Cloud Vendor Benchmark 2015 - t-systems.com · IBM ist so gut wie ebenbürtig und hat einen noch...

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Cloud Vendor Benchmark 2015 Cloud Computing Anbieter im Vergleich Schweiz Eine Untersuchung der Experton Group AG München, Deutschland Autoren: Heiko Henkes, Frank Heuer, Oliver Giering, Oliver Schonschek, Wolfgang Heinhaus und Arnold Vogt

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Cloud Vendor Benchmark 2015 Cloud Computing Anbieter im Vergleich

Schweiz

Eine Untersuchung der

Experton Group AG

München, Deutschland

Autoren: Heiko Henkes, Frank Heuer, Oliver Giering, Oliver Schonschek, Wolfgang Heinhaus und Arnold Vogt

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Copyright

Die vorliegende Analyse wurde von der Experton Group AG erstellt. Trotz der

gewissenhaften und mit größter Sorgfalt erfolgten Ermittlung der Informationen und

Daten, kann für deren Vollständigkeit und Richtigkeit keine Garantie übernommen

werden. Niemand sollte aufgrund dieser Informationen handeln ohne geeigneten

fachlichen Rat und ohne gründliche Analyse der betreffenden Situation.

Alle Rechte am Inhalt dieses Untersuchungsberichts liegen bei der Experton Group. Die

Daten und Informationen bleiben Eigentum der Experton Group. Vervielfältigungen, auch

auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Genehmigung der Experton Group AG.

Copyright Experton Group, 2015

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“Cloud Computing steht längst nicht mehr einzig und allein für Kosteneinsparung, sondern vielmehr für Agilität und

Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend digitalisierten Echtzeit-Ökonomie.“

Heiko Henkes,

Manger Advisor und Cloud Lead der Experton Group AG

„Cloud Computing ist der Klebstoff für erfolgreiche Geschäftsmodelle und sorgt für Agilität bei erhöhter

Kostentransparenz, entbindet jedoch nicht von unangenehmen Pflichten der Compliance oder dem

komplexen IT-Service-Management.“

Heiko Henkes,

Manager Advisor und Cloud Lead der Experton Group AG

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Inhaltsverzeichnis

1. Executive Summary ........................................................ 7

2. Der Klebstoff digitaler Geschäftsmodelle ................... 16

2.1. Aspekte für eine langfristige Erfolgsgeschichte ..................... 16

2.1. Cloud im Kontext der Schweizer Maximen: „Swissness“ ....... 22

2.2. Cloud – State of the Market 2015 ........................................... 24

2.3. Disruptive Trends ................................................................... 30

2.4. Trügerische Wolken sind kein Hinderniss .............................. 32

2.5. Ein Cloud-Ökosystem braucht Momentum zum Erfolg .......... 34

2.6. Komplexität beherrschen – Cloud-Anbieterauswahl 2015 ..... 37

3. Methodik und Definitionen............................................ 38

3.1. Definition „Cloud Computing“ ................................................. 38

3.2. Cloud Betriebsmodelle ........................................................... 43

3.3. Methodik und Untersuchungsdesign ...................................... 47

3.4. Auswahl der untersuchten Anbieter ....................................... 50

3.5. Durchführung der Untersuchung ............................................ 52

3.6. Zeitlicher Ablauf des Projektes ............................................... 53

4. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Services“ ............. 55

4.1. IaaS – Self Service Public ...................................................... 56

4.2. IaaS – (Hybrid) Managed Enterprise Public ........................... 63

4.3. IaaS – Managed Private ......................................................... 80

4.4. IaaS – Hybrid Managed (Mittelstand) ..................................... 98

4.5. PaaS – Public & Private Hosted ........................................... 103

4.6. SaaS – CRM ......................................................................... 127

4.7. SaaS – ERP für KMU ........................................................... 134

4.8. CaaS – Communications as a Service ................................. 139

4.9. XaaS – Cloud Workplaces ................................................... 144

5. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Technologies“ ... 149

5.1. Technologies – (Hyper) Converged Infrastructures ............. 155

5.2. Technologies – (Security) Encryption as a Service .............. 159

5.3. Technologies – Cloud Management & Orchestration .......... 166

6. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Transformation“ 180

6.1. Cloud Transformation (Consulting & Integration) ................. 180

7. Cloud-Anbieter im Bereich „Plattformen“ ................. 201

7.1. Cloud Marktplätze (Distribution für Wiederverkäufer) .......... 202

7.2. Cloud-Marktplätze (Endanwender) ....................................... 207

7.3. Hybrid Cloud Broker ............................................................. 210

7.4. Cloud Colocation Hubs ......................................................... 215

8. Autoren und Kontakt ................................................... 227

9. Anhang ......................................................................... 232

9.1. Abkürzungsverzeichnis......................................................... 232

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Integrierte IT Supply Chain ................................................................ 20

Abbildung 2: Schweizer Maximen im Kontext des Benchmarks ............................. 22

Abbildung 3: Self-Service Public Cloud – Ausgaben im Überblick ......................... 24

Abbildung 4: Cloud Volumen vs. Marge ................................................................. 29

Abbildung 5: Disruptive Trends aus der Cloud-Szene ............................................ 30

Abbildung 6: Cloud Security: Backup hat Priorität (Experton Erhebung) ................ 34

Abbildung 7: Definition Cloud Computing ............................................................... 38

Abbildung 8: Zusammenfassende Darstellung Cloud Services .............................. 40

Abbildung 9: Cloud Computing Betriebsmodelle .................................................... 44

Abbildung 10: Hybrid Cloud Kontext ....................................................................... 47

Abbildung 11: Abstrahierte Bewertungsdetails mit Beispiel-Grid ............................ 47

Abbildung 12: Experton Market Insight Beispiel-Quadrant ..................................... 48

Abbildung 13: Cloud Vendor Benchmark Marktkategorien 2015 ............................ 50

Abbildung 14: Cloud Vendor Market Landscape .................................................... 51

Abbildung 15: Projektablauf Cloud Vendor Benchmark .......................................... 52

Abbildung 16: Zeitlicher Ablauf ............................................................................... 54

Abbildung 17: Anbieter von IaaS Cloud Services ................................................... 55

Abbildung 18: Quadrant für IaaS – Self-Service Public .......................................... 59

Abbildung 19: Hybrid Cloud Sourcing-Kreislauf ...................................................... 65

Abbildung 20: Benefits agiler IT-Strukturen ............................................................ 66

Abbildung 21: Quadrant für IaaS – (Hybrid) Managed Enterprise Public................ 74

Abbildung 22: Cyber Crime Komponenten ............................................................. 81

Abbildung 23: Datensicherheit und Datenschutz im Cloud-Kontext ....................... 85

Abbildung 24: Quadrant für IaaS – Managed Private ............................................. 93

Abbildung 25: Quadrant für IaaS – Hybrid Managed (Mittelstand) ....................... 100

Abbildung 26: Konvergenz im Cloud-Markt .......................................................... 106

Abbildung 27: iPaaS im IoT/I4.0-Kontext .............................................................. 107

Abbildung 28: ISV-Bedarfe im Cloud- bzw. Business-Kontext .............................. 108

Abbildung 29: ISV im Kontext: Bausteine der Cloud-Strategie ............................. 110

Abbildung 30: Strategische Ziele bei Cloud Development & Testing .................... 111

Abbildung 31: Quadrant für PaaS – Public & Private Hosted ............................... 118

Abbildung 32: Quadrant SaaS CRM ..................................................................... 134

Abbildung 33: Quadrant SaaS ERP – KMU .......................................................... 137

Abbildung 34: Quadrant für Communications as a Service (CaaS) ...................... 141

Abbildung 35: Marktentwicklung: Desktop-Virtualisierungs-Services ................... 145

Abbildung 36: Quadrant für Cloud Workplaces .................................................... 148

Abbildung 37: Anbieter von Cloud-Technologien ................................................. 151

Abbildung 38: Typologien für Converged Cloud Infrastructures ........................... 156

Abbildung 39: Quadrant für Technologies – (Hyper) Converged Systems ........... 157

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Abbildung 40: Quadrant Technologies – Encryption as a Service ....................... 162

Abbildung 41: IT-Administration wird zur Service-Administration ......................... 170

Abbildung 42: Quadrant Technologies - Cloud Management & Orchestration ..... 176

Abbildung 43: Kompetenzfelder der Cloud Transformation .................................. 180

Abbildung 44: Herausforderungen im Transformationsprozess ............................ 181

Abbildung 45: Zusammenspiel der IT-Trends ....................................................... 183

Abbildung 46: CIO Transformation Skills .............................................................. 184

Abbildung 47: Spannungsdreieck der Cloud-Transformation ............................... 185

Abbildung 48: Aspekte der IT-Transformation ...................................................... 186

Abbildung 49: Cloud Transformationsprozess – die CIO-Perspektive .................. 186

Abbildung 50: Anbieter von Cloud Transformation ............................................... 188

Abbildung 51: Quadrant Cloud Transformation (Consulting & Integration) ........... 191

Abbildung 52: Anbieter von Plattformen ............................................................... 202

Abbildung 53: Cloud Ausrichtung der Distribution 2014 und 2015 ....................... 203

Abbildung 54: Quadrant Cloud-Marktplätze (Distribution für Reseller) ................. 206

Abbildung 55: Marktsegmentierung von Cloud-Marktplätzen ............................... 207

Abbildung 56: Quadrant für Cloud-Marktplätze (Endanwender) ........................... 208

Abbildung 57: Wettbewerbsdynamik Cloud Marktplätze (2015 vs. 2014) ............. 210

Abbildung 58: Evolution zu Hybrid Cloud Broker Plattformen (IaaS) .................... 211

Abbildung 59: Quadrant für Hybrid Cloud Broker Plattformen (IaaS .................... 214

Abbildung 60: Die Hub-Plattform .......................................................................... 216

Abbildung 61: Rechenzentrumsflächen in Europa ................................................ 217

Abbildung 62: Tier-Klassen und -Anforderungen .................................................. 218

Abbildung 63: Quadrant für Cloud Colocation Hubs ............................................. 225

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1. Executive Summary

Die Experton Group prognostiziert auch für die zukünftigen Jahre

weiteres Wachstum in der Schweiz, so dass das Cloud-Service-

Marktvolumen im Jahr 2015 auf 555 Mio. CHF ansteigt und bis

2019 schon 1,6 Mrd. CHF erreichen kann. Von 2013 bis 2019

prognostiziert die Experton Group somit eine durchschnittliche

Steigerungsrate pro Jahr von 26%.

Die Grenzen zwischen Public und Private Cloud Modellen

verwischen sich nach aussen immer weiter, werden jedoch aus der

internen Cockpit-Brille endlich transparent und auf Basis von SLAs

steuerbar.

Der pure Weiterverkauf von Services (IaaS, PaaS, SaaS) wirft eine

immer geringere Marge ab, so dass der Channel darauf

angewiesen ist, Umsätze mit dem Beratungs- und

Integrationsgeschäft bzw. mit Value-Added Services zu generieren.

Der Markt konsolidiert sich weiter und teilt sich dabei in zwei Pole

auf: zum einen die grossen Integratoren und Provider

(HyperScaler), die über genug Ressourcen verfügen, und zum

anderen kleine und auch lokale Spezialisten, die primär die

wertschöpfenden und komplexen Prozesse bzw. Applikationen im

Blick haben.

Generell zeigt sich, dass sich immer häufiger auch ehemals HW-

fokussierte Anbieter wie beispielsweise Cisco, aber auch ISVs mit

modernen Applikationen und agilen Development-Methoden und

verteilten Ressourcen auseinandersetzen und im Fall von HW-

Anbietern mehr und mehr SW-basierte Logik zur Steuerung auf

untersten Ebenen implementieren oder im Fall von ISVs

Applikationen in viele Micro-Services bzw. -projektmodule

aufspalten, um agiler, modularer und somit integrativer zu werden.

Enterprise-Cloud-Architekturen erfordern ausgeklügeltes Manage-

ment-Know-how einschliesslich Compliance-Know-how, den

Einbezug von herkömmlichen Wirtschaftsprüfern sowie das

Aufweichen etablierter Barrikaden in den Köpfen der CIOs.

Cloud-Angebote für den Mittelstand sollten neben Hosting- bzw.

Infrastruktur-Cloud-Services die typischen Kernprozesse des

Geschäftsbetriebs unterstützen und auf Wunsch auch Managed-

Service-Komponenten speziell für den Mittelstand beinhalten.

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Darüber hinaus zählt im heterogenen Mittelstand die technische

Integrationstauglichkeit wie auch der leichte Zugang, häufig aber

auch vermeintlich triviale Dinge wie das Backup der IT-Landschaft

inkl. eines transparenten Recovery-Plans.

Im Rahmen der vorliegenden unabhängigen Studie wurden von

Anfang Januar bis Mitte März 2015 über 490 Anbieter identifiziert

(gegenüber 380 im Vorjahr), die im Schweizer Markt Cloud-

Technologien, -Services und -Transformationsdienstleistungen

offerieren.

Aus dieser Grundgesamtheit wurden 150 Anbieter (152 im Jahr

zuvor) als relevant bewertet und für eine detailliertere Analyse und

Positionierung innerhalb der „Experton Group Market Insight

Quadranten“ ausgewählt. Die geringfügige Reduzierung der

bewerteten Anbieter ist auf die anhaltende Dynamik im Cloud-

Markt und die daraus resultierenden hohen Marktanforderungen

zurückzuführen, die nicht alle Anbieter zu leisten im Stande sind.

Getrieben wird der Cloud-Markt nach wie vor durch Trends wie Big

Data, Mobility, Social Business (UC + Collaboration) und der

zunehmenden Digitalisierung und globalen Vernetzung. Cloud

Computing hat nicht nur dafür gesorgt, dass der Bezug und

Konsum von IT-Ressourcen sexy sein kann und immer häufiger

wird; die Philosophie hinter diesem Modell prägt zudem weite Teile

unserer Gesellschaft.

Hinter diesem Wachstum steht zudem der anhaltende und nachhal-

tige Trend zur Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse und

Geschäftsmodelle über nahezu alle Branchen und Segmente

hinweg. Unternehmen der Privatwirtschaft transformieren sich

dabei auf ähnliche Weise wie die öffentliche Hand in Bezug auf E-

Government, um im gegenseitigen Dialog Medienbrüche zu

verringern.

Über alle Anwenderunternehmen hinweg wird die Cloud bereits von

einer Vielzahl der Unternehmen eingesetzt. Die eigene Cloud

Readiness liegt jedoch noch auf einem sehr geringen Niveau, so

dass das Dienstleistungssegment noch einiges zu tun bzw. zu

transformieren hat. Angebote mit hoher Datenschutzkonformität

werden nach wie vor bevorzugt. Der kurzfristige Kosten-

einsparungsaspekt überwiegt in den meisten Fällen, so dass die

wertschöpfenden Prozesse bei der Cloud-Transformation zu selten

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angefasst werden, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen

und Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Die hohe Marktattraktivität und -standardisierung führt auf der

einen Seite kontinuierlich zum Einstieg weiterer Akteure in den

Bereichen Cloud Services, auf der anderen Seite suchen etablierte

Beratungs- und Integrationsdienstleister händeringend nach

Differenzierungsmöglichkeiten, beispielsweise im Hinblick auf das

OpenStack Framework, das inzwischen noch mehr Ressourcen

bindet und daher viel Zeit und Geld kostet.

Reine Infrastrukturtransformation reicht im Jahr 2015 schon längst

nicht mehr aus. Es zählt die kluge Verbindung aus technischer

Architektur mit neuen Geschäftsmodellen. Dazu muss man sich

zunächst intensiv mit der Kundensituation auseinandersetzen.

Dabei lohnen Zertifizierungen und Normierungen sowie branchen-

spezifische Skills im Kontext Compliance. Jedoch kommt es

inzwischen auf die intelligente Verquickung von verschiedenen

Skills an, denn weder die Wirtschaftsprüfer oder die Technologie-

Experten noch die Sicherheitsexperten bewältigen ein Cloud-

Transformationsprojekt in den Big Deal Regionen einer Lufthansa

oder Shell im Alleingang. Auch proaktives Partnering mit

spezialisierten kleinen Partnern gehört mit zum Können. Canopy

(Atos) besitzt auch im Jahr 2015 die höchste Portfolioattraktivität,

IBM ist so gut wie ebenbürtig und hat einen noch besseren lokalen

Footprint, gefolgt von der Swisscom. Sopra Steria ist als Rising Star

ausgezeichnet worden und besitzt viel Zukunftspotenzial.

Managed Private Cloud Anbieter im IaaS-Segment müssen sich

nicht selten mit Compliance-Themen, ISO-Zertifizierungen, End-2-

End-Verbindungen und natürlich lokaler Datenhaltung ausein-

andersetzen. Technologisch verspürt diese Anbieter-Riege

allerdings den geringsten Druck. Die Kunden solche Lösungen sind

meist geduldig und suchen die persönliche Beziehung. Auch die

Elastizität und das sekundengenaue Abrechnen anhand des

Verbrauchs stehen hier nicht im Vordergrund. Gleichwohl müssen

auch diese Angebote nachziehen und moderne Plattformen in

Form von Frontends im Self-Service Shop-Ambiente wie auch die

Option der Einbindung externer geteilter Ressourcen anbieten. T-

Systems ist hier auch im Jahr 2015 der Player erster Wahl in Bezug

auf das Portfolio; Swisscom folgt dicht auf und liegt in puncto

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Wettbewerbsstärke vorn. Anwender sollten ab diesem Jahr immer

auch einen Blick auf Wagner werfen. Die Experton Group zeichnet

das Unternehmen in diesem trägen Teilmarkt als Rising Star aus.

Im IaaS-Markt ist das Segment IaaS (Hybrid) Managed Enterprise

Public Cloud Services für den durchschnittlichen Kunden, der nicht

tief in das Thema Cloud IaaS involviert ist, ein hoch interessantes

Angebot, vereinigt es doch die Vorteile einerseits reiner (Self-

Service-) Public-Cloud- und andererseits von Managed-Private-

Cloud-Modellen hinsichtlich beispielsweise Elastizität, Kosten,

Komfort, Service Level und Sicherheit in sich. Entsprechend

umkämpft ist dieser Markt. In der aktuellen Welle des Cloud Vendor

Benchmarks wurde neben den Management-Aspekten das

Augenmerk insbesondere auf den Aspekt der Hybrid Cloud gelegt,

da viele Kunden bereits mit unterschiedlichen Workloads auf

entsprechend unterschiedlichen Plattformen gestartet sind, für die

nun zunehmend ein einheitliches Management gewünscht ist. Von

dieser erweiterten Sichtweise profitiert insbesondere von IBM; das

Unternehmen kann sich inzwischen zusammen mit einer sehr nah

beieinander liegenden Gruppe bestehend aus BT, T-Systems , HP

und Swisscom als führender Anbieter hervorheben.

Hinsichtlich IaaS Public Cloud Services hat die Experton Group in

der aktuellen Welle besonderen Wert auf den Self-Service-

Charakter gelegt. Infolgedessen verkleinerte sich das Feld der

betrachteten Anbieter auf diejenigen, die diesem Kriterium

entsprechen können. Die HyperScaler AWS und Microsoft bleiben

auch unter dieser Bedingung an der Spitze der Anbieter. Allerdings

gibt es mit AWS nun einen klaren Leader, da Amazon seit Herbst

2014 im deutschsprachigen Mitteleuropa (Frankfurt am Main) mit

einem Rechenzentrum vertreten ist, was Microsoft (noch)

vermissen lässt.

Erstmals analysierte die Experton Group in diesem Jahr dediziert

den Mittelstandsmarkt hinsichtlich Infrastructure-as-a-Service-

Leistungen. Nach wie vor stehen die mittelständischen

Unternehmen in der Schweiz der Public Cloud wegen

Datenschutzbedenken überwiegend kritisch gegenüber. Sie

suchen daher Private Managed Clouds oder Enterprise Managed

Clouds mit erhöhten bzw. individualisierbaren SLAs und Managed-

Service-Anteilen. IBM, HP, CANCOM/ PIRONET NDH und vor

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allem die Swisscom können hierbei ein besonders geeignetes

Portfolio vorweisen. Die Swisscom punktet mit einem

umfangreichen Angebot und kann darüber hinaus als Carrier Ende-

zu-Ende-Verantwortung offerieren. Nicht zuletzt verfügt der

Telekommunikations-Provider gerade im Mittelstand über ein

erhebliches Kundenpotenzial.

Platform as a Service ist in der applikationszentrierten (a)PaaS-

Ausrichtung Commodity geworden; dieser Service-Typ ist absolut

en vogue und nach wie vor der Hot Spot. Der Grund hierfür liegt in

der zunehmenden Bedeutung moderner und durch API

adressierbarer und steuerbarer Micro- bzw. Kleinstapplikationen.

Auch die Plattformneutralität von Services spielt eine immer

grössere Rolle, so dass hier das Bedürfnis nach user-zentrierter

Applikations-Behandlung wächst. Einige Anbieter suchen Zuflucht

in der integrationszentrierten (i)PaaS-Ausrichtung und hoffen dort

auf Ihr Glück. Dieser Typ Plattformen ist in Teilen honoriert worden,

da die Relevanz nicht von der Hand zu weisen ist. Anbieter wie T-

Systems können hier beispielsweise auf die Kombination aus

OpenShift und Informatica-kompetenzen im (i)PaaS-Segment

punkten. Die Luft wird mit zunehmender Standardisierung und

Container-Technologien zunächst im originären (a)PaaS dünner

werden; dies wird jedoch noch dauern. Container-Technologien

sind hipp, so dass die Top-Player alle eine gewisse Kompatibilität

zu dieser neuen Technologie aufweisen. Auch wenn beispielsweise

Parallels Container-Formate anbietet, hat doch Docker diese Form

des konfigurierten App-Betriebs salonfähig gemacht und könnte

somit auch die self-service-orientierten IaaS- und PaaS-

Plattformen schneller zum Verschmelzen bringen. Swisscom

verankert sich immer stärker unter den Taktgebern der Cloud

Foundry Federation und verbessert sukzessive das eigene PaaS-

Offering.

Microsoft bietet das in sich rundeste und integrierteste Angebot im

derzeit komplexesten Cloud Layer; Parallels (ODIN) nistet sich mit

der Container-Technologie bei Open Stack ein; Red Hat schlägt mit

OpenShift ähnliche Wege wie Cloud Foundry CF ein und Progress

ist zum Rising Star gewählt geworden.

ISVs stehen markt- und auch kundenseitig noch mehr unter Druck:

Kunden erwarten aufgrund der steigenden Cloud Readiness

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installations- und wartungsfreie Applikationen in einem Multi Device

Approach sowie hohe Kompatibilität bei der Datenintegration in

Drittsysteme. Bordmittel klassischer ISV-Arbeitsumgebungen

bedienen dies inzwischen bei Weitem nicht mehr. Ein Go-To-

Market-Programm ist das, was viele verunsicherte ISVs derzeit am

Markt suchen.

Mit der Ankündigung, dass 2017 die Umstellung auf das All-IP-Netz

abgeschlossen sein soll, ist das Thema Kommunikation in vielen

Unternehmen auf die ITK-Agenda zurückgekehrt. Auch CaaS-

Lösungen werden dabei zunehmend in die engere Wahl gezogen.

Erstmals bewertet die Experton Group daher das Thema

Communications as a Service (CaaS) in dieser aktuellen Welle des

Cloud Vendor Benchmarks. Kommunikation ist ein Thema, das sich

besonders gut für den Betrieb in der Cloud eignet. Hierfür sprechen

u.a. die Netznähe sowie der hohe Grad der Standardisierung.

Dieses Thema ist ein „Heimspiel“ für den etablierten Provider

Swisscom.

Der SaaS-ERP-Markt bleibt auch in diesem Jahr ein schwierig zu

ergründender Wettbewerbsschauplatz, obgleich nach und nach

neue SaaS-Angebote auf den Schweizer Markt drängen. Viele

Unternehmen beäugen das SaaS Bereitstellungsmodel für ERP-

Software jedoch noch eher kritisch. Haupthemmnisse in der

Nutzung sind nach wie vor die Sicherheit und die – an vielen Stellen

zu Unrecht – befürchtete zu starke Standardisierung der Lösungen.

Zusätzlich schätzen viele Anwender die Individualität ihrer

Geschäftsprozesse und sind noch nicht bereit, diese weiter zu

standardisieren bzw. zu verändern, um die benötigte Cloud-

Konformität zu erreichen. SAP bleibt vorne, doch Schweizer

Unternehmen wie easySYS und myfactory greifen an. Der Markt

kommt ins Rollen!

Der SaaS-CRM-Markt ist geprägt von den grossen Business-

Application-Playern wie Microsoft, SAP oder Oracle, originären

CRM Anbietern wie CAS und modernen, jungen Unternehmen wie

SugarCRM, die durch innovative Lösungen den Markt stark

vorantreiben. Salesforce ist weiterhin auf dem Kunden-Kontakt-

Thron; Microsoft und auch SAP folgen. Auch auf dem Schweizer

Markt herrscht nach wie vor Interesse an SaaS-CRM-Lösungen,

die schneller auszurollen sind und mit denen sich Altsysteme

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effektiv modernisieren lassen. Das Interesse an flexiblen SaaS

CRM Lösungen, die mittlerweile einen hohen Reifegrad und

umfangreiche Funktionalitäten aufweisen, zieht durch alle

Unternehmensgrössen hindurch.

Bei Cloud Workplaces gibt es im Schweizer Markt mit Bison ITS,

1cloud, Econis, Curaden und bloosite inzwischen auch eine ganze

Reihe an kleineren lokalen Anbietern, die, in begrenztem Umfang,

Standard-Pakete anbieten. Mit VMware und Dimension Data gibt

es zwei „Fast Follower“, die in puncto Portfolio-Attraktivität den

führenden Anbietern auf die Pelle gerückt sind.

Auf Grund der aktuellen Marktentwicklung hat sich die Experton

Group entschlossen den Quadranten für Cloud-Distributoren auf

Cloud-Marktplätze für Reseller zu fokussieren. Das Momentum in

diesem Markt haben ALSO, Tech Data und Ingram Micro aktuell

auf ihrer Seite. Die drei grossen Distributoren bringen fast zeitgleich

ihre Cloud-Marktplätze für Reseller auf den Schweizer Markt und

bauen diese Marktplätze rund um das starke Cloud-Portfolio von

Microsoft auf.

Hybrid Cloud Broker Plattformen bilden ein neues Marktsegment.

Es geht dabei um Self-Service-Plattformen, die eine Vielzahl von

IaaS Services mit der internen IT integrieren und als Hybrid Cloud

managen. Zentrale Funktionalitäten sind hier Cloud Management,

Entscheidungshilfe bei der Providerauswahl und Migrations-

Services für den Providerwechsel. T-Systems, Capgemini und

Accenture konnten sich auf Anhieb in diesem Segment als Leader

positionieren.

Die Emanzipation der Cloud-Manage¬ment- bzw. Orchestrierungs-

Lösungen ist auch im Jahr 2015 in vollem Gange. Der Anspruch

und Druck den Produktionsfaktor IT als IT as a Service (ITaaS) aus

der IT-Abteilung heraus anzubieten und dabei im Optimalfall eine

Mixtur aus Public und Private Clouds unter der Haube zu vereinen,

lässt die Lösungen immer komplexer und umfangreicher werden.

Was einst bei reiner x86 Virtualisierung anfing, ist im zweiten Schritt

um teure Management Tools für das Verwalten komplexer

Systemumgebungen aufgebohrt worden. Die Bewältigung der

dabei anfallenden Arbeitsprozesse können nur Lösungen

sicherstellen, die auf eine Software-Defined Datacenter Architektur

setzen. Inzwischen entstehen für die Major Player wie

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beispielsweise VMware und Microsoft weitere Add-on-Lösungen,

um die hybride Cloud Realität werden zu lassen und nicht nur

Failover- bzw. System Recovery ohne Ausfallzeiten zu garantieren,

sondern auch gleich Self-Service-Plattformen oder gar Broker bzw.

Marktplätze mit Billing Engines auf die Beine zu stellen. Die

Kompatibilität zu OpenStack und somit auch zu internationalen

Federations wie beispielsweise von Cisco gehört inzwischen

genauso zum guten Ton wie auch das Handling von Containern.

Nach der NSA-Affäre war zu erwarten, dass Cloud Computing nur

noch in Verbindung mit einer Cloud-Verschlüsselung eingesetzt

wird. Die Zahl der relevanten Anbieter für Cloud-Verschlüsselung

hat deutlich zugenommen. Dabei spielen Angebote für eine

providerunabhängige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eine

zunehmend wichtige Rolle. Gerade Encryption-Lösungen, die

mehrere Cloud-Plattformen parallel unterstützen können, haben

eine hohe Portfolio-Attraktivität und Sichtbarkeit auf dem Markt.

Anwenderunternehmen suchen nach einer grossen Flexibilität im

Cloud Computing, weshalb Lösungen wie Trend Micro

SecureCloud und die T-Systems- bzw. Telekom-Partnerlösung

CipherCloud auch in diesem Jahr besonders aufgefallen sind.

Der Markt der (Hyper-) Converged Systems war in den letzten zwölf

Monaten deutlich in Bewegung. Zum einen verschob sich das

Kräfteverhältnis hinsichtlich der Wettbewerbsstärke im

Führungsduo von VCE-Allianz und Netapp / Cisco durch das

reduzierte Engagement von Cisco bei VCE zugunsten der

Kooperation von Netapp und Cisco. Des Weiteren erweiterte sich

der überschaubare Kreis der Anbieter mit Nutanix und SimpliVity

um zwei junge, dynamische Unternehmen mit starkem Angebot;

entsprechend konnte sich SimpliVity als „Rising Star“ positionieren.

Die Experton Group hat die Bedeutung der Cloud Colocation Hubs

erkannt und einen entsprechenden Quadranten in den Cloud

Vendor Benchmark aufgenommen. Die Relevanz und Akzeptanz

wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen, da dieser Typ

Provider ein zentrales Glied von hybriden IT-Architekturen darstellt.

Mit erstklassigen Carrier-Beziehungen und Best-of-Breed-

Partnerschaften zu HW-Herstellern bieten die Cloud Colocation

Hub Provider eine zentrale Anlaufstation für performance-hungrige

und sicherheitsbewusste Enterprise-Kunden. Auch die private

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Anbindung an die HyperScaler-Welt bzw. zu AWS und Microsoft

Azure ist häufig kein Thema. Erste Fusionen unter den Anbietern

werden bereits angestrebt, um rechtzeitig eine starke Marktpräsenz

bieten zu können. Spitzenreiter in diesem Markt ist Equinix mit dem

breitesten Portfolio und einem hervorragenden Verständnis für die

Anforderungen heutiger IT-Administratoren in Projekten, in denen

der überwiegende LAN-Traffic sukzessive auch ein WAN-Traffic

wird.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

2. Der Klebstoff digitaler Geschäftsmodelle

2.1. Aspekte für eine langfristige Erfolgsgeschichte

Die Digitalisierung ist Realität und schreitet von Tag zu Tag weiter voran.

Neben E-Commerce-Plattformen, Online-Werbung bzw. mobiler und

speziell LBS-basierter Active Directories, nativer Apps und Social Media

verändert die Digitalisierung das Verständnis im Umgang mit IT-Services

radikal und nachhaltig. Services müssen heute einfach verständlich,

integriert und im Optimalfall in Echtzeit nutzbar sein.

In diesem sich permanent wandelnden Markt muss derzeit jeder darin

agierende Marktteilnehmer neue Organisationsformen evaluieren, die

eigene Fähigkeit in Bezug auf die Konnektivität zu anderen Ökosystemen

und Wertschöpfungsnetzwerken überprüfen und demnach auch das

bestehende Geschäftsmodell und zugehörige Prozesse auf den Prüfstand

stellen. Dies betrifft nahezu allen Branchen und Grössenklassen und macht

vor keinem halt.

Kernanforderungen an moderne Unternehmen sind:

Agilität: IT kontinuierlich mit Business abgleichen (ITIL v3)

Wettbewerb: Globale Trends bei lokaler Balance austarieren

Data Science: Datenexplosion über Semantik und Storage

Virtualisierung eindämmen; neues „Gold“ erkennen

Enterprise-Konformität: Compliance- und Security-Richtlinien für

Cloud-Sourcing hinterfragen

Social: Kundenbindung über service-orientierte Plattformen

etablieren; Informationssilos aufbrechen – internes Engagement

über transparente Vorteile täglicher Arbeitsschritte hochfahren

Mobile: Orts- und zeitunabhängiger Zugriff auf Informationen und

Apps (EMM) selektiv forcieren

In Kombination dieser Teilaspekte kann von einer disruptiven Digitalisierung

gesprochen werden. Vormals analoge und somit wenig standardisierte

Segmente bzw. Geschäftsprozesse sind derzeit besonders von elementaren

bzw. fundamentalen Veränderungen für eine Zielgruppe bzw. den User

betroffen. Eine disruptive Veränderung führt also auf neuen Wegen zum

eigentlichen Ziel eines Unternehmens, einer Gruppe bzw. eines Individuums

und optimiert nicht nur einen Teilbereich.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Customer Engagement für maximale Kundennähe ist oftmals der Schlüssel

zum Erfolg, da nicht nur die Service-Leistung für Kunden in greifbare Nähe

rückt, sondern meistens auch ein direkter Feedback-Kanal mit implementiert

wird. Somit ist das Produkt bzw. der Service stetig synchronisiert und nicht

am Markt vorbei entwickelt worden.

Computerfizierung über modernes Change Management und Konzentration

auf den Kunden ist unabdingbar, um mittels technologischer

Errungenschaften diese permanent wieder für sich zu gewinnen, zu

bedienen und letztlich halten zu können. Unternehmen sehen sich

zunehmend der Herausforderung ausgesetzt, moderne Führungsstile im

Kontext von Social Business verinnerlichen und genau verstehen zu

müssen. Parallel zum organisatorischen Wandel erfolgt eine Prozess-

Kollaboration entlang der Supply Chain, um Kunden-Kontaktpunkte zu

definieren und richtig zu besetzen. Das Kundenbeziehungsmanagement

wird daher noch komplexer und dreht sich vom nachgelagerten Prozess wie

beispielsweise Produkt-/Service-Feedback zum vorhersehbaren Einsatz-

szenario von Produkten und Services bzw. deren individuelle Konfiguration

auf Basis von 1:1 Monitoring – stationär und mobil.

Digitalisierung in Bezug auf Kunden

Die Kundenbindung funktioniert natürlich auch noch über klassische

Mechanismen wie beispielsweise das Image eines Unternehmens.

Allerdings können neue Services auf Basis digitaler sowie standardisierter

Plattformen und kostenloser SKDs vergleichsweise schnell die kritische

Masse für den positiven ROI erreichen. Die tiefere Verzahnung mit anderen

Services als „Mashup“ bzw. hybrides Cloud-Szenario ist dabei zunehmend

von entscheidender Bedeutung, um Kundenanforderungen gerecht zu

werden.

Im internationalen Vergleich scheut sich die Schweiz besonders davor, mit

persönlichen Daten für den Komfortgewinn zu „bezahlen“. Ein Trade-off

findet hier nur noch aus dem Blickwinkel der traditionellen Kundschaft statt.

Den „Digital Natives“ fehlt dafür die Awareness – man nutzt einfach drauf

los. Ebenso scheint es jungen Entwicklern zu gehen, die visionäre Ideen im

Nullkommanichts umsetzen und dabei vergleichsweise geringe Hürden zu

nehmen haben. Schliesslich sind die Barrieren zur Entwicklung eines

digitalen Services im Vergleich zu denen, die beispielsweise Bill Gates oder

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Cloud Vendor Benchmark 2015

andere in den 80igern hatten, extrem gering. Die Voraussetzungen für

innovative Menschen sind heute also weit über der Bereitschaft etablierter

Industrien und Lobbys, deren Marge bzw. Geschäftsmodell durch die

Digitalisierung immer häufiger ins Wanken gerät.

Digitalisierung in den Industrien

Wie eine moderne Taxisuche aussehen kann, zeigt Uber mit einem

disruptiven Geschäftssinn, der das Ziel, von A nach B zu kommen,

individuell bedient. Oder doch nicht? Im internationalen Vergleich kämpfen

nämlich solche Innovationsschmieden hierzulande mit zögerlichen

Adaptionsraten und zudem auch mit Lobbyismus.

Der Finanz- bzw. Bankensektor ist – wie beinahe jede Branche – stark im

Umbruch und steht durch riesige IT-Projekte unter Volldampf. Trends wie

das Omnikanal-Banking, Personal Finance Management (PFM) Apps, agile

IT-Architekturen sowie der Wechsel von Filial- zu Direkt- bzw. Onlinebanken

sind im vollem Gang. Die Digitalisierung auf Basis von Cloud, Big Data und

Mobility ist hier Grundlage zur Reduzierung der Medienbrüche. Bargeld tritt

in den Hintergrund, genauso wie die Hardware.

In der Luftfahrt entdeckt man derzeit seine Kunden völlig neu, indem fast

schon „alte“ Tugenden wie die Orts- und Zeitunabhängigkeit auf dem Weg

von A nach B endlich mit intelligenten und vor allem personalisierten Cloud-

Services verquickt werden. Dafür werden beispielsweise seitens der

Luftfahrt-IT-Fabriken hochmoderne Rechenzentren als Private oder

Community Cloud erweitert, um vom Boden aus Luft-Automatisierung bzw.

-Digitalisierung mit maximalen SLAs zu liefern. Aus Kundensicht zählt hier

aufgrund der im Vergleich zum Taxi langen Reise häufig der Komfort und

nicht unbedingt der Preis oder die Geschwindigkeit. Dank der vorgelagerten

Metadaten-Auswertung wissen alle an das Internet der Dinge

angeschlossenen Services, für welchen User welches Reise-Szenario in

Frage kommt – Eingriffe in das Best-Practice-Szenario lassen sich über

Interaktionspunkt-Optionen entlang des Live-Supply-Chain-„Autopiloten“

realisieren.

Die Automobilbranche steht in puncto IT-Intelligenz und somit auch der

Fahreridentifizierung und der Personalisierung als Value Added Service für

die optimale Kundenansprache noch am Anfang. Dahingehend steht zu

erwarten, dass die Automobilbranche analog zur Luftfahrt ihre Kunden in

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Cloud Vendor Benchmark 2015

den nächsten fünf Jahren neu entdeckt bzw. „bespielt“. Das Autofahren der

Zukunft gleicht dabei in Teilen dem Bahnverkehr von heute; der Unterschied

liegt hier in der „vermeintlichen“ Privatsphäre. Der kommende Durchbruch

des autonomen Fahrens wird allerdings auch das Verständnis von

Besitztümern verändern und erneut das eigentliche Ziel des Autofahrens in

den Vordergrund rücken. Damit einhergehen wird die Maximierung der

Fahrerassistenz- bzw. Anreizsysteme zur Überwachung, um natürlich einen

weiteren Knick in der jetzt schon geringen Kurve der Anzahl von

Verkehrsunfällen herbeizuführen. Das Gros der Autofahrer möchte schnell,

günstig oder komfortabel von A nach B kommen und dabei Zeit für

Freizeitaktivitäten bzw. Spass oder die Ausübung des Berufs haben. Die

Versicherungsbranche wird bei ausreichender Stabilität autonomer

Fahrzeuge und einem attraktiven Preispunkt dieser Fahrzeuge ihr Übriges

dazu beitragen, den potentiell gefährlichen Menschen dazu zu bewegen, auf

das manuelle Fahren zu verzichten. Im Vergleich ist die Automobilbranche

derzeit virtualisiert, aber noch nicht cloudifiziert und somit standardisiert,

elastisch (bei Bedarf zur Verfügung) oder gar autonom und intelligent.

Echtzeit-Economy und die CxOs – „von hier bis vor die Wand“

Manager tendieren nach wie vor dazu, kurzfristige bzw. operative Interessen

den langfristigen und strategischen Zielen vorzuziehen. Gründe hierfür

liegen zum einen in der damit einhergehenden Komplexität der

strategischen Weichenstellung und zum anderen im notwendigen

Verabschieden aus der Komfortzone bzw. ungenügenden Anreizen.

Digitalisierung – oder auch vermeintlich neue In-Memory-Technologien –

ändern hieran zunächst nicht viel, sondern befeuern diese Manier der

Geschäftsführung nur noch, da die Kundendaten immer reichhaltiger und

zeitnaher gesammelt sowie schneller ausgewertet werden müssen.

IT und die Business-Durchdringung; Serviceanforderungen im Kontext

der Digitalisierung

IT ist inzwischen fester Bestandteil heutiger Geschäftsstrategien und zum

BWL-Produktionsfaktor geworden. Dem CMO wächst das Zusammenspiel

zwischen tool-basierter 1:1 Kundenansprache, Unternehmenswerte-

vermittlung und Social-Media-Einbezug über den Kopf. Auch hier führt die

Veränderung dazu, sich eher kurzfristig zu binden und langfristige Strategien

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Cloud Vendor Benchmark 2015

und auch Vorteile zu missachten bzw. zu übersehen. Der CIO ist fernab von

der notwendigen Synchronisation über Fachabteilungen inkl. dem CMO zur

permanenten Anforderungsanalyse und der erbrachten IT-Qualität als

Enabler in der Pflicht.

Quelle: Experton Group

Abbildung 1: Integrierte IT Supply Chain

Neben diesen strategischen Disziplinen müssen CIOs disruptive Trends

auf IT-Seite mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringen bzw. Potentiale

vor anderen CIOs erkennen und für das eigene Unternehmen zu nutzen

wissen. Nur so können Wettbewerbsvorteile ausgeschöpft und verteidigt

werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen Monopolisten über Dekaden

erfolgreich sein können.

Neben den Pflichten ist diese strategische Komponente die Kür, die bei

weitem nicht alle CIOs zu leisten im Stande sind. Zur Bewältigung dieses

Spagats, zu dem auch die Vermittlerrolle zwischen Fachabteilungen und

Geschäftsleitung gehört, zählt also die Kombination aus strategischer und

operativer Delegation bzw. Führung – eine Rolle, die im CIO-Dasein über

das so genannte „Standing“ im Unternehmen entscheidet.

Big Picture des CIOs – nicht im Alleingang

Vor lauter Agilität und auf der Suche nach maximaler Flexibilität darf ein CIO

nur die angemessene Sicherheit im Rahmen der Compliance-Vorschriften

nicht aus den Augen verlieren. Der Weg in eine Cloud sollte also

notwendigerweise professionell begleitet werden. Die unabdingbare

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Datenklassifizierung ist häufig nicht ganz trivial und erfordert in dieser

schnelllebigen Zeit permanente Updates. Speziell in dieser Disziplin des

interdisziplinären Austauschs zeigt sich die Kompetenz von CIOs, um Ziele

und Visionen für das Management klar und verständlich aufzubereiten und

gleichzeitig auch die IT und relevante Fachangestellte mit im Thema

Anforderungsdefinition einzubinden.

Neben den eigenen Daten horten Unternehmen darüber hinaus immer

häufiger auch personenbezogene Kundendaten, um deren Vorlieben in

Marketing-Kampagnen zur 1:1 Ansprache nutzen zu können. Auch hier tut

sich mit der neuen ISO-Zertifizierung 27018 für mehr Transparenz der

Datenverarbeitung in der Cloud ein neues Licht am bedeckten öffentlichen

Himmel auf.

Digitalisierung ist also letztlich auch durch viele Facetten, Abstufungen und

Brancheneigenheiten zu begreifen, denn eine Schwarz-Weiss-Betrachtung

à la „1“ oder „0“ aus der alten Computerlehre der Bits und Bytes reicht uns

heutzutage nicht mehr. Wer kennt nicht die Vorzüge von analogen Geräten,

die vermeintlich sauber auf individuelle Steuerungen bzw. Einflüsse

reagieren und scheinbar unendlich viele Abstufungen zulassen? Was nun

aber dank Digitalisierung passiert, ist etwas viel Grösseres. Die Welt ist dank

der kostengünstigen Verarbeitung und Speicherung von digitalen

Massendaten sowie frischer Geschäftsmodelle erstmals seit der Einführung

digitaler Elemente in der Lage, die ehemals starr und einschränkend

wirkende Facette dieser wegbereitenden Gerätegeneration abzuschütteln

und ähnlich der Matrix-Vision das Big Picture zu spannen. Dies gelingt

mittels der Erkennung von Mustern über die Sammlung von Massendaten

aus allen Lebensbereichen.

Ziel vieler Branchen ist vor allem die Minimierung von Medienbrüchen und

das kollaborative Arbeiten über die Unternehmensgrenzen hinaus. Mit dem

einher geht auch die Erhöhung der Anforderungen an IT-Infrastrukturen und

-Services, die das Backbone der digitalen Wirtschaft bilden. Cloud

Computing hat sich daher zu einem wesentlichen Baustein vieler

erfolgreicher Unternehmenstransformationen entpuppt. Gerade sich selbst

konfigurierende, web-basierte und kundenzentrierte Applikationen, die die

vielfältigen Beziehungen zu den Kunden abbilden, brauchen deutlich

flexiblere IT-Betriebs- und Entwicklungsplattformen; dem versucht das

Cloud Computing gerecht zu werden.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

2.1. Cloud im Kontext der Schweizer Maximen: „Swissness“

Die Schweiz ist in vielerlei Hinsicht ein attraktiver (Markt-) Platz für

Unternehmen, auch ausserhalb der Finanzwirtschaft, wobei das Land

aufgrund der Stabilität und Sicherheit aber genau in diesem Segment auch

eine tragende Rolle in der Weltwirtschaft spielt. Die Wahrung dieser Position

zeigt sich zudem über gegenwärtige Legislaturziele des eidgenössischen

Finanzdepartements (EFD). Darin wird neben der Beibehaltung des

Gleichgewichts im Bundeshaushalt sowie der Glaubwürdigkeit des

Steuersystems ebenso das Thema Chancen durch Informations- und

Kommunikationstechnologien festgeschrieben.

Die Schweizer Maximen des EFD verdeutlichen somit die Priorität des

technischen Fortschritts der Schweiz im Bereich Cloud Computing, zeigen

aber gleichzeitig wichtige Grundtugenden im Kontext auf. Die Experton

Group Research im Rahmen des Cloud Vendor Benchmarks 2015

unterstreicht diese Maximen und Tugenden der Schweiz und thematisiert

sie zugleich entlang des aktuellen Cloud Vendor Benchmarks.

Abbildung 2: Schweizer Maximen im Kontext des Benchmarks

Darüber hinaus wird der Begriff „Swissness“ im Kontext von

Dienstleistungen und Produkten immer populärer und somit auch

inflationärer verwendet, was vielen Schweizer Unternehmern ein Dorn im

Auge ist. Schweizer Produkte werden nach wie vor werden ihre Produkte

doch oftmals mit Exklusivität, Tradition und vor allen Dingen Qualität in

Verbindung gebracht. Ein inflationärer Gebraucht verwässert diese

Quelle: Experton Group AG 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Assoziationen zunehmend. Deshalb gründete sich das

Gesetzgebungsprojekt „Swissness“, welches den besseren Schutz der

Bezeichnung „Schweiz“ und des Schweizerkreuzes bezweckt, um somit den

Wert der Marke „Schweiz“ auch langfristig aufrechterhalten zu können. Die

(internationalen) Wettbewerbsvorteile, die sich aus den zuvor genannten

Assoziationen mit Schweizer Produkten und Dienstleistungen ergeben,

werden durch einen unsachgemässen Gebrauch des Begriffes „Swissness“

im In- sowie im Ausland gefährdet und mindern die Glaubwürdigkeit der

Herkunft „Schweiz“. Zwei Parlamentarier, Fetz und Hutter, haben deshalb

den Bundesrat beauftragt zu prüfen, mit welchen gesetzlichen Massnahmen

man die Bezeichnung „Schweiz“ gegen unsachgemässen Gebrauch

schützen kann. Diese Beauftragung legte den Grundstein für das Projekt

„Swissness“.

Die Swissness Vorlage soll die Herkunftsbezeichnung „Schweiz“ und das

Schweizerkreuz besser schützen und durch präzise Kriterien im

Markenschutzgesetz klären, welche Dienstleistungen – und neu auch

Waren – künftig „schweizerisch“ sind und mit dem Schweizerkreuz versehen

werden dürfen. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Schweizer Unternehmen

sehr grossen Wert auf ihre Grundtugenden legen, die man nun auch

gesetzlich zu schützen versucht, um den Wert der eigenen Produkte und

Dienstleistungen tatsächlich nachhaltig zu schützen: Qualität wird also nach

wie vor auch in der Schweiz gross geschrieben. Die nahe Zukunft wird

zeigen, ob sich dies auf Dauer positiv für originäre Schweizer Unternehmen

im Vergleich zum internationalen Wettbewerb auswirkt, oder ob die

zunehmende Internationalisierung doch schwerer wiegt als die inländische

Swissness. Aktuell sind beide Parteien beinahe gleichauf, wobei Schweizer

Urgesteine auf Basis ihrer Wurzeln in vielen Fällen noch einen Bonus auf

Kundenseite geniessen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

2.2. Cloud – State of the Market 2015

Abbildung 3: Self-Service Public Cloud – Ausgaben im Überblick

Dass Cloud Computing inzwischen systemimmanent ist und die Grundlage

unserer vernetzten d!conomy bildet, wird wohl von niemandem bestritten

werden. Mit einem Wachstum von 40% hat sich der Cloud-Service-Markt

von 2014 auf 2015 weiter nach oben geschraubt und sorgt damit weiterhin

für viel Furore.

Nach aktuellen Prognosen der Experton Group werden 2015 die Ausgaben

der Schweizer Unternehmen für Cloud Services bei rund 555 Mio. CHF

liegen. Bis zum Jahr 2019 wird eine Steigerung des Volumens auf 1,6 Mrd.

CHF erwartet, was besonders verdeutlicht, dass das Potential bei weitem

noch nicht ausgeschöpft ist und auch in naher Zukunft Wachstum generiert

werden kann.

Die parallele Zunahme der Cloud-Technologien zum Aufbau privater Clouds

– die natürlich primär der Cloud-Philosophie folgen und gerade in kleinen

Unternehmen mit begrenzter RZ-Fläche keine überdurchschnittliche

Elastizität vorweisen können/müssen – führt auf Anwenderseite zu einem

steigenden Grad der Standardisierung, die Anwenderunternehmen

überhaupt erst in die Lage versetzt, auf Public Clouds für Burst-, Test-, oder

weniger kritische Szenarien bzw. Applikationen zu setzen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Die Experton Group schätzt, dass die Private Cloud Readiness in der

Schweiz bei maximal 15% liegt, jedoch in den kommenden Jahren weiter

ansteigen wird. Selbst die Systemhäuser bzw. Hosting-Dienstleister sind mit

20%-25% ebenfalls noch nicht dort, wo sie im internationalen Wettbewerb

ankommen müssen. Steigt in den On-Premise- und professionell oder in

Eigenregie verwalteten Rechenzentren langsam aber sicher der Reifegrad,

setzt allerdings schon heute ungefähr fast jedes zweite

Anwenderunternehmen auf Public und zunehmend auch Hybrid Cloud

Services.

Die zunehmende Private bzw. Self-Managed On-Premise Private Cloud

Readiness führt dazu, klassische bzw. traditionelle IT-Services auf lange

Sicht gestehen abzulösen. Das traditionelle IT-Hosting kämpft immer

häufiger gegen modernes und cloud-basiertes Hosting an.

Über alle Unternehmensgrössen hinweg differenziert sich der Markt daher

stetig weiter aus und beraubt angestammte Märkte immer häufiger ihres

Volumens. Mit derzeit knapp 10% Anteil an den gesamten IT-Ausgaben ist

bereits ein grosser Schritt in Richtung der Wolke vollzogen. Bis 2020 könnte

der Cloud-Markt bereits ein Drittel bzw. über 30% Anteil erreicht haben und

ein durchschnittliches Jahreswachstum von 25% verzeichnen. Spätestens

dann wäre es an der Zeit, den Blickwinkel zu ändern und zu schauen, welche

Services bzw. Produkte noch nicht cloud-ready sind bzw. keinerlei Aspekte

moderner digitaler und vor allem modularer bzw. elastischer Elemente

aufweisen.

Folgende Märkte sind am stärksten von der zunehmenden Erosion durch

die Cloud-Inspiration im Hinblick auf

agile Entwicklung

flexible Bezahlung

hybride Vernetzung

gekapselte bzw. modulare Prozesse

autonome Container

betroffen und sind demnach unter Zugzwang, um den Anschluss an den

Markt nicht zu verlieren, indem Wettbewerber und immer häufiger auch

Newcomer mit neuen Angeboten an ihnen vorbeiziehen:

1. Softwareanbieter/ISVs

Kunden fragen immer häufiger nach On-Demand Apps, die

geräteübergreifend bereitgestellt und auf Basis

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standardisierter APIs erweitert und verknüpft werden

können. Native Cloud-Applikationen – born in the cloud –

bringen zudem eine integrierte Intelligenz hinsichtlich der

Adressierung der zugrundeliegenden Infrastruktur mit, so

dass weniger Managed Services zur Dienstbereitstellung

erforderlich sind, die Integration sichergestellt ist und vor

allem Energie und letztlich Kosten eingespart werden

können.

2. Systemhäuser und (klassische Shared Domain) Hoster

Systemhauskunden suchen immer häufiger nach dem

„Alles-aus-einer-Hand-Prinzip“, so dass neben der reinen

HW- und SW-Lieferung, die immer häufiger durch XaaS

abgelöst wird und eine geringere Marge abwirft, auch

Beratungs-, Integrations- sowie Provider-Kompetenzen

gefragt sein werden. Darüber hinaus ist IT heutzutage in

Bezug auf Trends wie Big Data, Social Business, Security

und Mobile Enterprise eng mit dem Business verzahnt. Ein

holistischer Blick über eigene Kompetenzen oder enge

Partnerschaften hinaus ist daher unerlässlich gegenüber

reifen Kunden. Diese notwendige Weiterentwicklung des

Geschäftsmodells wird zu einer weiteren Konsolidierung

und zum Ausscheiden vieler unbeweglicher Marktteil-

nehmer führen.

3. Outsourcing-Anbieter

Mit steigendem Grad der System-Autonomie auf Basis der

zunehmenden IT-Durchdringung in wertschöpfenden

Prozessen steigt die Abhängigkeit von der IT, die

inzwischen Produktionsfaktor geworden ist. Gleichzeitig

steigen auch das Verständnis und die Transparenz von IT,

so dass alte Verträge mit Pauschalbeträgen und Flat-

Tarifen für generische Leistungen keinen Kunden von

morgen adressieren können. Verträge werden daher immer

häufiger auf Basis von definierten und konkretisierten

Paketen bzw. Kontingenten aufgesetzt, so dass die Marge

nur noch in wenigen, aber dafür geschäftsrelevanten

Prozessen hoch bleiben kann.

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4. Retailer

Die Handelsbranche ist mehr denn je dazu gezwungen,

neue Absatz- und Kundenbindungskanäle zu evaluieren.

Der Hype auf moderne E-Commerce-Plattformen ist

ungebrochen, so dass der Markt förmlich von kleinen,

flexiblen und kostengünstigen Web-Frontends überflutet

wurde. Hierzu zählen beispielsweise Magento, Oxid und

viele weitere. Gleichzeitig sind einige dieser jungen

Lösungen zu standardisiert bzw. nicht unbedingt in der

Lage, über eine Modularität bereits vorhandene

Teilsysteme in Enterprise-Umgebungen zu integrieren.

Nicht selten sind diese Lösungen open-source-basiert und

glänzen mit Kompaktheit sowie Corporate-Design-

Anpassungsfähigkeit via Templates. Retailer müssen

heutzutage die Spielregeln des Netzes kennen und Kunden

Plattformen bieten, die nicht nur zentrale Produkt-

verwaltung, Multi-Channel-Anbindung, zentrale Preis- und

Rabattgestaltung und kollektive Massenänderungen

unterstützen. Es gilt, über Mobile und Big Data Analytics

Kundenwünsche spätestens im Augenblick des Entstehens

und bestenfalls vor dem Entstehen aufzugreifen bzw. zu

„erahnen“.

Wer sind die Gewinner dieser Tage?

Unternehmen aller Art, die es trotz des täglichen Geschäfts

geschafft haben, ein „special attack team“ in Form einer neuen

Digital Business Unit zu initiieren, mit dem Ziel, sich von meist

veralteten und verkrusteten Unternehmensstrukturen zu befreien,

um Agilität zu gewinnen.

So genannte „Digitalagenturen“, die oftmals klein und wendig sind

und vor allem IT- und Social-Business- bzw. Social-Media-

durchdrungene Geschäftsbereiche wie beispielsweise HR und

Marketing sowie E-Commerce adressieren und klassischen

Dienstleistungsunternehmen als strategischer und technisch

versierter „Wingman“ in Grossprojekten der Cloud Transformation

zur Seite stehen.

Die Cloud senkt nach wie vor nicht nur die eigenen Einstiegshürden deutlich

ab, sondern gibt darüber hinaus auch kleinen und mittelständischen

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Unternehmen die Chance, professionell gemanagte und hochskalierbare IT-

Ressourcen zu überschaubaren und transparenten Konditionen im

Vergleich zu Eigenerbringung zu nutzen.

Die flexible Bereitstellung entsprechender Ressourcen sowie zusätzlich

integrierte und ergänzende Software bieten dabei einen kostengünstigen

Vorteil und sorgen dafür, dass nach wie vor junge Startups und

Medienfirmen auf Cloud Computing setzen und einen Grossteil der

Innovationen auf der Anwendungsseite treiben. Dennoch kann inzwischen

auch in vielen Konzernen ein eindeutiger Schwenk in Richtung Public Cloud

Service-Konsumierung festgestellt werden.

Gegenüber der letztjährigen Prognose konnte sich der Public Cloud Markt

behaupten, so dass Experton

Group die Zahlen für den Bereich

Public Cloud Markt leicht nach

oben korrigiert hat. Der klassische

Mittelstand als Rückgrat der

Schweizer Wirtschaft kommt im

internationalen Vergleich etwas

langsamer, aber trotzdem merklich in

Schwung. Dies ist auch auf die

entsprechende Mittelstandsausrichtung der Angebote und Dienstleister im

Markt zurückzuführen. Service Provider sind inzwischen einfach besser

aufgestellt und können immer häufiger die Anforderungen des heterogenen

Mittelstands in Bezug auf das Verständnis der Prozessanforderungen sowie

einen optimierten technologischen Reifegrad bedienen.

Das SaaS-Modell erfreut sich über alle Grössenklassen hinweg bei

Kleinunternehmen, dem Mittelstand und Grossunternehmen anhaltender

Beliebtheit. Der Konsum ohne IT-Administration und -Konfiguration im Sinne

des IT as a Service (ITaaS) Phänomens kommt hier voll zum Zuge. Speziell

die Marktplätze können hier die Muskeln spielen lassen bzw. eine grosse

Service-Bandbreite aufzeigen, verzeichnen jedoch nicht immer die

proklamierten Erfolge.

Tendenziell lässt sich konstatieren, dass Cloud-Anbieter sich immer weiter

einander annähern – unabhängig von ihrem Ursprung. Public-Cloud-

Anbieter drängen mit lokalen Partnerschaften und häufig auch Rechen-

zentren – wie jüngst im Fall AWS zu beobachten – in den Enterprise- bzw.

Managed- (Private) Cloud-Markt. Ziel dahinter ist die tiefe Kundenbeziehung

„Der NSA-Skandal hat der Public Cloud und

auch US-Anbietern einen nachhaltigen

Schaden zugefügt und viele Kunden in die

Arme lokaler Cloud-Anbieter getrieben.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

über „High Value Services“, die im Managed-Service-Bereich offeriert

werden und aufgrund der Komplexität und Nähe zur Wertschöpfung

wesentlich lukrativer sind. AWS kann dies jedoch bislang weitgehend nur

über eine überschaubare, aber erlesene Anzahl von Partnerschaften

realisieren. Die Marge ist in diesem Geschäft – Know-how und Skills

vorausgesetzt – höher. Auf der anderen Seite haben viele IT-Dienstleister

aus dem Outsourcing- und Hosting-Geschäft einen Schritt in Richtung Public

Cloud gewagt, sind dort aber nicht immer glücklich geworden. Der

Wettkampf mit HyperScaler-Preisen und deren Dynamik ist nicht im

Spaziergang zu bestreiten, so dass viele Provider noch unsicher in Bezug

auf die zukünftige Ausrichtung sind.

Abbildung 4: Cloud Volumen vs. Marge

Public Cloud im Self-Service bedingt permanente Innovationskraft und die

Verbindung zu den Keimzellen moderner Architekturen und somit Open-

Source-Mitgliedern, damit stets der neuste „Schrei“ aufgenommen und ggf.

adaptiert wird.

Hybride Szenarien erfordern Schnittstellen-Kompetenz und Know-how in

Bezug auf die Gewährleistung der Performance und sichere Anbindung

verschiedenster Clouds. In diesem Kontext ist der Übergang zu den

komplexen hilfestellenden Services und somit der margenstarken Szene der

Quelle: Experton Group 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Outsourcing und Managed Service Provider (MSP) fliessend. Der

Unterschied ist hier allerdings, dass dieser Typ von Anbietern einen kühlen

Kopf für das nachhaltige Sourcing, die Einbindung oder Ablösung von

Legacy-Systemen und ggf. auch Kompetenzen in Bereichen der

Prozessveränderung und des Identitätsmanagements besitzen sollte.

2.3. Disruptive Trends

Cloud Computing hat nicht nur dafür gesorgt, dass der Bezug und Konsum

von IT-Ressourcen sexy sein kann und immer häufiger wird, die Philosophie

hinter diesem Modell, das auf Virtualisierung von HW-Ressourcen und somit

der Abstraktion der physisch greifbaren Welt basiert, prägt unsere

Generation über weite Teile unserer Gesellschaft. Daher sollen die

folgenden Schlagworte kennzeichnend für aktuelle Tendenzen einen kleinen

Einblick in die Welt des Silicon Valleys geben:

Quelle: Experton Group

Abbildung 5: Disruptive Trends aus der Cloud-Szene

Software-Defined Networks (SDN) waren im Prinzip der Anfang dieser

neuen Generation von Ressourcen, die letztlich auf transparenten

Schnittstellen und Virtualisierung die untersten Layer intelligenter und

steuerbarer machten. Dieser Trend verbreitet sich zunehmend weiter nach

oben in der Layer-Hierarchie und führt zu Software-Defined Datacenters und

Multi-Cloud-Architekturen. IaaS wird dadurch zunehmend zur Commodity

und mit PaaS als kontinuierlicher und automatisierter Integrationsplattform

kombiniert.

Die DevOps-Mentalität als Begrifflichkeit, die kurze Wege zwischen IT-

Administration, Software- bzw. Serviceentwicklung und letztlich

Fabric-Based/Software-Defined (SDx) Multiclouds – IaaS(+PaaS)=Commodity

DevOps-Mentalität, agile, integrierte und ganzheitliche Prozesse

API-Modularität über Container, die hardwarenah kommunizieren und skalieren

Open Source – Social Code „Trimmung“, Ökosysteme schleifen Code rund!

Hyper Converged Systems als Cloud-Einstieg – Erhöhung der Standardisierung

Cloud Broker (integriert) konkurrieren mit Marktplatzbetreibern (Silo)

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Management beschreibt, steht für agile, integrierte und ganzheitliche

Prozesse und natürlich für ein schnelles Go to Market.

In dieser Hinsicht dockt das Application-Centric/Agile Development als

Paradebeispiel der Verzahnung von Meilensteinen mit kleinen gekapselten

„Bröckchen“ bzw. Apps nahtlos an die Fabric-Based Datacenter-Struktur

und die DevOps-Mentalität an und führt zu immer kürzeren Release-Zyklen

und Fortschritten.

Der Trend wird durch API-Modularität über hardwarenah kommunizierende

und sich selbst konfigurierende Container befeuert – APIs sind der kleinste

gemeinsame Nenner der „d!conomy“.

Open Source wird dabei in vielen Fällen zum Enabler bzw. zur

Schlüsselkomponente für Innovationskraft. Der Code wird getrimmt, so dass

das Ökosystem die Schleifarbeit und Fehlersuche übernimmt und für

Anbieter zum Know-how-Lieferanten wird. Aus Community Editions werden

SLA-konforme Enterprise Editions mit professionellem Support.

Hyper Converged Systems dienen als Cloud-Einstieg und führen zu einer

Erhöhung der Standardisierung von Private Clouds bei Anwendern und auch

Anbietern. Es bilden sich Hybrid Cloud Brückenkonstrukte.

Cloud Broker (integriert auf Basis von Cloud Management und iPaaS)

konkurrieren inzwischen immer häufiger durch integrierte enterprise-

konforme IT-Auslieferung mit häufig SaaS-zentrierten Marktplatzbetreibern.

Spezielle Trends aus Sicht der ISVs:

Cloud-Markt gesamt bei ca. 10% des IT-Marktes traditionelle

Märkte schrumpfen; allgemeine Verschiebung zu Services

• SW-Markt ist dickster Brocken und kämpft gegen die

SaaS-Dominanz an

Hybrid / Multi (n-) Clouds werden Realität; IAM und ITSM kommen

(wieder)

• Nur SaaS kann diesen Anforderungen gerecht werden

Cloud-Transformation weiterhin relevant – „Mobile / Social / Big

Data & Security“ als wichtige IT-Trends

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Cloud Vendor Benchmark 2015

• Basis Prozess-Kollaboration entlang der Supply Chain, nur

mit SaaS

Digitalisierung der Geschäftsprozesse – Marktplätze werden

differenzierter

• Ohne SaaS kein Teil der zunehmenden Digitalisierung und

des IoT

Broker drängen auf den Markt, IaaS wird transparent und integriert

– Druck erhöht sich

• Provider suchen Zuflucht in den höhergelagerten und

komplexeren Managed Services Bereichen

• Der Skill-Aufbau befeuert den ISV SaaS-Absatzkanal als

verlängerte Werkbank über Managed Hosted Clouds, in

Kürze auch über HyperScaler-Plattformen

2.4. Trügerische Wolken sind kein Hinderniss

Grundsätzlich sind Systeme, auf denen Daten gespeichert und verarbeitet

werden, gegen fremde Zugriffe, Manipulation und Verlust zu schützen.

Betrachtet man die publik gewordenen erfolgreichen „normalen“ Cyber-

Attacken, so sind diese zumeist erfolgreich, weil die grundlegenden

Anforderungen an die Security nicht beachtet bzw. Mechanismen zur

Gefahrenerkennung und -abwehr nicht durchgehend eingesetzt wurden.

Durchgehend ist hier ein besonders wichtiger Begriff. Tiefenverteidigung,

sprich die Absicherung aller Systeme, ist das Zauberwort. Sämtliche

Zugänge zu einem System, egal ob physisch oder logisch, und jedes System

an sich werden auf allen Ebenen abgesichert. Auch müssen sämtliche

Verbindungen von und zu Cloud-Rechenzentren stark abgesichert werden,

da dies einer der Hauptangriffsvektoren ist.

Neben der bisher beschriebenen Absicherung der Systeme und der

Kommunikation können auch die Daten selber in einer Cloud-Umgebung

durch Verschlüsselung geschützt werden. Das entsprechende Werkzeug

hierfür ist die nachfolgend beschriebene Cloud Encryption.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Cloud Encryption

Insbesondere im deutschsprachigen Raum herrschen Sicherheitsbedenken

vor, wenn es um Cloud Computing geht. Unternehmen fürchten zwar auch

einen Datenverlust in der Cloud, doch im Fokus vieler Sicherheits-

diskussionen steht die Sorge, dass Unbefugte Zugriff auf vertrauliche Daten

des Unternehmens in der Cloud erlangen könnten.

Professionelle Lösungen für Cloud Encryption unterstützen Verschlüsse-

lungsverfahren nach dem Stand der Technik und bieten eine provider-

unabhängige Verschlüsselung, die vertrauliche Daten so schützt, dass auch

Administratoren beim Cloud-Betreiber keinen Zugang zu den Schlüsseln

und damit keinen lesenden Zugriff auf die Daten erhalten.

Grundlegende Merkmale der Cloud aus Security-Sicht

Dazu gehören eine dezentrale Struktur und eine Vielzahl von Verbindungen

und Zugangspunkten, die notwendig sind, um die schnelle und flexible

Nutzung von Daten und Applikationen zu gewährleisten. Um die

Möglichkeiten einer Cloud sicher nutzen zu können, müssen deshalb die

Infrastrukturen, Verbindungen, Endgeräte, Applikationen und Daten

vollständig und umfassend auf einem hohen Niveau geschützt werden. Dies

ist vor allem deshalb notwendig, weil die Unternehmensnetzwerke keine

abgeschlossenen Systeme mit wenigen, einfach zu kontrollierenden

Zugangspunkten mehr sind. Das moderne Unternehmen als

„Wertschöpfungsnetzwerk“ verbindet Tausende von Partnern, Lieferanten

und Anwendern mit seinen Kernapplikationen und -prozessen. Da integrierte

Cloud-Strategien auch die Verknüpfung von klassischen Enterprise-

Systemen wie ERP, Datenbanken, HR etc. mit den modernen Cloud-

Anwendungen und Apps für den mobilen Einsatz vorsehen, existiert keine

„harte Schale“ mehr, die den Kern des Unternehmens schützt. Eine flexible

und skalierbare „In-Depth“ Security-Strategie ist notwendig, um alle

Komponenten einer Cloud umfassend zu schützen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 6: Cloud Security: Backup hat Priorität (Experton Erhebung)

Die Unternehmen, die aktuell Cloud-Technologien und Services einsetzen

bzw. zukünftig planen, vertrauen derzeit im Rahmen ihrer Cloud-

Absicherung vor allem auf die Bereiche Cloud-Backup/-Datensicherung,

Data Center Operations & Network Security, Identity & Access Management

und Business Continuity & Disaster Recovery. Während im Moment

Virtualization Security und Verschlüsselungstechnologien noch stark

unterdurchschnittlich ausgeprägt sind, wollen die befragten Unternehmen

zukünftig vor allem in Cloud-Backup/-Datensicherung, Business Continuity

& Disaster Recovery sowie in Identity & Access Management investieren.

Somit überwiegen wieder einmal die operativen Themen in der

Prioritätenliste und nicht die strategischen und komplizierten Themen.

Die künftige Priorität für die die Themen Incident Response Lösungen, Cloud

Encryption und Cloud Logging/-Monitoring ist nur mässig. Genau diese

Themen laufen bei einer Verschlechterung der aktuellen wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen Gefahr, gestoppt zu werden. Es sind also

Lösungsbereiche, die bei Budgetmangel eher zugunsten anderer Projekte

auf Eis gelegt werden und in diesem Fall dann Lippenbekenntnisse bleiben.

Anbieter in diesen Segmenten müssen daher eine sehr fokussierte Go-to-

Market-Strategie verfolgen und sich auf jene Anwender konzentrieren, die

diese Themen mit unverminderter Priorität vorantreiben.

2.5. Ein Cloud-Ökosystem braucht Momentum zum Erfolg

Das Versprechen von Cloud Computing ist es, IT jederzeit einfach und

schnell verfügbar zu machen. Der Weg dorthin ist komplex, denn die

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Cloud Vendor Benchmark 2015

heterogene IT-Welt muss dafür zusammenwachsen. Das erfordert die

Kooperation von vielen Anbietern zum Nutzen für den Kunden. Daher gilt

Kollaboration in Netzwerken als wichtiger Wettbewerbsfaktor in der Cloud-

Welt. Vernetzung und Kooperation sind „alternativlos“. Nur gemeinsam kann

man, quasi als intelligenter Schwarm, komplexe Lösungen schnell

entwickeln, für den Kunden integrieren und in volatilen Märkten flexibel

bereitstellen. Das hat Auswirkungen auf die Wettbewerbssituation, denn

Wettbewerb findet zukünftig nicht mehr zwischen einzelnen Firmen statt,

sondern zwischen Wertschöpfungs-Netzwerken von Unternehmen.

Wie muss ein Netzwerk aufgebaut sein, um am Markt erfolgreich zu sein?

Im Prinzip muss ein Netzwerk wie ein Ökosystem funktionieren. Ein

Ökosystem ist nach der grundlegenden Definition eine Lebensgemeinschaft

von unabhängigen Organismen, die in einem Lebensraum miteinander

interagieren. Jeder Organismus verfolgt darin seine individuellen Ziele, aber

erfolgreich und überlebensfähig kann man nur gemeinsam sein. Für den

Erfolg eines Business-Ökosystems müssen, nach der Theorie von Iansiti &

Levien (The Keystone Advantage, 2004) drei wichtige Rollen ausgefüllt

werden – Keystones, Dominators und Niche Players. Im Folgenden werden

diese Rollen im Kontext von Cloud Computing beleuchtet.

Keystones bilden den Nährboden für das gesamte Ökosystem. Sie sorgen

in ihrer Rolle dafür, dass alle beteiligten Organismen eine bestmögliche

Überlebenschance haben und somit das Ökosystem an sich wachsen kann.

Keystones handeln nach der Annahme: Geht es allen Organismen gut, geht

es auch dem Keystone selbst und dem ganzen Ökosystem gut. Übertragen

auf die Cloud-Welt gehören Plattformen wie zum Beispiel die Microsoft

Azure Plattform oder der AWS Marketplace dazu. Cloud-Plattformen sorgen

für die technische Interoperabilität (Integration & Migration), Cloud-

Marktplätze für geschäftliche Interoperabilität (einfacher Kauf & direkte

Nutzung). Salesforce ist zum Beispiel ein herausragender Keystone, der mit

seiner Plattform „force.com“ plus Marktplatz „AppExchange“ eine starke

technische und geschäftliche Interoperabilität für alle anderen Player im

Ökosystem anbietet.

Dominators spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, die für viele andere Player

überlebensnotwendig ist. Dazu zählen in der Cloud-Welt zum Beispiel

wichtige Kern-Angebote wie Office365. Wer einen Cloud-Marktplatz für den

allgemeinen Bedarf von mittelständische Unternehmen anbietet und

Office365 nicht im Angebot hat, der wird es sehr schwer haben, sich am

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Markt durchzusetzen, weil ein zentraler Kernbedarf der Zielgruppe durch

den Marktplatz nicht gedeckt wird.

Niche Players sind keine unwichtigen Randerscheinungen, sondern ganz

wichtige Spezialisten in einem Ökosystem. Dazu gehören in der Cloud-Welt

zum Beispiel Spezialanbieter, die wichtige Ergänzungen zu den

Mainstream-Angeboten von grossen Providern bereitstellen und so einen

echten Mehrwert für den individuellen Kundenbedarf bieten.

Wie läuft die Entwicklung hin zu einem erfolgreichen Ökosystem ab? Diesen

Prozess kann man in mehrere Phasen unterteilen. Den Startpunkt setzt der

Keystone Player mit der Erschaffung einer Cloud-Plattform (technische

und/oder geschäftliche Plattform) als Lebenswelt für ein neues Ökosystem.

Der Keystone Player tut gut daran, recht schnell einen oder vielleicht sogar

gleich mehrere Dominators für sein Ökosystem zu gewinnen. Dominators

begünstigen gleich zwei wichtige Entwicklungen für ein erfolgreiches Cloud-

Ökosystem. Zum einen wird eine breite Kundenschicht durch eine starke

Kernlösung zum Eintritt in das Ökosystem angeregt. Dadurch entsteht

automatisch ein Sogeffekt für Niche Player rund um diese Kernlösung, die

auf der „Jagd“ nach Kunden für die eigene Speziallösung sind. Genau diese

Dynamik erzeugt das entscheidende Momentum, auf das es für den grossen

Durchbruch ankommt. Dieser Durchbruch wird „Tipping Point“ genannt; ab

einem bestimmten Punkt zieht die Cloud-Plattform das lawinenartige

Interesse von vielen Kunden auf sich, weil es rund um das Kernangebot nun

auch noch sehr viele gute Nischenlösungen gibt. Umgekehrt werden weitere

Niche Player von der rasant zunehmenden Kundenschar angezogen. Erst

dann ist ein erfolgreiches Ökosystem entstanden, das für alle Beteiligten

einen enormen Mehrwert bietet, der von anderen Plattformen nur schwer

aufzuholen ist. Es hat sich eine breite Angebotspalette entwickelt und es hat

sich bereits eine grosse Kundengruppe an die Nutzung der Plattform

gewöhnt. Dass Kunden und Anbieter ein Ökosystem wieder verlassen oder

wechseln kommt vor, ist aber eher unwahrscheinlich, solange der Keystone

das Ökosystem pflegt und nicht ausbeutet. D.h. eine Plattform bildet die

Grundlage für ein Ökosystem, aber das entscheidende Element für den

Erfolg bildet das Momentum, die Sogwirkung, die von einer Plattform plus

Kernlösung für Anbieter und Kunden ausgeht. Um diesen Effekt zu erzielen,

muss die Plattform nicht perfekt sein, aber funktional gut ausgestattet sein

und zum richtigen Zeitpunkt das Angebot und die Nachfrage auf sich

vereinen. Timing ist das Geheimnis des Erfolges. Erfolgreiche Cloud-

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Ökosysteme sind daher auch noch rar am Markt. Amazon Web Services und

Salesforce gehören zu den wenigen wirtschaftlich erfolgreichen Beispielen.

2.6. Komplexität beherrschen – Cloud-Anbieterauswahl 2015

Cloud ist in Abhängigkeit vom gewählten Betriebsmodell zum festen

Bestandteil der IT-Strategie geworden. Es gibt so gut wie kein IT-Projekt, bei

dem nicht über den Einbezug von Cloud-Technologien im Sourcing-Modell

nachgedacht wird. Daher sollten sich IT-Manager und -Architekten mit einer

mehrdimensionalen Entscheidungsmatrix auskennen.

Diese setzt sich aus folgenden massgeblichen Punkten zusammen:

1. Use Cases

2. Anbieter/Produkte

3. TCO

4. Migrations- und Integrationsaufwand

5. Change Management / kultureller Wandel (CoIT/ByoD)

6. ROI

Der kulturelle Wandel, der in den meisten IT-Organisationen grosser Unter-

nehmen von Nöten sein wird, ist hier jedoch schwer abschätzbar. Auch das

Thema Social Business spielt hier – neben weiteren IT-Trendthemen - eine

Rolle. Ein Störfaktor bei der Abarbeitung dieser Agenda ist die

Schnelllebigkeit der IT bzw. die Taktrate der Releases auf Seiten der Cloud-

Anbieter. Unter stetigem Wettbewerbsdruck stehend, ist es keine Seltenheit,

dass gerade unter den Public-Cloud-Pionieren wie Google, AWS und

Microsoft ein Preiskampf den nächsten jagt und sich darüber permanent die

Preis- und Lizenzierungsbedingungen ändern. Etwas langsamer ticken da

schon die lokalen Cloud-Anbieter bzw. IT-Dienstleister und Systemhäuser.

Dennoch ist es für CIOs stets eine Herkulesaufgabe, die richtigen Cloud

Technologies und Services auszuwählen. Im Detail betrachtet vollzieht sich

derzeit ein interessanter Wandel in der IT- bzw. Cloud-Anbieterlandschaft.

Bei dieser Sourcing-Aufgabe möchte die Experton Group mit der nun

sechsten Auflage dieser Studie IT-Entscheider bei der Evaluierung und

Auswahl der passenden Cloud-Anbieter unterstützen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

3. Methodik und Definitionen

Im Rahmen des Projektes „Cloud Vendor Benchmark 2015“ wurden in einem

mehrstufigen Research- und Analyseprozess die relevanten Hersteller im

Schweizer Markt untersucht und nach der Experton Group „Market Insight“-

Methode positioniert. Dabei gliederte sich das Projekt in folgende Schritte:

1) Definition Zielmarkt „Cloud Computing“

2) Festlegung (Update) der Bewertungskriterien und Gewichtung

3) Screening und Evaluierung der Cloud-Anbieter am lokalen Markt

4) Durchführung des Secondary- & Primary-Research-Prozesses

5) Bewertung aller relevanten Anbieter im Bereich Cloud Computing

6) Erstellung der Benchmark-Studie

3.1. Definition „Cloud Computing“

Der Begriff „Cloud Computing“ kursiert bereits seit einigen Jahren innerhalb

der IT-Fachlandschaft und ist im Jahr 2015 nach wie vor aktueller denn je,

da die nachhaltigen Potentiale und Wettbewerbsvorteile – beispielsweise

schnelle Reaktionszeiten und bedarfsgerechtere Nutzung – von den CIOs

erkannt worden sind und sich dadurch diese Form der IT-Architektur

innerhalb der Unternehmen mehr und mehr etabliert. Dennoch ist oft zu

beobachten, dass unterschiedliche Bereitstellungssysteme und Techniken

je nach Blickwinkel differierend ausgelegt werden. Daher wird an dieser

Stelle eine kurze Definition der gängigen Begriffe gegeben. Bei Cloud

Computing werden Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherkapazität,

Anwendungen oder Datenservices in einem Modell bereitgestellt.

Abbildung 7: Definition Cloud Computing

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Grundlage dieses Computing-Ansatzes sind Virtualisierungstechnologien

aus dem Data Center- und System-Management, die sich über Jahre

weiterentwickelt und mittlerweile im Unternehmenseinsatz bewährt haben.

Das Ziel lag stets in der Flexibilitäts- und Elastizitätssteigerung von IT-

Services, indem IT-Services mehr und mehr von der zugrunde liegenden

Hardware abgekoppelt und mittels intelligenter Image-Technologie in

Richtung „Cloud Resilency“ bzw. Fehlertoleranz getrimmt wurden.

Bausteine zur Verwirklichung dieses Anspruchs sind daher die passgenaue

Kombination virtualisierter Netzwerk-, Storage- und Compute-Power-

Ressourcenpools, um den lückenlosen IT-Service-Betrieb auf Basis streng

definierter SLAs entlang heterogener physikalischer IT-Ressourcen zu

gewährleisten. Neben flexiblen und transparenten Serviceverträgen in

Bezug auf die Bindung und Verrechnung nach tatsächlichem Gebrauch (Pay

As You Go), trägt vor allem die Möglichkeit der redundanten

Distributionsmöglichkeit und Einbindung von vorkonfigurierten Images dazu

bei, das nötige Mass an Elastizität und Ausfallsicherheit zu garantieren.

Je nachdem ob Software, gesamte Plattformen oder „nur“ Infrastruktur als

Cloud Services angeboten werden, differenziert die Experton Group nach:

SaaS (Software-as-a-Service)

o horizontale Anwendungen und Apps

PaaS (Platform-as-a-Service)

o Middleware für Rechen- & Datenkapazitäten zur Integration

oder Erstellung von IT-Services bzw. Apps

IaaS (Infrastructure-as-a-Service)

o Netzwerk, Server (Compute Power) und Storage

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Grafisch visualisiert lassen sich die Cloud Services entlang des Stacks wie

folgt zusammenfassen:

Abbildung 8: Zusammenfassende Darstellung Cloud Services

In der Realität, die durch einen zunehmenden Reifegrad moderner IT-

Strukturen geprägt ist, verschwimmen die einst hartnäckig voneinander

abgegrenzten und vielfach zitierten Stack-Übergänge immer häufiger. Cloud

Computing ist inzwischen erwachsen und muss sich individuellen

Kundenwünschen stellen. Diese sind nie gleich und bedingen in dem einen

Fall ein hohes Mass an Flexibilität und wenig Automatismus, wie es im

untersten Stack „IaaS“ der Fall ist. In vielen anderen Fällen möchten Kunden

nichts mit der Infrastruktur oder Middleware inkl. System Management zu

tun haben und einfach nur die Applikation bzw. den Service (SaaS)

beschwerdefrei und geräteunabhängig nutzen. Der mittlere Stack-Teil

„PaaS“ ist daher zwangsläufig in beide Richtungen, d.h. in Bezug auf den

Grad der Flexibilität oder des Automatismus, anpassbar. Hier gibt es je nach

Cloud Service Provider grosse Unterschiede.

Im Folgenden werden die drei skizzierten Cloud Services entlang des Stacks

im Detail inkl. der typischen Zielgruppe beschrieben.

Software as a Service (SaaS)

Bereitstellung von Software bzw. Applikationen/Apps als wartungsfreie,

installations- und updatelose Cloud Services, die bei einem Service Provider

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Cloud Vendor Benchmark 2015

betrieben (Wartung & Support) und abgerechnet werden können. Darüber

hinaus können diese Cloud-Services auch in Container-Form (Sandbox-

Verfahren) ausgeliefert und hardware- bzw. client-OS-unabhängig betrieben

werden.

Der Servicelieferant stellt den Service meist als Webservice über den Web

Browser mittels HTML5-Technologien oder Container-Form (Sandbox-

Verfahren) für grösstmögliche Hardware- bzw. Client-OS-Unabhängigkeit

bereit und gewährt nur in seltenen Fällen individuelle und somit

anwendungsspezifische Einstellungen. Der Boom mobiler Plattformen für

Smartphones, Phablets und Tablets im Kontext von IT-Arbeitsplätzen bzw.

die Vermischung aus stationären x86-geprägten und mobilen ARM-

geprägten Plattformen verwischt jedoch zunehmend die Ursprungsdefinition

der Installationslosigkeit von SaaS, indem mittlerweile auch Apps als natives

Frontend für die bestmögliche Plattform Usability zu Alltag gehören.

Die zugrundeliegende Cloud-Infrastruktur wie beispielsweise Netzwerk, Server,

Storage und Betriebssysteme sowie Middleware-Komponenten zählt hierbei

nicht zu den Komponenten, die ein Anwender verwalten oder gar steuern kann.

Der Service wird nach tatsächlichem Gebrauch abgerechnet und richtet sich an

IT-Konsumenten bzw. Endanwender und nicht an IT Professionals bzw.

Dienstleister.

Platform as a Service (PaaS)

Bereitstellung von IT-Plattformen als technische Cloud Services. PaaS

unterstützt neben der Integration plattformunabhängiger Services den

gesamten Softwarelebenszyklus vom Design, der Entwicklung, dem Test,

der Auslieferung bis hin zum Betrieb. Im Vergleich zu dem darüber liegenden

Stack SaaS steuert und verwaltet der Nutzer hier die Middleware-Umgebung

als Plattform für verschiedenste Rechen- und Datenkapazitäten selbst und

büsst somit einen Teil des Standardisierungs- und Automatisierungsgrades

ein. Typische Services sind Datenbanken, Web Services oder Frameworks

als Entwicklungsumgebung. Diese Art von Service richtet sich an

Anwendungsentwickler, ISVs und professionelle Dienstleister. Als „Hot

Spot“ des Cloud Stacks entpuppt sich dieser Teil aber zunehmend als

Business-Plattform mit industriespezifischer Ausrichtung und optionalen

Bundles in Richtung IaaS-Steuerung wie auch SaaS für den permanenten

Betrieb. Zusätzlich gehört die Kompatibilität mit Containern inzwischen

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Cloud Vendor Benchmark 2015

dazu, so dass die Austauschbarkeit und Intelligenz von Apps bzw.

gekapselten Modulen unabhängig von der zugrundeliegenden Infrastruktur

erneut forciert wird. Ferner etablieren sich zunehmend integrative

Plattformen, die Systeme verschiedenster Art integrieren, um Hybrid Clouds

zum Leben zu erwecken.

Infrastructure as a Service (IaaS)

Bereitstellung von IT-Infrastruktur-Komponenten als Cloud Service. Häufig

wird diese Art der Cloud-Ressourcen in Form von virtuellen Netzwerken und

Servern inkl. Speicherkontingenten genutzt und via System bzw. Cloud

Management Tools verwaltet. Die zugrundeliegende Infrastruktur ist für den

IT-Administrator bzw. IT-Mitarbeiter als Zielgruppe eindeutig zuzuordnen,

obwohl der Betrieb auf Basis von Virtualisierungs-Layern abstrahiert ist und

somit für die Skalierbarkeit sorgt.

Dabei setzen sich die zum Aufbau und Betrieb von Cloud-Infrastrukturen

notwendigen Technologien zusammen aus:

Cloud Management

o Quota Management, Billing, Orchestration, Provisioning,

Cloud API & Identity Management

Cloud Technology Stack

o Security Products, Network & Data Center Equipment,

Server, Storage, Cloud Appliances, Database, System

Management, Application Server, Operating System

(Hyper) Converged Systems

o Best of Breed-Lösungen oder Architektur Blue Prints zur

Vereinfachung virtueller Ressourcen wie auch für Scale-

out-Umgebungen. Grundlage für Fabric-Based Computing

Neben rein technischen Komponenten differenziert die Experton Group

zusätzlich Plattformen im Kontext Cloud Computing. Plattformen dienen als

Service-Vermittlungsstelle und auch Handelsplattform von (hybriden) Cloud

Services. Dieser Teil setzt sich zusammen aus:

Colocation Hubs

o Colocation-Möglichkeit und Schnittstelle zwischen

hybriden Clouds, Carriern sowie Best-of-Breed-Lösungen

Hybrid Broker

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Cloud Vendor Benchmark 2015

o Bündelung von hybriden Cloud-Komponenten über

kundenindividuelle Zugangsportale (Fokus IaaS)

Marktplätze – Cloud-Distribution für Reseller

o Vertrieb von Produkten, Partnering, Packaging und Cloud

Marktplätze für Enduser zum Vertrieb von verschiedensten

as-a-Service-Produkten (Fokus SaaS)

Zwischen Technologien und Plattformen tummeln sich weitere Cloud

Services im „as a Service-Universum“, die sich nur schwerlich kategorisieren

lassen. Im Rahmen des Cloud Vendor Benchmarks werden zwei dieser

Typen betrachtet und unterschieden:

Workplaces

o Standardisierte und vorkonfektionierte Arbeitsplätze aus

der Cloud. Darin können sowohl Applikationen als auch

Middleware- oder Infrastruktur-Komponenten enthalten

sein.

Communication

o Standardisierte Kommunikations-Dienste im Kontext

Unified Communications

Die für die Planung, den Aufbau und die Integration von Cloud-Infrastruk-

turen notwendigen externen Dienstleistungen sind im Rahmen der Experton

Group-Marktprognosen sowie innerhalb dieser Studie nach folgenden

Bereichen aufgeteilt:

Transformation – Consulting & Integration inkl. folgender Leistungsbereiche:

Planung & Analyse, TCO/ROI-Modelling, Architektur, Anbieterauswahl, Change

Management, Security & Compliance, Test & Entwicklung, Implementierung,

Prozess- & Applikationsintegration, Datenmigration, Identitätsmanagement,

Compliance und Geschäftsentwicklung

3.2. Cloud Betriebsmodelle

Die Betriebsmodelle, in denen die einzelnen IT Services bzw. Cloud-Dienste

bezogen werden können, unterscheiden sich anhand des Charakters der

physikalischen Infrastruktur (Shared versus Dedicated) oder des operativen

Ansatzes (Self-Service versus Managed).

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Abbildung 9: Cloud Computing Betriebsmodelle

Im Betriebsmodell „Public Cloud“ greifen Unternehmen auf

hochstandardisierte Infrastrukturen und Services zu. Gegenüber den

„Private Clouds“ sind für den Kunden in diesem Modell unter-

nehmensindividuelle Anpassungen der Infrastruktur oder Service Levels

nicht möglich. Der Zugang erfolgt meist über das öffentliche Internet. Die

Konfiguration der gewünschten Ressourcen und Services erfolgt in der

Regel durch den Kunden über ein Self-Service-Portal. Die physikalische

Infrastruktur (Server, Storage, Netzwerk-Equipment, RZ-Infrastruktur) ist

Eigentum des Cloud-Anbieters und wird von diesem betrieben. Eine

Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig nach den in Anspruch genommenen

Leistungseinheiten, die nach verschiedenen Parametern bzw. Benchmarks

berechnet werden. Herausstellenswert sind in diesem Modell die Aspekte

der potentiellen Kosteneinsparung, der Elastizität und der damit

einhergehenden Standardisierung.

Darüber hinaus etablieren sich marktseitig zunehmend „Enterprise Public

Cloud“-Angebote, denen analog zu den auf Self-Service und Massen-

konformität ausgelegten Public Cloud Services eine geteilte Infrastruktur

Enterprise

Public Cloud (Managed Service, Shared

Infrastructure bei Provider;

individualisierbare Enterprise-

grade SLA)

Public Cloud(Self-Service, Shared

Infrastructure bei Provider;

standardisierte SLA)

Managed / Hosted

Private Cloud(Managed Service, Dedicated

Infrastructure bei Provider oder im

kundeninternen RZ,

Enterprise-grade SLA )

Internal

Private Cloud(Aufbau und Betrieb von

individueller Cloud-Infrastruktur

und Services im eigenen RZ bzw.

Colocation)

Se

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Shared

IT Infrastructure

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Quelle: Experton Group 2015

Hybrid/Multi

n-Cloud(s)

Business Sweet Spot:

Preis-/Leistung & ModularitätBusiness Sweet Spot:

Wertschöpfung & Marge

Business Sweet Spot:

Volumen, Elastizität & StandardisierungBusiness Sweet Spot:

Kernprozessberatung & Sicherheit

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zugrunde liegt, die allerdings verstärkt Anteile von Managed Services und

individualisierbare SLA-Bestandteile vorweisen. Zudem sind diese

Angebote durch Absicherungsmechanismen in Form von virtuell getrennten

Multi-Mandanten- (Layer 2 oder 3), Private IP Subnet-Architekturen (vLAN),

Single Sign-On (SSO), Secure Socket Layer (SSL) und Virtual Private

Network (VPN) Authentifikation und Verschlüsselung erreichbar und

abgesichert. Zusätzlich werden diese Systeme zumindest in der Schweiz

häufig mit Microsoft über Express Route oder Amazon (AWS) Direct

Connect verbunden, um das öffentliche Internet zu umgehen. Neben der

Preis-/Leistung zählt hier auch der Anschluss an moderne Ökosysteme und

die System-Modularität im Rahmen der anhaltenden Digitalisierung.

Provider suchen hier den Mittelweg zwischen Volumen (HyperScaler) und

Marge (Systemintegrators).

Das Betriebsmodell „Private Cloud“ zeichnet sich durch eine für jeden

Kunden individuell konfigurierbare Infrastruktur aus, auf der die jeweiligen

Cloud Services bereitgestellt werden. Dabei kann die Cloud-Infrastruktur im

Rechenzentrum des Kunden oder eines Dienstleisters aufgebaut und

betrieben werden. In letzterem Fall spricht man von „Managed / Hosted

Private Cloud“.

Generell bietet die Private Cloud eine grössere Flexibilität, geringere

Provider-Abhängigkeit und verstärkte Sicherheit, sofern der Betrieb

ordnungsgemäss beziehungsweise aus professioneller Hand gesteuert und

überwacht wird. Der Nutzer weiss in der Regel zu hundert Prozent, wo seine

Daten liegen beziehungsweise gehostet werden. Zudem ist man auf dem

besten Weg, um Services und Plattformen von externen Angeboten oder

Partnernetzwerken in Anspruch nehmen zu können. Sofern die Kosten nicht

im Vordergrund stehen, ist die Private Cloud für geschäftskritische und

planbare Prozesse bzw. Lastspitzen sinnvoll, die individuell, komplex und

schützenswert sind. Dazu gehören Prozesse, die die Kernkompetenz des

Unternehmens betreffen, beispielsweise die Daten aus dem Enterprise

Resource Planning (ERP), der Forschungs- und Entwicklungsabteilung oder

den File Servern einzelner LoBs. Provider solcher Lösungen stammen

häufig aus dem Outsourcing oder dem traditionellen Hosting, besitzen

Security-Kompetenzen, betreiben das Rechenzentrum lokal bzw. vor Ort

und besitzen Kompetenzen in wertschöpfenden Prozessen ihrer Kunden,

die einen Managed Service mit persönlichem Ansprechpartner suchen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Gegenüber den „HyperScalern“ wie beispielsweise Microsoft, Google und

AWS ist eine Private Cloud aufgrund der dedizierten und somit auch

begrenzten Ressourcen schnell an den physikalischen Grenzen – hier fehlt

die Elastizität als Nebenwirkung der Abschottung nach aussen. Zusätzlich

ist der Grad des technischen Fortschritts in diesem Segment am niedrigsten,

da in diesen Konstellationen weniger Dynamik zu verzeichnen ist. Der

Performance-Vorteil dedizierter Ressourcen kann somit im Worst Case –

also bei Vollauslastung – ins Negative umschwenken. Zudem ist eine

Private-Cloud meistens mit erhöhten Kosten verbunden, da sich nicht

mehrere Parteien bzw. Mandanten eine abstrahierte physikalische

Ressource teilen und somit nicht die benötigten Kosten für Hard-, Software

und Management gemeinsam schultern können.

Der Begriff „Hybrid Cloud“ umfasst Ansätze, die einerseits die Integrations-

möglichkeiten von Cloud-Services in die unternehmensinterne IT sowie

andererseits die Verbindung von Public Cloud mit Private Cloud-Angeboten

zusammenfassen. Diese sind aus Sicht der Experton Group kein

eigenständiges Deployment-Modell im engeren Sinne, sondern beschreiben

vielmehr die Integrationsanforderungen der unterschiedlichen Cloud

Services untereinander.

Wachsende, komplexere IT-Anforderungen der neuen Technologien können

zukünftig nicht mehr mit einer einzigen, statischen IT-Ausrichtung abgedeckt

werden. Unternehmen sind deshalb künftig mehr denn je angehalten, ihre

traditionellen IT-Infrastrukturen mit Private und Public Cloud Services zu

kombinieren respektive zu erweitern, um up to date zu bleiben und eben

jenen Anforderungen adäquat entgegen treten zu können.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 10: Hybrid Cloud Kontext

3.3. Methodik und Untersuchungsdesign

Der vorliegende „Cloud Vendor Benchmark 2015“ basiert auf der durch die

Experton Group AG entwickelten „Experton Group Market Insight“-Methodik.

Diese validierte und international anerkannte Methodik liefert die Grundlage

für die Bewertung und Positionierung der einzelnen Anbieter.

Es findet für jeden einzelnen Anbieter je Produktkategorie ein detailliertes

Scoring nach insgesamt zehn Haupt- sowie weiteren Subkriterien statt.

Abbildung 11: Abstrahierte Bewertungsdetails mit Beispiel-Grid

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Somit ergeben sich im Detail etwa 100 zu bewertende Items. Diese Items

werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Produktkategorie gewichtet und

der Bewertung der Attraktivität des Cloud-Angebotes („Portfolio-Attraktivi-

tät“) sowie der Stärke des Anbieters am Markt („Wettbewerbsstärke“)

zugrunde gelegt.

Abbildung 12: Experton Market Insight Beispiel-Quadrant

Leader

Die als Leader eingeordneten Anbieter verfügen über ein hoch attraktives

Produkt- und Serviceangebot sowie eine ausgeprägt starke Markt- und

Wettbewerbsposition und erfüllen daher alle Voraussetzungen für eine

erfolgreiche Marktbearbeitung. Sie sind als strategische Taktgeber und

Meinungsführer anzusehen. Darüber hinaus sind sie ein Garant für

Innovationskraft und Stabilität.

Product Challenger

Die Product-Challenger decken mit ihren Produkten und Services die

Anforderungen der Unternehmen überdurchschnittlich gut ab, können aber

in den verschiedenen Kategorien der Marktbearbeitung nicht die gleichen

Anbieter 1

Anbieter 2

Anbieter 3

Anbieter 4 Anbieter 5

Anbieter 6

Anbieter 7

Anbieter 8

Anbieter 9

Anbieter 10

Anbieter 11

Anbieter 12

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 Schweiz

- Marktsegment-

Quelle: Experton Group 2015Rising Star

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Ressourcen und Stärken vorweisen wie die als Leader positionierten

Anbieter. Häufig liegt dies in der Grösse des Anbieters oder dem schwachen

„Footprint" im jeweiligen Zielsegment begründet.

Market Challenger

Market Challenger verfügen naturgemäss über eine hohe Wettbewerbs-

stärke, haben allerdings auf der Portfolio-Seite noch ausgeprägtes

Verbesserungspotenzial und liegen hier klar hinter den Unternehmen, die

als „Leader“ positioniert sind. Häufig sind es etablierte Anbieter, die Trends

aufgrund ihrer Grösse und der damit einhergehenden Unternehmensstruktur

nicht schnell genug aufgreifen und somit in puncto Portfolioattraktivität

Optimierungspotentiale vorweisen.

Follower

Unternehmen, die im Bereich Follower positioniert sind, mangelt es bisher

noch an ausgereiften Produkten und Services bzw. einer ausreichenden

Tiefe und Breite des Offerings. Gleichzeitig sind Schwächen und

Verbesserungspotenziale im Bereich der Marktbearbeitung erkennbar.

Anbieter in diesem Bereich sind häufig auch Generalisten oder auch

Nischenanbieter.

Rising Star

Rising Stars sind in der Regel „Product Challenger“ und besitzen hohes

Zukunftspotential. Ein solches Unternehmen kann zum Zeitpunkt der

Auszeichnung ein vielversprechendes Portfolio inkl. der notwendigen

Roadmap mit adäquater Ausrichtung an den wichtigen Markttrends bzw.

Kundenanforderungen vorweisen. Zudem verfügt das Unternehmen über

ein ausgezeichnetes Management mit Verständnis für den lokalen Markt. In

einigen wenigen Fällen kann ein Rising Star auch aus dem Bereich „Market

Challenger“ kommen und trotz der bereits vorhandenen Wettbewerbsstärke

bedeutende Trends erkannt und in Produkt- bzw. Serviceform überführt

haben. Dieses Prädikat erhalten daher nur Anbieter oder Dienstleister, die

in den letzten 12 Monaten extreme Fortschritte hinsichtlich der gesteckten

Zielerreichung verzeichnet haben und auf dem besten Weg sind, über eine

überdurchschnittliche Schlag- und Innovationskraft innerhalb von 12-24

Monaten zu den Top-Anbietern zu gehören

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Um die Ergebnisse möglichst differenziert darzustellen und auch den unter-

schiedlichen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, wurden die

Ergebnisse für folgende (Teil)-Bereiche ausgewertet und die Anbieter in

entsprechenden Quadranten positioniert:

Abbildung 13: Cloud Vendor Benchmark Marktkategorien 2015

3.4. Auswahl der untersuchten Anbieter

Die vorliegende Studie untersucht die Attraktivität des Produkt- und Service-

Portfolios sowie die Wettbewerbsstärke von insgesamt 150 Anbietern, die

nach Einschätzung der Experton Group derzeit eine wichtige Rolle im Markt

für Cloud-Services und Cloud-Technologien – speziell in der Schweiz –

spielen.

Technologies - (Hyper) Converged Systems

Technologies - Cloud Management & Orchestration

Technologies - (Security) Encryption as a Service

IaaS - Self-Service Public

IaaS - (Hybrid) Managed Enterprise Public

IaaS - Managed Private

IaaS - Hybrid Managed (Midmarket)

PaaS - Public & Private Hosted

Platforms - Cloud Colocation Hubs

Platforms - Hybrid Cloud Broker (IaaS)

Cloud Marketplaces (Enduser)

Cloud Marketplaces (Distribution for Reseller)

SaaS - ERP for SME

SaaS - CRM

Communication as a Service (CaaS)

Cloud Workplaces

Cloud Transformation (Consulting & Integration)

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 14: Cloud Vendor Market Landscape

Selektionskriterien für die Aufnahme im Benchmark waren 2015:

Dediziertes Cloud-Angebot in den definierten Bereichen

Verfügbarkeit des Angebotes im Schweizer Markt

Realisierte Projekte, Umsätze und Referenzen im Schweizer Markt

Technologische Reife / Innovationspotenzial

und weitere

Bewertet wurden nur die zum Stichtag 06.03.2015 verfügbaren Services und

Angebote.

Channel & Licensing

Distributors / VARs / Marketplaces

Cloud Technology Vendor

Cloud Management

Database

Platform & App Development

Security

Network

Computer & Storage

Data Center Equipment

Virtualization&Sys Management

User

Cloud Service Provider

- IaaS

- PaaS

- SaaS

Cloud Infrastructure Provider

- Housing/ Colocation

- Data Center

- Network

Cloud Transformer

- IT/ Cloud Strategy

- Vendor Assessment

- Planning ROI/TOC

- Development/ Test

- Migrate/ Implement

- Integrate/ Interop

Technology SupplyCloud Service

Delivery

Consulting/

Transformation

Quelle: Experton Group AG 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

3.5. Durchführung der Untersuchung

Die Untersuchung, die die Grundlage für den vorliegenden „Cloud Vendor

Benchmark 2015“ bildet, lief in vier Phasen ab:

Abbildung 15: Projektablauf Cloud Vendor Benchmark

Research:

Um eine fundierte Datengrundlage für denjenigen Bewertungsteil zu

erhalten, der nicht auf Basis der Herstellerangaben erstellt wurde, wurde

eine umfangreiche Sekundär-Research durchgeführt, welche, neben dem

Review der Angebote der einzelnen Hersteller, auch eine Bewertung der

Internet-Auftritte, Produktspezifikationen und Marketingmaterialien bein-

haltete.

Einen wesentlichen Beitrag lieferte eine Vielzahl von Interviews mit den

Produktverantwortlichen, Technologie-Experten sowie den Kunden der

Anbieter. Zudem kann die Experton Group, auf Basis zahlreicher

Beratungsmandate auf Anwenderseite, auf eine breite Erfahrungsbasis

hinsichtlich der Beurteilung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der

jeweiligen Anbieter zurückgreifen.

Vendor Survey:

Weitere wesentliche Bestandteile waren die Hersteller-Befragung mittels

Fragebogen sowie Analystengespräche mit den verantwortlichen

Managern auf Seiten der Anbieter.

Vendor Survey Testing / Demo BenchmarkResearch

1 2 3 4

• Internet

• Blogs / Media 2.0

• Product Specs

• Technical Papers

• Marketing Collateral

• Experton Interviews

• Kundeninterviews

• Herstellerbefragung

vom 15.01.2015 bis

13.02.2015

• Briefing- /

Analystengespräche

vom 22.01.2015 bis

06.03.2015

• Produkt-Tests

• Usability-Tests

• Demos

• Analyse Buying-

Process

• Analyse & Bewertung

• Vendor Positioning

(Quadranten)

• Stärken / Schwächen

• Report / Studie

Quelle: Experton Group 2015

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© Experton Group AG Seite 53

Cloud Vendor Benchmark 2015

Der Fragebogen bestand durchschnittlich aus 40 Fragen, die das gesamte

Spektrum von der Strategie und Technologie über das Produkt- und

Service-Angebot bis hin zu rechtlichen Aspekten und Support abdeckten.

Testing/Demo:

Um sich ein klares Bild über Praxisrelevanz und Usability der einzelnen

Plattformen und Services zu machen, wurden Produkttests in unterschied-

licher Tiefe und Ausprägung durchgeführt. So wurden beispielsweise die

Public Cloud Angebote daraufhin getestet, wie schnell es einem (neuen)

Kunden möglich ist, diese Angebote tatsächlich zu nutzen.

Darüber hinaus wurden auch tiefgehende Tests der Plattformen, die den

kompletten Prozess vom Einrichten von Instanzen bis hin zum Going-Live

von Applikationen umfassten, durchgeführt. Diese Erkenntnisse sind

ebenfalls in die Bewertung eingeflossen.

Benchmark:

Die drei vorhergehenden Schritte bildeten die Grundlage für die finale

Bewertung und Positionierung der Anbieter im Rahmen des vorliegenden

„Cloud Vendor Benchmark 2015“. Die Informationen und Erkenntnisse aus

den einzelnen Schritten wurden konsolidiert und auf Basis der vorab

definierten Kriterien bewertet.

3.6. Zeitlicher Ablauf des Projektes

Der zeitliche Ablauf des Cloud Vendor Benchmark umfasst über drei

Monate. Sichergestellt ist dabei, dass parallel zu anderen Cloud-Projekten

der Markt permanent und tiefgehend beobachtet und bewertet wird, um

jede Art von Veränderung zu evaluieren.

Die Phase der Herstellerinteraktion begann Mitte Januar und lief bis Mitte

März 2015. Nur bis zu diesem Zeitpunkt vorhandene Produkte, Dienst-

leistungen und Marktentwicklungen konnten berücksichtigt werden und in

die Beurteilung mit einfliessen. Die anschliessende Analysephase endete

mit der Publikation der Ergebnisse Ende Mai und der Verleihung des

„Cloud Leader Awards“ am 10. Juni 2015. Eine genaue zeitliche Darstel-

lung liefert folgende Übersicht:

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© Experton Group AG Seite 54

Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 16: Zeitlicher Ablauf

• Vorgelagerte Projekte Cloud Computing

• 15.01.2015 - Beginn Herstellerbefragung

• 13.02.2015 - Ende Herstellerbefragung

• 22.01.2015 - 27.03.2015 - Briefing / Analystengespräche

• Mai 2015 - Publikation Ergebnisse

• 01.07. 2015 - Verleihung "Cloud Leader Awards" 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

4. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Services“

Im Folgenden sind die innerhalb der Studie bewerteten und positionierten

Cloud-Serviceanbieter hinsichtlich ihrer Leistungsschwerpunkte dargestellt:

Abbildung 17: Anbieter von IaaS Cloud Services

Vendor im Bereich Cloud ServicesIaaS - Self Service

Public

IaaS - Hybrid Managed

Enterprise Public

IaaS - Managed

Private

IaaS - Hybrid Managed

(Mittelstand)

PaaS - Public &

Private HostedSaaS - CRM SaaS - ERP für KMU

CaaS - Communications

as a Services

XaaS - Cloud

Workplaces

1cloud •

Abacus •

abraxas •

Accenture •

actindo •

All for One Steeb • • • •

Allgeier •

Apps4Rent •

Arkadin •

arvato Systems • •

Avanade •

AWS • • •

Bechtle • •

Bedag Informatik •

Bison • • • •

bloosite •

BT • • • •

CANCOM/PIRONET NDH • • • • • •

Canopy (Atos) • • • • • •

Capgemini • •

CAS •

CenturyLink • • •

Cisco •

Claranet • • •

cloudControl •

Colt • • • •

Comarch •

Computacenter • •

CSC • • • •

curaden •

Dimension Data • • • • •

easySYS •

Econis • • • •

Engine Yard •

FIT • •

Fujitsu • • •

Google • •

Green.ch •

Hirt • •

Host Europe • • • •

HP • • • • • •

IBM • • • • •

Infor • •

Interoute • •

Itris •

Lake Solutions •

Leostream •

Leuchter • •

Microsoft • • • •

MiroNet • • •

MTF •

myfactory •

Netcloud • •

Netstream •

NFON •

Nissen & Velten •

NTT Comm. • • • •

Oracle • • • •

Orange Business • • • •

OVH •

Pivotal •

ProfitBricks •

Progress •

Prometheus •

QSC •

Rackspace • • •

Red Hat •

redIT • • •

Salesforce • •

SAP • • •

SmartIT Services • •

Solvaxis •

SugarCRM •

Swisscom • • • • • • •

TCS •

TIBCO •

Trivadis • •

T-Systems • • • • • •

UMB (Osys) •

Unify •

Unisys •

upc cablecom •

update •

Verizon • •

VMware • • • •

WAGNER • • •

Weclapp • •

yQ-IT •

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© Experton Group AG Seite 56

Cloud Vendor Benchmark 2015

4.1. IaaS – Self Service Public

Infrastructure as a Service zählt – neben Software as a Service – zu den

originären und wichtigsten Cloud-Computing-Servicesegmenten. Dies gilt

hinsichtlich des Innovationspotenzials für die Anwender – Rechen- und

Speicherkapazitäten können nutzungsabhängig bezogen und eingekauft

werden – sowie hinsichtlich des langfristigen Marktpotenzials. So löst IaaS

langsam, aber stetig das klassische Hosting ab. Dies gilt speziell für die neue

Generation an web-basierten und mobilen Applikationen. Da sich dieser

Transformationsprozess in Schritten vollzieht und die Anwender nicht auf

einen Schlag ihr komplettes Anwendungsportfolio inklusive der Enterprise-

Workloads in die Cloud verlagern, wird das Marktvolumen in diesem Jahr

mit rund 93 Millionen Schweizer Franken bereits respektabel, aber im

Vergleich zum Gesamtmarkt noch verhältnismässig klein ausfallen. Bei

einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von fast 49 Prozent wird

er aber schon 2017 über 200 Millionen Schweizer Franken wert sein (206

Millionen Schweizer Franken nach Prognose der Experton Group).

Im „reinrassigen“ Self-Service

Public-Cloud-Modell werden

Rechen- und Speicherkapazität

dem Kunden als „Self-Service“ zur

Verfügung gestellt. Hier greifen

Unternehmen über das Internet

ohne Zugangsbeschränkung auf

entsprechende Cloud-Infrastrukturen und -Services zu. Gegenüber den

„Private Clouds“ sind für den Kunden in diesem Modell keinerlei

unternehmensindividuelle Anpassungen der Infrastruktur oder Service

Levels möglich. Der Zugang erfolgt meist über das öffentliche Internet. Es

erfolgt in der Regel nur eine Registrierung auf einem öffentlichen Webportal,

unter Angabe entsprechender Kontakt- und Zahlungsinformationen.

Daraufhin können Anwender die Konfiguration der gewünschten

Ressourcen und Services eigenständig vornehmen. Auf dieses Kriterium im

Sinne der „reinen Form“ der Self-Service-Public-Cloud-Dienste hat die

Experton Group in der aktuellen Welle des Cloud Vendor Benchmarks

besonderen Wert gelegt. Dies hatte zur Folge, dass einige Anbieter in

diesem Jahr keine Berücksichtigung mehr fanden.

Einleitung

„Die stärkere Betonung des ‚puren‘ Self-

Service-Gedankens lichtet das Anbieterfeld.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 57

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die oben genannten Charakteristika determinieren auch die Attraktivität für

eine spezielle Kundenklientel, die sich hauptsächlich aus jungen Software-

und Internetfirmen sowie einzelnen Entwicklern zusammensetzt, die in

kurzer Zeit eine Vielzahl an Konfigurationen aufsetzen, testen und erweitern

müssen. Demgegenüber setzen mittelständischen Firmen und Konzerne

eher noch auf gemanagte Public Cloud Services.

Die physikalische Infrastruktur (Server, Storage, Netzwerk-Equipment,

Rechenzentrumsinfrastruktur) sowie teilweise auch die im Rahmen des

Cloud Services genutzten Softwarelizenzen (Betriebssystem, Virtualisierung

etc.), sind Eigentum des Cloud-Anbieters und werden von diesem betrieben.

Eine Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig nach den in Anspruch

genommenen bzw. reservierten CPU-Stunden, die nach verschiedenen

Parametern bzw. Benchmarks berechnet werden. Wichtig ist zudem, dass

im Self-Service Public-Cloud-Modell für IaaS die Kunden ihre

Rechenleistung bzw. ihre Storage-Kapazitäten von einer „Shared

Infrastructure“ beziehen, sich also eine Vielzahl an Nutzern dieselbe

Infrastruktur teilen.

Um IaaS im Self-Service Public-Modell überhaupt anbieten zu können,

müssen die Cloud Service Provider eine Reihe wesentlicher Anforderungen

erfüllen. So ist ein hoher Automatisierungsgrad bei den Buchungs-,

Provisionierungs- und Change-Management-Prozessen unerlässlich. Auch

sollten die Support- und Serviceprozesse entsprechend automatisiert

ablaufen, um auf Anfragen bzw. Neukonfigurationen der Kunden schnell

reagieren zu können.

Die neben dem Self-Service-Charakter zentrale Anforderung an die Anbieter

von Self- Service Public Cloud IaaS – und somit ein zentrales

Bewertungskriterium im Rahmen der Studie – ist die Skalierungsfähigkeit

der gesamten Infrastrukturplattform. Denn nur wenn Kunden ihre

Anwendung innerhalb kürzester Zeit bzw. automatisiert auf mehrere oder

mehrere hundert Systeme skalieren können, ergibt das Self-Service Public-

Cloud-Modell überhaupt einen Sinn. So ist evident, dass erhebliche

Investitionen in den Ausbau eigener Rechenzentrumsinfrastrukturen

notwendig sind, um eine entsprechende Skalierbarkeit zu ermöglichen,

zumal auch temporäre Leistungsengpässe die Stabilität der gesamten IaaS-

Plattformen gefährden können. Anbieter von Self-Service Public Cloud IaaS

müssen daher auch entsprechende Puffer bei der Planung ihrer Server-,

Storage- und Netzwerkinfrastrukturen mit einplanen sowie über ein

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© Experton Group AG Seite 58

Cloud Vendor Benchmark 2015

exzellentes Know-how im Bereich Traffic Management und Load Balancing

verfügen.

Da sich die Self-Service Public-Cloud-IaaS-Plattformen hauptsächlich zum

Betrieb von webbasierten und mobilen Applikationen eignen und sich die

Zugriffe daher meist global auffächern, sind mehrere

Rechenzentrumstandorte seitens der Anbieter für den Kunden von Vorteil.

Auch das zusätzliche Angebot eines so genannten „Content Delivery

Network“ ist sinnvoll, um die Auslieferung der Anwendungen und Daten mit

einer hohen „Quality of Service“ (QoS) zu garantieren.

Die zentralen Bewertungskriterien bzw. Anforderungen an die Anbieter von

Self-Service Public Cloud IaaS lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Self-Service Portal mit unmittelbarem Service-Zugang

Leichter Zugang über Test-&-Trial-Versionen und Preistransparenz

Leistungsfähige und extrem elastische Rechenzentrumsinfrastruktur

(lokaler Standort vorteilhaft, globales Netz) inkl. CDN Services

Breitgefächertes Portfolio an Infrastruktur-Services (Compute Power,

Storage für File Services, Netzwerk, Backup etc.)

Hoher Allokations- und Automatisierungsgrad der Plattform

Nutzungsabhängige Bezahlung – pay as you go

Hohe Nutzerfreundlichkeit der Admin-Oberflächen – „ease of use“

Breites Partner- und Ökosystem

Template Libraries mit vorkonfigurierten Virtual Appliances oder Apps

Sicherstellung von Integration und Interoperabilität über gute

Dokumentation und APIs

Selbst in diesem hoch virtualisierten Markt rücken die Anbieter stärker an

die Kunden in Mitteleuropa heran. Dies zeigt sich zum einen darin, dass

immer häufiger auch der Betrieb aus Rechenzentren in der Schweiz oder

benachbarten Ländern (insbesondere Deutschland) angeboten wird, um so

den Datenschutzbedenken der (potenziellen) Kunden Rechnung zu tragen

(was sich auch günstig auf die Latenzzeiten auswirkt). Das betrifft sogar

einen HyperScaler wie AWS. Somit wird die Public Cloud nach den First

Movern wie Entwicklern und Medienunternehmen auch für den

„Durchschnittsnutzer“ interessant. Der weiteren Markterschliessung dienen

Markttrends

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Cloud Vendor Benchmark 2015

auch die Ausweitung des indirekten Channels und die Kooperation mit

Beratungs- und Integrationspartnern.

Entsprechend der eingangs geschilderten Kriterien erkennt die Experton

Group 19 Anbieter im Schweizer Markt als relevant. Hiervon konnten sich

zehn als „Leader“ positionieren.

Abbildung 18: Quadrant für IaaS – Self-Service Public

Amazon Web Services (AWS) zählt als Pionier hinsichtlich Self-Service

Public Cloud IaaS weiterhin zu den führenden Anbietern in diesem Markt –

und konnte seine Position sogar noch weiter ausbauen. Seit Herbst 2014

kann Amazon nun ein Rechenzentrum in Mitteleuropa (Frankfurt am Main)

vorweisen und adressiert damit

die Bedenken, die viele

Business-Nutzer bisher hinsicht-

lich des Datenschutzes hatten und

daher Abstand von den AWS-

Diensten nahmen. Darüber hinaus

profitieren die Kunden hierzulande

AWS

BT Canopy (Atos)

CenturyLink

HP

Host Europe

Google

Green.ch

IBM

Interoute

Microsoft

MiroNet

ORACLE

ProfitBricks

NTT Comm.

T-Systems

VMware

OVH

Swisscom

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

IaaS - Self Service Public

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

„Amazon profitiert von seinem neuen

Rechenzentrum in Mitteleuropa.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 60

Cloud Vendor Benchmark 2015

durch die geographisch nähere Bereitstellung von kürzeren Latenzzeiten als

bisher.

Bereits zuvor hatte Amazon die Zeichen der Zeit gedeutet und erkannt, dass

Cloud-Services in professionellen Nutzungsumgebungen der Integration in

die ICT-Landschaft bedürfen. Daher hat Amazon mit dem mittelständischen

IT-Dienstleister Beck et al. eine strategische Partnerschaft geschlossen.

Seitdem konnte Amazon einige neue Kunden gewinnen.

Das umfassende Public-IaaS-Angebot von Amazon ist ansonsten lückenlos

und bedient alle Anforderungen von Rechenkapazität, über Speicher,

Datenbanken, Network bis zu Content Delivery Services. Darüber hinaus

kann der Kunde umfangreiche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, bis

auf Security-, Update- & Patch-Management.

Mit der Devise „Cloud first“ bekennt sich Microsoft strategisch klar zu diesem

Bereitstellungsmodell. Und dies ist nicht nur ein Lippenbekenntnis: Microsoft

investiert massiv in Cloud-Dienste. Erst seit 2013 mit IaaS auf dem Markt

präsent, kann sich Microsoft mit seiner Azure-Plattform erneut als führender

Anbieter im Self-Service Public-Cloud-IaaS-Markt profilieren. Die IaaS-

Services sind übersichtlich strukturiert, und das Azure-Portal bietet eine

grosse Transparenz sowie ein gutes Handling für Planungs- und

Bestellprozesse. Das umfassende Public-IaaS-Angebot von Microsoft ist

lückenlos und bedient alle Anforderungen von Rechenkapazität, über

Speicher, Datenbanken, Network bis zu Content Delivery Services. Darüber

hinaus kann der Kunde umfangreiche Dienstleistungen in Anspruch

nehmen. Allerdings wirkt sich in diesem Jahr abschwächend auf die

Wettbewerbsstärke von Microsoft aus, dass das Unternehmen noch immer

keine Bereitstellung aus einem mitteleuropäischen Rechenzentrum

offerieren kann. Einige Wettbewerber – insbesondere ist hier natürlich der

schärfste Rivale Amazon zu nennen – sind dagegen in den vergangenen

Monaten in dieser Hinsicht den Bedürfnissen der potenziellen Kunden

entgegengekommen.

Eine wichtige Rolle in der weiteren Wachstumsstrategie kommt nach wie vor

Microsofts Partnern zu. Hier wird es darauf ankommen, diese angemessen

abzuholen und in die Cloud mitzunehmen, indem Bedenken ausgeräumt

werden – was auch zunehmend besser gelingt.

Die Swisscom ist u.a. aufgrund ihres umfangreichen Kundenbestands aus

dem Telekommunikationsgeschäft auch im Cloud-Markt in einer starken

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Wettbewerbsposition. Für grosse Teile des relevanten Kundenzielsegments

ist dabei die starke lokale Präsenz – mit vier Rechenzentren in der Schweiz

– ein überzeugendes Argument. Als Carrier kann die Swisscom darüber

hinaus eine End-to-End-Verantwortlichkeit bieten. Auch mit ihrem Angebot

hebt sich das Unternehmen positiv im Markt heraus. Das Self-Service

Public-Cloud-Portfolio im Rahmen des „Dynamic Computing“ Offerings ist

sehr umfangreich und bietet zahlreiche flankierende Services.

Bereits im vergangenen Jahr konnte sich T-Systems als Neueinsteiger im

Self-Service Public-Cloud-Markt auf Anhieb als Leader platzieren. Diese

Positionierung baute das Unternehmen in den vergangenen Monaten weiter

aus und verbesserte sich insbesondere hinsichtlich der Portfolio-Attraktivität.

Dazu trug massgeblich der Ausbau des Angebotes bei, das nun nahezu

lückenlos ist und beispielsweise jetzt auch Archivspeicher umfasst. Im

Rahmen der Dynamic Services for Infrastructure vCloud (DSI vCloud)

können Kunden mit Hilfe des DSI vCloud Self-Service-Portals selbsttätig

administrieren. Die Self-Service-Public-Cloud-Kunden von T-Systems

profitieren von der hohen Kompetenz aus dem Managed- und Private-

Cloud-Sektor hinsichtlich der Bereitstellung von Cloud- und flankierenden

Services, die in das Self-Service Public-Cloud-Segment transferiert werden

konnte. Ein starker Wettbewerbsfaktor von T-Systems ist die End-to-End-

Verantwortlichkeit, die sich aus der Kombination eines eigenen Netzes mit

Cloud Services aus dem Schweizer Rechenzentrum (unter den strengen

Regeln des Schweizer Bundesdatenschutzgesetzes) ergibt.

Nachdem sich Atos mit Canopy vergangenes Jahr – auf Anhieb – im Leader-

Quadranten platzieren konnte, konnte der Anbieter seine Positionierung

inzwischen noch deutlich ausbauen. Die Bekanntheit der neuen Marke

konnte gesteigert und Neukunden gewonnen werden. Die Nutzer können

aus einem äusserst umfangreichen Service-Portfolio wählen, das aus

europäischen Rechenzentren (u.a. in Deutschland) bereitgestellt wird. Auch

die zahlreichen Zusatzservices lassen kaum Wünsche offen.

Mit den IaaS-Lösungen „Compute Engine“ und „Cloud Storage“ ist der

HyperScaler Google weiterhin als Leader im Markt für Public-Cloud-IaaS

positioniert. Als Infrastruktur für den Service dienen die Google-eigenen

Hochleistungsrechenzentren und Glasfaserleitungen. Dadurch sind der

Skalierbarkeit der Services praktische keine Grenzen setzt.

Negativ fällt bei Google immer noch die mangelnde Nähe zu den Schweizer

Unternehmensanwendern ins Gewicht. Hier muss Google deutlich u.a. mehr

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© Experton Group AG Seite 62

Cloud Vendor Benchmark 2015

in den Aufbau von Vertrauen investierten, um sich die lukrativen Enterprise-

Deals zu sichern. Auch reicht die Bekanntheit der Lösung noch lange nicht

an AWS und Microsoft Azure heran. Für Google bleibt trotz eines

erstklassigen Service vieles zu tun, um den Markt zu überzeugen.

IBM hat mit seinem Softlayer-Offering eine attraktive und umfangreiche Self-

Service IaaS-Plattform im Programm. Diese umfasst u.a. Bare-Metal-

Server, virtuelle Server, Speicher, Sicherheitsdienste und Netzwerk-

technologien. Seit Jahresanfang sind diese Leistungen noch interessanter

für Nutzer in Mitteleuropa geworden, da IBM in Europa neben Softlayer-

Rechenzentren in Amsterdam, London und Paris nun auch ein

Rechenzentrum in Frankfurt am Main betreibt.

Mit der HP Helion Public Cloud bietet Hewlett-Packard eine transparente

Public-IaaS-Lösung, die auf der OpenStack-Technologie basiert. Die

Lösung bietet ein recht umfangreiches Angebot aus u.a. Rechenleistung,

(Archiv-) Speicher, relationalen Datenbanken und Content Delivery Service,

flankiert von vielfältigen Zusatzfeatures. Darüber hinaus ist der Bezug aus

einem mitteleuropäischen Rechenzentrum (in Deutschland) möglich. Im

Sinne offener Cloud-Lösungen, die nicht von einem bestimmten Anbieter

abhängig sind, hat HP ein Netzwerk aus Partnerlösungen aufgebaut.

Host Europe ist auch weiterhin der einzige (ehemalige) Webhoster, der es

in den Leader-Quadranten geschafft – und sich hier weiterhin gehalten hat.

Das Unternehmen profitiert dabei nach wie vor von der Übernahme von

Telefónica Online Services. Das Offering bietet Lösungen für die

wesentlichen Anforderungen zu Computing, Storage, Datenbanken und

auch Content Delivery Services.

Nachdem sich BT in der letztjährigen Welle des Cloud Vendor Benchmarks

auf Anhieb im Leader-Quadranten platzieren konnte, gelang es dem Private-

und Managed-Cloud-Experten, die Positionierung im Self-Service Public-

Cloud-Markt – auch unter den „schärferen“ Kriterien – noch zu verbessern.

BT Cloud Compute bietet nicht nur ein umfangreiches Angebot an IaaS-

Leistungen, sondern stellt Enterprise-Class-Performance und Sicherheit

durch entsprechende Blade-Server- und Storage-Technologie sowie

redundantes Design sicher. Entsprechend dem Grundsatz „Location

matters“ kann der BT-Kunde wählen, wo seine Daten verarbeitet und

gespeichert werden – auch in Mitteleuropa (Deutschland). Ebenso ist der

Helpdesk deutschsprachig. Als Carrier hat BT zudem den Vorteil, End-to-

End-SLAs bieten zu können.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

4.2. IaaS – (Hybrid) Managed Enterprise Public

Bei den so genannten „Managed Cloud“-Betriebsmodellen handelt es sich

um eine Mischform aus reinen „Public Cloud“ und „Managed Private Cloud“-

Plattformen. Wie auch bei den Public-Cloud-Plattformen greifen bei der

Managed Cloud alle Kunden auf die gleiche physikalische Infrastruktur zu.

Es handelt sich um eine „Shared Infrastructure“, die entsprechende

Skaleneffekte und den Kunden

somit Kostenvorteile bietet.

Auch wird in diesem Modell die

Skalierbarkeit durch den Cloud

Service Provider sichergestellt, und

die Rechenzentrumsinfrastrukturen

verfügen typischerweise über das

notwendige Sizing mehrerer hundert oder tausend physikalischer Server pro

Rechenzentrumstandort, um Leistungsspitzen oder auch die parallele

Nachfrage mehrerer grosser Nutzer in einem Zeitfenster bewältigen zu

können.

Allerdings unterscheiden sich die Managed Clouds deutlich in Bezug auf das

IT-Operations-Modell. Hier werden den Kunden SLAs geboten, die auch den

hochverfügbaren Betrieb im 24/7-Modus abdecken und somit den

Anforderungen an den Betrieb unternehmenskritischer Workloads

nachkommen. Die Provisionierung der Ressourcen funktioniert automati-

siert, so dass Lastspitzen über „On-Demand“-Kapazitäten abgefangen

werden. Dies kann durch den Kunden über entsprechende Dashboards

nachvollzogen bzw. gesteuert werden und funktioniert analog zu den Public

Clouds. Da „reservierte“ Kapazitäten günstiger als „On-Demand“-

Kapazitäten sind, macht es für den Anwender Sinn, sich vorab über das

Lastverhalten seiner Anwendung klar zu werden und den Vertrag mit dem

Provider entsprechend abzustimmen bzw. zu sizen.

Im Managed-Cloud-Modell stehen den Kunden zusätzlich die Support- und

Engineering-Teams des Providers, im Rahmen eines bestmöglich ITIL-

konformen Service- und Change-Managements zur Verfügung, um auch

technisch komplexe Anpassungen oder die Integration der Technologien

von Drittanbietern zu ermöglichen. Die Managed Clouds verbinden die

Auslegung einer skalierungsfähigen, geteilten Infrastruktur mit dem Service-

Einleitung

„Managed-Cloud-Modelle sind weiterhin

deutlich geeigneter für mittelständische und

große Unternehmen als Public Cloud.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Modell des klassischen Managed Services bzw. Managed Hostings. Die

Provider steuern und managen einen grösseren Teil der infra-

strukturbezogenen Implementierungs-, Wartungs- und Serviceprozesse und

übernehmen so deutlich mehr Verantwortung gegenüber dem Kunden. Hier

liegt der grösste Unterschied zum reinen „Public Cloud“-Ansatz, bei dem der

Kunde weitgehend auf sich allein gestellt ist und ein umfassendes Know-

how der jeweiligen Cloud-Plattform wichtig ist. Die Managed Cloud-Modelle

sind somit deutlich geeigneter für mittelständische und grosse

Unternehmen.

Die „Managed Services“, die rund um die reinen Infrastrukturleistungen

erbracht werden, sowie die Gewährleistung entsprechender SLAs sind

entscheidungsrelevante Kriterien für die Anwender. Die Gewichtung der

reinen Preispunkte der jeweiligen Anbieter spielt daher bei den „Managed

Clouds“ keine so zentrale Rolle wie bei „Public Clouds“.

Die Entwicklung einer nahtlosen Integration von internen und externen IT-

Ressourcen, die zum einen in eine hohe Flexibilität bezüglich der

Ressourcenverwaltung mündet und zum anderen hohe Sicherheit aufgrund

von individueller Nutzungsverteilung bietet, vollzieht sich hierbei nur dann

erfolgreich, wenn eine durchdachte Strategie zum Einbezug der komplexen

Cloud Services und Infrastrukturen in die unternehmenseigene IT

gewährleistet ist. Folgerichtig ist ohne den geeigneten Aufbau einer Private

Cloud der Mehrwert einer hybriden IT schwer zu verwirklichen, da die

Kompatibilität zu anderen cloud-geprägten Services bzw. Ressourcen

schlichtweg nicht gegeben ist.

Die Schritte, die beim Aufbau einer solchen zunächst zu beachten sind,

umfassen beispielsweise die Definition von geschäftlichen Zielen

(IT/Geschäfts-Performance), die Konsolidierung und Virtualisierung der

Ressourcen, die Anwendungs- und Datenrationalisierung (Eliminierung von

Redundanzen, Migrationsplanung) und auch die Definition und Erstellung

von IT-Service Katalogen. Sind all diese Punkte innerhalb des eigenen

Cloud-Aufbaus beachtet und erfolgreich umgesetzt, ergeben sich hieraus

die Vorteile, die eine Interaktion von unterschiedlichen IT-Strukturen und IT-

Services in Form einer Hybrid IT mit sich bringt. Informations- und Datensilos

wie sie häufig im klassischen IT-Betrieb vorzufinden sind werden minimiert,

ein fachabteilungsübergreifender Austausch wird gefördert und die

Interaktion mit den Kunden und Partnern wird weiter ausgebaut.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Zum Aufbau einer Hybrid Cloud gehört jedoch zunächst ein gesundes

Grundverständnis der Herausforderungen im Kontext dieser neuen

Sourcing-Strategie. Die Komplexität besteht im kurzfristigen Mapping der

eigenen Prozesse bzw. des Geschäftsmodells auf die interne und externe

Organisation, Kultur und den Rechtsrahmen bzw. das Ökosystem der

Unternehmung. Ferner ist ein hoher Grad an Flexibilität und Offenheit

gegenüber neuen Trends und Formen der Unternehmensführung inkl. IT

nötig.

Abbildung 19: Hybrid Cloud Sourcing-Kreislauf

Im Vergleich zur klassischen IT bietet jedoch beinahe jede Form der

hybriden Cloud bzw. IT eine grössere Flexibilität, geringere Provider-

Abhängigkeit und in den meisten Fällen auch verstärkte Sicherheit, sofern

der Betrieb ordnungsgemäss beziehungsweise aus professioneller Hand

gesteuert und überwacht wird. Dank moderner Dashboards als

„Datencockpit“ können Cloud Services bzw. Ressourcen bei Bedarf

hinzugebucht bzw. während des Betriebs überwacht werden. Ressourcen-

Engpässe im Fall von Lastspitzen (Peaks) beispielsweise aufgrund von

Marketingkampagnen oder während des Weihnachtsgeschäfts sind

inzwischen über intelligente Algorithmen frühzeitig erkennbar, was zur

verbesserten Elastizität des Geschäftsmodells führt.

Überführung und

Entdeckung neuer

technologischer

Möglichkeiten

…in individuelle

Geschäftsstrategien,

Funktionen und

Prozesse

Wahl der adäquaten Plattform

Lösungsdenken zur Erschließung neuer

Märkte und Geschäftsfelder

Verbindungen zu Netzwerken,

Systemen, Partnern und Kunden

schaffen

Trends und Veränderungen gegenüber offen

sein

Quelle: Experton Group 2014

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 20: Benefits agiler IT-Strukturen

Besonders relevant sind jedoch Sourcing-Aspekte auf Basis der hohen

Komplexität und Service-Abhängigkeit in diesen Hybrid Cloud/IT- bzw.

mashup-artigen Betriebsmodellen.

Die elementaren Bewertungskriterien bzw. Anforderungen an die Anbieter

von „(Hybrid) Managed Enterprise Cloud IaaS“ lassen sich wie folgt

zusammenfassen:

Bereitstellung der Shared Resources über IT-Service-Kataloge

binnen weniger Stunden oder Tage, auf Wunsch auch

nutzungsabhängige Bezahlung

Leistungsfähige, skalierbare RZ-Infrastruktur (globales RZ-Netz

vorteilhaft) inkl. WAN-Optimizern wie beispielsweise Riverbed,

Cisco Meraki oder Exinda

Carrier- und Technologie-Anbieter-Partnerschaften, um eine

sichere und performante Datenübertragung gemäss individueller

Geschäftskritikalität sicherzustellen; Multiprotocol Label Switching

(MPLS)

Breitgefächertes Portfolio an Infrastruktur-Services (Compute

Power, Storage für File Services, Netzwerk, Backup etc.)

24/7 Betrieb mit „Enterprise-Grade“ SLA und Disaster Recovery

Angebot; reaktionsschneller Customer Service & Support – „five

nines“

Optimales Kosten-/Nutzenverhältnis im Bezug von IT-Ressourcen reduziert Kosten (CAPEX)

Flexibilität und Agilität für das Business verbessert das Time-to-Market

Enge Kunden- und Partnerbindung optimiert innovative Produkt-/Serviceentwicklung

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Hoher Automatisierungsgrad der Plattform (auch in Bezug auf

Provisionierung via Script), Preistransparenz in User-Paketen und

somit nutzungsabhängige Bezahlung

Individualisierbare Stufen der SLAs und einer Auswahl an Support-

Modellen, beginnend mit Kontingenten, über reaktive bis hin zu

proaktiven Services; Bundles für Community-Clouds

Multi-Mandanten-HW-Abstraktion ab OSI-Layer 2 (Data-Link) oder

3 (Network)

Kenntnisse im IT Service Management inkl. branchenspezifischer

Compliance-Richtlinien zur Prozessmodellierung

Interoperabilität (Unterstützung multipler OS und Virtualisierungs-

bzw. Orchestrierungstechnologien), um IT Services auch

endgeräteunabhängig bereitstellen zu können und hybride Cloud-

Betriebsszenarien zu unterstützen

Standortübergreifendes Rechenzentrums- bzw.

Infrastrukturmanagement: Managed Sourcing zwischen Kunden-

Datacenter (für kritische Daten) und Provider-Datacenter (für

weniger kritische Workloads) ermöglichen; Virtual-to-Virtual

Conversion (Umzug von Virtual Images auf andere Hypervisors)

Know-how, um auch Services des nächst höheren PaaS- und

SaaS-Stacks einzubinden (OS-, DB-, Web Server, App- und

Lizenz-Management) - "SaaS Line of Business Champion"

Integration wie beispielsweise Salesforce, SAP, Oracle und MSFT

oder auch Google Apps – primär SaaS bzw. ASP für non cloud

native Apps (Mission Critical); “IaaS Hyper Scaler Champion”

Integration wie beispielsweise AWS, Google und Microsoft - primär

IaaS + PaaS als Compute & Storage Add-on (Peaks/#Mission

Critical) oder Test- & Dev.-Läufe

ISV-Partnerschaften

Implementierung, Wartung und Security Optional als „Managed

Service“

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© Experton Group AG Seite 68

Cloud Vendor Benchmark 2015

In der Kategorie „IaaS – (Hybrid) Managed Enterprise Public“ wurden 30

Anbieter als relevant und wichtig im Markt bewertet. 17 Anbieter werden

dabei im Leader-Quadranten geführt.

T-Systems ist gerade im lokalen Kontext nach wie vor in einer

herausragenden Stellung positioniert. Der Markt für (Hybrid) Enterprise

Public Cloud IaaS ist noch umkämpfter als im Jahr 2014. Dabei konnte T-

Systems gerade die Herausforderung, hybride Szenarien mit

professionellem API-Management und Identity Management zu

gewährleisten, ausgezeichnet erfüllen. Die Kombination des eigenen

Netzes mit eigenen Rechenzentren (in der Schweiz), die starke Position

im ICT-Markt sowie die umfangreiche Kundenbasis im Enterprise-

Segment bewirken eine starke Wettbewerbsposition. Dazu kommen noch

Partnerschaften zu relevanten

Playern im (i)PaaS-, ITSM- und

Open Source-Segment. T-

Systems hat auch dank der

Transformation des eigenen Hauses

den langfristigen Sprung in die Riege

der Top-IT-Player geschafft und

richtet das Portfolio strategisch an

den künftigen Herausforderungen

aus. Dazu gehört beispielsweise auch das Mitwirken inkl. des Aufbaus von

Wissen im Kontext Cloud Federation Concepts und natürlich Cisco

Intercloud Skills für Inter-Konnektivität. Die langjährige Partnerschaft zu

dem Netzwerk- und Kommunikationsprofi Cisco wird sich hier erneut

auszahlen, da Cisco T-Systems hier auch den Weg in neue open-source-

basierte Wertschöpfungsnetzwerke eröffnen wird. Hinzu kommt noch die

Red Hat-Partnerschaft, was wiederum das Linux- und OpenShift-Geschäft

befeuert. Enterprise-Kunden erwarten heute von T-Systems

Produktivitäts-Plattformen, die T-Systems auch aufgrund des Wechsels

auf ein komplettes vCloud Datacenter als einheitliche Cloud-Plattform zu

liefern im Stande ist. Der vermeintlich triviale und alte Gedanke des

Backups ist in der Anwenderlandschaft derzeit im Kontext Cloud immens

wichtig, so dass T-Systems auch hier einen entsprechenden Portfolio-

Baustein auf Basis der Managed Service Skills eingefügt hat. Die hybride

Bewertung einzelner Anbieter

„Die alten Tugenden von T-Systems im

Infrastruktur-Segment harmonisieren

ausgezeichnet mit einer Vielzahl an Soft Skills

einer SLA- und API-getriebenen Enterprise-

Landschaft.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 69

Cloud Vendor Benchmark 2015

Plattform ist daher dafür prädestiniert, dynamische Arbeitsplätze

(Workplaces) oder Collaboration-Systeme unterschiedlicher Player über

Integrations-Layer zu verbinden und dank hybrider Schnittstellen auch

weitere Systeme von ausserhalb anzudocken. Dieses Infrastruktur-Thema

ist für T-Systems zum Heimspiel geworden, da sukzessive Branchen-

Know-how und Business Skills aufgebaut wurden und jetzt mit Netzwerk-,

Storage- und Server-Skills ein rundes Bild ergeben.

Swisscom kann erneut eine sehr starke und somit führende Position im

Markt für (Hybrid) Managed Enterprise Public IaaS beanspruchen. Man

versteht sich als Full-Service Provider für die Schweiz, letztlich allerdings

auch primär für die Schweiz, was im internationalen Grosskundensegment

Schwierigkeiten nach sich ziehen kann. Kunden können sich auf die

performante und sichere Cloud-Anbindung der insgesamt vier

Rechenzentren der Swisscom verlassen. Als traditioneller und etablierter

Telko-Provider (mit dem umfangreichsten eigenen Netz) und eigenen

Rechenzentren (in der Schweiz) mit umfangreicher Kundenbasis im

Enterprise-Segment ist die Swisscom ein echter Platzhirsch. Die

Swisscom ist besonders aus dem Outsourcing- bzw. im SAP Bereich

heraus und auch im Finanzsektor beheimatet und somit in der Lage.

komplexe bzw. heterogene Infrastrukturen miteinander auf sichere Art und

Weise zu verbinden. Neben traditionellen Märkten glänzt die Swisscom-

Cloud jedoch mit schnellen SSD-Speicher Systemen und Optionen zur

Einbindung von Docker Containern.

Auch die führende Marktposition von BT ist weiter unangefochten.

Gegenüber der Experton Group schaffte es BT hervorragend darzulegen,

wie hybride Konstellationen

mittels der „Clouds of Clouds“-

Architektur abgebildet werden

können. Über das Cloud Compute

Angebot im Rahmen der BT Global

Cloud Platform wird über das eigene

Netz eine sichere und zuverlässige

MPLS-Anbindung gewährleistet bzw.

auch in Verbindung mit Azure ExpressRoute die Public Cloud von

Microsoft sicher und performant angedockt. Das zeitgemässe Angebot

setzt sich darüber hinaus noch aus vielerlei weiteren wichtigen

Teilaspekten wie beispielsweise IT-Service-Management-Bausteinen,

„Hybrid Interconnectivity ist Programm bei

BTs ‚Clouds of Clouds‘, einer performanten

und sicheren Multi-Cloud-Architektur für

Enterprise Kunden.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 70

Cloud Vendor Benchmark 2015

Application Performance Management und Netzwerk- bzw. WAN-

Optimizern zusammen. Das Zielsegment der Grosskunden weiss dabei

speziell die im Kontext Cloud diffizilen Branchenlösungen sehr zu

schätzen. Kunden erhalten so auf Wunsch eine hybride IT-Umgebung mit

geringerer Latenzzeit und einer gehörigen Portion Security über End-to-

End-Verbindungen. Die Bandbreite der integrierbaren Partnerlösungen ist

gross und beinhaltet beispielsweise Lösungen von AWS, Microsoft, Cisco,

HP, Interxion, Salesforce und auch Equinix. Damit kooperiert BT mit den

besten Playern im Cloud-Feld. Die Optimierung des Traffics auf

Netzwerkebene für Applikationen bzw. Services auf SLA-Ebene wird über

BearingPoint, Dynatrace, Ipanema, und Riverbed realisiert. Ebenfalls von

grosser Bedeutung ist das Compliance Know-how der BT Assure Einheit,

womit gerade in solchen komplexen Gebilden auf der einen Seite lokale

und auf der anderen Seite globale Richtlinien eingehalten werden.

Experten der Advise-Einheit führen die Transition durch und decken dabei

für Kunden parallel gleich Potenziale zur Optimierung des Geschäfts auf.

Softlayer wird von Tag zu Tag tiefer in das IBM-Portfolio integriert. In den

USA ist nun bereits der neue Cloud-Marktplatz veröffentlicht und zeigt

eindrucksvoll, was IBM in nicht allzu ferner Zukunft bieten wird. Als

Managed Service Spezialist mit dem breitesten und besten Middleware-

Portfolio ist natürlich das Segment der (Hybrid) Managed Enterprise

Infrastruktur-Services geradezu ein Heimspiel. Mittels Open-Source bzw.

auch OpenStack-Kompetenzen und somit grosser Erfahrung in hybriden

und extrem schnelllebigen IT-Landschaften punktet IBM auch dieses Jahr.

Softlayer ist eine robuste und performante IaaS-Basis mit hoher

Kompatibilität zu anderen Systemen wie beispielsweise Xen, Microsoft,

VMware sowie Parallels. Damit ist man auch zur neuen Virtuozzo-

Container-Welt kompatibel. Insgesamt adressiert IBM jedoch technisch

über die Open-Source-Affinität und auch -Kompatibilität etwas stärker den

gehobenen Mittelstand bis hoch

zum Enterprise-Grosskunden-

segment. Die umfangreiche, aber

gut integrierte Familie der Cloud-

Technologien zum Erstellen und

Skalieren von Private und Hybrid

Clouds weiss zu gefallen. Im Offering

inkludiert sind Expert Integrated Systems, individuelle Angebote für

mittelständische Unternehmen und Analyse-Tools für Ableitungen auf

„IBM ist Best in Class und setzt den

Benchmark in der zeitgemäßen Bewältigung

komplexer und als Mashup konzipierter

Enterprise-Cloud-Integrationsprojekte.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 71

Cloud Vendor Benchmark 2015

Basis vieler Informationen. Stets dabei sind das Performance-

Management und auch die Builder Services von IBM, um hochkomplexe

Szenarien im Middleware-Umfeld auf Basis vieler guter Dokumentationen,

Patterns bzw. Methoden zu beschleunigen. Ein zusätzliches Schmankerl

sind die WebSphere Cast Iron Cloud Integration Produkte, die private

Clouds mit öffentlichen Clouds besonders schnell und effektiv verbinden

bzw. miteinander sprechen lassen können. Das grafische Bedienkonzept

erlaubt auch ohne Codierung oder traditionelle Middleware eine schnelle

und unkomplizierte Integration von Anwendungen. Die Integrations-

prozess-Palette deckt dabei Datenbereinigung und -migration,

Datensynchronisation und -konnektivität, Workflows sowie Konvertierung

von einer Applikation zur nächsten ab – so entstehen Enterprise Mashups,

ohne Kostenberge zu erzeugen. Last but not least ist IBM einer der Hidden

Champions im extrem wichtigen Feld Security und profitiert hier in

heterogenen Enterprise-Architekturen besonders mit Skills für Identitäts-,

Daten- und Netzmanagement über den gesamten Globus auf.

Fujitsu ist als „Leader“ im Markt für Enterprise Public IaaS positioniert.

Dafür qualifiziert u.a. ein Portfolio unter dem Namen Fujitsu Hybrid Cloud

Services (FHCS), das – bis auf Content Delivery Services – kaum

Wünsche offen lässt. Fujitsu liefert eine Hybrid-Cloud-Lösung, in der eine

der sechs weltweiten Fujitsu Global Cloud-Plattformen über Azure

Connect mit Microsoft Azure in deren globalen Rechenzentren verbunden

ist. Unterstützt wird dieses Angebot durch ein IT-Service-Management as

a Service (ITSMaaS), um ad hoc Service Levels zu verbessern, Kosten zu

reduzieren und die Effizienz zu steigern. Dabei ist auch ein Monitoring

Service, um wichtige Ressourcen hinsichtlich der Performance und

Lauffähigkeit verfolgen zu können. Der USP von Fujitsu liegt dieser Tage

in der vollen Konzentration auf das Grosskundengeschäft und deren

globalen Wünsche. In der Schweiz ist diese Zielgruppen-Konkretisierung

und letztlich -Einschränkung natürlich nicht immer einfach, da die Luft nach

oben schnell dünn werden kann. Zusammengefasst ist Fujitsu in der Lage,

Private Clouds (on-premise), weltweit standardisierte Public Clouds,

flexible lokale Cloud-Lösungen, hochautomatisierte Managed Cloud

Lösungen und – hier besonders wichtig – eine Kombination der Angebote

durch Hybrid-Cloud-Lösungen aufzubauen und zu managen. Dabei legt

Fujitsu besonders Wert darauf, Kunden einen Agilitätsvorteil zu bescheren,

Innovationen zu fördern und Kosten zu senken. Das Zielsegment der

Grosskunden ist zwar deutlich stärker in der Cloud-Nutzung als der

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Mittelstand, besitzt allerdings noch viele Non-Cloud-Strukturen, die Fujitsu

auf kluge Art und Weise zu integrieren bzw. zu überführen imstande ist.

Herausstellenswert sind die Enterprise Services mit hohen SLAs, Security-

und Compliance- sowie SAP-Kompetenzen, den globalen (25)

Rechenzentren wie auch 24x7 Service & Support bis hin zum Angebot des

Outsourcings. Fujitsu baut hier auf über 30 Jahren Erfahrung auf.

Colt zählt ebenfalls zu den führenden Anbietern im Schweizer Markt für

IaaS als Enterprise-Public-Cloud-Dienst, muss aber im Wettbewerbs-

vergleich der hybriden und enterprise-konformen Managed Clouds

aufpassen, um nicht weiter abzurutschen. Die Messlatte für diesen

Quadranten wurde nach dem Aufkommen hybrider Verbindungen im Jahr

2013 und den daraus gewachsenen Erfahrungen und Ansprüchen im Jahr

2014 weiter nach oben gesetzt. Als Carrier bietet Colt den Vorteil einer

End-to-End Delivery aus einer Hand. Neben Content Delivery Services

und Managed Data Warehouse Services scheint Colt aktuell nicht an den

wichtigen Themen hybrider Clouds mitzuwirken. Dazu zählen

beispielsweise Open Source Communities, OpenStack und API- sowie

Identitätsmanagement-Disziplinen bzw. Partnerschaften. Ohne den

nötigen Drive und die Kompetenzerweiterung in diesen Themen wird Colt

diese Position nicht mehr lange halten können. Zu eingeschränkt wirken

das aktuelle Können und die Kompetenzen, die zudem vor allem den

Mittelstand adressieren, dort allerdings als sehr gut einzustufen sind. Colt

ist als ISO27001-zertifizierter Rechenzentrumsbetreiber mit einem der

engsten Rechenzentrumsnetze in Europa ein guter Partner für VMware

Clouds, die natürlich sehr oft vorzufinden sind. Hier erhielt Colt erst vor

kurzem den Netzwerk-Partner Award von VMware.

Mit seinen Wurzeln als Carrier hat sich auch Claranet im DACH-Markt als

ein führender Cloud

Provider etabliert. Claranet

Virtual Data Center ist eine

Enterprise-Cloud-Lösung,

die aus dem nahegelegenen

Rechenzentrum in Frankfurt

mit deutschsprachigem

Support betrieben wird. Die

Weiterentwicklung ist bei

Claranet an vielen Stellen zu

„Claranet ist als Systemhaus mächtig

gewachsen und ist dabei immer noch schnell

und wendig genug, um stets den richtigen

Riecher für bedeutende Cloud-Trends zu

bewahren.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 73

Cloud Vendor Benchmark 2015

spüren. Nicht nur durch innereuropäische Akquisitionen verschafft sich

Claranet eine immer bedeutendere Rolle in Europa, auch technisch

entwickelt man sich an den richtigen Stellen weiter. So setzt man nun auf

Software-Defined Storage, agile Betriebskonzepte und den Einsatz

neuester Security-Technologien, wobei Claranet schon im Jahr 2014 im

Thema Security State-of- the-Art war. Der Nutanix-RZ-Aufbau erlaubt

hybride Szenarien und die modulare Anbindung mit privaten Clouds, so

dass Kunden häufig auch in sehr bodenständigen Themen wie

beispielsweise dem nötigen Disaster-Recovery-Konzept bei Claranet gut

aufgehoben sind. So ist auch das organische Wachstum im Hosting

nachvollziehbar, setzt Claranet doch auf die Verbindung klassischer

Themen wie CMS und E-Commerce und gleichzeitig auch auf DevOps-

Modelle und automatisierte Provisionierung. Die Verschlüsselung läuft

über AES und Encrypted MPLS. Das Virtual Datacenter Portal ist HTML5

basierend und somit auch geräteübergreifend erreichbar. Die Komptabilität

zu Docker-Containern wird derzeit aufgebaut, so dass man auch diesen

Trend nicht verschlafen hat und Kosteneinsparungspotentiale sowie einen

Performance-Gewinn auf App-Betriebsebene an Kunden weitergeben

wird. Die Dual-Datacenter-Strategie und die richtigen Partnerschaften zu

Cisco, NetApp, Microsoft, VMware und Dell zahlen sich aus.

Hewlett-Packard hat seine führende Position im Markt für Enterprise-

Public-IaaS-Dienste im Jahr 2015 deutlich ausbauen können. HP zählt mit

seinen Initiativen aktuell zu den

besonders umtriebigen Anbietern

im Cloud-Markt. Leider war der

Kurs von HP in den letzten drei/vier

Jahren sehr unterschiedlich, so dass

man nun aufpassen sollte, um

Kunden und Partnern gegenüber das

nötige Mass an Weitsicht und

Stabilität zu präsentieren. So musste HP kürzlich den Ausstieg aus dem

Public Cloud Markt dementieren. Das Engagement von HP in der Cloud

drückt sich beispielsweise durch folgende Punkte aus: Cloud28+, die

Helion Netzwerk-Initiative für Europa sowie d Data Lifecycle Management

in der Cloud, wozu beispielsweise Policy Monitoring/Enforcement und

Definition sowie das Management regulatorischer Feinheiten mit Providern

und Business-Kunden gehören. Die Managed-Service-Kompetenzen

demonstriert HP eindrucksvoll über dedizierte Business Workshops unter

„HP setzt mit Helion OpenStack alles auf eine

Karte und kommt – nicht zuletzt durch einem

langen Atem – mit der richtigen

Veredelungstaktik richtig in Fahrt.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 74

Cloud Vendor Benchmark 2015

dem Label DCT Experience Workshop, um Führungskräfte aus der

Komfortzone zu holen und gemeinsam den richtigen Pfad für die Zukunft

aufzudecken. Ferner sind die Kompetenzen unter der Haube von HP

mannigfaltig und auch in technischen Skills beispielsweise den Converged

Infrastructures zu finden. Im Kontext hybrider Enterprise-Infrastrukturen

fällt auch das ausgearbeitete Partnerprogramm positiv auf. Über

Excellence Center teilt HP hier das Wissen mit angeschlossenen Partnern.

Von grosser Bedeutung ist hier auch die Security-Kompetenz, die HP

eindrucksvoll über das Mapping traditioneller IT auf Cloud-Strukturen unter

Beweis stellen konnte. Auf der Rechenzentrumsseite glänzt HP mit 81

Rechenzentren weltweit, wovon aktuell ein Viertel mit dem Helion

CloudSystem ausgestattet sind und weitere 17 in Kürze aufgerüstet

werden. Auf dieser Basis kann HP ein weltweites Sourcing für

internationale Kunden im Handumdrehen bewerkstelligen.

Abbildung 21: Quadrant für IaaS – (Hybrid) Managed Enterprise Public

CANCOM/PIRONET NDH und letztlich auch die internen und neu

hinzugewonnenen Didas-Kompetenzen zählt im komplexen Enterprise

Cloud-Geschäft zu den wichtigsten Playern im Systemhausmarkt.

Vorteilhaft für CANCOM ist dabei natürlich die starke HP-Rückendeckung.

Die beiden Player befruchten sich gegenseitig. HP hat einen grossen

Brand mit vielen Kundenzugängen und viel Know-how im Server- und

All for One Steeb

BISON

BT

CANCOM / PIRONET NDH

Canopy (Atos)

CenturyLink

Claranet

Computacenter

Colt

CSC

Dimension Data

Econis

FIT

FujitsuHP

Host Europe

IBM

Interoute

MiroNet

ORACLE

NTT Comm.

Rackspace

Orange Business

redIT

Trivadis

T-Systems

Verizon

VMwareWAGNER

Swisscom

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - SchweizIaaS - (Hybrid) Managed Enterprise Public

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 75

Cloud Vendor Benchmark 2015

Managed-Services- sowie Outsourcing-Geschäft. CANCOM ist der direkte

Kundenzugang und aus US-Unternehmenssicht die lokale Erdung. Somit

gelang es CANCOM/PIRONET NDH, inzwischen im Zusammenspiel mit

Didas, durch die Synergie von allgemeiner Marktpräsenz und Cloud-

Expertise, seine Leader-Position zu behaupten. Die Portfolio-Attraktivität

konnte innerhalb des letzten Jahres noch einmal zulegen. Didas bringt ein

sehr tiefgehendes Security Know-how mit in das Unternehmen und ist

zudem auf Use Cases entlang von Industrie 4.0-Wertschöpfungsketten

aufgestellt. In diesem Sinn setzt das Tochterunternehmen auf Smart

Factories sowie Wertschöpfungsprozesse und liegt damit absolut im

Trend. Darüber hinaus ist man firm in den Branchen Automobilindustrie

und Handel.

Insgesamt war das Jahr 2014 aus CANCOM-Sicht turbulent aufgrund der

Akquisitionen, die natürlich Zeit und Geld zur Integration der Unternehmen

unter dem CANCOM SE-Dach benötigen. Dennoch hat sich

CANCOM/PIRONET NDH an strategisch relevanten Stellen

weiterentwickelt und beispielsweise auch das Thema OpenStack sowie

Middleware in den Fokus genommen. Auch Referenzkunden wie

MairDumont oder Langenscheidt

wissen das Können im Private-

Umfeld zu schätzen. Die AHP-

Cloud wird daher sukzessive

aufgebohrt und um API-

Management, Identity Management

und Workplace-Angebote erweitert.

Sie dient als Unterbau der Hosted

Business Cloud aus den Händen der Pironet NDH. In Workplace-

Szenarien arbeitet man eng mit Citrix XenServer, Microsoft Server sowie

Hyper-V und Mobile Iron zusammen. Die Digitalisierung der

Kommunikation und der Arbeitsplätze steht hier also im Vordergrund. Die

Plattform erhielt zahlreiche Updates und Upgrades, zu denen Billing-

Optimierung, Webfront-Zugriff und Lizenz-Metering für Buchung und

Zuweisung inkl. Reporting gehören. Als Teil der Strategie ist sicherlich das

Bestreben nach Standardisierung und Beibehaltung der Dynamik und

nötigen Individualität für Kunden heraushebenswert. Man bewahrt sich

also die nötige Flexibilität, um auch spezielle Anforderungen von Kunden

in einem Gesamtpaket abzubilden, und verbindet die Vorteile von Cloud

Computing mit individuellen Bezugsmodellen sowie Hosting- und

„CANCOM/PIRONET NDH gehört zu den

erlesenen Perlen im lokalen Cloud-Markt

und weiß seine Synergien strategisch für

Zufriedenheit der Kunden sowie digitale

Entwicklung einzusetzen.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Managed-Service-Konzepten. Kunden können sich hier darauf verlassen,

dass Rechenzentrums- und Netzinfrastrukturen ausschliesslich in der

DACH-Region angesiedelt sind und in Eigenregie von CANCOM/

PIRONET NDH betrieben und gemanagt werden. Alle Lösungen bieten

selbstverständlich SLAs mit einer hohen und zugesicherten End2End-

Verfügbarkeit. Zu den kritischen Kernkompetenzen im Rahmen der

hybriden und gemanagten Infrastrukturen gehören hier die ISO 27001-

Zertifizierung, die IT Infrastructure Library (ITIL) Zertifizierung bei > 90%

aller Mitarbeiter und geprüfte Notfallkonzepte, zu denen auch Disaster

Recovery/Business-Continuity-Prozesse gehören. Spezielle Zertifizie-

rungen aller führenden Herstellerunternehmen wie SAP, Microsoft, Citrix,

NetApp, VMware, Fortinet, Cisco und weiteren runden das Bild ab.

Canopy (Atos) ist einer der besten Mitbewerber im Feld, wenn es um die

Transformation von Unterneh-

mensprozessen auf Basis

moderner agiler Infrastrukturen

geht. Schon 2014 konnte man sich

hinsichtlich (Hybrid) Managed bzw.

Enterprise Public Cloud Services im

Leader-Quadranten behaupten,

obwohl die Cloud-Schmiede

Canopy aus Frankreich noch nicht sonderlich lange im Atos-Universum

platziert war. Die enge Partnerschaft zu VMware und EMC kommt der

technischen Plattform, die absolut State of the Art ist, mehr denn je zugute.

Darüber hinaus weiss Atos um den Werdegang, den Kunden hinter sich

bringen müssen, um traditionelle IT mittels ITSM zu transformieren und

vorhersagbar bzw. steuerbar zu machen. Sind diese Schritte nicht

konsequent durchgedacht bzw. umgesetzt worden, können darauf

aufbauend keine hybriden Service-Integrationsaspekte inkl. Mobility und

Social bzw. Consumerization aufsetzen und es kann keine Basis für

aktuelle Trends gelegt und keine Vision für ein übergelagertes

Management von Micro-Services sowie Ökosystemen zum Tragen

kommen. Canopy (Atos) versetzt Kunden daher nachhaltig in die Lage, um

an neuen digitalen Welten bzw. ITaaS zu partizipieren, selektiv Services

zu beziehen oder selbst via App Stores einzustreuen. Als Kernelement

fusst das Portfolio auf der wichtigen Integration Bus Engine bzw.

Kompetenzen, die sich aus Auto-Provisioning, Auto Scaling & Balancing,

Blueprinting, Cloud Brokering, Integration & Rules Engine, Message

„Canopy (Atos) baut im Managed-Cloud-

Segment auf eine solide und gleichzeitig

hochgradig innovative Landschaft auf.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Queues & Scheduling, Process Automation/ Workflow, Identity, Access &

Management und einem mittels Analytics intelligenten Data Management

zusammensetzen. Besonders wichtig für die Kundenzufriedenheit ist hier

auch die Kompetenz des cloud-zentrierten Service Desks Canopy Care,

der über die Kundenanfrage, über die Plattform-Nutzung inkl.

IaaS/PaaS/SaaS bis hin zum grossen Partner-Ökosystem alle Prozesse

abbildet und das Sourcing zwischen Canopy und Atos übernimmt. Canopy

(Atos) weiss dieses Jahr besonders in Bezug auf die Marktveränderung

und somit die Bewertungskriterien zu gefallen, so dass die Kunden durch

die Zusammenarbeit mit Canopy (Atos) tatsächlich von mehr Kontrolle,

geringerer TCO, höherer Agilität und höherer Flexibilität profitieren.

CSC bietet ein ausgewogenes und umfangreiches Spektrum an Cloud-

Services. Dazu gehören Cloud-Services mit Enterprise-Class-

Management-Funktionen sowie

einheitliche Public Cloud Services

in mehreren Dutzend Rechen-

zentren auf drei Kontinenten.

Zudem bietet das Geschäftsmodell

On- und Off-Premise Private Clouds

mit On-Demand-Kapazitäten und

einem Pay-per-Use-Abrechnungs-

modell mit einer festgelegten Rate

Card für alle Cloud-Modelle. Als Full-Service-Anbieter stellt CSC

„Enterprise-Class SLAs“ zur Verfügung inkl. einem Komplettangebot für

Infrastruktur-Transformations- und Applikations-Modernisierungs-

Services. Durch die Akquisition von ServiceMesh fusst das CSC-Angebot

auf einer attraktiven Cloud-Orchestration-Plattform mit Schnittstellen zu 12

Cloud-Anbietern und Funktionen für richtlinien-basierte Governance und

Compliance. Für AWS-Workloads gibt es einen speziellen Connector.

Kunden werden immer häufiger über die Agility Plattform bedient, die

beispielsweise Adapter für die CSC BizCloud sowie das CSC

CloudCompute-Offering aufweist. CSC investiert weiterhin in den

innovativen Ausbau von Rechenzentren und deren Automatisierung, um

die daraus entstehenden Kostenvorteile an die Kunden weiterzugeben.

Der Umsatzanteil der Cloud Services beträgt auf globaler Ebene ca. 10%,

in der Schweiz aller Wahrscheinlichkeit nach noch etwas weniger. Damit

liegt CSC im Wettbewerbsvergleich etwas zurück, besitzt jedoch das

Potenzial, speziell in den komplexen Strukturen aufzutrumpfen und viele

„CSC setzt mit der ServiceMesh Plattform auf

das richtige Pferd und bietet große

Schnittstellenvielfalt mit Gespür für

Großkunden bzw. Enterprise-Architekturen.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Kompetenzen aus dem Outsourcing und dem Prozessmanagement in das

hybride und gemanagte Enterprise Cloud Business zu übertragen.

All for One Steeb ist ein IT-Komplettdienstleister mit grosser Nähe zu SAP.

Man unterstützt Unternehmen dauerhaft, ganzheitlich und entlang der

gesamten Wertekette aus einer Hand. Dabei versteht sich All for One

Steeb als Dirigent hybrider Infrastrukturen. Für Kunden ist dabei der

Anspruch, Geschäftsprozesse nach Branchen und ihren

Applikationslandschaften inkl. aller nötigen Systeme und deren Betrieb

und Integration anzubieten, als USP anzusehen. All for One Steeb geht

dabei auch vielerlei Partnerschaften ein. Mit lokalen Rechenzentren ist

man in der Lage, hybride Strukturen und Konnektoren zu AWS oder Azure

herzustellen, um Kunden

individuell bedienen zu können. All

for One Steeb besitzt dabei ein

umfassendes Portfolio an Managed

Cloud Services, für SAP ebenso wie

für Microsoft oder bei Bedarf auch für

kundeneigene Lösungen. Kunden

können zunächst eine Anwendung,

später ein System und schliesslich auch die komplette Betriebs-

verantwortung an All for One Steeb übergeben. Den Kundenkontakt stellt

man über ein lebendiges Ökosystem her. Der Cloud-Vertrieb ist mehrstufig

angelegt und bietet einen DACH-orientierten Direktvertrieb plus einen

Partnervertrieb bestehend aus über 30 Partnern. Der Enterprise-Cloud-

Betrieb erfolgt aus zwei vollständig gespiegelten High-Availability

Datacentern in Frankfurt, die etwa 10 km voneinander entfernt liegen und

somit auch für die Schweiz attraktiv sind. Die Option der Colocation-

Nutzung ermöglicht gute Skalierbarkeit für Kunden. Sicherheit und

Zertifizierungen sind – auch vor dem Hintergrund internationaler SAP-

Kunden – über ISAE 3402, Typ II, ISO 27001 und ISO 9001 sichergestellt.

„All for One Steeb ist der

Komplettdienstleister mit lokalen Vorzügen

und ein Spezialist im Managed-Cloud-Umfeld

für SAP und HANA-Kunden.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Dimension Data ist nun die Cloud-Fabrik des weltweit agierenden NTT-

Konzerns und baut auf das nachweislich performante Netz mit Premium-

Infrastruktur-Komponenten ein Portfolio der Extraklasse auf. Besonders

löblich ist der Anspruch an Sicherheit bei extrem hoher Performance, um

Anwendern das Gefühl zu geben, der Service käme aus dem eigenen und

somit internen Rechenzentrum. Aus Sicht der Business Owner stellt sich

Dimension Data in jeder Zielgruppe richtig auf und schafft eine Anlaufstelle

für IT und Business gleichermassen, indem die Dimension Data Cloud auf

Basis von Cloud Control, einer

zukunftssicheren Plattform für

hybrides Cloud Management, vor

allem auf das Matching von ITaaS

für Branchenanforderungen bzw.

Prozesse und Applikationen abstellt.

Ein reiches und komplementäres Set

von Managed Services mit

facettenreichen Ausprägungen in

Themen der Sicherheit, des

Application Performance Managements sowie IT Service Managements

rundes das Portfolio von Dimension Data ab. Das Rechenzentrum unter

der lokalen Kontrolle von Netzwerk- und Infrastruktur-Koryphäen im Team

der Dimension Data garantiert einen reibungslosen Betrieb, der sich im

Vergleich zu anderen internationalen Mitbewerbern keinesfalls verstecken

muss. Das fortschrittliche API Management mit einer auf Multi-Tenancy

ausgerichteten Plattform wird durch Success Manager ergänzt, um neben

der technischen Komponente auch den menschlichen Draht

aufrechtzuerhalten. Innovationen bzw. neue Einflüsse schwappen stets

über das NTT R&D Center über den grossen Teich, so dass Kunden bei

Dimension Data sicher sein können, technologisch und immer häufiger

auch business-seitig mit State-of-the-Art-Mitteln bedient zu werden.

Insofern ist Dimension Data nicht nur für den kritischen Infrastruktur-

Betrieb der Partner der Wahl, sondern auch für kulturelle Veränderungen,

Anpassungen auf Governance- und Legal-Ebene, für die Evaluierung und

Überprüfung von Zielgruppen und Märkten entlang des Go-to-Markets

sowie für Brand Awareness und Experience Management. Kunden wie

Tesla, Uber oder Spotify sowie viele nicht veröffentlichte lokale Kunden

profitieren von der breiten Expertise und der leitenden Hand des NTT-

Konzerns bzw. den Kompetenzen von Dimension Data als Cloud-

„Dimension Data ist die Cloud-Fabrik der

NTT-Gruppe und zeigt eindrucksvoll, wie

Business-Agilität unterstützt werden kann.

Cloud Control liefert Infrastrukturen gemäß

höchsten lokalen Business-Ansprüchen.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Transformation- und -Delivery-Spezialist. Dimension Data gehört in

diesem besonders wichtigen und komplexen Quadranten zu den

attraktivsten Neueinsteigern der bewerteten Cloud-Leader. Kunden, die

primär aus dem gehobenen Mittelstand stammen, können voll auf die

Kompetenzen dieses Hauses vertrauen und zudem auch in den NTT-

eigenen sowie den neu hinzugewonnenen e-shelter Rechenzentren einen

Mix aus Colocation Cloud-Betrieb und Managed Service in Betracht

ziehen.

Als attraktiver nationaler Anbieter kann sich Econis auch 2015 sehr gut

aufstellen. Für viele Kunden dürfte interessant sein, dass die Datenhaltung

und sämtliche Leistungen vollständig in der Schweiz erfolgen. Als Schweizer

Unternehmen mit Sitz und Verwaltungszentrum in Dietikon/Zürich garantiert

Econis die Verwaltung, Datenhaltung und Leistungserbringung

vollumfänglich in der Schweiz. Die Supportleistungen erbringt man 7x24h.

Econis verfügt dabei über zwei geografisch getrennte Rechenzentren.

Gestartet mit der Private Cloud für Kunden, welche ihre gesamte IT-

Infrastruktur an einen professionellen Provider auslagern wollten, wurden

sukzessive weitere, standardisierte Services entwickelt.

4.3. IaaS – Managed Private

Das Marktsegment der „Managed Private Cloud“ weist inzwischen einen

hohen Reifegrad der Anbieter und ihrer Services auf. Trotz hartem Wett-

bewerbs „connecten“ sich Systemhäuser immer häufiger untereinander

und schaffen abgesicherte Pipelines zu anderen Serviceanbietern –für

spezielle und eher unkritische Workloads teilweise auch zu Public-Cloud-

Anbietern. Dieser Trend hat sich im Laufe des Jahres 2014 nochmals

verstärkt. Anwender sind sich mehr und mehr über weniger kritische

Workloads im Klaren und suchen nach Angeboten, die auf einer Plattform

Services von privaten auf öffentliche bzw. gesharte Teilbereiche verlagert

können. Dies soll auch aufgrund des immanenten Kostendrucks nicht

immer über den persönlichen Ansprechpartner des Providers bzw.

Managed Service Anbieters laufen. Die attraktivste Gesamtkombination

findet sich dieser Tage im Hause T-Systems, die eine solche einheitliche

Plattform aufgebaut bzw. konsolidiert haben.

Einleitung

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Da „Managed Private Clouds“ in vielen Fällen die nächste Station vieler

Outsourcing-Verträge repräsentieren und demnach unternehmens-

kritische Workloads in die Hände des Dienstleisters gelegt werden, sind

neben den „Functions & Features“ vor allem auch die langfristige Stabilität

des Anbieters sowie das Commitment zur Cloud im Rahmen der

Unternehmensstrategie und Produktentwicklung (Roadmap) entschei-

dende Faktoren im Rahmen der Bewertung. Dies lässt sich beispielsweise

an den Investitionen in Cloud-Rechenzentren am Standort Schweiz

ablesen.

Managed Private Cloud Services sind nach wie vor en vogue bzw. erlebten

Anfang bis Mitte 2014 einen „dritten Frühling“. Der Grund hierfür lag primär

in der persönlichen Bindung an den langjährigen Service Provider des

Vertrauens, den kurzen Dienstwegen dank persönlichem Ansprechpartner

und dem getrübten Gefühl der Sicherheit bei der Public Cloud.

So sehr die Cloud das Business antreibt und für die erfolgreichen

Geschäftsmodelle der Neuzeit steht – die Wolken werden trotzdem kritisch

beäugt – der Hype seit der Snowden-Affäre ist zwar vorbei, was bleibt ist

jedoch ein geschärftes Verständnis für Sicherheit, das Hinterfragen von

SLAs, Verträgen und Betriebsmodellen.

Dass hierzulande die Angst vor Datenzugriffen der NSA mit den „normalen“

Cyber-Attacken, Diebstählen von Benutzerdaten, Manipulationen von

Datenbanken, etc., vermischt wird, ist nachvollziehbar, aber verstellt den

Blick auf die Realität und potentielle Lösungen.

Abbildung 22: Cyber Crime Komponenten

Patriot Act

ISO27001 +

ISO27018

Encryption

Einschätzung

real emotional

Einschätzung

real emotional

Einschätzung

real emotional

Transparenz für

Public Clouds

Quelle: Experton Group 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Die Einschätzung, welche Cloud die richtige ist, wird in der Realität nicht

selten aus dem Bauch heraus getroffen, so dass harte Fakten wie das

lokale Rechenzentrum oder die Kooperation mit einem lokalen Anbieter

und die Transparenz beim Thema Datenverarbeitung in einigen Fällen

emotionalen Entscheidungen zum Opfer fallen.

Dennoch erfreut sich auch die Private Cloud eines starken Zuspruchs, so

dass Kunden von AWS inzwischen auch dedizierte Hardware-Ressourcen

zugesichert bekommen können.

Weiterhin werden die zugrundeliegenden Management- und

Orchestrierungs-Softwarebausteine immer intelligenter, so dass die

Realität draussen häufig eine Mixtur aus tatsächlichen privaten und virtuell

abgesicherten Ressourcen-Pools besteht. Für diese Verwirrung und

Unklarheit sind jedoch die Anbieter selbst verantwortlich, da speziell in den

technologisch fortschrittlichen Segmenten – geprägt durch US-Anbieter –

die Trennschärfe einzelner Betriebsmodelle aufgrund des fehlenden

Verständnisses für lokale Befindlichkeiten, wie beispielsweise eigene

Hardware zugesichert zu wissen, als ungenügend eingestuft werden kann.

Ähnlich verhält es sich mit der Klassifikation von Cloud Services in diesem

Umfeld der Managed Private Cloud Services, da in solchen Services

immer auch die manuelle Steuerung sowie die menschliche Beratung

einkalkuliert sind. Dies ist in standardisierten Strukturen nicht einfach

abzubilden. Somit schleichen sich auch hier alte Ressourcen-Pools und zu

starre Vertragsbestandteile ein.

Die Abkündigung von Microsofts kostenlosem Mainstream-Support von

Windows Server 2003 ist derzeit ein grosser Impulsgeber für die Cloud

Transformation, aber im ersten Schritt auch für die Private Cloud. Windows

Server 2003 und speziell die noch darauf laufenden Services sind meist

kundenindividuell angepasst oder veraltet, so dass die Überführung in

aktuelle Cloud-Modelle in vielen Fällen mit Entwicklungs- bzw.

Migrationsaufwand oder sogar Prozessumstrukturierungen einhergehen

muss.

Analog zu den IaaS-Angeboten im „Managed“ bzw. „Enterprise Public

Cloud“-Modell werden bei den „Managed Private Clouds“ verschiedene

Infrastrukturleistungen wie CPU, Speicherkapazität, Security- und Netz-

werkdienste als weitgehend standardisierte, nutzungsabhängig bepreiste

Services von der Infrastruktur des Cloud Service Providers aus

bereitgestellt. In einigen Fällen etablieren sich jedoch aus dieser Art

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© Experton Group AG Seite 83

Cloud Vendor Benchmark 2015

Service-Bezug häufig Mischformen als Hybrid Cloud im Kunden-

Rechenzentrum. Praktische Beispiele hierfür sind beispielsweise Disaster

Recovery Appliances mit integrierter Storage-Virtualisierung und direkter

bzw. verschlüsselter Anbindung an das Rechenzentrum des

Dienstleisters, das inzwischen auch häufig über API und nicht GUI

angesteuert wird.

Die Experton Group betrachtet an dieser Stelle nicht den Aufbau und

Betrieb von Self-Service Private-Cloud-Infrastrukturen im Rechenzentrum

der Kunden, sondern nur diejenigen Dienste, welche die Cloud Service

Provider aus ihren eigenen Rechenzentren ausliefern bzw. in Kombination

mit Installationen beim Kunden betreiben.

Der Unterschied zwischen der „Enterprise“ bzw. „Managed Public Cloud“

und der „Managed Private Cloud“ besteht darin, dass bei den letzt-

genannten für jeden Kunden eine dedizierte Infrastruktur aufgebaut und in

Betrieb genommen wird und der Managed Service Vertragsbestandteil ist.

Die Workloads der Kunden sind

somit auf physikalischer und nicht

nur virtueller Ebene getrennt. In

einigen Fällen verschwimmen jedoch

die Grenzen zwischen Private

Dedicated und Enterprise Public

bzw. Virtual Private Cloud

Ressourcen. Speziell in Bezug auf

die Infrastruktur- und Applikations-Planung (Blueprint) inkl. des Betriebs

und der Gewährleistung von Performance und Sicherheit ist dieser Trend

nachvollziehbar. Leider führt dies aus Anwendersicht dazu, dass man sich

immer weniger über die eigentliche Bereitstellungsform laut Produkt- oder

Service-Broschüre im Klaren ist.

Die TOP Workloads der Private Cloud sind derzeit:

• Website „Hosting“ / Intranet Portals

• Storage Pools / Filesharing

• Collaboration (auch E-Mail)

• Backup & Archive

• Disaster Recovery

• PaaS/Database Services (für Kunden- und Auftragsdaten)

Cloud Scale beißt sich häufig mit

Sicherheitswünschen, die im Managed Private

Cloud Modell dominieren.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 84

Cloud Vendor Benchmark 2015

• Virtual Desktop Hosting

• Identity und Software Lifecycle Management

Das typische Private Cloud Workload Website Hosting kann hingegen

nicht mehr konsequent in privaten und somit nicht endlos skalierenden

Betriebsformen aufrechtgehalten werden. Je häufiger und besser moderne

Social-Media-Kampagnen auf die Beine gestellt werden, desto häufiger

brauchen Unternehmen moderne und elastische Website-Bereiche als

Landingpage einer Kampagne, die inzwischen über Public Clouds

abgefedert werden können.

Nach wie vor ist allerdings ersichtlich, dass dedizierte und individuell

konfigurierbare Systeme im Rahmen der Entscheidungsfindung bei vielen

grossen Unternehmen teils schwerer wiegen als die potenziellen Skalen-

effekte bzw. Kostenvorteile einer „Shared Infrastructure“. Denn die

Skalierungsfähigkeit einer „Managed Private Cloud“ ist durch deren

ursprüngliches Kapazitäts-Sizing streng genommen limitiert, auch wenn

ein Ausbau der Kapazitäten bei den modernen Cloud-Architekturen meist

ohne grosse Probleme möglich ist. Viele Verträge erinnern auch zum

aktuellen Zeitpunkt noch an grosse Rahmenverträge, in denen das Sizing

auf Basis der hier schwergewichtigen Managed-Komponente pro-

gnostiziert wurde – eine vollautomatische Skalierung beisst sich mit

solchen Modellen und kann nicht in einem eng gesteckten Vertragskorsett

laufen. Unternehmen profitieren jedoch in diesem Modell vom Know-how

und der Risikoübernahme seitens des Cloud Service Providers. Bei

Übernahme einzelner Workloads ist zwingend eine enge Zusammenarbeit

zwischen IT-Service-Managern und dem professionellen Dienstleister in

Bezug auf SLAs und deren Abstimmung nötig. Diese Mammutaufgabe

trennt häufig die Spreu vom Weizen in der Dienstleisterwelt, da neue

Kunden immer erst in ihren Prozessen überprüft werden sollten, sofern die

Managed-Service-Komponente einen bedeutenden Teil des Vertrages

einnimmt.

Neben stets zugesicherter Leistung und Performance ist natürlich die

Vertraulichkeit der Datenhaltung und -übermittlung einer der wesentlichen

Gründe für die Wahl einer Private Managed Cloud. Die Überführung der

Datensicherheit in den Datenschutz ist speziell im Fall der Cloud

Transformation ein wichtiger und oft unterschätzter Punkt.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 23: Datensicherheit und Datenschutz im Cloud-Kontext

Die elementaren Bewertungskriterien bzw. Anforderungen an die Anbieter

von „Managed Private Cloud IaaS“ haben sich gegenüber dem

vergangenen Jahr nur marginal verändert und lassen sich folgender-

massen zusammenfassen:

Leistungsfähige RZ-Infrastruktur, die aufgrund der Power auch

Elastizität gewähren kann

Gespiegelte RZ-Standorte inkl. WAN-Optimizern wie

beispielsweise Riverbed oder Exinda

Carrier- und Technologie-Anbieter-Partnerschaften, um eine

sichere und performante Datenübertragung gemäss individueller

Geschäftskritikalität sicherzustellen; Multiprotocol Label

Switching (MPLS)

Breitgefächertes Portfolio an Infrastruktur-Services (Compute

Power, Storage für File Services, Netzwerk, Backup etc.)

24/7 Betrieb mit „Enterprise-Grade“ SLA und Disaster Recovery

Angebot; reaktionsschneller Customer Service & Support – „five

nines“ und mit persönlicher Ansprechpartner

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Offene Plattform zum Aufbau hybrider Cloud-Betriebsszenarien

und somit Automation

Bereitstellung der Ressourcen über IT Service Kataloge

Individualisierbare Stufen des SLA und einer Auswahl an

Support-Modellen, beginnend mit Kontingenten, über reaktive bis

hin zu proaktiven Services

Implementierung, Wartung und Security als „Managed Service“

Kenntnisse im IT Service Management inkl. branchenspezifischer

Compliance-Richtlinien zur Prozessmodellierung

Interoperabilität (Unterstützung multipler OS und Virtualisierungs-

bzw. Orchestrierungstechnologien), um IT Services auch

endgeräteunabhängig bereitstellen zu können

Unkomplizierter und schneller Ausbau der Plattform bzw.

Kundeninfrastruktur möglich (Referenzarchitektur oder

Implementierung eines integrierten Cloud Stacks wie z.B.

„Vblock“)

Übernahme des Lizenz-Handlings mit ISVs

Managed Sourcing zwischen Kunden-Datacenter (für kritische

Daten) und Provider-Datacenter (für weniger kritische

Workloads) ermöglichen

Know-how, um auch Services des nächst höheren PaaS- und

SaaS-Stacks einzubinden und hybride Szenarien zu

implementieren

Virtual-to-Virtual Conversion (Umzug von Virtual Images auf

andere Hypervisors)

Standortübergreifendes Rechenzentrums- bzw.

Infrastrukturmanagement

Rollenbasiertes Benutzerkonzept

Workflow-Engine und Policy Management – CM Tool

Kompetenzen

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Cloud Vendor Benchmark 2015

In der Kategorie „IaaS – Managed Private“ wurden von der Experton Group

17 der 40 insgesamt bewerteten Anbieter im Leader-Quadranten gelistet.

Wagner konnte sich in puncto Portfolioattraktivität im Vergleich zum

Vorjahr signifikant verbessern und wurde aufgrund des nun deutlichen

Potentials, zu einem der Top Managed Private Cloud Provider in der

Schweiz zu werden, als „Rising-Star“ ausgezeichnet. Gegenüber dem

letzten Jahr konnte sich CANCOM/PIRONET NDH als Leader in dieser

Kategorie qualifizieren.

Die Leader in dieser Kategorie zeichnen sich dadurch aus, dass ihre

Angebote die obig beschriebenen Kriterien bzw. Kundenanforderungen

exzellent erfüllen. Auch aktiv kommunizierte und gepflegte

Partnerschaften zu andern Systemhäusern, Technologie-Anbietern oder

reinen Consultingunternehmen bzw. Wirtschaftsprüfern etc. werden

gewürdigt. Zudem verfügen die Leader über eine überdurchschnittlich

hohe Marktpräsenz und Wettbewerbsstärke, die sich für die Kunden in

einer angemessenen Betreuung durch Pre-Sales, Account Manager,

Solution Architects und Technical Engineers sowie in der finanziell

langfristig stabilen Situation und Innovationskraft der Anbieter

widerspiegelt.

Wagner, Rising Star 2015, ist mit 74 Mitarbeitern ein Unternehmen, das

sich an der Schwelle zum grossen Erfolg befindet. Auf Basis einer noch

überschaubaren Wettbewerbsstärke im Rahmen der inhabergeführten

Selbstständigkeit seit 1996 können komplexe und internationale Kunden

in Grossprojekten sauber und partnerschaftlich betreut werden. Das

Angebot glänzt mit IT Service Management mit ISO/IEC 20000-1 sowie

einem Qualitätsmanagementsystem mit ISO 9001. Wagner ist aber vor

allem ein Team Player, was sich über zahlreiche Kooperationen zeigt. Man

ist HP Gold Partner, Microsoft Partner, IBM Premier Business Partner,

VMware Partner, Trend Micro Gold Partner und Citrix Gold Solution

Advisor. Über diese Breite und Tiefe der Partnerschaften wird Wagner im

Kontext digitaler Welten und Cloud Infrastrukturen in die Lage versetzt,

beinahe jeden Kundenwunsch zu erfüllen.

Bewertung einzelner Anbieter

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Cloud Vendor Benchmark 2015

T-Systems baut als einer der Top-Leader im Segment Managed Private

Cloud auf ein überdurchschnittlich attraktives Portfolio für private und

umfangreich gemanagte Infrastruktur Services aus der Cloud. Gerade

Stabilität zählt in diesem Segment, was Kunden sicherlich zu schätzen

wissen. Vom Aufbau einer

dynamischen Infrastruktur bis hin

zu Partnerschaften zu

Compliance- und Wirtschaftsprüfer-

Spezialisten wie PWC oder auch

Netzwerkplayern wie Cisco

adressiert T-Systems zunehmend

auch Trendthemen im Rahmen der Digitalisierung und nutzt dabei die

erreichte Cloud-Raffinesse, um komplexe Berechnungen im eigenen

Cloud-Backend zu fahren oder Unternehmen dabei unter die Arme zu

greifen, ganze Büros inkl. kritischer Workloads zu mobilisieren. Die

einheitliche Cloud Plattform dafür nennt sich Dynamic Computing Services

3 (DCS) und bietet dedizierte Ressourcen-Landschaften mit physikalisch

getrennten Compute-Ressourcen je Kunde. Im Vergleich zu 2014 führt T-

Systems nun auch die DSI vCloud mit verbesserter Verfügbarkeit und

Managed Services Komponenten ins Feld. Diese einheitliche Plattform

erlaubt es daher beispielsweise, auch dynamische Arbeitsplätze

(Workplaces) oder Collaboration-Systeme mit auf diese Plattform zu

heben und dank Schnittstellen auch weitere Systeme von ausserhalb

anzudocken. In den lokalen Rechenzentren liegen Daten in der Schweiz

und werden nach lokalem Datenschutz von einer Schweizer

Betriebsmannschaft ver- bzw. bearbeitet. Des Weiteren kann T-Systems

mit einem Ressourcen-Pool als Sammlung von Verfahren, Standards

sowie Arbeitshilfen für die Absicherung von Infrastrukturen aufwarten.

Darüber hinaus besitzt man zahlreiche Sicherheitsstandards und

Zertifizierungen wie z.B. ISO 27001, ISO20000, BS25777 und auch

Sicherheitskonzepte im Kontext Identity & Access Management sowie

ITIL-Experten. Die Partnerschaft mit Ciphercloud ermöglicht es

schlussendlich, Kunden private und performante Ressourcen mit Top-

Management über eigene Leitungen und einer besonders attraktiven

Cloud-Verschlüsselung anbieten zu können.

Dies ist derartig verlockend, dass immer häufiger auch amerikanische IT

Service Provider unter diesen Mantel des Vertrauens schlüpfen. Kunden

erhalten hier Expertise rund um Infrastruktur, Betreuungsservices und

„T-Systems ist der Partner an der Seite von

Enterprise-Kunden, die neben Stabilität und

Service auch einen Innovator mit strategischer

Steuerung suchen.“

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Cloud Vendor Benchmark 2015

branchenspezifische (optionale) Systemintegration von T-Systems auf der

einen Seite und das lösungsspezifische Know-how innovativer,

spezialisierter Softwarepartner auf der anderen Seite.

BT konnte sich im

Vorjahresvergleich verbessern

und die ausgezeichnete Position

im Leader-Quadranten für sicheres

Cloud Computing weiter behaupten

und auch ausbauen. BT verfügt im

Rahmen des Cloud Compute

Angebots über das eigene Netz über eine sichere und zuverlässige MPLS-

Anbindung über Azure ExpressRoute an die Microsoft Azure-Plattform.

Geschäftskunden erhalten so auf Wunsch eine hybride IT-Umgebung mit

geringerer Latenzzeit und viel mehr Sicherheit für Azure Workloads. BT

positioniert sein IaaS-Produkt BT Cloud Compute im anspruchsvollen

Marktsegment vor allem durch dessen zuverlässige und bedarfsgerecht

anpassbare Leistung, realisiert durch hohe technische und kommerzielle

Flexibilität, unter lückenloser Erfüllung industriespezifischer Vorschriften

und Standards und nicht zuletzt durch ausgefeilte bzw. wasserdichte

Sicherheitsoptionen bis hin zur End-2-End-Integration mit privaten

Kundennetzwerken auf Basis eigener Netzwerkinfrastrukturen.

Die logische Plattformbasis nennt sich BT Compute Management System

(CMS) – aktuell in Version 4. Diese dient als Grundlage für neue

Fähigkeiten wie beispielsweise die Unterstützung und Einbindung

verschiedenster Services für Apps bzw. auch BT Compute Storage, aber

insbesondere die Virtual Service Operator / Virtual Service Provider (VSO

/ VSP) und auch White Labelling Fähigkeiten. Hiermit eröffnet BT Kunden

die Möglichkeit, BTs globale Cloud- und Netzwerk-Ressourcen für

Services unter ihrer eigenen Marke zu nutzen und an ihre internen sowie

externen Kunden zu verkaufen – vollständig unterstützt durch BTs

darunterliegende Business Services. Auf dieser Plattform und den

Fähigkeiten setzt BT dann beispielsweise sichere Datenräume und Big

Data Analytics, VDI und/oder Backup-Services auf. In diesem Kontext

ebenfalls besonders wichtig sind ganz neue Cloud Security Services auf

Basis von Zscaler, Prolexic, Cisco Websense und Fortinet sowie der

bewährte, aber erweiterte Thread Monitoring Service Counterpane. Die

lokale Sicherheit drückt sich in 24/7 Support-Services, streng definierten

„BT glänzt mit sicheren und performanten

Cloud-Services in Kombination mit einem

darauf ausgerichteten Professional Service

bzw. einer Advise-Einheit.“

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Cloud Vendor Benchmark 2015

SLAs sowie hochsicheren Rechenzentren in der Schweiz und einem

weltweiten Leitungsnetz in über 190 Ländern aus. Das Sicherheits- und

Qualitätsmanagement für BT Cloud Compute Design, Prozesse und die

BT Security Policy sind nach ISO 9001 und ISO 27001 zertifiziert. Kunden,

von denen BT im Jahr 2014 einige grosse Fische an Land ziehen konnte,

können auch Optionen zur Integration von Telekommunikationsdiensten in

die BT Cloud (z.B. BT One Voice) wahrnehmen und sicher über den

Erdball kommunizieren. Die Cisco InterCloud Initiative wird ebenfalls von

BT unterstützt, damit auch hier zeitgemässe Kompatibilität und Sicherheit

im Umgang damit gewährleistet ist.

MTF ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit 270 Mitarbeitern, wovon

160 Mitarbeiter im wichtigen Service-Geschäft tätig sind, welches mit 13

Geschäftsstellen die gesamte Schweiz regional abdeckt. Mit starkem

Fokus auf dem technischen Support glänzt MTF mit einer grossen

Kundenanzahl und entsprechendem Wissenstransfer. Mit einem

flächendeckenden Netz wird die Qualität und Zuverlässigkeit gegenüber

Kunden grossgeschrieben. Als Qualitätssiegel dienen eine sichere und auf

Redundanz ausgelegte RZ-Struktur und die äusserst enge Partnerschaft

zu HP im Infrastruktur-Betrieb. Daraus aufbauend liefert MTF für eine

breite Anzahl Kunden individuell gemanagte Cloud Desktops auf Basis

einer performanten und sicheren Infrastruktur. Die Zugänge sind stets

hochgradig verschlüsselt und die Rechenzentren mit persönlicher

Betreuung ausgestattet.

CSC offeriert nach wie vor das gesamte Spektrum an Cloud Services mit

Enterprise-Class-Management-Funktionen sowie weitgehend einheitliche

Cloud Services in 15 Rechenzentren auf drei Kontinenten. CSC bietet ein

innovatives Business-Modell mit On- und Off-Premise Private-Clouds mit

On-Demand-Kapazitäten und einem Pay-per-Use-Abrechnungsmodell mit

festgelegten Rate Cards für Cloud-Modelle an. Als Full-Service-Anbieter

stellt CSC „Enterprise Class SLAs“ und eine Menge Know-how im

Managed Service Bereich bzw. im Hinblick auf die Infrastruktur-Steuerung

auf Basis von Geschäftsprozessen zur Verfügung. CSC investiert

weiterhin in den innovativen Ausbau von Rechenzentren und deren

Automatisierung. Die ISO27001 Zertifizierung aus dem Jahr 2005 wird nun

durch die 2013er Zertifizierung abgelöst. Die globalen internen Standards

von CSC bestimmen insgesamt die IT-Sicherheit der angebotenen

Lösungen und Data Center.

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© Experton Group AG Seite 91

Cloud Vendor Benchmark 2015

Im hiesigen Lokalmarkt des DACH-Raums kann CSC als Outsourcing-

Veteran einige grosse Kundenprojekte der öffentlichen Hand nachweisen,

kann jedoch aktuell keinen Big Deal als Grossauftrag gegenüber Experton

Group nennen.

Für IBM stand 2013 ganz im Zeichen von Cloud Computing; der Anbieter

steckt nach wie vor in einem Umwälzungsprozess, weshalb sich in dieser

Hinsicht im Jahr 2014/15 nicht viel geändert hat. Einheitliche

Rechenzentrumsstrukturen und das Aufbohren des SaaS-Portfolios über

Softlayer stehen neben vielen weiteren Themen auf dem Programm. Die

Muskeln kann IBM weiterhin auf vielen Ebenen spielen lassen, besonders

aber im Kontext sichere und performante Private Cloud Infrastrukturen mit

viel Management-Kompetenzen.

Das Unternehmen hievt seit

letztem Jahr sukzessive das

komplette Portfolio über jeden

Stack (SaaS; PaaS; IaaS) in die

Cloud und stützt diese Strategie

neben Software- und SaaS-

Akquisitionen über den Softlayer-

Zukauf. Das robuste Infrastruktur-Architektur-Konzept, das voll auf Self-

Service, Automation und Skalierung setzt und neben PaaS und SaaS als

Serviceerweiterung auch für Private Clouds inkl. Management eine solide

Basis bietet, setzt inzwischen vermehrt auf hybride Umgebungen.

Die Rechenzentrums-Infrastruktur wurde bis Ende 2014 auf 24

Rechenzentren ausgebaut, davon vier in Europa, unter anderem auch

eines in der Schweiz. Dennoch gibt es dank strategischer

Unternehmensführung nicht nur Zuwächse, sondern auch Abspaltungen

zu verzeichnen. IBM trennt sich von der margenflachen x86 Server-Sparte,

wozu nun auch die Converged Systems Reihe gehört, und gab diese

Kompetenz an den langjährigen Business Partner Lenovo ab. Die Private

Cloud bei IBM umfasst beispielsweise auch IBM Power Systems- und

System x-Server mit XIV Tier-1b-Speicher, redundantes Systemdesign

von Netzteilen bis hin zu Netzwerken, IBM PowerVM- und VMware-

Hypervisoren, eine AT&T NetBond VPN-Option zur Leistungssteigerung

sowie ein ITIL-konformes Betriebssystem-Management zur proaktiven

Überwachung, Programmkorrekturen und schliesslich der Sicherheit. Die

Kunden von IBM wie beispielsweise Panasonic wissen das umfassende

„IBM rüstet auf und kombiniert Offenheit,

Performance und Automation in puncto Cloud-

Stack mit der erstklassigen Service-Einheit.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 92

Cloud Vendor Benchmark 2015

Know-how in jedem Bereich bei IBM zu schätzen. Panasonic setzte

beispielsweise IBM zur Rechenzentrumskonsolidierung ein und nutzt

seither die über IBM zentralisierten Ressourcen zur Auslieferung von

Workplaces. Generell punktete IBM nicht nur bei proaktiven Sicherheits-

und Analytic-Features inkl. dedizierter Koryphäen, sondern auch durch klar

strukturierte Service-Verträge, Backup & Recovery Bestandteile und

Leistungen zum Aufdecken von Sicherheitslücken im Unternehmen sowie

den Infrastrukturen.

Auch Fujitsu konzentriert sich im Rahmen des generellen Wandels auf die

Cloud und fokussiert seit Ende 2013 ausschliesslich auf das Enterprise-

Klientel. Das entsprechende Offering heisst Fujitsu Cloud IaaS Private

Hosted und umfasst viele Grosskunden-Services wie beispielsweise

Prozess-Abbildung, IT-Service-Management und Multi-Cloud Environ-

ment. Als globaler Partner mit 13 strategischen Rechenzentren ist Fujitsu

sicherlich eine ausgezeichnete Wahl. Im nahe gelegenen Deutschland

besitzt bzw. betreibt Fujitsu zwei echte Cloud-Rechenzentren mit immerhin

3.500 physischen Servern. Man ist in jeder Region der Welt vertreten und

bedient Kunden weltweit mit einem auf das Outsourcing optimierten

Angebot, das mit Managed Services und einem 24x7 Support

kombinierbar ist. Im Jahr 2014 erfuhr die Cloud-Plattform ein Update zur

Erhöhung des Automatisierungsgrades. Zusätzlich gab es eine

Erweiterung des Angebotes um optionale DR-Funktionalität über zwei

Rechenzentren hinweg.

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© Experton Group AG Seite 93

Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 24: Quadrant für IaaS – Managed Private

HP setzt stärker denn je auf das Software-Defined Datacenter bzw. auf

OpenStack und baut verstärkt eigene Kompetenzen im Cloud-Geschäft

auf. Das Offering nennt sich Helion CloudSystem und adressiert nicht nur

die Privatwirtschaft, sondern auch Behörden bzw. die öffentliche Hand.

Allerdings basieren geschäftskritische und SLA-getriebene

Kundenprojekte meist nicht auf der Helion Cloud, da selbst HP als

OpenStack-Treiber und nach nochmaligem Expertisen-Zukauf über

Eucalyptus bei modernen Clouds Probleme hat, die Managed Private

Cloud auf OpenStack-Basis neuen Kunden schmackhaft zu machen. Der

Shift der Bestandskunden von älteren bzw. anderen Systemen ist zudem

nicht leicht. Helion besteht aus verschiedenen Cloud-Angeboten von HP,

die neue Lösungen auf Grundlage der OpenStack-Technologie sowie

Service- und Support-Angebote in einem runden Portfolio vereinen und

dabei auch individuellen Geschäftsanforderungen von Kunden zur

Einbindung und dem Provisioning von eigenen bzw. privaten Cloud-

Ressourcen oder auch Public-Cloud-Ressourcen Rechnung tragen. Über

die Cloud Service Automation Suite wird CMDB- und ITSM-Know-how

eingespeist.

Accenture

All for One Steeb Bechtle

Bedag Informatik

BISON

BT

CANCOM / PIRONET NDH Canopy (Atos)

Capgemini

CenturyLink

Claranet

ComputacenterColt

CSC

Dimension Data

Econis

Fujitsu

HP

Host Europe

IBM

HirtItris

Lake Solutions

Leuchter

MTF

Netcloud

Rackspace

Orange Business

Prometheus

QSC

redIT

SmartIT Services

TCS

T-Systems

UMB (Osys)Unisys

WAGNER

arvato Systems

abraxas

Swisscom

0%

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

IaaS - Managed Private

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 94

Cloud Vendor Benchmark 2015

Der Fokus liegt definitiv auf Grosskunden-Workloads wie sie

beispielsweise von SAP oder Oracle angeboten werden. Auch das In-

Memory Computing bzw. HANA als Beinahe-Synonym wird hier explizit

adressiert. Über Jahre aufgebaute Kompetenzen im Zusammenspiel von

Infrastrukturen und IT-Service-Management kommen bei HP zum Tragen

und machen HP zu einem wirklich interessanten Partner für Cloud-

Infrastrukturen. Über 1.700 Kunden vertrauen weltweit auf die Private

Cloud von HP. Neu bietet HP workload-spezifische IaaS-Ausprägungen

zur Anwendungsentwicklung und Qualitätssicherung, SharePoint, UC bzw.

nicht-kritische CRM-Anwendungen sowie Oracle oder SAP an. Wie bei

den meisten Anbietern sollen die neuen Helion VPC-Lösungen sicherlich

Kunden in vielen Fällen auf eine virtuelle Private Cloud ziehen. Die virtuell

abgesicherte Service-Variante kostet ungefähr 10 Prozent der physischen

Konfigurationen. Diese sind in über 24 Standorten auf fünf Kontinenten

erhältlich. In der Schweiz setzt HP bei der OpenStack Helion Cloud – wie

überall sonst auch – auf hochgradige Ausfallsicherheit der im

Geschäftsalltag noch sehr jungen Cloud-Plattform und differenziert sich

hierüber im Wettbewerbsvergleich..

Netcloud, gegründet vor 17 Jahren in Winterthur, ist ein speziell auf Cisco-

Infrastrukturen ausgelegter Spezialist, der in der Schweiz diesbezüglich

weiterhin oben auf der Rangliste

angesiedelt ist. Auf Basis vieler

innovationsträchtiger Lösungen

bekommen Kunden von Netcloud

massgeschneiderte Projektierung,

Entwicklung und den in diesem

Kontext bedeutenden Support in

Form von Wartung und Monitoring

bzw. einer permanenten Betriebsbereitschaft. Speziell das hier wichtige

Thema der Managed Services bedeutet Netcloud seit geraumer Zeit sehr

viel. Der Ausbau der Managed Services setzt neben dem Operations

Center in Winterthur auf das rund um die Uhr zur Verfügung stehende

Operations Center in Bern.

„Netcloud setzt mehr denn je auf das Gebiet

Managed Services und bietet Kunden ein 24x7

Support-Programm.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 95

Cloud Vendor Benchmark 2015

Host Europe entwickelt sich speziell im Kontext der Managed Services aus

dem Hosting heraus stark weiter

und wird mehr und mehr zum

Full-Service-Dienstleister.

Telefónica Online Services

(TOS) gingen zum Zeitpunkt des

letzten Cloud Vendor Benchmarks

in Host Europe auf, was Host

Europe natürlich generell und nicht

nur im Bereich E-Commerce und

Enterprise-Portale gestärkt hat. Das Unternehmen Intergenia sowie

dessen Töchter Server4you, Plusserver und Serverloft gehen nun

ebenfalls an die Host Europe Group. Plusserver ist dabei aufgrund der

Kundenstruktur im Grosskundensegment noch einmal ein Pluspunkt im

Hinblick auf die Private Managed Cloud und hat die zentrale

Verantwortung für das gesamte Managed-Hosting-Geschäft. In Kombi-

nation schwingt sich somit Host Europe weiter hinauf zum Full-Service

Managed Service Anbieter, der gerade im Thema Cloud und passgenauen

Kundenanforderungen vielen Anbietern in puncto Pragmatismus voraus

ist.

CANCOM SE als eines der

führenden und etablierten

Systemhäuser übernimmt mit

dem Mehrheitsanteil an PIRONET

NDH ein speziell auf standardisierte

Cloud Services ausgerichtetes

Systemhaus mit viel Know-how und

partnerschaftlichen Beziehungen zu Microsoft und Red Hat sowie weiteren

Anbietern. Gerade im Segment Managed Private Cloud ergänzen sich die

beiden Portfolios entsprechend gut, da CANCOM im Bereich Managed

Service des gehobenen Mittelstands und darüber hinaus extrem stark ist

und viel Erfahrung bzw. auch Referenzen vorweisen kann. Die

Performance der zugrundeliegenden Plattform ist dabei auf einem

äusserst ausgereiften Level, so dass HP diese Plattform immer noch für

Kunden aus dem Mittelstand bis 7000 Seats nutzt. Die 2014 erworbene

Allgeier-Tochter Didas Business Services schärft und rundet das Portfolio

im Thema Security weiter ab. Pironet NDH und CANCOM bieten mit der

Hosted Business Cloud und der AHP Architekturplattform inkl. Service-

„Host Europe beweist großes Kunden-

verständnis und arbeitet sich sukzessive via

OpenStack Engagement und strategische

Zukäufe in enterprise-konforme

Infrastrukturen vor.“

Analyst Statement

„CANCOM/PIRONET NDH sind nun richtig

verschmolzen und man weiß beider Seiten

Kompetenz gegenüber Kundenwünschen

einzusetzen.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 96

Cloud Vendor Benchmark 2015

Komponenten, Netzwerk- und Infrastruktur-Diensten mit übergreifenden

Sicherheitslösungen eine Plattform für Kunden beinahe jeder Grösse.

Canopy konnte sich in den Köpfen der Kunden nun langsam als die

offizielle Cloud-Fabrik von Atos

verankern. Technisch glänzt

der Service mit Helix Nebula,

der als „The Science Cloud“

betitelten Plattform. Als Unterbau

nutzt man die VCE (EMC) Vblock-

Einheit. Zudem gibt es mit dem

Service- bzw. Beratungs-Know-

how von Atos insgesamt ein rundes Gesamtangebot für Kunden.

Zusammen treibt man Innovationen und spezialisiert sich gerade in Bezug

auf die Managed-Komponente auf den vertikalen Tiefgang. Canopy (Atos)

Cloud-Leistungen können aus Kundensicht wahlweise im eigenen

Rechenzentrum oder im Rechenzentrum von Atos (Tier 3 in Lupfig)

betrieben werden. Hinzu kommt die wichtige Komponente Sicherheit; hier

hat sich Canopy (Atos) in den Disziplinen IS-Revision und IS-Beratung

zertifizieren lassen.

Colt ist in Managed Private Cloud Pitches ein oft gesehener Kandidat. Der

Cloud Infrastructure Service (CIS) bietet Kunden eine skalierbare und

flexible IT-Infrastruktur und eine rund um die Uhr durch Colt gemanagte

Umgebung. Aus Kundensicht zählt hier beispielsweise die Option,

vorhandene Unternehmensanwendungen zu überführen und zu betreiben

und über das eigene Netzwerk von Colt anzubinden. Es gibt Self-Service-

Zugriffsmöglichkeit und Überwachungs-Funktionen wie Redundanz- und

Sicherungsoptionen sowie auch eine helfende Hand beim ISV-Lizenz-

Handling. Untermauert wird das Offering im Schweizer bzw. europäischen

Markt durch die starke Rechenzentrumspräsenz, was nicht nur lokale

Datenhaltung für Kunden ermöglicht, sondern auch eine hohe

Performance und Passgenauigkeit für Anwendungen bzw. Workloads mit

speziellen Anforderungen an Latenz und SLA verspricht. Auch in Themen

wie Investitionsentscheidungen oder Risikobewertungen lässt Colt Kunden

nicht im Regen stehen.

„Canopy hat es als Plattform- und Sub-Anbieter

von Atos nicht leicht, wird allerdings mehr und

mehr zum Cloud-Vorzeige-Dienst von Atos mit

Rückenwind durch EMC und VMware.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 97

Cloud Vendor Benchmark 2015

Computacenter ist das grösste deutsche Systemhaus und ein wichtiger

Baustein vieler Clouds im DACH-Gebiet. Die Wettbewerbsstärke sucht

ihresgleichen. Man fokussiert im Rahmen der Managed Private Cloud

eindeutig auf Beratung, Aufbau und Betrieb von Private-Cloud-

Umgebungen – öffnet sich jedoch langsam für hybride Szenarien. Hierfür

hat man auf Basis von Standard-Komponenten eine eigene Architektur

entwickelt, die den Kunden

grösstmögliche Flexibilität bei

gleichzeitiger Standardisierung

bietet. Dahingehend ist man hier

ebenfalls zum Fabric Based

Datacenter in „BloCC-Form“

übergegangen, um einzelne

„StaCCs“ mit funktionalen“

BloCCs“ und Support zu verbinden. Unterstützt wird dieses

Vorgehensmodell durch die enge Zusammenarbeit mit strategischen

Herstellern wie beispielsweise BMC, CA, Cisco, EMC, HP, IBM, Microsoft,

NetApp und VMware. Das Angebotskonzept läuft unter dem Begriff „DDIS“

(Dynamic Datacenter Infrastructure).

Swisscom gehört mehr denn je zu den bedeutendsten IT-Dienstleistern in

der Schweiz. Im Umfeld von Private Managed Clouds mit vier lokalen

Rechenzentren profitiert Swisscom von einer im Jahr 2013 integrierten

Service-Einheit mit langjährigem Outsourcing-Know-how. Für sichere End-

to-End-Verbindungen dient die eigene Netzinfrastruktur. Des Weiteren

kommt Swisscom auch der hoch ausfallende Staatsanteil zugute.

Insgesamt glänzt Swisscom mit über 2.500 Mitarbeitern in der IT-Sparte

und sucht mit 16 Schweizer Lokationen seinesgleichen. Neben dem SAP-

Know-how, das in Teilen auch über

Akquisitionen erreicht wurde,

zeichnet sich Swisscom durch

exzellentes Management komplexer

Infrastrukturen und BPO Skills im

Finanz-Sektor aus. Darüber hinaus

bietet man auch State-of-the-Art

Storage bzw. File Sharing Lösungen auf einer gesicherten Plattform. Über

Docsafe zeigt Swisscom auch das Verständnis für sichere und zugleich

moderne bzw. kollaborative Prozessstrukturen. Es können über diese

„Der erneute Leader Computacenter ist

hinsichtlich des Technologie-Stacks mit

wesentlichen Playern für komplexe und sichere

Plattformen entlang großer ITSM-Projekte

gerüstet.

Analyst Statement

„Swisscom ist DER Schweizer Private

Cloud Provider mit technischer

Innovationskraft, Managed Service Skills

und End-to-End-Sicherheit.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 98

Cloud Vendor Benchmark 2015

Plattform Dokumente direkt empfangen und Rechnungen direkt beglichen

werden.

Bedag gehört zu den führenden Schweizer IT-Dienstleistungs-

unternehmen und baut dabei auf knapp 500 Mitarbeiter auf. Der Managed

Private Cloud Betrieb wird über ein enges Netz an Standorten (Bern,

Aarau, Delémont, Genf, Lausanne und Wettingen) und drei

Rechenzentren (Bern, Wettingen und Le Noirmont) sichergestellt. Der

Kundenfokus liegt in der öffentlichen Hand bzw. verstärkt den Kantonen

sowie dem Versicherungswesen und auch im Healthcare-Sektor. Das

Portfolio umfasst Colocation Services in gleichem Masse wie individuelle

Business Solutions oder Mainframe-Erfahrung. Generell herrscht bei der

Bedag neben einer umfassenden Cloud-Raffinesse Know-how in

klassischen Disziplinen wie beispielsweise Storage und Backup vor. Die

Fokussierung liegt auf der Entwicklung, der Wartung und dem Betrieb von

Fachanwendungen unter Berücksichtigung neuer IT-Innovationen mit dem

Anspruch der Leistungsführerschaft bei hoher Service- und

Kundenorientierung und kundenorientierten Preisen. Treue und zufriedene

Kunden wie beispielsweise Kanton Bern, Kanton Jura, Kanton Waadt,

Sanitas Krankenversicherungen, UNFCCC und die Viacar AG sprechen

für sich.

4.4. IaaS – Hybrid Managed (Mittelstand)

Nach wie vor stehen die mittelständischen Unternehmen in der Schweiz der

Public Cloud wegen Datenschutzbedenken überwiegend kritisch

gegenüber. Sie suchen daher Private Managed Clouds oder so genannte

Enterprise Clouds mit erhöhten bzw. individualisierbaren SLAs und ggf.

Managed-Service-Anteilen.

Die Bereitschaft zur Investition in moderne Technologien ist ungebrochen –

man differenziert nur stärker. In nicht wenigen Fällen rüsten Mittelständler

auch intern in Kombination mit externen Services auf. Das Gros der

Mittelständler hat aber generell die Vorzüge eines extern gemanagten

Betriebs für sich erkannt und festgestellt, dass die In-house-Installation samt

Betrieb und Wartung aus wirtschaftlichen und Know-how-Gründen kaum

selbst zu erbringen ist.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 99

Cloud Vendor Benchmark 2015

Was die allgemeinen Anforde-

rungen an die IT betrifft, so

unterscheidet sich der Mittelstand

in der Regel sehr stark von den

kleinen Unternehmen. In vielen

mittelständischen Unternehmen gibt

es eine dedizierte IT-Abteilung und

häufig auch ein eigenes Datacenter. Die Ausprägung der IT-Abteilung

wächst fast analog zur Unternehmensgrösse. Immer weniger

mittelständische Unternehmen sehen sich in der Lage, die notwendige

Weichenstellung auf der IT-Seite finanziell und vor allem in Bezug auf das

zugrundeliegende Wissen zu stemmen.

Neben den nach wie vor im Vordergrund stehenden SaaS-Angeboten

spielen auch Services im Bereich Infrastruktur eine Rolle. In diesem Kapitel

sollen speziell die IaaS-Anbieter betrachtet werden. Dabei geht es um einen

Querschnitt der Angebote im Schweizer IaaS-Markt, wobei der Schwerpunkt

aus den eingangs geschilderten Gründen auf den Themen Private und

(Hybrid) Managed Enterprise Public Cloud liegt. Hierbei werden Offerings

betrachtet, welche die Bedürfnisse von mittelständischen Unternehmen

(Firmen mit ca. 20 bis 999 IT-Arbeitsplätzen) hinsichtlich Marktansprache,

Leistungen, Konditionen oder Delivery adressieren; solche Angebote

zeichnen sich u.a. durch lokalen Bezug (Webauftritt, Produktinformationen,

Benutzeroberfläche, Support in Landessprache, ggf. Anbieterpartner

möglichst in räumlicher Nähe, Rechenzentrum in der Schweiz),

Berücksichtigung des eher geringen Know-hows zum Thema IaaS-Cloud

bzw. der fehlenden Ressourcen, die nötig wären, um sich tiefer mit diesem

Thema zu befassen (einfache Nutzbarkeit, One-Stop-Shop, Bundles,

Testmöglichkeiten), sowie Flexibilität und günstige Kosten aus.

Die elementaren Bewertungskriterien bzw. Anforderungen an die Anbieter

von „IaaS Hybrid Managed (Mittelstand)“ lassen sich entsprechend wie folgt

zusammenfassen:

Leistungsfähige Rechenzentrumsinfrastruktur (lokaler Standort und

ggf. eigenes Netz vorteilhaft)

Breitgefächertes Portfolio an Infrastruktur-Services (Compute

Power, Storage für File Services, Netzwerk, Backup etc.)

Hohe Nutzerfreundlichkeit der Admin-Oberflächen – „ease of use“

Sicherheit / Zertifizierung

„Der Mittelstand bevorzugt gemanagte

Lösungen und hybride Modelle.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 100

Cloud Vendor Benchmark 2015

Transparentes Preismodell sowie wettbewerbsfähiges Preisniveau

Nutzungsabhängige Bezahlung

Test- und Trial-Versionen

Lokaler Marktauftritt / hohe Partnerdichte

Support in Landessprache

Template Libraries bzw. App Stores mit vorkonfigurierten Virtual

Appliances oder Apps / Bundles mit Standard-Software

Die Experton Group identifiziert in der Kategorie „Hybrid Managed

(Mittelstand)“ 25 Anbieter als relevant. Zehn Anbieter sind im Leader-

Quadranten gelistet. Dimension Data konnte sich als „Rising Star“

platzieren.

Abbildung 25: Quadrant für IaaS – Hybrid Managed (Mittelstand)

Als traditioneller und etablierter Telko-Provider (mit dem umfangreichsten

eigenen Netz) mit eigenen Rechenzentren (in der Schweiz) und mit

umfangreicher Kundenbasis im Enterprise-Segment geniesst die Swisscom

grosses Vertrauen und eine starke Wettbewerbsposition. Die Kombination

All for One Steeb

Bechtle

Bison

CANCOM / PIRONET NDH

Canopy (Atos)Claranet

Colt

CSC

Dimension Data

Econis

FIT

HP

Host Europe

IBM

Hirt

MiroNet

NTT Comm.

RackspaceOrange Business

redIT

Trivadis

VMware

WAGNERarvato Systems

Swisscom

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio

-Att

rakt

ivit

ät

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

IaaS - Hybrid Managed (Midmarket)

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 101

Cloud Vendor Benchmark 2015

aus lokalen eigenen Rechenzentren und eigenem Netz ermöglicht eine End-

to-End-Verantwortlichkeit innerhalb der nationalen Grenzen, die gerade für

mittelständische Unternehmen sehr interessant ist. Als etablierter

Telekommunikations-Provider verfügt die Swisscom über ein grosses

Kundenpotenzial gerade im Mittelstandssegment und spricht diesen Markt

darüber hinaus über eine breite Partnerlandschaft an. Hinsichtlich der für

den Mittelstand besonders geeigneten Managed-Public- / Hybrid-Cloud-

IaaS-Services bietet Swisscom ein breites Portfolio mit umfangreichen

flankierenden Diensten.

Hewlett-Packard (HP) deckt ein breites Spektrum an IaaS-Delivery-

Modellen ab, unter dem Branding

„Helion Managed Cloud“ auch

Managed Private und Managed

Virtual Private Cloud, die für

Mittelstandskunden besonders

interessant sind. In beiden

Disziplinen bietet HP jeweils ein

umfangreiches Angebot aus Server-,

Speicher- und Netzwerk-Cloud-Services sowie flankierenden

Dienstleistungen an. Das Partnernetzwerk ist zudem im

Wettbewerbsvergleich sehr ausgeprägt, was gerade für mittelständische

Kunden viel wert ist. In der Schweiz betreibt HP selbst mehrere

Rechenzentren und entspricht somit in diesem Punkt absolut den

Anforderungen Schweizer Mittelständler.

Die starke Positionierung von CANCOM/PIRONET NDH sowohl hinsichtlich

Managed Private IaaS als auch im Markt für Managed Enterprise IaaS bietet

beste Voraussetzungen für die Performance im Mittelstands-IaaS-Markt. Die

Kunden profitieren von Wahlfreiheit und Ganzheitlichkeit bei der

Realisierung von IaaS-Szenarien. Im Mittelpunkt steht der gehobene

Mittelstand. Die IaaS-Services sind Teil der für diese Zielgruppe

entwickelten „Hosted Business Cloud“, die des Weiteren standardisierte

Software-as-a-Service-Dienste, Managed Hosting, Sicherheitslösungen

sowie WAN/LAN-Services zu einer für die Kunden individuell

zugeschnittenen Mittelstandslösung zusammenführt.

IBM bietet Mittelständlern ein sehr breites Portfolio an im Mittelstand

besonders relevanten IaaS-Cloud-Diensten Enterprise Managed und

Managed Private Cloud. Für IBM sprechen auch die ausgeprägten

„Die Mittelstandsexperten punkten mit ihren

jeweiligen Kompetenzen; die Swisscom

profitiert darüber hinaus von ihrer großen

Kundenbasis.“

Analyst Statement

Page 102: Cloud Vendor Benchmark 2015 - t-systems.com · IBM ist so gut wie ebenbürtig und hat einen noch besseren lokalen Footprint, gefolgt von der Swisscom. Sopra Steria ist als Rising

© Experton Group AG Seite 102

Cloud Vendor Benchmark 2015

Kompetenzen hinsichtlich hybrider Cloud-Strukturen, auf die IBM einen

besonderen Fokus hat. Attraktiv ist IBM hinsichtlich der mittelständischen

Klientel auch durch die Bereitstellung der Dienste aus Rechenzentren in

Mitteleuropa (Deutschland).

Colt differenziert sich über ein europäisches und somit aus Schweizer Sicht

grossflächiges Netzwerk, das für die Bereitstellung von Cloud-Services von

Vorteil ist. Colt stellt somit geringe Latenz im Rahmen von

Datenanforderungen über integrierte Netzwerke sicher und schafft die

wichtige End-to-End-Verbindung, da sich Colt auch mit einem Schweizer

Rechenzentrum profilieren kann. Das IaaS-Angebot setzt sich aus

vielfältigen Leistungen hinsichtlich Servern, Storage, Network, Security und

flankierenden Services zusammen. Die Cloud-Strategie von Colt beruht auf

zwei Ansätzen: die Optimum-Strategie für den direkten Vertrieb von Cloud-

Services sowie Ceano als Angebot für den Mittelstand über indirekte

Vertriebswege. Dabei achtet Colt stets auf einfache Bereitstellung,

verständliches Management und den Einbezug hybrider Cloud-Lösungen.

Als attraktiver nationaler Anbieter kann sich Econis aufstellen. Für viele

mittelständische Kunden dürfte interessant sein, dass die Datenhaltung und

sämtliche Leistungen vollständig in der Schweiz erfolgen. Econis verfügt

dabei über zwei geografisch getrennte Rechenzentren. Das Unternehmen

bietet ein umfangreiches und transparentes Leistungsangebot mit

umfangreichen flankierenden Services, das zum einen genügend

Standardisierung bietet und zum anderen auch die nötige Individualisierung

erlaubt.

Claranet ist mit seiner Präsenz in der EU ein ausgezeichneter Partner für

international agierende Kunden des Mittelstands, die in diesem

Wirtschaftsraum agieren. Claranet ist in Bezug auf Managed Cloud

Services, Managed Application Hosting, Managed Networks, VPN, Internet

Access, Security, Hosting und Shared Services ISO 27001 zertifiziert.

Wichtiger Bestandteil der Claranet-Cloud-Strategie ist es, dem Kunden auf

Basis der Cloud-Plattform hochwertige und nützliche Services zur

kosteneffizienten Flexibilisierung seiner IT und zur Verbesserung der IT-

Sicherheit bereitzustellen. Die für mittelständische Kunden besonders

interessanten Managed-Private- und Enterprise-Managed-Public-IaaS-

Dienste sind sehr umfangreich und werden aus Rechenzentren in

Mitteleuropa (Deutschland) mit deutschsprachigem Support geliefert.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Hinsichtlich hybrider Infrastrukturen sind die Angebote so konzipiert, dass

sie problemlos zu hybriden Architekturen verbunden werden können.

Host Europe setzt auf hochwertige Angebote mit einem guten Preis-/

Leistungsverhältnis sowie exzellenten Service und auch zahlreiche

Produktkombinations- und Individualisierungsmöglichkeiten. Die enge

Verbundenheit von Host Europe mit dem Mittelstand zeigt sich in der

grossen Awareness für typische Problemstellungen im Mittelstand. Ziel der

Beratung von Host Europe ist es, einen optimalen Ressourcen-Mix aus der

Cloud anzubieten, um Cloud Services workloadspezifisch anbieten zu

können. Der Mittelstand ist heterogen, so dass Individualität bei Host Europe

an vorderster Stelle steht. Der Kunde kann ein Standard-Produkt via

Homepage bestellen oder sich durch Vertriebsmitarbeiter beraten lassen.

Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, über ein Presales Engineering

eine massgeschneiderte Umgebung auf Basis von Kundenanforderungen

und/oder vorheriger Analysen zu erarbeiten, z.B. dedizierte Managed

Private Cloud oder klassisches Hosting in Kombination mit einer

gemanagten Hybrid Cloud – speziell dem Thema Managed Cloud

(Private/Hybrid) kommt dabei eine grosse Rolle zu.

Dimension Data weist eine hohe Dynamik auf und hat hinsichtlich der

Marktpositionierung bei Enterprise-Managed-IaaS-Diensten gegenüber

dem Vorjahr deutliche Fortschritte erzielt und den Leader-Quadranten

erreicht. Im speziellen Mittelstandsmarkt für IaaS steht Dimension Data kurz

davor, ebenfalls eine führende Position einzunehmen, weshalb Experton

Group Dimension Data als „Rising Star“ ansieht.

4.5. PaaS – Public & Private Hosted

Platform as a Service (PaaS) entwickelt sich stetig weiter, erfindet sich neu

und erlangte spätestens im Jahr 2014 einen enormen Stellenwert in der

cloud-affinen IT-Branche. PaaS ist der Cloud Hot Spot und somit der Dreh-

und Angelpunkt vieler Interessen. PaaS ist zwischen dem IaaS und SaaS

Stack angesiedelt und wurde anfangs einzig und allein mit Test &

Entwicklung von Anwendungen in der Cloud verbunden.

Die unaufhaltsam fortschreitende Entwicklung findet sowohl auf der

Angebots- als auch der Nachfrageseite statt. Für solche Zwecke bzw.

Einleitung

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Anwendungsszenarien ist die Cloud naturgemäss gebaut, denn Test- und

Entwicklungs-Szenarien müssen skalieren und schnell zu- bzw.

abschaltbar sein. PaaS dient dabei immer häufiger als Auffangbecken und

wird nicht nur als integrierte Anwendungsentwicklung genutzt, sondern

auch zum gemanagten Betrieb und zur Integration von heterogenen

Applikationen.

Historischer Werdegang von Platform as a Service:

Development PaaS als reine Entwicklungsplattformen (ca. ab

dem Jahr 2005), weitgehend ungeeignet für kritische Workloads

und den konsistenten Betrieb; keine persistenten Ressourcen

und ungenügende Reaktionszeiten. Obwohl diese Umgebungen

primär IDEs zur Entwicklung bereitstellten, fehlte es ihnen an

Test-Umgebungen mit Reporting-Funktionen, um Bugfixing zu

professionalisieren und Releasezyklen massgeblich zu verkürzen

(von 1-2 Jahren auf 1-2 Monate).

Application PaaS (aPaaS) als Plattformen für die Erstellung, den

Betrieb und die Überwachung von Applikationen (ca. ab 2011),

vermehrt auch als Hosted-Variante wie beispielsweise bei Cloud

Foundry/OpenShift (beide mit Open-Source Federation) oder

Microsoft Azure über das „Azure Pack“.

Dieser Typ PaaS macht ca. 80-90% des Marktangebots aus und

ist ein Geschäftsfeld mit geringerer Marge für Provider, so lange

keine Ökosysteme für den Betrieb der Applikation oder auch Go-

to-Market-Programme bereitgestellt werden. Die Professionalität

dieser Plattformen konnte die App-Releasezyklen stark

verkürzen und die Marktdynamik erhöhen.

Integration PaaS (iPaaS) als Integrationsplattform und

Orchestrierungs-Layer (ca. ab 2013/2014). Dieser Typ PaaS ist

als Middleware bzw. Integrations-Layer zu sehen, um

verschiedene Clouds bzw. Services und auch Plattformen

miteinander verschmelzen zu lassen. Dabei treiben Trends wie

IoT, Industrie 4.0 und die Mobile App Readiness bzw. meist noch

fehlende Modularität von App-Code diesen Typ Plattform

kontinuierlich an. Das Marktangebot dieses Typs macht derzeit

ca. 10-20% des gesamten PaaS-Marktes aus. Die Tendenz ist

stark steigend, da neben den Trends in diesem Segment mit

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Cloud Vendor Benchmark 2015

einer wesentlich höheren Marge mit grossem Potential für

Managed Services aus Provider Sicht zu rechnen ist. Das Ziel ist

es, über diesen Weg an die wertschöpfenden Prozesse und

schwer integrierbaren Legacy-Applikationen der Kunden zu

gelangen. Gleichzeitig versuchen Anbieter, Provisionen über

etwaige Public XaaS Integrationen im Reselling-Modell zu

erhalten, um auch im Volumen-Geschäft ein Stück vom „Kuchen“

abzubekommen.

Die Angebote im sehr facettenreichen PaaS-Markt variieren von anfänglich

app-zentrierten Services für Test- und Dev-Szenarien auf Basis von Public

Clouds bis zu gehosteten Private Cloud Varianten. Dieser Typ PaaS ist in

die Kategorie aPaaS-Angebote einzuordnen. Gleichzeitig verknüpfen und

vermischen sich IaaS und PaaS-Angebote immer weiter und bilden eine

Einheit, die beispielsweise auch der Newcomer Docker mit dem Container-

Prinzip aufgegriffen hat und womit er binnen kürzester Zeit in der

Beliebtheitsskala der PaaS- und auch IaaS-Anbieter von Null auf Hundert

geklettert ist. Kaum eine PaaS-Plattform ist aktuell nicht in irgendeiner

Form kompatibel zu dem neuen rasanten Ökosystem.

Gleichzeitig trägt der mittlere Stack auch weiteren Web-Entwicklungen und

den Anforderungen verteilter Arbeitsweisen Rechnung. Der Dienst GitHub

ist ein Paradebeispiel für die Mixtur aus Softwareentwicklung bzw.

Versionskontrolle und Social Collaboration. Es gibt derzeit keine

umfangreichere und stärker frequentierte Quelle bzw. Anlaufstation im

Netz, um Softwareprojekte aus User-Sicht öffentlich zugänglich und

transparent zu gestalten. Was hier neben dem Community-Aspekt zählt,

ist vor allem die Aufspaltung und Verlinkung einzelner Codebausteine, um

Abspaltungen (Forks) und Wiedervereinigungen (Mergers) unter einer

durchsuchbaren Repository-Struktur zu vereinen. Besonders wichtig ist

hierbei auch die Pull- bzw. Pull-Request-Funktion, damit Code-

Verbesserungen auch im Nachgang allen Usern bzw. Software-

Teilprojekten zur Verfügung stellt werden können. Somit spielt auch die

stetige Aktualisierung des „Working Trees“ eine Rolle, um in verteilten

Gruppen die Wahrscheinlichkeit des Konflikts bei der Code-

Zusammenführung so gering wie möglich zu halten. Open-Source-

Projekte können den Service kostenlos nutzen, während ihn User bzw.

Developer proprietärer Software in privaten Repositories kostenpflichtig zu

nutzen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Parallel dazu zeichnet sich jedoch auch – noch schneller als bei IaaS – der

Trend zu einem Commodity Service für volumen-orientierte HyperScaler

unter den Cloud-Providern ab. Obwohl die Karten noch lange nicht verteilt

sind, gehen einige Anbieter in die Defensive oder sind bereits auf dem

Rückzug. Sie konzentrieren sich verstärkt auf die komplexere und

vermeintlich margen-orientierte PaaS-Ausrichtung im Kontext der

Integrationsfähigkeit und somit von Hybrid Clouds. Solche Plattformen

laufen unter der Bezeichnung iPaaS und sind in Teilen auch in die

Bewertung in puncto Portfoliobreite und Zukunftsfähigkeit eingeflossen.

Trotz dieser Entwicklung, die beispielsweise im Fall von CloudBees zu

beobachten ist, ist die Ausgestaltung einer Middleware-Plattform für

integrierte Applikationsentwicklung mit enger Kopplung an die

Infrastruktursteuerung bei gleichzeitiger Konzentration auf die Business

Goals im DevOps-Sinne noch nicht dort angelangt, wo User sie gern

hätten. Hier gibt es also weiterhin viel „Room for Improvement“.

In der Marktabgrenzung ist daher ein interessanter Trend der Konvergenz

von der Virtualisierung, über Cloud Management & Orchestration bis hin

zu integrativen Plattformen (iPaaS) feststellbar:

Quelle: Experton Group

Abbildung 26: Konvergenz im Cloud-Markt

gestern

•Originäre Virtualisierungsanbieter entwickeln Hypervisors und zusätzlich Management-Plattformen für komplexe konvergierende Plattformen - nun auch immer häufiger mit Storage-Virtualisierung -d ie Basis der Hyper Converged Systems.

heute

•Einige Cloud-Management- & Orchestrierungs-Anbieter nutzen in Teilen die Chance, ihre Lösung als Plattform-Layer neuer Hybrid Cloud Broker einzusetzen (bspw. Zimory im Fall DBCE) oder bauen darauf eigene Hybrid Cloud Plattformen (vCloud Air VMware+EMC) auf - hier wird das BPaaS Know-how zu schärfen sein.

morgen

•Andere Cloud Management- & Orchestrierungs-Anbieter konzentrieren sich auf semantische, analytische Szenarien bzw. hoch komplexe Integrationsaufgaben (bspw. fluid Ops) und tendieren somit in Richtung iPaaS (bspw. elastic.io, Cloud Beed oder Informatica) - auch wiegt BPaaS schwer.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Die primäre Zielgruppe für PaaS sind nach wie vor Softwareentwickler

bzw. ISVs, die aufgrund des zunehmenden Kundendrucks gezwungen

sind, alte Entwicklungsgepflogenheiten, Projekt- und Release

Management sowie zugrundeliegende Programmiersprachen bzw. IDEs

zu hinterfragen und in vielen Fällen sogar über den Haufen zu werfen.

Diese Zielgruppe ist diejenige, welche primär mit aPaaS-Angeboten

adressiert wird, während die iPaaS-Angebote vielmehr IT- bzw. Cloud-

Architekten adressieren. Zudem werden solche Plattformen als Service

Bus oder Integrations-Layer speziell im Kontext Internet of Things (IoT)

und Industrie 4.0 von Relevanz, um beispielsweise die Embedded

Systems Branche mit der IT-Branche zu verbinden. Hier ist IBM als

„Middleware-Veteran“ mit dem PaaS-Angebot auf Softlayer-Basis und dem

Integration Bus in einer sehr guten Position. Allerdings schläft die

Konkurrenz auf Seiten von Microsoft und auch AWS nicht. Auch hier ist

man sich über die Bedeutung solcher Kompetenzen im Klaren.

Quelle: Experton Group

Abbildung 27: iPaaS im IoT/I4.0-Kontext

Technologie-Basis-Stack / Layer für

Industrie 4.0-Initiativen fordert das

Aufbrechen vormals getrennter

Welten zwischen „Informatikern“ und

„Ingenieuren“.

Anwenderunternehmen haben hier

keine Kompetenz-Hoheit bestimmt!

7

6

5

4

3

2

1 Smart Sensors

CPU

OS

IT/IP Network

IT Services

Applikationen

Business-Prozesse

Sec

Sec

Sec

Sec

Sec

Sec

Sec

WA

N / B

roa

db

an

d / C

lou

d

IT

Industrie

„Übersetzer“ beider Sprachen von Nöten!

PRO:

Verbindung von

Wertschöpfungsnetzwerken

CONTRA:

Cyberwar aufgrund von Komplexität

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© Experton Group AG Seite 108

Cloud Vendor Benchmark 2015

Der Trend zur Managed Private bzw. Hybrid Cloud inkl.

Prozessoptimierung bis hin zum Business Process as a Service (BPaaS)

verlangt applikationsseitig ein

hohes Mass an

Standardisierung, Plattform-

unabhängigkeit, Skalierbarkeit

und Einfachheit im Handling.

Naturgemäss sind die Anforde-

rungen an eine solche Cloud-

Umgebung durchaus heterogen

und abhängig von der Zielgruppe,

die vom einzelnen Entwickler über

Grossunternehmen bis hin zum

Independent Software Vendor

(ISV) reicht.

Quelle: Experton Group

Abbildung 28: ISV-Bedarfe im Cloud- bzw. Business-Kontext

Der Start ohne grossartige Assets und sofortige Anbindung an skalierende

Ökosysteme kann beim Geschäftsstart für ISVs sehr erfolgsentscheidend

sein – auch für Nischenprodukte. Die reine Anwendung als solche dient

daher künftig eher nur noch als Einstieg in eine tiefere Kundenbeziehung,

hin zur Beratung in den lukrativen Wertschöpfungsprozessen der Kunden.

ISV-Kundenbedarf

Kostendruck (Preis-/Leistung)

Modernisierung/Elastizität

Fokus auf Compliance und Datensicherheit

Sichere und transparente Datenaufbewahrung

Notwendige Prozessoptimierung

ISV-Anforderungen

Flexible Angebote

SaaS-Überführung-Compute/Storage

Gesharte Ressourcen nach Kritikalität

Know-how Aufbau im Cloud-Vertragswesen

„Managed“-Anteile für Business Prozesse

Frameworks

und

Ökosysteme mit

1. etablierten

2. innovativen

3. kompatiblen

Einzel-

Bausteinen

ISV-Chancen

Festpreis oder Miete

Freiheit im Betriebsmodell bei 24x7 Support/SLA

Schneller RZ-Zugang (ISO)

Partner Know-how-Zugriff

Erfüllung des Datenschutzes

Anpassung an

die Digitalisierung

und letztlich

die Kundenwünsche!

„PaaS wird immer häufiger in verschiedenste

Richtungen ‚aufgebrochen‘ und ist Teil der

künftigen autonom agierenden und sich selbst

konfigurierenden Cloud-Infrastrukturen, die

die Basis unseres digitalen und vernetzten

Wirtschaftstreibens sind. Neben aPaaS

etabliert sich zunehmend iPaaS, das in Teilen

auch von ITSM-Koryphäen sowie Cloud-

Management-Spezialisten ins Visier

genommen wird.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

PaaS liefert nach wie vor

einen relativ hohen

Wertbeitrag. Beispielsweise

lassen sich die häufig immer

noch zu langen Zeiten, die

vergehen, bis eine Applikation

„betriebsbereit“ („Time-to-

Market“) ist, deutlich verkürzen.

Dies liegt massgeblich am

hohen Grad der Standardisierung und Automatisierung solcher

Plattformen. In Verbindung mit den dort eingesetzten Pay-per-Use Modi

ergeben sich somit auch handfeste Kostenvorteile, die wiederum neue

Freiräume für Investitionen und Innovationen schaffen.

Unternehmen im Umfeld der ISV-Branche adaptieren derweilen nicht

selten Methoden der agilen Softwareentwicklung auf andere Formen des

Projektmanagements, um alte Strukturen durch kollaborative und

verzahnte kleine Teilprozesse mit erreichbaren Meilensteinen zu ersetzen.

Sofern das zur Verfügung gestellte Framework zur verteilten Entwicklung

nicht dienlich ist, können Unternehmen beispielsweise den Service GitHub

nutzen. Dabei scheint sich ein Zielerreichungshorizont von 2-4 Wochen

anstatt alter Projektlaufzeiten von 1-2 Jahren als besonders effizient

herauszustellen. Die richtige Formel muss allerdings jedes Unternehmen

für sich entsprechend dem Marktumfeld und eigenen kulturellen,

organisatorischen Abhängigkeiten herausfinden.

Gleichzeitig etablieren sich immer häufiger Enterprise Platform Services

als Hosted Private PaaS Umgebungen, die eine durchaus exklusive

Umgebung zur Anwendungsentwicklung bereitstellen. Der Vorteil dieses

PaaS-Typs liegt also in der im Vergleich zur Eigenerbringung flexiblen

Ressourcenzuschaltung und dem Cloud-Modell, das per se kollaboratives

Arbeiten forciert und somit den Innovationsprozess fördert. Für viele ISVs

kann hier der Einstieg in die Public PaaS-Welt leichter gelingen, da

professionelle Dienstleister solche Angebote zusätzlich durch die

Managed Service Komponente bereichern und mit Rat und Tat zur Seite

stehen. Die Auswahl der richtigen Plattform differiert also stark nach

Anwendungsfall, Zielgruppe, Firmenkultur und bestehender Entwick-

lungsumgebung. Der Übergang zu den iPaaS-Angeboten ist speziell im

Hosted-Umfeld fliessend.

„Anwenderunternehmen suchen zum aktuellen

Zeitpunkt Ökosysteme, die den Anforderungen

im Sinne des Applikationsbetriebs & -bezugs

entsprechen.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 29: ISV im Kontext: Bausteine der Cloud-Strategie

Existierende ISV-Lösungen sind meist nicht zur 1:1-Umstellung auf eine

PaaS-Plattform geeignet. Viele Lösungen sind nach heutigem Stand der

Technik nicht „stateless“ bzw. hinsichtlich der Grundarchitektur nicht

multimandantenfähig. Somit sind diese nur bedingt schlüsselfertig in und

aus der Cloud einsetzbar. Vor allem aber besitzt alter, nicht web-konformer

Code von Apps keinerlei Intelligenz oder Schnittstellenkompatibilität, um

anhand von Lastspitzen oder Serviceanforderungen die zugrunde-

liegenden Ressourcen hinsichtlich Image-Steuerung für Compute Power

oder Storage Pools dynamisch zu verändern. Auch die notwendige

Modularität für mobile Szenarien und unterschiedliche Frontends auf Basis

verschiedener Worker-Typen können bei der alten App-Generation nicht

realisiert werden.

Für den ISV gilt es daher, Angebote am Markt zu evaluieren, die neben

klassischen On-Premise-Entwicklungs-Stacks und bestehenden PaaS-

Angeboten neue innovative Ökosysteme bzw. Frameworks zum optimalen

Sourcing bieten. Was dabei auch im Jahr 2015 und darüber hinaus zählt,

ist eine breite Palette etablierter und zugleich innovativer und kompatibler

Einzelbausteine, die ISVs Wahlfreiheit im Entwicklungs- und

Betriebsmodell erlauben. Ob es nun die On-Premise-, Managed Private

oder Public (Managed) Cloud sein soll, sollte jedem ISV und letztlich

seinem Kunden überlassen sein.

Firmenkultur

Kunden-klientel

Partner-landschaft

Entwicklungs-/ Technologie-

Stack

Quelle: Experton Group AG 2015

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Abbildung 30: Strategische Ziele bei Cloud Development & Testing

Aufgrund der Tatsache, dass neue Generationen von Anwendungen durch

schnellere Release-Zyklen wesentlich höhere Anforderungen an das

Testing und Staging besitzen, kommen Softwareentwickler kaum noch an

cloud-basierten und durch Big Data (wie beispielsweise im Fall von Pivotal)

oder auch Semantik und Analytik (wie beispielsweise im Fall von SAP)

angereicherten Plattformen vorbei. Entwickler-Teams von heute haben

nicht selten in jeder Tagessituation eine Ampel zum Rollout-Status

einzelner Code-Teile vor Augen und brauchen genauestes Tracking von

Bugs, damit die häufig transparente Roadmap für die kommenden sechs

Monate gegenüber Kunden sauber und vor allem verlässlich ist. Die

Plattformen müssen so ausgelegt sein, dass sie bestmöglich die in den

unterschiedlichen Entwicklungsphasen anfallenden Herausforderungen

unterstützen.

Die Zielgruppe „Developer“ ist nach wie vor im strategischen Fokus

beinahe aller Cloud-Anbieter. Neben verschiedensten Schwerpunkten bei

Plattformen und Vorteilen entwickeln beispielsweise Anbieter aus dem

ehemaligen Hosting- bzw. ASP-Umfeld um die technische Plattform-

Vielfalt auch weitere Strategien, um ISVs parallel auch in ihrem Go-to-

Market zu unterstützen. In manchen Fällen geht man sogar in den

strategischen bzw. finanziellen Invest und somit ein echtes Risiko ein. In

diesen Fällen werden Anbieter bei eingesessenen ISVs der Branche

Agilität / Verkürzung Time-to-Market

Qualitätsverbesserungen/ Reduktion Fehlerrate / bessere

Collaboration

Professionalisierung &Standardisierung des gesamten

Entwicklungs- und Testprozesses

Geringere TCO / kein CAPEX für hochskalierende und

breitgefächerte Dev & Test-Umgebungen

Quelle: Experton Group AG 2015

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Cloud Vendor Benchmark 2015

immer häufiger eine Due-Diligence-Prüfung durch unabhängige Dritte

anstreben.

ISVs stehen daher markt- und auch kundenseitig noch stärker als vor

einem Jahr unter Druck: Kunden erwarten aufgrund der steigenden Cloud-

Readiness installations- und wartungsfreie Applikationen in einem Multi-

Device-Ansatz sowie hohe Kompatibilität bei der Datenintegration in Dritt-

systeme. Daher ist der Schwenk in die Cloud in Bezug auf die Entwicklung

und den anschliessenden Betrieb zur Adressierung steigender

Bedürfnisse hinsichtlich orts- und zeitunabhängiger Arbeitsmodelle

unabdingbar. Wer jetzt noch nicht gehandelt hat, wird wohl die aktuelle

Digitalisierungswelle nicht überleben und schon kurz- bis mittelfristig aus

dem Markt ausscheiden.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich die Anforderungen an die Plattform,

die durchaus zahlreich sind. Wesentliche Kriterien im Rahmen der

Bewertung durch die Experton Group waren:

Zeitnahe Bereitstellung des Services

Self-Service Portal mit guter Usability und Transparenz (Lese-

und Schreib-Zugriffe, Preis pro MB für die Code-Umgebung

sowie GB für DB und Scaling-Zusatzkosten pro Stunde)

Ausgefeilte Test- und Dev-Optionen inkl. Workflows und

Logging/Reporting-Funktionen für Rollouts

Bereitstellung und Import von Datenbanken (relational und nicht-

relational, beispielsweise xSQL, mongoDB, Cloudant und Redis)

Automatisierte Provisionierung der benötigten Ressourcen (Scale

up/down) bzw. Hilfestellung im Sizing (T-Shirt) der Infrastruktur

bzw. Plattform inkl. Serverrollen, Zertifikaten und Ports (via

Script)

Unterstützung vielfältiger Entwicklungswerkzeuge, OS und Tech-

nologien sowie Automatismen zur Plattformsteuerung

Offenheit bzw. Interoperabilität in Bezug auf die Portabilität von

Entwicklungscode

Workflow-Unterstützung für agile Entwicklungsmethoden

(SCRUM)

Einfaches Handling der genutzten Entwicklungsumgebungen

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Template-Bibliotheken für VMs bzw. Virtual Appliances,

geclustert nach Use Cases bzw. Einsatzszenarien

Offene Architektur, Interoperabilität und gut dokumentierte

(Webservice-)APIs bzw. Middleware bzw. Integrations-Layer, um

verschiedene Clouds bzw. Services und auch Plattformen

miteinander verschmelzen zu lassen

Sicherheitsarchitektur / Features inkl. SSO

Container-An- und Einbindung

Developer Go-to-Market-Programme

Persistenter (File-) Storage und Templates für den

nachgelagerten Betrieb

Optionen für Public Cloud Services wie auch Instanzen im

Hosted Managed Betrieb

Im Bereich „PaaS – Public & Private Hosted“ sind 19 Anbieter als

marktrelevant identifiziert worden; von diesen werden 12 im Leader-

Quadranten geführt. Progress wird von der Experton Group als „Rising

Star“ ausgezeichnet, womit ein potentieller Aufstieg in den Leader-

Quadranten innerhalb der nächsten 12-24 Monate unter Beibehaltung der

aktuellen Bewertungskriterien für möglich gehalten wird.

IBM konzentriert sich mit dem seit knapp über einem Jahr verfügbaren

Angebot namens Bluemix besonders stark auf das PaaS-Segment. Ziel ist

es, Applikationen zu erstellen oder zur Reife zu führen. Die Sprachen und

Tools können dabei weitgehend frei ausgewählt werden. Auch das weit

verbreitete Eclipse lässt sich via Plug-in einbinden. Als Middleware-

Spezialist kann IBM in diesem Segment auf Basis der Open-Source-

Lösung Cloud Foundry zum Erstellen und Verbinden der

Anwendungskomponenten die Muskeln spielen lassen. JazzHub sitzt als

Entwicklungsplattform für den Web Browser oben drauf. Der Drive dieser

Plattform und die aktuell veröffentlichen Features-Upgrades sowie auch

Business-Partnerschaften mit beispielsweise „the weather company“, um

Unternehmen im Geschäft auf Basis von Wetterdaten zu unterstützen, sind

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 114

Cloud Vendor Benchmark 2015

beinahe beispiellos. IBM möchte mit dem Bluemix-Angebot natürlich die

Developer-Zielgruppe dabei unterstützen, Web- und Mobile-Applikationen

zu entwickeln. Der Fokus liegt

dabei aber neben der

Zuhilfenahme von künstlicher

Intelligenz in Form von Watson

und der dedizierten Analytics-

Kompetenz auf dem offenen

Angebot für Container (Docker)

und OpenStack für virtuelle

Maschinen, die aktuell noch in der Beta-Phase sind. Auch die

Dokumentation ist – wie immer bei IBM – makellos und schafft eine sichere

Quelle zum Nachschlagen und auch zum sanften Einstieg in die breite

Palette von Services. Auch die Preistransparenz weiss sehr zu gefallen.

Sollten diese Ressourcen einmal nicht helfen, besteht sogar die Option,

dedizierte IBM-Experten via Web Interface anzufragen. Auch das DevOps-

Thema ist über Node.js Live Synchronisation bzw. den Anspruch, Services

über Bluemix kontinuierlich liefern zu können, abgedeckt. Der

Collaboration-Aspekt kommt inzwischen auch zum Tragen, was ein Ur-

Aspekt im Bereich cloud-basierte Test- und Dev-Plattformen ist.

Dementsprechend ist Bluemix auch zum Git-Repository kompatibel. Ganz

frisch und ab Sommer 2015 in voller Gänze verfügbar sind die hybride

Komponente und Bluemix local, womit Kunden die volle Wahlfreiheit des

Deployments bzw. Betriebs ihrer Entwicklungsumgebung geboten wird.

Die Usability der Plattform konnte schon zu Beginn überzeugen und ist

auch 2015 noch leading edge.

Google ist ein Cloud-Pionier und entwickelt sich immer mehr zu einem

Trendsetter mit Lock-in Charakter. Die App Engine ist sehr gut in weitere

Google Services wie beispielsweise Cloud SQL eingebettet. Für Big Data

Apps ist Google daher gut geeignet. Auch das Thema Load Balancing

sowie Events sind auf der Google-Plattform in richtigem Masse abgebildet.

Die Plattform kann das Momentum aus 2013 nicht aufrechterhalten. Die

Zielgruppen von Google sind weiterhin geprägt durch medienaffine

Unternehmen wie beispielsweise Marketingagenturen sowie Start-ups und

natürlich auch Developer aus Enterprise-Unternehmen. Die Plattform App

Engine kann mit einem äusserst facettenreichen Funktionsumfang und

technischer Raffinesse bzw. Skalierbarkeit und Integration punkten. Insge-

samt entwickelt sich das Google Framework stetig weiter und beherrscht

„IBM Bluemix wartet nicht nur mit einer

exzellenten Nutzerfreundlichkeit auf, sondern

gibt 2015 richtig Gas in Sachen Integration,

Betriebsmodelle und Funktionsvielfalt.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

inzwischen auch gängige Tools wie beispielsweise PHP, Go, Phyton und

Java Virtual Machine (JVM)-Sprachen wie Groovy. Im Kontext von Phyton

ist beispielsweise auch erwähnenswert, dass „C“-Module nicht ohne

weiteres zum Laufen gebracht werden können. Google bietet allerdings

auch einen eigenen Speicher-Service an und bietet eine in sich

geschlossene bzw. stark aufeinander abgestimmte, beinahe restriktive

Umgebung.

Microsoft hat einen Vorsprung im PaaS-Markt und besitzt mit der Azure-

Plattform das umfangreichste und bekannteste Angebot am Markt. Die

Verbesserungen zum Vorjahr liegen beispielsweise in der Hinzunahme

von DocumentDB, einem NoSQL Document Service für Azure, einer

Suche, virtuellen Maschinen, Web Sites (Jobs und Prozesse), einem

Monitoring Service und dem verbesserten API-Management. Auch das

Repository GitHub ist integriert.

Der USP von Microsoft liegt unter anderem darin, herkömmlicher

Arbeitsprozesse von Entwicklern zu unterstützen und zugleich ein

attraktives Ökosystem als Wertbeitrag mitzuliefern. Hinsichtlich dieser

Fähigkeiten und dem angeschlossenen Ökosystem an Partnern kann

Microsoft hier bislang kein Mitbewerber das Wasser reichen. Nach der

Integration von Visual Studio, einer beliebten und vor allem integrierten

Entwicklungsumgebung zur

Anwendungsentwicklung, in

das Cloud-Angebot von Azure

zeigt Microsoft nochmals das

Verständnis und die Priorität für

Transparenz entlang

verschiedener Stationen des

Entwicklungsprozesses. Dies

betrifft vor allem auch das API Management für externe Parteien und die

Vorbereitung für hybride Services. Das Angebot mit Datenbank-Services

und IaaS-Images, die je nach Stack vorkonfiguriert und aufeinander

abgestimmt sind, ist äusserst integriert und bietet auch use-case-

orientierte Ausrichtungen bzw. Konfigurationen. Im Vordergrund stehen

hier Devices und Worker Roles. Auch die Offenheit gegenüber anderen

Sprachen ausser .NET spricht für Microsoft. Nimmt man alle Komponenten

wie beispielsweise Visual Studio, .NET und die Programmiersprachen

Visual Basic und Visual C++ zusammen, bietet Azure dennoch ein eher

„Microsoft hält die Stellung, muss jedoch mit

vielen Mitbewerbern und ähnlich ausgerichteten

Alternativen kämpfen. Hinsichtlich des

Betriebskonzepts ist man anderen weit voraus.“

Analyst Statement

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auf Windows optimiertes Entwicklungsumfeld. Dahingehend setzt

Microsoft mit der Integration von System Center zur Sicherstellung der

Anwendungsintegrität und -leistung noch eins oben drauf. Auch hier bieten

Dienstvorlagen ein beschleunigtes und günstigeres App Deployment bzw.

Go to Market. Die Azure Packs ermöglichen es darüber hinaus den

Kunden, mit präferierten Systemhäusern wie beispielsweise

CANCOM/PIRONET NDH zusammenzuarbeiten und auch in einer

gemanagten privaten Umgebung zu entwickeln. Die Koalition mit

Apprenda PaaS erlaubt Microsoft mehr denn je, hybride Szenarien

erfolgreich zu leben, und versetzt Kunden in die Lage, Applikationen mit

Apprenda im On-Premise-Bereich auf einfache Art und Weise unter

Compliance und Policy-Gesichtspunkten in die Cloud zu verschieben und

auch wieder aus der Cloud herauszuholen. Das letzte Release ist nun auch

Docker-kompatibel und versetzt Kunden im On-Premise-Sektor in die

Lage, das Cloud bzw. App bzw. System Management mit Microsoft Tools

im Griff zu haben und via Apprenda die Brücke zur Azure Public Cloud

aufzubauen, von Monitoring und Authentifikation zu profitieren, ohne dabei

auf eine gewisse Container-Leichtigkeit und Integration bei der

Applikations-Erstellung zu verzichten.

Die Microsoft Cloud-Strategie zielt generell darauf ab, dem Kunden

grösstmögliche Flexibilität bei der Wahl des für ihn besten

Bereitstellungsmodells (On-Premise, Hosted (private) Cloud, Public Cloud)

zu geben, was explizit auch hybride Modelle beinhaltet. Dabei fühlt sich

die Benutzung von Azure im PaaS-Universum sehr geführt und einfach an.

Ferner öffnet sich Microsoft im PaaS-Segment für Linux und ist inzwischen

auch zu Ubuntu core alpha kompatibel. Damit einher geht auch die

Aufnahme von Docker Containern auf Linux-Basis und bald auch unter

dem Windows Betriebssystem. Microsoft arbeitet verschärft an einer

Nano-Server-Variante als schmales und auf das Wesentliche reduzierte

Windows für die Cloud ohne grafische Oberfläche. Es ist davon

auszugehen, dass der Kernel des neuen Windows 10 die grösste

Plattformdiversifikation in der Geschichte Microsofts erleben wird und

somit neben der Xbox One im Home Entertainment Segment speziell für

mobile und stationäre Endgeräte auf x86 Intel und ARM-Basis als auch im

Server-Bereich fungieren wird. Der Server-Bereich wird dann um den

Cloud-Server-Bereich als Nano-Produkt für Container Readiness und

Micro Services erweitert. Microsoft schafft hier den Brückenschlag in viele

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Welten und Ökosysteme, auch im Kontext Embedded Systems und

Industrie 4.0 bzw. Internet of Things (IoT), und adressiert jegliche Klientel

bzw. Zukunftsvision. Die Offenheit von Microsoft zu GitHub oder der Open-

Source-Gemeinde zeigt sich nicht zuletzt durch die Veränderung der

Lizensierung der .Net Laufzeitumgebung in Open Source. Auf diese Weise

schüttelt Microsoft ein Problem ab, das Nutzern des .Net Frameworks im

Fall der kommerziellen Nutzung Barrieren in den Weg legte. Schon vorher

hatte Microsoft die kommenden Programmiersprachen C# (Version 6.0)

und Visual Basic (Version 2015) und auch die dazugehörige .NET-

Compiler-Plattform „Roslyn“ auf die Open-Source-Ebene gehievt.

Die Kundenvielfalt ist inzwischen sehr gross und mit steigender Integrität

der Lösungen und Betriebsfreiheiten schafft es Microsoft zunehmend, die

Karten richtig auszuspielen. Die Verbreitung von System Center und

Visual Studio schafft aus Kundensicht eine enorme Nähe zur Azure-

Plattform.

Amazon Web Services (AWS) konnte gegenüber der Experton Group viele

namhafte Referenzkunden darlegen. Man adressiert mit Beanstalk neben

den kleinen Entwicklungshäusern auch gestandene ISVs wie

beispielsweise die Software AG. Aufgrund der gesamten Portfolio-

ausrichtung auf das Thema Cloud sowie hoher technischer Kompetenz

und umfangreicher Features wird die Plattform zunehmend interessanter

für versierte Kunden. Ferner konnte sich AWS durch strenge SLAs,

Verträge nach dem BSI-Grundschutz und das lokale Rechenzentrum

sowie das fein sortierte Partnerökosystem zu einem ernstzunehmenden

Mitbewerber im Umfeld von Enterprise-IT-Umgebungen entwickeln. Die

PaaS-Plattform ist technisch sehr ausgereift und bietet zahlreiche

Features wie das maschinelle Lernen oder Monitoring-Optionen. Dazu

zählt beispielsweise auch eine komfortable Management-Konsole für ein

Notification-System, das gerade beim verteilten und kollaborativen Zusam-

menarbeiten wertvoll ist. Weiterhin integriert AWS beliebte

Entwicklungsumgebungen und bietet wichtige Testfahrten im

Entwicklungsprozess, die mit einer Sandbox aus der herkömmlichen Welt

der Entwicklung zu vergleichen sind. Man bietet grösste Kompatibilität am

Markt zu Open-Source-Tools. Hinsichtlich der Anwendungsszenarien gibt

es keinen Fokus bzw. keine Einschränkung, was für weniger geübte

Entwickler eine Hürde darstellt. Das Angebot ist in puncto Umfang

einzelner Services sowie Datenbank-Support einzigartig breit aufgestellt.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Prinzipiell besteht das Offering aus Elastic Beanstalk (Verwaltung zum

Skalieren und Bearbeiten von Anwendungen mit Sprachen wie Java,

.NET, PHP, Node.js, Python, Ruby, Go sowie Docker Containers),

CloudFormation (AWS Developer Katalog), OpsWorks (App Management

Service), CodePipeline (Workflows), Red Shift (Data Warehouse) und

Lambda (Service für die autonome Steuerung und Konfiguration von IaaS-

Ressourcen). Damit schafft AWS ein grossartiges, aber schwer

überschaubares Gesamtsystem, das Vorlagen liefert und AWS-

Ressourcen aus dem IaaS- und SaaS-Stack entsprechenden Projekten

zuordnet bzw. eine Verwaltung dieser Ressourcen bietet. Weiterhin

kümmert sich das System auch um die Lastverteilung bzw.

Kapazitätsbereitstellung inkl. automatisierter Statusüberwachung

(Skalierung). Das „Scripten“ zur Anwendungsbereitstellung im Anschluss

an die Entwicklung für die SW-Paketinstallation ist ebenfalls mit

eingeschlossen. Für Kunden bzw. ISVs wird die Plattform AWS dabei auch

über den integrierten und sehr umfangreichen Cloud-Marktplatz

interessant.

Abbildung 31: Quadrant für PaaS – Public & Private Hosted

Salesforce bietet nach wie vor über force.com eines der grössten und

langjährig gewachsenen Ökosysteme zur cloud-basierten Anwendungs-

entwicklung am Markt. Dabei dient force.com inzwischen der Erstellung

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Cloud Vendor Benchmark 2015

von Applikationen für interne Enterprise-Kunden bzw. zur Erweiterung des

App Stores. Enterprise App Stores werden mit Inhalten befüllt und direkt

abrechenbar auf Kostenstellen angeboten. Besonders attraktiv sind die

Integrierbarkeit in das Salesforce-CRM (SaaS-CRM-Marktführer) bzw. die

zahlreichen kleinen ERP-Tool-Fragmente, die im Gesamtkontext ein

mächtiges Konstrukt zur Unternehmensführung und -planung ergeben.

Über Heroku stellt Salesforce eine cloud-basierte Anwendungsentwicklung

für Dienstleister und externe Kunden bzw. jene zur Verfügung, die nicht im

Rahmen eines „Intranets“ Zugriff auf diese Ressource haben. Heroku

ergänzt das Portfolio also um das klassische PaaS-Angebot, wie es

beispielsweise auch Microsoft oder Amazon anbieten. Der Tool-Umfang

umfasst Workflow-Module, API- und Integrations-Services, Authentifi-

zierung, Event Log Framework,

Analysen und Collaboration

Services. Prinzipiell besitzt

Salesforce somit ein Public PaaS-

und Enterprise PaaS-Konstrukt

und ist damit sehr gut aufgestellt.

Die Plattform glänzt zudem mit

einem hohen Automatisie-

rungsgrad, einer guten Dokumentation und grosser Kompatibilität mit

gängigen Tools und Sprachen wie beispielsweise Java (kein Fokus),

Node.js, Scala, Clojure, PHP und Perl. Hauptaugenmerk liegt hier auf

Ruby für Heroku. Die vertikale Integration in die Salesforce Cloud optimiert

nun Lightning über die Salesforce1-Plattform. Die Integration zur

Vernetzung von Anwendungen und Systemen, um Daten aus Backoffice-

Systemen wie beispielsweise CRM oder ERP anderen Applikationen bzw.

Micro Services zu übermitteln, läuft nun wesentlich reibungsloser auf Basis

einer robusten API. Auch die Verwaltung der Plattform hinsichtlich der

Anwendungen und Benutzer bzw. ganzer Profile ist verbessert worden.

Die Entwicklungsumgebung über force.com fusst jedoch auf Apex-

Sprache, einer objektorientierten On-Demand-Programmiersprache, die

einen Lock-in erzeugt. Sie ähnelt Java in Syntax und Schreibweise, ist

stark typisiert, wird bei Bedarf kompiliert und ist transaktionsbezogen. Über

Lightning erweitert Salesforce die Plattform um einen integrativen

Baukasten. Der Service liefert beispielsweise Berichte, Diagramme und

ein Drag-&-Drop-System zur schnellen Anwendungsbereitstellung. Der

AppExchange-Marktplatz ist das derzeit grösste Cloud-Ökosystem mit

„Salesforce bietet eines der integriertesten

Systeme am Markt und erleichtert das Go-to-

Market über Partner und Starthilfen wie den

neuen Lightning Baukasten-Service.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

exzellenter Integration. Den Weg in die Salesforce-Cloud ebnen viele

hochkarätige Beratungspartner wie beispielsweise Accenture und Deloitte

sowie globale Systemintegratoren wie beispielsweise Capgemini, Fujitsu,

Hitachi Data Systems, HCL, IBM, Infosys und Wipro; sie bieten Beratung

im Rahmen komplexer Integrationsprojekte.

Swisscom ist im Thema PaaS von 2013 bis 2015 durchgestartet und setzt

seit jeher auf das richtige Pferd – Cloud Foundry. Als Gold-Mitglied gibt die

Swisscom hier seit Herbst 2014 gehörig den Takt an und nimmt daher

grossen Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Plattform, die unter

den PaaS-Providern im Reselling- bzw. Veredelungs-Geschäft die grösste

Verbreitung geniesst. Es mangelt im Vergleich zu manch anderen

Lösungen der Leader noch an Templates (industriespezifisch) oder einer

übergreifenden Workflow Engine sowie zugehörigen Freigabeprozessen.

Dafür bekommen Kunden Vertical Scaling & Loadbalancing, eine NoSQL-

Database oder auch eine In-Memory-Database. Die Sprachenvielfalt ist

vorhanden, so dass neben .NET über zwölf weitere Sprachen für

Entwickler angeboten und auch über Buildpacks der Github Community

eingebunden werden. Es ist davon auszugehen, dass die Swisscom hier

im Laufe des Jahres 2015 Vollgas geben wird und mit mehr Kunden auch

attraktiver werden wird. Damit steigen auch die Erfahrung und die

Tauglichkeit für geschäftskritische Workloads.

HP bietet ein reichhaltiges Portfolio zur Anwendungsentwicklung und -inte-

gration und somit auch den mittleren Stack-Bereich PaaS in voller Gänze.

Bezüglich Tools und Sprachen konzentriert man sich seit geraumer Zeit

nicht nur auf JAVA und PHP, sondern zudem auf Ruby, Node.js, Python

und Perl. Entwickler werden hier über Public, Enterprise (Managed) und

Private Cloud Modelle fündig und profitieren neben hoher Skalierbarkeit

und Performance vom umfangreichen Spektrum wie beispielsweise

Toolsets für mobile Applikationen, Webservice APIs, Billing und Payment

Services und auch dem angeschlossenen App-Marktplatz für Enterprises.

OpenStack befeuert im IaaS-Bereich den Unterbau der

Entwicklungsplattform, der hier ebenfalls auf Cloud Foundry beruht. Der

Einsatz von Docker-Containern ist auch bei HP möglich und schafft

flexibles Scheduling neuer cloud-basierter Anwendungen auf der

Hardware des Nutzers, ohne grossartigen Aufwand auf Entwicklerseite.

Das HP Helion Content Depot ist eine integrierte und skalierbare

Objektspeicherlösung auf Grundlage von OpenStack Swift. Die Plattform

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Cloud Vendor Benchmark 2015

arbeitet seit kurzem auch mit Progress zusammen. Die

Anwendungsgebiete sind vielfältig und umfassen neben E-Commerce

Szenarien Digital Marketing, Portale, Social Intranets oder ERP-

Workloads. Der Support wird in 32 Sprachen angeboten. Das Angebot wird

darüber hinaus in frischen Komplett-Lösungen mit Software von HP Helion

sowie Server- und Storage-Hardware von HP und Managed Services

gebündelt. Zur Unterstützung des Ökosystems bietet HP Helion Ready

und HP Helion Developer Network als Programme an. HP Helion Ready

bietet ISVs und SaaS-Lösungsanbietern technische Ressourcen und auch

Vertriebs- und Marketingunterstützung. Das HP Helion Developer Network

ist die Quelle für Coding-Workshops und andere kollaborativen Elemente,

um Entwicklern ein Forum zum Austausch mit anderen Interessierten zu

bieten.

T-Systems ist im PaaS-Geschäft über das Cloud Integration Center sehr

gut aufgestellt. Das im Jahr

2014 erstellte Angebot auf

Basis von OpenShift entwickelt

sich ausgesprochen schnell zu

einer der interessantesten

Plattformen zur Integration und

Entwicklung von Cloud-

Applikationen. Die (a)PaaS-

Umgebung stellt umfassende, bedarfsgerechte Entwicklungs- und

Testumgebungen in einer auf Wunsch durch T-Systems verwalteten

Systemumgebung auf der Dynamic Cloud Platform (DCP) bereit. Das

Sprachset ist breit und umfasst JavaScript, Ruby, Python, PHP, Perl, Java,

Haskell und .NET. Das Cloud Integration Center stellt dabei ein Framework

für Konfiguration, Management, Deployment und Wartung von Cloud

Services in hybriden Umgebungen bereit. Zur Gewinnung der nötigen

Expertise scheut T-Systems darüber hinaus auch keine Wege und

kooperiert neben traditionellen Partnern wie SAP, Microsoft, IBM, Cisco

und VMware verstärkt mit Softwarepartnern. Daher konnte T-Systems im

diesjährigen Benchmark auch durch die Zusammenarbeit mit Informatica

als (i)PaaS Anbieter punkten. Das Ende 2014 gelaunchte Produkt

AppAgile bietet den Betrieb von Applikationen, der Middleware und von

Datenbank-Services auf der einheitlichen Cloud-Plattform von T-Systems

im eigenen Rechenzentrum. Ferner beinhalten die Dynamic Application

Services z.B. das wichtige Identity & Access Management sowie

„T-Systems schießt mit dem frischen und

übersichtlichen PaaS-Angebot zur cloud-

basierten Anwendungsentwicklung direkt in

den Leader-Quadranten.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Datenbanken von IBM DB2 oder Oracle MySQL. Als Application Server

dient JBoss von Redhat und Tomcat Apache als Web Server. Das

Aufbohren der PaaS-Landschaft geht dabei unaufhaltsam weiter, so dass

der jüngste Streich auch einen Data Orchestration Service für das

Zusammenführen hybrider Systeme beinhaltet. Die Preisstruktur ist dabei

verständlich und nach logischen Schritten wie beispielsweise Data

Integration, Hybrid Integration, Rest API, Tier ½ Connections oder

Sandbox-Optionen aufgebaut.

Alle Services werden als standardisierte, gemanagte Services aus der T-

Systems Private Cloud angeboten. Mit dem Angebot Dynamic Services for

SAP Projects stellt T-Systems dabei auch ein interessantes Angebot für

viele Enterprise-Kunden im SAP-Umfeld bereit. Funktional bleiben kaum

Wünsche offen, so dass dem Public Cloud Angebot lediglich die Workflow

Engine inkl. nötiger Freigabeprozesse fehlt und dem Managed Private

Angebot die Developer Sandbox.

Canopy (Atos) war im Jahr 2014 frisch in das PaaS-Geschäft eingestiegen.

Gegenüber der Experton Group gab es jedoch wenig Neues zu verkünden.

In dieser Hinsicht ist die Adaption des Cloud Security Alliance Frameworks

zu nennen, so dass Services bzw. Apps über diese Framework-Regularien

überprüft werden. Normale Verwundbarkeiten werden also frühzeitig

erkannt und proaktiv überwacht bzw. über die globalen 24x7 arbeitenden

Security Operation Centers gemeldet. Die Sicherheit wurde also drastisch

verbessert. Die Bestrebung bzw. Zielsetzung des Angebots ist es, Kunden

auf ihrer Reise in die Wolke dabei zu unterstützen, ihre Legacy-

Anwendungen mit zu integrieren (Compose) und dabei über die

Entwicklung neuer nativer Cloud-Applikationen (Cloud Fabric) einen

geschäftlichen Mehrwert zu bieten. Die strategische Partnerschaft mit

Pivotal (EMC + VMware) bildet dabei die Basis, um dieses Vorhaben zu

verwirklichen. Der Service von Canopy (Atos) bietet ein offenes Ökosys-

tem, so dass Kunden herstellerunabhängig bedient werden. Über Canopy

Compose wird dabei ein Enterprise PaaS geliefert, das auf jeder IaaS-

Lösung zur Verfügung gestellt werden bzw. von mehreren Anbietern

gehostet werden kann. Das Ziel ist es, alte Anwendungen in die Cloud zu

hieven. Als Referenz ist hier Siemens Industries zu nennen, die Cloud

Fabric dazu nutzen, um im Kontext Industrie 4.0 frühzeitig den Ausfall von

Geräten auf Kundenseite vorzubeugen. Des Weiteren nutzt Miele seit

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Ende 2014 Canopy (Atos) für die neueste Produktgeneration bzw. das

Cloud Backend zum Sammeln und Verbinden vieler Sensor-Daten.

Oracle liefert über die Oracle Cloud eine auf das Oracle-Universum zuge-

schnittene Plattform zur Java-basierten Anwendungsentwicklung, die auf

Oracle Fusion Middleware und dem Oracle Database Portfolio beruht. Hier

findet eine enge Verzahnung mit klassischen Oracle Applikationen sowie

der Oracle Exadata Database Machine statt. Die Plattform ist auf

Performance und Skalierung bzw. heterogene Workloads von Enterprise-

Unternehmen ausgelegt. Als absolutes Plus ist bei Oracle die Enterprise-

Konformität hinsichtlich der angedockten Backup-Lösung herauszustellen.

Feature-seitig gibt es einen File-Sync-Service, Business Intelligence und

Big Data Hadoop Tools, Mobile App Development Tools, eine Software-

Oriented Architecture (SOA) Suite und persistente IaaS-Ressourcen aus

der Oracle Cloud, die nun auch aus Deutschland heraus betrieben wird.

Pivotal, als Big Data orientierter Brand von EMC (und VMware), ist eine

von VMware ins Leben gerufene Cloud Foundry Distribution und basiert

auf dem Open-Source-Ansatz. Letztlich ist Pivotal das bekannteste

kommerzielle Aushängeschild des Open-Source-Systems. Über VMware

und EMC kommen dabei gleich zwei namhafte Player im Umfeld Cloud

und Big Data (Greenplum) zusammen und erhalten zudem über weitere

Marktbegleiter wie beispielsweise HP, IBM, Rackspace und SAP

Rückendeckung. Seit Ende 2013 wurde über Pivotal One eine

kommerziell betriebene Version von Cloud Foundry bereitgestellt, die

neben dem kommerziellen Support auch Werkzeuge zum Speichern

unterschiedlicher Datenformate und zur Optimierung der

Entwicklungsprozesse bereitstellt. Zudem wird eine Public Cloud über

Pivotal Web Services auf Basis von Cloud Foundry angeboten. Cloud

Foundry konkurriert unter anderem mit Red Hats PaaS OpenShift, aber

auch mit dem von Salesforce.com betriebenen Heroku. Der Betrieb läuft

über vCloud Air von VMware bzw. vSphere und erlaubt ein hybrides

Deployment. Vor kurzem ging Pivotal auch mit Mirantis eine Kooperation

ein, um Pivotal Cloud Foundry auch auf der OpenStack-Plattform

betreiben zu können. Generell ist man auch kompatibel zu AWS, die

inzwischen auch dedizierte Hardware aus dem Rechenzentrum in

Frankfurt anbieten und daher eine Private Cloud im Unmanaged-Bereich

haben. Die Plattform unterstützt unterschiedliche Programmiersprachen

und Web Frameworks bzw. Build Packs wie Node, PHP, Ruby, Spring oder

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Java. Seit Mai 2014 wird auch .NET von Microsoft unterstützt. Auf der App

Services Seite bietet Pivotal ein ausgewogenes Feld aus standardisierten

Services wie beispielsweise mongoDB, GemFire, Riak, HAWAQ,

Cassandra und vielen weiteren, zu denen wiederum auch Custom

Services wie beispielsweise Splunk, SendGrid und PostgrSQL gehören.

CANCOM/PIRONET NDH war Rising Star im Cloud Vendor Benchmark

2014. Nach einem Jahr performt das Angebot derart gut im PaaS-Bericht,

dass Experton Group das Angebot von Pironet NDH nicht zuletzt aufgrund

grosser Transformationsprojekte und eines sagenhaften Verständnisses

für ISVs hinsichtlich technischer und geschäftlicher Aspekte deutlich in der

Kategorie Leader sieht. Der Fokus liegt ganz klar auf einem Cloud-

Enabling-Angebot, dem als

Fundament das PIRONET NDH

Hochleistungsrechenzentren in

Hamburg (1) bzw. Norderstedt (2)

zugrunde liegt.

Darüber hinaus bildet die Hosted

Business Cloud auch das

technische Rückgrat für die

Zusammenarbeit mit zahlreichen ISVs und anderen Software-

Partnerunternehmen, die in eigenem Namen entsprechende Cloud-

Services auf Basis von PIRONET NDH Cloud-Infrastrukturen realisieren,

anbieten und betreiben. PIRONET NDH agiert hier als Enabler/Inkubator

für die On-Demand- und SaaS-Angebote seiner Partner. Somit ist für das

Kundenklientel des Mittelstands und der ISVs im lokalen Rechtsraum Kon-

formität mit dem lokalen Datenschutzrecht gewährleistet. Die Attraktivität

wird aber auch durch weitere Kunden verdeutlicht. Hierzu gehören sowohl

renommierte Branchenspezialisten wie die mps Solutions aus Koblenz mit

ihren Softwarelösungen für öffentliche Verwaltungen als auch

marktführende grosse Softwarehäuser wie die develop-Gruppe mit ihrer

Online-Speicher- und Backup-Lösung FOXDOX. Weitere Beispiele sind

die Akioma Software AG oder der Filesharing-Spezialist Brainloop und

andere wie beispielsweise der Stollfuss Medien Verlag mit der Kanzlei-

Software STOTAX.

Das Angebot ist durchaus facettenreich und basiert zum einen auf Red

Hats OpenShift und zum anderen auf Komponenten der Microsoft Azure

Plattform. Ganz neu mit dabei ist nun auch die Partnerschaft zu Progress,

„CANCOM/PIRONET NDH erfüllt alle

Erwartungen und hat sich als Leader im

PaaS-Markt etabliert.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 125

Cloud Vendor Benchmark 2015

dem neuen Rising Star im Jahr 2014. Insgesamt bleiben kaum Wünsche

offen. Neben den Programmiersprachen Microsoft .NET, PHP, Java und

Perl können Entwickler in der PaaS-Umgebung ebenfalls Anwendungen in

Python, Ruby oder node.js entwickeln. Als Datenbanken stehen MySQL,

ProstgreSQL, MS SQL und MongoDB zur Verfügung. Auch bei der DIE-

Integration ist das PIRONET NDH-Angebot mit Eclipse, JBoss Developer

Studio, Titanium Studio und Visual Studio breit aufgestellt. Gleichzeitig

punktet PIRONET NDH auch noch durch Professional Services. In diesem

Punkt liegt auch ein wesentlicher Unterschied zu den ersten Public Cloud

PaaS-Angeboten von beispielsweise Google, Salesforce, AWS oder

Microsoft. Langfristig gesehen wird diese Komponente für den gehobenen

Mittelstand immens wichtig sein, um bei dieser zentralen

Geschäftskomponente ausreichend Sicherheit und Flexibilität zu

erreichen. Die strategische Weichenstellung im Sourcing-Modell wird

definitiv von der langjährigen und bodenständigen Erfahrung von

CANCOM/PIRONET NDH profitieren. Die Unterstützung für ISVs fängt

somit auch schon beim strategischen Invest an, so dass "Pay as you

grow"- und „Go-To-Market“-Konzepte Hand in Hand mit begleitenden

Beratungsservices angeboten werden. Diese reichen von der

Bestandsanalyse über die Entwicklungsunterstützung bis zur

Ausarbeitung und Vermarktung eines marktfähigen Cloud Computing

Angebotes.

Red Hat OpenShift erreicht 2015 den Leader Quadranten. Die Lösung ist

in verschiedenen Modellen verfügbar und ist in einer Public Cloud Option,

wie auch einer Private Cloud-Form oder einer Origin-Variante für die Open-

Source Community verfügbar. Red Hat verhält sich als Sponsor, um

Entwicklern Optionen an die Hand zu geben, direkt mit der

Anwendungsentwicklung zu starten und diese anderen Parteien zur

Verfügung zu stellen. Red Hat übernimmt hierbei das Cloud Hosting in

Eigenregie. OpenShift ist fast ein Pendant zu Cloud Foundry bzw. wird oft

damit verglichen. Gleiches gilt für Heroku von Salesforce. OpenShift

Commons ist eine neue Open-Source Community, die über Docker, Dell,

Amadeus, AppDirect, GetUp Cloud oder Shippable verfügt und das Open-

Source Ökosystem anheizen soll. Hier versucht man, Cloud Foundry Paroli

zu bieten. Health Management von Apps und Skalierung sind hier noch

kleine Wermutstropfen. Dennoch brodelt es unter der Haube und die

Container-Kompatibilität lässt auch hier nicht mehr lange auf sich warten.

OpenShift Enterprise 3 kommt im Juni und widmet sich Docker und

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Kubernetes, der Container Application Management Plattform von Google.

OpenShift bietet auch Build Packs inkl. ganzer Infrastruktur-Stacks. Man

bietet vorkonfigurierte Pakete mit JBoss SW im Kontext Enterprise

Application Platform, Fuse, BPM und auch ein regel-basiertes

Management sowie ein mobiles Backend. Zusätzlich ist auch hier die

Verfügbarkeit und Kompatibilität zu Node.je, Perl, PHP, Python und Ruby

gegeben. Services können auch über den Red Hat OpenShift Marketplace

angeboten bzw. bezogen werden. Pakete werden bei OpenShift über

Linux Container (Gears) ausgerollt. Hier gibt es verschiedene T-Shirt-

Grössen. Die kommende Docker-Container-Kompatibilität wird hier

Veränderungen für Kunden nach sich ziehen. Im Vergleich zu Heroku aber

vor allem zu Cloud Foundry tut sich Red Hat mit OpenShift hinsichtlich der

Anbieter-Akzeptanz schwerer. Bislang fehlen der USP und der Mehrwert

zur Einsparung von Kosten, die integrierte Leichtigkeit, um das GTM zu

beschleunigen, sowie transparente Use Cases, um ISVs und Reseller

anzusprechen.

Progress ist der neue Rising Star 2015 und macht aus Experton Sicht eine

wirklich gute Figur, die sich vor allem durch zahlreiche Akquisitionen an

den richtigen Stellen zusammensetzt. Ferner unterstreicht auch die

jüngste Zusammenarbeit mit CANCOM/PIRONET NDH das Potential von

Progress. Mittels Best-of-Breed-Lösungen wie Progress Rollbase (Drag &

Drop App-Erstellung im Baukasten), Telerik Platform (Designen,

Entwickeln, Testen und Ausrollen sowie Überwachen von hybriden Cross-

Platform-Apps mit Lifecycle Management und mobilen Backend-Services),

Modulus (die Node.ja Hosting Plattform, die auch mongoDB und Meteor.ja

beherrscht), Progress DataDirect (multidimensionale Datenanbindung

bzw. Connectivity) und Progress Easyl (Datenanalyse und Reporting)

können Entwickler attraktive Web- und auch mobile Applikationen

erstellen, die vor allem im hybriden IoT-Kontext vernetzt sind und absolut

cloud-konform arbeiten. Die (a)PaaS-Plattform bzw. Runtime-Umgebung

heisst Pacific und bietet viel Potential für die Zukunft. Das Deployment

erlaubt hybride Szenarien aus einem Public- oder Private-Betriebsmodell.

Internationale Referenzkunden wie Uber, Spotify oder Tesla nutzen diese

Plattform zur Erstellung und Integration von Applikationen mit grossem

Erfolg. Mit einem eigenen ISV-Programm geht Progress derzeit auf

Kundenfang bei Salesforce und wirbt mit einfacher Migration. Die Docker

Integration steht genauso auf der Roadmap wie die tiefe Integration aller

Einzel-Services, die aktuell schon miteinander harmonieren.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

4.6. SaaS – CRM

Auch wenn in diesem Jahr erneut die USA Hauptumsatzmarkt der grossen

Software-as-a-Service (SaaS) Business-Applikationen bleibt, zeigt sich

doch, dass auch Schweizer Unternehmen weiterhin sehr interessiert an

professionellen SaaS-Diensten sind, die vor allen Dingen schnellere

Verfügbarkeit, flexiblere Kosten und einen wesentlich geringeren

Pflegeaufwand im Gegensatz zu einem eigens betriebenen

Rechenzentrum versprechen.

Der Trend hin zu SaaS CRM-

Lösungen setzt sich somit auch im

Jahre 2015 fort. Viele Unternehmen

haben in der Vergangenheit On-

Premise-Versionen des Kunden-

beziehungsmanagements bezogen

und damit die Grundlage für eine

nachhaltige Etablierung der Lösun-

gen in der Unternehmens-IT geschaffen. Nun gilt es vielerorts, die neusten

Entwicklungen der CRM-Systeme nicht zu verpassen, um up-to-date zu

bleiben. Vor allen Dingen die Nutzung von Cloud-Ressourcen erfreut sich

hierbei zunehmender Beliebtheit.

Klassische Anbieter von Business-Applikationen wie SAP, Microsoft oder

Oracle sind schon seit geraumer Zeit im Zugzwang, diesem Trend gerecht

zu werden und ihren langjährigen Kunden den Wechsel in die Cloud

möglichst einfach zu gestalten. Eigenständige Cloud Offerings sind dabei

selbstredend unabdingbar, will man mit jungen, innovativen Firmen

konkurrieren, die sich vor einigen Jahren „lediglich“ auf sehr flexible SaaS

CRM-Lösungen spezialisiert haben und rasante Wachstumszahlen

vorlegen. Die Interoperabilität der neuen Software ist besser denn je und

fördert vielerorts das Wachsen von sehr effizienten Ökosystemen. Selbst

Produkte unterschiedlichster Anbieter harmonieren miteinander – gerade

im CRM-Markt ein sehr wichtiger Pain Point, müssen doch beispielsweise

Kundendaten in den unterschiedlichsten Bereichen vereinheitlicht

verfügbar sein. Aber auch die Kommunikation mit den Kunden hat sich

grundlegend geändert – der Kunde ist fordernder und will möglichst

individuell angesprochen werden. In Verbindung mit der allgegenwärtigen

Einleitung

„Der SaaS-CRM-Markt ist geprägt von

etablierten Größen und jungen, innovativen

Firmen, die das klassische Software-

Geschäft gehörig ins Wanken bringen

können – Wettbewerb at its best!“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Verfügbarkeit und der Vielzahl an (neuen) Kommunikationskanälen,

bedingt dies ein Umdenken.

Deshalb nehmen moderne Kundenansprache und vor allen Dingen die

Kundenbindung in den Unternehmen einen immer höheren Stellenwert

ein, weshalb es von Nöten ist, moderne CRM-Systeme als ganzheitlichen

Ansatz zur Unternehmensführung zu verstehen, um Prozesse in

Marketing, Vertrieb und Kundendienst adäquat zu fördern. Der allgegen-

wärtige Zugriff auf Kundendaten – unabhängig von Zeit/Ort und

Hardwareressourcen – ist hierbei von besonderer Relevanz. Eine SaaS-

Lösung ermöglicht Mitarbeitern, ausserhalb des Office zu jeder Zeit und

mit nahezu jedem Device den mobilen Zugriff auf Kunden- und

Kontaktdaten und wird somit der gesteigerten Mobilität der Mitarbeiter

gerecht. Dies stellt einen enormen Vorteil gegenüber On-Premise-

Lösungen dar. Zusätzlich ergeben sich innerhalb der SaaS-Applikation

bislang hohe Standardisierungsgrade, die die wichtigen Kernprozesse

abdecken und somit einen schnellen und effektiven Einstieg in die

Software versprechen. Die Add-on Offerings vieler SaaS-Anbieter sorgen

dafür, dass auch die zusätzlich benötigten individuellen Anforderungen

erfüllt werden können. Neue Trends in Bezug auf Social CRM, also den

Einbezug der sozialen Netzwerke als Ansprache- und

Kommunikationskanäle, und Big Data innerhalb des CRMs, also der

Analyse von unstrukturierten, quantitativen Einzelinformationen zur

Gewinnung von qualitativen Entscheidungshilfen, sind bei der Auswahl der

Anbieter nicht ausser Acht zu lassen. Die jüngsten Spionage-Skandale der

Geheimdienste sorgen jedoch dafür, dass die Diskussion um Sicherheit

der sensiblen Kundendaten erneut angefacht wird. Standortfragen und

unsichere rechtliche Regulierungen nehmen dabei in Bezug auf gehostete

SaaS-Lösungen einen hohen Stellenwert ein. Dies zeigt erneut die sich für

Anbieter ergebende Notwendigkeit, Kunden über Datenschutz und

Rechtssicherheit ganzheitlich aufzuklären. Europäische oder Schweizer

Rechenzentrumsstandorte werden dabei vielerorts zum unverzichtbaren,

weil geforderten Standard.

Im Rahmen des „Cloud Vendor Benchmark 2015“ stehen folgende

Kriterien im Vordergrund der Bewertung einer SaaS-CRM-Lösung:

Funktionsumfang

Integrations-APIs

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Usability

Integration von IT-Trends (Social, Big Data)

Zugriff über mobile Clients (Betriebssysteme: iOS, Android,

Windows Phone)

Preis-Niveau, Mindestvertragslaufzeit

Bezugsmodell (Private Cloud, Public Cloud etc.)

Provider-Standort und Erfahrung im Cloud-Betrieb

USP der Lösung

In diesem Jahr schafften es 5 der insgesamt 10 bewerteten Unternehmen,

eine Position im Leader-Quadranten zu erreichen. Neben den klassischen

CRM-Anbietern wie Oracle, SAP oder Microsoft finden sich auch

Unternehmen, die erst vor einigen Jahren in das dynamische SaaS-CRM

Umfeld eingestiegen sind und mit rasanten Wachstumszahlen einen

energischen Wettbewerb fördern. Anbieter in diesem Marktsegment sind

generell dazu angehalten, die IT-Trendthemen Cloud, Big Data, Mobility und

Social Business in ihre Lösungen einfliessen zu lassen und möglichst

umfangreiche Lösungen anzubieten, denen dennoch der Ease-of-Use nicht

abhanden geht.

Salesforce – als Software as a Service Pionier – ist auch in diesem Jahr

hinsichtlich der Portfolioattraktivität und der Wettbewerbsstärke

überdurchschnittlich stark vertreten. Beide Bereiche, speziell jedoch letztere

konnte man in diesem Jahr noch etwas steigern, da das kalifornische

Unternehmen ankündigte, im Jahr 2015 500 neue Stellen in Europa zu

schaffen – mit speziellem Augenmerk auf Deutschland. Hier eröffnete man

in Berlin eine neue Zentrale, der Standort München soll erweitert werden

und noch in diesem Jahr soll in Deutschland ein Rechenzentrum eröffnet

werden – eines von insgesamt drei neuen Rechenzentren im europäischen

Raum, von welchem das erste in Grossbritannien bereits im November 2014

in Betrieb genommen wurde. Dadurch versucht man, die stark wachsende

europäische Nachfrage nach Cloud-Lösungen und die Forderung vieler

Firmen nach europäischen Rechenzentren gerecht zu werden. Zusätzlich

Bewertung einzelner Anbieter

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Cloud Vendor Benchmark 2015

konnte Salesforce Mitte des vergangenen Jahres T-Systems als Provider

des deutschen Rechenzentrums und die Deutsche Telekom als starken

Partner für den Vertrieb und das Hosting der eigenen Lösungen im DACH-

Raum gewinnen. Diese Kooperation ist damit die erste strategische Allianz

von Salesforce in der Region und wird sicherlich – auch in der Schweiz - für

neuen Kundenzuwachs sorgen. Auch die Partnerschaften mit dem

Wettbewerber Microsoft, die vor allen Dingen die Salesforce-Produkte näher

an die Office-Line heranführen soll, sind strategisch äusserst wertvoll und

erhöhen die Attraktivität des Portfolios. Das Unternehmen setzt also auch

weiterhin auf starke Expansion und bietet mit seiner „Sales Cloud“ das

ausgereifteste Produkt innerhalb des CRM-Segments, welches durch den

ganzheitlichen Lösungsansatz in Bezug auf Mobilität, soziale Anbindungen

und Marketingautomatisierung als extrem innovativ bezeichnet werden

muss und in welchem sich noch weitere enorme Zukunftspotentiale absehen

lassen. Besonders der äusserst integrative AppExchange Marktplatz sorgt

dafür, dass sich die Lösung beispielsweise gut an ERP-Lösungen anbinden

lässt. Als Wermutstropfen bleibt nur anzumerken, dass die Plattform

mittlerweile äusserst vielseitig ist und die Grundbedürfnisse (sehr) kleiner

Unternehmen bei weitem übersteigt – die Komplexität will also beherrscht

sein.

Auch Microsoft gelang mit seiner Dynamics CRM Online Lösung die

Positionierung im Leader-Quadranten. Dynamics CRM Online zählt dabei

neben Office 365 und Azure zu den drei Eckpfeilern der Cloud-Strategie des

Unternehmens, mit der mittlerweile eine Cloud-Umsatzverdopplung (stolze

106 Prozent Wachstumssteigerung) auf 6,3 Mrd. US-Dollar erzielt werden

konnte und die die schwächelnde Windows-Sparte etwas abfedert.

Dynamics CRM Online wird mittlerweile in rund 40.000 Firmen mit geschätzt

etwa 4,4 Mio. Anwendern genutzt, verfügt über 44 Sprachversionen, die auf

etwa 65 Ländermärkten verfügbar sind. Dass die Integration mit den eigenen

Microsoft (Office) Produkten nahtlos funktioniert, dürfte sich von selbst

verstehen, doch auch die extrem hohe Anzahl an weiteren Funktionalitäten

sichert der Lösung einen Platz an der Spitze der Anbieter. Die vorhandenen

Rechenzentren im EU-Raum, die sehr vorbildliche Social-CRM-Strategie

des Unternehmens, welche den Social-Business-Gedanken stark in der

Lösung verankert, und die weiteren positiven Funktionalitäten des Multi-

Channel-Marketings, des Kampagnenmanagements und der Ergebnis-

analysen (Social Listening) versprechen mehr Erfolg in der Ansprache, der

Akquisition und der Bindung der Kunden und sorgen dafür, dass die

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© Experton Group AG Seite 131

Cloud Vendor Benchmark 2015

Applikation als sehr ausgereift und durchdacht bezeichnet werden muss. Im

Dezember vergangenen Jahres kam mit Dynamics CRM 2015 ein Update

auf dem Markt, das einen integrativen Kalender, integrierte Webinare mit

Lync und eine Workflow-Visualisierung enthält und die Verzahnung von

Vertrieb und Marketing weiter vorantreiben möchte. Die stetige Erweiterung

der vorhandenen Produkte ist gerade im Cloud-Geschäft ein extrem

wichtiges To-Do, welches Microsoft adäquat umsetzt. Mit den neuen Cloud-

CRM-Diensten „Small and Midmarket Cloud Solutions“, „Cloud Productivity“

und „Cloud Platform“ erweitert Microsoft seine CRM-Kompetenzen in

Richtung kleiner und mittelständischer Unternehmen. Die Services, die auf

Grundlage bestehender Kompetenzen rund um Office 365 und Azure

fussen, sollen die Cloud noch stärker in das Microsoft Partner Network

integrieren. Obgleich es Microsoft als originärer On-Premise-

Softwareanbieter nicht leicht hatte, scheinen sich die Entwicklungen der

letzten Jahre nun gänzlich auszuzahlen.

Nach wie vor ein weiterer ernstzunehmender Player im SaaS-CRM-Markt

ist das deutsche Traditionsunternehmen SAP. Das Kerngeschäft des

Anbieters, welches sich auf Verkauf und Wartung traditioneller Software

stützte, wird allmählich transformiert und man betont abermals seine

starken Ambitionen in Richtung Cloud, die auch weiterhin Erfolg zeigen.

So konnte das Unternehmen im ersten Quartal 2015 rasante Umsatz-

Wachstumszahlen von 131 Prozent im Cloud-Service-Geschäft vorweisen.

Auch im Bereich der Cloud-Buchungen stieg der Umsatz um 121 Prozent

auf 120 Millionen Euro. In Bezug auf die um 24 Prozent gestiegenen

Gesamterlöse von 3,66 Milliarden Euro im ersten Quartal 2015 sind die

Einnahmen mit Cloud-Diensten aber noch relativ gering. Um die Cloud

Strategie umsetzen zu können, setzt man bei SAP auch weiterhin

konsequent auf Akquisitionen. So kaufte das Unternehmen in den

vergangenen Jahren beispielsweise SuccessFactors, Ariba, Fieldglass

und zuletzt Concur (Kaufpreis: stolze 6,5 Mrd. Euro), um seine Attraktivität

im Cloud-Geschäft steigern zu können. Die Kosten hierfür werden sich

vermutlich auch im Abbau von rund 2.200 Stellen widerspiegeln –

Kündigungen soll es jedoch vorerst keine geben. Der USP von SAPs

Lösung „Sales OnDemand“ liegt zweifelsohne in der Out-of-the-Box-

Integration mit SAP ERP, der weit verbreiteten ERP-Lösung des

Walldorfer Unternehmens. Gerade die Anbindung von CRM- an ERP-

Systeme sollte durch adäquate APIs gewährleistet sein. Weitere

nennenswerte Vorteile liegen in der funktionalen Integration mit Microsoft

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© Experton Group AG Seite 132

Cloud Vendor Benchmark 2015

Outlook, den mobilen Apps und der durchaus ansprechenden und

modernen Benutzeroberfläche. In Verbindung mit SAPs breiter

Partnerlandschaft sowie SAPs Marktstellung – gerade im Heimatmarkt –

bewirken diese Vorteile eine überdurchschnittliche Marktposition und

zeugen davon, dass der Wechsel von SAP in die Cloud gelingen kann.

Auch der CAS Software AG gelang mit ihrem Produkt „CAS PIA“ die

Positionierung im Leader-Quadranten. Das Unternehmen blickt auf eine

lange Firmengeschichte zurück und ist als CRM-Spezialist zu bezeichnen.

Bei CAS hat man den wichtigen SaaS-Markt frühzeitig adressiert und

verfolgt nach wie vor die Philosophie, dass es für den Kunden grundsätzlich

keine Rolle spielen soll, für welches Betriebsmodell er sich entscheidet. Im

vergangenen Jahr entschieden sich rund 1/3 der Neukunden für die Cloud-

Variante. Die gehostete Variante trägt das Prädikat: „made and hosted in

Germany“ – hier zeigt sich deutlich, dass man bei CAS grossen Wert auf

Datenschutz und -sicherheit legt: gerade hinsichtlich des Mittelstands-Fokus

des Unternehmens ein wichtiger Aspekt. Das Produkt CAS PIA ist bereits

seit einigen Jahren verfügbar und mittlerweile auf dem deutschen und

Schweizer Markt etabliert. Generell stehen zwei Versionen der Software zur

Verfügung: Die „Starter“ Version bietet nur die rudimentärsten CRM-

Funktionen – allerdings auch zu einem sehr geringen Preis von 4,90

€/User/Monat. Die Vollversion deckt einen Grossteil der Funktionalitäten ab,

bleibt jedoch – was beispielsweise Social-CRM-Funktionen angeht – etwas

hinter den Wettbewerbern zurück. Da CAS sein Produkt als „Ready-to-Go“

CRM bezeichnet, mit welchem man schnell und effektiv durchstarten kann,

ist dies jedoch auch nicht sonderlich tragisch.

Auch Oracle zählt zu diesen klassischen Anbietern von Business-Software,

die sich seit geraumer Zeit den wandelnden Märkten stellen müssen. Die

aktuellen Bilanzen zeigen, dass es auch Oracle seit längerem gelingt, das

Cloud-Geschäft anzufeuern. So konnte man im dritten Geschäftsquartal

2015 (bis 28. Februar) ein Wachstum von 30 Prozent im Cloud-Bereich

erzielen, während das klassische Geschäft eher mässig läuft. Oracle ist

bereits im traditionellen CRM-Markt einer der führenden Anbieter und bietet

demnach auch in seiner On-Demand-Version alle Features für den Vertrieb,

das Marketing und den Service, die eine moderne CRM-Lösung haben

sollte. Interaktive Real-time Dashboards bieten Analytics-Funktionen für den

Vertrieb, und die mobile Anbindung ist durch Apps gewährleistet. Da man

den Schritt in die Cloud bereits vor rund 8 Jahren tätigte, sind die Produkte

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© Experton Group AG Seite 133

Cloud Vendor Benchmark 2015

mittlerweile gut aufgestellt und man ist konkurrenzfähig zu anderen SaaS-

Mitbewerbern, wenngleich Oracle nicht dieselbe Innovativität aufweist,

sondern nach wie vor einen eher klassischen Ansatz wählt. Kritik zu üben

gibt es nach wie vor an Oracles Marketing-Auftritt: es fehlt die Klarheit und

die Durchgängigkeit des Portfolios – nicht nur in Bezug auf die dargestellte

Sprache.

Im vergangenen Jahr wurde der US-amerikanische Anbieter SugarCRM mit

dem Label „Rising Star“ ausgezeichnet. Rising Stars haben zumeist sehr

hohes Innovationspotential und es ist absehbar, dass sie den Sprung in den

Leader-Quadranten in zwölf bis vierundzwanzig Monaten schaffen werden.

In Deutschland ist dies SugarCRM auch gelungen – in der Schweiz in

diesem Jahr noch nicht, was auf den langsamer reagierenden Schweizer

Software-as-a-Service Markt rückzuführen ist. Dennoch zeigten sich im

vergangenen Jahr bei SugarCRM einige sehr positive Entwicklungen, die für

ein Plus an Wettbewerbsstärke gesorgt haben. So vollzog das Unternehmen

eine sehr gute Entwicklung und man fokussierte sich weiter auf das

internationale Geschäft fernab der USA, welches derzeit etwa 54 Prozent

des Gesamtumsatzes ausmacht. Die strategische Partnerschaft mit T-

Systems, die in ihren hochsicheren Rechenzentren einen SugarCRM

Software Hosting Service gestartet haben und auch die Vermarktung und

den Vertrieb der Lösungen aus ihrer Infrastruktur anbieten, brachte

sicherlich einige Pluspunkte im Bereich der Wettbewerbsstärke. Besonders

der DACH-Raum profitiert von dieser Allianz und bekommt nun ein

Gesamtpaket aus äusserst innovativer CRM-Software, hoher

Datensicherheit und einem langjährigen und sehr vertrauenswürdigen

Hosting-Service-Partner präsentiert. Als einen ersten Referenzkunden in

Deutschland stellt man den Bundesverband mittelständischer Wirtschaft

(BVMW) vor, der SugarCRM nun als organisationsweites System nutzt.

Aktuell beschränkt sich dieser Enterprise-Service noch auf den DACH-

Raum. SugarCRM denkt aber bereits weiter, sodass künftig eventuell auch

andere europäische Kunden von den Services profitieren könnten.

Funktional lässt die Lösung die meisten Anbieter hinter sich und betont vor

allen Dingen die intelligente Beziehung zwischen Kunden und Mitarbeitern

durch soziale Netzwerkanalysen und Big-Data-Funktionen. Die sehr gut

ausgereiften Funktionalitäten in Bezug auf Marketing & Sales Force

Automation können effektiv dazu beitragen, den Vertrieb aktiv in seinen

Bemühungen zu unterstützen. Collaboration Tools im Sinne von Activity

Streams sorgen dabei für eine bessere Zusammenarbeit der Mitarbeiter.

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© Experton Group AG Seite 134

Cloud Vendor Benchmark 2015

Abgerundet wird das Ganze durch eine äusserst intuitive und

benutzerfreundliche Oberfläche, die sich selbstredend auf allen mobilen

Endgeräten ausführen lässt.

Abbildung 32: Quadrant SaaS CRM

4.7. SaaS – ERP für KMU

Die Experton Group hat sich bei der Bewertung der SaaS-ERP-Lösungen

in diesem Jahr dazu entschieden, einen KMU-spezifischen Schwerpunkt

zu setzen und Lösungen, die auf grosse Unternehmen (> 1000 Mitarbeiter)

ausgerichtet sind, nicht mit in die Bewertung einfliessen zu lassen. Dies ist

damit begründet, dass explizit der Schweizer SaaS-ERP-Markt betrachtet

wird, das SaaS-ERP-Angebot für grosse Unternehmen hier – Stand

Anfang 2015 – noch sehr dürftig ist und der Grosskundenmarkt als solcher

noch einen sehr geringen Reifegrad aufweist. Vorbehalte hierfür sind

oftmals in der Komplexität von ERP-Lösungen, die vielerorts über

Jahrzehnte gewachsen sind, und in Sicherheits- und Datenschutzfragen

begründet.

CAS

Infor

Microsoft

Oracle

Salesforce

SAPSugarCRM

update software

Weclapp

zoho

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50%

100%

0% 50% 100%

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

SaaS - CRM

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 135

Cloud Vendor Benchmark 2015

Dennoch könnte gerade der

SaaS-ERP-Markt künftig von

besonderem Interesse sein, wenn

es darum geht, Legacy-Systeme zu

ersetzen oder zu ergänzen.

Demnach sind viele Unternehmen an

Cloud-ERP-Lösungen interessiert

und versprechen sich davon

grösstenteils Kostenersparnisse und

flexiblere Lösungen.

Dies spiegelt sich auch im SaaS-ERP-Markt für kleinere und mittlere

Unternehmen wider, der langsam aber stetig wächst. Aktuell schöpft der

Markt sein enormes Potential jedoch noch nicht genügend aus, sodass

auch im Kleinst- und im Mittelstandssegment weitaus weniger Nutzer zu

finden sind als anzunehmen wäre, obgleich stellenweise gute Offerings

verfügbar sind, das Vertrauen in SaaS-Lösungen steigt und die On-

Premise-Instandhaltung von ERP-Lösungen vielerorts nicht mehr rentabel

ist. Ein Wechsel von traditioneller On-Premise Software hin zu moderneren

On-Demand-Bereitstellungsmodellen will jedoch gut durchdacht sein und

birgt auch weitreichende Veränderungen, die es zu beachten gilt.

Viele Unternehmen sehen nämlich tatsächlich in der individuellen Abbil-

dung ihrer Prozesse die wichtigste Funktion einer ERP-Lösung und

erwarten deshalb einen extrem hohen Individualisierungsgrad. Stan-

dardsoftware – wie sie von SaaS-Anbieters zunächst angeboten wird –

wird in diesem Bereich insofern eher kritisch beäugt und tendenziell eher

abgelehnt. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass viele SaaS ERP-

Anbieter einen modularen Aufbau oder vorab eine bestimmte

Branchenausrichtung (Handel, Dienstleistung, Produktion) ihrer Lösung

anbieten, der/die sich im Bedarfsfall beliebig erweitern lässt und somit

auch individuelleren Anforderungen gerecht werden kann. Allerdings sind

diese Module/Ausrichtungen, die der Erweiterung dienen, im letzten Schritt

auch nur standardisierte Applikationen. Erhöhte Kosten für diese Module

sind stellenweise zu erwarten und trüben an bestimmten Stellen die

Kostenvorteile der schnell verfügbaren Online-Lösungen, die im Standard

per User & Monat abgerechnet werden. Dennoch präsentiert sich der

Standard oftmals kostengünstig, ist sehr gut kalkulierbar und hat auf Grund

der schnell kündbaren Services vor allen Dingen für (sehr) kleine und

„Besonders für KMUs können SaaS-ERP-

Lösungen oftmals Gold wert sein, versprechen

sie doch hohe Funktionalität, kürzere

Einführungsphasen und eine flexiblere

Kostenkalkulation.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 136

Cloud Vendor Benchmark 2015

mittelständische Unternehmen eine hohe Attraktivität. Dies hat zur Folge,

dass echte SaaS ERP-Lösungen (kein ASP-Modell), in denen die Software

in der Public Cloud beim Provider betrieben wird und alle Kosten enthält,

eher auf kleine und mittelständische Kunden fokussiert sind, die eine

Einschränkung im Grad der Individualisierung aufgrund der flexiblen

User/Monat Kostenabrechnung in Kauf nehmen können und auch wollen.

Alle im Rahmen des „Cloud Vendor Benchmark 2015“ analysierten und

bewerteten Anbieter fokussieren dementsprechend auch tendenziell eher

auf den Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Die Bewertungskriterien einer SaaS ERP-Lösung weichen dabei erheblich

von denen einer On-Premise-Lösung ab. Während traditionell neben dem

reinen Funktionsumfang und der Funktionstiefe die Individualisie-

rungsmöglichkeiten im Vordergrund einer ERP-Bewertung stehen, rückt

dieser Aspekt bei einer SaaS-Lösung in den Hintergrund. Andere Aspekte

gewinnen bei einem Cloud-Computing-Modell, besonders im KMU-Bereich

dagegen an Bedeutung. So sind der lokale Marktauftritt bzw. Support und

eine moderne Web-Oberfläche mittlerweile wichtige Entscheidungs-

kriterien.

Daher sind die wichtigsten Bewertungskriterien im Bereich SaaS ERP:

Ergonomie und Benutzerführung

Funktionsumfang (Modularer Aufbau)

Skalierbarkeit in Bezug auf User (etwa schon ab 1 User

beziehbar)

Dedizierter Marktauftritt (Website, Marketing, lokale

Verfügbarkeit)

Integration von IT-Trends (Social, Big Data)

Zugriff über mobile Clients (Betriebssysteme: iOS, Android,

Windows Phone)

Preis-Niveau; Mindestvertragslaufzeit

Bezugsmodell (Private Cloud, Public Cloud etc.)

Provider-Standort und Erfahrung beim Cloud-Betrieb

Integrations-APIs

Migrationspfade

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© Experton Group AG Seite 137

Cloud Vendor Benchmark 2015

In diesem Jahr wurden 13 Anbieter von SaaS ERP-Lösungen in die

Evaluation mit aufgenommen. Drei Anbieter erhielten hierbei die

Auszeichnung „Leader“.

Abbildung 33: Quadrant SaaS ERP – KMU

Der deutsche Anbieter SAP bleibt auch in diesem Jahr deutlich im Leader-

Quadranten und schnitt mit seinen Lösungen „Business ByDesign“ und

„Business One“ sowohl in der Portfolio-Attraktivität als auch in der

Wettbewerbsstärke überdurchschnittlich gut ab. Die enorme Summe, die in

die Entwicklung dieser Lösungen geflossen ist, macht sich an dieser Stelle

deutlich bemerkbar – dies gilt vor allem hinsichtlich der Funktionstiefe.

Darüber hinaus betont SAP weiterhin die eigenen Ambitionen in Richtung

Cloud und konnte den Umsatz im ersten Quartal 2015 um stolze 131 % in

diesem Bereich steigern. Da in diesem Jahr jedoch gesondert der Bereich

KMU betrachtet wurde, verliert SAP etwas an Stärke – man ist zwar im

Segment von 100-300 Mitarbeitern sehr präsent, darunter wird die

Marktstärke von SAP jedoch zunehmend geringer, auch weil das ByDesign

Produkt beispielsweise erst ab 25 Usern startet.

Actindo

Allgeier

Comarch

Infor

Leuchter

myfactory

Nissen & Velten Software

SAP

yQ-IT

Weclapp

Abacus

SolvaxiseasySYS

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

SaaS - ERP für KMU

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 138

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die myfactory Schweiz AG bietet ihre Produkte ausschliesslich aus der

Cloud an und positioniert sich mit ihrem SaaS-Portfolio in diesem Jahr im

Leader-Quadranten. Die Firma bietet im Direktvertrieb eine komplette

Business Suite an, die sich aus den unterschiedlichsten Modulen

zusammensetzt, beispielsweise Finanzbuchhaltung, Kundenmanagement,

Produktionssteuerung oder Personalmanagement. Dadurch bietet man ein

komplexes ERP-System aus der Public Cloud (obgleich ein Wechsel in die

Private Cloud selbstverständlich jederzeit möglich ist), das in vielen

Branchen standardisiert eingesetzt werden kann. Besonders positiv ist der

modulare Aufbau zu bewerten, der dafür sorgt, dass die Kunden tatsächlich

nur das zahlen, was benötigt wird. Gerade hierin liegt der Vorteil einer

skalierbaren SaaS-Lösung, die sowohl funktional als auch quantitativ (etwa

in Bezug auf Mitarbeiterzahlen) erweiterbar ist. 2014 erweiterte man das

Portfolio um die myfactory.mobile Funktion, die für Smartphones und

Tablets konzipiert wurde, um auch mobil immer den Überblick über seine

Geschäftsdaten haben zu können. Neuere Trends in Richtung Social (etwa

Timelines oder Chat/Kollaborationsfunktionalitäten) sind lediglich

rudimentär im CRM-Erweiterungsmodul umgesetzt, jedoch noch nicht

übergreifend verfügbar. Dennoch bietet die myfactory Schweiz AG – welche

als eigenständiges Informatikunternehmen und Schweizer Distributor der

Gesamtlösung myfactory agiert – ein solides ERP-System, welches für viele

Anwender durchaus attraktiv sein könnte.

Als Dritter im Bunde konnte sich die easySYS AG in diesem Jahr die

Bezeichnung „Cloud Leader“ sichern. Das Schweizer Unternehmen bietet

vier unterschiedliche, preislich transparente Business-Packages an, die die

Anforderungen von (sehr) kleinen und mittelständischen Unternehmen

erfüllen sollen. Die unterschiedlichen Module decken funktional

beispielsweise die Kontakt-, Auftrags-, Projekt- oder Produktverwaltung, die

Warenwirtschaft oder die Online-Buchhaltung ab. Das Unternehmen hostet

im Multi-Tenancy Betriebsmodell in der Schweiz und bedient aktuell rund

20.000 User in 3.500 Unternehmen. Die easySYS AG hat sich seit ihrer

Gründung dafür entschieden, die Funktionalitätstiefe bewusst zu reduzieren,

um zum einen als True-SaaS Anbieter (ohne Customizing) agieren zu

können und um weiterhin eine „easy-to-use“ und „ready-to-go“ Lösung

bieten zu können, die die Anforderungen von kleinen und mittelständischen

Unternehmen perfekt abdeckt und gleichzeitig nicht überfordert. In der

Einfachheit der Lösung und der Effizienz und Schnelligkeit des Einsatzes

sind auch die USPs der Lösung verortet.

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© Experton Group AG Seite 139

Cloud Vendor Benchmark 2015

4.8. CaaS – Communications as a Service

Erstmals bewertet die Experton Group das Thema Communications as a

Service (CaaS) in dieser aktuellen Welle des Cloud Vendor Benchmarks.

Kommunikation ist ein Thema, das sich besonders gut für den Betrieb in der

Cloud eignet. Hierfür sprechen u.a. die Netznähe sowie der hohe Grad der

Standardisierung. Entsprechend trägt CaaS mit 31 Prozent einen grossen

Teil zum Schweizer Markt für Software as a Service bei.

CaaS umfasst die folgenden Marktsegmente:

• PBX-Leistungsmerkmale (z.B. CTI, Chef-/Sekretariatsfunktion)

• Mobilfunkintegration (z.B. Simultanruf Festnetz und Mobiltelefon

(Mobiltelefon als Nebenstelle))

• Conferencing (Voice- / Web- / Video-Konferenzen; Desktop- / File-

Sharing)

• Unified Communications (& Collaboration)

Eine alleinige Ausrichtung auf Conferencing-Lösungen war nicht

ausreichend, um in der folgenden Analyse als Anbieter berücksichtigt zu

werden. Des Weiteren beziehen sich die Betrachtungen im Sinne eines

Marktvergleichs auf standardisierte Angebote, nicht auf individuelles Hosting

von Kommunikationslösungen.

Digitale Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung moderner

Unternehmen und muss möglichst kostengünstig funktionieren; die Kunden

erwarten von einer Kommunikations- (und Kollaborations-) Lösung heute

zunehmend aber auch zusätzliche Möglichkeiten zur Kommunikation und

Zusammenarbeit. Entsprechend sind die Bewertungskriterien im Markt für

CaaS die folgenden Aspekte:

• PBX-Leistungsmerkmale (z.B. CTI, Chef-/Sekretariatsfunktion)

• Mobilfunkintegration (z.B. Simultanruf Festnetz und Mobiltelefon

(Mobiltelefon als Nebenstelle))

• Conferencing (Voice- / Web- / Video-Konferenzen; Desktop- / File-

Sharing)

• Unified Communications (& Collaboration)

• Genutzte Technologie(n)

• Preismodell (Grundkosten, pro Platz, Gespräche in das Festnetz)

• Max. mögliche Anzahl der Nebenstellen

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 140

Cloud Vendor Benchmark 2015

• Mindestvertragsdauer

• SLAs

• Support-Bereitschaft

Für CaaS sprechen diverse Aspekte, unter anderem der einfache Einstieg:

Einsteiger werden befreit von hohen Investitionskosten und

Lizenzgebühren. Dank der hohen Flexibilität müssen Kunden nur tatsächlich

genutzte und benötigte Funktionen bezahlen. Kapitalkosten (CAPEX)

können bilanzgünstig durch Betriebskosten (OPEX) ersetzt werden. Durch

den externen Betrieb durch einen Dienstleister steht immer die aktuellste

Programmversion zur Verfügung, ohne selbst entsprechendes

(Implementierungs-) Know-how besitzen zu müssen.

Kommunikationslösungen waren bisher meist ein Randthema, das häufig

nur alle paar Jahre aufkam, wenn der Mietvertrag der Telefonanlage auslief.

Mit der Ankündigung, dass 2017 die Netz-Umstellung auf das All-IP-Netz

abgeschlossen sein soll, ist das Thema Kommunikation in vielen

Unternehmen auf die ITK-Agenda zurückgekehrt. Im Zuge dieses

grundsätzlichen Umbruchs prüfen immer mehr Unternehmen ein breites

Spektrum an

Technologieansätzen. Aufgrund

ihrer oben geschilderten Vorteile

werden auch CaaS-Lösungen

zunehmend in die engere Wahl

gezogen.

Damit ist der Markt attraktiv für eine

Vielzahl von Anbietern unterschiedlicher Herkunft. Dies sind zum einen die

Telekommunikationsunternehmen, die daran interessiert sind, ihr

traditionelles Geschäft businessnah weiterzuentwickeln und das

erodierende Kerngeschäft auszugleichen, des Weiteren monothematische

IP-Centrex-Anbieter, die teilweise seit mehreren Jahren diesen Markt

bedienen. Auch einige Technologielieferanten rüsten nicht nur

Partnerunternehmen aus, sondern adressieren die Kunden auch direkt mit

Cloud Services. Schliesslich sind auch IT-Dienstleister aktiv, die ihren

Kunden häufig für die unterschiedlichen Bedürfnislagen ein differenziertes

Portfolio bieten können.

Markttrends

„Der All-IP-Countdown läuft –

Communications as a Service ist eine

interessante Alternative.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 141

Cloud Vendor Benchmark 2015

Im Marktsegment CaaS wurden 22 Unternehmen in die Untersuchung in der

Schweiz einbezogen. Hiervon konnten sich 15 im Leader-Quadranten

positionieren.

Abbildung 34: Quadrant für Communications as a Service (CaaS)

Die Swisscom nimmt nicht nur im traditionellen Telekommunikationsmarkt

die führende Rolle in der Schweiz ein, sondern kann diese Positionierung

auch auf den CaaS-Markt transferieren. Der Carrier bietet ein breites

Spektrum Leistungen an, das keine Wünsche offen lässt. Mit ihrer

gewaltigen Kundenbasis steht der Swisscom ein enormes Kundenpotenzial

gegenüber.

Die Kompetenzen sowohl aus

dem Kommunikationssektor als

auch dem Dynamic-Services-

Portfolio kann T-Systems erfolgreich

auf den CaaS-Markt übertragen. T-

Systems bietet mit den Dynamic

Services for Unified Communications (Dynamic Services for UC) ein

All for One Steeb

Arkadin

Avanade

BT CANCOM / PIRONET NDH

Canopy (Atos)

Capgemini

Cisco

CSC

Dimension Data

HP

Microsoft

Netcloud

NFON

Orange Business

SmartIT Services

T-Systems

UnifyVerizon

Swisscom

upc cablecomNetstream

0%

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100%

0% 50% 100%

Po

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Communication as a Service (CaaS)

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

„Communications as a Service ist ein

‚Heimspiel‘ für die Swisscom.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 142

Cloud Vendor Benchmark 2015

Lösungsportfolio an, welches dem Kunden die Wahl zwischen zwei

unterschiedlichen Ansätzen (Cisco bzw. Unify) lässt.

BT richtet sich vor allem an Grossunternehmen. Neben BT One Cloud Cisco

(der Hosted Collaboration Suite (HCS) von Cisco ergänzt um Sprachdienste,

Service/Monitoring und CRM-Lösungen von BT) bietet BT auch das

standardisierte BT One Cloud Lync an (Microsoft Lync ergänzt um

Sprachvermittlung, Service- und Monitoring-Lösungen von BT).

Auch Microsoft selbst tritt mit Lync Online – seit kurzem Skype for Business

– im Markt auf. Allein bzw. mit seinen Partnern gelingt es Microsoft, eine

starke Marktposition einzunehmen. Ein Manko ist allerdings die fehlende

Sprachtelefonie-Lösung, so dass für eine Komplettlösung die Auswahl einer

ergänzenden TK-Lösung erforderlich ist.

Entsprechend seiner langjährigen, grossen Kompetenz im Kommunikations-

und Kollaborationsmarkt ist Cisco auch breit im CaaS-Markt aufgestellt,

neben HCS (Hosted Collaboration Suite) auch mit WebEx sowie der neuen

sehr interessanten Kollaborationslösung „Spark“, die sowohl Realtime- als

auch Social-Funktionalitäten integriert.

CANCOM/PIRONET NDH kann als Dienstleister einen umfangreichen Best-

of-Breed-Ansatz adressieren. Mit der AHP Private Cloud stellt

CANCOM/PIRONET NDH einen reichhaltigen Cloud Workplace dar, die u.a.

auf Lösungen von Cisco und Microsoft beruht.

CSC kann als Dienstleister ebenfalls mehrgleisig fahren und bietet mit

Lösungen auf Basis von Microsoft und Cisco ein diversifiziertes Unified

Communications, Conferencing und Collaboration Portfolio, das sich vor

allem an Grossunternehmen wendet, aber auch dazu beitragen soll, das

adressierte Marktsegment auch etwas nach unten abzurunden. In diesem

Zuge hat CSC stark in Microsoft-Lync-Technology investiert. CSC punktet in

seinem adressierten Marktsegment mit seinen Kompetenzen hinsichtlich

Service Management und Security.

Als gemeinsame Gründung von Accenture und Microsoft konzentriert sich

Avanade dagegen auf die Bereitstellung von Unified Communications &

Collaboration auf Basis von Microsoft-Technologien. Zielgruppe sind grosse

Unternehmen, für die auch die gebotenen Möglichkeiten zur hybriden

Umsetzung interessant sein dürften. Als Spezialist für Microsoft (Beratung

und Cloud Services) kann Avanade mit seiner Kompetenz in diesem Bereich

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© Experton Group AG Seite 143

Cloud Vendor Benchmark 2015

punkten, ist somit aber auch im Gegensatz zu vielen anderen Dienstleistern

stark auf diesen Technologieanbieter beschränkt.

Orange Business offeriert auf Basis von Microsofts Skype for Business ein

breites Kommunikations- und Kollaborationsportfolio, das u.a. Telefonie,

Unified Communications, Fixed-Mobile-Integration und Konferenz-

Lösungen bietet. Als etablierter und auf Firmen spezialisierter Carrier verfügt

Orange Business über ein umfangreiches Kundenpotenzial, das per Cross-

und Upselling adressiert werden kann, und ist in der Lage, mit einer End-to-

End-Verantwortlichkeit zu argumentieren.

Die Netcloud AG aus Winterthur ist ein Dienstleister, der u.a. auf Netzwerk-

und Kommunikationsthemen, Data Center und Virtualisierung spezialisiert

ist, so dass auch ein Angebot zu Communications as a Service nahe liegt.

Das Unternehmen ist Cisco-Gold-Partner und bietet Videokonferenzen aus

der Cloud sowie Managed Services an. Für viele Kunden ist dabei sicherlich

ein Pluspunkt, dass diese aus dem 7x24-Stunden Operations-Center in

Winterthur bereitgestellt werden. Ein weiteres Operations Center in Bern

befindet sich im Bau.

Hewlett-Packard (HP) bietet ein breites Spektrum zur Umsetzung von

Unified Communications aus der Cloud, auch aus der Helion Managed

Cloud. Neben Microsoft offeriert HP auch Lösungen auf Basis des breiten

Unified-Communications-Portfolios von Avaya.

Avaya-Konkurrent Unify ist seit kurzem mit einem eigenen Cloud-Angebot

am Markt vertreten. „Circuit“ ist eine sehr interessante Lösung, die in einer

einzigen zentralen Oberfläche Sprache, Video, Messaging sowie Screen-

und Filesharing integriert und dabei Kommunikation und Kollaboration mit

Prinzipien von Social Business vereint. Circuit ist dabei insbesondere für die

mobile Nutzung optimiert.

upc cablecom business ist die Geschäftskundeneinheit von upc cablecom,

dem grössten Kabelnetzbetreiber in der Schweiz, und bietet seit 1999

Kommunikationslösungen für Firmen an. Als Netzbetreiber hat das

Unternehmen den Vorteil, eine End-to-End-Verantwortlichkeit und

entsprechende Bundlings anbieten zu können. upc cablecom business fährt

„zweigleisig“ und bedient mit einem transparenten Portfolio unterschiedliche

Kundengruppen: Das standardisierte Angebot „Business Voice Virtual PBX“

ist eine virtuelle Telefonanlage für kleine und mittelständische

Unternehmenskunden. Business Voice Managed PBX ist eine Private-

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Cloud-Lösung, die auch Unified-Communications-Funktionen bietet und

somit auch ambitionierteren Kommunikations- und Kollaborations-

anforderungen entspricht.

NFON gehört zu den Anbietern, die sich auf die Bereitstellung von Telefonie

aus der Cloud spezialisiert haben. NFON wird in der Schweiz durch den

Carrier Sunrise vertreten, was die Markterschliessung auf Basis dessen

breiten Kundenbestandes unterstützt. NFON bietet eine Vielzahl an CaaS-

Funktionen an und ist damit eine interessante Alternative zur On-Premise-

Telefonanlage.

4.9. XaaS – Cloud Workplaces

Das Managen einer Virtual Desktop Infrastructure (VDI) und das Hosting

von individuellen Virtual Desktops in einer Private-Cloud-Umgebung sind

keine neuen Themen im IT-Service-Markt; die kostengünstigere

Bereitstellung von standardisierten Workplace Services aus einer Shared

Private Cloud oder Public Cloud sind es dagegen sehr wohl. Im

letztjährigen Cloud Vendor Benchmark haben wir daher erstmalig

standardisierte Workplace Services, die als vorkonfektionierte und

modularisierte Pakete aus der Cloud (Public, Shared, Hosted) zu einem

festen Preis pro Nutzer und Monat (as a Service) angeboten werden,

bewertet. Dieses Marktsegment ist durch den Wettbewerbsdruck von

Amazon Web Services (AWS) entstanden und Anbieter von individuellen

Hosted Desktop Services haben sich daher ebenfalls schnell in diesem

Segment positioniert, bevor Kunden zum Wettbewerb abwandern.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 145

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 35: Marktentwicklung: Desktop-Virtualisierungs-Services

Einige Entwicklungen fallen auf, wenn man den diesjährigen Quadranten mit

dem letztjährigen vergleicht.

Im Schweizer Markt gibt es mit Bison ITS, 1cloud, Econis, Curaden und

bloosite inzwischen auch eine ganze Reihe an kleineren lokalen Anbietern,

die, in begrenztem Umfang, Standard-Pakete anbieten. Im deutschen Markt

sehen wir diese Entwicklung interessanterweise so nicht, dort sind es nach

wie vor vornehmlich die grossen namhaften Player, die neben individuellen

Lösungen auch kostenattraktive Standard-Pakete schnüren. Viele kleinere

Anbieter im deutschen Markt bleiben bei rein individuellen

Lösungsangeboten und scheuen den harten Wettbewerb bei Standard-

Paketen. Das machen einige kleinere Anbieter in der Schweiz anders. Man

offeriert häufig 1-2 Standard-Pakete als Basis-Lösungen, die dann

individuell ausgebaut werden können – ein guter Kompromiss, um in beiden

Segmenten (Standard und individuell) je nach Kundenbedarf präsent zu

sein. Trotzdem ist klar: Portfolio-Attraktivität, Schnelligkeit und Grösse

zahlen sich aus, denn Skaleneffekte verschaffen bei standardisierten Cloud

Services einen klaren Wettbewerbsvorteil. Daher gibt es auch eine Gruppe

von „Fast Followern“, die in puncto Portfolio-Attraktivität den führenden

Anbietern auf die Pelle gerückt sind. Fazit: Die Marktführer haben ihre

Marktposition gefestigt, die Fast Follower haben ihr Portfolio für den

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© Experton Group AG Seite 146

Cloud Vendor Benchmark 2015

Marktangang optimiert, und einige kleinere Anbieter bieten bewusst eine

Kombination aus Standard- und individuellen Lösungen an. Wir erwarten,

dass sich beim nächsten Cloud Vendor Benchmark 2016 im Schweizer

Markt die Spreu vom Weizen klarer trennen wird.

Die zentralen Bewertungskriterien in diesem Kapitel sind:

Portfolio-Umfang belegt durch die Anzahl an Standard-Paketen

(zugeschnitten auf bestimmte Nutzer/Zielgruppen), modularisierte

Zusatzoptionen und individuelle Add-on-Möglichkeiten

Portfolio-Qualität belegt durch Differenzierung bei Portfolio,

Delivery, Kundenzufriedenheit, Preis-/Leistung und

technologischer Basis

Lokale Stärken/Besonderheiten, basierend auf neuen

Kundenverträgen/ Referenzen, Infrastruktur (RZ & Netz) und

Kundensupport

Strategische Ausrichtung und Weiterentwicklungspotential

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© Experton Group AG Seite 147

Cloud Vendor Benchmark 2015

In der Kategorie „Cloud Workplaces“ sind fünfzehn Anbieter als relevant

identifiziert worden. Sechs davon werden im Leader-Quadranten geführt.

Wie zu erwarten war, kann bei der Wettbewerbsstärke der Swisscom

niemand das Wasser reichen. Die lokale Stärke der Swisscom als Telko-

Provider mit eigener Rechenzentrums-Infrastruktur kommt gerade bei Cloud

Workplaces zum Tragen, und zwar nicht nur wegen des Themas

Compliance; gerade die Kombination aus hoher Verfügbarkeit von

Rechenzentrum und Netz ist für ein attraktives Cloud Workplace Offering

fundamental wichtig. Der „Personal Connected Workplace“ der Swisscom ist

damit hoch-performant und erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen.

Weitere Standard-Pakete oder optionale Zusatzmodule würden das

Gesamtpaket an standardisierten Workplace-Lösungen noch abrunden.

Das Dynamic Workplace Offering von T-Systems bildet nach wie vor die

Messlatte bei der Portfolio-Attraktivität. Es besteht aus einem Kernpaket

(Windows plus Virenschutz), drei optionalen Zusatzpaketen (für

Collaborative, Mobile und Offline Working) und vielen weiteren optionalen

Services (z.B. Storage, Security und weitere Applikationen). Die einzelnen

Komponenten werden modulartig für die Bedürfnisse einzelner Worker-

Typen (Task Worker, Mobile Worker, Management, Developer, Production)

zu einem Gesamtpaket zusammengestellt. Somit bietet T-Systems eine

umfassende Lösung aus Basis-Paket, standardisierten Zusatzoptionen und

individuellen Ausbaumöglichkeiten.

Amazon Web Services (AWS) ist ein echter Innovator in diesem

Marktsegment. AWS hat sein Angebot durch die Integration seiner

Workplace-Lösung „Workspace“ mit dem AWS Cloud-Marktplatz strategisch

auf eine neue Ebene gehoben. Seit dem ersten Quartal 2015 kann man

direkt über den Workspace Application Manager auf Anwendungen in einer

eigenständigen Kategorie im Cloud-Marktplatz (AWS Marketplace for

Desktop Apps) zugreifen und sie direkt im eigenen Workspace bereitstellen.

Es ist auch möglich, seine eigenen Anwendungen über den Application

Manager hochzuladen und innerhalb von Workspaces seinen Mitarbeitern

zur Verfügung zu stellen. AWS bietet diese Services auch aus seinen

europäischen Rechenzentren an und erfüllt inzwischen eine Vielzahl an

Sicherheitszertifizierungen. Selbst Grossunternehmen testen AWS

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 148

Cloud Vendor Benchmark 2015

Workspaces zunehmend für ihre Einsatzzwecke. AWS ist daher ein

ernstzunehmender Herausforderer für die Marktführerschaft.

Abbildung 36: Quadrant für Cloud Workplaces

VMware und Dimension Data sind die beiden „Fast Follower“ in diesem

Segment. VMware hat sein Offering stark verbessert und bietet nun mit

„Horizon Air Desktops und Apps“ auch drei Standard-Pakete für

unterschiedliche Worker-Typen an. Dimension Data bietet als Neueinsteiger

direkt ebenfalls drei Standard-Pakete für unterschiedliche Worker-Typen an.

Einziger Wermutstropfen bei beiden Anbietern ist, dass die Offerings bisher

nicht aus einem Rechenzentrum in der Schweiz bereitgestellt werden

können, sondern aus dem europäischen Ausland (VMware aus UK,

Dimension Data aus Deutschland, Amsterdam oder UK).

Auch Bison ITS befindet sich mit seinem Angebot „Smartwork“ im Leader-

Quadranten. Das Schweizer Unternehmen bietet standardisierte und hoch-

skalierbare Workplace-Services basierend auf Microsoft Azure an. Darüber

hinaus verfügt Bison ITS über ein eigenes Rechenzentrum in der Schweiz

und kann durch seine starke lokale Präsenz gerade auch bei der

Wettbewerbsstärke punkten.

AWS

Apps4rent

Bison

bloosite

CANCOM / PIRONET NDH Colt Dimension Data

Leostream

NTT Comm.

T-Systems

VMware

Swisscom

1cloud

curaden

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio

-Att

rakt

ivit

ät

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Cloud Workplaces

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 149

Cloud Vendor Benchmark 2015

5. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Technologies“

Cloud-Infrastrukturen und Cloud-Rechenzentren basieren immer häufiger

auf (Hyper) Converged Systems, die aufeinander abgestimmte Blue Prints

oder Komplettsysteme für den schnellen, einfachen und modularen Aufbau

von Cloud-Infrastrukturen bieten. Generell gilt die alte Tugend nach wie

vor: Je integrierter und dementsprechend performanter ein System ist,

desto eher ist es für spezialisierte Workloads geeignet und nicht immer

ausreichend flexibel, offen oder für Upgrades geeignet. Darüber liegt die

Middleware-Sektion, die von Betriebssystemen bzw. immer häufiger auch

Containern, System Management Tools und Datenbanken bzw. Web

Server Tools geprägt ist. Zu den Cloud-Technologien zählt darüber hinaus

natürlich das Cloud Management und die Orchestrierung, womit immer

häufiger externe bzw. hybride Multi-N-Clouds administriert und

provisioniert werden müssen. Dort zählt dementsprechend API-

Transparenz, Identity Management, Billing und der IT-Service-Katalog-

Aufbau immer stärker, um dem heutigen Anspruch IT as a Service gerecht

werden zu können. Die neuen Cloud Management & Orchestration

Lösungen sind die Plattform für agile IT-as-a-Service Delivery und müssen

nicht nur die Ressourcen-Steuerung beherrschen, sondern auch die

Applikationen aus Business-Sicht und somit unter strengen SLAs bzw.

Corporate-Strukturen abbilden. Auch die Absicherung bzw.

Verschlüsselung der zu übertragenden bzw. auch zu speichernden Daten

rückt nicht zuletzt durch Abhöraffären in den Vordergrund und wird

zunächst zum Differenzierungs- bzw. bald zum Kernmerkmal von IaaS-

Providern.

Neben den Service Providern investieren auch Anwender aus nahezu

allen Grössenklassen immer häufiger in Upgrades der Infrastruktur, um

Schritt halten zu können und vor allem auf Basis von Software-Defined

Datacenter-Strukturen Teil digitaler Ökosysteme zu werden. Diese neuen

Systeme und Plattformen lösen zunehmend klassische Server-/Storage-

Umgebungen ab. Die Ausgaben für Cloud-Technologien auf der

Hardware- und Softwareseite werden nach Prognosen der Experton Group

im Jahr 2015 bei 2,8 Milliarden Euro liegen und 2016 nochmals kräftig

(31%) auf 3,8 Milliarden Euro anwachsen.

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© Experton Group AG Seite 150

Cloud Vendor Benchmark 2015

Der Einsatz von Apps und Infrastrukturleistungen aus der Wolke wird auch

WAN-Architekturen weiter verändern. WAN Backbones werden immer

wichtiger und müssen mit Technologien zur Bandbreitenoptimierung

bestückt werden. Dabei spielen nicht nur HW-basierte Bauteile eine Rolle,

sondern zunehmend auch die Software, die inzwischen auf untersten

Stack-Ebenen Einzug hält und daher mehr denn je den Takt der Architek-

tur angibt. Der Netzwerk-Traffic driftet vom internen LAN stets weiter in das

WAN ab, so dass hier dringend mit Optimizern wie beispielsweise

Riverbed zusammengearbeitet werden sollte, um cloud-basierte Services

performant und kontrolliert von A nach B bzw. vom Provider zum User zu

bringen. Unabhängig vom Zugang zum Netzwerk sind für die User-

Akzeptanz von Cloud Services im Vergleich zu herkömmlichen On

Premise Services stets eine

hohe Bandbreite und eine

niedrige Latenz

entscheidend für die Akzeptanz in der langfristigen Dauernutzung.

Performance ist also aus User-Sicht extrem entscheidend.

Das WAN entwickelt sich also zunehmend zum neuen LAN, spielt doch die

Musik inzwischen immer häufiger in externen Rechenzentren, die den

internen und externen Datenaustausch übernehmen und über private

MPLS zur Verfügung stellen. Die Rechenzentren von heute entwickeln

sich also zu Netzwerk-Hubs bzw. Cloud-Knotenpunkten und -Brokern für

interne und externe Beziehungen. Dementsprechend wurde im

diesjährigen Cloud Vendor Benchmark auch erstmals das Feld der Cloud

Broker und Colocation Hub Provider analysiert. Cloud-Service-Anbieter mit

viel Erfahrung in Themen der Netzwerktechnik sind im Thema Cloud

Colocation Hub im Vorteil, da viele kleine Bausteine am unteren Ende in

Verbindung mit den klugen Software-Architekturen des Software-Defined

Datacenters im Cloud-Technologie-Stack kriegsentscheidend für den

Erfolg bzw. die Performance und Sicherheit sind. (Hybrid) Cloud Broker

profitieren eindeutig von ausgefeilten Management & Orchestration

Plattformen mit API- und Performance-Management-Layern und auch

Identity Management Skills.

„Cloud-Carrier“ wie beispielsweise Equinix bieten solche Hubs und somit

„Unterschlupf“ für Anbieter von Cloud Services auf höhergelegenen

Ebenen des Cloud Layer Stacks. In diesem Kontext zeigt sich darüber

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© Experton Group AG Seite 151

Cloud Vendor Benchmark 2015

hinaus aufgrund der steigenden Nachfrage und der damit einhergehenden

Reife im Markt ein permanenter Preisverfall für hochperformante

Netzwerkanbindungen im 1-, 10- oder 100-Gbps-Segment von ca. 15%

pro Jahr. Aus diesem Grund werden im Folgenden diejenigen

Technologieanbieter portraitiert und bewertet, die die Infra-

strukturkomponenten und Softwarelösungen zum Bau und Betrieb von

Cloud-Rechenzentren bzw. Cloud-Infrastrukturen liefern.

Analog zur zweiten Auflage der Studie wurden die Schwerpunkte der

Analyse im Marktsegment „Cloud Technologies“ neu gelegt. Dies resultiert

aus einigen Veränderungen und Trends, die sich in den vergangenen zwölf

Monaten am Markt vollzogen haben.

Abbildung 37: Anbieter von Cloud-Technologien

Vendor im Bereich Cloud Technology

Technologies -

(Hyper) Converged

Systems

Technologies - Security

Encryption as a Service

Technologies - Management &

Orchestration

Abiquo •

Barracuda Networks •

BMC •

Box •

Brainloop •

CA •

CipherCloud (T-Systems) •

Cisco •

Citrix •

CSC •

Data Room Services •

Dell • • •

flexiant •

fluid Operations •

Fujitsu •

Hitachi Data Systems •

Hornetsecurity •

HP • • •

Huawei •

IBM •

InContinuum •

LaCie •

Lenovo (IBM) •

Microsoft •

NetApp (Cisco) •

Nutanix •

OpenNebula

Systems •

OpenStack* •

Oracle • •

Parallels (ODIN) •

Protectorion (Braincell) •

Red Hat •

RightScale •

SafeNet •

Secardeo •

Secomba •

SimpliVity •

Sophos •

SSP Europe •

Trend Micro •

Uniscon •

VCE •

VMware •

Vormetric Cloud Encryption •

Zimory •

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© Experton Group AG Seite 152

Cloud Vendor Benchmark 2015

Beim Bau von Private Clouds spielen auf Seiten der Anwender, aber auch

auf Seiten der Cloud Service Provider die integrierten „Cloud-Tech-

nologiestacks“ bzw. „Cloud Appliances“ eine immer grössere Rolle. Diese

auch als „Hyper Converged Infrastructure“ bekannten Produkte verbinden

Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten mit einer Cloud Manage-

ment Software und teilweise weiteren Middleware-Komponenten zu einem

voll integrierten Gesamtsystem. Diese Systeme werden entweder

schlüsselfertig und vorkonfiguriert geliefert oder nach entsprechenden

Blueprints durch den Kunden aufgesetzt. Für die Anwender ergeben sich

verschiedene Vorteile. So verkürzt sich die Planungs- und Implementie-

rungsphase deutlich, da die einzelnen Komponenten nicht mehr

aufeinander abgestimmt, integriert und zertifiziert werden müssen; ist die

Storage-Virtualisierung ein zentraler Bestandteil der Appliance, so ist das

System noch stärker in sich aufeinander abgestimmt und entsprechend

sinken die Projektierungskosten der Einführung. Die Flexibilität nimmt hier

jedoch hinsichtlich der Einsatz- und Erweiterungsoptionen ab. Hinzu

kommt, dass die meisten Anbieter mit ihren jeweiligen Partnern Konsortien

und gemeinsame Support-Organisationen aufgebaut haben (Beispiel VCE

(EMC) für den Vertrieb und Support von „Vblock“) und der Anwender nur

noch einen Ansprechpartner für die gesamte Cloud-Infrastruktur hat.

Die Technologie-Plattform stellt dabei die zentralen Komponenten der IT

wie Virtualisierung, Identity Management, Datenhaltung, Entwicklung und

Systemmanagement gleichermassen in jedem gewünschten Bereitstel-

lungsmodell zur Verfügung. Dies ermöglicht den Aufbau und Betrieb von

beliebig hybriden Modellen, die durchgängig eine wahlfreie Nutzung der

zugrunde liegenden Ressourcen zulassen.

Bewertung von (Hyper) Converged Cloud Infrastructures

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© Experton Group AG Seite 153

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die letztjährige Vertiefung der Cloud Middleware im Bereich „Cloud

Security Technologies & Services“ um den Bereich Cloud Encryption

wurde im Jahr 2015 fortgeführt und weiter ausdifferenziert.

Innerhalb dieser Quadranten bewertet und positioniert die Experton Group

das Portfolio und die Produktqualität derjenigen Security-Anbieter, die ihre

Technologien auf die Absicherung von Cloud-Umgebungen und Cloud-

Rechenzentren ausgerichtet haben bzw. ihr Augenmerk auf die Verschlüs-

selung von Clouds legen. Dabei zählt nicht nur die Verschlüsselung der

Datenübertragung, sondern auch die Verschlüsselung der Datei- bzw.

Fileablage in der Cloud.

Die Bewertung der Marktkategorie „Cloud Management & Orchestration

Software“ verändert sich in Richtung Multi-Cloud Orchestration. Hinzu

kommen also immer häufiger Lösungen, die sich an professionelle

Dienstleister oder multinationale Konzerne richten und somit Multi-Cloud-

Orchestrierung verwenden und komplexe Life Cycle Services beinhalten,

dem Prinzip des Software-Defined Datacenters unter Einbezug von

virtuellen Netzwerken, Storage- und Server-Einheiten Rechnung tragen

sowie hybride Multi-N-Cloud-Orchestrierung an Board haben.

Cloud-Management-Lösungen fokussieren also mehr denn je auf so

genannte „Cloud Cockpits“ und verankern sich noch tiefer in der Prozess-

gestaltung, die heute immer häufiger die Cloud berücksichtigen muss. Sie

tragen darüber hinaus nicht selten auf Providerseite dazu bei, in das

Geschäft der Hybrid Cloud Broker einzusteigen und IT-Kataloge oder App

Stores Realität werden zu lassen. Das schafft Agilität auf

Unternehmensseite und Freude auf der Fachabteilungsseite, da die

Bereitstellung von IT-Services wesentlich beschleunigt wird und auch auf

Kostenstellen übertragen werden kann.

Cloud-Management-Lösungen bestimmen, inwieweit sich die Bereit-

stellung und Nutzung von Cloud Services im Unternehmen an dessen

Cloud Security Technologies + Encryption im Kontext von Cloud Middleware

Cloud Management Software tendiert zur Orchestrierung

von Multi-Clouds

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© Experton Group AG Seite 154

Cloud Vendor Benchmark 2015

Prozesse und Organisationsstrukturen anpassen kann. Die Abbildung von

granularen Rollen-, Berechtigungs- und Freigabeprozessen spielt hier

ebenso eine Rolle wie die Verrechnung von Leistungen innerhalb eines

weitverzweigten Konzerns mit Tausenden von Kostenstellen. Gerade die

Kostenstellenverrechnung, im Cloud-Kontext auch Billing genannt, ist ein

hochbrisantes und wichtiges Thema, fordert jedoch viele Anbieter von

dieser Art Lösungen nach wie vor heraus.

Hinzu kommt, dass speziell dieses Marktsegment eine hohe Wettbewerbs-

und M&A-Dynamik aufweist und sich die Anbieterkonstellationen derzeit

schnell verändern. CIOs sollten daher aufpassen, auf welchen Anbieter sie

setzen.

Die grundlegenden Bewertungskriterien innerhalb der folgenden Kapitel

sind:

Produkt-Roadmap

Technologische Reife

Angebotsbreite/-tiefe

Funktionsspektrum

Innovationsgrad

Skalierungsfähigkeit/Performance

Grad der Integration bzw. Interoperabilität

Sicherheit

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© Experton Group AG Seite 155

Cloud Vendor Benchmark 2015

5.1. Technologies – (Hyper) Converged Infrastructures

Bei Converged Infrastructures handelt es sich um eng aufeinander

abgestimmte bzw. vorkonfigurierte Appliances oder Blueprints zum Aufbau

und zentralen Management einer (skalierbaren) Cloud-Infrastruktur. Diese

Systeme bestehen aus Netzwerk, Storage und Computer-Ressourcen, die

mit einer Management-Software zur Orchestrierung versehen sind und

häufig auch als Disaster-Recovery-Lösung ihren Einsatz finden.

Hyper Converged Systems

sind ein neuer Trend und

bringen aufgrund von noch

stärker aufeinander abge-

stimmten Ressourcen inkl. der

Storage-Virtualisierung einen

Performance-Vorteil, haben

allerdings auch Nachteile in Bezug auf die Flexibilität und Erweiterbarkeit

der Systeme.

Es gilt zu beachten, dass die „Converged Cloud Infrastructures“ in

unterschiedlichen Formen angeboten werden:

als vorkonfigurierte und vorkonfektionierte Systeme

als validierte Architektur-Blueprints

Auch unterscheiden sich die „Converged Cloud Infrastructures“ danach, ob

die verschiedenen Hard- und Softwarekomponenten von einem oder

mehreren Herstellern geliefert und integriert werden:

Single Vendor

Multi-Vendor / Allianz

Einleitung

„Der Markt der (Hyper) Converged Systems

war in den letzten 12 Monaten deutlich in

Bewegung.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 156

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 38: Typologien für Converged Cloud Infrastructures

Die elementaren Kriterien zur Bewertung der „Converged Cloud

Infrastructures“ sind:

• Ausrichtung als Single Vendor oder

• Multi-Vendor / Allianz (Zusammenarbeit)

• Produkt-Roadmap

• Technologische Reife

• Skalierbarkeit

• Verfügbarkeit

• Stabilität

• Performance

• Grad der Integration und Automation

• Interoperabilität mit Partner-Lösungen / Ökosystem

• Sicherheit

• Virtual Storage Tiering

• Pricing / Lizensierungsmöglichkeiten

Der Markt für „Cloud Technology Stacks“ bzw. „Converged Cloud

Infrastructures“ ist noch überschaubar, zieht aber zunehmend innovative

junge Unternehmen an.

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© Experton Group AG Seite 157

Cloud Vendor Benchmark 2015

Zum aktuellen Zeitpunkt lassen sich fünf der insgesamt zehn analysierten

Systeme in den Leader-Quadranten einordnen. Dabei bilden die

unterschiedlichen Systeme Vblock der VCE-Allianz und FlexPod von Cisco

und Netapp weiterhin das Spitzenduo. SimpliVity wurde zum „Rising Star“

dieses Segments gekürt.

Abbildung 39: Quadrant für Technologies – (Hyper) Converged Systems

So liefert die VCE-Allianz, bestehend aus EMC, VMware und Cisco, mit dem

„Vblock“ eine der fortschrittlichsten „Converged Cloud Infrastructures“. Da

das System den Kunden als vorkonfektionierter Stack, quasi „ready to use“,

geliefert und mit einem einheitlichen Support angeboten wird, bietet der

Vblock die Vorteile eines schnellen Deployments. Das Sizing des Vblocks

lässt sich an die Kundenumgebung anpassen und in mehreren

Ausbaustufen zur Verfügung stellen. VCE zielt sowohl auf Service Provider

und Grossunternehmen als auch auf mittelständische Unternehmen ab.

Über eine Vielzahl an Partnerschaften sowie teils enorme

Marketinganstrengungen verfügen die VCE bzw. die hinter ihr stehenden

Partner über eine hohe Marktwahrnehmung und Wettbewerbsstärke.

Dell

Fujitsu

HP

Huawei

NetApp / Cisco

Oracle

VCE (EMC)

Nutanix

SimpliVity

Lenovo (IBM)

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio

-Att

rakt

ivit

ät

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Technologies - (Hyper) Converged Systems

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 158

Cloud Vendor Benchmark 2015

Allerdings hat Co-Partner Cisco seine Beteiligung im Herbst auf 10 Prozent

reduziert.

Gemeinsam mit Cisco hat auch NetApp mit dem „FlexPod“ eine sehr

attraktive Lösung im Portfolio. Anders als der Vblock wird der FlexPod primär

als Architektur und nicht als vorkonfektioniertes System ausgeliefert. Dies

gibt einen Teil der Implementierungs- und Integrationsverantwortung an den

Kunden zurück, verspricht dafür aber mehr Flexibilität bei der Einrichtung im

eigenen Rechenzentrum. Andererseits ist FlexPod nicht „ready to use“ wie

VCE Vblock und adressiert daher weniger diejenigen Unternehmen, die ein

schnelles Deployment anstreben.

FlexPod ist in drei Versionen verfügbar, die sich u.a. an grössere

Rechenzentren („FlexPod Data Center“) und mittelständische Unternehmen

(„FlexPod Express“) wenden.

In den vergangenen Jahren konnten Netapp und Cisco mit FlexPod eine

hervorragende Position im Markt für „Converged Cloud Infrastructures“

erzielen. Die hinsichtlich FlexPod erreichten Erfolge und Bemühungen

(FlexPod wies nach drei Jahren bereits über 4.000 Systemen weltweit auf)

schlagen sich in der Awareness im Markt nieder. Des Weiteren wird der

Markt in der Schweiz über einen breiten Reseller-Channel adressiert.

Das „HP Helion

CloudSystem“ stellt einen

weiteren Leader in der

Kategorie der „Converged

Cloud Infrastructures“ dar.

HP hat innerhalb der letzten

Jahre enorme Investitionen

in die Entwicklung des Stacks gelenkt, was sich mittlerweile auszahlt und in

einer Reihe erfolgreicher Implementierungen auf Provider- und

Unternehmensseite in Europa und der Schweiz resultiert. Das HP Helion

CloudSystem kann, je nach Kundenanforderung in unterschiedlichen Stufen

bestellt und skaliert werden (Version Enterprise oder Service Provider) und

ermöglicht die Konzeption der unterschiedlichsten Cloud-Betriebsszenarien

(Public, Private und Hybrid). Im Gegensatz zum Vblock und FlexPod ist das

HP Helion CloudSystem kein Multi-Vendor-Stack, sondern basiert

massgeblich auf HP-Hardwarekomponenten. Dennoch lässt es sich auch

mit Komponenten anderer Hersteller kombinieren.

„Der überschaubare Kreis der Anbieter

erweiterte sich mit Nutanix und SimpliVity um

zwei junge, dynamische Unternehmen mit

starkem Angebot.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 159

Cloud Vendor Benchmark 2015

Auch die von IBM entwickelten „PureFlex“-Systeme zählen zu den heutigen

Markt- und Technologieführern. Mit der Übernahme des Geschäftsbereiches

der x86-Server durch Lenovo wird auch PureFlex durch das chinesische

Unternehmen übernommen, das bereits vor einigen Jahren die PC-Sparte

von IBM kaufte. Da Kunden analog zum HP CloudSystem weniger

Wahlfreiheit hinsichtlich der Technologiekomponenten und

Implementierungskonzepte (Stack vs. Architektur) haben als beim FlexPod

oder Vblock, fällt die Gesamtbewertung hinsichtlich der Portfolioattraktivität

etwas niedriger aus. Aus technologischer und Performance-Perspektive

sind die PureFlex-Systeme allerdings auf Augenhöhe.

Mit Nutanix und SimpliVity ist zwei neuen Anbietern der Einstieg in den

Schweizer Markt gelungen. SimpliVitys setzt mit seinem „OmniCube“ auf die

Verwaltung von physischen und virtualisierten Speicherressourcen.

Interessante Features sind u.a. die integrierte Datenkomprimierung und

Deduplizierung. Die ersten grossen Erfolge auch auf europäischen Märkten

lassen eine starke Entwicklung auch in der Schweiz erwarten. Daher

bewertet die Experton Group SimpliVity als einen „Rising Star“.

5.2. Technologies – (Security) Encryption as a Service

Bedarf an Cloud Encryption

Schweizer Unternehmen achten nach Erfahrung der Experton Group sehr

genau auf die Cloud-Lokation, also den Speicher- und Verarbeitungsort ihrer

Daten in der Cloud. Mit der Cloud-Lokation entscheidet sich, welche

Datenschutzgesetzgebung zum Tragen kommt. Ein weiteres wichtiges

Kriterium für Datenschutz und Datensicherheit in der Cloud kommt der

Verschlüsselung, der Cloud Encryption zu. Hier ist jedoch das Bewusstsein

für die Relevanz noch nicht so ausgeprägt wie im Fall der Cloud-Lokation.

Cloud-Verschlüsselung wird oftmals als Aufgabe des Cloud Providers

betrachtet.

Es besteht demnach ein hoher Bedarf an Nutzersensibilisierung, damit

Cloud-Verschlüsselung der richtige, hohe Stellenwert zukommt. In anderen

Bereichen wie der E-Mail-Kommunikation ist die öffentliche Diskussion

bereits weiter fortgeschritten.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 160

Cloud Vendor Benchmark 2015

Aus Sicht des Datenschutzes und der Datensicherheit aber gelten alle

Forderungen, die an E-Mail-Verschlüsselung gestellt werden, auch für die

Verschlüsselung im Cloud Computing.

Anforderungen an eine Cloud-Encryption

Die Forderungen an eine Cloud-Verschlüsselung lassen sich direkt aus den

Forderungen an E-Mail-Verschlüsselung ableiten. Für Cloud Computing

bedeutet das, dass die Daten vor der Übertragung in die Cloud, während der

Übertragung in die Cloud und nach der Übertragung in die Cloud

verschlüsselt sein müssen. Cloud-Encryption darf deshalb nicht verwechselt

werden mit einem SSL-verschlüsselten Zugang des Cloud-Dienstes. Die

SSL-Verschlüsselung betrifft nur die Übertragung in die Cloud und sorgt

nicht etwa dafür, dass die Cloud-Daten vor und nach der Übertragung auch

verschlüsselt gespeichert werden.

Neben der Forderung nach einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für

Cloud-Daten müssen auch Vorgaben zum Schlüsselmanagement

beachtet werden. Eine professionelle, zuverlässige Lösung im Bereich

Cloud Encryption benötigt eine sichere Aufbewahrung der Schlüssel. Auf

keinen Fall darf das Schlüsselmaterial zusammen mit den zu schützenden

Daten in einer gemeinsamen Cloud aufbewahrt werden.

Schlüsselmanagement und Betrieb des Cloud-Dienstes müssen strikt

getrennt sein. Nur so können selbst Administratoren des Cloud-Betreibers

sicher davon abgehalten werden, die Cloud-Daten des

Anwenderunternehmens einzusehen.

Da der mobile Zugriff auf Cloud-Daten weiterhin an Bedeutung gewinnt,

sollten professionelle Lösungen für Cloud-Encryption auch mobile Nutzer

unterstützen, insbesondere durch das Angebot von entsprechenden Apps

für die führenden mobilen Plattformen.

Möglichkeiten der Cloud-Encryption

Eine zuverlässige Verschlüsselung ist für die datenschutzgerechte Cloud-

Nutzung ebenso entscheidend wie für das notwendige Vertrauen der Nutzer

in Cloud Computing. Somit ist Cloud-Verschlüsselung in doppelter Hinsicht

grundlegend für ein erfolgreiches Cloud Computing: aus Compliance-

Gründen und aus Vermarktungsgründen.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Für die Auswahl relevanter Anbieter und deren Bewertung wurden neben

den grundsätzlichen Bewertungskriterien des Cloud Vendor Benchmarks

2015 insbesondere diese Kriterien betrachtet:

• Anerkannte Zertifizierung für die IT-Sicherheit der Lösung

• Verschlüsselung entspricht dem Stand der Technik

• Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

• Schlüssel werden sicher aufbewahrt und sind geschützt vor

unbefugten Zugriffen, auch seitens der Mitarbeiter des Cloud-

Providers oder Encryption-Anbieters

• Schlüsselmanagement ist von Cloud-Betrieb getrennt

• Kundenreferenzen und Support-Modell

Für eine providerunabhängige Verschlüsselung gibt es verschiedene

Möglichkeiten:

1. Verschlüsselungslösungen, die eine explizite Cloud-Funktion, also

spezielle Cloud-Schnittstellen besitzen und die Daten nach der

Verschlüsselung in die Cloud übertragen

2. Professionelle Lösungen aus dem Bereich Cloud Storage und Cloud

Collaboration mit Verschlüsselungsfunktionen, da Verschlüsselung

elementar ist für die Nutzung von Cloud Storage und die

Zusammenarbeit in der Cloud

3. Cloud-Sicherheitslösungen, die eine providerunabhängige

Verschlüsselung für Daten in einer Cloud anbieten und zusätzlich

zu Cloud Management Lösungen eingesetzt werden

4. Verschlüsselungslösungen, die vertrauliche Dateien lokal

verschlüsseln und die Übertragung in die Cloud einer separaten

Lösung überlassen. Diese Lösungen sind jedoch keine

ausgesprochenen Cloud-Verschlüsselungslösungen und

werden nicht näher betrachtet.

Die Experton Group hat im Cloud Vendor Benchmark 2015 die

Lösungsvarianten 1 bis 3 und entsprechende Angebote für die

Verschlüsselung von Cloud-Daten untersucht. Dabei wurden nur

solche Lösungen betrachtet, die sich an den Business-Anwender richten

und bei der Umsetzung der Datenschutzforderungen konkret unterstützen.

Im Vergleich zum ebenfalls untersuchten deutschen Markt zeigen einige

Anbieter Nachholbedarf bei speziellen Supportangeboten, Schulungs-

leistungen, Vertriebsstandorten und einem breiten Partnernetzwerk für den

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Schweizer Markt. Dies hat sich in der Bewertung hinsichtlich der

Wettbewerbsstärke, aber auch hinsichtlich der Portfolio-Attraktivität

ausgewirkt, da das Portfolio immer einer Ausrichtung auf den lokalen Markt

bedarf. Eine Kundenbetreuung von einem deutschen Standort aus wirkt auf

dem Schweizer Markt nachteilig, da man zu Recht erwartet, eine individuelle

Betreuung zu erfahren. Ebenso von Nachteil ist es, den Schweizer Markt

direkt vom Anbieterstandort in UK oder den USA aus zu betreuen und zu

bearbeiten.

Aus der Vielzahl an Verschlüsselungslösungen, die es auf dem Markt gibt,

konnten im Jahr 2015 insgesamt 20 Lösungen den zuvor beschriebenen

Zuschnitt der Analyse der Experton Group erfüllen. Zwölf der 20 Anbieter

konnten sich mit ihren Cloud-Encryption-Lösungen im Leader-Quadranten

platzieren.

Abbildung 40: Quadrant Technologies – Encryption as a Service

Box bearbeitet den Schweizer Markt unter anderem über den deutschen

Standort, erreicht aber trotzdem noch eine relativ hohe Marktsichtbarkeit in

der Schweiz. Box bietet im Vergleich zum Vorjahresbericht eine wichtige

Hornetsecurity

Barracuda Networks

Box

Brainloop

Center Tools

Cipher Cloud (T-Systems)

Data Room Services

Dell

Hitachi Data Systems

HP

LaCie

Protectorion (Braincell)

Sophos

SafeNet

Secardeo

Secomba SSP Europe

Uniscon

Trend Micro

Vormetric Cloud Encryption

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio-A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Technologies - (Security) Encrytion as a Service

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 163

Cloud Vendor Benchmark 2015

Erweiterung für die Cloud-Verschlüsselung: Box EKM (Enterprise Key

Management). Box EKM wurde gemeinsam mit Amazon Web Services

(AWS) und SafeNet entwickelt und ermöglicht es den Enterprise-Kunden,

die Kontrolle über ihre Schlüssel und damit die Cloud-Verschlüsselung zu

übernehmen. Box EKM ist allerdings eine kostenpflichtige Zusatzoption und

befand sich während des Research-Zeitraums noch in der Beta-Phase.

Brainloop verfügt über eine eigene Niederlassung in der Schweiz und bietet

mit Brainloop Dox unter anderem Funktionen wie Provider Shielding

(Abschirmung des IT-Betreibers und der Administration), eine webbasierte

zentrale Administration von Benutzern sowie abteilungsspezifische

Vorlagen für Dox Spaces. Hinsichtlich Verschlüsselung steht die

erforderliche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Verfügung.

CipherCloud hat keine Niederlassung in der Schweiz, dafür aber mit T-

Systems Schweiz einen starken Partner. CipherCloud geht mit CipherCloud

for any App weiterhin die Herausforderung einer durchgehenden

Verschlüsselung für Cloud-Daten mit zentralen Lösungsansätzen an. Die

Cloud-Verschlüsselung wird nicht auf einzelne Cloud-Dienste fokussiert,

sondern kann vom Anwenderunternehmen für die jeweils individuelle Cloud-

Infrastruktur genutzt werden. Dies ermöglicht die für den Datenschutz so

wichtige anbieterunabhängige Cloud-Verschlüsselung, die Schlüssel

verbleiben also bei dem Anwenderunternehmen. Zu den im Standard

unterstützten Cloud-Diensten gehören unter anderem Salesforce, Box,

Microsoft Office 365 und ServiceNow.

Dataroom Services verfügt über einen Standort in der Schweiz und kann mit

Drooms eine Lösung vorweisen, die einen speziellen Branchen- /

Anwendungsfokus (Datenraum) aufweist und die Speicherung und

Übertragung der Dokumente ausschliesslich über SSL-Verbindungen mit

AES-Verschlüsselung und 256-Bit-Schlüssellänge erlaubt. Unterstützend

für die Datensicherheit wirken die mehrstufigen Authentifizierungsprozesse

via E-Mail und SMS mit zeitlich beschränkten Passwortgültigkeiten.

Dell ist ebenfalls direkt in der Schweiz vertreten und bietet mit Dell Data

Protection Cloud Edition einen Schutz für Datentransfers von und zu

öffentlichen Cloud-Speichern. Die Lösung unterstützt die client-seitige Ver-

und Entschlüsselung der in Public Clouds wie Box, OneDrive und Dropbox

gespeicherten und freigegebenen Daten. Zusammen mit der Mobile Edition

haben die Anwender die Möglichkeit eines mobilen Zugriffs auf Cloud-Daten

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© Experton Group AG Seite 164

Cloud Vendor Benchmark 2015

über Smartphones und Tablet-PCs. Die Schlüssel werden zentral auf

Anwenderseite verwaltet.

Hitachi HDS hat mehrere Niederlassungen in der Schweiz. Der Anbieter

unterstützt die Verschlüsselung von Cloud-Daten insbesondere mit der

Hitachi Content Platform Anywhere. Die Daten werden am Standort anstatt

in einer Public Cloud gespeichert und verschlüsselt. HCP Anywhere nutzt

die Hitachi Content Platform als zentralen Objektspeicher. Unternehmen

können damit selbst Tools zum Synchronisieren und Teilen von Dateien

bereitstellen und die Risiken vermeiden, die mit Consumer-Lösungen für

Unternehmensdaten einhergehen.

HP ist mit einer starken Präsenz in der Schweiz vertreten. Die HP-Lösung

Atalla Cloud Encryption unterstützt HP Helion, Amazon Web Services und

auf VMware basierende Clouds, sorgt für eine Verschlüsselung auf

Datenebene über eine softwarebasierte Virtual Appliance und unterstützt die

providerunabhängige Schlüsselverwaltung. Möglich ist zudem die

Integration in Enterprise Secure Key Management (ESKM). Monatliche

Laufzeiten waren zum Zeitpunkt des Researchs allerdings nur für Kunden

mit Sitz in den USA zum Onlinekauf verfügbar. Andere Laufzeiten waren

auch ausserhalb der USA über HP oder Channel-Partner verfügbar.

Secardeo besitzt ein Partnernetzwerk in der Schweiz. Die Lösung certDrive

ermöglicht den verschlüsselten, zertifikatsbasierten Datenaustausch in der

Cloud. Dabei steht Any-to-Any Encryption prinzipiell für Ende-zu-Ende

Verschlüsselung von jedem Gerät mit jedem Empfänger. Kommuniziert wird

die Unterstützung der Cloud Storage Plattform Dropbox, weitere sind auf

Anfrage verfügbar. Im Research-Zeitraum wurde als Neuheit certDrive für

iOS veröffentlicht.

Die deutschen Sophos Niederlassungen leisten Support für Sophos

Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz – direkt oder über

Partner. Sophos hat mit Sophos SafeGuard Encryption eine Speziallösung

für Datenverschlüsselung im Portfolio. Diese umfasst neben der

Verschlüsselung lokaler Speichermedien auch die Verschlüsselung von

Cloud-Daten. Anders als viele lokal betriebene Verschlüsselungslösungen

bindet Sophos die Cloud direkt ein: Die Lösung ver- und entschlüsselt

Dateien automatisch, wenn diese über Cloudspeicher-Dienste hoch- oder

heruntergeladen werden. Erkannt und unterstützt werden automatisch

Cloudspeicher-Dienste wie Box, Dropbox, OneDrive und Egnyte.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

SSP Europe hat keinen eigenen Standort in der Schweiz, dafür aber starke

Partner. Der Anbieter überzeugt mit einer Dreifach-Verschlüsselung durch

Triple-Crypt Technology, ein mehrstufiges Berechtigungssystem sowie

Apps für iOS (iPhone/iPad) und Android, um den mobilen Zugriff auf

verschlüsselte Cloud-Daten zu ermöglichen. Im Research-Zeitraum wurde

die Enterprise File Sync & Share Lösung „Secure Data Space“ als Virtual

Appliance veröffentlicht und die Partnerlösung Telekom Secure Data Drive

bekannt gegeben.

Trend Micro verfügt über eigene Standorte in der Schweiz und hat die

Präsenz dort ausgebaut. Der Vendor bietet mit Trend Micro SecureCloud

eine Cloud-Verschlüsselung für jeweils individuelle Cloud-Infrastrukturen.

Bei der anbieterunabhängigen Cloud-Verschlüsselung verbleiben die

Schlüssel bei dem Anwenderunternehmen. Trend Micro SecureCloud richtet

sich an Enterprise-Nutzer sowie auch an Cloud Service Provider als wichtige

Leistungserweiterung im Bereich Datenschutz und Datensicherheit. Mithilfe

einer richtlinienbasierten Schlüsselverwaltung können Anwenderunter-

nehmen bestimmen, wann und wo auf Informationen zugegriffen wird. Die

Lösung sorgt für eine eindeutige Aufgabenverteilung zwischen Cloud-

Anbietern und Dateneigentümern. Verfügbar ist die Lösung als gehosteter

Service oder als lokal installierte Softwareanwendung. Mit der Cloud App

Encryption besteht eine direkte Cloud-to-Cloud Integration mit Office 365.

Anwenderunternehmen können die Hoheit und Kontrolle über Email-Daten

bewahren, ohne die Anwender-Funktionalität einzuschränken.

Uniscon bearbeitet den Schweizer Markt von Deutschland aus, ist im ganzen

DACH-Markt u.a. mit Veranstaltungen aktiv und bietet mit IDGARD

verschiedene Cloud-Services an, zu denen auch eine providerunabhängige

Verschlüsselung zählt. Der Betreiber-Zugriff ist technisch ausgeschlossen

durch das so genannte Sealed-Cloud-Konzept. Zudem bietet die Lösung

einen Schutz der Meta-Daten, die verschlüsselte Übertragung mit SSL und

ein automatisches Schlüsselmanagement nach AES 256 pro Datensatz. Mit

IDGARD werden somit nicht nur die Inhalte der Kommunikation geschützt,

sondern auch die Meta-Informationen der Kommunikation (wer mit wem

kommuniziert, wann die Kommunikation stattfindet).

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Cloud Vendor Benchmark 2015

5.3. Technologies – Cloud Management & Orchestration

Das Marktsegment Cloud Management & Orchestration beschreibt

Technologien, die zum Aufbau und Betrieb von internen Cloud-

Infrastrukturen für

• interne Private Clouds

• Managed/Hosted Private Clouds im kundeninternen RZ und

• hybride Architekturen

im Kontext Quota Management, Billing, Orchestration und Provisioning

genutzt werden und den IT-Administrator dabei unterstützen, die IT-

Bereitstellung im Einklang mit modernen DevOps-Strukturen zu

gewährleisten.

Dazu zählt aus der IT-Sicht auch immer häufiger die leichtgewichtige code-

bzw. script-basierte Steuerung von Ressourcen in enger Verbindung mit

App-Entwicklern und deren geplanten Releasezyklen oder zumindest die

Kompatibilität des Configuration Managements.

Lösungen müssen im Cloud-Kontext immer häufiger Mashups aus

heterogenen Diensten bilden bzw. eine Vielzahl von Angeboten aus

fremden Cloud- und Virtualisierungswerkzeugen verwalten. Jede noch so

kleine Ressource will administriert, überwacht und letztlich gemanagt

werden. Generell unterstützen diese Lösungen hybride Strukturen und vor

allem den Übergang zum Software-Defined Datacenter, das ad hoc

Services für User bereitstellen kann und insbesondere SLAs und

Compliance-Richtlinien in die Prozesse der Provisionierung mit einbezieht.

Diese hier als „Cloud Management & Orchestration“ bezeichneten

Softwarelösungen übernehmen eine zentrale Schnittstellenfunktion

zwischen Hardware-, Middleware- und Softwarekomponenten und stellen

einen wesentlichen Teil der Intelligenz einer Cloud-Umgebung dar. Nur mit

ihnen lassen sich die verschiedenen Hard- und Softwarekomponenten

effizient, sicher und benutzerfreundlich implementieren und steuern. Dabei

unterscheiden sich die am Markt befindlichen Lösungen hinsichtlich

Integrationstiefe, Administrationslogik, Funktionsvielfalt, Schnittstellen-

management, Nutzermanagement, Sicherheitskonzept und anderer

Kriterien.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 167

Cloud Vendor Benchmark 2015

Betrachtet wird primär Software, die durch Kunden lizensiert und zur

Steuerung individueller Cloud-Implementierungen auf Kunden- oder

Providerseite genutzt wird. Management- und Administrations-

Dashboards, die als Service über das Internet angeboten werden und sich

hauptsächlich auf die Überwachung von Public-Cloud-Instanzen beziehen,

wurden begutachtet, jedoch in der Gewichtung nicht priorisiert.

Das Handling bzw. Management und die Orchestrierung von IT-

Ressourcen ist Grundvoraussetzung für wichtige Ziele, die mittels Cloud

Computing erreicht werden sollen. Diese Ziele sind:

1. Gewinnung von mehr Agilität

2. Erreichung hoher Standardisierung bei hoher Flexibilität

3. Der Shift von CAPEX zu OPEX

Dabei unterscheiden sich die am Markt befindlichen Lösungen hinsichtlich

Integrationstiefe

Administrationslogik

Funktionsvielfalt

Schnittstellenmanagement

Nutzermanagement

Sicherheitskonzept und

Zielausrichtung

Die Weiterentwicklung klassischer Plattformen zur Steuerung und

Provisionierung von Infra-

struktur-Komponenten führt

in einigen Fällen bereits

dazu, dass die Lösung zum

Aufbau von Cloud-Broker-

Plattformen genutzt wird. Die

Abgrenzung dieser Plattformen

von denen aus dem Middle-

ware-Umfeld zur primären Integration von externen Ressourcen und der

Einbeziehung von Rollen- und Rechtesystemen im Hinbklick auf Signle

Sign-on (SSO) zur kostenstellen-genauen Abrechnung ist nicht immer

eindeutig. Auch Aspekte des IT Service sowie Lifecycle Managements

spielen in dieser Hinsicht eine bedeutende Rolle.

Folglich ist das Marktsegment für Software zum Cloud Management und

zur Orchestrierung so wettbewerbsintensiv wie kaum ein anderes

„Cloud Management wird immer häufiger zur

Schlüsselkomponente im Cloud-Universum und

vor allem zum Enabler komplexer hybrider

Strukturen und Broker-Konzepte.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Segment und von einer Vielzahl unterschiedler Marktakteure besetzt.

Klassische Virtualisierungs-Anbieter wie beispielsweise VMware stehen

dabei vor der Herausforderung, in dieser noch für Differenzierung

geeigneten Disziplin die Schnittstellentransparenz aufrecht zu erhalten

und gleichzeitig die proprietäre Lösung gegenüber Open-Source-

Alternativen zu platzieren. Zusätzlich sollte man im Jahr 2015 die API-

Transparenz aufrechterhalten und als Anbieter eine Gradwanderung aus

USP-Aufbau und somit Lock-in bei gleichzeitiger Kompatibilität zu Public

Clouds und auch OpenStack-Providern (Distributors & Contributors)

beherzigen.

OpenStack

Ein wesentlicher Punkt ist daher speziell im Jahr 2015 der Anschluss an

ein funktionierendes Ökosystem, um daraus einen eigenen Vorteil zu

generieren. In vielen Fällen ist es beispielsweise der Aufbau von und die

Kompatibilität zu OpenStack, das mit dem neuesten Release vor allem

Folgendes verspricht und optimiert:

Stabilität und Elastizität (auch über Load Balancing API)

Bare-Metal Services für einen direkten Zugriff auf die Hardware

Stabilität und Konsistenz bei grosser Plugin- und

Konfigurationsvielfalt

Objekt-Speicherunterstützung auf App-Steuerungsebene

Identitätsmanagement in hybriden bzw. Multi-n-Clouds

Entwicklungsprozessverbesserungen hinsichtlich

Schlüsselverwaltung bzw. API-Management und Container-

Anbindung

Zwar sind in der jüngsten Vergangenheit viele Cloud-Projekte von und mit

OpenStack begleitet oder gar aufgebaut worden, aber es hapert bei

diesem komplexen und vielfältigen Framework bisher noch an einigen

kritischen Komponenten hinsichtlich IT Service Management (ITSM) bzw.

Identity Access Management (IAM) und somit Steuerungsmöglichkeiten

auf Federation-Level.

OpenStack drängt also immer weiter in höhere Gefilde der Middleware-

Layer und vor allem solcher Services vor, die bislang meist durch eigene

und in einigen Fällen auch etwas angestaubte Applikations-Fragmente

bekannter IT-Riesen besetzt waren.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Welche Firmen gehören zu den gewichtigsten OpenStack-Anbietern bzw.

treiben das Thema und das Ökosystem systematisch am Markt?

Rackspace

Red Hat

HP

IBM

Cisco

Basieren die Infrastrukturen oder Solutions dieser OpenStack Foundation

Platinum Provider auf OpenStack, so gibt es darüber hinaus viele weitere

Anbieter und Dienstleister, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen

bzw. kompatibel dazu sein möchten. Dazu gehören Hosting-Anbieter

genauso wie das Virtualisierungs-Urgestein VMware.

Anforderungen heutiger IT-Administratoren

Während IT-Administratoren früher meist noch Server, Storage und

Netzwerk getrennt behandelt haben und somit das wirkliche „Bottleneck“

im Fall der Fälle identifizieren konnten, sind sie heutzutage gezwungen,

alle Komponenten unter strengen und service-getriebenen

Gesichtspunkten zu steuern und zu kontrollieren. Im IT-as-a-Service

(ITaaS) Zeitalter zählen Service-Level Agreement (SLA)-Konformität,

Quality of Service (QoS), Rollen- und Rechtemanagement im Rahmen

digitaler Identitäten und Beziehungen bzw. die Interoperabilität von

(Wertschöpfungs-) Netzwerken.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 41: IT-Administration wird zur Service-Administration

Software-Defined Datacenter

IT-Administratoren werden nicht nur mehr und mehr zu Prozess- und

Information-Management-Spezialisten, sondern müssen zudem auch

immer häufiger zum Script-Künstler werden, um sich mit dem

Provisionieren und Steuern von entfernten Infrastrukturen via PowerShell

anstelle schöner aber zeitraubender Frontends zu bedienen. Zudem sind

auch Kenntnisse eines Softwareentwicklers von Nöten und weniger die

Kenntnisse über die zugrundliegende Hardware.

Es kommt prinzipiell darauf an. Service-Manager-Anforderungen aus den

Fachabteilungen auf den Cloud-Dienst und somit die Plattform inkl. der

SLAs „mappen“ bzw. übersetzen zu können. IT-Administratoren sind fortan

die Manger der verlängerten bzw. ausgelagerten Werkbank, die letztlich

einer der wesentlichen Produktionsfaktoren des Unternehmens ist. Je

enger Administratoren mit Projektmanagern und SW-Entwicklern

kooperieren, desto eher leben sie den DevOps-Gedanken.

AdministrationGESTERN

Provisionierung von IaaS/SaaS oder DBaaS

über Hypervisoren

Konfiguration von Netzwerken und

Speicher

Zusammenführen von Pool-Ressourcen

Aufbau einer Software-Bibliothek

AdministrationHEUTE

Definition von Services auf Basis von Größe, QoS oder App-

Charakteristik = Business Needs

Zuordnung von Anteilen hinsichtlich Rollen und Rechten

Steurung und Überwachung von

internen und externen Grenzen

Aufbau von Self-Service App-Katalogen für

Fachabteilungen

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Im Cloud Vendor Benchmark 2015 wurden massgeblich folgende Funktio-

nalitäten analysiert:

Automatisiertes Provisioning von CPU, Storage und Netzwerk-

Ressourcen – Fabric-Based Computing

API- und GUI-Steuerung; Push Notifications

Unterstützung multipler Hypervisor- und Container-Technologien,

Cluster- und Failover-Technologien

Self-Service-Portal mit grafischer Benutzeroberfläche für den

Sourcing-Überblick

Multi-mandantenfähige Architektur (Multi-Tenancy)

Templates bzw. Template-Bibliothek für virtuelle Images und

Konfigurationen

App Store- / IT-Service-Katalog-Funktion für Virtual Appliances /

Applications, Templates und Tools bzw. „as a Service“-Konzepte

zum Bereitstellen von Compute/Storage oder auch DB-

Ressourcen aus einem Anwendungspool

Virtual-to-Virtual Conversion (Umzug von Virtual Images auf

andere Hypervisoren)

Standortübergreifendes Rechenzentrums- bzw. Infrastruktur-

management

Rollenbasiertes Benutzerkonzept, Workflow-Engine und Policy

Management

Anpassung und Verwaltung verschiedener SLAs / SLA-Klassen

Pricing und Billing Engine (Chargeback), Mehrsprachigkeit

Dashboards und Reporting in Echtzeit sowie mit einer

Verlaufsprognose

Hybrid-Cloud-Ansatz (Einbindung von Ressourcen von Public

Cloud Providern möglich)

Sicherheitsfeatures auf Enterprise-Niveau

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Von den 20 bzw. 21 als relevant angesehenen Anbietern schaffen es

im Jahr 2015 zehn in den Leader-Quadranten. OpenStack dient hier

als Technologie-Referenzpunkt und nicht als Anbieter.

Lösungen wie beispielsweise Salt, Ansible, Puppet oder Chef im

Kontext System- bzw. Konfigurations- oder auch Automation

Management wurden nicht berücksichtigt, da deren Funktionalitäten

im Vergleich zu den hier bewerteten Lösungen zu eindimensional sind

und somit nicht den Anforderungen an umfangreiches Cloud

Management & Orchestration über Geräteklassen und vor allem

hybride Strukturen hinweg entsprechen. Generell zeigt der Markt ein

breites Feld an Lösungen, zu denen inzwischen auch viele kleine

script-orientierte Tools oder Lösungen wie der ScriptRunner von

AppSphere gehören.

Ferner tendierte die Experton Group dazu, Virtustream im Bereich der

Product Challenger mit aufzunehmen. Allerdings kündigte EMC im

Rahmen der aktuellen Hybrid-Cloud-Strategie die Übernahme dieses

performanten Players an, der sich seit 2009 auf Lifecycle-

Automatisierung und Orchestrierung spezialisiert hatte und EMC in

den Bereichen geschäftskritische Applikationen unterstützt. Generell

arbeitete die Lösung bereits sehr eng mit dem EMC-Tochter VMware

zusammen.

HP konnte sich im Jahr 2014 deutlich weiterentwickeln. So übernahm

HP Eucalyptus, die Open-Source Cloud-Management-Plattform, die

ein AWS-kompatibles Framework mit OpenStack-Fundament auf die

Beine gestellt hatte und im Fahrwasser von AWS zu Kräften

gekommen war. HP hatte zwar bereits eine eigene OpenStack-

basierte Helion Cloud aufgebaut, jedoch verspürte man noch nicht

genügend Wind in den Segeln. Der Kauf von Eucalyptus inkl. des

strategischen Einsatzes von Marten Mickos als neuem Kopf der Cloud-

Business-Abteilung von HP zeigt, wie wichtig Gallionsfiguren für den

Erfolg sind und wie dringend HP Know-how im Cloud-Geschäft auf

OpenStack-Basis brauchte. Die Strategie von HP ist daher aus

Analystensicht positiv zu bewerten, denn OpenStack ist in der Liga von

HP zu einem „Must have“ geworden, braucht aber auch viel

Bewertung einzelner Anbieter

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Kompetenz in puncto Harmonisierung von komplexen

Einzelkomponenten und entsprechender Differenzierung in der

Kundenansprache.

Über die Cloud Automation sowie Service Automation Dienste

adressiert HP konsequenterweise komplexe Infrastruktur-Gebilde auf

der oberen Ebene, die neben Cloud Provisioning und Ordering auch

die Orchestrierung von Datenbanken bzw. Middleware-Komponenten

übernehmen. Kunden von HP schöpfen an diesem Punkt aus dem

Vollen bzw. können im Gesamtkonzept von HP auf ein breites

Sortiment von Middlewarekomponenten zurückgreifen, um den

gesamten Lifecycle von Cloud-Komponenten zu administrieren. Über

HP OneView wird das Cloud Management um das Lifecycle

Management ergänzt und liefert Task-Planung, Prozessautomation

und Projektmanagement. Hinzu kommen Neuerungen beim Cloud

Manager der Software. Mit einer webbasierten Oberfläche lassen sich

nun S3-kompatible Objektspeicher verwalten.

VMware kommt immer mehr unter Druck und ist als langjähriger

Marktführer für Cloud-Management- & Orchestrierungslösungen

gezwungen, kompatibel zu anderen alternativen Lösungen und vor

allem dem Open-Source-Kosmos zu sein. Die Wettbewerber holen

hier immer weiter auf und die Differenzierung in der API-Ökonomie fällt

zunehmend schwerer. Neben Citrix und Microsoft ist speziell die

immer grösser werdende OpenStack-Gemeinde bei der Aufholjagd

dabei. Positiv zu werten

ist das Engagement in

der OpenStack Fede-

ration, was allerdings aus

VMware-Sicht ein „Must

have“ Schritt ist. VMware

darf das schnell wachsende

Ökosystem nicht aus den

Augen zu verlieren und

muss vor allem im margenträchtigen Segment der Cloud Management

Platforms (CMP) und dort bei der vCloud Suite für die Private Cloud

und vor allem in der vRealize Suite für hybride Umgebung kompatibel

zu anderen APIs und Management Plattformen sein. Ähnlich verhält

es sich mit Containern, so dass auch die angekündigte

„VMware ist nicht nur weiterhin der Platzhirsch

für das Management heterogener Cloud Services,

sondern öffnet sich an den richtigen Stellen zum

richtigen Zeitpunkt“.

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 174

Cloud Vendor Benchmark 2015

Zusammenarbeit mit Mesosphere positiv zu bewerten ist. Damit liefert

VMware nicht nur die schusssichere Weste zur Steuerung und

Provisionierung von Cloud-Ressourcen, sondern adaptiert auch gleich

den Trend, IaaS stärker mit den Applikationsanforderungen zu

verknüpfen. Auch Services wie Hadoop, Spark und Cassandra lassen

sich hierüber schneller erschliessen und auf Basis einer VMware-

Infrastruktur anbinden. Generell wird der Druck auf vSphere und die

Verwaltung vCenter immer grösser, so dass VMware über ein Open-

Source-Projekt auch das Container-Management mit auf die Roadmap

genommen hat. Dabei greift VMware auch gleich bei der

Schwachstelle des Identity Managements im Kontext Container mit

Lightwave an, während Photon ein bis auf die Grundfunktionen

reduziertes Linux OS für den Betrieb der Container darstellt. Über die

Integration des Open-Source-Projekts bei GitHub zeigt sich, dass

VMware auch hier den Markt mitsamt den Anforderungen perfekt im

Blick hat.

VMware ist und bleibt also mit seiner „vCloud“ Produktfamilie und der

vCenter Operations Management Suite, die nicht nur das das breiteste

Portfolio und technologisch ausgereifteste Angebot am Markt bieten,

sondern vor allem auch für Hybrid-Cloud-Zwecke ein

Kompatibilitätsgarant sind, noch einige Zeit der Platzhirsch.

Microsoft ist auch 2015 funktional sowie auch hinsichtlich der

Verbreitung der System Center Plattform der schärfste Konkurrent für

VMware. System

Center wird sowohl

bei Providern als

auch Enterprise- bzw.

Mittelstandskunden

eingesetzt. Funktional

bietet die Top-Lösung

vom Monitoring bis hin

zur vollautomatisierten Umgebung alles was das Herz begehrt. Über

Add-ons wie beispielsweise die Azure Packs baut Microsoft nicht nur

eine Brücke zum Anwender, sondern auch in die eigene Public Cloud.

IT-Services lassen sich über diesen Weg flexibel von Betriebsmodell

zu Betriebsmodell verschieben. Die neue Management Suite bringt

nun auch Visibilität in hybride Enterprise-Strukturen und schafft eine

„Microsoft macht es genau richtig und schließt

mit der neuen Management Suite den

entstandenen White Spot für hybride Cloud-

Orchestrierung für AWS-, VMware- und

OpenStack-Ressourcen.“

Analyst Statement

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Betriebsumgebung, die eine Echtzeit-Steuerung mit intelligenten

Mechanismen zur Orchestrierung komplexer und auch

wiederkehrender Arbeitsschritte beinhaltet. Auch in Bezug auf die

Kernanforderungen heutiger Infrastrukturen, die Sicherung von Daten-

bzw. Prozess- und natürlich Applikationsintegrität, legt man noch eins

oben drauf und kann nun via Backup und Recovery Features ein

Manko bzw. einen White Spot schliessen. Zudem konzentriert sich

Microsoft auch auf die Sicherheit und checkt nun proaktiv den

Malware-Status auf Server- und User- bzw. Identitätsebene.

Besonders hervorhebenswert ist die differenzierte Preisgestaltung für

Enterprise Users bzw. Datacenter-Betreiber. Allerdings ist hier das

Azure Site Recovery Feature im vergünstigten Suite-Preis als

unnötiger Lock-in einzustufen.

Citrix hat erneut mit der CloudPlatform auf Basis von Apache

CloudStack (Version 4.4) bzw. der Cloud-Konformität und -Kompa-

tibilität einiges bewirken können. Citrix hat mit seiner Cloud-Strategie

und den dazugehörigen Lösungen generell den Kunden im Enterprise-

und Service Provider-Umfeld im Visier; dabei stellt der Anbieter sich

mit seiner Technologie so auf, dass diese stets mehr Flexibilität,

Kontrolloptionen und Automatismen erhalten. Inzwischen ist die

Steuerung über ein einfaches Web Interface möglich und es gibt eine

API, die auch einwandfrei mit AWS für hybride Clouds sprechen kann.

Dem Software-Defined-Gedanken entsprechend ist nun auch das

Storage Overprovisioning mit von der Partie. Die

Hochverfügbarkeitsanforderungen können über den Distributed

Resource Scheduler (RDS) für VMware abgefedert werden. Dazu

kommen proaktive Monitoring-Funktionen für die Administratoren, um

frühzeitig einschreiten zu können. Auch das verteilte Routing über

Netzwerke ist vorgesehen. Schlussendlich musste man die

Verbreitung von Hyper-V in Kauf nehmen und auch dort in Sachen

Kompatibilität der Steuerung von virtuellen Infrastruktur-Instanzen

nachbessern.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 42: Quadrant Technologies - Cloud Management & Orchestration

Red Hat, als Contributor von OpenStack, hat neben diesem heissen

Eisen selbst das Produkt Cloudforms in Kombination mit Satellite im

Portfolio und kann mit dieser Cloud Management Suite im Vergleich

zum Wettbewerb durchaus punkten. Man bietet schnelle

Implementierungszeiten und eine vergleichsweise schnelle Time-To-

Value bzw. kurze PoC-Zeiten. Kunden wie beispielsweise Telefónica

Global Services oder auch Nexinto/Easynet vertrauen auf Cloudforms

von Red Hat. Die aktuelle Version 6 ist nicht nur für offene

Interoperabilität zu anderen Lösungen geeignet (VMware, Microsoft,

AWS oder OpenStack), sondern weiss auch das wichtige Lifecyle

Management unter Performance- bzw. SLA-Aspekten abzudecken.

Weiterhin können nun auch Apache Hadoop Cluster verwaltet und

Knoten für Cluster eingerichtet werden.

BMC ist ein sehr spezialisierter Anbieter in diesem Feld und ein

gestandener Anbieter im Bereich IT-Service-Management. Auf dieser

Grundlage bietet man ein umfassendes Cloud Lifecycle Management

an. Dabei stehen der Service-Katalog, das Monitoring, das Rollen- und

Rechtesystem sowie die hohe Kompatibilität zu OpenStack, Hyper-V

bzw. System Center, VMware und auch Amazon im Vordergrund. Das

Abiquo BMC

CA

Cisco

Citrix CSC

Dell

fluid Operations

HP IBM

Microsoft

ORACLE

OpenNebula (C12 Labs)

OpenStack*

Parallels (ODIN)

Red Hat

RightScale

VMware

Zimory

Flexiant

InContinuum

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50%

100%

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Technologies - Cloud Management & Orchestration

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 177

Cloud Vendor Benchmark 2015

Management und der

Aufbau von Self-

Service-Portalen als

Enablement von IT-

Administratoren auf Basis

von Kosten und

Compliance bzw. umfassendem ITSM ist bei BMCs Lösung

Programm. Die Lösung hilft Anwendern, agile IT-Services unter

Kosten und Compliance-Aspekten anzubieten.

Die Agility Plattform von CSC fusst auf der Akquisition von

ServiceMesh als einer der marktführenden Cloud-Broker-Plattformen

mit hoher Schnittstellenkompatibilität zu anderen Cloud-Anbietern.

Das Funktionsspektrum ist reichhaltig und beinhaltet vor allem auch

richtlinienbasierte Governance und Compliance. Das Angebot von

CSC stellt sowohl eine Management-Plattform als auch die Enterprise-

Cloud-Infrastruktur zur Verfügung und sorgt für die adäquate

Bereitstellung von IT-as-a-Service-Lösungen. Dabei ist die Lösung

kompatibel zu einer Vielzahl von Service- bzw. Cloud-Anbietern und

dient CSC für das Enablement der eigenen Cloud Broker Plattform.

Der Software-Defined-Datacenter-Gedanke im Hinblick auf den

Einbezug von virtualisierten Netzwerken und Storage Pools kommt

hier jedoch noch nicht in ausreichender Form zum Tragen.

Cisco treibt das Thema OpenStack und damit auch Interconnectivity

für den Aufbau der Intercloud hervorragend voran. Das Netz der

Cloud-Partner im Open-

Source-Kontext wächst und

gedeiht jeden Tag. In der

Kategorie Cloud-Management-

Lösung geht Cisco mit der

Intelligent Automation for Cloud

sowie dem UCS Director ins

Rennen und liefert eine

ganzheitliche Management-

Lösung mit breiter Abdeckung für verschiedene Arten von Bereit-

stellungsmodellen. Der UCS Director ist beispielsweise auch speziell

dafür geeignet, um Oracle-Lösungen performant zu betreiben. Die

Lösung bietet einen automatisierten IT-Betrieb mit policy-basierten

„Cisco verankert sich immer tiefer im Thema

Cloud Management & Orchestration und treibt

offene Cloud-Architekturen und deren

Datenaustausch untereinander auf besondere

Weise an.“

Analyst Statement

„BMC macht auf Basis langjähriger ITSM-

Kompetenzen eine sehr gute Figur in

hochkomplexen Cloud-Strukturen.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 178

Cloud Vendor Benchmark 2015

Steuerelementen für virtuelle und physische Ressourcen im privaten,

öffentlichen und Hybrid-Cloud-Bereich. Die Lösung umfasst ein Self-

Service-Portal, ein Orchestrierungsmodul und weitere Cloud-

Management-Funktionen zur Automatisierung, die für grundlegende

Flexibilität, Performance und Geschäftsagilität sorgen. Zudem bietet

Cisco über Intercloud Fabric Enterprise-Kunden gleich die passende

Lösung an, um sich bei Bedarf aus dem stetig wachsenden Pool an

Cloud Services zu bedienen.

IBM, als Befürworter und Treiber der Open-Source-Szene, setzt

ebenfalls auf OpenStack und kann darüber hinaus mit einem

profunden Middleware-Portfolio im Hinblick auf das Management von

IT-Ressourcen und

daher auch Cloud-

Ressourcen bestechen.

Die zentrale Lösungs-

komponente von IBM in

Bezug auf Cloud Manage-

ment & Orchestration ist der

IBM SmartCloud Orchestra-

tor in der Enterprise Edition. Daran ändert sich auch im Jahr 2015

nichts. Dieser enthält nach wie vor neben der Prozess-Engine die

Monitoring-, Patch-Management- und Accounting-Komponenten. Seit

Dezember 2014 können Kunden allerdings ein neues Fix-Pack für eine

verbesserte VMware und Hyper-V-Unterstützung sowie Softlayer- und

AWS-Kompatibilität im Kontext hybrider Szenarien herunterladen. Nun

können auch Windows Images auf AWS EC2 oder IBM Softlayer

betrieben werden.

In dieser Kombination bietet IBM auch ein spezielles Angebot als

OpenStack-Erweiterung in Form eines intelligenten Resource

Schedulers, der für Automatismus und ein effizientes Management

sorgt. IBM SmartCloud Management Services bieten die

Überwachung, Unterstützung und Verwaltung von privaten Cloud-

Umgebungen sowie der vorhandenen IT-Infrastruktur auf Basis

proprietärer Bausteine. Dieser anpassbare Service umfasst flexible

Support-Optionen für Serversysteme, Storage, Netzwerke,

Datenbanken und Middleware/Groupware-Komponenten. Alles in

Allem ist das natürlich der richtige Weg für einen Open-Source-

„IBM ist mehr denn je Middleware-Spezialist

und kann über den SmartCloud Orchestrator

und das Know-how im Bereich OpenStack die

Muskeln spielen lassen.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 179

Cloud Vendor Benchmark 2015

Befürworter wie IBM. Im Jahr 2015 und angesichts der Dringlichkeit,

mit anderen Lösungen interagieren zu können war dieses Update

längst überfällig. Ein neues Major Release ist aus Sicht der Experton

Group überfällig – genauso wie die Optimierung der Roadmap-

Transparenz gegenüber Kunden.

Interessant ist im Jahr 2015 auch der für den Schweizer Cloud Vendor

Benchmark neu aufgenommene Anbieter flexiant einzustufen. Das

Produkt Cloud Orchestrator (aktuell in der v5) ist eine ausgesprochen

vielseitige Lösung für Self-Service- bzw. ITaaS-Portale, die prinzipiell

kaum Wünsche anspruchsvoller IT-Administratoren offen lässt. Mit

umfangreichem Support verschiedenster Hypervisoren und

OpenStack-Kompatibilität bietet flexiant eine gute Basis für eine

integrierte Broker- oder Marktplatz-Plattform. Damit adressiert das

Unternehmen fortschrittliche Enterprise-Kunden oder Provider

künftiger Marktplätze. Dafür ist ein Fakturierungssystem für

Abonnements bzw. Nutzungsgebühren enthalten. In dieser Hinsicht ist

auch ein Plug-in für die Integration von Zahlungsanbietern dabei. Die

Lösung spricht mit Chef, einem verbreiteten Konfigurations-

management-Tool von Opscode. Auch Ceph für verteile Datenblock-

Speichersysteme ist verfügbar, um Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit

sicherzustellen. Multi-Tier Storage-Systeme können via IOPS oder

Durchsatz limitiert bzw. gesteuert werden. Auch externe Backup-as-a-

Service Offerings können via API angebunden bzw. über die Master

Billing Engine realisiert werden – diese ist zudem seit der v5 auf das

Reporting über die Plattform-Auslastung ausgelegt. Inzwischen ist

flexiant auch ein zertifizierter Technologiepartner von Dell und zählt

namhafte Kunden zu seinen Referenzen.

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© Experton Group AG Seite 180

Cloud Vendor Benchmark 2015

6. Cloud Anbieter im Bereich „Cloud Trans-formation“

6.1. Cloud Transformation (Consulting & Integration)

Ähnlich wie im Jahr 2014 ist im Segment der Cloud Transformation der inte-

grierte Ansatz von Consulting und Integration gefragt. Obgleich viele

Integratoren noch stark auf die Technik und immer häufiger auch auf das

Zusammenspiel von Komponenten abstellen, wiegt die Beratung als vor-

gelagertes Element immer schwerwiegender, da Cloud Computing inzwi-

schen systemimmanent und daher ein wesentlicher Bestandteil zeit-

gemässer Businesspläne ist. Dabei unterscheidet die Experton Group

zwischen zwei generellen Stossrichtungen im Offering:

Quelle: Experton Group

Abbildung 43: Kompetenzfelder der Cloud Transformation

Viele grosse Provider und Integratoren investieren weiterhin in den Aufbau

ihrer Cloud-Skills – stellen jedoch fest, dass gerade die Disziplin der inte-

grierten und „weisen“ Beratung schwer mit Experten zu besetzen ist.

Erstaunlich ist daher die Tatsache, dass viele Transformations-Dienstleister

in komplexen oder grossen Projekten mit verhältnismässig kleinen

Agenturen zusammenarbeiten. Meist sind es Digital-Agenturen, die

hinsichtlich Web-Auftritt, Social Media und Social Business bewandert sind

Geschäftsprozesse

Marktumfeld

Agilität

Business-Perspektive

Modernisierung

Kompatibilität

Standarsisierung

Technolgie-Perspektive

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 181

Cloud Vendor Benchmark 2015

und eine Art Schnittstellenfunktion zwischen Markt-Trends, klassischen IT-

Dienstleistern und Kunden einnehmen.

Cloud-Projekte stellen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar,

und dies nicht nur auf der Change-Management-, sondern auch auf der

Technologieseite. So haben die meisten Unternehmen, die Cloud-Infra-

strukturen inkl. der Applikationslandschaft in SaaS-Form aufbauen und

betreiben, einen entsprechenden Bedarf an externer Unterstützung bei der

technischen Umsetzung.

Die Experton Group schätzt die Cloud Readiness auf Anwenderseite im

DACH-Raum noch sehr gering ein, so dass noch viel Luft nach oben ist. Die

fehlende Readiness hält Anwender in der Regel nicht davon ab, Cloud

Services einzusetzen. Die Unternehmen nutzen also häufig Cloud Services,

integrieren diese aber selten, so dass eine Abstimmung mit

unternehmensweiten Compliance- und Security-Vorschriften eine Seltenheit

ist.

Die Herausforderung liegt also in der Betrachtung der verschiedenen

Facetten, die übergeordnete Interessen, Anwender- und Anbieterinteressen

umfassen.

Quelle: Experton Group AG, 2015

Abbildung 44: Herausforderungen im Transformationsprozess

Übergeordnete Interessen

• Wettbewerb

• Compliance

Anwender-Interessen

• Vermeidung Vendor Lock-in

• Interoperabilität

• Informationssicherheit und Datenschutz

• Transparenz der Dienstleistung

Anbieter-Interessen

• Gewinn und Marge / Effektivität in der Servicebereitstellung

• Image und Kundenzufriedenheit

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© Experton Group AG Seite 182

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die Akquise und Weiterentwicklung von qualifiziertem Personal sowie das

Handling spezieller Partnerschaften – auf der technischen wie auf der

Projektmanagement- und Strategieebene – ist daher kein triviales

Unterfangen. In global

aufgestellten Unternehmen

werden immer häufiger

Koryphäen bzw. in sich

eingespielte Teams von einem

Land zum anderen durch-

gereicht. Dies macht natürlich

Sinn für die Teamführung und -

bildung, jedoch bleiben in diesem Modell nicht selten die lokalen bzw. kultu-

rellen Herausforderungen auf der Strecke. Obwohl in solchen Kreisen bzw.

Teams lokale Eigenheiten und Anforderungen weniger stark berücksichtigt

werden, zeichnen sich diese Spezialisten durch ein geballtes Wissen um

Pflichten- und Lastenhefte hochkomplexer Cloud-Projekte wie

beispielsweise im Umfeld der Cloud Federations aus und sind ein Garant für

die Implementierung innovativer und einzigartiger Projekte.

Die Erfahrung zeigt immer deutlicher, dass diejenigen Unternehmen, die es

schaffen, den Kunden umfassend zu begleiten – und nicht nur Technolo-

gieberatung anbieten – auch die erfolgreichsten sind. Wie bereits im Jahr

2014 wurden speziell Unternehmen mit einem holistischen Ansatz bzw.

einem tiefgreifenden Verständnis von Compliance und hybriden IT-

Strukturen inkl. Legacy-Anbindung begutachtet. Weiterhin zählt im Rahmen

der digitalen Transformation aufgrund des zunehmenden Zusammenspiels

vieler IT-Trendthemen immer stärker auch der Einbezug dieser

Themenkomplexe.

„Cloud-Transformatoren haben nach wie vor mit

dem Fachkräftemangel zu kämpfen und müssen

zunehmend auch rechtliche Non-IT-Themen mit in

den Business Blue Print integrieren.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 183

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 45: Zusammenspiel der IT-Trends

Eingebettet in die zwei vertikalen Layer Security und Sourcing, unterstützt

durch verschiedenste Services, Plattformen & Infrastrukturen, reihen sich

die derzeit bedeutendsten IT-Trends wie beispielsweise Cloud, Mobile

Enterprise, Big Data, Social Business und Industrie 4.0 (Internet of Things –

IoT) in das zu beherrschende Konstrukt der Transformation Skills ein. Echte

Wertschöpfung kommt insbesondere dann zustande, wenn Prozesse und

Applikationen entsprechend den heterogenen Einzelbausteinen auf einer IT-

basierten Ebene verbunden sind und nicht isoliert betrachtet werden.

Weiterhin ist das Ziel in vielen Anwenderfällen die notwendige

Digitalisierung, die meist eine zugrundeliegende Cloud Transformation

bedingt.

Der viel gefragte CIO von heute muss sich also über folgende Priorisierung

zum Überleben oder zum Schaffen von Vorsprung durch Digitalisierung im

Klaren sein:

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© Experton Group AG Seite 184

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 46: CIO Transformation Skills

Die Grafik zeigt die wesentlichen Punkte zum Erhalt des laufenden

Geschäfts (operativer Blick) und die bedeutenden Punkte der To-Do-Liste in

Bezug auf die Geschäftstransformation im Zeitalter der Digitalisierung

(strategischer Blick).

Cloud-Transformations-Anbieter werden unterdessen immer häufiger durch

hybride Clouds gefordert und müssen neben der Business-Case-Erstellung

und -Berechnung auch Aspekte der Stakeholder berücksichtigen. Je mehr

Interessen an einem Tisch sitzen, desto komplizierter wird das Unterfangen,

für jede Partei eine adäquate Lösung zu finden. Community Clouds sind ein

Paradebeispiel für die hohe Komplexität, die jedoch immer häufiger in Kauf

genommen wird, da langfristig grosse Einsparpotentiale greifbar werden.

Die internen Mandanten bzw. auch Zielgruppen für den Vertrieb verfügen

dank eines erhöhten Reifegrads über ein interessantes Dreier-Konstrukt aus

IT-Administration, -Anwender und -Management.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 47: Spannungsdreieck der Cloud-Transformation

Welche Faktoren können also nachhaltiges Wachstum sicherstellen bzw.

wer ist im Unternehmen für den digitalen Transformationsprozess

verantwortlich? Die Realität zeigt ein sehr heterogenes bzw. zersplittertes

Bild in den Prozess-Zuständigkeiten und ein geringes Bewusstsein für das

richtige Change Management, das nicht nur aufklären und „abholen“ soll,

sondern auch das Feuer und das Interesse für neue Trends schüren soll.

Unabdingbar sind dabei der Einbezug aller relevanten Parteien sowie ein

proaktives Projektmanagement, das frühzeitig die Vorteile der Veränderung

nach Mitarbeiter-Rolle aufzeigt. Der Einbezug moderner

Kommunikationsplattformen mit Feedbackkanal aus dem Social Business

Umfeld erweist sich hier als ausgesprochen bedeutend für Projektlaufzeiten

und Zielerreichungstreue.

Zur gemeinsamen Zielerreichung und Sicherstellung agiler IT-Services im

Einklang mit der Geschäftsstrategie sollten IT- bzw. Cloud-Trans-

formationsdienstleister immer die verschiedenen Blickwinkel der internen

Kundeninteressen im Rahmen der Serviceerbringung berücksichtigen.

Dienstleister sollten aktuell folgende Punkte in ihrer Transformation

bedenken, um essentielle technische und kulturelle bzw. organisatorische

Facetten miteinander zu verbinden.

Quelle: Experton Group 2015

(IT-) Anwender

Fokus liegt auf der einfachen

Nutzung

(IT-) Management

Fokus liegt auf dem adäquaten und flexiblen

IT-Einsatz

(IT-) Administration

Fokus liegt auf unterbrechungs-

freiem & sicherem Betrieb

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 48: Aspekte der IT-Transformation

Für diejenigen in der Cloud-Wertschöpfungskette, die weder über eigene

Lösungen noch Technologien verfügen, sind diese Dienstleistungen in

Zukunft Dreh- und Angelpunkt ihres Geschäfts.

Abbildung 49: Cloud Transformationsprozess – die CIO-Perspektive

Stellenwert von IT wird in den Unternehmen immer höher

• Business Value & Alignment branchenabhängig, aber nachhaltig steigend

• Nutzen und Risiken immer geschäftskritischer

Informationssysteme werden immer komplexer

• Integration der Systeme innerhalb des Unternehmens und insbesondere über Unternehmensgrenzen hinaus

Spannungsfeld „Legacy“ vs. „New Apps“

• Kontinuierliche Integration neuer Systeme, Altsysteme werden nicht abgeschaltet

• Neue Architekturen, neue Qualitätsansprüche („Wegwerf-Apps“)

Stellenwert von „internen IT Services“ wird (potentiell) immer niedriger

• Fachbereiche werden bei IT-Entscheidungen immer „mächtiger“

• Interne IT wird oft als „langsamer Verhinderer“ angesehen

Quelle: Experton Group 2015

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© Experton Group AG Seite 187

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die zentralen Bewertungskriterien in diesem Kapitel sind vor diesem

Hintergrund:

Kundenindividuelle Reifegradmodelle und Vorgehensmodelle

Breite und Tiefe des Skill-Sets (Strategie, Technologie, Integration,

Datenschutz/Compliance, Change Management, Technical POC)

Grösse der Cloud Unit / Personalressourcen mit Cloud Skills

Unabhängigkeit der Beratung sowie Referenzprojekte nach

Infrastruktur- und auch Prozess-App- bzw. Geschäftsmodell-

Anforderungen

Detaillierte Kenntnisse der verschiedenen Cloud-Architektur-

Ansätze

Cloud Federation und Security Know-how (auch über Kooperatio-

nen)

Know-how in der Beratung für oder gegen Open Source sowie

Cloud Delivery Models

Erfahrung mit den marktgängigen Cloud-Plattformen und

Federations (beispielsweise Cisco Intercloud) sowie der

Cloud2Cloud Governance

Partnerschaften mit versierten Agenturen mit Themen-Spezialisten

und Integratoren sowie Developern

In dieser Kategorie sind 38 Anbieter als relevant identifiziert worden; 15 sind

als besonders bedeutsam im Leader-Quadranten positioniert. Bei Sopra

Steria prognostiziert die Experton-Group eine positive Entwicklung und

verleiht daher das Prädikat „Rising Star“.

Bewertung einzelner Anbieter

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 50: Anbieter von Cloud Transformation

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© Experton Group AG Seite 189

Cloud Vendor Benchmark 2015

Das Verständnis der relevanten Gebiete im Kontext Cloud Transformation

von Canopy (Atos) ist seit einigen Jahren führend im schweizerischen Markt.

So verfügt Canopy (Atos) auch

2015 über ein breites technisches

wie auch strategisches Skill-Set

innerhalb seiner Consulting- und

Integrationsmannschaft, die mehr

denn je auf den digitalen Wandel setzt

und somit unter den Top-Leadern im

Trend liegt. Die auf Beratung

fokussierte Atos glänzt neben

Canopy, dem offiziellen Cloud-Label von Atos, auch durch den Zukauf von

Bull – der allerdings bislang auf dem lokalen Markt wenig Einfluss ausübt.,

Canopy (Atos) ist seit 2014 noch besser in der Lage, Unternehmen aktiv bei

ihrem Transformationsprozess bis hin zum Betrieb zu begleiten, unabhängig

von deren Ausgangslage und Zielsetzung. Die in 2014 angekündigte

Vertikalisierung des Cloud Transf ormation Portfolios fand statt, jedoch

primär in Bezug auf Infrastruktur-Angebote. Der Fokus liegt aktuell auf

Themen wie beispielsweise 3D Workplaces mit Branchenausrichtung,

Identity und auch Service Life Cycle Management sowie Broker-Plattformen.

Damit liegt Atos technisch voll im Trend und profitiert auch hier von den

Canopy Managed Service Skills. Gegenüber der Experton Group verstand

man es, besonders viele Proofpoints und vor allem Verbesserungen in

Bezug auf Cloud Migration und somit Automation und „Post-Migration

Scripting“ abzuliefern. Dabei profitiert Canopy (Atos) sehr von der engen

Patenschaft mit den Technologie-Führern VMware und EMC, so dass hier

immer häufiger Know-how in die eigenen Reihen überführt wird.

IBM steckt nach wie vor in einem wichtigen Transformationsprozess in

Bezug auf die „Cloudifizie-

rung“ eigener Software bzw.

Services. Die zahlreichen

Akquisitionen, wozu auch

Softlayer als neues Cloud

Backend gehörte, demonstrie-

ren den beispiellosen Weg von

IBM in Richtung Cloud. IBM ist

daher selbst in einer grossen

„IBM landet einen wichtigen Big Deal mit der

Lufthansa Group; nun kann der Premium-

Dienstleister unter Beweis stellen, dass er mit

allen digitalen Wassern gewaschen ist, um die

digitale Ökonomie abheben zu lassen.“

Analyst Statement

„Canopy (Atos) begleitet Anwender mit

einem ganzheitlichen Ansatz bei der Cloud-

Transformation; speziell die technische

Migration ist herausstellenswert.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 190

Cloud Vendor Benchmark 2015

Umwälzung und nähert sich weiter mit grossen Schritten dem Ziel, musste

allerdings auch feststellen der Applikations-Transformation etwas mehr Zeit

für das Gelingen zu geben. Das Know-how der Service-Einheit von IBM

steht unabhängig von diesem internen Prozess seit vielen Jahren ausser

Frage und wird nun nochmals um intern erworbene Enterprise-

Transformations-Skills reicher. IBM Consultants sind in vielen Bereichen

federführend und gehören nach wie vor in Bereichen wie Technologie,

Change Management und Prozess-Know-how zur Weltspitze. Daher konnte

IBM auch einen erstklassigen Big Deal mit der Lufthansa Group gewinnen,

mit Verantwortung dafür, innerhalb der nächsten sieben Jahre Prozesse

effizienter zu gestalten und dabei mittels neuen Technologien den Pfad der

digitalen Transformation einzuläuten.

HP entschied sich im Herbst 2014 dazu, das Unternehmen in zwei separate

Unternehmen aufzuteilen. Enterprise-Technik, Software und Services sollen

unter dem Dach der HP Enterprise fortgeführt werden. Die HP Inc. wird sich

um das Drucker- und PC-Geschäft kümmern. Gründe hierfür sollen wohl in

grösserer Unabhängigkeit, einer optimierten Fokussierung sowie

verbesserten finanziellen

Lage und natürlich erhöhter

Flexibilität liegen. Als

langjähriger IT-Service-

Spezialist mit Know-how in

Themen der Prozessberatung

greift HP auf ein ausgesprochen

breit gefächertes Repertoire für

die Transformation von Kunden

zurück und Meg Whitman wird

daher hoffentlich das Richtige tun.

Die bereits im Jahr 2013 positiv wahrgenommene Cloud Consultants Einheit

mit Assessments für Infrastruktur und Applikationen sowie auch Migration

und ITSM-konformes Service-Design inkl. Change Management kann auch

2015 überzeugen. Speziell in Bezug auf die Transformation der komplexen

Applikationswelt weiss HP die richtigen Hebel gemäss individueller Kunden-

und Systemanforderungen anzusetzen. Daher fokussiert man dieser Tage

besonders auf SAP-Beratung im HANA-Kontext und vor allem auf die

„Workplace of the Future“ Transformation mittels Microsoft-Technologien

„HP ist nach Angaben der Helion OpenStack

Community „born to be wild“ und mit der

Cloud28+ Federation Initiative auf einem guten

Weg, ein weiteres großes Ökosystem aus ISVs

und Service Providern in Europa auf die Beine

zu stellen.

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 191

Cloud Vendor Benchmark 2015

wie Azure Active Directory (AD) sowie Office 365 inkl. aller Unified

Communication Tools entlang der Enterprise Mobility Suite (EMS).

Die mannstarke Cloud-Consulting-Einheit von Accenture umfasst weltweit

ungefähr 9.000 Mitarbeiter und vertieft auch 2015 weiter technische Cloud-

Skills für hybride Szenarien, Federal Cloud Computing und die

Transformation der Arbeitsplätze im Branchen-Kontext. Accenture stellt im

Vergleich zu vielen anderen Anbietern Strategien stets in den

Geschäftskontext und fokussiert immer auf „higher value services“ und nicht

blosse Technik oder Kosteneinsparung. Das Skill-Set reicht vom Application

Development bis zur IT-Integration und dem -Consulting, so dass Accenture

den richtigen Weg zwischen Outsourcing und Business-Prozess-

Transformation eingeschlagen hat.

Abbildung 51: Quadrant Cloud Transformation (Consulting & Integration)

Accenture

Alegri

Allgeier

AppSphere

Avanade

Bechtle

BISON

BT

CANCOM / PIRONET NDH

Canopy (Atos)

Capgemini

CGI

Computacenter

COMPAREX

CSC

Dimension Data

Dell

EMC

Econis

FRITZ & MACZIOL

Fujitsu

HP IBM

Hirt

innobit Materna

MTF

Netcloud

PwC

7P

Sopra Steria

TCS

T-Systems

UMB (Osys)

VMware

WAGNER

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Swisscom

Cognizant

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0% 50% 100%

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Cloud Transformation (Consulting & Integration)

Quelle: Experton Group, 2015Rising Star

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 192

Cloud Vendor Benchmark 2015

Capgemini arbeitet inzwischen sehr eng mit der Sogeti GmbH zusammen

und manifestiert die digitale Business Unit immer weiter über die steigende

Anzahl an Kundenanfragen im Thema Digitalisierung. Gemeinsam sehen

sie Cloud als ein universelles

Design- und Lösungsprinzip für

Kunden- bzw. Geschäftsanforde-

rungen und haben damit die Zeichen

der Zeit frühzeitig erkannt. Die Unter-

nehmenssäule „Capgemini Con-

sulting“ unterstützt Kunden ganz-

heitlich bei der digitalen

Transformation. Capgemini betrach-

tet viele Querschnittsthemen wie beispielsweise Social Busienss, Mobile

Enterprise und Big Data respektive Analytics, die häufig vom Thema Cloud

abhängig sind. Dabei werden immer die Kundenpespektive, der operative

Prozess und das gesamte Geschäftsmodell berücksichtigt und

entsprechend justiert. Herausstellenswert sind 2015 neue und optimierte

Cloud Readiness Assessments zur Erfassung der individuellen

Kundensituation. Kunden profitieren bei Capgemini und Sogeti sowohl von

der Strategieberatungsexpertise als auch im Hinblick auf Design,

Integration, Test und Implementierung sowie den Betrieb von Cloud-

Lösungen vieler namhafter Anbieter. Dass Kunden bei Capgemini gut

aufgehoben sind, zeigt sich letzlich an vielen kleinen Detailverbesserungen,

zu denen beispielsweise auch die Orchstrierung von SAP auf AWS-

Ressourcen gehört. So vertraut unter anderem auch Philips Healthcare auf

die Expertise von Capgemini.

Alegri ist mir rund 250 Mitarbeitern in Deutschland und einer wesentlich

kleineren, aber dennoch feinen Mannschaft in der Schweiz ein Garant für

lokale Cloud-Transformation und eine Koryphäe im Kontext Microsoft. Der

Umfang an Gold-Qualifikationen im Microsoft-Universum ist lund reicht von

Collaboration, über Digital Advertising bis zum Datacenter. Daher wundert

es nicht, dass Alegri sich primär auf Microsoft-Infrastrukturen im Kontext der

Cloud-Beratung und Integration konzentriert. Dennoch besteht das Geschäft

zu einem Viertel aus SAP-Geschäft bzw. Kunden von SAP. Alegri bietet

seinen Klienten Technologieberatung und -umsetzung, von der

strategischen Planung, Einführung und Installation bis zum Betrieb der

Umgebungen. Zudem können Kunden auf ein renommiertes Set von

Managed Services vertrauen, das auch das Applikationsmanagement von

„Capgemini ist fest in der Cloud angekommen

und konnte über die vor kurzem zum Leben

erweckte digitale Business Unit das Jahr 2014

dafür nutzen, um zu konsolidieren und zu

harmonisieren.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 193

Cloud Vendor Benchmark 2015

Klienten vor Ort oder remote einschliesst. Dafür besitzt Alegri eine

umfangreiche Nearshore-Einheit. Alegri ist ISO 27001, SSAW 1, FISMA und

HIPAA zertifziziert und weist namhafte Kunden wie beispielsweise Media

Saturn, Osram, TÜV-Süd, Hugo Boss, Bayer AG oder BayWa vor.

Sopra Steria schafft es dieses Jahr in den Leader Quadranten. 2005 ging

das Unternehmen aus der Übernahme von Mummert Consulting hervor und

ist seit dem Zusammenschluss von Sopra und Steria ein Teil der Group. Der

Gruppensitz ist in Paris. Von den über 37.000 Mitarbietern der Gruppe sind

in der hier bewerteten Consulting-Einheit 1.679 Mitarbieter im DACH-Raum

beschäftigt. Aktuell befindet sich das Unternehmen marketingseitig im

Umwälzungsprozess, da Kunden von aussen nur schwer die internen

Kompetenzen im Kontext Cloud wahrnehmen können. Die Erfarungen sind

mannigfaltig und beinhalten vorwiegend komplexe Themen der

Geschäftsprozessberatung wie auch Systementwicklung bzw. -integration,

die Softwareentwicklung und das klassische Outsourcing. Somit bringt

Sopra Steria ein grossartiges Skillset in der Beratung und im Managed-

Service-Bereich mit und hilft Kunden in der Transformation im ersten Schritt

an den unangenehmen und wenig komfortablen Zonen der Veränderung.

CANCOM SE zählt inzwischen über 3.000 Mitarbeiter und punktet mit einem

leistungsfährigen Partnernetzwerk und Präsenzen im DACH-Raum wie auch

in den USA. Man sucht für die neuesten IT-Trends den Draht in das

dynamische Silicon Valey und übernimmt sukzessive lokale Spezialisten für

Prozess- und Sicherheitsthemen. Die Top-Systemhäuser unterscheiden

sich daher nicht viel in Bezug auf den strategischen Marktangang.

Alles in allem war das Jahr 2014 aufgrund der Umstrukturierung bzw.

Akquisitionstour im Vorfeld für CANCOM turbulent. Nun geht es aber mit

Volldampf voran, so dass der Systemhausmarkt um eine gewaltige

Hausnummer auf Platz 3 hinsichtlich des reinen Umsatzes reicher geworden

ist. Die Zusammenarbeit der Unternehmen CANCOM und PIRONET NDH

funktioniert ausgespchen gut und lässt aus Kundensicht kaum Wünsche

offen. Die Rollenverteilung bei Kundenanfragen ist definiert und somit wird

der Kunde immer adäquat bedient. Die enge HP-Partnerschaft seitens

CANCOM und die enge Microsoft-Partnerschaft seitens PIRONET sieht die

Experton Group als strategisch und äusserst marktkonform an. HP ist der

Enterprise-Player mit – inzwischen – viel OpenStack Know-how, und

Microsoft ist zwar letzlich ein ISV, spielt aber in der Welt der HyperScaler

und des Arbeitsplatzes der Zukunft eine der bedeutendsten Rollen.

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© Experton Group AG Seite 194

Cloud Vendor Benchmark 2015

Die ausgeprägte Bodenständigkeit und Umsetzungskraft konnte auch 2015

überzeugen. Kunden werden auf internationalem Level lokal beraten und

können sich sicher sein, dass der „One-Stop Shop Prozess“ als Cloud

Architect, Cloud Builder & Provider sowie Cloud Reseller bis ins Detail

durchdacht ist. Gegenüber der Experton Group konnten viele namhafte und

komplexe Cloud-Transformationsprojekte dargelegt werden.

Fritz & Macziol (F&M), 2014 von Vinci überbommen, ist mit allen Wassern

gewaschen und konnte die sehr gute Position aus dem Jahr 2014 nochmals

verbessern. Mit vielen Gold-Kompetenzen ist F&M ein wichtiges

Systemhaus bei Microsoft sowie bei Citrix (Platinum-Partner) und zusätzlich

noch bei VMware als Cloud Advisor (Premier Partner). Ergänzend dazu

kann F&M Subcontractor-Status bei den Consulting-Abteilungen der drei

genannten Hersteller vorweisen. F&M pflegt somit enge Partnerschaften zu

den Weltmarktführern der Branche, zu denen natürlich auch IBM, SAP, EMC

und Cisco gehören. In sehr vielen Fällen glänzt F&M mit den jeweils

höchsten Zertifizierungen. Die Erreichbarkeit für Kunden endet auch bei

F&M nicht an den deutschen Landesgrenzen, sondern zieht sich über den

DACH-Raum über die F&M ASIA Inc. bis in den asiatischen Raum.

CSC profitiert auch im Thema Cloud-Transformation von langjährig

angesammelten Kompetenzen im Outsouring-Geschäft und immer häufiger

auch durch den Service Mesh Zukauf. CSC versteht sich nach wie vor als

Full-Service Provider und offeriert „Enterprise Class SLAs" sowie ein

Komplettangebot für Infrastruktur-Transformations- und Applikations-

modernisierungs-Services. CSC kann aufgrund der technologischen

Raffinesse im Rahmen hybrider Szenarien und des Prozess Know-hows aus

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© Experton Group AG Seite 195

Cloud Vendor Benchmark 2015

Outsouring-Zeiten Kunden unabhängige Cloud-Transformation mit

Hardware- und Softwarebereitstellung bieten.

T-Systems ist speziell in Deutschland und der DACH-Region einer der

gewichtigsten Know-how-Träger im Bereich Cloud-Transformation. Nach

wie vor bzw. dank zunehmendem

Marktdruck mehr denn je kommt

kaum ein Unternehmen des

gehobenen Mittelstands oder aus

dem Grosskundensektor an

diesem Dienstleister vorbei. Cloud

ist fester Bestandteil der Konzern-

strategie. Das so genannte Cloud

Leadership Team (CLT) koordiniert,

steuert und integriert die

verschiedenen Cloud-Aktivitäten konzernweit. Im Fall T-Systems lag der

Schwerpunkt wie bei vielen anderen Unternehmen auch auf der

Digitalisierung, so dass es hier im Detail betrachtet darauf ankam, einen

Telco-Anbieter in die moderne IT- bzw. Cloud-Welt zu transferieren und

dabei natürlich alte Tugenden beizubehalten, speziell aber neue Mehrwerte

zur Differenzierung aufzubauen. Dies ist T-Systems bei sich selbst und

vielen namhaften Kunden wie beispielsweise aktuell bei ThyssenKrupp

zweifelsohne geglückt. T-Systems versteht es im Kontext moderner IT-

Trends, sich dem Wandel kontinuierlich zu stellen und unterstreicht dadurch

die eigene Innovationskraft.

Bereits seit 2004 bietet T-Systems mit seinen Dynamic Services Cloud

Dienstleistungen an. Um auch eine „End-to-end“ Delivery gegenüber

Kunden sicherzustellen, konzentriert man sich mehr denn je auf die nahtlose

Verbindung von standardisierter IT in Abhängigkeit vom individuellen

Geschäftsmodell. Dies gelingt zunehmend über die Einbettung von

wichtigen Trends und Treibern wie beispielsweise Big Data, Mobile

Enterprise, Social Business, Machine-to-Machine bzw. Industrie 4.0 im

Rahmen des Managed Service Offerings bzw. der allgegenwärten digitalen

Transformation. Der stetige Blick über den Tellerrand trennt gerade in den

beratungsintensiven Themen die Spreu vom Weizen und sorgt gegenüber

Kunden für die notwendige Nachhaltigkeit in der seitens T-Systems

„Hinsichtlich lokaler Präsenz und neutraler

Cloud Consulting Skills ist T-Systems

sicherlich einzigartig am Markt. Kunden

profitieren ferner vom optimalen End-to-End-

Ansatz im Betrieb, der aus einer Hand

geliefert wird.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 196

Cloud Vendor Benchmark 2015

vorgeschlagenen Geschäftsstrategie. Dabei arbeitet man auch mit

führenden Technologieanbietern zusammen.

T-Systems ist mit Bravour in der Lage, ganze Wertschöpfungsnetzwerke

intelligent zu koppeln und zu steuern. So gewinnt man in den eigenen

Reihen derzeit erneut viel Wissen und Best Practices im Umgang mit

OpenStack, indem man das T-Systems Rechenzentrum zum Cisco-

Intercloud-Knotenpunkt aufrüstet.

Hervorhebenswert ist seitens T-Systems neben der Stabilität und

Performance in etablierten Services auch die Innovationskraft, mit der neue

und komplexe Trends wie beispielsweise Enterprise-Plattformen (PaaS)

oder deviceunabhängige Arbeitsplätze – Cloud Workplaces – in die Realität

umgesetzt werden. Aus 10 Jahren Erfahrung schöpft T-Systems die

Expertise rund um Infrastruktur, Betreuungsservices und

branchenspezifische (optionale) Systemintegration auf der einen Seite und

das lösungsspezifische Know-how innovativer, spezialisierter

Softwarepartner auf der anderen Seite. Als USP ist aktuell ganz klar die

Unabhängigkeit von T-Systems herauszustellen. Dieser Ansatz garantiert

Kunden Erfolg bei der Auswahl und Integration von Cloud Services sowie

deren nachhaltige Unterstützung durch Automation und Broker Services.

Computacenter ist gemessen am Umsatz das grösste Systemhaus, das

seine Wurzeln nach wie in Grossbritannien hat. Dort kommen für

Computacenter grösstenteils auch die Trends und Weiterentwicklungen in

Bezug auf die Technologie her. Die DACH-Niederlassungen sind daher

weniger stark als interne Trendsetter gesetzt. Dennoch weist die lokale

Cloud Practice von Computacenter enormes Know-how auf und

demonstriert ihre Kompetenzen erneut eindrucksvoll.

Neben den reinen technischen Skills, die beispielsweise den

Automatisierungsgrad und das Performance Monitoring und viele weitere

Punkte betreffen, ist es bei Computacenter jedoch das Können in extrem

sensiblen und schützenwerten (Daten-)Bereichen, das häufig dazu führt,

dass Kunden sich für Computacenter an ihrer Seite entschliessen. Die

Infrastrukturpartnerschaft mit Cisco wird darüber hinaus sehr eng gepflegt

und auch wertgeschätzt. Das Werkzeug zur Kundentransformation ist im

letzten Jahr bei über 100 Kunden auf Herz und Nieren getestet worden und

berücksichtigt die drei Grundpfeiler Migration, Strategie und Transformation.

Daher kann Computacenter in die Kategorien Cloud Builder, Integrator und

Provider eingeordnet werden. Erneut sind es die Projekte im öffentlichen

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© Experton Group AG Seite 197

Cloud Vendor Benchmark 2015

Sektor, die zeigen, dass Computacenter den-Private Cloud-Betrieb

beherrscht und auch den Weg der Kunden-Transformation

überdurchschnittlich gut bewerkstelligen kann.

BT ist einer der relevantesten und vor allem performantesten Dienstleister

im hoch komplexen Enterprise- bzw. Grosskundensegment. Von 2014 auf

2015 konnte sich die Advise Unit

von BT gegenüber ausgewählten

Kunden besser denn je

positionieren und somit auch

deutlich verbessern. BT profitiert

heute längst von der selbst

bewerkstelligten eigenen Transformation von einem TK-geprägten

Unternehmen hin zu einem IT-geprägten Unternehmen. Das Resultat ist die

geballte Kompetenz im IKT- bzw. ICT- Bereich. Über diese Vorgehensweise

eignete sich das Unternehmen viel Know-how in wichtigen Disziplinen des

Cloud-Transformationsprozesses an. Dafür müssen auch die eigenen

Reihen nach wie vor durch einen Transformationsprozesse laufen. BT

verfügt inzwischen über ein profundes Gerüst an Vorgehensmodellen und

ein ausgeprägtes Verständnis dafür, Kunden an Ort und Stelle abzuholen

und auf dem Weg in die Neuzeit zu begleiten. Dazu bediehnt sich BT seiner

umfassenden Professional Services Abteilung, die Kunden über ein

ausgefeiltes Cloud Readiness Assessment bis hin zu einem Migration

Management an die Hand nimmt. Neben reinrassigen IT-Themen versteht

es BT dank seiner Wurzeln im Telco-Geschäft auch Themen wie Unified

Communications und somit auch Social Business auf Basis von Cloud

Computing zu unterstützen. Neu im Jahr 2015 ist die Einführung einer neuen

Software für die Migration, die ihre Muskeln besonders im Kontext Active

Directory, Exchange und somit Hybrid Cloud Disziplinen spielen lassen

kann.

PwC gehört nach wie vor zu den branchenfremden Unternehmen, denn die

Herkunft und Brancheneinordnung fällt primär unter die der

Wirtschaftsprüfer. Hier

finden Kunden neben den

regulatorischen und com-

pliance-spezifischen Heraus-

forderungen auch ein ausge-

prägtes Verständnis für den

„PwC als Wirtschaftsprüfer ist besonders in

der Cloud Governance bewandert.“

Analyst Statement

„Seitens BT macht man im Jahr 2015 einen

großen Sprung nach vorne und fokussiert auf

wichtige Bereiche des hybriden Cloud

Computings.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 198

Cloud Vendor Benchmark 2015

technischen Background. Dies versucht PwC derzeit besonders über den

„Best of Breed“ Ansatz des all4cloud Portfolios zu demonstrieren. PwC

bedient viele Branchen und speziell die Sektoren Automotive, Healthcare,

Logistik und die öffentliche Hand. In diesen Branchen ist PwC beheimatet

und kennt die erfolgskritischen Geschäftsprozesse, was im Hinblick auf die

Transformation dieser Prozesse in die Cloud von essentieller Bedeutung ist.

Als unabhängiger Wirtschaftsprüfer liegt der Fokus auf Innovation, Technik,

Security & Compliance und aktiver Mitarbeit bei Institutionen wie

beispielsweise IDW, BSI, EU, SIG, BITKOM, ISACA, ENISA und CSA. Im

Kontext Cloud-Transformation liegt der Fokus auf

Geschäftsprozessintegration, E-Learning, Security und Zertifizierung. PwC

ist ein starker Partner und verzeichnet 502 Partner und über 10.000

Experten an 29 Standorten. Die Kundeliste ist lang und breitgefächert und

reicht von SAP, Google und T-Systems über Radeberger und Lufthansa

Technik bis zu Daimler aus der Automobilbranche.

EMC ist mit 16.000 Mitarbeitern weltweit und 500 im DACH-Raum ein

bekannter Technologie-Riese. Inzwischen bietet EMC Kunden dank der

engen Partnerschaft zu VCE, VMware und Pivotal erstklassige Hilfe in

infrastrukturellen Themen der Transformation. Aktuell ist vor allem das

Referenzprojekt der ING DiBA herausstellenswert. Das Portfolio reicht von

Consulting über Lösungsimplementierung und Operations bis hin zum

proaktiven Kundensupport und deckt dabei im Kern Big Data und Cloud

Computing von der Infrastruktur über die Applikationen bis hinauf zum

Betriebsmodell hinsichtlich Prozess- und Organisationsberatung ab.

Trainingsinhalte runden das Angebot ab, um auch einen inhaltlichen Wandel

der Rollen im Personal zu vollziehen. Technologisch verfügt EMC über

hochgradig professionelle Kompetenzen im Rechenzentrumsmanagement

zur Verbesserung von Geschwindigkeit und Sicherheit der physischen und

virtuellen Infrastrukturen. Ein weiterer USP von EMC ist das komplette

Portfolio für intelligentes Backup, Recovery und Archivierung, so dass der

Technologie-Player über diese Bausteine auch in Compliance-Themen

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© Experton Group AG Seite 199

Cloud Vendor Benchmark 2015

bewandert ist. Insgesamt konzentriert sich EMC darauf, IT as a Service

(ITaaS) für Kunden auszuliefern.

Die UMB AG ist mit fünf Standorten in der Schweiz und 200 Mitarbeitern

verhältnismässig breit aufgestellt. Der Fokus liegt auf Consulting,

Engineering und dem wichtigen Sourcing als Schlüsselkomponente für die

strategische Cloud-Transformation der Kunden, die UMB von

Kleinunternehmen bis zum Grossunternehmen gleichermassen adressiert.

Branchenseitig gibt es keinerlei Einschränkung bzw. Fokussierung, was sich

auch mit der hochgradigen Individualisierung in Projekten auf Basis der UMB

2020 Strategie mit viel Managed-Services-Kompetenz und über 750

Zertifizierungen deckt. Die

herstellerunabhängige Beratung

und letzten Endes Strategie zur

Transformation gewährleistet UMB

über wichtige und vor allem enge

Partnerschaften zu NetApp, IBM, HP

Cisco, Lenovo, VMware und

weiteren Anbietern. Die technologische Seite wird von ungefähr 150 System

und Solution Engineers repräsentiert und zeugt von einer geballten

Fachkompetenz vom KMU-Server bis hin zu Enterprise Mainframe

Systemen und High-End Storage Solutions. Über die eigene UMB Academy

wird die stetige Weiterentwicklung des Know-hows sichergestellt und bietet

auch Tailored Learning für Kunden, Partner sowie andere IT Anbieter. Zu

den hausinternen Spezialisten zählen sieben zertifzierte Citrix Instruktoren,

zwei Microsoft Trainer, ein Microsoft Exchange Master und ein VMware

Trainer. Die UMC komplettiert das Angebot im Bereich Business Solutions

mit Middleware Services, Application Integration, Business Process

Management und auch Data Analytics im Hinblick auf höhergelegene

Services. Die Cloud Transformation profitiert darüber hinaus von einer über

30-jährigen Historie auf den Gebieten Consulting, Engineering und

Sourcing.

MTF bietet Kunden das komplette Spektrum von der Konzipierung, über die

Realisierung bis hin zum Betrieb von Cloud-Lösungen. Die Spezialisten

entwickeln passgenaue Lösungen mit persönlichem Kontakt, so dass die

nachhaltige Qualität der Leistungen sichergestellt ist. Das Spektrum der

Beratung und Integration reicht von Virtualisierung als erstem Schritt für

„UMB ist in der Schweiz stark verdrahtet und

durch geballte Fachkompetenz

gekennzeichnet.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 200

Cloud Vendor Benchmark 2015

traditionelle Unternehmen bis hin zum ERP-System in der Cloud inkl.

Backup und Archivierung.

Econis besitzt auch im Jahr 2015 drei Niederlassungen in der Schweiz und

bedient seit über 17 Jahren Branchen wie Finanzdienstleister,

Versicherungen und Segmente in Industrie, Handel und Dienstleistungen

sowie das Bildungswesen. Die Mitarbeiter sind qualifiziert und decken mit

ihrem Know-how Infrastruktur-, Standard- und spezielle Business-

Applikationen ab. Neben modernen Cloud-Themen wie der Ausgestaltung

moderner Workplaces aus der Cloud spielen bei Econis auch herkömmliche

Disziplinen wie das Outsourcing eine Rolle. Auch hier findet man Exzellenz

und auch strategische Partnerschaften wie beispielsweise zu der SAP-

verbundenen itelligence. Die reine Cloud-Transformation erfolgt bei Econis

infrastruktur-nah und Schweiz-spezifisch mit KMU-Blueprints für

überschaubare Grössenverhältnisse. Interessante Kundenprojekte sind

beispielsweise die Pensionskasse einer grösseren CH-Bank, Emerell, Chain

IQ, Liberty Vorsorge sowie Schellenberg Wittmer Rechtsanwälte.

Swisscom profitiert nach wie vor in den Disziplinen der Schaffung von Agilität

und Geschäftsmehrwerten durch Outtasking- und BPO-Skills. Zudem ist

Swisscom firm in den sicherheitsrelevanten Themen Identity und Access

Management, Aggregation und auch Orchestration Services, die wiederum

für hybride Plattformen essentiell sind. Darüber hinaus nutzt Swisscom

dieses Fingerspitzengefühl auch für Einzeldisziplinen im Hinblick auf

Networks, Server, Storage,

Workplaces sowie den Applika-

tionsbetrieb und dessen

Integration. Der Erfolg wird nicht

zuletzt durch den überproportio-

nalen Anstieg des Umsatzes mit IT-

Services um über 50% untermauert.

Die Lokalität bzw. fehlende Internationalität von Swisscom wirkt sich bislang

wenig negativ, sondern eher positiv aus. In der KMU-geprägten Schweiz

profitieren Kunden bei der Swisscom speziell durch den

Telekommunikations-Background, der insbesondere bei der Transformation

in Bereichen wie beispielsweise Unified Communications zum Tragen

kommt. Die nötige Raffinesse für Cloud- bzw. IT-Trends holt man sich über

selektive Partizipation in internationalen Gruppen wie beispielsweise der

Cloud Foundry Federation, in der Swisscom Gold-Mitglied ist.

„Swisscom profitiert von Outsourcing-

Projekten und innovativen Engagements wie

der Mitgliedschaft in der Cloud Foundry

Federation.“

Analyst Statement

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© Experton Group AG Seite 201

Cloud Vendor Benchmark 2015

7. Cloud-Anbieter im Bereich „Plattformen“

Cloud-Plattformen bieten Kunden Vorteile durch optimierte technische und

wirtschaftliche Interoperabilität. Sie können einerseits eine Vielzahl an

Cloud-Services für hohe Performance und schnelle Einsatzfähigkeit

technologisch integrieren sowie andererseits durch einfache Administration

und Self-Service die Beschaffung beschleunigen. Cloud-Plattformen haben

aber auch für Cloud-Anbieter einen entscheidenden strategischen Wert. Es

geht darum, eine attraktive Position in der zukünftigen, von der Cloud

dominierten IT-Welt für sich zu gewinnen. Viele Provider streben daher

verständlicherweise danach, diese wichtigen Knotenpunkte (Hubs) zu

besetzen, um sich in der „Cloud-Welt“ unentbehrlich zu machen. Wer es

schafft, diese kritische Rolle einzunehmen und um „seinen Hub“ ein ganzes

Ökosystem an Kunden und Partnern anzusiedeln, der wird unersetzlich für

das ganze System.

Es gibt aber nicht nur eine Art von Cloud Hubs, sondern unterschiedliche,

die wir hier unter dem Begriff Cloud-Plattformen zusammenfassen und in

diesem Kapitel näher betrachten. Aus Sicht der Experton Group gehören

hierzu Cloud-Marktplätze, Hybrid Cloud Broker Plattformen und Colocation

Hubs.

Cloud Marktplätze sind vornehmlich um SaaS-Lösungen herum entstanden.

Es gibt sie in zwei Ausprägungen, für Endkunden oder dediziert für Reseller.

Cloud Marktplätze für Endkunden werden von SaaS-Providern (wie

Salesforce oder Microsoft), IaaS-Providern (wie HP, Rackspace oder AWS)

oder von unabhängigen Dritten (wie der Telekom Deutschland oder der

German Businesscloud) angeboten. Zusätzlich bauen gegenwärtig die

grossen Distributoren (Also, Tech Data, Ingram Micro) ebenfalls Cloud

Marktplätzen dediziert für Reseller auf.

Neben Cloud Marktplätzen etablieren sich zunehmend auch Hybrid Cloud

Broker Plattformen im Schweizer Markt als neue Knotenpunkte. Hybrid

Cloud Broker Plattformen ermöglichen es, eine Vielzahl von vorintegrierten

IaaS-Services mit der internen-IT des Kunden zu verbinden und als Hybrid

Cloud zu managen. Dabei ist es notwendig, über das reine Einbinden von

diversen Cloud Services via APIs und das Cloud Management hinaus eine

gute Entscheidungshilfe für die Providerauswahl und Migrations-Services für

den Providerwechsel bereitzustellen.

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© Experton Group AG Seite 202

Cloud Vendor Benchmark 2015

Cloud Colocation Hubs dienen als Dach-Vermittlungsstelle bzw.

Knotenpunkte zwischen verschiedenen Cloud Service Providern. Daher

können sich gerade dort Communities mit hohen Performance-

Anforderungen ansiedeln. Neben den Cloud Providern zählen auch

Enterprise-Unternehmen mit hohen Verfügbarkeitsansprüchen an Cloud

Services sowie solche mit extrem bandbreitenintensiven Services zum

Kundenstamm. Auch hier bilden sich zusätzlich bereits erste Marktplätze als

Ergänzung zum Hub aus, wie das Beispiel des Equinix Marketplaces belegt,

auf dem Cloud-Services aus dem Equinix Netzwerk angeboten werden.

Abbildung 52: Anbieter von Plattformen

7.1. Cloud Marktplätze (Distribution für Wiederverkäufer)

Im letzten Cloud Vendor Benchmark 2014 wurden drei unterschiedliche

Cloud-Ausrichtungen der Distributoren beleuchtet. Neben der Positionierung

als Private Cloud Builder (Cloud Enabler) gab es Distributoren, die ihr Cloud-

Geschäft dediziert auf einzelne wichtige Cloud Service Provider (wie z.B. auf

Microsoft) ausgerichtet haben oder im dritten Fall eine breite Palette von

Vendor im Bereich

Plattformen

Cloud Marktplätze -

Distribution für Reseller

Cloud Marktplätze -

Endanwender

Hybrid Cloud

Broker

Cloud Colocation

Hubs

Accenture •

acmeo •

ALSO •

AWS •

BrainServe •

Capgemini •

Cognizant •

Colt •

CSC •

Dell •

Deutsche Börse Cloud

Exchange •

Equinix •

e-shelter •

Google •

Green Datacenter •

Helix Nebula •

HP •

IBM •

Ingram Micro •

Interoute •

Interxion •

Microsoft •

Moresi •

Oracle •

Rackspace •

Salesforce •

SAP •

Swisscom •

Tech Data •

T-Systems • •

VMware •

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 203

Cloud Vendor Benchmark 2015

unterschiedlichen Cloud Services über einen Marktplatz offerieren. Die

gegenwärtige Entwicklung hat die Einschätzung der Experton Group aus

dem letzten Vendor Benchmark bestätigt: Distributoren gehen zunehmend

dazu über, eigene Marktplätze zu etablieren. Genau genommen

kombinieren einige Distributoren zwei der Ausrichtungen miteinander und

bauen Marktplätze rund um eine attraktive Cloud-Kernlösung (wie z.B.

Office 365) auf.

Quelle: Experton Group

Abbildung 53: Cloud Ausrichtung der Distribution 2014 und 2015

Die Experton Group hat sich daher entschlossen, den Quadranten zur

Cloud-Distribution in diesem Jahr, entsprechend der Marktentwicklung, auf

Cloud-Marktplätze für Reseller zu fokussieren. Das Feld der Distributoren in

diesem Quadranten hat sich dadurch etwas reduziert, nicht mehr dabei sind

die marktplatzlosen Distributoren BCD-Sintrag, Avnet und Arrow

(Anmerkung: der Arrow-Marktplatz Arrowsphere wird nicht in der Schweiz

angeboten). In diesem Quadranten werden somit nur noch Self-Service-

Marktplätze von Distributoren bewertet, über die diverse 3rd-Party Cloud

Services ausschliesslich an Reseller weiterverkauft werden.

Unterschiedliche Cloud Services (XaaS) können von Resellern über der

Marktplatz einheitlich und mit entsprechendem Mehrwert (Beratung,

Aggregation, Integration, Customization) an Kunden weiterverkauft werden.

Eine attraktive Kernlösung schafft einen wichtigen Fixpunkt, um den herum

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© Experton Group AG Seite 204

Cloud Vendor Benchmark 2015

man durch das On-Boarding von ergänzenden Offerings sukzessive ein

ganzes Ökosystem aufbauen kann. Wie das Beispiel Salesforce zeigt, hat

ein integratives Modell um eine starke Kernlösung gute Erfolgschancen.

Die zentralen Bewertungskriterien in diesem Kapitel haben sich durch die

Fokussierung des Quadranten auf Marktplätze für Reseller entsprechend

verändert:

• Portfoliostärke auf dem Marktplatz in puncto Umfang, Qualität und

Differenzierung

• Marktplatzstärke durch Verfügbarkeit, Funktionalität,

Benutzerfreundlichkeit

• Lokale Stärken/Besonderheiten durch lokales Momentum, Reseller

On-Boarding, Training & Support

• Strategischer Fokus belegt durch schnellen Shift von Reseller auf

die Plattform und Weiterentwicklungsplan von Portfolio und

Marktplatz

• Kundenzugang durch ein bestehendes Reseller-Netzwerk sowie

entsprechende Vertriebs- und Marketingstärke für das On-

Boarding

In der Kategorie „Cloud Marktplätze für Reseller“ sind vier Anbieter als

relevant identifiziert worden. Drei davon werden im Leader-Quadranten

geführt.

Momentum ist der entscheidende Faktor, der gegenwärtig die Distributoren,

die sich im Leader-Quadranten befinden, von den anderen unterscheidet.

Acmeo ist als Partner der Colt Ceano Plattform zwar schon länger am Markt

präsent, konnte bisher aber kein Momentum entwickeln. Weder beim

Umsatz, beim Portfolio noch bei der Nutzeranzahl kann eine klare positive

Entwicklung verzeichnet werden. Dieser Plattform fehlt aus unserer Sicht

eine attraktive Kernlösung, die eine Sogwirkung für Nutzer (Reseller) und

weitere Offerings (Service Provider) entwickelt.

Das Momentum in diesem Markt haben ALSO, Tech Data und Ingram Micro

aktuell auf ihrer Seite. Die drei grossen Distributoren bringen im Laufe des

Jahres 2015 ihre Cloud-Marktplätze für Reseller auf den Schweizer Markt

und bauen diese Marktplätze rund um das starke Cloud-Portfolio von

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 205

Cloud Vendor Benchmark 2015

Microsoft auf. Zwei Treiber sind für diese plötzliche Bewegung im Feld der

Cloud-Distributoren verantwortlich. Zum einen hat ALSO durch die

Akquisition der Cloud-Plattform von Nervogrid im Jahr 2014 deutlich

gemacht, wo sein Fokus 2015 liegt, und die Broadline-Konkurrenz unter

Zugzwang gesetzt. Zum zweiten hat Microsoft mit dem im Sommer letzten

Jahres neu angekündigten Cloud Service Provider Programm den

Startschuss dafür gegeben, dass Distributoren das Cloud-Portfolio von

Microsoft (zum Start Office 365 und Intune) als Kernlösung in ihre

Marktplätze einbinden können. Mit dem Start des Marktplatzes und der

Integration einer starken Kernlösung ist aber erst der Grundstein gelegt.

Grosse Umsätze sind 2015 vermutlich noch nicht zu erwarten, aber es geht

darum, den Schweizer Markt für sich zu besetzen. Jetzt gilt es, das

Momentum zu nutzen und erstens Reseller zur aktiven Nutzung des eigenen

Marktplatzes zu bewegen und zweitens parallel das Portfolio und die

Marktplatz-Funktionalitäten gezielt auszubauen. Nur wer diesen Weg

konsequent weiterverfolgt, wird langfristig mit seinem Cloud-Marktplatz

erfolgreich sein. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ausrichtung der drei

konkurrierenden Cloud-Marktplätze im Leader-Quadranten in der

Startphase sehr ähnlich ist. Es ist schwer vorstellbar, dass Reseller zukünftig

zwei oder drei dieser Marktplätze parallel benutzen werden. ALSO, Ingram

Micro und Tech Data befinden sich daher gegenwärtig in einem direkten

Verdrängungswettbewerb um die Gunst der Reseller. Nicht Marktplatz-

Funktionen oder Portfolio-Unterschiede sorgen daher gegenwärtig für die

wesentliche Differenzierung, sondern Geschwindigkeit und Aggressivität am

Markt. Time-to-Market plus kontinuierliche Verbesserung schlagen

Perfektion.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 54: Quadrant Cloud-Marktplätze (Distribution für Reseller)

ALSO hat mit dem ALSO Cloud Marketplace einen zeitlichen Vorsprung

gegenüber der Konkurrenz und tut alles, um diesen Vorteil für sich zu

nutzen. Kein anderer Anbieter drückt so sehr auf die Tube, wenn es darum

geht, Reseller für den eigenen Marktplatz zu gewinnen. Der Marktplatz

selbst ist darüber hinaus benutzerfreundlich aufgebaut, ermöglicht White

Labelling und fokussiert sich zunächst auf das Microsoft-Portfolio (heute:

Office365 und Intune; zukünftig: Azure und CRM) als Kernlösung.

Ingram Micro will noch im Laufe der kommenden Monate mit seinem Cloud

Marketplace auf dem Schweizer Markt präsent sein. Neben dem Microsoft-

Portfolio setzt Ingram Micro auch auf die Softlayer-Plattform von IBM.

Zusätzlich hat Ingram Micro einen Service Desk eingerichtet, der

Kundenanfragen für Reseller übernehmen kann, sowie Migration-Services

und Real-time Provisioning von Office365 ermöglicht.

Tech Data kommt voraussichtlich auch noch im Jahr 2015 mit seiner

StreamOne Plattform auf den Schweizer Markt. Auch hier steht das Portfolio

von Microsoft und IBM Softlayer im Zentrum. Tech Data fokussiert sich 2015

darauf, bestehende Microsoft- und IBM-Partner über den Marktplatz zu

bedienen. Diese Strategie könnte sich im Wettrennen um möglichst viele

Reseller als zu defensiv erweisen.

acmeo

ALSO Ingram Micro

Tech Data

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Cloud Marketplaces (Distribution for Reseller)

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 207

Cloud Vendor Benchmark 2015

7.2. Cloud-Marktplätze (Endanwender)

Bei Cloud-Marktplätzen kann nach wie vor entsprechend ihrer Zielgruppe

(Business/IT) und ihrer Self-Service-Funktionalität bezüglich Kauf und

Bereitstellung (echter Marktplatz/reiner Katalog) differenziert werden.

Quelle: Experton Group

Abbildung 55: Marktsegmentierung von Cloud-Marktplätzen

Wie der Vergleich zum letzten Cloud Vendor Benchmark zeigt, gibt es immer

noch viel Bewegung bei den Cloud-Marktplätzen. Neben ganz neuen

Anbietern gibt es einige, die ihren Marktplatz erweitern, umbauen oder auch

umpositionieren. Aus unserer Sicht ist es entscheidend für den Erfolg eines

Cloud-Marktplatzes, über eine attraktive Kernlösung zu verfügen und das

komplette Portfolio zunehmend im Self-Service-Modus anzubieten. Nur so

entsteht eine hohe Nachfrage für den Marktplatz und der administrative

Aufwand bleibt dank Self-Service trotzdem begrenzt. Leader müssen daher

in der Lage sein, das Portfolio nicht nur gezielt auszubauen, sondern auch

vollständig im Self-Service-Modus bereitzustellen.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 208

Cloud Vendor Benchmark 2015

Folgende Kriterien stehen bei der Bewertung von Cloud Marketplaces

aktuell im Vordergrund:

Portfolio-Umfang: Anzahl & Breite der angebotenen Cloud

Lösungen

Portfolio-Qualität: Differenzierung durch attraktive Kernlösungen,

Self-Service-Funktionalität der Plattform, Kundenzufriedenheit

Lokale Stärken/Besonderheiten: Referenzen, Infrastruktur (RZ &

Netz), Kundensupport

Strategie: Ausrichtung & Weiterentwicklungspotential

Zwölf Anbieter wurden als relevant identifiziert und bewertet. Davon sind

sieben als „Leader“ positioniert worden.

Abbildung 56: Quadrant für Cloud-Marktplätze (Endanwender)

Der Swisscom Marketplace gerät als Platzhirsch im Schweizer Markt durch

Salesforce und AWS immer mehr in Bedrängnis. Auf dem Marktplatz der

Swisscom fehlt eine klare Weiterentwicklung, ganz im Gegensatz zu

Salesforce und auch AWS. Beide Anbieter bauen ihr Marktplatz-Portfolio

immer weiter aus. Amazon Web Services verbindet den eigenen Marktplatz

AWS

HP

Google

IBM

Microsoft

ORACLE Rackspace

Salesforce

SAPT-Systems

VMware

Swisscom

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

rtfo

lio-A

ttra

ktiv

ität

Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Cloud Marketplaces (Enduser)

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

Bewertung einzelner Anbieter

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© Experton Group AG Seite 209

Cloud Vendor Benchmark 2015

zusätzlich mit der eigenen Cloud Workplace Lösung (AWS Workspaces).

Die Innovationsgeschwindigkeit von AWS sucht im Markt wirklich

ihresgleichen.

SAP und IBM haben es in diesem Jahr zum ersten Mal in den Leader-

Quadranten geschafft. Das Portfolio auf dem eigenen Marktplatz ist

durchaus attraktiv, aber die Evolution von einem Katalog hin zu einem

echten Marktplatz (mit Self-Service Kauf und Provisionierung) geht

langsamer von statten als erwartet. Beide Anbieter sind hier hinter den

Erwartungen zurückgeblieben.

Drei andere Anbieter bauen ihren Marktplatz gerade um. Einer davon ist der

Azure-Marktplatz von Microsoft, welcher aber trotzdem im Web verfügbar

ist. Im Gegensatz dazu hat Canopy seinen Marktplatz erstmal vom Markt

genommen und durchläuft aktuell eine Testphase vor dem Relaunch der

„Canopy Enterprise Platform“ später im Jahr. Der Canopy Marktplatz wurde

daher aus dem Quadranten genommen, da der Marktplatz nicht frei im Web

verfügbar ist. HP hat seinen „Public Cloud Marketplace“ umbenannt in

„Helion Partner Solution Store“. Inhaltlich ist der Marktplatz unverändert, der

Name passt nun aber wesentlich besser. Es handelt sich vom Portfolio und

von der Funktionalität her um einen reinen Partner-Cloud-Katalog basierend

auf HP IaaS. Eine Entwicklung hin zu Kauf & Bereitstellung von SaaS-

Lösungen im Self-Service-Modus ist aber bisher bei HP nicht zu erkennen,

ebenso wenig bei Oracle und VMware.

Neu dabei im Feld der Anbieter sind Rackspace und T-Systems. Mit

begrenztem Portfolio bietet T-Systems seit Ende letzten Jahres einen

Business Marketplace dediziert für seine Enterprise-Kunden an. Der

Marktplatz ist vermutlich auf Wunsch von Kunden entstanden und lässt

daher auch noch keine klare Ausrichtung und Positionierung erkennen. Eine

Integration mit dem bestehenden Marktplatz der Telekom Deutschland ist

sicherlich empfehlenswert.

Die folgende Grafik fasst die oben diskutierte Wettbewerbsdynamik im

Umfeld von Cloud-Marktplätzen zusammen. In Rot sind die Neueinsteiger

und Aussteiger gekennzeichnet. Die Pfeile zeigen die Veränderungs-

tendenzen in der jeweiligen Positionierung der Anbieter auf.

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© Experton Group AG Seite 210

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 57: Wettbewerbsdynamik Cloud Marktplätze (2015 vs. 2014)

7.3. Hybrid Cloud Broker

Der Hybrid Cloud Broker Quadrant ist neu im Cloud Vendor Benchmark.

Betrachtet werden Lösungen, die sich um die Kernfunktionalität Cloud-

Management herum weiterentwickelt haben. Ihren Ursprung haben Cloud-

Management-Lösungen im Verwalten von internen virtuellen IT-

Ressourcen. In der nächsten Entwicklungsstufe wurden daraus dann

zunehmend Hybrid Cloud Management Lösungen, die es ermöglichten,

auch externe IT-Ressourcen (Private Hosted oder auch Public Cloud

Services) einzubinden und zentral zu managen. In der jetzigen

Evolutionsstufe gehen Lösungen dazu über, nicht nur einzelne externe

Cloud-Ressourcen einzubinden, sondern es werden, über entsprechende

APIs, bereits eine ganze Reihe an IaaS-Services von unterschiedlichen

Cloud Service Providern technologisch eingebunden und nach Business-

Anforderungen selektiert. Dadurch kann die interne IT die Themen

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 211

Cloud Vendor Benchmark 2015

Governance, Risk und Compliance im Griff behalten und trotzdem eine

ganze Reihe an unterschiedlichen IaaS-Diensten (Private Cloud, Hosted

Private Cloud, Public Clouds) im Self-Service-Modus zur firmeninternen

Nutzung bereitstellen – ein echter Mehrwert für Kunden und ein idealer

Kompromiss um den Spagat zwischen zentraler Steuerung (bezüglich

Cloud-Verwaltung sowie Governance, Risk und Compliance) bei

grösstmöglicher Auswahl an Cloud Services sicherzustellen.

Quelle: Experton Group

Abbildung 58: Evolution zu Hybrid Cloud Broker Plattformen (IaaS)

Ohne Zweifel handelt es sich bei diesem Marktsegment noch um einen

„Emerging Market“ in der Schweiz. Die lokalen Umsatzerlöse schätzen wir

aktuell noch sehr moderat ein. Andere Länder (z.B. USA und UK) sind bei

der Verbreitung dieser Lösungen durchaus schon einen Schritt weiter. Die

Experton Group erwartet jedoch in puncto Kundenadaption,

Angebotsausbau und neue Lösungsanbieter eine rasche Entwicklung

dieses Marktsegments im DACH-Raum. Die Intention der Anbieter dieser

Plattformen ist klar ersichtlich: Es geht darum, das Cloud-Frontend zum

Kunden zu besetzen, eine strategisch wichtige Position im hart umkämpften

Cloud-Geschäft, die es Anbietern von Hosted Private Clouds und

Systemintegratoren ermöglicht, nicht nur die grossen HyperScaler, mit

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© Experton Group AG Seite 212

Cloud Vendor Benchmark 2015

denen man aus Kostengründen nicht konkurrieren kann, in das eigene

Kunden-Frontend einzubinden, sondern auch margenträchtiges

Zusatzgeschäft durch eigene Hosted, Managed und Migrations-Services

einzufahren.

In diesem Quadranten werden also Self-Service-Plattformen betrachtet, die

es ermöglichen, eine Vielzahl von IaaS Services mit der internen IT zu

integrieren und als Hybrid Cloud zu managen. Darüber hinaus ist es

notwendig, über das reine Einbinden von diversen Cloud Services via APIs

und das Cloud Management, eine Vielzahl weiterer Funktionalitäten im Griff

zu haben. Dazu gehören vor allem eine gute Entscheidungshilfe für die

Providerauswahl (via Selektionskriterien entsprechend der Kunden-

anforderungen bezüglich Kosten sowie Governance, Risk und Compliance)

und Migrations-Services für den schnellen, einfachen und kostengünstigen

Providerwechsel. Nur diese beiden Elemente zusammengenommen

ergeben den grossen Vorteil dieser Plattformen, schnelle und gute

Entscheidungen zu treffen und diese bei Bedarf ohne viel Aufwand wieder

ändern zu können. Des Weiteren sind auch die Themen Reporting und

analytics-getriebene Optimierung relevant, ebenso Kostenstellen-

verrechnung für Grossunternehmen.

Die zentralen Bewertungskriterien in diesem Kapitel sind:

• Cloud Management einschliesslich Reporting- und Billing-

Funktionalitäten

• Auswahl an Cloud Services (IaaS) von verschiedenen Cloud

Service Providern und Entscheidungsunterstützung (Decision

Support) bei der Provider-Selektion

• Migrations-Services und weitere USPs der Plattformen im

Vergleich zum Wettbewerb

• Lokale Stärken/Besonderheiten basierend auf Referenzen,

Infrastruktur (RZ & Netz) und Kundensupport

• Strategische Ausrichtung und Weiterentwicklungspotential

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© Experton Group AG Seite 213

Cloud Vendor Benchmark 2015

Acht Anbieter wurden als relevant identifiziert und bewertet. Davon sind drei

als Leader positioniert worden.

Seit März 2014 gibt es von T-Systems den „Cloud Broker“ im Angebot.

Neben vielen grundlegenden Funktionalitäten wie zentrales Cloud

Management, Decision Engine zur Entscheidungsunterstützung, Reporting

und Internal Billing für die interne Kostenverrechnung bietet T-Systems auch

eine Transformation Engine an. Sie ermöglicht dem Anwender die einfache

und schnelle Migration zwischen den integrierten IaaS Services. Nur so ist

maximale Flexibilität in der Nutzung der verfügbaren Cloud Services

möglich. Neben den eigenen Cloud Services können auch Amazon Web

Services, Microsoft Azure, OpenStack, HP Cloud, Eucalyptus und VMware

vCloud genutzt werden.

Capgeminis „Cloud Services Brokerage" Angebot gibt es seit Mai 2014 auf

dem Markt. Neben eigenen Private Cloud Services werden über die

Plattform eine ganze Reihe weiterer Cloud Services integriert (Microsoft

Azure, Amazon Web Services, CenturyLink, Terremark, Softlayer, VMware

vCloud, Verizon, Google). Auf Grund der grossen Anzahl an angebotenen

Services liegt der Schwerpunkt dieser Plattform naheliegenderweise auf der

Unterstützung von Kunden bei der Provider-Selektion. Capgemini macht

hierfür IaaS Services auf einer einheitlichen Basis vergleichbar. Das ist sehr

hilfreich für maximale Kostentransparenz, denn Cloud Service Provider

bieten IaaS Services häufig in ganz eigener Konstellation an, die einen

direkten Vergleich nicht ermöglichen.

Durch die Akquisition von ServiceMesh im Oktober 2013 hat CSC eine

starke Hybrid Cloud Broker Plattform erhalten, die schon von 2000 Kunden

weltweit (hauptsächlich in den USA) eingesetzt wird. Gerade in

hochregulierten Branchen wie in der Finanzbranche oder im

Gesundheitswesen ist die CSC Agility Platform verbreitet. Ihre Stärke beruht

auf den Selektionsmöglichkeiten von Cloud Services, basierend auf

strengen Branchen-Vorgaben rund um die Themen Governance,

Compliance und Security. Neben den eigenen CSC Cloud Services gibt es

viele weitere Schnittstellen zu Amazon EC2, CloudStack, Eucalyptus,

Fujitsu, HP Cloud, Microsoft Azure, OpenStack, Rackspace, Savvis,

Terremark, VMware vCenter und VMware vCloud Director.

Bewertung der einzelnen Anbieter

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© Experton Group AG Seite 214

Cloud Vendor Benchmark 2015

Abbildung 59: Quadrant für Hybrid Cloud Broker Plattformen (IaaS

Accenture kann man als Innovator in diesem Marktsegment bezeichnen.

Seit April 2013 gibt es den „Cloud Platform Broker“ im Angebot, der nach

eigenen Angaben bei 750 Kunden weltweit im Einsatz ist. Neben eigenen

Private Cloud Services integriert Accenture über seine Plattform auch Cloud

Services von Amazon Web Services, Microsoft Azure, NTT Communications

und Verizon. Der Fokus dieser Lösung liegt auf der Kostenanalyse und

Budgetkontrolle von Cloud Services.

Nach einer verlängerten Testphase steht der IaaS-Marktplatz der Deutschen

Börse Cloud Exchange (DBCE) ab Mai 2015 allen offen, und Kunden

können sich über die Webseite selbst als Käufer registrieren. Die Stärken

der Plattform liegen in der Unterstützung von Kunden in der Providerauswahl

(Preis, Leistung, Speicherort) und der Kontrolle von Cloud Service

Providern. DBCE kontrolliert und garantiert als neutrale Instanz die

Einhaltung der vereinbarten SLAs.. Diesen Service bietet kein weiterer

Anbieter von Hybrid Cloud Broker Plattformen. Schwer tut sich DBCE noch

etwas damit, Cloud Service Provider für ihre Plattform zu begeistern. Zu den

heutigen Partnern gehören unter anderem Fritz & Macziol, T-Systems,

ServiceNow (USA), iNNOVO (Deutschland), Ultimum Technologies

Accenture

Capgemini

CSC

Dell

Deutsche Börse Cloud Exchange

Helix Nebula

T-Systems

Cognizant

0%

50%

100%

0% 50% 100%

Po

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Platforms - Hybrid Cloud Broker (IaaS)

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 215

Cloud Vendor Benchmark 2015

(Tschechien) und Cloud & Heat (Deutschland); weitere befinden sich im On-

Boarding Prozess. Insgesamt 10 Provider sollen bis Ende 2015 dabei sein.

Die Experton Group erwartet in der jetzigen Startphase eine ganze Reihe an

Testkäufern. Das Momentum ist da. Jetzt gilt es, diesen Schwung zu nutzen

und das Handelsvolumen kontinuierlich auszubauen. Der deutsche Markt

steht sicherlich erst einmal im Fokus der DBCE, aber die Plattform

positioniert sich bewusst europa-weit und bietet somit auch Schweizer

Kunden eine interessante Alternative.

7.4. Cloud Colocation Hubs

Ein professioneller und standardisierter Rechenzentrumsbetrieb als

Colocation-Service oder Community-Zugangspunkt für diverse Hosting-

Anbieter, Systemhäuser, ISVs, Carrier bzw. Telekommunikations- und auch

Endanwender – das ist eine neue Herausforderung. Neben den Cloud

Providern zählen auch Enterprise-Unternehmen mit hohen

Verfügbarkeitsansprüchen an Cloud-Services sowie solche mit extrem

bandbreitenintensiven Services zum Kundenstamm.

Cloud Colocation Hubs dienen als Dach-Vermittlungsstelle bzw.

Knotenpunkt verschiedenster Cloud-Service-Provider, so dass sich dort

auch Communities ansiedeln können. Diese Kategorie RZ-Betreiber startet

ungefähr ab ca. 4.000 m² Netto-Server-Stellfläche, darunter sind in Teilen

auch hausinterne Rechenzentren grosser Endanwender angesiedelt.

Als Konsequenz verfügen solche Angebote über ausreichend Platz für

elastische Rechenzentrumsinfrastrukturen im Cloud-Zeitalter. Zudem sind

diese in der Nähe eines oder mehrerer wichtiger Internet-Knotenpunkte

vorzufinden (in der Schweiz sind das beispielsweise die Regionen Zürich

und Genf).

Die Hub Plattformen sind carrierneutral und ermöglichen es Anwendern, ihre

IT-Infrastrukturen direkt mit anderen Cloud Providern oder Hyper Scale

Cloud Anbietern sicher über private Leitungen zu verbinden. Die

Anbindungen sind flexibel, dynamisch und skalierbar. Ein weiterer Vorteil ist

eine kurzfristige Bereitstellung.

Einleitung

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© Experton Group AG Seite 216

Cloud Vendor Benchmark 2015

Quelle: Experton Group

Abbildung 60: Die Hub-Plattform

In Abgrenzung zu vielen weiteren Anbietern von Backbone-Netzen im

Umfeld von Server Housing und Colocation sind Anbieter dieser Art nicht

primär auf geografisch gesehen lokale Anwender und deren Services im

Bereich der unteren Qualitäts- und Preisklasse fixiert. Ferner bieten auch

Telekommunikationsdienstleister einen Unterschlupf ähnlicher Art, der

jedoch im Wesentlichen auf die Anbindung der Telekommunika-

tionsinfrastruktur aus der Zeit der Network Operation Center abzielt.

Die Nachfrage nach Cloud Colocation Hubs in der Schweiz und dem

europäischen Ausland wächst stetig. Jahr für Jahr wird ein Wachstum von

ca. 10% prognostiziert. Zahlreiche Anwender befinden sich noch in der

Cloud Projektierungsphase und werden sich bald für die Colocation-Lösung

entscheiden. Flexible Verträge, Berücksichtigung der SLAs und Reporting

sind Attribute, die der Kunde erwartet.

Insbesondere am Standort Zürich haben sich zahlreiche Anbieter

angesiedelt, nicht zuletzt durch die Existenz des Swiss IX, gemessen am

Datendurchsatz und der Anzahl der Mitglieder der grösste Internetknoten in

der Schweiz. Aufgrund der strengen schweizerischen

Datenschutzbestimmungen wird der Schweizer Standort von den

Anwendern bevorzugt. Im Jahr 2014 konnten die Rechenzentrums-Anbieter

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© Experton Group AG Seite 217

Cloud Vendor Benchmark 2015

eine Fläche von insgesamt rund 0,23 Mio. m² anbieten; das sind etwa 2,1%

der gesamten Europa-Fläche von insgesamt 10,9 Mio. m² (siehe Abbildung

Rechenzentrumsflächen in Europa).

Abbildung 61: Rechenzentrumsflächen in Europa

Rund 20% der angebotenen Fläche in der Schweiz werden für Colocation

genutzt, weitere 25% für IT-Services sowie Telecom-Einrichtungen. Die

Nachfrage in der Schweiz und Deutschland nimmt deutlich zu. während sie

in Grossbritannien abnimmt, nicht zuletzt durch die Verquickungen des

GCHQ (Government Communications Headquarters) mit dem SNA

Skandal. Diesen lukrativen Markt haben die grossen Anbieter erkannt,

gegenwärtig ist eine Übernahmeschlacht zu beobachten.

Der japanische Netzwerk-Telekommunikationsriese NTT hat 86,7% der

Anteile der e-shelter Rechenzentren übernommen. Mit der Übernahme der

sechs e-shelter Rechenzentren in Deutschland und zweier weiterer

Rechenzentren im Ausland hat NTT seine Präsenz in Europa deutlich

ausgebaut. Eine weitere Fusionierung hat sich im März dieses Jahres

angekündigt: Der britische RZ-Betreiber Telecity und die holländische

Interxion planen einen Merger, der aber noch nicht vollzogen ist. Beide

Anbieter bringen jeweils 39 Datacenter mit in die „Ehe“ ein. Dadurch würde

einer der grössten Cloud-Anbieter in Europa entstehen. Interxion unterhält

ein Datacenter in Zürich. Der Platzhirsch in Europa ist jedoch nach wie vor

der amerikanische Anbieter Equinix.

RZ-Flächen in Europa

Deutschland2,65 Mio. m² =24%

UK, Irland, Holland4 Mio. m² = 31 %

Schweiz Mio m²= 2,% Andere EMEA

4,8 Mio. m² = 43 %

Quelle: Experton Group 2015

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© Experton Group AG Seite 218

Cloud Vendor Benchmark 2015

Sicher wird es bei diesen Akquisitionen nicht bleiben. Die Unternehmen

werden weiter in Deutschland, der Schweiz und dem europäischen Ausland

wachsen. Ein weiterer Cloud Anbieter macht in letzter Zeit auf sich

aufmerksam: Interoute. Das Unternehmen wächst überdurchschnittlich und

wird von seinen Investoren kapitalkräftig unterstützt, um weitere

Rechenzentren zu akquirieren. Es bleibt spannend, wie sich dieser noch

junge Markt weiterentwickeln wird. Die Cloud Colocation Hub

Anforderungen der Enterprise-Kunden – sicheres Rechenzentrum,

Verbindungen über viele Carrier und Internetknoten hinweg, weltweite

Verbindungen zu anderen CSPs, Hyper Scaler Cloud Anbietern, hohes

Mass an Flexibilität – sind eine Herausforderung. Das Uptime Institute hat

die Sicherheit der Rechenzentren in 4 Tiers klassifiziert. Danach richtet sich

heute jedes Datacenter weltweit.

Die folgende Tabelle der verschiedenen Tier-Zertifizierungen gibt eine

Übersicht zur Ausfallsicherheit, welche bei der Wahl des Colocation-

Anbieters berücksichtigt werden sollte:

Tier Klasse Anforderungen

Tier I Redundanz: N

Jährliche Ausfallzeit: 28,8 h

99,67 % Verfügbarkeit

Tier II Redundanz: N+1

Jährliche Ausfallzeit: 22 h

99,75 % Verfügbarkeit

Tier III Redundanz: N+1

Jährliche Ausfallzeit: 1,6 h

99,98 % Verfügbarkeit

Tier IV Redundanz: 2 x (N+1)

Jährliche Ausfallzeit: 0,8 h

99,99 % Verfügbarkeit

Quelle: Uptime Institute

Abbildung 62: Tier-Klassen und -Anforderungen

Der Energieverbrauch ist ein wichtiges Kriterium für Rechen-

zentrumsanbieter, um wettbewerbsfähig zu sein. Die hohen Stromkosten in

der Schweiz zwingen die Rechenzentrumsbetreiber dazu, permanent nach

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© Experton Group AG Seite 219

Cloud Vendor Benchmark 2015

Lösungen zu suchen, um den Stromverbrauch zu reduzieren und den PUE-

Wert (Power Unit Effectiveness) zu verbessern. Dank erfolgreicher

Strategien zu Energieeinsparung können die Schweizer RZ-Betreiber

dennoch mit ihrer ausländischen Konkurrenz mithalten.

Enterprise-Kunden, die sich für einen Cloud Colocation Hub entscheiden,

stellen hohe Anforderungen an die physische Infrastruktur und wollen

umfassend darüber informiert werden, wie sicher das Datacenter ist und ob

eine Hochverfügbarkeit gewährleistet werden kann. Dazu gehören u.a. eine

redundante Stromversorgung und ein ausreichend dimensioniertes

Notstromaggregat, das unter Volllast die Stromversorgung aufrechterhalten

und mindestens 48 Stunden ununterbrochen Strom erzeugen kann – ein

Thema, das nicht zu vernachlässigen ist.

Stromausfälle in der Schweiz sind keine Seltenheit. Punkte zur

Gewährleistung der Ausfallsicherheit sind:

Ausreichende redundante Präzisions-Kühlung mit Freecooling, um

mit Energieressourcen umweltfreundlich umzugehen und den CO2-

Verbrauch zu reduzieren

Automatische Feuerlöschanlagen, die im Worst-Case-Fall

möglichst keine Unterbrechung erlauben, das IT Equipment nicht

beschädigen oder noch besser ein Feuer oder Schwelbrand

verhindern

Gesicherter Zutritt

Video-Überwachung rund um die Uhr

Berücksichtigung von erneuerbarer Energie wie Windkraft,

Ökostrom, Brennstoffzellen

Zertifizierungen, Prüfungen von unabhängigen Instituten, um die

physische Sicherheit auch zu demonstrieren

Bewertungskriterien des direkten Vergleichs waren u.a.:

Sicherheitskonzept (beispielsweise redundante Klimatisierung,

Energiezufuhr, Brandschutz-Frühwarnsysteme, Remote-

Überwachung, ISDN-Services, Tür- und Schliesssysteme sowie

Zertifizierungen wie beispielsweise BS25999 sowie ISO 20000 und

ISO27001)

Support Level und Verfügbarkeitsgarantien (five nines+?)

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© Experton Group AG Seite 220

Cloud Vendor Benchmark 2015

Anzahl der Rechenzentrumsstandorte (DACH/weltweit), optimales

Routing

Stromverbrauch in KW; Volumen in GB für In- und Outbound

Traffic (gesamt/pro RZ pro Monat)

Netto-RZ-Fläche gesamt (>2.000m²)

Netto-Fläche reserviert für Colocation Services

Preis-/Leistung (Kosten pro 19“-Server-Rack, pro 1 TB Traffic (in &

out) sowie Optionen für Bandbreiten-Flat)

Connectivity Speed: Optionen wie Fast Ethernet, Gigabit Ethernet

und 10 Gigabit Ethernet

Connectivity Enterprise Hybrid: Anschluss an lokale bzw. entfernte

Carrier (Tier 1-3) für „Public & Private Peering“ (beispielsweise DE-

CIX Deutschland), AMS-IX (Amsterdam), LINX (London), DATA-IX

sowie MSK-IX (Moskau, Sankt-Petersburg, Nowosibirsk, Kiew),

ESPANIX (Spanien), NL-IX (Niederlande), PARIX (Frankreich),

SwissIX (Schweiz) etc.

Sichere End-to-End Service Delivery für die „letzte Meile“ über

Kooperationen und Anschlüsse an Schweizer Knoten und/oder

eigene Netze

Adaptives „Cloud Tiering“ / QoS und Alternativen zu privaten

MPLS-VPN-WAN Services

Zahlungsweise und Vertragslaufzeiten

Referenzkunden und -Cases

Weiterhin flossen folgende Kriterien des indirekten Vergleichs ein:

Räumliche Nähe zu Ballungsgebieten mit hohem Grad an (DAX-

notierten) Wirtschaftsunternehmen

Social-Broker-Funktion: Kundenzugang über Plattformen für den

Interessensaustausch

Backup-Services, Services für vertikale Ökosysteme

Innovation Sharing beim Aufbau und der Auswahl bestmöglicher

Infrastruktur-Komponenten – nach Anwendungsszenario

Nutzung regenerativer Stromquellen

Wiederverkauf von gekauften Brandbreiten

Best Practices nach Branchen/Verticals; Kooperationen mit

Dienstleistern

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Verträge zu bedeutenden (HyperScaler-) Cloud Anbietern wie

beispielsweise AWS (direct connect) oder Microsoft (Azure Route)

zur direkten Netz- bzw. Serviceanbindung

Finanzielle Unterstützung für Start-ups oder kleine ISVs

Zehn Anbieter wurden als relevant für diese Kategorie identifiziert; davon

schafften es sieben in den Leader-Quadranten.

Colt Telecom betreibt in Europa 22 Rechenzentren mit einer Gesamtfläche

von 56.000m², davon 2.500m² in Zürich. Die zertifizierten Datacenter sind

hochverfügbar nach Tier III mit 99,98% Verfügbarkeit. Risikomanagement,

Notfallvorsorge, strikte Zutrittskontrolle, Videoüberwachung, Überwachung

und Monitoring rund um die Uhr sorgen für ein hochverfügbares Datacenter.

Die einzelnen Betriebszustände werden aufgezeichnet und Reporting

erstellt. Colt nutzt Strom aus regenerativen Quellen. Das Gebäude ist im Stil

eines Bürogebäudes gestaltet und lässt optisch keine Rückschlüsse auf ein

Datacenter zu. Ein weiteres kleines Rechenzentrum in Zürich ist in einem

Bunker untergebracht. Bei Stromausfall sind die Netzersatzanlagen auf 72

Stunden Volllastbetrieb ausgelegt. Das Datacenter entspricht den

Anforderungen für den Betrieb von Finanz- und Bankapplikationen der

FINMA 2008-7 sowie den Vorgaben von Basel III.

Colt verfügt über einen eigenen Backbone, der 46.000 km umfasst, und

bietet einen Glasfaserzugang zu mehr als 450 Rechenzentren. Damit

werden geringe Latenzzeiten offeriert. Der Dedicated Cloud Access bietet

eine breite Palette von Carrier-Optionen, um gesicherte Verbindungen

einschliesslich Ethernet und VPLS und IP-VPN herstellen zu können.

Ausserdem werden zahlreiche direkte Zugänge zu allen gängigen

Internetknoten angeboten. Auch Zugänge zu den bedeutenden Cloud-

Anbietern wie AWS, Microsoft Azure, VMware vCloud und Google sind

verfügbar.

Equinix, ein US- Unternehmen, ist der globale RZ-Anbieter von Cloud

Colocation Hubs und betreibt 105 Rechenzentren in 33 Märkten auf fünf

Kontinenten. Die Netto-RZ-Fläche beträgt weltweit 900.000 m². In Europa

sind es 32 Rechenzentren, davon 15 in der DACH Region, inklusive 7 in der

Schweiz. Eine ausreichende Fläche für weitere Expansionen sind bereits in

Bewertung einzelner Anbieter

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Planung. An den Standorten Zürich und Genf sind mehr als 15.000 m² für

den Colocation Service reserviert. Die zertifizierten Datacenter sind

hochverfügbar nach Tier 3+ mit einer Hochverfügbarkeitsrate von 99,99%.

Es werden regenerative Stromquellen genutzt. Der Strom wird aus 100%

Wasserstoff erzeugt oder aus zertifizierten Energiequellen bezogen. Die

Datacenter werden lückenlos überwacht mit Videoüberwachung,

Zutrittskontrollen inkl. biometrischer Erkennungssysteme, 24/7

Überwachung mit eigenem Personal Vorrausetzung, dass Kunden bereit

sind, ihre Hardware und Daten in ein Equinix auszulagern.

Equinix ermöglicht seinen Kunden weltweite Verbindungen über die weltweit

führende Verbindungsplattform. Die Hubs sind mit nahezu allen Carriern und

Internet-Austauschknoten u.a. Swiss IX und Equinix Exchange weltweit

verbunden. Das erlaubt weltweite Verbindungen zu anderen CSPs (Cloud

Service Provider). Durch die Möglichkeit der Nutzung von Carrier-Leitungen

und nicht des öffentlichen Internets werden dem Kunden schnelle,

zuverlässige, sichere Verbindungen mit niedrigen Latenzzeiten angeboten.

Zugänge zu bedeutenden Cloud-Anbietern wie AWS über AWS Direct

Connect oder Microsoft Azure über Microsoft ExpressRoute ermöglichen via

Equinix Plattform eine sichere Verbindung. Weitere Zugänge zu

GoogleCloud, VMware vCloud Air, IBM Softlayer und Cisco Intercloud sind

in vielen Rechenzentren verfügbar bzw. befinden sich im Aufbau. Darüber

hinaus werden über Direct Access Cross Connects oder die Cloud

Exchange Plattform Zugänge zu über 100 verschieden Cloud-Anbietern

innerhalb der Equinix Rechenzentren angeboten. Mit der hohen Anzahl von

Verbindungen zu anderen CSPs wird eine echte Ende-zu-Ende-Verbindung

ermöglicht.

Equinix Professional Service bietet den Interessenten Unterstützungen

durch die Global Solution Architects (GSA) an, um eine zuverlässige

Infrastruktur zu entwickeln, zu testen und zu implementieren. In den Equinix

Solution Validation Centern™ werden technologische Testinfrastrukturen

bereitgestellt, um die IT-Implementierungen vor der Übernahme in den

Produktionsbetrieb zu testen. Risiken werden damit minimiert, der Nutzen

für diese Architektur wird erkennbar.

e-shelter, ein deutsches Unternehmen, unterhält in Zürich ein

Rechenzentrum mit einer Netto-Rechenzentrumsfläche von 7.000 m² und ist

erweiterbar. In Deutschland sind 6 Rechenzentren in Betrieb. Im Juni 2015

kommt noch ein weiteres Rechenzentrum in Wien, Österreich hinzu. e-

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Cloud Vendor Benchmark 2015

shelter verfügt insgesamt über rund 90.000m² Netto-Rechenzentrumsfläche.

Die Rechenzentrumsfläche des grössten Rechenzentrums in Frankfurt

beträgt 65.000m².

Die zertifizierten e-shelter Rechenzentren bietet höchsten Standard

physischer Sicherheit sowie betriebliche Ausfallsicherheit. Die Sicherheit

des Datacenters entspricht Tier III nach Uptime = 99,98% Sicherheit. Die

Ausfallzeit auf 1 Jahr bezogen, kann demnach max. 1,6h betragen. Die

Datacenter werden rund um die Uhr überwacht. Zutrittskontrollsysteme

sorgen dafür, dass nur autorisierte Personen das Rechenzentrum betreten

dürfen. Dem Einsatz von Ökostrom wird Rechnung getragen. Der Strom wird

zu 100% aus nachhaltigen Quellen genutzt. Direkte Zugänge zu Cloud-

Anbietern wie AWS, Microsoft Azure oder Google sind gewährleistet.

Als neutraler Anbieter ermöglicht e-shelter dem Kunden die Entscheidung,

welcher Carrier oder Peering-Partner die beste Wahl ist. Zahlreiche Carrier,

ISPs und ASPs sind in der Colocation bei e-shelter gehostet. Somit hat der

Kunde die Qual der Wahl. Der Standort Zürich bietet den direkten Zugang

zu führenden Ethernet- und MPLS-Netzwerkanbietern, insgesamt etwa 12

Carrier.

Im März 2015 hat sich das japanische Telekommunikationsunternehmen

NTT Communications, Japan (Nippon Telegraph und Telephone) mit 86,7%

die Mehrheit an e-shelter gesichert. Dadurch wird NTT seine Marktposition

in Europa stärker ausbauen. NTT betreibt in Europa Rechenzentren in

Deutschland, Frankreich, Spanien und Grossbritannien.

Im März 2015 hat sich das japanische Telekommunikationsunternehmen

NTT Communications mit 86,7% die Mehrheit an e-shelter gesichert. NTT

wird nach der Übernahme der e-shelter Rechenzentren nach eigenen

Angaben die Nummer 3 der Rechenzentrumsbetreiber auf dem

europäischer Markt nach Equinix (USA) und Telecity (U.K.) sein. NTT

betreibt in Europa Rechenzentren in Deutschland, Frankreich, Spanien und

Grossbritannien. e-shelter ist ein erfolgreiches, schnell wachsendes

Unternehmen, das qualitativ hochwertige erweiterbare Rechenzentrums-

Ressourcen bietet. Als neues Mitglied von NTT wird e-shelter vom Zugang

zu NTTs weltweiter Infrastruktur an Rechenzentrums-, Cloud- und

Netzwerk-Dienstleistungen profitieren. Durch die kapitalkräftige Mutter wird

e-shelter über die Mittel verfügen, um im Europa-Umfeld zu investieren, und

wird sicherlich weiter wachsen .

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Green Datacenter ist ein Schweizer Unternehmen, unterhält in Zürich 3

Rechenzentren (Zürich West, Zürich Nord, Zürich City) und ein weiteres in

Brugg im Kanton Aargau. Die Brutto-Rechenzentrumsfläche beträgt in

Zürich rund 11.400 m², in Brugg ca. 400 m². Das grösste Datacenter in

Zürich West wurde 2011 in Betrieb genommen und ist modular in 3 Trakten

A, B und C aufgebaut. Die Rechenzentrumsfläche beträgt insgesamt ca.

10.000 m². Im Trakt A steht derzeitig eine Netto-Rechenzentrumsfläche von

3.300m² zu Verfügung. Das zertifizierte Datacenter Zürich West ist

hochverfügbar und ist vom Uptime Institute mit der höchsten Stufe Tier IV

zertifiziert worden. Es wird Energie aus nachhaltigen Quellen eingesetzt.

Die Datacenter werden 7/24 h mit eigenem Sicherheitspersonal überwacht.

Umfangreiche Zutritts- und Überwachungssysteme sorgen für ein hohes

Mass an Zutrittssicherheit.

Den Kunden wird der Zugang zu 17 Carriern, ISPs (Internet Service

Provider) sowie Internetaustauschknoten wie SwissIX ermöglicht. Green

Datacenter bietet den Colocation-Kunden als Backup-Möglichkeit an, ihre

Daten synchron in ein anderes Datacenter zu spiegeln um ein hohes Mass

an Datensicherheit zu erreichen.

Interxion, ein Unternehmen aus Holland, hat seinen Schwerpunkt in Europa

und unterhält mit 39 Rechenzentren in 13 Städten und 11 Ländern eine der

die stärksten Präsenzen in Europa; die Rechenzentren sind in unmittelbarer

Nähe von Wirtschaftsräumen und Ballungsräumen angesiedelt. Die Netto-

RZ-Fläche beträgt europaweit 93.000 m². In der Schweiz werden 4

Rechenzentren am Standort Zürich betrieben. Die Rechenzentrumsfläche

beträgt rund 6.400 m². Die durch SLAs abgesicherte Verfügbarkeitsgarantie

von Energie, Kühlung, Luftfeuchtigkeit, Power wird mit 99,999% angegeben.

Bei Stromausfall ist Interxion mit dem 2N Generator in der Lage, den

Rechenzentrumsbetrieb unter Volllast 120 Stunden aufrechtzuerhalten. Das

Datacenter ist ein CO2 -neutrales Rechenzentrum, das zu 100%

erneuerbare Energie einsetzt, den verbleibenden CO2-Ausstoss

kompensiert und von myclimate zertifiziert ist. Interxion ermittelt die PUE-

Werte (Power Unit Effectiveness) und verbessert sich von Jahr zu Jahr. Die

Datacenter werden 24/7 mit Videoüberwachung, Zutrittskontrollen und von

eigenem Personal überwacht.

Den Kunden wird der Zugang zu mehr als 30 Carriern, ISPs (Internet Service

Provider) und Internetaustauschknoten wie SwissIX ermöglicht. In den

Datacentern können cloud-basierte Services entwickelt und betrieben

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Cloud Vendor Benchmark 2015

werden. Über die Interxion Plattform werden direkte sichere Verbindungen

zu Cloud-Anbietern wie AWS, Microsoft Azure, IBM Softlayer und Oracle

gewährleistet. Interxion verfügt über zahlreiche positive Kundenreferenzen

und Case Studies.

Abbildung 63: Quadrant für Cloud Colocation Hubs

Interoute war in der Vergangenheit ein TK-Anbieter für Sprach- und

Datendienste. Inzwischen ist Interoute in Europa zu einem der grössten

Cloud-Service-Plattformanbieter geworden. Es ist ein agiles flexibles

Unternehmen, das ein hohes Wachstum aufweist und sich zum Ziel gesetzt

hat, in neue Märkte zu investieren. Das Unternehmen betreibt 12

Rechenzentren für das Hosting von Daten und 35 Colocation-Zentren in der

DACH Region sowie Direktanbindungen an 195 Rechenzentren von

Partnern in Europa. Weltweit sind es 127 Rechenzentren und Colocation-

Einrichtungen in 30 Ländern und 102 Städten. In der Schweiz betreibt

Interroute 4 Rechenzentren in Zürich und Genf mit einer Gesamtfläche von

3.600 m². Interoute verfügt über ein eigenes Glasfasernetz von rund 67.000

km und über Metronetze in allen europäischen Geschäftsmetropolen, ein

Vorteil, um die Latenzzeiten gering zu halten. Das zertifizierte

Rechenzentrum in Meyrin, nahe Genf ist nach Tier III hochverfügbar

ausgelegt, verfügt über eine hochverfügbare technische Infrastruktur. Die

Colt

Equinix

Interouteinterxion

e-shelter

Green DatacenterBrainServe

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Wettbewerbsstärke

Experton Market Insight Cloud Vendor Benchmark 2015 - Schweiz

Platforms - Cloud Colocation Hubs

Quelle: Experton Group, 2015

Product Challenger Leader

Market ChallengerFollower

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© Experton Group AG Seite 226

Cloud Vendor Benchmark 2015

Überwachung erfolgt über ein Infrastruktur Monitoring (DCIM). Der

Sicherheitsdienst ist rund um die Uhr präsent. Die übrigen Rechenzentren

sind nach Tier II ausgelegt. Die übrigen Rechenzentren sind nach Tier II

ausgelegt. Das Thema erneuerbare Energie wird in den Rechenzentren

berücksichtigt, es wird Strom aus regenerativen Quellen genutzt und der

PUE-Wert wird weiter verbessert, was nicht nur den Energieverbrauch

reduziert sondern gleichzeitig den CO2-Ausstoss verringert. Interoute bietet

auch eine Reihe von Backup- und Wiederherstellungslösungen an für die

Sicherung geschäftskritischer Daten. Die Vertragslaufzeiten sind sehr

kundenfreundlich und können zwischen 1 Tag und mehreren Jahre

variieren, je nach Produkt und Service. Interoute verfügt über zahlreiche

namhafte Kunden, positive Kundenreferenzen und Case Studies.

Interoute ist als Carrier weltweit aufgestellt und arbeitet mit einer Vielzahl

von Carriern zusammen. An den wichtigsten Internetknoten ist Interoute mit

eigenen Peerings vertreten. Direkte sichere Verbindungen zu bedeutenden

Cloud-Anbietern wie AWS und Microsoft Azure werden ebenfalls angeboten.

Start-up-Unternehmen kommen in den Genuss des kostenlosen Cloud-

Hosting-Pakets Interoute Jump StartUp, das Start-ups und Entwicklern ein

Jahr lang kostenfrei zur Verfügung steht. Damit wird die Möglichkeit

gegeben, die Produkte ausreichend zu testen.

Interroute hat sich zum Ziel gesetzt, die Umsätze in den nächsten fünf

Jahren zu verdoppeln. Die britischen Investoren Aleph Capital Partners und

Crestview Partners haben 30% der Unternehmensanteile von EIT (Emirates

International Telecommunications) erworben. Die beiden Investoren

ermöglichen es Interoute, weitere Übernahmen zu realisieren, insbesondere

in den Märkten Europa und den USA.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

8. Autoren und Kontakt

Heiko Henkes ist als Manager Advisor bei der Experton Group tätig.

Herr Henkes berät sowohl ICT-Anbieter als auch -An-

wender in seinen Fokusthemen Social Business, Cloud

Computing und Mobility. Hierbei liegt sein Schwerpunkt

bei den ICT-Anbietern vorwiegend beim Go-to-Market

bzw. der strategischen Entwicklung von Marketing und

Vertrieb. Zusätzlich analysiert und bewertet Herr Henkes

Unternehmensprozesse, produktspezifische Zielmärkte

sowie ICT-Anbieter im Rahmen klassischer Wett-

bewerbsanalysen.

Sein Verantwortungsbereich liegt im Wesentlichen in der Themenführung für

Social Business und Cloud Computing inklusive der zugehörigen Vendor

Benchmarks sowie Teammitglieder.

Vor seinem Wechsel zur Experton Group war Herr Henkes als Analyst Manager

für die techconsult GmbH beschäftigt. Dort etablierte er als verantwortlicher

Projektleiter den Business Performance Index, übernahm 2011 die

Schirmherrschaft über die Kompetenzfelder Communications & Cloud Services

sowie 2013 die Leitung des Analysten-Teams. Parallel dazu engagierte sich

Herr Henkes verstärkt in Bereichen der strategischen Unter-

nehmensausrichtung sowie dem operativen Management.

Neben seinem Diplom-Studium der Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt

Marketing vertiefte Herr Henkes die Fachrichtung IT-Business-Analyst. Mittels

ausgeprägter IT-Affinität beriet er Konsumenten und Unternehmen in der

Produktevaluation bzw. IT-Strategie und schloss mit einer strategischen

Handlungsempfehlung für das Produktmarketing der Deutschen Telekom zum

Thema Mobile Web ab.

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© Experton Group AG Seite 228

Cloud Vendor Benchmark 2015

Frank Heuer ist als Senior Advisor bei der Experton Group tätig.

Sein Schwerpunkt liegt auf den Themen Kommunika-

tionsdienste und -lösungen sowie Cloud Computing,

insbesondere Communication as a Service. Herr Heuer

ist seit 1999 in der ICT-Marktanalyse und -Beratung

aktiv. Zu seinen Aufgabengebieten gehören insbeson-

dere die Beratung von ICT-Anbietern zum strategischen

und operativen Marketing sowie Vertrieb. Er führte für

renommierte Anbieter Go-to-Market-Studien durch und

erstellte Analysen unter anderem zu den Themen Unified Communications (as

a Service), Cloud Computing, Telekommunikationsdienste, konvergente

Lösungen und Next-Generation Networks. Bis zum April 2011 war Herr Heuer

als Leiter des Competence Centers Communications & Cloud Services bei der

techconsult GmbH tätig.

Er war Co-Autor des BITKOM-Leitfadens zu Cloud Computing und ist als

Sprecher bei Konferenzen und Webcasts zu seinen Themenschwerpunkten im

Einsatz.

Herr Heuer hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Universität Trier.

Oliver Giering ist als Junior Advisor bei der Experton Group tätig.

Als Mitglied des Projektteams „Cloud Computing“ war er

aktiv am Research- und Bewertungsprozess des Cloud

Vendor Benchmarks 2015 beteiligt und koordinierte

intern Projektabläufe.

Zusätzlich engagiert er sich in individuellen Kunden-

projekten mit dem Schwerpunkt Social Business und

Cloud Computing Oliver Giering hat einen BA-Abschluss

in Soziologie und Politik der Universität Kassel. Aktuell

absolviert er einen MA-Abschluss in Soziologie an der Universität Hamburg.

Seine Schwerpunkte in Interaktions- und Kommunikationssoziologie ermögli-

chen ihm in Verbindung mit seiner Technologie-Affinität einen ganzheitlichen

Blick auf die Themen Social Business und Cloud Computing.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Oliver Schonschek ist als Research Fellow bei der Experton Group tätig.

Parallel zu seiner Advisor-Tätigkeit arbeitet er als

Herausgeber, Fachautor und Fachjournalist für

verschiedene Fachverlage und Redaktionen.

Die Schwerpunkte seiner Analysen und Publikationen

liegen bei der Informationssicherheit und dem Daten-

schutz. Dabei behandelt er insbesondere die Schnitt-

stellen zwischen IT, Business, Recht, Compliance,

Datenschutz und Datensicherheit. So interessieren ihn

Themen wie zum Beispiel die geschäftliche Nutzung von Daten, ohne den

Datenschutz zu verletzen, und der Schutz von IT-Infrastrukturen, ohne die

Privatsphäre der Nutzer zu gefährden.

Nach seinem Studium an der Universität Bonn mit dem Abschluss Diplom-

Physiker begann Herr Schonschek 1997 seine Tätigkeit bei einem mittel-

ständischen Softwareunternehmen, das zum Beispiel im Auftrag von

Handelsunternehmen vertrauliche Daten verarbeitete. Bei den Kunden-

projekten standen häufig Fragen zur Sicherheit und zum Schutz der Daten im

Raum, so dass sich Herr Schonschek zunehmend auf diesen Bereich spezia-

lisierte.

Seit 2006 veröffentlicht Herr Schonschek Fachbücher, Fachartikel und

Analysen zu Datenschutz und IT-Sicherheit in namhaften Publikationen und

Verlagen. Bei der Experton Group ist er insbesondere an Analysen und Studien

zu IT-Sicherheit und sicherheits- sowie datenschutzrelevanten Aspekten in

anderen IT-Bereichen beteiligt.

Wolfgang Heinhaus ist als Partner Advisor bei der Experton Group AG tätig.

Herr Heinhaus hat über 25 Jahre Erfahrung in der

Informationstechnologie auf Anwender- sowie auch

auf Beratungsseite. Vor seinem Wechsel zur Experton

Group Anfang 2011 war er bei Ferrero als Leiter der

Abteilung IT-Infrastruktur tätig. Er hat die Abteilung

aufgebaut, weiterentwickelt und den ständig

wechselnden Anforderungen angepasst. Sein Fokus liegt in der

Harmonisierung und Standardisierung von Rechenzentren sowie der

Netzwerkstrategie.

Seine projektbezogenen Schwerpunkte sind:

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Planung und Umsetzung neuer Rechenzentren im In- und Ausland

Planung und Design von Netzwerk-Infrastrukturen

Planung und Design von Server- und Speicherlandschaften (Serverkonsolidierung, Server- und Speichervirtualisierung)

IT-Infrastruktur-Ausschreibungen

Business Alignment

Sourcing-Themen

Interims-CIO

Arnold Vogt ist als Senior Advisor bei der Experton Group tätig.

Herr Vogt berät ICT-Anbieter- und -Anwender in

aktuellen IT-Servicethemen wie Cloud Computing und

Industrie 4.0 (Internet der Dinge & Dienste). Sein

Schwerpunkt liegt hierbei in der strategischen

Entwicklung von Marketing und Vertrieb durch die

Analyse von Kundenbedürfnissen, Wettbewerbern

und Technologien sowie in der Segmentierung von

Märkten und deren Bewertung.

Vor seinem Wechsel zur Experton Group war Herr Vogt als Senior Market

Development Advisor bei der IBM Deutschland GmbH tätig. Dort führte er als

verantwortlicher Projektleiter Markt- und Wettbewerbsanalysen zu Cloud

Computing, IT-Services und zur strategischen Unternehmensausrichtung

durch.

Nach seinem Studium zum Diplom-Betriebswirt (FH) mit Schwerpunkt Marke-

ting arbeitete Herr Vogt insgesamt 15 Jahre im Marketing der IBM in unter-

schiedlichen Funktionen und mit nationaler und internationaler Zuständigkeit.

Er absolvierte darüber hinaus 2010 ein berufsbegleitendes Studium zum Master

of Business Administration (MBA) an der Henley Business School (University

of Reading, UK) und beschäftigte sich in seiner Abschlussarbeit intensiv mit der

Ausbreitung von Innovationen (Diffusion of Innovations) und der Fragestellung

„Was macht Innovationen am Markt erfolgreich?“.

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Cloud Vendor Benchmark 2015

Über Experton Group

Die Experton Group ist ein führendes IT-Research- und Beratungsunter-

nehmen. Mit europaweit 30 erfahrenen Analysten unterstützen wir mittel-

ständische und grosse Unternehmen bei der strategischen Planung und

Umsetzung ihrer IT-Strategien. Die Experton Group ist in Deutschland an

den Standorten München und Kassel vertreten.

Mehr Informationen zur unserem Research finden sie unter:

http://experton-group.de

http://blog.experton-group.de/

https://twitter.com/ExpertonGroup

Kontakt

Experton Group AG

Carl-Zeiss-Ring 4

85737 Ismaning

Tel. +49 89 923331-0

Fax +49 89 923331-11

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Cloud Vendor Benchmark 2015

9. Anhang

9.1. Abkürzungsverzeichnis

API Application Programming Interface

APT Advanced Persistent Threat

B2C Business to Consumer

BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

ByoD Bring your own Device

CDN Content Delivery Networks

CIO Chief Information Officer

CoIT Consumerization of IT

CPU Central Processing Unit

IaaS Infrastructure as a Service

ISV Independent Software Vendors

IT Informationstechnik

LBS Location Based Services

OS Operating System

PaaS Platform as a Service

RZ Rechenzentrum

SaaS Software as a Service

SI Systemintegratoren

SLA Service Level Agreement

SDC Software Defined Datacenter

VDI Virtual Desktop Infrastructure

VM Virtuelle Maschine

XaaS Beliebige Dienste als Service aus der Cloud