Mit der Kombination aus Sprachförderung und praktischer Qualifizierung soll dies gelingen. Was sich in den innovativen Maßnahmen des BNW bewährt hat, treibt das Niedersächsische Kultusministerium jetzt voran: In Einstiegsqualifizierungen (EQ) sollen junge Geflüchtete im Betrieb praktische Kenntnisse erwerben und parallel in der Berufsschule Sprachförderung erhalten. Finanziert werden die EQ-Plätze von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Aufbauend auf dem Sprach- und Integrationsprojekt SPRINT starteten im November 2016 die ersten Jugendlichen mit dem Nachfolger SPRINT-Dual. Die dazugehörige EQ-Maßnahme ist in ganz Niedersachsen mit 600 Teilnehmern zwischen 16 und 21 Jahren besetzt. Laut Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ist es Ziel, »jugendliche Flüchtlinge und niedersächsische Betriebe zusammenzubringen«.

Integrationskonzepte, die nur den Spracherwerb und die berufliche Bildungsqualifikation in den Mittelpunkt stellen, sind mittlerweile überholt. Das BNW ist Vorreiter darin, sich auch den kulturellen Unterschieden anzunehmen, damit der Einstieg in die deutsche Arbeitskultur gut gelingt.

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Dank seines guten Drahts zur Wirtschaft konnte das BNW proaktiv mitwirken und sorgte verlässlich für Vermittlungserfolge. Als Projektpartner des Unternehmensnetzwerks Zukunft Inc. brachte das BNW wertvolle Kontakte und Erfahrung mit. Bereits seit 2011 hatte das BNW im Projekt »Fit für die Ausbildung« sozial benachteiligten Jugendlichen die Chance auf einen Ausbildungs-platz bei den Mitgliedsunternehmen von Zukunft Inc. verschafft. Diese Erfolge gaben während der Flüchtlingswelle 2015 Anlass, das Konzept für Jugendliche mit Fluchthintergrund einzusetzen. Der erste Jahrgang endete im Juli 2016, und zwei Drittel der Jugendlichen ergatterten mithilfe der Begleitung durch das BNW eine feste Stelle in ihren Praktikumsbetrieben.

Im Februar 2017 starteten weitere geflüchtete Jugendliche begleitet vom BNW im Rahmen von »SPRINT-Dual — Fit für die Ausbildung« in eine EQ-Maßnahme. Alle drei beteiligten Firmen sind international aufgestellt und investieren effektiv in die Nachwuchsförderung. Neben dem Schleifmittelspezialisten VSM und der Elektro-Akustik-Firma Sennheiser ist auch die Jäger-Gruppe mit den Firmen Jäger Gummi und Kunststoff und Artemis Kautschuk- und Kunststofftechnik wieder dabei. Jens-Uve Klüver, Ausbildungsleiter bei Artemis, sagt: »Unser Ziel ist es, Auszubil-dende zu finden, die auch nach der Ausbildung bei uns bleiben möchten. Mit SPRINT-Dual senken wir den Aufwand für die Personalsuche. Zudem nutzen die jungen Geflüchteten jede Chance, um sich zu integrieren.«

Bei der Integration der Neubürger geht es jedoch nicht nur um berufliche Qualifizierung und den Abbau von Sprachbarrieren. Denn sie sind mit der deutschen Arbeitskultur noch nicht ver-traut. Im Integrationsprozess hat sich gezeigt, dass die Geflüch-teten so umfassend wie möglich begleitet werden müssen. Dabei geht Niedersachsen einen bundesweit einmaligen Weg: Zehn

Prozessbegleiter dienen in den Regionen als Koordinatoren und Netzwerkarbeiter. Sie sind Ansprechpartner für Ausbildungsbe-triebe, Kammern, Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter sowie für die berufsbildenden Schulen.

Als einziger Bildungsanbieter in Niedersachsen mit einer flächendeckenden Präsenz sowie einem passgenauen Portfolio ist das BNW der richtige Partner für diese Aufgabe. So beschäf-tigt das BNW seit September 2016 acht Prozessbegleiter, die anderen zwei kommen von der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben. Jeder Prozessbegleiter ist vor Ort für bis zu zehn Berufs-schulen zuständig. »Insgesamt erreichen wir niedersachsenweit 90 berufsbildende Schulen«, sagt BNW-Produktmanagerin Christine Vatterodt.

Das BNW versteht die Prozessbegleitung als zielorientiertes Instrument, um einerseits die Potenziale der Geflüchteten optimal zu entfalten und andererseits den Bedarf der Unterneh- men im Blick zu behalten. Auf diese Weise soll die Integration vorangebracht und die Wirtschaftskompetenz der jungen Geflüchteten gesteigert werden. Die Prozessbegleiter sind seltener im direkten Kontakt mit den Jugendlichen tätig. Sie koordinieren im Hintergrund Hilfsangebote, informieren die Beteiligten und moderieren den Integrationsprozess.

Die ersten Erfahrungen geben aus Sicht des BNW Anlass zu Optimismus. Viele Jugendliche haben bereits in dieser frühen Projektphase einen Ausbildungsvertrag zugesagt bekommen. Dennoch wird es eine kontinuierliche Aufgabe bleiben, die regio-nalen Prozesse effizient zu gestalten. Denn nur so können die jungen Geflüchteten die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen und die niedersächsischen Ausbildungsbetriebe mit ihren frisch erworbenen Kompetenzen verstärken. ◂

Zuwanderung 17

2011

Das BNW startet gemeinsam mit dem Netzwerk Zukunft Inc. und der Wirtschafts-förderung der Region Hannover das Projekt »Fit für die Ausbildung« für sozial benach-teiligte Jugendliche.

2011

2015

Eine Rekordzahl von Geflüchteten kommt nach Deutschland. Das BNW belegt den Jahrgang »Fit für die Ausbildung« ausschließlich mit Jugendlichen mit Fluchthintergrund. 73 Prozent sind ein Jahr später in Arbeit vermittelt.

2016

Das Niedersächsische Kulturministerium setzt zehn Prozess-begleiter für die Einstiegsqualifizierungen ein. Sie: a unterstützen die Berufsschulen bei der Auswahl der Teilnehmer für die EQ-Maßnahmea führen die Beratungsfachkraft der Schule mit den Jugendlichen zusammena stellen den Kontakt mit den Ausbildungsberatern der Kammern hera unterstützen die Kammern bei der Akquise von Betrieben mit passenden EQ-Plätzena begleiten die Teilnehmer bei der Bewerbung

2017

Der neue Jahrgang »SPRINT-Dual — Fit für die Ausbildung« beginnt. 32 Prozent der Teilnehmer stammen aus Afghanistan, wo das Bildungs- und Ausbildungssystem unter der Taliban-Herrschaft brachgelegen hat. 30 Prozent kommen aus Syrien, 21 Prozent aus dem Irak und die übrigen Teilnehmer aus verschiedenen afrikanischen Staaten.

2015 2016 2017

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Nerv. Zu den Kunden gehört unter anderem die Firma adidas. Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung ihrer Ange-stellten im Zentrallager in Rieste bei Osnabrück entwickelte das BNW auf Wunsch weitere bedarfsgerechte Schulungen zur Förderung der Kommunikationskompetenzen.

Qualifizierung nach Bedarf

Wann Qualifizierung am erfolgreichsten ist? Wenn die erlernten Kompetenzen am Arbeitsmarkt auch gefragt sind. Unsere Umschulungen sind daher abgestimmt auf den regionalen Bedarf und bereiten durch ihren hohen Praxisanteil optimal auf den Einsatz im Betrieb vor. 2016 haben wir an verschiedenen Stand-orten in Niedersachsen rund 80 Teilnehmer zu Zerspanungs-mechanikern, Fachkräften für Lagerlogistik, Berufskraftfahrer und Maschinen- und Anlagenführer ausgebildet. Mehr als 90 Prozent der Umschüler fanden im Anschluss direkt eine Anstellung. ◂

Chancen für den Einzelnen, Perspektiven für die Wirtschaft

In 15 Jahren wird es in Niedersachsen etwa 460.000 Erwerbs-personen weniger geben. Schon heute ist in einigen Branchen das Problem deutlich spürbar: Der Nachwuchs wird knapp, es fehlen Fachkräfte. Umso wichtiger wird es zunehmend,

vorhandene Kompetenzen und Potenziale zu fördern. In mehreren Hundert unterschiedlichen Maßnahmen zur beruflichen Inte- gration hat das BNW 2016 ein Ziel verfolgt: Menschen so zu qualifizieren, dass niedersächsische Betriebe sie auch einsetzen können. So schaffen wir Chancen für den Einzelnen und tragen zu einer starken Wirtschaft und Gesellschaft bei. Arbeitslosigkeit kann jeden treffen — ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, ob Mittlere Reife oder Masterabschluss. Für jede Zielgruppe ent-wickeln wir passgenaue Angebote.

Bedarfsgerechte Förderung für Arbeitnehmer

Arbeitsplätze sichern — mit diesem Ziel hat das BNW 2016 seine Angebote zur Förderung von Grundkompetenzen am Arbeitsplatz weiter ausgebaut. Als eines von bundesweit acht Bildungswerken der Wirtschaft bringt das BNW seine Expertise unter anderem im Projekt AlphaGrund ein, das vom Institut der deutschen Wirt-schaft initiiert wurde. Ziel ist es, Unternehmen für die Weiter-bildung geringer qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren. Denn um mit den Anforderungen der Industrie 4.0 Schritt halten zu können, benötigen Beschäftigte mit geringen Grundbildungskompetenzen häufig Unterstützung.

Dafür setzt das BNW betriebsinterne Schulungen um, die speziell auf die betrieblichen und branchenspezifischen Bedarfe zuge-schnitten sind. In Tätigkeitsfeldern wie der Lagerlogistik oder der Lebensmittelverarbeitung trifft das Angebot einen zentralen

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Beste Aussichten: In unserer eigenen Werkstatt bieten wir seit zehn Jahren Umschulungen zum Zerspanungs-mechaniker an.

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gelungen, Frauen mit teils noch niedrigem Sprachniveau und fehlenden Selbstvermarktungsstrategien so zu vermitteln, dass auch die Personalverantwortlichen das Potenzial erkennen konnten«, bilanziert Gesamtprojektleiterin Cornelia Springfeld.

So schaffte zum Beispiel die 29-jährige Kavitha Karuppana den Wiedereinstieg. Nach der Geburt ihrer Tochter pausierte sie drei Jahre, bevor sie sich wieder dem Arbeitsmarkt zuwenden konnte. Davor ist die studierte Informatikerin in Indien als Soft-ware-Entwicklerin und Dozentin tätig gewesen. Seit September 2016 ist sie für die Qualitätskontrolle der entwickelten Apps der Firma HaCon Ingenieurgesellschaft mbH zuständig. Bettina Malosczyk, Personalverantwortliche bei HaCon sagt: »Der Fach-kräftemangel ist für uns in diesem Bereich deutlich spürbar, daher gehen wir bei der Personalsuche gern auch neue Wege.

Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium hatte für das Projekt eine Förderung von rund 90.000 Euro aus ESF-Mitteln im Rahmen des Regionalen Fachkräftebündnisses Leine-Weser ausgesprochen. Die Kofinanzierung übernahm die Region Hannover. »Aufgrund der positiven Erfahrungen beabsichtigt die Fachkräfteallianz Hannover, einen zweiten Durchgang zu starten«, sagte Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, während der Abschlussveranstaltung. ◂

Back2Job erschließt ungenutztes Fachkräftepotenzial

Für Frauen nach der Familienpause

Wenn sich vermeintlich nur die Hälfte der Bevölkerung für offene Stellen interessiert, wird die Personal-suche zum Spießrutenlauf. Im naturwissenschaftlich-technischen Bereich sind 60 sogenannte Engpass-

berufe fast gänzlich mit Männern besetzt. Bewerbungen von Frauen müssten da eigentlich offene Türen einrennen. Eigentlich.

Denn in der Tat gibt es bei den Frauen mit entsprechenden Quali-fikationen ein erhebliches Potenzial, das vielfach leider ungenutzt bleibt. So zeigten es die Analysen des BNW, das auf Initiative der Fachkräfteallianz Hannover das wegweisende Konzept »Back2Job — Ingenieurinnen gesucht!« schrieb. Gestartet 2016 traf es sofort einen Riesenbedarf — bei den Teilnehmerinnen und bei den Unternehmen. Entsprechend konnte der erste Jahrgang des speziell auf Ingenieurinnen zugeschnittenen Projekts erfolgreich verabschiedet werden. »Von den 20 teilnehmenden Frauen aus 17 Ländern haben 16 Frauen während oder gleich nach dem Abschluss des Projekts einen Job bekommen«, berichtet Projektleiterin Ayten Berse vom BNW.

Aber an was fehlte es den Frauen, warum hatten sie auf dem eigentlich guten Arbeitsmarkt für Ingenieurinnen keine Chance gehabt? Nach längerer beruflicher Pause für die Familie sahen die objektiv guten Perspektiven für sie leider ganz anders aus: Kurze Innovationszyklen und schnelle technische Weiterentwick-lungen machten es schwierig, nach ihrer Auszeit wieder im Job Tritt zu fassen. Einige von ihnen nahmen daraufhin sogar Jobs an, für die sie deutlich überqualifiziert waren.

Deswegen setzte das BNW im Projekt Back2Job eine effektive Dreierkombination ein: »Training on the Job«, ein Semester an der Uni und Kontakte zu Betrieben in der Region — das waren die perfekten Türöffner für den beruflichen Wiedereinstieg. Für Frauen mit Migrationshintergrund gab es besondere Unterstüt-zung, etwa bei der Anerkennung des ausländischen Studienab-schlusses oder durch sprachliche Qualifizierung. »Uns ist es

Personalmanagerin Bettina Malosczyk ist begeistert von den Leistungen der Software-Entwicklerin Kavitha Karuppana aus Indien.

Unsere Partner von Back2Job: Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Region Hannover, Koordinierungsstelle Frau und Beruf, Agentur für Arbeit Hannover, Jobcenter Region Hannover, Leibniz Universität Hannover, Hochschule Hannover, Familienmanagement Landeshauptstadt Hannover

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Kontakte aller Projektbeteiligten sind Türöffner zu Betrieben in der Region

Geschafft! Das Profil der Frauen und die Arbeitsplätze der Firmen bilden das perfekte Match!

Standort-bestimmung

Training on the job

Auffrischen des Fachwissens und Update von anwendungs-orientierten Kenntnissen: Ein Semester an der Uni.

Ziel

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Innovationstreiber für unsere Wirtschaft: BNW unterstützt Startups

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Arbeitswelt 4.0 ist ein Megatrend. Die Digitalisierung hält Einzug — und mit ihr ein tiefgreifender Wandel der Prozesse. »Smart Factorys« sollen künftig die gesamte Wertschöpfungskette steuern. Im Vordergrund stehen

die individuellen Kundenwünsche. Schon heute werden Produkte oftmals nicht mehr auf Lager produziert, sondern anhand der Nachfrage auf den Absatzmärkten. Effizienz steigern, Kosten senken und Ressourcen schonen — das sind Hoffnungen, die mit der digitalen Revolution verbunden werden.

Aus Sicht unseres Wirtschaftsstandortes eröffnet sich ein riesiges Potenzial: Wo neue Lösungen gefragt sind, entsteht Raum für Erfindungsgeist. Unternehmen greifen häufiger auf Dienstleistungen zurück, die passgenau für ihre spezielle Problemstellung entwickelt wurden. Nicht umsonst sind Startups derzeit in aller Munde. Von den Gründern profitiert auch unser Arbeitsmarkt.

Neue Unternehmen sichern Arbeitsplätze, die zudem die Bedürfnisse der jungen Fachkräfte aus Generation Y und Z treffen: Sie bieten Platz für Pioniergeist, Top-down-Hierarchien vermeiden sie. Das Ergebnis: Clevere Lösungen, die schnell, unkompliziert und oft auch preiswert sind. Gründer, die ihre Geschäftsstrategie streng auf Problemlösungen für eine klar definierte Zielgruppe ausrichten, sind — mit ein wenig Glück — das »nächste große Ding«.

Es ist noch gar nicht so bekannt, dass auch das BNW Gründer berät — und das sogar schon seit zehn Jahren. Die hohe Wirt-schaftskompetenz des Bildungswerks, Qualifikationen von Menschen mit den Bedürfnissen von Unternehmen in Einklang zu bringen, zeigt sich in unserem Coaching-Projekt ganz deutlich. Dort berät das BNW im Auftrag des Jobcenters der Region Hannover pro Jahr bis zu 2.700 ALG II-Empfänger, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen.

»Unsere Betriebswirtschaftler und Juristen arbeiten auf Augen-höhe mit den Beratungsstellen von IHK und Wirtschaftsförde-rung«, sagt Anne Stein, BNW-Regionalleiterin in Hannover. Womit wir uns von den anderen unterscheiden? Im Gegensatz zu vielen anderen Gründern, die womöglich schon Geld für ihren Traum beiseitegelegt haben, befinden sich unsere Teilnehmer im Hartz-IV-Bezug. Sie stehen vor konkreten Existenzsorgen und haben oft einen Weg voller Absagen und Enttäuschungen hinter sich. Sowohl finanziell als auch biographisch können sie es sich nicht leisten, zu scheitern. Spiel, Satz, Sieg lautet da die Devise. »Deswegen setzen wir all unsere Wirtschaftsexpertise dafür ein, dass ihr Geschäft am Ende auch läuft«, sagt Lars Knorr, Team-leiter im BNW-Business-Center Hannover.

»Es kommt daher vor, dass wir eine Gründung ablehnen müssen — zum Beispiel, weil sich die Geschäftsidee nicht rechnet oder das Marktpotenzial fehlt«, erklärt BNW-Gründungsberaterin Anette Domning. »Aber dann führen wir — im Gegensatz zu anderen Gründungsberatungen — den Teilnehmer an Plan B heran.« Potenzial analysieren, Alternativen zur Selbstständigkeit erarbeiten, in eine Qualifizierung überleiten — das BNW, mit seiner nahezu 50-jährigen Erfahrung in Arbeitsmarktdienst-leistungen, lässt seine Teilnehmer nicht im Regen stehen.

»Wenn jedoch eine Idee tragfähig ist, feilen wir mit den Startups so lange am Business-Plan, bis der Stempel auf dem Papier klare Sache ist. Dann gehen die Gründer in Coachings, um das Know-how für ihre spezielle Firmengründung zu erlernen«, sagt Lars Knorr. »Wir sind stolz, den Dienstleistern von morgen auf die Beine zu helfen, von denen unsere Wirtschaft nur profitieren kann.« ◂

Idee

Konkretisierung

Launch

Wachstum

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Das lernen unsere Gründer✔ Erfolgreiches Geschäftsmodell entwickeln

✔ Businessplan wasserdicht machen

✔ Zahlen mit unserem eigens für ALG-II-Gründungen entwickelten Planungstool auf Tragfähigkeit prüfen

✔ Stringente Einnahmen-Überschussrechnung

✔ Buchhaltung im Griff haben

✔ Clevere Preisstrategien und Kalkulationen

✔ Fallstricke im Vertrags- und Steuerrecht vermeiden

✔ Mit wirkungsvollem Marketing und Vertrieb Kunden gewinnen und halten

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Der Geschäftserfolg von Pierre Munzel begann im deutschen Schrebergarten. Inzwischen sind er und seine Mitstreiter von der PEAT GmbH international tätig. Im März gewannen sie sogar den CeBIT Innovation Award. Die Gründer verfolgen eine große Vision: »Wir wollen die weltweit größte Datenbank von Nutzpflan-zenkrankheiten aufbauen und so gravierende Ernteausfälle wie auch unnötigen Pestizideinsatz verringern helfen.« Dazu setzen sie künstliche Intelligenz ein. »Wir haben eine Software entwi-ckelt, die Schadbilder von Pflanzen anhand von optischen Mustern unterscheiden kann. Schon jetzt können wir mithilfe der Fotos, die User über unsere kostenlose App hochladen, auf Hundert unterschiedliche Schäden automatisch testen.« Das nützt nicht nur Hobbygärtnern in Deutschland, sondern auch Kleinbauern in ärmeren Ländern: Die App »Plantix« wird auch in Indien eingesetzt. Durch die Verknüpfung mit GPS-Koordinaten und weiteren Klimadaten will die PEAT GmbH es schaffen, Früh-warnsysteme für die dortigen Anbauflächen zu installieren. Damit die Technik verstärkt genutzt wird, kontaktiert Pierre Munzel Ausstatter von Gewächshäusern und Hersteller von Agrardroh- nen. Das Geschäftsmodell hat er vom BNW prüfen und sich in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten lassen. »Ich bin sehr dankbar für die Starthilfe«, sagt er. ◂

Wer sind unsere Gründer? Zwei Beispiele:

Pierre Munzel (ganz rechts) erhält in Hannover den CeBIT Innovation Award aus den Händen von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.

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Von einem Coworking-Space in Hannover aus berät Falk Makowski Unternehmen und ist damit interna-tional erfolgreich. Sein Startup »InnovationLeaders« hilft Firmen, deren Verkäufe ins Stocken geraten sind. »Gerade heute, in Zeiten zunehmender Digitalisierung nehmen Firmen nicht mehr konsequent genug die Perspektive ihrer Kunden ein«, erklärt Falk Makowski. »Unsere Beratung und Workshops dienen dazu, diese Denkweise auf den Kopf zu stellen und wieder den messbaren Kundennutzen ins Zentrum des Handelns zu stellen.« Was schnell einleuchtet, bedeutet in der Praxis intensive Beratung und Begleitung bei fundamen-talen Veränderungsprozessen. Noch vor ein paar Jahren steckte sein Berufsleben in einer Sackgasse. Die gemeinsam mit seinem Vater geführte Firma musste er nach dessen plötzlichem Tod aufgeben und bewarb sich zunächst auf Festanstellungen. »Aber ich bin eben ein Unternehmertyp, der die Selbstbestimmung liebt«, sagt der 52-Jährige. Deshalb verwirklichte er seinen Traum, aus seiner Idee eine tragfähige Existenzgrundlage zu schaffen. »Dabei hat mir das BNW sehr geholfen. Durch ihr fundiertes Praxiswissen haben die Berater mir genau sagen können, auf welche Feinheiten ich bei der Unter-nehmensführung unbedingt achten muss.« ◂

In seine Innovationsschmiede steckt Falk Makowskisein ganzes Herzblut. Wenn er davon erzählt, leuchten seine Augen.

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Inklusion22

Anfang dieses Jahres endete das dreijährige Teilprojekt mit großem Erfolg: »Unsere Berater waren insgesamt 289 Mal in Betrieben im Einsatz. Wir führten 27 Veranstaltungen mit insge-samt 457 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus Unternehmen durch«, bilanziert Marcus Jeske, einer der vier regionalen BNW-Inklusionslotsen.

Wie erfolgreich das Team arbeitet, zeigte sich zuletzt im Januar auf der durch sie organisierten Fachtagung »Antrieb für inklusive Ausbildung« bei der MTU Maintenance Hannover GmbH in Langenhagen. Kurze Zeit später fiel der Startschuss für die Fortsetzung des Projekts unter dem neuen Namen

Ein Inklusionsprojekt, dessen Macher genau verstehen, was die Wirtschaft braucht (v.l.): Manfred Otto-Albrecht (Fortbildungsakademie der Wirtschaft und Projektleiter von »Wirtschaft inklusiv«), Sascha Köhne (Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Richard Nürnberger (Vorstand Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation) und Bastian Schmidt-Faber (Geschäftsführer des BNW).

Jung, motiviert, schwer vermittelbar« — das war kürzlich die Bilanz eines ARD-Berichts über die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Handicap. Demnach beschäftigen 40.000 Unternehmen in Deutschland über-

haupt keinen Schwerbehinderten, obwohl sie dazu verpflichtet wären. Viele Firmen zahlen lieber die gesetzliche Ausgleichs-abgabe, immerhin bis zu 320 Euro monatlich pro unbesetztem Pflichtarbeitsplatz.

Halbwahrheiten zum Thema besonderer Kündigungsschutz, Notwendigkeit von Umbauten — oft gibt es jahrzehntelang gefestigte negative Vorurteile und deshalb Barrieren im Kopf, die zu Einstellungshürden werden. Das Ergebnis: Laut Deutschem Bundestag erfüllt fast jedes dritte Unternehmen die gesetzliche Beschäftigungspflicht von Menschen mit Behinderung nicht oder völlig unzureichend. Und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen konstatiert: Wenn schwerbehinderte Menschen einmal arbeitslos sind, hatten sie 2015 mit drei Prozent eine deutlich geringere Chance, ihre Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats zu beenden als nicht schwer behinderte Arbeitslose mit sieben Prozent.

Das bundesweite Projekt »Wirtschaft inklusiv« der Bundesar-beitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation, gefördert vom Bundesarbeitsministerium, ist im Februar 2014 angetreten, um dies zu ändern — und zwar mit arbeitgeberorientierter Bera-tung. Weil Inklusion aus Sicht der Unternehmen auf den Flaggen stand, war für Niedersachen das BNW mit 24 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden im Rücken der perfekte Exklusivpartner.

Wertvolle Mitarbeiter finden

Der Gastgeber der Fachtagung: Holger Sindemann, Geschäfts-führer der MTU Maintenance Hannover in Langenhagen

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»Unternehmens-Netzwerk Inklusion«. »Der Name ist Programm«, sagt Marcus Jeske. »Wir begleiten Arbeitgeber, organisieren Information und Austausch von Unternehmen an Runden Tischen und verbessern die Kooperation der Betriebe mit unterstützenden Institutionen«, erklärt er.

Was Unternehmen speziell nur bei uns finden? Wir hören ihnen zu, denn sie wissen, wo es Probleme gibt. Einstellungs-vorschriften sind das eine. Das Entscheidende ist aber: Den richtigen Menschen für den richtigen Arbeitsplatz zu finden und dann den Arbeitsplatz richtig auszustatten, finan-zielle Hilfen zu beantragen und Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Diese Herausforderungen kennt das BNW als Bildungswerk der Wirtschaft genau und hilft erfolgreich bei der Lösung. So werden aus Hürden Erfolgserlebnisse — für starke Unternehmen in ganz Niedersachsen. ◂

Hierzu wurden wir besonders häufig um persönliche Beratung gebeten:

Inklusion 23

Reha und Inklusion: Das Angebot des BNWMaßnahmen und Projekte—> »Unternehmens-Netzwerk Inklusion« (für Unternehmen)-> »Initiative Inklusion« (für Bildungseinrichtungen)-> Inklusionsagentur (INA) in Leer (neu seit 2016)—> Berufliche Integration von schwerbehinderten Menschen in Ausbildung oder Arbeit (BIA) in Ostfalen (neu seit 2016)

-> begleitete betriebliche Ausbildung (bbA)—> Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) —> Integration von Rehabilitanden in die berufliche Ausbildung (IRbA) -> unterstützte Beschäftigung (uB)-> betreute betriebliche Umschulung (bbU)

—> Individuelles Rehamanagement/ Fallmanagement-> Betriebliches Eingliederungs- und Gesundheitsmanagement (BEM und BGM)

Platz 2

Fragen rund um die Ausbildung eines Menschen mit Behinderung

Platz 1

Neuntes Sozialgesetz-buch, § 84: Prävention

Platz 3

Neuntes Sozialgesetzbuch, § 81: Pflichten des Arbeitgebers und Rechte schwerbehinderter Menschen

Jetzt die neue Broschüre anfordern:www.bia-braunschweig.de

BIA — eine Kontaktbörse für Menschen mit Behinderung und Betriebe der Region Braunschweig

In Kooperation mit:

BIA steht für: Besser + Inklusiv + Arbeiten. Die regionalen Projektmitarbeiter beim BNW fungieren als Vermittler zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen auf der Suche nach einem Job und potenziellen Arbeitgebern, die diesen Menschen gegen-über aufgeschlossen sind. Wir beraten, begleiten und stehen Unternehmen und Arbeitnehmern gleichermaßen zur Seite.

BIA bietet:

a eine passgenaue Vermittlung von Arbeitskräften nach Vorgaben der Arbeitgebera eine Test- und Kennenlernphase in Form eines Praktikumsa Beratung und Vermittlung geeigneter Fortbildungen für die ausgewählten Kandidaten a Beratung zur finanziellen Unterstützung wie Lohnförderung, Sachmittel zur speziellen Arbeitsplatzausstattung etc.a eine persönliche Begleitung und Betreuung des neuen Mitarbeiters bei der Arbeitsaufnahme

Kurz: Perspektiven, wie alle gemeinsam die Teilhabe systematisch verbessern können. ◂

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So war es auch im Fall von Siegfried J.: Nach einem Motorrad-unfall lag der 53-Jährige mit schwersten Verletzungen im Kran-kenhaus. Aber für Siegfried J. stand sofort fest: Er wollte wieder an seinen alten Arbeitsplatz bei der Stiftung Tierärztliche Hoch-schule Hannover (TiHo) zurück — und zwar am liebsten wie zuvor in Vollzeit. »Ich bin zu jung, um in Rente zu gehen«, sagte er bestimmt. Allerdings gehört der Job des gelernten Fleischers in der TiHo zu den Tätigkeiten, die täglich körperlich schwere Arbeit erfordern. Heben, tragen und die schwergängige Reinigungs-maschine schieben — daran war nach den komplexen Unfall-verletzungen jedoch erst einmal nicht zu denken. Und seine

Die Prognosen aus der Vergangenheit über einen Fach-kräftemangel sind für viele Firmen längst bittere Realität und in einigen Branchen besonders heikel. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ermittelte, dass in 96

von 619 Berufen anhaltend Stellen unbesetzt bleiben.

Gutes Recruiting ist da das eine — aber es ist nicht das Nonplus-ultra. Bevor Stellen extern und manchmal nicht ideal besetzt werden, lohnt es sich, den Blick auf die bestehende Mannschaft zu richten. Unternehmen erkennen das und legen zunehmend Wert auf eine gute Mitarbeiterbindung. Und da ist es wichtig, auch bei Unfällen, Schicksalsschlägen oder Krankheiten zu den betroffenen Beschäftigten zu stehen. Wer das tut, kann bewährte Fachkräfte mit all ihren Wissens- und Erfahrungswerten halten. Gleichzeitig geht ein positives Signal davon aus: Dieser Arbeit-geber tritt auch in schwierigen Situationen für seine Beschäf-tigten ein. In Zeiten von verstärktem Personalmarketing ist eine solche Botschaft Gold wert.

Damit Menschen nach Unfall oder Krankheit ihre Arbeitskraft wieder bestmöglich einsetzen können, bedarf es eines individu-ellen Konzepts und eines guten Netzes an Unterstützung. Das bietet das Team von Sabine Schwass, Leiterin des Individuellen Rehamanagements beim BNW, mit einem lösungsorientierten Ansatz. »Zu Beginn klären wir die Frage, welche Unterstützung der erkrankte Mitarbeiter genau benötigt, um seine Tätigkeit wieder aufnehmen zu können und langfristig in den Betrieb re-integriert zu werden. Dafür ist es nötig, die individuellen Voraussetzungen des Mitarbeiters nach einer Krankheitsphase mit den Möglichkeiten des Betriebes in Einklang zu bringen«, erklärt sie.

Zurück am alten Arbeitsplatz: Siegfried J., der nach einem schweren Unfall mit Unterstützung von Sabine Schwass, Leiterin des Individuellen Rehamanagements beim BNW, wieder in seinen Betrieb eingegliedert wurde.

In schwierigen Situationen zu den Mitarbeitern stehen

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Arbeit anders zu verteilen, ging auch nicht. »Das Team, in dem Herr J. arbeitet, ist klein und wir haben als Hochschule stets neue wissenschaftliche Hilfskräfte einzuarbeiten«, erklärt der Institutsleiter, Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner, Chef-pathologe an der TiHo.

»Zum Glück ist im richtigen Moment das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft proaktiv auf uns zugekommen. So konnten wir mit vereinten Kräften aus einer extrem schwie-rigen Ausgangslage eine Erfolgsgeschichte machen«, sagt TiHo-Personaldezernentin Julia Dortmund da Silva.

Schon während der medizinischen Behandlung besuchte Reha-managerin Sabine Schwass den Patienten, machte sich ein Bild von der Lage und ging dann auf alle Beteiligten zu. So konnte gemeinsam mit dem Institutsleiter, dem Personaldezernat, der Beauftragten für Betriebliches Eingliederungsmanagement sowie der Schwerbehindertenvertretung und dem Betriebsarzt ein Konzept entwickelt werden, um Siegfried J. schrittweise an seinen alten Arbeitsplatz zurückzubringen. Mit sogenannten Belastungserprobungen und der stufenweisen Wiedereingliede-rung hat er im zweiten Jahr nach dem Unfall seine alte Rolle im Team einnehmen können. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren ist er vollständig wieder eingegliedert — in Vollzeit und ohne Gehalts-verlust. »Insgesamt bin ich jetzt 21 Jahre für die TiHo tätig«, sagt er. »Ohne das BNW hätten wir das nicht geschafft«, resümiert Personalchefin Dortmund da Silva.

Aber wie schafft es das BNW, Menschen nach schweren Unfällen und Krankheiten beruflich wieder einzugliedern? Mit profundem Know-how des komplexen deutschen Sozialversicherungsrechts

und dem genauen Wissen, wer in einem solchen Prozess wann und was beantragen muss. Das wissen theoretisch auch andere, aber wieder einmal ist es das einmalige Netzwerk unseres Bildungswerks, das verlässlich für die Unterstützung sorgt, die in Deutschland zwar da ist, aber vielfach nicht genau bekannt. »Denn gerade in einem Fall wie bei Herrn J. dürfen wir die unter-stützenden Institutionen auf gar keinen Fall unerwähnt lassen. Unsere langjährige gute Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und dem Integra-tionsamt in Niedersachsen war enorm wichtig. Die TiHo erhielt passgenau die Unterstützung für Herrn J., die er benötigt, um seinen Beruf wieder vollständig ausüben zu können«, bilanziert Sabine Schwass. Das Integrationsamt fördert beispielsweise bestehende Minderleistung durch finanzielle Zuschüsse. Perso-nell aufstocken, mit einer neuen Schleifmaschine das Verlet-zungsrisiko beseitigen — es brauchte ganz konkrete Hilfe, und die gab es auch. Deswegen kann Siegfried J. sogar wieder die Reini-gungsmaschine schieben, es ist nämlich eine neue — und sie ist überhaupt nicht mehr schwer.

Nach den Erfolgen vieler Jahre mit dem Betrieblichen Eingliede-rungsmanagement baut das BNW diesen Bereich aus: »Recht neu im Portfolio ist das sogenannte externe BEM und die Sozial-beratung für Betriebe. In beiden Projekten werden wir direkt im Auftrag der Unternehmen tätig«, erklärt Rehamanagerin Schwass. ◂

Betriebliches Eingliederungsmanagement mit dem BNW: proaktiv und vernetzend

Betrieb (Stiftung Tierärztliche Hochschule) Unterstützungsangebote

Betriebsrat BEM-Beauftragte Birgitt Mendigüberwacht den Prozess im Betrieb und unterstützt beide Seiten bei Gesprächen

Betriebsarzt Dr. Michael Glüerbeurteilt die Belastbarkeit aus medizinischer Sicht in jeder Stufe der Wiedereingliederung

Leiterin der Personalabteilung Julia Dortmund da Silva kümmert sich um die nötigen Anträge und Unterlagen

Abteilungsleiter Prof. Dr. Wolfgang Baumgärtnerführt als Personalverantwortlicher den Eingliederungs-prozess und berücksichtigt alle teaminternen Besonderheiten

Mitarbeiterzeigt seine Motivation,

kommuniziert aber auch offen seine

Belastungs-grenzen

Integrationsamt

DeutscheRentenversicherung

Braunschweig-Hannover BNW

koordiniert und führt alle Beteiligten zur richtigen Zeit zusammen

Rehabilitation 25

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Angebote am Puls der Wirtschaft

Fachkräfte weiterentwickeln 26

Bedürfnisse der Wirtschaft erkennen

Aus Eins mach’ Fünf: Statt weiterhin den Kunden einen Gesamt-katalog mit allen Seminaren zur Verfügung zu stellen, hat das BNW im vergangenen Jahr sein offenes Seminar- und Lehr-gangsangebot auf die relevanten Zielgruppen ausgerichtet. Das Gute daran ist, dass nun jeder Kunde, vom Mitarbeiter über den Personalverantwortlichen bis hin zum Unternehmenschef, nur das Angebot erhält, was für den jeweiligen Arbeitsplatz auch wirklich relevant ist. Woher wir das wissen? Aus Erfahrung — und weil wir den Markt laufend analysieren. So können wir die für uns wichtigen Zielgruppen mit jeweils einem an ihre spezielle Nach-frage angepassten Katalog versorgen.

Neues Vermarktungskonzept

Flankierende Marketing- und Vertriebstätigkeiten ergänzen das Konzept. Das Ziel ist ganz klar definiert: Künftig soll sich das Portfolio noch enger an den Wünschen der Wirtschaft orien-tieren. Passende Angebotspakete werden dafür geschnürt und individuell auf die Bedürfnisse eines Kunden bei Inhouse-Anfragen zugeschnitten. So ergibt sich ein Seminarportfolio, welches sowohl als offenes Seminar als auch als Inhouse-Schulung gut funktioniert. Die Gestaltung der Kataloge wurde im Jahr 2016 komplett überarbeitet. Da die Kataloge im Querformat erscheinen, heben sie sich deutlich von Katalogen des Wettbe-werbs ab. Die Reaktionen der Adressaten sind durchweg positiv.

Happiness is only real when shared

Positive Erlebnisse schaffen Kundenzufriedenheit und Kunden-bindung. Erfahrungsberichte von Unternehmen und Teilnehmern sprechen den Leser in den Katalogen auf der emotionalen Ebene an und bekommen deswegen einen festen Platz in der Kommuni-kation. Das Prinzip der Zielgruppenansprache bildet bei allen Print- und Mailingaktionen den roten Faden. Die kontinuierliche Anpassung des Seminar- und Lehrgangsangebots sowie die nach-haltige Kundenbindung und -gewinnung sind die wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Mit seiner Wirtschaftskompetenz und einem einmaligen Netzwerk ist das BNW dafür gut gewappnet.

‘/ Führungskräfte

‘/ Vertriebsleiter und Vertriebsmitarbeiter

‘/ Einkäufer

‘/ Ausbilder und Auszubildende

‘/ Personalleiter und Personalfachkräfte

Ausgerichtet auf die relevanten

Zielgruppen:Die neuen

Seminar- und Lehrgangskataloge

für Ausbildung, Einkauf, Führung,

Personal und Vertrieb.

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Ausbildungsmanagement —Für Auszubildende und Ausbilder

Im Zuge der Nachwuchskräftesicherung ist die Ausbildung von jungen Menschen eine wesentliche Aufgabe der niedersäch-sischen Unternehmen. Hierbei unterstützt das BNW die Betriebe ganz intensiv. Neben Angeboten für Azubis zu Themen wie Präsentationstechniken oder Umgangsformen gibt es vom BNW auch spezielle Fortbildungen für die Ausbilder, um auf die geän-derten Anforderungen, welche die Auszubildenden ihrerseits mitbringen, vorbereitet zu sein. Besonderes Highlight sind unsere Seminarangebote für Auszubildende auf Schloss Etelsen. Das BNW begleitet junge Menschen von der Berufsorientierung bis weit über den Berufseinstieg hinaus. So werden auch unsere Kurse zur Prüfungsvorbereitung von Azubis stark frequentiert. In naher Zukunft wird das BNW auch interaktive Prüfungsvorbe-reitungen über »Prozubi« anbieten, um den Azubis eine Möglich-keit zu geben, sich online auf ihre IHK-Abschlussprüfung vorzu-bereiten. Gleichzeitig bieten wir Seminare und Training für Ausbilder an und stehen den niedersächsischen Unternehmen beim Thema Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite. So profitieren von unseren Angeboten sowohl Ausbilder als auch Auszubildende und die Betriebe. ◂

Fachkräfte weiterentwickeln 27

Außergewöhnliche Seminarräume wie hier auf Schloss Etelsen stehen für die Teilnehmer der Seminarezur Verfügung.

—> Über 300 Seminare und Schulungen-> Über 150 Inhouse-Trainings—> Über 3.800 Seminar- und Lehrgangsteilnehmer-> 90% Vermittlungsquote nach erfolgreich abgeschlossener Umschulung-> 270 Teilnehmer an IHK-Lehrgängen—> 12 IHK-Lehrgänge zur Auswahl

Zahlen

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Wir verstehen Wirtschaft.

Wir führenpartnerschaftlich.

Leitbild28

Die Kompetenzbedarfe der Wirtschaft sind für uns leitend. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter dabei, die Märkte und Kunden in unseren Regionen zu verstehen.

Wir fördern unternehmerisches Denken und Handeln, und sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Gesamtergebnis beitragen können.

Wir planen unsere Ziele vorausschauend und setzen unsere Ressourcen und Kompetenzen wirtschaftlich ein.

1Auch im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen und Erwartungen begegnen wir einander mit Respekt. Im Interesse desUnternehmens suchen wir gemeinsam nach Lösungen statt auf Standpunkten zu beharren.

Wir begegnen einander auf Augenhöhe und in der Anerkennung unserer jeweiligen Rolle und Funktion. Eine zielgerichtete Zusammenarbeit und Kommunikation ist für uns bindend.

Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen einen konstruk-tiven Gedanken- und Meinungsaustausch. Wir schaffen ein Umfeld, in dem wir voneinander und von unseren Kunden lernen können.

Wir sind als Führungskräfte präsent und nehmen uns Zeit für den Dialog.

2

Das Führungsleitbild des BNW

Im gut zweijährigen Veränderungsprozess (siehe Inter-view auf S. 8f.) wurde auch das Leitbild des BNW genau unter die Lupe genommen. »Es war uns von Anfang an wichtig, ein neues Führungsleitbild zu entwickeln«, sagt

Tobias Lohmann, Sprecher der Geschäftsführung. Das Ergebnis, das eine Projektgruppe von Fach- und Führungs-kräften im Jahr 2016 erarbeitet hatte, wurde im Februar dieses Jahres im Hannover Congress Centrum einem ersten Praxistest unterzogen. Dafür kamen über einhundert Fach- und Führungskräfte zusammen — vom Regionalleiter über den Produktentwickler bis zum Teamleiter. Anhand von Beispiel-Szenarien erarbeiteten sie gemeinsam Lösungswege für Herausforderungen. Leiten ließen sich die Fach- und Führungskräfte dabei von den neuen Führungs-leitsätzen. »Es zeigte sich eine durchweg hohe Akzeptanz der neuen Leitlinien«, resümiert Bastian Schmidt-Faber, Geschäftsführer des BNW. ◂

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Wir stehen zu dem, was wir sagen. Unser Handeln ist von Verlässlichkeit geprägt.

Wir führen umsichtig und agieren vorausschauend.

Leitbild 29

Wir haben Mut für Neues und gestalten Veränderung aktiv als Chance.

Lernen gehört zu unserem Alltag. Für uns ist es selbstverständlich, das BNW ständig weiter zu entwickeln — für eine starke Wirtschaft und Gesellschaft.

Wir befähigen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, und erwarten dies auch. Wir stehen zu Fehlern, gehen damit konstruktiv und partnerschaftlich um und lernen daraus.

Wir fördern persönliche Initiative und Lernbereitschaft.

3Wir schaffen Handlungssicherheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wir meinen, was wir sagen, stehen zu unseren Handlungen und übernehmen dafür die Verantwortung.

Wir vermitteln Zusammenhänge und kommunizieren Unternehmensziele so, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unser Handeln, unsere Entscheidungen und ihren persönlichen Beitrag einordnen können.

4

Hält das neue Führungsleitbild der Realität stand? Während des Dialog-Forums im Februar wurden verschiedene Beispiel-Szenarien durchgespielt.

Mit Engagement und Leidenschaft diskutierten die Teilnehmer am Dialog-Forum die Leitsätze.

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Kontakt und Organisation30

Klare Fokussierung, verbesserter Service

Die Führungskräfte des BNW arbeiten seit Februar in neu definierten Funktionen. Für die Kunden des BNW bedeutet dies: Ein noch besserer Service. Denn ab sofort kümmert sich das Kundenmanagement gezielt um die Zusammenarbeit mit Kunden und Auftraggebern.

a Ihr zentraler Kontakt zu unserem Kundenmanagement: Telefon 05 11 / 36 71 53 -90 E-Mail [email protected]

Ihre Ansprechpartner vor Ort

RegionDelmenhorst

RegionVerden

RegionOstfriesland

1

RegionOldenburg

3

4

RegionOsnabrück

2

5RegionHeide 6

Region Hannover

7

RegionBraunschweig

8

Region OstfrieslandEckhard HarjesTelefon 04 91 / 9 99 7 1 [email protected]

1

Region VerdenBirgit KunzTelefon 0 42 31 / 80 49 [email protected]

5

Region OsnabrückThomas JostmeierTelefon 05 41 / 58 05 74 [email protected]

2

Region HeideSascha SlanyTelefon 0 41 31 / 3 03 07 [email protected]

6

Region OldenburgInes MierauTelefon 04 41 / 2 19 06 [email protected]

3

Region BraunschweigDietmar FürsteTelefon 04 41 / 2 19 06 [email protected]

8

Region HannoverAnne SteinTelefon 05 11 / 9 88 37 [email protected]

7

Region DelmenhorstHartmut LindemannTelefon 0 42 21 / 9 71 78 [email protected]

4

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Aufsichtsrat

Dr.-Ing. Rolf Mayer (Vorsitzender)Frank-Peter Oppenborn (stellv. Vorsitzender)Prof. Dr. Javier Revilla DiezHans-Joachim Scheja

Geschäftsführung

Tobias Lohmann (Sprecher)Bastian Schmidt-Faber

Gesellschafter

a Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V.

a Allgemeiner Arbeitgeberverband Harz e.V.

a Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.

a Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) e.V.

a Arbeitgeberverband der Unternehmen im Weserbergland (AdU) e.V.

a Arbeitgeberverband der Zuckerfabriken Norddeutschlands e.V.

a Arbeitgeberverband für Ostfriesland und Papenburg e.V.

a Arbeitgeberverband Mitte e.V.

a Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.

a Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V.

a Brauereiverband Niedersachsen / Sachsen-Anhalt / Bremen e.V.

a Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG)

a ChemieNord — Arbeitgeberverband für die Chemische Industrie in Norddeutschland e.V.

a Genossenschaftsverband e.V.

a Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim e.V.

a Institut der Norddeutschen Wirtschaft e.V. (INW)

a Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes Niedersachsen-Bremen e.V.

a Landesverband Niedersachsen und Bremen der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie e.V.

a NiedersachsenMetall — Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V.

a NORDMETALL Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V.

a Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN)

a Verband der Ernährungswirtschaft e.V. — VdEW, Niedersachsen — Bremen — Sachsen-Anhalt

a Verband Nord- und Ostdeutscher Papierfabriken e.V.

a Verband Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie Norddeutschlands e.V.

Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter

Auswahl unserer Netzwerkpartner … … und Gesellschaftsbeteiligungen

Arbeitsgemeinschaft der Bildungswerke der Deutschen Wirtschaft e.V. (ADBW)

Niedersächsischer Bund für freie Erwachsenen-bildung e.V.

Wuppertaler Kreis e.V., Bundesverband betrieb-liche Weiterbildung

Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e.V. (BAG abR)

Demografieagentur für die niedersächsische Wirtschaft GmbH

NORDBILDUNG, Bildungsverbund für die Metall- und Elektroindustrie gemeinnützige GmbH

Deutsche Management Akademie Niedersachsen gemeinnützige GmbH

Kontakt und Organisation 31

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www.bnw.de

Impressum

Herausgeber:Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbHHöfestraße 19-2130163 Hannover

Telefon 0511 96167-0Telefax 0511 96167-70E-Mail [email protected]

Fotonachweise: M. Bargiel, N. Herzog, J. Markwort, Eric Shambroom photography

Stand: Mai 2017

Das BNW wird im Rahmen des Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetzes (NEBG) gefördert. Bildungsmaßnahmen, die »besonderen gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechen« (NEBG, § 8 Abs. 3),werden dabei besonders gewichtet.

Das BNW ist ein anerkannter Träger gemäß SGB III bzw. der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV). Das BNW ist gemäß DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.

Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekennt sich das BNW ausdrücklich zu einer durch Vielfalt geprägten Unternehmenskultur und zum respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander.