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KAPITEL 1 BRESLAU 1862 - 1880 In Breslau, der Heimatstadt ANDERSSENs, die außer diesem Heros noch Meister wie HARRWITZ,RIEMANN und SCHOTTLÄNDER hervorgebracht hat und in der ZUKERTORTs Schachtalent geweckt und gebildet worden ist, wurde ich am 5. März 1862 geboren. Ich kam bereits als außergewöhnlicher Mensch zur Welt; ich war nämlich zu nicht geringem Entsetzen meiner Eltern mit ei- nem Klumpfuß behaftet, der mich jedoch an raschen Fortschritten nicht gehindert hat. Mit 4 Jahren lernte ich lesen und schreiben und mit 6 Jahren las ich bereits alle Bücher der väterlichen Bibliothek die mir unter die Hände gerieten, und nicht ohne Verständnis. Ich besuchte das Elisabeth-Gymnasium, von welchem auch ANDERSSEN seine Schulbil- dung bezogen hatte. Mit Vergnügen erinnere ich mich noch heute daran, wie mein Lehrer in der Vorschulklasse die Hände über dem Kopf zusammenschlug – über seinem eigenen nämlich –, als ich zum ersten Male lesen sollte und nicht, wie meine Altersgenossen, mühselig buchstabierte, sondern fließend und sinngemäß wie ein Erwachsener vorlas. Weni- ger Neigung und Talent hatte ich von Anfang an für das Rechnen, und selbst später, als ich schon erwachsen war, habe ich oft genug von meiner Mutter den Vorwurf hören müssen, daß ich nicht zu rechnen verstände. In den anderen Fächern besonders in den alten Sprachen, war ich fast immer der erste, und es wurde mir das so zur Gewohnheit, daß es mir zu Hause geradezu als Blamage angerechnet wurde, wenn ich einmal mit einem anderen Platze vorlieb nehmen mußte. Trotzdem waren meine Lehrer mit mir keineswegs sehr zufrieden. Es beruhte dies auf einer prinzipiellen Meinungs- verschiedenheit. Ich war nämlich ein eifriger Gegner der Hausarbeit, deren Schädlichkeit ja jetzt allgemein anerkannt ist; mein Ideal, welches ich praktisch zu verwirklichen suchte, war der fünf- oder höchstens sechsstündige Arbeitstag. Allein ich stand mit dieser Ansicht fast völlig isoliert da, das schöne Schlagwort von der „Überbürdung der Schüler“ war damals leider noch nicht erfunden, und die Lehrer taten meine praktischen Bestrebungen auf dem Gebiete der Schulreform einfach mit dem blasphemistischen Worte „Faulheit“ ab. Häufig luden sie mich sogar ein, um mich eines volkswirtschaftlichen Ausdrucks zu bedienen, Überstunden zu machen, eine Einladung, die ich aus begreiflichen Gründen nicht gut

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KAPITEL 1

BRESLAU 1862 - 1880

In Breslau, der Heimatstadt ANDERSSENs,die außer diesem Heros noch Meister wieHARRWITZ, RIEMANN und SCHOTTLÄNDER

hervorgebracht hat und in der ZUKERTORTsSchachtalent geweckt und gebildet wordenist, wurde ich am 5. März 1862 geboren.Ich kam bereits als außergewöhnlicherMensch zur Welt; ich war nämlich zu nichtgeringem Entsetzen meiner Eltern mit ei-nem Klumpfuß behaftet, der mich jedochan raschen Fortschritten nicht gehindert hat.Mit 4 Jahren lernte ich lesen und schreibenund mit 6 Jahren las ich bereits alle Bücherder väterlichen Bibliothek die mir unter dieHände gerieten, und nicht ohne Verständnis.Ich besuchte das Elisabeth-Gymnasium, vonwelchem auch ANDERSSEN seine Schulbil-dung bezogen hatte. Mit Vergnügen erinnereich mich noch heute daran, wie mein Lehrerin der Vorschulklasse die Hände über demKopf zusammenschlug – über seinem eigenennämlich –, als ich zum ersten Male lesensollte und nicht, wie meine Altersgenossen,mühselig buchstabierte, sondern fließend undsinngemäß wie ein Erwachsener vorlas. Weni-ger Neigung und Talent hatte ich von Anfangan für das Rechnen, und selbst später, als ich

schon erwachsen war, habe ich oft genug vonmeiner Mutter den Vorwurf hören müssen, daßich nicht zu rechnen verstände. In den anderenFächern besonders in den alten Sprachen, warich fast immer der erste, und es wurde mirdas so zur Gewohnheit, daß es mir zu Hausegeradezu als Blamage angerechnet wurde,wenn ich einmal mit einem anderen Platzevorlieb nehmen mußte. Trotzdem waren meineLehrer mit mir keineswegs sehr zufrieden. Esberuhte dies auf einer prinzipiellen Meinungs-verschiedenheit. Ich war nämlich ein eifrigerGegner der Hausarbeit, deren Schädlichkeitja jetzt allgemein anerkannt ist; mein Ideal,welches ich praktisch zu verwirklichen suchte,war der fünf- oder höchstens sechsstündigeArbeitstag. Allein ich stand mit dieser Ansichtfast völlig isoliert da, das schöne Schlagwortvon der „Überbürdung der Schüler“ wardamals leider noch nicht erfunden, und dieLehrer taten meine praktischen Bestrebungenauf dem Gebiete der Schulreform einfach mitdem blasphemistischen Worte „Faulheit“ ab.Häufig luden sie mich sogar ein, um mich einesvolkswirtschaftlichen Ausdrucks zu bedienen,Überstunden zu machen, eine Einladung,die ich aus begreiflichen Gründen nicht gut

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ablehnen konnte. Für jede dieser Überstundenerhielt ich dann eine Quittung ausgestellt,welche den brutalen Namen „Arrestzettel“führte. Trotz vielfacher Vorkommnisse dieserArt wußte ich jedoch meine Lehrer durchAufmerksamkeit während des Unterrichts undgute Leistungen stets wieder zu versöhnen,und so stieg ich regelmäßig von Klasse zuKlasse auf. In meinen zahlreichen Muße-stunden beschäftigte ich mich vorzugsweisemit Lektüre, leider ganz wahllos, indem icheinfach alle Bücher las, die ich mir verschaffenkonnte. Als Obersekundaner, im Alter von 15Jahren, wurde ich auf das Schachspiel auf-merksam gemacht. Wohl hatte ich früher schonunter Anleitung eines Freundes phantastischeFahrten auf den 64 Feldern gemacht, aber deneigentlichen Beginn meiner Schachlaufbahnmuß ich von dem Moment ab datieren, womir ein Schulkamerad die überraschendeMitteilung machte, daß über das Schachspielauch Bücher geschrieben seien, und mir das„praktische Schachbüchlein von ALPHONS

VON BREDA“ lieh. Damit ging mir eine ganzneue Welt auf. Die sinnbetörende Schönheitunseres herrlichen Spieles nahm mich mitunwiderstehlicher Gewalt gefangen, und mitBegeisterung stürzte ich mich in sein Studium.Ich machte jene rapiden Fortschritte, die jederleidlich begabte junge Mann machen muß,sowie er sich von einem Buche die wundervol-len Geheimnisse des Schachspiels enthüllenläßt. Mein Enthusiasmus teilte sich meinenMitschülern mit, und bald spielte die halbeObersekunda Schach, und nicht schlecht. Alswir es schon zu ziemlicher Fertigkeit gebrachthatten, machten wir eines schönen Tages fünfMann hoch – einzeln würden wir es nie gewagthaben, in dieses Heiligtum einzudringen –eine Invasion in die Konditorei von Fischer &Busch am Königsplatz, wo jeden Nachmittagein reges Schachleben herrschte. Bescheidenund respektvoll sahen wir einer im Gangebefindlichen Partie alter Stammgäste zu, als

plötzlich ein Herr aus der Korona mich zueiner Partie aufforderte. Man kann sich dieAufregung, die sich unserer jugendlichen Her-zen bemächtigte, vorstellen! Wie würde ich,der ich für den Stärksten in unserem Kreisegalt, die Probe bestehen? Die Spannung wurdenoch intensiver, als mein Gegner das Spielmit 1. Nb1-c3 eröffnete. Uns allen war dieamüsante Partie aus dem Schachkatechismusvon PORTIUS wohlbekannt, in welcher derMusikdirektor den Baron durch solche ver-blüffende Züge (1. Nc3, 2. Nf3) aufs Glatteisführt. Glaubte der fremde Herr wirklich, michso von oben herab behandeln und auf dieselbeWeise abtun zu können? Diese Vermutunggewann noch an Wahrscheinlichkeit, als er aufmeinen Gegenzug 1. . . e7-e5 den Königssprin-ger entwickelte. Allein seine nächsten Zügezerstörten diese Illusion gründlich, und ichsah ein, daß er die Eröffnung nicht aus Raf-finement, sondern aus Naivität gewählt hatte.Mit leichter Mühe besiegte ich ihn mehrmalshintereinander. Die Siegesfreude in unseremKreise war groß und gab uns den Ansporn zuregelmäßigen Besuchen dieses Lokals. Wirsahen bald ein, daß es im Schachspiel nichtnach der Anciennetät geht; dem Gros der dor-tigen Spieler waren wir überlegen. Nur gegendie Koryphäen des Lokals, Herrn MANN-HEIMER, einen sehr starken Naturspieler, derselbst gegen ANDERSSEN schon vielfachgekämpft hatte, und gegen Herrn V. SCHEVE,den kürzlich verstorbenen wohlbekanntenMeister, der damals in Breslau lebte und meinaufstrebendes Schachtalent vielfach, beson-ders durch Überlassung von Schachliteraturförderte, konnte ich anfangs nicht aufkommen.Aber diese Herren blieben ja auf der Höheihrer Spielstärke stehen, – erst viele Jahrespäter hat Herr V. SCHEVE der Schachweltdas vielleicht einzig dastehende Schauspielgegeben, wie sich ein guter Spieler noch imreifen Mannesalter zum wirklichen Meisterentwickelt. Ich aber war jung und studierte mit

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1 Breslau 1862 - 1880 (Partien Nr. 1-20) 3

heißem Bemühen alle Schachwerke, deren ichnur habhaft werden konnte, außer mehrerenkleineren Werken namentlich auch PHILI-DOR, STAMMA, V. D. LASA und das großeHandbuch von DUFRESNE-ZUKERTORT.Dabei wuchs meine Kraft zusehends, undich zählte bald zu den besten SchachspielernBreslaus, wenn ich auch meiner Jugendwegen nicht zu ihnen gezählt wurde. Selbstgegen SCHOTTLÄNDER, den wohlbekanntenSchüler ANDERSSENs, bewährte ich mich alsebenbürtiger Gegner. Wir pflegten in jederSitzung drei Partien zu spielen, von denen miterstaunlicher Regelmäßigkeit jeder eine ge-wann, während eine unentschieden blieb. Nurmit RIEMANN, der damals schon mit Recht füreinen wirklichen Meister galt, konnte ich michnoch nicht messen, – wir spielten in jener Zeitübrigens nur eine einzige Partie miteinander–, und den Altmeister ANDERSSEN gar habeich nur ein einziges Mal gesehen und ausehrfurchtsvoller Entfernung bewundert. DerSchachfürst pflegte sich seinem Volke seltenzu zeigen und nur seine Schüler RIEMANN

und SCHOTTLÄNDER gelegentlich zu einerPartie zu befehlen. In jener Zeit wurde dernach ihm benannte Schachverein in Breslaugegründet. Sein Vorsitzender war ein Lehrerunseres Gymnasiums, der mir die erbeteneErlaubnis, den Klub als Gast öfters besuchenzu dürfen – als Schüler konnte ich natürlichnicht Mitglied werden – bereitwilligst erteilte.Naiverweise fand ich mich nun mit ziemlicheroder vielmehr unziemlicher Regelmäßigkeitzu den Sitzungen des Vereins ein und unter-schied mich von den Mitgliedern nur durchJugend, größere Spielstärke und Steuerfrei-heit. Welche von diesen Eigenschaften dieKatastrophe herbeiführte, mag dahingestelltbleiben, genug, eines Abends nahm michder Vorsitzende beiseite und eröffnete mir, erfürchte, ich könnte durch zu eifriges Betreibendes Schachspiels leicht meine Schülerpflich-ten vernachlässigen. Der Wink war selbst

für mittelmäßige Auffassungsgabe deutlichgenug und ich blieb weg. So war ich nunwieder ausschließlich auf das Kaffeehausspielangewiesen, das ich mit leidenschaftlichemEifer und einer Regelmäßigkeit kultivierte,die einer profitableren Sache würdig gewesenwäre. Um 1 Uhr war die Schule aus, Punkt 2Uhr saß ich bereits bei Fischer & Busch imeifrigen Kampfe begriffen bis in den Abendhinein, worauf dann zu Hause das Studiumder Schachbücher sich passend anschloß. Daßdabei meine Leistungen in der Schule zu kurzgekommen wären, könnte ich nicht einmalbehaupten, denn ich ersetzte den fehlendenhäuslichen Fleiß vollkommen durch Aufmerk-samkeit während der Schulstunden, ja sogarwährend der Zwischenstunden, und so gingich von meiner Gewohnheit, „immer der erstezu sein und vorzustreben den andern“ nur sehrselten ab. Der Unterricht wurde aber in denoberen Klassen unseres Gymnasiums auch inso anregender Weise erteilt, daß es eine wahreLust war, Schüler solcher Lehrer zu sein. Nochheute erinnere ich mich mit tiefster Dankbar-keit dieser Herren, welche, gleichviel, ob sienun im Griechischen, Lateinischen oder Deut-schen unterrichteten, eines immer und immerwieder lehrten und von uns mit unerbittlicherStrenge forderten: Klarheit des Denkens unddes Ausdrucks, und mit Rücksicht daraufmöchte ich sogar behaupten, daß ich für meineErfolge im Schachspiel der pädagogischen Tä-tigkeit meiner Lehrer in nicht geringem Gradeverpflichtet bin. – Nach und nach wurde meineleidenschaftliche Hingabe an das Schachspielmeiner Mutter unheimlich; ihrem vielfachenBitten und Drängen mußte ich schließlichnachgeben und, wenn auch mit blutendemHerzen, das Versprechen leisten, bis nachAbsolvierung meines Abiturientenexamens –ich war inzwischen nach Oberprima aufge-rückt – das Schachspiel beiseite zu lassen. Eswäre wohl über meine Kräfte gegangen, diesesVersprechen auf die Dauer zu halten, wenn

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mich nicht für meinen Verlust auf dem GebieteCaissas eine andere Gottheit entschädigt hätte,nämlich Gott Amor. Mein erster Liebesromanhalf mir in anmutigster Weise über das letzteSchuljahr hinweg und wurde sogar auf meinganzes Leben von bestimmendem Einfluß. Alsnämlich der Gegenstand meiner schwärme-rischen Zuneigung schwer erkrankt war, undich die segensreiche Tätigkeit eines Arztesaus nächster Nähe beobachten konnte, bewogmich dies, meine frühere Absicht, Philologiezu studieren, aufzugeben und mich für dasStudium der Medizin zu entscheiden. Ostern1880 bestand ich mein Abiturientenexamen,so glänzend, wie es seit Dezennien an unseremGymnasium nicht vorgekommen war; in dendrei Hauptfächern (im deutschen und latei-nischen Aufsatz und in der mathematischenArbeit) erhielt ich das Prädikat „vorzüglich“;mein deutscher Aufsatz über „Lessings Bedeu-tung für das deutsche Theater“ war druckreif.Mit diesem Examen schließt die BreslauerPeriode meines Lebens ab, und ich lassenunmehr die Partien aus jener Zeit folgen,soweit ich sie mir aufgeschrieben habe. Vonmeinen Gegnern sind die Herren LANDAU,VOGT und MENDELSOHN, damals nochSchüler, in Breslauer Schachkreisen wohlbe-kannt geworden; der letztere, jetzt Justizrat inBreslau, ist im Hauptturnier des HamburgerSchachkongresses auch erfolgreich an dieÖffentlichkeit getreten. Selbstverständlichhabe ich von dem unveräußerlichen Rechtejedes Schachspielers, nur die von ihm gewon-nenen Partien zu notieren, den umfassendstenGebrauch gemacht.

Partie Nr. 1

� Tarrasch

� Mendelsohn

1. a2-a3 e7-e5 2. c2-c4 Ng8-f6 3. Nb1-

c3 Nb8-c6 4. e2-e3 d7-d5 5. c4×d5 Nf6×d5

6. Ng1-f3 Bc8-g4. Der Läufer gehört nach e6.7. Bf1-e2 Nd5×c3. Beide Teile spielen nachberühmten Mustern, nämlich nach ANDERS-SEN und MORPHY. Auch der letztere pfleg-te diesen fehlerhaften Abtausch zu machen,der das weiße Zentrum beträchtlich verstärkt.8. b2×c3 f7-f5. Um den Läufer gegen die Dro-hung NXe5 zu decken, was aber vielleichtnicht nötig war. 9. d2-d4 e5-e4 10. Nf3-d2

Bg4×e2 11. Qd1×e2 a7-a6. Um Qb5 zu ver-hindern. 12. 0–0 Bf8-d6 13. Qe2-h5+ g7-g6

14. Qh5-h6 Qd8-f6 15. f2-f4. Immer nochnach ANDERSSEN-MORPHY; heute würde ichden Bauern nur einen Schritt ziehen und nach15. . . e×f3 mit dem Bauern wiedernehmen, umdann mit entscheidendem Vorteil den Königs-bauern vorzustoßen. (Natürlich müßte zuvordas Opfer des Springers auf d4 vermieden wer-den, etwa mit Rb1). 15. . . 0–0–0 16. Ra1-b1

Nc6-e7 17. Qh6-h3. Die jetzt deplacierte Da-me soll nach dem anderen Flügel gespielt wer-den. Die damit verbundene Drohung wird vonSchwarz übersehen. 17. . . h7-h6 18. Nd2×e4

Qf6-e6 19. Ne4×d6+ Rd8×d6 20. Qh3-f3

c7-c6 21. Rf1-f2! g6-g5 22. Rf2-b2 Rd6-d7

23. Qf3-e2. Die Partie ist natürlich mit demBauerngewinn bereits entschieden; die folgen-de Schlußkombination hätte durch 23. . . Qd6verhindert werden müssen. 23. . . Rd7-c7.

8 zz1kzzzz3r7 z6p3rz2nzzz6 6pz6pz5qzz6p5 zzzzz6p6pz4 zzz6Pz6Pzz3 6Pz6Pz6Pzzz2 z3Rzz5Qz6P6P1 z3R4Bzzz1Kz

a b c d e f g h

24. Rb2×b7 Rc7×b7 25. Qe2×a6 Qe6-d7

26. Qa6-a8+ und gewinnt.

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1 Breslau 1862 - 1880 (Partien Nr. 1-20) 5

Es ist bemerkenswert, daß Weiß in derkonsequenten Verfolgung seines Angriffs garnicht zur Entwicklung des Läufers gelangtund die Türme, ohne ihn zu ziehen, verdop-pelt. Eine ganz ähnliche Entwicklung bzw.Nichtentwicklung findet sich in meiner Tur-nierpartie gegen V. SCHEVE (Leipzig 1894),Nr. 291 dieses Buches.

Partie Nr. 2

� Tarrasch

� Mendelsohn

1. e2-e4 c7-c5 2. Nb1-c3 e7-e6 3. Ng1-

f3 Nb8-c6 4. d2-d4 c5×d4 5. Nf3×d4 a7-a6

6. Bf1-e2 Ng8-e7. Diese von alten Meisternund später auch von LOUIS PAULSEN gern an-gewendete Entwicklungsweise des Springersüber e7 nach g6 ist nicht so gut wie die na-türlichere nach f6; einmal kostet die letzte-re einen Zug weniger, und sodann deckt derSpringer auf f6 den Königsflügel weit bes-ser als auf g6, wie überhaupt im allgemei-nen der Königsspringer auf f6 bzw. f3 diewichtigste Deckung der kurzen Rochade bil-det. 7. Bc1-e3 Ne7-g6 8. 0–0 Bf8-e7 9. f2-

f4 0–0 10. Rf1-f3. Ein durchaus unzeitigerund anfängerhafter Turmangriff, der nur durchden Fehler des Gegners reüssiert. Der ge-reiftere Spieler würde zielbewußt mit Qd2,Rd1 usw. auf die Schwäche des schwarzenZentrums spielen und das Feld f3 dem Läu-fer lassen, der nach d7-d5 (e4Xd5, e6Xd5)von hier aus sehr wirksam den isolierten undhier schwachen Damenbauer angreifen würde.10. . . f7-f5? 11. e4×f5 Nc6×d4 12. Be3×d4

e6×f5. Besser war es, mit dem Turme zu schla-gen, obwohl Weiß dann durch 13. Bd3 R×f414. B×g6 R×f3 15. B×h7+ oder 14. R×f4N×f4 15. Qg4 den Angriff wirksam fortset-zen konnte. 13. Be2-c4+ Kg8-h8 14. Nc3-

d5. Deckt den f-Bauern und ermöglicht so-

mit die Fortsetzung des Angriffs auf den Kö-nigsflügel durch Rh3, während zugleich derschwarze Damenflügel bedroht wird. 14. . . b7-

b5? 15. Bd4-b6 Be7-c5+. Auf 15. . . Qe8 ge-winnt natürlich 16. Nc7. 16. Bb6×c5 d7-

d6 17. Bc5-b6 Qd8-d7 18. Bc4-b3 Bc8-b7

19. Rf3-h3 Bb7×d5.

8 3rzzzz3rz1k7 zzz5qzz6p6p6 6p4Bz6pzz2nz5 z6pz4bz6pzz4 zzzzz6Pzz3 z4Bzzzzz3R2 6P6P6Pzzz6P6P1 3Rzz5Qzz1Kz

a b c d e f g h

20. Rh3×h7+ Kh8×h7 21. Qd1-h5+ Kh7-

g8 22. Bb3×d5+ Rf8-f7 23. Qh5×g6 Ra8-f8

24. Bb6-d4. Aufgegeben

Partie Nr. 3

� Tarrasch

� Mendelsohn

1. e2-e4 e7-e5 2. Ng1-f3 Nb8-c6 3. Bf1-

c4 Bf8-c5 4. b2-b4 Bc5×b4 5. c2-c3 Bb4-

c5 6. 0–0 d7-d6 7. d2-d4 e5×d4 8. c3×d4

Bc5-b6 9. d4-d5 Nc6-a5 10. Bc1-b2 Ng8-e7

11. Bc4-d3 0–0 12. Nb1-c3 Ne7-g6 13. Nc3-

e2 c7-c5. Alles die Frucht häuslichen Flei-ßes. 14. Kg1-h1 Ra8-b8 15. Nf3-e1 Bb6-

c7 16. f2-f4 b7-b5?. Das Vordringen des f-Bauern, welches das schwarze Spiel demo-liert, mußte durch f7-f6 gehemmt werden.17. f4-f5 Ng6-e5 18. f5-f6 g7×f6 19. Qd1-

c1 Kg8-g7 20. Ne2-g3 Rf8-g8 21. Ng3-h5+

Kg7-h8 22. Nh5×f6 Rg8-g6 23. Qc1-f4 c5-

c4 24. Bd3-e2 b5-b4 25. Qf4-h4 Rg6-g7

26. Bb2-c1.

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6

8 z3r4b5qzzz1k7 6pz4bzz6p3r6p6 zzz6pz2Nzz5 2nzz6P2nzzz4 z6p6pz6Pzz5Q3 zzzzzzzz2 6Pzzz4Bz6P6P1 3Rz4Bz2N3Rz1K

a b c d e f g h

26. . . Bc8-g4. Gegen das Eingreifen desLäufers auf h6 oder g5 gibt es keine genü-gende Verteidigung. 27. Be2×g4 Ne5×g4

28. Bc1-g5 h7-h6. Auf 28. . . Ne5 entscheidet29. N×h7 R×h7 30. Bf6+ Kg8 31. Qg3+.29. Bg5×h6 Ng4×f6 30. Bh6×g7+ Kh8×g7

31. Qh4-g5+ Kg7-f8 32. Rf1×f6 b4-b3

33. a2×b3 c4×b3 34. Ne1-d3 b3-b2 35. Ra1-

f1 Qd8-e7 36. Qg5-g6 b2-b1Q 37. Rf6×f7+

Kf8-e8 38. Rf7-f8+ Ke8-d7 39. Qg6-f5+

nebst Matt im nächsten Zuge.

Partie Nr. 4

� Tarrasch

� v. Scheve

1. e2-e4 d7-d5 2. e4×d5 c7-c6 3. d2-d4

c6×d5. Diese Stellung kann sich durch Zugum-stellung auch aus CAROs Eröffnung ergeben:1. e4 c6 2. d4 d5 3. e×d5 c×d5. 4. Bf1-d3 Nb8-

c6 5. Bc1-e3 Ng8-f6 6. Ng1-f3 Bc8-g4 7. h2-

h3 Bg4×f3 8. Qd1×f3 Qd8-b6. Es ist eineschlechte Strategie, auf Bauernraub auszuge-hen, besonders auf den höchst fragwürdigenGewinn des b-Bauern, ohne vorher sein Spielvollständig entwickelt zu haben. 9. 0–0. Die-se Spielweise, die Figuren möglichst schnellzu entwickeln und Bauernopfer nicht zu scheu-en, um dafür offene Linien und Angriffschan-

cen zu erhalten, ist ganz im Geiste des Schach-spiels. Man sieht immer und immer wieder,daß lediglich die bessere Entwicklung undStellung und nicht das materielle Übergewichtden Ausschlag gibt, daß also auch auf den 64Feldern der Geist über die Materie triumphiert!9. . . Qb6×b2. Auf 9. . . N×d4 geht der Sprin-ger oder die Dame verloren durch 10. Qf4Ne6 11. Qa4+ Qc6 12. Bb5. 10. Nb1-d2

Nc6×d4. Dieser zweite Bauernraub ist sehr be-denklich. Aber auch wenn Schwarz statt des-sen die Dame nach b6 zurückzieht, erlangtWeiß mit Qf4 nebst Rb1 ein ausgezeichne-tes Angriffsspiel. 11. Qf3-f4 Nd4-e6. Besserwäre noch der Rückzug des Springers nachc6, obwohl Weiß dann in Qc7 nebst Rb1 ei-ne sehr starke Fortsetzung hätte. 12. Qf4-

a4+ Nf6-d7 13. Ra1-b1 Qb2-c3 14. Rb1×b7

Ne6-c7 15. Be3-d4. Erzwingt sofortigen Ge-winn.

8 3rzzz1k4bz3r7 6p3R2n2n6p6p6p6p6 zzzzzzzz5 zzz6pzzzz4 5Qzz4Bzzzz3 zz5q4Bzzz6P2 6Pz6P2Nz6P6Pz1 zzzzz3R1Kz

a b c d e f g h

15. . . Qc3×d2 16. Rb7×c7 Ra8-d8

17. Qa4×d7+ Rd8×d7 18. Rc7-c8+ Rd7-d8

19. Bd3-b5.

Partie Nr. 5

� Tarrasch

� Mendelsohn

Die ersten 13 Züge wie in Partie Nr. 3.1. e2-e4 e7-e5 2. Ng1-f3 Nb8-c6 3. Bf1-

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1 Breslau 1862 - 1880 (Partien Nr. 1-20) 7

c4 Bf8-c5 4. b2-b4 Bc5×b4 5. c2-c3 Bb4-

c5 6. 0–0 d7-d6 7. d2-d4 e5×d4 8. c3×d4

Bc5-b6 9. d4-d5 Nc6-a5 10. Bc1-b2 Ng8-e7

11. Bc4-d3 0–0 12. Nb1-c3 Ne7-g6 13. Nc3-

e2 c7-c5 14. Kg1-h1 Bb6-c7 15. Nf3-g1

Ra8-b8 16. f2-f4 f7-f5?. Einen Schritt zuweit. 17. e4×f5 Bc8×f5 18. Bd3×f5 Rf8×f5

19. g2-g4 Rf5-f7 20. f4-f5 Ng6-e5 21. Ne2-

f4 Na5-c4 22. Bb2×e5 Nc4×e5 23. Ng1-

f3. Um Qh4 zu verhindern oder, wennSchwarz die Springer tauscht, ungefährlichzu machen. 23. . . Ne5×g4. Sehr gefährlich.24. Nf4-e6 Qd8-f6 25. Nf3-g5 Ng4-e3

26. Qd1-h5 g7-g6 27. Qh5-h6 Ne3-g4. Auf27. . . g×f5 oder 27. . . N×f5 folgt 28. N×f7,nimmt Schwarz aber die Qualität, so behältWeiß einen sehr starken Angriff mit allen Fi-guren gegen den nur von Dame und Turm ge-schützten König. 28. Qh6-h3?. Hierdurch er-hält Schwarz Gelegenheit, Remis zu erzwin-gen. Mit 28. N×f7 N×h6 29. N×h6+ Kh830. f×g6 Q×g6 31. Nf7+ Kg8 32. Rg1 K×f733. R×g6 nebst 34. N×c7 hatte Weiß Gewinn-chancen.

8 z3rzzzz1kz7 6p6p4bzz3rz6p6 zzz6p2N5q6pz5 zz6p6Pz6P2Nz4 zzzzzz2nz3 zzzzzzz5Q2 6Pzzzzzz6P1 3Rzzzz3Rz1K

a b c d e f g h

28. . . Ng4-f2+?. Der richtige Zug war28. . . Q×a1 mit der Fortsetzung 29. N×f7!Nf2+ 30. Kg2 Q×f1+ 31. K×f1 N×h3 undWeiß hält remis durch Springerschach aufh6 und f7. 29. Rf1×f2 Qf6×a1+ 30. Rf2-f1

Qa1-f6 31. Ng5×f7 Qf6×f7 32. f5×g6

Qf7-e7 33. Rf1-f7 und gewinnt.

Partie Nr. 6

� v. Scheve

� Tarrasch

1. e2-e4 e7-e5 2. f2-f4 d7-d5 3. e4×d5 e5-

e4 4. c2-c4 c7-c6 5. Nb1-c3 Ng8-f6 6. d2-d3

Bf8-b4 7. Qd1-b3 Bb4×c3+ 8. b2×c3 0–0

9. d3×e4 Nf6×e4 10. Bf1-d3?.

8 3r2n4b5qz3r1kz7 6p6pzzz6p6p6p6 zz6pzzzzz5 zzz6Pzzzz4 zz6Pz2n6Pzz3 z5Q6P4Bzzzz2 6Pzzzzz6P6P1 3Rz4Bz1Kz2N3R

a b c d e f g h

10. . . Qd8-h4+ 11. g2-g3 Ne4×g3 12. Ng1-

f3 Qh4-h5 13. Rh1-g1 Qh5×f3 14. Rg1×g3

Rf8-e8+ 15. Ke1-d2 Qf3-f2+ und gewinnt.

Partie Nr. 7

� v. Scheve

� Tarrasch

1. e2-e4 e7-e5 2. f2-f4 Bf8-c5 3. Ng1-f3

d7-d6 4. c2-c3 Bc8-g4 5. d2-d4?. Der kor-rekte Zug ist 5. Be2. 5. . . e5×d4 6. c3×d4

Bg4×f3 7. g2×f3 Qd8-h4+ 8. Ke1-e2 Bc5-

b6 9. Nb1-c3 Nb8-c6 10. Bc1-e3 Ng8-f6

11. Nc3-a4. Hier mußte Weiß gegen den fol-genden Angriffszug Vorsichtsmaßregeln tref-fen, entweder mit 11. Bg2, um den Turmh1 zu decken, oder durch 11. Rg1 mit frei-williger Aufgabe eines Bauern. 11. . . Nf6-

h5. Bedroht den Bauer f4 und den Turm

Page 8: C:/Users/jens/Documents/Publikationen/Eigene B cher ... · PDF fileTarrasch Mendelsohn 1. a2-a3 e7-e5 2. c2-c4 Ng8-f6 3. Nb1-c3 Nb8-c6 4. e2-e3 d7-d5 5. c4

8

h1 und erzwingt somit den Gewinn des ers-teren. 12. Na4×b6 a7×b6 13. d4-d5 Nc6-

e7 14. Ke2-d2 Nh5×f4 15. Qd1-c2 0–0

16. Qc2×c7 Nf4×d5! 17. e4×d5 Ne7×d5.Durch die letzten Züge hat Schwarz die unsi-chere Stellung des weißen Königs aufs kräf-tigste ausgebeutet. 18. Qc7-c4 Qh4-f6.

8 3rzzzz3r1kz7 z6pzzz6p6p6p6 z6pz6pz5qzz5 zzz2nzzzz4 zz5Qzzzzz3 zzzz4B6Pzz2 6P6Pz1Kzzz6P1 3Rzzzz4Bz3R

a b c d e f g h

19. Bf1-d3. Es gibt nichts Besseres; auf19. Qd4 kann 19. . . N×e3 20. K×e3 Rfe8+

21. Kd3 Q×f3+ bzw. 20. Q×f6 N×f1+

folgen, auf 19. Bd4 entscheidet 19. . . Qf4+

20. Ke2 Rac8 21. Q×d5 (oder 21. Qd3 Nb4)21. . . Rc2+ 22. Kd3 Qd2+ 23. Ke4 Re8+

24. Kf5 Re5+. Die beiden freien Turmlini-en wirken stets entscheidend. Auf 19. Rb1folgt 19. . . Q×f3 mit Angriff auf Turm undLäufer. 19. . . Qf6×b2+ 20. Qc4-c2 Qb2-

b4+ 21. Kd2-e2 Rf8-e8 22. Bd3×h7+ Kg8-

h8 23. Bh7-e4 Nd5×e3 24. Ke2×e3 d6-

d5 25. Rh1-b1 Qb4-e7 26. Rb1×b6 d5×e4

27. f3-f4. Auf 27. f×e4 verdrängt Schwarzdurch 27. . . Rac8 die weiße Dame von der De-ckung des Punktes e4 oder c5. 27. . . Ra8-c8

28. Qc2-b2. Die Dame muß den Turm b6gedeckt halten, der durch Qc5+ bedroht ist.Die Partie ist völlig rettungslos. 28. . . Qe7-

c5+ 29. Qb2-d4 Qc5-h5 30. Ra1-f1 Rc8-c2!.Aufgegeben. Die Führung des Angriffs in die-ser Partie dürfte wohl jedem Meister zur Ehregereichen.

Partie Nr. 8

� Tarrasch

� Mannheimer

1. e2-e4 e7-e5 2. Ng1-f3 Ng8-f6 3. Nf3×e5

d7-d6 4. Ne5-f3 Nf6×e4 5. d2-d4 Bf8-e7.Hier wie im nächsten Zuge gilt d6-d5 für bes-ser. 6. Bf1-d3 Ne4-f6 7. 0–0 0–0 8. Nb1-

c3 Bc8-g4 9. h2-h3 Bg4-h5 10. g2-g4 Bh5-

g6 11. Nf3-h4 Bg6×d3 12. Qd1×d3 Nf6×g4.Sehr gefährlich; für den verlorenen (nicht ge-opferten) Bauern bekommt Weiß einen starkenAngriff. 13. Nh4-f5 Ng4-f6 14. Kg1-h1 Nb8-

c6. Vorsichtiger wäre 14. . . Kh8. 15. Rf1-g1

Nf6-e8. Hier war 15. . . g6 notwendig.

8 3rzz5q2n3r1kz7 6p6p6pz4b6p6p6p6 zz2n6pzzzz5 zzzzz2Nzz4 zzz6Pzzzz3 zz2N5Qzzz6P2 6P6P6Pzz6Pzz1 3Rz4Bzzz3R1K

a b c d e f g h

16. Nf5×g7 Kg8-h8!. Auf 16. . . N×g7 ge-winnt Weiß durch 17. Bh6 Bf6 18. Qg3 oder18. Nd5 die Figur mit entscheidendem Angriffzurück. 17. Bc1-h6 Be7-f6!. Auf 17. . . Rg8folgt 18. N×e8 Q×e8 19. R×g8+ Q×g820. Rg1 Qd8 21. Qg3 und gewinnt. 18. Ng7-

e6 f7×e6 19. Bh6×f8 Ne8-g7 20. Bf8×g7+

Bf6×g7 21. Rg1-g4 Qd8-e7 22. Ra1-g1 Bg7-

h6 23. Qd3-g3 Qe7-f7 24. Qg3-h4 Bh6-

d2. Auf 24. . . Bf8 folgt 25. Qf6+. 25. Nc3-

e4 Qf7-f3+. Geht der Läufer sofort nacha5, so folgt 26. Qf6+ Q×f6 27. N×f6 Ne728. Rg7 nebst 29. R×h7#. 26. Kh1-h2 Bd2-

a5 27. Qh4×h7+ Kh8×h7 28. Rg4-h4 nebstMatt im nächsten Zuge.