Chemisch-physikalische Überwachung der Fließgewässer ... · üb er12,5 mg N ita -S cks of p L ....

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Kyll Glan Speyerbach Daun Worms Trier Mayen Mainz Kusel Alzey Speyer Landau Cochem Bingen Simmern Neuwied Koblenz Bitburg Bad Ems Wittlich Neustadt Pirmasens Montabaur Ingelheim Andernach Birkenfeld Germersheim Frankenthal Zweibrücken Ludwigs- hafen Altenkirchen Bad Kreuznach Kaiserslautern Idar-Oberstein Kirchheim-Bolanden Bad Neuenahr- Ahrweiler Kyll Our Ahr Alf Nims Nahe Selz Prüm Salm Lieser Wied Enz Sieg Queich Alsenz Aar Nister Nette Lauter Pfrimm Saar Irs en Elzbach Isenach Eckbach Klingbach Otterbach Erlenbach Ueßbach Say nbach Wies bach Schwarzbach Glan Rehbach Simmerbach Sauer Ruwer Leuk Mühlbach Heilbach Eisbach Bay bach Dörsbach Dierbach Odenbac h Ahbach Moschel Trierbach Gräfenbac h Felsalbe Aubach Mehrbach Lauter Floßbach Kleine Nister Heller Moosalbe Endertbach Gelbach Jeckenbach Hofgraben Ohmbach Dhron Rhein Appelbach Eisenbach Kus elbach Mosel Sammetbach Schafbach Schwollbach Sulzbach Taubkyll Seebach Mohrbach Lahn Wellbach Großbach Quodbac h Traunbach Oosbac h Moschelbach Hirschalbe Wipperbach Siesbach Gailsbach Lohrbach Holzbach Chemisch-physikalische Überwachung der Fließgewässer Nitrat-Stickstoff Die chemisch-physikalische Gewässerüberwachung dient der Trendermittlung von Stoffkonzentrationen und Stoff- frachten. In Rheinland-Pfalz werden die großen Flüsse (Rhein, Mosel, Saar, Sauer, Nahe, Lahn, Sieg) und weite- re ausgewählte Fließgewässer mit einem oberirdischen Einzugsgebiet meist größer als 100 km² untersucht. Die Wasserproben werden in der Regel einmal im Monat, an Messstellen mit internationalen oder nationalen Berichts- pflichten in 14-tägigem Rhythmus entnommen. Probe- nahme und Analytik erfolgen durch das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht und die Regionalstellen für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektionen Nord und Süd. Ergebnisse Jahresmittelwerte 2003 Im Jahr 2003 wurden geringe Jahresmittelwerte der Nitrat- Stickstoffkonzentrationen (< 1,5 mg NO3-N/L) nur in der Wieslauter (Salmbacher Passage), im Speyerbach ober- halb Neustadt, in der Isenach oberhalb Bad Dürkheim und in der unteren Nister beobachtet. Durchschnittliche Nitrat- Stickstoffgehalte zwischen 1,5 und 3,0 mg NO3-N pro Liter zeigten 2003 der Rhein, die Mosel oberhalb der Sauer, die Nahe oberhalb Bad Kreuznach und zahlreiche weitere Fließgewässer in Rheinland-Pfalz. Mittlere Nitrat- Stickstoffgehalte zwischen 6,0 und 10 mg NO3-N pro Liter wiesen Gewässer mit einem großen Anteil landwirtschaft- licher Nutzflächen im Einzugsgebiet, teilweise verbunden mit hoher Abwasserbelastung auf (untere Isenach, Eck- bach, Eisbach, Selz, Wiesbach, untere Nette). In der rheinhessischen Pfrimm lagen die Jahresmittelwerte 2003 über 12,5 mg Nitrat-Stickstoff pro Liter. Hauptquellen der Nitratbelastung sind die Auswaschungen von landwirtschaftlich genutzten Böden sowie die Einlei- tungen der Kläranlagen. Nach Angaben des Umweltbun- desamtes entfielen im Zeitraum 1998 bis 2000 rund 75% der gesamten Stickstoffemissionen in der Bundesrepublik Deutschland auf die landwirtschaftliche Nutzung. Im glei- chen Zeitraum betrug der Anteil der Punktquellen (Kläran- lagen) 19%. Die Landnutzung von Rheinland-Pfalz (Statistisches Lan- desamt, Stand 31.12.2003) gliedert sich in: 13,7 % Siedlungs- und Verkehrsflächen 42,5 % landwirtschaftliche Nutzflächen 40,9 % Waldflächen 3,0 % sonstige Flächen. Der Anteil Landwirtschaftlicher Nutzfläche an der gesam- ten Landesfläche ist mit über 40% relativ hoch. In diese Bereiche fallen Schwerpunkte der Nitratbelastung. Nitrat ist neben Phosphor ein wichtiger Pflanzennährstoff. In aller Regel ist Nitrat in Binnengewässern so reichlich vorhanden, dass es nicht als limitierender Faktor wirkt. In der Meeresumwelt begrenzt Nitrat zumindest zeitweise das pflanzliche Wachstum, hohe Nitratgehalt tragen daher entscheidend zur Eutrophierung der Küstengewässer und Meere bei. 0 10 20 30 40 Kilometer Hydrologischer Atlas Rheinland-Pfalz Herausgeber: Landesamt für Umwelt, Wasser- wirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz Wasserbeschaffenheit -Nitrat-Stickstoff- Bearbeiter: T. Ehlscheid, I. Ittel Layout: G. Körbes Datenquelle: LUWG; ATKIS© Mainz, November 2005 Blatt 38 Landnutzung Siedlung/Verkehr Landwirtschaft Wald Nitrat-Stickstoff Jahresmittelwerte 2003 [mg/L] < 1,5 1,5-<3,0 3,0-<4,5 4,5-<6,0 6,0-<7,5 7,5-<10,0 10,0-<12,5 >12,5 _ Bad Dürkheim Lahnstein

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Chemisch-physikalische Überwachung der Fließgewässer Nitrat-Stickstoff Die chemisch-physikalische Gewässerüberwachung dient der Trendermittlung von Stoffkonzentrationen und Stoff-frachten. In Rheinland-Pfalz werden die großen Flüsse (Rhein, Mosel, Saar, Sauer, Nahe, Lahn, Sieg) und weite-re ausgewählte Fließgewässer mit einem oberirdischen Einzugsgebiet meist größer als 100 km² untersucht. Die Wasserproben werden in der Regel einmal im Monat, an Messstellen mit internationalen oder nationalen Berichts-pflichten in 14-tägigem Rhythmus entnommen. Probe-nahme und Analytik erfolgen durch das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht und die Regionalstellen für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektionen Nord und Süd. Ergebnisse Jahresmittelwerte 2003 Im Jahr 2003 wurden geringe Jahresmittelwerte der Nitrat-Stickstoffkonzentrationen (< 1,5 mg NO3-N/L) nur in der Wieslauter (Salmbacher Passage), im Speyerbach ober-halb Neustadt, in der Isenach oberhalb Bad Dürkheim und in der unteren Nister beobachtet. Durchschnittliche Nitrat-Stickstoffgehalte zwischen 1,5 und 3,0 mg NO3-N pro Liter zeigten 2003 der Rhein, die Mosel oberhalb der Sauer, die Nahe oberhalb Bad Kreuznach und zahlreiche weitere Fließgewässer in Rheinland-Pfalz. Mittlere Nitrat-Stickstoffgehalte zwischen 6,0 und 10 mg NO3-N pro Liter wiesen Gewässer mit einem großen Anteil landwirtschaft-licher Nutzflächen im Einzugsgebiet, teilweise verbunden mit hoher Abwasserbelastung auf (untere Isenach, Eck-bach, Eisbach, Selz, Wiesbach, untere Nette). In der rheinhessischen Pfrimm lagen die Jahresmittelwerte 2003 über 12,5 mg Nitrat-Stickstoff pro Liter.

Hauptquellen der Nitratbelastung sind die Auswaschungen von landwirtschaftlich genutzten Böden sowie die Einlei-tungen der Kläranlagen. Nach Angaben des Umweltbun-desamtes entfielen im Zeitraum 1998 bis 2000 rund 75% der gesamten Stickstoffemissionen in der Bundesrepublik Deutschland auf die landwirtschaftliche Nutzung. Im glei-chen Zeitraum betrug der Anteil der Punktquellen (Kläran-lagen) 19%. Die Landnutzung von Rheinland-Pfalz (Statistisches Lan-desamt, Stand 31.12.2003) gliedert sich in: 13,7 % Siedlungs- und Verkehrsflächen 42,5 % landwirtschaftliche Nutzflächen 40,9 % Waldflächen 3,0 % sonstige Flächen. Der Anteil Landwirtschaftlicher Nutzfläche an der gesam-ten Landesfläche ist mit über 40% relativ hoch. In diese Bereiche fallen Schwerpunkte der Nitratbelastung. Nitrat ist neben Phosphor ein wichtiger Pflanzennährstoff. In aller Regel ist Nitrat in Binnengewässern so reichlich vorhanden, dass es nicht als limitierender Faktor wirkt. In der Meeresumwelt begrenzt Nitrat zumindest zeitweise das pflanzliche Wachstum, hohe Nitratgehalt tragen daher entscheidend zur Eutrophierung der Küstengewässer und Meere bei.

0 10 20 30 40

Kilometer

Hydrologischer Atlas Rheinland-Pfalz Herausgeber: Landesamt für Umwelt, Wasser- wirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz

Wasserbeschaffenheit -Nitrat-Stickstoff-

Bearbeiter: T. Ehlscheid, I. Ittel Layout: G. Körbes Datenquelle: LUWG; ATKIS© Mainz, November 2005 Blatt 38

LandnutzungSiedlung/VerkehrLandwirtschaftWald

Nitrat-StickstoffJahresmittelwerte 2003 [mg/L]

< 1,51,5-<3,03,0-<4,54,5-<6,06,0-<7,57,5-<10,010,0-<12,5>12,5_

Bad Dürkheim

Lahnstein