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redaktionAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Titelbild:Heinz Zak,Rumpelstilzchen,Grad 9+,Lafatscher-Platte,Karwendel

Foto: Heinz Zak

Impressum: Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische Sektion Innsbruck. A - 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 7-11 (Anschrift der Redaktion).Mitarbeiter und verantwortlich für die jeweiligen Sektionsseiten:DI Mag. Fedor Celigoj (Touristenklub Innsbruck), Mag. Eva Fend (Akademische Sektion Innsbruck)Inhalt: Informationen und Berichte über Tätigkeiten, Ziele und Aufgaben im Sinne der Vereinsstatuten. Die Redaktionbehält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlagkeine Haftung. Für sämtliche Preisangaben übernimmt die Redaktion (Druckerei) keinerlei Gewähr. – Herstellerund Herstellungsort: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12,3100 St. Pölten – Auflage: 15.000 StückVerantwortlich für Inhalt und Anzeigenteil, Layout und Schriftleitung: Ing. Klaus Oberhuber

Der Edelweißabend – ein Familienfest!Seite

Die Alpingeschichte

der Kalkkögel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Touristenklub Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

Der Absamer Klettersteig . . . . . . . . . . . . . . . .12

In den ehemaligen Jagdgründen

(Ludwig) Ganghofers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Klettersteiggehen aktuell . . . . . . . . . . . . . . . .20

Tirol – das Bikeland der

unbegrenzten Möglichkeiten . . . . . . . . . .25

Halleranger – Tiroler Kletter-

gebiet mit neuem Anstrich . . . . . . . . . . . . . .28

Regenjacken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Tourenvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39

Tourenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

Tourenvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Der Alpenverein Innsbruck

informiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43

Gewitterstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44

Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46

Sektionsanschriften:

Touristenklub Geschäftsstelle: Olympiastraße 39, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel.: +43 512 585157

Öffnungszeiten: Mo. und Do. 17.00 - 19.00 Uhr, Mi. 9.00 - 11.00e-mail: [email protected]: http://www.touristenklub.org

Alpenverein Geschäftsstelle: Meinhardstraße 7-11, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel: 0512/ 58 78 28

Fax: 0512/ 58 88 42Internet: http://www.alpenverein-ibk.ate-mail: [email protected]Öffnungszeiten: Mo. und Do. 9.00 bis 19.00, Di, Mi, Fr. 9.00 bis 17.00 Uhr

Bibliothek: Mo und Do. 17:00 bis 19:00 Uhr

Akademische Geschäftsstelle: Rechengasse 5, 6020 InnsbruckSektion Tel. und Fax: 0512/ 58 79 64

Innsbruck Internet: http://members.aon.at/oeav.akad.ibk/ e-mail: [email protected] erreichbar: Mittwoch und Freitag: 16.00 bis 18.00 Uhr

Am 26. Mai 2012 fand das traditionelle Fest der Jubilare im Innsbrucker Raiffeisensaal statt.

Es trafen sich Mitglieder, die Jahrzehnte lang den Alpenverein begleitet haben und zu seiner

Erfolgsgeschichte beitragen. Echte Volksmusik und humorvolle Texte waren die Ingredien-

zien eines Programmes, das wie jedes Jahr von Direktor Hubert Kobler zusammengestellt

wurde.

Der Alpenverein Innsbruck ist stolz, dass er im Jubeljahr „150 Jahr OEAV“ einen Mitglieder-

stand von 36.000 überschreiten kann – bei immer noch steigender Tendenz! Die eingezahlten

Beiträge ermöglichen eine Vereinsführung, die durch Nachhaltigkeit geprägt ist. Es ist auf den

ersten Blick alles auf Schiene, Projekte da und dort, lang- oder mittelfristig. Nur das Grüpp-

chen der ehrenamtlich tätigen Funktionäre wird immer kleiner. Wo früher noch für wichtige

Ämter Stellvertreter vorhanden waren und sich einarbeiten konnten, hat der Vorstand heute

Sorgen, frei werdende Posten überhaupt noch besetzen zu können.

Das machte mich an diesem Abend etwas traurig, als ich in die gut gelaunte Runde im Saale

blicken konnte. Nur eine gesunde innere Struktur erhält den äußeren Glanz einer Gemein-

schaft!

Vielleicht haben Sie in Zukunft Zeit für den Alpenverein?

Das wünscht sich

Winfried Schatz, 2. Vorstand

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Die Alpingeschichte der KalkkögelText: Josef Essl

„Im Herzen des Stubaier Bergreiches lagern wuchtige Urgebirgsstöcke,

die, teils mit schimmernden Eismänteln angetan,

lichte Funkelkronen auf den Häuptern tragen, teils ungestüm jeden

Firnschmuck verschmähend gleichsam als wollten sie in den Himmel stürmen,

zu gewaltigen, felsdunkeln Ursteinpyramiden hoch sich emporschwingen.

Treffender wie es Alfons ZIMMERMANN in seinem Buch

„Die Kalkkögel bei Innsbruck“ im Jahre 1922 schrieb,

kann über diese erhabenen Felsberge, den „Dolomiten Nordtirols“,

keine bessere Formulierung gefunden werden.

Kalkkögel - ein Klettereldorado der SonderklasseDie grandiose Bergkette der Kalkkögel, mitihren unzähligen Felsformationen, Felsnadelnund -graten sowie markanten Bergspitzen,waren nicht zuletzt aufgrund ihrer Nähe zuInnsbruck eine Geburtsstätte für alpine kletter-technische Höchstleistungen, die heute in deralpinen Szene immer noch große Anerkennunggenießen. Die ersten Kletterer versuchten sichbereits vor Beginn des 20. Jhd. an diesengewaltigen Felswänden und schon damalsschafften sie trotz einfachster Ausrüstungunglaubliche Erstbegehungen. Große Namenwie O. Melzer, L. und J. Purtscheller, H. Alliani,C. Gsaller, O. Ampferer, H. Delago, M. Peer, K.Berger, K. Grissemann, E. Spötl, L. Gerold, usw.dokumentieren, welch Stellenwert die Kalkkö-gel im noch jungen Alpinismus hatten. Aucheinige Publikationen und Führer aus den1920er-Jahren zeugen vom Interesse an die-

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sem markanten Gebirgsstock in den StubaierAlpen. Karl Gsaller und seine Bergsteiger-gruppe „Wilde Bande“ fanden in den Kalkkö-geln ein schier unendliches Kletterrefugiumund erstiegen die höchsten Gipfel und vieleWände.

Mit dem Bau der Starkenburger Hütte (2.237 m),hoch über dem Stubaital, auf einer Bergschul-ter durch die DAV-Sektion Darmstadt-Starken-burg im Jahre 1900 sowie der Adolf PichlerHütte (1.977 m) im hinteren Senderstal durchden Akademischen Alpenklub Innsbruck (AAKI)im Jahre 1904 wurden die ersten alpinen Stütz-punkte geschaffen, womit nicht nur eine Erleich-terung des Zustieges möglich war, sondernauch immer mehr Bergsteiger von diesem Fel-senreich angezogen wurden. Vor allem jungeBergsteiger des AAKI und des Innsbrucker Turn-vereins verbrachten viele freie Minuten in denKalkkögeln und bewältigten zahlreiche uner-stiegene Felsgipfel und Felsnadeln. Die aller-meisten Erstbegehungen fanden zwischen1880 und 1913 statt. Als einer der kühnstenKalkkögelkletterer galt J. Purtscheller, der sichtrotz Verlust eines Beines im 1. Weltkrieg den-

noch von weiteren Erstbegehungen nichtabbringen ließ.

Mit den Schutzhütten hatten die Bergsteigerzwar ein Dach über dem Kopf, doch darf mannicht vergessen, dass dieser markante Kalk-stock vom Inntal, Stubaital und Wipptal durchdie langen Täler, wie dem Senderstal, derSchlick oder auch dem Lizumertal ziemlichabgeschirmt war und die Anreise sowie derAnstieg bis zu den Felspyramiden viel Zeit inAnspruch nahm. Dennoch erhöhte sich die Zahlder Kletterer von Jahr zu Jahr, die den langenZustieg über die noch völlig unerschlossenenTäler in Kauf nahmen.

Die Gipfelstürmer erobern die Kalkkögel …Am 10. November 1911 gründeten 11 verwe-gene Bergsteiger in Innsbruck die Hochgebirgs-gruppe „Alpine Gesellschaft Gipfelstürmer“. IhrZiel war es, die schwierigsten Felswände im Kar-wendel und in den Kalkkögeln möglichst frei zudurchklettern. Insbesondere die Felsberge derKalkkögel zogen die Gipfelstürmer in ihren

Die imposanten Felsberge der Kalkkögel, auch als „Dolomiten” Nordtirols bezeichnet, im Antlitz der vergletscherten Stubaier Alpen.

Mit genagelten Schuhen und Hanfseilen wurdendie schwierigsten Wände in den Kalkkögelndurchstiegen.

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Bann und deshalb ist es nicht verwunderlich,dass ca. 60 % der 180 Erstbegehungen überdem IV. Schwierigkeitsgrad auf das Konto derverwegenen Bergbegeisterten gehen. VonBeginn an entwickelte sich innerhalb der Gip-felstürmer eine enge Kameradschaft, was auchdazu führte, dass 1925 mit der Errichtung desGipfelstürmersteines, unterhalb der Alpenklub-Scharte, den am Berg Zurückgebliebenengedacht wurde. Neben den großen Namen, wieH. Frenademetz, H. Schmiedhuber und K. Rai-

ner, prägte auch der legendäre Bergsteiger Her-mann Buhl das Vereinsleben der Gipfelstürmer.An der unglaublich schwierigen Riepenwand,die auch als Gipfelstürmerberg bezeichnet wird,waren von den 9 Erstbegehungen über dem V.Schwierigkeitsgrad bei 7 dieser neuen RoutenGipfelstürmer erfolgreich. Obwohl bis zuBeginn der 1930er-Jahre eine Vielzahl derschwierigen Gipfel in den Kalkkögeln erobertwurden, blieben die „Dolomiten Nordtirols“ein Magnet für die Innsbrucker Kletterriege.H. Rebitsch, F. Bachmann, H. Auckenthaler, W.Laichner oder H. Frenademetz waren in dieserZeit Stammgast in den Kalkkögeln und durch-stiegen weitere äußerst schwierige alpine Klet-terrouten. Bis zu 15 Stunden schwersteKletterei ließen sie nicht davon abbringen, letzt-endlich das Gipfelglück zu genießen.

1914 schrieben K. Schuster, L. Netzer, K. Aich-ner und W. Hummel mit der ersten Durchstei-gung der bis dahin als unersteiglich geltendenRiepen-Nordwestwand Alpingeschichte.

Mit dem II. Weltkrieg kam das Bergsteigerlebenbeinahe zum Erliegen, doch schon einige Jahrenach Kriegsende zog es die junge Klettereliteaus Innsbruck erneut in die Kalkkögel.

1935 durchstiegen H. Schmiedhuber, K. Rainer,H. Auckenthaler und E. Grütter die Westwandder Kl. Ochsenwand und gaben dieser beein-

druckenden Kletterroute erstmals in den Kalk-kögeln mit „Himmel und Erde“ einen kreativenNamen, der nicht nur auf die Namen der Erst-begeher hinwies.

Die Gipfelstürmer suchten laufend neue Her-ausforderungen und es war nur eine Frage derZeit, dass die steilen Wände auch in den Win-termonaten durchklettert wurden. Furchtlosund voller Tatendrang erfolgte bereits imFebruar 1938 die 1. Winterüberschreitung derKalkkögelgruppe von der Schlicker Seespitzebis zur Hochtennscharte durch K. Rainer und H.Franz. Knapp 30 Jahre später, am Dreikönigs-tag 1964, gelang K. Schoißwohl und W. Spit-zenstätter die spektakuläre Durchsteigung derRiepen-Nordwestwand. Sie folgten dabei derim Jahre 1936 von H. Rebitsch und K. Losertherstbegangenen Route. Nach einer eiskaltenBiwaknacht in der Wand standen K. Schoiß-wohl und W. Spitzenstätter am darauffolgendenTag erfolgreich am höchsten Punkt. Der Reizder Winterbegehungen schien damit neuerlichgeweckt, denn K. Schoißwohl und W. Spitzen-stätter konnten auch die Route „Himmel undErde“ an der Kl. Ochsenwand erfolgreichbewältigen.

Die nächste Generation von außergewöhnlichtalentierten Kletterern kam in den 1970er-Jah-ren in die Kalkkögel. 1977 Riepenwand „KingCrimson“ von M. Wolf und R. Purtscheller, 1978Riepenwand „Super Crimson“ von R. Schiestl,M. Wolf und R. Purtscheller stellten eine neueDimension der Schwierigkeiten in diesemGelände dar.

Die 1980er-Jahre standen bei den Orgler-Brü-dern ganz im Zeichen zahlreicher Solobege-hungen. A. Orgler, ein begnadeter Fels- undEiskletterer und ebenfalls ein Vereinsmitgliedder Gipfelstürmer, war Stammgast in den Kalk-kögeln und erschloss weit über 100 neueRouten. Wohl der schwierigste und kühnsteAnstieg ist A. Orgler am großen Pfeiler in derNW-Wand der Riepenwand gelungen, den erim Alleingang nach wochenlangen Vorberei-tungen erfolgreich durchsteigen konnte. Fürseine außergewöhnlichen alpinen Leistungen(vor allem für seine gigantischen Erstbegehun-gen in Alaska) erhielt A. Orgler als einzigerÖsterreicher den Goldenen Eispickel (Pioletd’Or). Andreas Orgler ist 2007 bei einem Dra-chenflug in Australien auf tragische Weise umsLeben gekommen.

Auch der bekannte Extremkletterer, Slacklinerund Fotograf H. Zack hält sich immer wiedergerne in den Kalkkögeln auf und erschloss etli-che neue Routen, unter anderem 2009 gemein-sam mit M. Plattner in der Kl. Ochsenwand dieschwierige Route „Friends for Life“.

Die 2. Begehung des Nordpfeilers der Kl. Ochsenwand „Himmel und Erde“ durch Leo Schöpf und Josef „Peps“ Schmid.

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Die Gründung der Kalkkögler …Wir schreiben das Jahr 1912, als 8 bergbegei-sterte Burschen im Frühjahr bei schwierigenBedingungen über den Brandjochsüdgrat aufdie Brandjochspitze (Karwendel) stiegen undam Gipfel den Beschluss fassten beisammenzu bleiben und einen Klub zu gründen. ZurGründung des Klubs wählten sie keinen gerin-geren Gipfel als die höchste Erhebung der Kalk-kögel, die 2.808 m hohe Schlicker Seespitze.Zwei Tage dauerte der Fußmarsch von Inns-bruck über Kematen, Axams und Grinzenssowie durch das Senderstal bis zur Kemater

Alm, wo bei einem Lagerfeuer im Freien dieNacht verbracht wurde. Am 26. Juli 1912 um10.00 Uhr standen schließlich 8 junge Bur-schen auf der Schlicker Seespitze, reichtensich die Hände und beschlossen den AlpinenClub der „Kalkkögler“ für alle Zukunft. Leiderrissen die Kriegsjahre ein tiefes Loch in dieBergbegeisterung und ließen gemeinsameBerg- und Kletterunternehmungen verstum-men. Im Jahre 1924 wurde am Fuße der Och-senwand ein Denkmal zum Gedenken an diegefallenen Mitglieder der Kalkkögler des I. Welt-krieges errichtet. Der Stolz und Ehrgeiz derKalkkögler war so groß, dass nach den Kriegs-jahren zahlreiche junge Alpinisten den Klub zuneuem Leben erweckten und mit ungemeinvielen Berg-, Kletter- und Schitouren das Ver-einsleben zur vollen Blüte erstrahlen ließen.

Die Bergsteiger entdecken die Kalkkögel auf Bergwegen und Klettersteigen So unnahbar die dunklen Felsgestalten derKalkkögel mit ihren darunterliegenden grünenBergwiesen aus der Ferne anmuten, sind

einige von ihnen ohne klettertechnische Hilfs-mittel auf Steigen und Wegen durchaus einfachzu besteigen. Mit dem Beginn der alpinen Klet-terei um 1880 wurden laufend neue Steigeangelegt, die nicht nur rund um die Kalkkögelführten, sondern auch Überschreitungen vomInntal über das Senderstal und Lizumertal insSchlickertal bzw. ins Stubaital möglich mach-ten. Auch die tief eingeschnittenen Schartenund die höchsten Gipfel, wie die Schlicker See-spitze oder die Marchreisenspitze, wurden mitSteigen erschlossen. Heute zieht sich ein engesBergwegenetz um und über die Kalkkögel underschließt dem Wanderer und Bergsteiger zwi-schen dem Inntal und dem Stubaital von leich-ten bis zu anspruchsvollen Steigen und Wegenein schier unerschöpfliches und vor allem kon-trastreiches Refugium zwischen steil aufra-genden Felsen, wuchtigen Berggipfeln undsaftig grünen Bergwiesen.

Grundlegend geändert hat sich naturgemäß dieErreichbarkeit. Noch vor einigen Jahrzehntenwar der Zugang zu den Kalkkögeln von Inns-bruck aus mit einer Tagesreise verbunden.Heute sind die Ausgangspunkte über gut aus-gebaute Straßen mit dem PKW und den öffent-lichen Verkehrsmitteln innerhalb kürzester Zeiterreichbar. Neben den klassischen Schutzhüt-ten mit Übernachtungsmöglichkeiten, wie etwa

Die Gründungsversammlung der Gipfelstürmer im November 1911.

Bereits vor über 100 Jahren kletterte die Innsbrucker Bergsteigerelite die schweren Routen auf der Nordseite der Marchreisenspitze.

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der Adolf Pichler Hütte (Akademischer Alpen-klub Innsbruck) und dem Birgitzköpflhaus(Naturfreunde Tirol) auf der Nord- und der Star-kenburger Hütte (DAV-Sektion Darmstadt-Star-kenburg) auf der Südseite, bieten ebensozahlreiche Almgasthöfe rund um die Kalkkögelden Tagesgästen zahlreiche Einkehrmöglich-keiten an.

Es war die alpine Kletterei, die vor über 100Jahren den Alpinismus in den Kalkkögeln zumLeben erweckte. Mit der Errichtung der Wegeund Steige durch den Alpenverein und dieNaturfreunde wurden diese unnahbar wirken-den Felsberge auch den Bergsteigern und Wan-derern zugänglich gemacht. Doch der Zeitgeistdes modernen Bergsteigens hat auch vor denKalkkögeln nicht Halt gemacht und so wurdevor einigen Jahren einer der attraktivsten undschönsten Klettersteige von der OeAV-SektionStubai auf die Gr. Ochsenwand errichtet.

Ob Sport- oder Alpinkletterer, Bergwanderer,Bergsteiger, Klettersteiggeher, Schitourengeherund Schneeschuhwanderer, sie alle finden inden Kalkkögeln ein großes und abwechslungs-reiches Refugium des Alpinismus.

100 Jahre Skitouren und Schneeschuh-wanderungen in den KalkkögelnWenn auch die schroffen Felsburgen der Kalk-kögel in den Wintermonaten besonders unnah-bar wirkten, wagten sich bereits zu Beginn des19. Jh. immer mehr Alpinisten aus dem RaumInnsbruck mit Tourenschi oder Schneeschuhenüber das Senders-, Lizumer- und Schlickertalauf die prächtigen, zur damaligen Zeit bewäl-tigbaren Gipfel der Kalkkögel. Trotz der damalslangen und kräfteraubenden Zustiege von denTalböden wurde das Interesse an den Winter-besteigungen mit Tourenschi und Schneeschu-hen so populär, dass sogar A. Zimmermann inseinem Führer „Die Kalkkögel bei Innsbruck“bereits im Jahre 1922 den Skitouren- undSchneeschuhfahrten ein eigene Beschreibungdurch S. Hohenleitner widmete. Bereits 11Jahre später, also 1933, folgte von H. Klöbl ausInnsbruck ein eigener Innsbrucker Schiführer,der ebenso zahlreiche Schitouren in den Kalk-kögeln beschrieb. Die damalige Ausrüstungwar ungemein einfach und für ganz steileAnstiege nicht geeignet. Aber auch das feh-lende Wissen über Lawinen, welche gerade inden Kalkkögeln beinahe überall präsent sind,verlangte große Vorsicht. Aus diesen Gründenbeschränkte man sich hauptsächlich auf dievorgelagerten Berggipfel und mied die äußerststeilen Rinnen und Felsgipfel der Kalkkögel.Einige dieser damals besuchten Berggipfel derKalkkögel, wie das Pfriemesköpfl, der Hoadl,die Pleisenspitze oder das Sennjoch wurden

mittlerweile von Seilbahnen und Pistenerschlossen und auch die Erreichbarkeit aufder Nordseite dieser Felsberge hat sich vonanstrengenden Stunden zu Fuß auf wenigeMinuten mit dem PKW reduziert. Wer aberglaubt, dass sich in den Schigebieten nach wievor nur AlpinschifahrerInnen tummeln, der irrtgewaltig. Schitourengeher und Schneeschuh-wanderer bevölkern heute zu Tausenden dieSkipisten um Mutterer Alm, Axamer Lizum undSchlick sowie die lawinensicheren Berggipfelrund um das Birgitzköpfl. Selbst der Felsstockder Kalkkögel, der äußerst steile Anstiege zuden Scharten und Gipfeln aufweist und alpineErfahrung voraussetzt, erhält mittlerweile regenBesuch von Schibergsteigern aus dem In- undAusland. An schönen und lawinensicherenTagen genießen nicht selten Hunderte von Tou-rengehern die Schönheit, Ruhe und Wildheitder schroffen Kalkkögelgipfel von der Nock-spitze (= Saile), dem Ampferstein, der SchlickerSeespitze bis zum Gamskogel.

Dem Erbe verpflichtet Mit den Plänen, das seit 1983 bestehendeRuhegebiet Kalkkögel seilbahntechnisch zudurchschneiden, stellt die Seilbahn- und Tou-rismuswirtschaft sowie die Lokalpolitik undTeile der Landespolitik unter Beweis, dass ihnenselbst Schutzgebiete mit herausragenden Land-schaftsformen und einer äußerst interessantenund bewegten Alpingeschichte wertlos sind undLandschaftszerschneidung, -zerstörung sowieProfitgier die oberste Prämisse darstellen.Damit zeigt diese aktuelle Form der Touris-muspolitik ebenfalls auf, dass keine Bereit-schaft gegeben ist, die Zeichen der Zeit einersich verändernden Freizeitnutzung (z.B. Ski-tourengehen, Schneeschuhwandern, Winter-wandern, Rodeln, usw.) zu Lasten desAlpinschilaufes zu erkennen. Die Erschlie-ßungspläne verdeutlichen darüber hinaus, dassdas alpine Erbe der Kalkkögel, welches dieInnsbrucker Bergsteiger- und Kletterelite ihrenNachfahren überantwortet hat, von einigennaturverachtenden Landes- und Lokalpoliti-kern, Touristikern und Seilbahnbetreibern hem-mungslos mit Füßen getreten werden.

Literatur

Alpine Gesellschaft Gipfelstürmer – Hrsg. (2011): AlpineGesellschaft Gipfelstürmer – 100 Jahre (1911 – 2011).Beiträge von O. Wiedmann, K. Schuster, K. Rainer, W.Spitzenstätter, H. Franz, A. Orgler, usw. über die Alpin-geschichte der Kalkkögel. Friedrich Pustet Verlag;Regensburg/Innsbruck, 288 S.

Alpiner Club Kalkkögler – Hrsg. (1982): Kalkkögler Inns-bruck (1912 – 1982). Beiträge von O. Aigner, K. Wei-dacher, F. Daxböck, H. Pinggera, G. Richter, G. Leitgebund H. Salchner; Innsbruck, o. S.

Berger, K. (1903): Aus den Kalkkögeln bei Innsbruck. In:Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereines 1903. Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G.;München, S. 271 – 297.

Hohenleitner, S. (1925): Die Kalkkögel. In: Die StubaierAlpen. Wagner’s Alpine Spezialführer IV (Hrsg.); Inns-bruck, S. 178 – 197 + 8 Karten u. 13 Anstiegszeich-nungen.

Klier, H. u. W. Klier (1988): Die Kalkkögel. In: Stubaier Alpen.Herausgegeben vom Deutschen Alpenverein, vomÖsterreichischen Alpenverein und vom AlpenvereinSüdtirol. Bergverlag Rudolf Rother, 10., vollständig neubearbeitete Auflage; München, S. 484 – 607.

Klöbl, H. (1933): Innsbrucker Skiführer. Verkehrsverein derLandeshauptstadt Innsbruck (Hrsg.); Innsbruck, 80 S.+ Abbildungen u. Übersichtskarte

Krauthackl, G. (2011): Hermann Buhl war einer von ihnen.In: Tiroler Kronenzeitung vom 30. Oktober 2011/Nr.18.500 (Hrsg.); Innsbruck, S. 28 – 29.

Orgler, A. (1992): Kalkkögel. In: Klettern in den StubaierAlpen und im Valsertalkessel. Panico Alpinverlag(Hrsg.), 1. Aufl.; Köngen, S. 32 – 107.

Piepenstock, J. (2011): Skitourenführer - Stubaier Alpen(inkl. Kühtai, Sellrain & Westl. Brennerberge. PanicoAlpinverlag (Hrsg.); Köngen, 323 S. (darin werdenauch zahlreiche Touren in den Kalkkögeln beschrie-ben).

Rabensteiner, W. u. H. E. Klier (1953): Altes und Neues ausden Kalkkögeln. In: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen.Ein Führer für Täler, Hütten und Berge. Deutscher undÖsterreichischer Alpenverein (Hrsg.). BergverlagRudolf Rother; München, S. 349 – 417.

Zimmermann, A. (1922): Die Kalkkögel bei Innsbruck. EinFührer durch ihr Gebiet. Universitäts-Verlag Wagner(Hrsg.); Innsbruck, 159 S.

Zimmermann, A. (o. J.): Die Kalkkögel bei Innsbruck. Son-derabdruck aus dem 12. Jahresberichte des Akade-mischen Alpenklubs Innsbruck; Innsbruck, 86 S.

Der Text zur Geschichte über die Kalkkögel wurde ausder Broschüre „TAT-ORT IV – Seilbahnprojekte inSchutzgebieten: Kalkkögel/Tirol & Warscheneck/OÖ“,Alpine Raumordnung Nr. 36, Fachbeiträge desOesterreichischen Alpenvereins entnommen.

Die 132-Seiten starke Broschüre ist kostenlos imAlpenverein Innsbruck, Meinhardstraße 7-11, A-6020 Innsbruck erhältlich.

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Das war die Jahreshauptversammlung 2012

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3/2012Sektion Touristenklub Innsbruck

Die erste Mitgliederversammlung, die un-ter meiner Leitung stattfand, stand inso-fern unter keinem guten Stern, als derTermin so gefallen ist, dass dessen An-kündigung in der letzten Ausgabe dieserZeitschrift schon verspätet war. Trotz die-

ses Missgeschicks ist es gelungen, den im Kra-nebitterhof vorbereiteten Saal zu füllen, unddarf ich mich gleich bei allen, die gekommensind und damit zum Gelingen des Abends bei-getragen haben, recht herzlich bedanken.

Dass sich die Mitglieder einmal im Jahr ver-sammeln, gehört zu einer sinnvollen Traditionim Vereinswesen und ist aus guten Gründenauch gesetzlich geboten. Die Vereinsführungsoll den Mitgliedern, in deren Auftrag sie tätigist, berichten, wie sie im abgelaufenen Ver-einsjahr ihre Aufgaben erfüllt, das Vereinsver-mögen verwaltet und die zur Verfügungstehenden Mittel eingesetzt hat. Die Rech-nungsprüfer nehmen bereits im Vorfeld einedetaillierte Kontrolle der wirtschaftlichen Geba-rung vor. Die Mitglieder sollen sich aus denBerichten zumindest einen Überblick verschaf-fen, ob die Vereinsgeschäfte in ihrem Sinn

abgewickelt wurden, andernfalls sie der Ver-einsführung die Entlastung verweigern können.Ich bin froh und bedanke mich dafür, dass unsdie Anwesenden einstimmig ihr Vertrauen aus-gesprochen haben.

Anlässlich der Jahreshauptversammlungwurde auch eine Änderung der Vereinsstatutenbeschlossen. Dies war aufgrund der Vorgabendes VereinsG überfällig und auf Anraten desFinanzamts Innsbruck wurde dies nunmehrnachgeholt. Daraus ergibt sich zB das Erfor-dernis, dass sich zwei Rechnungsprüfer (bis-her: einer) um die Vereinsgebarung kümmern.Herzlichen Dank, Hemma Pöschl, dass du demVerein über ein Jahrzehnt als gewissenhafteund sorgfältige Prüferin gedient hast; BrigitteParson und Gerald Wallner, Gratulation zumneuen Amt!

Mit der neuen Satzung ändert sich auch dieBezeichnung der Vereinsführung von Vorstandin Präsidium, an dessen Spitze nicht mehr der1. Vorsitzende, sondern der Präsident und dieVize-Präsidenten stehen. Finanzreferent,Schriftführer, Hütten-, Alpin-, Jugend- und

Naturschutzreferenten komplettieren das Prä-sidium.

Ein schöner Höhepunkt jeder Jahreshauptver-sammlung ist die Ehrung von Mitgliedern, diedem Alpenverein schon seit langer Zeit dieTreue halten. Heuer durften wir uns unter ande-rem bei Reinhard Holy, meinem Amtsvorgänger,und Peter Krois für 40 Jahre Mitgliedschaftbedanken. Peter Krois darf ich deshalb beson-ders hervorheben, weil er aus diesem Anlassfür unsere Vereinsjugend einen namhaftenGeldbetrag gespendet hat. Vergelt’s Gott!

Zum Ausklang des Abends gab Otti Wiedmann,Urgestein der Innsbrucker Alpinszene, Fotos,Geschichten und Filmaufnahmen aus der 100-jährigen Geschichte der Alpinen GesellschaftGipfelstürmer, der er selbst als Obmann vor-steht, zum Besten.

Auf ein Wiedersehen spätestens bei der Jah-reshauptversammlung 2013!

Im Namen des Präsidiums: Ihr/Euer Fedor Celigoj

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….auf die Innsbrucker Hütte

Hast du schon dem neuen Heimkehrer-Kreuz

deine Reverenz erwiesen?

Meinst du das am Habicht?

Ja! Du, das wär ein guter Grund wieder mal den großen Habicht zu erklimmen, aber 2000

Höhenmeter am Stück, muss das sein?

Nein, ich hab eine bessere Idee: Wir übernachten auf der geräu-migen und zugleich gemütlichen Innsbrucker Hütte und lassenuns dort von den Wirtsleuten Marlene und Franz Egger ver-wöhnen. Wir könnten ein verlängertes Wochenende dort ver-bringen. Nach 3 Stunden Aufstieg vom Gschnitztal GasthofFeuerstein aus oder von Neder im Stubaital aus über die Pinis-Alm in 3 1/2 Stunden setzen wir uns zu einem köstlichenAbendessen, genießen die Gastfreundschaft und die herrlicheAussicht. Am nächsten Tag haben wir nur mehr gut 900Hmüber den versicherten hochalpinen Steig auf den Habicht zuüberwinden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Steinacher Heim-kehrern ein Gipfelkreuz auf dem Habicht aufgestellt. DiesesZeichen der Dankbarkeit für das Überleben des Zweiten Welt-krieges und das Andenken an die gefallenen Kameradenberührt mich tief und ich stelle mir vor, dass die 3 Stunden zumGipfel eine Art Meditation für den Frieden sein werden. Über 60Jahre überdauerte das Kreuz alle Wetterunbilden im Winter wieim Sommer. Im Jahr 2010 nach einem schweren Hochwettermussten die Reste ins Tal gebracht werden.

Das neue Heimkehrer- Gipfelkreuz wurde in liebevoller Arbeitvon dem heute 88-jährigen Heimkehrer Josef Heidegger und

seinem Sohn Seppl finanziert. Der Schmied Toni Eller hat esgefertigt.

Am 2. 8. 2011 wurde das neue Kreuz von den Steinachern inZusammenarbeit mit der Familie Egger und dem Alpenvereinaufgestellt.

Franz & Marlene Egger

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Touren- und Veranstaltungsprogramm Frühjahr/Sommer 2012

Nach dem Abstieg empfängt uns aufder Hütte mit der neuen Terrasse einerecht fröhliche Stimmung, wie sie ebenvon Marlene ausgeht, die von Jugendan das Hüttenleben als Herzensange-legenheit miterlebt hat und mit ihremFranz - nun in 3. Generation selbst -seit 16 Jahren die Geschicke der Inns-brucker Hütte lenkt. Und im Hinter-grund hatte Bertl Mitter als Hüttenwartfür den Touristenklub Innsbruck über30 Jahre eine fördernde Hand undseine Begeisterung dieser Hütte gewid-met. Letztes Jahr löste ihn Walter Ber-ger ab, der sich gleich weiter über diegedeihliche Zusammenarbeit mit Mar-lene und Franz freute und schon sei-nen Beitrag zum Kellerumbau sowiezur Wege-Versicherung beitrug!

Wie gut lässt‘s sich nach der Verkostungvon Tiroler Schmankerln entweder inMehrbettzimmern (30 Schlafplätze)

oder im Matratzenlager, das 100 GästenPlatz bietet, nach getaner "Arbeit" ruhen.Und für den nächsten Tag hätte ich nocheinen Vorschlag: den Ilmspitz Klettersteig(Schwierigkeit C) mit fantastischen Aus-blicken in beide Talseiten. Die Route istals Überschreitung von West nach Ostangelegt und wurde von Stubaier Berg-führern eingerichtet. Oder sollten wir gleich zum Weitwandernzur Bremer Hütte durchstarten und dabeidie Glättespitze mitnehmen?Die Innsbrucker Hütte ist Start – oderEndpunkt des Stubaier Höhenweges, die-ser Weg wird von Bergführern über-wacht und in Stand gehalten, finanziertvon den hüttenbesitzenden Alpenvereins-Sektionen und den Hüttenpächtern.

Bergsteigen und Wandern in den Stubai-ern - die Innsbrucker Hütte ist immer einZiel.

Ulli

Mach mit als

Hüttenreferent für die Edmund-Graf-Hütte,

Verwallgruppe (Talort Pettneu am Arlberg):

Wer Interesse hat, als Bindeglied zwischen Verein und Hüttenwirtin an einer erfolgreichen Umsetzung

unserer Aufgaben als Schutzhüttenbetreiber beizutragen,

kann sich ganz unverbindlich mit uns in Verbindung setzen. Details klären wir in einem

persönlichen Gespräch.

Wir verschweigen nicht, dass Einsatzbereitschaft gefragt ist,

und wünschen uns, dass jemand von unseren Mitgliedern und Freunden

im Tiroler Oberland Bereitschaft zeigt,dieses Amt zu übernehmen.

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3/2012Sektion Touristenklub Innsbruck

23. Juni 2012Obernberger Tribulaun und Nördlicher Roßlauf

Schöne Rundtour mit ca. 7 Std. Gehzeit.

30. Juni 2012150 Jahre Alpenverein „Tag der Hüttengaudi“

Am 30. 6. 2012 feiert unsere Sektion auf dem Pat-scherkofelhaus und auf der Peter Anich Hütte den„Tag der Hüttengaudi”. Wir planen eine Familien-wanderung über den Zirbenweg zum Patscherko-felhaus, wer will, mit Gipfelüberschreitung. Aufbeiden Hütten erwarten uns eine tolle Stimmungund kulinarische Genüsse.Treffpunkt: 9 Uhr Talstation Glungezerbahn in Tul-fes.Wir fahren bis zur Tulfeineralm, dann geht es überden Zirbenweg oder über die Gipfelvariante zumPatscherkofelhaus.Wir hoffen natürlich auf schönes Wetter und regeBeteiligung

7. bis 8. Juli 2012Ilmspitze und Habicht

Zwei ausgefüllte Tage: Klettersteig und großeBergtour an einem Wochenende mit Übernachtungauf unserer Innsbrucker Hütte.

28. Juli 2012 (Ersatztermin: 4. August 2012)

Nürnbergerhütte - DresdnerhütteDer Österreichische Alpenverein feiert 2012 sein150-Jähriges Bestandsjubiläum. Eine Aktivität stelltdie Begehung des zentralalpinen Weitwanderweges02 („Zentralalpenweg“) von Ostösterreich bis nachFeldkirch dar.

Das Besondere daran ist, dass dieser etwa 1.250 kmlange Weg an einem Tag durch 69 Sektionen mitmöglichst vielen Mitgliedern in 69 Etappen began-gen werden soll. Dabei werden etwa 66.000 Hö-henmeter im Aufstieg, 16 Gebirgsgruppen und 90hochalpine Übergänge zu bewältigen sein. UnsereSektion wird die Etappe Nürnbergerhütte –Dresdnerhütte begehen. Wir hoffen auf zahlreicheBeteiligung!

11. bis 12. August 2012Olperer Nordgrat

Hochalpine Gletschertour mit leichten Kletterstellen.Übernachtung auf der Geraer Hütte.

29. September 2012Herbstwanderung - Südtirol

Wanderung im Drei Zinnen Gebiet.

Details zu den geplanten Touren werden zeitge-recht ausgeschrieben und sind in der Sektions-kanzlei und im Internet abzufragen.

Es ist notwendig, sich für alle Touren im Sekti-onsbüro bei unserer Claudia anzumelden. 14Tage vor dem Termin ist Meldeschluss. Da un-sere Touren ohne Unkostenbeitrag geführt wer-den, bitten wir um Verständnis, wenn wir dieMitgliedschaft bei der Sektion TouristenklubInnsbruck voraussetzen.

SeniorenDie Senioren treffen sich für gemeinsame Unter-nehmungen jeden ersten und dritten Donnerstagim Monat. Die Touren werden kurzfristig und jenach Wetterverhältnissen vereinbart. Treffpunkt istin der Wiesengasse (Pradler Friedhof).

Wer Interesse hat, meldet sich am Mittwoch vorder Tour zwischen 9 und 11 Uhr im Sektionsbüro(0512/585157).

Informationen zu allen Touren gibt es wie immerauf unserer Homepage unter www.touristenklub.org oder telefonisch im Sektionsbüro (0512/585157).

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Text: Gunnar Amor

Fotos: Heinz Zak

Tiefblicke vom StahlseilDer Absamer Klettersteig

Ihre Geschichte ist leidvoll, ihre Gegen-

wart umstritten, ihre Zukunftsaussichten

sind bestens. Klettersteige locken immer

mehr Bergfreunde an. Der landschaftlich

schön angelegte neue Klettersteig zur

Bettelwurfhütte hat eine Linienführung,

die nicht besser gewählt hätte können.

Ein neues Glanzstück im Halltal ist ent-

standen und hat bereits innerhalb von

wenigen Monaten von sich reden ge-

macht. Lesen Sie hier, wie es zu diesem

Klettersteig kam.

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Es gibt bereits Wege zur Bettelwurf Hütte, seitEnde Juli 2011 gibt es einen weiteren: denAbsamer Klettersteig!

Es freut mich als Initiator, dass ich euch an die-ser Stelle vom langen Weg der Realisierungdes Absamer Klettersteiges berichten darf, dersich in einer tollen Linie durch unwegsamesFelsgelände hinauf zur Bettelwurf Hütte zieht.Dass es soweit kam, dazu muss ich die Zeit ummehr als 10 Jahre zurückdrehen. Gemeinsammit unserem Kassier Peter Ohnmacht undunserem Buchhalter Sepp Jöchler stieg ich ein-mal entlang der Wasserrinne zur Hütte auf. Fürbeide war der Weg neu, für mich nicht, ist esdoch der direkteste Hüttenzustieg. Von den Fel-sen inspiriert meinte Peter, das sei ein gutesGelände für einen Klettersteig. Doch damalskonzentrierten wir unsere Kräfte auf die Hütteselbst, galt es doch die Energieversorgung unddie Abwasserentsorgung auf Stand zu halten.Vor ziemlich genau 3 Jahren kam ein Bergfüh-rer, der viel auf den Platten Kletterkurse abhält,auf mich zu und frischte in mir den Gedankenfür einen Klettersteig wieder auf.Ein Klettersteig wäre doch eine ideale Zustiegs-variante zur Bettelwurf Hütte! Im GroßraumInnsbruck sind relativ wenig Klettersteige vor-handen. Unser Ziel war es für die Einheimi-schen und die Gäste, vorwiegend aus dembayrischen und italienischen Raum, einenattraktiven Klettersteig zu errichten, der alsEndziel eine bewirtschaftete Hütte hat. In Kom-bination mit den bestehenden Klettersteigenauf den Kleinen und Großen Bettelwurf wird soein tolles 2-Tageserlebnis möglich.

Weiters wird durch einen solchen Klettersteigdie Attraktivität der Hütte gesteigert. Tun mussman auf einer Hütte immer etwas, damit sie imGespräch bleibt und besucht wird.

So kletterte ich mehrmals, teilweise mit mei-nem Bruder und einem Kollegen, teils alleinedie Felsen unter der Hütte ab, um eine geeig-nete Linie zu finden. Leicht ist das nicht, gilt es

doch viele Interessen unter einen Hut zu brin-gen, Wir berücksichtigen unter anderem:l dass der Klettersteig interessant und

abwechslungsreich durchs Gelände führt,ohne gekünstelt zu wirken,

l dass er nicht zu schwer ist und möglichstkeine künstlichen Steighilfen erfordert,

l dass die besonders schöne Aussicht insHalltal und hinaus erlebbar ist,

l dass auf die Sicherheit der Kletterer geach-tet wird,

l dass keine bestehenden Routen zerstörtwerden,

l dass sich möglichst keine negativen Aus-wirkungen auf die Natur ergeben,

l und dass die Jagdinteressen der ÖBf nichtgestört werden.

Nachdem ich eine solche Linie gefunden hatte,stellte ich das Projekt in unserem Vorstand vor.Es war mir eine Freude, dass in einer solchkompetenten Bergsteigerrunde das Projektsogleich angenommen und ich dazu ermutigtwurde, das Projekt weiter voranzutreiben. EineGrundvoraussetzung war, dass das Projektdurch Fremdgelder finanziert wird, der Alpen-

verein Innsbruck übernimmt die Haftung unddie laufende Wartung des Klettersteiges.

Zunächst ging mein Weg zum OeAV Gesamt-verein. Dort wurde es in den Abteilungen Hüt-ten und Wege, Bergsport und Naturschutz sehrkritisch begutachtet, doch auf alle Fragen hatteich passende Antworten und Überlegungenparat. Ich konnte mit deren Unterstützung rech-nen.

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) sindder größte Grundbesitzer im Halltal, dergesamte Klettersteig liegt auf deren Grund-stück. Daher war für mich der nächste Schrittmit den Förstern eine Einigung zu erzielen. DieÖBf betreiben auch die Jagd im Halltal, undmeine vorgesehene Linie des Klettersteigesstörte im Bereich des Krippelerberges ihreJagdinteressen, da hier das Gamswild vomSpeckkar in die Bettelwurfreise wechselt. Dochzeigten sich die Förster sehr kooperativ undmeinten, wenn es mir gelänge eine Linie wei-ter talauswärts zu finden, so dass der Krippe-lerberg unangetastet bleibt, dann hätten siekeine Einwände.

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Daraufhin war ich wieder im Gelände unter-wegs um eine neue Linie im unteren Bereichzu suchen, die diesen Anforderungen gerechtwird. Und es gelang mir! Der Klettersteig wurdedadurch zwar etwas länger, aber aus kletter-technischer Sicht sogar noch interessanter. Alsich den Förstern diese Variante präsentierte,stimmten sie zu. Die einzige Auflage war, dassder Klettersteig nur in der Zeit von 1. Mai bis 1.November benützt werden darf, damit sieaußerhalb dieser Zeit die Jagd ungestört betrei-ben können. Diesem Wunsch konnte leichtzugestimmt werden.

Jetzt galt es für mich möglichst alle anderenBeteiligten vom Projekt zu informieren und diegesamten Rahmenbedingungen für die Reali-sierung zu erheben. Es wurden die Natur-schutzbehörde, die Gemeinden Absam undHall, der Landesverband des OeAV und diebenachbarte Sektion Hall, die Abteilung Sportund der Landschaftsdienst des Landes Tirol,die Verwaltung vom Alpenpark Karwendelsowie die Bergrettungsstelle Hall in Gesprä-chen informiert. Allgemein war eine positiveStimmung vorhanden.

Von Seiten der Naturschutzbehörde wurde imVorfeld angeregt, dass gemäß den Natura2000Bestimmungen ein naturkundliches Gutachtenzu erstellen sei, das die möglichen Auswirkun-gen auf die schützenswerte Fauna und Floradarstellt. Dieses Gutachten sei die Basis einerBewilligungsfähigkeit und soll während derBrut- und Aufwuchszeit im Frühjahr und Früh-sommer erstellt werden.

Damit war für uns klar, dass wir ein solchesGutachten in Auftrag gaben, es aber noch ein¾ Jahr dauern würde, bis ein Ergebnis vorliegt.Die Zeit nutzten wir um möglichst alle techni-schen Details für die Ausführung festzulegen,soll der Klettersteig doch gemäß den neuestenRichtlinien gebaut werden. Angebote wurdeneingeholt und eine Kostenschätzung erstellt.Dann begann für mich der langwierige Wegnach der Suche um Sponsoren. Mein Ziel war

es, dass der Klettersteig möglichst mit Geldernaus öffentlichen Stellen finanziert wird. DerLandschaftsdienst des Landes Tirol ist derHauptgeldgeber. Die Gemeinde Absam war vonAnbeginn vom Projekt begeistert und sicherteauch eine großzügige Unterstützung zu. Dannfehlten noch Gelder, für die wir eigentlich aufUnterstützung vom TVB Region Hall-Wattenshofften, doch leider ist der TVB derart mit derAufrechterhaltung der Glungezerbahnen bela-stet, dass für uns kein Geld übrig blieb. Somit

mussten wir uns um Sponsoren aus der Pri-vatwirtschaft bemühen. Es fehlt mir die Kraftjetzt alle meine dies betreffenden Anstrengun-gen auszuführen, glaubt mir, es ist ein sehrmühsames Unterfangen Gelder zu lukrieren.Vor allem war zum damaligen Zeitpunkt nochnicht klar, ob das Projekt genehmigungsfähigist. Doch es gelang uns einen Hauptsponsor zufinden, der den Rest abdeckte.Es war mittlerweile Sommer 2010, das natur-kundliche Gutachten lag vor und bescheinigte

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keine nennenswerten Auswirkungen auf diebetroffene Tier- und Pflanzenwelt. Somitkonnte der Antrag auf naturschutzrechtlicheGenehmigung gestellt werden. Hier zeigte sich,wie vorteilhaft es war, dass alle beteiligten Par-teien bereits im Vorfeld vom Projekt informiertwaren. Bei der Verhandlung vor Ort wurdennoch restliche Fragen beantwortet, gewisseAuflagen in der Bauausführung gestellt und eswar für mich eine Freude, dass am 29. Sep-tember 2010 die Bewilligung zum Bau desAbsamer Klettersteiges erteilt wurde.

Circa zeitgleich wurde der Klettersteig auchvom Bundesausschuss des OeAV positivbewertet. Wir konnten mit dem Bau loslegen,wenn nicht genau an diesem Tag mich die Mit-teilung erreichte, dass der private Hauptspon-sor sein Vertrauen in das Projekt verloren hatund seine Förderzusage zurückzog!

Nun begann für mich wieder das mühseligeBemühen einen Sponsor zu finden. Erst imFrühjahr 2011 gelang es mir die Finanzierungzu sichern. Als Sponsoren unterstützten uns:l das Land Tirol

l die Gemeinde Absaml die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung aus

Münchenl die Fa. Stiegl Bierl die Fa. Fischer Befestigungstechnikl die Fa. Schiestl Klettersteigtechnik aus Fulp-

mesl und nicht zu vergessen eine Seilpatenschaft

von Mitgliedern aus unserem Verein.

Jetzt möchte man meinen, dass alles geritztwar, die Genehmigungen waren da, die Finan-zierung stand, eine Baufirma war beauftragt.Doch leider kündigte uns die Baufirma nachEinrichten der Arbeitsseile Anfang Mai 2011aus unverständlichen Gründen den Auftrag -kaum zu glauben! Nun musste schnell reagiertwerden. Wir holten ein zusätzliches alpinisti-sches Gutachten über die Realisierbarkeit einund beauftragten ein erfahrenes Team, beste-hend aus Bergführern aus dem Stubaital unterder Leitung von Robert Span, mit der Weiterfüh-rung des Auftrags. Diese schoben die Arbeits-tage immer bei führungsfreien Tagen ein und sokonnte aufgrund ihres Engagements der Klet-tersteig in ca. 6 Wochen fertig gestellt werden.

Für den Bau des Zu- und Ausstiegswegesnahm sich mein Bruder Andreas Amor an, undso konnte der Absamer Klettersteig am 29. Juli2011 zur Benützung freigegeben werden.

Er zieht sich 1.300 m in der Länge und 600Höhenmeter hinauf, die Schwierigkeiten liegengenerell bei A und B, es sind aber auch sechsC-Stellen vorhanden. Kurz nach dem Einstiegist eine Schlüsselstelle vorhanden. Wer hierProbleme hat, der kehrt besser um und steigtüber den Normalweg auf.

Besonders durch die Länge ist die alpine Ernst-haftigkeit gegeben. Ich empfehle dringendjedem, eine gewissenhafte Tourenplanung zumachen und dabei besonders zu überlegen, obdie eigene Kondition den Anforderungen ent-spricht. Es sollen ausreichend Getränke undeine Jause mitgenommen werden, um sich beiRasten eine Erholung zu ermöglichen.

Viele Bergsteiger haben den Absamer Kletter-steig schon begangen, ihr durchwegs positivesfeed-back bestätigt uns zur Richtigkeit desBaues.

Weitere Informationen zum Absamer Klettersteig finden Sie unter: www.alpenverein-ibk.at/huetten/bettelwurf.html

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In den ehemaligen Jagdgründen (Ludwig) GanghofersVon Christian Rauch

Im Gaistal, zwischen Wetterstein und Mieminger Kette, hütete der SchriftstellerLudwig Ganghofer vor rund 100 Jahren einriesiges Jagdrevier. Heute bietet das Gaistalein „Almenparadies“ samt dichtem Wegenetz und aussichtsreichen Gipfeln.

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Eine kleine Kraxeltour führt auf den Gipfel desPredigtsteins, ein Ausläufer des mächtigenHauptkamms des Wettersteingebirge (hinten der 2744 Meter hohe Hochwanner)

„Wenn ich nach müden, kranken Stadtmonatenhinaufreise zu meinem lieben, einsamen Wald-hause da droben im Wettersteingebirge – ichkann euch nicht sagen, was da in mir lebendigwird! Immer wieder ist das wie ein heilendesWunder, wie frische Kraft, wie neuer Glaube analles, was Leben heißt.“ Diese Zeilen, untrenn-bar verbinden sie den Schriftsteller LudwigGanghofer mit dem Nordtiroler Gaistal, als Fort-setzung des Leutaschtals zwischen der Mie-minger Kette und dem Wettersteingebirgegelegen.

Uns trägt – rund 100 Jahre nach Ganghofer –keine Pferdekutsche mehr in das „Almenpara-dies Gaistal“. Vom hintersten Parkplatz startenviele los, per pedes oder Bike, in die sonnigenWeidegründe entlang der Leutascher Ache.Weit hinten im Tal steht Ganghofers ehemali-ges Jagdhaus „Hubertus“, doch wir wollenerstmal auf den Berg hinauf! Das erste Wan-derziel, das uns ruft, sind Wangalm und Wet-tersteinhütte, die das Gaistal auf einersonnigen Terrasse überragen. Das Wetterstein-gebirge stellt uns hier mit den senkrechten röt-lichen Abbrüchen von Oberreintalschrofen undScharnitzspitze ihr felsigstes Gesicht entgegen.Doch wir steigen weiter, wohl wissend, dassder Hauptkamm auf einem kleinen Seitengratden Wächter des Gaistals vorgeschoben hat,die Gehrenspitze. Neben ihrer dunklen Nord-wand zeigt sie auf ihrer Südwestseite steile

Grasflanken, und durch die erklimmt unserSteig unschwierig die Höhe. Vom Kreuz blickenwir dann hinab auf das fast zehn Kilometerlange Tal, zwischen den beiden Kalkgebirgenbis zu 1500 Meter tief eingegraben. In dennächsten anderthalb Tagen werden wir es imAuf und Ab, zwischen Talgründen und Hochal-men erkunden. Nach dem Gehrenspitz-Abste-cher machen wir am „Erinnerungshüttl“ amScharnitzjoch Rast. „Leben im Sonnenschein“,dieser Spruch könnte auf uns in diesemMoment passen, doch diesen Namen trägtauch eine der schwierigsten Kletterrouten ander legendären Schüsselkarspitz-Südwand, diesich wie eine Kinoleinwand vor uns aufbaut.Mit „Locker vom Hocker“ (SchwierigkeitsgradVIII-) begann die extremste Kletterei hier vor 30Jahren, mittlerweile ist sie bei „Vogelfrei“ (X+)angekommen. Wir stellen uns das Klettern indiesen überhängenden, mauerglatten Plattenlieber nicht weiter vor, sondern steigen gemüt-lich ab zur Wangalm, dann folgen wir dem„Wurzigen Steig“ hinab ins Gaistal. Doch derendet nicht ganz im Talgrund, sondern an dererhöht gelegenen Hämmermoosalm. Auf die-sem traditionsreichen Grund, vor Jahrhunder-ten lag hier die Schwaige für das KlosterStams, führt heute Sonja Wanner das Zepter.Gemütlich und komfortabel wurde die Alm zumkleinen Berggasthaus ausgebaut, das auchmehrere kleine Zimmer zum Übernachten bie-tet. Ein ordentliches Nachtmahl erwartet uns,ein Glaserl Wein, dann geht es ab in die Federn,bis der erste Sonnenstrahl uns wieder weckt.Ganghofer wäre als Jäger natürlich längstschon auf den Beinen, hätte in der Dämmerunghoch am Berg den ersten Auerhahn „schnak-

keln“ hören. Und noch vor Sonnenaufganghätte das Falzlied den balzenden Hahn mit den„Rosen“, den charakteristischen roten Augen-bogen, verraten und Ganghofer, wie er in sei-nem „Jagdbuch“ schreibt, das stolze Tier mitzielsicherem Schuss vom Aste gestreckt. –Heute ist die Jagd auf die seltener gewordenenTiere natürlich reglementiert, in manchenAlpenländern auch eingestellt.

Gut, dass wir keine Jäger sind, denken wir unsohnehin, denn so nehmen wir uns Zeit für einreichhaltiges Frühstück auf der Terrasse, genie-ßen die Morgensonne und den Blick auf diesüdlichen Felsnachbarn des Gaistals, HoheMunde und Hochwand. Unser erstes Ziel amheutigen Tag ist die Rotmoosalm. Ihr gemütli-cher Mauerbau lag lange Zeit am Fuße des Hin-terreintalschrofens, doch dort entdecken wirnach gut einstündigem Aufstieg nur mehrSchutt und eine Gedenktafel. Im Februar 2009donnerte eine gewaltige Lawine über die Hüttehinweg und ließ keinen Stein auf dem anderen.Im August 2011 wurde auf der östlich benach-barten Anhöhe des Schönbergs der schönehölzerne Neubau eröffnet, der nicht nur lawi-nensicher, sondern auch ungemein aussichts-reich liegt – allerdings um den Preis einerdeutlich verlängerten Zufahrtsstraße.

Unsere nächste Anhöhe aber liegt unberührtwestlich der Rotmoosalm. Ähnlich wie bei derGehrenspitze hat der Wettersteinhauptkammauch hier einen kleinen Gipfel vorgeschoben,den Predigtstein, auch Predigtstuhl genannt.Auf unserem Weiterweg ist er ein willkomme-ner Abstecher, der gar ein wenig Kraxelei aufmarkiertem Pfad erfordert. Der Predigtstein-Gipfel aber ist eine fantastische Aussichtskan-zel. Das im oberen Teil noch teils weiße und inResten vergletscherte Zugspitzplatt mitDeutschlands höchstem Berg öffnet sich imWesten, im Norden der Felskoloss des Hoch-wanners und im Süden wieder das tiefe Gaistalmit der Mieminger Kette dahinter.

Da, fast senkrecht unter uns, müssen Gaista-lalm und Tillfussalm liegen. Klein erspähen wirdie Häuschen, doch wo ist Ganghofers Jagd-haus? Es muss in den Bäumen zwischen denAlmwiesen versteckt sein; und so müssen wirwarten, bis wir es im Abstieg passieren werden.Unser Blick schweift wieder reihum über dieHochalmen, Wälder und Kare. Hier fühlte sichGanghofer, der im Gaistal unter anderem sei-nen Roman „Das Schweigen im Walde“ undseinen autobiographischen „Lebenslauf einesOptimisten“ geschrieben hatte, zuhause. Hier

Das ehemalige Jagdhaus Ludwig Ganghofers im Gaistal

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konnte er seine Jagdleidenschaft als naturver-bundener Mensch ausleben, der in den Bergenvor allem auch die Einfachheit, Anstrengung,den Kontrast der Wetter und Jahreszeitengenoss. Er verabscheute die Hof- und Hetzjag-den, welche die Adligen in den Schlossparksvorhergegangener Jahrhunderte noch gepflegthatten. Ganghofers Liebe galt einfachen Unter-kunftshütten, die ihm „Hochschulen für dieErkenntnis der Bergnatur“ waren, in der dieKartoffeln goldgelb in der Schmarrenpfanne vorsich hin rösteten, während der begnadeteZitherspieler ein erstes abendliches Lied aufder „Klampfen“ zum Besten gab.

Eine solche Jagd- und Hirtenhütte in den höhergelegenen Gaistaler Gefilden, die zu Gangho-fers Zeit und vermutlich schon viel früherbestand, war das „Steinerne Hüttl“. Es istunser nächstes Etappenziel. Lange bestandhier eine einfache und urgemütliche Almwirt-schaft. Manche können sich noch erinnern, alsFranz Jordan hier mit weißem Bart, Knopforgelund Schnapstablett die Gäste begrüßte. Dieletzten Jahre hatte der junge Leutascher AlfredRipfl und seine Freundin Ruth auf dem Steiner-nen Hüttl das Zepter geführt, doch sind die bei-den 2011 zur Tillfußalm hinunter gezogen.Schade, denn das im Bergwasser eisgekühlteFlaschl Bier aus dem Hüttlbrunnen tat so gut,wenn man auf der kleinen Terrasse Platz nahmund den Blick über das Gaistal bis zum Inn-und Wipptal und dahinter auf den Eis glänzen-den Hintertuxer Olperer schweifen ließ. WerGlück hat, für den hat der Hirt, der mittlerweiledas Steinerne Hüttl betreut, vielleicht doch einFlaschl dabei, auch wenn er das Hüttl nicht offi-ziell bewirtschaften wird.

Nun aber wollen wir endlich Ganghofers ehe-maliges Domizil sehen. Unser Steig schlängeltsich hinab ins Gaistal und unten am Bach,neben der Tillfussalm mit ihrer einladenden Ter-rasse steht Haus „Hubertus“. Zwischen mäch-tigen Fichten grüßt uns die holzvertäfelteFassade; hinein dürfen wir leider nicht, da sichdas Haus heute in Privatbesitz befindet. Von1896 bis 1918 aber war Ludwig Ganghofer hierJagdherr über eine Fläche von rund 20.000Hektar, die einen durchschnittlichen Abschussvon 25 Hirschen, 60 Gämsen, 35 Auer- undBirkhähnen und 30 Murmeltieren pro Jahr her-gab.

Für den Jäger und Schriftsteller war „HausHubertus“ allerdings mehr als nur sommerli-cher Stützpunkt zur Hochlandjagd. Es wurdezum Sammelpunkt zahlreicher Künstlerfreunde,und wenn dann noch Verwandte hinzukamen,wurde es mit über 30 Leuten selbst in demgeräumigen Haus übervoll. „Wenn jetzt no aFreund kommt., wohin tuan mir den glei, iwoaß nur an Ort und der is nit frei“, dichteteder Hausherr in solchen Momenten.

Unter den berühmten Hausgästen waren derjunge Wiener Dichter, Dramatiker und „Jeder-mann“- Autor Hugo von Hofmannsthal, derbayerische Schriftstellerkollege Ludwig Thoma,Berg- und Jagdfreund und Autor der „Lausbu-bengeschichten“, der im nahen Garmischwohnhafte Komponist Richard Strauss, wahr-scheinlich auch Rainer Maria Rilke und ThomasMann, die Ganghofer als „junge Talente“ unter-stützt hatte. Auch wenn wir leider nicht insHaus hinein blicken können, wir können unsdie Stimmung vorstellen, die damals auf der

Terrasse und den Wiesen des stattlichen Anwe-sens geherrscht hat.

Nebenan schauen wir noch bei der Tillfussalmrein: Alfred und Ruth, die Ehemaligen vom Stei-nernen Hüttl, haben die Bergsteigerunterkunftauf Vordermann gebracht. Selbstgemachte But-ter, Milch und Speck gibt es, Zillertaler Krapfenund Erdäpfelwirler. Neben den Gästen kümmertsich das junge Paar noch um 100 Stück Viehund Haflingerfohlen Sissi.

Wohl gestärkt wandern wir nun talaus, vorbeian der Gaistalalm (Wir haben mitgezählt: Es istdie sechste Almhütte und Einkehr, die wir inden zwei Tagen passiert haben!) und blickenauf die Hohe Munde. Ihr „ungestüm aufstre-bendes“ Felsdach, wie es schon Ganghofer auf-fiel, bildet eine weitere lohnende, wenn auchlange Gipfeltour über dem Gaistal. Aber die kön-nen wir uns vornehmen, wenn wir ein weiteresMal hierher kommen. Im Wetterstein gäbe esdann auch noch so einsam-schrofige Speziali-stentouren wie den Hochwanner und Hund-stallkopf. Doch nicht nur die Gipfel locken, einso schönes Stück Natur wie das Gaistal mehr-fach zu besuchen, sondern auch GanghofersMotto: Als ihn einmal nämlich die Leute fragten,wie er es schaffte, die Natur in seinen Werkenso lebendig zu schildern, erklärte er sein„Erfolgsgeheimnis“ wie folgt: Über viele Jahreschaute er sich gerne „immer wieder, wiederund wieder das gleiche Stück Natur an“. Erstdann wurde die Landschaft für ihn „lebendig“,dann erst konnte er wirklich von ihr erzählen…

Der Artikel erschien ursprünglich in „Land der Berge 6/2011“

➤Aus dem Ganghofer Jagdbuch

Sonja Wanner blickt von ihrem Berggasthaus auf derHämmermoosalm auf die Felsgipfel der Mieminer Ketteüber dem Gaistal

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3.

Die Schüsselkarspitze-Südwand mit ihren legendären Kletterrouten ist ein Schaustück auf dem Weg zur Gehrenspitze

Der Anstieg zur Gehrenspitze wird auch weiter oben nichtviel schwerer, da auf der Rückseite grasige Flanken warten

Ganghoferrunde aus dem Außerfern

Ausgangspunkt: Ehrwalder Almbahn in Ehr-wald in Tirol, erreichbar über Imst und denFernpass.

Route: Von der Bergstation Ehrwalder Alm hin-auf zur Hochfeldernalm und zum Feldernjöchl.Weiterweg zum Steinernen Hüttl und Abstiegzur Tillfussalm und zum Ganghofer-Jagdhaus.Rückweg zur Ehrwalder Alm.

Gehzeit/Höhenunterschied: 5 ½ bis 6 Stun-den, 1000 Meter Höhenunterschied (ohne Seil-bahnbenützung gut 400 Meter mehr!)

Anforderungen: Überwiegend gute Berg-wege und Forststraßen. Keine Schwierigkeiten.

Einkehr: Ehrwalder Alm, Hochfeldernalm, evtl.Steinernes Hüttl, Tillfussalm.

Zusatztour: Ein immer lohnender Dauerbren-ner ist der Weg von der Ehrwalder Alm überden herrlichen Seebensee (Ganghofer nannteihn „Gottesträne“) und die Coburger Hütte zumTajatörl. Von dort über den Ganghofersteig zurEhrwalder Alm zurück oder über den Immen-steig direkt in’s Tal. 5 – 5 ½ Stunden, 850Meter Höhenunterschied mit Seilbahn.

Karte: AV-Karte Wetterstein und MiemingerGebirge, Mitte.

Mögliche weglos-Gipfel für Spezialistenab neuer Rotmoosalm:l Hochwanner (2744 m), Il Großer Hundstallkopf (2532 m) am Teufels-

grat, I-II

2.Gaistaler Almen- und Gipfelrunde mit Gehrenspitze (2367 m)

(wie im Text erzählt)

Ausgangspunkt: Parkplatz P2 (Stupfer) imGaistal, über Seefeld in Tirol in die Leutaschund über die Ortsteile Platzl und Obern in’s Gai-stal (4 € Maut).

Route: Vom Parkplatz zur Wettersteinhütte undWangalm. Weiter hinauf und in einem Felskarrechts (Wegweiser) zum Scharnitzjoch und zurGehrenspitze. Zurück zur Wangalm und vor derWettersteinhütte über den „Wurzigen Steig“hinab zur Hämmermoosalm (Übernachtung).Am 2. Tag ein Stück zurück Richtung Wangalm,dann links (Wegweiser) neuer Steig (noch nichtin allen Karten!) über Sulzlehen zur neuen Rot-moosalm. Über die Forststraße ein Stück hinabund rechts abzweigen Richtung SteinernesHüttl und Predigtstein. Vom Sattel links felsigerAufstieg zum Predigtstein. Weiterweg über dasSteinerne Hüttl hinab zur Tillfussalm und zumGanghofer-Jagdhaus. Zurück über die Gaista-lalm zum Parkplatz.

Gehzeit/Höhenunterschied: Tag 1: 5 ½ bis 6Stunden, 1170 Höhenmeter rauf, 950 Höhen-meter runter. Tag 2: 6 ½ bis 7 Stunden, 950Höhenmeter rauf, 1170 Höhenmeter runter.

Variante: 2011 wurde die neue Rotmoosalmauf dem Schönberg (östlich der alten Rotmoo-salm) eröffnet. Sie bietet wenige Lagerplätze(schnell ausgebucht), liegt jedoch fantastisch.Wer hier nächtigt, kann nach der Gehrenspitz-Besteigung noch vor der Wangalm rechts zurneuen Rotmoosalm weitersteigen und an Tag 2Richtung Predigtstein anknüpfen. Insgesamtkürzer und weniger Höhenunterschied.

Anforderungen: Überwiegend gute Bergwegeund Forststraßen. Die Gipfelbesteigungen vonGehrenspitze und Predigtstein erfordern einwenig leichte Kraxelei und Trittsicherheit.

Einkehr: Wettersteinhütte, Wangalm, Häm-mermoosalm, Rotmoosalm, Tillfussalm, Gai-stalalm (überall auch Übernachtung).

Karte: AV-Karte Wetterstein und MiemingerGebirge, Ost und Mitte.

1. Königstour über dem Gaistal: Hohe Munde (2662 m)

Ausgangspunkt: Erster Parkplatz (Klamm) imGaistal. Anfahrt siehe Tour 1.

Route: Vom Parkplatz über Kalvarienberg undRauthhütte zum Ostgipfel der Hohen Munde.Übergang zum Hauptgipfel und Abstieg überdie Niedere Munde in’s Gaistal. Rückweg überTillfussalm und Ganghofer-Jagdhaus zur Gai-stalalm und talaus zum Parkplatz.

Gehzeit/Höhenunterschied: 7 ½ bis 8 Stun-den, 1500 Meter Höhenunterschied.

Anforderungen: Markierte Tour mit Schrofenund Geröll sowie einfachen Felsstellen, teil-weise drahtseilgesichert. Gute Kondition erfor-derlich!

Einkehr: Rauthhütte, Tillfussalm, Gaistalalm.

Karte: AV-Karte Wetterstein und MiemingerGebirge, Ost und Mitte.

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Von Walter Würtl und Peter Plattner Fotos: Peter Plattner

Klettersteiggehen ist einfach. Mehr noch als dasSportklettern in der Halle oder im Klettergartenscheint es ideal für alle, die Bewegung in der Naturkombiniert mit Tiefblicken und etwas Nervenkitzelsuchen: vom Kind bis zum Senior. Ganz so trivialwird es dann aber doch nicht sein, wenn man sichdie Anzahl der notwendigen Bergrettungseinsätzean Klettersteigen ansieht, wenn man mitbekommt,welche kleinen privaten Tragödien sich jedesWochenende beim lustigen Familien-Klettersteig-Ausflug abspielen und wenn man die laufende Dis-

kussion auf dem Materialsektor verfolgt – Stichwort:Die aktuellen Sets sind für Personen unter 50 kgnicht geeignet.

Ganz so arg ist es dann aber doch nicht, denn mitetwas Planung, Umsicht und Wissen ist das Kletter-steiggehen eine tolle Bergsportart für Jung und Alt.Im Folgenden möchten wir einige Punkte heraus-greifen, die beachtenswert sind.

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Warum ist Klettersteiggehen im Vergleichzum Klettern offensichtlich trivial? DieAntwort ist einfach: kein Orientie-rungsproblem, permanente Siche-rungsmöglichkeit in Form von einemdurchgehenden Drahtseil und Stahl-

tritten/-stufen/-klammern und eine relativ ein-fache Möglichkeit der Selbstsicherung mittelseinem Klettersteigset. Doch wie fast überall imBergsport muss auch auf den Eisenwegen klarsein, dass das Begehen mit Risiken verbundenist. Bei unzureichender Vorbereitung, mangel-hafter Ausrüstung oder falschem Verhalten be-steht Absturz- und somit Lebensgefahr!

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Klettersteig-regeln

Soweit so gut. Wer sich hier bei einigen Punk-ten im Unklaren ist, dem sei empfohlen, sichbei einem der kommenden Sektions-Kletter-steig-Touren alles entsprechend erklären undzeigen zu lassen.

Sicherungstechnik und AusrüstungTrotz der vermeintlich einfachen Sicherungs-technik kommt es auf Klettersteigen immerwieder zu schweren Unfällen. Das liegt daran,dass viele Klettersteiggeher mit unvollständiger,schadhafter oder nicht normgerechter Ausrü-stung unterwegs sind bzw. diese falsch odergleich gar nicht verwenden. Dazu kommt, dassam Klettersteig eine besondere Sturzsituationvorliegt: Bei einem Sturz aus z.B. fünf MeternHöhe können Kräfte bis ca. 40 kN (4 Tonnen !)entstehen, die das Material extrem beanspru-chen. Zusätzlich wird man bei einem Sturzdurch die enge Verbindung des Klettersteigsetsmit dem Drahtseil unkontrolliert und rechtgrauslig gegen den Fels oder hervorstehendeMetallteile geschleudert werden. So muss deutlich festgehalten werden, dass esprimär gilt, jeden Sturz am Klettersteig zu ver-meiden. Stürze ich dennoch, so muss meineAusrüstung die auf meinen Körper wirkendenKräfte (also den Fangstoß) auf ein verträglichesMaß bremsen.

Das KlettersteigsetEin modernes – das bedeutet deutlich wenigerals zehn Jahre altes - Klettersteigset bestehtaus einem Fangstoßdämpfer, einer Einbin-deschlaufe und zwei Lastarmen mit den dazu-gehörigen Klettersteigkarabinern.

Der Fangstoßdämpfer

Es gibt zwei verschiedene Systeme, um denFangstoß am Klettersteig zu reduzieren: Reib-falldämpfer („gelöcherte Metallplatte mit durchgefädeltem Seil“; bei einem Sturz beginnt dasSeil durch die Löcher zu laufen und bremst so)und Bandfalldämpfer (Bandmaterial ist mitein-ander verwoben und „reißt“ bei einem Sturzauf und bremst somit). Bandfalldämpfer sindheute als Stand der Technik zu bezeichnen,bremsen sie doch relativ unabhängig von äuße-ren Einflüssen (Nässe) und da kein herumhän-gendes Bremsseil verstaut werden muss, gibtes weniger Bedienungsfehler - die in der Ver-gangenheit zu Unfällen geführt haben.

Mittels dieser Fangstoßdämpfer kann sicher-gestellt werden, dass die Kräfte innerhalb derzulässigen Belastung von max. 6 kN (ca. 600kg) laut Norm bleiben. Auf einen Umstand wei-sen nahezu alle Hersteller in der Bedienungs-anleitung ihrer Klettersteigsets hin: dass derBandfalldämpfer für Personen unter 45-50 kgKörpergewicht nicht zugelassen wird. Tests derDAV-Sicherheitsforschung haben bestätigt,dass bei solchen leichtgewichtigen Personendie Beschleunigungskräfte auf den Körper der-art hoch sein können, dass mit schweren Ver-letzungen zu rechnen ist; ebenfalls sind diemeisten Sets für Personen über 100 kg nichtmehr geeignet. Deshalb wird für diesen Perso-nenkreis auf steilen Klettersteigen, bei denenein senkrechter Sturz direkt in das Set möglichist, eine (zusätzliche) Seilsicherung empfohlen.Oder aber, man kauft sich das soeben auf denMarkt gekommene einzige Set, das sich mittelseiner Inbusschraube auf verschiedene Körper-gewichte bis zu 30 kg einstellen lässt: das

KOMPLETTE KLETTERSTEIGAUSRÜSTUNG Gurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe und Rucksack mitder Notfallausrüstung.

Bereits seit einiger Zeit gibt es die Kletter-steigregeln des Alpenvereins. Die 10 Punkte,in denen die wichtigsten Verhaltenstippszusammengefasst sind, lauten wie folgt:

1. Sorgfältig planen!Planung ist der Schlüssel für sichere undgenussvolle Klettersteigtouren. Informieredich genau über Schwierigkeit und Länge,Zu- und Abstieg, Wetter und Verhältnisse.

2. Das Ziel den persönlichen Voraussetzungen anpassen!Zu hoch gewählte Schwierigkeiten min-dern das Erlebnis und können zu gefähr-lichen Situationen führen.

3. Vollständige, normgerechte Ausrüstung verwenden!Klettergurt, Klettersteigset und Helm: Nurdie konsequente und richtige Anwendungder Ausrüstung ermöglicht eine sichereBegehung von Klettersteigen. Für denNotfall sind Erste-Hilfe-Paket und Mobil-telefon dabei.

4. Bei Gewittergefahr nicht einsteigen!Blitzschlag bedeutet Lebensgefahr.Regen, Nässe und Kälte erhöhen dasSturzrisiko.

5. Drahtseil und Verankerungen kritisch prüfen!Steinschlag, Schneedruck, Frostspren-gung oder Korrosion können Schäden ander Steiganlage verursachen. Nicht ingesperrte Klettersteige einsteigen.

6. Partnercheck am Einstieg!Kontrolliert gegenseitig: Gurtverschluss,Verbindung Klettersteigset mit Klettergurt,Helm.

7. Ausreichende Abstände einhalten!Zwischen zwei Fixpunkten darf nur einePerson unterwegs sein.

8. Klare Absprache beim Überholen!Kommunikation und Rücksichtnahme ver-hindern gefährliche Situationen bei Über-holmanövern oder Gegenverkehr.

9. Achtung Steinschlag!Achtsames Steigen verhindert Stein-schlag.

10. Natur und Umwelt respektieren!Mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder inFahrgemeinschaften anreisen. Müll undLärm vermeiden.

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Cable Vario von Edelrid - hier soll, wenn korrekteingestellt, ein entsprechend sanftes Bremsenmöglich sein.

Die Karabiner Klettersteigkarabiner gibt es mit unterschiedli-chen Verschlusssysteme; welches sich ambesten und leichtesten bedienen lässt, kannnicht pauschal beantwortet werden, sondernhängt sehr von den persönlichen Vorlieben unddem Geschick des Benutzers ab - am Bestenim Bergsportgeschäft ihres Vertrauens auspro-bieren, welchen Karabinertyp sie viele, viele,viele Male bei jedem Klettersteig umhängenmöchten ...

Die neueste Entwicklung im „Karabinerseg-ment“ sind Sets, die bei Sturzbelastung amStahlseil klemmen und so die Sturzstrecke unddamit die Verletzungsgefahr auf ein Minimumreduzieren. Hier ist der Skyturn von Skylotecund der Hang On von AustriAlpin zu nennen.Während beim Skyturn einer der beiden Armemit einer Rücklaufsicherung ausgestattet ist,wird der Hang On als zusätzlicher „dritter Arm“zum Klettersteigset speziell für senkrechte Pas-sagen empfohlen. Angesichts der Tatsache,dass ein weiter Sturz im Klettersteig sauge-fährlich ist und dass für leichte (bzw. sehrschwere) Personen die optimale Funktions-weise der Fallbanddämpfer eingeschränkt ist,sind solche Systeme eine überlegenswerte undinteressante Alternative. Ganz klar negativschlägt sich bei ihnen allerdings die Bedie-nungsfreundlichkeit nieder. Diese ist vorsichtigformuliert „sehr gewöhnungsbedürftig“; aberhier soll sich jeder Benutzer selber ein Bildmachen und für sich die Vor- und Nachteile

abwiegen.

Die Einbindeschlaufe, die Lastschlingen (und ev. das Wirbelgelenk)Jedes gute Set verfügt über eine Einbinde -schlaufe, mit der man es mittels eines Anker-stichs in den Anseilring des Klettergurtseinfädeln kann. Bei qualitativ hochwertigenSets sind diese baulich oder farblich so ausge-führt, dass ein fehlerhaftes Einhängen ausge-schlossen werden kann – auch hier gab esdurch Verwechslungen bereits Unfälle.

Elastische Lastschlingen verhindern, dass dieKarabiner beim Klettern zu tief hängen underhöhen die Bedienerfreundlichkeit. Je nachHersteller sind diese Lastschlingen unter-schiedlich lang und es gilt jene zu wählen, diein etwa zur Armlänge passen: bei einem Aus-rutscher in einer Querung – oder wenn manrasten möchte – sollte man nicht so tief unterdem Stahlseil zu hängen kommen, dass mandieses nicht mehr erreichen kann; blöderweiseist eine einfache Verkürzung der Lastschlingenmittels Knoten nicht zulässig.

Der Einbau eines Wirbelgelenks, das ein Ver-wickeln der Lastarme verhindert, ist zweifels-ohne eine nette Idee – in der Praxis aber nichtwirklich notwendig (zumal die Dinger teil-weise unfassbar schwer und klo-big gebaut sind; es gibtinzwischen aber auchsuper kleine undleichte Varianten).

Die RastschlaufeGute Sets sind mit einer vorbereiteten und klarerkennbaren Rastschlaufe ausgestattet, sprichder Möglichkeit einen dritten Karabiner „kurz“d.h. direkt hinter dem Bandfalldämpfer einzu-hängen. Warum: um sich damit direkt in dasSeil oder eine Stahlklammer zu hängen, um zurasten, jemanden nachzusichern oder zu foto-grafieren. Wichtig: Wenn ich mich in die Rast-schlaufe hänge, bleiben die beiden anderenÄste am Seil eingehängt – immer! Um Fehlan-wendungen, z.B. durch ungünstig belasteteNähte, zu vermeiden, bitte hier unbedingt dieBedienungsanleitung des Herstellers an -schauen. Solche Sets mit Rastschlaufen sind seit länge-rem in verschiedenen Ausführungen erhältlichund somit sollten die Zeiten vorbei sein, indenen man sich eine abgenähte Bandschlinge– oder gar eine Daisy Chain (noch mehr Fehler-quellen) - zusätzlich zum Rasten in den Anseil-ring gehängt hat. Diese Alternative ist nichtmehr wirklich zu empfehlen, da es leicht zuFehlbedienungen kommen kann.

Seilsicherung am KlettersteigEine durchgehende Sicherung mit einem Seilauf Klettersteigen sollte - bei richtigerWahl der Schwierigkeit - nichtnotwendig sein. Der Auf-wand ist beachtlichund der tat-sächliche

Isabell, eine Jugenteammitarbeiterin der Sektion Innsbruck, während ihrer Ausbildungzum Übungsleiter Klettersteig.

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Mehrnutzen oft gering. Daneben ist das Seilsi-chern auf Klettersteigen überraschendanspruchsvoll und nur sehr routinierten Perso-nen zu empfehlen – ansonsten wird manwesentlich langsamer unterwegs sein und sicham sonnigen Samstagvormittag im Kaiser-Maxnicht wirklich beliebt machen...

Noch einmal: Die Anwendung des Seils zurSicherung am Klettersteig kann auch nur durchPersonen erfolgen, die als versierte KlettererErfahrung in der Seil- und Sicherungstechnikmitbringen. Denn wer mit dem Seil unterwegsist, muss auch die entsprechenden Kenntnisseder Rettungstechnik haben, da beispielsweisePersonen, die mit einer Plate nachgesichertwerden, auch jederzeit gesichert abzulassensind; oder wenn nach einem Sturz jemand imFreien hängt, ist es notwendig Techniken zukönnen, um diesen zum Standplatz zu bringen.Trotzdem, in bestimmten Situationen kann Seil-sicherung auf Klettersteigen Sinn machen:

Seilverwendung bei KindernBei Kindern dient die zusätzliche Seilsicherungin erster Linie als „Backup-System“, wenn sieeinmal abgelenkt auf das richtige Einhängendes eigenen Klettersteigsets vergessen sollten.Dazu werden das Kind und der erwachseneFührende direkt mittels im Abstand von ca. 3 -5 m verbunden. Voraussetzung für diese Art derSicherung ist, dass der Erwachsene einen eige-nen Sturz ausschließen kann und kräftig genugist, einen Sturz des Kindes auch zu halten. Letz-teres ist in der Regel nur möglich, wenn dasKind nicht mehr als 30 kg wiegt (ca. 10 Jahre).Somit ist auch klar, dass diese Art der Seilsi-cherung nur auf leichten Klettersteigen (!) mög-lich ist – und keinesfalls im durchgehendsenkrechten Gelände! Ganz kleine Kinder (< 15kg) benötigen auf solchen leichten Kletterstei-gen kein eigenes Set – in der Regel könntensie über einen längeren Zeitraum gar keineKarabiner bedienen. Der Erwachsene muss dabei akribisch daraufachten, dass das Seil stets straff gespannt ist– was in der Praxis nicht ganz einfach ist - under selbst konsequent seine Sicherung einhängt.Aufgrund der Tatsache, dass bei vielen Kletter-steigen das Sicherungsseil für Kinder zu hochangebracht ist bzw. die Trittstufen/Haltegriffezu weit auseinander liegen, kommt der Tou-renplanung große Bedeutung zu. Pro Erwach-senen kann in der Regel nur ein Kind gesichertwerden.

Exkurs: Wir haben über das Thema Kinder - wieoben beschrieben - am „laufenden“ Seil zusichern lange diskutiert und waren immer wie-der kurz davor, diesen Punkt komplett zu strei-chen und vorzuschlagen, Kinder nur dann mit

auf einen Klettersteig zu nehmen, wenn sie trai-niert haben ihr Set korrekt zu bedienen undwenn ich ihnen diese Bedienung am Kletter-steig auch aufgrund ihrer psychischen „Reife“zutrauen kann. Dann könnte das Höhersteigenhinter dem Kind eine gute Alternative darstel-len, um zu kontrollieren, ob alles korrekt umge-hängt wird, und man kann auch raschHilfestellung geben, falls es Probleme z.B. beimUmhängen der Karabiner gibt. In leichten Klettersteigen und auf drahtversi-cherten Wegen wäre dies aber praxisfremd undein Kind hier am laufenden Seil zu sichernerscheint vertretbar, wenn – und das sei hiernochmals ausdrücklich erwähnt – keine langensenkrechten Passagen bzw. Absturzgelände,bei dem das Kind frei hängen kann, vorliegenund wenn der führende Erwachsene sein Setsauber einhängt und dem ganzen Unterneh-men locker gewachsen ist. Als Bergunerfahrener gemeinsam mit demNachwuchs den (Familien-)Sportklettersteigauf diese Weise zu entdecken, ist somit eineganz schlechte Idee!

Seilverwendung bei sehr leichten und sehr schweren PersonenWie bereits zuvor erwähnt bleibt bei Personenunter ca 50 kg sowie über 100 kg letztlichnichts anderes übrig, als mit HMS oder Plate insenkrechten Passagen von einem Fixpunktbzw „Stand“ aus nachzusichern. Bei Quergän-gen oder Stellen, in denen kein „freier Flug“möglich ist, können die betroffenen Kletterer

natürlich ohne zusätzliche Seilsicherung mitihrem Set unterwegs sein.

Seilverwendung für überforderte PersonenEigentlich sollte es ja nicht passieren, dassman am Klettersteig körperlich so an seineGrenze kommt, dass ein korrektes Sichern mitdem Set aus mangelnder Kraft – und dasUmhängen der Karabiner ist zweifelsohne dasAnstrengendste bei einem schwierigeren Klet-tersteig - nicht mehr möglich ist; dennochkommt es gerade bei Führungstouren immerwieder vor, dass man Teilnehmern mit der Seil-sicherung physische und psychische Unter-stützung geben möchte oder muss. Nichtzuletzt um einen eventuell möglich erschei-nenden Sturz auf alle Fälle zu verhindern oder„schnell“ aussteigen zu können, weil z.B. einGewitter naht. Diese Zusatzsicherung solltesich nur auf wenige Passagen beschränkenbzw. dem „Notfall“ vorbehalten bleiben. Wennabsehbar ist, dass man seinen Schützling ineiner steilen Stelle mit etwas Zug von obenunterstützen muss, bietet es sich an mit derPlate nachzusichern und einen Expressfla-schenzug (mit Tibloc) aufzubauen.

Am Schluss bleibt die Bitte, auch auf Klet-tersteigen nur das zu machen, was ich undmeine Gruppe tatsächlich „kann“ und wasallen noch Spaß bereitet und ein Lächeln insGesicht zaubert. Es ist einfach keine guteIdee, einen kompletten Neuling, der nochdazu latente Höhenangst besitzt, durch denkompletten Kaiser-Max schleifen zu wollen– auch wenn ein Seil für den Notfall imRucksack mit dabei ist. Ein kurzer Ausflugz.B. ins Ötztal zum Lehner-Wasserfall bietetsich hier an; und bei Gefallen und Geschick,warum nicht gleich den Stuibenfall dran-hängen.

Im Zweifelsfall also einen Gang herunterschalten, entspannt bleiben und gemeinsamden Tag an der Via Ferrata genießen.

Wer mit seinen Kindern oder deutlichschwächeren Personen unterwegs ist, dermöge sich von kompetenter Seite ausbildenlassen und fleißig trainieren, oder aber sicheiner Führerin oder einem Führer des OeAVanvertrauen.

SEILVERWENDUNG AM KLETTERSTEIGNur routinierten Kletterern, die das notwendigeWissen und Können in der Seil- und Sicherungs-technik mitbringen, sei empfohlen am Kletter-steig nachzusichern.

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Tirol – das Bikeland der unbegrenzten MöglichkeitenEs ist ein feinmaschiges Netz mit vielen Knotenpunkten und Verzweigungen, indem sich Biker im Sportland Tirol bewegen können. Einsteiger, die das Spielvon Kraft, Kondition und Gangschaltung erst beginnen, finden im ein-heitlich beschilderten Angebot die passende Strecke ebenso wiewad’lgestählte Profis, die ihr wahres Glück erst nach einerMindestzahl bezwungener Höhenmeter erleben.

„Ein kleines Muss, eine jährliche Traditionist für mich die Karwendelrundtour“, berich-tet Georg Pawlata. Der begeisterte Sportlerkennt das Bikeland Tirol wie seine Sattelta-sche, nicht zuletzt durch seine Tätigkeit alsTester der qualitätsgesicherten bikefreund-lichen Unterkünfte. „Die 4-Tages-Tour istvom Startpunkt Kufstein weg sowohl land-schaftlich als auch sportlich ein Erlebnis.“Im Wechsel zwischen fordernden Anstiegenund langen Downhills können sich Mus-keln, Herz und Lunge an- und entspannen,während die Sinne sich im Gebirgsumfeldaufladen können: Tolle Ausblicke, frischeBerg- und würzige Waldluft, regionale Köst-lichkeiten für den Gaumen bei den Zwi-schen- und Endstationen. „Ein Highlight aufdem 305,5 km Rundkurs ist sicher das Kar-wendelhaus“, meint Georg. „Die abendli-che Stimmung dort oben zwischen denanderen Bikern ist so nett, dass ich gerneinen nächtlichen Aufenthalt einschiebe,obwohl das eigentlich vom strengen Tour-plan abweicht.“ Besonders erwähnens-wert: Auch wenn es auf der Hütte geselligzugehen mag – tagsüber auf den Trails istvon der Popularität des Rundkurses kaumetwas zu spüren. „Was das Erlebnis zudembesonders unbeschwert macht: BeiBuchung über Reiseveranstalter kann mansich das Gepäck von Unterkunft zu Unter-kunft schicken lassen – so ist man imGelände ganz frei für Fahrspaß und Natur-eindrücke.“

Die Karwendeltour ist Teil des Bike TrailTirol, dem längsten zusammenhängendenMountainbike-Rundkurs der Alpen. Hierkann man in 32 Etappen auf knapp 1000Kilometern die ganze Vielfalt Tirols wort-wörtlich er“fahren“, und das ganz nachindividueller Lust und Laune. Durch daskostenlose Kartenmaterial zum Downloa-den bleibt man jedenfalls immer in derSpur.

„Für den Rundkurs durchs Karwendel istein wenig Erfahrung und Grundkonditionratsam“, ergänzt Georg Pawlata. „Bikern,die gemütlicher einsteigen wollen, emp-fehle ich die Drei-Kaiser-Tour, die vonWalchsee an den namensgebenden Kai-sergebirgen vorbeiführt.“

Landschaftlich von ganz anderem Charak-ter wiederum ist die Samnaun-Rundtour.Hier verlaufen die Trails und Wege durchzentralalpines Gelände.

Der Bike-Trail Tirol ist mit knapp 1000 Kilometern derlängste zusammenhängende MTB-Rundkurs der Alpen. Foto: Tirol Werbung / Wolfgang Ehn

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Karwendel MehrtagesrundtourMit der Karwendel Rundtour wartet ein Mountainbike-Klassiker an der Nordseite des Alpenhauptkamms.

Ausgehend vom Startpunkt Kufstein führt die viertägige Mountainbiketour vonder nordöstlichen Grenze Tirols mitten in sein Herz. Die Karwendel Rundtour isteine Tour, die vielfältiger nicht sein könnte. Sie verbindet die bereits zum Kultavancierten Strecken durch das Karwendel Gebirge mit neu lancierten Strecken,die in das Inntal und durch das Sonnwendgebirge führen.

Etappe Startort Zielort Hm bergauf Hm bergab Km

1 Kufstein Achensee 1793 m 1280 m 71,5 km

2 Achensee Scharnitz 1731 m 1696 m 69,0 km

3 Scharnitz Schwaz 1395 m 1815 m 77,0 km

4 Schwaz Kufstein 1950 m 1975 m 88,0 km

Details zu den einzelnen Tagesetappen und zum Streckenverlauf finden Sie inden Fact-Sheets zu dieser Tour unter www.biketrail.tirol.at

Tagesrundtour Pillerseetal• 53 Kilometer• 900 Höhenmeter• Höchster Punkt 1.000 m• Schwierigkeitsgrad: mittel• Kondition: mittel• Fahrzeit: 6 Stunden

Eine tolle Rundtour, vornehmlich auf sehr guten Radwegen und Nebenstraßen.Die Anstiege verteilen sich über die gesamte Strecke, so dass man die rund900 Höhenmeter kaum spürt. Entlang der gesamten Strecke gibt es viele Ein-kehrmöglichkeiten in netten Gasthöfen. Am Pillersee gibt es Bademöglichkei-ten und schöne Liegewiesen.

Streckenverlauf: Vom Ortszentrum von Fieberbrunn fährt man auf der Haupt-straße etwa 200 Meter in östlicher Richtung und zweigt links Richtung „Schö-nau-Pertrach“ ab. Die Tour führt hinauf zum Fieberbrunner Weiler Pertrach, biszum St. Johanner Weiler Reitham, über Oberhofen und Niederhofen nach Moo-sen und entlang der Kitzbühler Ache Richtung Erpfendorf. Im Dorfzentrumzweigt man rechts auf die Straße nach St. Ulrich am Pillersee (Bademöglichkeit)ab. Im Wiesental fährt man auf einem Forstweg vorbei am Wiesensee (Bade-möglichkeit) in die Warminger Weiler bei Hochfilzen. Auf der Mountainbikeroute„252 Rundweg Buchensteinwand“ geht es retour in den Fieberbrunner WeilerPertrach und von hier zurück zum Ausgangspunkt im Zentrum Fieberbrunns.

Den Startpunkt dieser Tour erreichen Sie bequem mit öffentlichen Verkehrs-mitteln. Details dazu finden Sie in den Fact-Sheets unter www.biketrail.tirol.at

Foto: Tirol Werbung / Peter Sandbichler

Tagesrundtour Kaiserwinkl• 40 Kilometer• 700 Höhenmeter• Höchster Punkt 1.025 m• Schwierigkeitsgrad: leicht• Kondition: mittel• Fahrzeit: 5 Stunden

Auf der neuen Tagesrundtour Kaiserwinkl radeln Sie durch die typische bäuer-liche Kulturlandschaft des Tiroler Unterlandes und entlang dem Wilden Kaiser.Die 40 Kilometer lange Rundtour startet in Kössen und ist dank der gut verteil-ten Anstiege (insgesamt 700 Höhenmeter) leicht zu bewältigen. Unterwegsladen die schönen Ortszentren zum Verweilen ein. Die ganze Runde, für die Siemit einer reinen Fahrzeit von fünf Stunden rechnen sollten, führt auf gut aus-gebauten Forst- und Radwanderwegen entlang von Bächen sowie durch Wäl-der und Wiesen.

Streckenverlauf: Vom Tourstart beim Hauptplatz in Kössen radelt man zunächstauf der Gemeindestraße in südöstlicher Richtung zur Kitzbüheler Ache. Auf derMountainbikeroute Nr. 248 folgt ein Anstieg bis auf etwas über 1.000m See-höhe. Auf dem Radweg Nr. 17 radelt man immer entlang der Kitzbüheler Ache.Auf der Straße in nördlicher Richtung („Kössen, Walchsee, Schwendt“) steigt dieStrecke nur mehr etwa einen Kilometer leicht an. Danach rollt man immer leichtabwärts, vorbei am Weiler Griesenau. Bei der Brücke über die Kitzbüheler Achesind es nur mehr wenige hundert Meter zurück zum Ausgangspunkt im Zentrumvon Kössen.

Den Startpunkt dieser Tour erreichen Sie bequem mit öffentlichen Verkehrs-mitteln. Details dazu finden Sie in den Fact-Sheets unter www.biketrail.tirol.at

Neue Touren „Kaiserwinkl” und „Pillersee”Zwei neue Tagesrundtouren auf dem Bike Trail Tirol garantieren einen sportlichen Sommer.

Der Bike Trail Tirol führt auf 32 Etappen, rund 1000 Kilometern und 27.000 Höhenmeterndurch die vielfältigen Regionen des Landes. Interessant für alle, die ihn lieber

in kleinen Häppchen erleben: 2012 wurde das Angebot an Tagesrundtourenauf insgesamt acht erweitert. Die Strecke „Kaiserwinkl“ von Kössen

weg richtet sich eher an Anfänger bzw. eignet sich gut zum Warm-fahren. Die Tour „Pillerseetal“ verlangt ein bisschen mehr

sportlichen Einsatz, entlohnt dafür aber mit vielen Ein-kehrmöglichkeiten – Badesee inklusive.

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Alle Touren im ÜberblickNeuer Mountainbike-Guide zum Bike Trail Tirol.

Der Bike Trail Tirol ist für seine abwechslungsreichen und attraktiven Strecken bekannt. Mit seinen rund 1.000 Kilometernbildet er den längsten zusammenhängenden Mountainbike-Rundkurs der Alpen und führt auf 32 Etappen durchs ganzeLand. Im neu erschienenen Mountainbike-Guide “Bike Trail Tirol – Mountainbiken im Herzen der Alpen“ finden Sie aus-führliche Informationen, präzise Karten, übersichtliche Höhenprofile und verlässliche Wegbeschreibungen.

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Hoch über Innsbruck führt der Bike Trail Tirol der Nordkette entlang.Foto: Tirol Werbung / Peter Sandbichler

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Foto: Tirol Werbung

Online-Tourunterlagen, GPS-Daten und InfosDurch die Genehmigung neuer Bikerouten kann der Bike Trail Tirol mittlerweile zur Gänze auf Tiroler Gebiet gefahren werden.

Die Tourunterlagen mit Karten, Höhenprofil und GPS-Daten zu den neuen Etappen zwischen Kitzbühel und dem Zillertal sowie zahlreiche andere nützliche Informationen für den perfekten Biketrip finden sich online unter www.bike.tirol.at und www.biketrail.tirol.at

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Alpine Klassiker Mitte der 70er-Jahre statteten wir dem Halle-ranger nur zwei Kurzbesuche ab: Einmal warder „Buhldurchschlag“ an der Speckkarspitze(wegen Hermann Buhl) unser Ziel, das andereMal die „Lafatscher-Verschneidung“ – eine rie-senhafte Bilderbuch-Verschneidung, wie mansie in den Alpen selten zu sehen bekommt.Beide Routen waren ausgezeichnete Klassiker:traumhafter Fels, beste Linie, problemloserAbstieg – und das war es vorerst für uns. DieGegend fanden wir zwar nett – die grüne Almund das Läuten der Kuhglocken war idyllisch –aber wir waren in das eigentliche Gebiet garnicht richtig hingekommen. 1982 wurden unsdann die Augen geöffnet: Tschechische Klette-rer hatten 1979 eine Route durch die Platte derSchnitlwände gefunden: 7. Grad, A2 – was fürein ominöser Schwierigkeitsgrad. Die Wandwar glatt wie eine Hauswand, mit feinen Rissendurchzogen. Unser geistiges Kletterauge, dasdamals schon stets auf Neulandsuche war,hatte nicht einmal gewagt, dort hin zuschauen! Mit Kurt Schoißwohl wagte ich michin die kalte, düstere Wand. So eine anstren-gende Risskletterei kannte ich nirgendwo sonstin Alpen, obwohl ich berühmte Routen wie„Pumprisse” und „Locker vom Hocker” schonwiederholt hatte. Die freie Begehung der Tsche-chenplatte eröffnete mir eine ganz andereSichtweise auf das ganze Gebiet. Plötzlich sahich nicht mehr die mauerglatten Platten, son-dern die feinen Risssysteme. Die Plattenpanzerschauten aus wie Teile des El Capitan im Yose-mite – nicht so hoch, dafür aber glatter! MitAndi Orgler wagte ich einen Versuch in derLafatscher-Platte. Wir hatten nur einige Hakenund Klemmkeile dabei . „Der Letzte Mohikaner”wurde eine wilde Tour: üble Standplätze, kaumZwischensicherungen, brüchiger Fels und alsNervenkitzel ein gewagter, sehr weiter Pendel-quergang, nur an einem lockeren Klemmsteingesichert. Kein Wunder, dass kaum jemand dieRoute wiederholen wollte. Aber das war damalsauch nicht Sinn der Erstbegehungen: Wir woll-ten eine möglichst schwierige, gefährlicheRoute hinterlassen – als Spiegelbild unseresKletterkönnens.Wir waren immer noch ohneBohrhaken unterwegs. Bei einem Versuch, AndiOrglers Route „Born to be wild” rotpunkt zu

durchsteigen, wären Peter Gschwendtner undich beinahe aus der Wand gefallen. Ich hatteeinen wirklich zweifelhaften Standplatz. Peterhatte 20 Meter über dem Stand in der schrä-gen Wasserrille keine wirklich gute Sicherung.Er hatte die Nase voll und wollte von mir an sei-nem „einzigen halbwegs guten Klemmkeil”abgelassen werden. Als Peter am Stand warund wir das Seil abziehen wollten, fiel das Seilmit dem Klemmkeil herunter. Peter war umsHaar einem 45 Meter Sturz entgangen. Spätergelang mir mit Georg Walch diese wilde Länge,in der man auch aus heutiger Sicht im Kopfrecht kühl sein sollte. Im gleichen Jahr klet-terte ich mit Bernhard Hangl eine traumhaftePlattentour gleich rechts des „Buhldurch-schlag”, komplett ohne Bohrhaken. „Eiertanz”hatte in der Schlüsselseillänge im unteren 7.Grad eine einzige Zwischensicherung. Heute istder „Eiertanz“ von uns bestens mit Bohrhakenneu eingerichtet worden und ist so sicher eineder schönsten Routen des Gebietes.

Neuzeit mit anderen Zielen Ab den 90er-Jahren hatten wir dann eine Bohr-maschine bei den Erstbegehungen dabei. Ange-lehnt an unsere zahlreichen Erstbegehungenam Schüsselkar hatten wir ein gutes Konzept:von unten einsteigen, klettern und sich dannwieder irgendwo kurzzeitig an Skyhooks oderschlechten Keilen fixieren, bis wir einen gutenBohrhaken setzen konnten. So entstandenmehrere Routen in allerbester Qualität: „Toma-hawk”, Grad 9- mit Benni Hangl, „Himmel oderHölle”, Grad 9 mit Peter Gschwendtner und„Rumpelstilzchen”, Grad 9+ mit Peter Jan-schek. Dennoch interessierte sich kaumjemand für die Gegend. Hin und wieder verirrtesich ein alpiner Sportkletterer in das Gebiet,lobte die Routen und verschwand wieder. Wirverloren das Interesse am eigenen Gebiet, dasanscheinend den meisten zu wild war.

In den letzten Jahren haben auch Reini Sche-rer, Dieter Stöhr, Rupi Messner u.a. die ausge-zeichnete Qualität des Gebietes für sichentdeckt und eine Reihe ausgezeichneter, alpi-ner Sportkletterrouten eingebohrt. Mit der Ver-öffentlichung der Routen im Internet kamenauch wieder mehr Kletterer.

Noch vor 15 Jahren war das Halleranger ein unbekanntes, nur bei den einheimischenKletterern beliebtes Klettergebiet, das sich vor allem durch einige berühmte Klas-siker wie die „Lafatscher-Verschneidung“ und den „Buhldurchschlag“ auszeichnete.Im Lauf der letzten Jahre haben sich die Klettermöglichkeiten völlig verändert: ImKlettergarten „Durchschlag“ gibt es bestens gesicherte Ein- und Mehrseillängen-routen in moderatem Schwierigkeitsgrad, an den großen Wänden finden sich Sport-klettereien in alpiner Umgebung in nahezu jedem Schwierigkeitsgrad. WunderbaresKlettern in einer traumhaften Umgebung ist heute Ziel der meisten Besucher – undwer Lust hat, kann auch richtig urige Klassiker kennen lernen.

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Heinz und Angelika Zak,Himmel oder Hölle, 9 Grad,Schnitlwände,Speckkarspitze

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INFO

hallerangerAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Klettergarten „Durchschlag“, linker Teil

1. „Snoopy“, Übungsklettersteig, 22. „Elk Aida“, 63. „Jebemiti“, 5+4. „Hurra die Gams“, 5-5. „Harry Potter“, 3+6. „Love Parade“, 37. „Raffaelo“, 6-8. „Professor“, 4+/5-

9. „Maxi“, 7-10. „Anton“, 711. „Hang Loose“, 8-12. „Blut“, 3+13. „Help“, 3-14. „Jumper“, 515. „Furzi“, 4+16. „Strizi“, 7+

Klettergarten „Durchschlag“, rechter Teil

1. „Variante“, 6-2. „Kaffeepause“, 6-, 5 SL3. „Splash“, 7-/7, 6 SL4. „Alpinmeister“, 4+, 6 SL

Arbeitskreis und KlettergartenDurch die Initiative von Klaus Berghold von derSektion Schwaben wurde ein Arbeitskreisgegründet mit dem Ziel, neue Sportkletterrou-ten im Klettergarten zu erschließen, einige alteKlassiker zu sanieren und einige neue, leichteMehrseillängenrouten erstzubegehen, diejedoch unabhängig von den alten Klassikernverlaufen sollten. Michael Larcher vom ÖAV istauch im Team und gemeinsam wird daraufgeachtet, dass das Wort „Sanieren“ nichtfalsch interpretiert wird. Wie in vielen anderenalpinen Gebieten haben wir uns auch hier zurAufgabe gemacht, in schönen Klassikern dieverrosteten Haken durch neue Normalhaken zuersetzen. An den Standplätzen wurden Bohr-haken gesetzt. So haben wir gemeinsambeschlossen, dass Klassiker wie die „Lafat-scher-Verschneidung“ außer den Standplätzenkeine weiteren Bohrhaken zur Absicherungbenötigt und deshalb absolut naturbelassenbleiben wird. Unabhängig von den alten Klassi-kern wurden vor allem von Bernd Eberle undmir mehrere leichte, mit Bohrhaken gesicherteMehrseillängen eingerichtet – ideal geeignetfür Einsteiger ins alpine Klettern. Durch dieInitiative der letzten Jahre hat sich der Charak-ter des Klettergebietes vollkommen verändert.Das Halleranger bietet eine traumhafte Basisfür die verschiedensten Facetten im Klettern:vom gemütlichen Sportklettern im bestensgesicherten Klettergarten, den ersten alpinenErfahrungen in Mehrseillängenrouten, extre-men alten Klassikern bis hin zu alpinen Sport-klettereien ist hier alles zu finden – noch dazuin einer märchenhaften Umgebung.

Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Anfang Oktober

Zustieg: a. Von Hall über die Herrenhäuser

(Mautstraße) und das LafatscherJoch, 1 Std. 30 min.

b. Von Scharnitz durch das Hinter-autal zur Kastenalm (Fahrrad 1 Std. oder Taxi), dann Aufstiegentlang des Fahrweges zum Halleranger (1 Std. 20 min). Der Abstieg nach Scharnitz istdann einfacher, sodass beideZustiege ungefähr gleich sind.

Unterkunft:Hallerangerhaus, DAV-Sektion Schwaben, Hüttenwirt: Thomas Lehner, Scharnitz (0664 8937583).

Alternativ dazu: Gasthof Halleranger Alm, Horst Schallhart, Scharnitz (0664 1055955)

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Kleiner Lafatscher, NO-Verschneidung

1. „NO-Verschneidung“,6- , 9 SL

Kleiner Lafatscher, Platte

1. „6 x 7 ist Acht“, 8-, 6 SL2. „Der letzte Mohikaner“, 7-/A3 Pendler,

8 SL3. „Rumpelstilzchen“, 8-, 9-, 9-/9, 8+/9-,

8-, 9/9+, 7-, 7 SL4. „Tomahawk“, 8-, 8/8+, 9-, 8-/8, 8+,

8-, 6+, 8 SL

Kleiner Lafatscher NO-Wand

1. „Fritzi“, 4+/5-, 8 SL, 2. „Alte NO-Wand“, 4

Heinz Zak, Rumpelstilzchen , Grad 9+, Lafatscher- Platte➤➤

Lafatscher-Verschneidung

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hallerangerAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Speckkarspitze-Nordwesteck

1. „Buratti-Pfeiler“, 5+, 6 SL2. „The Inglourious Basterds“, 8-, 7 SL3. „Buhldurchschlag“, 6+, 6 SL4. „Eiertanz“, 7- 6 SL5. „Anna lacht“, 8-, 7 SL6. „Falco“,6+, 6 SL, Variante 3. SL, 8-

Speckkarspitze Große Platte

1. „Hundertwasser“, 8, 7-, 8-, 8-, 8, 5, 6 SL

2. „Flachdach“3. „Woodstock“, 6+, 9+/10-, 9+, 9, 7+,

8, 8, 7 SL4. „Schattenspiel“5. „Zitteraal“6. „Coachcrack“

Schnitlwände

1. „Born to be Wild“, 8, 2. „Schlüssel zum Paradies“, 9-3. „Tschechenplatte“, 6-, 8-, 7-, 7, 7, 7,

6 SL4. „Seniorenturnen“, 8+5a. Direkter Einstieg Tschechenplatte,

8/8+5b. Direkter Ausstieg Tschechenplatte,

7+6. „Himmel oder Hölle“, 8-/8, 8, 7+/8-,

8+/9-, 9 5 SL

Heinz Zak, Himmel oder Hölle, 9. Grad, Schnitlwände, Speckkarspitze

Bettina Wobst im Buhldurchschlag 6+,Speckkarspitze, Nordwesteck

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3/2012 AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Mit dem nahenden Sommer steigt auchwieder die Wahrscheinlichkeit, beimBergsteigen und Wandern in einen Re-genschauer zu gelangen. Und so hatKlaus Oberhuber diesmal die Her-steller gebeten uns ihre aktuellen Mo-

delle an Regenjacken zu schicken.„Regenjacken“ – an sich gibt es sowas heuteja gar nicht mehr; in den Katalogen ist statt-dessen von Hardshells die Rede, also von deräußersten wind- und wetterabweisenden Be-kleidungsschicht. Mit der guten alten Nylon-überhaut, die zwar wasserdicht ist aber sonstnichts, haben die aktuellen Modelle nichtmehr viel gemeinsam. Am ehesten noch, dassein Trend in Richtung klein und leicht geht.Wie früher möchten einige im Sommer einedünne Jacke gegen Wind und Nässe im Ruck-sack oder am Gurt immer mit dabei haben.Denn andere Sachen möchten auch mitge-nommen werden und ein geringes Gewichtmacht vieles einfacher und genussvoller. An-dererseits möchten einige Alinisten nach wievor robuiste und widerstandsfähige Wetter-schutzjacken, mit denen sie ev auch auf Hoch-tour rücksichtslos durch grauslige Kamineklettern können – diese Stabilität geht dannaber auf Kosten des Gewichts. Es gilt also sichzu überlegen was mit der jacke gemacht wer-den soll... Zahlreiche Firmen sind unsererBitte nachgekommen (wenn auch nicht alle)

und haben ihr besten Stücke geliefert und wirmöchten in diesem Bericht versuchen, Ihnen beider Wahl „Ihrer“ Regenjacke zu helfen. Denn dieJacken unterscheiden sich in Material, Ausfüh-rung, Verwendungszweck und Gewicht teil-weise enorm...

Wer will schon bei Regen wandern? Dochmanchmal öffnen sich die Himmelspforten frü-her als erwartet und manchmal muss manauch im heftigen Landregen von Hütte ins Talabsteigen – jammern hilft nichts! Erstes Zielmuß es sein dann möglichst trocken zu blei-ben - auchkein Unterstand oder ähnliches inder Nähe ist. Das unangenehme Nässegefühltrügt uns nicht. Nässe ist nämlich ein ausge-zeichneter Wärmeleiter; daraus ergibt sich,dass bei entsprechender Dauer in Verbindungmit anderen äußeren Einflüssen (z.B.: Wind)bald eine Unterkühlung eintreten kann. Und dieist dann nicht nur unangenehm sondern gefähr-lich, wie auch Pit Schubert hat in seinem Buch„Sicherheit und Risiko in Fels und Eis“, Band I(ist übrigens in der Bücherei des AlpenvereinsInnsbruck zum Ausleihen vorhanden) berichtet,und sogar von Todesfällen in solchen Situatio-nen weiss.

Traditionellerweise existieren mehrere Mög-lichkeiten sich davor zu schützen: Poncho, bzw.Regenmantel, Regenschirm und ein leichter

Anorak bzw eine Regenjacke. Regenmantelund Poncho waren vor Generationen nochstark verbreitet, sind jedoch heute fast nichtmehr anzutreffen, da sie im alpinen Geländedurch die eingeschränkte Bewegungsfreiheitund das herumflatternde Material eher mehrNachteile als Vorteile bieten; einzig beimWandern in eher flachen Gelände sind diePonchos nahc wie vor beliebt, dekcen sicteilweise auch den Rucksack mit ab (nichtvergessen beim Radlfahren in der Stadt). Ein Schirm ist natürlich nach wie vor einegeniale Sache (jeder erfahrene Bergführerwird auf Ausbildungskursen wo man ev.stundenlang im Regen steht ein entspre-chendes Modell dabei haben) kann aberauch nur bei Wanderungen im leichtemGelände benützt werden. So verbleiben alseinzig wahrer Schutz in jedem alpinen Ter-rain nur noch wind- und wasserabweisende(bzw. wasserdichte) Jacken, wie wir sie

Von Klaus Oberhuber und Peter Plattner

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regenjackenAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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ev. ein enger sitzendes Teil aussuchen alsjemand, der sich auf einem Klettersteig oder ineiner Kletterroute befindet. Hier ist die unein-geschränkte Bewegungsfreiheit ein wichtigesEntscheidungsmerkmal. Apropos Schnitt: Vieleder vorgestellten Jacken gibt es auch als Frau-enmodell und in entsprechenden Größen. Wei-ters wurde bei vielen Jacken von unserenTesterinnen und Tester ein tiefer gehenderSchnitt im Rückenbereich als sehr angenehmempfunden (ganz extrem bei HAGLÖFS).

Nähte - ReißverschlüsseDie verwendeten Materialien sind heutzutagenahezu alles ziemlich wasserdicht, doch diebeste Regenjacke ist nutzlos, wenn die Nähtenicht sauber verarbeitet bzw wasserdicht ver-siegelt sind. Daher sollten die Nähte immersauber getaped (eine Art „Klebeband“ wird voninnen über alle Nähte geklebt) sein – anson-sten wird durch sie Wasser eindringen. DerHauptreißverschluss an der Frontseite ist beiden sehr leichten Modellen oft ebnfalls was-serdicht asugeführt, oder aber er ist mit einerSchutzleiste (oft mit Klett) abgedeckt. Alle Jak-ken ( bis auf die Haglöfs) haben bei den Reiß-verschluß-Tippern Verlängerungen angebracht,damit man sie auch mit Handschuhen oderklammen Fingern noch gut erwischt.Als ange-nehm wurde ein Kinnschutz empfunden, derlästige Scheuern des Reißverschlusses auf derHaut verhindert..

Kapuze

Eine Kapuze ist bei diesen Jacken Pflicht, undhier zeigt sich wie alpintauglich ein Modell tat-sächlich ist. Die Kapuze muss einfach zu bedie-nen und leicht verstellbar sein. Sie muss sichso knapp an das Gesicht ziehen lassen, dasssie durch den Wind nicht herumschlagenanfängt, soll aber gleichzeitig den bewegungendes Kopfes folgen, ohne das Blickfeld einzu-grenzen. Und obwohl das schon echt schwerumzusetzen ist, muss sie bei alpinen Modellenauch über einen Helm passen. Viele schätzenein kleines Frontschild, das natürlich entspre-chend steif sein muss. Achten Sie beim Kaufdie Funktionsfähigkeit der Züge! Allzu oft wirddies außer Acht gelassen.

Ärmellängen und Ärmelweite

Schutz vor schlechten Wet-terbedingungen können nurhochwertig verarbeiteteBünde und Ärmel bieten.Die meisten Jacken, die unszur Verfügung gestellt wur-den, haben gut anpassbareKlettverschlüsse mit sehr

guter Abdichtung gegen hereinlaufendes Was-ser. Manche Hersteller haben elastische Bünd-chen, die den Vorteil haben, dass man sie beimAn- und Ausziehen nicht öffnen muss.(HAGLÖFSs) Diese Bündchen dichten auch her-vorragend ab.

Lüftung (Trageklima)

Bei den Meldungen der Her-steller könnte man leicht demGedanken verfallen, dass manin den neuen Jacken nichtmehr schwitzt. Weit gefehlt. Bei entsprechender Aktivitätschwitzt man auch mit Jacke.Nur ohne Jacke kann dieser Schweiß ohne Pro-bleme an die Umwelt abgegeben werden. Hiersind die Hersteller immer noch gefordert. Aberganz aus der Welt wird sich dieses Problemwohl nicht schaffen lassen. Ein hervorragendesKlima haben die Jacken von VAUDE, SCHÖFFEL,LÖFFLER und MAMMUT.

Taschen – Stauräume

Regenjacken haben immer Zugang von außenzu den angebrachten Stauräumen. Mindestenszwei Taschen sollten vorhanden sein – ausserbei den sehr speziellen Ultraleichtmodellen.Auch die Reissverschlüße der Taschen abge-dichtet wasserdicht ausgeführt werden. Sehrgut wurde dies bei der Jacke von MARMOTund LÖFFLER gelöst. Manche Hersteller stattenihre Stauräume mit einem luftdurchlässigemNetzfutter aus (bei offener Tasche eine Belüf-tungsmöglichkeit). Wer hier aber seine Auto-schlüssel verstaut wird dieses Netz balddemoliert haben. Weiters ist bei solchenTaschen darauf zu achten, dass man das Netznicht einklemmt. Bei allen Jacken schließen dieRV’s perfekt.

Gewicht und Volumen

Durch das geringe Gewicht und das geringe biswinzige Packmaß sind schwierige Überlegun-gen, ob die Jacke in den Rucksack hinein-kommt oder nicht, belanglos geworden.Besondere Leichtgewichte sind die Jacken vonHAGLÖFS und MAIER SPORTS.

Also:

Überlegen was man mit seiner Jacke alles

anstellen möchte, sich im Bergsporthandel

des Vertrauens beraten lassen und in Ruhe

anprobieren und dann - trotzdem den Wet-

terbericht anhören und wenn möglich in kein

Gewitter geraten.

heute am Markt antreffen; und die meistendavon sind ja auch noch atmungsaktiv, richtig„wasserdamofdurchlässig“.Wie dampfdurchlässig ein Funktionsstoff bzw.eine –membran ist wird durch den MVTR-Wert(Moisture Vapor Transmission Rate) in g/m2

angegeben. Je höher die Wasserdampfdurch-lässigkeit desto besser wird Schweiß in Formvon Wasserdampf vom schwitzenden Körperdurch die atmungsaktive Jacke hindurch trans-portiert und je höher ist dieser Wert (ab 10.000g/ m2/24h spricht man von „atmungsaktiv“) -in der Folge bleibt der Körper länger trockenund ist besser vor Auskühlung geschützt. Dasganze klingt theoretisch toll, ist es auch, aberin der Praxis funktioniert dieser Feutigkeits-transport nach außen nur ordentlich, wenn eskalt ist – beim lauen Sommergewitter wirdman bei körperlicher Anstrengung in ziemlichjeder Jacke schwitzen und etwas feucht wer-den. Hier spielt dann die Unterwäsche eine ent-scheidende Rolle, aber das ist ein anderesThema... Die verwendeten Materialien haben sich in denletzten Jahren immer weiter entwickelt und sosind heute auch die sehr leichten Modelle inSachen Abrieb- und Reißfestigkeit überra-schend widersatndsfähig. Es gibt verschiedeneKonstruktionen, wobei bei den alpinen Model-len die verwendeten verschiedenen Lagen mei-stens fest miteinander zu einer Schichtverbunden werden; Modelle mit einem locke-ren Innenfutter sidn meit nur noch im Wander-bereich zu finen. Grundsätzlich ist zu sagen,dass vorhandene Lüftungsmöglichkeiten –Unterarmreissverschlüsse usw. - immer einenangenehmeren Tragekomfort vermitteln, aller-dings zu Kosten des Gewichts und Packvolu-mens. Die Laminat- bzw. Stoffproduzentenhaben ihre Stoffe leichter, dünner, dampf-durchlässiger und „raschelfreier“ als je zuvorgestaltet. Allerdings ist das Material nur ein Teilder Jacke. Wesentlich für die Qualität der Jackeist deren Verarbeitung sowie die Ausstattungs-details; so ist z.B. ein Zweiwegereißverschlussfür Kletteraktivitäten zu bevorzugen.. Und hierkommt auch schon die breite Masse ins Spiel.Längst haben die Hersteller entdeckt, dass Out-door-Jacken auch für jegliche Freizeitaktivitätund inzwischen sogar als Alltag-Bekleidungs-stückl Marktanteile erobern können. So spielenneben der puren Funktion auch das Design unddie breiten Einsatzmöglichkeiten eine Rolle.

Was hat man nun zu beachten:

Passform

Die optimale Passform ist sehr individuell undje nach Einsatzzweck zu beurteilen. Wer mitseiner Jacke „nur“ wandern möchte, wird sich

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MAMMUTKento

LUNDHAGSRocketeer Jacket - men

LUNDHAGSRocketeer Jacket - women

Material: 2,5-Lagen Techno-logie, 100 % Polyamid, 100 % Polyurethane

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Fronttaschen mit geklebten, wasser-dichten RVs, 1 Brust-tasche vertaped

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Sehr leichte Wetterschutzjacke für zuverlässigen Schutz in hochalpinem Gelände.

Material: 3-Lagen Jacke mit Dermizax®-Membran.Material an den Ärmeln: schoeller-keprotec®

– extrem abriebfest

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Brusttaschen, 2 Seitentaschen, 1 Innentasche

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Eine 3-Lagen Hardshell für den kompromisslosen Einsatz in Eis, Schnee und Regen. Sie ist wasserdicht, aber dank Membran wasserdampfdurchlässig.

Größen: S - XXL

Gewicht: 776 g

Preis: 450,00 Euro

Hersteller: www.lundhags.se

Größen: S - 2XL

Gewicht: 365 g

Preis: 220,00 Euro

Hersteller: www.mammut.ch

Material: 3-Lagen Jacke mit Dermizax®-Membran.Material an den Ärmeln: schoeller-keprotec®

– extrem abriebfest

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Brusttaschen, 2 Seitentaschen, 1 Innentasche

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Eine 3-Lagen Hardshell für den kompromisslosen Einsatz in Eis, Schnee und Regen. Sie ist wasserdicht, aber dank Membran wasserdampfdurchlässig.

Größen: XS - XL

Gewicht: 680 g

Preis: 450,00 Euro

Hersteller: www.lundhags.se

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HAGLÖFSEndo Jacket

NORTH-FACE Alpine Project Jac

HAGLÖFSEndo Q Jacket - women

Material: Gore-Tex® Activ Shell

Armabschluss: elastisch mit Daumenlaschen

Taschen: 1 Brusttasche

Belüftung: Keine

Bemerkungen: Robuste 3-Lagen-Hardshelljacke ist aus Gore-Tex® Active Shell und bietet so sicheren Schutz vor Nässe - zudem ist das Material dank Membran aber hoch atmungsaktiv und verhindert, dass sich Hitze und Feuchtigkeit unter der Jacke stauen können.

Größen: S - XXL

Gewicht: 320 g/m² (L)

Preis: 300,00 Euro

Hersteller: www.haglofs.de

Material: Gore-Tex® Active Shell (100% Polyamid mit PTFE-Membran), Teile aus 62% Poly-amid, 38% Polyester

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Taschen abgedeckt

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Das Alpine Project Jacket von The North Face ist eine leichte Hardshell-Jacke zum Schutz vor Wind und Regen bei anstrengen-den, Schweiß treibenden Auf-stiegen und anderen Outdoor-Aktivitäten! Die verstellbare Kapuze, per Klett regulierbare Ärmelbündchen und die versiegel-ten Nähte schützen zusätzlich vor eindringender Nässe.

Größen: S - XL

Gewicht: 510 g

Preis: 329,95 Euro

Hersteller: www.thenorthface.com

Material: Gore-Tex® Activ Shell

Armabschluss: elastisch mit Daumenlaschen

Taschen: 1 Brusttasche

Belüftung: Keine

Bemerkungen: Robuste 3-Lagen-Hardshelljacke ist aus Gore-Tex® Active Shell und bietet so sicheren Schutz vor Nässe - zudem ist das Material dank Membran aber hoch atmungsaktiv und verhindert, dass sich Hitze und Feuchtigkeit unter der Jacke stauen können.

Größen: XS - XL

Gewicht: 275 g/m² (M)

Preis: 300,00 Euro

Hersteller: www.haglofs.de

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SCHÖFFELEasy M

SCHÖFFELEasy L

MARMOTPreCip Jacket

Material: Oberstoff: Venturi 2-Lagen Laminat aus 100% Polyester / 100% Polyurethan; Futter: 100% Polyester

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 abgedeckte Eingriffstaschen

Belüftung: keine

Bemerkungen: Leichte, vollwertige multi-funktionale Tourenjacke aus wind- und wasserdichtem Material.Innen mit leichten, atmungsaktivem Netzfutter, mit abnehmbarer Kapuze, in der Kragentasche verstaubar. Hochschließender Kragen mit Kinnschutz,inklusive Pack-Away-Tasche

Größen: 48 - 60

Gewicht: 650 g

Preis: 169,95 Euro

Hersteller: www.schoeffel.de

Material: Oberstoff: Venturi 2-Lagen Laminat aus 100% Polyester / 100% Polyurethan; Futter: 100% Polyester

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 abgedeckte Eingriffstaschen

Belüftung: keine

Bemerkungen: Leichte, vollwertige multi-funktionale Tourenjacke aus wind- und wasserdichtem Material.Innen mit leichten, atmungsaktivem Netzfutter, mit abnehmbarer Kapuze, in der Kragentasche verstaubar. Hochschließender Kragen mit Kinnschutz,inklusive Pack-Away-Tasche

Größen: 34 - 50

Gewicht: 550 g

Preis: 169,95 Euro

Hersteller: www.schoeffel.de

Material: Materials PreCip® 2.5 100% Nylon Ripstop 2.7 oz/yd

Armabschluss: elastisch + Ärmelklett

Taschen: 2 - mit Netz ausgestattet

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Mit ihrer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen Beschichtung ist die PreCip Jacket eine ideale Allround-Funktions- jacke. Integrierte Keramik-Partikel reduzieren den Hautkontakt und erhöhen damit den Tragekomfort. Bei Testerinnen sehr gut angekommen.

Größen: S - XXL

Gewicht: 371 g

Preis: 100,00 Euro

Hersteller: www.mormot.de

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GEOFF ANDERSON XERA 2

LÖFFLERGore-Tex Activ Shell

LÖFFLERGore-Tex Activ Shell

Material: X2R Ripstop

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: eine Innentasche mit YKK-Zipp, zwei Außen-taschen mit wasser-dichten YKK Zipps

Belüftung: Keine

Bemerkungen: wasserdicht (Wassersäule: 10.000mm), atmungsaktiv (10.000g), winddicht, mit Öko-Tex 100 zertifi-ziert, farbecht, robustes Material.Beutel für Transport inklusive – klein verstaubar, dreidimensional verstellbare Kapuze, Kinnschutz aus Vlies.

Größen: XS - XXXL

Gewicht: 454 g

Preis: 229,00 Euro

Hersteller: www.geoffanderson.at

Material: 3-Lagen Membran Technologie

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Taschen abgedeckt

Belüftung: am Rücken

Bemerkungen: Ultraleichte Jacke der neuen GORE-TEX-Generation, extrem atmungsaktiv und 100% wasser- und winddicht. Komfortschnitt für optimale Bewegungsfreiheit.

Größen: 46 - 60

Gewicht: 360 g

Preis: 269,00 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

Material: 3-Lagen MembranTechnologie

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 Taschen abgedeckt

Belüftung: am Rücken

Bemerkungen: Ultraleichte Jacke der neuen GORE-TEX-Generation, extrem atmungsaktiv und 100% wasser- und winddicht. Komfortschnitt für optimale Bewegungsfreiheit.

Größen: 34 - 46

Gewicht: 340 g

Preis: 269,00 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

Page 38: Couloir Hoody - Alpenverein...SPORT OKAY Maria-Theresien-Straße 47 Telefon 0512 / 58 31 41 Öffnungszeiten Mo. - Fr. 09.00-18.30 Uhr Samstag 09.00-17.00 Uhr Landhaus Garage NEU: Direkter

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MAIER SPORTSPackaway M

VAUDE Liskamm Jacket

MAIER SPORTSPackaway W

Material: 2,5-Lagen Jacke aus m'TEX 10.000; 100 Prozent Polyester

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 abgedeckt

Belüftung: Keine

Bemerkungen: Extrem leichte, wind- und wasser-dichte 2.5-Lagen Funktionsjacke mit einer m'Tex 10.000-Membran, verstellbarer Kapuze, Packaway-Tasche, zwei Fronttaschen sowie reflektierenden Logodrucken.

Größen: 46 - 60

Gewicht: 280 g

Preis: 99,95 Euro

Hersteller: www.maier-sports.de

Material: 3-Lagenjacke aus bluesign® zertifizier-ten Materialien und 100% recycelbarerSympatex® Membran

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 1 Brusttasche mit wasserabweisendem RV - 2 Fronttaschen mit wasserab-weisendem RV

Belüftung: Achselbereich

Bemerkungen: Die elastischen Verstärkungs-einsätze an Schulter und Ellbogen garantieren optimale Bewegungs-freiheit. Die Taschen sind hoch-gesetzt, damit diese trotz Gurt oder Rucksack gut erreichbar bleiben.

Größen: S - XL

Gewicht: 430 g

Preis: 350,00 Euro

Hersteller: www.vaude.com

Material: 2,5-Lagen Jacke aus m'TEX 10.000; 100 Prozent Polyester

Armabschluss: Ärmelklett

Taschen: 2 abgedeckt

Belüftung: Keine

Bemerkungen: Extrem leichte, wind- und wasser-dichte 2.5-Lagen Funktionsjacke mit einer m'Tex 10.000-Membran, verstellbarer Kapuze, Packaway-Tasche, zwei Fronttaschen sowie reflektierenden Logodrucken

Größen: 36 - 50

Gewicht: 280 g

Preis: 99,95 Euro

Hersteller: www.maier-sports.de

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Kreativ-CampKARWENDEL 2012

8. bis 14. 7. 2012(Mädchen von 10-14 - max. 16 Teilnehmerinnen)

Erlebe den Berg als Quelle deiner Kreativität, hoch oben, wo der wildeWind singt und die Luft nach Leichtigkeit schmeckt. Wir sind in dieserWoche gemeinsam zwischen imposanten Bergspitzen in der Natur,um die Künstler in uns selbst zu erwecken und uns selbst als Kunstwerkzu entdecken. So kannst du spielerisch bei dir und im Kreis ankommen.Hier findest du neue Freunde, hast Spaß am Singen, Malen, Tanzen,Springen, an „landart“, Yoga und vielem mehr! Wir lassen die Natur er-klingen, bauen Instrumente aus Naturmaterialen und tönen unsere ei-genen Lagerfeuer-Lieder. Während du den Klang der Berge wahr-nimmst, kannst du auch in dich selbst reinhören. Und vielleicht be-gegnest du in dieser Woche so manchem Berg-Geist oder Kraft-Tier?

Preis: 305,– Euro

Ort: Solsteinhaus, hoch über Innsbruck (1805 m)

Leitung: Rita FuchsMitarbeit: Patricia vanAsbroeck

Unterkunft: Lager

Verpflegung: Vollpension

Anmeldung: online auf www.freunde-treffen.at

Hochtour

HAUTE ROUTE undDUFOURSPITZE, 4.618 m

9. bis 15. 7. 2012 (1. Termin)16. bis 22. 7. 2012 (2. Termin)

Großartige Hochgebirgsdurchquerung von Chamonix nach Zermatt optional: Dufourspitze, 4.618 m - zweithöchster Berg der Alpen.

Hochgebirgsdurchquerungen gibt es viele. Aber nur eine ist wie dieHaute Route von Chamonix nach Zermatt: Die Königin der Gletscher-touren verläuft 150 km durch spektakuläres Hochgebirge entlang derhöchsten Berge der Alpen – begehrt, umworben und ein großartigesAbenteuer. Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten britische Pionieredie Haute Route als Sommertour. Heute wird sie meist als (hochfre-quentierte) Schitour begangen. Im Sommer ist es recht ruhig um dieseeinmalige Gletscherverbindung geworden. An langen, warmen Tagenmit einer noch sehr guten Schneelage und intensivem Grün in den Tä-lern kann man das Haute-Route-Erlebnis haben, von dem viele Durch-querer träumen: Eine einsame Spur in einer grandiosen Landschaft,inmitten der 4.000ern der Alpen.

Für engagierte Alpnisten bieten wir einen besonderen Leckerbissen:Gut akklimatisiert bieten wir euch die Option, anschließend dieDufourspitze, 4.618m zu besteigen.Termin Dufourspitze: 15.-17. Juli und 22.-24. Juli 2012

Anforderungen:Hochtour, BergsteigerInnen mit guter Kondition, Klettern im leichtenFels (bis II), Eis bis 45 Grad, ausgesetzte Grate, Umgang mit Steigei-sen und Eispickel, Höhenverträglichkeit bis 4.600m

Preis: 795,– Euro inkl. Halbpension

Vorbereitungstour: Tödi. Umrundung und Besteigung: 21. - 24. Juni 2012

Nähere infos und Anmeldung: Alpenverein InnsbruckTel: 0512 58 78 28Meinhardstraße 7-11, 6020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

TOURENVORSCHAUAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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BERGFAHRTEN · KURSE · VORTRÄGE · EXKURSIONEN

JULI 2012 bis Ende SEPTEMBER 2012

3/2012TOURENprogramm AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

BERGFAHRTEN - KURSE - EXKURSIONENDatum Ausgangspunkt Bergziel Tourenart Kostenbeitrag

J U L I 2 0 1 204.07.2012 Garner Wetterkreuz Königsangerspitze (2.436m) Bergtour 10,– Euro

07. - 08.07.2012 Valparola Hütte . Kletterkurs Ampezzaner Dolomiten Kurs 179,– Euro

08.07.2012 Ghf.Hagenwirt Canyoning Taschbach Canyoningtour 35,– Euro

09. - 17.07.2012 Chamonix – Zermatt Haute Route und Dufourspitze (4.618m) Hochtour INFo in der GS

13. - 15.07.2012 Oberissalm Fotoworkshop mit Heinz Zak Kurs 250,– Euro

14.07.2012 Navis Seapn Alm (2.091m) Wanderung 10,– Euro

14. - 15.07.2012 Scheiben Alm Dreiländerspitze (3.197m) Hochtour 80,– Euro

16. - 24.07.2012 Chamonix – Zermatt Haute Route und Dufourspitze (4.618m) Hochtour INFo in der GS

18.07.2012 GH. Pirchner Aste Kreuzjoch (2.344m) Bergtour 10,– Euro

21. - 22.07.2012 Talst. Stubaier Gletscherbahn Zuckerhütl, Wilder Pfaff, Wilder Freiger Hochtour 80,– Euro

21.07.2012 Lager Walchen Auf den Spuren der Zirbe Exkursion 10,– Euro

27. - 28.07.2012 Parkplatz Nürnberger Hütte Nürnberger - Sulzenauer - Dresdner Hütte Bergtour 80,– Euro

28.07.2012 Sonnwendjoch Zireiner See - Roßkogel (1.940m) Wanderung 10,– Euro

A U G U S T 2 0 1 201.08.2012 Bahnhof Hochzirl Großer Solstein (2.541m) Bergtour 10,– Euro

04. - 05.08.2012 Vent Similaun - Hintere Schwärze (3.624m) Hochtour 80,– Euro

11.08.2012 Tschangelair Alm Sulzenaualm (1.861m) - Wilde Wasser Weg Wanderung 10,– Euro

11. - 12.08.2012 Obergurgl Großer Ramolkogel (3.549m) Hochtour 80,– Euro

15.08.2012 Grasstein Parkplatz Puntleider See (1.847m) Wanderung 10,– Euro

18. - 19.08.2012 Galtür Gems-Spitze (3.114m) Hochtour 80,– Euro

25.08.2012 Mutterbergalm Mutterbergsee (2.483m) Wanderung 10,– Euro

26.08.2012 Halltal Kleiner Lafatscher (2.636m) Bergtour 10,– Euro

29.08.2012 Paolinahütte Masaré-Rotwand-Klettersteig Klettersteig 17,– Euro

S E P T E M B E R 2 0 1 202.09.2012 Schlosshof Thaur Lattenspitze (2.330m) Bergtour 10,– Euro

08.09.2012 Parkplatz Pe de Börz Maurerberg (2.332m) Bergtour 10,– Euro

09.09.2012 Bgst. Col Raiser Sass Rigais (3.025m) Bergtour 17,– Euro

12.09.2012 Oberissalm Rinnenspitze (3.003m) Bergtour 10,– Euro

16.09.2012 Frommer Alm Santnerpass Klettersteig Klettersteig 17,– Euro

22.09.2012 Lager Walchen Lizumer Hütte Wanderung 10,– Euro

22.09.2012 Kaunertaler Gletscherstr. Geologische/Glaziologische Einblicke Exkursion 10,– Euro

23.09.2012 Huben Funpark Hahlkogel (2.655m) Hochtour 10,– Euro

23.09.2012 Obernberg Abenteuer am Obernbergersee Jugend 8,– Euro

26.09.2012 Grawaalm Haltestelle Grünausee (2.330m) und Blaue Lacke Wanderung 10– Euro

30.09.2012 Mittelst. Froneben Große Ochsenwand (2.700m) Klettersteig 17,– Euro

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Drei Zinnen - RundwanderungRundwanderung

um das Wahrzeichen der Dolomiten

Anreise: Innsbruck - Brenner - Autobahn Ausfahrt Brixen - Pustertal - Toblach - Schluderbach - Misurina - Auronzo Hütte (Mautstraße)

Talort: Misurina 1.756 m

Ausgangspunkt: Parkplatz Auronzo Hütte 2.320 m

Beschreibung:Vom Ausgangsort, der Auronzo Hütte, folgen wir an der Südseite der Drei Zinnendem Weg Nr. 101 zur Lavaredo-Hütte (2.344 m), weiter über einen schmalen Weglinks hinauf zum Paternsattel (2.454 m). Dort genießt man den Blick in die impo-santen Nordwände der Drei Zinnen. Leicht abwärts geht es am Fuße des Paternko-fels entlang, mit kurzem Gegenanstieg bis zur Drei Zinnen Hütte (2.438 m). Von derHütte folgen wir dem Weg 105 zum Rienzboden in das Gebiet der Lange Alm überdas Col Forcellina (2.233 m) zur Seeplatte am Rienz Ursprung mit Lange Alm Hütte(2.283 m). Nun wandern wir an der Westseite der Zinnen in die Forcella Col di Mezzo(2.234 m). Immer dem Weg 105 folgend zurück zum Ausgangspunkt, die AuronzoHütte.

Einkehrmöglichkeit in der Auronzo Hütte (CAI)Bewirtschaftet von Anfang Juni bis Mitte Oktober. Tel. +39 0435 39002

Lavaredo Hütte (Privat)Bewirtschaftet von Anfang Juni bis Ende September. Tel. +39 0336 494617

Rif. Locatelli - Innerkofler / Drei Zinnen Hütte (CAI)Bewirtschaftet von Anfang Juli bis Ende September. Tel +39 0474 972002

Dürrenstein (2.839 m)

Dolomitenwanderung mit grandiosem Panorama

Anreise: Innsbruck - Brenner - Autobahn Ausfahrt Brixen - Pustertal -Welsberg - Richtung Pragser Wildsee, nach Außerprags - Plätzwiese

Talort: Außerprags 1.250 m

Ausgangspunkt: Parkplatz Alpengasthof Brückele 1.491 mStraße zur Plätzwiese ist zwischen 10.00 und 16.00 Uhr für den öffentlichen Verkehrgesperrt (Busverbindung); außerhalb der Sperrzeit Befahrung bis zu 100 Kfz erlaubt(Maut).

Beschreibung:Auffahrt vom Parkplatz mit dem Bus auf die Plätzwiese. Zwischen dem GH Plätz-wiese und Hotel Hohe Gaisl gehen wir den Wanderweg 40, der uns bis zum Gipfelführt. Gleichmäßig ansteigend schlängelt sich der Weg am Südhang des Dürren-steins empor. Man befindet sich stets in offenem Gelände und hat einen fantasti-schen Ausblick auf die Hohe Gaisl, Tofana und Monte Cristallo. Nach und nach wirddie Landschaft karger. Sobald wir die felsigen Regionen des Dürrensteins erreichen,zeigen sich auch erstmals die Spitzen der Drei Zinnen. Wir nehmen einen kleinen Auf-schwung, den wir an der anderen Seite etwas ausgesetzt und drahtseilversichertwieder hinabsteigen, bevor wir mit einem Gegenanstieg das Gipfelkreuz erreichen.

Abstieg: wie Aufstieg Einkehrmöglichkeit im GH Plätzwiese

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Drei Zinnen - Rundwanderung

Dürrenstein (2.839 m)

Gehzeiten / Höhenmeter:Aufstieg 2,5 – 3 Std. / ca. 400 Hm

Anforderungen:Leichte Wanderung auf markierten Wegen (Dolomiten Höhenweg 4), als Familienwanderung geeignet

Regionalwetter:Alpenverein Wetterdienst - Telefon Tonbanddienst 0900 91 1566 81Persönliche Beratung: 0512 – 291600MO – FR 13:00 – 18:00 Uhr (nur an Werktagen)Es beraten Sie Meteorologen mit BergerfahrungDieser Service des Alpenvereins kostet € 0,68/MinuteInternet: Alpenwetterbericht & Links: www.alpenverein.at

Informationskarte „Wege ins Freie / Alpenverein Bergsteigerschule” in der Geschäftsstelle erhältlich

Alpin Notruf: 118

Landkarten:Kompass WK 047 Drei Zinnen 1:25.000F&B WKS 3 Pustertal - Bruneck - Drei Zinnen 1:50.000

Text / Foto Springfeld Klaus

Gehzeiten / Höhenmeter:Aufstieg 3 – 3,5 Std. / 846 HmAbstieg 1,5 Std. / 846 Hm

Anforderungen:Mittelschwierige Bergwanderung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ausreichende Kondition

Regionalwetter:Alpenverein Wetterdienst - Telefon Tonbanddienst 0900 91 1566 81Persönliche Beratung: 0512 – 291600MO – FR 13:00 – 18:00 Uhr (nur an Werktagen)Es beraten Sie Meteorologen mit BergerfahrungDieser Service des Alpenvereins kostet € 0,68/MinuteInternet: Alpenwetterbericht & Links: www.alpenverein.at

Informationskarte „Wege ins Freie / Alpenverein Bergsteigerschule” in der Geschäftsstelle erhältlich

Alpin Notruf: 118

Landkarten:Kompass WK 145 Pragser Dolomiten 1:25.000F&B WKS 3 Pustertal - Bruneck - Drei Zinnen 1:50.000

Text / Foto Springfeld Klaus

Landkartengrafik: Essl Josef

Landkartengrafik: Essl Josef

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BERGFERIEN FÜR FAMILIENAM SOLSTEINHAUS

Das Solsteinhaus liegt auf 1805 m am Erlsattel im Alpenpark Karwendel. DieHütte bietet Zimmerlager und Lager, Mehrzweckraum, gemütliche Gast- stuben und moderne Sanitäranlagen (warme Duschen gegen Gebühr). GuteKletter- und Wandermöglichkeiten sowie ein Flying Fox runden das Angebotab.

Das Programm leiten geprüfte Berg- und Wanderführer. Es beinhaltet Wan-derungen (wenn möglich auch der Große Solstein), einen Zwei-Tages -kletterkurs (mit Leihausrüstung), eine Almführung mit Verkostung deralmeigenen Produkte, eine Wanderung mit einem Schäfer, eine Schnitzeljagdund einen Grillabend.

Gemeinsamer Aufstieg zur Hütte ca. 3,5 Stunden, Gepäckstransport. Die Halb-pension umfasst auch ein Doppelbrot und Marschtee zum Mitnehmen.

Übernachtung im Lager, Zimmerlager (Familienzimmer) auf Anfrage gegenAufpreis.

Mindestteilnehmerzahl: 10 Personen

Programm geeignet für Kinder ab 7 Jahren.

Preise laut Programm mit Halbpension:Kinder bis 3 Jahre: € 50,00Kinder 4 bis 6 Jahre: € 175,00Kinder 7 bis 14 Jahre: € 245,00Erwachsene: € 350,00

Termine: Sommer 20128. bis 14. Juli

22. bis 28. Juli19. bis 25. August26. 8. bis 1. September30. 9. bis 06. Oktober

Es würde uns freuen, wenn Sie an den Bergferien für Familien am Solsteinhaus teilnehmen würden.

Für weitere Informationen und Anmeldungen:Familie Fankhauser · Schulweg 5a · 6167 Neustiftwww.solsteinhaus.com · [email protected] · 0043-664-3336531

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Völlig unerwartet und tief betroffen erreichte uns die Nachricht vom

plötzlichen Tod meines langjährigen Freundes und lieben Vereinska-

meraden.

Mehr als 60 Jahre lang, bei vielen gemeinsamen Bergtouren und-wan-

derungen war mir und uns Peter ein treuer und aufrichtiger Freund und

Kamerad. Die Aufnahme in den Verein „Alpine Gesellschaft Melzer-

knappen“ war für mich ein „high light“, welches ich Peter verdanke.

Viele Jahre hindurch war Peter im Vorstand des Vereines tätig. Vor allem

als Schriftwart begeisterte er immer wieder durch die akribisch ge-

führten Protokolle, ergänzt durch seine wie immer treffenden, teils hu-

morigen Formulierungen, ganz seinem Wesen entsprechend. Bei vielen

Gelegenheiten erfreute uns sein schier unerschöpfliches Repertoire an

Liedern, Gstanzln und Moritaten.

2001 hat er mit Stolz das 50-jährige Ehrenzeichen des Alpenvereines er-

halten. Von 1978 bis 1995 betreute er als Hüttenwart das Solsteinhaus

und die Pfeishütte.

Für 46-jährige Mitgliedschaft bei den Melzerknappen wurde er ent-

sprechend geehrt.

Lieber Peter, eine große Lücke hat sich durch Deinen Weggang aufge-

tan. Sicher bleibst Du bei unseren Treffen im Verein aber auch bei Dei-

nen Sauna- und Radlerfreunden in bester Erinnerung, besonders Deine

besonnene Art und Dein, auf den Nächsten gerichtetes Wesen, und die

humorigen, immer treffsicheren Zitate.

Am Grab verabschiedete ich mich von Dir mit den Worten der letzen

Strophe unseres Vereinsliedes „ Frisch auf, Berggefährten….“ die ich

hier nochmals wiederhole:

„Und hätt ich einmal, wenn das Schicksal es will, einen tiefen Sturz

getan, dann tret ich wie immer gelassen und still, meine letzte Bergfahrt

an.

Ob`s mir da droben wohl gefällt? Ei, das schafft uns keine Pein, wir

waren die Fürsten dieser Welt, und wollen`s auch droben sein!“

Peter, ein letztes Berg Heil!

Helmut Schneider, Axams.

Ing. Peter Rainer

geb.: 22.7.1940 gest.: 22.4.2012

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Sommerzeit, Gewitterzeit. Parallel zum jähr-lichen Verlauf der Temperaturen kommenim wärmsten Monat, dem Juli, auch ammeisten Gewitter vor. Etwa 7500 Blitze re-gistriert das System Aldis für Nord- undOsttirol im Juli. Im Juni und August sind es

etwa 5000. Während auch im Mai mit 1500 undim September mit fast 900 die Blitzaktivitätnoch recht hoch ist, liegt im Hochwinter, in denMonaten Jänner und Feber, die Zahl der Blitzeim einstelligen Bereich. Für Nordtirol bedeutetdas, dass man an durchschnittlich 35 Tagen imJahr im Gebirge mit Gewittern rechnen muss.Deutlich mehr Gewitter bilden sich an der Al-pensüdseite, in der Region vom Bergell über dieDolomiten bis zu den Karawanken.

Schon vor 20 Jahren habe ich Gewitter als„atmosphärische Lawinen des Sommers“beschrieben. Ins Tal stürzende Staublawinenund nach oben schießende Gewitterwolken(Cumulonimben) sehen sich nicht nur sehr ähn-lich, wie bei den Lawinen braucht es auch beiden Gewittern die aufmerksame Beobachtungvor Ort.

Stark vereinfacht unterscheidet die Meteorolo-gie zwischen Wärme- und Frontgewittern,

wobei erstere – wie der Name schon sagt – inder warmen Jahreszeit von Mai bis Septembervorkommen, Frontgewitter gibt es vereinzeltauch in den Wintermonaten. Während Wärme-gewitter sich im Tagesverlauf bilden, gehenFrontgewitter mit einer Wetterveränderung ein-her.

Über Innsbruck geht durchschnittlich fast anjedem dritten Tag im Juli ein Gewitter nieder.Bei einer ängstliche Tourenplanung würdesomit ein Drittel aller Tage im Juli ausfallen, beider strategisch vorsichtigen Tourenplanungmuss an keinem Tag auf Bergerlebnise ver-zichtet werden. Die Strategie lautet nicht „Stopor Go“, sondern „Aufi oder obi“, oder neu-deutsch: „Up or down“. Das will ich nähererklären.

Die vorgeschlagene Gewitterstrategiebesteht aus drei Punkten: Wetterlage, Gelände (Tourenziel) und Mensch.

Wetterlage: In die gewitterbewusste Touren-planung muss immer auch die Wetterprognoseeinbezogen werden.

Gelände: An Tagen, an denen Gewitter pro-gnostiziert werden, sollte das Ziel so gewähltwerden, dass das Gelände Möglichkeiten zueinem raschen Abstieg oder zum Rückzug bie-tet. Unbedingt gemieden werden müssendaher lange Wanderungen oder Gratklettereienohne Zwischenabstiege, hohe Wände mit nach-folgender Überkletterung des Gipfels oder auchTouren ohne die Möglichkeit, im Fall einesGewitters eine Schutzhütte aufsuchen zu kön-nen.

Mensch: Weil bei den im Sommer häufiger auf-tretenden Wärmegewittern die Blitzhäufigkeitam Vormittag eher gering ist und die Gewitter-gefahr ab den Mittagsstunden bis zum Abenddeutlich zunimmt, sollte man an Tagen mitmöglichen Gewittern früh aufbrechen. Der Zeit-faktor spielt deshalb bei der Planung einer Toureine wichtige Rolle. Sollte die Konditionschlechter als angenommen sein und kommtman langsamer vorwärts als zunächst kalku-liert, muss während der Tour das Ziel geändertwerden. Große Vorsicht sollte man walten las-sen, wenn man bei Klettertouren einen Zeitplanaufstellt. Die Erfahrung zeigt: Insbesondere beiModetouren braucht man immer viel länger, alsman zunächst eingeplant hat. Besser ist es

Gewitterstrategie?Von Karl Gabl

Blitzentladungen über dem westlichen Mittelgebirge bei Innsbruck. Bei großen Potentialdifferenzen zwischen Wolke und Erde erfolgt ein Ladungsaus-gleich, der als Blitz gesehen wird. Ähnlich dem Faden in einer Glühlampe wird die Luft in dem "Blitzkanal" auf mehrere zehntausend Grad erhitzt. Durchdie rasche Ausdehnung der Luft bei dieser schnellen Erhitzung entsteht der Donner.

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daher, an Tagen, an denen die Gewitterwahr-scheinlichkeit hoch ist, sich eine bekannte,nicht so überlaufene Tour vorzunehmen. Einenweiteren Vorteil hat eine Tour, die man bereitskennt: Für den Fall, dass beim Abstieg Nebeleinfällt, gestaltet sich die Orientierung einfa-cher.

Wetterlage: Hat man diese Punkte bei dergewitterbewussten Planung berücksichtigt, istauf der Tour selbst auf die Anzeichen eines auf-ziehenden Gewitters zu achten. Haben die Wol-ken schon eine bedrohliche Höhe erreicht oderkünden Blitze und Donner in der Entfernung dieGewittergefahr an, sollte man handeln. Aus derzeitlichen Differenz zwischen Blitz und Donnerlässt sich die Entfernung des Blitzeinschlagsabschätzen. Pro Sekunde legt der Schall in Lufteine Entfernung von 330 Metern zurück; das istin drei Sekunden etwa ein Kilometer. Auchwenn die Gewitteranzeichen noch fern sind,sollte man mit Hilfe der Zwischenabstiegeexponierte Lagen wie Gipfel, Grate und Kämmemöglichst schnell verlassen. Aber auch vonhohen Bäumen, Wasserläufen, Drahtseilensowie Eisenleitern sollte man sich fern halten.

Im Gewitter selbst gilt: Kauerstellung. Füße engzusammen. Nie auf den Boden legen – auchnicht im Zelt. Denn die so genannte Schritt-spannung – also der Abstand von zwei Punk-ten, die den Boden berühren – ist für denMenschen lebensgefährlich. Bei Blitzeinschlag

kann dann nämlich ein Strom durch den Kör-per fließen. Darüber hinaus sollte man von Was-serläufen, Drahtseilen, hohen Bäumen, aberauch von ihren ausladenden Ästen mindestenseinen Abstand von 3 Metern einhalten.

Beim Klettern und Bergsteigen im exponiertenGelände ist eine Selbstsicherung unbedingt not-wendig. Dies gilt sowohl für den Standplatz alsauch beim Abseilen, wo eine Sicherung, z.B.durch einen Prusikknoten, erforderlich ist.

Auch im Schrofengelände wird eine Sicherungempfohlen. Dabei klettert eine Seilschaft amlangen Seil von mindestens 40 Metern. BeimAbstieg werden laufend Zwischensicherungenmit Bandschlingen im Abstand von etwa 15 bis

20 Metern an Felsblöcken, Bäumen und der-gleichen angebracht. Bei einem Blitzeinschlagverhindern diese Sicherungen einen tödlichenAbsturz bis zum Wandfuß.

Infolge der in einem Gewitter vorkommendenintensiven Niederschläge, die nicht seltenMuren auslösen, darf als Zeltplatz keinesfallsein ausgetrocknetes Bachbett gewählt werden.Das wird immer wieder übersehen und hat inder Vergangenheit schon oft zu zahlreichenUnfällen mit vielen Todesopfern geführt. Auchein exponierter Zeltplatz mit der Aussicht aufeinen schönen Sonnenaufgang ist bei Gewit-tergefahr zu meiden.

Alarmstufe rot gilt bei einem Gewitterregen fürdas Canyoning. Gewitterzellen stellen auch ingroßer Entfernung im Oberlauf der Schluchteneine enorme Gefahr dar. Harmlos aussehendeBäche mit niedrigem Wasserstand können ineiner engen Schlucht oft eine Wasserführungvon mehreren Metern Höhe erreichen. In derSaxegetenschlucht im Berner Oberland verlo-ren vor wenigen Jahren 22 junge Menschen ihrLeben, weil ein Gewitterregen, der oberhalbniedergegangen ist, die Schlucht über-schwemmte. Wie auf den Bergen gilt deshalbauch in den Schluchten: Eine Tour am Vormit-tag ist weitaus weniger durch Gewitter gefähr-det als am Nachmittag.

Deutlich ist an der Oberseite der Gewitterwolke(Cumulonimbus) eine faserige Struktur zu

erkennen. Dies deutet auf eine Vereisung in großer Höhe hin. In den Alpen befindet man sichals Bergsteiger oft in der Wolke selbst. Dadurch

lässt sich die Vereisung nicht erkennen.

Eine Cumuluswolke mit einer relativ geringenvertikalen Erstreckung ist im Gebirge nochharmlos. Höchstens kann aus ihr ein leichter Regenschauer ausfallen.

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Evamaria WeckerKarnischer HöhenwegVon Sillian nach Thörl-Maglern176 Seiten mit 130 Farbabbildungen, 45 Höhenprofilen, 14 Wanderkärtchen imMaßstab 1:50.000, zwei Übersichtskartenim Maßstab 1:600.000 und 1: 1.000.000,Format 11,5 x 16,5 cmGPS-Tracks zum DownloadMünchen: Bergverlag Rother 2012 1. AuflagePreis: 15,40 Euro

Unter den Mehrtagestourenvon Hütte zu Hütte nimmtder Karnische Höhenwegeine Sonderstellung ein: Er»verdankt« seine Entstehungder österreichisch-italieni-schen Frontlinie im ErstenWeltkrieg, die sich entlang

der Kammhöhe des Karnischen Hauptkammserstreckte. Die alten Kriegssteige sind wieder in-standgesetzt und als »Via della Pace« (»Frie-densweg«) zu friedlichen Begegnungsstättengeworden.Der Höhenweg verläuft meist oben auf demKamm, was während der gesamten Tour groß-artige Ausblicke beschert. Über das Panoramader Sextner Dolomiten und der Julischen Al-pen hinweg reicht die Sicht nach Süden biszum Dunst des Mittelmeeres. Unterwegs stößtder Wanderer immer wieder auf Reste ehema-liger Kriegsstellungen; herrliche Gebirgsseenund blumenreiche Almwiesen wechseln mit ex-ponierten Graten und Gipfeln. Der Karnische Höhenweg gliedert sich in zweiAbschnitte: Während der westliche Teil von Sil-lian bis Kötschach-Mauthen meist durch hoch-alpines Gelände führt, bietet der östliche Teil vonKötschach nach Thörl-Maglern eher gemütli-ches und geruhsames Wandern über Almwie-sen. Beide Abschnitte sind in jeweils ca. einerWoche zu bewältigen. Dieser Rother Wanderführer ist so gestaltet,dass alle Höhenweg-Begeher sich ihre indivi-duelle Tour zusammenstellen können, egal ob

sie auf der Hauptroute gemeinsam mit Gleich-gesinnten oder in der Einsamkeit abseits derviel begangenen Pfade wandern wollen. DieAutorin Evamaria Wecker liefert neben aus-führlichen Wegbeschreibungen auch detaillierteInformationen zu Verkehrsanbindung, Einkehr-und Unterkunftsmöglichkeiten sowie zu Sehens-und Wissenswertem entlang des Weges. JedeEtappe wird zudem durch Fotos, Wanderkärt-chen mit eingezeichnetem Routenverlauf undHöhenprofilen illustriert. Darüber hinaus ste-hen auf der Internetseite des Bergverlag Rother(www.rother.de) GPS-Tracks zum Download be-reit.

Neuner HildegardDie schönsten Wanderungen Familienausflüge in SüdtirolZwischen Vinschgau und Dolomiten144 Seiten mit zahlr. farbigen Abbildungenund Fotos, Format 12,1 x 18,5 cmBozen. Athesia Verlag 2010Preis: 14,90 Euro

Handlich, informativ und viel-seitig - so präsentiert sichdie Athesia-Wanderbuch-reihe und trägt der ständigsteigenden Bergbegeisterungvon Alt und Jung Rechnung.Vorschläge für gemütliche Fa-milienwanderungen, aberauch anspruchsvollere Alpin-

touren machen diese Bücher zu einer wahrenFundgrube für jedermann. - 35 Touren mit Routenkarte- attraktive Tageswanderungen für jedes Alter - mit den schönsten Aussichtspunkten und Ein-kehrmöglichkeiten

Grill HeinzDie schönsten Klettertouren im SarcatalDas rhytmische Erleben im Klettern216 Seiten, über 250 Farbfotos, Zeichnungen, Topografien von den Routen Vaihingen an der EnzLammers-Koll-Verlag 2011, 1. AuflagePreis: 28,00 Euro

Nachdem Heinz Grill in denletzten Jahren im Sarcatalüber 60 Erstbegehungendurchgeführt hat, erscheintdieser Kletterführer wie eineZusammenfassung von sei-nem Werk. Dabei schilderter, beginnend bei den per-

sönlichen Anfängen, auch den Entwicklungs-weg dieser ästhetischen Klettertouren, die inganzseitigen, künstlerisch gezeichneten Topo-

grafien mit den zugeordneten Schwierigkeits-graden und großen Übersichtsbildern der Klet-terwände dargestellt werden.Dazwischen bereichern verschiedene mit Zeich-nungen untermalte Kapitel über „die Kunst derempfindsamen Bewegung“ die Charakteristikder jeweiligen Touren.Die vielen farbigen, teils ganzseitigen Bilder la-den ein zu neuen Planungen oder schenkenErinnerungen an markante Stellen der jeweili-gen Kletterführen. So bietet dieser Kletterführernicht nur die technischen Informationen zu deneinzelnen Touren, sondern auch eine Zusam-menfassung der von Heinz Grill entwickeltenrhythmischen Kletterkunst in einem prächtigenBildband.

Dippelreither ReinhardWeststeirischer JakobswegReihe Outdoor Handbuch Band 316160 Seiten, 34 farbige Abbildungen, 7 farbige Kartenskizzen, 7 farbige Höhenprofile, 2 farbige Übersichtskarten, Format 16,5 x 11,5 cmWelver: Conrad Stein Verlag 2012 1. AuflagePreis: 13,40 Euro

Der 2010 von weltlichen Ho-noratioren eröffnete und vonkirchlichen Würdenträgerneingeweihte, ca. 150 kmlange „Weststeirische Ja-kobsweg“ beginnt in Thal/Graz in/bei der von Prof.Ernst Fuchs gestalteten Ja-

kobskirche. In 8 landschaftlich äußerst unter-schiedlichen Tagesetappen führt er über dieJakobskirche von Geistthal, die vom KünstlerHundertwasser gestaltete Barbara-Kirche inBärnbach, das Lipizzaner-Gestüt Piber, die Wall-fahrts-Kirche Ma. Lankowitz, die Jakobs-Kir-che in Freiland, die Wallfahrtskirche in Osterwitz,den 2.140 m hohen Gipfel des Großen Speik-kogels (Koralpe) und die Jakobs-Kirche desWanderdorfes Soboth nach Lavamünd in Kärn-ten. Dieser ungemein abwechslungsreiche Wegbietet Kultur, Natur und Spiritualität gleicher-maßen. Aber das Schönste ist der behutsamund allmählich verlaufende Übergang vom zivi-lisatorischen Fortschritt - Betonhölle undAsphaltwüste des großstädtischen Dschungels- in Richtung kontemplativerer Regionen - Wald,Wiese, Alm. Geist und Seele werden währendder ersten beiden Etappen von Mühsal, Plagund Myriaden störender Eindrücke und Ein-flüsse befreit und können sich langsam aus-breiten. Während der dritten Etappe, jenseitsvon Köflach, betritt der Pilger/Wanderer dannendgültig den Dom der Stille, Ruhe, Einsam-keit und Erkenntnis - Wälder und Almen im

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steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet. Man isthier wirklich allein, trägt keinen seelischen Bal-last mehr mit sich herum und kann mit sichselbst ins Reine kommen, seine höchstpersön-lichen Ketten sprengen und selbst auferlegteGrenzen überwinden. Dazu ist dieser Weg ge-schaffen worden - egal ob Sie Pilger oder Wan-derer sind.

Hell Bodo/Seitter Walter/Wallnöfer ElsbethUntersbergGeschichten – Grenzgänge – Gangsteige160 Seiten , durchgehend farbig bebildert,Format 21 x 24 cmSalzburg: Verlag Anton Pustet 2012 1. AuflagePreis: 25,00 Euro

Der Kaiser im Untersberg,die 10 Kaser auf dem Un-tersberg, der Schmuggel mitgrünen Kaffeebohnen überden Untersberg, die Marien-wallfahrten um den Unters-berg, sogar von einem Mord

weiß die Geschichte zum Hausberg der Salz-burger zu berichten. Ein dichtes Flechtwerk vonFantastereien, wirklichen Orten und unwirkli-chen Unorten überziehen das Kalkmassiv –nicht selten führen die Spuren in unwegsamesGelände oder zu rätselhaften Plätzen. Anhandvon Erzählungen, Bildzeugnissen und Hand-schriften versuchen der Schriftsteller Bodo Hell,der Philosoph Walter Seitter und die Volks-kundlerin Elsbeth Wallnöfer, den bisweilen selt-sam exotischen Geschehnissen auf die Spurzu kommen, der Philosophie des Berges ge-recht zu werden.Der bekannte Wiener Fotograf Peter M. Kubelkalässt die Mysterien zu wirklichen Bildern wer-den, in all ihrer bizarren Erscheinungsweise.

Mark ZahelOsttirol50 Touren zwischen Hohen Tauern und Karnischen Alpen192 Seiten mit 140 Farbfotos, 50 Wander-kärtchen im Maßstab 1:50.000 und1:75.000 mit eingezeichnetem Routenver-lauf, 50 Höhenprofilen sowie einer Über-sichtskarte.Format 12,5 x 20 cm, München: Bergverlag Rother 2012 1. AuflagePreis: 15,40 Euro

Osttirol misst etwa 2000 Quadratkilometer –kein wirklich riesiges Gebiet im weiten Alpen-bogen. Was es auf dieser Fläche landschaftlichzu bieten hat, ist allerdings enorm. Von den Glet-

schern am Alpenhauptkammbis zu den Kalkzinnen überdem Lienzer Talbecken las-sen sich großartige Kon-traste aufspüren: Täler, dievoller liebreizender Szene-rien stecken, ohne dass alt-hergebrachte kulturelleWerte zu sehr vom Main-

stream übertüncht würden; und Berge, die in ih-rer Vielgestaltigkeit ein Relief formieren, wie essich der Kreativste nicht erdenken könnte.Die Fülle dieser überaus vielfältigen Gegeben-heiten ausschöpfend, hat der Autor Mark Zaheleine ansprechende Mischung aus Klassikernund geheimen Favoriten, aus anspruchsvollenAlpintouren und leichten Wanderungen auf hal-ber Höhe, aus Gipfelzielen und Panoramawegen,Hüttentreks, Alm- und Seenwanderungen zu-sammengestellt. Ein wenig stärker orientiertsich der Inhalt an ambitionierten Bergwande-rern, die über solide alpine Erfahrung und Aus-dauer verfügen. Häufig sind jedoch Variantenoder Teilbegehungen mit abgeschwächten An-forderungen realisierbar, so dass auch der Ge-nusswanderer voll auf seine Kosten kommt.Die ausführlichen Wegbeschreibungen, detail-lierte Kartenausschnitte mit eingezeichnetemRoutenverlauf sowie aussagekräftige Höhenpro-file mit eingetragenen Etappenpunkten und Ein-

kehrmöglichkeiten ermöglichen eine effektivePlanung und Durchführung der Touren. Eine Viel-zahl von anschaulichen Farbfotos macht Lust, so-fort den Rucksack zu packen und loszuziehen undOsttirols herrliche Bergwelt selbst zu erkunden.

Gerritsen TessGrabesstille448 Seiten, 13,5 x 21,5 cmMünchen: Limes Verlag 2012, 1. AuflagePreis: 20,60 Euro

Jahraus, jahrein werden siean den schrecklichen Tag er-innert, da in einem kleinenRestaurant in Chinatown einAmokläufer ihre Angehöri-gen hinrichtete. Doch werschreibt die Briefe, die be-sagen, dass der wahre Täter

noch immer nicht gefasst sei? Erst als neun-zehn Jahre später bei einer Stadtführung durchBoston die Leiche einer Frau gefunden wird, diemit einem antiken chinesischen Ritualschwertverstümmelt wurde, wird der alte Fall wiederaufgerollt. Und nicht immer haben Jane Rizzoliund Maura Isles bei den Ermittlungen das Ge-fühl, es mit einem leibhaftigen Gegner ausFleisch und Blut zu tun zu haben …