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Convergent Invoicing: die effektive Abrech- nung des erweiterten Produkt- portfolios B ei den Versorgungsun- ternehmen werden neue Themenfelder immer wichtiger, die nicht immer unbe- dingt direkt mit der Kernkompe- tenz, dem Verkauf von Energie, zu tun haben. Vielfach sind dies Angebote zur Kundenbindung oder Kundengewinnung: Dazu gehören einmalige Boni, Son- derrabatte oder Wechselprä- mien ebenso wie der Verkauf von Zusatzprodukten wie iPads und Smart-Home-Produkten. Aber auch die Abrechnung von Zusatzdienstleistungen, wie 10 cronos info 42 · September 2016 Prozessoptimierung

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Convergent Invoicing: die effektive Abrech-nung des erweiterten Produkt-portfolios

Bei den Versorgungsun-ternehmen werden neue Themenfelder immer

wichtiger, die nicht immer unbe-dingt direkt mit der Kernkompe-tenz, dem Verkauf von Energie, zu tun haben. Vielfach sind dies Angebote zur Kundenbindung oder Kundengewinnung: Dazu gehören einmalige Boni, Son-derrabatte oder Wechselprä-mien ebenso wie der Verkauf von Zusatzprodukten wie iPads und Smart-Home-Produkten. Aber auch die Abrechnung von Zusatzdienstleistungen, wie

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Abb. 1: Erzeugung abrechenbarer Position

Abb. 2: Abrechnung im Vertragskontokorrent

Abb. 3: FI-CA-Beleg im Vertragskonto

etwa der Vermarktung von PV-Anlagen oder des passen-den Stromspeichers für diese Anlagen, sind vielerorts schon Standard. Allerdings werden damit auch die Anforderungen an das Abrechnungssystem deutlich komplexer, wenn all diese neuen Produkte im Port-folio der Energieversorger effi-zient und effektiv eingebunden werden müssen. Neben der Erweiterung des Produktport-folios sind zudem auch regu-latorische Gesichtspunkte zu berücksichtigen, beispielsweise die Abrechnung von Mehr- oder Mindermengen, EEG-Billing so-wie perspektivisch im Rahmen von intelligenten Messsystemen auch die Abrechnung von Zu-satzdienstleistungen des Mess-stellenbetreibers.

Dies alles in das vorhandene Abrechnungssystem einzubau-en oder über zusätzliche Tools und Add-Ons abzubilden ist sehr aufwendig und führt zu deutlich höheren Kosten für die Rechnungslegung oder die For-derungsverfolgung. Deswegen benötigen Versorgungsunter-nehmen (EVU) ein Werkzeug, das die Abrechnungsdaten aus vielen verschiedenen Quellen verarbeiten kann, um so die Herausforderungen einfach und flexibel meistern zu können. Das SAP Convergent Invoicing (CI) bietet genau diese Funktio-nalität.

Statt hoher manueller Aufwän-de können damit sämtliche Leistungen über eine Rechnung abgebildet werden. Auch die Verbuchung, das Reporting und das Formularwesen sind durch-gängig und einheitlich.

Das SAP CI ist im Vertragskon-tokorrent verankert und umfasst sowohl die Abrechnung als auch die Fakturierung. Die Abrech-nung übernimmt dabei alle abre-chenbaren Positionen aus Dritt-systemen, etwa aus dem SAP Convergent Charging, SD oder aus einem definierten Excel-Do-kument. Diese abrechenbaren Positionen werden mithilfe des CI verwaltet und können zu Ab-

rechnungsbelegen zusammen-geführt werden. Die Übernah-me der Positionen erfolgt über umfangreiche, vorkonfigurierte Schnittstellenkomponenten.

Die Fakturierung im Vertrags-kontokorrent erstellt anschlie-ßend aus den in der Abrech-nung erstellten Abrechnungsbe-legen eine Rechnung, die dann auf den Endkundenkonten im Vertragskontokorrent verbucht wird. Die Belege können dabei aus verschiedenen Abrech-nungssystemen selektiert, grup-piert und auf einer Rechnung zusammengefasst werden. Die Fakturierung ermöglicht auf die-se Weise zum einen die Rech-nungslegung von Quellbelegen unterschiedlicher Herkunft und integriert zum anderen eine Rei-he von Geschäftsvorfällen des Vertragskontokorrents (z. B. Ver-zinsung, Kontenpflege), die im Rahmen der Rechnungserstel-lung ausgeführt werden.

Das Ergebis: eine einfache und flexible Abrechnung zusätzlicher Produkte und Services mithilfe der bekannten Mittel (FI-CA).

Prozessablauf anhand eines

Beispielprozesses

Die abrechenbaren Positionen oder Verbrauchspositionen können über verschiedene Schnitt-stellen ins System gelangen. Zur Darstellung der Schnittstelle wur-de in diesem Beispiel ein Report ergänzt, der über eine Trans-aktionsmaske angesprochen wird. Durch die Eingabe eines Vertragskontos mit Auswahl der angebotenen Zusatzdienstleis-tung (z. B. Smart-Home-Produkte) werden so automatisch abrechen-bare Positionen erzeugt.

Dazu kommt ein eigenes Ver-tragskonto zum bestehenden Geschäftspartner, um die Tren-nung zur alten Energiewelt zu gewährleisten und beispielswei-se auch ein eigenes Mahnver-fahren nutzen zu können. Es ist aber auch denkbar, es in die be-stehende IS-U-Welt zu integrie-ren und dasselbe Vertragskonto zu nutzen. Convergent Invoicing benötigt zur Abrechnung sowie

zur Fakturierung lediglich einen bestehenden Geschäftspartner mit Vertragskonto als Grundlage.

Die im System entstandenen abrechenbaren Positionen oder Verbrauchspositionen stellen ei-nen bewerteten Geschäftsvorfall dar und werden vom SAP Con-vergent Invoicing als Basis für die Abrechnung herangezogen.

Über den SAP-Menüpfad können diese Positionen in Masse paral-lelisiert oder einzeln abgerechnet werden.

Durch die Abrechnung und Fakturierung entstehen eigene Abrechnungs- sowie Fakturie-rungsbelege im Convergent Invoicing. In der Fakturierung wird auch ein Buchungsbeleg

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angestoßen, der im Konten-stand des Vertragskontos er-sichtlich ist.

Für die Rechnung an den Kun-den wurde durch das Formu-larwesen ein bestehendes For-mular abgewandelt und an den Kunden versendet.

Über das Monitoring in SAP können die einzelnen Positionen im Prozessablauf auf Basis ihres jeweiligen Status analysiert wer-den. Neben diesem Status sind auch noch weitere Daten, wie Stammdaten, Betrag, Abrech-nungsbeleg und Fakturierungs-beleg, ersichtlich.

Bei der Prozessausprägung kann durch verschiedene Event-bausteine eingegriffen und beispielsweise ein Kundenkon-takt bei der Fakturierung oder Stornierung angelegt werden. Ebenso werden verschiedene

Extraktoren von der SAP für die Beladung im BW ausgeliefert.

Fazit Die SAP CI bietet somit eine in SAP IS-U integrier-bare Software-Lösung, mit der durch ein EVU zusätzlich angebotene Dienstleistungen, Kundenaktionen oder spe-zielle Abrechnungen (z. B. Autoladestationen) abgerech-net werden können. Dabei kann auf die im System schon vorhandenen Kundendaten, Einstellungen sowie das Mahnwesen oder die Konten-pflege zurückgegriffen wer-den. Vorteil für den Kunden: Er kann eine Gesamtrechnung inklusive der Abrechnung der Energiemengen erhalten. Die Posten können aber auch ein-zeln an den Kunden berechnet werden.

Das SAP Convergent Invoicing (CI) …

… benötigt zur Abrechnung nur einen Geschäftspartner

sowie ein Vertragskonto

… ist ein schlankes und sehr flexibles Abrechnungssystem

der SAP

… bietet die einfache Abrechnung von Massendaten

… verarbeitet Daten aus verschiedenen Schnittstellen

… hilft bei der Abbildung neuer Vertriebsideen

… nutzt vorhandene Einstellungen zur Kontenpflege oder für

das Mahnverfahren

Damit ist CI die ideale Ergänzung zur „Standard-“IS-U-Ab-

rechnung, um die sogenannten „Non-Commodity-Produkte“

abzubilden und gleichzeitig auf die im System schon vorhan-

denen Daten zuzugreifen oder die vorhandenen Prozesse für

die Abbildung neuer Kunden nutzen zu können.

Wir stellen Ihnen gerne das Convergent Invoicing auf Grund lage

der Implementierungserfahrungen sowie unserer beispielhaften

Prozessausprägung als Präsentationsgrundlage vor.

❉✞✟iel Grosse-Sundrup

Jahrgang: 1980

Studienabschluss / Titel:

Dipl.-Kfm.

Studium: Studium der Wirtschafts-

wissenschaften an der Universität

Münster

Werdegang: Seit 2011 Berater in

der Energiewirtschaft;

seit 2011 Berater bei der cronos

Unter nehmensberatung GmbH

Tätigkeitsschwerpunkte:

IS-U-FI-CA-Vertragskontokorrent,

Umsetzung SWIP-Paket, Imple-

mentierung und Umsetzung der

Vorgaben zum SEPA-Zahlungs-

verkehr, Netznutzungsabrechnung

mit INVOIC und REMADV

Torsten Polerowciz

Jahrgang: 1977

Studienabschluss / Titel:

staatlich geprüfter Informatiker

Wirtschaft

Studium: Studium der Informa-

tionstechnik mit Schwerpunkt

Wirtschaft am bib International

College

Werdegang: Seit 2002 Berater in

der Energiewirtschaft;

seit 2008 Berater bei der cronos

Unternehmensberatung GmbH

Tätigkeitsschwerpunkte:

Analyse von energiewirtschaftli-

chen Prozessen, Konzepterstellung

und deren Umsetzung mit Schwer-

punkt Abrechnung

Abb. 4: Monitoring und individuelle Selektion der abrechenbaren Positionen

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