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DABregional 4 · 15 1. April 2015, 47. Jahrgang Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts Editorial  3 Wohnen im Wettstreit – von Dr. Christian Schramm Aktuell  4 Vorstand: Energetische Sanierung besser fördern  5 Landeswettbewerb: Innovatives Wohnen auf dem Campus  6 StadtBauKultur: Das EFH am Stadtrand Auslobung: Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015  7 Baukunstarchiv geht auf die Zielgerade Architektenkammer NRW jetzt Mitglied im Kulturrat NRW  8 Nacht der Museen: Frank Goosen liest im HdA Architektur und Schule: „Ein Café von uns“  9 Architekturquartett: Kultur-Vermittlung mit Konsequenz 10 „UrbanSlam!“: Neues Format der AKNW startet „NRW lebt.“: Thema „Nahmobilität“ am 22.04. in Köln 11 Peter Behrens-Ausstellung: Ein besseres Leben gestalten 12 KfW-Veranstaltung: Fördermittel intelligent kombinieren 13 Ausstellung „Abgetankt“: Vergessene Benzinpaläste Veranstaltungen 14 Haus der Architekten: „Abgetankt“ und Förderpreis Tag der Architektur: Rund 370 Objekte in NRW zu sehen Filmreihe: „Megacities China“ in Bielefeld zu sehen 15 Fachexkursionen zur Expo Milano 2015: Termine Ausloberpreis wird an Wohn + Stadtbau Münster verliehen Service 15 Praxishinweis des Monats: Mindestlohn für Praktikanten? Blickpunkt 16 Landeswettbewerb: Wohnen und Leben auf dem Campus – Dokumentation der Preisträgerarbeiten Politik 18 Aktuelle Meldungen Berufspraxis 19 Rechtsproblem: Freundschaftsdienst Konsequenzen aus BGH-Urteil zu Stufenverträgen Prisma 20 Ausstellungen 21 Personalien 22 Auszeichnungen 23 Auslobungen, Veranstaltungen, Informationen Akademie 24 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW Stiftung Deutscher Architekten 26 Zwischenbericht des Stipendiaten Alexander Bartscher über seine Promotion zu Carlfried Mutschler Verbände 28 BDA: Nachruf zum Tode von Peter Wörmann Forum Architektur 2015 29 BDB: 5. Symposium für Immobilienwerte 30 ai nw: Diversität und Heterogenität am Bau – Frau am Bau BDIA: Absolventen auf der Interzum bdla: Qualitätsoffensive Freiraum 31 SRL: Normierung von Städten ist ein Irrweg VjA: Umbauarbeiten im Vorstand Mitgliedernachrichten 32 Neueintragungen in die Mitgliederliste der AKNW Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700 Internet: www.corps-verlag.de Anzeigen: Dagmar Schaafs E-Mail: [email protected] Redaktion Versorgungswerk: Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf Tel. (0211) 49238-0 Fax (0211) 49238-30 Internet: www.vw-aknrw.de E-Mail: [email protected] Regionalredaktion NRW: V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros), Pressesprecher Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Tel. (0211) 4967-34/35 Internet: www.aknw.de E-Mail: [email protected] Impressum Herausgeber Architektenkammer NRW Dipl.-Ing. Ernst Uhing Dipl.-Ing. Michael Arns Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte Dr.-Ing. Christian Schramm DABregional 04·15

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DABregional 4 · 151. April 2015, 47. JahrgangOffi zielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öff entlichen Rechts

Editorial 3 Wohnen im Wettstreit – von Dr. Christian Schramm

Aktuell 4 Vorstand: Energetische Sanierung besser fördern 5 Landeswettbewerb: Innovatives Wohnen auf dem Campus 6 StadtBauKultur: Das EFH am Stadtrand

Auslobung: Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015 7 Baukunstarchiv geht auf die Zielgerade

Architektenkammer NRW jetzt Mitglied im Kulturrat NRW 8 Nacht der Museen: Frank Goosen liest im HdA

Architektur und Schule: „Ein Café von uns“ 9 Architekturquartett: Kultur-Vermittlung mit Konsequenz10 „UrbanSlam!“: Neues Format der AKNW startet

„NRW lebt.“: Thema „Nahmobilität“ am 22.04. in Köln11 Peter Behrens-Ausstellung: Ein besseres Leben gestalten12 KfW-Veranstaltung: Fördermittel intelligent kombinieren13 Ausstellung „Abgetankt“: Vergessene Benzinpaläste

Veranstaltungen14 Haus der Architekten: „Abgetankt“ und Förderpreis Tag der Architektur: Rund 370 Objekte in NRW zu sehen Filmreihe: „Megacities China“ in Bielefeld zu sehen15 Fachexkursionen zur Expo Milano 2015: Termine

Ausloberpreis wird an Wohn + Stadtbau Münster verliehen

Service15 Praxishinweis des Monats: Mindestlohn für Praktikanten?

Blickpunkt16 Landeswettbewerb: Wohnen und Leben auf dem Campus –

Dokumentation der Preisträgerarbeiten

Politik18 Aktuelle Meldungen

Berufspraxis19 Rechtsproblem: Freundschaftsdienst

Konsequenzen aus BGH-Urteil zu Stufenverträgen

Prisma20 Ausstellungen21 Personalien22 Auszeichnungen23 Auslobungen, Veranstaltungen, Informationen

Akademie24 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW

Stiftung Deutscher Architekten 26 Zwischenbericht des Stipendiaten Alexander Bartscher

über seine Promotion zu Carlfried Mutschler

Verbände28 BDA: Nachruf zum Tode von Peter Wörmann

Forum Architektur 201529 BDB: 5. Symposium für Immobilienwerte30 ai nw: Diversität und Heterogenität am Bau – Frau am Bau

BDIA: Absolventen auf der Interzumbdla: Qualitätsoff ensive Freiraum

31 SRL: Normierung von Städten ist ein IrrwegVjA: Umbauarbeiten im Vorstand

Mitgliedernachrichten32 Neueintragungen in die Mitgliederliste der AKNW

Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen

Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Verlag, Vertrieb, Anzeigen:corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700Internet: www.corps-verlag.deAnzeigen: Dagmar Schaafs E-Mail: [email protected]

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Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3

Liebe Kollegin,lieber Kollege,

Wohnungsmangel in den Ballungsgebieten, Mietpreis­explosion, Mietpreisbremse, Baugeld billig wie nie – die Zeitungen waren in den letzten Wochen voll von Berichten rund um das Thema Bauen und Wohnen. Alle Fachleute der Branche sind sich einig, dass mehr Wohnungen gebaut und saniert werden müssen.

Die Debatte ist richtig und muss weiter geführt wer­den. Wer in jüngster Zeit in Köln, Düsseldorf, Müns­ter oder Aachen eine Mietwohnung gesucht hat, der dürfte das Gleiche erfahren haben, wie ich es oft von Studenten höre: Schlange stehen, merkwürdigste Be­werbungsgespräche mit Makler und Vermietern, teil­weise überzogene Mieten für schlecht instand gehal­tene Wohnungen. Das Thema „Qualität“ spielt dabei oftmals für die Vertragsverhandlungen eine eher un­tergeordnete Rolle.

Auf Qualität müssen wir aber insistieren, insbeson­dere beim Wohnungsneubau. Hier bietet sich in vie­len Kommunen unseres Landes die Chance, auf Kon­versionsflächen und Brachgrundstücken zukunfts­sichere, „demografiefeste“ Wohnungen zu realisieren. Ein hervorragendes Beispiel dafür bietet das geplante neue Uni­Quartier „Campus West“ in Aachen, zu dem wir gemeinsam mit dem NRW­Bauministerium un­seren aktuellen „Landeswettbewerb NRW“ durchge­führt haben. Wie Sie der Berichterstattung in dieser Ausgabe des DAB NRW entnehmen können, hat die­ses Qualifizierungsverfahren zweierlei gezeigt:

Erstens: Architektenwettbewerbe sind gerade im Wohnungsbau ein hervorragendes Instrument, um für komplexe Bauaufgaben die optimale Lösung zu fin­den. Die Kolleginnen und Kollegen, die für das Grund­stück entlang einer Güterbahnstrecke in Aachen ge­plant haben, konnten verschiedene Lösungsansätze aufzeigen, die von der Jury als innovativ im Ansatz und überzeugend in der städtebaulichen Ausgestal­tung bewertet wurden. Hier wird ein neues Stück Stadt entstehen, das nicht nur den Aachener Wohnungs­markt entlastet, sondern auch neue Qualitäten in ein noch entwicklungsfähiges Quartier trägt.

Zweitens: Architektenwettbewerbe sorgen für Trans­parenz und öffentliche Diskussionen. Der Landeswett­bewerb in Aachen wurde durch eine regelmäßige Be­richterstattung der örtlichen Zeitungen flankiert und konnte seine Ergebnisse mit der (öffentlichen) Preis­

Wohnen im Wettstreit

verleihung am 20. Februar nebst beglei­tender Ausstellung gut an interessierte Bür­gerinnen und Bürger vermitteln.

Das Wettbewerbswesen ist in Nordrhein­Westfalen – nicht zuletzt dank der inten­siven Bewerbung und Betreuung dieses In­struments durch die AKNW – ein vitales Vergabeverfahren, das im Jahr 50 bis 70 Mal zum Einsatz kommt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, darum zu kämpfen, die­ses erfolgreiche Instrument insbesondere im Bereich des Wohnungsbaus noch stär­ker zu etablieren.

Mit positivem Beispiel voran geht die „Wohn + Stadtbau GmbH“ in Münster, die eine Vielzahl konkurrierender Verfahren für Wohnungsbauprojekte nach den aner­kannten Wettbewerbsregeln durchgeführt hat. Dafür wird die kommunale Wohnungs­baugesellschaft am 20. April in Münster mit dem „Ausloberpreis“ der Architekten­kammer Nordrhein­Westfalen ausgezeich­net.

Das Wohnen ist ein zentrales Grundbe­dürfnis des Menschen. Nicht zufällig nimmt das Thema in den Tageszeitungen und Ma­gazinen gegenwärtig wieder so großen Raum ein. Wenn wir Bürgerinnen und Bür­ger für Architekturqualität interessieren und begeistern wollen, müssen wir im un­mittelbaren Nahbereich ansetzen – eben bei der Wohnung und im Quartier. Darin sind wir uns mit unserem NRW­Bauminis­ter Michael Groschek einig, der auf der Preisverleihung in Aachen sagte: „Woh­nungsbau und insbesondere sozial geför­derter Wohnungsbau darf und muss nicht der ‚billige Jakob‘ sein.“ Wir sind jeden Tag gefordert, diese Behauptung mit guten Bei­spielen zu untermauern!Ihr

Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen [email protected]

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4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Energetische Sanierung besser fördernAKNW-Vorstand kritisiert das Scheitern des Steuer-Förderpakets für Maßnahmen der Gebäudeoptimierung

Mit Enttäuschung und Verärgerung reagierte der Vorstand der Archi­tektenkammer Nordrhein­Westfa­

len auf das Scheitern der angekündigten Steuererleichterung für Maßnahmen der Bundesregierung im Bereich der energe­tischen Gebäudesanierung. „Steuererleich­terungen für Sanierungsmaßnahmen wä­ren für private Bauherren der längst über­fällige Anreiz gewesen, derartige Inves­ titionen in ihr Haus zu stecken“, fasste AKNW­Präsident Ernst Uhing das Unver­ständnis der Fachwelt zu dem Beschluss der Koalition in Berlin zusammen.

Im Dezember 2014 hatten die Bundesre­gierung und die Länder vereinbart, den Austausch von Fenstern, alten Heizungs­anlagen sowie den Einbau von Wärmedäm­mung zu fördern. Angekündigt war ein milliardenschweres Programm, das den Klimaschutz in Deutschland einen großen Schritt nach vorn gebracht hätte – und viel­fältige Investitionen in den Gebäudebe­stand gebracht hätte. „Wichtig ist nun, nach vorne zu sehen und ein umfassendes Maß­nahmenpaket zu konzipieren, das Bau­herren Orientierung und langfristige Si­cherheit bietet“, konstatierte Präsident Uhing. Mit Blick auf die baukulturelle Be­deutung dieses Themas unterstrich der Vorstand der Architektenkammer NRW, dass Architektinnen und Architekten die richtigen Ansprechpartner für verantwor­tungsvolle energetische Sanierungsmaß­nahmen sind.

Gebäudeallianz NRWUm das Thema der energetischen Bestands­sanierung auch auf Landesebene mit Nach­druck voran zu bringen, beteiligt sich die Architektenkammer an dem Bündnis „Ge­bäudeallianz NRW für Klimaschutz“. Vor­standsmitglied Eric Wollesen erläuterte, dass sich die Allianz als loses Bündnis von Akteuren verstehe, die dazu bereit sind,

gemeinsame Positionen in den politischen Raum hinein zu tragen. Beteiligt sind die jeweiligen Spitzenverbände der relevanten Unternehmens­ und Berufsbranchen auf Landesebene sowie Gewerkschaften, Um­weltschutz­, Verbraucher­ und Sozialver­bände. Als besonders dringlich betrachtet die „Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz“ die Schaffung von Anreizen für Investiti­onen, die Implementierung quartiersbezo­gener Konzepte sowie die sozialverträg­liche Umsetzung energetischer Sanierungs­maßnahmen.

„Einheitlicher Ansprechpartner“Auf Basis der europäischen Dienstleistungs­richtlinie sind in Nordrhein­Westfalen Ende 2009 die sogenannten Einheitlichen Ansprechpartner (EA) eingerichtet wor­den. Die EA sollten dafür sorgen, dass Dienst­leister europaweit bei Fragen an Behörden nur noch einen Ansprechpartner kontak­tieren müssten, der ihre Anfragen qualifi­ziert beantwortet.

In NRW waren damals 21 solcher EA ins Leben gerufen worden; gegen den Rat der AKNW, die immer wieder darauf hinge­wiesen hatte, dass zumindest Architekten und Stadtplaner aus dem EU­Ausland ihre Fragen sowieso direkt an die deutschen Ar­chitektenkammern richten würden. „Die Zahlen geben uns recht“, stellte Ernst Uhing im Vorstand der Architektenkammer NRW nun fest. Faktisch habe es keine Anfrage zu Architekturfragen an die Einheitlichen Ansprechpartner in NRW gegeben. Die Lan­desregierung hat nun angekündigt, das System der EA noch einmal zu überarbei­ten. Künftig soll es nur noch eine internet­basierte Plattform des e­Governments ge­ben. „Für alle Fragen rund um die Berufsa­nerkennung bleiben die Kammern die zentralen Ansprechpartner für die Kolle­ginnen und Kollegen aus dem In­ und Aus­land“, lautete das Fazit des Vorstands der AKNW.

DEUBAUKOM und DIDACTADie Architektenkammer Nordrhein­West­falen wird auch in den kommenden Mo­naten wieder auf wichtigen Messen im Lan­de vertreten sein, um den Austausch mit Partnerorganisationen zu pflegen und um für ihre Mitglieder sowie für Bauherren und Interessenten als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stehen. Der Vorstand beschloss, dass die AKNW auch an der nächsten DEUBAUKOM­Messe in Essen im Januar 2016 als aktiver Partner beteiligt sein soll. Neben dem stets ausverkauften Fachkongress zum „Bauen mit Stahl“, der traditionell im Rahmen der Fachmesse stattfindet, wird die AKNW auch mit einem Infostand in der zentralen Messehalle ver­treten sein. „Die DEUBAUKOM bleibt die große Baumesse im Westen“, unterstrich Präsident Ernst Uhing.

Als wichtige Netzwerkveranstaltung für das Aktionsprogramm „Architektur macht Schule“ beurteilte der Vorstand auch die „Didacta“­Messe, die im Februar nächsten Jahres in Köln stattfinden wird. Die AKNW wird dort – auf Einladung von Schulminis­terin Sylvia Löhrmann – Gast auf dem Stand des NRW­Ministeriums für Schule und Weiter bildung sein. „Ein ideales Forum, um Pädagogen, Lehrern und Verantwort­lichen der Bildungsinstitutionen unsere vielfältigen Aktivitäten im Schulbereich vorzustellen“, riet auch Vorstandsmitglied Gabriele Richter als Vorsitzende des Aus­schusses Öffentlichkeitsarbeit zu einer Teil­nahme.

Die Architektenkammer führt zahlreiche Planungs­ und Bauprojekte an Schulen in NRW durch und bietet Lehrerinnen und Lehrern verschiedene Architektur­Schul­bücher an. Darüber hinaus engagieren sich zahlreiche Kammermitglieder ehrenamt­lich an Schulen, um die Themen Architek­tur, Wohnen, Freiraumgestaltung und Stadt­entwicklung schon Kindern und Jugend­lichen zu vermitteln. n Christof Rose

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5

Ein innovatives, urbanes Wohnquartier auf einem schwie­rigen Grundstück entlang einer Bahnlinie zu planen – das war die anspruchsvolle Aufgabe des „Landeswettbewerb

NRW 2014“, den das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtent­wicklung und Verkehr des Landes NRW in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen ausgelobt hatte. Am 20. Februar wurden in der Aachener Nadelfabrik die Preise über­reicht. Den ersten Preis errangen „pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Planungsgesellschaft“ aus Aachen mit Fritzen Archi­tekten und Stadtplaner (Köln). „Sie haben für ein ungünstig ge­schnittenes und stark Lärm belastetes Grundstück eine hervorra­gende Lösung entwickelt, die Vorbildcharakter für ähnliche Bau­aufgaben hat“, lobte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen, Ernst Uhing.

Auch der nordrhein­westfälische Bauminister Michael Groschek zeigte sich von der Qualität der Preisträgerarbeit über­zeugt: „Der Entwurf stellt bei aller Klarheit eine Vielfalt von Woh­nungsangeboten bereit. Er gibt damit richtige Antworten auf die Herausforderungen einer wachsenden Stadt und setzt Impulse für die Campus­Entwicklung.“ Minister Groschek unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Landeswettbewerbe seines Hauses mit der AKNW, die längst zu einem „Markenzeichen“ geworden seien und immer wieder Innovationsimpulse in den nordrhein­westfälischen Wohnungsbau aussenden würden.

Aufgabe des Wettbewerbs in Aachen war es, ein Wohnquar­tier für den Campus der RWTH zu entwickeln, das dazu beitra­gen soll, die Wohnungssituation in Aachen zu verbessern und den Wohnraumbedarf zu decken, der sich durch das weitere Wachstum der Hochschule ergibt. Dabei galt es für die Archi­

tekten, ein schwieriges Grundstück zu beplanen, das insbeson­dere durch den Lärm einer Güterbahntrasse belastet war.

„Die Ergebnisse sind vielfach überaus überzeugend und bele­gen, dass Wettbewerbsverfahren auch im Bereich des Wohnungs­baus die besten Verfahren sind, um zu überzeugenden städtebau­lichen Lösungen zu kommen“, unterstrich Kammerpräsident Ernst Uhing, auch mit Blick auf die weiteren Preisträger. Der zweite Preis ging an h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten (Düs­seldorf), der dritte Preis an Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure gemeinsam mit FSWLA Landschaftsarchitektur (bei­de Düsseldorf). Eine Anerkennung sprach die Jury aus an das Architek tur Contor Müller Schlüter (Wuppertal) mit Club L 94 Landschaftsarchitekten (Köln).

Für den Vorsitzenden der Jury, den Frankfurter Architekten Prof. Thomas Zimmermann (raum­z Architekten), sind Wettbe­werbsverfahren „das ideale Investment für solche Aufgaben.“ Es sei verwunderlich, dass Architektenwettbewerbe im Wohnungs­bau eher die Ausnahme als die Regel seien. „Wettbewerbe sind transparent und beziehen die Öffentlichkeit in die Stadtentwick­lung mit ein“, hob Prof. Zimmermann hervor.

In Aachen ging es um die Realisierung von 275 Wohneinheiten, von denen mindestens 30 Prozent sozial gefördert sein sollen. „Hier zeigt sich einmal mehr: Geförderter Wohnungsbau ist nicht der ‚billige Jakob‘, sondern kann hohen Ansprüchen genügen“, betonte NRW­Bauminister Michael Groschek im Rahmen der Preisverleihung. Groschek rief Investoren dazu auf, das Wohn­raumförderprogramm des Landes umfänglich zu nutzen. „Damit bauen wir zusammen für die Mitte der Gesellschaft und an der Zukunft unseres Landes!“ n Christof Rose

Innovatives Wohnen auf dem CampusPreisverleihung zum „Landeswettbewerb NRW 2014“ in Aachen / Zukunft studentischen Wohnens

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Die Ergebnisse des Landeswettbewerbs 2014 wurden in Aachen in einer Ausstel-lung präsentiert und sind in einer Broschüre dokumentiert, die kostenlos bei der Architektenkammer NRW bezogen werden kann

Preisverleihung mit (v. l.): Marcel Philipp (OB Aachen), Reinhard Gerlach (pbs), Michael Groschek (NRW-Bauminister), Prof. Andreas Fritzen (Fritzen Architekten), Ernst Uhing (Präsident AKNW) und Prof. Thomas Zimmermann (Jury-Vors.)

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6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Das EFH am Stadtrand

Die Regionale 2016 und die StadtBau-Kultur NRW starten ein Kooperations-projekt zum Thema Ein- und Zweifami-lienhausgebiete der 1950er- bis 1970er- Jahre. Für Jahrzehnte galt es als be-liebteste Wohnform und als sichere Geld-anlage obendrein: das Einfamilienhaus am Stadtrand. Doch nun kommen die Bauherren von einst in die Jahre – und ihre Immobilien ebenso.

Was lange als sicher galt, muss auf seine Zukunftsfähigkeit geprüft werden: Wie können Einfamilienhäuser für ein Leben im Alter angepasst werden? Wie kann man sie für die nachfolgende Ge-neration attraktiv machen? Wie können sie einer nachhaltigen Entwicklung ge-recht werden?

Ziel des Kooperationsprojektes von Regionale 2016 und StadtBauKultur NRW ist es, die Herausforderungen und mög-liche Lösungsansätze zu untersuchen, zu dokumentieren und an private Eigen-tümer und kommunale Verwaltungen zu kommunizieren. Außerdem erhalten die Akteure Anregungen und Unterstützung bei der konkreten Umsetzung beispiel-hafter Strategien. Der geografi sche Fo-kus des Kooperationsprojektes liegt auf dem Gebiet der Regionale 2016 im west-lichen Münsterland.

Der „nrw.landschaftsarchitektur.preis 2014“ kommt ins Rathaus Pulheim (15.04. bis 08.05.15): Präsentiert vom Bund Deut-scher Landschaftsarchitekten NRW und dem M:AI wandert die Ausstellung in die Städte, in denen die vier Preisträgerpro-jekte zu fi nden sind. Dazu gehört u. a. der Nordpark Pulheim, den bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau (Berlin) entwickelt haben. Weitere Infor-mationen unter www.mai.nrw.de. n kk

Das Land Nordrhein­Westfalen führt, vertreten durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, alle fünf Jahre die „Aus­zeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein­Westfalen“ durch. Die Aus­zeichnung bildet aufgrund ihrer Breitenwirkung seit 35 Jahren einen wich­tigen Beitrag zur Förderung der Baukultur in NRW. Die Architektenkammer NRW ist seit 1980 Kooperationspartner dieses Verfahrens, das in diesem Jahr erneut durchgeführt wird.

Die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW“ richtet sich an alle Bau­herrinnen und Bauherren sowie Architektinnen und Architekten, die in ge­stalterischer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht herausragende Bau­ten realisiert haben. Prämiert werden Gebäude und Anlagen, die in beson­derer Weise den Zielsetzungen der Auslobung entsprechen, die Ende Februar veröffentlicht wurde. Die Objekte müssen in NRW liegen und in den vergangenen fünf Jahren fertiggestellt worden sein. Ausgezeichnet werden können alle Arten von Bauten, wie z. B. Wohnungsbauten und Siedlungen, Kultur­ und Bildungsbauten, Büro­ und Gewerbebauten sowie öffentliche Bauten. Bei den Bauaufgaben kann es sich um Neubauten, aber auch um Maßnahmen im Bestand handeln.

Um die Auszeichnung können sich Bauherren und Mitglieder einer Ar­chitektenkammer als Entwurfsverfasser in beiderseitigem Einvernehmen bewerben. Es entscheidet eine unabhängige Jury, die bis zu 30 Bauten aus­zeichnen kann. Die Auszeichnung erfolgt Ende November durch die Verlei­hung einer Urkunde und einer Gebäudeplakette im Rahmen einer öffent­lichen Preisverleihung. Außerdem werden die ausgezeichneten Objekte in einer Broschüre und einer Ausstellung dokumentiert. n Li

Die Unterlagen müssen bis zum 24. April 2015 bei der AKNW eingereicht werden. Vollständige Auslobung: www.aknw.de und www.mbwsv.nrw.de.

Auslobung: „Auszeichnung vorbildlicher Bauten 2015“

Jetzt mit herausragenden Bauwerken bewerben!

Innenarchitektentag: „Die Welt in 3D/4D/5D“

In „3D/4D/5D“ fi ndet in diesem Jahr der „AKNW­Innenarchitektentag“ statt. Am 6. Mai wird sich die Fachtagung während der „interzum – Fachmesse für Werkstoffe und Zu­lieferteile der Möbelproduktion und für den Innenausbau“ in Köln mit der Frage be­schäftigen, durch welche Faktoren der Raum und seine Erlebbarkeit defi niert werden.

Wir leben in einer dreidimensionalen Welt. Ist aber die Harmonie von Länge, Höhe und Breite ausreichend, um einen perfekten Raum zu schaffen? Welche Einfl üsse über die drei Dimensionen hinaus machen unseren gebauten Nahbereich aus, erzeugen ein starkes „Raumerlebnis“? Diesen Fragen spürt der Innenarchitektentag 2015 nach. Zu den Referentinnen und Referenten gehören u. a. Prof. Dr. Uwe Ilg (Universität Tübin­gen), Thomas Kusitzky von der Auditory Architecture Reseach Unit (Universität der Künste Berlin) zum Thema „hörend gestalten“ und die RaumZeitPiraten aus Düsseldorf mit ihrem „rhizomatic engineering – drafts for zero gravity“.

Der kollegiale Austausch wird den Innenarchitektentag der AKNW auf der Piazza „Innovation of Interior“ im Rahmen der interzum­Messe auch in diesem Jahr sicherlich wieder zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Innenarchitekten machen. Im An­schluss an die Vorträge: Fachführung für Innenarchitektinnen und ­architekten. n ros

„Innenarchitektentag“: 06.05.15, 11.00 – 13.00 Uhr, interzum auf der KölnMesse.

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7

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Baukunstarchiv NRW geht auf die Zielgerade

Die Einrichtung des Baukunstarchivs NRW im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund kommt voran. Nach einem Ab­stimmungsgespräch mit dem Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau und den zukünftigen Gesellschaftern der Betreiber­GmbH sowie der örtlichen Bauverwaltung nutzte der Präsident der Architektenkam­mer NRW, Ernst Uhing, im Februar die

Möglichkeit einer Ortsbesichtigung des leerstehenden Ostwallmuseums. Prof. Dr. Wolfgang Sonne und Stadtdirekter a. D. Klaus Fehlemann erläuterten die Geschich­te des zunächst als Oberbergamt entstan­denen und später zum Museum umge­bauten Gebäudes. Die Geschichte sei in vielen Teilen des Bauwerks noch immer gut ablesbar, so Ernst Uhing. Nach einer Sanierung des Gebäudes müssten diese Spuren für die Nachwelt erhalten werden. So ließe sich das Gedächtnis des geschichts­trächtigen Gebäudes gut in die Zukunft

Früheres „Museum am Ostwall“ in Dortmund: Ursprünglich in den 1870er-Jahren als Landes-oberbergamt errichtet, wurde das Gebäude 1947 als Museum überformt und wieder eröffnet. Seit dem Umzug des Museums am Ostwall ins umgebaute „Dortmunder U“ steht das Gebäude überwiegend leer. Ein ursprünglich seitens der Stadt vorgesehener Abriss wurde durch das neue Nutzungskonzept verhindert – auch auf das engagierte Betreiben von Oberbürgermeis-ter Ullrich Sierau, der als Stadtplaner Mitglied der AKNW ist

Treibende Kräfte hinter dem künftigen Baukunstarchiv NRW (v. l.): Ernst Uhing (Präsident der Architektenkammer NRW), Christian Pertl (Architekt, Stadt Dortmund), Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund), Christian Ravagni (Architekt, Stadt Dortmund), Regina Wittmann (stellv. Vors. Förderverein) und Klaus Fehlemann (Stadtdirektor a. D., Dortmund)

transportieren. Erleichtert zeigte sich Ernst Uhing über die nun beginnenden Planungen und die Sanierung des Gebäudes.

Es bestätigte sich während der Ortsbe­sichtigung noch einmal die Bedeutung der durch die Vertreterversammlung der Ar­chitektenkammer Nordrhein­Westfalen und die Gremien der Stiftung Deutscher Archi­tekten getroffenen Entscheidungen, das Baukunstarchiv NRW zusammen mit der Ingenieurkammer­Bau NRW und dem För­derverein für ein Baukunstarchiv anzuge­hen. n Le

Architektenkammer NRW jetzt Mitglied im Kulturrat NRW

Mit Beschluss vom 9. Februar hat der Kulturrat NRW die Archi­tektenkammer Nordrhein­Westfalen als neues Mitglied aufge­nommen. Die AKNW weitet damit auf Basis eines Beschlusses der Vertreterversammlung ihre baukulturellen Aktivitäten und Netz­werke aus. Der Kulturrat NRW ist ein eingetragener Verein, in dem sich Landesverbände, Landesgruppen und vergleichbare In­stitutionen engagieren, die im Bereich Kultur tätig sind und Be­deutung für das Kulturleben in Nordrhein­Westfalen haben.

Die Mitglieder verteilen sich auf sieben Sektionen, deren je­weilige Sprecherinnen oder Sprecher automatisch Mitglied des Gesamtvorstandes sind. Vorsitzender des Kulturrates ist der frühere Bundesminister des Inneren, Gerhart R. Baum. Der Kul­

turrat NRW versteht sich als unabhängiges Gremium für zentra­le Fragen des Kunst­ und Kulturlebens in Nordrhein­Westfalen und als Gesprächspartner für die kulturpolitischen Entscheidungs­träger. Ein regelmäßiger Austausch findet mit Kulturministerin Ute Schäfer und dem Ausschuss Kultur des Landtags NRW statt.

Der Kulturrat NRW willn die Freiheit von Kunst und Kultur fördern und sichern;n die Vielfalt und Qualität der kulturellen Infrastruktur unter­

stützen, um NRW als Kulturregion in Deutschland und Europa zu stärken;

n den Informations­ und Erfahrungsaustausch der Kunst­ und Kulturorganisationen verbessern;

n kulturpolitische Interessen formulieren und sie in der Öffent lichkeit und gegenüber politischen Parteien vertreten;

n die Rahmenbedingungen für Publikations­ und Informa­tionsmöglichkeiten verbessern. n ros

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Nacht der Museen: Frank Goosen liest im HdADie Ausstellung „Abgetankt“ (siehe Bericht S. 13) ist ein Beitrag der Architektenkam­mer NRW zur Düsseldorfer „Nacht der Museen“ am 18. April. Ab 19.00 Uhr wird das Haus der Architekten im Medienhafen wieder eine der zentralen Anlaufstellen für Kunst­ und Kulturfreunde sein. Neben den Fotoarbeiten von Joachim Gies dürften zwei Le­sungen von Frank Goosen wieder hunderte Nachtschwärmer ins Haus der Architekten locken: Der kultige Ruhrgebietsautor und Kabarettist liest aus seinem Buch „Radio Hei­mat. Geschichten von zuhause“; darin geht es um die Menschen im Ruhrgebiet, um bauliche Highlights und Merkwürdigkeiten, um den Charme des Lebens in der größten europäischen Agglomeration. Natürlich gibt es auch wieder passende Live­Musik: Die Band „SAXess“ spielt Hits und Evergreens aus den 1950er­ und ­60er­Jahren. n ros

Kabarettist, Comedian, Autor und Moderator: Frank Goosen aus Bochum liest im Haus der Architekten

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PBSA

Architektur und Schule: „Ein Café von uns“Mit den Mitteln zeitgenössischer Kunst regt die Düsseldorfer Künstlerin Ute Reeh regelmäßig bauliche Projekte an Schulen an, um insbesondere Kindern und Jugendlichen von Förderschu­len neue Perspektiven für sich und die Menschen in ihrem Vier­tel zu geben. Ein aktuelles Vorhaben ist der Bau eines Café­Pa­villons in einem städtebaulich isolierten Viertel im Düsseldorfer Süden. Gemeinsam mit der Peter Behrens School of Architecture (PBSA Düsseldorf) entwickelten Kinder und Jugendliche für ih­re Siedlung, die als ehemalige Obdachlosensiedlung städtebau­lich in einer isolierten Situation liegt, ein Café, das in Eigenregie gebaut und später auch betrieben werden soll. Die jungen Ak­teure stammen größtenteils aus einkommensschwachen Fami­lien. Sie möchten einen Ort schaffen, an dem die Bewohner des Viertels und der Umgebung gerne zusammenkommen: Ein of­fener Ort, an dem die Qualitäten der Menschen und ihre Ge­schichten sichtbar werden.

Das Quartier am Wittenberger Weg ist durch eine Schnellstra­ße, eine Autobahn und ein Gewerbegebiet vom Stadtraum abge­trennt. Das Viertel hat die schlechtesten Sozialdaten Düsseldorfs und konfrontiert Anwohner, Polizei und kommunale Politiker mit schwer lösbaren Problemen. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen aus dem Viertel besucht die Alfred­Herrhausen­Schule, eine Förderschule für Lernen sowie für soziale und emo­tionale Entwicklung.

Für die Künstlerin Ute Reeh war es deshalb von großer Be­deutung, dass Projekt gemeinsam mit den sozialräumlichen Ak­teuren und weiteren Kooperationspartnern aus dem Kulturbe­reich zu entwickeln. „Wir kooperieren mit den bestehenden Struk­turen und Förderangeboten, schaffen dabei aber etwas grundsätzlich Neues“, betonte die Künstlerin bei einer öffentli­chen Präsentation des Projektes am 10. Februar 2015. Das Er­gebnis entstehe aus der eigenen Wahrnehmung der jungen Leu­te heraus und spiegele somit die Bedürfnisse und Ideen der Men­schen, die das Café zukünftig nutzen werden, wider. Im Zentrum der öffentlichen Projektvorstellung, zu der auch der Staatssekre­

tär aus dem NRW­Bauministerium, Michael von der Mühlen, ge­kommen war, stand das Modell des Seminars von Prof. Peter Pütz und stellv. Prof. Jörg Leeser von der PBSA. Gemeinsam mit Schü­lerinnen und Schülern der Alfred­Herrhausen­Schule hatten die Studierenden im vergangenen Semester am Entwurf für das Ca­fé gearbeitet. Der Dekan der PBSA, Prof. Pablo Molestina, hält das Vorhaben für ein wichtiges soziales Architekturprojekt: „Ich verspreche mir von der Konstellation mit Schulkunst und mit den Kindern hier aus der Alfred­Herrhausen­Schule in Garath, dass die Annahme dieses Cafés schon jetzt stattfindet.“ Präsentiert wurden außerdem die ersten Modelle der Schülerinnen und Schü­ler aus der Findungsphase sowie Zeichnungen von Kindern aus den beiden ansässigen Kindertagesstätten.

Im nächsten Schritt des Projektes soll nun der Bauantrag ge­stellt werden. Im Sommer soll der Bau des Cafés beginnen. Un­terstützung kommt von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, in der die AKNW aktives Mitglied ist, sowie der „Aktion Mensch“ und der Kämpgen­Stiftung. Weitere Sponsoren werden gegenwärtig noch gesucht. n pm/ros

Schülerinnen und Schü-ler der Alfred-Herrhau-sen-Schule stellten ihre Pläne für das Nachbar-schaftscafé und das Mo-dell der Studenten der PBSA Düsseldorf vor

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9

Kultur-Vermittlung mit Konsequenz„09. Architekturquartett NRW“ diskutierte über drei neue Kulturbauten in Münster, Essen und Wuppertal

Mit mehr als 300 Besuchern war das „09. Architekturquartett NRW“ in der Kreuzeskirche in Essen vollständig ausgebucht. Der Veranstaltungsort war zu-gleich eines der besprochenen Bauwerke – eine evangelische Kirche, die für Gottes dienste wie auch für kommerzielle Veranstaltungen genutzt wird

AKNW-Präsident Ernst Uhing (3. v. r.) begrüßte als Teilnehmer des Quartetts (v. l.) Dr. Brigitte Franzen, Prof. Max Dudler, Boris Schade-Bünsow und Prof. Kunibert Wachten. Die Vorstellung der drei zu diskutierenden Bauten übernahm wieder AKNW-Pressesprecher Christof Rose (r.)

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Gebäude, die Kultur vermitteln – das sind u. a. Museen, Bil­dungseinrichtungen und immer öfter auch Kirchen. In ei­ner dieser (jetzt sakral und gleichzeitig weltlich genutzten)

Kirchen fand am 5. März das „09. Architekturquartett NRW“ der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen statt. Die Essener Kreu­zeskirche mit ihrem komplett neu gestalteten Innenraum war ei­ne ausdrucksstarke Location für die vier Diskutanten: den Archi­tekten Prof. Max Dudler, den Chefredakteur der Bauwelt, Boris Schade­Bünsow, Dr. Brigitte Franzen, Direktorin des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen sowie den Architekten und Stadtplaner Prof. Kunibert Wachten als Gesprächsleiter.

Der völlig weiß gehaltene Raum der Kreuzeskirche wurde zum Architekturquartett mittels eines dezenten und dennoch effek­tiven Lichts inszeniert. Ende vergangenen Jahres war das Bau­werk seinem erweiterten Zweck übergeben worden, sowohl Got­teshaus als auch Ort der Begegnung und kultureller Veranstal­tungen zu sein. Den Podiumsgästen ging die Umgestaltung allerdings nicht weit genug. Max Dudler wünschte sich eine kras­sere Änderung: „Man hätte alles weiß machen müssen, Boden, Stühle, Mobiliar. Am besten die ganze Kirche auch von außen!“ Die Neuausrichtung des Baus wäre dann schlagkräftiger, deut­licher inszeniert gewesen. Überhaupt zweifelte das Fachpodium an, dass der Raum der Doppelnutzung – Gottesdienste und un­terschiedlichste Veranstaltungen – gerecht werden könne. Jede dieser Nutzungsformen brauche ihre eigene Inszenierung.

Das zweite Projekt war die im Dezember 2013 eingeweihte „Junior Uni“ in Wuppertal mit ihrem amöbenartigen Grundriss

und ihrer mit bunten Streifenelementen verkleideten Fassade (Architekten Goedeking Niedworok). Sie steht auf einem ehema­ligen Brachgrundstück am Ufer der Wupper mit Blick auf die Schwebebahn im Stadtteil Barmen. Hier werden außerschulische Bildungsveranstaltungen angeboten. „Ufo­artig fremd“ empfand Boris Schade­Bünsow das Gebäude an diesem Ort. Die Fassaden­gestaltung sei ihm zwar zu bunt geraten, der Chefredakteur der Bauwelt räumte aber ein, dass die Fassade dazu beitrage, dass sich die Bürger angesprochen und die „Studenten“ wohl fühlen. Prof. Dudler zweifelte die Dauer dieses Effekts an: „In fünf Jah­ren redet keiner mehr von der Architektur dieses Bauwerks.“

Das neue Museum für Kunst und Kultur in Münster (Staab Architekten) war zum Abschluss Gegenstand der Diskussion des Architekturquartetts. Es entstand gegenüber dem historischen Museumstrakt und auf der Fläche des abgerissenen Neubaus aus den 1970er­Jahren. Boris Schade­Bünsow beurteilte den Neubau als gut gelungen: „So kann man viele Besucher einfangen und Kunst sichtbar machen.“ Für Brigitte Franzen kam die Innenauf­teilung „etwas gequält“ daher, die Raumzuschnitte seien „wun­dersam“. Max Dudler: „Ein Museumsbau muss aber der Kunst dienen, Räume dürfen nicht als Selbstzweck entwickelt werden.“

Prof. Kunibert Wachten verwies abschließend darauf, dass die drei diskutierten Werke in der Aufgabenstellung und Größenord­nung sehr unterschiedlich zu bewerten seien. Und allesamt vom großen Engagement der Projektpartner profitierten. „Hier ist oft­mals mit wenig Mitteln viel Stadt entstanden.“ n Anette Kolkau

Ausführlicher Bericht unter www.aknw.de.

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„Nahmobilität“ – Gehen Sie mit auf Tour durch Köln am 22. April!

Die „Nahmobilität“ steht im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung der Aktionsplattform „NRW lebt.“ der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen. Am 22. April sind interessierte Kammermitglieder und Bürger eingeladen, im Rahmen von vier Exkursionen in Köln die Herausforderungen zu diskutieren und vor Ort aufzuspüren, die der demogra­fische Wandel für die Nutzbarkeit und Funktionalität des ÖPNV und des öffentlichen Raumes mit sich bringt. Dabei sol­len Themen wie Verkehrswege, Barrierefreiheit, Leitsysteme und Verständlichkeit von Ausschilderungen zu Fuß, mit dem Fahrrad, im ÖPNV und per Bus erkundet und besprochen werden.

Eine Generationen­übergreifende Nutzbarkeit von Wegen, Plätzen, Räumen und Infrastrukturen beginnt nicht erst im Haus, sondern bereits weit vor der Haustür. Auch der öffentliche Raum muss für Menschen mit Handicap und für ältere Menschen sicher und funktional sein. Zugleich muss die Mobilität aller Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden – mit Blick auf einzelne Stadtquartiere, auf soziale Strukturen und die Nutzbarkeit des ÖPNV.

Architekten und Planer diskutieren im Rahmen der Aktionsplattform „NRW lebt.“ mit Politik und Verwaltung, Vertre­tern von Interessensverbänden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern konkrete Beispiele vor Ort in Köln. Angebo­ten werden ein Fußrundweg durch die Innenstadt, eine Radtour in den Westen, eine ÖPNV­Rundfahrt sowie eine Ent­deckertour durch noch wenig genutzten öffentlichen Raum. Lassen Sie sich von „NRW lebt.“ bewegen! n ros

Details zum Programm und den Touren unter www.nrw-lebt.de.

Kennen Sie Poetry Slam? Das junge Ver­anstaltungsformat hat sich seit der Jahr­tausendwende in der Kultur­ und Krea­tivszene etabliert – und bekommt jetzt Nachwuchs: Die Architektenkammer NRW startet am 12. Mai den ersten „UrbanSlam!“. Junge Architekten und Stadtplaner bzw. Studierende, die auf dem Weg in das Be­rufsleben sind, werden eingeladen, ihre Konzepte, Planungsideen oder Erkennt­nisse aus dem Bereich der Architektur, In­nenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung vor einem interessier­ten Publikum kurz und knapp zu präsen­tieren. Wer den Mut dazu hat und ein ori­ginelles Thema vorstellen möchte, sollte sich schnell bei der AKNW melden!

Mit großem Erfolg laufen seit einigen Jahren bereits „Science Slam“­Veranstal­tungen in ganz Deutschland. Auch bei die­sem Format geht es darum, dass Texter und Dichter, Wissenschaftler und Forscher in Rahmen eines engen Zeitfensters ihre Gedanken, Ideen oder Forschungsthemen auf der Bühne einem interessierten Publi­kum vorstellen – und dieses per Applaus (­intensität) die Siegerin bzw. den Sieger kürt (www.science­slam.com).

Die erste „UrbanSlam!“­Veranstaltung wird am 12. Mai im Ludwig Forum in Aachen über die Bühne gehen. Thema: „Die Zu­kunft der Stadt“. Fünf Slammer werden ihre Ideen und Vortragskünste miteinan­der messen; als Preis winkt eine „Survival“­Tasche, mit der es sich als angehender Ar­chitekt bzw. Nachwuchs­Architektin bes­ser durch die Phasen des Studiums bzw. der Weiterbildung und Praxiszeit schlagen lässt (Inhalt u. a.: ein Jahresabo für das Deutsche Architektenblatt).

Im Vordergrund steht beim „UrbanSlam“ aber der Spaß, die Freude am Austausch mit Architekten und architekturaffinen Kul­turmenschen sowie das lebendige Veran­staltungsformat. Die Architektenkammer NRW will mit dem neuen „UrbanSlam!“ ein Format etablieren, das den regelmä­ßigen Austausch mit jungen Kolleginnen und Kollegen sowie den Hochschulen im Lande intensiviert. Entsprechend sollen „UrbanSlams!“ in den kommenden Jahren an verschiedenen Architektur­Hochschu­len in Nordrhein­Westfalen durchgeführt werden.

Um die Teilnahme als Slammer bewer­ben können sich prinzipiell alle Interessier­

ten. Die AKNW möchte in erster Linie jun­gen Architektinnen und Architekten bzw. Studierenden die Möglichkeit geben, sich in Kurzvorträgen von maximal zehn Minu­ten (kürzer ist erlaubt, länger nicht) vor einem interessierten Publikum zu präsen­tieren. Ob städtebaulicher Entwurf, Ob­jektplanungen, Forschungsarbeiten zur Stadt, Visionen oder künstlerische Kon­zepte: Erlaubt sind alle Themen zur „Zu­kunft der Stadt“ in allen Darstellungsformen, vom reinen Textvortrag über Powerpoint­präsentationen bis zu Gesang oder sze­nischer Darbietung. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt eine geübte Slam­merin und Moderatorin von Science Slam­Veranstaltungen. Partner der AKNW ist die Agentur Luups aus Dortmund, die seit meh­reren Jahren erfolgreich Science Slams in ganz Deutschland durchführt.

Interessenten, die gerne auftreten möch­ten, richten ein kurzes Schreiben mit knap­per Themenskizze und Angaben zur Per­son bitte an [email protected]. n ros

Eindrücke von Science Slam-Veranstal-tungen finden Sie unter www.science-slam.com sowie vielfach auf youtube.

„UrbanSlam!“ – Neues Format der Architektenkammer NRW geht an den Start

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Prof. Dr. Thorsten Scheer, Architekturhistoriker an der PBSA, kuratierte und reali-sierte die Ausstellung mit seinen Studentinnen und Studenten; hier am Modell des Mannesmannhauses in Düsseldorf

Teekessel und andere Haushaltsobjekte beschäftigten Peter Behrens ebenso wie Architektur und Grafikdesign

In Berlin-Moabit baute Peter Behrens die berühmt gewordene Turbinenhalle. Die Modelle wurden von Studierenden entwickelt

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Peter Behrens: Ein besseres Leben gestalten„So richtig klug bin ich aus ihm nicht geworden“, räumte Prof. Dr. Thorsten Scheer in einem Pressegespräch vor Eröffnung der Ausstellung ein. „Aber Peter Behrens muss ein großes Talent ge­habt haben, Menschen zu begeistern und sich mit äußerst kom­petenten Mitarbeitern zu umgeben.“ Anlässlich des 75. Todes­tages des vielfältigen Architekten, Designers, Gestalters und Kreateurs Peter Behrens zeigte die Peter Behrens School of Ar­chitecture (PBSA, FH Düsseldorf) im März die Ausstellung „Peter Behrens und die Vielfalt der Gestaltung“ im Düsseldorfer NRW­Forum.

Kurator Prof. Thorsten Scheer hatte mit seinen Studentinnen und Studenten die zwölf wichtigsten Arbeiten von Behrens in hoch­wertigen Holzmodellen ausgearbeitet und thematisch aufbe ­ reitet. In der Chronologie der Ausstellung entfaltete sich dabei das Leben und Werk eines Mannes, der „mit einem Bein noch im 19. Jahrhundert, mit dem anderen aber schon weit im 20. Jahr­hundert stand“, wie Scheer formulierte.

Peter Behrens war ursprünglich Maler, widmete sich aber spä­ter hauptsächlich der Architektur. Mit dem Mannesmann­Haus am Rheinufer in Düsseldorf, dem Hauptlagerhaus der Gutehoff­nungshütte in Oberhausen und dem Krematorium in Hagen hat er in NRW einige seiner wichtigsten Bauten realisiert, die heute noch erhalten sind. Was Peter Behrens besonders auszeichnete, so Prof. Scheer, war sein ganzheitlicher Gestaltungsansatz, der darauf abzielte, das Leben der Menschen durch gutes Design und gute Architektur zu verbessern. Für die AEG entwarf Behrens Nutzobjekte wie Tischventilatoren, Heizlüfter und Teekessel. Auch Schriften entwickelte der Allrounder, ebenso wie er sich an dem „Reformkleid“ versuchte, welches die Frau des beginnenden Jahr­hunderts aus Mieder und Korsage befreien sollte.

Die Architekturen von Peter Behrens tragen nach der Analyse des Kunst­ und Architekturhistorikers Thorsten Scheer keine kla­re Handschrift. „Gemeinsam ist seinen Werken der große Maß­stab und der Wille zu Klarheit und Reduktion.“ Als einer der maß­geblichen Architekten der frühen Moderne entwarf Behrens, ge­meinsam mit Ingenieuren, große Fabrikhallen wie die Turbinenfabrik in Berlin­Moabit als leichte Stahlkonstruktionen, deren Fassade er aber (aus Repräsentationsgründen) mit Beton­platten oder Naturstein verkleidete. Seine deutlich jüngeren Kol­legen Mies van der Rohe und Le Corbusier, die von ihm lernten, gingen später diesen Weg radikaler weiter.

Die Architektenkammer NRW war als Kooperationspartner in die Ausstellung eingebunden. In vier Vorträgen wurden im Ver­lauf des Monats März Leben und Werk von Peter Behrens weiter beleuchtet und diskutiert. n Christof Rose

Info: www.peter-behrens-ausstellung.de und www.aknw.de.

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Relevantes Thema für die NRW-Architektenschaft: Mehr als 120 Mitglieder infor-mierten sich im Haus der Architekten über Förderprogramme der KfW

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(v. l.) Anno Lingens, Sigrid Koeppinghoff, Ernst Uhing, Rita Tölle, Dr. Burkhard T ouché, Armin Jung, Dr. Hartmut Murschall, Daniela Korte, Nils Hille, Michael Müller

Fördermittel intelligent kombinierenKfW stellte im Haus der Architekten neue Förderprogramme und Finanzierungshilfen vor

Das Fördervolumen der KfW­Bank läuft auf einem hohen Niveau – es muss nur genutzt werden!“ Mit die­

ser Botschaft stellte Dr. Burkhard Touché, Abteilungsleiter der KfW, die Förderpro­gramme seines Hauses in Düsseldorf vor. Gemeinsam mit der KfW­Bank und der Bundesarchitektenkammer (BAK) hatte die Architektenkammer NRW ihre Mitglie­der am 26. Februar ins Haus der Archi­tekten eingeladen, um über neue Förder­konditionen zu informieren und um ihre Mitglieder in die Lage zu versetzen, die Angebote der staatlichen Förderbank im Sinne der Bauherren zu aktivieren.

Über 14 Milliarden Euro vergibt die KfW im Jahr an günstigen Krediten für den Be­reich „Wohnen“. Davon gehen zehn Milli­arden in Bestands­ und Sanierungsmaß­nahmen. Geld, das Architekten im Sinne ihrer Bauherren nutzen können, warb Dr. Touché bei den rund 120 Architektinnen und Architekten, die zu der Veranstaltung gekommen waren. Seine Kollegin Daniela Korte wies darauf hin, dass die KfW im Wohninvestmenent drei Segmente förde­re: das energieeffiziente Bauen, im Be­standsbereich das energieeffiziente Sanie­

ren sowie das altersgerechte Bauen. Geld stellt auch das Land NRW im Rahmen der Wohnraumförderung zur Verfügung – 800 Millionen Euro im Jahr.

Für das Ministerium für Bauen, Woh­nen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes stellten Sigrid Koeppinghoff und Rita Tölle die Strategien der Wohnungs­politik des Landes NRW vor. Dabei hoben sie besonders hervor, dass die aktuellen Anstrengungen zur Sanierung des Gebäu­debestandes unter der Maßgabe des be­zahlbaren, energieeffizienten und genera­tionengerechten Bauens stattfinden sollten. „Bei geschickter Planung können die Mit­tel des Landes mit den Förderprogrammen der KfW kombiniert werden.“

Auch Dr. Hartmut Murschall vom NRW­Klimaschutzministerium warb für Sanie­rungskonzepte, die regenerative Energie­quellen einschließen. Das Programm pro­gres.nrw, das im Februar dieses Jahres neu aufgelegt wurde, bietet u. a. Förderung für thermische Solaranlagen, Photovoltaik­An­lagen sowie für den Einbau von Wärme­rückgewinnungsanlagen.

Die Veranstaltung im Haus der Archi­tekten stand unter dem Motto „Besser mit Architekten“. Der Präsident der Architek­

tenkammer NRW, Ernst Uhing, warb in sei­ner Begrüßungsrede dafür, die Mittel für den Wohnungsbau aktiv zu nutzen. „Wer die Programme kennt, kann diese bei der Planung im Sinne seines Auftraggebers be­rücksichtigen.“ Es sei wichtig, dass insbe­sondere die energetische Sanierung des Bestandes mit Architektinnen und Archi­tekten bzw. Innenarchitekten umgesetzt werde. „Sonst leidet die Qualität und auch die Baukultur in diesem Land!“

Diskutiert wurde in der Veranstaltung auch, wie die ambitionierten Ziele der Energie einsparung am einzelnen Objekt umgesetzt werden können. Beispiele dazu lieferten drei AKNW­Mitglieder aus ihrer Planungspraxis. Der Stadtplaner Armin Jung stellte die energetische Stadtsanie­rung nach KfW­Programm 432 am Beispiel der Sennestadt (Bielefeld) vor. Der Düssel­dorfer Architekt Anno Lingens hatte in sei­ner Heimatstadt das von den Eltern geerbte Haus saniert und in ein Drei­Parteien­Haus umgebaut – altersgerecht nach KfW­Pro­gramm 159 und unter Wahrung des Denk­malschutzes. Michael Müller vom Contor Müller Schlüter in Wuppertal sprach über „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“.

n Christof Rose

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Vergessene BenzinpalästeFotoausstellung „Abgetankt“ von Joachim Gies im HdA

„Des Deutschen liebstes Kind“ fasziniert ungebrochen und macht die Menschen neugierig. Als Ernst Uhing, Präsident der Architek­tenkammer NRW, am 3. März mehr als 150 Gäste im Haus der Architekten zur Eröffnung der Ausstellung „Abgetankt“ begrüßte, rief er Erinnerungen an das erste eigene Auto und Geschichten rund um die Tankstelle im Wandel der Zeit wach – und hatte die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. Die Architektenkammer NRW präsentiert noch bis zum 24. April eine Fotoausstellung von Joachim Gies, in welcher der Kölner Fotograf Tankstellen der 1950er­ und 1960er­Jahre neu ins Bild setzt. Eine faszinierende Zeitreise – und zugleich eine kritische Dokumentation des Um­gangs mit der Architektur der Nachkriegszeit.

Geschwungene, übergroße Dächer, weite Vorfahrten, gläserne Kassenhäuschen: Die Tankstellenarchitektur der 1950er­Jahre kündete von Aufbruch, Fortschritt und der Liebe der Deutschen zum Automobil. Der junge Fotograf Joachim Gies hat 300 alte Tankstellen jener Jahre ausfindig gemacht und fotografisch do­kumentiert. „Ich mag einfach verlassene Orte und die Ausstrah­lung menschenleerer Räume“, erläuterte Joachim Gies, der die Bildserie „Abgetankt“ ursprünglich als Abschlussarbeit seines Fo­tografiestudiums an der Fachhochschule Dortmund realisiert hat­te. Allerdings kam der nachfolgende Bildband bei Zeitungen und in Fachmagazinen so gut an, dass Gies mit seinem speziellen The­ma zum „Medienstar“ avanciert ist, wie sein Mentor Jörg Sarbach auf der Vernissage erklärte. Sarbach kannte den heute 29­ Jährigen bereits als Kind und hat ihn zur Fotografie geführt. „Joachim Gies hat einen präzisen, dokumentarischen und doch zugleich sehr einfühlsamen Blick auf seine Motive“, charakterisierte Sarbach die Stärke des jungen Kollegen.

Die Auswahl der Tankstellen­Fotos, die Joachim Gies nun in der Ausstellung „Abgetankt“ vorstellt, dokumentiert Architektur und Zeitgeist, Zukunftsglaube und Vergänglichkeitsängste. „Am Beispiel der Tankstellen können wir auch darüber diskutieren, wie wir mit dem Gebäudebestand der Nachkriegszeit umgehen und wie man für erhaltenswerte Bauten geeignete Nachnutzungen entwickeln kann“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architek­tenkammer NRW, in seiner Eröffnungsrede. Dem schloss sich auch der Festredner, Prof. Dr. Thorsten Scheer, an. Der Kunsthis­toriker, der an der Peter Behrens School of Architecture lehrt, ordnete die Typologie der Tankstelle in die städtebauliche Ent­wicklung der Nachkriegszeit ein. „Das rasante Wachstum des In­dividualverkehrs ist nicht zuletzt als Folge der Charta von Athen zu verstehen“, so Scheer. Denn die Funktionstrennung der Stadt

habe dazu geführt, dass die Menschen bis heute mit dem Auto zwischen Wohnung, Arbeitsort und Freizeitgestaltung pendelten. Auch die Ölkrise 1973 habe die Menschen in den Industrienati­onen nicht grundsätzlich von der Freude am Autofahren abge­bracht. „Das geschieht erst heute, da der Nimbus des eigenen Au­tomobils für junge Leute, insbesondere in den Städten, deutlich abnimmt“, konstatierte der Historiker.

Während seines Fotografie­Studiums in Dortmund begann Joachim Gies, sich systematisch und konzeptionell in seiner fo­tografischen Arbeit mit seiner neuen Umwelt auseinander zu set­zen. Dabei faszinierten ihn insbesondere verlassene Orte, wie Halden, „Freibäder im Winter“ oder das Haus des verstorbenen Großvaters. Das Projekt „Abgetankt“ möchte Joachim Gies auf jeden Fall fortsetzen. „Es gibt bereits viele Hinweise.“ n C. Rose

Ausstellung im Haus der Architekten bis zum 24.04.15. Öffnungs-zeiten: Mo. – Fr., 8.00 – 17.00 Uhr. Info: www.abgetankt.de.

Die Fotos alter Tankstellen in ihrem heutigen Zustand faszinierten die Gäste

Vernissage am 3. März mit (v. l.): Markus Lehrmann (HGF AKNW), Prof. Dr. Thorsten Scheer (PBSA), Lutz Lienenkämper (Parl. Geschäftsführer CDU-Land-tagsfraktion), Joachim Gies (Fotograf), Ernst Uhing (Präsident AKNW) und Jörg Sarbach (Fotograf, Mentor des Künstlers)

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Abgetankt und Förderpreis ab 27.04.!

Für ein bundesweites Rauschen im Blätter-wald der Zeitungen und auch der elektro-nischen Medien sorgte seit ihrer Eröffnung die Ausstellung „Abgetankt“, in welcher der Fotograf Joachim Gies Tankstellen der 1950er- und 60er-Jahre im heutigen Zu-stand portraitiert. Die Fotoausstellung ist noch bis zum 24. April im Haus der Archi-tekten zu sehen.

Ab dem 27. April präsentiert die AKNW dann im Haus der Architekten die Ergeb-nisse des „Förderpreis 2014 der Stiftung Deutscher Architekten“. Gezeigt werden die Arbeiten der Preisträger, Anerken-nungen und weitere Einreichungen.

Mit dem Förderpreis will die Stiftung Deutscher Architekten alle zwei Jahre Nachwuchs-Architekten auf ihrem Weg in den Beruf motivieren und besondere Ta-lente öffentlichkeitswirksam auszeichnen. Die Preisverleihung findet am 16. April (18.00 Uhr) im Düsseldorfer Künstlerver-ein „Malkasten“ statt. Alle an dem Thema Interessierten sind zu der Preisverleihung herzlich eingeladen - und dazu, sich vom 27.04. bis zum 28.05.15 die Ausstellung im Haus der Architekten im Düsseldorfer Medienhafen kostenlos anzusehen. n ros

Öffnungszeiten des Haus der Architekten: Mo. – Fr., 8.00 – 17.00 Uhr. Eintritt frei!

veröffentlichen können; kurz vorher wird die Internet­Datenbank freigeschaltet. Die

Geschäftsstelle der AKNW hat die Pres­searbeit bereits begon­nen und alle aktuellen Medien in NRW sowie

die Fachpresse über die Veranstaltung in­formiert. Alle Teilnehmer sind eingeladen, ebenfalls mit ihren Beiträgen bei den Zei­tungen und elektronischen Medien vor Ort auf den Tag der Architektur hinzuweisen.Der Tag der Architektur findet in den mei­sten Bundesländern – auch in NRW – zum 20. Mal statt. Das Motto der Jubiläumsaus­gabe des TdA lautet „Architektur hat Be­stand“. n ros

Aktuelle Info unter www.aknw.de.

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Der bundesweite „Tag der Architektur“ liegt in diesem Jahr für Nordrhein­Westfalen et­was ungünstig – nämlich mit dem 27. und 28. Juni am ersten Wochenende der Som­merferien. Der Bereitschaft der Kammer­mitglieder, mit ihren neuen und erneuerten Bauwerken an der Veranstaltung mitzu­wirken, hat dies glücklicherweise fast kei­nen Abbruch getan: Etwa 375 Hochbauten und Objekte der Innenarchitektur, der Land­schaftsarchitektur und der Stadtplanung werden den TdA auch in diesem Jahr wie­der zu einem großen Architekturfest mit ei­

ner enormen Reichweite machen. Die Sichtungskommission tagte am 9. März im Haus der Archi­tekten und stellte die Einhaltung der formalen Teilnahmebedin­gungen fest. Erneut stellt die Gruppe der privaten Ein­ und Mehrfamilienhäuser den größ­ten Teil der Bauwerke, die zu se­hen sein werden.

Die Architektenkammer NRW wird den be­liebten Print­Katalog zum „Tag der Archi­tektur 2015“ voraussichtlich Anfang Mai

14 | Nordrhein-Westfalen | Veranstaltungen

NRW: 375 Objekte am „Tag der Architektur“

„Megacities China“ in Bielefeld zu sehen

Am 14. April geht im „Lichtwerk“ in Bielefeld die neue Reihe „Architektur und Film“ der Architektenkammer NRW an den Start. Das erfolgreiche Pro­jekt, das die AKNW mit dem Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf entwickelt hat und in halbjährlichem Rhythmus weiter führt, befasst sich diesmal mit dem Thema der „Megacities China“.

Als Megacity werden Städte bezeichnet, die mehr als zehn Millionen Ein­wohner haben. Nahezu die Hälfte der 30 größten Städte der Welt liegt in Asien. Rasant wachsende Megastädte treiben die wirtschaftliche Entwick­lung Chinas voran, sind aber auch Orte sozialer Konflikte.

Die 17. Ausgabe der Reihe „Architektur und Film“ greift diese Themen in unterschiedlichen Filmbeiträgen auf: „Bird‘s Nest – Herzog und de Meuron in China“ (C. Schaub, 2008; am 14.04.15); die Tragikomödie „I love Beijing“ (Ning Ying, 2002; 21.04.); „The House in the Park“ (Hercli Bundi, 2010; 28.04.) und „Fallen Angels“ (Wong Kar­Wai, 1995; 05.05.). n ros

Detaillierte Infos zum Programm unter www.aknw.de.

Interview der „tagesschau“ mit AKNW-Präsident Ernst Uhing zur Ausstellung „Abgetankt“ im HdA

„Sichtungskommission“ mit (v. l.): Jürgen Meinhard, Dr. Markus Wirtz (Geschäftsst.), Ernst Herbstreit, Frank Brünsing, Gabriele Richter, Katja Domschky, Jessica Franke (Geschäftsst.) und Martin Müller

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Veranstaltungen / Service | Nordrhein-Westfalen | 15

Praxishinweise des Monats

Mindestlohn für Praktikanten?

Seit dem 01.01.2015 gilt das Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindest-lohns (MiLoG). Auch wer in seinem Büro Praktikanten beschäftigt, muss sich seit-dem mit der Frage befassen, ob das MiLoG auf das jeweilige Praktikumsver-hältnis Anwendung findet und die Prak-tikantin oder der Praktikant Anspruch auf den Mindestlohn von 8,50 Euro hat.

Auf berufs- oder studienbegleitende Praktika von bis zu drei Monaten Dauer finden die Regelungen zum Mindestlohn grundsätzlich keine Anwendung. Jedoch dann, wenn zuvor bereits ein Praktikums-verhältnis mit demselben Ausbildenden bestanden hat, sind die Regelungen des MiLoG wieder anzuwenden.

In dem Praxishinweis der Architekten-kammer Nordrhein-Westfalen „Das Min-destlohngesetz im Architekturbüro“ (PH50) finden Sie weitere Details dazu, unter welchen Voraussetzungen der Mindest-lohn auch für Praktikantinnen und Prak-tikanten in Architekturbüros gilt. Im Üb-rigen thematisiert der Hinweis auch den durch das MiLoG definierten Qualitäts-rahmen für Praktika und fasst zusammen, welche Regelungen der Vertrag mit einem Praktikanten enthalten muss. n KD

Den Praxishinweis „Das Mindestlohn-gesetz im Architekturbüro“ (PH50) sowie alle weiteren bisher erschie-nenen Praxishinweise der Architek-tenkammer NRW finden Sie auf un-seren Internetseiten unter: www. aknw.de in der Rubrik „Mitglieder / Veröffentlichungen / Praxishinweise“. Sie können diese dort herunterladen oder als gedruckte Merkblätter bezie-hen. Das Angebot ist für Mitglieder kostenlos nutzbar.Berichte zu aktueller Rechtsprechung finden Sie ebenfalls unter „Mitglieder“ in der Rubrik „Recht und Gesetze / Rechtstipps und Urteile“.

Am 1. Mai öffnet in Mailand die Expo Milano 2015 ihre Pforten. Bis zum 31. Oktober werden die Länderpavillons und Themenpräsentationen unter dem Leitmotiv „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ Besucher aus der ganzen Welt anlocken – darunter viele Architekturfreunde und Fachleute der Branche. Die Akademie der Architektenkammer NRW hat mit der Agen­tur Poppe­Reisen einige Fachexkursionen für Architektinnen und Architekten entwickelt, die das 1,1 km2 große Messegelände aus Expertensicht erschlie­ßen. Die Reiseangebote sind wahlweise mit eigener Anreise buchbar und umfassen drei Hotelübernachtungen im zentral gelegenen 4­Sterne­Hotel Radisson Blu, einen architektonischen Rundgang durch die Innenstadt Mai­lands, ein gemeinsames Abendessen sowie den Eintritt zur Expo mit ganz­tägiger Begleitung durch einen fachlich versierten Reiseleiter. n gro/ros

Termine: 10. – 13.05. und 31.05. – 03.06.2015. Restplätze gibt es noch für die Exkursionen 17. – 20.05. und 24. – 27.05.2015. Ausgebucht sind bereits die Touren 03. – 06.05. sowie 28.06. – 01.07.2015. Informationen zu wei-teren Terminen im Herbst 2015 und das detaillierte Programm finden Sie im Internet-Angebot unter www.akademie-aknw.de.

Fachexkursionen zur Expo Milano 2015: Termine

Ausloberpreis für die Wohn + Stadtbau Münster

Mit der Wohn + Stadtbau Münster GmbH wird zum ersten Mal ein Unter­nehmen der Wohnungswirtschaft mit dem Ausloberpreis der Architekten­kammer Nordrhein­Westfalen gewürdigt. Der Preis ist eine öffentliche An­erkennung für Auftraggeber, die konsequent auf das Vergabeinstrument des Architektenwettbewerbs setzen, um für ihre Bauaufgaben die jeweils opti­male Lösung zu ermitteln; und die im Anschluss auch die geplanten Bau­werke mit den Preisträgern realisieren. Die Wohn + Stadtbau hat seit ihrer Beteiligung am „Landeswettbewerb 2006“ des Bauministeriums NRW und der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen viele konkurrierende Verfah­ren nach den Wettbewerbsregeln durchgeführt. Für diese vorbildliche Stra­tegie erhält die Wohn + Stadtbau den „Ausloberpreis 2015“. n ros

20.04.15, 17.00 Uhr: Verleihung „Ausloberpreis 2015“. Friedenssaal im His-torischen Rathaus Münster. Anmeldung bitte unter [email protected].

Mitmachen: Sommerseminar an der Aa

Absolventinnen und Absolventen der Architekturfakultäten in NRW sind wieder eingeladen, am „Sommerseminar“ der Stiftung Deutscher Architekten teilzunehmen. Unter dem Kürzel „KUBAaI“ will die Stadt Bocholt ein „Kul­turquartier Bocholter Aa und Industriestraße“ entwickeln. Aufgabe der Se­minarteilnehmer wird es sein, ein städtebauliches Konzept für diesen dicht bebauten Bereich der traditionsreichen Bocholter Textil­Industrie und neue Wohnkonzepte zu entwickeln. Eine spannende Aufgabe für drei intensive Workshoptage. Die Stiftung führt das Seminar in Zusammenarbeit mit der Stadt Bocholt und der „Regionale 2016“ vom 19. bis 21. Juni durch. n ros

Info unter www.stiftung-deutscher-architekten.de oder Tel: (0211) 4967-42.

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16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt

Einfach formulierte Aufgabenstellung, schwieriges Grund­stück: Ein neues Wohnquartier für den Campus der RWTH Aachen war zu entwickeln, das dazu beitragen soll, die Woh­

nungssituation in Aachen zu verbessern und den Wohnraumbe­darf zu decken, der durch das weitere Wachstum der Hochschu­le zu erwarten ist. Der Landeswettbewerb NRW 2014 war vom MBWSV und der AKNW gemeinsam ausgelobt worden. Die Stadt Aachen, die Mitauslober war, wünschte sich außerdem, dass das Projekt zusätzliche Impulse für die Entwicklung des Campus West aussenden sollte. Am 20. Februar wurden in der Aachener Nadelfabrik die Preise überreicht. Wir stellen die prämierten Arbeiten vor.

Erster Preis: pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Aachen; Fritzen Architekten und Stadtplaner, KölnIhre Entscheidung, den mit 26 500 Euro dotierten ersten Preis an pbs architekten Gerlach Wolf Böhning Planungsgesellschaft zusammen mit Fritzen Architekten und Stadtplaner zu vergeben, begründete die Jury wie folgt: „Das Quartier wird durch zwei Stichstraßen erschlossen, die in einen räumlich klar gefassten und städtebaulich richtig gelegenen Dreiecksplatz münden. An die Südseite des Platzes schließt eine kammartige, geschlossene Bebauung sinnvoll an das Campusband an. Diese wird an der nördlichen Platzseite ergänzt durch eine maßvolle Fortführung der Bestandsstrukturen des ehemaligen Klosters durch Zeilen­bauten, die zum einen den Klostergarten einfassen und zum an­deren offene Wohnhöfe bilden. Im Nordwesten schließt das Quar­tier sinnvoll an die Bebauung Süsterau an. Richtigerweise wird

diese durch eine Mischung von Stadthäusern sowie durch Rei­henhäuser ergänzt. [...]

Der Entwurf besticht insgesamt durch seine klare städtebau­liche Sprache und durch die überzeugende baukörperliche Lö­sung des Lärmschutzes am südöstlichen Rand des Quartiers zum Campusband hin. Die Grundrisse der dargestellten Wohnungen überzeugen sowohl funktional als auch hinsichtlich ihrer Durch­mischung. Die Kammstruktur der Bebauung ermöglicht eine Be­lichtung der Wohnungen zu unterschiedlichen Himmelsrich­tungen sowie ihre natürliche Belüftung bei gleichzeitiger Einhal­tung des Schallschutzes auf der Südseite. Positiv wird weiterhin gesehen, dass das Quartier ein flexibles Angebot an differenzierten Wohnformen unter anderem für studentisches Wohnen in Cam­pusnähe anbietet. Die Kindertagesstätte fügt sich harmonisch in die Wohnbebauung ein und ist über die südliche Stichstraße zweckmäßig angebunden. [...]“

Zweiter Preis: h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten, DüsseldorfJuryurteil: „Das Konzept des mit Wohnhöfen gegliederten Lärm­schutzriegels und der Parkrandbebauung überzeugt. Auch die Wohnhöfe entlang der Erschließungsstraße mit den gegenüber­liegenden Gebäuden zeigen besondere Qualitäten. Sie bieten ein differenziertes räumliches Angebot für unterschiedliche Zielgrup­pen. Sie schaffen klare Quartiere sowie städtebauliche Transpa­renz und Durchlässigkeit. Die Höfe ermöglichen eine prägnante Adressbildung. Die klare Erschießung unterstreicht die städte­bauliche Grundkonzeption in selbstverständlicher Art.

Wohnen und Leben auf dem Campus Landeswettbewerb NRW 2014: Campus West in Aachen – Dokumentation der Preisträgerarbeiten

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Erster Preis im Landeswettbewerb 2014 für den Entwurf von pbs architekten und Fritzen Architekten und Stadtplaner

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Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17

Der südliche Wohnriegel integriert den Schallschutz durch seine baukörperliche Ausprägung mittels Querstellung der Wohnku­ben und geschickter grundrisslicher Zonierung. Der städtebau­lichen Konzeption folgend, weist der Wohnriegel gute Proporti­onen, Maßstäblichkeit und Angemessenheit zum Ort auf. Die An­lage der Wohnungsgrundrisse durch Auflösung des Riegels in eine Kammstruktur schafft vielfältige Orientierungs­ und Belich­tungsmöglichkeiten und kann nachhaltig auf künftige Wohnan­forderungen reagieren. Die dargestellten Grundrisse sind funk­tional überzeugend und von hoher Varianz. Die Architektur­ sprache des Baukörpers ist schlüssig aus dem städtebaulichen Konzept entwickelt. [...]“

Dritter Preis: Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure; FSWLA Landschaftsarchitektur, DüsseldorfBegründung der Jury: „Das robuste städtebauliche Konzept setzt die Anforderungen der Auslobung auf den Ort bezogen geschickt um. Eine südliche Achse vom ehemaligen Kloster zum künftigen Campusband schafft eine räumlich prägnante innere Erschlie­ßung. Das historische Klostergebäude wird so zur unverwechsel­baren Adresse für das neue Quartier.

Das Erschließungssystem in Spangenform ermöglicht eine kla­re Orientierung. Die Straßen, Plätze und Freiräume bieten unter­schiedliche stadträumliche Identitäten, sind wohlproportioniert und versprechen hohe Aufenthaltsqualität. Die Baufelder bieten trotz der unterschiedlichen Gebäudestrukturen ein harmonisches Raumgefüge. Das Stellplatz­ und Garagenkonzept entspricht der kleinteiligen Logik der Baufelder. Der Standort der Kita im Süd­osten ist richtig gewählt. [...] Das städtebauliche Konzept ist präg­nant und dem Ort angemessen. Die Architektur der Gebäude ist grundsätzlich ebenfalls überzeugend, bedarf jedoch hinsichtlich der Wohnungsorientierung und des Schallschutzes der Überar­beitung und weiterer Untersuchung. Die Arbeit stellt einen indi­viduellen und innovativen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.“

Anerkennung: Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal; Club L 94 Landschaftsarchitekten, KölnJury: „Das städtebauliche räumliche Konzept arbeitet mit klaren Strukturen und Themen insbesondere zu den Rändern. Die An­schließung erfolgt als einfache Ringstraße. So prägen dreige­schossige Reihenhäuser den Zugang von der Süsterfeldstraße. Durch das Herausdrehen der Gebäude aus der Straßenachse nach Westen entstehen wohnhofähnliche Vorbereiche mit einer klaren Adressbildung. Über die Terrassierung der Straßeneingangsbe­reiche zu den eigenen Gärten wird die bestehende Topografie in das Konzept aufgenommen. [...]

Die Architekturen sind aus dem städtebaulichen Konzept schlüs­sig entwickelt. [...] Die Grün­ und Freiraumgestaltung zur Süs­terau und im Zusammenhang mit der Kammbebauung ist schlüs­sig auf die Wohn­ und Gebäudetypologien übertragen. Die un­deutliche städtebauliche und grünstrukturelle Ausgestaltung der Mitte verhindert eine starke Quartiersbildung. [...]“(Alle Jurybegründungen in Auszügen zitiert.)

(v. o. n. u.) Zweiter Preis: h4a Gessert + Randecker + Legner ArchitektenDritter Preis: Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure mit FSWLA Land-schaftsarchitekturAnerkennung: Architektur Contor Müller Schlüter mit Club L 94 Landschaftsarchi-tekten

Die ausführliche Dokumentation zum Landeswettbewerb kann unter www.aknw.de bestellt bzw. heruntergeladen werden.

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18 | Nordrhein-Westfalen | Politik

Stadtentwicklung

270 Millionen Euro für die Städtebauförderung

Bund und Land stellen in den kommenden fünf Jahren rund 270 Millionen Euro für die Städtebauförderung NRW bereit. Ein großer Teil der Förderungen wird voraus­sichtlich wieder Kommunen in der Metro­pole Ruhr zugute kommen. Aus dem aktu­ellen Städtebauförderungsprogramm hat das Ruhrgebiet nach Angaben des NRW­Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadt­entwicklung und Verkehr 102,5 Millionen Euro (37,1 Prozent der Fördermittel) er­halten. Ein Großteil floss in Projekte aus den Bereichen „Soziale Stadt“ und „Stadt­umbau West“. Angesichts der Bedarfslage der Kommunen im Ruhrgebiet könne auch für 2015 eine überproportionale Förderung prognostiziert werden.

Schwerpunkt der nächsten Förderperi­ode sollen städtische und ländliche Räu­me mit erhöhten strukturellen Schwierig­keiten sein. Mithilfe der Städtebauförde­rung werden unter anderem die energetische Sanierung von Schulen, die barrierefreie Umgestaltung von Marktplätzen sowie die Umgestaltung von Grünanlagen finanziert.

Für das fondsübergreifende Förderpro­gramm „Starke Quartiere – starke Men­schen“ werden die NRW­EU Programme des Europäischen Fonds für Regionale Ent­wicklung (EFRE), des Europäischen Sozi­alfonds (ESF) und des Europäischen Land­wirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gebündelt. Der Verband der Wohnungs­ und Immobilien­wirtschaft (VdW RW) begrüßt dieses Ver­fahren. VdW­Verbandsdirektor Alexander Rychter hält es für sinnvoll, ausgewählte Stadtviertel gezielt zu fördern, anstatt sich auf Einzelgebäude zu konzentrieren. „Funk­tionierende Quartiere mit einer guten so­zialen Durchmischung, mit einer Vielfalt an städtischen Funktionen und genügend Barrierefreiheit auch jenseits der Wohn­häuser entscheiden letztlich darüber, ob Menschen in einer Stadt leben wollen.“ Die Wohnungsunternehmen und Genossen­schaften würden die Förderangebote vo­raussichtlich gut annehmen. n pm/ros

Wohnungswirtschaft

VdW kritisiert Mietpreisbremse

Für ein falsches Signal hält der Verband der Wohnungs­ und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW RW) die von der Großen Koalition in Berlin beschlos­sene Mietpreisbremse. Verbandsdirektor Alexander Rychter glaubt, das Instrument werde seinen Zweck verfehlen. „Die Miet­preisbremse weckt falsche Erwartungen bei den Menschen. Die Wohnungsunter­nehmen und Wohnungsgenossenschaften raten nun vor allem dazu, die Mietpreis­bremse im Rahmen einer verantwortungs­voll definierten Gebietskulisse einzuset­zen.“ Flächendeckend könne in NRW und dem nördlichen Rheinland­Pfalz keine Re­de von zu hohen Kaltmieten bei den Un­ternehmen der Wohnungswirtschaft sein: Nach Angaben des Verbandes sind die Kalt­mieten in den letzten zehn Jahren unter­halb der Inflationsrate gestiegen und lagen in NRW im Jahr 2013 bei 5,02 Euro je qm Wohn­ und Nutzfläche. n pm/ros

Wohnungspolitik

Groschek unterzeichnet Europäische Erklärung

NRW­Bau­ und Wohnminister Michael Gro­schek hat in Brüssel die Europäische Erklä­rung zu einer verantwortungsvollen Woh­nungswirtschaft unterzeichnet. Groschek unterstützt damit das Anliegen der Orga­nisatoren, sich für die Schaffung von be­zahlbarem Wohnraum stark zu machen. „Wir brauchen eine sozial ausgewogene Wohnungspolitik, um auch in Zukunft den Menschen ausreichend bezahlbaren und qualitätsvollen Wohnraum zu bieten, ins­besondere in den Boomstädten“, erklärte der Minister. „Daher appelliere ich an die Wohnungswirtschaft, sich der Zielsetzung der Erklärung ebenfalls anzuschließen.“ Die Erklärung haben unter anderem be­reits Schottland, die Stadt Wien, der Deut­sche Mieterbund sowie viele Verbände der Wohnungswirtschaft unterschrieben. n pm

Tourismus

Besucherrekord in NRW

Erneut hat der Tourismus in Nordrhein­Westfalen ein Rekordergebnis erzielt: 2014 kamen erstmals 21,2 Millionen Gäste. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg mit 47,9 Millionen auf einen neuen Rekordwert. „Dass uns zum fünften Mal in Folge ein Re­kordergebnis gelungen ist, zeigt eines ganz deutlich: Unsere Investitionen zahlen sich aus“, erklärte NRW­Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Seit 2010 habe Nordrhein­Westfalen beim Übernachtungstourismus um 18,1 Prozent zugelegt. „Damit liegen wir an der Spitze der großen Flächenlän­der und deutlich über dem Bundesdurch­schnitt“, freute sich Duin.

Mit 21,2 Millionen Ankünften (plus 4,2 Prozent) und 47,9 Millionen Übernach­tungen (plus 3,9 Prozent) konnte Nord­ rhein­Westfalen 2014 den fünften Rekord in Folge erzielen. 2014 konnten alle Regi­onen in NRW die Gäste­ und Übernach­tungszahlen im Vergleich zum Vorjahr stei­gern. Mit 3,7 Millionen Ankünften erzielten die Regionen Köln und Rhein­Erft­Kreis die höchste Gästezahl. Die Region Düssel­dorf und der Kreis Mettmann lagen mit 3,2 Millionen auf Platz zwei, das Ruhrgebiet mit 3,1 Millionen auf Platz drei.

Den prozentual höchsten Zuwachs bei den Übernachtungen konnten im vergan­genen Jahr mit über zwölf Prozent die Ei­fel und die Region Aachen verbuchen. Aa­

chen stand 2014 aufgrund der zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen anläss­lich des Karlsjahres verstärkt im Fokus der Besucher. n pm/ros

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War im „Karlsjahr“ 2014 ein besonderer Touristen-magnet: der Aachener Dom

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DABregional 04·15

Rechtsproblem des Monats

FreundschaftsdienstArchitektin A wendet sich mit folgender Frage an die Kammer:

„Ich habe häufiger Aufträge für die Pla-nung und Überwachung von Baumaß-nahmen der Firma X erhalten. Auf diese Weise hat sich in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit mit dem Geschäfts-führer des Unternehmens ergeben. Wir haben uns immer sehr gut verstanden und vertrauensvoll kooperiert. Deshalb habe ich mich beim letzten Auftrag darauf ein-gelassen, diesmal einen Pauschalpreis zu nennen und vertraglich festzuschreiben. Mittlerweile muss ich aber feststellen, dass diese Pauschale deutlich zu niedrig ange-setzt war. - Darf ich jetzt noch eine Rech-nung nach den Regeln der HOAI stellen?“

Ja, da die getroffene Honorarvereinbarung unwirksam sein dürfte. Eine Unterschrei-tung der Mindestsätze lässt die HOAI nur in Ausnahmefällen zu und verlangt dafür zusätzlich eine schriftliche Vereinbarung (§ 7 Abs. 3 HOAI). Nach der Amtlichen Be-gründung der Regelung in der HOAI 2009, die unverändert in die HOAI 2013 über-nommen wurde, können enge Bindungen rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer oder persönlicher Art für einen Ausnahmefall sprechen, der die Mindestsatzunterschrei-

tung rechtfertigt (BR-Drs. 396/09, S. 165). Die Hürden für die Annahme einer engen wirtschaftlichen Beziehung, die in der Praxis am häufigsten für Rechtsunsicherheit sorgt, sind jedoch hoch. Das Vertragsverhältnis muss sich dazu ganz deutlich von der Masse der übrigen Vertragsverhältnisse abheben (BGH, Urteil vom 27.10.2011 – VII ZR 163/10, BauR 2012, 271). Das Oberlandesgericht Düssel-dorf hat jüngst noch einmal betont, dass es sich um eine besonders enge Beziehung zwi-schen den Parteien handeln muss, und dass diese nicht schon deshalb anzunehmen ist, weil sich im Laufe einer geschäftlichen Zu-sammenarbeit Umgangsformen entwickelt haben, die als freundschaftlich zu bezeich-nen sind (OLG Düsseldorf, Urteil vom 23.10.2014 – 5 U 51/13).

Auch reicht es nicht aus, dass schon in der Vergangenheit vielfach Aufträge erteilt und zu einem unter dem Mindestsatz liegenden Pauschalhonorar vergütet wurden, oder dass der Auftragnehmer regelmäßig einen erheb-lichen Teil seines Jahresumsatzes aus einer bestimmten Geschäftsbeziehung generiert (vgl. BGH, Urteil vom 27.10.2011 – VII ZR 163/10, IBR 2012, 88). Ebenso wenig genügt die wiederholte Erteilung gleichgelagerter Aufträge (KG Berlin, Urteil vom 13.1.2011 – 27 U 34/10). Vor diesem Hintergrund er-

scheint mittlerweile sogar fraglich, ob (wie früher häufig angenommen) das Bestehen eines Rahmenvertrages für sich genom-men noch einen Ausnahmefall zu begrün-den vermag (vgl. Locher/Koeble/Frik, HO-AI, 12. Aufl., Rz. 124 zu § 7 HOAI).

PraxistippOb wirklich eine Konstellation vorliegt, die eine Mindestsatzunterschreitung gestat-tet, sollte schon deshalb sorgfältig geprüft werden, weil anderenfalls die Gefahr be-steht, gegen Berufspflichten zu verstoßen (§ 22 Abs. 2 Nr. 8 BauKaG NRW). Ein we-gen einer Mindestsatzunterschreitung un-wirksamer Vertrag ist zudem höchst streit- anfällig, denn häufig beruft sich der Bau-herr darauf, dass der Architekt nach Treu und Glauben dennoch an die unwirksame Honorarvereinbarung gebunden sei. Dies kann der Fall sein, wenn der Auftraggeber auf die Wirksamkeit der Vereinbarung ver-trauen durfte und sich hierauf durch ent-sprechende wirtschaftliche Dispositionen eingerichtet hat. Ein in dieser Weise schutz-würdiges Vertrauen kann sich u. a. dadurch herausbilden, dass zwischen den Vertrags-partnern wiederholt Honorarvereinba-rungen unter den Mindestsätzen getroffen wurden. n Dr. Sven Kerkhoff

Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 19

Wie zuletzt berichtet, hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Ur­teil vom 18.12.2014 festgestellt, dass bei Stufenverträgen der Zeitpunkt des Abrufs der jeweiligen Stufe darüber entscheidet, welche Fassung der HOAI anzuwenden ist. Nun hat das Bundes­ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher­heit die notwendigen Konsequenzen aus diesem Urteil gezogen.

Es geht in Übereinstimmung mit der juristischen Fachwelt da­von aus, dass die BGH­Entscheidung nicht nur im Hinblick auf den im Ausgangsfall zugrunde liegenden Wechsel von der HOAI 2002 zur HOAI 2009 von Belang ist, sondern auch für Stufenver­träge, die unter Geltung der HOAI 2009 geschlossen wurden, bei denen einzelne Stufen aber erst nach Inkrafttreten der HOAI 2013 abgerufen wurden bzw. werden. Durch Anwendungserlass vom 24.02.2015 (B I 1 – 81011.4/0) hat das Ministerium klargestellt, dass in beiden Fallgestaltungen auf die jeweils zum Abrufzeitpunkt

geltende HOAI­Fassung abzustellen ist. Weiter heißt es in dem Er­lass u. a., dass bei den nach Inkrafttreten der HOAI 2013 abgeru­fenen Stufen ggf. auch die mitzuverarbeitende Bausubstanz bei den anrechenbaren Kosten zu berücksichtigen ist. Das Ministeri­um weist schließlich darauf hin, dass bei der Ermittlung der Ho­norare die prozentuale Bewertung der Leistungsphasen gemäß HOAI 2013 an den im Ausgangsvertrag festgelegten Umfang der spezifischen Leitungspflichten anzupassen ist. Dies bedeutet, dass der Architekt lediglich die Grundleistungen nach der HOAI 2009 zu erbringen hat. Die mit der HOAI 2013 neu hinzugetretenen, nicht zu erbringenden Grundleistungen werden anteilig bewertet und vom dem auf Basis der HOAI 2013 errechneten Honorar ab­gezogen. Das Bundesbauministerium hat in Aussicht gestellt, bis zum Jahresende Richtwerte für die Bewertung der entsprechenden Teilleistungen bekannt zu geben. n Dr. S. Kerkhoff

Bundesbauministerium zieht Konsequenzen aus BGH-Urteil zu Stufenverträgen

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DABregional 04·15

20 | Nordrhein-Westfalen | Prisma

Ausstellungen

Dortmund Ina Weber/Vincent Tavenne: Weg nach DortMuseum Ostwall, Leonie-Reygers- Terrasse 2(bis 26. April 2015)

FrankfurtDAM-Preis für Architektur in Deutschland 2014Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43(bis 12. April 2015)

Herford(un)möglich! Künstler als ArchitektenMarta, Goebenstraße 2–10(bis 31. Mai 2015)

KölnSYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im AlltagMuseum für angewandte Kunst, An der Rechtschule(bis 7. Juni 2015)

Weil am RheinArchitektur der Unabhängigkeit. Afrikanische ModerneVitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2(bis 31. Mai 2015)

Making Africa. A Continent of Contemporary Design(bis 13. September 2015)

Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl

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Hotel Ivoire, Abidjan (Côte d’Ivoire) von Heinz Fenchel and Thomas Leiterdorf, 1962-1970

Stiftung Insel Hombroich

Eduardo Souto de Moura in Hombroich

Modelle, Pläne, Skizzen und Fotografien des portugiesischen Architekten Eduardo Souto de Moura zeigt die Stiftung Insel Hombroich gemeinsam mit dem Bund Deut­scher Architekten BDA. Souto de Moura, geboren 1952, ist ein bedeutender Vertre­ter der Escola do Porto; 2011 erhielt er den Pritzker­Preis.

Die Ausstellung und der zweisprachige Katalog legen das Augenmerk auf die Ent­stehungsprozesse und Realisierung seiner Bauten seit 1980 sowie auf die für de Moura so wichtige Inspiration durch Ar­chitekturgeschichte und Literatur. Ausstel­lung und Katalog sind in enger Absprache mit dem Architekten konzipiert, der bei der Eröffnung anwesend sein wird.

Der von dem portugiesischen Archi­tekten Alvaro Siza gestaltete „Siza Pavil­lon“ auf der Raketenstation Hombroich bietet einen passenden Rahmen für die Präsentation. Siza ist ein enger Weggefähr­te von Souto de Moura. n pm/ros

18.04. – 24.08.2015, Eröffnung: 18.04.2015. Raketenstation Hombroich, Siza Pavillon, 41472 Neuss. Weitere Info unter www. inselhombroich.de.

Estádo Municipal de Braga von Eduardo Souto de Moura (2003)

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Albert Weis in Goch

Architektur und Stadtraum der NachkriegsmoderneDas Museum im niederrheinischen Goch zeigt bis zum 17. Mai eine Ausstellung zum Werk des 1969 in Passau geborenen Künst­

lers Albert Weis. Der in Berlin lebende Künstler erfährt seine Inspiration nach An­gaben des Museums in dem ihn und uns umgebenden urbanen Raum. Instinktiv spüre er Proportionen und Maßverhält­nisse auf und setze diese in eigenen skulp­turalen Werken um. Bei seinen Streifzügen durch die bundesdeutschen Städte reagiert Weis besonders gern auf die Architektur und den Stadtraum der Nachkriegsmo­derne.

Die Diskrepanz zwischen der Sehnsucht nach einer funktionierenden, auf den Men­schen ausgerichteten Architektur auf der einen und dem Scheitern einer solchen Utopie auf der anderen Seite prägen den kritischen und gleichsam sensiblen Blick des Künstlers auf unsere gebaute und ge­formte Umwelt, so die Ausstellungsmacher in der Ankündigung der bis zum 17. Mai terminierten Schau. Ausgangspunkt für die Schau sind seine jüngsten Arbeiten, in de­nen er mit Aluminium­Klebeband Wand­fläche abklebt.

Als arbeite er mit einem breiten Pinsel, überklebt er Wandpartien und lässt so viel freie Wand stehen, dass der Eingriff deut­lich sichtbar bleibt. Dieser Eingriff akzen­tuiert und versteckt gleichermaßen, legt architektonische Situationen offen, indem er sie verdeckt.

Der Künstler reagiert und antwortet nach Museumsangaben auf architekto­nische Gegebenheiten. Er deckt Maßver­hältnisse auf, mache sie sichtbar und phy­sisch erlebbar und wirke so wie ein "Spie­gel der Verhältnisse". Seine Materialien sind Metall oder Kunststoff, ebenso aber Neonlichtröhren sowie Videos. n ARe

Weitere Informationen finden Sie unter www.museum-goch.de.

tape (silver), Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt, 2014 von Albert Weis

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Prisma | Nordrhein-Westfalen | 21

Nachruf

Zum Tod von Peter WörmannDer Architekt Peter Wörmann ist am 15. Februar im Alter von 69 Jahren verstorben. Peter Wörmann war seit 2001 Mitglied der

Personalien

Nachruf

Wolfgang Esser verstorben

Die Architekten­kammer NRW trau­ert um Wolfgang Esser, der am 14. Fe­bruar im Alter von 86 Jahren verstor­ben ist. Der Essener Architekt gehörte zu den Kammermit­

gliedern der ersten Stunde. Von der ersten Wahl zur Vertreterversammlung der AKNW im Jahre 1971 bis 2011 war Wolfgang Esser ununterbrochen Mitglied des „Architekten­parlaments“. In der langen Zeit seiner eh­renamtlichen Tätigkeit hat sich der Architekt in zahlreichen Kammergremien engagiert. Über zwanzig Jahre arbeitete er im Ausschuss „Planen und Bauen“ sowie in weiteren Fach­gremien mit. Sein besonderes Interesse galt den Normvorschriften im Wärme­, Schall­ und Brandschutz.

Wolfgang Esser begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium in Essen als angestellter Architekt. 1966 machte er sich selbstständig und realisierte vor allem Pro­jekte im Wohnungs­ und Verwaltungsbau sowie Gewerbeobjekte.

Neben seinen berufspolitischen Ehren­ämtern in der Architektenkammer NRW und seinem Verband, der VFA, setzte sich Esser über viele Jahre für die Baukultur in Deutschland ein: Er war seit 1984 Spre­cher und Geschäftsführer des Rates für Baukultur im Deutschen Kulturrat. Für sei­ne besonderen ehrenamtlichen Verdienste im berufspolitischen Bereich wurde Wolf­gang Esser mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. n ehn

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Glückwunsch

Prof. Horst Fischer feiert 60. GeburtstagArchitekt Prof. Horst Fischer aus Aachen feiert am 15. April seinen 60. Geburtstag. Der 1955 in Oldenburg geborene Horst Fischer erlernte das Handwerk des Archi­tekten von der Pike auf. Er absolvierte zu­nächst eine Maurerlehre und studierte dann Architektur in Aachen und Berlin.

Unmittelbar nach dem Studium begann Horst Fischer als freiberuflicher Architekt zu arbeiten. 1988 gründete er das Büro für Architektur und Umweltplanung Horst Fi­scher in Aachen. Schon kurz nach der Bü­rogründung, im Jahr 1990, wurde Horst Fischer mit dem Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künst­ler ausgezeichnet.

Prof. Fischer plant und realisiert mit sei­nem Büro, das seit 2007 als fischerarchi­tekten firmiert, schwerpunktmäßig Bauten für Gewerbe, Industrie und Hochschulen sowie Wohnbauten und Interieurs. Zu sei­nem Leistungsspektrum gehören außer­dem die Umnutzung und Reaktivierung denkmalgeschützter Bausubstanz sowie städtebauliche Rahmenplanungen. Gut­achten, Wettbewerbe und Preisrichtertä­tigkeiten sind weitere Aufgabenfelder. Zahl­reiche Bauten von fischerarchitekten wur­den mit Preisen und Auszeichnungen geehrt.

Horst Fischer ist seit 1995 auch als Hoch­schullehrer an der Fachhochschule Aa­chen tätig. Seit 1999 hat er dort die Pro­fessur für Baukon­struktion und Innen­raumgestaltung in­ne, 2013 wurde er

zum Dekan des Fachbereichs Architektur an der FH Aachen ernannt.

In die Vertreterversammlung der Archi­tektenkammer NRW wurde Prof. Horst Fischer 2006 gewählt. Seither engagiert er sich im Ausschuss „Aus­ und Fortbildung“ sowie im Fachbeirat der Akademie der AKNW.

In der Verbandsarbeit ist Prof. Horst Fischer aktiv, seit er 1993 in den Deutschen Werkbund eintrat. 2000 wurde er in den Bund Deutscher Architekten berufen, seit 2008 ist er der Vorsitzende der BDA­Grup­pe Aachen. n ehn

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Vertretersammlung der Architektenkam­mer Nordrhein­Westfalen. Zunächst en­gagierte er sich im Ausschuss „Dienstleis­tungen, Recht und Sachverständigenwe­sen“ der AKNW, seit 2007 gehörte er dem Ausschuss „Planen und Bauen“ an, den er

seit 2011 auch als stellvertretender Vorsitzender mitbe­treute.

Peter Wörmann gründete bereits 1970, kurz nach dem Studium an der Staatlichen Schule

für Ingenieurwesen in Münster, in seiner Heimatstadt Ostbevern ein eigenes Archi­tekturbüro. Das Leistungsspektrum des Bü­ros Wörmann Architekten umfasste die Planung und Ausführung von Bauten des Gesundheitswesens, Verwaltungs­, Hotel­ und Wohngebäude, Verkehrsbauten bis hin zu sakralen Bauwerken. Zu den herausra­genden Projekten Peter Wörmanns zählt beispielsweise das gemeinsam mit dem Ar­chitekten Gert Schulz geplante und reali­sierte Terminal 2 des Internationalen Flug­hafens Münster­Osnabrück. Peter Wörmann war außerdem als Lehrbeauftragter für „Experimentelles Planen und Gestalten“ an der Fachhochschule Salzburg tätig.

Berufspolitisch engagierte sich Peter Wörmann seit er 1981 in den Bund Deut­scher Architekten berufen wurde. Im BDA war er lange Zeit im Arbeitskreis Kranken­häuser und Gesundheitswesen aktiv.

Die Architektenkammer NRW wird dem verstorbenen Architekten Peter Wörmann ein ehrendes Andenken bewahren. Seinen Angehörigen gilt unser Mitgefühl. n ehn

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Gratulation

Hans-Peter Miele feiert 65. GeburtstagHans­Peter Miele, Architekt und Stadtpla­ner aus Hagen, wurde 1996 erstmals in die

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22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma

Runder Geburtstag

75. Geburtstag: Günther SchreiberArchitekt Günther Schreiber aus Aachen feiert am 28. April seinen 75. Geburtstag. Seit 1988 ist Günther Schreiber Mitglied in der Vertreterversammlung der Architek­tenkammer Nordrhein­Westfalen. In die­

Lehrgebiet Innenarchitektur

Sabine Keggenhoff an die PBSA berufenAb dem Sommersemester 2015 wird In­nenarchitektin Sabine Keggenhoff aus Arns­berg als Professorin im Fachbereich Archi­tektur der Peter Behrens School of Archi­tecture (PBSA) in Düsseldorf das Lehrgebiet „Entwerfen Innenarchitektur“ betreuen.

„Mein Ziel ist es, den Studierenden im­pulsgebend Instrumentarien aufzuzeigen und zu vermitteln, die sie dazu befähigen,

Auszeichnungen

Denkmalschutz

Preis für 350 Jahre altes Fachwerkhaus

Ein 350 Jahre altes Fachwerkhaus in Ra­tingen hat den Denkmalpreis des Landes Nordrhein­Westfalen erhalten. Der mit 7000 Euro dotierte Rheinisch­Westfälische Preis für Denkmalpflege wurde am 22. Fe­bruar in Pulheim übergeben. Ausgezeich­net wurde ein kleines Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, das weitgehend im Origi­nal erhalten ist: Die ursprüngliche Raum­struktur, die historischen Innentüren, alte Eichendielen, die Balkendecke, eine Innen­treppe und das Kellergewölbe erzählen von den Bauweisen vergangener Jahrhunderte.

Für die oberste Denkmalschützerin im Rheinland, Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, ist das heute als Einfamilienhaus genutzte Gebäude deshalb ein besonderes Kleinod. „So viel Altes haben wir im Rhein­land nicht“, ordnete Pufke das Fachwerk­

Vertreterversamm­lung der Architek­tenkammer Nord­rhein­Westfalen ge­wählt. Nach einer kurzen Unterbre­chung ist er seit 2002 wieder Mit­glied im „Archi­

tektenparlament“ und engagiert sich seit­her in der Schlichtungsstelle der AKNW. Von 2008 bis 2011 war er außerdem Mit­glied im Ausschuss „Berufsrecht und Be­rufsausübung“ der Architektenkammer Nordrhein­Westfalen.

Der gebürtige Dortmunder Hans­Peter Miele studierte Architektur und Städtebau in Hagen und Berlin. Nach dem Studium war er zunächst als angestellter Architekt im Büro Dr. Kammel tätig, bevor er sich 1980 mit einem eigenen Büro in Hagen selbstständig machte. Zum Leistungsspek­trum seines Büros zählen vor allem die Sa­nierung von Kirchen und deren künstle­rische Ausstattung sowie der Bau von Ge­meindezentren. Weitere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnungs­, Ver­waltungs­ und Industriebau sowie im alten­gerechten Bauen. Städtebauliche Entwür­fe und Gutachtertätigkeiten sind weitere Aufgabenfelder. An zahlreichen Wettbe­werben hat das Büro Miele Architekten + Stadtplaner erfolgreich teilgenommen und daraus hervorgehende Projekte realisiert.

Der Architekt und Stadtplaner Hans­ Peter Miele wurde 1985 in den Bund Deut­scher Architekten berufen und engagiert sich seit vielen Jahren auch in der Ver­bandsarbeit als Vorsitzender der Gruppe Hagen­Ennepe­Mark.

Am 18. April feiert Hans­Peter Miele sei­nen 65. Geburtstag. n ehn

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ser Funktion enga­giert er sich in di­versen Gremien der Kammer, wie dem Wahlvorstand und der Schlichtungs­stelle, denen er seit 2011 angehört. Im Ausschuss „Öffent­

lichkeitsarbeit“ war Günther Schreiber über 23 Jahre aktiv.

Der 1940 in Aachen geborene Günther Schreiber begann seine berufliche Lauf­bahn als angestellter Architekt in einem Aachener Architekturbüro. 1966 wechsel­te er in den Bergbau und war als Angestell­ter des Eschweiler Bergwerksvereins für Planung und Bauleitung zuständig. Von 1972 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 war er als Bauingenieur und Archi­tekt bei der Deutschen Post beschäftigt. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten gehörten Bauleitungen und Gutachtertätigkeiten für bebaute und unbebaute Liegenschaften der Post.

Architekt Günther Schreiber engagiert sich seit vielen Jahren in der Verbandsar­beit. Seit 1982 gehört er dem BDB und seit 1984 auch der Interessengemeinschaft An­gestellter Architekten an. Für sein ehren­amtliches Engagement wurde er mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Neben seinen berufspolitischen Ehren­ämtern engagiert sich Schreiber als Vorsit­zender des Musikvereins Hahn, als Ge­schäftsführer der Chorgemeinschaft Hu­mor­Harmonie und als Geschäftsführer der Prinzengarde in Aachen. n ehn

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der Disziplin Innenarchitektur im Laufe der Zeit anforderungsbezogen und visio­när Ausdruck zu verleihen,“ beschrieb Sa­bine Keggenhoff ihre kommenden Lehr­aufgaben nach Bekanntgabe ihrer Beru­fung.

In der Innenarchitektur gehe es immer um das Schaffen von besonderen, identi­tätsstiftenden Orten im Spannungsfeld von Raum, Konzept, Nutzung, Gestaltung und technischer Umsetzung. „Wir verbringen

über 80 Prozent un­seres Lebens in In­nenräumen, und unsere Gesellschaft benötigt in stei­gendem Maße dif­ferenzierte und funktionalisierte In­nenräume“, so Sa­

bine Keggenhoff. Vor diesem Hintergrund sei es unbefriedigend, dass Lehrstühle der Fachbereiche Innenarchitektur kaum an Innenarchitektinnen und Innenarchitekten vergeben werden. n pm/ros

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Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23

Informationen

Neuenbeken

Neue Akademie für Baukultur gegründet

Mit der „Akademie Neuenbeken“ ist in der Nähe von Paderborn ein weiteres Institut zur Förderung der Baukultur ins Leben ge­rufen worden. Mit Fachseminaren, Diskus­sionsrunden, Ausstellungen, Schriftreihen und anderen Veranstaltungsangeboten will die Akademie sich im Bereich der Fortbil­dung für Architektinnen und Architekten sowie für baukulturelle Diskurse engagie­ren. Geplant sind Themen wie Kunst am Bau, Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und der Einsatz erneuerbarer Energien in der Architektur, Architekturtheorie und ihre Vernetzung zu anderen gesellschaftlichen Gruppierungen. Angestrebt wird „ein kre­ativer, befruchtender Gedankenaustausch zwischen Teilnehmern, Referenten und Veranstaltern“, heißt es in einer Pressemit­teilung der neuen Akademie.

Die Akademie plant außerdem eine Schriftreihe, in der die Gedanken zusam­mengefasst und veröffentlicht werden, die die Teilnehmer in den Veranstaltungen ge­meinsam entwickeln. Ziel ist es, ein Sprach­rohr für diejenigen Belange in der Archi­tektur zu schaffen, die im rationalen Alltag oftmals unbeachtet bleiben. n pm/ros

haus ein. Die Jury würdigte mit der Preis­vergabe ausdrücklich auch das große En­gagement der Eigentümerfamilie, die das historische Bauernhaus mit Hilfe der Architek tin Ilsetraut Popke vor dem dro­henden Abbruch gerettet hatte. Bevor Kat­ja Schily, Preisträgerin und Eigentümerin des Gutes „Rosendahl“ in Ratingen, das denkmalgeschützte Gebäude erwarb, stand es lange Zeit leer und war vom Verfall be­droht. Die an das Fachwerkhaus angren­zende Scheune wurde entfernt, um an glei­cher Stelle einen Neubau zu errichten.

n pm/ros

Bauherrin Katja Schily und ihre Architektin Ilsetraut Popke ermöglichten durch eine Kombination von Sa-nierung und Neubau eine zeitgemäße Nutzbarkeit des Fachwerkhauses

Auslobungen

Landschaftsarchitekur

„Gärten des Jahres 2016“ Der Callwey Verlag und „Garten + Land­schaft“ loben zum ersten Mal gemeinsam das Auszeichnungsverfahren „Gärten des Jahres“ aus. Beteiligt sind als weitere Part­ner der bdla Bund Deutscher Landschafts­architekten, Schloss Dyck, „Mein schöner Garten“, BGL Bundesverband Garten­, Land­schafts­ und Sportplatzbau e. V. und die Kann GmbH. Gesucht werden die besten von Landschaftsarchitekten bzw. Garten­ und Landschaftsbauern gestalteten Privat­gärten im deutschsprachigen Raum.

Der erste Preis ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert, möglich sind wei­tere Auszeichnungen. Die Zeitschriften „Garten + Landschaft“ und „Mein schöner Garten“ werden die Siegerprojekte aus­führlich vorstellen. Die 50 besten Gärten werden außerdem in einem umfangreichen

Bildband im Callwey Verlag veröffentlicht.Die eingereichten Arbeiten werden von ei­ner unabhängigen Jury beurteilt, die sich wie folgt zusammensetzt: Andrea Kögel (Chefredakteurin „Mein schöner Garten“), August Forster (Präsident des BGL), Till Rehwaldt (Präsident des bdla) und Frank Wollmann (Kann GmbH). Einsendeschluss ist der 15. Juli 2015. n pm/ros

Info unter www.gaerten-des-jahres.com.

Haldenzeichen

Hamm sucht Verbindung seiner HaldenFünf Halden reihen sich im westfälischen Hamm auf einer Strecke von lediglich zwei Kilometern aneinander. Die Stadt sucht nun nach einem verbindenden Element für die Erhebungen und lobt daher einen Wett­bewerb für die Gestaltung von fünf Hal­denskulpturen aus. Die Halden Radbod, Schacht Franz Nord, Humbert, Sundern sowie die Kissinger Höhe des Regionalver­bandes Ruhr sind nach Einschätzung der Kommune die prägenden Landmarken im Lippepark Hamm.

Ziel des Wettbewerbs ist die Entwick­lung eines Gesamtkonzeptes für die Hal­denkette. Teilnehmen können sowohl Künst­ler als auch Architekten. Die Wettbewerbs­beiträge werden bis zum 30. Juni entgegen genommen. Eine Fachjury entscheidet am 13. August über den Gewinnerentwurf. Der Bau der Haldenzeichen soll in mehre­ren Bauabschnitten bis voraussichtlich 2020 erfolgen und abgeschlossen sein. n ARe

Veranstaltungen

polis Convention am 6./7. Mai

Urbane Entwicklungen und Ideen

Die polis Convention feiert am 6. und 7. Mai Premiere in den imposanten Alten Schmiedehallen des „Areal Böhler“ in Düs­seldorf. Unter dem Motto „Connecting Ur­ban Developers“ will die neue Fachmesse

für Projekt­ und Stadtentwicklung insbe­sondere Entscheider und Verantwortungs­träger aus Kommunen und Immobilien­wirtschaft ansprechen. Angestrebt wird ein lebendiger Austausch über Chancen und Möglichkeiten urbaner Entwicklungen und die Präsentation von Projektideen, Flächen­ und Grundstückspotenzialen, Unterneh­mensstrategien, Marktnischen, Investments, Quartiersentwicklungen, nachhaltigen Ent­wicklungskonzepten u. v. m.

Auf dem messebegleitenden Kongress diskutieren Experten in sechs Themenfo­ren Trends und Erwartungen zur Zukunft der Stadt. n pm/ros

Info unter www.polis-convention.com.

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Ausgewählte Seminare im April und Mai 2015

Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de

Datum Veranstaltung Referent/in V-Nr. Ort Preis21.04.2015 Materialien in der Praxis

Natürliche und zukunftsweisende MaterialienDipl.-Ing. H. Bäuerle 15001102 Düsseldorf 110,-

22.04.2015 Lichtplanung – Architekturbeleuchtung und ihre Qualitätsmerkmale

Dipl.-Ing. R. Schoofs, Innenarchitekt 15001103 Düsseldorf 110,-

23.04.2015 Barrierefreies Bauen Die DIN 18040 – Planungsgrundlagen

Dipl.-Ing. V. Schmitz, Architektin und Innenarchi-tektin

15001105 Düsseldorf 100,-

27.04.2015 Frauen am Bau – Diversity und Umgang mit Heterogenität am Bau

Dipl.-Ing. G. Burkard, Architektin und staatlich anerkannte SV für Schall- und Wärmeschutz

15001108 Düsseldorf 120,-

28.04.2015 Systematische Farbgestaltung Zwischen Trend und Tradition

Dr. H. Kalthegener, Designerin 15001109 Düsseldorf 130,-

29.04.2015 Kostenplanung – Grundlagen und Anwendungs-beispiele der DIN 276

Dipl.-Ing. W. Seifert, Architekt und ö.b.u.v. SV für Honorare und Architektenleistungen

15001111 Düsseldorf 110,-

30.04.2015 Der Projektleiter als Konfliktmanager Dipl.-Ing. Lothar E. Keck, Architekt 15001113 Düsseldorf 110,-

04.05.2015 Bauüberwachung in der PraxisGesetzliche Grundlagen, Ablauf und entspre-chende Dokumentation

Dipl.-Ing. S. Musil, Architekt und SV im Bau- und Qualitätswesen

15001115 Düsseldorf 110,-

05.05.2015 Bauprodukte und Bauarten Veranstaltungsreihe Brandschutz

Prof. Dr.-Ing. J. Wesche 15001116 Düsseldorf 150,-

06.05.2015 SV-Fortbildung: Gebäudedichtheit und Schimmelpilzvermeidung – Ein Widerspruch?

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 15001119 Düsseldorf 160,-

07.05.2015 Brandschutz – Grundlagen Veranstaltungsreihe Brandschutz

Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV für die Prüfung des Brandschutzes

15001121 Düsseldorf 120,-

08.05.2015 Energetische Sanierungskonzepte Kosten – Wirtschaftlichkeit – Fördermittel

Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin 15001122 Münster 110,-

09.05.2015 Existenzgründung – Investition in die eigene Zukunft

Dipl.-Betriebswirtin A.-C. Poirier 15001124 Düsseldorf 100,-

11.05.2015 Auftragsakquisition im Architekturbüro Erstkontakt – Vertrag – Kundenbindung

F. Thiel 15001127 Düsseldorf 110,-

12.05.2015 Workshop: Farbe in der Architektur Aspekte dreidimensionaler Farbgestaltung

Dipl.-Ing. H. Bäuerle Dipl.-Ing. S. Ferrari

15001129 Düsseldorf 130,-

13.05.2015 Trockenbau – Konstruktion und Brandschutz Dipl.-Ing. M. Dlugay, Architekt 15001131 Aachen 110,-

18.05.2015 Klimaschutz als Aufgabe für den Städtebau Prof. Dr. M. Krautzberger, Ministerialdirektor a.D. 15001134 Düsseldorf 100,-

19.05.2015 SV-Fortbildung: Energetische Optimierung von Gebäuden – Schwerpunkt Wärmebrücke

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 15001135 Düsseldorf 160,-

21.05.2015 HOAI aktuell – Was Sie bei Vertragsgestaltung und Honorarabrechnung beachten müssen*

Assessor jur. J. Hoffmüller 15001137 Düsseldorf 110,-

21.05.2015 Niederländischer Städte- und Wohnungsbau Aktuelle Entwicklungen (Abendveranstaltung)

Dipl.-Ing. M. Kloos, Architekt und Stadtplaner 15001139 Düsseldorf 50,-

28.05.2015 Planungsmediation – Konflikte vermeiden beim Planen und Bauen

Dipl.-Ing. S. Seidel, Architektin und Mediatorin 15001142 Düsseldorf 110,-

28.05.2015 Bauzeit und Beschleunigung von Bauabläufen Rechtliche Grundlagen (Abendveranstaltung)

Dr. C. Leesmeister, Rechtsanwalt 15001143 Düsseldorf 50,-

29.05.2015 EnEV 2014 in der Praxis Umsetzung und Rechenbeispiele

Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und Bafa-Berater

15001144 Dortmund 100,-

* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.

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Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW an-erkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstun-den Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.

Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmel-dung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmel-dung per Fax: (0211) 49 67 93.

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11.05.2015: Auftragsakquisition im Architekturbüro – Erstkontakt – Vertrag – KundenbindungAuftragsgenerierung oder Akquisition, das ist ein Dauerthema in je-dem Architekturbüro. „Wie komme ich zu neuen Interessenten?“ - diese Frage steht zu Beginn des Seminars im Mittelpunkt. Unter-schiedliche Wege und Methoden werden beschrieben, die Vorteile und Nachteile, Chancen und Risiken werden erläutert. „Wie mache ich aus meinem Interessenten einen Kunden?“ Damit verbunden sind Anregungen und Impulse, wie Architektinnen und Architekten sich im Erstgespräch verhalten, wie professionell sie ihre Fragen stellen, wie sie ihr Honorar „verkaufen“ und wie sie Nachlassforderungen er-folgreich abwehren. „Was passiert nach der Schlussabnahme?“ Die Möglichkeiten der Kundenpflege und des nachhaltigen Kundenkon-taktes bearbeitet das Seminar. Diese Fragen, die Architektinnen und Architekten immer wieder stellen, werden anhand von Beispielen aus der Praxis behandelt.Referent: F. ThielDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW

18.05.2015: Klimaschutz als Aufgabe für den StädtebauDer Klimaschutz hat als Aufgabe für Stadtplanerinnen und Stadtpla-ner besondere Bedeutung. Im Seminar werden die planungsrecht-lichen Vorgaben und die zur Verfügung stehenden Instrumentarien zur Umsetzung eingehend erläutert. Themenüberblick: Beitrag des Städtebaus und der Stadtentwicklung zu Energieeinsparung und Kli-maschutz; Was kann die Bauleitplanung dazu leisten? Inhalte und Bedeutung des Energieeinsparrechts des Bundes (Energieeinspa-rungsgesetz, Energieeinsparverordnung; Erneuerbare-Energien-Wär-megesetz); Möglichkeiten des Bauordnungsrechts; Inhalte und Be-deutung von kommunalen/städtebaulichen Energieversorgungskon-zepten; Was bedeutet „Bedeutung der Innenentwicklung für den Klimaschutz?“. Besondere Schwerpunkte sind dabei: Aufgaben und Möglichkeiten der Bauleitplanung, städtebauliche Verträge, Stadt-umbau und städtebauliche Sanierung.Referent: Prof. Dr. M. Krautzberger, Ministerialdirektor a.D.Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW

04.05.2015: Bauüberwachung in der Praxis - Gesetzliche Grundlagen, Ablauf und entsprechende DokumentationDie Koordination der Planungs- und Ausführungsbeteiligten wäh-rend der Ausführungsphase eines Bauvorhabens ist von entschei-dender Bedeutung für die erfolgreiche, d. h. mängelfreie, terminge-rechte und kostenbewusste Erstellung von Bauwerken. In diesem Seminar werden zunächst die Grundkenntnisse des Bauleiters auf-gefrischt und auf die aktuelle Rechtsprechung eingegangen. Hinwei-se auf gesetzes- und VOB-konformes Verhalten des Bauleiters, u. a. bei Störfällen wie Terminverzug, Mängeln an der Bauleistung wäh-rend der Ausführung und Behinderungsanzeigen runden das Pro-gramm ab. Seminarschwerpunkte: Die Verantwortung und die Ver-pflichtungen des Bauleiters nach der BauO NRW, nach der HOAI 2009 und 2013 und dem BGB; Die Verpflichtung des Bauleiters aus dem Bauvertrag zwischen Bauherr und ausführenden Firmen; Die praktische Umsetzung der Verpflichtungen während der Leistungs-phase 8 der HOAI und die Dokumentation der Tätigkeit des Baulei-ters; Die Durchführung und Dokumentation von BaubesprechungenReferent: Dipl.-Ing. S. Musil, Architekt/SV im Bau- und QualitätswesenDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW

06.05.2015: SV-Fortbildung: Gebäudedichtheit und Schimmelpilzvermeidung – ein Widerspruch?Geeignet als Sachverständigenfortbildung für staatlich anerkannte Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz sowie für ö.b.u.v. Sach-verständige für Gebäudeschäden. Die Anforderungen an die Gebäu-dedichtheit sind schon seit vielen Jahren Bestandteil der verschie-denen Wärmeschutz- und Energieeinsparverordnungen sowie der DIN 4108. Die Planung eines dichten Gebäudes betrifft zahlreiche Planungsstufen. Gleichzeitig nimmt das Thema Schimmelpilz seit vielen Jahrzehnten einen breiten Raum ein. Einen intakten Schlag-regenschutz vorausgesetzt, geht es bei Streitigkeiten immer um die Frage, ob ein unsachgemäßes Nutzerverhalten oder ein baulicher Mangel zum Phänomen Schimmelpilz geführt hat. Das Seminar be-schreibt anschaulich die aktuellen Neuerungen aus der Normung zum Thema Gebäudedichtheit und Wärmebrücken und wird auch einen Ausblick auf Lüftungskonzepte geben.Referent: Dipl.-Ing. S. Horschler, ArchitektDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 160 € für Mitglieder der AKNW

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verstanden werden. Das ganze Haus in E7 strebt viel eher in die Richtung expressiver Plastik des späteren Corbusiers, als dass es die kunstvolle Fügung autonomer Teile in ausgetüftelten Details gemäß Karlsruher Lehre zelebrieren würde.

Fassade und PlastikDer charakteristische Aufriss der Straßen­seite des Hauses ist von einer klaren Glie­derung in zwei übereinander lagernden Zo­nen geprägt. Ein liegendes Rechteck im Ver­hältnis des goldenen Schnittes bildet über zwei Geschosse hinweg den Sockel und markiert somit den gewerblich genutzten Teil des Hauses. Die Erscheinung des Hauses ist hier bis auf die konstruktiv notwendi­gen Elemente des Stahlbetonskelettes aus­gedünnt. Einzig die kräftige, aufgedoppelte Horizontale oberhalb des Erdgeschosses tritt vor die Stützenebene der Fassade und ist somit ablesbar aus dem strukturellen Gefüge herausgelöst. Einem fast schon klas­sischen Architekturverständnis folgend, ist dieses Element primär als optisches Ge­wicht in der Komposition von Bedeutung. Sie nimmt ganz unmittelbar Bezug auf die

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Nach einer sehr weit gefassten Ein­führung zu den Arbeiten von Carl­ fried Mutschler im Aprilheft des letz­

ten Jahres möchte ich den Fokus diesmal bewusst begrenzen und lediglich von einem Bauwerk ausgehend weitere Themenfelder aufzeigen. Das eigene Haus eines Archi­tekten erlaubt beinahe zwangsläufig einen umfassenden Einblick in die Gedankenwelt seines Erbauers. Und so glaube ich, dass auch das Stadthaus in E7,7 einen guten Ausgangspunkt für die Betrachtung der früheren Arbeiten von Carlfried Mutschler darstellen kann. Eine Vielzahl von entwurf­ lichen Gedanken, die spätere oder auch gleichzeitig entstandene Bauten prägen, lassen sich schon auf dem Experimentier­feld des eigenen Wohnens ausmachen.

1958 inmitten des Mannheimer Stadtzen­trums, den von Kriegsschäden schwer ge­zeichneten Quadraten, eine Baulücke zu erwerben und für sich als Atelier und Wohn­haus zu bebauen, ist für einen Architekten im Wirtschaftswunderdeutschland keine Selbstverständlichkeit, auch wenn man finan zielle Anreize durch städtische Wie­deraufbauprogramme in Betracht zieht. Entgegen dem Zeitgeist funktionalistischer Stadtplanung entscheidet sich Mutschler für ein genuin urbanes Lebensmodell.

Das Haus an der Porte Molitor, Rue Nungesser et Coli 24 von Le Corbusier, das dieser seit 1933 für sich nutzte, darf wohl als der Prototyp eines städtisches Habitats für einen „modernen“ Architekten und sei­ne Frau, keine Kinder, angesehen werden. (Corbusiers typologischer Rückgriff auf seinen Lehrer Perret dürfte für Mutschler keine Rolle gespielt haben.) Schon diese Bezugnahme auf Corbusier kann als Eman­zipation von Lehre und Prinzipien des stets verehrten Professors, Egon Eiermann, der sich ungefähr zeitgleich sein bekanntes Haus im Grünen in Baden­Baden errichtet,

Projekt 032: E7,7 in MannheimBetrachtungen zum Wohnhaus des Architekten Carlfried Mutschler – Ein Zwischenbericht des Stipendiaten Alexander Bartscher

Höhen der Sockelgesimse der gründerzeit­lichen Nachbarbebauung und bindet den strikt modernen Bau somit wie selbstver­ständlich in den Straßenraum ein.

Konsequenterweise ist die obere, brei­tere Horizontale nicht nur als reines Archi­tekturglied, sondern auch als autonome Plastik des mit Mutschler eng befreunde­ten Bildhauers Otto Herbert Hajek lesbar. Durch die Tiefe des Reliefs und der schrun­digen Oberfläche der Hajekschen Plastik entsteht wiederum eine Annäherung an die Körnung und Struktur der Nachbarn.

Proportionen und TektonikÜber diesem Sockel nun erheben sich die drei zu einer präzise quadratischen Fläche zusammengezogenen Wohngeschosse. Ge­samtheitlich bildet die Straßenansicht somit ein Rechteck, das exakt den Ver­hältnissen des goldenen Schnittes ent­spricht. Ob diese sorgfältige Proportionie­rung Mutschlers plastischem Empfinden, einer ansonsten weitgehend geheim gehal­tenen Liebe zur Geometrie, oder auch ei­ner eingehenderen Beschäftigung mit Cor­busiers Modulor entspringt, wird noch der Gegenstand weiterer Studien werden müs­sen. Mit einiger Sicherheit jedoch deutet sich an, dass die reine Form des Quadrats für Mutschler offenbar von einer besonde­ren Bedeutung gewesen sein muss.

Nicht nur wird es hier am eigenen Wohn­haus sehr bestimmt herausgearbeitet – im­mer wieder finden sich im Laufe seiner ge­samten Schaffenszeit Beispiele für eine sol­che Betonung. Am prominentesten sind hierbei wohl die beiden Kirchen, die unge­fähr in derselben Periode wie das Wohn­haus entstehen.

Im Falle des Wohnhauses wird das Qua­drat mit einer räumlichen Komposition aus Geschossbändern, tiefen Fenstern, vor­geblendeten Betonteilen und – die ganze Erscheinung prägend – gelben Backstein­

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STIFTUNG DEUTSCHER ARCHITEKTEN

Carlfried und Isolde Mutschler

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flächen in einen Zustand ausgewogener Spannung versetzt. Ob die Semper­Lektü­re in Karlsruhe in Mutschlers Studienjah­ren auf dem Lehrplan stand, wird sich noch zeigen müssen; dass der Bau dessen Be­kleidungstheorie im modernen Gewande mustergültig zum Vorschein bringt, wird seinem Verfasser aber wohl bewusst gewe­sen sein. Ganz ausdrücklich werden die Backsteinwände als Umhüllung des struk­turellen Stahlbetongerüsts ausformuliert. Die bekleidende, textile Charakteristik des Werkstoffs wird an der obersten, linken Ecke durch das „Ausfasern“ der aus der Wandebene herausgelösten Mauerwerks­fläche sogar explizit vorgeführt.

Das Motiv der einhüllenden, vorzugs­weise gelben Backsteinwand zieht sich in der Folge als Leitfaden durch Mutschlers Arbeiten bis in die späten siebziger Jahre hinein. Immer wieder sucht Mutschler nach Möglichkeiten, dieses Thema zum Aus­druck zu bringen. So wölben sich die Wän­de schon in seiner Friedrich­Ebert­Schule um die vorgelagerten Kamine; in der Ka­pelle am St. Elisabeth­Krankenhaus und dem Gemeindezentrum in Vogelstang dann verselbstständigen sie sich zu einer orga­nischen, bergenden Form. In diesem Zu­sammenhang betrachtet, erscheint sogar die zusammen mit Frei Otto entwickelte

gigantische Holz­Gitterschale der Multihal­le als ein weniger singuläres Werk in Mutschlers Schaffen, als vielmehr als die konsequente Weiterentwicklung eines früh angelegten Gestaltungswillens.

Die WohnungWie schon Le Corbusier in Paris sieht auch Mutschler das oberste Geschoss sowie die darüber liegende Dachterrasse des Hauses für die eigene Wohnnutzung vor. Die Woh­nung in ihrer beschränkten Größe von kaum mehr als 75 m2 entspricht, gemäß dem Lebensmodell ihres Erbauers, nur be­schränkt den bürgerlichen Konventionen. Oberstes Ziel der Planung war die Schaf­fung eines möglichst weitgefassten zusam­menhängenden Großraumes, dessen funk­tionale Bespielung sich kurzfristig und oh­ne Aufwand variieren lässt. Kleine und große Gesellschaften waren bei Mutschlers eher die Regel als die Ausnahme. Funkti­onsbereiche wie Küche und Bad dagegen werden aufs Minimum reduziert, private Zimmer gibt es nicht.

Lediglich ein hölzernes Multifunktions­möbel und die expressive, gemauerte Ka­minplastik unterteilen den Wohnraum in unterschiedliche, miteinander verschleifen­de Raumzonen. Mobile Elemente, insbe­sondere die vom Maler Winfred Gaul ge­

staltete Schiebewand vor dem informellen Schlafbereich oder auch der aus dem Mö­bel herausklappbare Esstisch, sorgen für die gewünschte räumliche Flexibilität.

Die Wohnung ist stark von der in den Innenraum überführten Materialität ge­prägt. Fast alle Oberflächen inklusive Bo­den und Decke sind in rohem, ansichtigem Beton oder gelbem Mauerwerk ausgeführt und verleihen den Räumen durch ihre starke Präsenz einen fast höhlenhaften Charak­ter. Die schlitzartigen Öffnungen und Ober­lichter in Wand und Decke vermögen die­sen Eindruck sogar noch zu stärken.

In diesem Raumgefüge wird ausgerech­net der Aufstieg zum Außenraum als raum­hoch umschlossene, nur zum Himmel of­fene Schneckentreppe ausgebildet. Dass dieses hermetische Bauteil freischwebend am Hause hängt, erschließt sich dem Be­sucher erst, wenn er die luftige Weite der plateauartigen Dachterrasse erreicht.

Es sind solch starke räumliche Kontraste auf engem Raume, die der Wohnung eine große atmosphärische Dichte verleihen.

Mutschler selbst beschreibt im Vorwort einer ersten Werkausgabe des Büros seine Architekturen als „Versuche, an einem be­stimmten Ort Gehäuse zu schaffen, Situa­tionen zu artikulieren und sie plastisch aus­zuformen“. Ein solcher Versuch scheint beim Haus in E7 langfristig geglückt zu sein. n Alexander Bartscher

E7,7 von 1960 in Mannheim

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Wohnung von Carlfried Mutschler

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Forum Architektur 2015

„Der verborgene Ort“

Die Resonanz der seit etlichen Jahren fast monatlich stattfindenden Vortrags­ und Diskussionsveranstaltungen des BDA Düs­seldorf reicht weit über den Kreis der BDA­

Mitglieder und der Architektur­Interessier­ten hinaus. Sicher auch deswegen, weil die Themen oft ungewöhnlich sind, über die Grenzen des Faches schauen und unter­haltsam vermittelt werden. Neben Prof. Peter Degen selbst, der das Jahresthema jeweils entwickelt und strukturiert, wer­den „Gastreferenten“ eingeladen.

2015 beschäftigt sich das Forum Architek­tur mit verborgenen Orten, Räumen und Welten. Im Zeitalter von GPS und digitaler Überwachung werden Erinnerungen kost­bar an Orte, die dem Zugriff von außen entzogen waren.

Termine bis zur Sommerpause, jeweils 19.00 Uhr:

Dienstag, 14. April: „Der letzte Ort“Peter Degen spricht über Grabmäler, de­ren Architektur häufig durch die Spannung zwischen dem Anspruch nach Repräsenta­tion und dem Streben nach Ruhe und Un­versehrtheit gekennzeichnet ist.

Mittwoch, 20. Mai: „Verborgene unterirdische Welten“Degen erkundet von Menschen geschaf­fene oder gestaltete Höhlen und unterir­dische Verliese. Was fasziniert Forscher und Abenteurer an solchen Unterwelten?

Mittwoch, 10. Juni: „Verborgene Räume aus transpersonal psychologischer Sicht“Die Heilpraktikerin Sandra Veit spricht über unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen und die von diesen Menschen entwickelten, ihnen gemäßen inneren Räume.

Nach der Sommerpause werden reale, je­doch verborgene architektonische Räume, wie es sie z. B. in Palastanlagen gibt, the­matisiert. Außerdem geht es um geheime Rückzugsorte, die der Besinnung und Selbst­erforschung, aber auch dem Abenteuer die­nen mögen. n joe

Zu allen Terminen sind auf www.bda- duesseldorf.de weitere Informationen hin-terlegt. Die Veranstaltungen finden in Ko-operation mit dem Stadtmuseum Düssel-dorf statt (Berger Allee 2).

Nachruf

Zum Tode von Peter Wörmann

Der Architekt Peter Wörmann, der am 15. Februar 2015 verstorben ist, war dem Kul­turraum des Münsterlandes mit starken Wurzeln verbunden. 1945 in Ostbevern ge­boren, entstammte er einer alten Hand­werker­ und Baumeisterfamilie. Nach ei­ner Lehre als Zimmermann im elterlichen Betrieb studierte er Architektur an der Fach­hochschule Münster und schloss es 1969 mit dem Diplom ab.

Schon 1970 eröffnete Wörmann sein eige­nes Büro in Ostbevern. Dem Standort blieb er sein Leben lang treu. Das Büro expan­dierte, und 1997 erfolgte der sehr beein­druckende Neubau für sein weit über die Grenzen der Region hinaus erfolgreiches Architekturbüro am Ortseingang seiner Heimatstadt.

Wer nicht nur sein Büro, sondern auch sein Wohnhaus kannte, dem wurde schnell seine Liebe zur bildenden Kunst bewusst. In dieser Auseinandersetzung zwischen Kunst und Architektur lernten wir uns ken­nen, nachdem Peter Wörmann 1981 in den Bund Deutscher Architekten berufen wor­den war. Unsere Wege kreuzten sich eine Weile in vielen Preisgerichten, in denen wir bisweilen unterschiedliche Positionen vertraten, aber immer wieder zu einer Ver­ständigung fanden.

Wörmann hat viel und leidenschaftlich gebaut, für die Kirche, für den Staat, für Kommunen. Kleine Bauaufgaben wie die Friedhofskapelle in Havixbeck lagen ihm ebenso am Herzen wie eine Vielzahl von Kirchenbauten und Krankenhäusern. Auch der Terminal II des Flughafens Münster­Osnabrück trägt seine Handschrift.

Trotz seiner umfangreichen beruflichen Herausforderungen übernahm er für sei­nen Berufsverband und in der Architekten­kammer NRW – der Vertreterversammlung und dem Ausschuss „Planen und Bauen“ der AKNW gehörte er seit 2006 an – zahl­reiche ehrenamtliche Aufgaben, die er kraft­

voll wahrnahm. Nie Posten sammelnd, son­dern immer Aufgaben gestaltend.

Für seine Heimatstadt hat er im Kontext der Regionale 2004 den kleinen Ausstel­lungspavillon am Ortseingang gebaut und über einen längeren Zeitraum auch betreut. Leider blieb das Wasser­Informationszen­trum für die drei monotheistischen Welt­religionen in der Landvolkshochschule Freckenhorst, das er ebenfalls für die Re­gionale 2004 angeschoben hatte, eine Uto­pie. Während dieser Zeit und durch die ge­meinsame Arbeit im Beirat für Stadtgestal­tung der Stadt Münster fanden unsere Wege wieder häufiger zusammen.

Peter Wörmann war ein außergewöhn­licher Architekt und Freund, der einen großen Charme entwickeln konnte, der ein großzügiger Gastgeber und in seinen letz­ten Lebensjahren auch ein engagierter Ar­chitekturlehrer an der Fachhochschule in Salzburg war.

Er wird fehlen. n Friedrich Wolters

Peter Wörmann (1945 – 2015)

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Verbände | Nordrhein-Westfalen | 29

26. Juni in Essen

5. BDB-Symposium für Immobilienwerte 2015

Das BDB­Symposium für Immobilienwerte stellt in diesem Jahr die Gewerbeimmobi­lien in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Neben der Analyse der normierten Bewer­tungsverfahren, Erläuterungen zur Ertrags­wertrichtlinie und Ausführungen zur Haf­tung des Immobilien bewertenden Sach­verständigen stehen die wertrelevanten Merkmale von Büroimmobilien, Logistik­immobilien und kleinen Gewerbebetrieben im Fokus.

Zum nunmehr fünften Mal findet die eta­blierte Veranstaltung am letzten Freitag im Juni, den 26.06.2015, im Atlantic­Con­gress­Hotel in Essen statt.

Auszüge aus dem ProgrammIn diesem Jahr wird Dipl.­Ing. Dipl.­Wirtsch.­Ing. Karsten Schmidt, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aus Dort­mund, das Symposium eröffnen, leiten und moderieren. Das Grußwort richtet in die­sem Jahr Dipl.­Ing. Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW, an die Ta­gungsteilnehmer.

Im Laufe des Vormittags werden die nor­mativen Bewertungsverfahren nach der Immobilienwertermittlungsverordnung von Dipl.­Ing. Andreas Jardin und Prof. Dipl.­Ing. Wolfgang Kleiber dargestellt und kritisch beurteilt. Dipl.­Ing. Andreas Jar­din wird sich mit der Notwendigkeit der Richtlinien befassen und die Vor­ und Nach­teile der zunehmenden Regulierung der Wertermittlung in das Zentrum seines Vor­trages stellen.

Prof. Dipl.­Ing. Wolfgang Kleiber stellt dem Plenum den aktuellen Stand der Er­tragswertrichtlinie vor. Fragen der Modell­ und Referenzkonformität, der Definition

marktüblich erzielbarer Erträge und der Ableitung des Liegenschaftszinssatzes wirft er dabei auf und beantwortet sie in gewohnt kritischer und fachkundiger Weise.

Zur Datenermittlung für Mietwertgut­achten bei Büroimmobilien wird Dipl.­Ing. Dipl.­Wirtsch.­Ing. Karsten Schmidt am Nachmittag Stellung nehmen. Er vermit­telt methodische Grundlagen, die Auswer­tung von Marktberichten und Vergleichs­objekten, stellt Kriterien der Mietwertab­leitung dar und erläutert die sachver­ ständige Vorgehensweise mit Hilfe von Nutzwertanalysen.

Wertrelevante Merkmale von Logistik­immobilien wird Martin Schachner­Blume aus Düsseldorf erörtern. Neben der aktu­ellen Marktsituation arbeitet Martin Schach­ner­Blume die Merkmale von Logistik­ und Industrieimmobilien, relevante Nutzer­gruppen und die Bewertungsansätze für Logistik­ und Industrieimmobilien heraus. Bewertungsinhalte werden an einem Fall­beispiel dargestellt.

Viktor H. Müller, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger aus Stutt­gart­Vaihingen, wird sich danach mit dem Wertermittlung kleiner Gewerbebetriebe auseinandersetzen. Sein Vortrag zielt auf die Auswertung von Marktdaten, die spe­zifischen Bedingungen kleiner Betriebe und alternative Wertermittlungsverfahren ab, die zur Stützung der normierten Verfahren dienen können.

Last but noch least berichtet Prof. Jür­gen Ulrich, Vorsitzender Richter am Land­gericht Dortmund, über die Haftung des Immobilien bewertenden Sachverständigen. Aktuell und wie immer äußerst unterhalt­sam wird Jürgen Ulrich zur „Jedermann­Haftung“, zum § 839a BGB, zur Dritthaf­tung des Privatgutachters sowie zu frem­den Urheber­ und Persönlichkeitsrechten

Stellung nehmen. Seine Einschätzung zur Haftpflichtversicherung des Sachverstän­digen wird seinen Vortrag abrunden.

Das BDB­Symposium gibt Ihnen auch in diesem Jahr wieder einen kompakten und tiefgehenden Überblick über aktuelle Entwicklungen der Immobilienwertermitt­lung. Lassen Sie sich diese Veranstaltung nicht entgehen!

Die Veranstaltung ist geeignet, die Pflicht zur regelmäßigen Fortbildung für ö.b.u.v. Sachverständige für die Bewertung von Immobilien zu erfüllen. Die allgemeine An­erkennung für die Erfüllung der Fortbil­dungspflicht sowohl der AKNW als auch für die IK­Bau NRW liegt vor. Ebenso ist die Veranstaltung von HypZert zur Erfül­lung der Fortbildungspflicht anerkannt. Auch für die Veranstaltung 2015 besteht erneut eine Kooperation mit dem b.v.s.

Ich freue mich, Sie am 26. Juni 2015 in Essen begrüßen zu dürfen. n Karsten Schmidt,

Stadtplaner, ö.b.u.v. Sachverständiger

Anmeldungen zur Veranstaltung bequem über die Homepage des BDB.NRW unter www.bdb-nrw.de. Bis zum 15. April 2015 gewähren wie einen 10-prozentigen Früh-bucherrabatt. Eine zeitnahe Anmeldung wird empfohlen, da das Symposium er-fahrungsgemäß schnell ausgebucht ist.

Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stets gut besucht

Top-Tagungslocation: das Atlantic Congress Hotel in Essen

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Aus der Praxis: Seminar

Diversität und Heterogeni-tät am Bau – Frau am Bau!

Unterschiedlich sind die Aufgabenfelder, die Architektinnen und Ingenieurinnen neuzeitlich besetzen. Sie arbeiten als selbst­ständige „Allrounder“ oder als Angestell­te. Ihr Tätigkeitsfeld ist oftmals die Schnitt­stelle zwischen Planung und Baustelle, ob als Projekt­ oder Bauleiterinnen.

Die Gepflogenheiten des „Baustellenlebens“ sind noch immer geprägt durch Gesetzmä­ßigkeiten einer von Männern dominierten Welt. Sie birgt manche Herausforderung und bringt gleichermaßen Frauen und Män­ner an die Grenzen ihres Leistungsvermö­gens.

Die Architektin und Coachin Gerhild Burkard nutzte ihre langjährigen beruf­lichen Erfahrungen und entwickelte das Seminar „Frau am Bau“. Ein praxisorien­tiertes Training zum souveränen, kompe­tenten und überzeugenden Auftreten. Es werden konkrete und oftmals wiederkeh­rende Konflikte analysiert, diskutiert und gelöst. Methoden wie das „Argumentations­Aikido“ helfen dabei, „Killerphrasen“ und unangemessene Bemerkungen entschie­den abzuweisen. Der Blick auf geschlech­terspezifische Unterschiede und das Ver­ständnis von unterschiedlichen Rollenver­halten hilft Frauen, sich sicher auf dem gefragten Parkett der Bauleitung zu bewe­gen.

Der bundesweite Erfolg dieses Seminars zeigt die Wichtigkeit, Frauen in ihrer Hand­lungs­, Kommunikations­ und Konfliktfä­higkeit zu unterstützen.

Alle Kolleginnen sind herzlich eingela­den. Erweitern Sie Ihre Kompetenz. Set­zen Sie Ihre Stärken ein. Nutzen Sie Ihr Potenzial! n ai nw

Termin: 27.04.2014, ganztägig, DüsseldorfAnmeldung: www.akademie-aknw.de. Kontakt und Info: www.architektinnen- initiative.de.

Ausgezeichnete Innenarchitektur

Absolventen auf der interzum„BDIAusgezeichnet!“ ist der Titel, mit dem der BDIA besonders innovative Abschluss­arbeiten der Innenarchitektur­Absolventen in Nordrhein­Westfalen ehrt. In diesem Jahr ermöglicht es der Verband allen Prä­mierten, die ausgezeichneten Arbeiten auf der „interzum“ zu präsentieren, die vom 5. bis 8. Mai 2015 in der Koelnmesse statt­findet.

Zu sehen sind die vielfältigen Projekte im Bereich der „Innovation of Interior (IOI)“, dem Sonderformat der internationalen Fachmesse interzum für Architekten, In­nenarchitekten, Industriedesigner und an­dere Planer. Die IOI gilt als inspirierende und zukunftsweisende Plattform für neue Entwicklungen im Material­ und Produktbe­reich. Hier werden Innovationen gezeigt, die auf Trends in Design und Architektur verweisen.

Als Mitglied im Fachbeirat der interzum hat der BDIA NRW, vertreten durch Birgit Schwarzkopf, die Möglichkeit, diese wir­kungsvolle Plattform zur Positionierung des Nachwuchses zu nutzen: Zum einen bringt der Verband durch die prämierten Projekte die Kompetenzen der Absolventen in die Öffentlichkeit. Zum anderen bekom­men die jungen Talente damit die Chance, gute Kontakte für einen erfolgreichen Be­rufsstart zu knüpfen. Dieses Anliegen des BDIA NRW wird auch von der Koeln­ messe unterstützt.

Der BDIA NRW lädt alle Kolleginnen und Kollegen ein, die Ausstellung auf der interzum zu besuchen und sich inspirieren zu lassen. n AS

Weitere Informationen und Kontakt: www.bdia-nrw.de.

Qualitätsoffensive Freiraum

BDLA fordert den FreiflächenplanDer NRW­Verband der Landschaftsarchi­tekten bdla nw geht 2015 mit einem durch­aus altbekannten Thema in die Offensive. Ziel ist es, den Freiflächenplan im Rahmen der Novelle der BauONW als eigenen (optionalen) Baustein des Baugenehmi­gungsverfahrens zu etablieren – natürlich mit den Landschaftsarchitekten als Plan­verfassern. Zudem will man aufzeigen, wie Kommunen dieses Instrument über städ­tische Satzungen verbindlich einfordern können.

Der neue Vorsitzende der Landesgruppe, Matthias Lill, sagt dazu: „Meine Intention zu Beginn meiner Amtszeit war, dieses The­ma noch einmal auf den Weg zu bringen, als Instrument und Handreichung zur Ver­einfachung von Genehmigungsverfahren und zur Sicherung qualitätsvoller Sied­lungsräume. Nordrhein­Westfalen bedarf einer neuen Betrachtung zu gestaltender Freiräume, natürlich mit Unterstützung eingetragener Landschaftsarchitekten. Es zeigt sich, dass nun Interesse an solch einem Regelungswerk besteht.“

Nachhaltige Stadtentwicklung könne zudem nicht auf den relativ kleinen Anteil des öffentlichen Raumes beschränkt wer­den; auch auf privatem Grund gelte es, neu zu denken und zukunftssichere Freiflächen zu entwickeln. Genehmigungsbehörden, aber auch den Gestaltungsbeiräten in den Kommunen fehlen derzeit bei der Vielzahl vereinfachter Verfahren im baulichen In­nenbereich Steuerungsmöglichkeiten. Der verbindliche Freiflächenplan im bauauf­sichtlichen Verfahren kann hier eine wich­tige Bündelungsfunktion haben; er trägt zur Verfahrensvereinfachung bei und schafft Rechtssicherheit. n is/bdla nw

Eine ausführlichere Version der Forde-rungen finden Sie im Internet unter www.bdlanw.bdla.de.

30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände

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Verbände | Nordrhein-Westfalen | 31

Standardisierung von Dienstleistungen

Normierung von Städten ist ein Irrweg

Weltweit wie europäisch wird seit einiger Zeit und insbesondere von entsprechenden Lobbygruppen in starkem Maße die Stan­dardisierung von Dienstleistungen gefor­dert, die über die rein technischen Norm­inhalte hinausgehend auch Leistungsbilder, Qualifikationen und Verfahren erfassen soll. Auf diese Weise werden auch geistig­kreative Leistungen, wie jene der Stadtpla­nung, erfasst.

Gleich drei Normungsvorhaben lagen 2013 bei der International Organization for Stan­dardization (ISO) vor, die eine Bewertung und Zertifizierung von Städten und Quar­tieren vorsehen. Daraufhin wurde das Ko­mitee „Sustainable development in com­munities" der ISO gegründet, dessen Ziel die Entwicklung von Normen ist, welche „die Kommunen bei der Einführung und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanage­ments unterstützen“ sollen.

Formell ist somit also ein Einstieg in die Normierung von Städten und Quartieren in Gang gesetzt. Wie weit man dabei den Arbeitsauftrag auffasst, wird in der ent­sprechenden „Roadmap“ des deutschen DIN­Spiegelgremiums deutlich: „Damit Smart Cities Wirklichkeit werden können, bedarf es weit mehr als neuer Technolo­gien. Es erfordert einen kulturellen Werte­wandel und eine stärkere Besinnung auf Werte, die gemeinsame Verantwortung zum Ziel haben.“ (VDE, S. 14)

Nach Einschätzung des Deutschen In­stituts für Urbanistik (DIfU) ist die „Road­map“ zudem primär auf die Machbarkeit von Technologien ausgelegt. Städte und Gemeinden werden alleine als Anwen­dungs­ und Erprobungsgebiet für verschie­dene Technologien durch global tätige Kon­zerne aufgefasst. (vgl. URBAN 2.0, S.14)

Kommunale Spitzenverbände, Kammern wie auch einzelne Berufsverbände haben

sich kritisch zu diesem Normungsansatz positioniert – auch gegenüber der Bundes­politik. Auch WIR – Stadtplaner In NRW haben von Beginn an diesen Weg für einen Irrweg der Normung gehalten und gefor­dert, das Verfahren zu öffnen und den Sach­verstand der Stadtplanerinnen und Stadt­planer einzubeziehen. Dies ist zwischen­zeitlich erfolgt. WIR Stadtplaner In NRW sagen: Städte und Quartiere dürfen kein Spielball für global agierende Audit­Agen­turen werden! n Torsten Stamm

Änderungen bei der VjA

Umbauarbeiten im VorstandMit der Wahl Ende Januar fand bei der Ver­einigung junger Architekten (VjA) die letz­te Maßnahme in der Führungsriege statt. Kollege Michael Heyng ist als zweiter Vor­sitzender gewählt worden. Mit dieser schritt­weisen Neubesetzung beider Vorstands­vorsitzenden ist sowohl für eine Kontinu­ität als auch eine Konzentration auf wichtige berufspolitische Themenfelder – aktuell wie auch in den nächsten Jahren – sichergestellt. Allseits gab es bei der Gele­genheit auch Dank an den langjährig er­folgreichen Kollegen Alexander Kölsch Geschäftsführer und zuletzt auch Vorsit­zenden. n VjA

Neue Führungsriege (v. l.): Jürgen Lintner (Geschäfts-führer, Schatzmeister), André Saatkamp (erster Vorsit-zender) und Michael Heyng (zweiter Vorsitzender)

Ansprechpartner

Der direkte Weg zu den Berufsverbänden

Die Internetseite der Architektenkammer www.aknw.de führt Sie auf direktem Weg zu den Berufsverbänden. In der Rubrik „Wir über uns / Berufsverbände“ finden Sie eine Liste der deutschen Verbände sowie Anschriften, Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Geschäftsstellen. Die nordrhein-westfälischen Berufsver-bände finden Sie im Internet wie folgt:

n architektinnen-initiative (ai nw): www.architektinnen-initiative.de

n Bund Deutscher Architekten (BDA): www.bda-nrw.de

n Bund Deutscher Baumeister Archi-tekten und Ingenieure (BDB): www.bdb-nrw.de

n Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA): www.bdia-nrw.de

n Bund Deutscher Landschaftsarchi-tekten (BDLA): www.bdlanw.bdla.de

n DGB Bezirk NRW: www.nrw.dgb.den Informationskreis für Raumplanung

(IfR): www.ifr-ev.den Interessengemeinschaft Angestell-

ter Architekten (IAA): www.iaa-architekten.de

n Verband Deutscher Architekten (VDA): www.vda-nw.de

n Vereinigung Angestellter Archi-tekten (VAA): www.vaa-nrw.de

n Vereinigung Freischaffender Archi-tekten (VFA): www.vfa-nrw.de

n Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL): www.srl.de

n Vereinigung junger Architekten (VjA): www.vja.de

Unter www.aknw.de finden Sie in der Rubrik „Wir über uns“ unter „Gremien“ bzw. „Geschäftsstelle“ außerdem die Lis-ten der Kammergremien sowie eine Lis-te Ihrer Ansprechpartnerinnen und An-sprechpartner in der Geschäftsstelle der Architektenkammer Nordrhein-Westfa-len. n

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