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Mehr Erfolg im Beruf KV Zürich Business School Rektor René Portenier blickt zurück Gesundheit WAS UNTERNEHMEN DAFÜR TUN KÖNNEN KUNDEN- FEEDBACK Was heisst das für Mitarbeitende? #5 2018 CO NTE XT

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CONTEXT – Juni 2018

Mehr Erfolg im Beruf

KV Zürich Business School Rektor René Portenier blickt zurück

Gesundheit

WAS UNTERNEHMEN DAFÜR TUN KÖNNEN

KUNDEN­FEEDBACKWas heisst das für Mitarbeitende?

#52018

CONTEXT

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CONTEXT – Juni 2018

5 – KOMMENTARUrsula Häfliger über Stress am Arbeitsplatz

6 – INTERVIEWRené Portenier blickt auf seine Tätigkeit als Rektor zurück

10 – BÜRO INTERNATIONALPombas, Santo Antao/Kap Verde

18 – AUFTRITTSKOMPETENZWorauf es ankommt, wenn man vor Publikum spricht

26 – RATGEBERDirektionsassistenz/Berufs- und Praxis-bildung/Jugend/Sozialpartnerschaft

28 – KURZ/IMPRESSUMAktuelles aus der Arbeitswelt

29 – PARTNERINFOS

30 – TOLLHOUSE & PARTNER

Titelbild und Seiten 12 bis 15: Michele Limina fotografierte bei der Aduno Gruppe in Zürich-Oerlikon.

Betriebliche Gesundheitsförderung

lohnt sich: Zufriedene Mitarbeitende,

die Beruf und Privatleben unter einen

Hut bringen und ihre Arbeit als

sinnvoll erleben, erbringen die

besseren Leistungen als Menschen

unter Stress, sagt der Arbeitspsycho­

loge Andreas Krause im Interview.

12// Unsere Meinung ist gefragt.

Immer öfter, nachdem wir eine

Dienstleistung in Anspruch genommen

haben, müssen wir diese bewerten.

Was bedeutet das für die betroffenen

Mitarbeitenden? 20// «Es hat sich

gelohnt, ich bin glücklich», so lautet

das Fazit von Claudia Lorenz. Lesen

Sie im Porträt, wie die Reisefachfrau

ihren Job aufgab und den Schritt in

die Selbstständigkeit wagte. 22//

12

Christian ZündCEO Kaufmännischer Verband Schweiz. [email protected]

INHALT

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CONTEXT – Juni 2018

Stress beschreibt das individu­ell empfundene Ungleichge­wicht zwischen den Anforde­

rungen in einer bestimmten Situation und den verfügbaren Ressourcen. Kurzfristig schüttet der Körper in Stresssituationen unter anderem die Hormone Cortisol und Adrenalin aus, das Herz pumpt schneller und ist auf Action vorbereitet.

Dieser körperliche Vorgang ermög­lichte in der Anfangsgeschichte der Menschheit das Überleben der Spe­zies. Plötzlich mit einem Säbelzahn­tiger konfrontiert, waren unsere Vor­fahren nach der Hormonausschüttung bereit, entweder wegzurennen oder zu kämpfen. Heute sind diese körper­lichen Reaktionen immer noch wich­tig im Umgang mit anspruchsvollen oder gefährlichen Situationen. Auf Dauer, und ohne dass die Stresshor­mone genügend schnell wieder ab­gebaut werden können, führen diese Prozesse jedoch zu Bluthochdruck und Herz­Kreislauf­Erkrankungen, den häufigsten Todesursachen der heutigen Zeit. Chronischer Stress kann auch zu psychischen Erkran­kungen führen.

Vom Säbelzahntiger zum Chef: Etwa ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer gibt an, Stress bei der Ar­beit zu erleben (EWCS 2015). Dabei ist nicht die Länge der Ar­beitszeit dafür verantwortlich – im europäischen Vergleich arbeiten wir etwas mehr, sind aber weniger gestresst –, sondern die Balance zwischen Anforderungen und Ressourcen. Auf die Arbeit bezogen zählen zu den Anforderungen Art und Um­fang der Aufgaben, die Arbeitsorganisation, das Arbeitsklima im Betrieb, die Führung und die Arbeitsumgebung. Bei den Ressourcen kommt es auf den eigenen Handlungsspielraum, die Unterstützung, Anerkennung und Wertschätzung an.

Werden einer Arbeitnehmerin zum Beispiel immer mehr Auf­gaben zugeteilt, ohne dass sie dabei Unterstützung kriegt, führt dies zu einem Ungleichgewicht. Spricht sie daraufhin mit ihrer Führungsperson und erfährt, dass sie halt nicht gut genug sei für diesen Job und jemand anderer das selbstverständlich bewältigen könne, führt das zu einem neuen Stressfaktor. Sagt die Führungsperson hingegen: «Wir schätzen deine Arbeit sehr

und wenn du meinst, dass du Unter­stützung brauchst, werde ich dafür sorgen, dass du sie bekommst», dann erhöht sich der Stand der Ressourcen. Stressfaktoren oder ­ressourcen entste­hen auch in anderen Lebensbereichen. Beim Sport, in Beziehungen, als Eltern, als Kind. In der Sonntagspresse war zu lesen, dass jede zehnte Mutter in der Schweiz Burn­out­Symptome aufweise.

Was ist zu tun? Kann Stress verhin­dert werden? Zuerst einmal gilt es, die eigene Situation zu analysieren. Wie sieht es mit Anforderungen und Ressourcen in den verschiedenen Lebensbereichen aus? Die Initiative www.stressnostress.ch beispielsweise liefert Informationen und einen ein­fachen Online­Test. Stellt man bei sich Stress fest, ist es ganz wichtig, das Stressniveau und damit auch die Stresshormone im Körper abzubau­en, Inseln im Alltag aufzusuchen, bei sich zu bleiben und sich nicht zu scheuen, Hilfe zu beanspruchen.

Gesundheitsmanagement am Arbeits­platz kann wesentlich zur Identifikati­on von Stressfaktoren und Prävention von Stress beitragen. Die Kosten von stressbedingten Krankheiten für die Wirtschaft sind enorm. Arbeitgeber haben nicht zuletzt aus wirtschaftli­

chen Gründen ein Interesse daran, ihren Angestellten ausrei­chend Ressourcen zur Bewältigung ihrer Arbeit zur Verfügung zu stellen und die Situation von Einzelnen und Teams regelmä­ssig zu prüfen.

Der Kaufmännische Verband setzt sich auf politischer Ebene und im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen für ein wir­kungsvolles Gesundheitsmanagement und für gute Arbeits­bedingungen ein. Mit Partnern aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft suchen wir nach Lösungen mit positiven Auswirkungen für das Individuum, das Team und den Betrieb. Und Mitglieder können in schwierigen Arbeitssituationen psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Die Ressourcen sind entscheidend

5KOMMENTAR

«Fühlt man sich ge­stresst, ist es wichtig, das Stressniveau abzubauen, Inseln im Alltag aufzu­suchen und allenfalls

Hilfe zu beanspruchen.»

Psychologische Beratung des Kaufmännischen Verbandes: [email protected]

URSULA HÄFLIGER

... ist Verantwortliche für Politik beim Kaufmännischen Verband.

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Rene Portenier blickt auf eine langjährige Tätigkeit als Rektor der KV Zürich Business School zurück. Was hat sich verändert? Was wird er vermissen? Context hat ihn kurz vor seiner Pensionie-rung getroffen.

künftig ein paar Monate pro Jahr ver-bringen. Ich bin sehr mit Spanien und auch mit Südamerika verbunden.

Was werden Sie am meisten vermissen nach Ihrem Rücktritt?Das soziale Netz im Berufsalltag. Es arbeiten hier 200 Lehrerinnen und Lehrer. Mit vielen von ihnen verstehe ich mich sehr gut. Wir treffen uns manchmal auch in der Freizeit und

möchte es nun vermehrt geniessen und habe auch einige Ideen.

Zum Beispiel?Ich habe insgesamt 16 Jahre meines Be-rufslebens im Ausland verbracht. Dort möchte ich wieder anknüpfen.

Wollen Sie auswandern?Teilweise, ja. Ich habe eine Wohnung in Südspanien. Dort werde ich sicher ins-

«Das Prestige der Lehre dürfte sich erhöhen»

Marion Nitsch

Therese Jäggi

Context: Sie gehen im Juli in Pension. Freuen Sie sich?René Portenier: Ja tatsächlich, ich freue mich. Ich lasse mich ein Jahr früher als üblich pensionieren, mache das also ganz bewusst. Und zwar nicht etwa, weil es mir hier an der Schule nicht mehr gefallen würde, ganz im Gegenteil. Ge-rade dies ist meiner Meinung nach eine gute Voraussetzung, um zu gehen. Wir leben bekanntlich genau einmal. Ich

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6 INTERVIEW

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sind mehr als nur Berufskollegen. Mit den Lernenden habe ich nicht mehr so oft persönlichen Kontakt, aber auch sie werden mir fehlen. Ihr Kommen und Gehen, die Lebendigkeit und Lebens-freude in den Gängen, einfach alles, was den Schulbetrieb ausmacht. Emotional werde ich sicher weiterhin mit der Schule verbunden bleiben.

Haben Sie selber auch unterrichtet?Ich habe bis vor fünf Jahren Wirtschaft und Gesellschaft unterrichtet. Ur-sprünglich absolvierte ich zwei Studien, zunächst eines als Sekundarlehrer mit Schwerpunkt Sprachen an der Uni Zü-rich, und im Alter von 34 Jahren begann ich ein Zweitstudium an der HSG, wel-ches ich mit dem Handelslehrerdiplom abschloss. Danach ging ich als Direktor an die Schweizer Schule nach Mexiko, später war ich in derselben Funktion an der Schweizer Schule in Madrid tätig. Zwischendurch arbeitete ich bei der Credit Suisse im HR und in der firmen-internen Ausbildung, aber oft im Aus-land.

Welches war Ihre Motivation für das Zweitstudium?Ich wollte einfach nicht für den Rest meines Lebens als Sekundarlehrer tätig sein. Wobei ich jetzt überhaupt nichts gegen diese Tätigkeit gesagt haben möch-

«Emotional werde ich sicher weiterhin mit der Schule verbunden bleiben.»

te. Aber ich hoffte damals, dass mir das Wirtschaftsstudium neue Tätigkeitsfel-der eröffnen würde. Und so war es dann auch: Ich fand anschliessend ans Wirt-schaftsstudium eine Anstellung als Di-rektor der Schweizer Schule in Mexiko.

Was nehmen Sie von den Lernenden mit in den Ruhestand?Eigentlich recht viel: Den ungebroche-nen Optimismus, den Jugendliche ha-ben können. Ihre Ausstrahlung und das Leuchten in den Augen, weil sie das Leben noch vor sich haben. Diese posi-tiven Qualitäten nehme ich gerne in meinen neuen Lebensabschnitt mit.

Anfang 2008 haben Sie an der KV Zürich Business School Ihre Arbeit aufgenommen. Wie war das damals?Wir hatten eine sehr grosse Fluktuation im Lehrkörper. Eine ganze Reihe von Lehrpersonen ging damals in Pension. Und das oft nach 35 oder 40 Jahren Lehrtätigkeit. Die Loyalität an unserer Schule ist sehr hoch. Seit 2008 haben wir 180 Lehrpersonen angestellt. Mit jedem einzelnen von ihnen führte ich ein Anstellungsgespräch. Es war für mich sehr spannend, diese neuen Lehr-personen einzustellen, immer unter dem Blickwinkel, dass diese die Zukunft der Schule mitprägen würden.

2008 war das Jahr einer globalen Finanzkrise. War das ein Thema an der Schule?Ja, das war schon ein Thema. Alle läster-ten damals über die Banken und mach-ten sich lustig über diejenigen, die dort arbeiteten. Das verunsicherte natürlich auch die Bankenlernenden. Lehman Brothers ging in Konkurs. Jeden Tag gab es neue negative Schlagzeilen. An der Schule wollten wir diesbezüglich etwas Gegensteuer geben und versuchten, wenigstens im Unterricht die dramati-schen Ereignisse einigermassen sach-lich einzuordnen. Ganz sicher aber kam

es in der Folge nicht zu einem Rück-gang von Lernenden in Banken.

Wie hat sich die Zahl der Lernenden über die Jahre entwickelt?Seit 2008 haben wir eine sehr stabile Zahl von 4250 Lernenden, plus minus 20. Dieses Jahr nun kommt es zum ers-ten Mal zu einem kleinen Einbruch von 60 Anmeldungen.

Wie erklären Sie sich das?Vor etwa drei Jahren sind in den Medi-en erste Artikel erschienen, wonach auf-grund der Digitalisierung zahlreiche Stellen wegfallen werden. Möglicher-weise ist das nun eine Folge davon.

Es gab in den Medien weitere kritische Berichte zur Zukunft der KV-Lehre. Stimmt das: Hat die KV-Lehre an Attraktivität eingebüsst?Ich sehe das nicht so. In Zukunft werden einfache, repetitive Arbeiten sicher ver-schwinden. Gefragt sind inskünftig Fähigkeiten, die es braucht für komple-xere Tätigkeiten, welche nicht roboti-

RENÉ PORTENIER (64)

ist seit zehneinhalb Jahren Rektor der KV Zürich Business School. Zuvor war er tätig als Direktor der Schweizer Schule in Madrid und einige Jahre zuvor in derselben Funktion an der Schweizer Schule in Mexiko. Der promovierte Ökonom absolvierte ursprünglich ein Studium als Sekun-darlehrer. Im Juli wird er pensioniert.

ZUR PERSON

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siert werden können. Dadurch dürfte sich das Prestige der Lehre eher erhö-hen.

Was hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre in der Grundbildung am meisten verändert?Jeder Lernende hat heute ein Smart-phone. Nicht wenige von ihnen sind süchtig danach, wie viele Erwachsene natürlich auch. Die Aufmerksamkeit während des Unterrichts hat abgenom-men. Es ist für Lehrpersonen einiges anspruchsvoller geworden, die unge-teilte Aufmerksamkeit der Jugendli-chen auf ihrer Seite zu haben.

Während des Unterrichts sind Smartphones ja nicht erlaubt.Grundsätzlich nicht, ausser man brau-che sie für den Unterricht. Das ist den Lehrpersonen überlassen. Wir verfügen auch über mehrere Wagen mit einem Klassensatz Laptops, die nach Bedarf in einzelnen Klassen eingesetzt werden können. Wir hatten vor ein paar Jahren Versuche mit Tablet-Klassen. Momentan prüfen wir den Einsatz von «bring your own device», wonach die Jugendlichen auf ihren eigenen Geräten arbeiten. Hier besteht die Herausforderung darin, eine entsprechende IT-Infrastruktur be-reitzustellen. Es sind übrigens längst nicht alle Lernenden begeistert von digi-talen Lehrmitteln. Erstaunlich viele ar-beiten immer noch gerne mit Papier und Stabilo Boss.

Die Lehrabgänger/innenumfrage des Kaufmännischen Verbands zeigt, dass immer mehr Abgänger/innen direkt im Anschluss an die Lehre mit einer Weiterbildung beginnen. Eine gute Entwicklung?Warum nicht? Hauptsache, es geht weiter. Dabei spielt es nicht so eine grosse Rolle, ob man gleich im Anschluss an die Lehre die Berufsmatura absolviert oder zu-nächst einmal im Beruf ankommen will und erste Erfahrungen sammelt als Be-rufsfrau beziehungsweise Berufsmann.

Kommt die höhere Berufsbildung nicht immer mehr in Bedrängnis durch die Fachhochschulen?Teilweise schon. Ihre Stärke ist jedoch, dass sie sehr praxisnah ist. Da hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Früher wurden jahrelang die gleichen Kurse angeboten, heute reagiert man in der höheren Berufsbildung sehr kurz-fristig auf die Anforderungen aus der Wirtschaft.

Das sagen die Fachhochschulen auch.Die Fachhochschulen sind doch etwas anders positioniert. Zum Glück, denn Platz hat es auf jeden Fall für beide Bildungswege. Sie ergänzen sich sehr gut. Ich bin ein überzeugter Verfechter unseres dualen Systems. Ich kenne die Situation in Spanien und Frankreich gut. Dort sind praktisch alle jungen Leute Akademiker, aber die wenigsten von ihnen haben einen Job. Die Abgän-ger einer Berufslehre hingegen sind – wenn sie sich ständig weiterbilden – arbeitsmarktfähig.

Was macht ein Rektor eigentlich so den ganzen Tag?Meine Tätigkeiten kann man folgender-massen kurz zusammenfassen: Schul-entwicklung, HR, Qualität, Kommuni-kation und Sicherheit. Ich nehme häufig auch die Rolle des Mediators ein, wenn es Konflikte gibt.

Was für Konflikte?Zum Beispiel zwischen einer Klasse und einer Lehrperson. Oder wenn zwei Lehr-personen, welche dieselbe Klasse unter-richten, nicht miteinander auskommen. Oft beschäftige ich mich auch mit Sicher-heitsfragen. Eine riesige Aufregung gab es zum Beispiel vor ein paar Monaten, als Lernende beobachteten, wie ein Velofah-rer mit umgehängtem Sturmgewehr bei uns in die Tiefgarage fuhr. Ich informier-te sofort den internen Krisenstab und be-nachrichtigte die Polizei. Es stellte sich dann heraus, dass es sich um einen Jour-nalisten handelte, der von seinem Fir-menparkplatz in unserer Garage aus nach Feierabend noch ins Albisgüetli fuhr, um das Obligatorische zu schiessen.

Gab es auch schon Amokdrohungen?Das ist auch schon vorgekommen. Hier gehen täglich hunderte von Schülern ein und aus. Da kann schon mal einer auf dumme Gedanken kommen.

Laut einer Studie des Kaufmänni-schen Verbands sind in den nächsten fünf bis zehn Jahren mehrere 10 000 Stellen gefährdet. Manche Eltern fragen sich, ob das KV noch eine gute Perspektive bietet. Haben Sie Ver-ständnis dafür?Ja sicher, nur: Was ist die Alternative? Bei jedem anderen Beruf stellen sich diesel-ben Fragen auch. Von der Digitalisierung sind alle Berufe betroffen. Es gibt kein Entrinnen. Man muss sich dem stellen.

«Von der Digitalisie-rung sind alle Berufe

betroffen. Es gibt keinEntrinnen. Man

muss sich dem stellen.»

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8 INTERVIEW

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Die Grundbildung wird sich den Herausforderungen der Digitalisierung anpassen müssen. Wo gibt es am dringendsten Handlungsbedarf?Diesen Handlungsbedarf definiert ein breit abgestütztes Gremium, welches sich im Januar 2018 auf den Weg ge-macht hat, die Verordnung «Kaufleute 2022» zu entwickeln. Da sind wir dran. Ich konnte dabei in verschiedenen Gre-mien Einsitz nehmen, und mein Nach-folger wird das auch tun. Schon heute kann man sagen, dass neben dem Fach-wissen die Selbst- Sozial- und Metho-denkompetenzen stark an Bedeutung zunehmen werden. Unbedingt ange-passt werden muss auch das Qualifikati-onsverfahren. Es ist heute denkbar kom-pliziert. Noch immer wird alles von Hand geschrieben. Hier sollten ver-mehrt Online- und Multiple-Choice-Verfahren zum Einsatz kommen, welche auch das ausserordentlich aufwendige Korrigieren vereinfachen würden.

Warum dauern Veränderungen so lange?Weil sehr viele Akteure beteiligt sind. Ihre zum Teil unterschiedlichen Inter-essen müssen alle berücksichtigt wer-den. Das führt zu einem breiten Kon-sens, was natürlich erstrebenswert ist, aber sehr viel Zeit braucht.

Inwiefern reagiert die KV Zürich Business School schon heute auf die Digitalisierung?15 Lehrer und Lehrerinnen unserer Schule besuchen momentan an der Uni-versität Zürich einen Lehrgang zum The-ma «Digitale Medien». Ihre Erkenntnisse kommen der Schule zugute. Ausserdem haben wir eine Arbeitsgruppe «ICT im Unterricht». Darin ist aus jeder Fach-schaft eine Person vertreten. Wir entwi-ckeln dort eine Strategie zur Frage, wie ICT inskünftig im Unterricht eingesetzt werden soll. Ausserdem arbeiten wir mit

einer Studie der Metropolitankonferenz Zürich, welche be züglich 280 Berufen detailliert darüber Auskunft gibt, welche digitalen Kompetenzen es inskünftig braucht.

Mit dem Projekt «Kaufleute 2022» soll die Lehre insgesamt weiterentwickelt werden. Wo werden – abgesehen von der Digitalisierung – weitere Schwerpunkte gesetzt?Ich vermute, dass es in Zukunft weniger Präsenzunterricht geben wird. Das selbstorganisierte Lernen wird einen grösseren Stellenwert einnehmen.

Liegt der Grund darin, dass die technischen Voraussetzungen dafür gegeben sind, oder geht es mehr darum, dass es weniger Lehrkräfte brauchen würde?Ich sehe darin kein grosses Sparpoten-zial. Auch Unterrichtseinheiten, die von den Lernenden in Eigenverantwor-tung bearbeitet werden, müssen von den Lehrpersonen vorbereitet, in Auf-trag gegeben und korrigiert werden.

Wo sehen Sie die heutigen Abgänge-rinnen in zehn Jahren?Sie werden digital und multifunktional unterwegs sein und anspruchsvollere und komplexere Tätigkeiten verrichten. Ausserdem werden sie mit hohen An-sprüchen konfrontiert sein und sich deutlich mehr als heute anstrengen müssen, um in der Arbeitswelt bestehen zu können.

Was wünschen Sie Christian Wölfle, Ihrem Nachfolger?Freude und Zufriedenheit in der neuen Tätigkeit. Dass er weiterhin so viel Kraft und Motivation hat wie bis anhin als Pro-rektor. Und dass er die KV Zürich Busi-ness School erfolgreich weiterentwickelt. Eine Schule darf niemals stillstehen.

«Ich vermute, dass es in Zukunft weniger Präsenzunterricht geben wird.»

HÜGLI

EINSAMER WARNER«Nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist, sollte es doch möglich sein, meine Hinweise dankbar anzunehmen», sagte mein Kollege, Chefcontroller in einem grös- seren Unternehmen. Er spielte auf die in den Medien diskutierten zahlrei-chen Verfehlungen von hochrangigen Chefs in der Wirtschaft an.

Seinem Team war bei einer Routi-nekontrolle von Spesenbelegen auf-gefallen, dass jede Woche ein anderes Mitglied der diversen Verkaufsteams in den Unternehmensbereichen einen ungefähr gleich hohen Spesen-beleg mit dem Vermerk «Mittagessen Kunden» einreichte. Nach Nachfor-schungen war ihm klar: Die Verkäufer leisteten sich jede Woche ein Mittag-essen mit den Kollegen aus den ande-ren Abteilungen, und jedes Mal zahlte ein anderer. Dies obwohl in der Spesenrichtlinie deutlich stand, dass interne Mittagessen nicht über die Spesen abgerechnet werden können.

Als er den CEO ersuchte, das Thema mit den Bereichsleitern gemeinsam anzugehen, erwiderte dieser offenbar, er solle die Verkäufer, die ja schliesslich den Umsatz bräch-ten, in Ruhe lassen und sich nicht um solche Kleinig keiten kümmern.

Mir kam das bekannt vor, denn auch ich störe mich daran, dass gewissen Leuten Dinge durchgelassen werden, nur weil sie vermeintlich wichtig sind. Und dass jene, die das melden oder diskutieren wollen, als mühsam empfunden werden. «Ist das nicht der Nährboden, auf dem noch viel schlimmere Verfehlungen gedeihen?», fragte er mich. Ich liess seine Frage als Feststellung stehen.

FRANZISKA HÜGLI, Unternehmens­beraterin und Verwaltungsrätin.

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10 BÜRO INTERNATIONAL

POMBAS, SANTO ANTAO / KAP VERDEMarlice Fonseca Da Luz arbeitet bei einem Mikrokredit-Unternehmen. Dass sie Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit finanziell unterstützen kann, findet sie eine gute Sache.

Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?Ich wäre gerne Kranken­schwester geworden, aber meine Eltern hatten zu wenig Geld, um die Ausbildung zu bezahlen.

Welche Berufe üben Ihre Eltern aus?Mein Vater arbeitet als Maurer, meine Mutter ist Hausfrau.

Was arbeiten Sie?Ich bin Angestellte bei einer Mikrokredit Firma mit Hauptsitz in Praia.

Welche Dienstleistung bietet Ihre Firma?Wir unterstützen Frauen, die ein kleines Geschäft er ­ öffnen möchten. Meistens geht es dabei um den Handel mit Gemüse oder die Produktion von Fruchtsäften.

Welche Ausbildung haben Sie gemacht?Ich habe eine Handelsschule besucht und einen Informatik­kurs absolviert.

Seit wann sind Sie hier tätig?Seit bald sechs Jahren.

Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf gefragt?Kommunikation, Empathie und Diskretion.

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?Ich schätze den Kontakt mit den Frauen, die unsere Dienst­leistung in Anspruch nehmen möchten. Es gefällt mir, dass wir sie bei ihren Projekten finanziell unterstützen können. Das ist eine sehr befriedigende Tätigkeit.

Woran stören Sie sich?An meiner Arbeit stört mich gar nichts.

Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam geworden?Die Stelle war ausgeschrieben, und weil sie mich sehr inte ressierte, habe ich mich beworben und hatte Glück.

Arbeiten Sie hauptsächlich im Team oder allein?Ich arbeite meistens allein. Die Mitarbeitenden unserer Firma treffen sich aber regelmässig für Sitzungen am Hauptsitz.

Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie?40 Stunden.

Wie viel Ferien pro Jahr haben Sie?Vier Wochen. Davon verbringe ich jedes Jahr zwei Wochen auf der Insel Sal. Dort geniessen wir – mein Mann und ich – das Strandleben und ruhen uns aus.

Wie viel verdienen Sie pro Jahr?Das möchte ich nicht sagen, aber ich kann etwas Geld auf die Seite legen.

Sind Sie gegen Krankheit versichert?Ich bin durch meinen Arbeit­geber einer Krankenversiche­rung angeschlossen. Und ich habe auch eine Altersvorsorge.

Waren Sie je arbeitslos?Ich war schon mal ein Jahr lang arbeitslos.

Reden Sie mit Ihrem Partner über die Arbeit?Ja, ich tausche mich häufig mit meinem Mann über die Arbeit aus.

Was möchten Sie beruflich noch erreichen?Ich möchte gern Geschäfts­führerin der Firma werden, bei der ich jetzt angestellt bin.

Haben Sie Kinder? Wir haben keine Kinder, aber falls wir einmal welche haben werden, wünsche ich mir für sie vor allem eine gute Ausbildung.

STECKBRIEF KAP VERDE

Alda Burkhardt

Einwohner Pombas:1800

Einwohner Santo Antão: 47 100

Einwohner Kap Verde: 53 000

Arbeitslosenquote: 15 %

Durchschnittseinkommen:5940 Escudos pro Jahr (entspricht 5400 Euro pro Jahr)

Wichtigster Exportartikel:Fisch (hauptsächlich Thun- fisch-Konserven), Non-Knit- Herrenanzüge, Schuhe

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«Não há nada que eu não gosto no meu trabalho.»

STECKBRIEF MARLICE FONSECA DA LUZ

Zivilstand: verheiratet Alter: 36Wohnform: Lebt mit ihrem Mann im eigenen HausWohnort: Pombas

Űbersetzung:

«An meiner Arbeit stört mich gar nichts.»

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Mitarbeiter sind produktiv, wenn sie gesund sind. Gesundheitsmanagement ist aber nicht nur wirtschaftlich motiviert, sondern hat mit Werten zu tun, sagt Andreas Krause.

«Entscheidend ist die Selbstbestimmung»

Michele Limina

Rolf Murbach

Context: Jeder vierte Arbeitnehmer ist überfordert oder empfindet die Belastung als zu hoch, wie eine Studie von Gesundheitsförderung Schweiz aufzeigt. Womit hat das zu tun?Andreas Krause: Vielfach geht es hier um einen Konflikt zwischen den Anfor­derungen des Berufs und den Anfor­derungen des Privatlebens, die beide offenbar zugenommen haben. In der Studie werden Belastungen beziehungs­weise Stressoren zu den Ressourcen in Beziehung gesetzt. Bei jeder vierten Person sind die Belastungen stärker ausgeprägt als die Ressourcen. Mit Res­sourcen sind hier übrigens positive Ar­beitsbedingungen gemeint, also Dinge im Arbeitsalltag, die für uns entlastend und unterstützend sind.

Was kann man tun?Sicher lassen sich die Ressourcen stär­ken. Dazu gehören unter anderem sozi­ale Unterstützung, Wertschätzung durch die Führungskräfte und Auto­nomie. Bei komplexen, innovativen Aufgaben ist zudem das agile Arbeiten von Bedeutung. Agil ist ja momentan in aller Munde. Im Zuge der Digitalisie­rung merken viele Unternehmen, dass in einer sich sehr schnell entwickeln­den Welt langfristige Planungen und Entscheidungswege lähmend sein kön­nen. Früher wurden Projekte bereits zu Beginn detailliert geplant, heute sind die Teams in regelmässigem Austausch, damit sie auf neue Entwicklungen und Kundenwünsche reagieren können. Es geht nicht darum, schneller zu arbeiten,

sondern darum, gemeinsam schneller auf Veränderungen zu reagieren.

Nimmt der Druck auf Arbeitskräfte dadurch nicht zu?Vermeintlich ist das so. Früher hatte man aber kurz vor der Deadline einen enormen Druck. Dank des regelmässi­gen Austauschs und der Möglichkeit, auf Veränderungen kurzfristig zu re­agieren, verteilen sich die Arbeitsbe­lastung und der Druck auf den Einzel­nen besser. Erste Studien haben dieses Potenzial agiler Arbeitsformen belegt.

Das bedeutet hohe Anforderungen an die Kommunikation.Mitarbeitende sprechen sich vermehrt ab, ihre Sozialkompetenz ist gefragt.

Was ist wichtig, damit diese Arbeits­weise erfolgreich ist?Die Mitarbeitenden müssen Entschei­dungsspielräume haben, und die Teams sollten weitreichend autonom sein. Führungskräfte müssen also Macht und Kontrolle abtreten.

Das bedeutet?Spielräume, klare Ziele und Verantwor­tung für die Ergebnisse. Die Mitarbei­tenden sind dann motiviert, was sich erwiesenermassen positiv auf das Be­finden auswirkt. Bei guter Umsetzung agiler Arbeitsformen praktizieren Be­triebe de facto Gesundheitsförderung, ohne dass sie den Begriff Gesundheit

WIE FLEXIBEL IST GESUND?Wann werden Homeoffice, Arbeiten mit mobilen Geräten von unterwegs, Desksharing oder agile Arbeitsformen im Team zu Ressourcen? Wann hingegen werden sie zu Fehlbe lastungen? Andreas Krause von der Fachhochschule Nordwestschweiz wird am 27. August 2018 im Kaufleuten Zürich über die Flexibilisierung unserer Arbeitswelt referieren. Er wird anhand von Studien­ergebnissen, praktischen Beispielen

und Checklisten aufzeigen, dass es auf die konkrete Umsetzung von Flexibilisierungsmassnahmen ankommt.

27. August 2018, 19 Uhr im Klubsaal des Kaufleuten, Pelikanstrasse 18, 8001 Zürich.Kostenlos für Mitglieder des Kauf­männischen Verbandes. 20 Franken für VZH­ und ZPG­Mitglieder. 40 Franken für Nichtmitglieder.

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12 GESUNDHEIT

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«Unausgesprochene Erwartungen können

verunsichern.»

bemühen. Aber eine Reflexion durch die einflussreichsten Führungskräfte muss immer dazu gehören, agile Arbeit ist also kein Selbstläufer. Führungskräf­te sind dafür verantwortlich, dass der Betrieb nicht «überhitzt» – eine Gefahr, wenn die Motivation der Leute hoch ist. Eine begrenzte Arbeitszeit, das Einhal­ten von Pausen und Ferien, in denen man wirklich abschaltet, tragen zur Gesundheitsförderung bei.

Haben die Firmen das erkannt?Es gibt grosse Unterschiede. Gesund­heitsförderung am Arbeitsplatz ist auf jeden Fall für viele Unternehmen ein Thema. Eine Umfrage bei KMU in Zu­sammenarbeit mit Visana hat gezeigt, dass Erreichbarkeit und Stressbewälti­

gung die Firmen stark beschäftigen. Eine Mehrheit der Firmen beabsichtigt, verstärkt Kurse zur Stressbewältigung

anzubieten. Und auch der BGM­Moni­tor von Gesundheitsförderung Schweiz belegt, dass Betriebe mehr für psychi­sche Gesundheit unternehmen wollen.

Bei Homeoffice stellt sich die Frage der Erreichbarkeit besonders.Die Mehrheit der Arbeitnehmer, die im

Homeoffice tätig ist, sagt, dass die Er­reichbarkeit nicht explizit geregelt sei. Wie schnell muss ich auf eine E­Mail reagieren? Sollte ich die ganze Zeit telefonisch erreichbar sein? Die unter­schiedlichen unausgesprochenen Er­wartungen können verunsichern. Es wäre wichtig, diese Fragen im Team zu besprechen und zu regeln.

Wie sinnvoll und gesundheitsför­dernd ist Homeoffice?Untersuchungen etwa meines Kollegen Hartmut Schulze zeigen: Ein Tag pro Woche ist für Unternehmen und Mitar­beitende sehr vorteilhaft. Schulze betont, dass das Homeoffice dann ein Refugium ungestörten Arbeitens ist. Man kann sich über längere Zeit auf

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CONTEXT – Juni 2018

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«Die gut qualifizierte jüngereGeneration fordert ohnehin flexible Arbeitsbedingungen ein.»

eine Sache konzentrieren und ist pro­duktiv.

Was sind weitere Massnahmen der Gesundheitsförderung?In vielen Firmen gehören eine gesund­heitsfördernde Infrastruktur – Stehti­sche, grosse Bildschirme, Rückzugs­zonen – zum Standard. Wichtig ist, dass man ungestört arbeiten kann. Aller­dings ist dies in den Grossraumbüros und Flexible Offices vieler Firmen nur bedingt möglich. Überdies sollten Un­ternehmen auf eine wirkungsvolle Pau­senkultur achten. Mehrere verteilte Kurzpausen bringen nachweislich mehr als eine lange Unterbrechung. Sinnvoll sind auch alternative Arbeits­formen, zum Beispiel eine Besprechung während eines Spaziergangs.

Viele Arbeitnehmer haben konventio­nelles Verhalten am Arbeitsplatz komplett verinnerlicht. Sie getrauen

sich nicht, davon abzuweichen. Sie denken: Spaziergang ist Freizeit. Das ist tatsächlich eine Schwierigkeit, die mit der Unternehmenskultur zu tun hat. Dennoch werden wir uns immer mehr fragen: Wo kann ich gut arbeiten? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ich produktiv bin? Wenn mir das Beantworten von Mails in ei­nem Café oder in einem Coworking Space zusagt, sollte ich das tun. Und falls das in meinem Betrieb nicht üblich ist, thematisiere ich am besten die Mög­lichkeiten des flexiblen Arbeitens. In einigen Branchen ist Flexibilität nor­mal. Die Unternehmen haben erkannt, dass sie zur Motivation der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter beiträgt. Aus­ serdem: Die gut qualifizierte jüngere Generation fordert ohnehin flexible Arbeitsbedingungen ein. Ihre Vertreter sagen: Wir sind bereit, Gas zu geben, wenn die Arbeit sinnvoll ist und wir Freiräume haben.

Flexibles Arbeiten und Autonomie sind der Gesundheit zuträglich. Gibt es auch ein Zuviel an Flexibilität?Auf die richtige Dosis kommt es an. Zu viel Flexibilität kann tatsächlich zu Unsicherheit, Unzufriedenheit und un­produktivem Arbeiten führen. Wer nur unterwegs ist, kommt nie zur Ruhe. Wer vier oder fünf Tage im Homeoffice arbeitet, hat zu wenig Kontakt zu Kolle­ginnen und Kollegen. Das wirkt sich ne­gativ auf die Gesundheit aus. Die Forschung zeigt aber auch: Ausschlag­gebend für das Wohlbefinden ist die Selbstbestimmung. Wenn ich zum Bei­spiel am Abend aus eigenem Antrieb nochmals die E­Mails checke, ist das etwas anderes, als wenn es von mir er­wartet wird. Zu viel Fremdbestimmung schadet auch hier der Gesundheit.

Selbstbestimmung hat auch mit Selbstmanagement zu tun.Und dazu braucht es die Selbstreflexi­on, eine Kompetenz, die an Bedeutung gewinnt. Was ist mir wichtig – im Beruf und im Privatleben? Wie setze ich Ziele und erinnere mich daran, was mir wirk­lich wichtig ist? Wie kann ich unter­schiedliche Ansprüche und Lebens­bereiche vereinbaren? Achte ich auf meine Körpersignale, wenn es zu viel wird? Das alles gehört zum Selbstma­nagement.

Warum ist das so wichtig?Wenn ich mein ganzes Leben nur auf den Job ausrichte, dann ist es wahr­scheinlich, dass ich zu viel arbeite. Wer mehr als 48 Stunden pro Woche im Beruf engagiert ist, setzt sich einem um 27 Prozent höheren Risiko aus, einen Schlaganfall zu erleiden. Auch wenn mir die Arbeit Spass macht, ist das lei­der so. Kommt hinzu: Hängt mein Selbstwertgefühl nur von der Arbeit ab, dann bricht bei einem Stellenverlust al­les weg. Ein Leben ausserhalb des Jobs ist daher wichtig und trägt zur langfris­tigen Gesundheit bei. Auch die Betriebe

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«Es wäre wichtig und hilfreich, eine Kultur

des Nachdenkens und des Autauschs zu

entwickeln.»

Andreas Krause ist Arbeitspsychologe und Professor am «Institut Mensch in komplexen Systemen» an der Fachhochschule Nord­westschweiz. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die betriebliche Gesundheitsförderung.

sollten ein Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeitenden in der Freizeit ei­nen guten Ausgleich zur Arbeit haben.

Ist das die Aufgabe von Unter­nehmen?Bei Betrieben mit geregelten Arbeits­zeiten nicht unbedingt. Unternehmen mit hochqualifizierten und autonomen Arbeitskräften hingegen haben hier eine besondere Fürsorgepflicht, denn motivierte Mitarbeiter gehen auch über ihre Leistungsgrenzen. Erfolg bei der Arbeit kann high machen. Sie nehmen ihre Selbstgefährdung oftmals erst kurz vor einem Burnout wahr. Hier wäre es wichtig, eine Kultur des Nachdenkens und des Austauschs zu entwickeln. Das heisst: Ich merke, wenn ich zu viel am Hals habe oder überfordert bin, und kann das auch meinem Vorgesetzten oder meinem Team gegenüber kommu­nizieren, ohne Sanktionen zu befürch­ten. Allerdings: Die Fürsorgepflicht sollte nicht in eine Bevormundung der Mitarbeitenden münden. Auflagen wie «am Wochenende darfst du nicht arbei­ten» funktionieren auf die Dauer nicht, weil sie der Selbstbestimmung zuwider­laufen.

Gesunde Mitarbeiter sind produktiv.Betriebliche Gesundheitsförderung ist auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht unablässig am Limit sind, Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen und ihre Ar­

beit als sinnvoll erleben, erbringen die besseren Leistungen als Menschen un­ter Stress. Es geht aber nicht nur um Produktivität und Wirtschaftlichkeit, sondern um Werte. Ich bin einmal ei­nem HR­Verantwortlichen begegnet, der sagte: «Richtig motiviert sind die Leute nur, wenn sie Angst haben.» Er war bestimmt eine Ausnahme, denn die Unternehmenskulturen entwickeln sich in Richtung Vertrauen.

Misstrauen vergiftet das Klima.Moderne Unternehmen orientieren sich an Zielen und Ergebnissen. Wann und wo die Mitarbeitenden ihren Job ausführen, ist zweitrangig. Eine Haltung wie «Im Homeoffice schiebt er eine ruhige Kugel» ist anachronistisch oder ein Hinweis, dass das Unternehmen noch sehr traditionell unterwegs ist.

Wie verbreitet ist die betriebliche Gesundheitsförderung?Der BGM­Monitor von Gesundheitsför­derung Schweiz hat belegt, dass immer­hin 71 Prozent der Schweizer Betriebe bereits Massnahmen umsetzen. Die Un­ternehmen wollen auf diesem Weg vor allem die Zufriedenheit der Mitarbei­tenden erhöhen und die Häufigkeit von Absenzen senken. Und: Die meisten Unternehmen wollen ihr betriebliches Gesundheitsmanagement in den kom­menden Jahren weiter ausbauen. Vor 15 Jahren sah das ganz anders aus. Heute spricht man im Zusammenhang mit Arbeit über Agilität, Sinn, Resilienz, Achtsamkeit und Prävention. Und in den Betrieben sind Fachleute für das Gesundheitsmanagement zuständig.

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EINGESCHRÄNKTE ERREICHBARKEITEin Kleinbetrieb sorgt mit einer unkonventionellen Massnahme dafür, dass seine Mitarbeitenden weniger unterbrochen werden beim Arbeiten und deshalb produktiver sind.

A n der Wand im Sitzungs­zimmer hängt eine gross­formatige Fotografie der

25­köpfigen Belegschaft in Wanderaus­rüstung. «Das war morgens um halb sechs vor der Cluozza­Hütte im Natio­nalpark», sagt Mathias Fröhlich, Inha­ber und Geschäftsführer der Fröhlich Architektur AG in Pfäffikon SZ.

«Powertime» beschränkt sich bei der Fröhlich Architektur AG aber nicht auf den jährlich stattfindenden Ge­schäftsausflug, sondern ist Teil des Be­rufsalltags. Das Projekt mit dem gleich­namigen Titel beinhaltet, dass an zwei Halbtagen pro Woche alle direk­ten Durchwahlnummern auf das Sekre tariat umgeleitet und die exter­nen E­Mails zurückgehalten werden. Das störungsfreie Arbeiten soll bei den Mitarbeitenden eine positive Auswir­kung auf ihre Kreativität haben und Belastungen wie Zeitdruck und Ar­beitsunterbrechungen entgegenwir­ken. Die Massnahme wurde im Rah­men des Grand Prix Suisse «Gesundheit im Unternehmen» 2018 im Januar mit dem dritten Rang ausgezeichnet.

«Angefangen hat das eigentlich bei mir persönlich», sagt Mathias Fröhlich. Während Jahren war es seine Gewohn­heit, auch am Samstag zu arbeiten. Dabei stellte er fest, dass er an diesem einen Tag produktiver war als an den fünf vorangehenden zusammen. Diese Erkenntnis wollte er nutzen. Er stellte sich die Frage, wie er sie in den Alltag und auf das ganze Unternehmen über­tragen könnte. Das Arbeiten ohne Ablenkungen während eines definier­

Therese Jäggi

ten Zeitrahmens habe er zunächst ein­mal nur auf die interne Kommunikati­on beschränken wollen, dann aber beschlossen, die Massnahme solle glei­chermassen auch für Telefone bezie­hungsweise Mails von Kunden gelten.

RASCHE UMSETZUNGDann stellte sich die Frage: Wie sage ich es meinen Mitarbeitenden? Fröhlich wusste, dass er damit ein Thema von hoher Relevanz aufgriff. Aus einer fir­meninternen Umfrage ging hervor, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter die ständigen Ablenkungen und den damit verbundenen Stress als Prob­lem empfanden.

Nachdem er das Projekt vorgestellt hatte, war er konfrontiert mit allen mög­lichen Reaktionen. Von sehr begeistert und sofort überzeugt bis kritisch und ablehnend. Manche befürchteten, dass die Massnahme sie ein schränke und sahen ihre Autonomie in Gefahr. Auf alle diese Reaktionen habe er mit gro­sser Gelassenheit reagiert, sagt Mathias Fröhlich, denn er sei von seiner Idee hundertprozentig überzeugt gewesen. Er habe zu keinem Zeitpunkt befürch­tet, dass sie zu Verzögerungen oder Leis­tungseinbussen führen würde, ganz im Gegenteil.

Die Implementierung von Power­time war denkbar einfach. Es brauchte eine Woche Vorlaufzeit, um die techni­schen Voraussetzungen zu schaffen, dann wurde das Projekt im Januar 2016, unmittelbar nachdem es den Mitarbei­tenden vorgestellt worden war, umge­setzt.

GUTE PLANUNG NÖTIG«Den grössten Respekt hatte ich gegen­über den Reaktionen von Bauherren», sagt Mathias Fröhlich. Da sei es am Anfang schon zu gewissen Misstönen gekommen. So zum Beispiel bei Anru­fern, die mit der grössten Selbstver­ständlichkeit davon ausgehen, dass ihr Anliegen immer sofort bearbeitet wird. Die Auskunft, wonach der gewünschte Mitarbeiter in drei Stunden zurückrufe, könne schon auch Befremden auslösen. «Für manche Leute sind drei Stunden eine Ewigkeit.»

Konkret funktioniert das Projekt so, dass am Dienstagvormittag und am Donnerstagnachmittag sämtliche auf die direkten Telefonnummern der Mit­arbeitenden eingehenden Anrufe auf das Sekretariat umgeleitet, dort notiert und per Mail an die entsprechenden Mitarbeiter weitergeleitet werden. Es ist dann jedem Einzelnen überlassen, ob er darauf reagieren wolle, denn mailen und telefonieren nach extern geht im­mer. In der Umsetzung ist man nicht stur. Bei Teilzeitmitarbeitenden, welche

Willi Kälin, Architekt FH«Ich könnte nicht behaupten, dass ich gleich von Anfang an begeistert war von Powertime. Am meisten Bedenken hatte ich wegen der Kunden. Bis anhin konnten mich diese jederzeit erreichen. Das war für mich selbstverständlich. Dann änderte sich das plötzlich. Ich befürchtete, dass ich mich nun dauernd für diese unübliche Idee würde rechtfertigen müssen. Doch war das dann harmloser, als ich gedacht hatte. Irgend­wann wussten alle Kunden Bescheid. Und manchmal führte das sogar zu ganz inter­essanten Gesprächen. Insgesamt habe ich vorwiegend positive Reaktionen erhalten. Die Idee löst bei den Leuten etwas aus. Sie überlegen sich, ob das in ihrem Betrieb auch denkbar wäre. Und natürlich sind auch solche dabei, die sofort sagen, bei ihnen würde so etwas nicht gehen. Ich sel­ber habe die Vorteile von Powertime für mich erkannt und nutze sie.»

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EINGESCHRÄNKTE ERREICHBARKEITGaby Lehmann, Mitarbeiterin Empfang«Für mich in meiner Position hat das Pro­jekt genau den umgekehrten Effekt wie für die Mitarbeitenden: Am Dienstagvormittag und am Donnerstagnachmittag klingelt das Telefon besonders oft, weil alle direkten Ruf­nummern auf mich umgeleitet werden. Der Anrufer bekommt in der Regel die Auskunft, dass der gesuchte Mitarbeiter nicht erreich­bar ist, und wenn ihm auffällt, dass sich das an den immer gleichen Tagen wiederholt und er deswegen nachfragt, erhält er ent­sprechende Informationen. Wenn es einmal brennt, schicke ich dem gewünschten An­sprechpartner ein Mail und er kann dann selber entscheiden, ob er darauf reagieren will. Grundsätzlich finde ich, die Mitarbei­tenden eines Unternehmens sollten selber bestimmen können, wann und wie lange sie ungestört arbeiten wollen. Vermutlich aber würden sich nicht alle gleichermassen getrauen, dies einzufordern. Deshalb finde ich Powertime gut. Es gelten für alle diesel­ben Regeln. Eine Zeit lang gab das Projekt hier im Haus viel zu reden. Heute ist es praktisch kein Thema mehr.» Mathias Fröhlich, Inhaber und Geschäftsführer

der Fröhlich Architektur AG in Pfäffikon SZ.

praktisch nur an den entsprechenden Tagen arbeiten, wird eine Ausnahme gemacht. Auch können die Mitarbeiten­den jederzeit von ihrem privaten Smart­phone aus telefonieren.Es liegt in der Verantwortung jedes ein­zelnen Mitarbeitenden, sich seine Ar­beit so einzuteilen, dass die Powertime optimal genutzt wird. Dies erfordert eine gute Arbeitsplanung, so dass wäh­rend der entsprechenden Zeit keine zu­sätzlichen Informationen von Arbeits­kollegen oder Drittpersonen benötigt werden.

HOHE AKZEPTANZVon ständiger Erreichbarkeit hält Ma­thias Fröhlich nicht viel. Für den Mail­verkehr im Büro gilt: von morgens um sechs bis abends um sechs Uhr. Dass die Mitarbeitenden abends oder am Wo­chenende noch ihre Mails bearbeiten, wird nicht erwartet. Klar könne es manchmal bequem sein, einen Mitar­beiter oder Kollegen auch einmal kurz ausserhalb der Bürozeiten zu kontaktie­ren, doch meistens könne das genauso gut auch am nächsten Tag geschehen.

Es habe schon eine Weile gedauert, bis sich Powertime im Unternehmen etab­liert hat, sagt Mathias Fröhlich. Die im­mer noch regelmässig durchgeführten Mitarbeiterbefragungen ergaben eine hohe Akzeptanz. Die Massnahme hat sich laut Fröhlich positiv auf die Zufrie­denheit und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ausgewirkt. Dass das Projekt ausgezeichnet wurde, war für ihn eine grosse Genugtuung und be­stätigt ihn, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.

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gar Spass bereiten kann. Sie haben et-was zu sagen, die Menschen hören zu, man bekommt eine Bühne, steht im Mittelpunkt und erfährt Anerkennung.

Voraussetzung für gelungene Refe-rate und den Abbau von Lampenfieber ist neben dem Training das Handwerk, das man sich aneignen kann. Im Fol-genden einige Tipps, mit deren Hilfe Referate gelingen.

PLANUNGPlanen Sie Ihr Referat. Entscheiden Sie sich für eine Hauptbotschaft. Teilen Sie Ihre Rede in Einstieg, Hauptteil und Schluss auf. Versuchen Sie, einen roten Faden zu finden. Lassen Sie während des Referierens aber auch Freiheiten zu. Manchmal muss man vom eigenen Drehbuch etwas abweichen, Punkte aus-führen, mit denen man nicht gerechnet hat, eine illustrierende Episode schil-dern, die einem während des Sprechens

Nervosität vor öffentlichen Auftritten muss nicht sein. Regelmässiges Referieren und freies Reden bringen Routine.

in den Sinn kommt. Lassen Sie dies zu, denn es macht Reden lebendig. Behal-ten Sie aber Ihr Informationsziel, die Hauptbotschaft, im Auge.

MANUSKRIPTSchreiben Sie ein Manuskript. Dadurch machen Sie sich vertraut mit dem Stoff und entwickeln einen Ablauf/eine Struktur. Andere Möglichkeit: Notieren Sie in Stichworten, worüber Sie referie-ren möchten. Geübte Redner sprechen sehr frei vor Publikum und brauchen nur wenige Unterlagen.

Zur Vorbereitung einer geschriebe-nen Rede: Lesen Sie Ihr Manuskript mehrere Male (am besten vor dem Spie-gel) und verinnerlichen Sie dadurch das Geschriebene. Aber lernen Sie das Referat nicht auswendig. Wer einen Text auswendig lernt, spricht ihn nicht nach aussen, also zum Publikum gerichtet, sondern nach innen.

DISTANZWenn Sie Ihr Referat vorbereitet haben, legen Sie das Manuskript zur Seite. Nehmen Sie den Text erst wieder ein oder zwei Tage vor dem Auftritt zur Hand und üben Sie nochmals. Öffentli-che Auftritte sind belastend, wenn man sich über Tage oder gar Wochen dau-ernd mit der Präsentation beschäftigt. Habe ich alles? Wird mein Auftritt ge-lingen? Was, wenn ich ein Blackout habe? Wenn es Ihnen gelingt, nicht dau-ernd an den Auftritt zu denken, sich also nicht zu verkrampfen, dann sind Sie bei Ihrer Präsentation lockerer.

FREIHEITLesen Sie wenn möglich Ihre Rede nicht ab Blatt, sondern versuchen Sie, mög-lichst frei zu referieren. Wenn Sie sich fürs Ablesen entscheiden, achten Sie darauf, dass Ihr Manuskript optimal dargestellt ist: klar gegliedert, in grosser Schrift und mit kurzen Absätzen. Hauptaussagen, Schlüsselwörter und Zwischentitel fett markieren.

EINSTIEGEntscheiden Sie sich für einen starken Einstieg. Beginnen Sie mit einem Zitat, einer kleinen Episode, einer starken Aussage, einer Provokation. Versuchen

Rolf Murbach

Die Zeit vor dem Auftritt ist eine Tortur. Man denkt nur

an das Referat und weiss: Es wird die Hölle. Vielen ergeht es so. Sie haben Angst vor dem Präsentieren, befürchten ein Blackout oder dass ihnen die Stim-me versagt. Während des Referates ha-ben sie Schweissausbrüche und Herz-klopfen. Meist legen sich Panik und Nervosität aber nach ein paar Minuten. Man gelangt in ruhige Gewässer.

Ein bisschen Lampenfieber gehört zum Präsentieren, aber es sollte nicht zerstörerische Ausmasse annehmen. Man kann das Referieren trainieren und so der Nervosität entgegenwirken. Das Wichtigste: Man sollte öffentlichen Auftritten nicht ausweichen. Denn nur wer regelmässig übt und sich dem Auf-tritt stellt, entwickelt Routine und Si-cherheit.

Manche machen dabei die Erfah-rung, dass das Reden vor Publikum so-

Reden ohne Lampenfieber

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AUFTRITTSKOMPETENZ

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Sie das Publikum gleich von Anfang an zu fesseln. Danach folgt oft eine Ausle-geordnung des Themas, eine Orientie-rung für die Zuhörenden – was sie er-wartet.

Wenn Sie mit Powerpoint-Präsenta-tionen arbeiten, dann gilt: Weniger ist mehr. Wenig Text, nicht allzu viele Sli-des, keine unnötigen Spielereien. Län-gere Texte können die Zuhörerinnen und Zuhörer selber lesen.

REDEZEITAchten Sie auf die Zeit. Halten Sie Rede-zeiten ein. Notfalls kürzen Sie Ihr Refe-rat während des Vortragens, lassen einzelne Punkte weg oder fassen Passa-gen zusammen. Üben Sie sich in der Kunst des Improvisierens. Dies gelingt, wenn Sie im Kontakt mit dem Publi-kum sind.

PAUSENLassen Sie Pausen zu. Sie dürfen wäh-rend des Redens auch einmal nachden-ken. Viele Vortragende haben das Ge-fühl, sie müssten andauernd reden. Pausen tun einem Referat gut und erhö-hen die Spannung. Also den Text nicht einfach herunterleiern, sondern die Sätze wirken lassen.

NERVOSITÄTLassen Sie sich durch Nervosität nicht verunsichern. Ein bisschen Lampenfie-ber gehört zum öffentlichen Auftritt. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Inhalte und Ihre Stärken. Je mehr Sie üben, des-to weniger macht Ihnen das Lampenfie-ber zu schaffen. Und sie erfahren, dass Ihre Referate gelingen.

AUTHENTIZITÄTSeien Sie authentisch. Sie übernehmen zwar eine Rolle, aber bleiben Sie sich selber. Ein natürlicher, ehrlicher Auf-tritt kommt meist gut an.

STILEntwickeln Sie Ihren eigenen Stil. Pro-bieren Sie verschiedene Vortragsarten aus: mit Powerpoint-Präsentation, ge-schriebener Rede, Stichwortkarten. Ver-suchen Sie mit der Zeit, möglichst frei zu sprechen. Je freier Sie referieren, des-to besser können Sie auf das Publikum eingehen. Sprechen Sie mit dieser Hal-tung: Ich will euch/Ihnen etwas erzäh-len.

LEIDENSCHAFTSprechen Sie mit Leidenschaft (ohne es zu übertreiben) beziehungsweise Enga-gement. Wenn Sie von einer Sache be-geistert oder überzeugt sind, dann wirkt sich das auf das Interesse des Publikums aus. Dies bedingt, dass Sie die Rolle des Vortragenden akzeptieren: Ich stehe hier vorne. Ich habe etwas zu sagen. Ich will etwas sagen. Variieren Sie auch Ihre sprachliche Ausdrucksweise: lauter, lei-ser, Pausen, langsamer, schneller. Arbei-ten Sie also mit Ihrer Stimme. Das Wichtigste: Das Publikum muss spüren, dass Sie hinter Ihrem Text stehen.

RHETORIKArbeiten Sie mit rhetorischen Kniffen: Pausen, Fragen, humorvolle Bemerkun-gen, witzige Episoden, ironische Ein-schübe (vorsichtig anwenden, wird oft nicht verstanden), Szenen, Bilder, the-matische Aspekte, die Sie am Schluss des Referates wieder aufnehmen.

REFLEXIONReflektieren Sie immer wieder Ihre Prä-sentationserfahrungen. Sprechen Sie mit anderen über öffentliche Auftritte. So kommen Sie weiter und lernen dazu.

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bestimmten Zeitraum zu viele negative Rückmeldungen eingehen, generiert das System sogenannte Alerts», erklärt Gas-kell. Diese würden Reinigungsdienstleis-ter darin unterstützen, Sofort-Interven-tionen vorzunehmen. Auf die Frage, welche Konsequenzen dem Putzperso-nal drohten, wenn zu viele Fluggäste die Sauberkeit der WCs bemängelten, ant-wortet Gaskell vielsagend: «Langfristig können wir bei gewissen Entwicklungen die passenden Korrekturen vornehmen.»

DAUMEN RAUF, DAUMEN RUNTERAuch andere Dienstleistungen wollen vermehrt eingeschätzt werden. Etwa dann, wenn wir eine Fahrt bei Uber or-dern, über Amazon neue Lektüre bestel-len oder via Airbnb ein Feriendomizil buchen. «Wie war der Aufenthalt in Ihrer Unterkunft?», will denn auch Booking.

Ob Tripadvisor, Google oder Facebook: Rund um die Uhr und die Welt werden Dienstleistungen bewertet. Doch welche Folgen hat diese immer grösser werdende Flut von Einschätzungen?

com von uns wissen, kaum sind wir aus dem Urlaub zurück. Gewollt oder nicht, wir alle fällen konstant Urteile. Innert Sekunden kommt unsere Spezies zum Schluss, ob ihr etwas gefällt oder nicht. Ob beim ersten Date, im Warenhaus oder im Restaurant, stets heben oder senken wir unseren Daumen. Immer häufiger halten wir unsere Einschätzung auch auf Online-Plattformen fest, wo unser Ver-dikt für alle einsehbar ist und es oftmals auch bleibt. Als Mitgründer und -besitzer von «Tellplatz 3», einem Lebensmittel-geschäft mit integriertem Lokal im Basler Gundeldinger-Quartier, sah sich Tom Wiederkehr nicht immer mit Lob, sondern auch mit Kritik konfrontiert: Ein Gast kam im März 2017 auf dem Bewertungsportal Tripadvisor etwa zum Schluss, das Personal sei unfähig. «Nur eine Suppe mit Salat bestellt. Salat kam nach 35!! Minuten. Und dann: Wir haben DREI Mal daran erinnern müssen, dass wir auch die Suppe gerne hätten.»

WIE REAGIEREN?Gut zwanzig Prozent der getätigten Kommentare zum «Tellplatz 3» auf Trip-advisor, Facebook oder Google hätten Negatives beinhaltet, schätzt Wieder-kehr. Der hauptberufliche Werber, der neu als Mitbetreiber des Basler Ausflugs-restaurants «Predigerhof» tätig ist, hat auf Beschwerden stets reagiert. Daran will er auch künftig festhalten. «Ich möchte nicht, dass die Kunden denken, ihre Meinung sei uns egal», erklärt er. Beim «Tellplatz 3» habe er die Kunden-rügen stets in der Managementrunde eingebracht. «Mitunter mit Konsequen-zen. Allerdings weniger für das Personal

«Wenn jemand eine Reise tut, so kann er etwas erzählen», war sich der deutsche Dichter Matthias

Claudius schon im 18. Jahrhundert sicher. Heute geht es allerdings nicht mehr nur darum, von gesammelten Erfahrungen zu berichten, sondern die-se auch spontan zu bewerten. Folgerich-tig wird man inzwischen etwa auf der Flughafentoilette dazu aufgefordert, per Knopfdruck über deren Sauberkeit abzustimmen. Laut Vivienne Gaskell, Leiterin Kommunikation am Flughafen Basel-Mulhouse, wurde das entspre-chende System zu Beginn des Jahres eingeführt. «Ziel ist es, die Toiletten sauber zu halten und dadurch die Kun-denzufriedenheit zu verbessern.»

Aktuell würden sich täglich rund 3000 Flugreisende via Button zur WC-Hygiene äussern. «Wenn in einem

KRITIK AUF ALLEN KANÄLEN

Michael Gasser

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FEEDBACK

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als für die Art und Weise, wie wir das Lokal führten.» Die Beanstandungen hätten beispielsweise dazu geführt, Teil-zeitmitarbeitende noch besser zu schu-len. Wiederkehr kommt zum Schluss, dass sich Portale wie Tripadvisor mittler-weile spürbar auf das Geschäft von Wir-ten auswirken. «Den Druck bekommen dabei jedoch eher die Beizer als die Angestellten zu spüren.»

Auch Maurus Ebneter vom Basler Wirteverband zweifelt nicht daran, dass die Reputation eines Restaurants heute stark von den Bewertungen im Internet abhänge. «Diese Portale haben nicht sel-ten Einfluss auf die Restaurantwahl und somit auf den Erfolg gastgewerblicher Betriebe.» Weil der Sektor von hohem Wettbewerbsdruck und schwacher Er-tragslage gekennzeichnet ist, seien die Betreiber permanent dazu gezwungen, den Umsatz und die Kosten im Griff zu haben. Dass die Angst vor Fehlern bei Wirten und Mitarbeitenden aufgrund der Befürchtung zunehme, dass jeder Fauxpas umgehend zu einer negativen Bewertung führe, glaubt er nicht.

André Aschwanden, Medienspre-cher von Schweiz Tourismus, betont auf Anfrage, dass Gäste-Meinungen als kon-struktive Feedbacks und als Ansporn verstanden werden sollten. «Und nicht als Druckversuch auf die Leistungs-träger.» Auf die Frage, was ein im Touris-mus tätiges Unternehmen seinen Mitar-beitenden in Bezug auf Tripadvisor und Co. für den Alltag mit auf den Weg geben sollte, sagt Aschwanden: «Gäste sollen zu Feedbacks auf den Bewer-

tungsportalen motiviert werden. Bei kritischen Anmerkungen soll online Stellung genommen werden, allerdings nicht durch einzelne Mitarbeitende. Selbst dann nicht, wenn sich diese ange-griffen fühlen.» Laut ihm sollten Stel-lungnahmen stets durch Spezialisten respektive durch die Direktion erfolgen.

ZUSÄTZLICHES STRESSRISIKOSo weit, so gut. Doch lässt sich die zuneh-mende Digitalisierung in der Arbeits-welt wirklich so leicht verdauen? Und bekommen tatsächlich eher die Macher als die Angestellten den durch die Be-wertungsportale ausgelösten Druck zu spüren? Für Karin Oberlin, Leiterin Beruf und Beratung beim Kaufmänni-schen Verband, steht fest, dass die Digita-lisierung von Bewertungsmöglichkeiten ein zusätzliches Stressrisiko für die An-gestellten in Dienstleistungsberufen mit sich bringt, weil dadurch eine ständige Bewertung durch Kunden und Vorgeset-ze möglich geworden ist. «Die Gefahr besteht unter anderem darin, dass unge-filterte beziehungsweise nicht differen-zierte Bewertungen zu Ungunsten der Angestellten ausfallen können.» Der Kaufmännische Verband sieht daher die Unternehmen in der Pflicht, geeignete Massnahmen zu ergreifen, damit die Auswertung von solchen Bewertungen nicht übers Ziel hinausschiessen.

Zum Beispiel Flughafentoiletten sagt Oberlin: «Negative Rückmeldun-gen zur Sauberkeit der WCs müssen nicht zwingend bedeuten, dass die zu-ständige Person schlecht gearbeitet hat.

Es kann auch sein, dass zu Spitzenzei-ten zu wenig Personal im Einsatz war. Falls Arbeitgeber digitale Bewertungs-möglichkeiten einsetzen, ist absolute Transparenz über die Art und Weise der Evaluationen gegenüber allen Beteilig-ten unabdingbar.» Karin Oberlin appel-liert aber auch an die Verantwortung der Nutzer und Nutzerinnen. Man müsse sich bewusst sein, dass eine nega-tive Bewertung im Extremfall zu einer Kündigung führen könne.

Bezüglich externen Bewertungsmög-lichkeiten im Internet wie zum Beispiel Tripadvisor fordert Oberlin von Arbeit-gebern, jede Bewertung individuell und falls nötig mit den betroffenen Ange-stellten anzuschauen, damit eine faire Beurteilung von Beanstandungen ge-währleistet werden könne. «Das Internet bietet übermässig motivierten Kritikern reichlich Anonymität, so dass frustrierte Personen gerne auch einmal mit ihrem vernichtenden Urteil übertreiben.»

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Die Mutige

Sie hat einen sicheren Job auf- gegeben und sich selbstständig gemacht. Die Reisefachfrau Claudia Lorenz liebt ihre Un- abhängigkeit.

Rolf Murbach Anna-Tina Eberhard

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22 PORTRÄT

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Nach einigen Jahren in Reise-büros hatte Claudia Lorenz

genug. Es passte ihr nicht mehr, einen Kunden nach dem anderen unter Zeit-druck abzufertigen, den ganzen Tag im Büro zu sitzen und routiniert die wie-derkehrenden Arbeiten zu tätigen. Das wollte sie nicht mehr. Es musste eine andere, persönlichere Kundenberatung möglich sein. Sie fasste all ihren Mut, kündigte die sichere Stelle und gründe-te ein eigenes Unternehmen: TravelLife. Die Entscheidung dazu fiel vor knapp einem Jahr. Heute sagt sie: «Es hat sich gelohnt, ich bin glücklich.»

Der Zeitpunkt der beruflichen Ver-änderung war ideal. Claudia Lorenz hat-te einige Jahre Berufserfahrung, und viele Jahre liegen vor ihr. Als sie Schüle-rin war, hatte nichts darauf hingedeutet, dass sie einmal in der Reisebranche lan-den würde. Die 32-jährige Deutsche ist in Thüringen aufgewachsen, absolvierte eine gestalterische Lehre, arbeitete in mehreren Ausbildungsbetrieben als an-gehende Mediengestalterin und schloss mit der Berufsmaturität ab. Ihr war zu jener Zeit klar: Sie hatte die falsche Branche gewählt. «Ich wollte etwas mit Reisen machen», erinnert sie sich. So ab-solvierte sie eine zweite Ausbildung, die kaufmännische Lehre zur Reise- und Verkehrskauffrau.

HARZIGER EINSTIEGNach Lehrabschluss zog sie in die Schweiz. Ins Rheintal, der Liebe wegen. Es war zu dieser Zeit schwierig, in der Reisebranche Fuss zu fassen. Die Fi-nanzkrise wirkte sich auf fast alle Bran-chen aus. Claudia Lorenz bewarb sich bei mehreren Agenturen. Vergeblich. Also musste sie jobben. Sie verkaufte Schmuck, arbeitete als Kellnerin.

«Wenn ich eine Idee habe, kann ich sie gleich umsetzen. Ich probiere Neues einfach aus.»

Heute lebt und arbeitet die junge Frau in Horn, einer Gemeinde am Bodensee. Die Mietwohnung mit Terrasse liegt am Rande eines weiten Feldes. Man sieht bei schönem Wetter bis zum Säntis, zum See dauert es zu Fuss fünf Minuten. Ihr Büro ist klein. Ein Tisch, ein Telefon, ein Computer. Mehr braucht sie nicht. Denn das Geschäft der Reisefachfrau ist einfach. Sie setzt auf persönliche Bera-tung und digitale Tools.

Claudia Lorenz sitzt am Tisch im Wohnzimmer und erinnert sich an ihre Anfangszeit in der Schweiz. Ab und zu summt ihr Handy. «Ich hatte dann doch eine Stelle gefunden, purer Zufall.» Und eine fast unglaubliche Geschichte. Claudia Lorenz stand damals in einer Bank Schlange, vor ihr ein Mann mittle-ren Alters. Sie hörte, wie er der Ange-stellten erzählte, dass zwei Reiseberate-rinnen gekündigt hätten und er nun auf der Suche nach Ersatz sei. Claudia Lorenz sprach den Mann an und sagte, dass sie einen Job in einem Reisebüro suche. Sie durfte ihre Bewerbungsun-terlagen schicken. Zwei Tage später konnte sie sich vorstellen und bekam den Job.

DURCHHALTENEs gefiel Claudia Lorenz an dieser Stelle, sie war zufrieden. Dann aber wurde ihr aus wirtschaftlichen Gründen gekün-digt. Das stürzte sie in eine Krise, auch weil ihre damalige Beziehung gleichzei-tig in Brüche ging. Sie stand vor der Entscheidung, wieder nach Deutsch-land zurückzukehren. Aber das wollte sie nicht, sie wollte nicht aufgeben. Bald fand sie wieder eine Anstellung, in Buchs. Nun war alles gut, sie ging gerne zur Arbeit, machte ihren Job mit Lei-denschaft, bis sich nach drei Jahren

Routine einstellte und sie sich eben fragte: Muss Reiseberatung so standar-disiert und unpersönlich sein? Könnte man nicht besser auf die Wünsche von Kundinnen und Kunden eingehen? Neues ausprobieren, Leute ausserhalb des Büros treffen und zu anderen Zei-ten? Zudem störte sich die junge Frau daran, dass man die digitalen Tools kaum nutzte. Claudia Lorenz stellte ih-ren Chefs einige Ideen vor, was man än-dern und optimieren könnte. Doch eine Modernisierung würde dauern, bekam sie zuhören. Sie solle sich gedulden, in zwei, drei Jahren würde man das allen-falls anpacken. Sie aber wollte sich nicht auf später vertrösten lassen. Es reifte der Entscheid, sich selbstständig zu ma-chen. «Es brauchte Mut, eine feste Stelle zu kündigen», sagt sie im Rückblick.

Ihr Mut hat sich ausbezahlt. «Ich bin meine eigene Chefin, und das Geschäft läuft gut», sagt die Jungunternehmerin. Sie kann sich auf Destinationen spezia-lisieren, die sie bereist hat, ihre Arbeits-zeit einteilen, für Kunden da sein, wenn diese es wünschen, aber auch mal freinehmen, wenn andere arbeiten. Zudem entfällt der lange Arbeitsweg ins Rheintal. Und es geht ihr gesund-heitlich besser. «Ich habe weniger Stress und bin ausgeglichener.» Vor allem ist Claudia Lorenz als selbstständige Un-ternehmerin unabhängig. Wenn sie eine Idee hat, kann sie diese gleich um-setzen. Während grössere Betriebe In-novationen häufig in langwierigen Meetings zermürben, probiert Claudia Lorenz Neues einfach aus.

Der Einstieg in die Selbstständigkeit hat die Reisefachfrau aber auch als anstrengend erlebt, vor allem die Ge-samtverantwortung und das finanzielle Risiko haben sie belastet. Zudem wusste

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sie nicht wirklich, wie man ein Unter-nehmen gründet. Worauf sollte man achten? Wie verfasst man einen Busi-nessplan? Weshalb scheitern Start-ups häufig? Claudia Lorenz besuchte des-halb, bevor sie sich selbstständig mach-te, ein Seminar für Firmengründer. Unter den Teilnehmern war sie die ein-zige Frau. «Der Austausch mit den ande-ren Gründern war hilfreich.» Im Herbst des letzten Jahres startete sie dann mit TravelLife. Obwohl sie einige Kunden von früher mitnehmen konnte, musste sie am Anfang eine kurze Durststrecke aushalten.

DIE ANGST ZU SCHEITERN«Ja, ich hatte Angst, dass ich scheitern könnte», sagt sie. «Und ich musste mich an das neue Arbeitsumfeld gewöhnen.» Es gab nun kein Team mehr, mit dem sie sich schnell austauschen konnte. Die Reisespezialistin war auf einmal alleine in ihrem Büro. Um soziale Kon-takte musste sie sich bemühen. «Ich brauchte Zeit, bis ich mich daran ge-wöhnt hatte. Jetzt möchte ich es nicht mehr anders.»

Claudia Lorenz setzt in ihren Bera-tungen auf das persönliche Gespräch und digitale Tools. Ihre Kunden trifft sie in Cafés oder bei ihnen zu Hause. Die Gespräche seien dadurch persönlicher,

zudem komme sie leichter zu Informa-tionen, die für die Reiseplanung rele-vant sind. Häufig ist sie mit den Kun-den auch online in Kontakt, vor allem über Chat, Mail und zunehmend Vi-deoberatung. Claudia Lorenz beantwor-tet Fragen auch ausserhalb der Bürozei-ten, was Kunden besonders schätzten.

Die Jungunternehmerin musste aller-dings lernen, sich abzugrenzen und auf Anfragen nicht immer gleich zu ant-worten. «Ich arbeite während den Hauptbuchungszeiten im Winter und Frühjahr sehr viel. Dafür kann ich es im Sommer ruhiger nehmen.»

Ein eigenes Geschäft führen heisst auch: bei vielem zurückstecken. Früher unternahm Claudia Lorenz zwei, drei grössere Reisen pro Jahr. Sie war vor allem in Afrika und in Asien unterwegs. Nun ist das nicht mehr möglich. «Ein paar Wochenendtrips in Europa liegen

drin.» Das soll sich aber bald ändern, denn es ist der Reisefachfrau wichtig, dass sie die Destinationen, die sie ver-kauft, gut kennt. Sie will deshalb mittel-fristig ihr Unternehmen vergrössern und mit anderen gleichgesinnten Rei-sespezialisten zusammenarbeiten. Das wird ihr erlauben, wieder vermehrt un-terwegs zu sein. Claudia Lorenz reist immer mit Rucksack, logiert in Luxus-hotels und einfachen Bed&Breakfast-Unterkünften. Sie sagt: «So weiss ich, was ich verkaufe.»

Die junge Frau hat sich in einer Branche selbstständig gemacht, die mit starken Einbrüchen kämpft, weil im-mer mehr Menschen ihre Reisen direkt übers Internet buchen. Offenbar hat sie eine Nische entdeckt, nämlich die per-sönliche und schnelle Beratung, kombi-niert mit dem Einsatz von digitalen Hilfsmitteln. Man finde heute zwar alle Informationen im Netz und könne die meisten Angebote selber buchen. Doch sei das äusserst zeitaufwendig, so die Reiseberaterin. «Es ist schwierig, in kur-zer Zeit das Passende zu finden.»

Den Schritt in die Selbstständigkeit würde Claudia Lorenz wieder wagen, denn ihre Erfahrungen sind rundum positiv. Die Zahlen stimmen, und die Ar-beit macht Spass. «Ich kann private und berufliche Interessen verbinden.»

«Den Schritt in die Selbstständigkeit

würde ich wieder wagen.»

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DIREKTIONSASSISTENZ

ARBEITSWELT 4.0

WAS MUSS ICH DARÜBER WISSEN?

Ich höre bei uns im Management immer wieder die Begriffe «Digitale Transformation» und «Arbeitswelt

4.0». Aber irgendwie ist das für mich nicht greifbar. Ich wage nicht, dazu

Fragen zu stellen und bin auch etwas besorgt bezüglich der ständigen

Erreichbarkeit. Können Sie mir kurz einen Überblick geben? Als Direkti­onsassistentin muss ich darin sicher

auch fit sein.

innovativ und Sie können abwägen, antizi-pieren und Infos in einem bestimmten Kontext bewerten. Nutzen Sie diese Fähig-keiten und vergessen Sie dabei sich selber nicht. Gönnen Sie sich gezielt Offline- Momente, grenzen Sie Geschäft und Privat bewusst gegeneinander ab und sorgen Sie gerade in stressigen Zeiten für Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Auch ein Roboter muss mal den Akku laden oder seine Software updaten!

Wir stecken mitten im Wandel zwischen der traditionellen Arbeitswelt mit eher festen Strukturen, Hierarchien und Pro-

zessen und der Arbeitswelt 4.0 (4. Indust-rielle Revolution mit Fokus auf Arbeits-

formen und -verhältnissen), die oft auch als «New Work» bezeichnet wird. Es werden Hierarchien abgebaut und die Arbeit ver-mehrt in interdisziplinären Teams erledigt. Die Führung ist inspirierend und kommuni-kativ, denn die Mitarbeitenden sollen diese Herausforderung zufrieden, motiviert und engagiert bewältigen können. Die Techno-logie wird als Basis genutzt, der Mensch ist Denker und Lenker. Auf dieser Reise ist auf allen Ebenen der Unternehmung Agilität gefragt, insbesondere braucht es ein neues Führungs- und Managementverständnis.

Veränderung wirkt für viele Berufstäti-ge als Bedrohung und ist verbunden mit Verunsicherung – gerade auch wenn man liest, dass sich die kaufmännischen Berufs-bilder und Tätigkeiten verändern werden. Das trifft auch für Sie als Assistentin zu, deshalb: bleiben Sie wach und interessiert. Sie trumpfen bereits mit einigen Kompe-tenzen auf, die so schnell kein Roboter haben wird: Sie sind feinfühlig, flexibel,

Die Experten des Kaufmännischen Verbandes geben den Mitgliedern Auskunft.

[email protected]/beratung

Thomas WetzelVon:

Thomas Wetzel <[email protected]>An:

[email protected]: NachhilfeDatum: 18. März 2018 17:35:45 MEZLiebes wbp-TeamUnser Lernender hat während zwei Monaten jeweils am Mittwoch zwei Stunden für den

Besuch des Nachhilfekurses in Französisch an der Berufsfachschule frei bekommen. Nun

habe ich herausgefunden, dass am Mittwochnachmittag gar kein Unterricht stattgefunden hat.

Hochgerechnet ergibt das 16 Stunden. Wie würden Sie da vorgehen?Freundliche Grüssedurchgestrichen

RATGEBERHaben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz?

Annette Köchli-Stoffelist Initiantin der DA Community des Kaufmännischen Verbandes (kfmv.ch/da).

[email protected]

ANTWORT: Um solchen Situation vorzubeugen, empfehlen wir, bei Lehrbeginn gemeinsame Grundsätze auszuarbeiten. Diese sollten die Spielregeln am Arbeitsplatz, Leitsätze zu gegenseitigem Ver-trauen und Ehrlichkeit sowie die Konsequenzen bei Nichteinhalten beinhalten. Besprechen Sie diese Grundsätze mit Ihrem Lernenden und unterzeichnen Sie beide. Wichtig ist, dass ihm

bewusst wird, was sein Fehlverhalten auslöst. Die 16 «Minusstunden» sollte der Lernende mit seinen Überstunden kompensieren oder Ferien-tage nachträglich dafür einziehen. Eine Emp-fehlung: Prüfen Sie das Lernangebot vorgängig und lassen Sie sich von Ihrem Lernenden eine Anmeldebestätigung vor Kursbeginn weiterlei-ten. Nicole Wacker, Fachgruppe wbp

A N G E M A I LT

Mehr auf: kfmv.ch/wbp

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27RATGEBER

SOZIALPARTNERSCHAFT

DETAILHANDEL

WANN GILT DIE PAUSE ALS ARBEITSZEIT?

Ich bin während meiner Arbeitszeit alleine verantwortlich für eine Verkaufsstelle und kann daher

während Pausen meinen Arbeitsplatz nicht verlassen. Gilt diese Pause

als Arbeitszeit?

Das Arbeitsgesetz setzt je nach Dauer der Tagesarbeitszeit verschiedene Mindestpau-sen fest und stellt zudem klar, dass Pausen als Arbeitszeit gelten, wenn die Arbeit-nehmer ihren Arbeitsplatz nicht verlassen dürfen. Eine klare Ansage, welche in der Pra-xis oft für schwierige Situationen sorgt.

Die Arbeitsgesetzverordnung 1 präzi-siert zudem weiter, dass mit Arbeitsort jeder Ort im Betrieb oder ausserhalb des Be-triebes gemeint ist, an dem sich Arbeitneh-mende zur Ausübung der ihnen zu-gewiesenen Arbeit aufzuhalten haben. Es handelt sich hier um eine allgemeine For-mulierung, welche den speziellen Bedürfnis-sen von gewissen Branchen und Sek toren nicht vollständig gerecht wird.

Der Kaufmännische Verband ist unter ande-rem Sozialpartner in verschieden Gesamtar-beitsverträgen im Detailhandel. In dieser Branche werden unzählige kleine Verkaufs-stellen wie zum Beispiel Kioske und Tank-stellenshops betrieben, welche pro Arbeits-einsatz nur von einer Person geführt werden. Für diese Shops ist eine reibungslose Umset-zung der Mindestpausenregelungen oft eine Herausforderung.

Bei guter Organisation durch den Arbeitgeber, zum Beispiel mit Pausenab-lösungen in Form von Springer/innen, wel-che den Weg (Arbeitszeit und Fahrkosten) zwischen den verschiedenen Einsatzorten bezahlt erhalten, kann diese aber erfolg-reich umgesetzt werden. Dieser Lösungsan-satz setzt ein hohes Mass an Flexibilität aller Beteiligten (Angestellte und Vorge-setzte) sowie kurze Distanzen zwischen den verschiedenen Einsatzorten voraus. Klappt dies nicht, gilt generell: Die Organisation und Durchführung von Pausenregelungen ist Sache des Arbeitgebers, somit muss Letzterer diese auch vergüten, falls der Arbeitsplatz nicht verlassen werden kann. Ferner sind Pausen – unabhängig von der Frage, ob der Arbeitsplatz während Pausen verlassen werden kann – von mehr als einer

halben Stunde separat in der täglichen Arbeitszeiterfassung auszuweisen.

Wird die Pausenregelung von Ihrem Arbeitgeber nicht wie beschrieben umge-setzt? Generell empfehlen wir Betroffenen, das Gespräch mit der vorgesetzten Person oder der Personalabteilung zu suchen. Falls dies nicht zum gewünschten Resultat führt, beraten wir Sie gerne. Melden Sie sich bei uns!

KRITIK

WANN SOLL ICH MICH ÄUSSERN?

Ich habe die Abschlussprüfungen hinter mir und hoffe, dass alles gut gegangen ist! Meine Zeit im Lehr­betrieb war nicht einfach, hinter

meinem Rücken wurde oft geredet und über meine Schulnoten gelästert.

Eigentlich möchte ich das noch ansprechen – und mich bald auf eine neue Stelle bewerben. Wie soll ich es angehen? Erhalte ich ein Zwischen­

zeugnis vor dem Lehrabschluss?

Zuerst zur einfacheren Frage: In zwei Fällen steht dir ein Zwischenzeugnis während der Ausbildung zu, nämlich wenn ein vorzeitiger Lehrabbruch droht, oder wenn du nicht im Lehrbetrieb weiterbeschäftigt wirst. Du hast ein Anrecht darauf, da du dich sonst nicht bewerben kannst.

Michael Kraftist verantwortlich für Jugend politik und -beratung des Kaufmännischen Verbandes.

michael.kraft @kfmv.ch

Im Zeugnis sollen alle wichtigen Tätig-keiten, deine individuelle Leistung und dein Verhalten erwähnt sein. Gerade bei Lehrzeugnissen muss der Betrieb darauf achten, dass es wohlwollend abgefasst ist. Negative Aussagen dürfen nur vorkom-men, wenn das Negative die gesamte Lehr-zeit geprägt hat. Im Zeugnis darf es keine versteckten Inhalte geben, es muss klar und nachvollziehbar sein.

JUGEND

Es lohnt sich, das Zeugnis von uns checken zu lassen – besonders wenn die Lehrzeit eher schwierig war. Hut ab, dass du das dennoch durchgezogen hast! Schulnoten sind schüt-zenswerte Daten, die nur einen kleinen Kreis etwas angehen. Sie sind schon gar nicht da-für da, um hinter dem Rücken von Lernen-den zu lästern. Die Noten dürften deshalb nur der Berufsbildner und allenfalls weitere Personen sehen, die dich mit ausbilden.

Ich würde in deinem Fall empfehlen, dass du die Kritik am Umgang miteinan-der beim Abschlussgespräch am Ende der Lehrzeit vorbringst. Du «gefährdest» so dein Zeugnis weniger, da es dann schon ausgestellt sein muss. Versuche deine Haltung, auch wenn dich die Geschichte belastet, möglichst sachlich vorzubringen. So erreichst du am meisten – auch für die Lernenden, die nach dir kommen.

Sybille di Lorenzoist Mitarbeiterin Sozialpartnerschaft Kaufmännischer Verband und Verantwortliche für Mitgliederbezie-hungen Detailhandel.

[email protected]

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KURZ

IMPRESSUM NR. 5 – JUNI 2018 | ISSN 1424-5345

Neuer MEM-GAV erfolgreich verhandeltDer Kaufmännische Verband (kfmv) hat sich gemeinsam mit den anderen Sozialpartnern der Maschinen-, Elekt-ro- und Metallindustrie (MEM) auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag per 1. Juli 2018 geeinigt.Dieser garantiert faire Arbeitsbedingun-gen für über 100 000 Angestellte in 500 unterstellten Betrieben.

«Der Kaufmännische Verband hat sich insbesondere für den Erhalt der

Arbeitsmarktfähigkeit und die Stärkung der Weiterbildung eingesetzt», so Karin Oberlin, Leiterin Sozialpartnerschaft.

Die von den Arbeitgebern mit Vehe-menz geforderte Erhöhung der Wochen-arbeitszeit konnte durch die Arbeit- nehmerverbände und Gewerkschaften erfolgreich verhindert werden. Nach wie vor gilt damit die 40-Stunden-Woche.

Insgesamt begrüsst der Kaufmänni-sche Verband das Verhandlungsergebnis.

Umso mehr, als dieses nebst den Kernan-liegen weitere Forderungen beinhaltet: Die Attraktivität der Branche für Frauen und jüngere Arbeitnehmende wird dank flexiblen Arbeitsmodellen, Teilzeit- und Homeoffice-Möglichkeiten gestärkt. Weiter hat sich die Branche zu einer besonderen Sorgfaltspflicht gegenüber älteren Mitarbeitenden verpflichtet.

Sozialpartnerschaft Kaufmännischer Verband

GegendarstellungZum Artikel «Monopol Multicheck» in Context 4/18 über die berufsbezogene Eignungsdiagnostik legt das Berufsbil-dungsnetzwerk gateway.one, welches seit über 20 Jahren die Multicheck-Eig-nungsanalysen entwickelt und in der ganzen Schweiz durchführt, Wert auf folgende Richtigstellung:Der Titel des Artikels suggeriert, dass der Multicheck die einzige relevante Eig-nungsanalyse sei. Dem ist nicht so: In der Schweiz gibt es zahlreiche unterschiedli-che Eignungsanalysen. Neben den bei-den branchenübergreifenden Verfahren Basic Check (bit media Schweiz AG) und Kompass (Nantys AG) gibt es auch zahl-reiche Branchenlösungen.

Im Artikel wird betont, dass die Mul-ticheck-Eignungsanalyse in Konkurrenz zu den Zeugnisnoten stünden. Dem ist nicht so. Die Evaluation der Bildungsleis-tung gelingt mit staatlich finanzierten Schulleistungstests. Die Multicheck-Eig-nungsanalyse dagegen prüft insbesonde-re die kognitiven und berufsspezifischen Fähigkeiten und gibt eine Prognose über

den Ausbildungserfolg ab. In der zeitge-mässen Personalgewinnung werden Zeugnisse und Eignungsanalysen ergän-zend eingesetzt.

Im Artikel wird betont, dass der Mul-ticheck teuer sei. Demgegenüber verwei-sen wir auf die hohen Kosten bei der Erstellung valider Testverfahren. Im Ver-gleich zu den staatlich finanzierten Schulleistungstests, welche jährlich in der Deutschschweiz mehrere Millionen Franken verschlingen, sind die Kosten für den Multicheck bescheiden. Im Wei-teren haben Firmen die Möglichkeit, die Kosten zu übernehmen. gateway.one hat vor Jahren ein Voucher-System einge-richtet, über welches Firmen Codes für die Jugendlichen bestellen können.

Wir finden es zudem bedauerlich, dass zu keinem Zeitpunkt das Gespräch mit gateway.one gesucht wurde und wir somit keine Gelegenheit hatten, zu den Punkten Stellung zu nehmen.

Adrian Krebs, Geschäftsführer gateway one

Publikation2018FOKUSSIERTKOMPETENTTRANSPARENT

Context wurde vom Verband SCHWEIZER PRESSE für das Jahr 2018 mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet

HerausgeberKaufmännischer Verband Schweiz Telefon +41 44 283 45 33www.kfmv.ch

VerlagsleitungKathrin Gasser [email protected]

RedaktionsadresseKaufmännischer VerbandContextHans-Huber-Strasse 4Postfach 1853, 8027 ZürichTelefon +41 44 283 45 [email protected]/contextSekretariat: Andrea Stoop

RedaktionTherese Jäggi (tj)[email protected] Murbach (mur)[email protected]

AdressänderungenKaufmännischer VerbandMitgliederadministrationTelefon +41 44 283 45 [email protected] im Mitgliederbereich: kfmv.ch/login

Erscheinungsweise9 x pro Jahr122. JahrgangAuflage: 40 382 Exemplare(WEMF/SW-Beglaubigung)

Abonnemente48 Franken

AnzeigenFachmedien – Zürichsee Werbe AG, Laubisrüti -strasse 44, 8712 Stäfa Telefon +41 44 928 56 17 [email protected]

DruckereiVogt-Schild Druck AG4552 Derendingen

Magazin Konzept, Art Direction und LayoutPartner & Partner AG 8400 Winterthurwww.partner-partner.com

BildnachweiseTitelseite: Michele Limina; S.15: zVg; S.17: zVg; S.20: iStock/stevanovicigor; S.29 zVg.

Context bekennt sich zum «Code of Conduct» der Schweizer Presse. Werbung und redaktioneller Teil sind klar getrennt.

Zürich St. Gallen Bern Luzern

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Personal-Assistent /in mit Zertifikat Trägerverein HRHR-Fachmann/-frau eidg. FA

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Sachbearbeiter/in Rechnungswesen VSK

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