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WIEVIEL ERDE BRAUCHT DER MENSCH

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WIEVIEL

ERDE BRAUCHT

DER

MENSCH

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BODEN

Homepage: www.agrar.hu-berlin.de/pflanzenbau/bodenk/

HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLINLandwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät

Institut für PflanzenbauwissenschaftenFG Bodenkunde und Standortlehre10115 Berlin, Invalidenstrasse 42

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B O D E NFASZINATION

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RESSOURCENSCHONUNG

Heute verbraucht die Menschheit in einem Jahr Kohle, Erdgas und Erdöl ineiner Menge, für deren Entstehung erdgeschichtlich 500.000 Jahreerforderlich waren. Diese Tatsache steht in krassem Gegensatz zumLeitgedanken der nachhaltigen Entwicklung, da die Befriedigung derBedürfnisse nachfolgender Generationen durch den heutigen Verbrauchdieser Energieträger deutlich erschwert wird.Darüber hinaus sind mit einem schonenderen Gebrauch der RessourcenVerringerungen des Flächenverbrauchs, der Emissionen von Treibhausgasenund anderen Schadstoffen unmittelbar verbunden.

Ein zentrales Handlungsfeld ist der sparsame Umgang mit der RessourceBoden.

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BODENDer Boden - jene belebte, dünne Schicht "Verwitterungsprodukt" auf der Erdkruste - isteine elementare Grundlage des Lebens.

In Millionen von Jahren ist durch Gesteinsverwitterung, Klima-Einflüsse, durch denEinfluss des Wasser und der Flora und Fauna, zuletzt auch durch menschliche Tätigkeit"Boden" entstanden. Böden sind Teil der Erdkruste, in denen sich Gestein, Wasser, Luftund Lebewelt durchdringen.

Die Schutzwürdigkeit von Böden ergibt sich aus ihrer Leistungsfähigkeit, wobeiempfindliche Böden besonders schutzbedürftig sind. Hier gilt es, Beeinträchtigungendurch Bodenerosion, Bodenverdichtung, Stoffeinträge etc. zu verhindern oder durchentsprechende an den Standort angepasste Maßnahmen zu mindern.

Eine der stärksten Beeinträchtigungen in den Industriestaaten ist die Versiegelung.

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Einflußbereiche - Umweltmedium Boden

• MENSCH

• VERKEHR

• INDUSTRIE

• LANDWIRTSCHAFT

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Nutzung und Belastung durch den MENSCHEN

Der Mensch nimmt jährlich 36.000 bis 43.200 ha Boden in Anspruch

Die Böden werden durch die Bebauung versiegelt und verdichtet

Landschaften werden zerschnitten und verändert

Einschränkungen der Lebensräume für Tiere und Pflanzen

Belebte Bodenschichten werden zerstört und damit geht ein Verlust der Pflanzenstandorte einher

Es besteht keine Filter- oder Pufferfunktion mehr

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Nutzung und Belastung durch den VERKEHR

Erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Zersiedlung

Versiegelung durch Ausbau bzw. Neubau von Straßen und Bau von Parkplätzen, Tankstellen und Waschstraßen

Belastung des Bodens durch Schadstoffemission

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Nutzung und Belastung durch die INDUSTRIE

Bau von Gewerbegebieten

Bodenbelastung der Standorte durch Emission

Abbau der Bodenschätze

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Nutzung und Belastung durch die LANDWIRTSCHAFT

In Deutschland werden rund 17 Mio. Hektar bewirtschaftet

Belastung des Naturhaushaltes durch steigende Bodenerosion

Zerstörung von natürlichen Biotopen, Eutrophierung der Gewässer und Belastung mit Pflanzenschutzmittel

Die Ausräumung ökologisch wertvoller Landschaftsteile zur Schaffung größerer Agrarflächen

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Flächennutzung in Deutschland

Im Jahr 2001 wurden 53,5% davon landwirtschaftlich genutzt, wobei die Landwirtschaftsfläche im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasste 2001 12,3% also 43.914 km² der Gesamtfläche, wobei die Hälfte überbaut oder versiegelt ist

In den Kernstätten der Verdichtungsräume erreicht die Siedlungs- und Verkehrsfläche im Durchschnitt Anteile von 50%, sogar in Einzelfällen bis zu 75%

Flächenverbrauch 2001– unvermindert auf hohem Niveau

Täglich werden 129 ha Freiflächen, meist Landwirtschaftsflächen, in Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke umgewidmet.

Deutschland hat eine Landesfläche von 357.028 km²

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Böden sind wertvoll ...

weil sie für Nahrung sorgen weil sie viele Tiere und Pflanzen beherbergen weil sie Gewässer schützen weil sie Schadstoffe speichern und abbauen weil sie für angenehmes Klima sorgen weil sie Geschichten erzählen und weil sie Schätze enthalten

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BODENSCHUTZ

Der Bodenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Umweltschutzes

Er muss gleichrangig wie der Gewässer- oder Naturschutz und die Luftreinhaltung behandelt werden

Da dem Schutz des Bodens in der Vergangenheit zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde, sind auf nationaler und europäischer Ebene zahlreiche weitere Ziele zum Schutz von Böden erarbeitet worden

Für Deutschland wurde mit dem Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) von 1998 sowie der Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodschV) von 1999 die politische Voraussetzung für einen effektiven Bodenschutz geschaffen

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BODENVERSIEGELUNG

Die Bodenversiegelung hat für Mensch und Natur zahlreiche negative Auswirkungen Verlust von wertvollem Lebensraum für Tiere und Pflanzen Unterbindung der Grundwasserneubildung Schadstoffbelastungen von Oberflächengewässern durch Regenüberläufe bei der Stadtentwässerung Hochwasserschäden durch verstärkten oberflächigen Abfluss von Niederschlägen Verstärkung der Klimaextreme durch Wegfall begrünter Flächen für eine bessere Wasserverdunstung Belastung der Kläranlagen durch Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation Entwicklung einer übermäßigen Staubentwicklung in den Städten

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BODENENTSIEGELUNG

Mit der Flächenversiegelung wurde massiv in die natürliche Bodenfunktion eingegriffen

Bei dem Rückbau bzw. der Entsiegelung werden Beläge und der dazugehörende Unterbau von versiegelten Flächen entfernt, sowie der Austausch von wasserundurchlässigen gegen durchlässige Straßenbeläge vorgenommen

Nach § 5 der Bodenschutzverordnung und dem Rückbau- und Entsieglungsgebot in § 179 BauGB ist aber zu beachten, dass die Nutzung und Beschaffenheit der Böden beachtet werden muss

Der Nutzen muss immer gegen die möglichen Risiken abgewogen werden

Mit der Entsiegelung sind immer konkrete Entwicklungsziele, wie Förderung der Niederschlagsversickerung oder Schaffung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen, verbunden

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Zukunftsfähige Stadtplanung: Flächensparendes und bodenschonendes Bauen

Durch die Bauleitplanung werden den Kommunen viele Möglichkeiten gegeben,den ökologischen Umbau oder die Neubebauung von Flächen durchzuführen.Es muß nicht die Ökopolis sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, Städtemenschenfreundlicher und naturnaher zu gestalten.

Entsiegelung: Es sieht nicht nur schöner aus, es ist auch ökologischer

Durch die Entsiegelung kann das Lebensumfeld schöner gestaltet werden.Dazu können solche Maßnahmen, wie Gestaltung des Innenhofes,Entfernung von Betonflächen und Auslegen mit wasserdurchlässigen Steinen,Teile der vorhandenen Grünflächen in Gärten umwandeln, beitragen.

Alternativen

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I n t e r n e t p o r t a l e I n t e r n e t p o r t a l e • www.bodenwelten.de• www.bvboden.de• www.dbges.de• www.umweltbildung.de• www.umweltbundesamt.de• www.bodennetzwerk.de

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Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Böden

und ihrer natürlichen Funktionen gehört zu den

Leitbildern eines vorsorgenden Bodenschutzes,

weil Böden eine knappe und nicht erneuerbare

natürliche Ressource sind.