CLEVER ESSEN - Fit-4-Future · halten ihr Übergewicht für den Rest ihres Lebens. Andererseits...

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CLEVER ESSEN GESUNDES ESSEN BEGINNT IM KINDESALTER EINE BROSCHÜRE FÜR LEHRPERSONEN MIT INFORMATIONEN UND IDEEN FÜR DEN ERNÄHRUNGSUNTERRICHT AN DER GRUNDSCHULE SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG SGE HERAUSGEBER: CLEVEN-STIFTUNG

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CLEVER ESSENGESUNDES ESSEN BEGINNT IM KINDESALTER

EINE BROSCHÜRE FÜR LEHRPERSONENMIT INFORMATIONEN UND IDEEN FÜR DENERNÄHRUNGSUNTERRICHT AN DER GRUNDSCHULE

SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG SGE

HERAUSGEBER: CLEVEN-STIFTUNG

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IMPRESSUM

Die vorliegenden Unterrichtsvorschläge basieren auf den Unter­richtsmaterialien­«Gesund­&­fit:­mit­der­Ernährungs-scheibe für Kinder» der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung­SGE­(www.sge-ssn.ch)

AUTORINMonika­Müller,­dipl.­Ernährungsberaterin­HF,­Bern

PROJEKTGRUPPEAngelika­Hayer­und­Beatrice­Liechti­(Schweizerische­Gesellschaft­für­Ernährung­SGE),­PD­Dr.­med.­Jardena­Puder­(Centre­Hospitalier­Universitaire­Vaudois),­Prof.­Dr.­phil.­Lukas­Zahner­(Departement­für­Sport,­Bewegung­und­Gesundheit­der­Universität­Basel),­Pascale­Vögeli­und­Sonja­von­Gunten­(Cleven-Stiftung)

HERAUSGEBERCleven-Stiftung,­Baar

GESTALTUNGLengsfeld,­designkonzepte,­Basel­Bewegungsmelder­AG,­Bern

ILLUSTRATIONENIlluhouse,­Sandra­Gujer,­BaselSuki­Bamboo,­Bianca­Litscher,­Luzern

FOTOGRAFIEIda­Schmieder,­ZürichRomel Janeski, Thunwww.photocase.com

DRUCKBauer­Medien­AG,­Hünenberg

5.­AUFLAGE100­Expl.

DAS­PROJEKT­«FIT4FUTURE»­DER­CLEVEN-STIFTUNG­WIRD­UNTER­ANDEREM­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­VON­FOLGENDEN­PARTNERN­UNTERSTÜTZT:

HAUPTPARTNERNestlé­Suisse­S.A.

PARTNERCoop­

STIFTUNGSPARTNERProf.­Otto­Beisheim-Stiftung

FACHLICHE­PARTNERDSBG­der­Universität­BaselSchweizerische­Gesellschaft­für­Ernährung­SGEGesundheitsförderung­Schweiz

KONTAKT­PROJEKT­«FIT4FUTURE» Cleven-StiftungRuessenstrasse­6,­CH-6341­BaarTel.­+41­(0)41­766­63­[email protected]

Baar,­Juli­2017

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Pascale Vögeli

GeschäftsführerinCleven-Stiftung

VORWORT

Liebe Lehrerinnen und Lehrer

Sie halten mit dieser Broschüre «Clever Essen» einen Teil des zweiten Moduls der Initiative «fit4future: Bewegung, Ernährung und Brainfitness» der Cleven- Stiftung in den Händen. Essen und Bewegung – Input und Output sind im Leben untrennbar miteinander verbunden. In unserer Überflussgesellschaft wird häufig mehr Energie konsumiert als mit Arbeit und Bewegung wieder verbraucht werden kann. Heute ist unter den Kindern und Jugendlichen fast jedes und jeder Fünfte überge-wichtig, ein Viertel davon sogar stark übergewichtig. Viele Kinder und Jugendliche be-halten ihr Übergewicht für den Rest ihres Lebens. Andererseits treten Essstörungen wie Anorexie und Bulimie oft bereits in frühen Lebensjahren auf. Um ein gesundes Ess- und Trinkverhalten zu fördern, ist es wichtig, dass die Kinder frühzeitig zu einem gesunden und genussvollen Essen und Trinken angeleitet werden. Am besten funktioniert dies, wenn Elternhaus und Schule hierbei zusammenarbeiten. Es gibt verschiedene Projekte zur Förderung von mehr körperlicher Aktivität und einer ausgewogenen Ernährung sowie zur Reduktion des Medienkonsums bei Kindern. Wenn ein Projekt auf diesem Gebiet Erfolg haben soll, funktioniert es nicht mit «Light»-Versionen. Die Interventionen müssen ausreichend intensiv sein, genü-gend lange dauern, d. h. möglichst über die gesamte Schulzeit, und die verschiedenen Lebensräume des Kindes (Schule, Familie, Freizeit) berücksichtigen. Der Lehrplan 21 gibt der Gesundheits-, Ernährungs- und der Konsumbildung auf der Primarstufe einen hohen Stellenwert. Insbesondere im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» sollen die Schülerinnen und Schüler hier Kompetenzen aufbauen. «Ge-sundheit» ist zudem als fächerübergreifendes Thema beschrieben, welches mit allen Fächern zu verknüpfen ist.

«fit4future» möchte Ihnen zum wichtigen fächerübergreifenden Gebiet der Er-näh rung möglichst praktische Unterrichtsunterstützung und -ideen bieten, deren Botschaften mit den wichtigsten Institutionen und Personen im Bereich der Gesund-heitsförderung abgestimmt sind (Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Gesundheitsförderung Schweiz und dem DSBG der Universität Basel).

Denn gesundes Essen fängt in der Kindheit an!

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde nicht überall die weibliche und männliche Form verwendet. Sinngemäss sind aber immer beide Geschlechter gemeint.

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zu diesen Kapiteln stehen Downloads zur Verfügung auf www.fit-4-future.ch

1KIND – ESSEN – GESUNDHEITHINTERGRUNDINFORMATIONEN

1.1ERNÄHRUNGSGEWOHNHEITEN 8

Überangebot von Lebensmitteln

Veränderte Familienstrukturen

1.2 MÖGLICHKEITEN DER SCHULE 10

Gewinn für die Schule, die Eltern und die Kinder

Chancen der Schule

1.3 EINFACHE KERNBOTSCHAFTEN – WENIG POLEMIK 12

2DIE FÜNF KERNBOTSCHAFTENDIE GESUNDE SCHULE - LERNZIELE

2.1 WARUM KERNBOTSCHAFTEN? 16

Mit Freude und Genuss essen und trinken

«Lebensmittel erleben» und daraus Erkenntnisse ziehen

Fächerübergreifende Aufgaben

Die 5 Ernährungsbotschaften

2.2 DIE 5 KERNBOTSCHAFTEN UND DIE DAZUGEHÖRIGEN KOMPETENZEN GEMÄSS LEHRPLAN 21 18

Wasser trinken

Gemüse & Früchte essen

Regelmässig essen

Abwechslungsreich essen

Mit allen Sinnen geniessen

2.3 IDEEN FÜR EINE GESUNDE SCHULE 21

Möglichkeiten

Schulentwicklung

Partizipation und Diskussion

INHALTSVERZEICHNIS

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3AKTIONSKARTEN UND WEITERE VORSCHLÄGE FÜR DEN UNTERRICHTDIE GESUNDE SCHULE – KEIN KURZZEIT-PROJEKT SONDERN EINE GRUNDHALTUNG

3.1 AKTIONSKARTEN 24

Die KartenÜbersicht AktionskartenWas Sie für Material benötigenExperimente mit Lebensmitteln Aufbau einer Karte

3.2 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONENZU DEN EINZELNEN KERNBOTSCHAFTEN UND AKTIONSKARTEN 30

WASSER TRINKEN 30Wie viel brauchen wir?Zuckerhaltige GetränkeEmpfehlungen für den Verzehr von reinem ZuckerKalorienarme GetränkeFruchtsäfte und MilchKarten zu diesem Thema

GEMÜSE UND FRÜCHTE ESSEN 33Aktuelle SituationErnährungsempfehlungenFrüchte- oder GemüsesaftFrüchte und Gemüse der Saison SaisontabelleKarten zu diesem Thema

REGELMÄSSIG ESSEN 36AusgangslageMehrere Mahlzeiten verteilt über den TagRegelmässig essen – auch in der Schule! Karten zu diesem Thema

ABWECHSLUNGSREICH ESSEN 39AusgangslageAbwechslungsreiche und ausgewogene ErnährungKarten zu diesem Thema

MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN 43Aktuelle SituationBeim Essen Bildschirm aus – auch in der Schule ein Thema! 43Karten zu diesem Thema

4INFORMATIONSVERANSTALTUNGENDIE GESUNDE SCHULE – LEHRPERSONEN UND ELTERN SIND INFORMIERT

Informierter Lehrkörper 48

Informierte Eltern 48

Nützliche Links zum Thema Ernährung 49

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ESSEN...Ein wichtiges fächerübergreifendes Thema für die ge sunde Schule. Das Thema Ernährung ist laut Lehrplan Bestandteil verschiedener Fächer und Fach-bereiche. In der Schweiz gibt es eine Viel-zahl geeigneter Lehrmittel (Leitfäden, Bücher, CD-ROMs, Videos) zum Thema Ernährung.Diese sind meist aufgrund kantonaler Initiativen ent standen, es existieren aber auch nationale Unter richtsmaterialien unter der Federführung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE. «fit4future» will das Rad nicht neu erfinden, sondern Ihnen als Lehrperson eine einfache,anwendbare Quintessenz der vorhandenen Ma-terialien für alle Fächer oder Fachbereiche,

in denen Essen behandelt werden kann, in die Hand geben. Das vorliegende Heft ist für den 1.- 6. Jahrgang der Primarstufe konzipiert. Mit den Unter richtsvorschlägen soll eine Hilfestellung geboten werden, so dass der Zeitaufwand für die Vorbereitung des Unterrichts gesenkt wird. Im dritten Zyklus werden die erworbenen Kompe-tenzen dann vertieft und vervollständigt. Im Unterricht und in den Projekten steht im Vordergrund, die Ernährungskompetenz der Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise anzubahnen. Beispielsweise können Experi-mente und Diskussionen sowie die daraus re-sultierenden Erkenntnisse rund ums Essen und Trinken gute Voraussetzungen zu einer gesun-den Ernährungsweise schaffen.

MIT FREUDE ESSEN

EINLEITUNG

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... MIT HILFSMITTELN FÜR DIE PRAXIS ...Um gesundes Essen an der gesunden Schule zu ermöglichen, stehen Ihnen verschiedene Hilfs-mittel, wie die Aktionskarten und direkt verwend-bare Arbeitsblätter (Downloads) zur Verfügung.

VON DER THEORIE ZUR PR A X IS

DIE VORLIEGENDE BROSCHÜRE ENTHÄLT Hintergrundinformationen

Ideen für eine gesunde Schule

Unterrichtsvorschläge zu den 5 Kernbotschaften

Vorschläge für die Elterninformation

AKTIONSKARTEN als Ideenpool zu den Kernbotschaften

ERGÄNZENDE DOWNLOADS mit den diversen Arbeitsblättern und weiteren Hintergrundinformationen

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... LANGFRISTIG UND NACHHALTIGDie Vorschläge sollen dazu beitragen, dass die Kinder die Freude am gesunden Essen aufbau-en und langfristig behalten und ausserdem in ihr Jugend- und Erwachsenenleben mitnehmen. Abwechslungsreiches Essen als selbstverständ-lichen und festen Bestandteil des Lebens zu fes-tigen, ist bei manchen Kindern keine leichte Auf-gabe. Mit einem einmaligen Input kann dies nicht gelöst werden. Das Thema Essen muss die Kinder daher über mehrere Jahre hinweg begleiten, einen integralen Bestandteil des Schulalltags darstellen und vor allem positiv geprägt sein. Zudem gilt es, die Eltern der Kinder zum Bei-spiel über Elternbroschüren, Elternabende oder andere Anlässe zu erreichen und für die Thematik zu sensibilisieren. Wünschenswert ist es, dass die ganze Schule das Konzept «fit4future» nicht nur im Bewe-gungsbereich umsetzt, sondern auch für das Essen und Trinken auf dem Schulareal mit klaren Regeln Stellung bezieht.

SELBSTVERSTÄNDLICH ABWECHSLUNGSREICH

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KIND – ESSEN – GESUNDHEIT

HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1

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ZU VIEL – ZU WENIG – GER ADE RICHTIG

Sie kennen die Situation: Ernährungsratschläge gibt es wie Sand am Meer und trotzdem – oder gerade deshalb – fällt die Orientierung bei der Lebensmittelauswahl auch Erwachsenen schwer.Denn unsere Ernährungsgewohnheiten basieren nicht nur auf dem Wissen, sondern spiegeln auch unsere Vorlieben und Abneigungen und werden mitbestimmt durch das Angebot und die Verfüg-barkeit von Nahrungsmitteln und Getränken.

ÜBERANGEBOT VON LEBENSMITTELNDas Angebot von Nahrungsmitteln und Getränken ist vielfältiger denn je und auch die Verfügbarkeit von Speisen beinahe rund um die Uhr und schein-bar überall ist eine Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Sowohl Erwachsene wie Kinder und Jugendliche sind als Konsumenten stark gefor-dert wenn es um Entscheidungen rund ums The-ma Essen und Trinken geht. Gefragt sind in einer ausgewogenen Ernährung vor allem Lebensmit-tel, die von Natur aus reich an wertvollen Inhalts-stoffen sind wie z.B. Früchte, Gemüse oder Voll-kornprodukte.

Abwechslung auf dem Teller garantiert eine mög-lichst vielseitige Abdeckung mit allen wichtigen Nähr- und Schutzstoffen. Mit Vitaminen oder anderen Nährstoffen angereicherte Lebensmit-tel oder gar Supplemente sind in der Regel nicht notwendig. Insbesondere einige stark verarbeite-te Lebensmittel, salzige und süsse Snacks oder Süssgetränke haben ausser einem hohen Ener-giegehalt oft wenig zu bieten und sollten deshalb nur gelegentlich auf dem Speiseplan stehen.

1.1 ERNÄHRUNGSGEWOHNHEITEN

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SCHULE – FA MILIE

GESCHMACKSPRÄGUNGDie Vorlieben, welche Lebensmittel wir mögen und welche nicht werden bereits früh im Leben angelegt. Auch Verhaltensweisen im Umgang mit Essen sind häufig von klein auf erlernt. Sie beein-flussen schliesslich unsere Ernährungsgewohn-heiten – oft ein Leben lang. Es lohnt sich deshalb, Kindern bereits früh die Vielfalt an Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen zu zeigen und ihnen eine abwechslungsreiche, regelmässige und aus-gewogene Ernährung vorzuleben.

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CH A NCEN ERGREIFEN

GEWINN FÜR DIE SCHULE, DIE ELTERN UND DIE KINDEREine ausgewogene Zwischenverpflegung verbes-sert das Leistungsverhalten und das Wohlbefin-den der Schüler. Und regelmässiges Trinken von Wasser hilft die Konzentrations fähigkeit der Kin-der zu erhalten. Davon kann auch die Lehrperson direkt profitieren. Während der Unterrichtszeit ist das Kind ausserhalb der elterlichen Kontrolle und damit ist die Verantwortung für sein gesundheit-liches Verhalten in dieser Zeit bei der Schule. Das Potenzial von Schulen zur Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens liegt in der Erreichbarkeit aller Kinder unabhängig von sozio-ökonomischem Status oder kultureller Herkunft. Dies ist insofern von Bedeutung, da gerade in sozial schwächeren Be völkerungsschichten und in Migrantenfamilien die Anzahl übergewichti-ger Kinder stetig zunimmt. Bildungsstand, Ein-kommen und sozioökonomischer Status sowie Einstellungen und Normen haben einen grossen Einfluss auf das Körper gewicht.

CHANCEN DER SCHULEWo Eltern von ihren eigenen Ernährungsgewohn-heiten geprägt die Ernährungserziehung vermit-teln, liegt die Chance der Schule darin, losgelöst von persönlichen Vorlieben, Abneigungen, Urtei-len und Vorurteilen eine wissenschaftlich fun-dierte, neutrale und von wirtschaftlichen Interes-sen losgelöste Ernährungsbildung zu fördern. Die Schule ist eine geeignete Schnittstelle zu den Eltern und kann über Interaktionen mit dem Elternhaus das Ernährungsverhalten thematisie-ren und somit ein gesundes Essverhalten auch in der Familie wirksamer werden lassen. Eltern sind häufig dankbar, wenn sie von der Schule in der Ernährungserziehung aktiv unterstützt werden. Welche gesundheitsbewussten Eltern kennen es nicht, dass sie nicht gegessene, teilweise zer-drückte, Obstreste aus Znünibox und Schulsack entsorgen müssen.

1.2 MÖGLICHKEITEN DER SCHULE

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SINNVOLLE ZWISCHENVERPFLEGUNG

Es können Empfehlungen abgegeben werden, was eine sinnvolle Zwischenverpflegung ist oder im Schulhaus selbst die Möglichkeiten zum Kauf einer geeigneten Zwischenverpflegung angeboten werden. Automaten in den Schulen enthalten kei-ne süssen oder stark fetthaltigen Snacks sowie keine Süssgetränke. Die Lehrpersonen einigen sich darauf, dass die Kinder während der Pausen das Schulareal nicht verlassen sollen, um beim nahegelegenen Kiosk, Bäcker oder Laden einzu-kaufen. Es besteht die Möglichkeit, sporadisch gemeinsame Schulmahlzeiten einzunehmen, gelegentlich auch unter Einbezug der Eltern. Im Rahmen von Tagesstrukturen engagiert sich die Schule für ein gesundes und genussvolles Essen in angenehmer Atmosphäre. Oftmals entspricht das Angebot der Geträn-ke und der Zwischenmahlzeiten in den Schulen nicht den Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung. Verkaufsautomaten, bestückt mit zucker reichen Süssgetränken und hochkalorien

haltigen Snacks, sind in einigen Schulen an-zutreffen. Das Vorhandensein dieser Süssge-tränke- und Süssig keitenautomaten auf dem Schulgelände hat einen enormen Effekt auf die Nahrungsmittelwahl der der Schülerinnen und Schüler während und auch nach der Schule. Ausser Mineralwasser zeichnen sich die ange-botenen Getränke durch eine zu hohe Energie- und geringe Nährstoffdichte aus. Obwohl die angebotenen Lebensmittel und Getränke den Ernährungszustand der Kinder nachteilig beein-flussen, lassen heute noch einige Schulen den Verkauf zu. Der Verkauf von Süssgetränken und Snacks so wie das Verteilen von ungeeigneten Lebens-mitteln auf dem Schulgelände sollte eingeschränkt bzw. verboten werden, denn die Schule spielt neben der Familie eine besonders wichtige Rol-le bei der Ernährungserziehung und stellt ein Schlüsselsetting zum Aufbau wünschenswerter Ernährungsgewohnheiten dar.

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Wissen, was essen. sge-ssn.ch

© Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV / 2o11

Schweizer Lebensmittelpyramide© Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV / 2o11

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FREUDE UND GENUSS A N E SSEN UND TRINK EN

Kinder können die Erfahrung machen, dass Es-sen und gemeinsame Mahlzeiten uns viel Genuss schenken und unser Wohlbefinden sowie unsere Leistungsfähigkeit steigern. Sie können zugleich dafür sensibilisiert werden, dass es manchmal auch Situationen gibt, in denen uns das Essen aus ganz verschiedenen Gründen nicht schmeckt und nicht gut tut. Mit Hilfe von einfachen Model-len lernen sie, über ihre Essgewohnheiten nach-zudenken und diese gegebenenfalls zu ändern. Dazu wurden nationale Kernbotschaften und of-fizielle natio nale Kommunikationsinstrumente für Lehrpersonen und andere Multiplikatoren entwickelt. In der Schweiz sind dies die Schweizer Ernährungsscheibe für vier- bis zwölfjährige Kin-der und die Schweizer Lebensmittelpyramide für Erwachsene der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE.

Die Schweizer Lebensmittelpyramide ist unter-dessen gut be kannt und eignet sich als Anschau-ungsmaterial fächerübergreifend für viele Unter-richtslektionen. Es kursieren eine Vielzahl von verschiedenen Pyra miden. Im Unterricht ist als Anschauungsmaterial die offiziell anerkannte Le-bensmittelpyramide der Schweizerischen Gesell-schaft für Ernährung SGE zu verwenden.

Allerdings mag sich ein Kind im Alltag erfah-rungsgemäss nicht damit beschäftigen, wie viele Handvoll Früchte und Gemüse es denn heu-te schon gegessen hat. Viel wichtiger ist für das Kind, dass es Nahrungsmittel neugierig probiert, seine Angst, neue Nahrungsmittel zu probieren (Neophobie) ablegen kann und so auch lernt, Ge-müse und Früchte gerne zu haben. Deshalb ist auf einfache und eingängige Botschaften zu ach-ten, die dem Kind primär Freude und Genuss an Essen und Trinken, sowie das «Erleben» der Nah-rungsmittel nahebringen.

1.3 EINFACHE KERNBOTSCHAFTEN – WENIG POLEMIK

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Schweizer Ernährungsscheibe für Kinder© Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Gesund-heitsförderung Schweiz, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV / 2016

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www.fit-4-future.ch

Ernährungsscheibe Lebensmittelpyramide

IN BE W EGUNG BLEIBEN

Die Schweizer Ernährungsscheibe fasst die wich-tigsten Botschaften für ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern zwischen 4 und 12 Jahren zusammen. Sie beinhaltet Empfeh-lungen zum ausgewogenen Essen und Trinken. Darüber hinaus spielen die Haltung der Eltern und Bezugspersonen sowie die Tischkultur eine wichtige Rolle: Eine entspannte Atmosphäre am Tisch fördert das Wohlbefinden und den Genuss beim Essen.

Gelassenheit, Humor und Geduld unterstützen eine gute Stimmung rund ums Essen, während Kritik oder Druck den Appetit verderben. Kinder zum Probieren einladen und ihnen ein Vorbild sein eröffnet ihnen eine Vielfalt an Geschmackserfah-rungen und fördert eine abwechslungsreiche Lebensmittelwahl.

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Wissenschaftliche Hintergründe, Ernährungs-theorien, Berechnungen von Energiebedarf und Energieverbrauch sollen im Unterricht von unter 12-jährigen Kindern nur selten, sorgfältig ausge-wählt und moderiert eingesetzt werden. Denn Er-nährungspolemik erzeugt einerseits Widerstand, sowohl bei den Kindern als auch bei deren Eltern. Andererseits ist ein zu intellektueller Ansatz die-ser so wichtigen, mehrmals täglich von jedem Menschen praktizierten Tätigkeit des Essens eine bekannte Gefahr für die Entwicklung eines rigi-den Essverhaltens mit Essverhaltensstörungen, sowohl im Bereich des Über- als auch des Unter-gewichtes. Die detaillierten Ernährungsempfeh-lungen für Kinder mit Mengenangaben sollen Er-ziehungsberechtigten und Lehrpersonen dienen, extreme Fehlernährungssituationen zu erkennen. Das kindliche Essverständnis soll jedoch durch Neugier und Nachahmung geleitet und geprägt werden und nicht durch rigide Vorgaben. Deshalb müssen Kinder nicht wissen, wie viel Gramm an Früchten und Gemüse sie essen sollten. Wenn sie Früchte und Gemüse überhaupt essen, ist das schon erfreulich und unterstützenswert.

NEUGIER UND N ACH A HMUNG PR ÄGEN DA S E SS V ERH A LTEN

www.fit-4-future.ch

Ernährungsempfehlungen für Kinder

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DIE FÜNF KERNBOTSCHAFTEN

2 DIE GESUNDE SCHULE – LERNZIELE UND VERHALTENSZIELE

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Hintergründe Kernbotschaften

MIT FREUDE UND GENUSS ESSEN UND TRINKENDie fünf Kernbotschaften der Ernährungsscheibe sind auf das Esserleben von Kindern unter 12 Jah-ren ausgerichtet. Die Kinder können mit der Ernährungsschei-be unterstützt werden, über ihre Essgewohn-heiten nachzudenken, sinnvolle Gewohnheiten zu erwerben und grundlegende Ernährungs-kompetenzen anzubahnen. Der Unterricht soll auf den Erfahrungen, der Experimentierfreude und dem eigenständigen Handeln der Kinder aufbau-en. Halten Sie sich mit Bewertungen und Ihren ei-genen Erfahrungen und Vorstellungen zurück. Es geht in diesem Unterricht nicht primär um richtig oder falsch, sondern eher um Freude und Interes-se an der Vielfalt der Lebensmittel. Der Unterricht kann Kinder für ausgewogenes Essen und Trinken sensibilisieren, positive Verhaltensmuster in den Vordergrund stellen und das Verantwortungsbe-wusstsein für die eigene Gesundheit und den eige-nen Körper fördern. Dabei sind aber auch Grenzen gesetzt. Nicht jeder Schüler und jede Schülerin werden durch den Unterricht zu gesundheitsbe-wussten und verantwortungsvollen Gourmets.

«LEBENSMITTEL ERLEBEN» UND DAR-AUS ERKENNTNISSE ZIEHENIn den vorliegenden Vorschlägen werden sowohl Erkenntnisse einer ausgewogenen und genussvol-len Ernährung weitergegeben als auch auf persön-liche Erfahrungen der Lernenden zurückgegriffen.

Diese sind je nach Umfeld der Schüler sehr unterschiedlich. Eltern und andere Be-zugspersonen prägen das Essverhalten ent-scheidend mit. Sie bestimmen häufig, was auf den Tisch kommt und was nicht. Stimmen die Rahmenbedingungen nicht, ist es für ein Kind schwierig, ausgewogen zu essen. Diese unter-schiedlichen Voraussetzungen gilt es zu berück-sichtigen. Im Unterricht sollen die Kinder also keines-falls den Eindruck erhalten, das Essen zu Hause sei «falsch» oder dass die eigenen Eltern nicht gut für die Kinder sorgten. Deshalb wird in den Un-terrichtsvorschlägen auf detaillierte Erklärun-gen, was ein Kind zu Hause genau essen und trin-ken soll, verzichtet. Vielmehr sollen Experimente, Spiele, die Zubereitung einfacher Gerichte und Dis-kussionen rund ums Essen und Trinken gute Vor-aussetzungen für eine gesunde Ernährungsweise schaffen.

FÄCHERÜBERGREIFENDE AUFGABENSetzen sich die Kinder im Unterricht auf vielfälti-ge Weise mit der Ernährung auseinander, wird der Transfer in den Alltag erleichtert. Deshalb ist es sinnvoll, immer wieder an die Essbiografien der Kinder anzuknüpfen, diese Erfahrungen im Unter-richt aufzugreifen und sie ernst zu nehmen, ohne sie gleich zu bewerten. Der Bereich «Gesundheit» ist als fächerübergreifendes oder transversales Thema in den Lehrplänen vorgesehen, so dass die Ernährung in verschiedenen Fächern angespro-chen werden kann.

2.1 WARUM KERNBOTSCHAFTEN?

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WASSER TRINKEN

GEMÜSE UND FRÜCHTE ESSEN

REGELMÄSSIG ESSEN

ABWECHSLUNGS-REICH ESSEN

MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN

• Wasser ist der Durstlöscher Nummer eins. Pro Tag sind vier bis fünf Gläser empfehlenswert.

• Wasser ist kalorienfrei, zuckerfrei und frei von zahnschädigenden Säuren.

• Hahnenwasser ist in der Schweiz sauber, günstig und überall verfügbar.

• Gemüse und Früchte in verschiedenen Farben geniessen, denn jedes Gemüse und jede Frucht enthält eigene wertvolle Inhalts-stoffe.

• Gemüse und Früchte bereichern jedes Essen und schmecken zu allen Haupt- und Zwischenmahlzeiten.

• Regionale und saisonale Gemüse und Früchte bevorzugen.

• Regelmässig über den Tag verteilte Mahlzeiten fördern die Leistungsfähigkeit und die Konzentration.

• Ein ausgewogenes Frühstück und/oder ein ausgewogenes Znüni sorgen für einen optimalen Start in den Tag.

• Znüni und Zvieri ergänzen die Hauptmahlzeiten und können ständigem Naschen vorbeugen.

• Abwechslung und Vielfalt bei der Lebensmittelwahl und Zu- bereitung tragen zu einer guten Versorgung mit Nährstoffen bei.

• Die Erwachsenen sind zuständig für Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel. Die Kinder bestimmen, wie viel sie davon essen. Kinder haben ein gutes Gespür für Hunger und Sättigung, auf das Erwachsene vertrauen können.

• Es gibt keine gesunden oder ungesunden Lebensmittel, alles ist eine Frage der Menge und der Häufigkeit.

• Sich Zeit nehmen für die Mahlzeiten und möglichst häufig gemeinsam essen, denn so schmeckt es besser.

• Miteinander reden beim Essen ohne Ablenkung durch Smartphones, Tablets, TV oder Zeitungen fördert die Freude und den Genuss bei Tisch.

• Essen ist ein sinnliches Erlebnis: Was wir sehen, riechen, schmecken, tasten und hören kann sowohl Lust als auch Ab-neigung auslösen. Kinder sind daher nicht immer offen für neue Lebensmittel. Geduld und Vertrauen lohnen sich.

DIE 5 ERNÄHRUNGSBOTSC HAF TEN

POSITI V E V ERH A LTENSMUSTER VORLEBEN

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WASSER TRINKEN

KOMPETENZEN FÜR DEN 1. UND 2. ZYKLUS

NMG.1. 2. Die SuS * können Mitverantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden übernehmen und können sich vor Gefahren schützen.

NMG.1. 3. Die SuS können Zusammenhänge von Ernährung und Wohlbefinden erkennen und erläutern.

NMG.4. 1. Die SuS können Signale, Sinne und Sinnesleistungen erkennen, vergleichen und erläutern.

1. ZYKLUS (1. UND 2. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.2.a Die SuS können subjektives Wohl-befinden beschreiben und mit Erfahrungen verbinden.

NMG.4.1.b Die SuS können Sinne, Sinnesor-gane und Sinnesleistungen erforschen und Alltagserfahrungen beschreiben.

Ziele Die SuS sind in der Lage, ihr Durstgefühl zu erkennen und geeignete Getränke auszuwählen.

Sie erkennen, dass der Körper regelmässig Wasser braucht.

2. ZYKLUS (3. BIS 6. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.3.d Die SuS können in Grundzügen die Bedeutung von Wasser und Nährstoffen für

eine ausgewogene Ernährung beschreiben.

Ziele Die SuS nehmen wahr, in welchen Situationen sie auf eine regelmässige Flüssigkeitszufuhr angewiesen sind, damit sie sich gut fühlen.

Sie wissen, dass Süssgetränke (z. B. Cola, Eistee) wegen des Zuckeranteils keine idealen Durstlöscher sind und den Zähnen schaden.

GEMÜSE UND FRÜCHTE ESSEN

KOMPETENZEN FÜR DEN 1. UND 2. ZYKLUS

NMG.1. 3. Die SuS können Zusammenhänge von Ernährung und Wohlbefinden erkennen und erläutern.

1. ZYKLUS (1. UND 2. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.3.a Die SuS können Lebensmittel un-tersuchen und nach Kriterien ordnen (z.B. nach Geruch, nach Geschmack, nach Aussehen, nach Erntezeitpunkt, nach Herkunft).

NMG 1.3.c Die SuS können angeleitet eine Mahl-zeit zubereiten (z.B. Znüni, Zvieri, einfaches Essen).

Ziele Die SuS kennen Früchte und Gemüse in unter-schiedlichen Varianten.

Sie können einfache Rüsttechniken anwenden.

2. ZYKLUS (3. BIS 6. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.3.d Die SuS können in Grundzügen die Bedeutung von Wasser und Nährstoffen für ei-ne ausgewogene Ernährung beschreiben.

NMG 1.3.f Die SuS können die Herkunft von aus-gewählten Lebensmitteln untersuchen und über den Umgang nachdenken.

Ziele Die SuS wissen, dass Früchte und Gemüse helfen können, den Körper vor Krankheiten zu schützen.

Sie kennen die Vielfalt an Früchten und Gemü-se. Sie kennen Herkunft, Produktion und Trans-portwege dieser Produkte.

2.2 DIE 5 KERNBOTSCHAFTEN UND DIE DAZUGEHÖRIGEN KOMPETENZEN GEMÄSS LEHRPLAN 21

* Die Abkürzung SuS bezeichnet «Schülerinnen und Schüler»

Kompetenzbereiche für den 1. und 2. ZyklusNMG.1. Identität, Körper, Gesundheit - sich kennen und sich Sorge tragenNMG.4. Phänomene der belebten und unbelebten Natur erforschen und erklären

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Kompetenzbereiche für den 1. und 2. ZyklusNMG.1. Identität, Körper, Gesundheit - sich kennen und sich Sorge tragenNMG.4. Phänomene der belebten und unbelebten Natur erforschen und erklären

REGELMÄSSIG ESSEN

KOMPETENZEN FÜR DEN 1. UND 2. ZYKLUS

NMG.1.2. Die Schülerinnen und Schüler können Mitverantwortung für Gesundheit und Wohlbe-finden übernehmen und können sich vor Gefah-ren schützen.

1. ZYKLUS (1. UND 2. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.2.a Die SuS können subjektives Wohl-befinden beschreiben und mit Erfahrungen verbinden (z.B. Situationen der Freude, Aktivi-tät, Ruhe, Zufriedenheit).

Ziele Die SuS erwerben basale Erfahrungen mit ihrer Körperwahrnehmung.

Sie können eine Balance zwischen Essen und essfreien Zeiten entwickeln.

2. ZYKLUS (3. BIS 6. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.2.c Die SuS kennen Möglichkeiten, Gesundheit zu erhalten und Wohlbefinden zu stärken.

NMG 1.2.e Die SuS kennen präventive Vorkeh-rungen zur Erhaltung der Gesundheit und kön-nen diese umsetzen.

NMG.4 1.c Die SuS können ausgewählte Signale des Körpers und Reaktionen darauf wahrneh-men, einschätzen und entsprechend handeln.

Ziele Die SuS kennen die Zusammensetzung eines bedarfsgerechten Frühstücks.

Sie kennen und beurteilen verschiedene Varian-ten aus unterschiedlichen Perspektiven.

ABWECHSLUNGSREICH ESSEN

KOMPETENZEN FÜR DEN 1. UND 2. ZYKLUS

NMG.1. 3. Die Schülerinnen und Schüler kön-nen Zusammenhänge von Ernährung und Wohl-befinden erkennen und erläutern.

1. ZYKLUS (1. UND 2. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.3.b Die SuS können Ernährungsge-wohnheiten beschreiben und kulturelle Eigen-heiten entdecken und die von anderen Men-schen respektieren.

NMG 1.3.c Die SuS können angeleitet eine Mahl-zeit zubereiten (z.B. Znüni, Zvieri, einfaches Essen).

Ziele Die SuS kennen Unterschiede zwischen Lebens-mitteln und sind in der Lage, solche auszuwäh-len, die für ihr Wohlbefinden wichtig sind und die ihnen schmecken.

Sie erwerben Techniken zum Rüsten und Schneiden von Gemüse.

2. ZYKLUS (3. BIS 6. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG 1.3.b Die SuS können Ernährungsge-wohnheiten beschreiben und kulturelle Eigen-heiten entdecken und die von anderen Men-schen respektieren.

NMG 1.3.e Die SuS können eigene Vorstellun-gen zur Ernährung mit Modellen vergleichen sowie die Funktion von Modellen im Alltag ein-ordnen (z.B. Ernährungsscheibe, Ernährungs-pyramide).

Ziele Die SuS überwinden Abwehrreaktionen gegen-über unbekannten Lebensmitteln und erkennen, dass abwechslungsreiches Essen genussvoll ist.

Sie erwerben eine erste Vorstellung und ein basales Verständnis von der Lebensmittelpy-ramide und können die Pyramide auf den eige-nen Alltag beziehen.

19BE W USST E SSEN

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MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN

KOMPETENZEN FÜR DEN 1. UND 2. ZYKLUS

NMG.1.2. Die SuS können Mitverantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden übernehmen und können sich vor Gefahren schützen.

NMG.4.1. Die SuS können Signale, Sinne und Sinnesleistungen erkennen, vergleichen und er-läutern.

1. ZYKLUS (1. UND 2. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG.4.1.b Die SuS können Sinne, Sinnesor-gane und Sinnesleistungen erforschen und Alltagserfahrungen beschreiben.

Ziele Die SuS können sinnliche Wahrnehmungen für Lebensmittel erkennen und beschreiben

Sie sind in der Lage, ihre Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen.

2. ZYKLUS (3. BIS 6. KLASSE)

Kompetenzstufen NMG.4 1.c Die SuS können ausgewählte Signale des Körpers und Reaktionen darauf wahrneh-men, einschätzen und entsprechend handeln.

NMG.4. 1.f Die SuS können Besonderheiten, Unterschiede und Zusammenhänge verschie-dener Sinnesleistungen und Signale beobach-ten, beschreiben und erklären.

Ziele Die SuS sind in ihrem Alltag in der Lage, ihr Essverhalten zu reflektieren.

Sie erkennen, dass es einen Unterschied macht, ob sie vor dem Bildschirm als «Nebenbeschäf-tigung» essen oder ob sie sich auf das Essen konzentrieren und es geniessen.

Kompetenzbereiche für den 1. und 2. ZyklusNMG.1. Identität, Körper, Gesundheit - sich kennen und sich Sorge tragenNMG.4. Phänomene der belebten und unbelebten Natur erforschen und erklären

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BE W EGUNGSPAUSE - E SSPAUSE

2.3 IDEEN FÜR EINE GESUNDE SCHULE -ERNÄHRUNG

Mit ihrem Unterricht können Lehrpersonen die Ernährungsbildung und das Essverhalten ihrer Schülerinnen und Schüler unterstützen. Insbe-sondere dann, wenn sie sich gegenseitig abspre-chen und im Sinne eines fächerübergreifenden Unterrichts das Thema Ernährung aus ganz ver-schiedenen Perspektiven angehen. Im Bereich der Gesundheitsförderung spricht man hier von «Verhaltensprävention», denn auf längere Sicht ist angestrebt, auf das Essverhalten der einzelnen Kinder einzuwirken und eine gesunde, genussvol-le und selbstbestimmte Ernährung zu fördern.

Mit Blick auf die Schule als Ganzes ist jedoch die «Verhältnisprävention» genauso wichtig. Das heisst, dass sich Lehrpersonen und Schulleitun-gen gemeinsam überlegen, wie sie das «Setting Schule» so gestalten können, dass ihre Schule den Kindern und den Lehrpersonen eine Um-gebung bietet, in der gesundes und genussvolles Essen ganz selbstverständlich ist.

MÖGLICHKEITENDas kann ganz unterschiedlich aussehen. • Das untenstehende Beispiel mit Luca und

Lisa zeigt (vielleicht etwas vereinfachend), dass es sinnvoll sein kann, wenn «Essenpau-se» und «Bewegungspause» an einer Schule getrennt werden: Kinder und Lehrperson könnten etwa zuerst gemeinsam ihr Znüni im Klassenzimmer essen und erst danach in die Bewegungspause gehen - oder die erste Pau-se am Vormittag wird an einer Schule für das Essen reserviert und die zweite für die Bewe-gung... es liegt an den Schulen selbst, dies so zu organisieren, dass es für sie stimmt.

• Möglicherweise entscheidet das Team einer Schule auch, das Trinken von Hahnenwasser während des Unterrichts zuzulassen. Vor allem bei Doppellektionen ist es wichtig, dass die Kinder gut mit Wasser versorgt sind. Manche Lehrpersonen befürchten, dass es dann vielleicht zu etwas mehr Unruhe im Un-terricht kommen könnte, aber hierfür könnte man Regeln aufstellen und die Konzentration der Kinder und ihre körperliche Gesundheit würden davon profitieren.

• Oder die Schulteams prüfen einmal gemein-sam, welches Essen und Trinken den Kindern am Setting Schule eigentlich angeboten wird: Stehen da Getränke- und Snackautomaten und was wird darin verkauft? Welche Angebote gibt es sonst noch in den Pausen, z.B. von der örtlichen Bäckerei oder vom Abwart? Möchte man hier Veränderungen durchführen?

• Nicht zuletzt kann es sinnvoll sein, sich als Schulteam mit dem Mittagstisch zu befassen, den die Schülerinnen und Schüler im Rah-men der Tagesstrukturen in Verbindung mit der Schule besuchen. Welche Kontakte gibt es zu den Anbietern? Gehen die Kinder gerne hin zum Essen? Kommt es immer wieder zu Klagen?

PAUSEDie quirlige kleine Lisa und der sportbegeisterte Luca: Beide rennen beim ersten Klingelton auf den Pausenplatz. Luca, um das Fussballtor zu besetzen und Lisa zum Gummitwist mit ihren Freundinnen. Beide haben mit Sicherheit keine Zeit, auch nur einen Bissen zu essen - obwohl sie ein leckeres Znüni dabei haben. Das Brot und die Früchte bringen Lisa und Luca dann jeweils in arg lädiertem Zustand wieder nach Hause; und daheim sagen sie zu ihren Eltern: «Ich habe ein-fach keinen Hunger in der Pause» oder «Ich habe keine Zeit».

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DIE GE SUNDE SCHULE

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SCHULENTWICKLUNGWenn Lehrpersonen und Schulleitungen begin-nen, sich mit der gesunden Schule zu befassen, eröffnet sich viel Stoff für Diskussionen und alle merken: Die gesunde Schule geht über die Kern-botschaften der Ernährungsscheibe hinaus und ist eine Frage von Schulentwicklung.

PARTIZIPATION UND DISKUSSIONIm Sinne der Partizipation aller Beteiligten kön-nen und sollen die Ideen einer gesunden Schule dann auch mit den Schülerinnen und Schülern und den Eltern diskutiert werden. Denn nur wenn alle überzeugt sind, machen alle mit. So kommen Eltern und Lehrpersonen über das Essen der Kin-der ins Gespräch, sie tauschen ihre unterschied-lichen Beobachtungen und Erfahrungen aus und informieren oder beraten sich.Mit Hilfe des gesunden und genussvollen Essens im Sinne von «fit4future» können Schulen sich ein eigenes Profil geben.

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PRAKTISCHE IDEEN – ERLEBNISORIENTIERT3

AKTIONSKARTEN UND WEITERE VORSCHLÄGE FÜR DEN UNTERRICHT

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3.1 AKTIONSKARTEN

WASSER

TRINKEN

GEMÜSE UND

FRÜCHTE ESSEN

REGELMÄSSIG

ESSEN

ABWECHSLUNGSREICH

ESSEN

MIT ALLEN SINNEN

GENIESSEN

Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen, Hören – das Essen mit

allen Sinnen wahrnehmen

Basteln – Essen und Trinken spielerisch erfahren

Philosophieren, Denken – Essen intellektuell verstehen

Experimentieren, Kochen, Essen – Neugier und Experi-

mentierfreude wecken

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PUDDINGESS- ESPERTINNEN

UND EXPERTENLIEBLINGSPIZZA

ERFINDEN PANTOMIME

PUDDINGEIN PUDDING IST MANCHMAL EINFACH LECKER. ABER DU WEISST, PUDDING UND ANDERE SÜSSIG-KEITEN ENTHALTEN ZUCKER UND DAVON SOLLTEN KINDER (UND AUCH ERWACHSENE) NICHT ALLZU VIEL ESSEN. ABER SCHLAUE KIDS WISSEN, WIE, WANN UND WIE VIEL SÜSSIGKEITEN SIE ESSEN KÖNNEN, DAMIT IHR KÖRPER AUCH ÜBER LäNGERE ZEIT KEINE PROBLEME WEGEN DES ZUCKERS BE-KOMMT. EIN KIND SOLLTE TäGLICH NICHT MEHR ALS 45 G ZUCKER VERSTECKT IN NAHRUNGSMIT-TELN ODER GETRäNKEN ESSEN ODER TRINKEN.

1 WO VERSTECKT SICH DER ZUCKER ÜBERALL NOCH AUSSER IM PUDDING? Mache Vorschläge.

2 WANN SCHADEN ZUCKER UND SÜSSIGKEITEN WENIGER, WANN SCHADEN SIE MEHR? Morgen, Mittag, Abend, Nacht, den ganzen Tag über in kleinen Mengen (Bonbons), vor oder nach der Mahl zeit, anstatt einer Mahlzeit?

3 MACHE EIN TAGES-BEISPIEL, WIE EIN SCHLAUES KIND SEINE ZUCKERMENGE ÜBER DEN TAG VERTEILT ISST.

ESS-EXPERTINNEN UND EXPERTENMENSCHEN KÖNNEN SEHR VIELE VERSCHIEDENE NAHRUNGSMITTEL ESSEN - ANDERS ALS DIE MEIS-TEN TIERE. ABER ANSTATT SICH DARÜBER ZU FREU-EN, NUTZEN MANCHE MENSCHEN DIESE MÖGLICH-KEIT GAR NICHT, SONDERN ESSEN STÄNDIG IMMER WIEDER DASSELBE. WIE LANGWEILIG!DAMIT DU IDEEN BEKOMMST, WAS DU ALLES ESSEN KÖNNTEST, GIBT ES DIE "LEBENSMITTELPYRAMIDE".

1 Schaut euch in der Gruppe die Pyramide genau an. Besprecht Stufe für Stufe, ob ihr genau wisst, was die Bilder darstellen. Habt ihr dies alles schon einmal ge-gessen oder getrunken? Wie schmeckt es euch? Erzählt euch gegenseitig davon.Fragt eure Lehrperson, wenn ihr nicht sicher seid..

2Auf der zweiten Stufe der Pyra-mide seht ihr verschiedene Gemüse und Früchte und ein Glas mit Saft. Kennt ihr noch andere Gemüse und Früchte oder Säfte?Zeichnet andere Gemüse und Früchte auf die Stufe oder schnei-det Bilder von Gemüse und Früch-ten aus, und klebt sie daneben. Nehmt aber nur solche Früchte und Gemüse, die einer von euch tatsächlich schon einmal gegessen hat. Jetzt habt ihr eine neue bunte, abwechslungsreiche Pyramide.

3 Nun sucht ihr euch eine andere Gruppe und vergleicht eure Pyramiden. Die Kinder aus der einen Gruppe sagen den Kindern der anderen Gruppe: Welche von den Gemüsen, Früchten fi nde ich besonders lecker? Was kann man damit kochen? Wechselt euch dabei beim Sprechen ab. Welche Gruppe hat am Ende die meisten Tipps und die abwechslungsreichste bunteste Pyra-mide? Sie ist tatsächlich Expertinnen- und Ex-pertengruppe für Gemüse und Früchte und darf sich bei der Lehrperson einen Preis abholen.

LIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENWIR BACKEN ZUSAMMEN EINE PIZZA. PASS AUF, DEINE PIZZA SOLL LECKER, BUNT UND EIN-FALLSREICH SEIN.

1 WALLE DEINEN PIZZA TEIG AUS. Du kannst den Teig auch noch mit den Händen etwas rund und dünn ziehen.

2 WÄHLE DEINEN BELAG AUS. Jetzt kannst du deine Lieblingspiz-za erfi nden. Bedingung: Suche dir mindestens 5 verschiedene Zutaten für deine Pizza aus und zwei davon müssen Gemüse sein. Gibt deiner Pizza einen originellen Namen! 3 DEGUSTATIONEN

Sicher bist du gespannt auf die Pizzen der anderen Kinder. Welchen Namen haben die anderen ihren Erfi ndungen gegeben?Degustiere von möglichst vielen anderen Pizzen und gib dem anderen Kind einen Kommentar dazu, wie dir seine Pizza schmeckt, oder wie sie aussieht... oder anderes.

PANTOMIMEKANNST DU HERAUSFINDEN, WAS DIE KINDER ESSEN?

1 DIE KLASSE IST IN 2 GRUPPEN GETEILT. Gruppe 1 schlägt eine Nahrungsmittelgruppe vor.

2 JETZT WIRD GESPIELT. Gruppe 2 wird nochmals halbiert. Die Hälfte der Kinder gehen vor die Türe. Die andere Hälfte darf kurz beraten, welches Nahrungsmittelaus der Lebensmittelgruppe ge-gessen werden soll. Die Kinder spielen die Pantomime vor und diejenigen, welche vor der Türe waren dürfen raten. Die Zeit wird gemessen.

3 NUN UMGEKEHRT: GRUPPE 2 SCHLÄGT DIE NAHRUNGS-MITTELGRUPPE VOR, GRUPPE 1 SPIELT UND RÄT. Welche Gruppe errät schneller 5 Nahrungsmittel.

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RIECHEN, SCHMECKEN,

FÜHLEN, SEHEN, HÖREN

RIECHEN, SCHMECKEN,

FÜHLEN, SEHEN, HÖREN

RIECHEN, SCHMECKEN,

FÜHLEN, SEHEN, HÖREN

RIECHEN, SCHMECKEN,

FÜHLEN, SEHEN, HÖREN

BASTELN

BASTELN

BASTELN

BASTELN

EXPERIMEN-TIEREN / KOCHEN

EXPERIMEN-TIEREN / KOCHEN

EXPERIMEN-TIEREN / KOCHEN

EXPERIMEN-TIEREN / KOCHEN

PHILOSOPHIE-REN / DENKEN

PHILOSOPHIE-REN / DENKEN

PHILOSOPHIE-REN / DENKEN

PHILOSOPHIE-REN / DENKEN

CHEFKÖCHEWIR KOCHEN GEMEINSAM EINE GEMÜSESUPPE (KEINE PäCKLISUPPE NATÜRLICH). WAS SOLL HINEIN?

1 WELCHE GEMÜSE EIGNEN SICH FÜR SUPPEN? Sammelt Ideen.

2 SOLL ES EINE PÜRIERTE GEMÜSESUPPE GEBEN ODER EINE MIT GEMÜSESTÜCKEN? z. B. Minestrone

3 WAS GEHÖRT NOCH ZU DER SUPPE, DAMIT ES EINE VOLLWERTIGE MAHLZEIT GIBT?

HÄSCHEN HÜPFIST DIR DAS SCHON PASSIERT? DU HAST AM MORGEN VERSCHLAFEN UND BIST OHNE FRÜHSTÜCK IN DIE SCHU-LE GEGANGEN, WEIL KEINE ZEIT WAR. O JE- DEN MEISTEN KINDERN FÄLLT ES DANN SCHWER AUFZUPASSEN ODER SCHWIERIGE AUFGABEN ZU LÖSEN. DEIN KÖRPER HAT JA WÄHREND DER GANZEN NACHT NICHTS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN. ER HÄTTE SICH ÜBER DAS FRÜH-STÜCK GEFREUT UND OHNE FRÜHSTÜCK FEHLT AUCH DEINEM GEHIRN DIE NAHRUNG ZUM DENKEN. DIE ÜBUNG MIT DEN HULA-HOOP REIFEN ZEIGT DIR DAS.

1 Geht zu zweit zusammen, nehmt euch vier Reifen und legt drei (!) davon neben einander auf den Boden. Legt sie so weit auseinander, dass ihr es noch schafft, von einem Reifen zum anderen zu hüpfen. Es soll aber auch nicht zu leicht sein. Legt in jeden Reifen (von links nach rechts) einen Zettel: Abendessen, Frühstück, Mittagessen. Beginnt mit dem "Abendessen" und hüpft dann ein paar Mal von Reifen zu Reifen und diskutiert: So ähnlich geht es eurem Körper...

2 Nun stellt euch vor, dass ihr ausnahmsweise nicht frühstücken könnt. Nehmt den "Frühstücks-Reifen" weg. Klappt es noch mit dem Hüpfen von Abend-essen zum Mittagessen? Was heisst dies, wenn ihr es auf den Körper und das Gehirn übertragt?

3 Ihr merkt: Ohne Frühstück geht fast gar nichts. Legt den "Früh-stücks-Reifen" wieder hin. Überlegt miteinander: Wie könntet ihr euch das Hüpfen zusätzlich erleichtern? Und welche Mahlzeit wäre dies dann? Hüpft ein paar Mal und be-sprecht, wie es sich jetzt anfühlt.

ESSEN ERRATENWENN WIR ETWAS ESSEN ODER TRINKEN, NEHMEN WIR MIT UNSERER ZUNGE WAHR, WIE ES UNS SCHMECKT. ABER WIR NUTZEN AUCH UNSERE NASE, UNSERE AUGEN UND SOGAR UNSERE OHREN BEIM ESSEN. UND WIR MERKEN, OB ETWAS HEISS ODER KALT IST UND WIE SICH DAS ES-SEN IM MUND ANFÜHLT: IST ES WEICH ODER HART ODER RAU ODER... ODER.

1 Erzählt euch spannende Essgeschich-ten gegenseitig in der Gruppe: Welche Lebensmittel oder Gerichte haben einen bestimmten Geruch (fein oder weniger fein)? Bei welchen Getränken oder Früch-ten und Gemüsen gefällt dir die Farbe - oder du fi ndest sie ziemlich hässlich? Was magst du besonders heiss essen oder trinken - und was besonders kalt? Gibt es ein Lebensmittel, das im Mund quietscht? Magst du Scharfes? Welche Dinge magst du weich essen - und andere Leute mögen dasselbe lieber in harter Form? Wann sind selbst deine Ohren beim Essen beteiligt?

2 Ratet gemeinsam, um welche beiden Lebensmittel es geht:- Es ist sauer, gelb, saftig, pri- ckelnd, erfrischend, fruchtig...- Es ist weich, aber manch mal auch knackig, warm, süss, schmelzend, klebrig, braun oder weiss.

3 Denke dir ein Lebens-mittel aus und beschreibe es mit mindestens 5 eigenen Worten. Die anderen sollen raten, um welches Lebens-mittel es sich handelt.

EI-EI-EIWIR MACHEN EIN WASSERExPERIMENT.

1 NIMM ZWEI FRISCHE EIER, ZWEI GLASGEFäSSE, WASSER UND LIMONADE.

2 LEGE EIN EI IN EIN GLAS WASSER, DAS ZWEITE IN EIN GLAS MIT LIMONADE. WAS SIEHST DU?

3 DISKUTIERT: WAS PASSIERT? WAS MACHT DER ZUCKER MIT DEM WASSER?

EI-EI-EI CHEFKÖCHE HÄSCHEN HÜPF ESSEN ERRATEN

LIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENWIR BACKEN ZUSAMMEN EINE PIZZA. PASS AUF, DEINE PIZZA SOLL LECKER, BUNT UND EIN-FALLSREICH SEIN.

1 WALLE DEINEN PIZZA TEIG AUS. Du kannst den Teig auch noch mit den Händen etwas rund und dünn ziehen.

2 WÄHLE DEINEN BELAG AUS. Jetzt kannst du deine Lieblingspiz-za erfi nden. Bedingung: Suche dir mindestens 5 verschiedene Zutaten für deine Pizza aus und zwei davon müssen Gemüse sein. Gibt deiner Pizza einen originellen Namen! 3 DEGUSTATIONEN

Sicher bist du gespannt auf die Pizzen der anderen Kinder. Welchen Namen haben die anderen ihren Erfi ndungen gegeben?Degustiere von möglichst vielen anderen Pizzen und gib dem anderen Kind einen Kommentar dazu, wie dir seine Pizza schmeckt, oder wie sie aussieht... oder anderes.

LIEBLINGSPIZZA ERFINDEN

EXPERIMEN-TIEREN / KOCHEN

PHILOSOPHIE-REN / DENKEN

BASTELN

RIECHEN, SCHMECKEN,

FÜHLEN, SEHEN, HÖREN

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www.fit-4-future.ch

Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen

ZITRONESAUER MACHT LUSTIG. KENNST DU DIESEN SATZ? DIE LUSTIG MACHENDE SäURE VON DER ZITRONE IST SOGAR GESUND. DENN IN DER GELBEN ZITRUS-FRUCHT STECKT AUCH VIEL NATÜRLI-CHES VITAMIN C. WIR WOLLEN ETWAS ExPERIMENTIEREN.

1 RIECHE AN DEINEM ZITRONENSCHNITZ. WAS RIECHST DU? Riechen die anderen dasselbe?

2 NUN STRECKE DIE ZUNGE HERAUS UND SCHLECKE. Wie ist das?

3 NUN BEISS HERZHAFT IN DEN ZITRONENSCHNITZ. Was passiert? Verziehen sich deine Ge sichts muskeln? (Du darfst Grimassen schneiden!) Geschieht bei allen deinen Kollegen und Kolleginnen dasselbe?Mache das Experiment nun auch mit anderen Früchten oder Gemüsen.

PUDDINGEIN PUDDING IST MANCHMAL EINFACH LECKER. ABER DU WEISST, PUDDING UND ANDERE SÜSSIG-KEITEN ENTHALTEN ZUCKER UND DAVON SOLLTEN KINDER (UND AUCH ERWACHSENE) NICHT ALLZU VIEL ESSEN. ABER SCHLAUE KIDS WISSEN, WIE, WANN UND WIE VIEL SÜSSIGKEITEN SIE ESSEN KÖNNEN, DAMIT IHR KÖRPER AUCH ÜBER LäNGERE ZEIT KEINE PROBLEME WEGEN DES ZUCKERS BE-KOMMT. EIN KIND SOLLTE TäGLICH NICHT MEHR ALS 45 G ZUCKER VERSTECKT IN NAHRUNGSMIT-TELN ODER GETRäNKEN ESSEN ODER TRINKEN.

1 WO VERSTECKT SICH DER ZUCKER ÜBERALL NOCH AUSSER IM PUDDING? Mache Vorschläge.

2 WANN SCHADEN ZUCKER UND SÜSSIGKEITEN WENIGER, WANN SCHADEN SIE MEHR? Morgen, Mittag, Abend, Nacht, den ganzen Tag über in kleinen Mengen (Bonbons), vor oder nach der Mahl zeit, anstatt einer Mahlzeit?

3 MACHE EIN TAGES-BEISPIEL, WIE EIN SCHLAUES KIND SEINE ZUCKERMENGE ÜBER DEN TAG VERTEILT ISST.

1 TELEFONIERE VOR DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH UND ERZäHLE DEN ANDEREN, WAS DEIN BAUCH WÜNSCHT.

2 TELEFONIERE NOCH EINMAL NACH DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH. WAS SAGT ER jETZT?

3 VERSUCHE AUCH MAL MIT DEINEM BAUCH ZU TELE FONIEREN, BEVOR DU DIR EINE ZWEITE PORTION AUF DEN TELLER LäDST.

TELEFONMANCHMAL SIEHT ETWAS SO UNHEIMLICH LECKER AUS ODER ES RIECHT SO HIMMLISCH GUT UND DU MUSST SOFORT DAVON HABEN. DABEI WÜRDE DEIN BAUCH, WENN ER REDEN KÖNNTE, VIELLEICHT ETWAS GANZ ANDERES WOLLEN. WIR VERSUCHEN MAL, MIT IHM ZU TELEFONIEREN.

PoPcornESSEN IST EINE EIGENE BESCHäFTIGUNG FÜR SICH UND SOLLTE NICHT MIT ANDEREN TäTIGKEITEN KOMBI-NIERT WERDEN. DENN SONST KANN DEIN BAUCH DEINEM KOPF NICHT MELDEN, WANN GENUG GEGES-SEN IST. ALLE DEINE SINNE SOLLTEN SICH WäHREND DEM ESSEN DARAUF KONZENTRIEREN KÖNNEN. WIR ÜBERPRÜFEN NUN GEMEINSAM WAS PASSIERT, WENN WIR (WIE BEIM FERNSEHEN ODER COMPUTERSPIELEN) EINIGE UNSERER SINNE ABLENKEN ODER AUSSCHAL-TEN. WAS IHR BRAUCHT IST EINE GROSSE SCHALE MIT POPCORN UND EINE SCHALE VOLL MUNDGERECHT GESCHNITTENER OBSTSTÜCKE.

1 BILDET ZWEIER-GRUPPEN. EIN KIND SITZT, DAS ANDERE REICHT DIE LEBENS-MITTEL UND HILFT. Nach der ersten Runde wird gewechselt.

2 NUN WERDEN POPCORN UND OBST VERSUCHT.· Mit verbundenen Augen.· Mit verschlossenen Ohren.· Mit zugehaltener Nase.· Mit Kopfhörern und Musik (Achtung Ohren, nicht zu laut!).· Während dem Lösen einer Quizaufgabe.Wie schmeckt das? Was ist anders? Kommen euch noch mehr Experimente in den Sinn?

3 DISKUTIERT GEMEINSAM: WAS IST EUCH AUFGEFALLEN? Warum essen Kinder und Erwachsene mehr, wenn sie zum Essen auch noch Fern-sehen, Zeitung lesen oder am Computer arbeiten?

1 PROBIERE DIE VERSCHIEDENEN WASSER

2 VERSUCHE HERAUS-ZUFINDEN, WAS FÜR EIN WASSER ES IST: Leitungswasser? Mineral-wasser? Warm, kalt?

3 MACH EINE GE-SCHMACKSRANGLISTE. Welches Wasser trinkst du am liebsten?

WASSERSCHMECKERDER WASSERSCHMECKER FÜHLT MIT SEINER WÜNSCHELRUTE DAS WASSER TIEF IM BODEN. DAS MUSST DU NICHT, ABER KANNST DU DEN WASSERGESCHMACK SCHMECKEN?

ABWECHSLUNGSREICH ESSEN

WASSER TRINKEN GEMÜSE UND FRÜCHTE ESSEN

REGELMÄSSIG ESSEN

MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN

WAS SIE FÜR MATERIAL BENÖTIGENMit Freude essen und trinken heisst: alle Sinne schulen und erleben. Nach diesem Motto wurden die Übungen entwickelt und zusammengestellt. Für einige davon braucht es deshalb Lebensmit-tel wie zum Beispiel Gemüse und Früchte. Der Bedarf an frischer Ware soll sich aber in Gren-zen halten, damit es für Sie nicht zu aufwändig wird und nicht zu viel Abfall anfällt. Znünibox und Wasserflasche können die Kinder von zu Hause mitbringen. Ansonsten sind meist nur Arbeitsma-terialien vorgeschlagen, die in der Schule vorhan-den sind oder leicht von zu Hause mitgenommen werden können.

EXPERIMENTE MIT LEBENSMITTELNDamit die praktischen Übungen gut gelingen, empfiehlt sich folgende Vorbereitung:

Hygiene-Regeln einhalten: frische Lebensmit-tel verwenden, Hände waschen, Früchte und Gemüse waschen, sauberes Geschirr benutzen.

Arbeitsschritte erklären: Kinder auf die Expe-rimente vorbereiten.

Sicherheit gewährleisten: Gute, übersichtliche Arbeitsplätze einrichten, zweckmässige Ge-räte verwenden.

Unverträglichkeiten und Allergien der Kin-der abklären: Eltern über Experimen-te informieren und nachfragen, ob Un-verträglichkeiten und Allergien bei den Kindern bestehen.

AUFBAU EINER KARTE

VorderseiteDie Vorderseite der Aktionskarte ist für die Kinder gedacht und gibt dem Kind jeweils drei Aufgaben. Für die Kinder soll der Umgang mit den Karten spielerisch und fantasiebetont sein. Daher ist jede Karte in ein illustriertes Thema eingebunden.

RückseiteDie Rückseite beinhaltet weiterführende Informa-tionen für die Lehrperson.

Welche Kompetenz wird gefördert?

Ziele

Worauf ist zu achten?

Weitere Varianten

Benötigtes Material

Fachbereich und Altersvorschlag

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ZnüniboxDeine Znünibox soll Dich jeDen Tag in Die schule begleiTen. Da soll sie naTürlich auch schön ausschauen.

1 schreibe Deinen namen auf Die box.

2 verZiere Die box nach Deinen Wünschen

3 DiskuTiere in Der klasse, Was in Deine Znünibox gehörT. Bringe die gesammelten Vorschläge zusammen mit dem Infoblatt deinen Eltern nach Hause, damit sie dir beim Füllen der Box helfen können.

GRUPPENÜBUNGEINZELÜBUNG

WORAUF IST ZU ACHTEN

Die Schule bestimmt Regeln für die Zwischenmahlzeiten. Die Eltern werden ausführlich darüber informiert.

VARIANTEN

Anstatt einer Znünibox wird im Klassenzimmer ein Obstkorb aufgestellt und jede Woche von einem anderen Kind bestückt und kontrolliert.

MATERIAL

Box, wasser- und spülmaschinen-feste Farbstifte, Infoblatt für die Eltern: Znüni / Zvieriliste der SGE

FACHBEREICH /ALTERSVORSCHLAG

Werken, Natur, Mensch, Gesellschaft

1. / 2. Klasse

WAS WIRD GEFÖRDERT

Das Kind nimmt kleine gesunde Zwischenmahlzeiten zu festen Zeiten ein, ohne dauernd zwischendurch zu naschen. Wenn das Kind nur wenig (oder überhaupt nicht) frühstückt, ist das Znüni dementsprechend grösser.

ZIELE

Das Kind begreift, dass sein Körper ein Frühstück und Znüni als Start in den Tag braucht.

Das Kind weiss, dass sein Körper mehrmals am Tag etwas zu essen und trinken braucht.

Es kennt die verschiedenen Mahl-zeiten und den Unterschied zwischen Haupt- und Zwischenmahlzeiten.

ZNÜNIBOXINFORMATIONEN FÜR LEHRPERSONEN

Vorderseite

Rückseite

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ZITRONESAUER MACHT LUSTIG. KENNST DU DIESEN SATZ? DIE LUSTIG MACHENDE SäURE VON DER ZITRONE IST SOGAR GESUND. DENN IN DER GELBEN ZITRUS-FRUCHT STECKT AUCH VIEL NATÜRLI-CHES VITAMIN C. WIR WOLLEN ETWAS ExPERIMENTIEREN.

1 RIECHE AN DEINEM ZITRONENSCHNITZ. WAS RIECHST DU? Riechen die anderen dasselbe?

2 NUN STRECKE DIE ZUNGE HERAUS UND SCHLECKE. Wie ist das?

3 NUN BEISS HERZHAFT IN DEN ZITRONENSCHNITZ. Was passiert? Verziehen sich deine Ge sichts muskeln? (Du darfst Grimassen schneiden!) Geschieht bei allen deinen Kollegen und Kolleginnen dasselbe?Mache das Experiment nun auch mit anderen Früchten oder Gemüsen.

BIRNEZUM ZNÜNI ODER ZVIERI EINE FRUCHT, ABER DIE SOLL LUSTIG AUSSCHAUEN.

1 SCHNITZE AUS DEINER FRUCHT EINE LUSTIGE FIGUR ODER EINE VERZIERUNG. Vergiss nicht vorher die Hände zu waschen, pass auf deine Finger auf und ver suche, sauber zu arbeiten.

2 VERZIERE DEIN WERK EVENTUELL NOCH MIT WEITEREN ZUTATEN.

3 PRäMIERT DIE DREI BESTEN FIGUREN UND ESST EURE BIRNEN GEMEINSAM AUF. SCHMECKEN EUCH DIE BIRNEN? SCHMECKEN ALLE BIRNEN GLEICH?

CHEFKÖCHEWIR KOCHEN GEMEINSAM EINE GEMÜSESUPPE (KEINE PäCKLISUPPE NATÜRLICH). WAS SOLL HINEIN?

1 WELCHE GEMÜSE EIGNEN SICH FÜR SUPPEN? Sammelt Ideen.

2 SOLL ES EINE PÜRIERTE GEMÜSESUPPE GEBEN ODER EINE MIT GEMÜSESTÜCKEN? z. B. Minestrone

3 WAS GEHÖRT NOCH ZU DER SUPPE, DAMIT ES EINE VOLLWERTIGE MAHLZEIT GIBT?

KünstlerMANCHMAL MÜSSEN KÜNSTLER AUCH AUFTRAGSARBEITEN AUSFÜHREN.

1 DU BIST MALER UND SOLLST EIN BILD MIT NUR BLAU-VIOLETTEN OBST- UND GEMÜSESORTEN MALEN.Was kommt alles auf dein Bild?

2 KANNST DU AUCH BILDER MALEN IN: GELB-ORANGE, ROT, GRÜN ODER WEISS?

3 UND NUN NACH DEM ALPHABET FÜR DEN SCHRIFTSTELLER: FINDET IHR IN EURER KLASSE FÜR jEDEN BUCH-STABEN DES ALPHABETS MINDESTENS EINEN GEMÜSE- ODER OBSTNAMEN? Welches sind die schwierigsten Buch-staben? Fragt auch eure Eltern, ob sie für die schwierigen Buchstaben eine Gemüse- oder Obstsorte kennen. Vielleicht in einer anderen Sprache?

1 PROBIERE DIE VERSCHIEDENEN WASSER

2 VERSUCHE HERAUS-ZUFINDEN, WAS FÜR EIN WASSER ES IST: Leitungswasser? Mineral-wasser? Warm, kalt?

3 MACH EINE GE-SCHMACKSRANGLISTE. Welches Wasser trinkst du am liebsten?

WASSERSCHMECKERDER WASSERSCHMECKER FÜHLT MIT SEINER WÜNSCHELRUTE DAS WASSER TIEF IM BODEN. DAS MUSST DU NICHT, ABER KANNST DU DEN WASSERGESCHMACK SCHMECKEN?

WASSERFLASCHEREGELMäSSIGES WASSERTRINKEN UNTERSTÜTZT DEINE DENKFäHIGKEIT. TRINK WASSER ZU DEN MAHLZEITEN, IMMER IN DEN SCHULPAUSEN UND VOR ALLEM VOR UND NACH DEM SPORT-UNTERRICHT. GESTALTE DEINE EIGENE WASSERFLASCHE.

1 SCHREIB DEINEN NAMEN GUT SICHTBAR UND FARBIG AUF DIE WASSERFLASCHE.

2 DEKORIERE DIE FLASCHE MIT WEITE-REN ZEICHNUNGEN ODER COLLAGEN.

3 DISKUTIERT IN DER KLASSE, WIE IHR DIE WASSERFLASCHE BRAUCHT UND WANN IHR WASSER TRINKEN DÜRFT.

EI-EI-EIWIR MACHEN EIN WASSERExPERIMENT.

1 NIMM ZWEI FRISCHE EIER, ZWEI GLASGEFäSSE, WASSER UND LIMONADE.

2 LEGE EIN EI IN EIN GLAS WASSER, DAS ZWEITE IN EIN GLAS MIT LIMONADE. WAS SIEHST DU?

3 DISKUTIERT: WAS PASSIERT? WAS MACHT DER ZUCKER MIT DEM WASSER?

1 WäGE DICH UND RECH-NE AUS, WIE VIEL WASSER IN DEINEM KÖRPER IST.Stelle diese Wassermenge mit Wasserflaschen dar.

2 WENN NUR 1/50 ZU WENIG WASSER IN DEINEM KÖRPER IST, WEIL DU ZU WENIG GETRUNKEN HAST, NIMMT DEINE LEISTUNGS FäHIGKEIT UND KONZENTRA-TIONSFäHIGKEIT AB. Wie viel Wasser musst du trinken, um diesen Mangel auszugleichen?

3 WARUM SOLLTE DER MENSCH VOR ALLEM WASSER TRINKEN UND NICHT VOR ALLEM LIMONADE ODER OBSTSäFTE? Wer weiss etwas darüber?

WASSERMANNWASSER IST DIE LEBENSGRUNDLAGE FÜR MENSCHEN, TIERE UND PFLANZEN. NUR WIR MENSCHEN HABEN DIE MÖGLICHKEIT, UNSER WASSER MIT ZUCKER UND ALLER HAND GESCHMACK ZU VERSEHEN ODER OBST-SäFTE ZU PRESSEN. HIN UND WIEDER MAL EIN SÜSS-GETRäNK ODER ETWAS OBSTSAFT SCHADET NICHT, ABER UNSER HAUPTGETRäNK SOLLTE IMMER NATÜR-LICHES WASSER BLEIBEN. DEIN KÖRPER BESTEHT ZU CA. 2/3 AUS WASSER (NICHT AUS LIMONADE).

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Riechen, Schmecken,

Fühlen,

Sehen, Hören

Basteln

Experimentieren

Kochen

Philosophieren /

Denken

WASSERSCHMECKER ZITRONE

WASSERFLASCHE BIRNE

EI-EI-EI CHEFKÖCHE

WASSERMANN KÜNSTLER

ÜBERSICHT AKTIONSKARTEN CLEVER ESSEN

WASSER TRINKEN

GEMÜSE UND FRÜCHTE ESSEN

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1 TELEFONIERE VOR DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH UND ERZäHLE DEN ANDEREN, WAS DEIN BAUCH WÜNSCHT.

2 TELEFONIERE NOCH EINMAL NACH DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH. WAS SAGT ER jETZT?

3 VERSUCHE AUCH MAL MIT DEINEM BAUCH ZU TELE FONIEREN, BEVOR DU DIR EINE ZWEITE PORTION AUF DEN TELLER LäDST.

TELEFONMANCHMAL SIEHT ETWAS SO UNHEIMLICH LECKER AUS ODER ES RIECHT SO HIMMLISCH GUT UND DU MUSST SOFORT DAVON HABEN. DABEI WÜRDE DEIN BAUCH, WENN ER REDEN KÖNNTE, VIELLEICHT ETWAS GANZ ANDERES WOLLEN. WIR VERSUCHEN MAL, MIT IHM ZU TELEFONIEREN.

HÄSCHEN HÜPFIST DIR DAS SCHON PASSIERT? DU HAST AM MORGEN VERSCHLAFEN UND BIST OHNE FRÜHSTÜCK IN DIE SCHU-LE GEGANGEN, WEIL KEINE ZEIT WAR. O JE- DEN MEISTEN KINDERN FÄLLT ES DANN SCHWER AUFZUPASSEN ODER SCHWIERIGE AUFGABEN ZU LÖSEN. DEIN KÖRPER HAT JA WÄHREND DER GANZEN NACHT NICHTS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN. ER HÄTTE SICH ÜBER DAS FRÜH-STÜCK GEFREUT UND OHNE FRÜHSTÜCK FEHLT AUCH DEINEM GEHIRN DIE NAHRUNG ZUM DENKEN. DIE ÜBUNG MIT DEN HULA-HOOP REIFEN ZEIGT DIR DAS.

1 Geht zu zweit zusammen, nehmt euch vier Reifen und legt drei (!) davon neben einander auf den Boden. Legt sie so weit auseinander, dass ihr es noch schafft, von einem Reifen zum anderen zu hüpfen. Es soll aber auch nicht zu leicht sein. Legt in jeden Reifen (von links nach rechts) einen Zettel: Abendessen, Frühstück, Mittagessen. Beginnt mit dem "Abendessen" und hüpft dann ein paar Mal von Reifen zu Reifen und diskutiert: So ähnlich geht es eurem Körper...

2 Nun stellt euch vor, dass ihr ausnahmsweise nicht frühstücken könnt. Nehmt den "Frühstücks-Reifen" weg. Klappt es noch mit dem Hüpfen von Abend-essen zum Mittagessen? Was heisst dies, wenn ihr es auf den Körper und das Gehirn übertragt?

3 Ihr merkt: Ohne Frühstück geht fast gar nichts. Legt den "Früh-stücks-Reifen" wieder hin. Überlegt miteinander: Wie könntet ihr euch das Hüpfen zusätzlich erleichtern? Und welche Mahlzeit wäre dies dann? Hüpft ein paar Mal und be-sprecht, wie es sich jetzt anfühlt.

HITPARADEFÜR EINEN GUTEN START IN DEN TAG BRAUCHT DEIN KÖRPER UN- BEDINGT EIN GUTES FRÜHSTÜCK. WIR MACHEN EINE FRÜHSTÜCKS-HITPARADE.

1 WAS ISST DU ZUM FRÜHSTÜCK? Warum hast du das gerne? Die verschiedenen Früh-stücke werden an die Tafel geschrieben.

2 SCHAU DIR DIE LISTE AN DER TAFEL AN. Hast du noch weitere Ideen für ein Frühstück?

3 NUN MACHT IHR GEMEINSAM FRÜHSTÜCKS-HITPARADEN: Welches Frühstück ist am schnells-ten zubereitet? Welches am besten vor einer Prüfung? Welches am besten für den Sporttag?

PUDDINGEIN PUDDING IST MANCHMAL EINFACH LECKER. ABER DU WEISST, PUDDING UND ANDERE SÜSSIG-KEITEN ENTHALTEN ZUCKER UND DAVON SOLLTEN KINDER (UND AUCH ERWACHSENE) NICHT ALLZU VIEL ESSEN. ABER SCHLAUE KIDS WISSEN, WIE, WANN UND WIE VIEL SÜSSIGKEITEN SIE ESSEN KÖNNEN, DAMIT IHR KÖRPER AUCH ÜBER LäNGERE ZEIT KEINE PROBLEME WEGEN DES ZUCKERS BE-KOMMT. EIN KIND SOLLTE TäGLICH NICHT MEHR ALS 45 G ZUCKER VERSTECKT IN NAHRUNGSMIT-TELN ODER GETRäNKEN ESSEN ODER TRINKEN.

1 WO VERSTECKT SICH DER ZUCKER ÜBERALL NOCH AUSSER IM PUDDING? Mache Vorschläge.

2 WANN SCHADEN ZUCKER UND SÜSSIGKEITEN WENIGER, WANN SCHADEN SIE MEHR? Morgen, Mittag, Abend, Nacht, den ganzen Tag über in kleinen Mengen (Bonbons), vor oder nach der Mahl zeit, anstatt einer Mahlzeit?

3 MACHE EIN TAGES-BEISPIEL, WIE EIN SCHLAUES KIND SEINE ZUCKERMENGE ÜBER DEN TAG VERTEILT ISST.

ESS-EXPERTINNEN UND EXPERTENMENSCHEN KÖNNEN SEHR VIELE VERSCHIEDENE NAHRUNGSMITTEL ESSEN - ANDERS ALS DIE MEIS-TEN TIERE. ABER ANSTATT SICH DARÜBER ZU FREU-EN, NUTZEN MANCHE MENSCHEN DIESE MÖGLICH-KEIT GAR NICHT, SONDERN ESSEN STÄNDIG IMMER WIEDER DASSELBE. WIE LANGWEILIG!DAMIT DU IDEEN BEKOMMST, WAS DU ALLES ESSEN KÖNNTEST, GIBT ES DIE "LEBENSMITTELPYRAMIDE".

1 Schaut euch in der Gruppe die Pyramide genau an. Besprecht Stufe für Stufe, ob ihr genau wisst, was die Bilder darstellen. Habt ihr dies alles schon einmal ge-gessen oder getrunken? Wie schmeckt es euch? Erzählt euch gegenseitig davon.Fragt eure Lehrperson, wenn ihr nicht sicher seid..

2Auf der zweiten Stufe der Pyra-mide seht ihr verschiedene Gemüse und Früchte und ein Glas mit Saft. Kennt ihr noch andere Gemüse und Früchte oder Säfte?Zeichnet andere Gemüse und Früchte auf die Stufe oder schnei-det Bilder von Gemüse und Früch-ten aus, und klebt sie daneben. Nehmt aber nur solche Früchte und Gemüse, die einer von euch tatsächlich schon einmal gegessen hat. Jetzt habt ihr eine neue bunte, abwechslungsreiche Pyramide.

3 Nun sucht ihr euch eine andere Gruppe und vergleicht eure Pyramiden. Die Kinder aus der einen Gruppe sagen den Kindern der anderen Gruppe: Welche von den Gemüsen, Früchten fi nde ich besonders lecker? Was kann man damit kochen? Wechselt euch dabei beim Sprechen ab. Welche Gruppe hat am Ende die meisten Tipps und die abwechslungsreichste bunteste Pyra-mide? Sie ist tatsächlich Expertinnen- und Ex-pertengruppe für Gemüse und Früchte und darf sich bei der Lehrperson einen Preis abholen.

LIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENWIR BACKEN ZUSAMMEN EINE PIZZA. PASS AUF, DEINE PIZZA SOLL LECKER, BUNT UND EIN-FALLSREICH SEIN.

1 WALLE DEINEN PIZZA TEIG AUS. Du kannst den Teig auch noch mit den Händen etwas rund und dünn ziehen.

2 WÄHLE DEINEN BELAG AUS. Jetzt kannst du deine Lieblingspiz-za erfi nden. Bedingung: Suche dir mindestens 5 verschiedene Zutaten für deine Pizza aus und zwei davon müssen Gemüse sein. Gibt deiner Pizza einen originellen Namen! 3 DEGUSTATIONEN

Sicher bist du gespannt auf die Pizzen der anderen Kinder. Welchen Namen haben die anderen ihren Erfi ndungen gegeben?Degustiere von möglichst vielen anderen Pizzen und gib dem anderen Kind einen Kommentar dazu, wie dir seine Pizza schmeckt, oder wie sie aussieht... oder anderes.

PANTOMIMEKANNST DU HERAUSFINDEN, WAS DIE KINDER ESSEN?

1 DIE KLASSE IST IN 2 GRUPPEN GETEILT. Gruppe 1 schlägt eine Nahrungsmittelgruppe vor.

2 jETZT WIRD GESPIELT. Gruppe 2 wird nochmals halbiert. Die Hälfte der Kinder gehen vor die Türe. Die andere Hälfte darf kurz beraten, welches Nahrungsmittel aus der Lebensmittelgruppe ge-gessen werden soll. Die Kinder spielen die Pantomime vor und diejenigen, welche vor der Türe waren dürfen raten. Die Zeit wird gemessen.

3 NUN UMGEKEHRT: GRUPPE 2 SCHLäGT DIE NAHRUNGS-MITTELGRUPPE VOR, GRUPPE 1 SPIELT UND RäT. Welche Gruppe errät schneller 5 Nahrungsmittel.

PoPcornESSEN IST EINE EIGENE BESCHäFTIGUNG FÜR SICH UND SOLLTE NICHT MIT ANDEREN TäTIGKEITEN KOMBI-NIERT WERDEN. DENN SONST KANN DEIN BAUCH DEINEM KOPF NICHT MELDEN, WANN GENUG GEGES-SEN IST. ALLE DEINE SINNE SOLLTEN SICH WäHREND DEM ESSEN DARAUF KONZENTRIEREN KÖNNEN. WIR ÜBERPRÜFEN NUN GEMEINSAM WAS PASSIERT, WENN WIR (WIE BEIM FERNSEHEN ODER COMPUTERSPIELEN) EINIGE UNSERER SINNE ABLENKEN ODER AUSSCHAL-TEN. WAS IHR BRAUCHT IST EINE GROSSE SCHALE MIT POPCORN UND EINE SCHALE VOLL MUNDGERECHT GESCHNITTENER OBSTSTÜCKE.

1 BILDET ZWEIER-GRUPPEN. EIN KIND SITZT, DAS ANDERE REICHT DIE LEBENS-MITTEL UND HILFT. Nach der ersten Runde wird gewechselt.

2 NUN WERDEN POPCORN UND OBST VERSUCHT.· Mit verbundenen Augen.· Mit verschlossenen Ohren.· Mit zugehaltener Nase.· Mit Kopfhörern und Musik (Achtung Ohren, nicht zu laut!).· Während dem Lösen einer Quizaufgabe.Wie schmeckt das? Was ist anders? Kommen euch noch mehr Experimente in den Sinn?

3 DISKUTIERT GEMEINSAM: WAS IST EUCH AUFGEFALLEN? Warum essen Kinder und Erwachsene mehr, wenn sie zum Essen auch noch Fern-sehen, Zeitung lesen oder am Computer arbeiten?

TISCHSETISS NICHT NEBENBEI: NIMM DIR ZEIT ZUM ESSEN – GENIESSE ES UND MACHE GLEICHZEITIG NICHTS ANDERES. EIN SCHÖN GEDECKTER TISCH UND EINE GEMÜTLICHE TISCHATMOSPHäRE SIND DAFÜR WICHTIG.

1 WIE BENIMMT MAN SICH BEI TISCH, DAMIT DAS GEMEINSAME ESSEN FÜR ALLE ANGENEHM IST. Mache Vorschläge.

2 GESTALTE EIN TISCHSET FÜR DICH.

3 TISCHE ZU HAUSE VOR DEM ESSEN SCHÖN AUFDie restliche Familie freut sich auch auf einen schön gedeckten Tisch.

ESSEN ERRATENWENN WIR ETWAS ESSEN ODER TRINKEN, NEHMEN WIR MIT UNSERER ZUNGE WAHR, WIE ES UNS SCHMECKT. ABER WIR NUTZEN AUCH UNSERE NASE, UNSERE AUGEN UND SOGAR UNSERE OHREN BEIM ESSEN. UND WIR MERKEN, OB ETWAS HEISS ODER KALT IST UND WIE SICH DAS ES-SEN IM MUND ANFÜHLT: IST ES WEICH ODER HART ODER RAU ODER... ODER.

1 Erzählt euch spannende Essgeschich-ten gegenseitig in der Gruppe: Welche Lebensmittel oder Gerichte haben einen bestimmten Geruch (fein oder weniger fein)? Bei welchen Getränken oder Früch-ten und Gemüsen gefällt dir die Farbe - oder du fi ndest sie ziemlich hässlich? Was magst du besonders heiss essen oder trinken - und was besonders kalt? Gibt es ein Lebensmittel, das im Mund quietscht? Magst du Scharfes? Welche Dinge magst du weich essen - und andere Leute mögen dasselbe lieber in harter Form? Wann sind selbst deine Ohren beim Essen beteiligt?

2 Ratet gemeinsam, um welche beiden Lebensmittel es geht:- Es ist sauer, gelb, saftig, pri- ckelnd, erfrischend, fruchtig...- Es ist weich, aber manch mal auch knackig, warm, süss, schmelzend, klebrig, braun oder weiss.

3 Denke dir ein Lebens-mittel aus und beschreibe es mit mindestens 5 eigenen Worten. Die anderen sollen raten, um welches Lebens-mittel es sich handelt.

PROTOKOLLÜBERLEGE DIR, WIE LANGE DU PRO WOCHE IN EINEN BILD-SCHIRM SCHAUST.

1 WÄHREND 1 WOCHE NOTIERST DU JEDEN MORGEN WENN DU IN DIE SCHULE KOMMST IM PROTOKOLLBLATT: Wie lange hast du am Vortrag während dei-ner Freizeit in einen Bildschirm geschaut? Dazu gehört z.B. der Austausch mit Freun-den mit dem Handy oder Smartphone, Fern-sehschauen, Spielen mit der Konsole und dem Computer, Surfen... - einfach alles!

Schreibe ausserdem daneben auf, in wel-chen Zeiten du gleichzeitig etwas gegessen oder getrunken hast.Am Montag musst du dies für 2 Tage auf-schreiben, aber das wirst du schon schaffen.

2 IST DIE WOCHE VORBEI? Dann rechne zu sammen.

3 DISKUTIERT EUER PROTO-KOLL ZU ZWEITTauscht euch aus und besprecht dabei auch, was und wie viel ihr während eurer Bildschirmtätigkeit gegessen oder getrunken habt. Gibt es Unterschiede zum Essen und Trinken ohne Bildschirm?

ZNÜNIBOxDEINE ZNÜNIBOx SOLL DICH jEDEN TAG IN DIE SCHULE BEGLEITEN. DA SOLL SIE NATÜRLICH AUCH SCHÖN AUSSCHAUEN.

1 SCHREIBE DEINEN NAMEN AUF DIE BOx.

2 VERZIERE DIE BOx NACH DEINEN WÜNSCHEN

3 DISKUTIERE IN DER KLASSE, WAS IN DEINE ZNÜNIBOx GEHÖRT. Bringe die gesammelten Vorschläge zusammen mit dem Infoblatt deinen Eltern nach Hause, damit sie dir beim Füllen der Box helfen können.

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TELEFON PUDDING POPCORN

DIE ZNÜNIBOX ESS-ESPERTINNEN UND EXPERTEN

TISCHSET

HÄSCHEN HÜPF LIEBLINGSPIZZA ERFINDEN ESSEN ERRATEN

HITPARADE PANTOMIME PROTOKOLL

REGELMÄSSIG ESSEN

ABWECHSLUNGSREICH ESSEN

MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN

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KERNBOTSCHAFT: WASSER TRINKEN

Wie viel brauchen wir?Kinder brauchen täglich etwa 1 Liter Flüssigkeit; Jugendliche und Erwachsene etwa 1 bis 2 Liter. Bei körperlicher Aktivität, Hitze, Fieber, Durch-fall oder Erbrechen ist der Wasserbedarf erhöht. Durst ist bereits ein Zeichen von Wassermangel. Daher empfiehlt es sich, regelmässig Wasser zu trinken, so dass ein Durstgefühl und damit ein Wassermangel gar nicht erst eintreten. Am bes-ten zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch.

Zuckerhaltige GetränkeSirups, Limonaden, Eistees etc. liefern neben Flüssigkeit auch sehr viel Zucker. Haushaltszucker(Saccharose), Fruchtzucker (Fruktose) und andere Zuckerarten, die zum Süssen dieser Getränke verwendet werden, gehören zur Familie der Koh-lenhydrate, die auch in Getreideprodukten und Früchten enthalten sind. Im Gegensatz zu ande-ren Nahrungsmitteln liefert der Zucker jedoch nur «leere Kalorien». Das heisst, er liefert Ener-gie ohne weitere wertvolle Nährstoffe wie z. B. Vi-tamine oder Mineralstoffe.

Empfehlungen für den Verzehr von reinem ZuckerDa reiner Zucker keine wertvollen Nährstoffe enthält, sollten nicht mehr als 10% des täglichen Energiebedarfs in Form von reinem Zucker zu-geführt werden. Der Anteil von 10% ist jedoch schnell überschritten, wenn zuckerhaltige Ge-tränke täglich konsumiert werden.

EMPFOHLENER MAXIMALER ZUCKERKONSUM ABHÄNGIG VON ALTER UND ENERGIE BEDARF:

Alter Energiebedarf Maximaler(Jahre) (in kcal) Zuckerkonsum in g (und ausgedrückt in Anzahl Würfelzucker)

6 bis 7 1400 - 1600 35 g (10)

8 bis 10 1700 - 1900 45 g (12)

11 bis 13 1900 - 2200 50 bis Max. 55 g (14)

(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 1. Ausgabe (2015).)

ZUCKERGEHALT IN SÜSSGETRÄNKEN:

Getränk Zuckergehalt pro 2 dl Getränk

Cola 20 g (5 Würfelzucker)

Limonaden (Zitrone, Orange…) 19 g (5 Würfelzucker)

Eistee 15 g (4 Würfelzucker)

Verdünnter Sirup 15% (6/1) 26 g (7 Würfelzucker)

Verdünnter Sirup 10% (9/1) 18 g (5 Würfelzucker)

Fruchtnektar 21 g* (5 Würfelzucker)

100% reiner Fruchtsaft 24 g* (6 Würfelzucker)

Handelsübl. Schokomilch 20 g* (5 Würfelzucker)* Zucker ist von Natur aus in den Früchten oder in der Milch enthalten.

(Quelle: Schweizer Nährwerttabelle, Schweizerische Gesell- schaft für Ernährung SGE, 2015.)

Anhand dieser Tabellen wird deutlich, wie stark zuckerhaltige Getränke zum Zuckerkonsum bei-tragen.

3.2 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN ZU DEN EINZELNEN KERNBOTSCHAFTEN UND AKTIONSKARTEN

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Mit 2 dl Süssgetränk hat ein Kind bereits die Hälf-te seines täglichen Zuckerbudgets aufgebraucht.Man muss berücksichtigen, dass Kinder über Konfitüren und süsse Brotaufstriche, Bonbons und Karamellen, Patisserien und Gebäck, gesüss-te Getreideriegel, Schokolade, gesüsste Milch-produkte (Flan, Jogurt, Petits Suisses), gesüsste Cerealien, Kompott und gesüsste Obstkonserven usw. zusätzlich Zucker aufnehmen. Ein weiterer Nachteil der süssen Getränke ist, dass sie durch ihren Zuckergehalt (und je nach Getränk auch durch enthaltene Säuren) Zahn-karies fördern. Ausserdem scheint ein hoher Konsum zuckerhaltiger Getränke das Auftreten von Gewichtsproblemen zu begünstigen. Dies ist dadurch begründet, dass die in flüssiger Form zugeführte Energie (Kalorien) wenig sättigt und deshalb die Nahrungsmenge nicht angepasst wird. Die in süssen Getränken enthaltenen Kalo-rien kommen folglich zu denen der Nahrung hinzu und erhöhen somit die Gesamtenergiezufuhr.

Kalorienarme GetränkeIm Handel findet man eine Reihe von so genannten Light-Getränken. Hierbei wurde der Zucker durch Süssungsmittel ersetzt, die keine oder wenig Kalorien liefern. Diese Getränke sind sehr viel energieärmer als zuckerhaltige Getränke. Den-noch stellen sie keine interessante Alternative dar, weil sich Kinder dadurch zu sehr an den süssen Geschmack gewöhnen. Dies kann dazu führen, dass ungesüsste Getränke abgelehnt werden.

Fruchtsäfte und MilchAuch Fruchtsäfte und Milch sind reich an Wasser. Aufgrund ihrer Zusammensetzung werden sie jedoch nicht zu den Getränken gezählt. Laut Lebens mittelpyramide gehört Fruchtsaft zur Gruppe der Früchte und Gemüse; Milch zur Gruppe der Milchprodukte. Milch und Saft wei-sen die ernährungsphysiologischen Merkmale ihrer jeweiligen Gruppe auf, weshalb für sie die Verzehrsempfehlungen ihrer Gruppe gelten. Als Durstlöscher sind sie nicht geeignet.

LEBENS W ICHTIGE S WA SSER

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1 PROBIERE DIE VERSCHIEDENEN WASSER

2 VERSUCHE HERAUS-ZUFINDEN, WAS FÜR EIN WASSER ES IST: Leitungswasser? Mineral-wasser? Warm, kalt?

3 MACH EINE GE-SCHMACKSRANGLISTE. Welches Wasser trinkst du am liebsten?

WASSERSCHMECKERDER WASSERSCHMECKER FÜHLT MIT SEINER WÜNSCHELRUTE DAS WASSER TIEF IM BODEN. DAS MUSST DU NICHT, ABER KANNST DU DEN WASSERGESCHMACK SCHMECKEN?

WASSERFLASCHEREGELMäSSIGES WASSERTRINKEN UNTERSTÜTZT DEINE DENKFäHIGKEIT. TRINK WASSER ZU DEN MAHLZEITEN, IMMER IN DEN SCHULPAUSEN UND VOR ALLEM VOR UND NACH DEM SPORT-UNTERRICHT. GESTALTE DEINE EIGENE WASSERFLASCHE.

1 SCHREIB DEINEN NAMEN GUT SICHTBAR UND FARBIG AUF DIE WASSERFLASCHE.

2 DEKORIERE DIE FLASCHE MIT WEITE-REN ZEICHNUNGEN ODER COLLAGEN.

3 DISKUTIERT IN DER KLASSE, WIE IHR DIE WASSERFLASCHE BRAUCHT UND WANN IHR WASSER TRINKEN DÜRFT.

EI-EI-EIWIR MACHEN EIN WASSERExPERIMENT.

1 NIMM ZWEI FRISCHE EIER, ZWEI GLASGEFäSSE, WASSER UND LIMONADE.

2 LEGE EIN EI IN EIN GLAS WASSER, DAS ZWEITE IN EIN GLAS MIT LIMONADE. WAS SIEHST DU?

3 DISKUTIERT: WAS PASSIERT? WAS MACHT DER ZUCKER MIT DEM WASSER?

1 WäGE DICH UND RECH-NE AUS, WIE VIEL WASSER IN DEINEM KÖRPER IST.Stelle diese Wassermenge mit Wasserflaschen dar.

2 WENN NUR 1/50 ZU WENIG WASSER IN DEINEM KÖRPER IST, WEIL DU ZU WENIG GETRUNKEN HAST, NIMMT DEINE LEISTUNGS FäHIGKEIT UND KONZENTRA-TIONSFäHIGKEIT AB. Wie viel Wasser musst du trinken, um diesen Mangel auszugleichen?

3 WARUM SOLLTE DER MENSCH VOR ALLEM WASSER TRINKEN UND NICHT VOR ALLEM LIMONADE ODER OBSTSäFTE? Wer weiss etwas darüber?

WASSERMANNWASSER IST DIE LEBENSGRUNDLAGE FÜR MENSCHEN, TIERE UND PFLANZEN. NUR WIR MENSCHEN HABEN DIE MÖGLICHKEIT, UNSER WASSER MIT ZUCKER UND ALLER HAND GESCHMACK ZU VERSEHEN ODER OBST-SäFTE ZU PRESSEN. HIN UND WIEDER MAL EIN SÜSS-GETRäNK ODER ETWAS OBSTSAFT SCHADET NICHT, ABER UNSER HAUPTGETRäNK SOLLTE IMMER NATÜR-LICHES WASSER BLEIBEN. DEIN KÖRPER BESTEHT ZU CA. 2/3 AUS WASSER (NICHT AUS LIMONADE).

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

WASSERSCHMECKER Da es keine Kalorien enthält, ist Wasser ein ideales Getränk – egal ob mit oder ohne Kohlensäure, ob aus der Flasche oder aus der Leitung. Hahnen-wasser ist hygienisch einwandfrei und unterliegt systematischen Kontrol-len. Es ist damit eine gute Alternative zu Mineralwasser aus dem Handel. Aus finanzieller und ökologischer Sicht weist es sogar Vorteile auf.

WASSERFLASCHEUm die Konzentrationsfähigkeit zu erhalten, ist es ideal, wenn Kinder in der Schule problemlos Zugang zu Wasser haben, damit sie in den Pausen und allenfalls auch im Unterricht trinken können. Des Weiteren kann man die Kinder ermuntern, vor, während und nach der Sportstunde zu trinken. Hierfür eignen sich die personalisierten Trinkflaschen, die am Wasser-hahn in der Schule gefüllt werden. Nicht nur beim Sport, sondern auch bei sommerlichen Temperaturen ist auf eine ausreichende Wasserzufuhr zu achten. 7- bis 9-jährige Kinder sollten pro Tag mindestens 9 dl ungesüsste Getränke trinken, 10- bis 12-jährige Kinder mindestens 1 Liter täglich.

EI-EI-EI1 dl Softdrink enthält nur ca. 9 cl Wasser aber 10 g Zucker. Deshalb hat er mehr Auftrieb, das Ei schwimmt. Mit gleich viel Limonade trinkt das Kind also weniger Flüssigkeit als wenn es Wasser trinken würde. Der Zucker in der Limonade sättigt jedoch nicht und das Kind nimmt schnell zu viel Ener-gie auf. Obwohl Zitronenlimonade klar ist wie Wasser, erlebt das Kind auf anschauliche Weise, dass diese Flüssigkeit nicht nur aus Wasser besteht.

WASSERMANNDer Körper besteht zu rund 60 % aus Wasser, bei Kindern ist es sogar noch etwas mehr, ca. 65 %. Wasser ist Hauptbestandteil der Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Lymphe und der Sekrete wie z. B. Speichel, Verdauungssäfte. Es sorgt unter anderem für den Transport von Substanzen im Körper, für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und für die Regulierung der Körpertemperatur (durch Schwitzen). Der Körper legt keine Wasserreser-ven an. Folglich muss die Versorgung mit Wasser regelmässig über den Tag erfolgen. Bereits ein Verlust von 2 % kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit vermindern. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrati-onsstörungen können die ersten Anzeichen eines Mangels sein. Während der Mensch mehrere Wochen lang ohne Nahrung auskommen kann, über-lebt er ohne Wasser nur wenige Tage. Wenn ein Kind seine gesamte Trink-menge von 1 Liter pro Tag mit Softdrinks deckt, hat es bereits 100 g reinen Zucker «gegessen». Ein Ungleichgewicht, das durch die beste Nahrungs-zusammenstellung nicht mehr auszugleichen ist.

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1 Quellenangabe: 6. Schweizerischer Ernährungsbericht 2012. Online einsehbar unter www.ernaehrungsbericht.ch

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KERNBOTSCHAFT: GEMÜSE & FRÜCHTE ESSEN

Aktuelle SituationGemäss dem 6. Ernährungsbericht 1 konsumiert der Schweizer täglich drei Portionen Früchte und Gemüse. Zahlreiche wissenschaftliche Studien be-sagen jedoch, dass für die Gesundheit noch mehr Portionen besser wären.

ErnährungsempfehlungenUnsere Ernährungsgewohnheiten eignen wir uns zum grössten Teil in der Kindheit an. Es ist daher sinnvoll, Kindern frühzeitig beizubringen, täglich mehrere Portionen Früchte und Gemüse zu es-sen. Fünf Portionen sind optimal. Die Grösse der Portion ist leicht mit den eigenen Händen zu be-stimmen. Was in eine Kinderhand passt, ist eine Kinderportion und da die Hände mit dem Alter

wachsen, wächst die Portionsgrösse einfach mit (z. B. Apfel, Kiwi, Rüebli). Bei Beeren, zerkleiner-tem Gemüse oder bei Salatblättern ergeben zwei Hände voll eine Portion.

Früchte- oder GemüsesaftWir können Früchte und Gemüse auch in Form von Früchte- oder Gemüsesaft zu uns nehmen. Diese Säfte enthalten jedoch weniger Nährstoffe und so gut wie gar keine Nahrungsfasern. Daher sollte höchstens eine Portion Früchte oder Gemüse pro Tag durch Saft ersetzt werden.

BUNTE V IELFA LT

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CHEFKÖCHEWIR KOCHEN GEMEINSAM EINE GEMÜSESUPPE (KEINE PäCKLISUPPE NATÜRLICH). WAS SOLL HINEIN?

1 WELCHE GEMÜSE EIGNEN SICH FÜR SUPPEN? Sammelt Ideen.

2 SOLL ES EINE PÜRIERTE GEMÜSESUPPE GEBEN ODER EINE MIT GEMÜSESTÜCKEN? z. B. Minestrone

3 WAS GEHÖRT NOCH ZU DER SUPPE, DAMIT ES EINE VOLLWERTIGE MAHLZEIT GIBT?

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KERNBOTSCHAFT: GEMÜSE & FRÜCHTE ESSEN

Früchte und Gemüse der SaisonEs hat viele Vorteile, Früchte und Gemüse der Saison zu kaufen wie z. B. besserer Geschmack, ökologische Vorteile und geringerer Preis. Ausserdem ist die Freude über Produkte, die es nur zu bestimmten Jahreszeiten gibt, beson-ders gross.

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ZITRONESAUER MACHT LUSTIG. KENNST DU DIESEN SATZ? DIE LUSTIG MACHENDE SäURE VON DER ZITRONE IST SOGAR GESUND. DENN IN DER GELBEN ZITRUS-FRUCHT STECKT AUCH VIEL NATÜRLI-CHES VITAMIN C. WIR WOLLEN ETWAS ExPERIMENTIEREN.

1 RIECHE AN DEINEM ZITRONENSCHNITZ. WAS RIECHST DU? Riechen die anderen dasselbe?

2 NUN STRECKE DIE ZUNGE HERAUS UND SCHLECKE. Wie ist das?

3 NUN BEISS HERZHAFT IN DEN ZITRONENSCHNITZ. Was passiert? Verziehen sich deine Ge sichts muskeln? (Du darfst Grimassen schneiden!) Geschieht bei allen deinen Kollegen und Kolleginnen dasselbe?Mache das Experiment nun auch mit anderen Früchten oder Gemüsen.

CHEFKÖCHEWIR KOCHEN GEMEINSAM EINE GEMÜSESUPPE (KEINE PäCKLISUPPE NATÜRLICH). WAS SOLL HINEIN?

1 WELCHE GEMÜSE EIGNEN SICH FÜR SUPPEN? Sammelt Ideen.

2 SOLL ES EINE PÜRIERTE GEMÜSESUPPE GEBEN ODER EINE MIT GEMÜSESTÜCKEN? z. B. Minestrone

3 WAS GEHÖRT NOCH ZU DER SUPPE, DAMIT ES EINE VOLLWERTIGE MAHLZEIT GIBT?

KünstlerMANCHMAL MÜSSEN KÜNSTLER AUCH AUFTRAGSARBEITEN AUSFÜHREN.

1 DU BIST MALER UND SOLLST EIN BILD MIT NUR BLAU-VIOLETTEN OBST- UND GEMÜSESORTEN MALEN.Was kommt alles auf dein Bild?

2 KANNST DU AUCH BILDER MALEN IN: GELB-ORANGE, ROT, GRÜN ODER WEISS?

3 UND NUN NACH DEM ALPHABET FÜR DEN SCHRIFTSTELLER: FINDET IHR IN EURER KLASSE FÜR jEDEN BUCH-STABEN DES ALPHABETS MINDESTENS EINEN GEMÜSE- ODER OBSTNAMEN? Welches sind die schwierigsten Buch-staben? Fragt auch eure Eltern, ob sie für die schwierigen Buchstaben eine Gemüse- oder Obstsorte kennen. Vielleicht in einer anderen Sprache?

BIRNEZUM ZNÜNI ODER ZVIERI EINE FRUCHT, ABER DIE SOLL LUSTIG AUSSCHAUEN.

1 SCHNITZE AUS DEINER FRUCHT EINE LUSTIGE FIGUR ODER EINE VERZIERUNG. Vergiss nicht vorher die Hände zu waschen, pass auf deine Finger auf und ver suche, sauber zu arbeiten.

2 VERZIERE DEIN WERK EVENTUELL NOCH MIT WEITEREN ZUTATEN.

3 PRäMIERT DIE DREI BESTEN FIGUREN UND ESST EURE BIRNEN GEMEINSAM AUF. SCHMECKEN EUCH DIE BIRNEN? SCHMECKEN ALLE BIRNEN GLEICH?

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Arbeitsblätter zur Aktionskarte Künstler

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

ZITRONESauer und bitter sind Geschmacksrichtungen, welche der Mensch erst im Verlaufe des Heranwachsens lernt gerne zu haben. Heute werden Kinder viel weniger mit diesen beiden Geschmacksrichtungen konfrontiert als zu Zeiten von Nahrungsknappheit.

BIRNEFrüchte und Gemüse sind besonders geeignet als Snack für die Znüni-Pause. Sie liefern etwas Energie (vor allem Früchte), um bis zum Ende des Vormittags durchzuhalten, ohne den Organismus zu belasten oder den Hunger auf das bevorstehende Mittagessen zu vertreiben. Auch als Unterrichtsthema eignen sich Früchte und Gemüse. Dies gibt Kindern die Möglichkeit, die Vielfalt an Früchten und Gemüse zu entdecken.

CHEFKÖCHEGemeinsam Kochen ist ein wichtiger Teil unserer Esskultur. Selbst Gekoch-tes wird oft lieber gegessen. Gemeinsam kochen kann Kinder animieren, auch etwas zu probieren, das sie noch nicht kennen oder eigentlich weni-ger mögen.

Zu einer ausgewogenen Hauptmahlzeit – egal ob Frühstück, Mittag essen oder Abendessen – gehören folgende Komponenten:Getränk + Gemüse oder Früchte + Getreideprodukt + Milchprodukt (*) (*oder eine andere Eiweissquelle wie Fleisch, Fisch, Eier, Tofu, Quorn o. ä.)

Zu einer Gemüsesuppe gehört also noch ein Getreideprodukt (sind Kartof-feln oder Teigwaren in der Suppe, soll die Brotmenge etwas kleiner ausfal-len) + Milchprodukt (z. B. Käse) + Getränk

KÜNSTLERFrüchte und Gemüse enthalten viele verschiedene Nährstoffe, die für die Gesundheit wichtig sind, zum Schutz vor bestimmten Krankheiten beitra-gen und das Wachstum und die Funktionsfähigkeit aller Organe fördern. Jede Sorte bringt andere wertvolle Inhaltsstoffe mit sich. Wenn wir unse-ren Früchte- und Gemüseverzehr abwechslungsreich gestalten, versorgen wir unseren Körper mit allen Stoffen, die für die Gesundheit wichtig sind. Je vielfältiger der Geschmack, die Farben und die Zubereitung, desto grösser ist auch die Menge dieser Inhaltsstoffe, die wir mit der Nahrung aufneh-men. Ob roh, gekocht, getrocknet, püriert, als Konserven oder tiefgefroren – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Früchte und Gemüse zu geniessen.

LECK ERE S AUS DEM FRÜCHTEKORB

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KERNBOTSCHAFT: REGELMÄSSIG ESSEN

AusgangslageIn den letzten Jahrzehnten haben sich die Fami-lienstrukturen, Lebensrhythmen und Arbeitsbe-dingungen stark verändert. Die gesellschaftlichen Veränderungen haben auch das Essverhalten be-einflusst: Mehr als 40% der 15-Jährigen in der Schweiz frühstückt nicht regelmässig. Mahlzeiten werden seltener zu Hause mit der Familie einge-nommen, die Ausser-Haus-Verpflegung gewinnt an Bedeutung. Snacking liegt im Trend und es gibt dazu unbe-grenzt Gelegenheit. Das Angebot von Supermarkt, Sandwich-Bar, Fast-Food-Restaurant, Take away, Bäcker, Metzger, Kiosk oder Tankstelle ist sehr gross und fast rund um die Uhr verfügbar. Das ständige Snacken und ein unregelmässiger Mahl-zeitenrhythmus sind jedoch kritisch.

Mehrere Mahlzeiten verteilt über den TagMehrere über den Tag verteilte Mahlzeiten ver-sorgen den Körper regelmässig mit Nährstoffen und Energie. Zwischenmahlzeiten ergänzen dabei die Hauptmahlzeiten und können ständigem Na-schen vorbeugen. Sie sind aber nur dann sinnvoll, wenn das Kind Hunger verspürt. Ein Kind, das zu den Hauptmahlzeiten genügend gegessen hat,

benötigt nicht in jedem Fall eine Zwischenmahl-zeit. So kann die Zahl der täglichen Mahlzeiten individuell unterschiedlich sein. In der Regel sind mehr als 5 Mahlzeiten (3 Haupt- und 2 Zwischen-mahlzeiten) nicht notwendig. Ein weiterer Vorteil mehrerer Mahlzeiten: Es ist beispielsweise leichter, fünf Portionen Früchte oder Gemüse am Tag zu essen, wenn man fünf Mahlzeiten zu sich nimmt und nicht nur drei.

Regelmässig essen – auch in der Schule!Auch wenn die Verantwortung für regelmässige Mahlzeiten vor allem bei den Familien liegt, könn-ten Schulen und insbesondere Tagesstrukturen ebenfalls zu einem gesunden Essverhalten bei-tragen. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten z. B. im Unterricht, bei einem gemeinsamen Znü-ni, beim Lager oder bei schulischen Sport- oder Kulturveranstaltungen.

H AUP TM A HL ZEITEN - Z W ISCHENM A HL ZEITEN

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1 TELEFONIERE VOR DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH UND ERZäHLE DEN ANDEREN, WAS DEIN BAUCH WÜNSCHT.

2 TELEFONIERE NOCH EINMAL NACH DEM MITTAGESSEN MIT DEINEM BAUCH. WAS SAGT ER jETZT?

3 VERSUCHE AUCH MAL MIT DEINEM BAUCH ZU TELE FONIEREN, BEVOR DU DIR EINE ZWEITE PORTION AUF DEN TELLER LäDST.

TELEFONMANCHMAL SIEHT ETWAS SO UNHEIMLICH LECKER AUS ODER ES RIECHT SO HIMMLISCH GUT UND DU MUSST SOFORT DAVON HABEN. DABEI WÜRDE DEIN BAUCH, WENN ER REDEN KÖNNTE, VIELLEICHT ETWAS GANZ ANDERES WOLLEN. WIR VERSUCHEN MAL, MIT IHM ZU TELEFONIEREN.

ZNÜNIBOxDEINE ZNÜNIBOx SOLL DICH jEDEN TAG IN DIE SCHULE BEGLEITEN. DA SOLL SIE NATÜRLICH AUCH SCHÖN AUSSCHAUEN.

1 SCHREIBE DEINEN NAMEN AUF DIE BOx.

2 VERZIERE DIE BOx NACH DEINEN WÜNSCHEN

3 DISKUTIERE IN DER KLASSE, WAS IN DEINE ZNÜNIBOx GEHÖRT. Bringe die gesammelten Vorschläge zusammen mit dem Infoblatt deinen Eltern nach Hause, damit sie dir beim Füllen der Box helfen können.

HÄSCHEN HÜPFIST DIR DAS SCHON PASSIERT? DU HAST AM MORGEN VERSCHLAFEN UND BIST OHNE FRÜHSTÜCK IN DIE SCHU-LE GEGANGEN, WEIL KEINE ZEIT WAR. O JE- DEN MEISTEN KINDERN FÄLLT ES DANN SCHWER AUFZUPASSEN ODER SCHWIERIGE AUFGABEN ZU LÖSEN. DEIN KÖRPER HAT JA WÄHREND DER GANZEN NACHT NICHTS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN. ER HÄTTE SICH ÜBER DAS FRÜH-STÜCK GEFREUT UND OHNE FRÜHSTÜCK FEHLT AUCH DEINEM GEHIRN DIE NAHRUNG ZUM DENKEN. DIE ÜBUNG MIT DEN HULA-HOOP REIFEN ZEIGT DIR DAS.

1 Geht zu zweit zusammen, nehmt euch vier Reifen und legt drei (!) davon neben einander auf den Boden. Legt sie so weit auseinander, dass ihr es noch schafft, von einem Reifen zum anderen zu hüpfen. Es soll aber auch nicht zu leicht sein. Legt in jeden Reifen (von links nach rechts) einen Zettel: Abendessen, Frühstück, Mittagessen. Beginnt mit dem "Abendessen" und hüpft dann ein paar Mal von Reifen zu Reifen und diskutiert: So ähnlich geht es eurem Körper...

2 Nun stellt euch vor, dass ihr ausnahmsweise nicht frühstücken könnt. Nehmt den "Frühstücks-Reifen" weg. Klappt es noch mit dem Hüpfen von Abend-essen zum Mittagessen? Was heisst dies, wenn ihr es auf den Körper und das Gehirn übertragt?

3 Ihr merkt: Ohne Frühstück geht fast gar nichts. Legt den "Früh-stücks-Reifen" wieder hin. Überlegt miteinander: Wie könntet ihr euch das Hüpfen zusätzlich erleichtern? Und welche Mahlzeit wäre dies dann? Hüpft ein paar Mal und be-sprecht, wie es sich jetzt anfühlt.

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Znüni- / Zvieriliste

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

TELEFON Wird kein regelmässiger Mahlzeitenrhythmus eingehalten, sondern stän-dig zwischendurch gegessen, verliert man schnell den Überblick, wann was gegessen wurde. Ausserdem werden Sättigungssignale des Körpers nicht wahrgenommen und nicht mehr richtig zwischen hungrig und satt unterschieden. Allzu leicht wird mehr gegessen als nötig. Hinzu kommt, dass häufig fett- und/oder zuckerhaltige Produkte (z. B. Schoggi, Chips) ge-nascht werden, die sehr reich an Energie sind, aber wenig wertvolle Nähr-stoffe enthalten. Dadurch schnellt die tägliche Kalorienzufuhr in die Höhe. Wer ständig nascht, hat bei den Hauptmahlzeiten keinen Hunger mehr. Die Hauptmahlzeiten sind jedoch sehr wichtig, da sie wertvolle Nährstoffe lie-fern. Mit dieser Übung soll das Kind lernen, innezuhalten und sich aktiv mit seinen Körpersignalen Hunger resp. Esslust zu beschäftigen.

ZNÜNIBOX Die Verpackung ist entscheidend, damit ein Znüni mit Knabbergemüse, Früchten und sonstigem Fingerfood wie Käsewürfeli, Vollkorncrackern, Nüssen und getrockneten Früchten Spass macht und auch nach einem ge-schüttelten Schulweg noch appetitlich ausschaut. Besser als ein Beutel ist eine gut schliessende Lunchbox, wie sie unterdessen in vielen Haushaltab-teilungen angeboten werden.

HÄSCHEN HÜPF Bei diesem Bewegungsexperiment symbolisieren mehrere Hula-Hoop Reifen unsere Hauptmahlzeiten. Ausgehend vom «Abendessen» hüpfen die Kinder von Ring zu Ring. Danach können sie Varianten ausprobie-ren, insbesondere können sie ohne Frühstück vom «Abendessen» zum «Mittagessen» hüpfen oder noch eine Znüni-Station einfügen.Diese Er-fahrungen können sie auf den eigenen Mahlzeitenrhythmus übertragen. Nebst dem Hüpfen kann die Lehrperson mit den Kindern auch die ver-schiedenen Mahlzeiten besprechen. Was wird traditionell zu den Haupt-mahlzeiten gegessen? Was sind Zwischenmahlzeiten? Dazu Beispiele machen. Über Nacht wird keine Nahrungsenergie aufgenommen, Körper und Kopf erholen sich, am Morgen ist daher die Energiereserve besonders gering und ein gutes Frühstück für den Start in den Tag unablässig. Die Kinder werden durch die Lehrperson darüber informiert, dass ein ausge-wogenes Frühstück und regelmässige Mahlzeiten vielen Kindern helfen, auch die Konzentration und die Leistungen zu verbessern.

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HITPARADEFÜR EINEN GUTEN START IN DEN TAG BRAUCHT DEIN KÖRPER UN- BEDINGT EIN GUTES FRÜHSTÜCK. WIR MACHEN EINE FRÜHSTÜCKS-HITPARADE.

1 WAS ISST DU ZUM FRÜHSTÜCK? Warum hast du das gerne? Die verschiedenen Früh-stücke werden an die Tafel geschrieben.

2 SCHAU DIR DIE LISTE AN DER TAFEL AN. Hast du noch weitere Ideen für ein Frühstück?

3 NUN MACHT IHR GEMEINSAM FRÜHSTÜCKS-HITPARADEN: Welches Frühstück ist am schnells-ten zubereitet? Welches am besten vor einer Prüfung? Welches am besten für den Sporttag?

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HITPARADEStudien haben gezeigt, dass Kinder, die am Morgen frühstücken, häufig konzentrierter und aufmerksamer sind als solche mit leerem Magen. Da-her empfiehlt es sich, den Tag mit einem ausgewogenen Frühstück zu be-ginnen. Wer morgens jedoch noch keinen grossen Hunger verspürt, kann eine Kleinigkeit zu sich nehmen und sich dafür ein grösseres Znüni gön-nen. Umgekehrt reicht eine Kleinigkeit zum Znüni, wenn morgens richtig gefrühstückt wurde.

Ideen für ein ausgewogenes Frühstück:

Getränk: Wasser oder ungesüsster Kräuter-/Früchtetee.

Frucht oder Gemüse: mundgerechte Fruchtstücke in Müesli oder Jogurt; Fruchtkompott, Fruchtsaft oder einfach eine ganze Frucht; Gemüse-stücke zum belegten Brot (z. B. Tomaten-, Gurkenscheiben)

Getreideprodukt: Brot, Haferflocken oder Müesli (vorzugsweise Müesli-sorten ohne bzw. mit möglichst wenig Zucker- oder Fettzusatz verwenden)

Milchprodukt: Milch, Jogurt, Käse, Frischkäse, Hüttenkäse, Quark

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

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KERNBOTSCHAFT: ABWECHSLUNGSREICH ESSEN

AusgangslageDie Vorliebe für Süsses ist uns allen angeboren und gegenüber neuen Geschmäckern sind nicht alle Kinder gleich offen. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist jedoch wichtig, um den Körper mit möglichst allen wichtigen Nähr- und Schutzstof-fen zu versorgen.

Abwechslungsreiche und ausgewogene ErnährungJe abwechslungsreicher die Ernährung ist, des-to grösser ist die Chance, dass der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Au-sserdem ermöglicht es den Kindern die grosse Geschmacksvielfalt kennenzulernen. Abwechs-lungsreich bedeutet täglich Gemüse, Früchte, Stärkeprodukte (wie Kartoffeln, Reis und Getrei-de, vorzugsweise Vollkorn), Milchprodukte und eine weitere Proteinquelle wie z. B. Fleisch, Fisch, Eier oder Tofu zu essen und sie in angemessenen Mengen zu kombinieren.

SCHL AU AUS WÄ HLEN

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PUDDINGEIN PUDDING IST MANCHMAL EINFACH LECKER. ABER DU WEISST, PUDDING UND ANDERE SÜSSIG-KEITEN ENTHALTEN ZUCKER UND DAVON SOLLTEN KINDER (UND AUCH ERWACHSENE) NICHT ALLZU VIEL ESSEN. ABER SCHLAUE KIDS WISSEN, WIE, WANN UND WIE VIEL SÜSSIGKEITEN SIE ESSEN KÖNNEN, DAMIT IHR KÖRPER AUCH ÜBER LäNGERE ZEIT KEINE PROBLEME WEGEN DES ZUCKERS BE-KOMMT. EIN KIND SOLLTE TäGLICH NICHT MEHR ALS 45 G ZUCKER VERSTECKT IN NAHRUNGSMIT-TELN ODER GETRäNKEN ESSEN ODER TRINKEN.

1 WO VERSTECKT SICH DER ZUCKER ÜBERALL NOCH AUSSER IM PUDDING? Mache Vorschläge.

2 WANN SCHADEN ZUCKER UND SÜSSIGKEITEN WENIGER, WANN SCHADEN SIE MEHR? Morgen, Mittag, Abend, Nacht, den ganzen Tag über in kleinen Mengen (Bonbons), vor oder nach der Mahl zeit, anstatt einer Mahlzeit?

3 MACHE EIN TAGES-BEISPIEL, WIE EIN SCHLAUES KIND SEINE ZUCKERMENGE ÜBER DEN TAG VERTEILT ISST.

ESS-EXPERTINNEN UND EXPERTENMENSCHEN KÖNNEN SEHR VIELE VERSCHIEDENE NAHRUNGSMITTEL ESSEN - ANDERS ALS DIE MEIS-TEN TIERE. ABER ANSTATT SICH DARÜBER ZU FREU-EN, NUTZEN MANCHE MENSCHEN DIESE MÖGLICH-KEIT GAR NICHT, SONDERN ESSEN STÄNDIG IMMER WIEDER DASSELBE. WIE LANGWEILIG!DAMIT DU IDEEN BEKOMMST, WAS DU ALLES ESSEN KÖNNTEST, GIBT ES DIE "LEBENSMITTELPYRAMIDE".

1 Schaut euch in der Gruppe die Pyramide genau an. Besprecht Stufe für Stufe, ob ihr genau wisst, was die Bilder darstellen. Habt ihr dies alles schon einmal ge-gessen oder getrunken? Wie schmeckt es euch? Erzählt euch gegenseitig davon.Fragt eure Lehrperson, wenn ihr nicht sicher seid..

2Auf der zweiten Stufe der Pyra-mide seht ihr verschiedene Gemüse und Früchte und ein Glas mit Saft. Kennt ihr noch andere Gemüse und Früchte oder Säfte?Zeichnet andere Gemüse und Früchte auf die Stufe oder schnei-det Bilder von Gemüse und Früch-ten aus, und klebt sie daneben. Nehmt aber nur solche Früchte und Gemüse, die einer von euch tatsächlich schon einmal gegessen hat. Jetzt habt ihr eine neue bunte, abwechslungsreiche Pyramide.

3 Nun sucht ihr euch eine andere Gruppe und vergleicht eure Pyramiden. Die Kinder aus der einen Gruppe sagen den Kindern der anderen Gruppe: Welche von den Gemüsen, Früchten fi nde ich besonders lecker? Was kann man damit kochen? Wechselt euch dabei beim Sprechen ab. Welche Gruppe hat am Ende die meisten Tipps und die abwechslungsreichste bunteste Pyra-mide? Sie ist tatsächlich Expertinnen- und Ex-pertengruppe für Gemüse und Früchte und darf sich bei der Lehrperson einen Preis abholen.

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Tagesbeispiel Vorlage

PUDDING Siehe auch Empfehlungen für den Verzehr von reinem Zucker Seite 30. Dass Haushaltszucker (Saccharose) in Schokolade, Desserts und Bonbons zu finden ist, weiss (fast) jedes Kind. Der Zuckergehalt von handelsübli-chen Fruchtjogurts, Getreidestängeln, oder z.B. Frühstückscerealien ist aber Kindern und auch vielen Erwachsenen nicht bewusst. Zucker wird vom Körper sehr schnell resorbiert und der Blutzuckerspiegel steigt un-mittelbar an. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel, beispielsweise durch ständiges Lutschen von Bonbons, häufiges Snacking oder Trinken von gesüssten Getränken beeinflusst den Stoffwechsel negativ und fördert die Entstehung von Übergewicht. Ausserdem schadet es den Zähnen. Wird hingegen nach einer ausgewogenen Mahlzeit ein kleiner süsser Nachtisch genossen, so ist die Resorptionsgeschwindigkeit des Zuckers durch die vorgängig eingenommene Mahlzeit reduziert.

Tabelle «Zugesetzter Zucker in handelsüblichen Nahrungsmitteln»Zuckergehalt­von­Lebensmitteln­(1­Würfelzucker­=­4,5­g)

1 Fruchtjogurt 180 g 18 g (4 Würfelzucker sowie zusätzlich 2 Würfelzucker

natürlicher Milchzucker)

1 Esslöffel Konfitüre 10 g (2 Würfelzucker)

1 Nussgipfel 25 g (5 Würfelzucker)

1 kleiner Schokoriegel 40 g 25 g (5 Würfelzucker)

1 Pudding 125 g 20 g (4 Würfelzucker)

1 Portion gesüsste Getreideflocken 40 g 9 g (2 Würfelzucker)

ESS-EXPERTINNEN UND -EXPERTENIm Unterricht lernen die Schülerinnen und Schüler die Pyramide verstehen und der Schwerpunkt liegt dann auf der zweiten Stufe der Lebensmittel-pyramide: Gemüse und Früchte. Die folgenden Informationen sind somit vor allem für die Lehrperson gedacht.

Getränke Zu dieser Gruppe gehören Hahnen- und Mineralwasser und ungesüsster Früchte-/Kräutertee.

Merkmal: Sie versorgen den Organismus mit Wasser, aber nicht mit Energie.

Gemüse und Früchte Zu dieser Gruppe gehören Früchte und Gemüse jeder Art, ob roh, gekocht, frisch, tiefgefroren, in Konserven, getrocknet oder als Saft.

Nährstoffeigenschaften: Sie liefern viele Nährstoffe, die für die Gesund-heit eine zentrale Rolle spielen wie z. B. Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungs-fasern und sekundäre Pflanzenstoffe.

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

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KARTEN ZU DIESEM THEMA:

Getreideprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte Zu dieser Gruppe gehören Getreide und Getreideprodukte (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Mais, Hir-se sowie Brot, Backwaren, Teigwaren, Müesli), Kartoffeln und Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Trockenerbsen, Kichererbsen usw.).

Nährstoffeigenschaften: Sie versorgen den Körper vor allem mit Kohlenhyd-raten, den wichtigsten Energielieferanten für Muskeln, Gehirn und andere Orga-ne. Ausserdem liefern sie Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern. Diese sind besonders in Vollkornprodukten reichlich enthalten.

Milch und Milchprodukte Zu dieser Gruppe gehören Milch, Jogurt, Käse und Frischkäse (Quark, Hüttenkäse), Molke, Buttermilch usw.

Nährstoffeigenschaften: Sie weisen einen hohen Gehalt an Calcium (wichtig für Knochen und Zähne) und Eiweiss (wichtige Baustoffe für körpereigene Ei-weisse, z. B. Muskeln, Immunabwehr) auf. Ausserdem versorgen sie den Kör-per mit fettlöslichen Vitaminen wie z. B. dem Vitamin D, das beim Knochenauf-bau eine wichtige Rolle spielt. Rahm und Butter gehören nicht zur Gruppe der Milchprodukte, sondern zur Gruppe der «Öle und Fette».

Fleisch, Fisch, Eier und andere Eiweissquellen Zu dieser Gruppe gehören Fleisch, Geflügel, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Eier und pflanzliche Ei-weissprodukte wie Tofu und Quorn (Fleischersatz).

Nährstoffeigenschaften: Sie liefern grosse Mengen an Eiweiss, einem wichtigen Körperbaustoff sowie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Das Eisen aus dem Fleisch ist z. B. für den Sauerstofftransport im Körper verant-wortlich; Jod aus Fisch ist für die Bildung von Schilddrüsenhormonen uner-lässlich. Der Fettgehalt dieser Lebensmittel variiert sehr stark: Schweinsfilet oder Pouletbrust sind mager, Wurstwaren (z. B. Salami) dagegen fettreich.

Öle, Fette und Nüsse Zu dieser Gruppe gehören tierische und pflanzliche Öle und Fette sowie Nüsse (Baumnüsse, Haselnüsse, Mandeln).

Nährstoffeigenschaften: Sie liefern insbesondere Fett, das von allen Energie-lieferanten am energiereichsten ist. Ein Gramm reines Fett liefert 9 kcal, Kohlen-hydrate und Proteine (Eiweisse) liefern dagegen nur jeweils 4 kcal / g. Ausserdem versorgen sie den Körper mit fettlöslichen Vitaminen. Bei Fetten und Ölen gibt es grosse Unterschiede in der Fettqualität. Die wertvollen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind besonders in pflanzlichen Ölen enthalten. Manche dieser Fettsäuren sind lebensnotwendig, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Hierzu gehören z. B. die Omega-3-Fettsäuren, die reichlich in Rapsöl und Nüssen sowie in manchen Fischen (z. B. Hering, Makrele, Lachs) vorkommen.

Süsses und Salziges Zu dieser Gruppe gehören z. B. Gebäck, Schokolade, Ku-chen, Bonbons, Konfitüre, Zucker, Chips, gesalzene Nüsse, Aperogebäck und ge-zuckerte Getränke wie z. B. Cola, Eistee.

Merkmal: Sie enthalten nur wenig essentielle Nährstoffe wie Vitamine, Mine-ralstoffe und Nahrungsfasern, dafür aber jede Menge Fett und/oder Zucker und somit viel Energie (Kalorien).

LEBENSMIT TELGRUPPEN

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LIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENLIEBLINGSPIZZA ERFINDENWIR BACKEN ZUSAMMEN EINE PIZZA. PASS AUF, DEINE PIZZA SOLL LECKER, BUNT UND EIN-FALLSREICH SEIN.

1 WALLE DEINEN PIZZA TEIG AUS. Du kannst den Teig auch noch mit den Händen etwas rund und dünn ziehen.

2 WÄHLE DEINEN BELAG AUS. Jetzt kannst du deine Lieblingspiz-za erfi nden. Bedingung: Suche dir mindestens 5 verschiedene Zutaten für deine Pizza aus und zwei davon müssen Gemüse sein. Gibt deiner Pizza einen originellen Namen! 3 DEGUSTATIONEN

Sicher bist du gespannt auf die Pizzen der anderen Kinder. Welchen Namen haben die anderen ihren Erfi ndungen gegeben?Degustiere von möglichst vielen anderen Pizzen und gib dem anderen Kind einen Kommentar dazu, wie dir seine Pizza schmeckt, oder wie sie aussieht... oder anderes.

PANTOMIMEKANNST DU HERAUSFINDEN, WAS DIE KINDER ESSEN?

1 DIE KLASSE IST IN 2 GRUPPEN GETEILT. Gruppe 1 schlägt eine Nahrungsmittelgruppe vor.

2 jETZT WIRD GESPIELT. Gruppe 2 wird nochmals halbiert. Die Hälfte der Kinder gehen vor die Türe. Die andere Hälfte darf kurz beraten, welches Nahrungsmittel aus der Lebensmittelgruppe ge-gessen werden soll. Die Kinder spielen die Pantomime vor und diejenigen, welche vor der Türe waren dürfen raten. Die Zeit wird gemessen.

3 NUN UMGEKEHRT: GRUPPE 2 SCHLäGT DIE NAHRUNGS-MITTELGRUPPE VOR, GRUPPE 1 SPIELT UND RäT. Welche Gruppe errät schneller 5 Nahrungsmittel.

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KARTEN ZU DIESEM THEMA:

LIEBLINGSPIZZA ERFINDENDie Kinder bereiten eine eigene bunte Pizza mit mindestens 2 Gemüsesorten zu und degustieren bei anderen Kindern. Sie erwerben dabei auch einfache Techniken der Nahrungszubereitung und des Rüstens.

PANTOMIMEWie wird ein bestimmtes Nahrungsmittel üblicherweise produziert und gegessen? Welche Eigenschaften hat es? Die Kinder lernen, sich auf spiele-rische Weise mit diesen Fragen zu beschäftigen.

PH A NTA SIE VOLL E SSEN

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KARTEN ZU DIESEM THEMA:

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KERNBOTSCHAFT: MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN»

AusgangssituationEssen und Trinken ist mehr als nur Nährstoffauf-nahme. Es ist ein sinnliches Erlebnis. Geschmack, Geruch, Aussehen, Geräusche und Konsistenz der Lebensmittel und Gerichte sind entscheidend, wenn es darum geht, was schmeckt. Um das Essen mit allen Sinnen geniessen zu kön-nen, braucht es ausreichend Zeit. Eine angeneh-men Essatmosphäre in Gesellschaft am Tisch trägt zum Genuss des Essens bei. Ablenkungen durch TV, Smartphones, Bücher, Zeitungen oder Tablets stören und verhindern, dass Sättigungs-signale bewusst wahrgenommen werden.

Mit allen Sinnen geniessen – auch in der Schule ein Thema!Körperliche Empfindungen und der richtige Rah-men zum Essen können in der Schule besprochenund bei gemeinsamen Mahlzeiten praktisch um-gesetzt werden.

Neophobie gegenüber NahrungsmittelnNeue Geschmackserfahrungen bereichern die Sinne. Doch nicht jedes Gericht wird von Anfang an geliebt, Kinder begegnen Ungewohntem oft mit Misstrauen und Ablehnung. Neophobie bezeichnet die Angst von Kindern (oder Erwachsenen), neue Nahrungsmittel zu probieren. Besonders ausgeprägt ist diese Abneigung im Alter von 4 – 6 Jahren, kann aber bis zum zehnten Lebensjahr andauern und wird bei einigen Men-schen gar nie überwunden. Früchte und Gemüse sind von diesem Phänomen besonders betroffen.Eine Abneigung gegen Früchte und Gemüse ist sehr häufig, aber man kann etwas dagegen tun! Denn Geschmack wird erlernt und Vertrautes schmeckt besser. Verschiedene Aktivitäten wie z.B. gemeinsames Kochen oder auf dem Markt einkau-fen, geben dem Kind die Möglichkeit, die Welt der Lebensmittel mit allen Sinnen zu entdecken. Lang-fristig erfolgt Gewöhnung aber vor allem durch ein kontinuierliches, sich wiederholendes Angebot. Wenn Blumenkohl, Kürbis etc. immer wieder auf den Tisch kommen, kann die ursprüngliche Ableh-nung in Vorliebe umschlagen.

BILDSCHIRM – E SSEN – ÜBERGE W ICHT

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PoPcornESSEN IST EINE EIGENE BESCHäFTIGUNG FÜR SICH UND SOLLTE NICHT MIT ANDEREN TäTIGKEITEN KOMBI-NIERT WERDEN. DENN SONST KANN DEIN BAUCH DEINEM KOPF NICHT MELDEN, WANN GENUG GEGES-SEN IST. ALLE DEINE SINNE SOLLTEN SICH WäHREND DEM ESSEN DARAUF KONZENTRIEREN KÖNNEN. WIR ÜBERPRÜFEN NUN GEMEINSAM WAS PASSIERT, WENN WIR (WIE BEIM FERNSEHEN ODER COMPUTERSPIELEN) EINIGE UNSERER SINNE ABLENKEN ODER AUSSCHAL-TEN. WAS IHR BRAUCHT IST EINE GROSSE SCHALE MIT POPCORN UND EINE SCHALE VOLL MUNDGERECHT GESCHNITTENER OBSTSTÜCKE.

1 BILDET ZWEIER-GRUPPEN. EIN KIND SITZT, DAS ANDERE REICHT DIE LEBENS-MITTEL UND HILFT. Nach der ersten Runde wird gewechselt.

2 NUN WERDEN POPCORN UND OBST VERSUCHT.· Mit verbundenen Augen.· Mit verschlossenen Ohren.· Mit zugehaltener Nase.· Mit Kopfhörern und Musik (Achtung Ohren, nicht zu laut!).· Während dem Lösen einer Quizaufgabe.Wie schmeckt das? Was ist anders? Kommen euch noch mehr Experimente in den Sinn?

3 DISKUTIERT GEMEINSAM: WAS IST EUCH AUFGEFALLEN? Warum essen Kinder und Erwachsene mehr, wenn sie zum Essen auch noch Fern-sehen, Zeitung lesen oder am Computer arbeiten?

TISCHSETISS NICHT NEBENBEI: NIMM DIR ZEIT ZUM ESSEN – GENIESSE ES UND MACHE GLEICHZEITIG NICHTS ANDERES. EIN SCHÖN GEDECKTER TISCH UND EINE GEMÜTLICHE TISCHATMOSPHäRE SIND DAFÜR WICHTIG.

1 WIE BENIMMT MAN SICH BEI TISCH, DAMIT DAS GEMEINSAME ESSEN FÜR ALLE ANGENEHM IST. Mache Vorschläge.

2 GESTALTE EIN TISCHSET FÜR DICH.

3 TISCHE ZU HAUSE VOR DEM ESSEN SCHÖN AUFDie restliche Familie freut sich auch auf einen schön gedeckten Tisch.

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POPCORNDer Körper verfügt über ein sehr ausgeklügeltes System zur Regulation des Hunger- und Sättigungsempfindens. Ob wir uns satt oder hungrig fühlen, hängt z. B. vom Blutzuckerspiegel, von der Magendehnung, verschiedenen Hormonen sowie der Zusammen-setzung der Nahrung ab. Wer sich während des Essens nebenbei mit an-deren Dingen beschäftigt (fernsehen, Zeitung lesen o. ä.), wird abgelenkt. Das innere Signal «satt» kann dabei leicht überhört werden und dazu führen, dass zu viel gegessen wird. Deshalb empfiehlt es sich, sich Zeit für das Essen zu nehmen und nebenbei nichts anderes zu tun. Auch Kin-der müssen lernen, dass Essen eine eigenständige Tätigkeit ist, die ihre Zeit braucht und an einem geeigneten Ort stattfinden muss.

TISCHSETDer Esstisch ist in der Regel der Ort, an dem alle zum Geniessen Platz nehmen. Ist er schön gedeckt, erfreut es das Auge und macht Lust auf das Essen.

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

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ESSEN ERRATENWENN WIR ETWAS ESSEN ODER TRINKEN, NEHMEN WIR MIT UNSERER ZUNGE WAHR, WIE ES UNS SCHMECKT. ABER WIR NUTZEN AUCH UNSERE NASE, UNSERE AUGEN UND SOGAR UNSERE OHREN BEIM ESSEN. UND WIR MERKEN, OB ETWAS HEISS ODER KALT IST UND WIE SICH DAS ES-SEN IM MUND ANFÜHLT: IST ES WEICH ODER HART ODER RAU ODER... ODER.

1 Erzählt euch spannende Essgeschich-ten gegenseitig in der Gruppe: Welche Lebensmittel oder Gerichte haben einen bestimmten Geruch (fein oder weniger fein)? Bei welchen Getränken oder Früch-ten und Gemüsen gefällt dir die Farbe - oder du fi ndest sie ziemlich hässlich? Was magst du besonders heiss essen oder trinken - und was besonders kalt? Gibt es ein Lebensmittel, das im Mund quietscht? Magst du Scharfes? Welche Dinge magst du weich essen - und andere Leute mögen dasselbe lieber in harter Form? Wann sind selbst deine Ohren beim Essen beteiligt?

2 Ratet gemeinsam, um welche beiden Lebensmittel es geht:- Es ist sauer, gelb, saftig, pri- ckelnd, erfrischend, fruchtig...- Es ist weich, aber manch mal auch knackig, warm, süss, schmelzend, klebrig, braun oder weiss.

3 Denke dir ein Lebens-mittel aus und beschreibe es mit mindestens 5 eigenen Worten. Die anderen sollen raten, um welches Lebens-mittel es sich handelt.

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ESSEN ERRATENDie Kinder erzählen sich zunächst «Essgeschichten» und sprechen über die vielfältigen sinnlichen Eindrücke beim Essen (durch den Mund, die Nase, die Augen, die Ohren, die Haut...). Dann beschreiben sie die Sinneseindrü-cke von Lebensmitteln und erraten gegenseitig, um welches Lebensmittel es sich handelt. Die Lehrperson kann auch Lebensmittel hierzu mitbringen. Durch die Versprachlichung werden die Kinder sensibilisiert für die sehr unterschiedlichen sinnlichen Wahrnehmungen beim Essen. Ein Beispiel für Erwachsene: Denken Sie nur daran, wie die unterschiedlichen Weine bei einer Weinprobe beschrieben werden. Der sprachliche Ausdruck hilft somit bei der differenzierten Wahrnehmung beim Essen und Trinken und umge-kehrt: Die sinnliche Wahrnehmung dient zugleich der Sprachentwicklung.Diese Aktionskarte kann auch sehr gut kombiniert werden mit den Akti-onskarten, bei denen die Kinder eine Suppe («Chefköche») oder eine Pizza («Pizza erfinden») zubereiten.

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

INPUT – OUTPUT

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PROTOKOLLÜBERLEGE DIR, WIE LANGE DU PRO WOCHE IN EINEN BILD-SCHIRM SCHAUST.

1 WÄHREND 1 WOCHE NOTIERST DU JEDEN MORGEN WENN DU IN DIE SCHULE KOMMST IM PROTOKOLLBLATT: Wie lange hast du am Vortrag während dei-ner Freizeit in einen Bildschirm geschaut? Dazu gehört z.B. der Austausch mit Freun-den mit dem Handy oder Smartphone, Fern-sehschauen, Spielen mit der Konsole und dem Computer, Surfen... - einfach alles!

Schreibe ausserdem daneben auf, in wel-chen Zeiten du gleichzeitig etwas gegessen oder getrunken hast.Am Montag musst du dies für 2 Tage auf-schreiben, aber das wirst du schon schaffen.

2 IST DIE WOCHE VORBEI? Dann rechne zu sammen.

3 DISKUTIERT EUER PROTO-KOLL ZU ZWEITTauscht euch aus und besprecht dabei auch, was und wie viel ihr während eurer Bildschirmtätigkeit gegessen oder getrunken habt. Gibt es Unterschiede zum Essen und Trinken ohne Bildschirm?

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Medienprotokoll für Schüler der 6. Klasse

PROTOKOLLWissenschaftliche Studien belegen, dass Kinder, die länger und häufi-ger vor Fernseher und Computer sitzen, mehr Gewicht auf die Waage bringen. Ein Grund liegt darin, dass Fernsehen und Computer spielen sitzende Tätigkeiten sind, bei denen kaum Energie verbraucht wird. Ausserdem verknappt die Zeit vor dem Bildschirm jene, die in der Freizeit für Bewegung zur Verfügung steht. Neben der Gefahr, sich zu wenig zu bewegen, kommen die Verlockun-gen durch die appetitanregende Werbung. Bis zu 31 Spots sind bei man-chen Schweizer Sendern in einer Stunde Kinderprogramm geschaltet. Bei der Mehrzahl der Spots handelt es sich um Werbung für Lebensmittel, und zwar bevorzugt für Fastfood, gesüsste Cerealien, süsse Getränke, Snacks und Süssigkeiten. Fachleute bestreiten heute kaum, dass Werbung das Wissen und die Einstellung beeinflussen kann. Hinzu kommt das Problem, dass beim Fernsehen oder Computer spie-len häufig Snacks konsumiert werden, die reich an Fett und / oder Zucker sind und eine hohe Energiezufuhr begünstigen. Sättigungssignale wer-den dabei oft nicht wahrgenommen. Durch das Protokoll und die Diskussion mit der Lernpartnerin/dem Lernpartner werden die Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam, wie sich ihr Essverhalten ändert, wenn sie während des Essens in den Bildschirm schauen.

KARTEN ZU DIESEM THEMA:

EIGENE S V ERH A LTEN BE W USST M ACHEN

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INFORMATIONS-VERANSTALTUNGEN

DIE GESUNDE SCHULE – LEHRPERSONEN UND ELTERN SIND INFORMIERT4

EIGENE S V ERH A LTEN BE W USST M ACHEN

DIE GESUNDE SCHULE – LEHRPERSONEN UND ELTERN SIND INFORMIERT4

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Elternbroschüre «Gemeinsam kochen und essen»

gemeinsam Kochen und essengesunde ernährung

beginnt im Kindesalter

EINE BROSCHÜRE FÜR ELTERN

Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel

Herausgeber: Cleven-Stiftung

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INFORMIERTER LEHRKÖRPER Ernährungsprojekte gibt es unterdessen viele. In einigen Kantonen sind diese schon seit Jahren gut verankert und als interessierte Schule lohnt es sich, von der Arbeit, welche bereits geleistet wurde, zu profitieren. So können Ihnen beispiels-weise viele erfahrene Schulen zum Aufbau eines Pausenkioskes hilfreich beistehen. Die bestehenden Projekte dauern unterschied-lich lange, teilweise als Aktionstage, teilweise als Interventionswochen oder -schuljahre. Die Wissenschaft ist davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit in der Ernährungsbildung nur dann gewährleistet ist, wenn Aktionstage und zeitbegrenzte Projekte mit kontinuierlicher Er-nährungsbildung im Rahmen des normalen Un-terrichts kombiniert werden.

Da dies fast alle Lehrpersonen der meisten Fach-richtungen betrifft, stellt Ihnen «fit4future» eine kurze und prägnante Präsentationsvorlage für die wichtigsten fachlichen Hintergründe zu der Ernährungsscheibe, der Schweizer Lebensmittel-pyramide und den Arbeitsblättern für eine interne Weiterbildung zur Verfügung. Diese können Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen umgestalten und für Ihr Kollegium anpassen.

INFORMIERTE ELTERNEbenso stellt Ihnen «fit4future» Präsentations-vorlagen für einen Elternanlass (Erstinformation zu den Ernährungsregeln für die Pausenverpfle-gung, Kurzinformationen zu den 5 Kernbotschaf-ten) zur Verfügung.

4. INFORMATIONEN FÜR LEHRPERSONEN UND ELTERN

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Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE: www.sge-ssn.ch

Gesundheitsförderung Schweiz www.gesundheitsfoerderung.ch

Schweizerisches Netzwerk gesundheits-fördernder Schulen: www.gesunde-schulen.ch

Netzwerk Bildung und Gesundheit: www.bildungundgesundheit.ch

Ein multithematisches Online-Programm für Jugendliche: www.feelok.ch

Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Kinder- und Jugendverbänden: www.voila.ch

Schulverlag blmv: www.schulverlag.ch Lehrmittel Tippfit und Tiptopf, Kinderleicht,

gesund & bewegt, etc.

Lehrmittel gesund & bewegt: www.energie-management.ch

Ausgewogen durchs Leben: www.coop.ch/gesundessen

Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel: www.eufic.org

NÜTZLICHE LINKS ZUM THEMA ERNÄHRUNG (weitere­auf­www.fit-4-future.ch)

www.fit-4-future.ch

Znüni- / Zvieritipps

GEMEINSAM FÜR GESUNDES ESSEN

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Cleven-StiftungRuessenstrasse 6CH-6341 Baar

Tel. + 41 (0)41 766 63 83Fax + 41 (0)41 766 63 70

[email protected]

Das Projekt «fit4future» der Cleven-Stiftung wird von folgenden Partnern unterstützt:

Hauptpartner

Partner Stiftungspartner

Fachliche Partner

Eine Broschüre des Projektes «fit4future»:

BEWEGUNG – ERNÄHRUNG – BRAINFITNESS