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DABregional 08 · 16 1. August 2016, 48. Jahrgang Offizielles Organ der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der Architektenkammer des Saarlandes | Körperschaften des öffentlichen Rechts Hessen  3 99 Projekte – 100 Prozent Baukultur: ein Resümee zum Tag der Architektur  6 Kammer erzielt rechtspolitische Erfolge  7 Prof. Manfred Hegger (1946 – 2016)  8 Vom Land Hessen gefördert!  9 Amtliche Bekanntmachungen der AKH 10 Ausstellung im DAM: Zukunft von gestern 12 Wettbewerbsergebnis: „Gut komponiert“ 14 Hessischer Architektentag | LBS-Bau- dialog am 28. September 2016 14 Seminarkalender 15 4. Hessischer Landschaftsarchitekten- tag am 8. September 2016 Rheinland-Pfalz 17 (Noch) mehr Baukultur ? 18 Volle Häuser – Tag der Architektur 2016 19 Gesprächsrunde mit baupolitischen Sprechern 19 Fach- und Bezirksversammlungen zur Neuwahl der Vertreterversammlung 20 3. Hambacher Architekturgespräch 21 16. Bauforum: Anschluss halten! 21 5. Politisches Sommerfest 21 Vergabetag 22 LED-Licht-Seminar 22 3. Forum Innenstadt 22 Pflichtpraktika für Bauzeichner 23 Wettbewerb: Umnutzung Jägerkaserne Trier 24 Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz 25 Seminarprogramm Saarland 27 Besucherrekord: 350 Interessierte in umgebauter Kirche 28 Eine Stadt sucht Wohnraum — Werkbericht von Andreas Garkisch 29 Aktionswoche „Das Saarland voller Energie“ 29 Energieberatertag Saar 2016 am 15.09. 29 Otto-Borst-Preis für „Ravelin V“ 30 Protokoll über die Mitgliederversamm- lung 32 Vorankündigung: Vergabetag am 05.10. 32 Aus der Kammergruppe Saarpfalz-Kreis 32 Neueintragungen im Juli 32 Seminare und Infoveranstaltungen der Architektenkammer des Saarlandes Impressum Herausgeber: Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Brigitte Holz, Präsidentin Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden Telefon (0611) 1738-0 Verantwortlich: Christof Bodenbach (bo), Wiesbaden Herausgeber: Architektenkammer Rheinland-Pfalz Gerold Reker, Präsident Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz Telefon (06131) 9960-0 Verantwortlich: Dr. Elena Wiezorek, Mainz Annette Müller, Mainz Herausgeber: Architektenkammer des Saarlandes Alexander Schwehm, Präsident Neumarkt 11, 66117 Saarbrücken Telefon (0681) 95441-0 Verantwortlich: Kim Ahrend, Saarbrücken Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Architekten aller Fachrichtungen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgrund ihrer Eintragung seitens der Herausgeber zugestellt. Für Mitglieder der Landesarchitektenkammern ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Verlag, Vertrieb, Anzeigen: planet c GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, www.planetc.co verantwortlich für den Anzeigenteil: Dagmar Schaafs, Anschrift wie Verlag, Telefon (0211) 54 227-684, E-Mail [email protected] Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen

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DABregional 08 · 161. August 2016, 48. Jahrgang

Offizielles Organ der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der

Architektenkammer des Saarlandes | Körperschaften des öffentlichen Rechts

Hessen

 3 99 Projekte – 100 Prozent Baukultur:

ein Resümee zum Tag der Architektur

 6 Kammer erzielt rechtspolitische Erfolge

 7 Prof. Manfred Hegger (1946 – 2016)

 8 Vom Land Hessen gefördert!

 9 Amtliche Bekanntmachungen der AKH

10 Ausstellung im DAM: Zukunft von

gestern

12 Wettbewerbsergebnis:

„Gut komponiert“

14 Hessischer Architektentag | LBS-Bau-

dialog am 28. September 2016

14 Seminarkalender

15 4. Hessischer Landschaftsarchitekten-

tag am 8. September 2016

Rheinland-Pfalz

17 (Noch) mehr Baukultur ?

18 Volle Häuser – Tag der Architektur

2016

19 Gesprächsrunde mit baupolitischen

Sprechern

19 Fach- und Bezirksversammlungen zur

Neuwahl der Vertreterversammlung

20 3. Hambacher Architekturgespräch

21 16. Bauforum: Anschluss halten!

21 5. Politisches Sommerfest

21 Vergabetag

22 LED-Licht-Seminar

22 3. Forum Innenstadt

22 Pflichtpraktika für Bauzeichner

23 Wettbewerb: Umnutzung Jägerkaserne

Trier

24 Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

25 Seminarprogramm

Saarland

27 Besucherrekord: 350 Interessierte

in umgebauter Kirche

28 Eine Stadt sucht Wohnraum —

Werk bericht von Andreas Garkisch

29 Aktionswoche „Das Saarland

voller Energie“

29 Energieberatertag Saar 2016 am 15.09.

29 Otto-Borst-Preis für „Ravelin V“

30 Protokoll über die Mitgliederversamm-

lung

32 Vorankündigung: Vergabetag am 05.10.

32 Aus der Kammergruppe Saarpfalz-Kreis

32 Neueintragungen im Juli

32 Seminare und Infoveranstaltungen der

Architektenkammer des Saarlandes

ImpressumHerausgeber:Architekten- und Stadtplanerkammer HessenBrigitte Holz, Präsidentin

Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden

Telefon (0611) 1738-0

Verantwortlich: Christof Bodenbach (bo),

Wiesbaden

Herausgeber:Architektenkammer Rheinland-PfalzGerold Reker, Präsident

Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz

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Verantwortlich: Dr. Elena Wiezorek, Mainz

Annette Müller, Mainz

Herausgeber: Architektenkammer des SaarlandesAlexander Schwehm, Präsident

Neumarkt 11, 66117 Saarbrücken

Telefon (0681) 95441-0

Verantwortlich: Kim Ahrend, Saarbrücken

Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Architekten aller Fachrichtungen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgrund ihrer Eintragung seitens der Heraus geber zugestellt.

Für Mitglieder der Landesarchitektenkammern ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.

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verantwortlich für den Anzeigenteil: Dagmar Schaafs, Anschrift wie Verlag, Telefon (0211) 54 227-684, E-Mail [email protected]

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99 Projekte – 100 Prozent BaukulturEin Resümee zum Tag der Architektur 2016 in Hessen

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Am 25. und 26. Juni war es wieder so-weit: Bundesweit öffneten Bauherren und Architekten ihre Türen und bo-

ten so interessierten Besuchern gute Alltags-architektur zum Anfassen, in diesem Jahr unter dem Motto „Architektur für Alle“.

Auch in Hessen waren trotz Fußball-EM und sehr wechselhaftem Wetter wieder tausende Architekturinteressierte unter-wegs, um Bauwerke zu besichtigen, die sonst nicht oder nur eingeschränkt zu-gänglich sind: Von neuen und moderni-sierten Häusern und Wohnungen über Schulen und Büros bis hin zu Grünanlagen und neugestalteten Plätzen. Insgesamt 99 Projekte standen für das interessierte Publi kum offen. Architekten und Stadtpla-ner waren persönlich vor Ort, um ihre Pla-nungsideen und Architekturkonzepte zu erläutern und z. B. aktuelle Fragen zur Wohnungsbauthematik zu beantworten. Zudem informierten sie über Trends beim Bauen, beispielsweise wie sich Kosten und Energie einsparen lassen, welche Materia-lien langlebig sind und wodurch sich eine überzeugende Gestaltung auszeichnet.

An einigen Häusern drängelten sich meh-rere hundert Architekturbegeisterte, so z. B. bei einem kürzlich fertiggestellten Wohn-haus in Bad Homburg. Das moderne Gebäu-de weist eine außergewöhnliche Kubatur und Geometrie auf, wobei das Spiel von Licht und Schatten sowie die Reflexionen

der Wasserfläche vor der verglasten Fassade intensive Raumstimmungen erzeugen. Doch nicht nur das Spektakuläre, Besondere und vielleicht auch Kostspielige wurden vorge-stellt, sondern primär die kleinen und alltäg-lichen Bauaufgaben, für die passgenaue, in-dividuelle Lösungen gefunden wurden und die unsere Umwelt prägen.

Mit dem diesjährigen Motto „Architek-tur für alle“ wurde der Fokus auch auf die Bedeutung kostengünstigen Wohnens und Bauens gelegt – ein Thema, das immer mehr Menschen in Deutschland bewegt. Seit Jahren übersteigt die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum insbesondere in Ballungsräumen das Angebot; diese Asymmetrie wird durch die internationale Zuwanderung nach Deutschland noch ver-schärft. Am Architekturwochenende konn-ten sich die Besucher etwa in einer Ersatz-schule in Frankfurt oder einer Asylbewer-berunterkunft in Bad Soden am Taunus selbst davon überzeugen, dass kostengüns-tiges Bauen in Modul- bzw. Systembauwei-se nicht mit dem Verlust von Qualität oder Baukultur einhergehen muss.

Neben den 99 gezeigten Neu-, Aus- und Umbauten, die wie immer von einem unab-hängigen, sechsköpfigen Gremium ausge-wählt wurden, sprach auch das Rahmen-programm viele Interessierte an: Sie infor-mierten sich bei geführten „Architektouren“ per Bus, Rad oder zu Fuß, bei Filmabenden … und Fahnen wiesen den Besuchern den Weg.

Hier geht’s lang: Plakate …

In Bad Homburg: Großer Andrang beim sanierten Wohnhaus aus den1960ern … … und dem Neubau eines Einfamilienhauses

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oder in einem der „offenen Büros“ über das aktuelle Architekturgeschehen in Hessen. Für die kleinsten Architekturfans gab es ein spannendes Kinderprogramm.

Das rege Interesse an neuer und moder-nisierter Architektur spiegelt sich in der breiten Medienresonanz wider: alle großen und viele regionale Tageszeitungen sowie Wochenblätter berichteten im Vorfeld und nach dem Architekturwochenende, oft sogar mit Sonderseiten; hr2 Kultur sende-te ein Interview mit AKH-Pressesprecher Christof Bodenbach (nachzuhören auf akh.de). Die Besucher nutzten intensiv die digitalen Medien: Die Webseiten der AKH wurden äußerst rege frequentiert; die App zum Tag der Architektur mehrere tausend Mal heruntergeladen.

Der Tag der Architektur ist weiterhin die größte öffentlichkeitswirksame Veran-staltung für Architekten, selbst wenn in diesem Jahr – wohl aufgrund der guten Konjunktur und damit angespannter Ter-minlage bei unseren Mitgliedern – weniger Bewerbungen eingegangen sind und folg-lich weniger Projekte präsentiert werden konnten als in den Vorjahren. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Tag der Architektur auch künftig aktiv mitzugestalten und am Bau interessierte Laien sowie potenzielle Bauherren von den Chancen, die das Bau-en mit Architekten bietet, zu überzeugen.

In Hessen fand der Tag der Architektur bereits zum 22. Mal statt; er wird von der AKH seit 1995 mit viel Engagement konti-nuierlich durchgeführt und hat sich nicht zuletzt dadurch bundesweit zu einem ech-ten Architektur-Festival etabliert, bei dem Fachleute und interessierte Laien in einen lebendigen Dialog über Fragen des aktuel-len Architekturgeschehens treten können. Alle Objekte der Architektur, Innenarchi-tektur, Landschaftsarchitektur und Stadt-planung, die in diesem und in den vergan-genen Jahren am Tag der Architektur zu sehen waren, können dauerhaft unter www.akh.de in der Rubrik „Baukultur“ mit Fotos und Detailangaben abrufen werden.

Wir bedanken uns bei den teilnehmen-den Architekten und Bauherren für ihr En-gagement und freuen uns auf den Tag der Architektur 2017!

Lena Stein In Wiesbaden, Frankfurt und Kassel: Spannendes Kinderprogramm

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Komplexe Fragen rund ums Bauen wurden beantwortet.

In Fulda konnten die Besucher den Blick schweifen lassen.

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DAB-Regional: Ein eigenständiges Archi-tektenvertragsrecht ist schon lange eine Forderung des Berufsstands, kommt es jetzt? Kraushaar: Die Chancen stehen gut. So nah dran waren wir noch nie. Es gibt einen Kabinettsentwurf. Er ist in den Bundestag eingebracht. Die Bundesregierung ist trotz erheblicher Widerstände entschlossen, das Reformgesetz noch in dieser Legislaturpe-riode abzuschließen. Harion: Der Gesetzesentwurf befasst sich nicht nur mit dem Architektenvertrags-recht, klar. Es geht der Regierung insbe-sondere auch um Verbraucherschutz beim Bau- und Bauträgervertrag. Aber dass überhaupt die Eigenständigkeit des Archi-tektenvertrags so deutlich zum Ausdruck kommt, ist bereits ein großer Erfolg.

DAB-Regional: Bleibt es denn beim Werk-vertrag und der gesamtschuldnerischen Haftung?Kraushaar: Ja und nein: Der Gesetzgeber sieht im Architektenvertrag ein werksver-tragsähnliches Rechtsverhältnis. Das be-deutet, dass die Rechtsprechung in Zu-kunft verstärkt Anlass hat, über die Bera-

tungsleistung neben den klassischen erfolgsbezogenen Planungs- und Baulei-tungsleistungen nachzudenken. Das ist gut. Vorteilhaft kann sich auch die Rege-lung zum Sonderkündigungsrecht aus-wirken. Der Architekt wird künftig den Auftraggeber nach Leistungsphase 1 auf-fordern können, Klarheit über den Ver-tragsstatus zu schaffen. Hängepartien in der Akquisephase soll ein Ende bereitet werden. Damit das gelingt, muss der Ar-chitekt allerdings seine Schritte dokumen-tieren und den Auftraggeber aufklären …

DAB-Regional: … und die Gesamtschuld? Harion: … wird jedenfalls verbessert. Denn das ausführende Unternehmen muss erst zur Mängelbeseitigung aufgefordert werden. Wenn das nicht fruchtet, dann erst kann man den Architekt in Anspruch nehmen. Allerdings gehen hier die Forde-rungen der Architektenkammern trotz al-lem weiter.

DAB-Regional: Alles in allem ein Erfolg? Kraushaar: Ja, sicherlich! Das ist natürlich ein großer Schritt, der hier Dank der Poli-tikberatung durch die Länderkammern

und die BAK getan werden konnte. Aber man darf den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben und es ist wohl noch nie ein Gesetz so aus dem Bundestag heraus-gekommen wie es als Entwurf hineinge-gangen ist. Aber das beharrliche Bohren dicker Bretter, das noch unter Wolfgang Riehle, dem früheren baden-württember-gischen Kammer-Präsidenten begonnen wurde, dann nahtlos von Dr. Schmidt von der Kammer Thüringen fortgesetzt wurde – und stets ganz eng auch in ministeriellen Anhörungen von Hessen und der Kammer Hamburg unterstützt wurde – hat sich erst einmal sehr gelohnt. Harion: … und nicht zu vergessen, dass es 2010 gelungen ist, mit Herrn Professor Dammert, dem ehemaligen Justiziar der Architektenkammer Sachsen, einen kom-petenten Vertreter für die Interessen des Berufsstands in die Arbeitsgruppe Bauver-tragsrecht beim Bundesjustizministerium zu entsenden. Diese Arbeitsgruppe und die 2012 zusätzlich gebildete Unterarbeits-gruppe zum Architekten- und Ingenieur-recht hat bis 2013 wichtige Impulse für den nun vorliegenden Gesetzentwurf gegeben. Kraushaar: Auf eines möchte ich in die-

Kammer erzielt rechtspolitische Erfolge Das Bau- und Architektenrecht ist in Bewegung. Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen nimmt die Interessen des Berufsstands wahr. DAB-Regional hat mit Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kraushaar und dem geschäftsführenden Justiziar Thomas Harion über die jüngsten Entwicklungen gesprochen.

Thomas Harion (links) und Dr. Martin Kraushaar So beschloss der Deutsche Baugerichtstag 2016.

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DABregional 08 · 16 6 | Hessen | Kammer aktuell

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sem Zusammenhang noch aufmerksam machen: Ganz wichtig war auch die Ein-flussnahme durch den Deutschen Bauge-richtstag. Das ist eines der einflussreichs-ten Expertengremien, das die Rechtspolitik im Bereich des Bau- und Architektenrechts voranbringt. Deshalb engagiert sich die hessische Kammer auch sehr stark beim Baugerichtstag.

DAB-Regional: Was heißt das konkret? Harion: Der Baugerichtstag hat zahlreiche Arbeitskreise. Wir versuchen, gemeinsam mit den juristischen Kollegen aller anderen Kam-mern in allen Arbeitskreisen präsent zu sein und Einspruch zu erheben, wenn es gegen die Interessen der Architekten geht. Sei es et-wa im Arbeitskreis zum Versicherungsrecht oder eben dem Architektenvertragsrecht …

Kraushaar: … oder zuletzt im Juni sehr er-folgreich im Arbeitskreis Building Informa-tion Modeling (BIM). Wir haben es dort dank konzertierten Zusammenwirkens von BAK, den Länderkammern und auch den Verbänden geschafft, die anwesenden Ex-perten davon zu überzeugen, dass der Ein-satz von BIM es erforderlich macht, Know-How-Schutz-Regeln zugunsten von Pla-nern unterhalb des Urheberrechtsschutzes zu schaffen. Außerdem haben die Vertreter der Planerverbände sich erfolgreich dage-gen gewehrt, dass die Forderung unter-stützt wird, alle vergaberechtlichen Hemmnisse für den Einsatz von BIM zu be-seitigen. Das hätte nämlich bedeutet, dass der Grundsatz der produktneutralen Aus-schreibung deutlich aufgeweicht worden wäre. Denn es ist ja erklärtes Ziel der Pro-

tagonisten von BIM, die darin vor allem ei-ne Chance für industriellere Produktions-weisen sehen, ausführende Unternehmen ganz früh in der Entwurfsplanung mit ein-zubeziehen. BIM kann aber nach Auffas-sung der Kammern durchaus die Produk-tivität beim Planen und Bauen steigern, ohne an dieser entscheidenden Trennung zu rütteln. Sie ist zu bewahren, denn sie si-chert dem Berufsstand die Unabhängig-keit, dem Bauherren die unabhängige Be-ratung durch den Architekten und damit letztlich die Freiberuflichkeit. Harion: Dieses Beispiel zeigt wie viele an-dere, dass die Interessenvertretung von Kammern effektiv ist und letztlich in die-sem konzertierten Zusammenschluss nur mit und durch die Kammern geleistet wer-den kann.

Prof. Manfred Hegger (1946 – 2016)Ein Pionier des nachhaltigen Bauens ist  verstorben.In seiner Abschiedsvorlesung an der Technischen Universität Darmstadt vor gerade mal zwei Jahren sagte Manfred Hegger: „Ich schaue gerne nach vorne, auf die Zukunft des Bauens, der Archi-tektur, der Lehre und der Forschung.“ Rückblicke seien nicht seine Sache, betonte er und so stellte er sich immer wieder die Frage: Wie könnte eine zukunftsfähige Gesellschaft und das Bauen für sie aussehen?

Vor diesem Hintergrund widmete sich Manfred Hegger dem ener-gieeffizienten und nachhaltigen Bauen, das seiner Meinung nach eine zentrale Aufgabenstellung des gesellschaftlichen Paradigmen-wechsels, gekennzeichnet von Klimawandel und knapper werden-den Ressourcen, ist.

Seit 1980 führte er gemeinsam mit seiner Frau Doris Hegger- Luhnen und Günter Schleiff das Büro HHS Planer und Architekten in Kassel. Erste internationale Aufmerksamkeit erlangte er mit sei-nem Büro in den 90er Jahren mit dem Bau der Fortbildungsakade-mie Mont Cenis in Herne. Das Projekt – als Teil der Internationalen Bauausstellung Emscher Park – entstand in Zusammenarbeit mit den französischen Architekten Françoise Hélène Jourda und Gilles Perraudin.

2001 übernahm er den Aufbau des Fachgebiets Entwerfen und Energieeffizientes Bauen im Fachbereich Architektur der Techni-schen Universität Darmstadt. Das Fachgebiet trug dazu bei – so der Präsident in der Festschrift zum 10-jährigen Bestehen dessel-ben –, dass die TU Darmstadt als Leuchtturm in der Energiefor-schung geschätzt und nachgefragt wird. Diese Sichtbarkeit auch

auf internationalem Niveau er-langte Manfred Hegger nicht zu-letzt durch seinen zweimaligen Erfolg zusammen mit seinen Studierenden und Mitarbeitern beim Solar Decathlon in den USA.

Auch die jüngsten Projekte, die in seinem Büro entstanden, er-reichten viel nationale und inter-nationale Anerkennung. Dabei sind insbesondere der Energiebun-ker in Hamburg, ein im Rahmen der dortigen Internationalen Bau-ausstellung umgebauter Flakbunker, und das Aktiv-Stadthaus, das Bundesbauministerin Hendricks bei der Eröffnung im Jahr 2015 als das weltweit größte Plusenergiegebäude bezeichnete, zu nennen.

Was bleibt, ist sein einzigartiges Lebenswerk als Pionier des ener-gieeffizienten und nachhaltigen Bauens, das sich nicht allein auf seine Arbeit im Büro beschränkte, sondern das sich durch sein Schaffen am Fachbereich Architektur und die Zusammenarbeit mit den Studierenden in die ganze Welt verbreitete. Trotz seiner lang-jährigen Erfahrung blieb er immer neugierig und hat sich selbst als Lernender unter Lernenden verstanden. Immer wieder betonte er, welches Privileg es sei, forschen zu dürfen; er bezeichnete die For-schung als bezahltes Lernen.

Manfred Hegger, ein herausragender Architekt und Wissenschaft-ler, hatte noch viel vor. Er verstarb – viel zu früh – nach schwerer Krankheit am 29. Juni 2016.

Wir danken der HHS Planer + Architekten AG für die Genehmigung zum Abdruck in leicht redigierter Form.

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DAB-Regional: Herr Sommer, die Lehr-gänge der Akademie der AKH werden jetzt gefördert. Ein toller Erfolg. Wie haben Sie das erreicht?Martin Sommer: Im Zuge der Umsetzung der Ziele des Hessischen Energiegesetzes wurden im Dezember 2015 neue Richtlini-en zur Energetischen Förderung verab-schiedet. Erfreulicherweise wurde dabei erstmalig auch die Möglichkeit eröffnet, Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Energieeffizienz gefördert zu bekommen. Angesichts der Größenordnung der anste-henden Aufgaben im Gebäudebereich ist es der Hessischen Landesregierung und der AKH ein wichtiges Anliegen, die Zahl qualifizierter Akteure hierfür deutlich zu erhöhen. Die Bezuschussung entsprechen-der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen

ist sicher ein geeigneter Hebel. Wir haben uns mit dem Lehrgangsangebot der Aka-demie erfolgreich um entsprechende För-dermittel bemüht: Die Bewilligung für die nächste Lehrgangsreihe ab September 2016 liegt vor. Wir freuen uns, dass da-durch die Teilnehmerbeiträge für die neu-en Lehrgänge spürbar gesenkt werden konnten. Der Vorteil wird so unmittelbar an die Mitglieder der AKH weitergegeben.

DAB-Regional: Warum bleibt das Aufga-benfeld der Gebäudeenergieeffizienz für die Architektenschaft so wichtig?Martin Sommer: Die energetischen Anfor-derungen an Neubauten und Sanierungen sind in den vergangenen Jahren kontinu-ierlich gestiegen, so dass Aspekte der Ge-bäudeenergieeffizienz zunehmend ent-wurfsbestimmend geworden sind. Dies gilt umso mehr, wenn nicht nur die gesetzlich vorgegebenen energetischen Mindestanfor-derungen eingehalten werden sollen, son-dern im Rahmen besonders ambitionierter Planungen höhere energetische Standards angestrebt werden. Im Entwurfs prozess gilt es, über vielerlei Stellschrauben eine glei-chermaßen gestalterisch überzeugende, energetisch optimierte und zudem wirt-schaftliche Lösung zu finden. Es wäre viel zu kurz gedacht, sich einseitig auf einzelne Maßnahmen, wie z. B. lediglich die Erhö-hung der Wärmedämmung zu fokussieren. Anders als früher ist es längst nicht mehr damit getan, den Wärmeschutz „hin zu rechnen“. Vielmehr ist eine integrale Betrachtung des Gebäudes gefordert – möglichst über alle Lebenszyklusphasen hinweg. Hier ist originär der Architekt, die Architektin gefordert!

DAB-Regional: Wie werden die Architek-ten sinnvollerweise an diese Aufgaben he-rangeführt?Martin Sommer: Da es innerhalb des brei-ten Aufgabenfelds der Gebäudeenergieef-fizienz unterschiedliche Schwerpunkte gibt, ist das Lehrgangsangebot der Akade-

mie der AKH modular aufgebaut. Gemein-same Basis ist ein 10-tägiger Grundlagen-lehrgang „Energieeffiziente Gebäudepla-nung“. Bereits dieses Modul vermittelt elementares und umfassendes Know-how zur Formulierung energetischer Ziele und deren Umsetzung im Planungsprozess. Im Lehrgang werden die hierzu notwendigen Kenntnisse aus den Bereichen EnEV, Bau-physik, Konstruktion, Anlagentechnik so-wie zum Einsatz erneuerbarer Energien er-lernt. Die Erstellung relevanter energeti-scher Berechnungen wird an konkreten Beispielen in Workshop-Arbeit trainiert. Die 6- bis 9-tägigen Vertiefungsmodule sind so konzipiert, dass zusätzliche spezi-fische Kenntnisse, die für verschiedene Aufgabenbereiche erforderlich sind, abge-deckt werden. So macht es einen Unter-schied, ob vorrangig Energieberatung zu leisten ist oder die konkrete Planungsar-beit im Vordergrund steht, ebenso wird zwischen Wohn- und Nichtwohngebäuden

Vom Land Hessen gefördert!Die Qualifizierungsangebote der Akademie der AKH im Bereich Energieeffizienz

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KontaktMartin Sommer, Referent für Fortbildung und energieeffizientes Bauen, stv. Leiter der Akademie der AKH, Telefon 0611 – 17 38 43, E-Mail [email protected]

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tung“ (BAFA) bzw. die KfW-Programme „Energieeffiziente Gebäudeplanung und -sanierung“ (Wohngebäude/ Nichtwohn-gebäude/ Baudenkmal) berechtigt.

DAB-Regional: Herr Sommer, vielen Dank für das Gespräch! Wann startet der nächs-te Grundlagenlehrgang Energieeffiziente Gebäudeplanung?Martin Sommer: Der Starttermin ist der 13. September 2016.

unterschieden. Und nicht zuletzt gelten nochmals besondere Anforderungen für historisch bedeutsame bzw. denkmalge-schützte Gebäude. Allen Lehrgangsmodu-len gemeinsam ist ein hoher Praxisbezug und Übungsanteil, was für die Teilnehmer einen besonderen Mehrwert darstellt.

DAB-Regional: Zu welchem Abschluss führt der Lehrgangsbesuch? Wozu bin ich dann berechtigt?

Martin Sommer: Alle Lehrgangsmodule sind als Zertifikatslehrgänge angelegt, d. h. bei durchgängiger Teilnahme und entspre-chendem Leistungsnachweis (Hausarbeit, Prüfung) erhalten die Teilnehmer ein Zer-tifikat der Akademie der AKH. Die Vertie-fungsmodule sind darüber hinaus auf die Anforderungen der Bundesförderprogram-me im Energiebereich abgestimmt. Das be-deutet, dass das jeweilige Lehrgangszerti-fikat für das Programm der „Vor-Ort-Bera-

Amtliche Bekanntmachungen der AKHÄnderung in der Vertreterversammlung

Roger Christ, Wiesbaden, scheidet durch Verzicht vorzeitig aus der Vertreterversammlung aus, für ihn rückt Claus Göller, Kassel, nach.

Nachfolgend die rechtlich vorgeschriebene Bekanntmachung. Hiermit wird gemäß § 16 Abs. 4 Satz 1 der Wahlordnung für die Wahl zur Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplaner-kammer Hessen vom 17. Dezember 2002 festgestellt, dass das nachfolgend genannte, 2014 in die Vertreterversammlung gewähl-te Mitglied gemäß § 16 Abs. 2 Nr.2 der Wahlordnung durch Ver-zicht vorzeitig aus der Vertreterversammlung ausscheidet:

Herr Dipl.-Ing. Roger Christ, Parkstraße 75, 65191 Wiesbaden, A/F (Vorschlagsliste 1 BDA in Wahlgruppe 1)

Als neues Mitglied rückt in die Vertreterversammlung nach:Herr Dipl.-Ing. Claus Göller, Nordshäuser Straße 66 B, 34132 Kassel, A/F (Vorschlagsliste 1 BDA in Wahlgruppe 1)

Diese Feststellung wird gemäß § 16 Abs. 4 Satz 2 der Wahlord-nung im Staatsanzeiger für das Land Hessen und im Deutschen Architektenblatt, Regionalausgabe Südwest, bekannt gemacht.

Wiesbaden, 5. Juli 2016

Dipl.-Ing. Brigitte HolzWahlleiterin und Präsidentin der Architekten- und Stadtplaner-kammer Hessen

Änderung der Schlichtungsordnung

Durch die erfreulich angestiegene Nachfrage nach Schlichtungs-verfahren der AKH wurden Änderungen der Schlichtungsordnung nötig, die in der Vertreterversammlung am 30. Mai 2016 einstim-mig bei einer Enthaltung beschlossen wurden. Hierbei wurde ins-besondere die Möglichkeit geschaffen, die Zahl der stellvertreten-den Vorsitzenden auf mindestens zwei zu erhöhen; außerdem wurden die Ablehnungsgründe für die Eröffnung eines Schlich-tungsverfahrens präzisiert.

Nachfolgend die rechtlich vorgeschriebene Bekannt machung.Die Vertreterversammlung der Architekten- und Stadtplanerkam-mer Hessen hat gem. § 9 Abs. 2 Ziff. 1 und § 13 Abs. 2 Ziff. 5 des Hessischen Architekten- und Stadtplanergesetzes (HASG) vom 30.November 2015 (GVBl. 2015, S. 457, 478ff.) sowie § 11 der Hauptsatzung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen vom 17. Dezember 2002 (StAnz. 2003, S. 374ff.), zuletzt geändert durch Beschluss der Vertreterversammlung vom 23. Mai 2011

(StAnz. 2011, S. 971) in ihrer Sitzung am 30. Mai 2016 die Ände-rung der Schlichtungsordnung (StAnz. 2006, S. 1737), zuletzt ge-ändert durch Beschluss der Vertreterversammlung vom 23. Mai 2011 (veröffentlicht im StAnz. 2011, S. 971), beschlossen.

Die Ausfertigung des Textes des Beschlusses zur Änderung der Schlichtungsordnung erfolgte am 4. Juli 2016. Der vollständige Text der Schlichtungsordnung kann über die Homepage der AKH (www.akh.de) eingesehen, kostenfrei heruntergeladen und aus-gedruckt werden. Auf Anforderung wird eine Kopie übersandt, für die Übersendung kann Ersatz der Portokosten verlangt wer-den.

Wiesbaden, 5. Juli 2016

Dipl.-Ing. Brigitte HolzPräsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen

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In London entstanden in den 1960er und 80er Jahren Utopien der Zukunft für ein besseres Wohnen und Leben. Nun zeigt

das DAM in Frankfurt mit „Future Sys-tems“ und „Archigram“ diese immer noch faszinierende „Zukunft von gestern“.

Es war einmal ein Traum: Riesige Käfer aus Stahl und Glas wanderten als giganti-sche Wohnmaschinen über die Erde und auf fremde Planeten. Die Menschen in die-

sen musikalisch durchfluteten „living pods“ waren klassenlos glücklich und über allem schwebte das goldene Licht einer neuen, friedlichen Zeit. So oder ähnlich muss es gewesen sein, als radikale Archi-tekten in den 60er Jahren „die Raumkap-sel der Astronauten zum Orientierungsmo-dell für eine neue Architektur“ erklärten. Ein bisschen „Monty Python’s flying Circus“ war dabei, naiver Glaube an die

Allmacht der Technik und ganz viel „sexy-mini-super-flower-pop-op“-Gefühl.

Und das kommt nun alles wieder: In der großen DAM-Schau unter dem lapidaren Titel „Zukunft von gestern“. Die Ausstel-lung konzentriert sich auf die visionären Entwürfe der Architektengruppen „Future Systems“ und „Archigram“. Der 1968 nach London emigrierte Tscheche Jan Kaplický war der Gründer von Future Systems, die sich auf technoiden Visionen in menschen-leerer Natur konzentrierten. Typisch sind kleine, mobile Bauobjekte wie zum Beispiel die hydraulische Wohnkabine „Peanut“ für das Überleben zu zweit nach dem ganz gro-ßen, allerletzten Knall. Das 1961 gegründe-te Londoner Team „Archigram“ um Archi-tekten wie Peter Cook, Ron Herron oder Dennis Crompton avancierte mit organi-scher Architektur und neuer Technologie. Ihre Erfindung: Pneumatische „Blobs“ und „Bubbles“ für den Wohnnomaden von mor-gen. Am Beispiel des berühmten „Exhibiti-on Towers“ (Montreal, 1964) demonstrier-te „Archigram“ die Entwicklung eines inno-vativen „Bilderbaukastens“ aus mechani-schen Dienstleistungsrobotern, autarken Wohn-Kapseln und mobilen Versorgungs-einrichtungen. Das große Ziel war das be-wohnbare Environment; aber vor allen Din-gen sollte Architektur Spaß machen und man wollte protestieren gegen „all das lau-sige Zeug, das in London gebaut wurde“ (Peter Cook).

Die meisten dieser Visionen scheiterten damals an der konkreten Materialität des Bauens. Heute ist Utopie dank neuer Ma-terialerfindungen und Konstruktionen technisch machbar. Aktuell gebaute Bei-spiele wie der „CCTV-Tower“ in Peking von Rem Koolhaas oder der Wohnkomplex „The Interlace“ in Singapur von Ole Schee-ren belegen das. Außerdem scheinen viele der visionären Megastrukturen von einst – wie die „Plug-in- City“ („Archigram“, 1962-65) mit den ergonomisch durchgeplanten Wohnzellen des „Capsule Tower“ – Ideal-modelle für die rasant und gigantisch

Zukunft von gestern Visionäre Entwürfe von „Future Systems“ und „Archigram“ im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main

Archigram, Walking City (Project 064), 1964

Future Systems (Jan Kaplický, David Nixon), Peanut, 1984

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DABregional 08 · 16 10 | Hessen | Architektur

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wachsenden Städte in Asien, Afrika und Südamerika zu sein. Auch das „Boatel“-Projekt („Future Systems“, 1990) – eine Reminiszenz an Le Corbusiers „Asile flot-tant“ (1929) – ist eine Ideallösung für das momentan so brisante Thema „Wohnen auf Zeit“. Aber am wichtigsten bei diesem Rückblick in die farbenfroh rosarot und türkis inszenierte „Zukunft von gestern“ ist noch etwas ganz anderes: Die phantasti-schen Zeichnungen, Collagen und Model-le in der Ausstellung erinnern an das, was Architektur auch sein kann: Baukunst jen-seits der Rentabilitätsmaschinerie und ganz offen für den architekturtheoreti-schen Diskurs. Und man wünscht sich wie-der Architekten mutig und ganz jung im Kopf. So wie einst „Archigramm“ und „Fu-tures Systems“, die die Kraft hatten, gegen die Dogmen des Funktionalismus freie Utopien zu entwickeln. Und dies trotz des kalten Krieges und angesichts einer dro-henden Atomkatastrophe. Utopie denken macht richtig frei.

Karin Leydecker

Future Systems (Jan Kaplický, David Nixon),

Coexistence, 1984

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Archigram (Peter Cook), Montreal Tower EXPO 67,

1963

Die Ausstellung im DAM

Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main, noch bis 18. September, weitere Informationen: www.dam-online.de

Katalog: Zukunft von gestern – Visionäre Entwürfe von Future Systems und Archi-gram; Hrsg. Peter Cachola Schmal, Philipp Sturm; Prestel Verlag , München 2016; 160 S., € 39,95 (€ 30 in der Ausstellung)

DABregional 08 · 16 Architektur | Hessen | 11

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Text: Kerstin Mindermann

Entgegen dem Landestrend steigt die Zahl der Schüler in Bad Homburg und es ist absehbar, dass die Maria-

Scholz-Schule die prognostizierte Zahl nicht aufnehmen kann. Da die Schule zu-dem in einem schlechten baulichen Zu-stand ist und eine Erweiterung auf dem jetzigen Grundstück nicht möglich er-scheint, hat sich der Hochtaunuskreis zu einem Neubau auf einem benachbarten Grundstück entschieden. Für die Planung wurde ein Realisierungswettbewerb aus-gelobt, den die BSMF Beratungsgesell-schaft für Stadterneuerung und Moderni-sierung mbH aus Frankfurt am Main be-treute.

Wettbewerbsaufgabe war der Entwurf einer zweizügigen Grundschule (8 Klassen) mit einem zusätzlichen zweizügigen Sprachförderbereich (8 Klassen) und drei

„Gut komponiert“Nichtoffener Realisierungswettbewerb „Neubau einer zweizügigen Grundschule mit Sprachheilzweig, Bad Homburg v. d. H.“

Vorschulklassen. Zu den Unterrichtsräu-men kommen noch ein Betreuungs-zentrum, eine Mensa und eine Einfeld-sporthalle hinzu. Gewünscht war ein offe-nes Konzept, das den Kindern mit und oh-ne Bedarf einer sprachlichen Förderung ein gemeinsames Lernen ermöglicht und den Bedürfnissen aller Schüler gerecht wird.

Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Ernst Ulrich Scheffler vergab den ersten Preis an ama_architekturbüro michael au-erbacher aus Burghausen. Dieses schlug eine Aufteilung in drei einzelne Baukörper vor, die sich um den Pausenhof gruppie-ren. Im größten Gebäude befindet sich die Schule, in den beiden anderen das Betreu-ungszentrum und die Sporthalle. Die „Kör-nigkeit wirkt maßstäblich in die städtebau-liche Situation eingepasst“, urteilte das Preisgericht. Den Kern des dreigeschossi-gen Schulgebäudes bildet ein glasüber-decktes Atrium, das als Pausenhof dient.

In den Obergeschossen orientieren sich die Nebenräume und Lernzonen zu diesem, während die Klassen- und Fachräume an den Außenfassaden liegen. Das Gebäude hat zwei sich gegenüberliegende Eingän-ge. Das so mögliche „Durchschauen“ biete „eine hervorragende räumliche Qualität“ und trage „maßgeblich zur insgesamt gu-ten Orientierung bei“, so die Preisrichter weiter. Zudem hoben sie hervor, dass sich die Aula und die Mensa zusammenschal-ten lassen, die Fassaden ebenso wie die Baukörper „gut komponiert“ seien und „die wirtschaftlichen Kennwerte eine kos-tengünstige Lösung mit hoher Qualität zu-lassen“. Ihr Fazit: „Ein rundum gelungener Wettbewerbsbeitrag“, der „ohne Abstriche realisiert werden“ könne.

dasch-zürn architekten aus Stuttgart erhielten den zweiten Preis. Sie entwar-fen drei ineinander geschachtelte Kuben, die „die Straßenräume gut fassen und

1. Preis: Michael Auerbacher (ama architekturbüro), Burghausen

Bis die Vorteile von Wettbewerben bei Bauherren erkannt werden, ist sehr viel Überzeugungsarbeit notwendig! Das Referat Vergabe und Wettbewerbe und

die Mitglieder des Landeswettbewerbs- und Vergabeausschusses stoßen Wettbewerbe an, beraten und begleiten diese, erstellen Leitfäden, aktuali sieren

regelmäßig ihr Wissen im Vergaberecht und arbeiten an den Regeln – zuletzt an den Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW 2013 – mit.

Hauptziel dabei ist: bei potenziellen Auslobern und in der Öffentlichkeit die Qualität von Wett bewerben herauszustellen und mit guten Beispielen für künf-

tige Wettbewerbe zu werben. Die Wettbewerbsergebnisse in Hessen werden jährlich in einem eindrucksvollen Katalog veröffentlicht, der erworben werden

kann. In jeder DAB-Ausgabe berichten wir über aktuelle Auslobungen. Heute freuen wir uns, Ihnen ein weiteres Wettbewerbsergebnis vorstellen zu können.

Ort: Bad Homburg vor der Höhe

Auslober: Kreisausschuss des Hoch-taunuskreises, vertreten durch den Fach-bereich Hochbau, Bad Homburg v. d. Höhe

Wettbewerbsform: Nichtoffener Realisierungswettbewerb

Wettbewerbsbetreuung: BSMF Beratungsgesellschaft für Stadterneue-rung und Modernisierung mbH, Frankfurt am Main

Preisrichter: Jens Backhaus, Prof. Jo Eisele, Christoph Hares, Alexander Hetjes, Joachim Klie, Prof. Nikolaus Kränzle, Ulrich Krebs, Prof. Ernst Ulrich Scheffler (Vorsit-zender), Verena Trojan, Dr. Stephan Wetzel

DABregional 08 · 16 12 | Hessen | Vergabe + Wettbewerbe

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3. Preis: Dietmar Schäfer (kreateam Architekten), Bad Homburg

2. Preis: dasch zürn architekten, Stuttgart

4. Preis: raum-z architekten GmbH, Frankfurt am Main, mit Karin Schunda, Oberursel

gleichzeitig einen angemessenen Freibe-reich im Süden bilden“, so das Urteil der Preisrichter. Im dreigeschossigen Haupt-baukörper befinden sich die zentralen Einrichtungen sowie in den Obergeschos-sen die Klassen. Daran schließt das Be-treuungszentrum und schließlich die Sporthalle an. Auch bei diesem Entwurf bildet ein Atrium das Zentrum des Schul-gebäudes, wodurch „hohe Raum- und Nutzungsqualitäten“ gewährleistet wür-den und die Orientierung „einfach und übersichtlich“ sei. Die architektonische Gestaltung bleibe „angenehm zurückhal-tend, dabei gleichwohl einer Grundschu-le angemessen“, so das Preisgericht wei-ter. Sein Fazit: „Insgesamt handelt es sich um ein ausgewogenes, gut proportionier-tes Schulgebäude mit überwiegend guter funktionaler und formaler Qualität bei et-was erhöhtem baulichen Aufwand“.

Der dritte Preis ging an kreateam Archi-tekten aus Bad Homburg. Ihr Entwurf zeigt einen dreigeschossigen, winkelförmi-gen Baukörper und eine separate Sporthal-le. „Durch die Vernetzung der Baukörper mit den differenzierten Freiflächen ent-steht ein spannungsreicher und maßstäb-licher Gesamtorganismus aus bebauten und freien Flächen“, so das Preisgericht. Die „Knicke und Falten“ führten zu einem „charakteristischen, identitätsstiftenden Erscheinungsbild“, das auch die Funktion des Gebäudes „deutlich ablesbar“ mache, zudem erzeugten sie eine „Maßstäblich-keit, die einer Grundschule entspricht“. Im Inneren sei eine „gute Orientierung auf al-len Ebenen durch die klare Erschließung mit Tageslicht, Ausblicke ins Freie und Blickbeziehungen im Inneren möglich“.

Einen vierten Preis vergaben das Preis-gericht an raum-z architekten /monogruen GbR aus Frankfurt/Oberursel. Diese schlu-gen ein winkelförmiges Gebäude vor, das das Schulgelände zur Straße abschirmt und einen geschützten Innenbereich bil-det. „Die zwei- bis dreigeschossigen Bau-teile passen sich gut in die Umgebung ein und sind in ihrer Maßstäblichkeit einer Grundschule angemessen“, urteilte das Preisgericht. Es hob zudem den „gut auf-findbaren Haupteingang“ an der Ecke und die zu erwartende „hohe Aufenthaltsqua-

lität“ der Betreuungsräume, denen eine Dachterrasse vorgelagert ist, hervor und würdigte, wie die Architekten das Gefälle des Grundstücks „geschickt für das große Volumen der Sporthalle“ nutzten.

Zusätzlich zu den Preisen vergab das Preisgericht drei Anerkennungen an raum3 architekten | stadtplaner aus Nürn-

berg, Studiobornheim Unger Ritter Archi-tekten PartG aus Frankfurt am Main und Arge motorplan / motorlab aus Mann-heim. Dem Auslober empfahlen die Preis-richter, Michael Auerbacher mit den wei-teren Planungen zu beauftragen und dabei die im Protokoll aufgeführten Hinweise zu berücksichtigen.

DABregional 08 · 16 Vergabe + Wettbewerbe | Hessen | 13

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Hessischer Architektentag | LBS-BaudialogMittwoch, 28. September 2016, 14:00 – 20:00 Uhr Hugenottenhalle, Neu-Isenburg Teilnahmegebühr: 55,–

Kostengünstiger Wohnraum wird dringend benötigt, besonders in den zuzugsstarken Ballungs-zentren in Hessen. Wie kann der steigende Wohnraumbedarf unter Berücksichtigung von sozia-len und demografischen Anforderungen gedeckt werden?

Wie kann sowohl im gestalterischen als auch im technischen Sinne weiterhin eine hohe Qualität des neu geschaffenen Wohnraums garantiert werden? Wie schaffen wir schnell bezahlbaren Wohnungsbau?

Der Kongress „Kostengünstiger Wohnungsbau für alle“ beschäftigt sich mit den verschiedensten Facetten dieses gesellschaftlich enorm relevanten Themas.

Architekturqualität, Wohnkomfort und Bauökonomie stehen dabei im Vordergrund.

Weitere Informationen unter: www.akh.de/akademie/hessischer-architektentag-l-lbs-baudialog/

SeminarkalenderLehrgang K31Grundlagenlehrgang Energieeffiziente Gebäudeplanung Gefördert durch das Land Hessen!Entsprechend der neuen Richtlinie zur Energetischen Förderung im Rahmen des Hessischen Energiegesetzes wurden erfolg-reich Fördermittel für die Lehrgangsange-bote der Akademie im Bereich „Energie“ beantragt. Die Teilnehmerbeiträge konn-ten dadurch für die neuen Lehrgangsange-bote erheblich reduziert werden.Lehrgangsziel: Die energetischen Anforde-rungen an Neubauten und Sanierungen sind in den vergangenen Jahren kontinu-ierlich gestiegen, so dass Aspekte der Ge-bäudeenergieeffizienz zunehmend ent-wurfsbestimmend geworden sind. Dies gilt umso mehr, wenn nicht nur die gesetzlich vorgegebenen energetischen Mindestan-forderungen eingehalten werden sollen, sondern im Rahmen besonders ambitio-

nierter Planungen höhere energetische Standards angestrebt werden.Grundgedanke der Energieeinsparverord-nung ist eine integrale Betrachtungsweise von Gebäudehülle und Anlagentechnik. Der Architekt ist gefordert, die jeweiligen energetischen Auswirkungen von Ände-rungen der einzelnen Parameter nachvoll-ziehbar darzustellen. Im Entwurfsprozess gilt es, über vielerlei Stellschrauben eine gleichermaßen gestalterisch überzeugen-de, energetisch optimierte und zudem wirtschaftliche Lösung zu finden.Im Lehrgang werden die hierzu notwendi-gen Kenntnisse aus den Bereichen EnEV, Bauphysik, Konstruktion, Anlagentechnik sowie Einsatz erneuerbarer Energien ver-mittelt. Die Erstellung relevanter energeti-scher Berechnungen wird an konkreten Beispielen in Workshoparbeit trainiert.Die Teilnehmer werden dazu befähigt, energetische Ziele zu formulieren und de-

ren Umsetzung im Planungsprozess vorzu-nehmen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich des Wohnungsbaus.Der Lehrgang stellt die Grundlage für den Aufbaulehrgang „Energieberatung für Wohngebäude“ sowie für den Aufbaulehr-gang „Effizienzhausplanung“ dar.Vor-Ort-Beratung (BAFA): In Verbindung mit dem Aufbaulehrgang „Energiebera-tung für Wohngebäude“ (V.-Nr. 117-K1) ist die erforderliche Qualifizierungsmaß-nahme zur Zulassung von Beratern für das Förderprogramm der „Vor-Ort-Bera-tung“ entsprechend der aktuellen BAFA-Richtlinie vom 29. Oktober 2014 nachge-wiesen.KfW-Förderprogramme „Energieeffizient Bauen und Sanieren“: In Verbindung mit dem Aufbaulehrgang „Effizienzhauspla-nung Wohngebäude“ (V.-Nr. 117-K2) ist die erforderliche Qualifizierungsmaßnah-

Ausführliche Informationen zu allen Fort bildungsveranstaltungen unter www.akh.de, Akademie / unsere Fortbildungsangebote

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DABregional 08 · 16 14 | Hessen | Fortbildung

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Programm

ab 13.00 h Einlass

13.30 h Begrüßung

Corinna Endreß, Landschaftsarchitektin, Mitglied des Vorstands der AKH

13.40 h Begrüßung

Stadträtin Cornelia Zuschke, Stadt Darmstadt

14.00 h Soziales Grün - soziale und integrative Funktionen

Dr.-Ing. Ulrich Berding, plan zwei Stadtplanung und Architektur, Hannover

14.50 h Stadtklimatische Bewertung städtischer Freiräume

Prof. Dr. Lutz Katzschner, Institut Urbane Entwicklungen der Universität Kassel

15.40 h Rückfragen /Diskussion

16.00 h Kaffeepause

16.20 h Urbane Biodiversität - kreativ und gestalterisch

Dr.-Ing. Thomas E. Hauck, Universität Kassel

17.10 h Nachverdichtung um jeden Preis? Konfl ikte / Lösungsansätze zwischen Vermarktung

und öffentlichem Anspruch

Susanne Metz, Amtsleiterin Amt für Landesplanung und Stadtentwicklung Hamburg

18.00 h Schlussrunde mit Diskussion

ca. 18.20 h Ende des Programms

ab 18.20 h Get-together

Moderation

Tatjana Heil, Landschaftsarchitektin, Fulda

Stefan Kappes, Landschaftsarchitekt, Frankfurt

Veranstaltungsort

Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus, Gästehaus der TU Darmstadt, Dieburger Str. 241, 64287 Darmstadt

Teilnahmegebühr

55,00 € / Person

Anmeldung

www.akh.de >> Akademie >> Unsere Fortbildungsangebote >> Hessischer Landschaftsarchitektentag

Fortbildungspunkte4

4. HESSISCHER LANDSCHAFTSARCHITEKTENTAG am 8. September 2016

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Urbane Grün- und Freifl ächen - Platz für alle(s)?Funktionen und Nutzungen - bewahren und integriert entwickeln

Beim 4. Hessischen Landschaftsarchitektentag dreht sich in diesem Jahr alles um die Vereinbarkeit von unterschied-

lichen Nutzungsansprüchen, die an urbane Freiräume gestellt werden. Die Aufgaben- und Funktionsvielfalt erfordert

besondere Qualitäten vor allem öffentlicher und halböffentlicher Freifl ächen und Freianlagen. Aufgezeigt werden

zeitgemäße Antworten der Landschaftsarchitektur und ihrer Akteure auf die vielfältigen und häufi g widersprüchlichen

Anforderungen.

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me zum Eintrag in die bei der Deutschen Energieagentur (dena) geführte „Energie-effizienz-Expertenliste“ für die Bereiche Planung und Baubegleitung von Wohn-gebäuden nachgewiesen. Dieser Eintrag berechtigt dazu, KfW-Anträge der ent-sprechenden Förderprogramme „Energie-effizient Bauen“ bzw. „Energieeffizient Sa-nieren“ als Sachverständiger zu unter-zeichnen.Referent ReferententeamTermin ab Dienstag, 13.09.2016, 10:00 – 17:30 UhrFortbildungspunkte 80Ort Haus der Architekten (AKH), Wies-baden

Lehrgang P6Zertifikatslehrgang: Barrierefreies Planen und BauenDie Herausforderungen und Chancen, die mit einer älter werdenden Gesellschaft ein-hergehen, stellen uns Architekten, Innen-architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner vor eine große Aufgabe. Bar-rierefreies Planen und Bauen bezieht sich jedoch nicht auf eine spezielle Zielgruppe. Vielmehr erreichen wir durch eine barrie-refreie Architektur die gesamte Gesell-schaft: Ältere Menschen ebenso wie Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit ein-geschränkter Mobilität oder Sensorik und deren Angehörige. Wir sehen darin ein Tä-tigkeitsfeld für Architekten mit großen Marktchancen und einer hohen Verant-wortung.Der Zertifikats-Lehrgang vermittelt aktuel-les Wissen und stellt sicher, dass Theorie und Praxis zu einem wirkungsvollen Gan-zen verknüpft werden.Ein Experten-Team vermittelt Ihnen die Be-

dürfnisse älterer Menschen und von Men-schen mit Handicaps und die dafür sinn-vollen interdisziplinären und innovativen Planungsansätze. Rechtliche Rahmenbe-dingungen und Möglichkeiten intelligenter Planung, bei denen auch Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen, werden beleuchtet und diskutiert. Insbesondere die strategische Gesamtbetrachtung „Barrierefreiheit“ in-nerhalb einer Planungsaufgabe ist Ziel des Lehrgangs. Dazu gehört auch die Entwick-lung von intelligenten Kompromisslösun-gen. In den Lehrgang eingebunden sind praktische Übungen, Impulsvorträge und ein Simulationstraining zur Sensibilisie-rung der sensorischen und kognitiven Ein-schränkungen. Wir geben einen Ein- und Ausblick auf die Technische Assistenz für Menschen mit Behinderung (Ambient As-sisted Living) und besuchen eine themen-bezogene Ausstellung.Der 9-tägige Zertifikats-Lehrgang gibt Ih-nen in vier Blöcken à zwei Tagen zuzüglich eines Prüfungstags die Chance, sich im Be-reich „Barrierefreies Planen und Bauen“ weiter zu qualifizieren.Referent ReferententeamTermin Freitag, 7.10.2016, 10:00 – 17:30 UhrFortbildungspunkte 68Ort Haus der Architekten (AKH), Wies-baden

Seminar K19 Vorbeugender Brandschutz für schutz-bedürftige Personen – In Pflege- und Kinderbetreuungseinrichtungen, Flüchtlingsunterkünften oder Kranken-häusern – Aufbaumodul für Sachkundi-ge für BrandschutzplanungenAufbauend auf die Zertifikatslehrgänge

„Sachkundiger für Brandschutzplanungen“ und „Barrierefreies Planen und Bauen“ bietet das Seminar einen Einstieg in das komplexe Thema „Brandschutzkonzepte für schutzbedürftige Personen“.Die Schwerpunkte liegen hierbei zum ei-nen in der praktischen Vermittlung der An-forderungen an die Barrierefreiheit im Re-gelbau und in den Sonderbauvorschriften und zum anderen an die Barrierefreiheit in Pflegeeinrichtungen, Flüchtlingsunter-künften, Kinderbetreuungseinrichtungen oder Krankenhäusern.In dem zweitägigen Seminar werden eben-falls Grundlagen der technischen Aspekte vermittelt, wie der Aufbau einer „stillen Alarmierung“, die Konzeption von Sicher-heitsaufzügen, Treppenliften, Stufen, Ret-tungsrampen, Türschließungen, Schließ-kräfte und optische und akustische Leitsys-teme.Außerdem werden die Möglichkeiten zum Retten von Menschen mit Bewegungsein-schränkungen und Behinderung aufge-zeigt. Die Teilnehmer erfahren auch mög-liche Räumungskonzepte für Pflegeeinrich-tungen am Praxisbeispiel.Ergänzt wird das Seminar durch eine Übung, bei der die Teilnehmer für das The-ma Rettung von schutzbedürftigen Men-schen sensibilisiert werden: Im praktischen Teil „Rollstuhlstrecke“ können Erfahrun-gen von Rollstuhlfahrern erlebt werden.Referent ReferententeamTermin Freitag, 23.09.2016, 10:00 – 17:30 Uhr, Samstag, 24.09.2016, 9:00 – 16:30 UhrFortbildungspunkte 16Ort Haus der Architekten (AKH), Wies-baden

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