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Santé / Service du Sang Blutspende Die Antworten auf Ihre Fragen

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Santé / Service du Sang

Blutspende Die Antworten auf Ihre Fragen

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Alle Blutspenden sind nützlich. Sie gewährleisten die Eigenversorgung des Landes mit instabilen Blutproduk­ten und teilweise mit Medikamenten aus Blutderivaten. Im Interesse der Spender und Empfänger gibt es strenge Auswahlkriterien für Spender und zahlreiche vorüber­gehende sowie dauerhafte Ausschlussgründe. Daher ist es wichtig, über eine möglichst große Spendergemeinde zu verfügen.

Blutspenden ist in Luxemburg, wie in den meisten anderen europäischen Ländern, freiwillig, anonym und unbezahlt. Dieses Engagement für den Nächsten erfor­dert die Möglichkeit, zum Blutspendezentrum oder zur nächstgelegenen externen Blutspendestelle zu kommen, die notwendige Zeit für das Spenden aufzubringen und eine eventuelle Angst vor dem Stich bei der Blutab­nahme zu überwinden.

Die Zusammensetzung des Blutes

Das Blut ist eine komplexe Flüssigkeit, die in den Gefäßen zirkuliert; es setzt sich zu 55% aus Plasma (Flüssigkeit, die unter anderem die Gerinnungsproteine enthält, die eine kurze Halbwertzeit haben) und zu 45% aus Zellen zusammen (den roten, Sauerstoff transportie­renden Blutkörperchen mit einer Lebensdauer von 120 Tagen, den weißen Blutkörperchen für die Abwehrkräfte, den Blutplättchen mit einer Lebensdauer von 5 Tagen, die sich an Gefäßöffnungen ablagern und die Gerinnung unterstützen).

Was ist eine Blutspende?

Blutspenden in Zahlen

Weniger als 1% der Spender nutzen die maximale Spendemöglichkeit pro Jahr:

• für Vollblutspenden: 3 Spenden bei Frauen, 4 Spenden bei Männern

• für Apherese: 12 Spenden

Jedes Jahr werden in Luxemburg unge­fähr 25.000 Blutspenden benötigt.

13.000 Spender in Luxemburg (40% Frauen, 60% Männer) zwischen 18 und 65 Jahre (Durchschnittsalter = 42 Jahre) spenden Blut:

•91% als Vollblutspende

•9% in Apherese

36 Minuten Zeit sind für die Vollblut spende einzuplanen, 60 Minuten für die Apheresespende.

weißeBlutkörperchen

Blutgefäß

Plasma

Blutplättchen

rote Blutkörperchen

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Erhalt der Spenden

Seit 3 Jahren ist der Transfusionsbedarf in Luxemburg stabil und erfordert etwa hundert Spenden pro Tag (85 Vollblutspenden, 15 in Apherese). Die Blutspender können zwischen der Blutspendenabgabe im Blutspen­dezentrum in Luxemburg­Stadt oder in der externen Blutspendestelle ihrer Wahl aussuchen.

Je nach Bedarf (Art der Produkte, Blutgruppen) und je nach Wahl der externen Blutspendestellen (die Orte werden einen Monat im Voraus festgelegt) liefert ein Informatikprogramm eine Liste von möglichen Spendern für die nächsten Tage (die man zur Spende einladen kann). Diese werden nach Wunsch per Brief oder E­Mail und in dringenden Fällen telefonisch kontaktiert.

Verarbeitung

Die Blutprodukte müssen aufbereitet werden, bevor sie an die Krankenhäuser ausgeliefert werden:

Aus einer zentrifugierten und gefilterten Vollblutspende wird ein Konzentrat aus roten Blutkörperchen (Erythrozyten­Konzentrat, EK) gewonnen (indem so viele weiße Blutkör­perchen wie möglich entfernt werden, die Unverträglich­keitsreaktionen bei den Empfängern verursachen können). Es wird längstens 42 Tage zwischen 2° und 6°C gelagert.

Ein Thrombozytenkonzentrat (TK) wird entweder aus einer Apheresespende oder aus einer Mischung von Blutplätt­chen aus 4 gefilterten Vollblutspenden gewonnen. Es wird längstens 5 Tage zwischen 22° und 24°C gelagert.

Gefrorenes Frischplasma (GFP) wird aus einer Mis­chung von 380 Litern Plasma gewonnen, die mit einem Lösungsmittel behandelt werden (zur Zerstörung von umhüllten Viren). Es kann 4 Jahre bei ­18°C aufbewahrt werden.

Die EK und TK können bestrahlt werden (Zerstörung der weißen Blutkörperchen für immungeschwächte Men schen), Plasma kann aus ihnen entfernt werden (Ersatz des Plasmas durch eine andere Flüssigkeit im Falle einer schweren Allergie) oder deren Volumen kann reduziert werden (Verringerung der Plasmamenge zur Vorbeugung von Volumenüberbelastung).

Die EK, TK und GFP können für pädiatrische Zubereitun­gen aufgespaltet werden (Einzelspenderprodukte).

Aus Plasma können ebenfalls Medikamente aus Blutde­rivaten hergestellt werden: Albumin, Gammaglobulin und Prothrombinkomplex.

Auslieferung

Die Vertriebsabteilung des Blutspendezentrums sorgt für die tägliche Beförderung der fertigen Blutprodukte zu den Krankenhäusern und Kliniken des Landes und reagiert sofort auf deren Anfragen.

Vom Spender zum Empfänger: eine Kette der Solidarität

Blutspenden werden von Montag bis Freitag im Blutspendezentrum und periodisch in Clervaux, Wiltz, Ettelbrück, Echternach, Grevenmacher, Bettembourg, Dudelange, Esch/Alzette und Differdange entgegen­genommen.

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Welche Bedingungen sind einzuhalten

Mit Ausnahme einiger Zwillinge ist jeder Mensch einzig­artig und unterscheidet sich durch seine zellulären Antigene und Plasmaantikörper. Die Transfusion ist wie eine vorübergehende Transplantation, welche die Ein­haltung bestimmter Regeln hinsichtlich der Verträglichkeit zwischen Spender und Empfänger verlangt, um die beste Wirksamkeit der Transfusion zu erreichen.

Zur Beschränkung immunologischer Unstimmigkeiten zwischen Spender und Empfänger wird kein Vollblut übertragen, sondern entweder rote Blutkörperchen, Plasma oder Blutplättchen.

Qualität

Eine klare Gesetzgebung legt die Qualitäts­ und Sicher­heitsnormen sowie die technischen Erfordernisse fest, die vom CTS umzusetzen sind, um den Schutz von Spendern und Empfängern zu gewährleisten.

Neben der strengen Anwendung der Règles de Bonnes Pratiques de Fabrication zur Herstellung von Blutprodukten, sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

Vor der Spende: Eine Blutabnahme darf nur bei Spen­dern erfolgen, die bei guter Gesundheit sind und die klinischen Auswahlkriterien erfüllen (aktuelles Befragungs­gespräch, Gewichts­ und Blutdruckmessung) sowie die biologischen (zufriedenstellende Blutzusammensetzung, keine vorhandenen Anzeichen viraler, bakterieller oder parasitärer Infektionen).

Nach der Spende: Die Spender verpflichten sich, das CTS über alle nach der Spende auftretenden Symptome zu informieren.

Mit den Tests können das HIV­Virus, Hepatits A, B und C, Syphilis und Infektionen mit dem Parvovirus B19 fest­gestellt werden. Sie werden im CTS durchgeführt und gewährleisten maximale Sicherheit der Transfusionen.

Blutspenden ist weder gefährlich noch verpflichtend. Für mich wurde es zu einer banalen, fast automatischen Hand lung. Indem man nur ein bisschen sei-ner Zeit spendet, ist es möglich, eine echte gute Tat zu begehen, die Leben retten kann. Letztendlich ist es nicht so kompliziert, denen zu helfen, die es brauchen.

Romain Thill, 49 Jahre

Sicherheit

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Hämatome nach dem Stich,

Krämpfe (Tetanie) im Falle zu hoher Antikoagulantien bei einer Apherese,

momentane, vom Vagus ausgehende Schwächeanfälle und/oder deren späteres Auftreten durch niedrigen orthostatischen Druck,

Beeinträchtigung des Mediannervs (in Ausnahmefällen (< 0,01%)).

Die geltenden Gesetze schreiben eine Meldung aller schweren, unerwünsch­ten Vorfälle an das Gesundheitsminis­terium vor (Überwachung von Blutpro­dukten).

Die Risiken beim Blutspenden sind gering, kommen sehr selten vor und sind meist nicht schwerwiegend:

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Die jährliche Erneuerungsrate von 13.000 Blutspen­dern, deren Zahl im Steigen ist, erreicht etwa 7%. Damit jährlich tausend Bürger den Schritt zum Blut spender machen und somit die Eigenversorgung des Landes sichern, sind Energie, Fantasie und Ausdauer seitens der Blutspendeverbände und des Luxemburger Roten Kreuzes erforderlich.

Die Freiwilligen der Vereine betreiben jedes Jahr auf zahlreichen Verantstaltungen Stände, um Interessierte zu informieren und Blutspender zu werben, unter anderen auf der Frühjahrs­ und Herbstmesse, auf der Stu­dienmesse, sowie am Weltblutspendetag in der Stadt Luxemburg. Öffentlichkeitsarbeit (Stände, Vorträge etc.) wird ebenfalls in Unternehmen, Vereinen und Schulen organisiert.

In Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Roten Kreuz organisiere ich an unserem Gymnasium für die 10ten und 11ten Klassen der Krankenpflegeberufe Vorträge über das Blutspenden. Da das Thema Blut Teil der in ihrem Lehrplan enthaltenen Fächer ist, finde ich es wichtig, Vorträge durch Personen von außen als Ergänzung des Unterrichts anzu-bieten. Die Informationen werden außerhalb des gewöhnli-chen Unterrichtsrahmens mit einem praxisnäheren Zugang dargeboten, was die Schüler stärker sensibilisiert. Nach der Präsentation steht der Informationsstand über Blutspenden allen Schülern zur Verfügung, um sich über das Thema zu informieren und sich eventuell zu den Eignungstests für Spender anzumelden.

Frau Viviane Krack, Biologieprofessorin am Lycée Technique d’Ettelbrück

Öffentlichkeitsarbeit, damit weiterhin Leben gerettet werden können Das Unternehmen: ein Partner in der

Sensibilisierung für das Blutspenden

Über zwanzig luxemburgische Unternehmen zählen zu den engagierten Firmen, so zum Beispiel Good Year, Electrique de l’Our, RBC Dexia, Dimension Data, Delphi, Foyer oder auch Deloitte, die sich aktiv für das Blutspenden einsetzen:

indem sie interne Werbung betreiben (Stände, Vorträge etc.)

indem sie ihrem Personal gestatten, einzeln oder in einer Gruppe zum Blutspendezentrum oder zur externen Bluts­pendestelle zu gehen

indem sie in ihren eigenen Räumlichkeiten eine Blutspen­deaktion organisieren, wenn es ihre Infrastruktur zulässt (wenn sie weit von der Stadt Luxemburg oder einer ex­ternen Blutspendestelle entfernt sind, ausreichende In­frastrukturen und die Teilnahme einer Mindestanzahl von Blutspendern gewährleistet sind).

Die Foyer Gruppe organisiert seit 1995 ein oder zwei Mal pro Jahr, mit Hilfe des Roten Kreuzes, eine Blutspendeak-tion in ihren Räumlichkeiten. Nachdem das Rote Kreuz einen Besuchstermin festgelegt hat, informieren wir un-sere Beschäftigten, damit sie sich anmelden können. Am vorgesehenen Tag stellen wir dem Roten Kreuz, das sich um die Anlieferung des notwendigen Materials kümmert, einen Raum zur Verfügung. Das Unternehmen engagiert sich ganz konkret, indem es seinen Mitarbeitern am Arbeitsplatz erlaubt Blut zu spenden. Der Gedanke, dass eine einfache Blutspende Leben retten kann, ist Grund genug, um die Zusammenarbeit mit dem Blutspende zentrum des Roten Kreuzes fortzusetzen.

Herr Benoît Dourte, Leiter der Personalabteilung von Foyer SA

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Wiltz-Clervaux

Ettelbrück

Luxembourg

Differdange

BettembourgEsch/Alzette

Pétange

Schifflange

AmicaleAssociation

Rodange- Lamadeleine

Das Blutspendezentrum

Von den 1930er Jahren an hat das Rote Kreuz Trans­fusionen von Arm zu Arm organisiert. 1950 hat es ein richtiges Blutspendezentrum eingerichtet und einen Blutvorrat angelegt, der Kranken und Unfallopfern immer zur Verfügung steht.

Im Laufe der Jahre machte der medizinische Fortschritt eine große Diversifizierung der Blutprodukte und Plasma­derivate, die aus dem von freiwilligen Spendern gesam­melten Blut hergestellt werden, notwendig. Heute be­schäftigt der Blutspendedienst des Luxemburger Roten Kreuzes etwa fünfzig Personen, um die Blutspenden abzunehmen, das Blut aufzubereiten, zu qualifizieren, umzuwandeln und die Blutprodukte und Plasmaderivate an die Patienten weiterzugeben.

Die Akteure im Bereich des Blutspendens

Das Bündnis der freiwilligen Blut­spendeverbände des Großherzogtums Luxemburg

Seit den 1950er Jahren wurden überall im Großher­zogtum Blutspendeverbände gegründet, die das Ziel haben, über das Blutspenden zu informieren und dafür zu sensibilisieren. Das Bündnis der Blutspendeverbände schließt verschiedene Vereine zusammen und vereinigt die Bemühungen der Spendergemeinschaft. Darüber hinaus organisiert es Informationsstände und Vorträge in Schulen, Firmen, auf Messen und anderen öffentlichen Veranstaltungen.

Die 10 Blutspendeverbände in Luxemburg

Die Blutspendeverbände sind ständig auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Wenn Sie sich über das Spenden hinaus engagieren und in der Bevölke­rung aktiv für das Blutspenden werben wollen, so kontaktieren Sie bitte Frau Marianne Breuer­Kohnen beim Bündnis unter 691 950 940 oder [email protected].

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Über 13.000 Personen spenden ihr Blut freiwillig, um den Kranken und Verletzten des Landes zu helfen.

Spendet Blut, rettet Leben!

Kontaktieren Sie uns unter 27 55-4000 oder unter [email protected] um einen ersten Termin zu vereinbaren.

Kontakt

Centre de Transfusion Sanguine (CTS)(Gratis Parkplätze vorhanden)

42, bd Joseph IIL­1840 LuxemburgB.P. 404 L­2014

Tel.: 27 55­4000Fax: 27 55­4001Email: transfusion@croix­rouge.lu

helpline croix­rouge 2755Internet : www.croix­rouge.lu

Öffnungszeiten:

Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag: 08:00 ­ 16:00 Uhr

Donnerstag: 08:00 ­ 18:00 Uhr

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