CONNEX Nr. 182 - Juni/Juli 2012 - Format A4

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182 | Juni–Juli 2012 ISSN 1023-9073 Gut betreut im Alter wohnen Der Bedarf an Einrichtungen für Betreutes Wohnen steigt in den nächs- ten Jahren rasant an. Die Anforderungen an die entsprechen den Dienstleistun- gen regelt jetzt eine eigene ÖNORM. Seite 4 © Rainer Sturm / Pixelio P.b.b. Verlagspostamt 1020 Wien Erscheinungsort Wien Versand-Nr. GZ02 Z031238 M

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CONNEX Fachmagazin - Aktuelles aus der Welt der Normung Die Welt der Normen ist in Bewegung. Mehr denn je. Wer auf dem Laufenden bleiben will, für den bietet Austrian Standards Institute die kostenlose Zeitschrift CONNEX. CONNEX bringt mehrmals pro Jahr umfassende und aktuelle Themen rund um die Normung, gibt Einblick in laufende Arbeiten, erläutert Standpunkte, beschreibt das Umfeld: präzise, kompetent, objektiv und aus erster Hand. http://www.austrian-standards.at/index.php?id=connex_fachmagazin In dieser Ausgabe: ISO 14001 & OHSAS 18001 - Sporthallen - Gefahr Baustelle - Wissensplattform - Gesundes Trinkwasser - „Wer nicht normt, ...“ - Chiropraktiker - Web 2.0 für KMUs - Nachhaltige Events - Fachbücher - CEN & ISO News - „SMEST 2“

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Einrichtungen für Betreutes Wohnen steigt in den nächs-ten Jahren rasant an. Die Anforderungen an die entsprechen den Dienstleistun-gen regelt jetzt eine eigene ÖNORM. Seite 4

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P.b.b.Verlagspostamt 1020 WienErscheinungsort WienVersand-Nr. GZ02 Z031238 M

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Editor

ial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Z ukunftsfragen sind seit jeher und heute mehr denn je ein Thema der Normung. Auf der einen Seite die Zukunft der Normung selbst: Wie kann, wie wird sie

sich immer rascher wechselnden wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Bedürfnissen anpassen? Auf der anderen Seite: Wie können Normen und das Normungssystem, ob national, europäisch oder international, selbst zur Gestaltung der Zukunft beitragen? Aber auch: Wie lässt sich mit Hilfe des Instruments der freiwilligen Normung lebenswerte Zukunft nachhaltig gestalten?All das sind Fragen, die nicht erst seit heute auf dem Tisch liegen. Schon früh hat man beispielsweise damit begonnen, auf diese Weise Lösungen für Umweltfragen zu finden. Eines der großen Themen der nächsten Jahre wird eine ausrei-chende und sichere Energieversorgung sein – im Grunde auch keine wirkliche Neuigkeit. Aber erstmals geht man jetzt aktiv daran, diese Fragen in all ihren Aspekten zu beleuchten und Lösungen nicht linear, sondern in einem interdiszipli-nären Ansatz zu finden. Der Präsidialrat von Austrian Stan-dards hat dazu eine eigene Plattform eingerichtet, in dem Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen zusam-menkommen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Und so, wie die Normung schon in der Vergangenheit Konsens und Lösungen in scheinbar unlösbaren Situationen gefunden hat, kann und wird sie auch hier mit ihren bewährten Instru-menten dazu beitragen.

Dr. Johannes Stern

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IMPR

ESSU

M Fachzeitschrift für österreichische, Europäische und Inter nationale StandardsISSN 1023-9073Medieninhaber und Herausgeber: Austrian Standards Institute / Österreichisches NormungsinstitutHeinestraße 38, 1020 WienPreis (Einzelheft): EUR 3,50

Chefredaktion & Layout: Dr. Johannes SternRedakteurin: Regina Slameczka, MASSekretariat: Gerti Meisterl, Elvira GagulicTel.: +43 1 213 00-317 | Fax: +43 1 213 00-327E-Mail: [email protected]: LPE Tötterström & Partner KGCopyright: © Austrian Standards – 2012

Hinweis: Geschlechtsbezo-gene Aussagen in dieser Zeitschrift sind immer für beiderlei Geschlechter aufzu-fassen bzw. auszulegen.

ZVR: 627457584UID: ATU 16358000 DVR: 0000477

Setting Standards. Creating Value.Institute Member of CEN and ISO

ISO 9001:2008 certified

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Inhalt

Gut betreut im Alter wohnen 4Der Bedarf an Einrichtungen für Betreutes Wohnen steigt in den nächsten Jahren rasant an. Die Anforderungen an die entsprechen den Dienstleistungen regelt jetzt eine eigene ÖNORM.

In Bewegung bleiben 6Neue Planungsgrundlagen für Sporthallen liefert die aktuelle Ausgabe der ÖNORM B 2608.

Vorsicht Baustelle! 7Die trockenen Sonnentage sind ideale Bedingungen für Bauarbeiten. Allerorten klaffen wieder Löcher in Asphalt und Gehsteigen. Dazu passend wurde die aktualisierte ÖNORM V 2104 publiziert. Sie definiert, wie Gefahrenbereiche technisch abzusichern sind, damit Menschen mit Beeinträchtigungen keinen Schaden nehmen.

»Intelligente zukunftsfähige Infrastrukturen« 9

Geprüfte Werkstoffe für gesundes Trinkwasser 11

Rahmenbedingungen globaler Märkte mitgestalten 13

Das ist Standard für Chiropraktiker 15

Events nachhaltig geplant und umgesetzt 17

Spektrum der Normung 19

CEN & ISO News 23• Neue Mitglieder – neue Kooperationen• Internationale Standards für die Hydrographie• »Schneller, besser, einfacher«• Damit KMUs Normung besser verstehen

Aktuelle Fachliteratur 26

Kooperationen / Begegnungen 28

Bilder: CEN, ISO, M. Laimgruber, P. Tuma, R. Slameczka,

pixelio.de, J. Stern, G. Meisterl, Austrian Standards Archiv

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LISTE

NTE

IL • AktuelleNeuerungeninden NormenwerkenÖsterreich– Europa–International,• ZertifizierteProdukte, Dienstleistungen,• ÄnderungenimRechtder Technik,• Normenrelevantesausdem EG-Amtsblatt.

Das alles finden Sie vollständig im elektronischenCONNEXListenteil. Abon nen ten er halten ihn zwölf-mal pro Jahr per E-Mail zugesandt. Und haben damit einen weiterenInformationsvorsprung: Denn schon um den 20. des Vor mo nats senden wir Ihnen diese In for ma tion en zu.

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Gut betreut im Alter wohnenDer Bedarf an Einrichtungen für Betreutes Wohnen steigt in den nächsten Jahren rasant an. Die Anforderungen an die entsprechen den Dienstleistungen regelt jetzt eine eigene ÖNORM.

N ach Prognosen der Statistik Austria ist 2030 bereits ein knappes Viertel der

Österreicherinnen und Österrei-cher über 60 Jahre alt. Diesen mehr als 2,1 Millionen „Best Agers“ stehen immer weniger Erwerbstätige und Kinder gegenüber.

Die demografische Entwick-lung wirkt sich zunehmend auf die Gesundheitsversorgung aus. Bund, Länder und Kommunen suchen deshalb nach Einspa-rungspotentialen und werden oftmals bei den Pflege- und Be-treuungskosten fündig. Von Vor-arlberg bis ins Burgenland denkt man deshalb darüber nach, für ältere Personen mit geringer Pflegebedürftigkeit kostengüns-tigere betreute Wohnformen anstelle der teuren stationären Pflegeplätze anzubieten. Die betroffenen Personen der Pfle-gestufen 1 bis 3 machen rund drei Viertel aller Betreuungsfälle aus. Die kostengünstigere Un-terbringung, die den Senioren

auch wieder zu mehr Selbst-ständigkeit und Würde verhilft, bringt eine monatliche Ersparnis von bis zu 2.000 Euro pro Platz. Bei einem prognostizierten Bedarf von 50 000 Wohneinhei-ten für Betreutes Wohnen in den nächsten Jahren ein beträchtli-ches Potential.

„Betreutes Wohnen kombi-niert auf optimale Weise das eigene Zuhause mit dem richti-gen Maß an Fürsorge. In einer barrierefreien Wohnung inner-halb einer betreuten Wohnan-lage können ältere Menschen unabhängig, selbstbestimmt und in Würde wohnen und sich sicher fühlen“, so Walter Eichin-ger, Geschäftsführer des auf Betreute Wohnanlagen spezia-lisierten Immobilienentwicklers „Silver Living“. Eichinger arbei-tete als Delegierter des Komi-tees 258 „Betreutes Wohnen“ im zuständigen Europäischen Komitee CEN/TC 359 „Dienst-leistungen der Wohnform Be-treutes Wohnen für ältere Men-schen“ mit.

Betreuung und Wohnen Die neue ÖNORM CEN/TS

16118 definiert, welche Min-destanforderungen Betreutes Wohnen für Senioren zu erfüllen hat. Das Regelwerk formuliert Standards zu Transparenz, In-formationstätigkeit, Dienstleis-tungen, Vertragsgestaltung und Qualitätssicherung und definiert letztlich auch bauliche Anforde-rungen an das Wohnen. Ältere Menschen sollen bei einer un-abhängigen Lebensweise, bei der Bewältigung des Haushalts und bei der Integration in das vorhandene Gemeinwesen un-terstützt werden. Aus diesem Grund sind auch verpflichtend regelmäßige soziale und kul-turelle Aktivitäten mit den Be-treuern anzubieten. Neben diesen grundlegenden Leistun-gen können die Bewohner bei Bedarf auch zusätzliche Servi-ces – etwa die Lieferung von Mahlzeiten, Reinigungsdienste oder die Versorgung ihres Haus-tiers – in Anspruch nehmen.

Mit der ÖNORM CEN/TS

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16118 verfügen Investoren, Banken, Errichter, Bauträger und auch Verbraucher über ein Instrument, um die Leistungen von Betreutem Wohnen transpa-rent zu machen. Zur Qualitäts-sicherung empfiehlt das Regel-werk zudem interne Audits und die regelmäßige Befragung der

Bewohnerinnen und Bewohner. Denn gut bleibt nur, wer stän-dig besser wird. Das gilt auch

und besonders beim Betreuten Wohnen.

Herbert Hirner

ÖNORM CEN/TS 16118 Betreutes Wohnen – Anforderungen an Dienstleistungen für ältere Menschen im Rahmen der Wohnform Betreutes Wohnen

In Vorbereitung: L. H. Michel / W. Eichinger / I. Hasedt (Hrsg.): Betreutes Wohnen für Senioren – Die ÖNORM CEN/TS 16118. Praxiskommentar. ISBN 978-3-85402-256-5 Best.-Nr.: ON-V 111 (erscheint im Sommer 2012)

Austrian Standards – Qualität und Nachhaltigkeit

AS-Direktor Dr. Gerhard Hartmann und die Vizedirekto-ren DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha und Mag. Wolfgang Steigenberger mit den Zertifikaten.

Seit Juni 2012 ist Austrian Standards nach ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert.

A ls weltweit erste natio-nale Normungsorgani-sation wurde Austrian

Standards bereits 1996 nach ISO 9001, der Internationalen Norm für Qualitätsmanagement, zertifiziert. Das Prozessma-nagement wurde seither konti-nuierlich weiterentwickelt und strikt nach den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet. Als gemeinnützige Dienstleistungs-organisation für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft bekennt

sich Austrian Standards auch zu den Prinzipien einer Corpo-rate Social Responsibility und damit zu Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dass dieses Bekenntnis in der Praxis gelebt wird, bestätigen die im Juni 2012 erfolgten Zertifizierungen nach ISO 14001 und dem Stan-dard OHSAS 18001. „Auditoren der SQS haben sämtliche Prozesse überprüft und festgestellt, dass Austrian Standards die Anforderungen in

allen Bereichen umfassend und vollständig erfüllt“, wie dazu Direktor Dr. Gerhard Hartmann erklärt. Hartmann: „Diese Zertifi-kate sind für uns Bestätigung des eingeschlagenen Wegs. Sie sind aber auch Auftrag, die hohen Erwartungen, die an uns als Kompetenzzentrum für Normen und Regelwerke gestellt werden, in Zukunft so wie bisher und sogar noch besser zu erfüllen.“

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Neue Planungsgrundlagen für Sporthallen liefert die aktuelle Ausgabe der ÖNORM B 2608.

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R egelmäßige Bewe-gung unterstützt und fördert die Gesund-heit, wirkt präventiv

gegen gesundheitliche Risi-kofaktoren und fördert einen aktiven Lebensstil.“ So steht es in der Charta „Fit für Öster-reich“. Um diesen Anspruch in die Realität umzusetzen, ist ein ausreichendes und geeignetes Angebot an Sportmöglichkeiten notwendig. Grundlagen und Richtlinien für die Planung und Ausführung von Sporthallen sind seit 1. Mai 2012 in der aktuellen Ausgabe der ÖNORM B 2608 neu festgelegt.

Diese Richtlinien gelten primär für multifunktional nutz-bare modulare Standardsport-hallen für den Schul- und Ver-

einssport mit Schwerpunkt Turnen und Ballsport und stellen sicher, dass diese – bis hin zu den Geräte- und Nebenräumen – ausreichend dimensioniert und ausgestattet sind. Zusätz-lich finden sich in der Norm Angaben für Spiel-, Sport- und Bewegungsräume sowie Ver-anstaltungshallen und Spezial-sporthallen.

Neue HallentypenWesentlichste Änderung ge-

genüber der bisher gültigen Ver-sion aus 2006 ist die Aufnahme neuer Hallentypen aufgrund geänderter Größenanforderun-gen. Die Hallentypen umfassen nun: Klein-, Einfach-, Zweifach-, Dreifach- und Vierfachsporthal-le sowie die Typen Sporthalle

mit Basketball- und Volleyball-Schwerpunkt und Ball-Spielhal-le. Zusätzlich wurden die inhalt-liche Struktur der Norm an den Praxisablauf von Planung und Bau angepasst und die Linie-rungspläne für die Böden ad-aptiert.

Weiterer zentraler Aspekt ist die Sicherheit bei der Sportaus-übung. Wenn auch, wie Erfah-rungen aus dem Sportunterricht zeigen, absolute Sicherheit nicht erreichbar ist, so lässt sich das Gefahrenpotential durch die Umsetzung der neuen ÖNORM B 2608 doch deutlich reduzieren.

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ÖNORM B 2608 Sporthallen – Richtlinien für Planung und Ausführung

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Vorsicht Baustelle!Die trockenen Sonnentage sind ideale Bedingungen für Bauarbeiten. Allerorten klaffen wieder Löcher in Asphalt und Gehsteigen. Dazu passend wurde die aktualisierte ÖNORM V 2104 publiziert. Sie definiert, wie Gefahrenbereiche technisch abzusichern sind, damit Menschen mit Beeinträchtigungen keinen Schaden nehmen.

Mögliche Gefah-renstellen: Bauge-rüst (li.), „Schanig-arten“ (re.)

W enn auf gewohnten Wegen plötz-lich Baustellen, Gerüste und

andere Hindernisse auftauchen, ist der Sommer nicht mehr weit. Um Unfällen und Verletzungen vorzubeugen, sind diese deut-lich zu kennzeichnen und abzu-sichern. In der Folge sorgen die zahlreichen Absperrvorrich-tungen, Ersatzgehsteige und Gerüste für einen abwechs-lungsreichen Hindernislauf. Während nicht beeinträchtigte

Menschen das zumeist nur als lästig empfinden, sind Blinde und in ihrer Sehkraft einge-schränkte oder mobilitätsbehin-derte Menschen durch derartige Parcours mit echten Schwierig-keiten und Gefährdungen kon-frontiert.

Bedrohungsszenario Schanigarten

Aber nicht nur Baustellen und Baugruben, auch Zelte, Ver-kaufsstände und Schanigärten, die bei sommerlichen Tempera-

turen auf den Gehsteigen „wachsen“, bergen erhebliche Verletzungsgefahren für Men-schen mit Beeinträchtigungen. All diese Gefahrenbereiche be-dürfen deshalb im Sinne des Bundes-Behindertengleichstel-lungsgesetzes einer erweiterten Absicherung. Ziel ist es, Be-nachteiligungen für die betroffe-nen Personen zu beseitigen und durch zumutbare Maßnahmen maßgebliche Verbesserungen zu erreichen.

Anzuwenden ist die ÖNORM

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V 2104 bei „Arbeiten auf oder neben der Straße“, für die Auf-stellung und den Betrieb von Baustellenabsicherungen, Ge-rüsten und für saisonale und ganzjährige Markt- und Ver-kaufsstände, Zelte, Schanigär-ten und dergleichen auf Geh-steigen. Neu hinzugekommen ist in der aktualisierten Ausgabe ein eigener Punkt zur Kenn-zeichnung transparenter Hinder-nisse, wie Flächen oder Türen aus Glas, sowie eine anschauli-che Grafik und ein Muster-Test-

formblatt. Die Norm beschreibt ganz konkret Abmessungen und mechanische Anforderungen für barrierefreie Absicherungen und Baugerüste, aber auch für War-neinrichtungen vor Dachlawinen und die Gefährdung durch Dacharbeiten. Ebenso ist darin festgelegt, wie taktile Bodenleit-systeme auszugestalten und Ab-grenzungselemente einzusetzen sind.

Damit sorgt die aktualisierte Ausgabe der ÖNORM V 2104 dafür, dass sich blinde Men-

schen und solche mit einge-schränktem Sehvermögen oder beeinträchtigter Mobilität in Stadt und Land darauf verlassen können, keinen unerwarteten Gefahren ausgesetzt zu sein. So wie jeder andere auch.

Herbert Hirner

ÖNORM V 2104 Technische Hilfen für sehbehinderte, blinde und mobilitätsbehin-derte Menschen – Baustellen- und Gefahrenbereichsabsiche-rungen

Jahresbericht 2011

Druckfrisch liegt der Jahresbe-richt 2011 von Austrian Stan-dards vor. Er gibt Einblick in die aktuellen Entwicklungen und Aufgaben der Normung sowie Ausblick auf aktuelle und künf-tige Herausforderungen. Den Jahresbericht 2011 können Sie auch heuer wieder wie ein Heft

online durchblättern oder als PDF herunterladen: www.austrian-standards.at/presse/jahresbericht-2011.html

Trainings

Das aktuelle Programm an Seminaren, Workshops und Lehrgängen von Austrian Stan-dards plus Trainings für den Herbst/Winter 2012 ist soeben erschienen. Erstmals werden im Herbst auch Webinare – Kurz-seminare via Internet – ange-boten. Download des aktuellen AS+T-Programms auf www.as-plus.at/trainings.html

Bestellung per E-Mail: [email protected]

Seminartipp: Stahlbetonbauten auf Basis der Eurocodes – Sicherheitskonzept, Lastan-nahmen, Konstruktion und Berechnung, Brandschutz, Erd-beben29. November 2012, AS+, Wien

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»Intelligente zukunftsfähige Infrastrukturen«

Der Präsidialrat von Austrian Standards Institute (im Bild links bei seiner Sitzung im Mai 2012) ist gemäß Statuten das „tragende fachliche Konsultativorgan des Vereins“. Die Konsultationen betreffen vor allem wirtschaftspolitische und strategische Fragen, weiters einschlägige Fachthemen, zukünftige Entwicklungen sowie Veränderungen aus dem Umfeld und ihre möglichen Aus-wirkungen auf das Tätigkeitsfeld von Austrian Standards“. www.austrian-standards.at/as-wirueberuns/praesidium-geschaeftsfueh-rung/praesidialrat.html

Der Präsidialrat von Austrian Standards Institute hat eine neue interdisziplinäre Plattform gegründet. Ihr Ziel: Weichenstellung für Standards zur Energieversorgung der Zukunft.

E ine neue Wissens-plattform zum Thema „Intelligente zukunfts-fähige Infrastrukturen

– Smart Sustainable Infrastruc-tures“ hat der Präsidialrat von Austrian Standards bei seiner jüngsten Sitzung am 21. Mai 2012 in Wien gegründet. Die Plattform wird sich mit der opti-malen Vernetzung und Reali-sierung intelligenter zukunftsfä-higer Infrastrukturen im Bereich der Energieversorgung für urbane und ländliche Regionen beschäftigen. Dabei werden Themen wie erneuerbare Ener-gien, Wasser und Abwasser sowie Informations- und Kom-munikations-Technologien mit-einbezogen.

Zentraler Schwerpunkt wird das Thema Nachhaltigkeit sein, um Klimaziele wie CO2-Neutra-lität zu erreichen, wirtschaftliche Risikofaktoren wie die Abhän-

gigkeit von Rohstoffimporten zu verringern und den Weg zu einem hundertprozentigen Um-stieg von fossilen Energieträ-gern auf erneuerbare Energien aufzubereiten.Wobei es auch darum geht, wie diese Ziele mit Hilfe von Internationalen, Eu-ropäischen und auch nationa-len Standards erreicht werden können.

Globales Thema – öster-reichische Interessen und Know-How

„Energieversorgung ist ein globales Thema. Daher ist es

wichtig, durch eine intensive Zu-sammenarbeit aller involvierten Kreise österreichische Interes-sen konsensbasiert zu konzent-rieren, die besten Lösungen für die Gesellschaft zu erarbeiten und dies auch im internationalen und europäischen Umfeld wahr-zunehmen und einzubringen“, erklärt der zuständige Komitee-Manager Dipl.-Ing. Jörg Nach-baur. Erste Gespräche dazu gab es bereits am 30. März bei einer vorbereitenden Sitzung, an der 25 Vertreter von Behörden, Wissenschaft, Energieversor-gern, Verkehrsbetrieben, Her-

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stellern und Interessensvertre-tungen teilnahmen. Nachbaur: „Die Teilnehmer bekundeten sehr großes Interesse an einem regelmäßigen Informationsaus-tausch zur gemeinsamen Ge-staltung der Energieversorgung der Zukunft.“

Soziale Faktoren undAkzep-tanz von Innovationen

Übergeordnet betrifft Infra-struktur alle Menschen, die diese nutzen. Daher wird die

neu gegründete Plattform auch Augenmerk auf soziale Faktoren legen, um die Lebensqualität der Bevölkerung und die Leist-barkeit der Versorgung zu ge-währleisten sowie die allgemei-ne Akzeptanz von Innovationen zu erhöhen.

Die Plattform wird Medien und die interessierte Öffentlichkeit durch Veranstaltungen, Semina-re und Publikationen von Aust-rian Standards über die laufen-den Entwicklungen informieren

und sich auch als Schnitt- und Anlaufstelle für qualifizierte the-matische Auskünfte durch Ex-perten positionieren.

Regina Slameczka, MAS

Nähere Informationen zur neuen Plattform sowie über die Möglichkeit einer Teilnahme bei: Dipl.-Ing. Jörg Nachbaur Tel. +43 1 213 00-524E-Mail: [email protected]

Das neue Austrian Standards Meeting Center

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Noch wird eifrig gebohrt, gehämmert, gespach-telt und gestrichen. Aber Anfang Sep-tember ist es so weit: Dann begrüßt Austrian Standards die Expertinnen und Experten in den Komitees, Semin-arteilnehmer, Gäste und Teilnehmer Europäischer und Internationaler Normungssitzungen in seinem völlig neuen Meeting Center. Was Sie dann an modernster Infrastruktur für Nor-mungsarbeit sowie Aus- und weiterbil-dung erwartet, dazu finden Sie nähere Infor-mationen – zusammen mit Videos und Fotos vom aktuellen Baugeschehen – unter www.austrian-standards.at/kontakt/umbau-meeting-center.html

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Geprüfte Werkstoffe für gesundes Trinkwasser

Trinkwasser gilt als das Lebensmittel schlechthin. Seine hohe Qualität ist geradezu lebenswichtig. Die Anforderungen an die Werkstoffe, die damit in Kontakt kommen, regelt eine dreiteilige Norm, deren überarbeitete Fassung Mitte Juni erschienen ist.

Ö sterreich ist in der glücklichen Lage, seinen Trinkwasser-bedarf zu 99 Pro-

zent durch Grundwasser und Quellenwässer (in anderen Län-dern oft auch aus Oberflächen-wasser) abdecken zu können. Aufwändige Aufbereitungs- und Desinfektionsverfahren sind hierzulande nicht notwendig, und das Trinkwasser kann in seiner natürlichen Form konsu-miert werden.

Um Wasser in seiner Qualität zu erhalten, ist von jedem Ein-zelnen ein sorgsamer Umgang mit den Wasservorkommen ge-fordert, und es ist unverzicht-bar, die Wasserqualität laufend zu überprüfen. Dabei sind nicht

nur Quellen und Brunnen von Belang, sondern es sind auch die hygienischen Eigenschaften all jener Materialien, mit denen Trinkwasser beim Transport und bei der Verteilung auf seinem Weg in Gebäude und Wohnun-gen in Berührung kommt, zu regeln.

Aufgrund der Europäischen Bauprodukteverordnung ist die Überprüfung der Trinkwasser-tauglichkeit von ortsfesten Trink-wasserversorgungsanlagen na-tional zu regeln. In der neuen dreiteiligen ÖNORM B 5014 werden für die verschieden Werkstoffgruppen Anforderun-gen und Prüfungen beschrieben, um eine negative Beeinflussung unseres wichtigsten Lebensmit-

tels, des Trinkwassers, durch Verwendung ungeeigneter Ma-terialien zu verhindern.

Die Norm für die Werkstoffe Die eben erschienene Überar-

beitung der dreiteiligen ÖNORM B 5014 „Sensorische und che-mische Anforderungen und Prüfung von Werkstoffen im Trinkwasserbereich“ behandelt organische, zementgebundene und – jetzt neu – metallische Werkstoffe. Die Norm ist auf alle Rohrleitungen, Dichtun-gen, Armaturen, Installationen und Behälter, die mit Trinkwas-ser, Warm- und Heißwasser in Kontakt kommen, anzuwenden. Eine ergänzende ONR listet jene metallischen Werkstoffe

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auf, die sich für Trinkwasserroh-re eignen.

Die wesentlichsten Änderun-gen sind Anpassungen an den internationalen Status quo der Werkstoffe und der Prüfungen. Anpassungen gab es auch bei der Güteüberwachung und bei der Kennzeichnung. Die lebens-mittelrechtlichen Bestimmungen schreiben vor, dass für die Er-richtung und Instandhaltung von Trinkwasserversorgungsanlagen nur solche Werkstoffe und Mate-rialien verwendet werden dürfen, die beim Kontakt mit Wasser Stoffe nicht in solchen Konzen-trationen abgeben, als es nach allgemeinem Stand der Technik unvermeidbar ist und solange dies nicht die Gesundheit der Verbraucher gefährdet – weder mittelbar noch unmittelbar – und den Geruch oder Geschmack des Wassers nicht verändert.

Klare Methoden, Berichte, Verfahren

Die Überprüfung hat durch eine entsprechend akkreditier-te Prüf- und Inspektionsstelle (Konformitätsbewertungsstelle) zu erfolgen. Wie zu prüfen ist, steht in den einzelnen Teilen der ÖNORM B 5014. Zu den vorgeschriebenen Methoden zählen neben der Geruchs- und Geschmacksprüfung auch die

Prüfung von Migrationen, Chlor-zehrung, des mikrobiologischen Verhaltens der Werkstoffe, aber auch eine Bewertung der einge-setzten Roh- und Hilfsstoffe.

Die Norm legt die Anforderun-gen an die Produkte und deren Ausgangsstoffe sowie die Ein-satzbereiche der Werkstoffe, den Inhalt des Prüfberichts und die Verfahren zum Nachweis der Normkonformität fest. Die aktualisierten Dokumente tragen

dazu bei, die hohe Qualität des österreichischen Trinkwassers zu erhalten. Dies ist umso wich-tiger, da bislang alle Bemühun-gen, EU-weit einheitliche Vorga-ben zu etablieren, gescheitert sind. Mit der Registrierung und Kennzeichnung der Produkte besteht zudem die Möglichkeit, diese Eignung und die laufende überwachte Gütesicherung nach außen zu dokumentieren.

–red

ZertifizierungMit der Neuausgabe der ÖNORM B 5014 ergeben sich auch Änderungen bei Kennzeichnung und Zertifizierung. So darf die Kennzeichnung „TW“ (für Trinkwasser) nach dem 31. Dezember 2013 nur mehr dann angebracht werden, wenn eine gültige Zerti-fizierung (ÖNORM ... geprüft) vorliegt. Informationen dazu bei:Austrian Standards plus Certification (AS+C)E-Mail: [email protected].: +43 1 213 00-555

Aus- und WeiterbildungAustrian Standards plus Trainings (AS+T) bietet dazu im Herbst 2012 das Seminar„Trinkwassertauglichkeit von Bauprodukten – ÖNORM B 5014, Teil 1-3“ 6. November 2012 / AS+, Wien Weitere Termine finden Sie in Kürze auf www.as-plus.at/trainings/uebersichtseminarangebot.html in der Rubrik „Gebäudetechnik“.Informationen und Anmeldung unter E-Mail: [email protected].: +43 1 213 00-333

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Rahmenbedingungen globaler Märkte mitgestalten

Eine hochkarätige Expertenrunde aus Ver-tretern von Industrie, KMUs und Verwal-tung stellte bei einer Pressekonferenz von Austrian Standards Ende April in Wien den

Nutzen der Normung in den Mittelpunkt und appellierte zur Mitarbeit in der österreichi-schen, Europäischen und Internationalen Normung.

F ür große Unternehmen, wie die Siemens AG, ist Normung Teil der Unternehmensstra-

tegie. Denn die Konkurrenz, die künftig beispielsweise Standards für Produkte bestimmen könnte, kommt vorwiegend aus Asien. Für Ing. Werner Fischer, der bei Siemens die Zentralstelle für „Standardization & Regulation Management“ leitet, ist der Grund für die Mitarbeit in der Normung klar: „Wenn wir nicht normen, dann werden wir genormt“, verwies er bei einer Pressekonferenz von Austrian Standards am 25. April 2012 in

Wien auf die Wirt-schafts-macht China, die sich immer stärker in der welt-weiten Nor-mung enga-giert. Die

österreichische Siemens AG bringe ihre Erfahrungen in die Normung ein, um Marktregeln frühzeitig mitgestalten zu können.

Normen vereinfachen die Verwaltung

Normen wirken nicht nur auf Märkten, sondern auch zwi-schen Staat und Bürger. Des-halb weiß Sektionschef Dr. Man-fred Matzka, Leiter der Sektion I „Präsidium“ im Bundeskanzler-amt, gutes Regelwerk zu schät-zen. Normen würden die Ge-setzgebung enorm entlasten, die Verwaltung vereinfachen.

Auch im Hinblick auf EU-Richtli-nien, die nur mit Hilfe von Normen in den Mit-gliedslän-dern umge-setzt werden

könnten. „Mit Normen erreicht man einen Grad an Detailliert-heit, der sich nicht für Gesetze eignet.“ Normen verhinderten, dass man im Nachhinein auf-wändige Verfahren mit Sachver-ständigen und langen Instan-zenwegen in Kauf nehmen müsse. Verwaltungsexperte Matzka führt als Beispiel die Einführung neuer Technologien an: „Gäbe es nicht klare Stan-dards bei Schnittstellen im IT-Bereich, wäre es heute z. B. un-möglich, eine App für Handys zur Verfügung zu stellen.“

Speziell für die Länder ergän-zen Normen die Rechtsbestim-

mungen sinnvoll, betont Dipl.-Ing. Peter Morwitzer, Landesbau-direktor von Niederös-terreich. „Der Ge-setzgeber

Ing. Werner Fischer

SChef Dr. Manfred Matzka

Dipl.-Ing. Peter Morwitzer

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Das ist Standard für Chiropraktiker

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legt die Schutzbestimmungen fest, und die Normen sagen uns, wie man das in der Praxis macht“, verweist der Experte auf die Wichtigkeit von Normen im Bauwesen. Er plädiert dabei für „Bodenhaftung“ bei der Gestal-tung dieser Normen und relati-viert das Schlagwort von der „Normenflut“: Normen sollen nicht überfrachtet werden, müssen aber dennoch der Kom-plexität der Vorhaben Rechnung tragen.

Normen als Chance für KMUs

90 % der österreichischen Unternehmen sind Klein- und Mittelbetriebe (KMUs). Es heiße immer, sie hätten keine Chance gegenüber den Großen und keinen Zugang zur Normung. „Gemeinsam mit engagierten Interessensvertretern können KMUs aber sehr viel erreichen“, erklärt Kommerzialrat Harald Schinnerl, Bundesinnungsmeis-ter Metalltechnik. „Normen sind

wichtig, wenn man Qualität an-bieten will. Denn sie regeln die qualitative Vergleich-barkeit der Produkte

und bieten wesentliche Sicher-heit für die Kunden und die Pro-duzenten im Wirtschaftsleben.“

Die Metallbranche sei klein strukturiert und viele KMUs hätten Mühe, sich zurechtzu-finden, welche Normen anzu-wenden sind. So habe man mit Austrian Standards gemeinsam die Branchenlösung „MeinNor-menPaket“ entwickelt, mit der die wichtigsten Normen für Me-tallbetriebe einfach und kosten-günstig zu beziehen sind. „Für den Preis einer Arbeitsstunde pro Jahr“, wie Schinnerl ergänzt.

Normen bieten Orientierung für alle

Doch wenn es um Normen geht, dann gibt es häufig viele Missverständnisse“, sagt Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß, Präsi-dent von Austrian Standards, dem Kompetenzzentrum für Normen in Wien. Das Missver-ständnis liege etwa darin, dass

Normen vermeintlich von Behör-den vorge-geben werden. „Doch Fachleute und Betrof-fene selbst entwickeln diese

Normen, die sie brauchen und die unser Zusammenleben er-leichtern“, räumt Präsident Barfuß mit dem Vorurteil auf. Austrian Standards ist hier ein wichtiger Partner, denn es bietet die Infrastruktur für die Nor-mung.

Sprungbrett zum WeltmarktIn einem globalisierten Markt

ist es wichtig, dass sich Europa und seine Staaten in der Inter-nationalen Normung behaupten. Durch intensives Engagement – österreichische Fachleute arbei-ten in 78 % der Europä-ischen und 89 % der Internatio-nalen Komi-tees mit – ist Österreichs Einfluss deutlich spürbar. Eine Rolle, die Vizedi-rektorin DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha – seit Jahresanfang auch ISO-Vizepräsidentin – gerne weiter gestärkt sehen möchte. –sj

Nachlese mit Video-Zusammen-fassung auf:www.austrian-standards.at/presse/presseaktuell/wenn-wir-nicht-normen-werden-wir-genormt.html

Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß

DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha

KommR Harald Schinnerl

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Das ist Standard für ChiropraktikerBe

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Als erste Europäische Norm für Gesundheitsdienstleistungen definiert EN 16224 Anforderungen für diese Berufsgruppe.

D ie Chiropraktik ist eine komplemen-tärmedizinische biomechanische

Behandlungsmethode, die die normale Beweglichkeit der Gelenke – besonders an der Wirbelsäule – wiederherstellt. In ganz Europa gibt es rund 4 500 Chiropraktiker. Ihre Tätigkeit ist in den einzelnen Staaten unter-schiedlich – zum Teil auch gar nicht – gesetzlich geregelt. Die „European Chiropractors’ Union“ ECU, der Europäische Dach-verband der nationalen Vereini-gungen der Chiropraktiker, hat deshalb 2009 die Initiative zur Entwicklung einer Europäischen Norm für chiropraktische Dienst-leistungen ergriffen. Das dazu gegründete Projekt-Komitee

CEN/TC 394 „Services of chi-ropractors“ hat diese Norm – EN 16224 „Bereitstellung von Gesundheitsleistungen durch Chiropraktoren“ – nun fertigge-stellt. Sie wird voraussichtlich mit Oktober 2012 als ÖNORM veröffentlicht. Das Sekretariat des Komitees wird von Öster-reich geleitet.

StandardanforderungenEN 16224 ist die erste Euro-

päische Norm im Bereich Ge-sundheitsdienstleistungen. Sie definiert, was europäische Chi-ropraktiker als Standardanfor-derungen an ihren Berufsstand betrachten, auch hinsichtlich Aus- und Weiterbildung, Aus-stattung von Praxen sowie einen „Code of Ethics“. Damit gibt es

erstmals grenzüberschreiten-de Qualitätskriterien für diese Berufsgruppe, was vor allem in jenen Ländern von Interes-se sein dürfte, die noch keine gesetzliche Anerkennung von Chiropraktikern haben. Sicher-gestellt soll damit außerdem werden, dass Chiropraktiker ihre angebotenen Dienstleistungen einer regelmäßigen Überprü-fung auf evidenzbasierter Basis unterziehen lassen und sich verpflichten, die klinische For-schung zu unterstützen und sich nach dieser zu richten.

–sj

ÖNORM EN 16224 Bereitstel-lung von Gesundheitsleis-tungen durch Chiropraktoren (erscheint Oktober 2012)

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Sicher in Web 2.0 & Social Media

Ein Managementleitfaden für den erfolgreichen Einstieg in die neuen Medien, speziell für KMUs, bietet eine neue Spezifikation, die bei DIN entwickelt wurde.

Der Einstieg in Social Media und Web 2.0 stellt viele Unter-nehmen vor Probleme. Wie geht man hier vor? Wo lauern Gefahren? Was können die Vorteile sein? Beim Deutschen Institut für Normung DIN wurde nun – speziell für Klein- und Mit-telbetriebe, die sich die neuen Kommunikationsformen zunutze machen wollen – ein normatives Dokument erstellt, das bei den grundlegenden Überlegungen helfen soll.

Die Spezifikation DIN SPEC 91523 beschreibt zunächst Chancen, Risiken und Voraus-setzungen des Einsatzes von

Web 2.0 und Social Media in KMUs. In einem Phasenmo-dell wird dargestellt, wie KMUs dabei vorgehen können. Dazu gehören Sensibilisierung (Si-cherstellen eines ausreichenden Kenntnisstands), Analyse (Un-ternehmen und seine Umwelt), Strategieentwicklung (Auswahl von Fachbereichen, die aktiv werden sollen), Konzeption (konkrete Umsetzungsideen), Implementierung (Inbetriebnah-me und dauerhafte Anwendung) und schließlich Controlling (Prü-fung von Kennzahlen und Hand-lungsempfehlungen).

KMU-spezifische Checklisten

und Entscheidungshilfen unter-stützen die einzelnen Phasen. Zwei Fallbeispiele („Best Practi-ces“) ergänzen die Spezifikati-on, die durch den generischen Aufbau eine Anpassung für indi-viduelle Vorhaben ermöglicht.

DIN SPEC 91253 Einführung und Management von Web 2.0 und Sozialen Medien in KMUErhältlich bei AS+P bzw. www.as-plus.at/shop

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Events nachhaltig geplant und umgesetzt

Um mögliche negative Auswirkungen von Veranstaltungen zu vermeiden, legt die neue ISO 20121 Anforderung zur Nachhaltigkeit fest und hilft bei der praktischen Umsetzung.

S ommerzeit: Events und Feste allerorten – vom Sport- oder Sommernachtsfest

über das Wiener Donauinselfest bis hin zur EURO 2012 oder den kommenden Olympischen Sommerspielen in London. Das Bedürfnis der Menschen nach Veranstaltungen und einem Zusammentreffen bei Kon-zerten, Freiluftkinos, Sportereig-nissen etc. ist ungebrochen, ebenso der weltweite Trend zu Großveranstaltungen.

Für die Veranstalter bedeu-tet das nicht nur sorgfältige und umfassende Planung, damit der Event reibungslos und gefahrlos über die Bühne geht und wirt-schaftlich ein Erfolg wird. Mehr und mehr ist es notwendig, auch die Folgen während und nach der Veranstaltung mitein-zubeziehen. Denn Veranstaltun-gen, vor allem Großereignisse, können auch negative Auswir-kungen haben – auf die Umwelt oder auf Einrichtungen und Menschen in der unmittelbaren Umgebung: hohe Abfallmen-gen, zertrampelte Grünflächen,

Beschädigungen im öffentli-chen Raum, Lärmbelastung für Anrainer, Staus und erhöhter Schadstoffausstoß bei An- und Abreise. All das gilt es schon bei der Planung zu berücksichtigen. Um die Verantwortlichen dabei zu unterstützen, wurde die In-ternationale Norm ISO 20121 „Nachhaltiges Veranstaltungs-management – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“ erarbeitet, die am 15. Juli 2012 auch als ÖNORM ISO veröffent-licht wird.

Positive Auswirkungen sicherstellen

ISO 20121 soll sicherstellen, dass Veranstaltungen jeder Art und Größe letztlich po-sitive Aus-wirkungen haben, bzw. der Spaß nicht auf Kosten der Umwelt oder Unbeteiligter geht. Sie rich-tet sich daher an alle Per-

sonen und Organisationen, die in die Vorbereitung und Durch-führung eingebunden sind, wie Veranstalter, Arbeitskräfte, Be-teiligte der Lieferkette (Caterer, Transportunternehmen, Bühnen-errichter etc.), Aufsichtsbehör-den und örtliche Verantwortliche. Ihnen allen bietet die Norm eine gesicherte Grundlage, um mög-liche negative Auswirkungen in gesellschaftlicher oder ökologi-scher Hinsicht zu erkennen und durch entsprechende Planung ungewünschte Folgen zu ver-meiden.

Mitgearbeitet an diesem Standard haben Vertreter der Event-Branche aus der ganzen Welt – darunter auch aus Öster-

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reich –, „die auf der einen Seite fundierte Erfahrung mit Event-management haben, auf der anderen Seite erkannt haben, dass Nachhaltigkeit dabei ein wichtiges Thema ist“, so Fiona Pelham, Vorsitzende des zu-ständigen ISO-Komitees ISO/PC 250 „Sustainability in event management“. Als Vorteile der praktischen Anwendung der ISO 20121 nennt sie die Umsetzung weltweit anerkannter Grund-sätze der nachhaltigen Event-planung sowie Image-Gewinn. Pelham: „Es ist sinnvoll, orga-nisiert und prozessorientiert an die Abschätzung der wirtschaft-lichen, ökologischen und sozia-len Folgen einer Veranstaltung heranzugehen. Denn das, was überwacht und gemessen wird,

lässt sich steuern und damit in seinen negativen Auswirkun-gen reduzieren. Zudem bringt der Einsatz eines international akkordierten und anerkannten Nachhaltigkeitssystems Trans-parenz und damit Anerkennung für den Veranstalter.“

Start bei „London 2012“Praktisch umgesetzt wird ISO

20121 bereits jetzt bei den Vor-bereitungen der Olympischen Sommerspiele in London und den nachfolgenden Paralympi-schen Spielen. David Stubbs, Verantwortlicher für Nachhaltig-keit bei „London 2012“: „Wir sind stolz darauf, Initiator und Mitge-stalter dieses Standards zu sein. Er hat das Potential, künftige Events auf der ganzen Welt in

eine neue nachhaltige Richtung zu lenken.“

Damit das auch in der Praxis funktioniert, legt ISO 20121 nicht nur Anforderungen für ein nachhaltiges Veranstaltungsma-nagement fest, sondern liefert auch eine praktische Anleitung für die Umsetzung und eine Evaluierung der getroffenen Maßnahmen – letztlich um beim nächsten Mal noch besser und nachhaltiger zu werden.

– J. Stern

ÖNORM ISO 20121 Nachhal-tiges Veranstaltungsmanage-ment – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung

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Eine Auswahl aus neuen ÖNORMEN und ON-Regeln

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mRadeln mit StromÖNORM EN 15194

Fahrräder – Elektromotorisch

unterstützte Räder – EPAC

Fahrräder

Elektrofahrräder erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Den damit verbundenen Sicher-heitsaspekten trägt die aktuelle Neuausgabe der ÖNORM EN 15194 Rechnung. Sie ist für elek-tromotorisch unterstützte Fahr-räder (en: electric power assisted cycles – EPAC) mit einer maxi-malen Nenndauerleistung von 0,25 kW vorgesehen, wobei die Leistungsabgabe schrittweise reduziert und schließlich abge-schaltet wird, sobald das Fahr-zeug eine Geschwindigkeit von 25 km/h erreicht oder vorher, wenn der Fahrer den Pedalan-trieb einstellt.EN 15194 legt sicherheitstechni-sche Anforderungen und Prüf-verfahren zur Bewertung der Konstruktion und des Zusam-menbaus dieser Fahrräder und deren Baugruppen für Anlagen mit einer Batterie-Spannung bis 48 V Gleichstrom oder einem eingebauten Batterieladegerät mit Spannungseingang von 230 V fest. Ebenso enthält sie Anfor-derungen und Prüfverfahren für

Motorleistungs-Managementsys-teme und elektrische Strom-kreise (einschließlich Lade-system).Ziel bei der Entwicklung dieser Norm war es, ein Referenzdoku-ment für die Bewertung von elek-tromotorisch unterstützten Fahr-rädern bereitzustellen, die von der Typzulassung nach Richtlinie 2002/24/EG vom 18. März 2002 (Typgenehmigung für zweiräd-rige oder dreirädrige Kraftfahr-zeuge) ausgenommen sind.

Geometrische Produkt-spezifikation

ÖNORM EN ISO 8015

Geometrische Produktspezifi-kation (GPS) –

Grundlagen – Konzepte,

Prinzipien und Regeln

In vielen Bereichen der Normung gibt es sogenannte Grund-normen, die den Anwendern als Basis dienen. Im Fachgebiet der Geometrischen Produktspezifi-kation ist dies die Internationale Norm ISO 8015. Das mit 1. März 2012 als ÖNORM EN veröffent-lichte Dokument ist die zweite Ausgabe der Erstfassung aus 1985, die jedoch zum Teil andere technische Inhalte regelte. Einen Überblick über die wich-tigsten Neuerungen finden Sie auf: www.as-institute.at/themencenter/themen-a-bis-z/geometrische-pro-duktspezifikation.html

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Eine Auswahl aus neuen ÖNORMEN und ON-Regelnde

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m Alles dicht – Bahn für Bahn

ÖNORM EN 14909 Abdichtungs-

bahnen – Kunst-stoff- und

Elastomer-Mau-ersperrbahnen – Definitionen

und Eigen-schaften

Aufsteigende Feuchtigkeit schä-digt Mauern nachhaltig, führt zu Wertverlust und kann auch die Gesundheit beeinträchtigen. Statt teurer und aufwändiger nachträglicher Sanierung ist es – das liegt auf der Hand – besser, von vornherein für ausreichende und sichere Abdichtung zu sorgen. Mauersperrbahnen aus Kunststoff und Elastomer sind ein probates Mittel, um zu verhin-dern, dass Wasser in eine Wand aufsteigt oder von einer Wand in eine andere eindringt. Die Eigen-schaften für diese Abdichtungs-bahnen sind seit 2006 europä-isch geregelt und in der ÖNORM EN 14909 festgelegt. Mit 15. Juni 2012 erschien eine aktualisierte und technisch überarbeitete Ver-sion. Neben der wichtigsten Eigen-schaft, der Wasserdichtheit, regelt die Norm u. a. Fragen der Dauerhaftigkeit, des Wider-stands gegen Stoßbelastung, statische Belastung, Verfor-

mung, Alterung und alkalische Substanzen. Sie enthält außerdem Regeln für die Konfor-mitätsbewertung, die Erstellung des Produktdatenblatts sowie für Kennzeichnung, Etikettierung, Verpackung und die CE-Kenn-zeichnung.Insgesamt müssen Mauersperr-bahnen, wie in der Norm festge-halten wird, zusammen mit Abdeckungen und Abdichtungs-bahnen, einschließlich Dach-bahnen und Feuchtigkeitssperr-schichten, bemessen werden, um eine durchgängige Sperr-schicht sicherzustellen. Und sie sollten Wasser so zum Außenbe-reich eines Gebäudes leiten, dass es sicher abfließen kann.

Wenn Klimt & Co reisenÖNORM EN 15946

Erhaltung des kulturellen Erbes – Verpackungs-

verfahren für den Transport

Der Transport von Kunstwerken stellt deren Besitzer, vor allem aber Spediteure, vor besondere Herausforderungen. Um mög-liche Risiken zu vermeiden, ist für eine entsprechende Verpa-ckung zu sorgen. Dafür enthält die neue ÖNORM EN 15946 Verfahrensanleitungen. Diese reichen von einer Risikobeurtei-lung vor der Verpackung über die Auswahl der Verpackungsart bis zum Transport-Zustandsbericht. Ein informativer Anhang gibt zusätzlich einen Überblick über Verpackungslösungen für spezi-elle Risiken. Damit Klimt & Co gut an- und wieder zurück-kommen.

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Eine Auswahl aus neuen ÖNORMEN und ON-Regeln

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mWelchen Abfall in welche Tonne?

ÖNORM EN 16403Abfallwirt-

schaft – Bildele-mente für Abfall-

fraktionen

Blau, gelb, braun oder doch schwarz - wer ist noch nicht vor dieser Frage gestanden, wenn es darum ging, den Hausmüll ordnungsgemäß sortiert in dem richtigen Sammelbehälter zu ent-sorgen. Hier gibt es regional bedingt selbst in Österreich feine Unterschiede bei der farblichen Kennzeichnung. Insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit im Umgang mit Rohstoffen und die Rückführung wertvoller Materialien ist es aber wichtig, das Erkennen verschie-dener Abfallarten zu erleichtern und eindeutig zu gestalten. Denn der Wert der Materialien ist strikt an seine Reinheit gebunden. Das europäische Technische Komitee CEN/TC 183 „Abfallwirt-schaft“ hat sich nunmehr dieser Problematik angenommen und einen ersten Norm-Entwurf dazu erarbeitet. Die Norm soll ein ein-deutiges Betriebsmodell in Europa schaffen, um den Abfall leicht durch Farbgestaltung und

beschreibende Bildelemente erkennen zu können und dadurch die Abfallsammlung und Wiederverwertung sowohl für Verbraucher als auch für Entsor-gungsunternehmen zu erleich-tern. Zwar sind die Abfallsam-melbehälter in den Europäischen Normen EN 840, EN 12574 bzw. EN 13071 im Hinblick auf Maße, Form und Sicherheit bereits genormt, dennoch blieb es oft den einzelnen Kommunen über-lassen, diese farblich zu kenn-zeichnen. ÖNORM EN 16403 soll hier Eindeutigkeit schaffen. Berücksichtigt wurde dabei auch die Umrüstung vorhandener Sammelbehälter. Zusätzlich wurden auch sogenannte QR-Codes für die einzelnen Abfall-fraktionen festgelegt.

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Eine Auswahl aus neuen ÖNORMEN und ON-Regelnde

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m Nachhaltig gebaut – oder nicht?

ÖNORM EN 15804 Nachhaltig-

keit von Bau-werken –

Umweltprodukt-deklarationen

– Grundregeln für die Produkt-kategorie Bau-

produkte

2006 verabschiedete die Euro-päische Union ihre Strategie für nachhaltige Entwicklung. Die Effizienz der Maßnahmen soll anhand von regelmäßigen Fort-schrittsberichten überprüft werden. Die neue ÖNORM EN 15804 bietet nun eine Grund-lage, um sicherzustellen, dass alle Umweltproduktdeklarati-onen (Environmental Product Declarations – EPD) für Baupro-dukte, Bauleistungen und Bau-prozesse in einheitlicher Weise abgeleitet, verifiziert und darge-stellt werden. Damit liefert die Norm auch die grundlegenden Produktkategorie-Regeln für Typ-III-Umweltdeklarationen für Bauprodukte und Bauleistungen aller Art. Diese Deklarationen sind nicht zuletzt die Informati-onsgrundlage für die Ökobilanz und werden deshalb oft für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden gefordert. Die Pro-duktkategorie-Regeln definieren jene Parameter, die deklariert werden müssen, und regeln dar-über hinaus auch, wie diese auf Vollständigkeit zu überprüfen und zu kommunizieren sind. Außerdem wird beschrieben,

welche Phasen im Lebenszyklus eines Produkts bei der Umweltproduktdekla-ration zu berücksich-tigen und welche Pro-zesse in den einzelnen Phasen miteinzube-ziehen sind. Umwelt-

produktdeklarationen auf Basis der ÖNORM EN 15804 enthalten umfassende und quantifizierte Umweltinformationen über ein Bauprodukt. Damit lassen sich Gebäude und andere Bauwerke hinsichtlich der von ihnen verur-sachten Umweltauswirkungen beurteilen. Im Rahmen der Gebäudezertifizierung ermögli-chen sie in der Planung die Opti-mierung von Gebäuden hinsicht-lich der ökologischen Nachhaltigkeit.

Hilfsmittel für Behinderte

ÖNORM EN 12182Technische

Hilfen für behin-derte Menschen

– Allgemeine Anforderungen

und Prüfver-fahren

Normen leisten schon seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag dazu, Menschen mit Behinde-rungen das Leben so einfach wie möglich zu machen. Die Anfor-derungen und Prüfmethoden für Hilfsmittel der unterschied-lichsten Art wurden nun grundle-gend überarbeitet und sind in der Neuausgabe der ÖNORM EN 12182 zusammengefasst. Damit haben nun die Hersteller ein Ins-trument, um nachzuweisen, dass ihre Produkte, die zugleich als Medizinprodukte gelten, mit den grundlegenden Anforderungen der EU-Medizinprodukte-Richt-linie (93/42/EWG) überein-

stimmen. Damit wird sichergestellt, dass die techni-schen Mittel geeignet für ihre Benutzer sind.

© Albrecht E. Arnold / pixelio.de

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&&Europäische Normung:

Neue Mitglieder – neue Kooperationen

Das Europäische Komitee für Normung CEN und das Europäische Komitee für Elektro-technische Normung CENELEC begrüßten im Rahmen ihrer Vollversammlungen im Juni 2012 in Albena, Bulgarien, neue Mit-glieder und Kooperationspartner.

In Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft. Unter diesem Motto stand der erste Europäische Normengipfel am 7. Juni 2012 in Albena an der bulgarischen Schwarzmeer-küste. CEN und CENELEC hielten dabei ihre jährliche Vollversammlung ab. Gastgeber war das Bulgarische Normungsinstitut BDS.

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33. CEN/CENELEC-Mitglied: Das Normungsinstitut der ehe-maligen jugoslawischen Repub-lik Mazedonien, ISRM, wurde mit 1. Juli 2012 als Vollmitglied bei CEN und CENELEC aufge-nommen. Dies gilt als wichtiger Schritt zur künftigen Mitwirkung des Landes im Europäischen Binnenmarkt. ISRM arbeitet be-reits seit mehreren Jahren als Partnermitglied eng mit CEN und CENELEC zusammen. Mit dem Beitritt von ISRM sind nun

33 Staaten mit mehr als 590 Mil-lionen Verbrauchern in der Euro-päischen Normung vertreten. Dazu gehören die Mitgliedslän-der von EU und EFTA sowie die drei EU-Bewerberstaaten Kroati-en, Türkei und nun die ehemali-ge jugoslawische Republik Ma-zedonien.

Jordaniens JSMO Affiliate bei CENELEC: Mit der Aufnahme des jordanischen Normungsin-stituts (JSMO) baut CENELEC

sein Netzwerk von Affiliates (Partnermitgliedern) weiter aus. Affiliates – diesen Status gibt es auch bei CEN – sind die natio-nalen Normungsinstitute in den in die EU-Nachbarschaftspolitik einbezogenen Ländern. Affili-ates haben die Möglichkeit, in den Technischen Komitees als Beobachter mitzuarbeiten. Euro-päische Normen, die von den Technischen Komitees entwi-ckelt wurden, in denen sie mit-wirken, müssen Affiliates in die

Unterzeichnung des Abkommens zwischen CEN, CENELEC, ETSI und EASC in Almaty, Kasachstan

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New

s&&nationalen Normenwerke über-nehmen. Damit stärken sie ihre Marktchancen am Europäischen Binnenmarkt.

CEN stärkt Kooperation mit Kirgisistan: Das Europäische Komitee für Normung CEN intensiviert seine Zusammenar-beit mit dem Centre for Standar-dization and Metrology (CSM) von Kirgisistan, das seit 1. Juli 2012 den offiziellen Status eines Partner Standardization Body erhalten hat. Damit gehören CEN drei Partner Standardi-zation Bodies an: das Nor-

mungsinstitute Australiens, der Mongolei und Kirgistans. Die Kooperationsvereinbarung zwi-schen CEN und CSM umfasst Informationsaustausch, Veran-staltungen zu gemeinsamen Themen sowie Maßnahmen rund um die Mitarbeit in Techni-schen Komitees und den Nor-menaustausch.

Kooperation mit den GUS-Staaten: Bereits vor dem Europäischen Normengipfel im Juni 2012 haben CEN und CENELEC – diesmal gemeinsam mit ETSI, dem

European Telecommunica-tions Standards Institute – ein Abkommen mit EASC, dem Euro- Asian Council for Stan-dardization, Metrology and Cer-tification (EASC), geschlossen. Das in Almaty, Kasachstan, anlässlich der 41. EASC-Tagung unterzeichnete Memorandum of Understanding schafft die Grundlage für eine Zusammen-arbeit in der Normung, um den Handel zwischen der EU und der Gemeinschaft unanbhäniger Staaten (GUS) zu erleichtern.Weitere Informationen unter www.cencenelec.eu

Internationale Standards für die Hydrographie

Die Schaffung von Normen für die möglichst einheitliche Erstel-lung nautischer Dokumente und Seekarten, einschließlich ihrer elektronischen Ausgaben, ist eines der wesentlichen Ziele der Internationalen Hydrographi-

schen Organisation (Internati-onal Hydrographic Organization – IHO), die dazu im Rahmen des Technischen Komitees ISO/TC 211 „Geographic information / Geomatics“ der Internationalen Normungsorganisation ISO mit-

arbeitet. Um in Zukunft Doppel-arbeiten zu vermeiden und vor-handene Ressourcen besser zu nutzen, haben IHO und ISO im April 2012 eine Intensivierung ihrer bestehenden Kooperation vereinbart.

IHO-Präsident Alexandros Maratos stellte dazu fest: „Diese Vereinbarung wird sicherstellen, dass hydrographische Informa-tionen zunehmend durch ge-meinsame und gut verständliche Internationale Standards genutzt werden können. Dies bewirkt Sicherheit für die Schifffahrt, Schutz der Meere und nachhal-tige wirtschaftliche Entwicklung.“

Linktipp: www.iho.intwww.iso.org/iso/pressrelease.htm?refid=Ref1538

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&&Die neue ISO Website»Schneller, besser, einfacher«

Unter dieses Motto hat die Inter-nationale Organisation für Nor-mung ISO ihren neuen Webauf-tritt gestellt. Seit 27. Juni 2012 ist die neue Website online, in deren Fokus der User steht, wie ISO-Generalsekretär Rob Steele betont. Neben der inhaltlichen Ausrichtung auf die Informati-onsbedürfnisse der Kunden über Internationale Normung stand die Lesbarkeit im Vorder-grund des Relaunches. Durch einen „one Web Ansatz“ kann die Website nun problemlos auf allen Geräten angezeigt werden, vom Großbildschirm über

Laptop und Tablet bis hin zum Smartphone. ISO-Webinfo-Manager Luigi Principi: „Wir haben uns genau angesehen, was unsere User tun, und haben die Website darauf auf-gebaut. Das Ziel dabei war es, das Verständnis dafür, was ISO tut, zu erhöhen und sicherzu-stellen, dass wir unser Besucher nicht durch endlose Informati-onen verlieren.“

–sj

Die neue ISO-Website ist wie gewohnt unter www.iso.org zu erreichen.

Damit KMUs Normung besser verstehen

Um Klein- und Mittelbetrieben (KMUs) den Zugang zu Normen und die Mitarbeit in der Nor-mung zu erleichtern und gleich-zeitig die Bedeutung von Stan-dards nahezubringen, wurde auf europäischer Ebene das Projekt SMEST 2 gestartet. SMEST steht für Small and Medium-

sized Enterprises Standardiza-tion Toolkit und ist ein gemein-sames Projekt der Europäischen Normungsorganisationen CEN und CENELEC sowie von NOR-MAPME (Europäische Büro des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe für Normung) und wird von EU und EFTA unter-stützt. Ebenso sind die natio-nalen Normungsinstitute von Deutschland (DIN), der Nieder-lande (NEN) und Österreichs (Austrian Standards Institute) eingebunden.

Im Rahmen des SMEST-2-Projekts sind verschiedene Workshops für KMU-Vertreter

in europäischen Ländern vor-gesehen. Die erste Veranstal-tung fand Ende Mai 2012 in Den Haag, Niederlande, statt. Weite-re sind u. a. auch für den Herbst in Wien geplant.

Nähere Informationen dazu in Kürze unter www.austrian-standards.at/kmu.html

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Aktuelle Fachliteratur

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Diese und andere Buchbespre-chungen zum Nachlesen unterwww.austrian-standards.at/presse/buchbesprechungen/

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s Neuauflage der Praxisbeispiele. Der Eurocode 2 (Reihe ÖNORM EN 1992) ist in Österreich seit Juli 2009 alleiniger Stand der Technik für die Planung und Ausführung von Bauwerken aus Stahlbeton, Spann-beton und unbewehrtem oder gering bewehrtem Beton – ein wesentlicher Teil des Baugeschehens. Mit diesen Normen steht den Ingenieuren ein umfassendes Regelwerk zur Verfügung, das moderne Bauweisen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. Um die Anwen-dung entsprechend der Neuausgabe der Normen (Dezember 2011) zu erleichtern, ist soeben bei AS+P die aktualisierte zweite Auflage des Handbuchs „Eurocode 2 – Pra-xisbeispiele“ erschienen. Neben umfas-senden Erläuterungen der Berechnungs- und Konstruktionsgrundlagen enthält das von Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Walter Potucek her-

ausgegebene Werk wichtige Tipps für den planeri-schen Alltag. Bei vielen Beispielen wird nunmehr auch – dies ist eine wichtige Erweiterung der Neuauflage – die im Zusammenhang mit dem Brandschutz geforderte Bemessung im Brandfall dargestellt, die im Eurocode wesentlich ausführli-

cher als in den früher gültigen Normen behandelt wird. Bei den Beispielen wird zumeist der gesamte Rechenvorgang von der Lastaufstellung über die Bemessung bis zur konstruktiven Ausbil-dung gezeigt, genau beschrieben und kommen-tiert. Somit steht den Praktikerinnen und Prakti-kern ein überaus hilfreiches Instrument auf Basis der anzuwendenden Normen und auf neuestem Stand der Technik zur Verfügung. Das Buch ist in einer Printversion und als E-Book (Download über www.as-plus.at/shop) erhältlich.

Walter Potucek (Hrsg.): Eurocode 2 – Praxisbei-spiele. Konstruktion und Bemessung von Stahl-beton- und Spannbetontragwerken des Hoch-baues mit Berücksichtigung der Bemessung für den Brandfall; 2., akt. Auflage, AS+P, Wien 2012, A4, 332 S., Printversion: ISBN 978-3-85402-254-1 Best.-Nr.: ON-V 92 Print, Preis: EUR 99,00 E-Book: ISBN 978-3-85402-255-8 Best.-Nr. ON-V 92 E-Book, Preis: EUR 79,20

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Griff Neues Praxishandbuch zum Bau-

kosten-Management. Erfolg am Bau heißt in erster Linie, Kosten, Qualität und Termine in allen Projektphasen in Einklang zu bringen. Bewährtes Instrument für modernes Baumanagement ist die ÖNORM B 1801-1 „Bauprojekt- und Objektmanage-ment; Teil 1: Objekterrichtung“. Basierend auf dieser Norm und ihrem „3-Säulen-Modell“ (Kosten, Qualität/Quantität, Ter-mine/Ressourcen) ist bei Austrian Stan-dards das Praktiker-Handbuch „BauKostenManagement kompakt“ erschienen. Autor Wolfram Lochs, erfah-rener Baumanager und Mitarbeiter an der ÖNORM B 1801-1, führt durch dieses System und zeigt die praxisgerechte Anwendung: Mit neuen Tools werden Pro-jektkosten modular über Bauteile ermittelt und kontrolliert, so dass sich Kostenschwer-punkte zeigen und damit früher und mit weniger Aufwand steuern lassen.Dieses Buch richtet sich in erster Line an Praktiker, die Hochbauprojekte umsetzen. Anhand der zahlreichen Praxisbeispiele und -tipps gewinnt der Leser ohne viel Zeitauf-wand Einblick in bewährte Methoden und

erzielt damit mehr Sicherheit und Professionalität im Baumanagement und beim Umgang mit Bau-kosten.

Wolfram Lochs: BauKostenManagement kom-pakt – Handbuch für den Praktiker für sichere Planung und erfolgreiches Controlling. Mit vielen Tipps und Beispielen; 1. Auflage, AS+P, Wien 2012, kart. A5, 180 S., Best.-Nr.: ON-V 35ISBN 978-3-85402-252-7, Preis: EUR 36,00

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Risikomanagement. Risiken hat jedes Unternehmen bzw. jede Organisation. Ent-scheidend ist – um den Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern –, diese Risiken zu kennen, laufend zu analysieren und damit weitgehend zu reduzieren. Das Werkzeug dazu liefern die Internationale Norm ISO 31000 „Risikomanagement – Grundsätze und Richtlinien“ sowie die seit Jahren bewährte Reihe ONR 49000 „Risikoma-nagement für Organisationen und Systeme“. Einen praxisorientierten Einstieg in das Thema bietet die soeben bei AS+P erschie-nene Neuauflage der QuickInfo „Risikoma-nagement nach ISO 31000 und ONR 49000“ des Schweizer Experten Dr. Bruno Brühwiler.

In der aktualisierten zweiten Auflage werden Phi-losophie und Inhalte der Regelwerke kompakt und anhand von 13 Praxisbeispielen aufbereitet, um „Auswirkungen von Unsicherheiten auf Ziele“ besser verständlich zu machen und die Vorteile eines systematischen Risikomanagements vor Augen zu führen. Dabei geht es nicht um abs-trakte theoretische Modelle, sondern darum, die wirklichen Risiken zu erkennen, zu verstehen und zu vermindern. Das Handbuch richtet sich daher an Risikomanager und Verantwortliche von Managementprojekten, im Besonderen aber an Führungskräfte bzw. Geschäftsführer.

Bruno Brühwiler: Risikomanagement nach ISO 31000 und ONR 49000. Mit 13 Praxisbeispielen. Wien 2012, 2., akt. Auflage, 130 S., 210x105, Best.-Nr.: ON-V 51:2012 ISBN 978-3-85402-253-4, Preis: EUR 18,00

Aktuelle Fachliteratur

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Sechs Schülerinnen zwischen 13 und 14 Jahren kamen anlässlich des Töchtertags am 26. Arpril 2012 zu Austrian Stan-dards. Nach einer kurzen Ein-führung ins Thema ging es an den praktischen Teil. Die Mäd-chen formierten sich zum „Töch-tertag-Komitee“ und einigten sich sehr rasch auf ein musikali-sches Normungsthema. Unter sachkundiger Anleitung zweier Komitee-Managerinnen entwi-ckelten sie ihren Norm-Vor-schlag. Nach einer Stunde leb-hafter Diskussion zwischen „Produzentinnen“, „Konsumen-tinnen“ sowie jeweils einer Ver-

treterin einer „Prüfstelle“ und eines „Ministeriums“ wurde der Norm-Vorschlag ÖNORM TT-Z 120426 „Multifunktionelle Gitarre mit angepassten Design selbst-erlernend, transportabel sowie mit Sensor für Nervenstromle-sung“ beschlossen.

Dann folgte ein Blick in die weiteren Arbeitsschritte. Aber bis die Norm im AS+ Webshop er-hältlich ist, durchläuft sie noch einige Schritte. Bei einem Rund-gang durch die verschiedenen Abteilungen besichtigten die Schülerinnen die Abteilung „PPS - Produktion, Planung, Steue-rung“, wo die Norm u.a. einer

Qualitätskontrolle unterzogen und indexiert wird. In der Abtei-lung „IT Solutions“ erhielten sie einen Überblick über die techni-sche Infrastruktur und Software-Entwicklung. Im Marketing wurde in Windeseile eine Bro-schüre dazu gestaltet und ein Twitter-Eintrag erstellt und in der Trainings-Abteilung die Einla-dung zu einem Workshop ver-fasst. Für die Teilnehmerinnen war es – so das allgemeine Feedback – ein Tag mit interes-santen Einblicken in die bis dahin weitgehend unbekannte Welt der Normen.

Der Töchtertag 2012

Am 26. April 2012 fand der Wiener Töchtertag statt – Austrian Standards Institute nahm heuer zum zweiten Mal als Gastgeber-Unternehmen teil und bot sechs Schülerinnen einen abwechslungsreichen Vor-mittag rund um Standards.

Schulbesuche. Was sind Normen? Wer braucht sie und wofür? Antworten auf diese Fragen holten sich Ende März zwei Klassen der „Business Aca-demy Donaustadt“ in Wien 22 bei Austrian Stan-dards. Nach einem Überblick über die Bedeutung und Entwicklung von Normen, die Aufgaben und Zielsetzungen von Austrian Standards erarbei-teten die Schülerinnen und Schüler dann selbst eine Norm mit Qualitätsanforderungen für Füllfe-dern und präsentierten ihre Ergebnisse.

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Übungsfirmen – zertifiziert & ausgezeichnet

Verleihung der Zertifikate an Wiener Übungsfirmen

Übungsfirmen bieten Schü-lerinnen und Schülern wich-tige Einblicke in die künftige Berufswelt und ermöglichen es, erlerntes Wissen umzusetzen und sich so auf die Praxis vor-zubereiten. Um ein einheitliches Niveau zu erreichen, wurde bei Austrian Standards die ONR 42000 entwickelt, die entspre-chende Qualitätskriterien fest-legt.

Am 15. Mai 2012 wurden wieder Zertifikate an Wiener Übungsfirmen überreicht, die die Anforderungen der ONR 42000 erfüllen. Wegen der der-zeit laufenden Umbauarbeiten des Meeting Centers von Aust-rian Standards fand die Überrei-

chung diesmal im Wiener Stadt-schulrat statt.ACTy 2012. Bereits im April hat die Servicestelle der österreichi-schen Übungsfirmen ACT einen

Kreativwettbewerb für die „Jung-unternehmerinnen und Jungun-ternehmer“, den „ACTy 2012“, durchgeführt. Bei der feierlichen Schlussveranstaltung im Wiener „Studio 44“ wurden die Sieger in vier Kategorien gekürt. Austrian Standards war dabei Mentor des „webACTy“, bei dem die krea-tivste Website prämiert wurde. Vizedirektor Mag. Wolfgang Steigenberger überreichte die Siegerurkunde und einen Aust-rian-Standards-Büchergutschein über 300 Euro an die Übungs-firma „Eco Heizstoffe und Treib-stoffhandel GmbH“ der BHAK/BHAS St. Pölten. –sj

ACTy 2012: Austrian Standards war Mentor und Sponsor in der Kategorie Websites: Vizedirektor Steigenberger (vorne Mitte) überreichte die Preise.

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„AS meets VÖBU“. Unter diesem Motto stand eine Infor-mationsveranstaltung am 10. Mai 2012 in der Bauinnung Wien. Die Teilnehmer und Teil-nehmerinnen zeigten dabei großes Interesse an den von Austrian Standards präsen-

tierten Themen, wie Einblick in die Welt der Normung, Profes-sionelles Normenmanagement (effects 2.0) oder Normen-Copy-right (Verwendung von Normen – Was ist legal?). Die VÖBU – „Vereinigung Österreichischer Bohr-, Brunnenbau- und Spe-

zialtiefbauunternehmungen“ – präsentierte im Anschluss die Trends der internationalen Stan-dardisierung im Grundbau. Beim abschließenden Networking gab es regen Austausch zwischen Gästen und Vortragenden.

Firmenlauf. Beim Wr. Neustädter Firmenlauf Ende Mai 2012 hat das Team von Austrian Standards unter den rund 3 000 Teilnehmern den 11. Platz belegt (Teamwertung 10er Teams mixed).

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effects 2.0: Das Business Breakfast zum Normenmanagement

Nach einem Business Break-fast für Neukunden im Mai fand am 14. Juni 2012 das „effects 2.0 Business Breakfast“ für bestehende Nutzer des innova-tiven Online-Normenmanage-ments von Austrian Standards statt. Dabei konnten individuelle Anforderungen geklärt und praktische Erfahrungen ausge-tauscht werden. In der „effects 2.0 Werkstatt“ wurden dabei in Kleingruppen Inputs und Wün-sche erarbeitet, präsentiert und gemeinsam besprochen. Fazit: Ein sehr produktiver Event mit positivem Kunden-Feedback und Impulsen für die weitere Entwicklung der „effects 2.0“.Mehr auf: www.vitaminkick.at

Risikomanagement. Dipl.-Ing. Josef Winkler (im Bild re.) informierte Studenten der interdisziplinären Vorlesung „Grundlagen der Risikobewertung“ an der Universität für Bodenkultur über Austrian Stan-dards und die Regelwerke für Risikomanagement. Initiiert wurde der Informationsnachmittag von MMag. Dr. André Gazsó (2. v. re.) vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

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