Chronologie

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BrainStore 2007 bis 2011 Eine kurze Chronologie einer turbulenten, anstrengenden und lehrreichen Zeit.

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BrainStore 2007 bis 2011

Eine kurze Chronologie einer turbulenten, anstrengenden und lehrreichen Zeit.

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2007 ist BrainStore als freche, frische und erfolgreiche Firma positioniert. Kunden aus der Schweiz, Europa und der ganzen Welt freuen sich über die unkonventionelle Methodik, die starken Ergebnisse und über das faszinierende Team von Mitarbeitern und Freelancern. Die Zusammenarbeit mit BrainStore macht Spass, die Mitarbeiter -mehrheitlich Menschen unter 30 - lernen sehr viel, erleben sehr viel und arbeiten sehr viel. Die Nachfrage ist stetig gestiegen, die Produkte haben sich weiterentwickelt, die Resonanz steigt ebenfalls.

BrainStore 2007: Frech, frisch und erfolgreich

2007

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Im Juni 2007 entscheidet der Verwaltungsrat, ein ehrgeiziges Wachstumsprojekt anzugehen. Aus BrainStore soll bis 2012 ein kleiner, globaler Konzern werden, Hauptlieferant der Fortune 200 Companies. Dazu sollen die Idea Factory Software neu programmiert und Niederlassungen gegründet werden. Finanziert werden soll die Expansion mit Fremdkapital. Innerhalb von kurzer Zeit finden wir zwei regional verankerte Banken, welche das Vorhaben mit Blankokrediten in der Höhe von je CHF 500.000 unterstützen. Schon bald eröffnen wir die Filiale in Frankfurt.

Juni 2007: Ein strategischer Entscheid mit schwerwiegenden Folgen…

Juni 2007

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In vollen Zügen werden die Mittel investiert. In Frankfurt wird umgebaut und aufgestockt, in Long Beach (Kalifornien) wird eine Niederlassung eröffnet, das Programmierteam wird auf über 10 Personen aufgestockt.

2008: Wie schnell man eine Million ausgeben kann…

2008

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Die Finanzkrise vom Oktober 2008 schockt die Welt und führt zu einem Umsatzeinbruch. Projekte werden storniert, ganze Industriezweige sind gelähmt. Die Krise trifft uns unvorbereitet: für Wachstum besteht ein brillanter Plan – über Umsatzrückgang wurde nie nachgedacht. 2008 resultiert ein Verlust von CHF 1.375.864 bei einem Umsatz von CHF 7.705.289.

Oktober 2008: Die Welt erlebt einen Schock…

Oktober 2008

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In aller Eile verkleinern wir 2009 den Betrieb massiv und sparen an allen Ecken und Enden. Die Hälfte der Mitarbeiter wird entlassen. Im Verlauf des Jahres verlassen uns weitere Mitarbeiter. Die Kosten gehen um 39% Prozent zurück - der Umsatz um 35%. 2009 resultiert ein Verlust von CHF 1.068.837 bei einem Umsatz von CHF 5.042.779. Warum wird die Situation nicht besser?

2009: Aus einem grossen komplexen System wird ein kleines überkomplexes System

2009

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Anfangs 2010 stellen wir ernüchtert fest: BrainStore ist über viele Jahre zu gross und zu fett geworden. Wir arbeiten in Silos, der Kundenfokus ist reduziert; Hierarchien und Strukturen aus dem 20. Jahrhundert blockieren die Dynamik und Interaktion. Wir entschlacken den Betrieb von innen heraus. Was keinen Kunden- oder Mitarbeiterwert bringt, muss weg.Wir lassen von der Agile Programming Community inspirieren.Wir entdecken wertvolle Ergänzungen zu den bestehenden Prozessen und trimmen den Betrieb auf Zukunft. Im Sommer 2010 ist die Komplexität weg, wir wissen, wie wir am Markt auftreten wollen, das positive Kundenecho freut uns.

Januar 2010: Die Komplexität muss weg…

Januar 2010

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Durch die erheblichen Verluste zwischen 2007 und 2010 sind wir fast zahlungsunfähig geworden und überschuldet dazu. Das Konzept stimmt, wir sind gut auf Kurs – doch der finanzielle Druck absorbiert sehr viel Energie. Wir brauchen mehr Zeit.

Juni 2010: BrainStore ist fast zahlungsunfähig und überschuldet…

Juni 2010

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Wir beantragen beim Richter einen Konkursaufschub. Dieses Verfahren erlaubt eine private Sanierung. Der Richter verlangt ein Gutachten, dieses bestätigt, dass BrainStore gut auf Kurs ist. Am 15. November 2010 bewilligt der Richter den Konkursaufschub für vorerst sechs Monate. Die Summe der Forderungen beläuft sich auf CHF 3.182.000. Als Aktiven auf der Gegenseite stehen entschlackte Produktionsprozesse, sechs Kernkompetenzen mit hoher Kundenresonanz und ein leistungsfähiges Idea Factory Software Paket.

15. November 2010: Der Konkursaufschub wird bewilligt.

November 2010

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Wir nutzen den Konkursaufschub, um im Dezember 2010 die Bücher einer Radikalkur zu unterziehen. Die Aktiven werden maximal abgeschrieben und zu Liquidationswerten dargestellt.2010 resultiert ein Verlust von CHF 2.046.064 bei einem Umsatz von CHF 2.606.863.

Dezember 2010: Eine Radikalkur für die Bilanz…

Dezember 2010

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Endlich fruchten die Massnahmen. 2011 operieren wir wieder in der Gewinnzone - trotz drei Sonderfaktoren: Die Mietkosten machen CHF 37.500 pro Monat aus (über 25% aller Ausgaben 2011), benötigt würde nur ein kleines Büro für CHF 1.000.Die speziellen Sanierungskosten von rund CHF 10.000 pro Monat setzen uns zu. Der starke Franken beschert uns zusätzlich Währungsverluste im ersten Halbjahr von CHF 40.000.

2011: BrainStore erholt sich rasch

Ab Januar 2011

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Mitte Mai 2011 läuft der Konkursaufschub aus. Sachwalter und Gericht sehen den Fortschritt, sind jedoch besorgt über den Zeithorizont. Wie lange wird es dauern, bis sich BrainStore erholt hat? BrainStore beantragt eine Verlängerung des Konkursaufschubs. Die Sachwalterin beantragt eine Nachlassstundung.

Juni 2011: Dem Sachwalter und dem Gericht geht es nicht schnell genug…

Juni 2011

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Das Gericht folgt dem Antrag der Sachwalterin auf Nachlass-stundung. In der Folge wird eine provisorische Nachlassstundung und dann eine definitive Nachlassstundung bewilligt. Im Gegensatz zum Konkursaufschub ist die Nachlassstundung ein öffentliches Verfahren. D.h es erfolgen öffentliche Schuldenaufrufe und in der Folge erscheinen Presseartikel über die Lage bei BrainStore. Dies führt umgehend zu heftigen Reaktionen: so wird zum Beispiel ein wichtiges Projekt kurz nach Start storniert; mehrere fortgeschrittene Verhandlungen werden kundenseitig abgebrochen.

Juni 2011: Aus dem Konkursaufschub wird eine Nachlassstundung…

Juni 2011

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Sofort werfen wir die Ideenmaschine an: Unter Einbindung von Kunden wird das Geschäftsmodell angepasst, unter Einbindung von Gläubigern entsteht ein Vorschlag für einen fairen Nachlassvertrag, zusammen mit den Mitarbeitern eine neue Zusammenarbeitsform.

Essenz des Geschäftsmodells: BrainStore legt kunden-individuell Projektetappen fest; der Kunde bestimmt nach jeder Etappe den Preis. Vorteil: einfacher, risikoloser Einstieg, hohe Wert-orientierung der Zusammenarbeit, grosse Flexibilität.

Essenz des Nachlassvertrags: Jeder Gläubiger erhält eine Aktie. Die Forderung wird in ein Aktionärsdarlehen mit Rangrücktritt gewandelt. Von den Einnahmen werden 25% eingesetzt, um die Darlehen zu amortisieren. Die Rückführung erfolgt 2 x pro Jahr.

August 2011: Rasches Handeln

August 2011

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Am 19. November 2011 haben bereits über 30 Kunden vom neuen Angebot Gebrauch gemacht: darunter die Swisscom, British Petrol, die Voight AG und viele mehr. Am 19. November 2011 haben sich bereits 12 von insgesamt 13 angefragte Gläubiger (mit offenen Forderungen von total CHF 512'874) für den skizzierten Nachlassvertrag ausgesprochen. Bei einem Umsatz von CHF 1.875.000 rechnen wir 2011 mit einem Gewinn von sicherlich über CHF 20.000 trotz CHF 580.000 Sonderkosten, welche die Rechnung 2011 belasten.

PS: Spätestens ab März 2012 operiert BrainStore ohne Sonder-kosten.

November 2011: erste Ergebnisse

November 2011

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• Charles Jean-Richard, Pascal Pinck, Nadja Schnetzler

• alle unsere Kunden • alle Mitarbeiter der BrainStore AG• alle ehemaligen Mitarbeiter • alle Kreditoren • die Firma Transliq und den Gerichtspräsidenten

Kontakt

Markus Mettler, BrainStore AG, Aarbergstrasse 3-5, 2502 Biel

[email protected] Tel. +41 79 400 52 20

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