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Entwicklung, Förderung und Lernen in den

ersten drei Lebensjahren

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Der „rote Faden“ meiner Der „rote Faden“ meiner AusführungenAusführungen

Chronologische OrientierungChronologische Orientierung an an Entwicklungsabschnitten (Embryo/Fötus, Entwicklungsabschnitten (Embryo/Fötus, Säugling, Krabbelkind, KleinkindSäugling, Krabbelkind, KleinkindKurzer Blick auf einige wichtige Kurzer Blick auf einige wichtige entwicklungspsychologische und entwicklungspsychologische und frühpädagogischefrühpädagogische Konzepte und BegriffeKonzepte und BegriffeBehandlung ausgewählter Behandlung ausgewählter FunktionsbereicheFunktionsbereiche (z.B. Wahrnehmung, (z.B. Wahrnehmung, Sprache und Kommunikation, Motorik, Ich-Sprache und Kommunikation, Motorik, Ich-Entwicklung) Entwicklung) Darstellung Darstellung entwicklungspsychologischerentwicklungspsychologischer Befunde und Diskussion ihrer Befunde und Diskussion ihrer frühpädagogischenfrühpädagogischen Relevanz Relevanz

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Anlage und Umwelt können nicht Anlage und Umwelt können nicht auseinanderdividiert werdenauseinanderdividiert werden

Es bestehen immer Es bestehen immer enge Anlage-Umwelt-enge Anlage-Umwelt-WechselwirkungenWechselwirkungen, die im Detail noch , die im Detail noch lange nicht hinreichend erforscht sind lange nicht hinreichend erforscht sind ((Epigenetik!!Epigenetik!!).).Hervorhebenswert im Wechselspiel Hervorhebenswert im Wechselspiel zwischen Anlage- und Umweltfaktoren ist zwischen Anlage- und Umweltfaktoren ist zum einen (1) die zum einen (1) die Rolle der engen Rolle der engen BezugspersonenBezugspersonen des Kindes, des Kindes,zum anderen (2) zum anderen (2) das Kind selbstdas Kind selbst, das im , das im Laufe des Heranwachsens Laufe des Heranwachsens zunehmend zunehmend aktiveraktiver das Wechselspiel mitbestimmt. das Wechselspiel mitbestimmt.Vergleich separat mit gemeinsam Vergleich separat mit gemeinsam aufgewachsenen aufgewachsenen eineiigen Zwillingen.eineiigen Zwillingen.

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Für den Altersabschnitt frühe Kindheit Für den Altersabschnitt frühe Kindheit bedeutsame entwicklungspsychologische bedeutsame entwicklungspsychologische

und pädagogische und pädagogische Konzepte und BegriffeKonzepte und Begriffe

EntwicklungsaufgabenEntwicklungsaufgabenReifung – Prägung – LernenReifung – Prägung – LernenSensible EntwicklungsphasenSensible EntwicklungsphasenZone der proximalen EntwicklungZone der proximalen EntwicklungBondingBondingBindung + BindungsqualitätBindung + BindungsqualitätKritische Lebensereignisse + Coping + Kritische Lebensereignisse + Coping + ResilienzResilienzEntwicklungsstörungenEntwicklungsstörungenMotivation + Interesse als Motoren der Motivation + Interesse als Motoren der EntwicklungEntwicklung

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Entwicklungsaufgaben in den Entwicklungsaufgaben in den ersten drei Lebensjahren:ersten drei Lebensjahren:

- - Physiologische Stabilität und Rhythmen Physiologische Stabilität und Rhythmen aufbauen (Spannungsregulation; Schlaf-aufbauen (Spannungsregulation; Schlaf-Wach-Zyklen)Wach-Zyklen)

- Selbständig Nahrung aufnehmenSelbständig Nahrung aufnehmen- Körperausscheidungen kontrollierenKörperausscheidungen kontrollieren- Abstillen, EntwöhnenAbstillen, Entwöhnen- Bonding und Bindung ausgestaltenBonding und Bindung ausgestalten- Laufen lernenLaufen lernen- Sprechen lernenSprechen lernen- Begriffe und Vorstellungen erwerben Begriffe und Vorstellungen erwerben

(Symbolgebrauch)(Symbolgebrauch)- Abnabeln (symbiotische Beziehung auflösen )Abnabeln (symbiotische Beziehung auflösen )

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Reifung, Prägung und LernenReifung, Prägung und Lernen

ReifungReifung erfolgt aufgrund erfolgt aufgrund genetischer Programmegenetischer Programme

PrägungPrägung bedeutet relativ bedeutet relativ dauerhafte Verfestigung von dauerhafte Verfestigung von Strukturen (Irreversibilität?)Strukturen (Irreversibilität?)

LernenLernen heißt Erwerb neuer heißt Erwerb neuer Kompetenzen aufgrund von Kompetenzen aufgrund von ErfahrungenErfahrungen

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Sensible Phasen (SP)Sensible Phasen (SP)Während einer solchen Phase ist das Während einer solchen Phase ist das Kind Kind besonders empfänglichbesonders empfänglich für für jeweils besondere Anregungen.jeweils besondere Anregungen.SP sind für die SP sind für die FrühpädagogikFrühpädagogik von von besonderer Bedeutung, denn es handelt besonderer Bedeutung, denn es handelt sich dabei um Entwicklungsabschnitte, sich dabei um Entwicklungsabschnitte, in denen spezifische äußere Einflüsse in denen spezifische äußere Einflüsse maximalemaximale (positive, aber auch (positive, aber auch negative!) negative!) WirkungWirkung entfalten können. entfalten können. SP werden aufgrund SP werden aufgrund innerer innerer ReifungsprozesseReifungsprozesse meist schubartig in meist schubartig in Gang gebracht und dauern eine gewisse Gang gebracht und dauern eine gewisse Zeit an.Zeit an.

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Sensible Phasen – Folie 2Sensible Phasen – Folie 2Es ist nicht leicht, eine Es ist nicht leicht, eine sensible Phase sensible Phase wirklich exakt zu bestimmenwirklich exakt zu bestimmen: Wir wissen : Wir wissen z.B., dass Kinder eine Sprache (meist zuerst z.B., dass Kinder eine Sprache (meist zuerst ihre Muttersprache) nur dann erwerben, wenn ihre Muttersprache) nur dann erwerben, wenn sie zur richtigen Zeit angemessene sie zur richtigen Zeit angemessene Anregungen und Hilfen von sprachkom-Anregungen und Hilfen von sprachkom-petenten Personen erhalten. petenten Personen erhalten. Hilfreich können die Hilfreich können die Hinweise der Hinweise der HirnforschungHirnforschung sein, welche belegen, dass sein, welche belegen, dass im Gehirn – meist auf der Basis genetischer im Gehirn – meist auf der Basis genetischer Reifungsprogromme – Strukturen und Reifungsprogromme – Strukturen und Funktionen bereit gestellt werden, vermittels Funktionen bereit gestellt werden, vermittels derer Kinder spezifische Kompetenzen derer Kinder spezifische Kompetenzen erlernen können (Beispiel: dreidimensionales erlernen können (Beispiel: dreidimensionales Sehen).Sehen).

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Bindung und BindungsqualitätBindung und BindungsqualitätBindung wächst in der FolgezeitBindung wächst in der Folgezeit zwischen dem Säugling und seiner zwischen dem Säugling und seiner Bezugsperson (als Resultat der alltäglichen Bezugsperson (als Resultat der alltäglichen Erfahrungen im Umgang miteinander)Erfahrungen im Umgang miteinander)Kann Kann vier Ausprägungsformenvier Ausprägungsformen annehmen (sicher, vermeidend-unsicher, annehmen (sicher, vermeidend-unsicher, ambivalent-unsicher,desorganisiert-ambivalent-unsicher,desorganisiert-desorientiert) – die Mehrheit der Kinder ist desorientiert) – die Mehrheit der Kinder ist sicher gebundensicher gebundenUnd ist Und ist grundlegendgrundlegend für die gesamte für die gesamte weitere Entwicklung: Urvertrauen, weitere Entwicklung: Urvertrauen, Explorativität, AbnabelungExplorativität, Abnabelung

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Kritische LebensereignisseKritische Lebensereignisse

NormativeNormative kritische kritische Lebensereignisse (Transitionen)Lebensereignisse (Transitionen)

NichtnormativeNichtnormative kritische Lebens- kritische Lebens-ereignisse (Krankheit, Tod, Arbeits-ereignisse (Krankheit, Tod, Arbeits-losigkeit, Trennung/Scheidung)losigkeit, Trennung/Scheidung)

Risiko- und SchutzfaktorenRisiko- und Schutzfaktoren

BewältigungsstrategienBewältigungsstrategien

Erfolgreiches Coping (Erfolgreiches Coping (ResilienzResilienz))

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EntwicklungsstörungenEntwicklungsstörungen

AkzelerationAkzeleration (ungewöhnlich beschleunigte (ungewöhnlich beschleunigte Entwicklung)Entwicklung)RetardationRetardation (beträchtlich verlangsamte (beträchtlich verlangsamte Entwicklung)Entwicklung)DiagnostikDiagnostik einer Entwicklungsstörung ist einer Entwicklungsstörung ist

aufwändigaufwändig und sollte nicht vorschnell erfolgen und sollte nicht vorschnell erfolgenGroße Große inter- und intraindividuelle inter- und intraindividuelle DifferenzenDifferenzen: Kinder entwickeln sich : Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell, auch dasselbe Kind im unterschiedlich schnell, auch dasselbe Kind im Hinblick auf verschiedene EntwicklungsbereicheHinblick auf verschiedene Entwicklungsbereiche

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Motivation und Interesse als Motivation und Interesse als Motoren der EntwicklungMotoren der Entwicklung

Kinder sind von Natur neugierig, Kinder sind von Natur neugierig, wissbegierig und aufgeschlossenwissbegierig und aufgeschlossenIhr (unser aller) Gehirn fragt regelmäßig Ihr (unser aller) Gehirn fragt regelmäßig ungefähr alle drei Sekunden: „Was gibt´s ungefähr alle drei Sekunden: „Was gibt´s Neues um mich herum?“Neues um mich herum?“Diese grundlegende Bereitschaft gilt es Diese grundlegende Bereitschaft gilt es feinfühlig zu fördern (dafür sind Akzeptanz, feinfühlig zu fördern (dafür sind Akzeptanz, Wertschätzung, sichere Bindungen und Wertschätzung, sichere Bindungen und positive Beziehungen zentral)positive Beziehungen zentral)Interessen und intrinsische Motivation Interessen und intrinsische Motivation lassen sich fördern – es gibt einige lassen sich fördern – es gibt einige bewährte pädagogische Konzeptebewährte pädagogische Konzepte

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Meilensteine der Meilensteine der vorgeburtlichen Entwicklungvorgeburtlichen Entwicklung

Bereits Ende der 3. SSW beginnt das Bereits Ende der 3. SSW beginnt das HerzHerz zu schlagen (!) zu schlagen (!)Schon gegen Ende der 8. SSW nehmen Schon gegen Ende der 8. SSW nehmen fünf Sinne ihre Arbeitfünf Sinne ihre Arbeit auf: Gleich- auf: Gleich-gewichtsinn, Tastsinn, Geschmacks-gewichtsinn, Tastsinn, Geschmacks-sinn, das Gehör und die Eigenwahr-sinn, das Gehör und die Eigenwahr-nehmungnehmungDie Die SynapsenbildungSynapsenbildung verstärkt verstärkt (Vernetzung der Nervenzellen) sich (Vernetzung der Nervenzellen) sich dadurch bereits zu Beginn des 3. SSM.dadurch bereits zu Beginn des 3. SSM.

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Meilensteine der vorgeburtlichen Meilensteine der vorgeburtlichen Entwicklung (2)Entwicklung (2)

Hervorzuheben ist, dass das In-Hervorzuheben ist, dass das In-Funktion-Treten der Sinne zu Funktion-Treten der Sinne zu neuronalen Differenzierungen in neuronalen Differenzierungen in korrespondierenden Hirnarealen führt, korrespondierenden Hirnarealen führt, die ihrerseits differenzierte die ihrerseits differenzierte Sinneswahrnehmungen ermöglichen Sinneswahrnehmungen ermöglichen usw., d. h. es finden beständige usw., d. h. es finden beständige Wechselwirkungen zwischen neu Wechselwirkungen zwischen neu erworbenen Strukturen und erworbenen Strukturen und Funktionen stattFunktionen statt. .

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Vorläuferformen von Vorläuferformen von LernvorgängenLernvorgängen

Auf dieser frühen Entwicklungsstufe laufen also Auf dieser frühen Entwicklungsstufe laufen also bereits Prozesse ab, die durchaus als bereits Prozesse ab, die durchaus als Lernvor-Lernvor-gängegänge betrachtet werden können. betrachtet werden können. DennDenn Lernen Lernen – holzschnittartig vereinfacht – holzschnittartig vereinfacht definiert - heißt Erwerb neuer Kompetenzen definiert - heißt Erwerb neuer Kompetenzen aufgrund der Verarbeitung vorangegangener aufgrund der Verarbeitung vorangegangener Erfahrungen.Erfahrungen.Das wird in der Folgezeit noch deutlicher, wenn Das wird in der Folgezeit noch deutlicher, wenn der Fetus spontane grob- und fein-motorische der Fetus spontane grob- und fein-motorische AnpassungsleistungenAnpassungsleistungen zeigt auf taktile Reize zeigt auf taktile Reize von außen, auf Bewegungen der Mutter und von außen, auf Bewegungen der Mutter und (etwas später auch) an deren Biorhythmus.(etwas später auch) an deren Biorhythmus.

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„„Interfetale“ UnterschiedeInterfetale“ UnterschiedeVerhaltensunterschiede Verhaltensunterschiede zwischen Fetenzwischen Feten sind schon im 4. sind schon im 4. SSM zu belegen - sogar zwischen SSM zu belegen - sogar zwischen eineiigen Zwillingen! eineiigen Zwillingen! Diese zeigen sich im Hinblick auf das Diese zeigen sich im Hinblick auf das grob- und feinmotorische Bewe-grob- und feinmotorische Bewe-gungsverhalten und die allgemeine gungsverhalten und die allgemeine Reagibilität und Sensibilität und Reagibilität und Sensibilität und wirken sich natürlich auch auf die wirken sich natürlich auch auf die Qualität von LernvorgängenQualität von Lernvorgängen aus. aus.

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Meilensteine der vorgeburtlichen Meilensteine der vorgeburtlichen EntwicklungEntwicklung

Ende des 3. SSM/4. SSM: Wird es ein Junge – wird Ende des 3. SSM/4. SSM: Wird es ein Junge – wird es ein Mädchen? Die es ein Mädchen? Die Geschlechtszuweisung Geschlechtszuweisung und ihre Folgen.und ihre Folgen.Die Die MarkscheidenreifungMarkscheidenreifung (ein sehr (ein sehr stoffwechselintensiver Prozess) setzt im 5. SSM ein. stoffwechselintensiver Prozess) setzt im 5. SSM ein. Die damit verbundene Ummantelung der Die damit verbundene Ummantelung der Nervenfasern (Axone) Nervenfasern (Axone) isoliertisoliert die Leitungen die Leitungen voneinander und macht sie voneinander und macht sie schneller schneller (Beschleunigung der Synapsenbildung)(Beschleunigung der Synapsenbildung). . Um diese Zeit herum Um diese Zeit herum spürenspüren die werdenden die werdenden Mütter Mütter die Bewegungen ihres Kindesdie Bewegungen ihres Kindes immer deutlicher – immer deutlicher – die von nun an stattfindende die von nun an stattfindende Kommunikation Kommunikation zwischen Mutter und Kindzwischen Mutter und Kind stimuliert weitere stimuliert weitere Lernvorgänge.Lernvorgänge.

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Beständige Verarbeitung neuer Beständige Verarbeitung neuer ErfahrungenErfahrungen

Schon vom 6. SSM an ist der Fetus Schon vom 6. SSM an ist der Fetus bedingtbedingt (auf der Intensivstation) (auf der Intensivstation) lebensfähiglebensfähig. . In den letzten Schwangerschaftsmonaten In den letzten Schwangerschaftsmonaten reift auch der reift auch der SehsinnSehsinn vollständig aus. vollständig aus. Der Fetus verarbeitet nun beständig alle Der Fetus verarbeitet nun beständig alle neu eingehenden Erfahrungenneu eingehenden Erfahrungen, die er , die er überprüft, ordnet und überprüft, ordnet und abspeichertabspeichert. . Entsprechend intensiv sind die Entsprechend intensiv sind die Differen-Differen-zierungs- und Integrationsprozesse zierungs- und Integrationsprozesse der neuronalen Strukturender neuronalen Strukturen im Gehirn: im Gehirn: Bei der Geburt verfügt das Neugeborene Bei der Geburt verfügt das Neugeborene bereits über bereits über 100 Milliarden Neuronen. 100 Milliarden Neuronen.

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Erinnerungen an vorgeburtliche Erinnerungen an vorgeburtliche Ereignisse, z. B. anEreignisse, z. B. an

Panikreaktionen der SchwangerenPanikreaktionen der Schwangeren

Melodien und Reime, die Melodien und Reime, die wiederholt präsentiert werdenwiederholt präsentiert werden

Stimmen der BezugspersonenStimmen der Bezugspersonen

Gezielte intrauterine Stimulation Gezielte intrauterine Stimulation durch klassische Musik durch klassische Musik

Förderung von FrühchenFörderung von Frühchen

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Bitte festhalten:Bitte festhalten:

Es finden sich zahlreiche Belege Es finden sich zahlreiche Belege dafür, dass das ungeborene Kind dafür, dass das ungeborene Kind in jeder Hinsicht davon profitiert, in jeder Hinsicht davon profitiert, wenn es der werdenden Mutter wenn es der werdenden Mutter körperlich und seelisch gut geht körperlich und seelisch gut geht während der gesamten Schwan-während der gesamten Schwan-gerschaft und sie sich auf das gerschaft und sie sich auf das Kind freut.Kind freut.

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Einige neurophysiologische Fakten und Einige neurophysiologische Fakten und ihre frühpädagogischen Konsequenzenihre frühpädagogischen Konsequenzen

Die 90er Jahre wurden in den USA zur Die 90er Jahre wurden in den USA zur “Dekade “Dekade des Gehirns“des Gehirns“ proklamiert. proklamiert.Auf der Grundlage innovativer, so genannter Auf der Grundlage innovativer, so genannter Bild gebender UntersuchungsmethodenBild gebender Untersuchungsmethoden (Messung biochemischer bzw. elektrophysio-(Messung biochemischer bzw. elektrophysio-logischer Prozesse) wurden eine Fülle neuer logischer Prozesse) wurden eine Fülle neuer Erkenntnisse gewonnen.Erkenntnisse gewonnen.Diese wurden auch in der Diese wurden auch in der FrühpädagogikFrühpädagogik mit mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.großem Interesse zur Kenntnis genommen.Die Frage der Die Frage der KonsequenzenKonsequenzen der Forschungs- der Forschungs-ergebnisse für die Erziehungspraxis wird nach ergebnisse für die Erziehungspraxis wird nach wie vor kontrovers diskutiert.wie vor kontrovers diskutiert.

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In den letzten beiden Jahrzehnten wurden In den letzten beiden Jahrzehnten wurden erstaunliche Fakten zu Tage geförderterstaunliche Fakten zu Tage gefördert

Bei der Geburt verfügt das Neugeborene bereits Bei der Geburt verfügt das Neugeborene bereits über über 100 Milliarden100 Milliarden Neuronen (das entspricht Neuronen (das entspricht ungefähr der Anzahl der Sterne in unserer ungefähr der Anzahl der Sterne in unserer Galaxis), die durch Galaxis), die durch 50 Billionen50 Billionen Synapsen Synapsen miteinander vernetzt sind.miteinander vernetzt sind.Im Laufe der nächsten Lebensmonate (LM) Im Laufe der nächsten Lebensmonate (LM) verzwanzigfachtverzwanzigfacht sich die Zahl der Synapsen sich die Zahl der Synapsen (angemessene Anregungen vorausgesetzt) auf (angemessene Anregungen vorausgesetzt) auf 1 1 Trillion Trillion (1.000.000.000.000.000).(1.000.000.000.000.000).Im 8. LM ist die Im 8. LM ist die SynapsendichteSynapsendichte bis dreimal so bis dreimal so hoch wie beim Erwachsenen.hoch wie beim Erwachsenen.Dabei gilt das Gesetz: Dabei gilt das Gesetz: Use it or lose it!Use it or lose it!Der HirnstoffwechselDer Hirnstoffwechsel ist während dieser Zeit ist während dieser Zeit extrem hoch.extrem hoch.

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Die grundlegende Architektur unseres Gehirns Die grundlegende Architektur unseres Gehirns scheint sehr früh festgelegt zu werdenscheint sehr früh festgelegt zu werden

Die im Verlaufe des ersten Lebensjahres Die im Verlaufe des ersten Lebensjahres (insbesondere in den ersten Lebensmonaten) (insbesondere in den ersten Lebensmonaten) entstehenden synaptischen Verbindungen entstehenden synaptischen Verbindungen bilden ein Netzwerk oder bilden ein Netzwerk oder „neuronales „neuronales Grundmuster“Grundmuster“ und liefern sozusagen die und liefern sozusagen die „funktionelle Architektur (um im Bild zu bleiben: „funktionelle Architektur (um im Bild zu bleiben: die Zahl und Größe der Räume, die Zahl und Größe der Räume, Verbindungswege/-türen und Stockwerke) der Verbindungswege/-türen und Stockwerke) der Großhirnrinde“ (W. Singer), die nicht nur Großhirnrinde“ (W. Singer), die nicht nur grundlegend ist für die weitere grundlegend ist für die weitere biopsychosoziale Entwicklung, sondern sich biopsychosoziale Entwicklung, sondern sich auch als besonders auch als besonders veränderungsresistentveränderungsresistent gegenüber neuen äußeren Einflüssen erweist. gegenüber neuen äußeren Einflüssen erweist.

Page 24: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

VeränderungsresistenzVeränderungsresistenzder Hardware unseres Gehirnsder Hardware unseres GehirnsDie Möglichkeit einer umfassenderenDie Möglichkeit einer umfassenderen Veränderung frühkindlicher neuronaler Veränderung frühkindlicher neuronaler Verknüpfungsmuster zu einem späteren Verknüpfungsmuster zu einem späteren Zeitpunkt wird von den meisten Zeitpunkt wird von den meisten Neurophysiologen zwar nicht ganz in Neurophysiologen zwar nicht ganz in Abrede gestellt. Sie dürfte jedoch Abrede gestellt. Sie dürfte jedoch nur nur im Gefolge lang anhaltender und/oder im Gefolge lang anhaltender und/oder traumatischer Einflüsse – z.B. durch traumatischer Einflüsse – z.B. durch permanenten, nicht zu bewältigenden permanenten, nicht zu bewältigenden Stress (Angst, Traumata) oder eine Stress (Angst, Traumata) oder eine extreme Krise (Tod der zentralen extreme Krise (Tod der zentralen Bezugsperson) -, möglich sein. Bezugsperson) -, möglich sein.

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Forderungen der Forderungen der NeuropädagogikNeuropädagogik

Das erste (halbe) Lebensjahr Das erste (halbe) Lebensjahr besonders besonders nutzennutzen, denn Versäumnisse (unzureichende , denn Versäumnisse (unzureichende Anregungen und Förderungen) können nur Anregungen und Förderungen) können nur sehr schwer, wenn überhaupt, wieder gut sehr schwer, wenn überhaupt, wieder gut gemacht werden.gemacht werden.Deprivation oder ReizüberflutungDeprivation oder Reizüberflutung führen führen zwangsläufig zu veränderungsresistenten, zwangsläufig zu veränderungsresistenten, dauerhaften Schädigungen.dauerhaften Schädigungen.GegenpositionenGegenpositionen dazu wiegeln ab und dazu wiegeln ab und führen die andauernde Plastizität und führen die andauernde Plastizität und immense Flexibilität zentralnervöser Prozesse immense Flexibilität zentralnervöser Prozesse und Strukturen bis ins hohe Alter ins Feld.und Strukturen bis ins hohe Alter ins Feld.

Page 26: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Ein kleines persönliches Ein kleines persönliches frühpädagogisches Zwischenfazitfrühpädagogisches Zwischenfazit

„„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ nimmermehr“

trifft in dieser Radikalität wohl nicht ganz zu trifft in dieser Radikalität wohl nicht ganz zu Besser könnte es heißen:Besser könnte es heißen:

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans (manchmal) nur sehr schwer(manchmal) nur sehr schwer

(das entspricht dann eher den Leitvorstellungen der (das entspricht dann eher den Leitvorstellungen der modernen Entwicklungs- und Lernpsychologie)modernen Entwicklungs- und Lernpsychologie)

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Neugeborene und die ersten Neugeborene und die ersten LebenswochenLebenswochen

BondingBonding

Angeborene Vorlieben (z. B. für Angeborene Vorlieben (z. B. für lebendige Objekte, Sprachliche lebendige Objekte, Sprachliche Laute, Gesichter, Streicheleinheiten)Laute, Gesichter, Streicheleinheiten)

Angeborenes VerhaltensrepertoireAngeborenes Verhaltensrepertoire

Angeborenes mimisches Angeborenes mimisches AusdrucksrepertoireAusdrucksrepertoire

Angeborenes NachahmungspotentialAngeborenes Nachahmungspotential

Page 28: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

BondingBondingAnscheinend hat es die Natur so eingerichtet, Anscheinend hat es die Natur so eingerichtet, dass das dass das NeugeboreneNeugeborene (trotz aller (trotz aller Strapazen, die die Geburt mit sich bringt) Strapazen, die die Geburt mit sich bringt) direkt danach noch für eine Weile direkt danach noch für eine Weile besonders besonders ansprechbaransprechbar ist in seinem Nahbereich, sei ist in seinem Nahbereich, sei es nun für Hautkontakt, Lageveränderungen, es nun für Hautkontakt, Lageveränderungen, Geruchs- und Geschmackseindrücke oder Geruchs- und Geschmackseindrücke oder visuelle und akustische Reize.visuelle und akustische Reize.Während dieser magischen ersten Während dieser magischen ersten Lebensstunde kann eine Lebensstunde kann eine fundamentale fundamentale positive Zuneigungpositive Zuneigung der Mutter (Eltern) zu der Mutter (Eltern) zu ihrem Kind begründet werden ihrem Kind begründet werden ((MutterinstinktMutterinstinkt), die für die spätere ), die für die spätere Bindungsentwicklung sehr bedeutsam ist.Bindungsentwicklung sehr bedeutsam ist.

Page 29: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Angeborene Vorliebe für Angeborene Vorliebe für sprachliche Lautesprachliche Laute

Hören: Neugeborene erkennen die Stimme ihrer Mutter wieder, besonders wenn sie ihnen mit Hilfe elektronischer Filter so dargeboten wird, wie sie sie im Mutterleib gehört haben.Neugeborene wenden sich sprachlichen Lauten generell stärker zu als anderen Klangmustern, die für sie anscheinend weniger interessant sind. Offenbar wird eine Vorliebe für sprachliche Laute oder zumindest für den entsprechenden Frequenzbereich schon intrauterin erworben und hat mög-licherweise sogar genetische Wurzeln.

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Bevorzugung von GesichternBevorzugung von Gesichtern

Sehen: Schon Neugeborene bevorzugen in ihrer Wahrnehmung Gesichter und gesichtsähnliche Formen, die sie besonders lang betrachten. Viele Forscher vermuten deshalb einen genetisch gesteuerten Mechanismus, der es — biologisch höchst sinnvoll — Säuglingen ermöglicht, sich Artgenossen bevorzugt zuzuwenden.

Page 31: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Bevorzugung bewegter ObjekteBevorzugung bewegter ObjekteSehen: Sich bewegende Dinge fixieren Säuglinge länger als unbewegte Dinge. Schon wenige Tage nach der Geburt folgen sie einem sich bewegenden Gesicht in ihrem Blickfeld eine kleine Strecke mit den Augen. Ihr Blickfeld ist dabei aber noch recht begrenzt und es dauert einige Wochen, bis es sich auf ca. 90 Grad erweitert. Zusätzliche Kopfbewegungen vergrößern dann nach und nach den visuell erfassten Raum.

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Unterscheidung von Lebendigem Unterscheidung von Lebendigem und unbelebten Objektenund unbelebten Objekten

Säuglinge verfügen anscheinend schon Säuglinge verfügen anscheinend schon (angeborenermaßen, so wird vermutet, (angeborenermaßen, so wird vermutet, weil es sich in der Evolution als nützlich weil es sich in der Evolution als nützlich erwies) über ein erwies) über ein vorläufiges Konzeptvorläufiges Konzept von von unbelebten Objektenunbelebten Objekten („toten“ („toten“ Dingen, Gegenständen) und Dingen, Gegenständen) und LebendigemLebendigem (Menschen, Tiere).(Menschen, Tiere).

Darauf aufbauend gelingt es ihnen schon Darauf aufbauend gelingt es ihnen schon sehr bald auch zwischen sehr bald auch zwischen Menschen und Menschen und Tieren zu unterscheiden.Tieren zu unterscheiden.

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Mimisches AusdrucksrepertoireMimisches Ausdrucksrepertoire

Basisemotionen: Bereits Neugeborene können die wichtigsten Gefühle mimisch ausdrücken. Sie verfügen über emotionale Grundmuster, wie Angst, Ärger, Ekel, Erstaunen, Freude, Traurigkeit. Diese gelten als Basisemotionen, weil sie in den unterschiedlichsten Kulturen vorkommen und überall reflexartig verstanden werden.

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Angeborenes Angeborenes NachahmungspotentialNachahmungspotential

Neugeborene besitzen die Fähigkeit zur Nachahmung mimischer Gesten: das Öffnen des Mundes oder das Heraus-strecken der Zunge ihres Gegenübers wird – nicht reflexartig - imitiert. Vermutlich handelt es sich dabei um eine angeborene Kompetenz (Spiegelneuronen!?), die allererste Kontaktaufnahmen ermöglicht. Das Neugeborene ist also genetisch so vorprogrammiert, dass es gleichsam automatisch sozial reagiert.

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Verhaltensrepertoire Verhaltensrepertoire NeugeborenerNeugeborener

Das beachtliche Verhaltens-repertoire des Neugeborenen umfasst neben physischen Funktionen (Nahrungsaufnahme, Schlaf-Wach-Phasen) und Reflexen/reflexartig ablaufenden Bewegungsmustern auch schon spontane und zielgerichtete Bewegungen.

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Anfänge der Sprachentwicklung Anfänge der Sprachentwicklung

Die SprachentwicklungDie Sprachentwicklung beginnt beginnt möglicherweise schon möglicherweise schon intrauterinintrauterin, , wenn die Mutter in den Monaten wenn die Mutter in den Monaten vor der Geburt zunehmend mit vor der Geburt zunehmend mit ihrem ungeborenen Kind ihrem ungeborenen Kind kommuniziert (auch wenn es sich kommuniziert (auch wenn es sich hier um eine noch sehr hier um eine noch sehr asymmetrische Kommunikation asymmetrische Kommunikation handelt). handelt).

Page 37: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Anfänge der Sprachentwicklung: Anfänge der Sprachentwicklung: Erstes wirkliches KommunizierenErstes wirkliches KommunizierenDie erste wirkliche Kommunikation findet Die erste wirkliche Kommunikation findet möglicherweise schon in der möglicherweise schon in der magischen magischen ersten Stunde nach der Geburtersten Stunde nach der Geburt (Bonding-Phase) statt, wenn es gelingt (Bonding-Phase) statt, wenn es gelingt auf die vom Neugeborenen ausgehenden auf die vom Neugeborenen ausgehenden Signale sensibel einzugehen. Signale sensibel einzugehen.

Das Neugeborene erkennt Das Neugeborene erkennt seine Mutter seine Mutter an der Stimmean der Stimme wieder (und nach kurzer wieder (und nach kurzer Zeit auch schon Zeit auch schon am Gerucham Geruch, was ihm , was ihm hilft ihre Brust zu finden).hilft ihre Brust zu finden).

Page 38: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Beziehungsherstellung und Beziehungsherstellung und Bindungsaufbau durch KommunikationBindungsaufbau durch Kommunikation

Durch die vor- und außersprachliche Durch die vor- und außersprachliche (nonverbale und körperliche) (nonverbale und körperliche) Kommunikation mit der MutterKommunikation mit der Mutter baut der baut der Säugling eine Säugling eine BeziehungBeziehung zu ihr auf (und zu ihr auf (und diese natürlich auch zu ihm). diese natürlich auch zu ihm). Diese kann von mehr oder minder guter Diese kann von mehr oder minder guter QualitätQualität sein in Abhängigkeit davon, wie gut sein in Abhängigkeit davon, wie gut die Kommunikation gelingt. die Kommunikation gelingt. Aus dieser Beziehung entsteht allmählich das Aus dieser Beziehung entsteht allmählich das („Feinfühligkeit“ vorausgesetzt), was seit („Feinfühligkeit“ vorausgesetzt), was seit Jahrzehnten - in Anlehnung an Bowlby und Jahrzehnten - in Anlehnung an Bowlby und Ainsworth – eine Ainsworth – eine gute Bindung gute Bindung genannt wird.genannt wird.

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Fortschritte der Fortschritte der SprachentwicklungSprachentwicklung

PlappernPlappern nennt man Lautproduktionen, nennt man Lautproduktionen, wie „babababa“, „lalalala“, „mamama“, wie „babababa“, „lalalala“, „mamama“, die aus der Aneinanderreihung von die aus der Aneinanderreihung von jeweils einem Konsonanten und einem jeweils einem Konsonanten und einem Vokal (häufig dem „a“) bestehen. Dieses Vokal (häufig dem „a“) bestehen. Dieses spielerische Herumexperimentieren spielerische Herumexperimentieren mit Lautenmit Lauten (ungefähr vom 4.-5. LM an) (ungefähr vom 4.-5. LM an) überwiegend aus der Muttersprache ist überwiegend aus der Muttersprache ist wichtig, um die ersten richtigen wichtig, um die ersten richtigen gesprochenen Wörter vorzubereiten gesprochenen Wörter vorzubereiten (auch taubstumme Kinder plappern – mit (auch taubstumme Kinder plappern – mit Gebärden und Gesten).Gebärden und Gesten).

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Fundamente der SprachkompetenzFundamente der Sprachkompetenz Die Die Fundamente der Sprach-Fundamente der Sprach-kompetenzkompetenz werden schon in der werden schon in der frühen Kindheit gelegt. Das frühen Kindheit gelegt. Das ElternhausElternhaus und die gezielte und die gezielte außerfamiliäre außerfamiliäre FörderungFörderung (z. B. in Krippen oder bei (z. B. in Krippen oder bei Tagesmüttern) sind für die frühkind-Tagesmüttern) sind für die frühkind-liche Sprachentwicklung zentral.liche Sprachentwicklung zentral.Kinder, die Kinder, die altersgemäße Rück-altersgemäße Rück-meldungenmeldungen und zum richtigen Zeit- und zum richtigen Zeit-punkt angemessene sprachbezogene punkt angemessene sprachbezogene Anregungen und Hinweise erhalten Anregungen und Hinweise erhalten (Peers und Geschwister entpuppen sich (Peers und Geschwister entpuppen sich oft als bessere oft als bessere TutorenTutoren!), profitieren !), profitieren davon in beträchtlichem Ausmaß.davon in beträchtlichem Ausmaß.

Page 41: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Meilensteine der Entwicklung im Meilensteine der Entwicklung im Laufe des 1. LebensjahresLaufe des 1. Lebensjahres

Motorische EntwicklungMotorische Entwicklung1.-5. LM: Vorbereitung des Sitzens1.-5. LM: Vorbereitung des SitzensAb 5. LM: Greifen wird immer Ab 5. LM: Greifen wird immer zielgerichteter (Hand-Auge-zielgerichteter (Hand-Auge-Koordination)Koordination)6.-10. LM: Sitzen und Krabbeln6.-10. LM: Sitzen und KrabbelnAb 10. LM: Vorbereitung des GehensAb 10. LM: Vorbereitung des Gehens(Stehen, Gehen mit Unterstützung)(Stehen, Gehen mit Unterstützung)

Page 42: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kognitive Entwicklung im 1. Kognitive Entwicklung im 1. LebensjahrLebensjahr

Vom Vom TunTun (sensumotorische (sensumotorische Verhaltensketten) zum zielgerichteten Verhaltensketten) zum zielgerichteten Er- undEr- und Be-greifenBe-greifenVorläuferformen von Vorläuferformen von VorstellungenVorstellungenAusbildung von Ausbildung von Objekt- und Objekt- und PersonpermanenzPersonpermanenzGegen Ende des ersten Lebensjahres Gegen Ende des ersten Lebensjahres bilden sich die bilden sich die ersten ersten vorläufigen vorläufigen KonzepteKonzepte aus (z. B. Verwendung des aus (z. B. Verwendung des Wortes „Ball“ für alles Runde und Wortes „Ball“ für alles Runde und Rollende oder des Wortes „wau“ für Rollende oder des Wortes „wau“ für ganz verschiedene Tiere)ganz verschiedene Tiere)

Page 43: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Soziale und emotionale Soziale und emotionale Entwicklung im 1. LebensjahrEntwicklung im 1. Lebensjahr

Anlassgerechtes Anlassgerechtes Soziales LächelnSoziales Lächeln (6. (6. Woche)Woche)

Ausdifferenzierung der Ausdifferenzierung der Basisemotionen Basisemotionen ((Angst, Ärger, Ekel, Erstaunen, Freude, Traurigkeit) )

Symbiotische VerbundenheitSymbiotische Verbundenheit mit der mit der Mutter (Bindungsaufbau)Mutter (Bindungsaufbau)

Fremdeln Fremdeln (8. Monat) und mögliche (8. Monat) und mögliche ErklärungenErklärungen

Page 44: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Motorische Entwicklung im 2. Motorische Entwicklung im 2. LebensjahrLebensjahr

Vom Gehen zum LaufenVom Gehen zum Laufen

Mit RichtungswechselnMit Richtungswechseln

Treppen steigenTreppen steigen

Kurz auf einem Bein stehen, hüpfenKurz auf einem Bein stehen, hüpfen

Feinmotorisch: z.B. mit dem Löffel essen, Feinmotorisch: z.B. mit dem Löffel essen, mit einem Stift kritzeln, Klötze in einen mit einem Stift kritzeln, Klötze in einen Behälter tunBehälter tun

Eingeschränkte Trainings- und Eingeschränkte Trainings- und ÜbungseffekteÜbungseffekte

Page 45: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kognitive Entwicklung im 2. Kognitive Entwicklung im 2. LebensjahrLebensjahr

Fortschritte in der Sprachentwick-Fortschritte in der Sprachentwick-lunglung: Erste verständliche Wörter, Ein-: Erste verständliche Wörter, Ein-Wort-Sätze, weitere Wörter kommen dazu, Wort-Sätze, weitere Wörter kommen dazu, eigenen Namen benutzen, Zwei-Wort-eigenen Namen benutzen, Zwei-Wort-SätzeSätze

Im 2. Lebensjahr bildet das Kind immer Im 2. Lebensjahr bildet das Kind immer differenziertere innere Vorstellungen von differenziertere innere Vorstellungen von äußeren Dingen und Vorgängen, so äußeren Dingen und Vorgängen, so genannte genannte RepräsentationenRepräsentationen..

Page 46: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kognitive Entwicklung gegen Kognitive Entwicklung gegen Ende des 2. Lebensjahres (2)Ende des 2. Lebensjahres (2)

Ich-EntwicklungIch-Entwicklung (Bereitstellung (Bereitstellung neuronaler Voraussetzungen) neuronaler Voraussetzungen) 3 Phasen3 Phasen bei der Betrachtung des bei der Betrachtung des eigenen Spiegelbildes (aufgeregt-aktiv; eigenen Spiegelbildes (aufgeregt-aktiv; Playmate und Verunsicherung, Playmate und Verunsicherung, Gehemmtheit; allmählich sich im Spiegel Gehemmtheit; allmählich sich im Spiegel erkennen) bei den Untersuchungen mit erkennen) bei den Untersuchungen mit Hilfe desHilfe des„„Rouge-Tests“ Rouge-Tests“

Page 47: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Motorische Entwicklung im 3. Motorische Entwicklung im 3. LebensjahrLebensjahr

Grobmotorisch:Grobmotorisch: Behender hüpfen Behender hüpfen und springen, schnellerund springen, schneller rennen, rennen, werfen, fangen (letzteres noch werfen, fangen (letzteres noch recht unsicher)recht unsicher)

FeinmotorischFeinmotorisch: z.B. mit Gabel : z.B. mit Gabel essen, vier Bauklötze aufeinander essen, vier Bauklötze aufeinander stellen, größere Perlen aufreihen stellen, größere Perlen aufreihen auf Schnur, Flüssigkeit in einen auf Schnur, Flüssigkeit in einen anderen Becher umgießenanderen Becher umgießen

Um diese Zeit herum sind Um diese Zeit herum sind Übungs- Übungs- und Trainingseffekteund Trainingseffekte teilweise teilweise belegbar (begabungsabhängig)belegbar (begabungsabhängig)

Page 48: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Motorische Entwicklung im 3. Motorische Entwicklung im 3. Lebensjahr (2)Lebensjahr (2)

Kinder vor dem vollendeten 2. Lebensjahr Kinder vor dem vollendeten 2. Lebensjahr einem speziellen einem speziellen motorischen Trainingmotorischen Training (z.B. Skifahren, Eislaufen) zu unterziehen (z.B. Skifahren, Eislaufen) zu unterziehen ist ist nicht sinnvollnicht sinnvoll, denn die biologischen , denn die biologischen Voraussetzungen müssen vorliegen, das Voraussetzungen müssen vorliegen, das heißt, die heißt, die Reifung der entsprechenden Reifung der entsprechenden GroßhirnarealeGroßhirnareale muss abgeschlossen muss abgeschlossen sein. sein. Erst vom 3. Lebensjahr an erweist sich ein Erst vom 3. Lebensjahr an erweist sich ein Training bestimmter Bewegungsabläufe Training bestimmter Bewegungsabläufe als sinnvoll.als sinnvoll.

Page 49: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kognitive Entwicklung im 3. Kognitive Entwicklung im 3. LebensjahrLebensjahr

SprachlicheSprachliche Entwicklungs-Entwicklungs-fortschrittefortschritte::

Wortschatzexplosion (von ca. 250 auf Wortschatzexplosion (von ca. 250 auf ca. 1000 Wörter mit 2,5 Jahren) ca. 1000 Wörter mit 2,5 Jahren)

Längere, grammatikalisch immer Längere, grammatikalisch immer korrektere Sätzekorrektere Sätze

Sprache wird allmählich zum Sprache wird allmählich zum wichtigsten Mittel der Verständigungwichtigsten Mittel der Verständigung

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Weitere kognitive Entwicklung Weitere kognitive Entwicklung im 3. Lebensjahrim 3. Lebensjahr

Das Das Selbst-Konzept Selbst-Konzept wird wird differenzierter (wer bin ich = was differenzierter (wer bin ich = was kann ich, was gehört mit)kann ich, was gehört mit)

Bevorzugung überwiegend Bevorzugung überwiegend positiver Merkmale zur positiver Merkmale zur Selbstcharakteri-sierungSelbstcharakteri-sierung

„„Mein“ und „Dein“: Konzepte von Mein“ und „Dein“: Konzepte von Besitz und EigentumBesitz und Eigentum entstehen entstehen

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Weitere kognitive Entwicklung Weitere kognitive Entwicklung im 3. Lebensjahr (3)im 3. Lebensjahr (3)

Die Konzepte von Die Konzepte von Raum, Zeit und Zahl Raum, Zeit und Zahl differenzieren sich differenzieren sich allmählich ausallmählich ausVorläuferformen einer „Vorläuferformen einer „Theorie der Theorie der InnenweltInnenwelt“ (theory of mind) zeigen sich – “ (theory of mind) zeigen sich – eine echte Dezentrierung von der eigenen eine echte Dezentrierung von der eigenen Perspektive erfolgt aber in der Regel erst Perspektive erfolgt aber in der Regel erst ein Jahr später, gegen Ende des 4. ein Jahr später, gegen Ende des 4. LebensjahresLebensjahresGegen Ende des 3. Lebensjahres Gegen Ende des 3. Lebensjahres differenziert sich auch das differenziert sich auch das Konzept von Konzept von „lebendig“„lebendig“ weiter aus (Pflanzen werden weiter aus (Pflanzen werden nicht mehr durchgängig als unbelebte nicht mehr durchgängig als unbelebte Objekte eingestuft)Objekte eingestuft)

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Sozial-emotionale Entwicklung Sozial-emotionale Entwicklung im Laufe des 3. Lebensjahresim Laufe des 3. Lebensjahres

Allmähliche Allmähliche LockerungLockerung der engen der engen symbiotischen symbiotischen Beziehung zur MutterBeziehung zur Mutter (wechselseitiger Prozess!)(wechselseitiger Prozess!)Vorübergehende Vorübergehende TrennungTrennung kann besser kann besser ausgehalten werdenausgehalten werdenWeitere Bindungen stabilisierenWeitere Bindungen stabilisieren sich sich (Vater, Geschwister, Großeltern, Erzieherin)(Vater, Geschwister, Großeltern, Erzieherin)Bedeutung der KontinuitätBedeutung der Kontinuität der zentralen der zentralen BezugspersonenBezugspersonenDie Die Trotzphase und ihre WurzelnTrotzphase und ihre Wurzeln (prägende Erfahrungen)(prägende Erfahrungen)Geben und NehmenGeben und Nehmen wird gelernt wird gelernt Helfen und Hilfe bekommenHelfen und Hilfe bekommen

Page 53: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Empfehlungen für die Praxis – Empfehlungen für die Praxis – bitte Vorsicht:bitte Vorsicht:

Jedes Kind hat Jedes Kind hat sein eigenes sein eigenes TempoTempo und braucht und braucht seine eigene seine eigene ZeitZeit (inter- und intraindividuelle (inter- und intraindividuelle Unterschiede im Unterschiede im Entwicklungstempo)Entwicklungstempo)

Den Den richtigen Zeitpunktrichtigen Zeitpunkt (Beginn (Beginn der sensiblen Phase) abwarten, der sensiblen Phase) abwarten, nichts forcieren wollen: Kleine nichts forcieren wollen: Kleine Kinder lernen spielend!Kinder lernen spielend!

Page 54: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Empfehlungen für die Praxis Empfehlungen für die Praxis - Fortsetzung- Fortsetzung

FeinfühligFeinfühlig sein für die Signale, sein für die Signale, die vom Kind kommen und auf die vom Kind kommen und auf diese eingehen: Vor allem durch diese eingehen: Vor allem durch gelungene Interaktionengelungene Interaktionen – – wirklich wirklich wechselseitigeswechselseitiges aufeinander Bezugnehmen – baut aufeinander Bezugnehmen – baut sich eine sich eine gute Beziehunggute Beziehung auf auf Dem Kind Dem Kind VertrauenVertrauen schenken: schenken: Vertrauen in das Kind festigt sein Vertrauen in das Kind festigt sein SelbstvertrauenSelbstvertrauen

Page 55: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Empfehlungen für die Praxis - Empfehlungen für die Praxis - FortsetzungFortsetzung

Sich Sich grundlegende Kenntnissegrundlegende Kenntnisse verschaffen verschaffen über die entwicklungspsychologischen und über die entwicklungspsychologischen und pädagogischen Grundlagen der Kindheit – und sich pädagogischen Grundlagen der Kindheit – und sich nicht verunsichern lassennicht verunsichern lassen durch manchmal durch manchmal widersprüchlich erscheinende Faktenwidersprüchlich erscheinende FaktenDie eigene Die eigene SicherheitSicherheit vermittelt vermittelt auch den auch den Kindern SicherheitKindern Sicherheit und Vertrauen in das eigene und Vertrauen in das eigene KönnenKönnenSich Sich Zeit nehmenZeit nehmen zum zum Spielen, zum zum zum Spielen, zum Anregen, zum Schmusen – Anregen, zum Schmusen – Kinder brauchen Kinder brauchen Zeit, zuweilen ganz viel Zeit !!Zeit, zuweilen ganz viel Zeit !!Die Die FrustrationstoleranzFrustrationstoleranz der Kinder stärken und der Kinder stärken und ihre Widerstandsfähigkeit (ihre Widerstandsfähigkeit (ResilienzResilienz) ausbauen) ausbauen

Page 56: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Empfehlungen für die Praxis - Empfehlungen für die Praxis - FortsetzungFortsetzung

Auf sein Auf sein GefühlGefühl und seine und seine IntuitionIntuition kann man sich zumeist, aber nicht kann man sich zumeist, aber nicht immer verlassenimmer verlassen

Der Aufbau und die Aufrechter-Der Aufbau und die Aufrechter-haltung einer guten Beziehung haltung einer guten Beziehung ermöglicht den Kindern ermöglicht den Kindern NeugierNeugier und und selbständiges Explorierenselbständiges Explorieren

Page 57: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Download- und LiteraturhinweisDownload- und LiteraturhinweisDiese Powerpoint-Präsentation kann Diese Powerpoint-Präsentation kann herunter geladen werden von meiner herunter geladen werden von meiner Webseite Webseite www.hartmut-kasten.dewww.hartmut-kasten.de

Eine Neubearbeitung meines Buches Eine Neubearbeitung meines Buches „0 bis 3 Jahre – „0 bis 3 Jahre – Entwicklungspsychologische Entwicklungspsychologische Grundlagen“ (Cornelsen-Skiptor) ist Grundlagen“ (Cornelsen-Skiptor) ist vor kurzem erschienenvor kurzem erschienen

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Lernen und Förderung in Lernen und Förderung in institutioneller Betreuunginstitutioneller Betreuung

hängt ab von der Qualität der hängt ab von der Qualität der jeweiligen Einrichtungjeweiligen Einrichtung

Qualität hängt ab von Struktur-, Qualität hängt ab von Struktur-, Prozess-, Kontext- und Prozess-, Kontext- und OrientierungsqualitätOrientierungsqualität

Öffentliche sind besser als freie sind Öffentliche sind besser als freie sind besser als private Einrichtungenbesser als private Einrichtungen

Kooperationseinrichtungen sind besser Kooperationseinrichtungen sind besser als Krippen sind besser als Tagesmütterals Krippen sind besser als Tagesmütter

Page 62: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Zusätzliche Folien zu besonderen Zusätzliche Folien zu besonderen ThemenThemen

Spiel und SpielenSpiel und Spielen

Als-ob-SpielAls-ob-Spiel

Motivation und InteresseMotivation und Interesse

Bindung und außerfamiliale Bindung und außerfamiliale BetreuungBetreuung

ResilienzResilienz

Page 63: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Bedeutung des Spiels für die Bedeutung des Spiels für die gesamte Entwicklunggesamte Entwicklung

- Für jeden Entwicklungsbereich höchst - Für jeden Entwicklungsbereich höchst bedeutsam: Kinder müssen spielen, bedeutsam: Kinder müssen spielen, spielen und immer wieder spielen spielen und immer wieder spielen

- Reihenfolge in der Entwicklung:Reihenfolge in der Entwicklung: < sensumotorisches Spiel< sensumotorisches Spiel < psychomotorisches Spiel< psychomotorisches Spiel

< relationales Spiel< relationales Spiel< paralleles und kooperatives Spiel< paralleles und kooperatives Spiel< symbolisches Spiel (Tun „als Ob“, < symbolisches Spiel (Tun „als Ob“, Phantasiespiel, Rollenspiel)Phantasiespiel, Rollenspiel)

Page 64: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Entwicklung und Förderung von Entwicklung und Förderung von Motivation und InteresseMotivation und Interesse

Kinder sind von Natur neugierig, Kinder sind von Natur neugierig, wissbegierig und aufgeschlossenwissbegierig und aufgeschlossenAngeborene Zeittakte des Gehirns (alle 2-3 Angeborene Zeittakte des Gehirns (alle 2-3 Sekunden wird gefragt „was gibt´s Sekunden wird gefragt „was gibt´s Neues?“)Neues?“)Diese grundlegende Bereitschaft gilt es Diese grundlegende Bereitschaft gilt es feinfühlig zu fördernfeinfühlig zu fördernUmrisse einer frühpädagogischen Umrisse einer frühpädagogischen Interessenförderungskonzeption (PIT): Interessenförderungskonzeption (PIT): Aufbau intrinsischer (aus eigenem Antrieb Aufbau intrinsischer (aus eigenem Antrieb kommender), sich selbst verstärkender kommender), sich selbst verstärkender Motivation ist das zentrale AnliegenMotivation ist das zentrale Anliegen

Page 65: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Ein heißes frühpädagogisches Thema: Die Ein heißes frühpädagogisches Thema: Die Bedeutung der Bindung für die Bedeutung der Bindung für die

außerfamiliale Betreuungaußerfamiliale Betreuung

Sichere Bindung zur Mutter ist Sichere Bindung zur Mutter ist fundamental für „Fremdbetreuung“ fundamental für „Fremdbetreuung“ ab 2. Lebensjahrab 2. LebensjahrEine frühere Fremdbetreuung ist Eine frühere Fremdbetreuung ist mit Risiken verbundenmit Risiken verbundenEntscheidend ist in jedem Fall die Entscheidend ist in jedem Fall die Verfügbarkeit von qualitativ Verfügbarkeit von qualitativ hochwertiger Fremdbetreuung hochwertiger Fremdbetreuung (Kontinuität der Bezugspersonen)(Kontinuität der Bezugspersonen)

Page 66: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kriterien zur Beurteilung (1)Kriterien zur Beurteilung (1)Betreuungsteam: Betreuungsteam:

Berufserfahren,motiviert, Nutzung Berufserfahren,motiviert, Nutzung von Fortbildungsmöglichkeiten, von Fortbildungsmöglichkeiten, Sensibilität für individuelle Sensibilität für individuelle Bedürfnisse, Zusammenarbeit mit den Bedürfnisse, Zusammenarbeit mit den ElternEltern

- Hochwertige Ausbildung- Hochwertige Ausbildung- Personalfluktuation- Personalfluktuation- Mitsprachemöglichkeit- Mitsprachemöglichkeit- Raumgröße- Raumgröße- materielle Ausstattung- materielle Ausstattung

Page 67: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Kriterien zur Beurteilung (2)Kriterien zur Beurteilung (2)- Betreuer-/Kindschlüssel (1:5) - Betreuer-/Kindschlüssel (1:5) - Größe der Gruppen (höchstens - Größe der Gruppen (höchstens

10 Unterdreijährige)10 Unterdreijährige)- Anregungsreicher Tagesablauf - Anregungsreicher Tagesablauf - Ambiente (g- Ambiente (geschmackvoll, eschmackvoll,

sauber, ordentlich, sauber, ordentlich, ausgewogene Ernährung, bei ausgewogene Ernährung, bei Spielsachen entscheidet die Spielsachen entscheidet die Qualität)Qualität)

- Rückzugsmöglichkeiten- Rückzugsmöglichkeiten etc.etc.

Page 68: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Vorteile für 0 – 3jährige Vorteile für 0 – 3jährige

Kognitive und Sprachentwicklung Kognitive und Sprachentwicklung

Kinder in qualitativ hochwertiger FremdbetreuungKinder in qualitativ hochwertiger Fremdbetreuung

schneiden besser ab als Kinder in Hausbetreuungschneiden besser ab als Kinder in Hausbetreuung

Kinder in minderwertiger FremdbetreuungKinder in minderwertiger Fremdbetreuung

schneiden schlechter ab als zu Haus betreute schneiden schlechter ab als zu Haus betreute KinderKinder

Kinder in schlechter Fremdbetreuung sind besser alsKinder in schlechter Fremdbetreuung sind besser als

Kinder in schlechter Mutterbetreuung!Kinder in schlechter Mutterbetreuung!

Page 69: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Vorteile (Forts.)Vorteile (Forts.)

SozialverhaltenSozialverhalten

Fremdbetreute Kinder sind i. d. R. Fremdbetreute Kinder sind i. d. R. sozial kompetenter, selbstbewusster, sozial kompetenter, selbstbewusster, offener, durchsetzungsfähiger; offener, durchsetzungsfähiger; gelegentlich auch ungehorsamer, gelegentlich auch ungehorsamer, unhöflicher, aggressiverunhöflicher, aggressiver

Page 70: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Resilienz – Widerstandsfähigkeit Resilienz – Widerstandsfähigkeit gegenüber Entwicklungsrisikengegenüber Entwicklungsrisiken

Resiliente Kinder verfügen über:Resiliente Kinder verfügen über:

angemessenes Bewältigungsverhalten angemessenes Bewältigungsverhalten und geeignete und geeignete Problemlösungsstrategien (Coping)Problemlösungsstrategien (Coping)

Positives Selbstkonzept, optimistische Positives Selbstkonzept, optimistische GrundhaltungGrundhaltung

SelbstwirksamkeitsüberzeugungSelbstwirksamkeitsüberzeugung

ZielorientierungZielorientierung

Page 71: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Faktoren, die den Aufbau und die Faktoren, die den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Resilienz Aufrechterhaltung von Resilienz

begünstigenbegünstigen

Eigene Erfahrungen von Können und Kompetenz Eigene Erfahrungen von Können und Kompetenz (Erfolgserlebnisse)(Erfolgserlebnisse)Tragfähige, stabile Beziehungen zu Tragfähige, stabile Beziehungen zu Bezugspersonen (positive Bindung)Bezugspersonen (positive Bindung)Bezugspersonen, die ein aktives Interesse am Bezugspersonen, die ein aktives Interesse am Kind und seinen Leistungen habenKind und seinen Leistungen habenProsoziales, an positiven Werten orientiertes Prosoziales, an positiven Werten orientiertes Rollenverhalten der BezugspersonenRollenverhalten der BezugspersonenKindgemäße LeistungsanforderungenKindgemäße LeistungsanforderungenBezugspersonen, die angemessen fördern und Bezugspersonen, die angemessen fördern und anregen, Anstrengungen anerkennen und anregen, Anstrengungen anerkennen und Verantwortung übertragen (loslassen können)Verantwortung übertragen (loslassen können)

Page 72: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Bedeutung des Spiels für die Bedeutung des Spiels für die gesamte Entwicklunggesamte Entwicklung

- Spielen ist für jeden Entwicklungsbereich - Spielen ist für jeden Entwicklungsbereich höchst bedeutsam: höchst bedeutsam: Kinder müssen Kinder müssen spielen, spielen und immer wieder spielen, spielen und immer wieder spielen spielen

- Reihenfolge in der Entwicklung:Reihenfolge in der Entwicklung: < sensumotorisches Spiel< sensumotorisches Spiel < psychomotorisches Spiel< psychomotorisches Spiel

< relationales Spiel< relationales Spiel< paralleles und kooperatives Spiel< paralleles und kooperatives Spiel< symbolisches Spiel (Tun „als Ob“, < symbolisches Spiel (Tun „als Ob“, Phantasiespiel, Rollenspiel)Phantasiespiel, Rollenspiel)

Page 73: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Herausragende Bedeutung des Herausragende Bedeutung des Als-ob-SpielsAls-ob-Spiels

Beim Beim „So tun als ob“„So tun als ob“ gehen gehen Kinder auf spielerische Weise die Kinder auf spielerische Weise die Handlungsmöglichkeiten durch, die Handlungsmöglichkeiten durch, die im Hinblick auf ihre aktuelle im Hinblick auf ihre aktuelle Umweltsituation gerade vorstellbar Umweltsituation gerade vorstellbar sind und üben damit sozusagen für sind und üben damit sozusagen für den Ernstfall. So könnte es ihnen z. den Ernstfall. So könnte es ihnen z. B. irgendwann tatsächlich einmal B. irgendwann tatsächlich einmal nützen, sich schlafend zu stellen, nützen, sich schlafend zu stellen, auch wenn sie noch munter sind. auch wenn sie noch munter sind.

Page 74: Entwicklung, Förderung und Lernen in den ersten drei Lebensjahren.

Herausragende Bedeutung des Herausragende Bedeutung des Als-ob-SpielsAls-ob-Spiels

Das Als-ob-Spiel spielt eine Das Als-ob-Spiel spielt eine überragende Rolleüberragende Rolle für die für die kognitive, emotionale, kognitive, emotionale, motivationale und soziale motivationale und soziale Entwicklung des Kindes. Es Entwicklung des Kindes. Es ermöglicht ermöglicht De-Zentrierung und De-Zentrierung und PerspektivenwechselPerspektivenwechsel, welche , welche die sozial-kognitive Entwicklung die sozial-kognitive Entwicklung voranbringen.voranbringen.