Chronik 175 Jahre Sparkasse Dinkelsbühl

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DA MAGAZIN s Jubiläumsbeilage zu 175 Jahren Kreis- und Stadtsparkasse Dinkelsbühl Foto: Schönherr

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Jubiläumsbeilage zu 175 Jahre Kreis- und Stadtsparkasse Dinkelsbühl

Transcript of Chronik 175 Jahre Sparkasse Dinkelsbühl

D A M A G A Z I NsJ u b i l ä u m s b e i l a g e z u 1 7 5 J a h r e n K r e i s - u n d S t a d t s p a r k a s s e D i n k e l s b ü h l

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Chronologie

175 Jahre - Gut für die Region

2012 feiern wir ein außergewöhnliches Jubiläum: 175 Jahre Kreis- undStadtsparkasse Dinkelsbühl. Dies ist ein guter Grund einen Moment inne-zuhalten und den Blick auf die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft zurichten.

1837 wurde unsere Sparkasse gegründet. Tradition und Fortschritt sindfür uns Verpflichtung und Ansporn zugleich.

Bei der Gründung der Sparkasse im 19. Jahrhundert stand es imVordergrund, allen Bürgern einer Region einen sicheren Ort zur Anlageihrer Ersparnisse zu bieten und Unternehmen mit Krediten zu versorgen.Diese Idee hat auch nach 175 Jahren nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.

„Sparkasse Dinkelsbühl, 175 Jahre - Gut für die Region“ ist unsereBotschaft im Jubiläumsjahr. Wir fühlen uns der heimischen Wirtschaft undden Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet und so leben wir dieSparkassenidee heute und auch in Zukunft. Im Mittelpunkt unseresHandelns stehen dabei die Menschen. Dieses wesentliche Geschäftsprinzipkönnen Sie tagtäglich erleben: Die unmittelbare Nähe mit siebenGeschäftsstellen in der Region und die persönlichen Kontakte von Menschzu Mensch unterstreichen dies täglich. Kundennähe ist bei uns kein Zufall,sondern unsere Absicht.

Das Geschäftsmodell der Sparkasse hat sich gerade in wirtschaftlichschwierigen Zeiten als richtig und erfolgreich erwiesen. Auch in Zukunftkönnen daher regionale Unternehmen Kredite für Investitionen zu gutenKonditionen erhalten und wir können weiterhin unseren Kunden sichereGeldanlagen ermöglichen. Damit unterstützen wir insbesondere den regio-nalen Wirtschaftskreislauf und sichern damit Arbeitsplätze in unsererRegion.

Darüber hinaus fühlen wir uns auch dem Gemeinwohl und unserer gesell-schaftlichen Verantwortung verpflichtet. Durch die Förderung von Kultur,Sport, Bildung und sozialen Projekten engagieren wir uns in besondererWeise für viele Einrichtungen und Projekte in unserem Geschäftsgebiet.Nicht kurzfristiges Renditedenken, sondern nachhaltiges Wirtschaften unddie Übernahme von regionaler Verantwortung prägen unser Handeln.

Ohne die breite Akzeptanz in der Bevölkerung hätte unsere Sparkassenicht so lange Bestand und würde heute nicht so geschätzt. Für diese Treueund das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken wir uns – auch imNamen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – recht herzlich bei Ihnen.Dieses Vertrauen schätzen wir sehr und ist für uns gleichzeitigVerpflichtung und Ansporn, den Sparkassengedanken auch in der Zukunftweiter zu leben und zu fördern.

Wir sind gerne ihr zuverlässiger Partner in allen Finanzangelegenheiten.Schenken Sie uns auch künftig Ihr Vertrauen und bauen Sie mit uns auf einegemeinsame und erfolgreiche Zukunft.

1821Anstoß zur Gründung

1836Beschluss des Stadtmagistrats

2. Februar 1837Gründung als „Ersparniskasse“Geschäftsräume bis 1965 im Rathaus in der Segringer Straße

1876Abschaffung der Guldenwährung undEinführung der neuen Reichswährung

1887Dinkelsbühl ist die viertgrößte der38 mittelfränkischen Sparkassen

1906Gründung der Distrikts-SparkasseDinkelsbühl

1912Einführung des bargeldlosenZahlungsverkehrs

1915Anschaffung der ersten Schreibmaschine

1923Ausgabe von Dinkelsbühler Notgeld

1929Weltwirtschaftskrise

1932Eröffnung der Geschäftsstellen inMönchsroth und Schopfloch

1935Eröffnung der Geschäftsstelle in Weiltingen

1936Fusion zur Zweckverbandssparkasse Stadt und Landkreis Dinkelsbühl

20. Juni 1948Währungsreform1959Eröffnung der Geschäftsstellen inDürrwangen und Wilburgstetten

1965Umzug vom Rathaus und Eröffnung desneuerbauten Sparkassengebäudes „Am Weinmarkt“

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Mit herzlichen Grüßen

Ludwig Ochs Klaus SchulzVorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied

Grußwort des Vorstandes

Als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl und alsVorsitzender des Verwaltungsrats der Kreis- und StadtsparkasseDinkelsbühl gratuliere ich der Sparkasse sehr herzlich zu ihrem Jubiläum.Sparkassen sind das Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements, sind dasErgebnis solidarischer Fürsorge städtischer Gemeinschaften. Es wareneinst private Initiativen in unseren Kommunen, die Sparkassen gründeten,um den unteren Bevölkerungsschichten eine Möglichkeit zu bieten, lang-fristig einen sicheren und verzinslichen Notgroschen anzusparen. Es erfülltmich deshalb mit Stolz, dass sich die Sparkasse Dinkelsbühl über einenderart langen Zeitraum erfolgreich entwickelt hat und eine wichtige, tra-gende Einrichtung in unserer Region ist.

175 Jahre Sparkasse Dinkelsbühl: Das steht für Tradition, Stabilität undKontinuität. Das steht für gesellschaftliches Engagement in und für unserGemeinwesen sowie für eine gute Partnerschaft mit den Bürgern und derWirtschaft in Dinkelsbühl und den umliegenden Gemeinden. Das steht aberauch für die Fähigkeit, sich stets aufs Neue den Erfordernissen undEntwicklungen des Marktes anzupassen. Deshalb sind und bleiben dieSparkassen ein Geschäftsmodell mit Zukunft.

Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen konzentrieren sich aufgrund desRegionalprinzips auf ihr jeweiliges Geschäftsgebiet und setzen sich primärfür die wirtschaftliche, gesellschaftliche und strukturelle Entwicklung vorOrt besonders ein. Sie sind somit nah an ihrer privaten und mittelständi-schen Kunden und die Kunden profitieren von den kurzenEntscheidungswegen vor Ort.

Die Sparkasse Dinkelsbühl ist in vielerlei Hinsicht in der Region aktiv. Siesichert vor Ort die Finanzierung von Handwerk, Mittelstand und privatemWohnungsbau. Damit trägt sie ganz entscheidend zur Schaffung neuer undSicherung bestehender Arbeitsplätze in der Region bei. Als eigenständigesWirtschaftsunternehmen ist die Sparkasse darüber hinaus ein wichtiger Ar-beitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region sowie auch Auftraggeberfür das heimische Handwerk und Gewerbe. Die Sparkasse ist verlässlicherFörderer des kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Lebens in unserenGemeinden. Ohne die Förderung durch die Sparkasse wären vielfältige,dem Gemeinwohl dienende Vorhaben und Projekte in den Bereichen Kultur,Sport, Bildung und Soziales nicht durchführbar.

In meiner Eigenschaft als Verwaltungsratsvorsitzender der SparkasseDinkelsbühl danke ich den Kunden für das Vertrauen in das Institut und dielangjährige Treue zu ihrer Sparkasse. Als Oberbürgermeister der GroßenKreisstadt Dinkelsbühl danke ich unserer Sparkasse und allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das große Engagement fürUnternehmen und Bürger in unserer Region, ihre Vereine und Initiativen,ihre Kulturszene und zahlreiche soziale Einrichtungen.

Für die weitere Zukunft wünsche ich der Sparkasse, allen Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern und allen Kunden weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

1968

Anschaffung des ersten Bürocomputers

1974

Neubau der Geschäftstelle im Hoffeld

1981

Rudolf Schirmer wird neben Alois Köppl

Vorstandsmitglied

1982

Alois Köppl scheidet aus dem Vorstand aus

1983

Rudolf Schirmer folgt auf

Vorstandsvorsitzenden Hans Wiedemann

Horst Mühlöder wird Vorstandsmitglied

1984

Erster Geldautomat in der Sparkasse

Dinkelsbühl (Hauptstelle „Am Weinmarkt“)

1989

Neubau der Geschäftsstelle „Grünes Meer“

1995

Eröffnung des Versicherungs- und

Immobilienservice am Altrathausplatz

1. Januar 1999

Einführung des Euro

2001

Eröffnung der neuen Hauptstelle

„Stadtmühle"

2001

Ludwig Ochs folgt auf

Vorstandsvorsitzenden Rudolf Schirmer

2003

Klaus Schulz folgt auf Vorstandsmitglied

Horst Mühlöder

2010

Einführung von Einzahlautomaten in den

beiden Hauptstellen

2011

Eröffnung der neuen

Geschäftsstellenräume in Weiltingen

Ihr

Dr. Christoph HammerOberbürgermeister der Stadt Dinkelsbühl

Grußwort des Verwaltungsratsvorsitzenden Chronologie

Aus kleinsten Anfängen heraus wurde dieSparkasse im Jahr 1837 für die, wie es hieß,„weniger bemittelten Einwohner wie Dienst-bothen, Taglöhner, Lehrlinge, Handwerks-gesellen und Kinder" gegründet. Nicht weni-ge Menschen lebten Anfang des 19. Jahr-hunderts in Not und Elend. Selbst nach einerlangen Zeit von Arbeitsjahren hatten vielekaum Ersparnisse und bedurften der öffent-lichen Unterstützung. Bei der Sparkassekonnten sie ihr Geld verzinslich anlegen undso Vorsorge für Krisenzeiten treffen. EineSparkasse unter Garantie der Gemeindewurde als eine der wohltätigsten Anstaltenangesehen. Die Gründerväter der Sparkassehatten den Weitblick, aus der Not der Zeiteine Tugend zu machen. Die Entwicklungbestätigt sie. Heute, in einer von rasantemFortschritt geprägten Welt, ist die Sparkassefür den privaten Kunden wie für den hiesigenWirtschaftsraum mit seiner Vielfalt anHandwerk, Industrie und Handel wichtigerdenn je.

Die Entwicklung 1837 bis 1874

Am 22. Januar 1837 ging die Genehmi-gungsentschließung beim Stadtmagistratein. Noch am gleichen Tag wurden die bei-den für die Verwaltung zuständigen Magis-tratsräte Zinn und Thannhäuser sowie dieGemeindebevollmächtigten Reinhard undBernhold gewählt. Außerdem legte man alsersten Tag, an dem Einlagen bei der neuenSparkasse erfolgen konnten, den 2. Februar1837, den „Lichtmeßtag“, fest. Es blieb nurkurze Zeit, um die Errichtung der Sparkassebei der Bevölkerung bekannt zu machen.

Lange aber ließ die Resonanz nicht aufsich warten. So unterrichtete das Dinkels-bühler Wochenblatt vom 30. September1837 die Bevölkerung, dass in der hier er-richteten Sparkasse seither bereits über1500 fl. (Gulden) angelegt worden seien. Dasentsprach in etwa dem damaligen Jahresein-kommen von acht Arbeitern. Das Ergebnisließ hoffen, dass diese „zur Hebung derMoralität und zur Förderung der Sparsamkeit

heilsam wirkende Einrichtung“ immer mehrbenutzt wird. Und tatsächlich: Auch in denfolgenden Jahren nahmen die Einlagen kräf-tig zu.

Der erfreuliche Zuwachs an Einlagen beider Sparkasse stieß nicht auf uneinge-schränkten Beifall. Die ursprüngliche Zweck-

bestimmung, den weniger bemittelten Ein-wohnern Dinkelsbühls und im Amtsbezirkdes Königlichen Landgerichts DinkelsbühlGelegenheit zur sicheren und zinsbringen-den Anlage zu geben, wurde bald unterlau-fen. Prompt hatten sich vermögendere Per-sonenkreise in den Mitgenuss des sicheren

Geschichte der Sparkasse Für die Gemeinschaft Oben: Sparkasse am Weinmarkt in den Siebzigern. Mitte: Stadtarchivar Gerfrid Arnold zeigt auf eine Türbeschriftung, die noch aus der Zeit der Sparkasse im Rathaus stammt.

Foto: Schönherr

und verhältnismäßig hohen Zinses gebracht.Dies wiederum erhöhte die gemeindlicheHaftung der Stadt für die Sparkasse auf uner-wartete Weise.

Dabei hatten die Grundbestimmungen derSparkassen seitens des Bayerischen Staats-ministeriums des Innern diese Beschrän-

kung bereits beinhaltet und festgelegt, dassdie Verzinsung sofort aufhört, wenn inZukunft das Gesamtguthaben einschließlichder nicht erhobenen Zinsen eines Einzelnendie Summe von 400 Gulden erreicht hat.

In ihren ersten Jahren kam es gar nicht soselten vor, dass sich die Sparkasse mit Fra-

gen wie der Begrenzung oder Freigabe derEinlagen befassen musste. Darüber wurdeleidenschaftlich diskutiert.

Stetes Wachstum

Trotzdem entwickelte sich die Sparkassesehr gut. Von 1843 bis 1858 wuchsen die

jährlichen Gesamteinlagen von 6940 Guldenauf das Elffache an. In den zehn Jahren dar-auf verdoppelte sich dieser Stand dannnochmals, sodass im Jahre 1869 Jahres-einlagen von 148 337 Gulden zu verzeichnenwaren. Die Zahl der Einleger war in der glei-chen Zeitspanne von fast 570 auf knapp2300 angestiegen.

Mit der Neuordnung des BayerischenSparkassenwesens vom 20. Mai 1874 wur-den die Begrenzungen im Einlagengeschäftendgültig aufgehoben. Die Sparkassenkonnten nun in ihren Satzungen die Einlage-höhe, die Verzinsung und auch den Einleger-kreis selbst festlegen. Erst jetzt waren dieSparkassen in der Lage, ihre gesellschafts-politische Funktion in vollem Umfang zuerfüllen, da der bisherige restriktive Kursihre Entwicklung in der Vergangenheit mehroder minder stark gehemmt hatte. Ab jetztwar die Sparkasse für jedermann offen, allekonnten zu ihr kommen und einlegen sovielsie wollten und vermochten. Auf die weitereEntwicklung der Sparkasse wirkte sich dasfreilich sehr günstig aus. Mit dem Tag desInkrafttretens der neuen Satzung am1. Januar 1876 wurde in Deutschland die

Sparkasse hat wichtige Rolle

Oben: Bis heute ist die Sparkasse im Herzen der Altstadt vertreten, während sie direkt vor den Mauern in der 2001 neu gebauten „Stadtmühle“ ihren modernen Hauptsitz hat.

Hauptstelle „Stadtmühle“

Historische Ansicht vom Weinmarkt

Im Wandel der Zeit

Reichswährung eingeführt und die Gulden-währung außer Kraft gesetzt. Außer denReichsgoldmünzen wurden noch Silber-,Nickel- und Kupfermünzen in Umlauf ge-setzt. Die Landessilbermünzen, die Thaler,die Groschenstücke und Heller, wie sie Bay-ern hatte, wurden hingegen eingezogen.

307 Sparkassen im Königreich

Ende des Jahres 1887 bestanden in Mittel-franken 38 Sparkassen. Im Königreich Bay-ern waren es 307 Sparkassen. Auf eine Spar-kasse trafen knapp 18 000 Einwohner. DieSparkasse Dinkelsbühl trat dem Bezirks-verband Mittelfranken im Jahr 1908 bei. Dieneuen Sparkassengrundbestimmungen, dieam 1. Januar 1912 in Kraft getreten sind, be-wirkten in der Geschichte der Sparkasseneine große Wende. Mit der Verleihung derpassiven Scheckfähigkeit und der Einfüh-rung der Rechtsgrundlagen für den Scheck-und Überweisungsverkehr wurden die Vor-aussetzungen für den bargeldlosen Zahl-ungsverkehr geschaffen.

Neue Geschäftszweige

Es war dies eine der wichtigsten Neuer-ungen im Leistungsangebot der Sparkassen,das bis dahin seit den Gründungstagen im

Wesentlichen unverändertgeblieben war. Die einge-leitete Reform brachte eineReihe weiterer Geschäfts-zweige wie die Ausweitungdes kurzfristigen Kredit-geschäftes, die Aufnahmedes Wechseldiskontge-schäftes sowie neue An-lage- und Liquiditätsvor-schriften mit sich.

Auch die technischenErrungenschaften der da-maligen Zeit gingen an derhiesigen Sparkasse nichtvorbei. Im Jahr 1912 wurdeder erste Telefonanschlusseingerichtet. 1915 genehmigte der Magis-trat die Anschaffung der ersten Schreib-maschine, die Sparkasse und Stadtkasse ge-meinsam nutzten.

Eine lange Tradition haben die Geschäfts-stellen in Schopfloch und Mönchsroth, dieim Jahr 1932 als die ersten Zweigstellen vonder Regierung von Mittelfranken genehmigtwurden.

Außerdem kam es zur Zusammenführung.Die im Jahre 1906 gegründete „Distriktspar-

kasse“ Dinkelsbühl, späterunter dem Namen Bezirks-sparkasse weitergeführt,wurde von der Stadtspar-kasse Dinkelsbühl mit allenRechten und Pflichtenübernommen. Mit Wirkungvom 1. Mai 1936 hatte sichder Bezirk Dinkelsbühl mitder Stadt Dinkelsbühl zumBetrieb der bisherigenStadtsparkasse Dinkels-bühl als Zweckverbands-sparkasse zusammenge-schlossen und diese ge-gründet. Der Haftungsan-teil der Stadt Dinkelsbühl

betrug nunmehr zwei Drittel und der desLandkreises Dinkelsbühl ein Drittel.

Vom Rathaus zum Weinmarkt

1948 dann der geldpolitische Neuanfang:Mit der Währungsreform vom 20. Juni 1948wurde das Währungssystem völlig neugeordnet. Alleiniges Zahlungsmittel wurdedie Deutsche Mark. Als Erstausstattung er-hielt jeder Einwohner den so genanntenKopfbetrag von zunächst 40 DM und späternochmals 20 DM. Die Guthaben bei Sparkas-sen und Banken wurden im Verhältnis 10 :0,65 in die neue Währung umgewandelt.

Die starke Erweiterung des Geschäftsum-fanges der Sparkasse führte dazu, dass neueund größere Geschäftsräume erforderlichwurden. Seit ihrer Gründung im Jahre 1837bis zum Jahr 1965 war die Sparkasse stetsim Rathaus in der Segringer Straße (im heu-tigen Stadtarchiv) untergebracht. Nachdembereits im Jahr 1957 das so genannte„Krügerhaus“ am Weinmarkt in Dinkelsbühlerworben wurde, konnte mit der Planungund dem Neubau eines Geschäftsgebäudesim Jahre 1963 begonnen und der Bau 1965vollendet werden. Die Einweihung des neu-en Gebäudes erfolgte genau 128 Jahre nachdem Gründungstag der Sparkasse am „Licht-meßtag“, den 2. Februar 1965.

Bereits im Jahr 1959 begann die Spar-

Stete Fortentwicklung Der Weg bis heute

Im November 2011 eröffnete die Weiltinger Geschäftsstelle im Neubau der Familie Kirchdörfer. Rechts: Mönchsroth. Unten: Richtfest. Darüber: Schopfloch in den Sechzigern.

Die neue Geschäftsstelle in Weiltingen

kasse damit, ihr Geschäftsstellennetz auszu-bauen. Nach Neueröffnungen in Wilburg-stetten und Dürrwangen wurden neueGeschäftsgebäude 1968 in Schopfloch, 1970in Wilburgstetten sowie 1974 für die Stadt-zweigstelle im Dinkelsbühler Hoffeld und1975 in Mönchsroth errichtet.

Zeitalter des Computers

Im Jahr 1968 begann das elektronischeZeitalter. Der Bürocomputer nahm nun Ein-zug. Karten mit Magnetstreifen speichertendie Daten. Ebenso erfuhren die Buchhaltungund die Verarbeitung der lnformationsdatendie Umstellung auf EDV. Einen wichtigenFortschritt brachte auch der Anschluss andie Sparkassen-Buchungsgemeinschaft imJahre 1970.

Die Achtzigerjahre standen im Zeichen er-weiterter Serviceleistungen. In fast allen Ge-schäftsstellen wurden SB-Zonen mit Geldau-tomaten und Kontoauszugsdruckern einge-richtet. Die erste war im Jahr 1984 die Ge-schäftsstelle „Am Weinmarkt“. 1989 wurdeder Gebäudekomplex am Grünen Meer, indem u. a. eine Geschäftsstelle der SparkasseDinkelsbühl untergebracht war, neu erbaut.Seit 1999 gibt es diese Geschäftsstelle nichtmehr. Auch die im Hoffeld blieb ein zeitlichbegrenztes Kapitel. Nach zweimaligem Um-

bau in den Jahren 1986 und 1991 ging sie2001 in der neuen Haupt-stelle „Stadtmühle“ auf.

Um den Servicege-danken zu betonen,gründete die Sparkasse

Dinkelsbühl 1995 einen eigenen Versiche-rungs- und Immobilienservice, der bis 2001am Altrathausplatz untergebracht war. Vonzentraler Bedeutung war der Neubau derHauptstelle „Stadtmühle“, deren Eröffnungam 2. April 2001 ein stattliches Festpubli-

kum feierte. Endlich konnten alle zentralenBereiche, die in verschiedenen Räumlich-keiten in ganz Dinkelsbühl untergebracht

waren, in einem modernen Gebäude zu-sammengefasst werden.

Bald darauf hielt dannauch „Am Weinmarkt“ eine

neue offene Innenarchitek-tur Einzug, die der Geschäfts-

philosophie der Sparkasse be-sonders entgegenkommt. Der

Mensch steht im Mittelpunkt.Das heißt hier: An die Stelle der

traditionellen Schaltertheke tra-ten runde, frei im Raum stehende

Tische, die zum entspannten Dialogeinladen, ergänzt von Beratungszim-

mern mit angenehmer Atmosphäre.Das SB-Angebot wurde derweil noch

ein Stück leistungsfähiger. Neben Aus-zahlungen sind seither am Automaten

auch Überweisungen und Einzahlungenmöglich. Eine neue Kassentechnik ermög-

lichte auch kleinen Geschäftsstellen dasDialog-Ambiente. Der Umzug der WeiltingerGeschäftsstelle in einen Neubau am Ort imNovember 2011 ist das jüngste Beispieldafür, wie sehr die Sparkasse Dinkelsbühlauf Kundennähe und Service mit Per-sönlichkeit setzt.

Schalterhalle am Weinmarkt in den Sechzigerjahren

Mensch im Mittelpunkt Sparkasse nah beim Kunden

Die Kreis- und Stadtsparkasse Dinkelsbühl ist vor Ort stark vertreten. Links: die Geschäftsstelle Wilburgstetten, daneben die Sparkasse im Markt Dürrwangen, rechts Schopfloch.

Eigenes Kunden-Magazin der Sparkasse Dinkelsbühl.Dahinter: historische Ausgabe der Sparkassen-Zeitung