Daktari for Maasai – Mobile Zahnmedizin in der Serengeti · 54I cosmetic dentistry 3_2014...

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54 I cosmetic dentistry 3_ 2014 _Weltweit bekannt wurde die Serengeti schon in den Fünfzigerjahren sicherlich durch die zahlreichen Filmdokumentationen von Prof. Bernhard Grzimek. Die Darstellungen aus „Serengeti darf nicht sterben“ waren so beeindruckend, dass er dafür sogar den Os- car für den besten Dokumentarfilm im Jahre 1960 er- hielt. Seine Filmberichterstattungen und sein ganz persönlicher Einsatz führten schließlich zu einem sensibleren Umgang mit der einmaligen Natur Tans- anias und schlussendlich auch zu der Erweiterung und Sicherung des wichtigsten Nationalparks Tans- anias – der Serengeti. Manche Naturforscher sehen sie auch als den wich- tigsten Nationalpark weltweit an, denn von der Serengeti hängt die gesamte Migration der Wildtiere und damit deren Überleben ab. Es ist das größte ak- tive Ökosystem von Säugetieren mit einer Gesamt- zahl von bis zu sechs Millionen. Auf ihrer langen Wanderung durchqueren Millionen von Wildtieren permanent – dem Futterangebot folgend – die ge- samte Serengeti und überqueren dabei auch den Mara River, um in die sich nach Kenia anschließende Maasai Mara zu gelangen. _Entwicklung des Projekts Nach einer Kilimandscharoexpedition im Jahre 2010 führte mich die anschließende Safari genau mitten in das Herz der Serengeti und von dort weiter in den Norden zur kenianischen Grenze in ein kleines Maa- saidorf namens Ololosokwan. Die sehr stolzen und dennoch kontaktfreudigen Maasai nahmen mich freundlich auf. Mein Führer Seleu Kedoki , als ortsan- sässiger Ranger von andBeyond bestens mit der Re- Daktari for Maasai – Mobile Zahnmedizin in der Serengeti Autor_Prof. Dr. Martin Jörgens I special _ Hilfsprojekt

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_Weltweit bekannt wurde die Serengeti schon inden Fünfzigerjahren sicherlich durch die zahlreichenFilmdokumentationen von Prof. Bernhard Grzimek.Die Darstellungen aus „Serengeti darf nicht sterben“waren so beeindruckend, dass er dafür sogar den Os-car für den besten Dokumentarfilm im Jahre 1960 er-hielt. Seine Filmberichterstattungen und sein ganzpersönlicher Einsatz führten schließlich zu einemsensibleren Umgang mit der einmaligen Natur Tans-anias und schlussendlich auch zu der Erweiterungund Sicherung des wichtigsten Nationalparks Tans-anias – der Serengeti. Manche Naturforscher sehen sie auch als den wich-tigsten Nationalpark weltweit an, denn von der Serengeti hängt die gesamte Migration der Wildtiereund damit deren Überleben ab. Es ist das größte ak-tive Ökosystem von Säugetieren mit einer Gesamt-

zahl von bis zu sechs Millionen. Auf ihrer langenWanderung durchqueren Millionen von Wildtierenpermanent – dem Futterangebot folgend – die ge-samte Serengeti und überqueren dabei auch denMara River, um in die sich nach Kenia anschließendeMaasai Mara zu gelangen.

_Entwicklung des Projekts

Nach einer Kilimandscharoexpedition im Jahre 2010führte mich die anschließende Safari genau mitten indas Herz der Serengeti und von dort weiter in denNorden zur kenianischen Grenze in ein kleines Maa-saidorf namens Ololosokwan. Die sehr stolzen unddennoch kontaktfreudigen Maasai nahmen michfreundlich auf. Mein Führer Seleu Kedoki , als ortsan-sässiger Ranger von andBeyond bestens mit der Re-

Daktari for Maasai – Mobile Zahnmedizin in der Serengeti Autor_Prof. Dr. Martin Jörgens

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gion vertraut, führte mich außer zu den klassischenOrten für Elefanten, Löwen und Leoparden auch insein Dorf und zeigte mir dort voll Stolz die Schulensowie eine kleine Klinik. Die Klinik war eine Stiftungvon andBeyond und Africafoundation und bestandaus einem soliden Betongebäude mit sieben Zim-mern, von denen zwei eingerichtet waren. Das Schild„Daktari“ auf der Tür von Behandlungszimmer 4hatte eine tiefe Wirkung auf mich und ich versprachnoch im Moment vor Ort dem Arzt Dr. Obed, dort eineZahnstation einzurichten.Die Rahmenbedingungen waren einfach optimalund ich wusste in dem Moment, dass wir den bereitslange gesuchten Platz für unser dentales Projekt inAfrika gefunden hatten. Nach mehrjähriger Tätigkeitfür Land Rover als mobiler Zahnarzt auf den großenGeländewagenevents wie Camel-Trophy, Land RoverG4-Challenge und Land Rover Experience schlugmein Herz schon lange für einen festen afrikanischenStandort, von dem aus man medizinische Ziele mit-hilfe von Geländewagen erreichen konnte. Überallauf meiner Safari war ich mit dem großen Mangel anjeglicher zahnmedizinischer Versorgung konfron-tiert worden. Tansania hat eine Bevölkerung von 52 Millionen Ein-wohnern … Dafür stehen aber nur 250 tansanischeZahnärzte zur Verfügung, mit der Folge, dass ganzeLandstriche komplett ohne jegliche Versorgung aus-kommen. Im Regelfall müssen die Betroffenen langeFußmärsche und strapazenreiche Reisen auf sichnehmen, um in einer fernen Stadt einen Zahnarzt zu

finden. Zudem sind die generellen Standards derZahnarztpraxen leider noch auf einem sehr schwachentwickelten Niveau, sodass generell eine große Be-handlungsangst in der Bevölkerung vorherrscht.

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Abbildung 0ben_ Typische

Behandlung einer weiblichen

Maasai.

Abbildung unten_ Internationales

Team zahnmedizinischer

Spezialisten und Schüler der

Sekundarstufe aus Ololosokwan.

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Und meist sind andere Nöte in vielen Gebieten sogroß, dass Zahnbehandlungen aus ökonomischenGründen verschoben werden müssen.

_Start des Projektes

Es dauerte ein knappes Jahr bis wir seitens unsererPraxis DentalSpecialists das Projekt „Daktari forMaasai“ starten konnten. Daktari for Maasai ist Suaheli und bedeutet Doktoren für Maasai. Ausge-stattet mit perfektem mobilen Equipment, vollemEnthusiasmus und Abenteuergeist ging es zu denZielpunkten Lake Manyara, Ngorongoro Conserva-tion Area und Serengeti. Als einen Hauptpartnerkonnten wir andBeyond gewinnen. Die südafrika-nische Gruppe betreibt in den Regionen, in denen Daktari for Maasai tätig wird, Lodges und hilft unspraktisch täglich bei der Umsetzung des Projekts.Auf der einen Seite bekommen damit die entlegens-ten Regionen Tansanias zahnmedizinische und medizinische Hilfe. Die Angestellten der Lodges

stammen je nach Region bis zu 90 Prozent von denMaasai ab. Deren Familien und weitere Bewohnerder umliegenden Dörfer nehmen gerne unsere mo-derne zahnmedizinische und medizinische Hilfe an.Dafür werden auch mal Fußmärsche von 200 Kilo-metern durchgeführt und auch die Maasai aus derbenachbarten Massai Mara überqueren die kenia-nische Grenze, um zahnmedizinische Hilfe von unszu erlangen. Zum anderen ist es für die Umsetzungdes Projekts „Daktari for Maasai“ unentbehrlich, vor Ort einen lokalen, zuverlässigen Partner wie andBeyond zu haben. Das Projekt bekommt in der Kooperation logistische und kommunikativeUnterstützung auf allen Ebenen. Dies gibt dem Projekt Konstanz, Sicherheit und Berechenbarkeitin der Umsetzung durch die zuverlässigen andBe -yonder vor Ort. Auch daraus resultiert ein hohesMaß an Sicherheit für die Teilnehmer. In der Philo-sophie von andBeyond stehen immer der Schutzund die Entwicklung der Natur und der Wildtiere imMittelpunkt. Weiterhin die sensible Unterstützung

Abbildung links_ Lieferung der

neuen mobilen Behandlungseinheit

nach Sansibar (durch DHL).

Abbildung Mitte_ Die neue mobile

Behandlungseinheit.

Abbildung links und rechts_ Erste

Zahnbehandlung bei Kindern.

&Beyond ist der weltweitführende Anbieter von Erleb-nisreisen und Safaris. DieUnternehmenswurzeln vonandbeyond liegen in Süd-afrika. Das Unternehmen mit2.000 Angestellten betreibtderzeit 33 Lodges vornehm-lich in den führenden Natio-nalparks in Süd- und Ost-afrika sowie in Asien. DasUnternehmen trägt dadurchzum Erhalt von Hundertenländlichen Gemeinden undMillionen Hektar wertvoller,manchmal gefährdeter,Wildnis bei und unterstütztals 1. Haupt-partner das Projekt Daktarifor Maasai.

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und Entwicklung der Menschen in den Regionen, indenen andBeyond akiv ist. Dies kann durch Errich-tung von Schulen und Kliniken erfolgen. Sehr wohlaber auch durch eine nachfolgende Anstellung vonÄrzten in den Kliniken, die eine Grundversorgungsicherstellen können. Dies kann ebenfalls durch dieKooperation mit „Daktari for Maasai“ erfolgen, dawir in der Lage sind, uns so einzubringen, dasshochspezifische Behandlungen dort durchgeführtwerden können, wo normalerweise niemand tätigwird. Damals startete ich mit meiner Partnerin von Den-talSpecialists, Dr. Caroline Kentsch, zum erstenPrescout nach Tansania mit CONDOR von Frank-furt am Main aus. Nach Ankunft am KilimanjaroAirport übernahmen wir einen speziell präparier-ten 4 x 4 Toyota Land Cruiser als Long Chassis inSafariausstattung. Das perfekte Reisevehikel mitguten Geländewageneigenschaften und großerTraglast. Wir fuhren als erstes nach Arusha, umweitere Medikamente und Instrumente in Emp-fang zu nehmen. Fünfzehn Transportkisten ausDeutschland waren noch nicht genug. Aus der ei-genen Fertigung von Medeor in Arusha übernah-

men wir zahlreiche Medikamente und weitere In-strumente, die medeor Tansania für uns georderthatte. Zunächst fuhren wir dann nach Lake Many-ara und wurden dort zwei Tage aktiv. Zuerst wur-den dort die Lodgemitarbeiter und deren Familienbehandelt. Dann kamen schon aus Neugier zahl-reiche weitere Dorfbewohner. Nach anstrengen-der Serengetidurchquerung gelangten wir nachOlolosokwan. Sowohl auf der Lodge Kleins Campals auch in der Klinik in Ololosokwan waren wirtäglich im Einsatz. Unterstützung brauchten wirzunächst auch in der Klinik, die bis dato weder überelektrischen Strom noch fließendes Wasser ver-fügte. Ein mehr oder weniger funktionierenderGenerator wurde geliefert und wir passten unsereArbeitsweisen der neuen Umgebung der Maasaian. Wir lernten zügig mit der Hitze, Tsetsefliegen,Moskitos, Fliegen und weiteren zahlreichen Insek-ten klarzukommen. Eine speziell zur Insektenab-wehr georderte Rußkerze leistete gute Dienste,führte aber zu einer kompletten Rußfärbung derMundschützer und der Bekleidung. Zu dem Zeit-punkt verfügten wir noch über keine Behand-lungsstühle und mussten Patienten den ganzen

Der nächste tansanischeBehandlungsaufenthalt fürdie Daktari for Maasai wirdim September 2014 sein.Dann werden neben dembereits bewährten Team derOralchirurgen auch ästheti-sche /plastische Chirurgenwie Dr. Afschin Fatemi mit vor Ort sein und unser Behandlungsspektrum fürdie tansanische Land-bevölkerung noch erheblicherweitern.

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Abbildung unten_ Daktari for

Maasai und andbeyonder.

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Tag über stehend behandeln. Die Patienten wur-den dazu entweder auf einen Bürostuhl gesetztoder aber liegend auf einer Arztliege behandelt.Wir sammelten zahlreiche Erfahrungen auf die-sem Prescouttrip in die Serengeti und konnten unsso für die nächste Reise vorbereiten. Da wir beim ersten Mal kein Hilfspersonal mitge-nommen hatten, planten wir für den nächsten Tripin der Hinsicht anders. Mein enger Freund Dr. AxelRoschker aus Köln, spezialisierter Implantologeund Oralchirurg, begleitete mich tatkräftig zusam-men mit zwei Mitarbeiterinnen unserer KlinikDental Specialists in Düsseldorf. Sandra Ahsan ar-beitet auch bei uns selbstständig als Dentalhygie-nikerin und Miriam Schorn verwandelte sich in den

Dschungelbedingungen von Lake Manyara zu einerChirurgiefee, die blind die operativen Wünsche desDr. Roschker erfüllen konnte.Mit den weiteren bei medeor erworbenen Güternstatteten wir die Plätze aus, an denen wir tätig wur-den. Seitdem finden sich chirurgische Absaugpum-pen und Instrumente in Lake Manyara und in Ololosokwan. Dort konnten wir sogar zwei weiteremobile Zahnbehandlungsstühle nebst OP-Leuch-ten installieren. In einer solchen Besetzung vonpraktisch drei Behandlern konnten in 14 Tagen über650 Maasai zahnmedizinisch behandelt werden.Von der örtlichen Bevölkerung wurde das Projektmehr und mehr angenommen. Die Schulklassen derPrimary und Secondary Schools in Ololosokwan besuchen nunmehr regelmäßig unsere hochspezi-alisierte Klinik. Dazu kommen die Kinder meist alsgeschlossene Schulklasse zur Zahnbehandlung indie Klinik.

_Fortführung des Projektes

Auch bei einem weiteren Projektaufenthalt im Januar 2013 unter der Leitung von Frau Dr. CarolineKentsch und Dr. Axel Roschker konnten gut 650 Pa-tienten behandelt werden. Hier waren neben dreiÄrzten wiederum zwei Assistentinnen dabei. Es istin jedem Fall nur positiv zu bewerten, dass wir auf-grund des technisch aufwendigen Equipmentseben nicht nur reine Extraktionstherapien alsSchmerzbehandlungen durchführten. Es wurdenzahlreiche, geklebte Kunststoffbrücken gefertigt,die Frontzahnlücken schließen. Viele Frontzahnfül-lungen wurden gelegt, um sowohl kariöse Zähne zubehandeln, andererseits aber auch bei schwerwie-

Abbildung rechts_ Die moderne

mobile Dexcowin-Röntgeneinheit.

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gender Fluorose zu einer Verbesserung der Ästhetikzu kommen. Die Fluorose ist ein sehr verbreitetes Problem derBevölkerung in Tansania. Im Norden im GroßraumArusha sind bis zu 90 Prozent der Bevölkerung vonschwerer Fluorose betroffen. Ebenfalls sind wir inder Lage, Zähne durch Wurzelbehandlungen zu ret-ten. Auch können Seitenzähne füllungstechnischerhalten werden. Umfangreiche Parodontalbe-handlungen können mit unseren Ultraschallgerä-ten und mobilen Lasern durchgeführt werden. Diekoreanischen, digitalen Röntgengeräte von Dexco-win ermöglichen uns in jeder Situation gestochenscharfe Bilder digital und in Sekundenschnelle auf das Laptop zu zaubern. Insbesondere für die

Durchführung chirurgischer Eingriffe und Wurzel -füllungstherapien sind diese Geräte zwingend erforderlich.Im September 2013 erfolgte eine weitere Entwick-lungsstufe des Projekts: Unsere Universität von Se-villa bat uns, das Projekt auch zur Ausbildung vonOralchirurgen nutzen zu können. Somit reisten wirdann im September mit Dr. Axel Roschker und mitden beiden spanischen Oralchirurgen, Dr. RobertoGarrido und Dr. Francisco Azcarate, nach Lake Ma-nyara, Ngorongoro und Serengeti/Ololosokwan.Weiterhin gesellte sich auch Frau Dr. Andrea Chanaus England dazu, welche vorab sechs Jahre alsZahnärztin bei der Britischen Navy tätig war. Ihr nureinwöchige Aufenthalt klappte, da Ololosokwan von

Abbildung links_Mobile Dexcowin

Röntgeneinheit im Einsatz.

Abbildungen Mitte und rechts:

Sequenzen einer Fluorosetherapie.

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Arusha aus mit kleinen Flugzeugen täglich zu errei-chen ist. Diese internationale Truppe operierte non-stop in allen, bereits zuvor auch besuchten Gebietendes tansanischen Festlands. Die Internationalitätbeflügelte das Projekt immens. Das Zusammenspielder einzelnen Spezialisten, obwohl sie noch nie mit-einander operiert hatten, klappte hervorragend.Auch umfangreichere, chirurgische Eingriffe konn-ten von dem versierten Oralchirurgenteam gelöstwerden. Eine Quintessenz war klar, dass es wesent-lich effizienter ist, mit einem größeren Team zu be-

handeln, da viele Tätigkeiten verlagert werden kön-nen und einfach hoch spezialisierte Fachleute auchzur Assistenz zur Verfügung stehen.Im Februar 2014 führte uns der Weg wieder malauch nach Sansibar, nachdem wir dort bereits im Februar 2013 ein Pilotprojekt gestartet hatten.Diesmal war auch mein weiterer Partner von Den-talspecialists, Prof. Dr. Marcel Wainwright, mit. Dieörtlichen und klimatologischen Voraussetzungen sind jedoch dort für mobile Zahn-behandlungen schwieriger als auf dem Festland.Die Tagestemperaturen klettern leicht über 33 GradCelsius und die hohe Luftfeuchtigkeit tut das Ihrigefür extreme körperliche Belastungen. Wir passtendie Behandlungszeiten und die Arbeitsweisen denneuen Bedingungen an. Wegen der Unterbringungund Einrichtung unserer Klinik auf einer vorgela-gerten kleinen Insel, gelangten täglich die Patien-ten per Boot zur Zahnbehandlung zu uns. Das Inselleben ließ bei uns ein Gefühl von RobinsonCrusoe aufkommen. Auch sonst sind die Behand-lungen von anderen Rahmenbedingungen geprägt.Stehen auf dem Tansanischen Festland doch meistdie chirurgischen Behandlungen im Vordergrund,haben wir auf Sansibar überproportional viele Fällemit gravierender Parodontitis zu versorgen. Diesliegt zum einen an einer unterschiedlichen geneti-schen Disposition für diese Erkrankungen, klar aberauch an den unterschiedlichen Ernährungsge-wohnheiten. Auf Sansibar werden mehr Fisch undGemüse konsumiert und Süßigkeiten sind schwererzu bekommen als auf dem Festland. Auch ist dasAufkommen der Fluorose hier fast unbekannt. Nachlangen Vorbereitungen von Deutschland aus hat-ten wir aber unser Equipment erheblich erweitert.Neben den bewährten chirurgischen Absaugpum-pen konnte uns über medeor Tansania eine neuechinesische Behandlungseinheit zugestellt wer-den. Dies war recht abenteuerlich, da es doch sehrviele administrative Hürden und Hindernisse bis zurAuslieferung der Einheit zu überwinden galt.Täglich erhielten wir seitens DHL die Zusage, dieEinheiten würden rechtzeitig geliefert. Aber immerwieder kam etwas Unerwartetes seitens der afrika-nischen Behörden dazwischen.Mal waren die Lieferpapiere vom Zollbeamten will-kürlich geändert worden; mal wurde die Fracht wieder entladen, weil das Flugzeug von Daressalamnach Sansibar angeblich zu schwer war. Wir hattengottlob eine weitere Behandlungseinheit einsatz-bereit dabei, sodass wir unsere täglichen Patientenalle sicher behandeln konnten. Nur durch die guteKooperation der Mitarbeiter von medeor Tansaniaund andBeyond war es überhaupt möglich, eine ad-ministrative Lösung zu erzielen.Als die chinesische Einheit endlich bei uns ankam,waren wir über deren Kompaktheit und Effizienzsehr überrascht: Ein hocheffektiver, integrierter

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Kompressor macht die Einheit innerhalb von fünfSekunden betriebsbereit und es lassen sich damitalle Eingriffe von der Kunststofffüllung bis hin zuschweren chirurgischen Fällen lösen. Ein sehr ange-nehmes Behandlungsteil, welches auch mit demNormalgepäck bis 23 kg aufgegeben werden kann.Diese Einheit bildet die Basis für alle weiteren mo-bilen Behandlungsschritte der Daktaris for Maa-sai. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei un-serem 3. Hauptpartner Condor Contribute bedan-

ken, dass sie uns immer beim Transport der medi-zinischen und zahnmedizinischen Hilfsgüter hel-fen. Ohne diese Unterstützung wäre ein solchesdentales Abenteuerprojekt kaum machbar – siesind unsere 3. Hauptpartner in diesem Projekt. DerDank der Menschen in Tansania, die von uns kos-tenfrei behandelt werden, ist unbeschreiblich undmit nichts im medizinischen Bereich zu verglei-chen. Herzlichen Dank auch von den Daktaris forMaasai … Gute Reise – Na Safari Nzuri!_

medeor produziert seit 50 Jahren Medikamente aufNon Profit Basis und versorgtNotgebiete umfangreich mit

Medizingütern aller Art.Das größte europäische Medikamentenhilfswerk ist unser 2. Hauptpartnerund unterhält für „Daktari for Maasai“ ein eigenesProjektspendenkonto:

2-46-0170 Daktari for MaasaiKonto-Nr. 100 596 2285BLZ: 300 501 10 (Stadtsparkasse Düsseldorf)IBAN: DE97 3005 0110 1005 9622 85BIC: DUSSDEDDXXX

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Prof. Dr. Martin JörgensDentalSpecialistsKaiserswerther Markt 2540489 Düsseldorf-KaiserswerthTel.: 0211 4790079Fax: 0211 [email protected]

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