Chancen für nachhaltig produzierten Apfelsaft in Deutschland · Chancen für nachhaltig...

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Chancen für nachhaltig produzierten Apfelsaft in Deutschland Klaus Heitlinger, Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V. 7. Landesweiter Streuobsttag Baden-Württemberg in Ludwigsburg 13. April 2013 7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

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Chancen für nachhaltig produzierten Apfelsaft in

Deutschland

Klaus Heitlinger, Verband der

deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V.

7. Landesweiter Streuobsttag

Baden-Württemberg in Ludwigsburg

13. April 2013

7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

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Die deutsche Fruchtsaft-Industrie in Zahlen

7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

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Die deutsche Fruchtsaft-Industrie in Zahlen

7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

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7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

Was trinken die Deutschen pro Jahr (2012)?

Alkoholfreie Getränke 292 l

- Wasser (mit Mineralien, carbonisiert) 137 l

- Erfrischungsgetränke 122 l

- Fruchtsaft & Nektare (vorläufig) 33 l

Alkoholische Getränke 137 l

- Bier 106 l

- Wein 20 l

- Sekt 4 l

- Fruchtwein 1 l

Hausgetränke 308 l

- Milch 83 l

- Kaffee 152 l

- Tee 74 l

Gesamtkonsum pro Jahr: 737 l

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Nachhaltigkeit – Definitionen

Forstwirtschaft: Bewirtschaftungsweise eines Waldes,

bei welcher immer nur so viel Holz entnommen wird,

wie nachwachsen kann (Carl von Carlowitz, 1713)

Betriebswirtschaft: Eine Form des Wirtschaftens, bei

der man von den Erträgen eines Kapitals lebt, nicht

jedoch vom Kapital selbst zehren muss

Sozialethische, politische und ökologische Maxime für

globales Handeln: Entwicklung zukunftsfähig zu

machen heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre

Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der

zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen

Bedürfnisse befriedigen zu können

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Nachhaltigkeitslogos (kleine Auswahl)

FSC (Forest Stewardship Council)

PEFC (Programme for the Endorsement

of Forest Certification)

MSC (Marine Stewardship Council)

sdbf (Sustainable Day Boat Fishing)

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Messbarkeit von Nachhaltigkeit Aktuelle Methoden

Ökobilanz (Life Cycle Assessment) ISO 14040:

Systematische Analyse der Umweltwirkungen von

Produkten während des gesamten Lebensweges

PAS 2050 (Public Available Standard): kein internationaler

Standard, vor allem zum Ausdruck des Carbon Footprint

angewandt

Vertreten durch Carbon Trust UK

Ökoeffizienzanalyse: beinhaltet ISO 14040 und ISO 14044,

bezieht jedoch die Kosten zusätzlich mit ein

Ökoeffizienzmethode ist vom TÜV Rheinland 2002 und IS

National Science Foundation (NFS) 2009 validiert

Entwicklung der Ökoeffizienz-Methode durch BASF und

Roland Berger Strategy Consultants GmbH

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Ökoeffizienzanalyse Apfelsaft VdF

Geographischer Geltungsbereich:

- Betrachtungsort der Studie für die Apfelsaftabfüllung ist

Deutschland. Der Ursprung der Äpfel ist Deutschland und

Polen.

Zeitlicher Geltungsbereich

- 2007-2010

Technologischer Geltungsbereich:

- Die Studie betrachtet den aktuellen Stand der Technik zu den

verschiedenen Press-, Verarbeitungs- und

Verpackungssystemen.

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Beispiel für Systemgrenzen bei der Abfüllung von Konzentratsaft in Kartonverpackung

Entsorgung

Pressen

Konzentratherstellung

Transporte

Nutzung

Verwertung

Kunststoffe

Pasteurisierung

Aluminium

Energie und Hilfsstoffe

Abfüllung

Druckfarben

Karton

Apfelproduktion

Verbund-

Karton

Umver-

packung

Lagerung

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Beispiele Eingangsdaten Apfelanbau I

Unit Deutschland

Osteuropa /

Polen Streuobst

Allgemeine Daten

Apfelsorte Saftapfel Saftapfel SaftapfelErtrag t/(ha*Jahr) 40,00 20,00 5,85

Düngemittel

N-Dünger (3kg Dünger entspricht 1

kg N) kg/(ha*Jahr) 120,00 105,00 0,00

P2O5-Dünger kg/(ha*Jahr) 137,30 70,00 0,00

MgO-Dünger kg/(ha*Jahr) 16,67 0,00

K2O-Dünger kg/(ha*Jahr) 96,39 62,00Calciumoxid kg/(ha*Jahr) 49,02 22,00

Pflanzenschutzmittel

Herbizide kg/(ha*Jahr) 8,00 1,83

Fungizide kg/(ha*Jahr) 11,00 17,15

Insektizide kg/(ha*Jahr) 0,73 2,75

Sulfur kg/(ha*Jahr) 8,00 9,00

Oils, e.g. rape seed oil z.B. Rapsöl kg/(ha*Jahr) 10,00CuO kg/(ha*Jahr) 1,00

EnergieverbrauchDiesel l/ha 216 180 42

Feld Emissionen

N2O zu Luft % Anwendungsrate/100 0,015 0,015

N zu Wasser % Anwendungsrate/100 0,015 0,015P zu Wasser kg P/ha /Jahr 0,9 0,9

PE Netz

PE Netz kg/ha/jahr 25 0 0

Strom zur Netzherstellung MJ/kg PE Netz 8,00 0 0

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Eingangsdaten: Transporte

FC in Karton FC in PET, Einweg FC in Glas,

Mehrweg NFC in Karton

NFC in PET,

Einweg

(theoretisch)

NFC in Glas,

Mehrweg

Rohware (D) -->

Verarbeitungsbetrieb

(D)

km 100,00 100,00 40,00 100,00 100,00

40,00

Rohware (Ausland) -->

Verarbeitungsbetrieb

(Ausland, z.B. Pl)

km 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00

-

Verarbeitung -->

Abfüllbetrieb km 800,00 800,00 800,00 400,00 400,00

-

Abfüller -->

Getränkefachhandel km 250,00 250,00 250,00 250,00 250,00

150,00

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Ergebnis: Ökoeffizienz-Portfolio (Basisfall)

Kundennutzen

Herstellung,

Nutzung und

Entsorgung

(der

Verpackung)

von jeweils 1 L

Apfelsaft

hohe Kosten niedrige Kosten

Niedrige

Umweltbelastung

hohe

Umweltbelastung

0,2

1,0

1,8

0,21,01,8

Kosten (norm.)

Um

welt

ein

wir

ku

ng

(n

orm

.)

FC in Karton

FC in PET, Einweg

FC in Glas, Mehrweg

NFC in Karton

NFC in PET, Einweg

(theoretisch)

NFC in Glas, Mehrweg

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Umweltfingerabdruck Basisfall

0,00

Energieverbrauch

Emissionen

Toxizitätspotential

Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

Rohstoffverbrauch

Flächenbedarf

FC in Karton

FC in PET, Einweg

FC in Glas, Mehrweg

NFC in Karton

NFC in PET, Einweg (theoretisch)

NFC in Glas, Mehrweg

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Energieverbrauch (gewichtet mit 19 % der Umweltbewertung)

-4,0

-2,0

0,0

2,0

4,0

6,0

8,0

FC in Karton FC in PET,

Einweg

FC in Glas,

Mehrweg

NFC in Karton NFC in PET,

Einweg

(theoretisch)

NFC in Glas,

Mehrweg

MJ/N

E

Ver- & Entsorgung (Karton, Metalle,

sonstiges)

Ver- & Entsorgung (Glas, PET &

andere Kunststoffe)

Transporte

Lagerung verpacktes Produkt

Pasteurisierung, Abfüllung & ggf.

Vedünnung

Abladen & Lagerung

Herstellung Umverpackung

Herstellung Verpackung

Konzentratherstellung &

Zwischenlagern

Pressen & Zwischenlagern

Apfelproduktion - konv. (Ost-EU)

Apfelproduktion - konv. (D) &

Lagerung

Apfelproduktion - Streuobst (D)

Netto

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Luftemissionen: (CO2) - Treibhausgasemissionen (GHG) (gewichtet mit 3% der Umweltbewertung)

-100

0

100

200

300

400

500

FC in Karton FC in PET,

Einweg

FC in Glas,

Mehrweg

NFC in Karton NFC in PET,

Einweg

(theoretisch)

NFC in Glas,

Mehrweg

g C

O2 Ä

qu

ivale

nte

/NE

Ver- & Entsorgung (Karton,

Metalle, sonstiges)

Ver- & Entsorgung (Glas,

PET & andere Kunststoffe)

Transporte

Lagerung verpacktes

Produkt

Pasteurisierung, Abfüllung &

ggf. Vedünnung

Abladen & Lagerung

Herstellung Umverpackung

Herstellung Verpackung

Konzentratherstellung &

Zwischenlagern

Pressen & Zwischenlagern

Apfelproduktion - konv. (Ost-

EU)

Apfelproduktion - konv. (D) &

Lagerung

Apfelproduktion - Streuobst

(D)

Netto

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Flächenbedarf gewichtet mit 17% der Umweltbewertung

-0,10

0,00

0,10

0,20

0,30

0,40

0,50

0,60

0,70

0,80

FC in Karton FC in PET,

Einweg

FC in Glas,

Mehrweg

NFC in Karton NFC in PET,

Einweg

(theoretisch)

NFC in Glas,

Mehrweg

m²a

/NE

Ver- & Entsorgung (Karton, Metalle,

sonstiges)

Ver- & Entsorgung (Glas, PET &

andere Kunststoffe)

Transporte

Lagerung verpacktes Produkt

Pasteurisierung, Abfüllung & ggf.

Vedünnung

Abladen & Lagerung

Herstellung Umverpackung

Herstellung Verpackung

Konzentratherstellung &

Zwischenlagern

Pressen & Zwischenlagern

Apfelproduktion - konv. (Ost-EU)

Apfelproduktion - konv. (D) &

Lagerung

Apfelproduktion - Streuobst (D)

SUMME

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Anforderungen an die Kommunikation I

Bislang keine Einheit verfügbar, welche die

Komplexität der Nachhaltigkeitsbewertung

ausdrückt

CO2-Wert am ehesten bekannt aus der

Automobilindustrie, (Golf Blue Motion 99 g CO²/km

2010), jedoch nur verantwortlich für 3 % der

Umweltbelastung

Bundesministerium für Umwelt lehnte im

November 2009 nach Studie Ökoinstitut Freiburg

den CO² Fußabdruck als für Lebensmittel

ungeeignet ab

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Anforderungen an die Kommunikation II

Gute Werte in einem Teilbereich resultieren in

schlechten Werten in anderen, Bsp. geringer

Flächenverbrauch ggü. höherem

Rohstoffverbrauch; Extensivlandwirtschaft contra

Ernährung Weltbevölkerung

Eingängige Vergleichswerte fehlen oder sind

unbrauchbar (Silberäquivalent, Liter Heizöl, Kg

Hausmüll)

Werte wie Toxizität und Risikopotential nur in

Relation zu anderen Produkten, nicht als absolute

Zahl vorliegend

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Carbon Footprints für Getränke hier: Apfelsaft und Coca Cola

1 Liter Apfelsaft:

290 – 380 g CO²/l

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Carbon Footprints für Getränke

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Bisherige Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsarbeit des VdF

Nachhaltigkeit ist viel mehr als Product Carbon Footprint

Nachhaltigkeit ist nicht vereinfacht kommunizierbar (aber uns ist auch noch nichts Besseres eingefallen)

Nachhaltigkeit ist ein Prozess und muss in gewissen Abständen überprüft werden

Nachhaltigkeit ist teuer und arbeitsintensiv

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Bisherige Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsarbeit des VdF

Berücksichtigung von sozialen Standards wie Kinderarbeit,

Bildung und Gleichberechtigung ist schwer messbar und

interkulturell unterschiedlich

Water Footprint noch nicht wissenschaftlich standardisiert

(Betrachtung des Regens)

Einstellung zur Gentechnik international unterschiedlich

Machtposition der Rohwarenbesitzer gegenüber

europäischen Einkäufern wird stärker und Forderungen

weniger durchsetzbar

Erfahrungen aus dem Kontakt mit Lebensmitteleinzelhandel

teilweise ernüchternd

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Bisherige Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsarbeit des VdF

Deutscher Verbraucher möchte mit gutem

Gewissen schuldfrei einkaufen ohne dafür mehr zu

bezahlen!

Dennoch: Aus Verantwortung gegenüber der Welt

und ihren Bewohnern sollte die gesamte

Lebensmittelproduktion auf nachhaltige Produktion

umgestellt werden, nicht nur einzelne

Leuchtturmprojekte ohne großen Effekt aber viel

PR-Resonanz!

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Welt-Ströme Fruchtsaftkonzentrat (Quelle: Rabobank 2012)

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Nachhaltigkeit bei Orangensaft: Beispiel Orangenproduktion in Brasilien

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Verarbeitung

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7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

Orangensaft Fact Sheet

Herkunft der Orange aus China

Botanischer Name Citrus sinensis

Apfelsine = Apfel aus China

Orangensaft ist der meistgetrunkene Fruchtsaft

weltweit und steht für 50% des Fruchtsaftkonsums

In Deutschland werden pro Jahr ca. 650 mio. Liter

konsumiert, ca. 8 L pro Kopf (ohne andere

minderfuchthaltige Produkte)

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Produktivitätssteigerung bei der Nutzung von Ackerland

Zur Produktion von 50% des Orangensaftes in der Welt

werden nur 1,2 % der gesamten brasilianischen Anbaufläche

bzw. 0,41 % des brasilianischen Ackerlandes genutzt

Die Industrie präferiert die Nutzung von Gebieten, auf denen

bereits angebaut wurde

Die Produktivität ist gestiegen und die Nutzfläche gesunken:

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Orangen im

Staat São Paulo

(Brasilien)

Fläche

Produktivität

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Apfelproduktion ausgewählter

Länder 2012 in 1000 t

Apfelproduktion ausgewählter Länder 2012

9.739

2.8001.993

9331.151

2.365

3.639

1.622

33.500

100

100.000

China Russia Turkey USA France Germany Italy Poland EU

- Länder -

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Weltproduktion von ASK ~ 1.610 mio. Tonnen

90.000 t

100.000 t

20.000 t

550.000 t

140.000 t

10.000 t

650.000 t 20.000 t

30.000 t

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- 380.000 t

+ 50.000 t

- 35.000 t

- 100.000 t

+ 100.000 t

- 100.000 t

+ 550.000 t - 60.000 t

- 25.000 t

ASK-Überschuss- und Defizit

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Äpfel für den Frischmarkt in China

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Apfelverarbeitung in Deutschland

800.000 Tonnen im Durchschnitt/Jahr

40 % Tafeläpfel, 60 % Streuobst

Tafeläpfel in Norden und Süden Deutschlands

- Streuobst vor allem im Süden

Deutschland importiert 50 % seines konsumierten

Apfelsaftes

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100 % Verwertung des Apfels

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Streuobstbäume in gutem Zustand

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Streuobst in schlechten Zustand

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Beispiele der eigenen Apfelproduktion von WeserGold

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Zum Apfel: VdF-Kelterapfel-

Behangdichtenschätzung

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1,13 0,92 0,76 0,82 0,95 0,93 0,95 1,07 1,05 1,07 0,84 0,95 0,93

1,65 0,60 0,80 0,70 1,00 0,50 0,85 0,65 0,72 0,35 0,60 0,75 0,60

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

in Mio. t M a r k t a n b a u S t r e u - u . G a r t e n o b s t

VdF-Kelterapfel-

Behangdichtenschätzung

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VdF-Erfassung Apfelernte

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Apfelsaftherstellung 2012 - Deutschland/Übersicht

Nr. Bundesland Ergebnis 2012

1. Baden-Württemberg 229.177

2. Bayern 17.994

3. Brandenburg/Berlin 1.834

4. Hessen 19.384

5. Mecklenburg-Vorp. 36.267

6. Norddeutschland 29.770

7. NRW, Rhld.-Pfalz/Saar 139.898

8. Sachsen 5.800

9. Sachsen-Anhalt 38.602

10. Thüringen 3.519

Gesamt 522.245

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464 477

558

405

556

525 543

360

400

529 522

300

350

400

450

500

550

600

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Apfelsaftproduktion in D 2002 - 2012 in Mio. l In Mio. l

Apfelsaftproduktion in D

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Apfelpreise in D frei Silo

11

14

9

15

13

21

10 9

17

15

18

0

5

10

15

20

25

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Frei Silopreise für Äpfel in Deutschland 2002 - 2012 in €/100 kg €/100 kg

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Trends im Fruchtsaftmarkt

Niedriger Fruchtgehalt

Mengenrückgang

Preisaggressivität

Sortenreine Säfte, z. B. Apfelsaft

Exotische Säfte und Direktsäfte zu höheren Preisen

Gekühlte Säfte

Regionalität (häufig schon stärker als Bio)!!

7. Landesweiter Streuobsttag 13. April 2013

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Jan-Dez 11 Jan-Dez 12 VR abs. in % Jan-Dez 11 Jan-Dez 12 VR abs. in % Jan-Dez 11 Jan-Dez 12 VR abs. in %

-10,4 -12,1 -9,2

4,7 9,5 18,3

-7,2 -7,5 -6,5

Fruchtsäfte APFEL ORANGE

Total VR abs in %

21,3 24,0 21,325,3

9,9 12,5

78,7 76,0 78,774,7

90,1 87,5

Konzentratsäfte

Direktsäfte

ConsumerScan | Fruchtsäfte | Jan-Dez 11/12 | Menge in %

Direktsaftanteile im

Fruchtsaftmarkt

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Früchte aus Deutschland 1,09 €/l

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Welche Chance hat die Vermarktung von lokalem nachhaltigen Apfelsaft?

Zusammenfassung:

Das Leben wird komplexer, daher Suche nach einfachen Lösungen

Verarbeitungsgrad und Vielfalt der Lebensmittel nimmt teilweise zu

oder wird zumindest so empfunden

Kenntnis des Verbrauchers von Lebensmittelherstellung nimmt ab

Internationalisierung des Lebensmittelmarktes (Erdbeeren aus China im

Schuljoghurt, Bockshornkleesamen aus Ägypten in Salaten „EHEC“)

Verstärkt Auswirkungen von Produktfehlern aufgrund grösserer

Distributionsentfernungen

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Welche Chance hat die Vermarktung von lokalem nachhaltigen Apfelsaft?

Wachstumsraten von Bio-Produkten geringer, u. a. aufgrund

Betrügereien und Falschzertifizierung

Regional schlägt Bio (GFK Headline 2012)

Regionale Spezialitäten wie Streuobstapfelsaft, Aronia, Quitte,

Stachelbeere, Holunder und Sanddorn als Chance

Daraus folgt: „Reine“, wenig verarbeitete regionale Produkte (Direktsäfte)

liegen voll im Markttrend, wenn sie verbrauchergerecht angeboten werden!

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Vielen Dank!

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