Cooperativa Pueblo Honig Apícola - gepa.de · Im Norden Uruguays in der Provinz Tacuarembó leben...

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LATEINAMERIKA »Die Lebensqualität der Produzenten der Kooperative Pueblo Apícola hat sich durch den Fairen Handel deutlich verbessert. Durch die bessere Bezahlung ihres Honigs konnten sie in modernere Produkti- onstechniken investieren, wodurch sie die Qualität verbessern und die Honigproduktion insgesamt gesteigert haben. Heute haben sie durch den guten Verdienst die Möglichkeit, sich modernere Fahrzeuge zu kaufen und ihre Häuser zu renovieren.« Aus: EFTA-Fragebogen von der Cooperativa Pueblo Apícola 2011 U ruguay ist etwa halb so groß wie Deutschland, hat aber nur rund drei Millionen Einwohner. Davon lebt mehr als die Hälfte in der Hauptstadt Montevideo. Auf den ersten Blick ist es ein wohlhabendes Land. Die staatlichen Schulen und Hochschulen können unentgeltlich besucht werden, so dass fast alle Menschen lesen und schreiben können – auch für Südamerika bemerkenswert. Die öffentlichen Krankenhäuser stehen ebenfalls allen unentgeltlich zur Verfügung. Trotz- dem leben insgesamt 23 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze – vor allem außerhalb der Hauptstadt Monte- video auf dem Land. Sobald man Montevideo verlässt, nimmt auch zum Beispiel die Ärztedichte stark ab. Für die Wirtschaft Uruguays sind die Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie noch von großer Bedeutung, besonders die Viehzucht. Dafür sind große Flächen notwendig. Der Urwald bedeckt nur noch fünf Prozent der Fläche des Landes. Handelspartner-Information Stand: 1/2012 Uruguay Honig u.a. Bio Uruguay Honig und Bio Eukalyptus Honig GEPA-Code 433 GEPA-Handelspartner seit 2010a Cooperativa Pueblo Apícola

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LATEINAMERIKA

»Die Lebensqualität der Produzenten der Kooperative Pueblo Apícola hat sich durch den Fairen Handel deutlich verbessert. Durch die bessere Bezahlung ihres Honigs konnten sie in modernere Produkti-onstechniken investieren, wodurch sie die Qualität verbessern und die Honigproduktion insgesamt gesteigert haben. Heute haben sie durch den guten Verdienst die Möglichkeit, sich modernere Fahrzeuge zu kaufen und ihre Häuser zu renovieren.«

Aus: EFTA-Fragebogen von der Cooperativa Pueblo Apícola 2011

Uruguay ist etwa halb so groß wie Deutschland, hat aber nur rund drei Millionen Einwohner. Davon lebt mehr als

die Hälfte in der Hauptstadt Montevideo. Auf den ersten Blick ist es ein wohlhabendes Land. Die staatlichen Schulen und Hochschulen können unentgeltlich besucht werden, so dass fast alle Menschen lesen und schreiben können – auch für Südamerika bemerkenswert. Die öffentlichen Krankenhäuser stehen ebenfalls allen unentgeltlich zur Verfügung. Trotz-dem leben insgesamt 23 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze – vor allem außerhalb der Hauptstadt Monte-video auf dem Land. Sobald man Montevideo verlässt, nimmt auch zum Beispiel die Ärztedichte stark ab. Für die Wirtschaft

Uruguays sind die Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie noch von großer Bedeutung, besonders die Viehzucht. Dafür sind große Flächen notwendig. Der Urwald bedeckt nur noch fünf Prozent der Fläche des Landes.

Handelspartner-Information Stand: 1/2012

Uruguay

Honig

u.a. Bio Uruguay Honig und Bio Eukalyptus Honig

GEPA-Code 433

GEPA-Handelspartner seit 2010a

Cooperativa Pueblo Apícola

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Im Norden Uruguays in der Provinz Tacuarembó leben

die derzeit acht Imkerinnen und 27 Imker, die sich 2006 zur Kooperative Pueblo Apícola zusammengeschlossen haben. Ihr Büro befindet sich in der Stadt Tacuarembó, die etwa 50.000 Einwohner hat und rund 400 Kilometer nördlich von Montevideo liegt. Der Gründerin Miriam Caraballo war wichtig, dass die Kleinpro-duzenten selbst Einfluss auf den Preis ihres Honigs haben und ihn selbst exportieren können. Von Pueblo Apícola erhalten die Imkerinnen und Imker einen deutlich höheren Honigpreis als in der Region üblich. Wird zum Beispiel normalerweise für ein Kilogramm Honig zwei US-Dollar an den Imker bezahlt, so bewegt sich der Preis, den Pueblo Apícola an die Mitglieder bezahlt, zwischen 2,70 und 2,85 US-Dollar. Pueblo Apícola berechnet den Exportpreis auf der Basis der Produktionskosten der Imker. Dieser wird regelmäßig an die steigenden Lebenshaltungsko-sten angepasst. 2010 haben sie insgesamt rund 170 Tonnen Honig verkauft, ihre Kapazität liegt bei 400 Tonnen.Besonderen Wert legt unser Handelspartner auf den Schutz der Umwelt. Dies bezieht sich nicht nur auf die Produktion des Honigs selbst, die zum Erhalt des ökologischen Gleichge-wichts beiträgt, sondern auch auf den Transport. Sie motivie-ren die Mitglieder, Fahrzeuge zu benutzen, die die Umwelt weniger belasten und einen geringeren CO2-Ausstoß haben. Die Kooperative unterstützt ihre Mitglieder dabei durch Kredite für neuere Fahrzeuge. Seit 2010 bieten sie Bio Honig an.

2011: Bio Honig aus Uruguay im Angebot der GEPA

Die Produzentinnen und Produzenten

Die meisten Mitglieder von Pueblo Apícola haben das Land gepachtet, auf dem sie arbeiten. Rund zehn Prozent der Mit-glieder bauen darauf Obst und Gemüse für den eigenen Bedarf an. Die Stöcke für die Bienen befinden sich ebenfalls dort. Den Honig produzieren sie nur für den Export, da es keinen Markt für dieses Produkt in ihrer Regi-on gibt. Die Kooperative fördert die Weiterbildung der Mitglieder. Sie wurden zum Beispiel in der ökologischen Imkerei ausgebil-det und lernten neue Produk-tionstechniken kennen. Die Imker-Kooperative nahm 2011 auch am Honig-Weltkongress im benachbarten Argentinien teil.

Vorteile aus dem Fairen Handel

Die Kleinbauern haben durch den Fairen Handel die Möglich-keit erhalten, ihren Bio Honig nach Europa zu verkaufen und dadurch ihre Familieneinkom-men zu steigern. Die Koopera-tive Pueblo Apícola ist für den Export nach Europa zuständig, bildet die Imker weiter und un-terstützt sie bei der Umstellung auf eine ökologische Imkerei. · Für ihren Bio Honig erhält die

Kooperative Pueblo Apícola von der GEPA einen Preis auf der Basis des von Fairtrade International (FLO) festge-setzten Mindestpreises für Bio Honig, der zurzeit für die Qualität A 2,95 US-Dollar pro Kilogramm beträgt. Dazu kommt eine Fair-Trade-Prämie von 0,20 US-Dollar pro Kilogramm Bio Honig für Gemeinschaftsaufgaben. Übersteigt der Marktpreis den Mindestpreis, bekommt unser Honig-Handelspartner den höheren Marktpreis plus Fair-Trade-Prämie.

· Die GEPA stärkt die Imkerei-Kooperativen besonders dadurch, dass sie den Honig vorfinanziert. Das heißt, die GEPA gibt ihnen eine Voraus-zahlung in Form eines gün-stigen Kredites, bevor der Ho-nig in Deutschland ist. Denn nur so haben die Kooperativen während der Honigernte Geld zur Verfügung, um mit den kommerziellen Zwischenhänd-lern mithalten zu können und den Honig zu kaufen.

· Die GEPA hat mit ihren Honighandelspartnern eine weitere besondere Vereinba-rung getroffen: Die Imker-Kooperativen können auf Wunsch den Preis bis 30 Tage vor dem vereinbarten Liefer-termin fixieren. Das heißt, bei

Cooperativa Pueblo Apícola

Stand: 1/2012

Marktschwankungen besteht für die Genossenschaften die Möglichkeit, in Abstimmung mit der GEPA die Preise nach oben anzupassen. Diese Flexibilität ist für die Imker-Genossenschaften von sehr großer Bedeutung.

Fotos: GEPA - The Fair Trade Company