Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität...

178
Eine Qualitätsbeurteilung von Coaching-Studien anhand wissenschaftlicher Grundlagen Eine Analyse Coaching darstellender Arbeiten hinsichtlich ihrer Aussagekraft innerhalb wissenschaftlicher Normen Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg vorgelegt von Dan Johann Alexander Tomuzia aus Saarbrücken

Transcript of Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität...

Page 1: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

Eine Qualitätsbeurteilung von Coaching-Studien anhand

wissenschaftlicher Grundlagen

Eine Analyse Coaching darstellender Arbeiten hinsichtlich ihrer

Aussagekraft innerhalb wissenschaftlicher Normen

Dissertation

zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie der

Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der

Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg

vorgelegt von

Dan Johann Alexander Tomuzia

aus

Saarbrücken

Page 2: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

Hamburg 2012

Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg

Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften

Erstgutachter:

Univ.-Prof. Dr. Peter Nieder

Zweitgutachter:

Univ.-Prof. Dr. phil. André Beauducel

Page 3: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

Tag des Abschlusses der Disputation:

Dan Johann Alexander Tomuzia

Page 4: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

Jede Theorie wird von dem Augenblick an unendlich viel schwieriger, wie sie das Gebiet geistiger

Größen berührt. Baukunst und Malerei wissen genau, woran sie sind…; über mechanische und

optische Konstruktion ist kein Streit. Soweit aber die geistige Wirkung ihrer Schöpfungen anfangen,

sowie geistige Eindrücke oder Gefühle hervorgebracht werden sollen, verschwimmt die ganze

Gesetzgebung in unbestimmte Ideen…

Clausewitz – Vom Kriege, 2002, S.58

Page 5: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

I

I. Danksagung

Eine Danksagung beinhaltet immer unterschiedliche Aspekte, Namen und Gründe warum man sich

bedankt. Genauso sind Danksagungen meist aber auch der Bereich, welcher durch Dritte

schnellstmöglich übersprungen wird, da kein Bezug zum Leser vorherrscht. Eine solche Bindung des

Lesers ist aber nur bedingt möglich, denn die Menschen, die dazu geführt haben, dass es zu einer

solchen Arbeit kommt und denen der Autor dann danken will, sind nur selten solch berühmte

Persönlichkeiten, als dass nahezu jeder Leser mit den Namen etwas anfangen kann. Würden aber die

Unterstützer, Kraftgeber, Mentoren und moralischen Instanzen biographisch vorgestellt werden, kann

man mit wenigen Seiten kaum allen gerecht werden. Somit reduziert sich die Danksagung auf den

Kern, den Grund und den Inhalt der Hilfe, deren Ergebnis dann in der entsprechenden Form dem

Leser vorliegt.

In dieser Arbeit ist es nicht anders. Die mögliche Vorstellung der beteiligten Personen würde

soweit den Rahmen sprengen, als dass es kaum möglich wäre, einer dritten unbeteiligten Person die

zu dankverbundenen Personen so darzustellen, dass eine indirekte Bindung entstehen könnte.

Dennoch ist eine Arbeit dieser Ausrichtung, eine Arbeit zum Erlangen eines akademischen Grades,

vor allem in der heutigen Zeit kein Objekt freundlichen Desinteresses. Durch eine Vielzahl in der

Öffentlichkeit stehender Persönlichkeiten wurde die Arbeit an einer Dissertation in einen anderen

Fokus gelenkt. Vor noch nicht einmal hundert Jahren waren nur wenige Persönlichkeiten aufgrund

unterschiedlicher Einflüsse befähigt, in ihrem speziellen Arbeitsbereich eine tiefgreifende und

weiterführende akademische Ausbildung zu erlagen und aufbauend auf ihrer akademischen

Grundausbildung weiterführende Forschungen und Veröffentlichungen zu betreiben. Mit der Zeit

wurde das Erlangen der Doktorwürde immer mehr ein Objekt und ein Statussymbol bedeutender

Persönlichkeiten. In letzter Zeit wurde dieser akademische Grad aber umso mehr ein Symbol der

Selbstverständlichkeit – wer etwas auf dem öffentlichen, teilweise internationalen Parkett werden

wollte, konnte sich dort ohne einen entsprechenden akademischen Grad kaum noch zeigen wenn er

aus Deutschland kam. Kaum ein anderes Land erweckt beim unbedarften Beobachter mehr den

Eindruck, als dass nahezu alle wichtigen Positionen in Politik und Wirtschaft durch einen promovierten

Akademiker besetzt werden. Leider aber ist die Art, wie solche Grade erworben wurden, nicht immer

die des klassischen wissenschaftlichen Standards. Hiermit schließt sich auch der Kreis zu dieser

Arbeit.

In dieser Arbeit wird auf wissenschaftlichen Normen und Standards bei der Veröffentlichung

von Studienergebnissen eingegangen und betrachtet, warum es Coaching so schwerfällt, eine reine

Wissenschaft zu sein. Genauso wie es wohl dem einen oder anderen schwer gefallen sein muss,

durch reines Können etwas zu sein. Unabhängig von anderen und derer intrinsischen Motivatoren,

warum und auf welchem Weg promoviert wurde, ist diese Arbeit der persönliche Abschluss eines

wichtigen Lebensabschnitts – der Phase der expansiven Wissensaneignung. Mit dieser Arbeit wurde

vor allem im akademischen Bereich ein Punkt erreicht, in dem nicht nur externe Inhalte als mögliche

Aussage angesehen werden, sondern die persönliche und eigene Meinung so fundiert ausgearbeitet

Page 6: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

II

wurde, dass eine Expertenschaft aufgebaut wird. Zwar unterliegt der Mensch unabhängig seines

Bildungsgrades und seiner Motivatoren einem lebenslangen Lehren, jedoch ist das Individuum selbst

richtungs- und tiefengebendes Element der individuellen Bildung. Wie aber Eingangs schon erwähnt,

kann kein Autor einer solchen Arbeit ohne externe Einflüsse sein Ziel finden, dass sich schließlich und

endlich materialisiert in den Händen Dritter auffinden lässt. Somit ist eine Danksagung – auch wenn

es nur wenige Worte sind – die leider viel zu oft durch den unbeteiligten Leser übersprungen wird, die

Erhebung der unterstützenden Geister in den Olymp der unvergesslichen Dankbarkeit, für Geduld,

Akzeptanz individueller Eigenheiten und vor allem Momenten tiefer Melancholie und Selbstzweifel.

Welche Reihenfolge man auch wählt, jeder Leser wertet die Nennung der Personen – auch

wenn es gar nicht wertend dargestellt werden soll – als ein entsprechende Abstufung, wer mehr und

wer weniger hilfreich war. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist der Hauptautor immer an erster

Stelle und diejenigen, welche sich auf den Folgerängen befinden, sind Unterstützer und Zuarbeiter –

oder? Eine solche Wertung kann und möchte ich im Rahmen meiner Danksagung nicht aufbringen,

denn jeder Einzelne, der im folgenden erwähnten Personen hat ihren eigenen Beitrag dazu geleistet,

diese Arbeit entstehen zu lassen und unabhängig von den Anderen, ist jede Person auf Platz eins zu

sehen.

Mit einer Person muss ich aber anfangen und hier kann es nur einen Menschen geben, dem

ich die Möglichkeit der Erstellung dieser Arbeit verdanke. Sehr geehrter Herr Professor Beauducel, für

Ihren Glauben an diese Arbeit, für die Geduld, die Sie in den letzten nahezu vier Jahren aufgebracht

haben, mich im Rahmen dieser Arbeit zu begleiten und auch schon während meiner Diplomandenzeit

aufzuzeigen, dass ein solches Anliegen keinesfalls unrealistisch ist, möchte ich auf diesem Wege

nochmals von ganzem Herzen meinen Dank, meinen Respekt für Ihre Arbeit und meine tief

empfundene Sympathie Ihnen gegenüber ausdrücken – ohne Sie würde es das hier alles nicht geben.

Aber auch Ihnen Herr Professor Nieder kann ich nur meinen tief empfundenen Dank aussprechen. Sie

haben mir als Diplomand schon ermöglicht mein Studium schneller zu beenden als es vorgesehen

war – mit den Worten „wer Leistung erbringt soll auch unterstützt werden“, ist eigentlich alles gesagt.

Und auch als Korrektor dieser Arbeit haben Sie ein weiteres Mal bewiesen, Hilfe und Unterstützung

sind für Sie Selbstverständlichkeiten die einem jungen Menschen die Kraft geben sich zu entfalten

und Ziele zu erreichen. Vor allem ihr Verständnis für die besondere Situation Promotion und

Tagesdienst zu kombinieren erlaubte das Erreichen dieses Ziels – dafür nochmals vielen Dank.

Weiterhin möchte ich der Fakultät für Geisteswissenschaften der Helmut Schmidt Universität –

Universität der Bundeswehr dafür danken, dass ich parallel zu meinem alltäglichen Aufgaben als

Offizier der Streitkräfte die Möglichkeit eingeräumt bekommen habe, als externer Promotionsstudent

meine Arbeit in ihrer Fakultät einzureichen.

Aber nicht nur dem wissenschaftlichen Kader möchte ich danken, sondern auch meinen

Vorgesetzten der letzten vier Jahre, allen voran Herrn Major Michael Jende, meinem Kompaniechef in

Seedorf sowie meinem derzeitigen Kommandeur Herrn Oberstleutnant Olaf Templin für deren

Nachsicht und Akzeptanz meines Wunsches, akademisch meinen Werdegang abzurunden.

Page 7: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

III

Ohne Unterstützung aus meinem engsten privaten Umfeld wäre diese Arbeit aber nie in

dieser Form, mit diesem Inhalt und mit dieser Struktur möglich gewesen. Für die vielen Momente des

Zweifelns, für die vielen Momente des Haderns und für die unendlich vielen Fragen, die ich mir selber

gestellt habe – und deren Antwort ich zwar kannte, aber nur durch dich wirklich sichtbar wurden, für all

das und noch unendlich viele andere Sachen möchte ich meiner Frau, Frau Dr. rer. nat. Katharina

Tomuzia danken. Ohne unzählige Stunden des Zuhörens und Nachfragens, warum ich eine Idee auf

eine bestimmte Art und Weise formuliert habe, würde ich heute noch versuchen, Inhalte sinnvoll

aneinander zu reihen und zu einem Produkt aus einem Guss zusammenfassen. Dein Abschluss

akademischer Ausbildungen im Jahr 2010 hat mir den letzten fehlenden Anstoß gegeben, diese Arbeit

endlich zu vollenden und ebenfalls mein Ziel greifbar zu machen. Das Licht am Ende des Tunnels ist

nun vollständig erkennbar.

Meinen geliebten Eltern kann ich wie schon bei meiner Diplomarbeit nur dafür danken, dass

sie nie den Glauben an mich verloren haben und immer, auch wenn es nicht immer leicht war, mir

aufgezeigt haben, dass „Alles kann und Nichts muss“. Für Eure Hilfe und Unterstützung möchte ich

Euch von ganzem Herzen danken.

All die, die ich jetzt nicht namentlich erwähnt habe, aber in meinem Herzen ihren Platz

haben, die meine Launen und meine sehr individuelle Art vor allem in Verbindung mit dieser Arbeit

ertragen durften, sei gesagt – auch Euch, ihr Geister im Schatten, sei gedankt. Ohne einen von Euch,

wie auch ohne die, die bereits erwähnt wurden, wäre diese Arbeit möglich gewesen. Denn nur mit

dem Wissen um den Glauben von anderen an einen Selbst ist man fähig unbeschreibliches zu

erschaffen.

Danke!

Dipl.-Päd

Dan Tomuzia

Hauptmann und KpChef

Page 8: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

IV

Berlin/Afghanistan, Sommer 2012

Page 9: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

V

II. Zusammenfassung

In der Arbeit „Eine Qualitätsbeurteilung von Coaching-Studien anhand meta-analytischer Prinzipien“,

wurde der aktuelle Standard, welcher für die Veröffentlichung von Coaching-Studien zugrunde gelegt

wird, untersucht. Dabei wurde nicht nur auf die grundlegende Struktur von Coaching eingegangen,

sondern auch die Komplexität dieses Arbeitsbereichs vorgestellt. So wurde zum einen auf die

formalen und wissenschaftlichen Grundsätze der untersuchten Studien eingegangen und diese

miteinander verglichen und ausgewertet (Hypothesenkomplex 1). Zum anderen wurde auf den Bezug

der Studien zu den theoretischen Grundlagen von Coaching eingegangen (Hypothesenkomplex 2).

Die empirische Auswertung der Hypothesen erfolgte im Schwerpunkt auf Basis der Pearson-

Korrelation. Ergänzende Analysen und Vergleiche mit Hilfe von Kreuztabellen ermöglichten eine

zielgerichtete Untersuchung der Hypothesen. Die dabei erzielten Ergebnisse spiegeln die derzeitige

Uneinigkeit im Bereich des Coachings wider. Jede Institution verfolgt eigene Interessen, dabei werden

wissenschaftliche Standards nach eigenen Vorgaben beachtet oder ignoriert. Es ist keine

Einheitlichkeit der Qualitätsmaßstäbe oder der Veröffentlichungskultur erkennbar. Ziel war es

aufzuzeigen welche Probleme bei den wissenschaftlichen Standards vorherrschen und welche

Herausforderungen bei der Einhaltung dieser entstehen und mit welchen Veränderungen ein

einheitlicheres Bild geschaffen werden kann, um Coaching deutlich stabiler und zielführender als

Wissenschaft zu etablieren und Ergebnisse empirisch nachvollziehbar und aussagestark zu

erarbeiten. Solche Ergebnisse sind unter anderem die fehlende Untermauerung durchgeführter

Studien mit fundierten theoretischen Grundlagen. Weiterhin ist im Bereich Coaching kaum

nachvollziehbar welche Kriterien festgelegt werden, um beschriebene Inhalte so darzustellen, so dass

Replikationen möglich werden. Diese beispielhaft dargestellten Schwierigkeiten im Rahmen von

Coaching-Darstellungen verdeutlichen die Komplexität der Studiennachvollziehbarkeit in diesem

spezifischen Arbeitsbereich.

Page 10: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

VI

III. Summary

The present dissertation by Dan Tomuzia, entitled „Eine Qualitätsbeurteilung von Coaching Studien

anhand meta-analytischer Prinzipien“, provides an analysis of the actual scientific standards used for

the publication of coaching studies. Therefore scientific structures as well as basic scientific methods

on behalf of the published studies were compared and analyzed. Firstly, the form in which results are

presented as well as the scientific structure were examined and compared (Hypotheses 1). Secondly

the dependence between published studies and theoretical models was analyzed (Hypotheses 2). The

empirical analysis was based mainly on Pearson’s correlation. Additional analyses performed by

cross tabulation allowed for a focused and detailed picture on the actual scientific area of coaching.

The results underline the actual disharmony between different coaching institutions. Each institute

tries to enforce its individual form of coaching, were scientific working modes are either ignored or

adapted to the respective purpose. There is no standard definition for quality and / or publication

standards. The goal of this dissertation was to highlight these problems and to give a first hint towards

the need of higher scientific standards used in coaching. This intention should allow the coaching

landscape to become more profound and to gain a higher scientific value. Results obtained in this

thesis are the missing theoretical basis for produced empirical studies on coaching. Furthermore no

clear structure could be found, defining the scientific criteria used as a base for published coaching

studies, with the intention to make the gained results repeatable or to allow for replication studies. All

in all it was intended to show that coaching is a highly complex way of helping people to increase their

individual performance, but no real method of scientific guidance has until now been established.

Page 11: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

INHALTSVERZEICHNIS

I. DANKSAGUNG ...................................................................................................... I

II. ZUSAMMENFASSUNG ......................................................................................... V

III. SUMMARY ............................................................................................................ VI

1 EINLEITUNG UND UNTERSUCHUNGSZIEL ........................................................ 1

2 THEORIE – COACHING ALS MÖGLICHKEIT DER PERSONALENTWICKLUNG ................................................................................. 3

2.1 COACHING – DEFINITION, ENTWICKLUNG UND ZIELSETZUNG .............................. 3 2.1.1 Abgrenzung von Coaching und Beratung ..................................................... 8 2.1.2 Abgrenzung zwischen Coaching und Mentoring. ....................................... 12 2.1.3 Abgrenzung zwischen Coaching und Psychotherapie .............................. 15 2.1.4 Abgrenzung zwischen Coaching und Supervision ..................................... 18 2.1.5 Abgrenzung zum Training ........................................................................... 19 2.1.6 Coaching – Prozess und Zielsetzung ......................................................... 21 2.1.7 Eine Arbeitsdefinition .................................................................................. 23

2.2 COACHING-STUDIEN – AUSSAGEN, ZIELSETZUNGEN, ANALYSE ....................... 25 2.2.1 Studien – Wunsch und Realität .................................................................. 26 2.2.2 Methoden und Studienformen unterschiedlicher Institutionen.................... 28 2.2.3 Institutionsgebundene Analyse versus universitäre und unabhängige

Analysen ..................................................................................................... 34 2.3 EMPIRISCHE EVALUATIONSFORSCHUNG UND META-ANALYTISCHE GRUNDIDEEN 41 2.4 FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESEN .............................................................. 46

2.4.1 Auswertungsplan ........................................................................................ 47

3 METHODIK .......................................................................................................... 52

3.1 STATISTISCHE ANALYSE ................................................................................ 53 3.2 VERWENDETE VARIABLEN UND DEREN BEDEUTUNG ........................................ 54

3.2.1 Untersuchungsabschnitte ........................................................................... 67 3.2.2 Kodierung und Bewertung .......................................................................... 68

3.2.2.1 Interrater-Reliabilität ................................................................ 71 3.2.2.2 Qualität relevanter Primärstudien ............................................ 77

4 ERGEBNISSE UND DISKUSSION ...................................................................... 82

4.1 HYPOTHESENKOMPLEX H1 ............................................................................ 84 4.1.1 H1 zentral .................................................................................................... 84 4.1.2 Interpretation der Ergebnisse ..................................................................... 97 4.1.3 H1-neben-I ................................................................................................ 102 4.1.4 Interpretation der Ergebnisse ................................................................... 107 4.1.5 H1-neben-II ............................................................................................... 110 4.1.6 Interpretation der Ergebnisse ................................................................... 114 4.1.7 H1-neben III .............................................................................................. 117 4.1.8 Interpretation der Ergebnisse ................................................................... 122

4.2 HYPOTHESENKOMPLEX H2 ...........................................................................126 4.2.1 H2 zentral .................................................................................................. 127 4.2.2 Interpretation der Ergebnisse ................................................................... 130

5 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND PERSPEKTIVEN ...........................................135

6 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................141

7 ANHANG .............................................................................................................166

7.1 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................166 7.2 TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................167

Page 12: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

1

1 Einleitung und Untersuchungsziel

Im Rahmen der Personalführung und der Personalförderung ist ein Bedarf an Analyseinstrumenten

und Unterstützungsformaten vorhanden. Eines dieser Instrumente hat sich innerhalb von zehn Jahren

von der Führungsebene bis in die untersten Arbeitsebenen moderner Unternehmen verbreitet – das

Unterstützungssystem “Coaching“. Wurde in den 1990er Jahren mit Hilfe von Coaching vor allem auf

die Managerelite eingegangen, um deren durch Arbeitslast bedingte Arbeitsblockaden aufzuarbeiten,

erkannte man schnell, dass ähnliche durch Coaching anzugehende Probleme auf allen Arbeitsebenen

vorhanden sind. Neben dem klassischen problembezogenen situativen Coaching entwickelte sich

schnell ein weiteres Element, das Life-Balance Coaching – ein Hilfssystem zur Vereinbarkeit von

Privatleben mit beruflichen Einflussnahmen und Einschränkungen. Mit der Erkenntnis des Potenzials

von Coaching entwickelten sich unterschiedliche Verbände, denen im Gegensatz zu den

psychologischen Fachsektionen ein federführender Dachverband für Coaching fehlt. Einzelne

Institutionen definieren Coaching und Arbeitsverfahren, ohne jedoch einheitliche Qualitätsstandards

festzulegen und somit gezielte Vorgaben zu erwirken.

Dieser Sachverhalt führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Definitionen (vgl. dazu Kapitel

2.1), die jedoch aufgrund fehlender Allgemeingültigkeit mehr als Arbeitsdefinitionen einzelner

Arbeitskreise angesehen werden können. Jedoch nicht nur das Fehlen klarer Rahmen und

Gesetzmäßigkeiten verursacht Schwierigkeiten, sondern die Gesamtstruktur des Arbeitsbereiches

Coaching stellt sich als überaus unübersichtlich dar. Findet man für einzelne Bereiche der

Psychologie klare Vorgaben und Abgrenzungen (vgl. dazu Kapitel 2.1.1 ff), so fehlt dem Bereich

Coaching eine klare Rahmenstruktur. Dieses Fehlen spiegelt sich in entsprechend auffälliger Weise in

den wissenschaftlichen Analysen einzelner Arbeitsbereiche wider. Aufgrund der relativ kurzen

Zeitspanne, in der Coaching wissenschaftlich ausgewertet wird – eine erste Studie wurde durch die

International Coaching Federation 1998 veröffentlicht – sollte es nur eine eingeschränkte Anzahl

spezifischer Veröffentlichungen zum Thema Coaching-Verfahren und Coaching-Theorien geben.

Jedoch findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeiten und Veröffentlichungen mit mehr oder

minder hohem wissenschaftlichen Standard auf mannigfaltigen Veröffentlichungsniveaus, von kurzen

Case-Studies zu spezifischen Themen bis hin zu Allgemeingültigkeit vertretende Coaching-Analysen,

in jeglichem Format wieder. Diese immense Vielfalt erschwert aber auch die benötigte Fixierung klarer

Grundlagen und Qualitätsstandards innerhalb der Coaching Community. Die Problematik führt zu zwei

Hauptfragen, welche den Rahmen der wissenschaftlichen Analyse dieser Arbeit darstellen.

Im Rahmen der ersten Frage wird das Verhältnis zwischen Studiendarstellung und

Aussagestärke betrachtet. Hierbei kommt es vor allem darauf an, zu analysieren in wie weit,

basierend auf definierten wissenschaftlichen Standards, die gezielte Ergebnisdarstellung mit

getroffenen Aussagen untermauert werden. Mit dem zweiten Fragekomplex dieser Arbeit wird auf die

direkte Abhängigkeit von theoretischen Abhandlungen und deren praxisgebundenen Überprüfungen

eingegangen. Hierbei ist vor allem die Analyse der Theorieebenen sowie der Ansätze zur

Page 13: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

2

Interpretation dieser Gedanken durch praktische Arbeiten der Schwerpunkt. Um die Ergebnisse der

vorliegenden Arbeit zum Coaching einordnen und besser bewerten zu können, wurde aus einem

ähnlich gegliederten Interventions- und Forschungsfeld, dem Training, eine punktuelle Analyse mit

eingebunden.

Ziel dieser Arbeit ist es, ein repräsentatives Bild der aktuellen Untersuchungen im Bereich

des Coaching darzustellen. Aufgrund der Vielzahl zu betrachtender Studien und Abhandlungen, sowie

aufgrund der uneinheitlichen und teilweise unzureichenden Publikationspraxis, ist eine klassische

Meta-Analyse mit ihren stark quantitativ geprägten Abläufen nicht umsetzbar. Dennoch ist gerade die

Methodik einer Meta-Analyse die konzeptionelle Grundlage für diese Arbeit. Vor allem aufgrund der

Problematik, dass eine Vielzahl der veröffentlichten Studien nur eingeschränkte Nachvollziehbarkeit

empirisch relevanter Fakten offenlegt, ist die Grundidee einer Effektstärke analysierenden Meta-

Analyse hier nicht umsetzbar. Die Grundidee dieser Arbeit ist es, mit Hilfe einiger, der Meta-Analytik

zuzuschreibenden Verfahren, eine allgemeingültige Betrachtung vorhandener Studien und

Veröffentlichungen zu schaffen und somit ein erstes allgemeines Ergebnis hinsichtlich der

Merkmalsstruktur Coaching bezogener Studien zu produzieren. Aufgrund der Komplexität der

Aufgabenstellung werden nur die grundlegenden Vergleichssysteme einer Meta-Analyse zur

Auswertung der Inhalte herangezogen. Diese sind die Vergleichbarmachung einzelner Arbeiten

aufgrund einheitlich definierter Variablen, die Nachvollziehbarkeit und quantitativ bemessbare

Aussagenauswertung sowie die Einheitlichkeit zu vergleichender Inhalte, um eine belastbare

Ergebniserzielung und Auswertung zu ermöglichen. Ziel dieser Arbeit ist es, basierend auf der

etablierten Systematik einer Meta-Analyse einen allgemein gültigen Überblick der Coaching

Studienlandschaft zu generieren und inhaltlich so auszuwerten, dass mögliche Mängel klar formuliert

und aufgezeigt werden können, um in Anlehnung an diese Ergebnisse mögliche Veränderungen

hinsichtlich der wissenschaftlichen Fundierung und Standardisierung im Bereich Coaching positiv zu

beeinflussen.

Page 14: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

3

2 Theorie – Coaching als Möglichkeit der Personalentwicklung

2.1 Coaching – Definition, Entwicklung und Zielsetzung

Die Interdisziplinarität von Coaching wird erst deutlich, wenn man versucht, eine umfassende und

klare Definition dieser Disziplin zu finden und festzuhalten. In der Sprache der Psychologen und

Soziologen wird Coaching meist folgendermaßen beschrieben:

„Die vielleicht wichtigste historische Wurzel für Coaching, wie es sich seit Mitte der

80er Jahre in Deutschland entfaltete, ist das Mentaltraining, mit dem vor allem im

Spitzensport spektakuläre Erfolge erzielt wurden (vgl. Whitmore 2006, S. 15 ff.).

Seine Grundidee ist, gezielt auf die mentalen Programme des Einzelnen Einfluss zu

nehmen, die für die Selbststeuerung seines Verhaltens in kritischen Situationen von

zentraler Bedeutung sind und weitgehend vor- oder unbewusst wirken (Geißler,

2008, S. 59)“.

„Coaching ist individuelle und kontextbezogene Lebensberatung. Dabei werden

Probleme, Ziele, Visionen und Ressourcen geklärt, persönliches Feedback gegeben,

Bewältigungs- und Umsetzungsstrategien erarbeitet und trainiert (Migge, 2005, S.

28).“

„…(für Coaching gibt es) eine erste allgemeine Umschreibung aller Konzepte, die

professionelle Form individueller Beratung im beruflichen Kontext‘ (darstellt). Als

Coachee wird die Person bezeichnet, die Coaching, d. h. die Beratungsleistung, in

Anspruch nimmt (Backhausen & Thommen, 2004, S. 18)“. Einfügungen durch den

Verfasser der Arbeit.

“The final working definition used in the last draft of the SGCP (Special Group in

Coaching Psychology) proposal was: Coaching psychology is for enhancing well-

being and performance in personal life and work domains underpinned by models of

coaching grounded in established adult learning or psychological approaches

((adapted Grant & Palmer, 2002), Palmer & Whybrow, 2006, S 8).”

“Coaches help people perform tasks (Hackman & Wageman, 2005, S.1).”

Executive Coaching is defined as a helping relationship between a client with

managerial authority and responsibility in an organization and a consultant who uses

a wide variety of behavioral techniques and methods to help the client achieve an

identified set of goals to the professional performance and personal satisfaction and,

to improve the effectiveness of the client’s organization within a defined coaching

agreement (nach Kaufel, 2008).

Page 15: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

4

“Coaching – Directly concerned with the immediate improvement of performance and

development of skills by a form of tutoring or instruction – is an instructional approach

((Parsloe, 1995) Palmer & Whybrow, 2006, S 8).”

“Coaching – The art of facilitating the performance, learning and development of

another – a facilitation approach ((Downey, 1999) Palmer & Whybrow, 2006, S 8).”

Hierbei handelt es sich allein um Beispiele existierender Begriffsdefinitionen für Coaching.

So wurden aus mehreren Arbeitsbereichen Definitionen herangezogen. Weiterhin, und das

unterstreicht die Problematik des Coaching, wurden aus einem stark wissenschaftlich untermauerten

Bereich, einem Verband direkt dem British Psychology Verband zuzuordnen, mehrere Definitionen

aus einer Arbeit herangezogen, die verdeutlichen, wie Komplex der Ansatz ist, eine einheitliche

Definition zu erhalten. Sogar in solchen Bereichen werden nur zusammengefasste Definitionen

formuliert. Um zu verstehen, was Coaching ist und was es bewirken soll, muss die Rahmensetzung

der Aufgaben, Verantwortungen und Ziele klar abgegrenzt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen

wissenschaftlich geprägten Bereichen werden unter Coaching relativ neue Konzepte mit

unterschiedlich wissenschaftlichem Status verstanden. Verglichen mit anderen Gebieten gibt es kaum

eine psychologisch geprägte Domäne, welche im ähnlichen Ausmaß sowohl die

populärwissenschaftlichen als auch die klassisch wissenschaftlich geprägte Arbeitsweise beinhaltet

wie das Coaching. Betrachtet man Coaching unter sozial-wissenschaftlichen Aspekten, erkennt man,

dass in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften (nicht gemeint sind hier populäre Manager- oder

Weiterbildungszeitschriften) bisher erst einige hundert Artikel weltweit zu diesem Thema veröffentlicht

worden sind (Migge, 2005). Durch diese sehr ausgeprägte Grauzone zwischen etablierter

Wissenschaft und populärwissenschaftlichen Arbeiten wird deutlich, warum Coaching so ein schwer

abgrenzbarer und eindeutig erfassbarer Bereich der Psychologie ist.

Im ersten Augenblick erscheint es naheliegend, dass die Begriffe Coach bzw. Coaching

allein etymologisch dem englischsprachigen Wortschatz entstammen. Tatsächlich lässt sich jedoch

die rein sprachliche Herkunft des Begriffes Coach auf die ungarische Kleinstadt Kocs (gesprochen

Koach) zurückführen. Kocs war im Mittelalter für die Fertigung gefederter Kutschwagen berühmt. Der

Begriff Kutsche ist vom ungarischen Wort „kocsi“ abgeleitet, was „aus Kocs“ bedeutet. Der Kutscher

(Coach) führt die Pferde am langen Zügel sicher und direkt ans Ziel. In diesem Bild ist der Fahrgast

der Klient (Coachee), der somit – und das ist entscheidend – den Auftrag zur Fahrt gibt und das Ziel

bestimmt. Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Wort Coach erstmals an englischen

Universitäten in Bezug auf eine Person verwendet, welche Kursteilnehmern bei der

Prüfungsvorbereitung half. Die Vokabel „Coach“ wurde folglich erst zu dieser Zeit in den englischen

Sprachgebrauch übernommen und gilt seitdem als Bezeichnung für eine Person, die einen anderen

Menschen in der Bewältigung seiner Aufgaben unterstützt und begleitet (Kaufel, 2008). Mitte des 20.

Page 16: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

5

Jahrhunderts wurde der Begriff des Coachs entsprechend seiner semantisch-praktischen Verwendung

der Bedeutung eines Anleiters im Sport übertragen. Hier wird diejenige Person als Coach bezeichnet,

welche fachkundig - meist aufgrund eigener Erfahrungen im Leistungssportbereich - spezielle

Kenntnisse und Methoden entwickelt hat, um Leistungen zu optimieren, und somit als Trainer oder

Coach agiert. So bildet die gemeinsame Grundlage in der semantischen Verwendung der Begriffe

Coach und Trainer auch die Grundlage für die sehr artverwandte Unterstützungsmethodik der zwei

Disziplinen Coaching und Training.

Die Nutzung des Begriffs im alltäglichen Sprachgebrauch verdeutlicht, warum es so

kompliziert ist, Coaching als reine Wissenschaft greifbar zu machen. Werden Begriffe wie Biologie

oder Medizin rein für einen bestimmten Bereich - wenn auch als Überbegriff - genutzt, ist jedem

Nutzer die Semantik des Begriffes klar. Spricht ein Mensch beispielsweise von Biologie meint er

‘Die Biologie untersucht, beschreibt und analysiert die Strukturen und Funktionen der

Organismen (Czihak, Langer, Ziegler (Hrsg.), 1996, S. 1). ‘

Nimmt man sich nun ein frei verfügbares Lexikon und schlägt Coaching nach erhält man

folgende Beschreibung:

‚Von engl. to coach „betreuen“, „trainieren“, individuelle, meist langfristige Beratung

bei der Entwicklung beruflicher Pläne und Ziele, dem beruflichen Fortkommen und

der Bewältigung beruflicher Umstellungen. Dabei unterscheidet man zwischen

(betriebs-) internem und externem Coaching. Der interne Coach kann der

Vorgesetzte sein oder ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung, z. B. der

Fortbildungsabteilung. Den externen Coach kann man in der Regel frei wählen.

Während das interne Coaching in erster Linie den Interessen des Betriebs dient, ist

das externe Coaching in erster Linie auf die berufliche Entfaltung des Ratsuchenden

gerichtet. Coaching kann im Einzeln- oder Gruppensetting stattfinden. Die

Ausbildung zum Coach ist nicht geregelt (Geo Themenlexikon Psychologie, 2007, S.

93).‘

Diese allgemeine Beschreibung des Coaching ist zwar in keinster Weise eine Definition,

jedoch stellt es eine umfassende Beschreibung dessen, was man generell als Coaching versteht, dar.

Betrachtet man die Aussage genauer, erkennt man das angesprochene Problem. Die Verwendung

des Begriffs Coaching aus dem Englischen ist nur eingeschränkt richtig und – durch das

Zurückgreifen auf Sachverhalte wie „training“, welche mit dem eigentlichen Coaching als psycho-

soziale Unterdisziplin nur bedingt etwas zu tun hat – ist dies für die detaillierte Beschreibung von

Coaching eher irreführend. Auch aus der Tatsache, dass die Ausbildung zum Coach nicht geregelt

ist, erklärt sich die Heterogenität dessen, was unter Coaching verstanden wird.

Coaching ist eine praktische Wissenschaft, welche im Gegensatz zu klassischen

Wissenschaften nicht auf dem Theorie-Praxis-Weg entwickelt wurde. Coaching ist eine Disziplin, unter

anderem der Psychologie, welche ihre eigenen Regeln individuell auf den zu bearbeitenden Fall

anwendet und sich dadurch immer wieder erneuert. Für Coaching gibt es keine konkreten

Page 17: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

6

Musterlösungen wie für die Behandlung von z. B. Knochenbrüchen. In der Wirtschaft ist die Thematik

des Coachens seit etwas mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Personalentwicklung und -

förderung. Eine der ersten wissenschaftlich geprägte Analysen der Thematik Coaching wurde 1998

durch die International Coaching Federation durchgeführt (in „The International Coaching Federation

polled 210 clients of their members for their demographic data and opinions during 1998“). Zu Beginn

war die eigentliche Zielgruppe des Coaching die Führungsebene einer Firma. Aktuell wird Coaching

als professionelle Beratung aller Mitarbeiterschichten einer Firma verstanden. Allgemein betrachtet

zählt es zu den Personalentwicklungsmaßnahmen, beinhaltet aber auch psychologische Grundideen

sowie erziehungswissenschaftliche und soziologische Grundinhalte. Durch die inflationäre

Entwicklung des Marktes und der relativ vagen Definition des Begriffes Coaching existieren heute

Coachs für jeden erdenklichen Bereich von privater Lebenshilfe bis hin zur Unterstützung bei der

beruflichen Weiterentwicklung (Migge, 2011). Ungeachtet wer heutzutage „gecoacht“ wird, unter

anderem Tiere, Hausfrauen und Kinder – die Eingabe des Begriffs Coaching im Internet ergab am

22.12.2010 52.000.000 und am 20.07.2011 232.000.000 Treffer – ist das allgemeine Ziel eines

Coaching (…) das Unterstützen bei der Bewältigung des Wandels (Backhausen & Thommen, 2004).

Jedoch ist nicht nur diese Zielsetzung der Selbstregulation von Bedeutung, wobei gerade der Weg

dahin ausschlaggebend ist, denn‚ besonders bei der Zielfindung muss ausführlich und genau

vorgegangen werden, da die Verfolgung von "Scheinzielen" das Coaching nutzlos macht‘ (Rauen,

2003). Die Klärung des Weges und die Findung der Ansätze muss daher speziell für diese Arbeit auf

den Bereich des beruflich relevanten Coaching eingeschränkt werden. Die Vielzahl nicht beruflich

orientierter Unterstützungen, basiert kaum auf wissenschaftlichen Ansätzen. Somit ist der Bereich des

beruflich ausgerichteten Coaching durch seine Relevanz und Verbandsstrukturierung eher

wissenschaftlich nachvollziehbar. Des Weiteren ist die Reduzierung relevanter Bereiche auch eine

Einschränkung heterogener Bereiche auf ein möglichst homogenes Betrachtungsbild, welches die

Möglichkeit einer Vergleichbarkeit in den Aussagen ermöglicht. Somit muss in diesem Fall vor allem

die gezielte Hinführung zur Selbstreflexion und -wahrnehmung erreicht und betrachtet werden. Durch

das Fehlen einer Definition und einer klaren Abgrenzung des Coaching zu anderen Disziplinen und

Bereichen entwickelten sich unterschiedliche Schulen, welche ihre Doktrinen jedoch nur begrenzt

etablieren können, da sie für ihren Bereich allgemein gültig sind, jedoch nicht schulübergreifend

akzeptiert werden. Es gibt unterschiedliche Vereinigungen wie die International Coaching Federation

(ICF), die unter anderem auf Grundlage einer der ersten Studien die sich mit Coaching befassen

folgende Ausrichtung annehmen.

‘Coaching seems to be the latest evolution in the self-improvement industry, but far

more pervasive, as it reaches into corporations and organizations, not just the lives of

individuals. Coaching works because the coach helps his or her clients set and reach

higher and more appropriate goals, asks more of them than they would have done on

their own and focuses them to produce results more quickly. Coaching uses a

process of inquiry and personal discovery to build the client's level of awareness and

responsibility, and provides the client with structure, support and feedback. Coaching

Page 18: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

7

is a form of consulting, but the coach stays with the client to help implement the new

skills, changes and goals to make sure they really happen. However, coaches do not

try to "fix" a client - it is entirely up to the client to take the action in order to change

their life’ (Amy Watson, 1998, S.5).

Basierend auf diesen Ideen und Ansätzen wird Coaching definiert und für die Mitglieder der

einzelnen Verbände als Grundregel für deren Arbeit als Coach festgelegt – diese sind aber nicht

allgemeingültig und häufig gegenläufig zu anderen Gesellschaften. Als Mitglied in der ICF verfolgt

man, angelehnt an obigen Aussagen eine andere grundlegende Coaching-Ideen als z. B. Mitglieder

des Bereiches der International Coaching Psychology. Parallel zur reinen Coaching Struktur,

entwickelte sich in den letzten Jahren die Grundidee des Neurolinguistischen Programmierens (NLP).

Bei der Neurolinguistischen Programmierung versteht man die Kunst und Wissenschaft von der

Veränderung des Verstehens (Haag, NLP – Eine Einführung, 2009). Hierbei wird vor allem versucht

einen Brückenschlag zwischen mehreren Disziplinen der Psychologie zu schlagen, um ein

umfassenderes Element der Möglichkeiten für beruflicher sowie privater Einflussfaktoren zu

entwickeln. Durch diese ergänzende Idee und Betrachtungsweise, ist die Neurolinguistische

Programmierung nicht nur als Coaching zu bewerten und somit für die weitere Betrachtung in dieser

Arbeit nur peripher relevant. Bei der Betrachtung möglicher übergreifender Grundsätze von Coaching-

Ansätzen stellt sich dies vor allem für die berufliche Analyse etablierte Coaching Form des

systemischen Arbeitens dar. In der systemisch-konstruktivistischen Perspektive wird das „Wie“ der

Beobachtung maßgeblich durch das „Was“ des Beobachtens bestimmt (Backhausen & Thommen,

2004).

Grundsätzlich zusammengefasst ist Coaching eine Disziplin der Psychologie, welche den

Versuch beinhaltet, die Frage nach dem: „Warum“ zu beantworten. Ein Fakt, der vielen anderen

Disziplinen nur bedingt möglich ist. In den folgenden Abschnitten wird auf die Teildisziplinen der

Psychologie eingegangen, welche sich im Coaching wieder finden, jedoch entsprechend abzugrenzen

sind.

Page 19: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

8

2.1.1 Abgrenzung von Coaching und Beratung

Spricht man von Beratung, ist häufig eine Vielzahl unterschiedlicher gesprächsgebundener Verfahren

gemeint, welche als Hilfsmittel in besonderen Situationen genutzt werden. So kann Beratung als

Überbegriff, aber auch als eigene Intervention verstanden werden, wie unterschiedliche Autoren

zeigen:

‘Bezeichnung für eine Vielzahl helfender Gespräche, die sich entweder an ein

Individuum, eine Gruppe oder eine Organisation richten. Der Schwerpunkt einer

Beratung kann auf psychologischen Hilfeleistungen (bei akuten Krisen oder

Problemlagen) oder auf der Weitergabe von Informationen liegen, etwa aus dem

Bereich der Sozialgesetzgebung‘ (Silverline, 2004, S. 32).

Die größte Schwierigkeit der Beratung stellt die Dualität des Begriffes dar. Einerseits

versteht man unter Beratung jegliche Form der Unterstützung einer Person durch einen Experten,

welche auch Mentoring, Coaching oder auch in ihrer stärksten Form Psychotherapie beinhalten kann.

Andererseits ist Beratung eine eigenständige Form der Problembehandlung, die allgemeine

Ratschläge ohne weitere Handlungsanweisungen anbietet. Zusätzlich ergibt sich zu der unpräzisen

Begriffsverwendung wie beim Coaching die Problematik der unklaren Ausbildungslage.

‘Die Bedingungen und Voraussetzungen für psychologische Beratungen sind weder

genau definiert noch einheitlich geregelt‘ (Silverline, 2004, S. 33).

Diese Betrachtung der möglichen Differenzierung verdeutlicht allerdings die Problematik

einer klaren Abgrenzung zwischen den Bereichen der Beratung und Coaching. Zwar wird häufig

darauf verwiesen, dass es sich bei Beratung im Bereich von Unternehmen im eigentlichen Sinne um

Coaching handelt, dennoch ist Beratung kein Überbegriff für unterschiedliche Hilfsmethoden, sondern

ist als eine eigenständige psychologische Maßnahme anzuerkennen. Dies wiederum bedeutet aber,

dass eine trennscharfe Abgrenzung vom Coaching nötig ist, um semantische Interferenzen und somit

Missverständnisse zu vermeiden. Jedoch ist ein wichtiger Unterschied zwischen Coaching und

Beratung der zeitliche Faktor.

‘In der Regel reicht ein einziger Gesprächstermin von 50 Minuten aus, um einen

Problemfall darzustellen, eine akute schwierige Situation zu klären oder um

herauszufinden, ob die Probleme in tiefer liegenden Persönlichkeitsstrukturen

wurzeln und daher weiterer Beratungsbedarf besteht‘ (GEO Themenlexikon, 2007, S.

74).

Page 20: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

9

Zwar ist die Beratung auch darauf ausgerichtet längerfristig einflussnehmend auf den

Klienten einzugehen, jedoch ist die Grundidee eine kurze Intervention mit raschem Erfolg, während

bei einem Coaching der Ansatz grundsätzlich über mehrere Sitzungen hinweg strukturiert ist und dem

grundlegenden Fünf-Phasen-Modell unterliegt (Rauen & Steinhübel, 2011).

Richtet man sich nach Rauen, beschreibt er die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Coaching

und Beratung wie folgt (Rauen, 2008, S. 10):

Tabelle 1: Unterschiede zwischen Coaching und Beratung nach Rauen (Rauen, 2008, S. 10)

Coaching Beratung

Verwendung psychotherapeutischer Methoden und Interventionen

Fachliche Unterweisungen, i. d. R. keine psychotherapeutischen Methoden oder Interventionen

Analyse der Wahrnehmung der Aufgaben und der Gestaltung der Rolle

Analyse der Arbeitsaufgaben

Die Rolle des Prozessberaters als Zuhörer und Gesprächspartner

Die Rolle des Fachberaters als Zuhörer und Ratgeber

Beschäftigung mit den Erlebnissen des Gecoachten

Beschäftigung mit rein fachlichen Fragen des Klienten

Reflektierendes Verfahren Fachliche Unterweisung

Ist beziehungsorientiert und hat die Beziehungsaufnahme und –gestaltung als Ziel

Ist sachorientiert, eine Beziehungsaufnahme ist bestenfalls ein „Nebenprodukt“

Verhaltenserweiterung bzw. –flexibilisierung beim Gecoachten

Technischer/Fachlicher Wissensgewinn

Kann auch die persönliche Entwicklung betreffen

Betrifft i. d. R. rein fachlich-berufliche Anliegen

Zielgruppe sind i. d. R. Personen mit Managementaufgaben

Keine vorbestimmte Zielgruppe

Coach und Gecoachter bestimmen zusammen Inhalt und Ablauf, der Gecoachte behält die Verantwortung für sein Handeln

Der Berater bestimmt den Inhalt und Ablauf und nimmt ggf. dem Klienten die Verantwortung ab

Kein Beziehungsgefälle beim externen Coach Der Berater ist als Fachexperte in seinem Fachgebiet klar überlegen

Dient neben dem Aufbau überfachlicher Kompetenz (Selbstreflexionsfähigkeit) auch dem Aufbau von Fachkompetenz (z.B. Präsentationsfähigkeit)

Dient bestenfalls dem Aufbau fachlicher Kompetenz

Der Coach ist als Prozessberater qualifiziert und verfügt über eine Methodenvielfalt

Der Berater verfügt über spezifisches Fachwissen

Freiwilligkeit als Voraussetzung Oft äußere –z.B. juristische, finanzielle, betriebswirtschaftliche – Sachzwänge

Page 21: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

10

Hilfe zur Selbsthilfe als Ziel Etablierung als Berater und Spezialist für den Klienten

Der Versuch, Coaching wissenschaftlich von anderen Bereichen abzugrenzen, verdeutlicht

zweierlei Probleme. Einerseits wird versucht auf Grundlage einzelner Elemente Coaching klar zu

beschreiben und somit formgebend in eine bestimmte Richtung zu drücken und hierdurch zu

etablieren. Andererseits wird nahezu fahrlässig in Kauf genommen, einzelne Abgrenzungspfeiler so

wage anzusprechen und Vermischungen zu akzeptieren, dass die Schwierigkeit Coaching eindeutig

abzugrenzen nur vertieft wird. Richtet man sich nun nach Culley, ist eine eindeutige Abgrenzung

zwischen Coaching und Beratung bei weitem nicht so eindeutig. Culley beschreibt den Ansatz der

Beratung als einen phasengebundenen Prozess, der somit wie auch ein Coaching auf den

interaktiven Fähigkeiten vor allem des Experten basiert und sich in der Art wie hier auf die Bedürfnisse

des Klienten eingegangen wird, ein Ziel erreicht werden kann (vgl. dazu Culley, 2002). Bei dem

obigen Abstraktionssatz von Rauen wird Beratung als allgemein gültiger Begriff gewählt, obwohl eher

die Betrachtung einer Fachberatung dem Coaching am nächsten kommt. Wird jedoch die

Fachberatung als Ausgangspunkt angenommen, sind kaum noch spezifische Unterschiede

hervorzuheben, so dass auch in einer durch Culley dargestellten Beratungsform sowohl spezifische

Methoden und Praktiken anderer Bereiche der Psychology angewendet werden (Culley, 2002).

Weiterhin versucht Rauen Coaching in eine höhere Betrachtungsebene zu transferieren, in dem auf

mögliche klinische oder geschützte Verfahren zurückverwiesen wird, hier insbesondere die

psychotherapeutischen Verfahren, die im direkten Vergleiche beider Arbeitsebenen, Coaching sowie

Psychotherapie, noch näher betrachtet werden. Diese Versuche, eindeutig umrissenen Arbeitsabläufe

im Rahmen der Coaching Beschreibung einfließen zu lassen, und gleichzeitig den zu vergleichenden

Bereich unscharf und teilweise falsch darzustellen, verdeutlicht die Problematik des Coaching, einen

eigenen Rahmen eindeutig für sich zu definieren. Einhergehend mit dem Fehl einer klaren Definition

sowie möglichen Ausbildungen, wie es im Falle der Psychotherapie etabliert wurde, versuchen

Verfechter des Coaching mit teilweise reduzierten wissenschaftlichen Verfahren, Eindeutigkeiten zu

etablieren, die bei näherer Betrachtung jedoch schnell als unhaltbar widerlegt werden. Diese

Schwierigkeit des gewollten Abstrahierens spiegelt sich durch alle Bereich des Coaching wider und

verursacht eine pseudowissenschaftliche Darlegung einzelner Ergebnisse, die jedoch nur

eingeschränkt Bewiesen werden können und noch weniger untermauert werden.

Im Betrachtungssinn der Begrifflichkeiten Beratung und Beraten ist ein semantisches

Missverständnis unausweichlich. So wird jede Form der Intervention zwischen zwei Elementen,

Klient/Patient und seinem Gegenstück, allgemein als Beratung tituliert. Dennoch ist klar festgehalten

dass Beratung ein für sich selbständig funktionierender Bereich der interindividuellen

Problembehandlung ist. Zwar summieren sich die semantischen Begrifflichkeiten hinsichtlich ihres

Wortstammes und können fast synonym verwendet werden, jedoch sind vor allem bezüglich der

Abgrenzung von Coaching und Beratung eindeutige Trennlinien zu ziehen. Primär ist Coaching eine

Prozess- und keine Fachberatung. Ein Coach kann und wird weder einen Steuerberater,

Page 22: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

11

Arbeitsmediziner oder Rechtsanwalt ersetzen. Dennoch wird der Coach praktisch immer auch als

fachlicher Ansprechpartner, also als „Berater“, bei bestimmten Anliegen gesehen und um Ratschlag

oder eine persönliche Stellungnahme gebeten. Sofern dies für den gesamten Beratungsprozess

sinnvoll ist, der Coach über die entsprechende fachliche Kompetenz verfügt und diese

Meinungsäußerungen wohl dosiert gegeben werden, ist dagegen nichts einzuwenden. Grundsätzlich

braucht der Coach ohnehin oftmals Expertenwissen jenseits der Prozessberatung, um als Berater

vom Klienten akzeptiert zu werden. Zudem verlangen manche Aufgabenstellungen ein über das

Grundwissen hinausgehende fachspezifische Kenntnisse (Rauen, 2008). Vergleicht man diese

Aussage mit dem Beratungssystem Culleys, stellt man fest, dass nahezu alle Besonderheiten der

Verfahren, die Rauen für Coaching festlegt und somit Coaching individualisieren will, ebenfalls in den

Prozessbetrachtungen und Strategieabläufen der Beratung durch Culley dargestellt werden (Culley,

2002). Somit ist vor allem die Differenzierung einzelner Beratungsmethoden, ob nun Beratung oder

Coaching, deutlich schwieriger und lässt sich eher anhand der verwendeten Phasenstrukturen, drei

bei Culleys Beratungssystem (Culley, 2002) und fünf gemäß Rauen und Steinhübel (Rauen &

Steinhübel, 2001), darlegen. Somit ist eine Differenzierung der Methoden nicht die Begrifflichkeit,

sondern eher die Betrachtung, ob es sich um fachspezifische Problembehebung oder

persönlichkeitsgebundene Einschränkungen handelt, da in beiden Arbeitsbereichen, Beratung sowie

Coaching, durch einen Experten beratend eingewirkt wird, um dem Klienten aus seiner Blockade zu

helfen. Nimmt man sich der Beratungsbetrachtung Nußbecks an, stellt sich die Differenzierung von

Beratung sogar noch konkreter dar. Grundsätzlich ist Beratung keine rein fachspezifische Definition

von Verfahren, sondern der Alltagssprache entlehnt (Nußbeck, 2010). Nimmt man aber die

dargestellten Definitionen Nußbecks als Grundlage, stellt die Definition der Beratung

zusammenfassend die allgemeine Definition dessen dar, was eine Interaktion zweier Menschen,

einem Hilfesuchenden und einem Helfenden, darstellt und somit allgemein auch für Coaching

Gültigkeit besitzt.

‘Beratung ist in ihrem Kern jene Form einer interventiven und präventiven helfenden

Beziehung, in der ein Berater mittels sprachlicher Kommunikation und auf der

Grundlage anregender und stützender Methoden innerhalb eines vergleichsweise

kurzen Zeitraums versucht, bei einem desorientieren, inadäquat belasteten oder

entlasteten Klienten einen auf kognitiv-emotionale Einsicht fundierten aktiven

Lernprozeß in Gang zu bringen, in dessen Verlauf seine Handlungskompetenzen

verbessert werden können (Dietrich 1983, S. 2)‘ (Nußbeck, 2010, S.19).

Akzeptiert man Dietrichs Definition aus dem Jahr 1983 als Grundlage beratender

Interaktionen, kann diese die grundlegende Arbeit sowohl eines Coach, eines Mentors oder eines

Fachberaters klar umreißen und somit die allumfassende Grundlagendefintion für die einzelnen

Beratungsformen darlegen.

Page 23: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

12

2.1.2 Abgrenzung zwischen Coaching und Mentoring.

Mentoring ist in seiner Form keine klassische Beratung oder Unterstützungsmethodik, sondern kann

eher als Präventiv-Maßnahme angesehen werden.

‘Hier begleitet ein Fachmann den Neuling durch seine ersten Berufsjahre und steht

mit Rat und Tat hilfreich zur Seite‘ (Migge, 2005, S. 25).

In den Worten von Christopher Rauens versteht sich Mentoring

‘als eine "Patenschaft" zwischen einem jungen bzw. neu zu einer Organisation

hinzugekommenen Mitarbeiter und einer erfahrenen Führungskraft . Diese nahezu

immer ältere Führungskraft fungiert als informeller oder formeller Mentor – je

nachdem, ob sie vom Mitarbeiter selbst ausgesucht oder zugeordnet wurde‘ (Rauen,

2008, S. 9).

Die Idee des Mentoring ist die Vermittlung von Riten und Normen einer Organisationskultur,

eine Bindung des (neuen) Mitarbeiters an die Organisation und teilweise auch eine karriereorientierte

Beratung. Somit zielt das Mentoring darauf ab, die Fluktuationskosten zu reduzieren,

Missverständnisse und Reibungsverluste bei der Integration neuer Mitarbeiter zu vermeiden und den

Mitarbeiter langfristig an die Organisation zu binden. Aus dieser Beschreibung wird deutlich, dass in

der Beziehung zwischen dem Mentor und dem "Schützling" ein Hierarchie-Gefälle herrscht. Auch ist

die Beratung nicht neutral, da die Interessen der Organisation im Vordergrund stehen – der

Beratungsfreiraum ist somit auf die Schnittmenge zwischen Organisations- und Mitarbeiterinteressen

beschränkt.

‘Mentoring lehrt die Regeln des Umgangs mit Makrozuständen, der sich nach

Meinung der Organisation bewährt hat, „die Art wie man etwas macht“‘

(Backhausen&Thommen, 2004, S. 112).

Eine aktuelle Form des Mentorings findet man derzeit im militärischen Bereich. Hier ist

Mentoring ein Bestandteil der Counter Insurgency Doktrin (COIN), die derzeit im Schwerpunkt durch

die USA in Afghanistan und dem Irak angewendet wird. Diese Doktrin verfolgt den Ansatz, Menschen

zur Selbsthilfe zu bewegen. Man leitet die lokalen Sicherheitskräfte an, rechtsstaatliche Grundsätze zu

verstehen und deren Akzeptanz in der lokalen Bevölkerung zu fördern, um den Aufbau einer stabilen

Sicherheitssituation in dem entsprechenden Gebiet zu gewährleisten. Das Mentoring wird hierbei von

ausländischen Schutztruppen zur Aus- und Weiterbildung der entsprechenden Sicherheitsorgane

genutzt. Neben dem Aufbau von Vertrauen in die Schutzkräfte und der Vermittlung von

Eigenständigkeit und Kompetenz zur Selbstverwaltung, wird ein Verständnisausbau der betroffenen

Nation auf unterschiedlichen Ebenen vom einzelnen Bürger über die Kommune bis hin zu höchsten

Führungsebene gebildet, welcher zur Entstehung selbständiger stabiler Nationen und derer Exekutiv-

Organe führen soll (vgl dazu U.S. Army / Marine Corps Counterinsurgency Field Manual).

Page 24: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

13

Tabelle 2: Unterschiede zwischen Coaching und Mentoring (Rauen, 2008, S. 9)

Coaching Mentoring

Zielgruppe i. d. R. Personen mit Managementaufgaben

Zielgruppe junge bzw. neue Organisationsmitglieder

Wird durch organisationsexterne und –interne Berater durchgeführt

Der Mentor immer ein älteres und erfahrenes Organisationsmitglied

Wenig hierarchische Beziehungen zwischen externem Berater und Gecoachten (Beziehungsgefälle unerwünscht)

Hierarchische Beziehungen zwischen Schützling und Mentor (klares Beziehungsgefälle)

Der Coach ist als Prozessberater qualifiziert und verfügt über eine Methodenvielfalt

Mentor berät hauptsächlich vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen und der Organisation

Berücksichtigung der Probleme des Gecoachten bis in den privaten Bereich (wenn nötig)

i. d. R. werden nur Probleme bezüglich der Organisation thematisiert

Meist sehr hohe Kosten bei Varianten mit externem Coach

Nur organisationsinterne Kosten durch die Zeit für die Beratung

Neutralität des externen Coachs Als Angehöriger der Organisation ist der Mentor nie unabhängig

Freiwilligkeit als Voraussetzung Freiwilligkeit nicht immer gewährleistet

Hilfe zur Selbsthilfe als Ziel Andauernde Beratung ohne festes Ende

Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters als Ziel

Langfristige Bindung des Mitarbeiters an die Organisation als Ziel

i. d. R. mittelfristige Betreuung eines Gecoachten

Langfristige Betreuung des Schützlings

Auch bei dieser Abgrenzung ist der Idealzustand die Grundlage für den differenzierten

Vergleich. So werden Grundvoraussetzungen angenommen, die in einer Vielzahl von Situationen

nicht gewährleistet werden können. So ist der „Einkauf“ eines externen Coachs nicht immer mit

dessen Neutralität einhergehend, sondern oft so ausgerichtet, um firmeneigene Ansätze zu verstärken

und Zweifel einzelner durch eine Simulation externer Unabhängigkeit aus dem Weg zu schaffen. Dies

ist grundsätzlich nicht die Idee des Coaching, wird jedoch auch offen als mögliche Firmenpolitik

größerer Unternehmen propagiert. Aber auch die strikte Trennung zwischen Arbeit und Privatem ist

für beide Arbeitsbereiche, Coaching und Mentoring, nicht eindeutig umsetzbar. Arbeitet ein Coach

effektiv und problemorientiert, ist ein möglicher Bezug zu oder aufgrund von persönlichen Problemen

kein Grund, das Coaching abzubrechen, sondern umso mehr ein Anreiz, um eine weitere

Betrachtungsebene zu entwickeln. Selbiges gilt für ein zielführendes Mentoring. Dieses ist

grundsätzlich in zwei allgemeine Formen zu unterteilen. Das einführende Mentoring, welches dem

jungen oder neuen Organisationsmitglied (Rauen, 2003) eine schnelle Integration in ein System

ermöglicht, wo es sich dann von einem Etablierungspunkt aus weiterentwickeln kann. Vor allem für

Page 25: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

14

diesen Ansatz ist eine Inbetrachtziehung persönlicher Aspekte nahezu unerlässlich, da durch die

Öffnung privater Sachverhalte eine Nähe ermöglicht wird, die eine schnellere Integration in den

Rahmen der Organisation zulässt. Hierbei kommt es, wie Rauen schon eindeutig hervorhebt, zu

einem gewollten Beziehungsgefälle (Rauen, 2003). Dieses Gefälle dient aber als Grundlage, um den

entsprechenden Mitarbeiter mit Hilfe sogenannter Seilschaften schnell auf weiterführende

höherwertige Verwendungen vorzubereiten und hin zu fördern. Insgesamt ist auch in diesem

Vergleich Rauens eine Vermischung unterschiedlicher Aspekte und Verfahrensweise dazu genutzt

worden, Coaching von einer weiteren Seite möglicher Parallelen abzugrenzen. Diese Abgrenzung

jedoch wird an Idealfaktoren entlang formuliert, ohne dabei die grundsätzlichen und allgemeinen

Differenzen darzustellen und somit Coaching weniger abstrakt wirken zu lassen.

Page 26: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

15

2.1.3 Abgrenzung zwischen Coaching und Psychotherapie

„[…]In den letzten Jahren wird jedoch immer klarererkennbar, dass die weitere

Markterschließung durch zwei Bedingungen gebremst wird. Es sind die von vielen

als relativ hoch empfundenen Kosten und die subjektiven Ängste, die Coaching oft

auslöst, weil es als eine Art Psychotherapie wahrgenommen wird (Geißler, Helm,

Nolze, 2007, S 147)“.

„Psychotherapie bezieht sich auf die Behandlung psychischer Störungen unter

Verwendung primär psychologischer (und weniger biologischer oder physiologischer)

Methoden‘ (Atkinson et. al., 2001, S. 562)“.

Zwar ist die Zielsetzung von Coaching und Psychotherapien gleich – der „Behandelnde“ will helfen –

die Zielgruppe oder die Zielpersonen sind aber eindeutig aus unterschiedlichen Verhaltenskategorien

auszuwählen.

„Psychotherapie ist ein Muss, wenn eine Störung mit Krankheitswert vorliegt, beim

Coaching hingegen geht es um ein „Ich will…“, um eine Optimierung der

Lebensqualität‘ (Migge 2005, S. 22)“.

Wie auch zuvor versucht Rauen, mit Hilfe einer starken Aussage eine eindeutige

Abgrenzung für eine Etablierung des Coaching durchzuführen, die auf einer wissenschaftlichen

Darlegung basiert und somit allgemein betrachtet die Unterschiede untermauert und eine mögliche

Allgemeingültigkeit propagiert. Aber auch Migges Aussage, das Psychotherapie ein Muss ist,

verdeutlicht die Verschiebung möglicher anderer Ansätze, um somit Coaching noch klarer

abzugrenzen, während unterschiedliche Betrachtungen jeweils Einzelfallentscheidungen darstellen,

ob für das entsprechende Krankheitsbild Psychotherapie die richtige Intervention ist oder nicht. Der

Ansatz durch extreme Bewertungen, oder aber Formulierungen von stark unterschiedlichem

Verfahrensansetzen, verdeutlichen immer wieder welcher Unsicherheit Wissenschaftler unterliegen,

die sich mit Coaching befassen. Versuche eindeutiger Abgrenzungen, basierend auf extremen

Hervorhebungen oder Ideallösungen und stellen die Problematik der fehlenden eindeutigen

Rahmensetzung für Coaching dar. Diese Problematik der vermutlich bewussten Abgrenzungs- und

Hervorhebungsmethodologie sowie des Ansatzes extremer Darstellungen und Aussagewerten

spiegelt sich auch in den Inhalten gezielter Studien wider, die somit gewollt versuchen, Coaching

hochzustilisieren und als einzige Möglichkeit beratender Methoden für bestimmte Probleme zu

fixieren.

Grundsätzlich ist Psychotherapie im Gegensatz zu Coaching in einem Punkt deutlich

etablierter und fokussiert, es existiert eine klare Gesetzgebung hinsichtlich der Begrifflichkeit und

Verwendungs- und Anwendungsbreite, was Coaching derzeit eindeutig fehlt (vgl. dazu Bundesgesetz

vom 7. Juni 1990 über die Ausübung der Psychotherapie (Psychotherapiegesetz)). Nicht nur durch die

Page 27: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

16

klare berufsdefinierende und somit ausbildungsbindende Struktur der Psychotherapie, sondern auch

in der Klientenausrichtung grenzt sich diese von Coaching ab.

‘Coaching ist keine verdeckte Psychotherapie für Manager, auch wenn viele

Techniken aus psychotherapeutischen Schulen eingesetzt werden

(Gesprächstechniken, kognitive Verfahren, etc.). Prinzipiell richtet sich Coaching an

„gesunde“ Personen und widmet sich vorwiegend den Problemen, die aus der

Berufsrolle heraus entstehen‘ (Rauen, 2008, S. 5).

Psychische Erkrankungen und Abhängigkeitsprobleme sind daher nicht als Tätigkeitsfeld

eines Coachs anzusehen. Im Falle solcher Problemmuster ist es Aufgabe des Coachs auf

entsprechende Therapiemaßnahmen und -einrichtungen zu verweisen.

Tabelle 3: Unterschiede zwischen Coaching und Psychotherapie (Rauen, 2008, S. 6)

Coaching Psychotherapie

Zielgruppe sind i. d. R. Personen mit Managementaufgaben

Keine vorbestimmte Zielgruppe bzgl. Aufgabe oder Funktion

Wurde im Profitbereich entwickelt und wird dort hauptsächlich angewendet

Non-Profitbereich als Anwendungsgebiet

Im Vordergrund steht die berufliche Rolle bzw. damit zusammenhängende aktuelle Angelegenheiten des Klienten (Schwerpunkte: Leistung und Führung). Ein konkreter Bezug zur Unternehmenswirklichkeit ist i. d. R. vorhanden

Bearbeitung tiefgehender privater und persönlicher (psychischer) Probleme unter Berücksichtigung der individuellen Lebensgeschichte – die thematisierten Probleme können auch weiter zurück liegen

Die Selbstwirksamkeits- und Selbstregulationsfähigkeiten müssen noch funktionstüchtig sein

Der Mangel an diesen Fähigkeiten macht i. d. R. eine Psychotherapie notwendig

Meist geringe emotionale Tiefe der thematisierten Probleme

Oftmals werden tiefgehende emotionale Probleme thematisiert

Für schwerwiegende psychische Probleme ungeeignet

Explizite Ausrichtung auch auf schwere psychologische Probleme

(Betriebs-)Wirtschaftliche Fachkompetenz und Unternehmenserfahrung des Beraters ist notwendig

i. d. R. hat der Psychotherapeut keine entsprechenden Kompetenzen

Coach und Klient bestimmen zusammen Inhalte und Ablauf, der Klient behält die Verantwortung für sein Handeln

Oftmals Übernahme der Verantwortung durch den Therapeuten, der auch Inhalt und Ablauf bestimmt

Zielorientierte Bearbeitung von Problemen, Erreichen eines Soll-Zustandes

Oftmals ursachenorientiertes aber nicht ausschließliches Analysieren von Problemen

Themen wie „Macht“ und „Hierarchien“ werden eher akzeptiert als kritisiert

Kritischer Umgang mit Themen wie „Macht“ und „Hierarchien“

Meist sehr hohe Kosten bei den Varianten Kosten werden i. d. R. von der

Page 28: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

17

mit externem Coach Krankenversicherung übernommen

i. d. R. kurz bis mittelfristige Maßnahme Oftmals lange Dauer

Kann an verschiedenen Orten stattfinden Findet meistens in einer psychotherapeutischen Praxis statt

Auch rein (betriebs-)wirtschaftliche Leistungsziele werden verfolgt

Wiederherstellung der psychischen Gesundheit des Individuums auf ein funktional angemessenes bzw. mögliches Niveau

Wie in den vorherigen Abgrenzungen, wird auch hier durch Rauen versucht, eindeutige

Sachverhalte zu konstruieren, die sich in der Realität kaum so klar abgrenzen lassen. So werden

Extremwerte und –sachverhalte definiert die durch die Abgrenzungsdarstellung

Allgemeinheitscharakter erhalten sollen, um so die Differenzierung einzelner Bereich zum Coaching

noch weiter hervorzuheben. Diese Hervorhebung wird zusätzlich durch teilweise nicht differenzierte

Sachverhaltsdarstellungen untermauert, die im Rahmen der Gesamtbetrachtung Coaching negativer

beeinflussen, als mit der Intention einer positiven Abgrenzung verfolgt wird. Ein Beispiel für diese

Aussagendiskrepanz ist, dass nach Rauen die Psychotherapie keine vorbestimmten Ziele besitzt.

Dies ist sachlich nur eingeschränkt richtig, da durch die Definierung einzelner Behandlungsebene, wie

zum Beispiel Gruppen oder Patienten mit spezifischen Störungen, durch das Krankheitsbild schon die

Zielsetzung der Behandlung definiert wird. Diese teilweise sehr stark ausgeprägten aber dadurch auch

erkennbar konstruierten Trennschärfen verstärken die Problematik der nicht eindeutig nachweislichen

Differenzierung und somit die propagierte Besonderheit von Coaching.

Page 29: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

18

2.1.4 Abgrenzung zwischen Coaching und Supervision

Betrachtet man die beiden Disziplinen Supervision und Coaching, sind im Gegensatz zu allen anderen

Methoden die größten Ähnlichkeiten erkennbar. Betrachtet man die Entwicklung der beiden

Methoden, ist die Supervision eine der grundlegenden Bausteine des Coaching. Das initiale Ziel von

Supervision war ursprünglich die Beziehungsarbeit von Therapeuten oder Sozialarbeitern. Inzwischen

hat die Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) eine Fachgruppe für Supervision in der

Wirtschaft gegründet. Aufgrund der Weiterentwicklung von Supervision gibt es mittlerweile formal

keine Beschränkung mehr auf bestimmte Zielgruppen.

Einige Coaching-Experten gehen daher soweit, dass sie die Praxis des Coaching als eine

Art "Management-Supervision" betrachten, den Begriff Supervision aber vermeiden, da er im Kontext

von Management und Unternehmen missverständlich ist (vgl. unter anderem Looss, 1997). Außerdem

ist Supervision primär als "Beratung für Berater" zu verstehen. Diese besondere Form der

Hilfestellung stellt eine Kombination von Mentoring und Feedback dar. So kann Supervision auch als

Beratung von Coachs in Anspruch genommen werden, während Coaching eine Beratung für Klienten

darstellt. Während bei der Supervision sowohl die Qualität der Arbeit betrachtet wird und mögliche

Verbesserungen erkannt werden, ist im Rahmen von Coaching die problemgestützte Hilfe die Basis

der Arbeit.

‘Die Supervision dient der Entwicklung beruflicher Kompetenzen von Einzelpersonen

und Teams durch systematische, ganzheitliche Reflexion ihrer Tätigkeit‘ (GEO

Themenlexikon Psychologie, 2007, S.730).

Grundsätzlich spiegeln sich auch im Coaching eine Vielzahl von Methoden und Ideen der

Supervision wider.

Die klassische Form der Supervision stellt sich als unterstützende und anleitende

Tätigkeit dar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese Form von begleitender

Unterstützung im Bereich der sozialen Berufe entwickelt wurde. Coaching hingegen

entwickelte sich im Bereich der Wirtschaft als effektivitätssteigerndes System mit

unterschiedlichen Elementen der psychologischen Betreuung. Grundsätzlich kann

man auf Grundlage der klassischen Coaching Betrachtung zwei Hauptaspekte

festhalten: Coaching ist vorrangig verbal und kognitiv orientiert und Coaching bezieht

sich meist auf professionelle Einzelakteure (Fallner, 2005).

Hauptsächliche Unterschiede liegen aber nach Rauen (2008) vor allem darin, dass Coaching

wie die Supervision ein reflexives Verfahren ist, sich aber immer auch zielorientiert auswirkt. Der

Coach hat in den meisten Fällen eine spezifische Wirtschaftskompetenz, der Supervisor meist nicht.

Der Hauptunterschied ist die Zielgruppe, die des Coachs sind Führungskräfte/Manager, des

Supervisors primär Sozial- und Beziehungsarbeiter sowie Berater. Insgesamt versucht eine

Supervision keinen direkten Aufbau spezifischer Kompetenzen.

Page 30: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

19

2.1.5 Abgrenzung zum Training

Die planmäßige Durchführung eines Programms von Übungen zur Vermittlung von Kenntnissen,

Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Verhaltensweisen definiert sich als Training. Man unterscheidet das

Fachtraining, welches dem Aneignen fachlicher und arbeitsbezogener Kenntnisse und

Fachfähigkeiten dient, und das Verhaltenstraining, das auf den Erwerb von Fähigkeiten und

Fertigkeiten im Verhalten gerichtet ist. Oft werden die Begriffe „Coaching", „Training" und „Beratung"

bedeutungsgleich verwendet bzw. verwechselt. Eine Ursache für die zum Teil unklare

Begriffsverwendung ist ein Beratungsverständnis, welches regelmäßig Begrifflichkeiten austauscht.

Grundsätzlich ist es dennoch möglich, die Begriffe "Coaching" und "Training" voneinander zu

unterscheiden.

‘Training dient dem gezielten Auf- und Ausbau bestimmter Verhaltensweisen, d.h. es

steht meist das Erlernen eines für entsprechende Situationen „idealen“

Ablaufmusters im Vordergrund. Die individuellen Bedürfnisse des zu Trainierenden

sind dabei zwar maßgeblich, aber der Schwerpunkt ist weniger das Individuum als

eben das individuelle Verhalten bzw. die Trainingsinhalte‘ (Rauen, 2008, S. 13).

Coaching ist also kein Training, kann dieses aber beinhalten, da sich beide Maßnahmen

sinnvoll miteinander kombinieren lassen. Dennoch ist Coaching in seiner Grundfunktion kein Training,

sondern ein Beratungsprozess, in dem der Klient dabei begleitet wird, (s)eine eigenständige Lösung

seines Anliegens herbeizuführen. Als Prozessberater nimmt der Coach dem Klienten weder eine

Aufgabe ab, noch fungiert er als "Besser-Wisser". Sein Expertentum konzentriert sich auf die

Begleitung des Prozesses – der „Hilfe zur Selbsthilfe". Im klaren Unterschied zum Trainer muss der

Coach keine direkte Lösung kennen bzw. vermitteln, sondern es dem Klienten ermöglichen, seinen

eigenen Weg zu finden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass nicht nur Rauen, sondern allgemein die

wissenschaftlichen Ansätze der Coaching-Betrachtung nur eingeschränkt sachlich sind und

allgemeine Grundsätze darstellen. Aufgrund der fehlenden eindeutig definierten Ausrichtung von

Coaching ist die Problematik des auf Grundlagen basierenden Abgrenzens nahezu unmöglich.

Ergänzend zu diesen Schwierigkeiten sind die möglichen Parallelen zu anderen Beratungsformen so

fließend, dass die offene Frage nach dem warum ein weiteres System bedingt. Trotz dieser

Problematik ist Coaching ein Beratungselement, welches über eine Vielzahl individueller Aspekte

verfügt, die in richtiger Form dargestellt eindeutige Abgrenzungen ermöglicht, auch wenn diese dann

nicht so explizit sind, sondern in einzelnen Bereichen spezifizierend sind. Unter anderem ist hierfür die

Toolsystematik des Coaching erwähnenswert, da hiermit allgemeingültige Verfahren etabliert werden,

die durch die individuelle Anwendung eine klare Ausrichtung darstellen und mögliche Ziele greifbar

und auswertbar machen. Weiterhin ist Coaching durch seine Zielsetzung, der Hilfe zur Selbsthilfe,

eine Beratungsform, die es dem Klienten ermöglicht, Verbindungen zwischen privaten und beruflichen

Einflüssen zu erkennen und in den einzelnen Arbeitsphasen, welche deutlicher definiert sind als zum

Beispiel im Rahmen der Beratung (vgl. dazu Cully, 2002), diese somit auch klarer umsetzbar machen.

Page 31: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

20

Diese wenigen Beispiele verdeutlichen jedoch, dass es im Rahmen der Vergleichbarkeit zu keiner

extremen Darstellung kommen muss, um Coaching abzugrenzen, sondern eher zu einer einheitlichen

Identifikation einzelner Elemente, die Coaching zu Coaching machen und dadurch abgrenzbar macht.

Diese Akzeptanz der kleinen Unterschiede würde auch ein deutlich wissenschaftlicheres Darstellen

gewonnener Erkenntnisse innerhalb einzelner Coaching betrachtender Studien mit sich führen und

somit Coaching deutlich wissenschaftlicher erscheinen lassen als es derzeit durch die extreme

Ausrichtung möglich ist.

Page 32: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

21

2.1.6 Coaching – Prozess und Zielsetzung

Versucht man „DIE“ gezielte Methode von Coaching zu beschreiben, verfängt man sich schnell in der

Vielzahl unterschiedlicher Ansätze. Auch wenn verschiedene Schulen und Verbände Coaching

individuell in seinen Methoden darlegen, gibt es eine Grundidee, wie Coaching durchzuführen ist. Dies

spiegelt sich in der Form des Coaching-Ablaufes wider. Für das Coaching gibt es insgesamt fünf

Phasen, zwischen denen sich der Coach zeitlich ungebunden bewegen muss, um am Ende einer

Intervention erkennen zu können, ob seine Arbeit zielführend war oder nicht.

‘Die geeignetste Perspektive, welche die Anforderungen an ein strategisches Modell

des Coaching und der Beratung am besten erfüllt, ist die systemisch-

konstruktivistische Perspektive‘ (Backhausen & Thommen, 2004, S. 26).

‘Viele Berater und Therapeuten berufen sich auf systemisches Gedankengut‘ (Migge,

2005, S. 342).

Behandelt man diesen Ansatz als Ausgangspunkt für Coaching, erkennt man

institutionsübergreifend, dass die durch Backhausen und Thommen beschriebene Idee als Basis

genutzt wird, jedoch, wie Migge (2005) feststellt, kaum jemand genau weiß, was damit gemeint ist.

‘Die Wurzeln der systemischen Beratung und Therapie liegen im Gegensatz zu

anderen Beratungsformen weder bei einer Gründerpersönlichkeit noch im

historischen Entwurf eines einheitlichen Theoriegebildes‘ (Migge, 2005, S. 343).

Dies erlaubt Coaching so individuell zu sein, ohne eine so genannte narrative Erklärung, ‘Wo

fing es an? Mit wem fing es an? ‘ (Migge, 2005). Coaching ist eine Methode lebender Organisationen,

welche sich selbst betrachtet, wandelt und weiterentwickelt. Hierbei kann das Mensch-Maschine-

System als Basis komplexen Zusammenlebens angesehen werden. Aus unterschiedlichen Teilen

zusammengefasst, ist es ein zielführendes Modell, welches Probleme lösen kann ohne selbst

problemlösende Theorien entwickelt zu haben. Dabei übernimmt es Einflüsse und Ideen einzelner

Elemente.

‘Die Systemtheorie nach Ludwig von Bertalanffy, (…) ‚beschäftigt sich mit

allgemeinen Eigenschaften und Prinzipien von Ganzheiten oder System, unabhängig

von deren spezieller Natur und der Natur ihrer Komponenten‘ (1970) (Migge, 2005,

S. 343). Einfügungen durch den Verfasser der Arbeit.

‘(…), dass systemisch-konstruktivistisches Coaching nicht primär über das

beobachtbare Tun zu definieren ist. Entscheidend sind die durch Tun vermittelten, im

eigentlichen Sinne aber nicht-beobachtbaren, in Coach und Coachee ablaufenden

internen Verknüpfungen der Handlungen, in der Selektion und dem Design‘

(Backhausen & Thommen, 2004, S.172). Einfügungen durch den Verfasser der

Arbeit.

Page 33: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

22

Die Wahl des systemischen Ansatzes für diese Dissertation aber auch für die Basis von

Coaching begründet sich vor allem darin, dass dieser eine gefestigte Grundlage bildet, aber durch die

prinzipielle Offenheit der Handlungstechniken unterschiedliche Ansätze wie Transaktionsanalysen

(TA) oder neurolinguistisches Programmieren (NLP) und Kommunikationstrainings vermischt und

zielführend anwendbar macht. Problematisch ist hierbei, dass Coaching nicht als elementar

strukturierte Methode betrachtet wird, sondern als ganzheitliches Konstrukt verschiedener Einflüsse

anzusehen ist. Somit kollidieren unterschiedliche Schulen und Meinungen, was zu der erweiterten

Problematik einer allgemeinen Definition des Coaching führt. Dennoch basieren alle Ansätze im

Coaching auf einem oder mehreren Elementen folgender systemrelevanter Faktoren:

- Fragetechniken

- Hypothesenbildung

- Analysen

- Relativierungen

Jeder Ansatz und alle Methoden basieren auf der richtigen und gezielt formulierten

Umsetzung spezifischer Fragetechniken. Bedeutend ist vor allem, dass für die richtige Phase die

richtige Form von Fragen gefunden werden müssen. Dies gilt uneingeschränkt auch für die weiteren

Grundlagenelemente eines jeden Coaching.

Page 34: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

23

2.1.7 Eine Arbeitsdefinition

Coaching in seiner Gesamtheit ist ein überaus komplexes Element der psycho-sozialen Intervention.

Als Grauzonenwissenschaft ist Coaching ein Beispiel für moderne Wissenschaften, welche sich nicht

mehr personenzentriert aus Theorien entwickeln. Als Grauzonenwissenschaft wird verstanden was

allgemein-populäre Verwurzelungen aufweist, keine international einheitlichen Standards etabliert hat

und derzeit keine klare Ausbildung und Kenntnispflicht erfordert, um ausgeübt zu werden. Als

grundlegende Entwicklung wissenschaftlicher Methoden, welche auf der Grundidee der Systemtheorie

basieren, ist Coaching eine interagierende Aktion. Lebende Organisationen bedingen Aktionen, die

sich gegenseitig weiterentwickeln – einerseits die Weiterentwicklung der Aktion in Bezug auf ihre

Effektivität und eine mögliche Verallgemeinerung und andererseits die der Organisation hinsichtlich

ihrer möglichen Stabilisierung und Verstärkung im Umgang mit externen Einflussfaktoren wie

allgemeine Stressoren und dem Umgang mit situativ identischen Problemformen. Bestehend aus

vielen Bausteinen einzelner etablierter Methoden entwickelt sich Coaching zu einem für alles offenem

Hybrid unterschiedlicher Ansätze.

Auch wenn Coaching in seiner heute existierenden Form noch keine tief greifenden Wurzeln

nachweisen kann, befindet sich dennoch in der Geschichte ein Baustein, welcher die Grundzüge des

Coaching schon in der Antike erkennen lässt. Wie auch andere Künste der Antike ging die Grundform

des Coaching, das Sokratische Gespräch, mit der Zeit verloren und wurde erst in der Moderne wieder

gefunden. In der Neuzeit auch als Neo-Sokratisches Gespräch benannt, wurde es erstmals als

gruppendynamisches Gespräche Anfang des 20. Jahrhunderts durch Philosophen und Lehrer wie

Leonard Nelson (1882 – 1927) oder Gustav Heckmann (1898 – 1996) wiederentdeckt. Das

Sokratische Gespräch in seiner Charakteristik, den Gesprächsteilnehmer zur Selbstfindung geleitend,

ist die eigentliche Basis des modernen Coaching. Auch wenn es bezüglich der methodischen Auswahl

und einflussnehmender Faktoren eine neue Wissenschaft ist, kann Coaching somit als eine der

ältesten Formen personenbezogener Beratung und Zusammenarbeit angesehen werden. Coaching

vereint eine Vielzahl von unterschiedlichen Einflüssen, fasst diese aber so zusammen, dass eine klare

Abgrenzung zu den vorher genannten anderen Beratungsformen wie Mentoring, Training, Beratung

und Supervision auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Genau diese fehlenden offensichtlichen

Abgrenzungen machen jedoch die Problematik von Coaching aus. Coaching ist eine „Bottom-Top“

Wissenschaft – wurden Wissenschaften wie Psychologie oder Medizin theoretisch zusammengefasst

und personenzentriert weiterentwickelt und somit von oben nach unten (Top to Bottom) erarbeitet, ist

es beim Coaching genau umgekehrt. Hier entstehen Theorien, die sich für spezifische Ansätze

bestätigen lassen aber für andere Interventionen völlig unbrauchbar sind, obwohl die Grundschematik

des Problems in beiden Fällen identisch sind. Coaching entwickelt und erfindet sich jedes Mal neu,

sobald es angewandt wird.

Ähnlich wie Sokrates bei jedem seiner Gespräche individuell auf sein Gegenüber

eingegangen ist, um ihn mit seinen Fragen gezielt auf die wahrscheinlich richtigste Antwort zu stoßen,

ist das Coaching heute genauso ein Element der individuellen Lösungshilfe. Im Gegensatz zur Antike,

Page 35: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

24

in der laut Überlieferung nur Sokrates diese Methode des Helfens angewandt hat, wird Coaching

heute auf verschiedenen Ebenen unterschiedlich genutzt. Zwar können die einzelnen Phasen als roter

Faden festgehalten werden, dennoch gibt es keine richtige oder falsche Lösung wie in anderen

Wissenschaften, sondern nur zweckmäßige oder unzweckmäßige Ansätze. Dies macht Coaching zu

einer weichen Wissenschaft, welche kaum abgrenzbar ist. Definitorisch festgehalten, mit Phasen in

einen sehr allgemeinen Rahmen gesetzt, ist Coaching ein Beratungsverfahren, welches

unterschiedliche Einflüsse zusammenfasst, jedoch mit dem Fehl an theoretischen Grundlagen, ist

Coaching derzeit darin verhaftet allgemeingültige Verfahren umzusetzen, ohne dabei mögliche eigene

Grundlagen eindeutig zu etablieren und als Arbeitsgrundlage zu fixieren.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Coaching ein Konstrukt moderner

psycho-sozialer Einflüsse ist, die sich aus der klassischen Form des Sokratischen Gesprächs als

lebendes Element moderner Organisation entwickeln und individuelle Lösungswege gezielt

beschreitet, ohne diese vorzudefinieren.

Page 36: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

25

2.2 Coaching-Studien – Aussagen, Zielsetzungen, Analyse

‘In den bedeutenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften (…) sind bisher erst einige

hundert Artikel weltweit zu diesem Thema veröffentlicht worden – das ist sehr wenig‘

(Migge, 2005, S. 28).

Durch die Doppeldeutigkeit des Begriffes, Coach sowohl als Berater als auch als Trainer und

Ausbilder im Sport, erscheinen bei Suchen mit Hilfe verschiedener Methoden oft vermischte

Ergebnisse. Neben der teilweise semantischen Überschneidungen der Begrifflichkeiten sind die

beiden Themenbereiche angrenzend auch miteinander verwandt – in Hinblick auf den Aspekt der

Beratung. Als einen Sportcoach bezeichnet man denjenigen, der mit Worten und Anleitung seinen

Sportler dazu bringt, aus eigener Kraft seine Leistungen zu verbessern und auf eine nächste Ebene

der Möglichkeiten aufzusteigen. Ein Personal-Coach leitet mit Worten Angestellte unterschiedlicher

Arbeitsebenen an, bessere und effektivere Fähigkeiten herauszuarbeiten und diese Fertigkeiten

einzubringen (eine Zusammenfassung mehrerer Quellen und deren definitorischen Grundlagen zu

Coaching und Sport). Mit dem Fokus auf Studien und der Wissenschaftsebene hinsichtlich der

Analyse von Coaching kommt es durch die Mehrfachverwendung des Begriffs Coaching zu einer

thematischen Vermischung unterschiedlicher Studien, die bis zum Ende der 1990er Jahre

hauptsächlich Analysen und Auswertungen sportlich-bedingter Coaching-Tätigkeiten betrachtet. Eine

der ersten veröffentlichten Studien zum Themenkomplex Coaching stammt aus dem Jahr 1998 und

lautet „Analysis of 1998 Survey of Coaching Clients by the International Coach Federation“ (Palmer,

1998).

Page 37: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

26

2.2.1 Studien – Wunsch und Realität

’Stober and Grant understand coaching as a solution-focused ‘systemtic process (...)

typically directed at fostering the ongoing self directed learning and personal growth

of the coachee’. The clients are seen as autonomous and adult learners, who based

on their experiences and knowledges, are willing and ready “’o learn and engage in

reflective practice’ (Greif, 2007, S. 223).

Greif (2007) spricht die Problematik aktueller Coaching-Studien an

‘There are only a few studies that fulfill the above (see below) requirements. (…)

latest research in coaching that satisfies minimum standards of academic rigor:

namely research which measures and predicts outcomes using reliable and valid

scales and experimental studies with control or comparison groups and random

assignment of the participants to the groups or quasi-experimental studies without

random assignment’ (Greif, 2007, S. 223). Einfügungen durch den Verfasser der

Arbeit.

Nur wenige Studien in der Coaching-Landschaft basieren auf klar definierten

wissenschaftlichen Grundlagen. Dies begründet sich auf zwei Ebenen. Ebene eins ist die Alltagsnähe

von Coaching, in der die wissenschaftlichen Einflüsse auf publizierte Arbeiten nur beschränkt

nachvollziehbar sind. Auf der anderen Ebene ist es der starke Einfluss einzelner Coaching-Verbände.

Hier wird mit Schwerpunkt die eigene Interpretation von Coaching als Grundlage für interne Arbeiten

genutzt. Dies führt dazu, dass eine allgemeingültige Vergleichbarkeit von Veröffentlichungen nur

eingeschränkt möglich ist, da die Ideen der Veröffentlichung nur beschränkt eingehalten werden. Folgt

man den etablierten Definitionen von Tests und Studien gelten Grundregeln wie sie unter anderem

durch Lienert und Raatz (1998) beschrieben werden.

Die Problematik der Studien zum Thema Coaching stellt sich hauptsächlich darin dar, dass

nur eingeschränkt freier Zugang zu einer Vielzahl von Studien gewährt wird. Weiterhin ist vor allem

das Fehlen eindeutig nachvollziehbarer empirischer Grundlagenwerte zur Unterstützung von

Aussagen erwähnenswert. So sind Studien teilweise nicht bewertbar, da weder ein Abstract noch

andere minimale Informationen vorhanden sind, die zumindest eine basale Kategorisierung

ermöglichen würde. Hinsichtlich der Zugänglichkeit von Studien bzw. themenrelevanten Theorie- und

Analyseabhandlungen zeigt sich, dass theoretische Abhandlungen im Vergleich zu Studien in einem

höheren Maß öffentlich zugänglich sind (ca. 60% Theorien gegenüber 40 % Studien).

Page 38: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

27

Abbildung 1: Darstellung der Verfügbarkeit von Studien und Theorieabhandlungen Dargestellt wird die Aufteilung der Verfügbaren Texte bezüglich ihrer empirischen Auswertbarkeit im Verhältnis zu ihrer Zugänglichkeit.

Verschiedene Ansätze und Darstellungsmethoden verteilen sich in den vorhandenen

Studien, was eine Vergleichbarkeit zwischen den Studien erschwert. Des Weiteren zeigen die

Veröffentlichungen, welche auf den ersten Blick eine gute wissenschaftliche Methodik vermuten

lassen, jedoch bei genauerer Betrachtung in einer Vielzahl wichtiger Elemente Schwächen. Diese sind

unter anderem die limitierte Darstellung statistisch relevanter Koeffizienten sowie der Verzicht auf die

Verfahrensweise des Peer-Reviews und des empirischen Dreiklangs aus Objektivität, Reliabilität und

Validität. Diese grundlegenden Probleme lassen sich aber nicht nur allgemein darstellen, sondern

müssen als Basen dieser Arbeiten weiter in Betracht gezogen werden. Insgesamt ist mit dem

Feststellen allgemeiner Mängel die Grundlage geschaffen, im Rahmen der Einzelbetrachtung

detaillierter auf existierende Schwierigkeiten einzugehen und diese gezielt anzusprechen.

Page 39: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

28

2.2.2 Methoden und Studienformen unterschiedlicher Institutionen

Für diese Arbeit wurden Studien, Thesen und Theorien unterschiedlicher Institutionen aus dem

Bereich Coaching ausgewählt und analysiert. Im Kapitel 3.2.2 werden die spezifischen

Auswahlverfahren und Kategorisierungen näher betrachtet. Die hier verwandten Institutionen und

Datenbanken waren:

International Coaching Psychology Review

International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring

International Coaching Federation

Association for Coaching

The Coaching Psychologist

Coaching Magazin

Coaching Report

Coaching News

Health Educational Journal

Journal of Management

ProQuest Psychology Journal

The British Psychological Society

PubMed

Die Problematik der wissenschaftlichen Qualität und Zugänglichkeit der Veröffentlichungen

spiegelt sich in der relativen Neuheit der Disziplin Coaching im Themenfeld der Psychologie wider.

Diese Schwierigkeiten sind durch folgende Sachverhalte bedingt:

- Durch das Fehlen klarer Ausbildungsrichtlinien und international anerkannter

Grundlagenausbildung darf ohne Nachweispflicht der Titel Coach angenommen werden

und sofort als ein solcher gearbeitet werden.

- Auch wenn unterschiedliche Vereinigungen ihren Mitgliedern einen Ethikcode

vorschreiben, ist eine Mitgliedschaft in einem solchen Verband nicht verpflichtend.

- Die meisten Mitgliedschaften unterliegen kaum nennenswerter Auflagen bezüglich

ethischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen.

- Die meisten Verbände stammen aus dem englischsprachigen Raum und sind somit nur

lokal bindend. Eine internationale Standardisierung der wissenschaftlichen Abhandlungen

zum Coaching ist somit derzeit nicht sichergestellt.

Zusätzlich zu dem obigen Sachverhalt gibt es keine Grenzen dessen was gecoacht werden

kann. Neben dem personalentwicklungsgebundenen Führungskräfte-Coaching entwickelt sich in den

letzten Jahren das so genannte Life-Coaching. Aus diesem Bereich des Coaching wurden nur

Veröffentlichungen in dieser Arbeit zum Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

betrachtet, Themenkomplexen rein privater Natur (z. B. Tier- und Beziehungscoaching) wurden von

Page 40: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

29

der Betrachtung in dieser Arbeit ausgeklammert. Grundsätzlich unterliegt ein Coaching drei

einflussgebenden Eigenschaften: der Selektion, der Kondition und der Situation, die ein Arbeiten des

Coachs und des Coachees entsprechend beeinflusst. Es ist möglich, dass Coachs bestimmte

Methoden bevorzugen (Rauen, 2005) und somit teilweise unbewusst die Problemstellung des Klienten

so verschieben, dass eine Lösung explizit durch die favorisierten Methoden sichergestellt werden

kann. Eine gegebenenfalls falsche oder nur eingeschränkte Problembehebung kann das Ergebnis

sein.

Diese Auswahl hängt aber neben einer klaren Auseinandersetzung mit den eigenen

Fähigkeiten von der Kenntnis der zur Auswahl stehenden Methoden ab. Eine solche Auswahlstruktur

setzt aber ein Organ voraus, welches festlegt, was es für Tools oder Methoden gibt und wie diese

anzuwenden sind. Durch die Komplexität von Coaching in Anbetracht seiner individuellen Anpassung

an den Klienten, wäre ein solches Instrument nur bedingt zielführend. Da aber einzelne Institutionen

im Schwerpunkt Eigenentwicklungen fördern, ist ein Zusammenschluss vorhandener Methoden kaum

umsetzbar. Weiterhin müsste definitorisch festgelegt werden, ab wann eine Abwandlung existierender

Methoden eine neue Methode darstellt, um eine Selektion überhaupt beurteilen zu können. Diese

Schwierigkeit und Besonderheit des Coaching, dass Methoden die Grundlagen der Arbeit und den

Kern von Coaching ausmachen und nicht theoretische Ansätze, verdeutlichen auch die Schwierigkeit

der klaren Strukturierung. Aufgrund der Unübersichtlichkeit existierender Methoden als

Arbeitsgrundlage eines Coach, ebenso wie die unklare Abwandlungsmöglichkeiten einzelner

Verfahren, ohne diese völlig zu verändern, lassen die Arbeit als Coach in einer sehr unklaren

Arbeitsebene agieren. Bei der Zielsetzung des Coaching durch den Klienten ist eine einheitliche

Methodik möglicher Problemlöseverfahren nicht festlegbar. Durch das gleichzeitige Fehlen klarer

Rahmensetzungen, welche Verfahren und Tools für welche Problemmuster anwendbar sind, ist

Coaching der Menschenkenntnis und dem Bauchgefühl des Coachs unterlegen, wie Probleme

möglicherweise zweckmäßig gelöst werden können.

Die Besonderheit am Coaching ist nicht die individuelle Problemstellung. Die Schwierigkeit

sind die möglichen einflussgebenden und externen Faktoren, die nur schwer zusammenzufassen

sind. Coaching bedient sich unterschiedlichster Methoden der psycho-sozialen Wissenschaften, wenn

es sich beim entsprechenden Coach um Fachpersonal handeln würde. Eine Definition der Merkmale

von Fachpersonal fehlt jedoch und muss daher, kritisch betrachtet, erst allgemeingültig generiert

werden und wie im Bereich der Psychotherapeuten bereits geschehen, universell bzw. landesweit

festgeschrieben werden. Somit definiert die Kondition des Klienten, welcher Coach

erfolgsversprechend ist. Folglich ist die zum Teil derzeitige Umsetzung, dass ein Coach viele

unterschiedliche Probleme mit dem Klienten bearbeitet, nur eine suboptimale Lösung, da viele

Probleme verschiedene Coachs bedingen. Nur wenn klar geregelt ist, was „coachbar“ ist und was

nicht, können die entsprechenden Phasen sinnvoll umgesetzt und unterschiedliche Tools vom Coach

zielführend aufeinander abgestimmt angewendet werden. Auch hier bedingt eine grundlegende

Regelung das effektive Umsetzen im Rahmen von Coaching.

Page 41: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

30

Die etabliertesten Plattformen sind gleichzeitig die Bereiche, die am meisten Einfluss

nehmen. Dies sind Institutionen wie das International Journal of Evidence Based Coaching and

Mentoring (IJEBC), die Association for Coaching (AC) und die International Coaching Federation

(ICF), wobei letztere im Schwerpunkt versuchen, vergleichbar mit einer Ärztekammer,

richtungsweisend Arbeiten durchzuführen und zu veröffentlichen. Alle anderen

Veröffentlichungsplattformen sind in Fachkreisen zwar anerkannt und in einzelnen Teildisziplinen

federführend, wie z.B. The Coaching Psychologist als eine Unterabteilung des British Psychologist

Journals, dennoch stellen diese Institutionen meist nur Insellösungen dar, welche von Dritten teilweise

akzeptiert werden, jedoch keine einheitliche Linie des gemeinsamen Arbeitens erkennen lassen. Dies

spiegelt sich vor allem in den veröffentlichten Arbeiten wider, welche sich kaum an vorgegebenen

wissenschaftlichen Standards wie z. B. Peer-Review halten, da meist die Voraussetzungen innerhalb

des Verbandes nicht gewährleistet werden können. Abbildung 2 stellt die Verteilung empirisch

geprägter Inhalte detailiert aufgeschlüsselt nach den einzelnen Veröffentlichungsplattformen dar.

Hierbei ist erkennbar, dass Institutionen wie z.B. „The British Psychological Society – allg.“, nur

theoriegeprägt Veröffentlichungen zur Verfügung stellen. Andererseits publizieren Institute wie die

„Association for Coaching“, keinerlei reine Theorieabhandlungen. Dieser Fehl einer Abdeckung beider

Bearbeitungsebenen unterstreicht die Problematik unausgereifter Coaching-

Veröffentlichungsverfahren im Rahmen dieses Arbeitsbereichs.

Abbildung 2: Aufteilung nach Publikationsplattformen, der untersuchten Veröffentlichungen hinsichtlich empirischer Auswertbarkeit Darstellung empirisch / theoretischer Inhaltsveröffentlichungen aufgeteilt nach Publikationsplattform.

Zusätzlich zu den Diskrepanzen in Hinsicht auf verbandsspezifische Schwerpunkte wie

Theorie-Erarbeitung oder Grundsatzformulierungen, ergeben sich Uneinheitlichkeiten bei den

genutzten Veröffentlichungsstandards. Die veröffentlichten Studien decken fast das gesamte

Page 42: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

31

Repertoire an Studienformen ab und ermöglichen somit kaum eine Vergleichbarkeit in ihrer

grundlegenden Strukturform. Weiterhin ist der partielle Verzicht aller genutzten Rahmendaten und

empirischen Werte in den Publikationen ein Problem, welches eine Replizierbarkeit der angegebenen

Ergebnisse erschwert (vgl. dazu Abbildung 3).

Abbildung 3: Abdeckung unterschiedlicher Studienformen durch einzelne Veröffentlichungsplattformen Studienformen aufgeteilt auf die einzelnen Institutionen in einer quantitativen Darstellung (je ausgeprägter die Darstellung, desto öfter wird diese Studienform genutzt)

Des Weiteren sind Arbeiten, die teilweise ein N unterhalb von fünf (N≤5) aufweisen, kaum

aussagekräftig bzw. generalisierbar und können zu entsprechenden Verzerrungen innerhalb

möglicher vergleichender Auswertungen führen. Weiterhin wurden mehrere Veröffentlichungen mit

einer Probandenzahl von „null“ bewertet, wenn keine nachvollziehbare Anzahl an Teilnehmern

veröffentlicht wurde, oder diese nicht thematisiert wurde (vgl. Abbildung 4). Somit ist vor allem die

Relevanz der Replizierbarkeit der Ergebnisse das größte Problem der meisten Studien einzelner

Coaching-Verbände. Die genutzten Verfahren um gewonnene Inhalte darzustellen, sind teilweise stark

limitierend. So bedingt eine Case Studie durch ihre Spezifizität deutlich weniger Probanden als

allgemeine Web-Untersuchungen. Durch die Nutzung unterschiedlicher Publikationsverfahren

ergeben sich natürlich Inhibitoren, die in Verbindung mit thematischen Grenzen zu einer stark

eingeschränkten Replizierbarkeit führen. Nur drei Plattformen decken das Spektrum so weitreichend

ab, dass Vergleiche hinsichtlich der Methodenanwendung und hinsichtlich erzielter Ergebnisse

möglich sind. Dieses Spektrum wurde für diese Arbeit so festgelegt, dass mindestens acht

unterschiedliche Studienformen wiederholt genutzt werden müssen. Die Auswahl von acht Formen

deckt somit die unterschiedlichsten Ebenen, neue Medien (Online Befragung), persönliche Verfahren

(Interview) und klassische Formen (paper-pencil), so ab, dass eine Methodenvielfalt uneingeschränkt

nachgewiesen werden kann. Diese Methodenvielfalt untermauert weiterhin das wissenschaftliche

Page 43: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

32

Verständnis innerhalb eines Verbandes. Dennoch verdeutlich die Coaching-Landschaft, dass eine

überproportionale Nutzung von explorativen Studien, internetbasierten Verfahren oder aber nicht

eindeutig definierbare Methoden (hier der Schwerpunkt) genutzt werden. Somit ist zwar für diese

Arbeit die Einteilung relevant, um grundlegende Sachverhalte zu verdeutlichen, jedoch ist bei weitem

noch keine klare Etablierung auf Ebene der Institutionen nachweisbar. Bei allen anderen

Publikationen wird durch die Limitierung der angewendeten Methoden kaum eine Vergleichbarkeit der

Studien einzelner Institutionen ermöglicht. Zusätzlich ergänzt sich diese Problematik noch dadurch,

dass trotz möglicher Methodendeckung auf unterschiedlichen Plattformen nur eingeschränkte

inhaltliche Übereinstimmungen in den Studien vorherrschen. Dies führt dazu, dass außer den

Artikelarten keine inhaltlichen Vergleiche mit einer Replizierbarkeit interinstitutioneller

Veröffentlichungen erarbeitet werden können. Die durch die Studienform bedingten Limitierungen

ergeben in Verbindung mit teilweise sehr bedeutenden Einschränkungen im Rahmen von

Zugänglichkeit oder aber Replizierbarkeit gewonnener Werte sowie teilweise fehlender Transparenz

von verwendeten Inhalten ein überaus komplexes Lagebild. So versuchen einzelne Institutionen

einzelne Sachverhalte zwar sachlich richtig darzustellen, beeinträchtigen aber durch die Anwendung

einzelner Studienformen sowohl die Nachvollziehbarkeit aufgrund fehlender Abdeckung aller

wissenschaftlicher Kriterien, als auch durch die hohe Spezifität eine kaum mögliche Replizierbarkeit

gewonnener Erkenntnisse. Grundsätzlich ist die Verwendung spezifischer Studienformen für einzelne

Sachverhalte zielführend. Dies wird jedoch dann problematisch, wenn für unterschiedliche

Sachverhalte trotzdem einheitliche Studienformen verwendet werden und somit kein „Methodenmix“

angewendet wird.

Abbildung 4: Verwendetes N in empirisch aufgearbeiteten Studien Dargestellt wird die Verteilung der Studienteilnehmer in den empirisch auswertbaren Arbeiten der einzelnen Institutionen. Besonderes Augenmerk ist auf den rechten Bereich der Graphik zu legen, da sich dort nur ein erkennbar geringer Anteil an Studien mit hoher Teilnehmerzahl darstellt, und somit eine erkennbare Verschiebung im Rahmen weiterführender Auswertung bedingt (vgl. Hypothesenkomplex 1).

Page 44: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

33

Zusammenfassend ist erkennbar, dass im Rahmen der veröffentlichten Coaching-Studien

nur eine geringe Zahl von Studien überdurchschnittlich hohe Teilnehmerzahlen aufweisen kann. Diese

deutliche Diskrepanz zwischen den Studien lässt sich des Weiteren auch auf die Institutionen

ausweiten. Hier ist es nur bei zwei Institutionen deutlich erkennbar, dass Studien durchgeführt

wurden, die eine Probandenzahl jenseits der 1000 aufweisen. Diese hohen Werte spielen dahingehen

eine bedeutende Rolle, da im Rahmen der weiterführenden Auswertungen auch Durchschnittswerte

bestehend aus Anzahl der Studien geteilt durch Gesamtzahl der Probanden berechnet werden und

bei nicht Berücksichtigung spezifischer Ausreißerwerte, unverhältnismäßige Disproportionalitäten

entstehen, die die Aussagewerte verfälschen können (Kapitel 4.1 Hypothesenkomplex H1).

Page 45: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

34

2.2.3 Institutionsgebundene Analyse versus universitäre und unabhängige

Analysen

Im Rahmen der Auswahl der Arbeiten und der wissenschaftlichen Analyse von Coaching-Studien

fielen zwei Veröffentlichungen auf, die sich sehr unterschiedlich zu der Masse der untersuchten

Arbeiten mit der Thematik Coaching auseinandersetzen. Diese zwei nahezu fundamentalen Arbeiten

betrachten nicht nur die Studienlandschaft sondern auch die Entwicklung im Rahmen der Analyse zum

Thema Coaching. Bei den Arbeiten handelt es sich einmal um eine Arbeit von Smither et al aus dem

Jahr 2003. Diese Arbeit ist eine der wenigen frühen Studien, die sich explizit der Thematik Coaching

widmet und gleichzeitig die Komplexität der Analyse gewonnener Werte darlegt. Ausschlaggebende

Institution für diese Arbeit sind die La Salle Universität, die State University New York-Stony Brook

sowie JP Morgan Chase. Auffällig ist hierbei, dass vor allem die Kooperation zwischen Universitäten

und einem bedeutenden Wirtschaftunternehmen wie JP Morgan Chase höchstes Interesse an

Coaching aufzeigt. Die zweite Arbeit die deutlich aus dem allgemeinen Veröffentlichungsraster fällt ist,

„Wirksamkeitsforschung im Führungskräfte-Coaching“ von Künzli aus dem Jahr 2009. Bei dieser

Arbeit handelt es sich um eine weiterführende Veröffentlichung von Künzli zum Thema Führungskräfte

Coaching. Bereits 2005 wurde dieses Thema analysiert und im Jahre 2009 in der Arbeit auf den

gewonnenen Ergebnissen aufgebaut und eine Analyse und Bewertung der Studienlandschaft zum

Thema Führungskräfte Coaching dargestellt. Auch in dieser Veröffentlichung wird auf Grundlage

wissenschaftlicher Kriterien eine Analyse zum Thema Coaching durchgeführt, ebenfalls ausgehend

von einem universitären Forschungsinteresse. Die gewonnenen Inhalte dieser zwei

Veröffentlichungen sind so aussagestark und gleichzeitig auch so alleinstehend, dass ihre

Betrachtung im Gesamtkontext dieser Arbeit untergehen würde, gleichzeitig aber einer

entsprechenden Erwähnung bedingen, da eindeutige Ergebnisse beschrieben werden, die wie in

Kapitel 2.2.1 dargelegt, oftmals in Studien propagiert werden, aber nicht umgesetzt werden konnten.

Dennoch ist auffällig, dass beide Arbeiten den expliziten Rahmen des Führungskräfte-Coaching

analysieren und jegliche Randerscheinungen wie Life-Coaching oder ähnliches außer Acht lassen.

Diese Entwicklungstendenz entspricht der Entwicklung des Coaching. Wie in Kapitel 2.1.6 dargelegt,

entwickelte sich als erstes das Führungskräfte-Coaching bevor weitere Unterdisziplinen erwuchsen.

So kann diese Entwicklung ebenfalls als Grundlage für die Entwicklung der wissenschaftlichen

Analyse angesehen werden. Der etablierte Anteil an Coaching, das Führungskräfte-Coaching, verfügt

über klarere Grundregeln und Daten als andere Teilbereiche des Coaching und kann daher besser

durch universitäre Analysen ausgewertet werden. Die neueren Teilbereiche könnten, diesem Verlauf

folgend, in den nächsten fünf bis zehn Jahren entsprechende Analysen ermöglichen.

Page 46: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

35

Smither et al. (2003)

Die Arbeit von Smither et al. ist eine der wenigen Studien die sich über einen längeren

Zeitraum, in diesem Fall über 12 Monate, der Analyse von Effekten aus Führungskräfte-Coaching

widmet. Durch den sehr spezifischen Ansatz kann die Veröffentlichung von Smither et al. als

Grundlagenarbeit angesehen werden, da sowohl empirische Vergleichswerte erarbeitet werden als

auch spezifische Theoriebezüge zum Thema „multisource feedback“ dargelegt werden. So stellt diese

Arbeit eindeutige Bezüge zu grundlegenden Veröffentlichungen und Theorie einzelner Aspekten wie

multisource feedback aber auch Coaching dar. Grundlagen von Klimoski und London aus dem Jahre

1974 werden als Referenz zur Betrachtung von Feedback genauso herangezogen wie der direkte

Bezug zu der relativ neuen Modeerscheinung zu diesem Zeitpunkt, dem Führungskräfte Coaching, mit

direktem Bezug zu Arbeiten von Graddick und Lane aus dem Jahr 1998 oder der Veröffentlichung von

Smither und Reilly aus dem Jahr 2001.

Schwerpunkt der Analyse war die Auswertung von Führungskräfte-Coaching in Verbindung mit

multisource feedback. Insgesamt nahmen zu Beginn der Studie über 1000 Seniormanager teil. Hierbei

wurden die Probanden in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Etwa ein Drittel der Teilnehmer erhielt

von einem Executive Coach Feedback. 88% der Teilnehmer erhielten im Rahmen einer unabhängigen

Studie ein Jahr später erneut ein Feedback. Die gewonnenen Ergebnisse verdeutlichten, dass

diejenigen Manager, die durch einen Executive Coach beraten wurden, es deutlicher schafften,

spezifische Ziele zu formulieren (d= .16) und es auch besser schafften Verbesserungsansätze von

Vorgesetzten zielführend umzusetzen (d= .36). Insgesamt wurde festgestellt, dass Manager, die einen

Coach an ihrer Seite hatten, deutlich bessere Arbeitsergebnisse lieferten, auch wenn der gewonnene

Wert eher als klein zu werten ist (d= .17).

Die Besonderheit dieser Arbeit ist der gezielte Wille, sich sowohl mit der Thematik Coaching als

auch den dazugehörigen Theorien zu befassen und diese gezielt auszuwerten und darzulegen. So

entspricht die Veröffentlichung von Smither et al. in allen Punkten dem wissenschaftlichen Standard,

welcher es erlaubt, gewonnene Erkenntnisse auszuwerten, nachzuvollziehen und als Grundlage für

weitere Studien zu nutzen. Ein vertiefendes Darstellen der Arbeit von Smither et al. wird im Rahmen

dieser Arbeit nicht erfolgen, da es sich hierbei nicht um eine Rezension existierender Arbeiten handeln

soll, sondern um die Auswertung und Analyse von Coaching analysierender Studien. So kann

dennoch festgehalten werden, dass vor allem die gewonnenen Inhalte der Arbeit von Smither et al.

zweierlei Betonung bedürfen. Erstens ist es eine institutionsunabhängige Arbeit, die durch eine

Kooperation von Universitäten und der Wirtschaft entstanden ist. Zweitens sollen die gewonnenen

Ergebnisse den Sachverhalt um die Komplexität des Bereichs Coaching verdeutlichen. Es ist

nachweisbar, dass es einen Effekt und eine Handlungsveränderung gibt, die der Anwendung von

Coaching zuzuschreiben ist, wobei die Effektstärke jedoch eher gering ist.

Page 47: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

36

Künzli (2009):

Im Vergleich zu der Arbeit von Smither et al. (2003) befasst sich Künzli (2009) in seiner

Veröffentlichung von 2009 im Schwerpunkt mit der Analyse und Darlegung existierender Studien zum

Thema Führungskräfte-Coaching. Die Veröffentlichung betrachtet die Entwicklung zum Thema

Führungskräfte-Coaching im Vergleich zu einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2005 zum gleichen

Thema. So ist im Gegensatz zu Smither et al. (2003) die Zielsetzung nicht die Ergebnisdarstellung,

sondern die Zusammenfassung existierender Arbeiten auf dem Fachgebiet des Führungskräfte-

Coaching. Ergänzend zu der Studiendarlegung werden mögliche neue Forschungsfragen postuliert,

wie unter anderem

- ‘Welche Rollen spielt die Affektreflexion und -Kalibrierung während der

Beratung?

- Wie förderlich ist die Unterstützung der Ergebnisorientierten Problem- und

Selbstreflexion für das Ergebnis?

- Was ist die Wirkung und der Nutzen von Verlaufsevaluationen?

- Inwiefern trägt Coaching zur potenzial- und Selbstentwicklung bei?‘ (Künzli,

2009, S. 10).

. Die Betrachtung der derzeitigen wissenschaftlichen Coaching-Landschaft verdeutlicht, dass

der Entwicklungsprozess eher schleppend voranschreitet (18 neue Veröffentlichungen in einem

Zeitfenster von vier Jahren). So gilt die Arbeit von Künzli (2009) weniger als Studienreferenz, sondern

eher als Kompendium für die Veröffentlichungen, die sich gezielt mit der Thematik Coaching und ihrer

empirischen Analyse befassen. So stellt Künzli (2009) fest, dass es eine deutliche Steigerung des

Interesses an Coaching in der Wissenschaft gibt, auch wenn es derzeit noch schwerfällt, dieses

Interesse in eindeutigen Ergebnissen zusammenzufassen. Vor allem die Literaturzusammenfassung

und somit die grundlegende Theoriezusammenfassung durch Rauen wird hier herausgehoben.

Dennoch ist wie in Kapitel 2.1.1ff dieser Arbeit dargelegt, darauf zu achten, welche Ausrichtung die

Darlegungen durch Rauen oder die durch ihn empfohlene Literatur verfolgt. Die in Künzli (2009)

beschriebenen Erkenntnisse bestätigen in vielerlei Hinsicht die im Rahmen der vorliegenden Arbeit

gewonnenen Erkenntnisse, hinsichtlich der Schwächen und Schwierigkeiten der wissenschaftlichen

Analyse von Coaching Studien, wirft aber auch gleichzeitig eine Vielzahl von Fragen auf. So kann

festgehalten werden, dass auch Künzli (2009) die Problematik der Studienlandschaft erkannt und

auch eindeutig darlegt. Vor allem die Problematik, dass nur wenige Studien den Anforderungen

Künzlis ausreichen um betrachtet zu werden, unterstreicht die Annahmen und erkannten Probleme die

ebenfalls Grundlage für diese Arbeit waren, so unter anderem das Einhalten wissenschaftlicher

Grundregeln, die Replizierbarkeit von Arbeiten oder aber die entsprechende Unabhängigkeit einzelner

Arbeiten von Institutionsvorgaben.

So ist vor allem Künzli (2009) als Grundlage für mögliche meta-analytische Analysen einzelner

Studien anzusehen. Die in seiner Veröffentlichung dargelegten Studien entsprechen nahezu

Page 48: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

37

umfänglich den Anforderungen einer solchen Analyse. Gleichzeitig liefert Künzli (2009) genügend

Grundlagenliteratur, um diese gewonnenen Erkenntnisse sachgerecht auszuwerten. Künzli (2009, S.

1) stellt mit Bezug zur Wirksamkeit von Coaching fest:

‘Obwohl die Anzahl der empirischen Studien immer noch gering ist und die

meisten mit methodischen Mängeln behaftet sind, entsteht der Eindruck, dass

Coaching wirkt‘ (Künzli, 2009, S.1).

Folgerungen

Wenn man folgern soll, dass Coaching funktioniert, muss man sich fragen, weshalb der

analytische Ansatz, der es ermöglichen würde, dies nachzuweisen bisher noch nicht eindeutig

identifiziert wurde. Die zwei hier betrachteten Arbeiten sind wegweisend für die Entwicklung der

wissenschaftlichen Landschaft im Bereich Coaching. Institutionen, die sich dieser Thematik

annehmen, können nur bedingt den nötigen wissenschaftlichen Grundlagen gerecht werden, dieser

Sachverhalt wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit dargestellt. Im Gegenzug zu der

institutionsgebundenen Betrachtung von Studien, ist aber auch ein durch die Wirtschaft und durch

Universitäten geprägtes Interesse an der Auswertung von Wirksamkeiten von Coaching vorhanden.

Wird es in absehbarer Zeit umsetzbar sein gewonnene Erkenntnisse so zusammenzufassen, dass die

Komplexität des Bereichs Coaching gezielt aufgeschlüsselt und fokussiert wird, ist eine

Weiterentwicklung dieses Bereichs unaufhaltsam.

‘[…] als kritische Größe für zukünftige Forschung wird der Zugang zum Feld

betrachtet. Dieser ist nach wie vor schwierig. Ein Grund dafür wird darin

gesehen, dass die herkömmliche, auf durchschnittliche und nicht individuelle

Veränderung fokussierte Forschung von Praktikern als wenig hilfreich oder

nützlich wahrgenommen wird‘ (Künzli, 2009, S. 1).

Trotz der herausragenden Eigenschaften der obigen beiden Studien werfen auch diese

wiederrum eine Vielzahl von Fragen auf. Im Gegensatz zu der Mehrzahl der Studien in dieser Arbeit,

sind die Fragen die hierbei aufkommen deutlich spezifischerer Art. So ist vor allem die Ausrichtung

und entsprechende Auswertung gewonnener Erkenntnisse vor allem im Rahmen der Wirtschaft nur

bedingt erläuterbar. In der Arbeit von Smither et al. (2003) wird deutlich, dass es eine erkennbare

Unbekannte gibt, die zwar dem Coaching zugesprochen werden kann, aber nicht beweisbar ist. So

fehlt der eindeutige Beweis, auch in der Studie von Smither et al. (2003) und auch in der Masse der

Studien die in dieser Arbeit betrachtet wurden, die klare Ergebnisse eindeutig dem Coaching

zusprechen können. Betrachtet man nun die Arbeit von Smither et al, (2003) etwas genauer, werden

Fragen in dieselbe Richtung formuliert.

’Because research on executive coaching is in its infancy, there are many other

areas where additional research would be desirable. For example, future research

Page 49: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

38

should examine the impact of longer term executive coaching relationships’ (Smither,

2003, S. 40).

Die Erkenntnis, dass jegliche Untersuchung bezüglich Coaching, unabhängig ob fachspezifisch

oder allgemein, bei weitem nicht ausgereift ist, verursacht gleichzeitig mit jeder Studie die

Weiterentwicklung von Fragen. Welche Faktoren gelten als Coaching spezifische Inhalte die somit die

Wirksamkeit einer Beratung untermauern, welche sind externe Faktoren die somit durch Coaching

aktiviert werden, aber nur bedingt auf die Intervention zurückzuführen sind. Wie auch Smither et al.

(2003) feststellten, konnte kein direktes Leistungsmaß im Sinne der Wertschöpfung ermittelt werden,

sondern eher die indirekte Auswirkung, wie unter anderem der Grad der Spezifität gesetzter Ziele,

Veränderungsdrang bei Vorgesetzten, eine entsprechende (subjektive) Beurteilung durch

Vorgesetzte. Jeder einzelne Faktor der hier aufgezeigt wird, kann durch Coaching intensiviert worden

sein, oder aber subjektiv hervorgerufen werden. So ist im Bezug zum Vorgesetzten ein deutlich

subjektives Wahrnehmen denkbar. Da es sich um wirtschaftliche Effizienz handelt, stellt sich die

Frage, ob man auf Grund der Investition nicht eher davon ausgeht, dass jegliche Handlung nach der

Intervention deutlich effektiver sein muss. So entsteht ein gewisser Kreisläufer, der durch gezielte

Studien bezüglich des Coaching nicht ausgeräumt sondern eher bestärkt wird. Veranlasst ein

Vorgesetzter, dass Führungskräfte gecoacht werden, erwartet er dass sich etwas verändert.

Gleichzeitig werden diese teilweise finanziell bedeutenden Investitionen nicht jedem zugesprochen,

sondern eher den Mitarbeitern die sowieso der Spitze angehören. So ist die Erwartungshaltung

automatisch eine andere wenn dementsprechend in dieses Personal investiert wird. So könnte man

die Hypothese aufstellen, Coaching beeinflusst nicht nur den Klienten, sondern auch den

Auftraggeber an sich und führt zu möglichen subjektiven Wahrnehmungsverschiebungen. So wird

durch den Auftraggeber grundsätzlich erwartet einen positiven Effekt durch Coaching erzielt zu haben.

Dies wiederrum führt dazu, dass jegliche Handlung nach einer solchen Intervention, sei sie noch so

minimal abweichend von früheren Verhaltensmustern, positiv dem Coaching zugesprochen werden,

wenn auch nicht eindeutig ein direkter Bezug zwischen Veränderung und Coaching erfasst werden

kann. Eine Fragestellung die zwar nicht in dieser Arbeit geklärt werden soll, aber dennoch vor allem

durch die doch sehr klaren Ergebnisse von Smither et al. (2003) auf eine solche Vermutung schließen

lassen würden.

Zusätzlich zu den obigen Aspekten kommt eine weitere Interpretationsmöglichkeit hinzu die

ebenfalls die Problematik der gezielten Zuschreibung von Coaching hervorhebt. Vor allem sind es

gleichzeitig Faktoren, die im Rahmen einer wirtschaftlichen Studienanalyse zwischen Coaching und

Wirksamkeit nur bedingt beachtet werden. Neben dem obigen „Führungsdilemma“ – der Erwartung mit

der Maßnahme positive Veränderungen erzielt zu haben, da sie Geld kosten und gleichzeitig der

Vorgesetzt im Falle einer nicht erkennbaren Veränderung unnötig Finanzmittel verschwendet hat

bleibt weiterhin die Frage, ob die spezifische Zielsetzung tatsächlich zu einer Leistungssteigerung

führt, oder ob es nun mal zusätzliche externe Variablen sind, wie im Laufe dieser Arbeit schon

dargestellt, zum Beispiel Umstellungen im privaten Umfeld die zu einer Effizienzsteigerung führen.

Page 50: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

39

Weiterhin ist die Frage der Leistungssteigerung oftmals ebenfalls subjektiver Natur. Es stellt

sich die Frage in wie weit mehr oder neue Ideen für Veränderungen auch gleichzeitig eine

Leistungssteigerung bedeuten. Schließlich ist vor allem das Beurteilungswesen eines der

subjektivsten Instanzen in der Personalführung. Neben dem Führungsdilemma welches schon

dargelegt wurde, ist es ein klarer Fakt, dass Personen die häufiger in direktem Kontakt zueinander

stehen, auch intensiver im Gedächtnis verankert sind. So ist ein Mitarbeiter der nachdem in ihn

investiert wurde und nun wiederholt neue Idee anbringt und somit deutlich öfter in Erscheinung tritt

auch unterschwellig präsenter – ein für den Beurteilungsprozess überaus positiver Umstand. So zeigt

vor allem die wissenschaftliche Auseinandersetzung von Smither et al. (2003) welcher Komplexität die

Analyse von Coaching Maßnahmen entgegensteht. In diesem Falle handelt es sich aber um eine klar

den wissenschaftlichen Grundregeln folgende Arbeit. Die Frage der eindeutigen Zuweisung von

Wirksamkeit in direktem Zusammenhang mit Coaching fällt hier schon schwerer. Umso komplizierter

gestaltet sich diese eindeutige Untermauerung von Sachverhalten in Studien, die im Rahmen dieser

Arbeit betrachtet werden und nur bedingt nachvollziehbare Ergebnisse postulieren. Neben der

Fragestellung ob sich Veränderungen eindeutig auf Coaching zurückführbar sind, ist gleichzeitig auch

die Frage unbeantwortet in wie weit eine Optimierung der Leistung durch Coaching bedingt wird.

Diese Frage wurde weder von Smither et al. (2003) beantwortet, noch von den Studien dieser Arbeit

mit Masse erst gar nicht in Betracht gezogen.

Diese Problematik der Heterogenität von Coaching spiegelt sich in den betrachteten Arbeiten,

sei es Smither et al. (2003), oder der Vielzahl von Studien dieser Arbeit. Es ist nicht eindeutig

nachweisbar, dass der positive Effekt von Coaching Interventionen rein diesen Interventionen

zuzuschreiben ist. Mit dem Wissen, dass Coaching positive Auswirkungen hat, diese aber wie in einer

Kettenreaktion oftmals nur ein Bestandteil mehrerer sich bedingender Prozesse ist, kommt folgende

Frage auf. Warum wird, mit diesem Wissen trotzdem nahezu erzwungen, quantitative Erfassungen

von Effektstärken in Studien aufzubereiten und somit etwas singulär nicht erfassbares trotzdem

fassbar zu machen. Diese Problematik verdeutlicht sich auch in der Betrachtung der Arbeit von Künzli

(2009). Fragen analytischer Natur kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass sowohl die

Rahmenstruktur der wissenschaftlichen Betrachtung von Coaching noch in den Kinderschuhen steckt

und gleichzeitig die zusätzlichen Einflussfaktoren nicht eindeutig erfassbar sind.

‘Zudem gleicht Coachingforschung einem Feuchtbiotop: auf kleinem raum

herrscht enorme Vielfalt, und die einzelnen Arbeiten nehmen wenig aufeinander

Bezug. Von einem gemeinsamen projekt „Coachingforschung“ kann noch nicht

die Rede sein‘ (Künzli, 2009, S.11).

Diese Sachstandfeststellung, gepaart mit dem Führungsdilemma verdeutlicht die Komplexität

der Coaching Forschung. Sie ist existent und auch nötig. Dennoch ist die Ausrichtung hinsichtlich der

Beschaffung zielführender Ergebnisse nur bedingt erkennbar. Vor allem Studien, die im Rahmen der

vorliegenden Arbeit untersucht wurden, bestärken die aufgeworfen Fragen, nach Zielsetzung und

Einheitlichkeit. Durch den Fehl mit Masse beider Faktoren ist eine ergebnisorientierte Forschung nur

Page 51: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

40

eingeschränkt umsetzbar. Im Folgenden wird auf die einzelnen Probleme wissenschaftlicher

Aufarbeitungen von Coaching Interventionen eingegangen. Mit dem Wissen um die Existenz von

Arbeiten wie die von Smither et al. (2003) oder der Studienanalyse von Künzli (2009) fällt es umso

einfacher die Masse der Studien, ohne entsprechende Grundlagen, zu analysieren und die erkannten

Einschränkungen gezielt anzusprechen. Vor allem ist es umso wichtiger mit dem Wissen um die

obigen Arbeiten nicht nur gezielt die wenigen effektstarken Arbeiten zu betrachten und Auszuwerten,

sondern den nötigen Brückenschlag zu den Arbeiten zu finden die aus unterschiedlichsten Gründen

die Anforderungen nicht erfüllen und somit keiner klaren Betrachtung unterzogen werden, dennoch

aber existieren und oftmals als Grundlage für weitere Studien angenommen werden.

Page 52: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

41

2.3 Empirische Evaluationsforschung und meta-analytische Grundideen

Die grundlegende Frage im Rahmen dieser Arbeit ist die Suche nach einer Effizienzsteigerung

etablierter Verfahren und Veröffentlichungsformate, die aus Coaching eine ernst zu nehmende

Wissenschaft machen. Empirisch relevante Aussagen werden derzeit institutionsgebunden dargestellt

und unter Maßgabe eigener Regeln für richtig und aussagekräftig bewertet. Der derzeitige

Forschungsstand verursacht aber durch seine Uneinigkeit in Form und Formulierung eine nur schwer

nachvollziehbare Studiengenerierung und Darstellung der statistischen Ergebnisse. Im Gegensatz zu

einer Vielzahl anderer psychologischer Disziplinen ist Coaching derzeit noch auf dem

Grundlagenniveau der Erarbeitung einer empirischen Wiederholbarkeit und wissenschaftlichen

Nachvollziehbarkeit. Sowohl die Replizierbarkeit als auch die Repräsentativität aber auch die

Transparenz der Arbeit sind drei wesentliche Grundelemente, die als Basis erfüllt werden müssen.

Erst nach einer eindeutigen Rahmensetzung kann auf die empirisch höherwertigen Eigenschaften wie

Objektivität, Reliabilität und Validität von Messungen oder Interventionsmethoden näher eingegangen

werden. Aufgrund der derzeitigen Struktur im Rahmen des Coaching, wird aber im Rahmen dieser

Arbeit ein solches Betrachtungsniveau, das konkrete Effektstärken erfordert, weder erreicht noch in

entsprechender Form berücksichtigt. Die Grundlage der empirischen Analyse Coaching-relevanter

Studien, ist die Betrachtung und Auswertung gewonnener Sachverhalte auf Basis der empirischen

Evaluationsforschung. Im Rahmen der Coaching-Strukturen ist derzeit das fehlende Element der

Transparenz die Ausgangsproblematik weiterführender Vergleiche. Aufgrund eingeschränkter

empirischer Offenlegung gewonnener Fakten sind erzielte Ergebnisse nicht wiederholbar, also nicht

replizierbar. Somit ist eine benötigte Transparenz nicht gegeben und Vergleiche zwischen früheren

Studien und neuen Erkenntnissen sind nur eingeschränkt in den einzelnen Institutionen möglich.

Ergänzend kommt noch die Problematik der Beschaffbarkeit einzelner Studien hinzu.

Etwa die Hälfte der Daten, die für diese Arbeit genutzt wurden, waren im Allgemeinen frei

zugänglich. Weitere 40 % waren nur mit entsprechendem Zugang zu bestimmten Bereichen einzelner

Institutionen nutzbar. Schließlich waren etwa 10% der verwendeten Studien nur in Form eines

Abstracts erhältlich und ansonsten nur über einen finanziell freigegebenen Bereich vollständig

einsehbar (Abbildung 5). Als Basis für diese Arbeit gilt die Betrachtung zwischen einer „Hol-und-Bring

Schuld“ bezüglich der Beschaffung von Arbeiten. So wurde grundsätzlich versucht, ein Maximum an

Arbeiten aus allen Bereichen des Coaching zu beschaffen und auszuwerten. Einschränkende

Faktoren waren erst einmal der zeitliche Aspekt, da eine Vielzahl von Veröffentlichungen zum Thema

Coaching vor 1990 im Schwerpunkt den sportlichen Aspekt des Coachens behandelt. Ähnliche

Schwierigkeiten lassen sich auch für Arbeiten und Veröffentlichungen in anderen modernen Bereichen

der Personaloptimierung wie z.B. Training nachvollziehen (vgl. hierzu Kapitel 4). Somit wurde auf

Grund der Hol-Bring Schuld versucht, ein allgemeingültiges Bild der Forschungslandschaft mit

aktuellem „Ist-Zustand“ zu erstellen. Die unterschiedlichen Zugänge einzelner Institutionen zu

Veröffentlichungen reduzieren die wissenschaftliche Überprüfbarkeit. So wurden Arbeiten, die nur

eingeschränkt oder nicht frei zugänglich waren, in folgende Bereiche unterteilt. Eingeschränkt

Page 53: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

42

zugängliche Arbeiten wurden nur Mitgliedern einzelner Institutionen zur Verfügung gestellt. Die

Mitgliedschaft einzelner Institutionen variiert von einem einfachen Anmeldeverfahren bis hin zu einer

finanziell untermauerten Mitgliedschaft, die jährlich o.ä. erneuert werden muss (z.B. ICF). Um ein

weitreichendes Bild dieser teilweise eingeschränkt verfügbaren Studien mit einbeziehen zu können,

wurden eingeschränkt finanzielle Mittel für mehrere Mitgliedschaften eingesetzt, um eine maximale

Vergleichbarkeit einzelner Institutionen und Studien sicherzustellen. Somit sind alle Arbeiten, die

sowohl öffentlich als auch teilweise eingeschränkt ausgewertet wurden, vollständig analysiert worden

und entsprechend den Grundlagen der empirischen Evaluationsforschung betrachtet worden. Arbeiten

die nicht zugänglich waren, sind hauptsächlich Veröffentlichung einzelner Institutionen, welche durch

die Offenlegung eines Abstracts betrachtet werden können, oder im Rahmen von Veröffentlichungen

zitiert werden, jedoch keine unabhängigen Betrachtung ermöglichten. Gründe für diese Zurückhaltung

dieser Arbeiten sind nicht eindeutig formuliert. Insgesamt ist die teilweise völlige Aufgabe persönlicher

Anonymität vs. Zugangsfreigaben zwar ein erkennbarer Ansatz, der eine Reduzierung

allgemeingültiger Veröffentlichung darstellen soll, jedoch ist durch die gleichzeitige Einschränkung

veröffentlichter Inhalte in den einzelnen Studien eine exponentielle Reduzierung von Transparenz und

Replizierbarkeit gegeben.

Abbildung 5: Zugänglichkeit der untersuchten Studien in Abhängigkeit Ihrer Quelle Dargestellt werden die Zugänglichkeitsausprägungen der einzelnen Institutionen in einer quantifizierenden Form, indem die Anzahl der Veröffentlichungen durch die Stärke der Markierung verdeutlicht wird.

Ergänzend zu den gewonnen Inhalten der einzelnen Studien, basierend auf ihre

Zugänglichkeit, wurde auf Grundlage der vereinzelten Validitätsverteilung versucht gezielt Coaching-

relevante Sachverhalte auszuwerten. So wurde sowohl auf die externen Validität, die Betrachtung

einzelner Treatmentwirkungen und die möglichen Generalisierbarkeit, als auch auf die interne

Validität, z.B. einem Wohlergehen basierend auf Coaching, eingegangen. Diese Inhalte und die

Page 54: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

43

entsprechende Wirksamkeit die in den einzelnen Arbeiten propagiert wird, wurden auch als einzelne

Variable im Rahmen der empirischen Auswertung formuliert. Hierbei wurde eindeutig der Schwerpunkt

auf die externe Validität gelegt, da trotz intensiver Analyse der genutzten Studien keine eindeutige

Abgrenzung dieser Validitäten erkennbar war. So ließen die gewonnen Ergebnisse zwar vermuten,

dass es eine direkte Korrelation zwischen Coaching und der Ergebnisverbesserung gibt, aber eine

unumstößliche Fixierung dieser Aussagen nicht möglich ist. So könnte auch eine parallel begonnene

Verhaltensveränderung in Form von Ernährungsumstellungen o.ä. einflussnehmend sein, diese

werden aber sowohl in den Studien, als auch in dieser Arbeit aufgrund fehlender Untermauerung als

nicht relevant ausgeblendet. Somit ist vor allem durch die Betrachtung der gewonnen Erkenntnisse

und der propagierten Wirkung, also der externen Validität, versucht worden, Coaching-Studien

hinsichtlich einer möglichen Grundlagenreplizierbarkeit nachvollziehbar auszuwerten. Hierbei wurde

zuerst auf die mögliche Wirksamkeitsuntermauerung durch die veröffentlichende Studie eingegangen

(vgl. dazu Abbildung 6).

Abbildung 6: Wirksamkeitsuntermauerung durch veröffentlichende Studie Darstellung der Verteilung in wie weit die propagierte Wirksamkeit durch die Studie untermauert wird und somit eine Replizierbarkeit möglicher Inhalte, basierend auf den gleichen Ausgangspunkte möglich wäre.

Die grundlegende Idee der empirischen Analyse ausgewählter Studien basiert auf der

Betrachtung evaluationstechnischer Verfahren. Hierbei kommt es grundsätzlich darauf an, neben der

oben dargestellten Zugänglichkeit und der Analyse der Aussagen bezüglich getroffener Wirksamkeit

empirische Inhalte so nachvollziehbar in den Studien wieder zu finden, dass eine Replizierbarkeit der

Arbeiten basierend auf der inhaltlichen Transparenz der Sachverhalte umsetzbar wäre. Weiterhin ist

vor allem der Aspekt der Reproduzierbarkeit mit zu berücksichtigen. Zusammenfassend sind die

grundlegenden drei Aspekte, Reproduzierbarkeit, Replizierbarkeit und Transparenz als Basis der

Studienauswertung zu betrachten und als Rahmen für die Folgeforschung grundlegend.

Page 55: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

44

Durch die fehlende Rahmensetzung in der wissenschaftlichen Veröffentlichung von Coaching-

Studien sind reinrassige Meta-Analysen nicht durchführbar. Somit ist für diese Arbeit, basierend auf

meta-analytischen Grundideen, eine wissenschaftliche Auswertung gewonnener Erkenntnisse

umsetzbar, die sich ähnlich einer Meta-Analyse strukturieren lassen, aber aufgrund fehlender

Basisinhalte, wie z.B. Effektstärken, nicht klassisch umsetzbar sind. Somit ist aufbauend auf den

Ergebnissen und Rahmensetzungen der Evaluationsforschung eine Grundlagenanalyse des

derzeitigen Status quo möglich, der als Basis für weiterführende wissenschaftliche Abhandlungen

betrachtet werden kann.

Diese Problematik der Erstellung eines Ausgangspunktes für weitere Forschung ist die

Grundlage transparent dokumentierten wissenschaftlichen Arbeitens. In Verbindung mit diesen

Grundideen werden Grenzen gesetzt, in denen unterschiedliche Ansätze entsprechend der Methoden

und Toolvielfalt geregelt werden. Studien, welche daraus evolvieren, befassen sich jedoch nur

rudimentär mit diesen Methoden sondern eher mit der allgemeinen Auswirkung von Coaching und

verschiedenen Coaching-Formen. Durch die Betrachtungsbandbreite einzelner Arbeitsschritte wird im

Rahmen der Veröffentlichung oftmals auch eine Reproduzierbarkeitseinschränkung, bewusst oder

unbewusst, in Kauf genommen. Diese Betrachtungsweise beschränkt aber die wissenschaftliche

Entwicklung von der Hypothese zur Theorie, so dass Coaching derzeit nur eingeschränkt belegbare

Erfolge entwickelt.

Weiterhin ist dieser spezifische Bereich personenzentriert und nicht ursachenzentriert. Diese

markante Differenz zu anderen Bereichen der Psychologie erlaubt die Übernahme geltender

Verfahren und die Anpassung existierender Methoden an die Bedürfnisse vorhandener

Methodologien. So kann die Identifizierung minimaler interindividueller Differenzen in der Bearbeitung

eines Coaching-Falls mit ähnlichen Grundvoraussetzungen klare Bedingungen für Studien schaffen,

welche eine Erhebung ermöglichen und hypothesenbildende Grundlagen in theoretische

Entwicklungen verwandeln können. Zusätzlich ermöglicht eine fundierte Basis die Weiterentwicklung

existierender Ideen zu Theorien, welche interindividuelle Auswertungen und Analysen spezifischer

Reaktionen und Verhaltensmuster und somit eine Analyse effektiver methodischer Ansätze

ermöglichen würde. Um solche Sachverhalte nachweisbar und vor allem nachvollziehbar zu machen,

müssen empirische Abläufe übernommen und angewendet werden und somit eine Transparenz der

wissenschaftlichen Arbeit als Grundlage weiterführender Inhaltsbetrachtung einbezogen werden.

Methoden und Tools werden derzeit auf Grundlage persönlicher sowie erzielter Erfahrungen

angewendet. Coaching ist ein non-direktes Verfahrenssystem. Hier sind die erzielten Wirksamkeiten

das Ergebnis. Basierend auf der Idee des sokratischen Dialogs ist beim Coaching der Weg wichtiger

als die Erreichung des Ziels an sich. Eine teilweise wissenschaftliche Unzugänglichkeit basiert auf den

Wirksamkeiten, die nur bedingt quantifizierbar oder beschreibbar sind. Somit ist vor allem die

Ausrichtung von Coaching an den Grundlagen der Evaluationsforschung unabdingbar. So ist

Coaching keine Sozialwissenschaft, die auf klassischen Aktions-Reaktions-Verfahren basiert, dennoch

können durch entsprechende Verfahren Auswirkungen und Möglichkeiten von Coaching analysiert

und frühzeitig zielführend eingesetzt werden, ohne ungewollt mögliche Störungen des Systems

Page 56: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

45

hervorzurufen. Methoden und Ansätze zur Fundierung standardisierter Interventionen und

Erhebungen werden in entsprechender Literatur weitreichend behandelt (vgl. dazu Lienert und Raatz,

Testaufbau und Testanalyse; Rustenbach, Metaanalyse; Hunter and Smith, Methodas of Meta-

Analysis). Mit einer Entwicklung wissenschaftlicher Qualitätsstandards für spezifische Coaching-

Methoden würden auch anwendungsspezifische Auswertungen und Verfahren festgelegt werden

können. Somit könnten Referenzwerte, die einem systemgebundenen Verfahren, Verfahrensgrenzen

aufzeigen können, definiert und damit einhergehend frühzeitig Anpassungsverfahren eingeleitet

werden, die derzeit Coach-spezifisch eher der Intuition unterliegen.

Page 57: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

46

2.4 Fragestellung und Hypothesen

Basierend auf der Feststellung von Migge (2005), dass es zwar eine Vielzahl von Veröffentlichungen

zum Thema Coaching gibt, aber man die wissenschaftlich nicht verwendbaren Publikationen bei einer

Datensichtung eliminiert, ergeben sich nur wenige relevante Arbeiten. Insgesamt ist festzuhalten, dass

nur wenige Studien über eine ausreichende empirische Transparenz verfügen und somit Effektstärken

sowie Effektmasse kaum greifbar sind. Diese Schwierigkeiten in Verbindung mit den Grundregeln

einer meta-analytischen Auswertung empirischer Studien, verdeutlichen die Problematik fehlender

Elemente für eine konventionelle Meta-Analyse. Aufbauend auf dieser Feststellung wurden Studien

zum Thema Coaching gesucht, mit der Zielsetzung herauszufinden

welche wissenschaftliche Qualität und Aussagekraft haben Coaching-relevante

Studien?

Hierbei kommt es nicht auf die rein empirische Analyse an, sondern in welcher Ausprägung

wissenschaftliche Grundideen in Coaching Studien verarbeitet wurden. So können wissenschaftliche

Evaluationen umsetzbar sein, auch wenn Effektstärken und tiefgreifender Inhalte nicht berücksichtigt

werden. Somit ist die Grundidee der empirischen Evaluationsforschung (vgl. S. 41ff) als Basis für

weiterführende wissenschaftliche Analysen anzusehen. Diese Grundidee und die entsprechende

theoretische Grundlage bilden die Basis für die analytische Betrachtung der Thematik Coaching–

spezifischer Veröffentlichungen. Aufbauend auf den Grundzügen wissenschaftlicher Strukturen und

inhaltlicher Darlegungen wurde der im Folgenden dargelegte Forschungsplan aufgestellt. Dieser

wurde entlang der entwickelten Hypothesen (vgl. dazu S.53) aufgebaut und mit der

Relevanzdarstellung etablierter Unterdisziplinen der Sozialwissenschaften – hier im Schwerpunkt das

Training – aussagestark ausgearbeitet.

Page 58: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

47

2.4.1 Auswertungsplan

Phase 1: Festlegung des Themenbereiches

Gleichzeitig mit der Formulierung der wissenschaftlichen Fragestellung wurde der

Themenbereich festgelegt. Weiterhin wurde die Entscheidung gefällt, welcher Form der integrativen

Forschung nachgegangen werden soll. Diese rahmensetzende Strukturierung ist die Grundlage für die

folgende Literaturrecherche. Dazu wurde unter der Berücksichtigung der relativen Modernität

Coaching-bezogener wissenschaftlicher Abhandlungen als Basiswert ein Zeitfenster von elf Jahren –

von 1998 bis 2009 – definiert (vgl. Kapitel 2, The International Coaching Federation, 1998).

Phase 2: Festlegung der Suchbereiche

Mit der Formulierung erster Suchansätze erfolgte eine Basiskodierung relevanter Bereiche.

Diese beinhaltet eine grundlegende Suche nach Veröffentlichungen mit Coaching-Bezug. Hierbei

wurde noch keine Triage durchgeführt, in wie weit es sich hierbei um Theorien, Grundlagentexte oder

Studien handelte. Diese Kodierung umfasste die grundlegenden Suchbegriffe, die als Ausgangspunkt

für die Eingrenzung relevanter Bereiche gilt. Dieses Top-Down-Verfahren ermöglichte eine

weitreichende Einschränkung möglicher Suchbereiche ohne eine spezifische Ignorierung möglicher

Randbereiche, die Coaching behandeln, nicht aber explizit mit diesem Schwerpunktthema dargestellt

werden. Diese Suchbegriffe waren Coaching, Studien, Psychologie, Theorie und Tools, in

unterschiedlichen Kombinationen. Eine Auswahl von bis zu drei Begriffen erlaubte eine grundlegende

Offenheit möglicher Treffer, um dem Anspruch der Randbereichsabdeckung gerecht zu werden.

Phase 3: Vertiefende Suchansätze

Basierend auf dem definierten Suchbereich aus Phase 2 wurden Themenkomplexe

determiniert. Dadurch wurde die thematische Breite der vorliegenden Analyse festgelegt. Dem

dargelegten Top-Down-Prinzip folgend wurde im Rahmen der weiterführenden Suche

fragestellungsbezogen festgelegt, welche Inhalte beachtet werden müssen. Diese Festlegung erlaubte

eine analytische Betrachtung von zwei Hauptarbeitsebenen – der Theoriedarstellung und der

Studienbeschreibung.

Phase 4: Festlegen der spezifischen Formen

Im Rahmen der vierten Auswertungsphase wurde festgelegt, welche Veröffentlichungsformen

der gewonnenen Arbeiten als Grundlagen der Antwortstrukturierung genutzt werden sollten. Dazu

wurden neben der Berücksichtigung der Arbeiten aller relevanten Coaching-Verbände auch

spezifische Arbeiten in die Quellenstruktur integriert, die eine allgemeine Abdeckung aller relevanten

Themenbereiche (u.a. systemisches Coaching, Tools) mit Coaching-Bezug ermöglichen. Basierend

auf dieser Definierung wurden weiterhin Variablen formuliert, die eine spezifische Suche und somit

Nutzbarkeit von Quellen limitierte (u.a. Wirksamkeit und Studienform). Diese Quellen wurden gemäß

den Selektionskriterien nebst inhaltlicher Festlegung auch in formaler Struktur festgelegt. Diese waren,

Page 59: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

48

neben der klassischen Literaturrecherche – im Schwerpunkt für die theorierelevante Auswertung – die

Durchsuchung spezifischer Datenbanken mit Hilfe des Reference Managers (V.10, 2008),

Datenquellen verschiedener Hochschulen sowie onlinebasierte Veröffentlichungsplattformen (z.B.

ICF) – hier im Schwerpunkt verbandspezifische Seiten zur Zusammenfassung Coaching relevanter

Studien.

Phase 5: Sammeln der Texte

Im Rahmen der Auswertung definierter Quellen wurden Texte in der letzten Phase des Top-

Down-Verfahrens einzeln betrachtet und entsprechend der Kodierung ausgewählt. Diese Kodierung

spiegelt die Einteilung in Theorie und Studien wider. Relevante Texte mussten so verfügbar sein, dass

eine ausgedruckte Version als Grundlage beschafft werden kann. Diese Auflage ist eine

wissenschaftliche um sicherzustellen, dass verwendete Texte in Printform existieren um somit einer

möglichen Inhaltsanpassung entgegenzuwirken. Idealerweise sind die Texte in digitaler Form

festgehalten und in unterschiedlichen Publikationsformen zusätzlich erhältlich. Abschließend wurde

eine Kodierung der Testsprache durchgeführt.

‘Sowohl sprachliche als auch kulturelle Faktoren wirken moderierend, beispielsweise

lehnen amerikanische Fachzeitschriften die Publikation außeramerikanischer Studien

oftmals aufgrund einer bezweifelten Ergebnisrelevanz und -validität für

angloamerikanische Populationen ab (Rustenbach, 2003, S. 39). ‘

Phase 6: Erstellen der Kodierungsmatrix für die Textanalyse

Basierend auf den Textsammlungskriterien wurde das Raster für die folgende empirische

Auswertung vorhandener Texte auf Grundlage des computerbasierten Einsatzes des Programms

SPSS (Statistical Package for the Social Sciences- Version 17, 2008) definiert. Hierin wurden die

minimalen Spezifika der Texte, die zu erfüllen waren, festgelegt, um weiter im Rahmen dieser Arbeit

betrachtet werden zu können. Diese waren:

- Veröffentlichungen zum Themenkomplex Coaching.

- Theoriebeschreibung oder Studie (wissenschaftliche Darstellung von Verfahren mit

empirischer Untermauerung).

- Freier Zugang oder mindestens Zugang von grundlegenden Textinformationen, z.B.

Abstract, um eine Kategorisierung durchzuführen.

- Kategorisierung der Texte hinsichtlich Inhalt und Relevanz für diese Arbeit.

Phase 7: Anpassen der Textsammlung an das Raster

Basierend auf der Reduzierung existierender Arbeiten auf Ausgangspunkt der

Kodierungsgrundlage aus Phase 6 ergab sich eine Relevanz spezifische Textsammlung von weniger

als 500 Texten. Hierzu wurde überprüft, in wie weit mindestens 2 der Rahmensetzungsinhalte (siehe

Phase 6) durch die Publikationen erfüllt wurden. Durch die Kategorisierung der Texte und eine

Page 60: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

49

Beschränkung auf ansatzweise maximale 50% Theorien reduzierte sich die Anzahl nach mehrfachem

Rasterdurchlauf auf etwas mehr als 400 Texte, welche im Rahmen von Phase 9 ausgewertet wurden.

Phase 8: Erarbeiten der Auswertevariablen in SPSS

Im Rahmen dieser Phase wurden die Inhalte und die Variablenstruktur, die zu einer textlichen

Auswertung im Rahmen von Phase 7 zunächst mit Hilfe einer Excel Tabelle erstellt wurden, in SPSS

überführt. Diese Variablenstruktur wird in Kapitel 3.2. detailliert beschrieben.

Phase 9: Auswerten des Materialpools

Mit der Integration der vorhandenen Texte in SPSS und der Sichtung hinsichtlich Studien und

Theorien wurde in Verbindung mit der Grundlagenanalyse in Excel eine Basis für die

Hypothesenerstellung geschaffen. Diese ermöglichen basierend auf der Beantwortung der

Ausgangsfragestellung zielführende Inhaltsdarlegungen. Abbildung 7 stellt die vorhandene

Textsammlungsstruktur, welche als Grundlage für diese Arbeit erstellt worden ist, dar.

Abbildung 7: Textsammlungsauswertung für diese Arbeit in SPSS Dargestellt wird nochmals die Verteilung der verwendeten Texte dieser Arbeit auf Grundlage der Institutionen, die in Verbindung mit SPSS empirisch und Hypothesen basierend ausgewertet werden.

Das Verhältnis von Studien vs. Theorien stellt sich in dieser Arbeit etwa 60% zu 40%.

Hierbei ist zu beachten, dass das leichte Übergewicht der Theorien gegenüber den Studien durch die

Grundlagentexte des Coaching-Reports von Rauen (2009) herrührt. Bei einer Herausnahme

grundlagenwissenschaftlicher Arbeiten wird erkennbar, dass reine Studien (48%), d. h. ohne die

genannten Grundlagentexte, gegen Theorieanalysen (52%) fast im Gleichgewicht sind. Die Texte des

Coaching-Reports wurden aber in die Auswertung dieser Arbeiten integriert, da es neben den

Page 61: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

50

grundsätzlichen Theoriedarstellungen auch Veröffentlichungen gibt, die den Rahmen für ein System

setzen. Diese Arbeiten wurden mit den Veröffentlichungen des Coaching-Reports zusammenfassend

berücksichtigt.

Phase 10: Empirische Phase und Formulierung spezifischer Hypothesen

Im Rahmen dieser Phase wurden die Merkmale der Studien ausgewertet und Hypothesen

spezifisch in Anlehnung an die Integrationsforschung betrachtet. Die relevanten Hypothesen wurden

nach der maßgeblichen Datensammlung erneut betrachtet und zu folgenden zwei Rahmenhypothesen

zusammengefasst.

Page 62: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

51

Hypothesenkomplex 1 untersucht die Aussagenstärke zur Wirksamkeit von Coaching innerhalb

einzelner Coaching-Studien in Relation zur Replizierbarkeit der Studienergebnisse (H1 zentral).

H1-neben-I überprüft eine institutionelle Unabhängigkeit der Studien und deren Aussagestärke im

Verhältnis zur Stichprobengröße. (Unter Aussagestärke wird die Zusammenfassende Fähigkeit einer

Studie verstanden Sachverhalte Transparent darzustellen. Dazu wurden die Variablen N, Anzahl

Seiten, u.a. zusammenfassend empirisch ausgewertet).

H1-neben-II analysiert den Grad der Zugänglichkeit die Nachprüfbarkeit der empirischen

Transparenz. (Die gemeinsame Betrachtung dieser Aspekte basiert auf der Annahme, dass es ein

gesteigertes Interesse daran existieren müsste, gewonnen Sachverhalte empirischer Natur öfters

öffentlich zugänglich zu halten, als „unvollständige Arbeiten“).

H1-neben-III analysiert eine mögliche Korrelation zwischen Institution und empirischer Offenlegung.

Hypothesenkomplex H2 untersucht den Grad der deduktiven Theorieorientierung (H2 zentral).

H2-neben betrachtet eine mögliche Korrelation zwischen den jeweiligen Theorieschwerpunkten und

der empirischen Bestätigung. (Häufigkeit von Bestätigungen bei bestimmten Theorieschwerpunkten).

Page 63: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

52

3 Methodik

’There can be little doubt that clarity around what a coach/mentor does and how a

coach/mentor operates is of value in positioning coaching/mentoring as a bona fide

profession’ (Ferrar, 2004, S. 55).

Zur Überprüfung der Einhaltung wissenschaftlicher Kriterien ist die offene Darlegung einzelner

Arbeitsabläufe unabdingbar. Im Rahmen dieser Arbeit soll ein erster analytischer Überblick über

wissenschaftlich strukturierte Studien aus dem Bereich Coaching durchgeführt werden. Dabei soll eine

Momentaufnahme bis 2009 dargestellt werden, die den Status Quo aktueller Arbeiten darlegt und

Probleme und nötige Veränderungen thematisieren soll. Insbesondere die Einflüsse externer sowie

interner Validität in Verbindung mit den Grundregeln der Replizierbarkeit und der dazu benötigten

Transparenz verschaffen Coaching die mögliche Distanz zu einzelnen Verfahren, die einem

verstärkten wissenschaftlichen Abarbeiten von Fakten entgegenkommt. Insgesamt ist das Fehl dieser

Aspekte derzeit das Problem warum Coaching keine klare Nachweisbarkeit erzielter Ergebnisse

darstellt. Zusätzlich ist die Vielfalt des „becoachbaren“ Bereichs zu umfassend, als dass es zu einer

klaren Strukturierung kommt und derzeit die Etablierung eines Systemkatalogs kaum umsetzbar ist.

Page 64: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

53

3.1 Statistische Analyse

Die statistische Aufarbeitung der Variablen erfolgte in Datenformaten von SPSS. Diese basieren auf

einer Struktur, in der unterschiedliche Elemente einzelner Variablen vorzudefinieren sind und somit

eine klare Auswertung ermöglichen. Diese Vorgabendefinition teilt sich in folgende Elemente auf:

Tabelle 4: Beschreibung der Variablen auf der Ebene der Variablenansicht in SPSS (SPSS, Version 17.0.0, 2008)

Bezeichnung Umsetzung

Variablenname In diesem Feld wird die Bezeichnung der Variable definiert.

Variablenlabel Diese Einstellung ermöglicht die spezifische Beschreibung der Variable. Mit dieser Bezeichnung in Verbindung mit dem Namen findet eine unmissverständliche Beschreibung der Variable statt.

Wertelabel Festlegung möglicher Inhalte. Durch die Wertelabels können Antwortvorgaben definiert werden. Eine definierte Variable stellen die Antwortmöglichkeiten in Form eines Drop-Down-Menüs dar.

Messniveau Der Bereich des Messniveaus unterteilt sich in drei mögliche Vorgaben:

Nominal

Eine Variable kann als nominal behandelt werden, wenn ihre Kategorien sich nicht in eine natürliche Reihenfolge bringen lassen.

Metrisch

Eine Variable kann als metrisch behandelt werden, wenn ihre Werte geordnete Kategorien mit einer sinnvollen Metrik darstellen.

Ordinal

Eine Variable kann als Ordinal behandelt werden, wenn ihre Werte für Kategorien stehen, die eine natürliche Reihenfolge aufweisen.

Als Grundlage für die Verwendung von SPSS wurden zu Beginn der Auswertearbeit

folgende in Kapitel 3.2 dargestellte Variablen definiert.

Page 65: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

54

3.2 Verwendete Variablen und deren Bedeutung

Codierungsnummer

Die Codierungsnummer beschreibt die grundlegenden Textinhalte, um eine simplifizierte Sammlung

selbiger durchführen zu können und gleichzeitig einen schnellen Überblick über einzelne

Texteckdaten im elektronischen Sammelordner zu erhalten. Eine Codierungsziffer besteht aus drei

Codierungsblöcken, welche sich nach folgendem Schlüssel zusammenstellen:

Tabelle 5: Codierungsdarstellung Block-1-Inhalte: Quellen

1_xx_xx International Coaching Psychology Review

2_xx_xx International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring

3_xx_xx International Coaching Federation

4_xx_xx Association for Coaching

5_xx_xx The Coaching Psychologist

6_xx_xx Coaching Magazin

7_xx_xx Coaching Report

8_xx_xx Coaching News

9_xx_xx Health Educational Journal

10_xx_xx Journal of Management

11_xx_xx ProQuest Psychology Journal

12_xx_xx The Britisch Psychology Society - allg.

13_xx_xx Sonstiges

14_xx_xx Reference Manager

Der zweite numerische Block beschreibt die Jahreszahl der Quellenerscheinung mit den

letzten beiden Ziffern der Jahreszahl. So würde 6_08_xx für einen Text des „Coaching Magazin“ aus

dem Jahr 2008 stehen. Der letzte Ziffernblock stellt die fortlaufende Nummerierung der Texte einer

Quellenressource dar. So steht die Kodierung 6_08_12 für einen Text aus dem „Coaching Magazin“

des Jahres 2008, der den zwölften Text für diese Arbeit dieser Quelle darstellt. Insgesamt wurden für

diese Arbeit mehr als 500 Texte betrachtet und 334 für eine statistische Auswertung ausgewählt und

in SPSS erfasst. Die 334 ausgewählten Texte erfüllten die im Laufe der Arbeit noch näher zu

betrachtenden Kriterien für eine wissenschaftliche Analysierbarkeit Coaching relevanter

Veröffentlichungen.

Quellenort / Publikationsform

Das Feld Quelle stellt die unterschiedlichen Publikationsinstitutionen dar (z.B. die ICF).

Diese wurden insbesondere aus dem englisch-sprachigen Raum herangezogen. Grundlage für die

Wahl dieser Variable ist die Grundlagenzuordnung welche Veröffentlichungsformen und Inhalte durch

welche Institutionen verstärkt dargestellt werden. Diese Variable ist die Basis der

Page 66: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

55

institutionsbezogenen Inhaltsauswertung und kann als Dachvariable angesehen werden. Unter dem

Begriff Dachvariable wird der Sachverhalt verstanden, dass alle darunterliegenden Variablen im

Rahmen der Auswertung einen direkten inhaltlichen Bezug zu der übergeordneten Variable haben.

Länderzugehörigkeit

Die Variable Länderzugehörigkeit wurde als Unterstützungsvariable für den Bereich

Quellenart gewählt. Hier kann zusätzlich eine sprachbezogene Zugehörigkeit herausgefiltert und

verdeutlicht werden, welche Länder und auch Sprachregionen sich im Schwerpunkt (wissenschaftlich)

mit der Thematik Coaching beschäftigen.

Erscheinungsdatum

Die grundlegende Idee für die Verwendung der Variable Erscheinungsdatum ist die

Verdeutlichung des Zeitraumes, in welchem die Studien publiziert wurden. Hierbei ist es besonders

wichtig, die Betrachtung spezifischer Studienthemen mit einzubeziehen, um mögliche divergente

Ergebnisse oder Modelle im zeitrelevanten Zusammenhang darzustellen.

Studiendauer

Die Betrachtung der Studiendauer ist vor allem hinsichtlich der Aussagefähigkeit der

beschriebenen Studien wichtig. Nur eine gut strukturierte und über einen wissenschaftlich

grundlegenden Minimal-Zeitraum von einigen Wochen – um eine Abdeckung aller relevanten Ebenen

sicherzustellen - ermöglicht aussagestarke Ergebnisse.

Artikelart

Unter der Variable Artikelart werden vordefinierte Benennungen zusammengefasst. Hierbei

wurde ein strenger Auswahl-Maßstab an die maximal mögliche Anzahl der Artikelart angelegt, um

Missverständnisse oder auch Überlappungen in Bezeichnungen zu vermeiden. Die

Veröffentlichungselemente werden in Tabelle 6 dargestellt. Als Besonderheit ist hier das Format

„Grundlagenvermittlung“ anzusprechen. Dieses Element wird zwar als Grundvoraussetzung für das

thematische Verständnis angesehen, jedoch werden auch in dieser Arbeit die Darstellungsformen und

die Verbreitung solcher Elemente im Rahmen spezifischer Veröffentlichungen betrachtet. Hierbei

wurde vor allem auf die Bestimmungsmöglichkeiten der einzelnen Arbeiten eingegangen. So staffeln

sich die Arten von allgemeinen zu spezifischen Formen.

Page 67: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

56

Tabelle 6: Verwendete Artikelarten und deren Bedeutung

Artikelart Form

Report / Paper Allgemeine wissenschaftliche Abhandlung – Variable für Arbeiten bei denen nicht spezifisch bemessbar ist, um welche genaue Form der Darstellung es sich handelt

Studiendarstellung Artikel, der sich rein mit der Darstellung einer Studie befasst – eine Zuordnung der Arbeiten basiert auf der Auswertbarkeit von Summary oder Abstract Elementen der vorgestellten Arbeiten, oder Referenzen innerhalb von Veröffentlichungen auf durchgeführte Studien, die nicht eigenständig veröffentlicht wurden.

Wissenschaftliche Arbeit Abhandlung, die durch die unterschiedlichsten Akademien als wissenschaftliche Arbeit kategorisiert wird. Arbeiten die einem Begutachtungsprozess unterzogen wurden und die Basis zur Erlangung wissenschaftlicher Qualifikationen beinhalten.

Theoriebeschreibung / Theoriebetrachtung

Beschreibung spezifischer Theoriegrundlagen und/oder Beschreibung etablierter Theorien

Entwicklungsdarstellung Darstellung unterschiedlicher praktischer Ansätze, die sich mit der Entwicklung, Evaluierung und Validierung neuester Methoden auseinandersetzen

Mixed-Paper Text, der sich aus mehreren Einzelformen zusammen stellt und meist sowohl theoretische relevante sowie praktische Ansätze beinhaltet. Im Gegensatz zum Report ist hier eine Spezifität einzelner Aspekte erkennbar.

Grundlagenvermittlung Vermittlung von Basiskenntnisse, die als Elementarwissen vorausgesetzt werden müssen, um themenrelevante Auswertungen verstehen zu können – ein grundlegender didaktischer Text.

Sonstiges Texte, die nicht eindeutig in einer der obigen Kategorien zugeordnet werden können

Studienumfang

Diese Variable betrachtet den Seitenumfang (qualitative Bemessung) einer Studie. Die

Verwendung einer solchen Variablen ermöglicht eine statistische Auswertung hinsichtlich des

durchschnittlichen Umfangs von Coaching-Studien. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass es

sich hierbei nicht um das „N“, den statistisch relevanten Probandenumfang einer Studie handelt.

Dieser wird im Folgenden näher betrachtet. Hierbei handelt es sich um eine reine quantitative

Bemessung, die als Grundlage in Verbindung mit anderen Variablen ein umfassendes Bild der Studie

ermöglicht, nämlich welcher Umfang wird für welche Informationsvermittlung genutzt.

Page 68: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

57

Autor I-IV

Mit der Verwendung dieser Variable soll die klare Hierarchisierung sowohl der Autoren und

ihrer Veröffentlichungsdichte als auch ihre Aussagenreplizierbarkeit analysiert werden. Eine

Verwendung klar definierter Autorenstrukturen, nämlich Co-Autorentum oder Selbstveröffentlichung in

Verbindung mit anderen Variablen ermöglicht eine ergänzende Betrachtungsebene, um eine

mehrdimensionale Analyse hinsichtlich der Studienaussage, Beschreibung, Finanzierung und

Publikation zusammenzustellen. Vor allem inhaltliche Relevanz und finanzierende und/oder

publizierende Verbände sollen hiermit analytisch, bezüglich eventuell vorhandener Zusammenhänge,

betrachtet werden können.

Studie

Anhand dieser Variable werden die betrachteten Texte in Studien und sonstige Texte

unterteilt. Wurde durch die vorherigen Variablen eine grundlegende Kategorisierung und Erfassung

allgemeiner Daten durchgeführt, handelt diese Variable die klare Unterteilung der Veröffentlichungen

ab. In den meisten Fällen ist eine klare Differenzierung hinsichtlich Studie und Theorie gut

durchzuführen, jedoch sind ca. 20 % der verwendeten Texte ungenau und nur schwer kategorisierbar.

Daher wurde folgender Schlüssel zur Variablenzuteilung aufgebaut:

- Enthält der Text statische Analysen?

- Sind diese Daten klar nachvollziehbar?

- Wird ein klassischer Studienaufbau (Text, sowie Durchführung) angewendet, um die

dargelegte Arbeit zu veröffentlichen?

- Ist ein Ziel der Coaching-Maßnahme erkennbar?

Sind alle Fragen positiv zu beantworten, handelt es sich eindeutig um eine Studie, sind nur

einige zu beantworten, ist entsprechend eigener Maßstäben (mindestens statistische Analysen sowie

eine eindeutige Zielerfüllungsdarstellung der Coaching-Maßnahme) zu entscheiden in wie weit

vorhandene Abweichungen zum oben genannten Schlüssel eine Zuordnung als Studie noch zulässt.

Studienform

Diese Variable soll verdeutlichen, welche spezifischen Methoden zur Studiengenerierung

genutzt wurden. Hierbei werden hauptsächlich die Grundlagenforschungsmethoden und die modernen

IT-gestützten Befragungs- und Auswertemethoden festgehalten. Unterschiedliche

Betrachtungsmethoden sowie Studienformen runden die alternativen Möglichkeiten ab in der

Auswertung die komplexitätsbezogenen Zusammenhänge im Rahmen verschiedenster Co-Variablen

mit zu beurteilen. Die in der Analyse betrachteten Studienformen sind in Tabelle 7

Tabelle 7festgehalten.

Page 69: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

58

Tabelle 7: Studienformbeschreibung

Studienform Inhalt

Internetfragebogen / Fragebogen

Allgemeine Befragung im Rahmen einer Studien, basierend auf Fragebögen im Internet, telefonisch oder in anderer Form, außer dem klassischen Paper-Pencil Ansatz

Web-based Studie Studien, die sich in Struktur und Umfang rein auf internetbasierten Ebenen aufbauen

Paper-Pencil Fragebogen Klassische Fragebogenstruktur zur Erlangung von Kenntnissen zu spezifischen Themenbereichen

Survey Beobachtung von Einzelpersonen und/oder Gruppen aus dem Blickwinkel spezifischer Fragestellungen

Multi-Methode Approach Studienstruktur in Form einer Kombination unterschiedlicher Studienaufbaumethoden, die zum Erlangen eines spezifischen Ziels kombiniert werden

Analysis Auswertende und analysierende Studienform

Explorative Studie Erforschende Methodik, die hauptsächlich für Primär-Studien genutzt wird

Ebenenstudie Ebenen-überschreitende Methodik einer Studie. Im Gegensatz zum breit gefächerten Ansatz eines Multi-Methode Approaches wird bei einer Cross-Sectional Study sowohl die Hierarchie als auch die psychologisch begründete Betrachtung übergreifend betrachtet

Case Study Spezifische Studienformen, die sich mit einem bestimmten Verhalten oder Fall auseinander setzen

Qualitative und quantitative Methode

Studienformen mit wenigen Stichproben und tief greifenden Aussagefähigkeiten sowie umfangreiche Stichprobengrößen und weniger tiefgründige Elemente

Interview Ergänzende Studienform, die sich vor allem zur Grundlagenbetrachtung oder aber zur primären Zielgruppenanalyse oder Zielsetzung eignet

Pre/Post Design Studienaufbau, der dezidiert Veränderungen einer Maßnahme festhält und messbar macht

n. b. Nicht bewertbar – eingesetzt wenn es sich nicht um eine Studie handelt

Sonstiges Spezifische Studienmethoden, die sich nicht in eine der obigen Kategorien integrieren lässt

Reales N / Gruppiertes N

Diese beiden Variablen betrachten dasselbe Element – die Stichprobengröße – jedoch mit

einem bedeutenden Unterschied. Während im Rahmen der Variable „Reales N“ die in den Texten

verwendete Anzahl von Elementen genau festgehalten wird, erfolgt im gruppierten Rahmen eine

Rahmeneinteilungen von < 25 bis > 500. Die einzelnen Spannen sind in < 25, 25 – 49 und danach in

Page 70: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

59

50 Schritten bis > 500 gruppiert. Zusätzlich wird diese Variable empirisch ausgewertet, um

Unterschiede in der Studienqualität noch deutlicher darzustellen. Sollte es sich bei dem zu

betrachtenden Text um keine Studie handeln, wird die Variable mit n. b. (nicht bewertbar)

beschrieben.

Publiziert

Mit Hilfe dieser Variablen wird die Veröffentlichung des Textes beurteilt und stellt die

Möglichkeit Dritter dar auf diesen Text zu zugreifen. Hierbei wird nicht unterschieden, ob der Text

käuflich oder kostenfrei zugänglich ist.

Zugänglichkeit

Die Zugänglichkeit des Textes wird in „öffentlich“, „eingeschränkt“ und „nicht zugänglich“

eingeteilt. Texte, welche als „öffentlich“ kategorisiert wurden, können mit wenig Aufwand, digital oder

analog gefunden werden und durch jeden Nutzer vollständig gelesen und verwendet werden. Texte,

welche in die Kategorie „eingeschränkt“ fallen, können nur mit Hilfe des Reference Managers oder

über bestimmte Seiten von Organisationen o. ä. analysiert werden, dann jedoch in vollem Umfang.

Texte, die als „nicht zugänglich“ eingestuft wurden, müssen entweder käuflich erworben werden,

stehen nur Mitgliedern bestimmter Organisationen zur Verfügung oder wurden aus dem allgemein

zugänglichen Bereich entfernt und sind auch nicht nachweislich dargelegt, so dass ein direkter Bezug

sichergestellt werden kann. Einzelne Verweise auf die Existenz dieser Arbeiten (u:a. Teile eines

Abstracts) reichen nicht aus um vertiefend betrachtet werden können.

Institutionsbezug

Die dargestellten Texte werden zusätzlich daraufhin analysiert, ob die dargestellte Studie

oder das dargestellte Tool durch eine bestimmte Institution erarbeitet wurde. Sollte dies der Fall sein,

ist ein klarer Institutionsbezug erkennbar. Wird eine allgemeine Studie vorgestellt oder ein allgemeines

Tool beschrieben, ist kein direkter Bezug definiert.

In Quelle beschrieben

Diese Variable ist eine Vorbereitungsvariable zur Wirksamkeit. Sie befasst sich mit der

Inhaltsdarstellung und lässt sich in zwei Bereiche unterteilen. Allgemeine Darstellung: Hierbei wird ein

Thema übergreifend dargestellt und zurückgreifend auf vorhandene Ressourcen dargestellt.

Spezifische Darstellung: Hierbei werden nur einzelne Elemente oder aber besondere Inhalte der

Coaching-Praxis dargelegt, beschrieben oder analysiert.

Page 71: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

60

Wirksamkeit

Die Variable der Wirksamkeit benennt Inhalte, welche innerhalb der Studie beschrieben und

als Grundlage für die Veröffentlichung der Studie herausgearbeitet wurden. Hierbei wird auf den

Aspekt der „Auswirkung“ von Coaching eingegangen und verdeutlicht, ob sich in einem Text

entsprechende Schwerpunkte erkennen lassen oder nicht. Wie bei anderen Variablen ist diese nur bei

Studien anzuwenden, um deren empirisch analysierbar zu betrachten. Bei Texten, welche keine

empirischen Studien darstellen, wird keine Wirksamkeit zugeordnet.

Wirksamkeit mit Studie untermauert

Basierend auf der vorhergehenden Variable wird eine ergänzende Analyse der dargestellten

Inhalte zu der in den Texten propagierten Wirksamkeit durchgeführt und untersucht, ob diese auch mit

der beschriebenen Studie untermauert werden kann. Die Variable wird in die Bewertungselemente,

„ja“, „nein“, „Zielsetzung nur partiell erreicht“ und „n. b.“ für nicht studienbeschreibende Texte unterteilt.

Bei einem „ja“ ist eine klare Untermauerung der beschriebenen Wirksamkeit mit der Studie und der

Studienform erkennbar. Ein „Zielsetzung nur partiell erreicht“ wird nur dann zugewiesen, wenn zwar

Elemente und Vorhersagen zu Studienergebnisse positiv bewertet werden aber nicht eindeutig durch

die Studie untermauert werden können. Ein „Nein“ wird verwendet, wenn eine eindeutige Diskrepanz

zwischen vorhergesagter und erzielter Wirksamkeit erkennbar ist.

Wirksamkeit I-IV

Die Wirksamkeitsvariable unterteilt sich in maximal vier Unterebenen. Diese bedingen oder

ergänzen sich derartig, dass hierbei die Wirksamkeit präzise dargelegt wird. Diese Variablen sind nur

bei studienbetrachtenden Texten anzuwenden. In Tabelle 8 sind die Wirksamkeitsinhalte, von denen

in der Auswertung pro Studie bis zu vier additive Merkmale ausgewählt werden können, genauer

beschrieben.

Page 72: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

61

Tabelle 8: Wirksamkeitsinhalte und deren Bedeutung

Wirksamkeit Bedeutung

Verbesserte Arbeitsform Die Fähigkeit die Systemansätze im Coaching erfolgsversprechend umzusetzen

Verbessertes Coaching Die Möglichkeit ein Coaching zielführender und effektiver umzusetzen

Standardisierung Einheitliche Umsetzung von Methoden und systemischen Ansätzen

Verbesserung der Tools Optimierung existierender Tools sowie Ergänzung der Toolvielfalt

Erhöhtes Selbstvertrauen Betrachtung aus der Klienten-Ebene und der entsprechenden Optimierung der themenbezogenen Eigenvertraulichkeit

Erhöhter Arbeitserfolg Zielführende Anwendung von Coaching-Verfahren zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeiten

Systemverständnis Akzeptanz und Verständnis eines systemischen oder eines spezifischen Ansatzes, grundsätzlich aber ein übergreifendes Verständnis bestimmter Coaching-Verfahren

Ethischer Ansatz Betrachtung und Umsetzung spezifischer Regelpunkte und eine Rahmensetzung bestimmter ethisch untermauerter Regelpunkte

Wirksamkeit allgemeine Betrachtung möglicher Umsetzbarkeiten und „Realisierbarkeiten“

Coaching Erfahrung Wirksamkeit hinsichtlich der Bedeutung von Erfahrungen als Basis für ein effektives Coaching

Klinischer Ansatz Spezifische Coaching-Ansätze, welche bestimmte Bereich entweder als psychologische Behandlungsmethode oder aber auch als Coaching für Mitarbeiter im klinischen Bereich betrachten

Sonstiges Spezifische Wirksamkeiten, die mit den obigen Kategorien nicht beschrieben werden können

Coaching-Form I-IV

Mit der Betrachtung der dargestellten Coaching-Formen werden die Inhalte der einzelnen

Arbeiten detaillierter dargestellt. Um auch hier eine genauere Betrachtung zu ermöglichen, werden die

Coaching-Formen in vier Untergruppen unterteilt und müssen entsprechend gemeinsam betrachtet

werden. In Tabelle 9 sind die verschiedenen Coaching-Formen und ihre Bedeutung beschreiben.

Page 73: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

62

Tabelle 9: Beschreibung der Coaching-Formen und deren inhaltliche Beschreibung

Coaching-Form Bedeutung

Allgemeines Coaching Grundsätzliche Coaching-Ansätze, die in den Arbeiten nicht näher beschrieben werden

Führungskräfte-Coaching Coaching-Formen, die speziell in Ansatz und Umsetzung genau auf die Bedürfnisse von Führungskräften abgestimmt sind

Life-Coaching Coaching-Methoden, die zur Verbesserung der Lebensqualität und Lebensmethoden angewendet werden

Sonderformen Spezifische Coaching-Methoden, die sich aufgrund ihrer Besonderheit nur sehr speziell anwenden lassen und daher nur allgemein beschrieben werden.

Supervision des Coach Spezifische Form der Betrachtung und Unterstützung des Coach

5-Faktoren-Modell Spezifisch auf der Basis des psychologischen BIG 5 ausgerichteter Ansatz

NLP Neuro-linguistische Programmierung – eine spezifische Handhabung von Coaching-Anwendungen

Mentoring Ähnlich der Supervision wird dem Coach die Möglichkeit gegeben, sein Können und sein Wissen situativ zu verbessern

Modelle (Coaching-Modelle u.a.) Zusammenfassung unterschiedlichster Modelle, z.B. Flow, GROW, PRACTICE, Q12, MBTI, etc.

Sonstiges Grundsätzliche Formen. Die nicht in die dargelegten Coaching-Elemente passen

Klienten-Ebene

Mit der Variable der Klienten-Ebene werden die einzelnen Ebenen, die im Rahmen der Texte

spezifiziert werden, beschrieben und zugeordnet. Hierbei gibt es eine direkte Verbindung zwischen

den Coaching-Formen und der Klienten-Ebene. Die einzelnen Ebenen sind:

- Angestellter, Manager, Senior als Einzelbetrachtungen,

- Angestellte und Manager, Manager und Senior als übergeordnete Systemvarianten

Eine Unterteilung zwischen Manager und Angestellte ist in den letzten Jahren deutlich umsetzbar

geworden, da erkannt wurde, dass Coaching auch auf den unteren Arbeitsebenen erfolgreich

umsetzbar ist. Unter „sonstige“ fallen für diese Arbeit alle möglichen Klienten von Studenten über

Auszubildende bis hin zu Patienten, die nicht in das klassische Raster der zu coachende Personen

fallen.

Page 74: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

63

Betrachtungswinkel

Neben der Betrachtung der Klienten-Ebene wird zusätzlich der Darstellungswinkel der Texte

betrachtet. Hierbei werden die Darstellungsebenen in drei Bereiche eingeteilt. Coach – hierbei wird

der Schwerpunkt der entsprechenden Arbeit aus dem Blickwinkel eines Coach oder seiner Arbeit

dargelegt. Klient – dieser Betrachtungswinkel basiert auf den Aussagen und spezifischen

Anwendungsausrichtungen innerhalb der Arbeiten, die sich auf den Betrachtungswinkel eines Klienten

beziehen. Die Kategorie „beide Ebenen“ beschreibt Inhalte, in denen Bereiche sowohl des Klienten als

auch des Coach meist in Verbindung zueinander betrachtet werden.

Themenbezug

Mit dem Themenbezug wird der Schwerpunkt des Textes herausgearbeitet und für eine

mögliche zusätzliche Analyse über mögliche Verschiebungen zwischen textinhaltlichem Schwerpunkt

und der Zielsetzung des Textes genutzt. Die Themenbezüge sind in Tabelle 10 beschrieben.

Page 75: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

64

Tabelle 10: Beschreibung der Themenbezüge und deren inhaltliche Beschreibung

Themenbezug Bedeutung

Verbessertes Coaching Der Coach kann sich durch zusätzliche Erfahrungen und gewonnen Erkenntnisse selbst weiter entwickeln und somit verbesserte Methoden und Verfahren anbieten

Kosten Reduzierung, Optimierung oder Anpassung von Coaching-Verfahren und Kosten zur Verfügbarkeitsmachung für einen größeren Klienten-Pool

Tools Coaching-Methoden und Verfahren die einzelne Abschnitte im Coaching beschreiben

Standardisierung Einheitliche Anwendung spezifischer Methoden und Verfahren, sowie die Nutzung gleicher Begrifflichkeiten und wissenschaftlicher Nachweisverfahren

Verbesserung durch Coaching Nachweisliche Veränderungen in Arbeitsweisen des Klienten auf Grundlagen durchgeführter Coaching

Akquise Erste Phase des Coaching, Verfahren zur Werbung und Zusammenführung von Coach und Klient

Themenverständnis Verständnis des Coach / Autors spezifischer Arbeits- bzw. Inhaltsdarstellungen zur Leistungsverbesserung

Auswertung Analyse durchgeführter Beratungen und deren Auswirkung in den einzelnen Phasen und Betrachtung angewendeter Tools und Verfahren

Akzeptanz von Coaching Akzeptanz und Verständnis durch Dritte für das Bedürfnis nach Coaching sowie Darstellung von unterstützenden Verfahren

Entwicklung Erstellung von Theorien, Standardverfahren und Zusammenführung von einzelnen Ansätzen zu einem Gesamtkonstrukt

Statistische Aufarbeitung

Mit dieser Variable wird die statistische Wertigkeit eines Textes betrachtet. Schwerpunkt ist

die Analyse, ob für den Text empirische Werte erhoben und zur Erstellung und Interpretation innerhalb

der Publikation genutzt wurden. Dabei erfolgt eine binäre Auswertung in „ja“ oder „nein“.

Statistische Analysierbarkeit

Basierend auf den Inhalten der vorhergehenden Variable wird ausgewertet, in wie weit die

bewertete Texte auch nachvollziehbar empirisch überprüfbar sind und in den Aussagen entsprechend

verifiziert werden können. Die Kategorien dieser Variable sind hierbei „ja“, „nein“ und „bedingt“ für

Texte, die nur eine eingeschränkte Verifizierung ermöglichen.

Page 76: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

65

Weitere Studien

In der Analyse der Texte wird untersucht, in wie weit weitere Studien betrachtet werden.

Hierzu werden die getroffenen Aussagen aus den Arbeiten herangezogen und in die folgenden

Ebenen eingeteilt:

- ja, bereits existierende Studien, die sich auf getroffene Aussage beziehen,

- nein, für Studien die nicht weitergeführt werden,

- in Planung, für Arbeiten die weiterführende Studien formulieren, diese aber noch nicht

umgesetzt haben, und

- empfohlen, für Arbeiten, welche weiterführende Arbeiten vorschlagen, aber keinerlei

erkennbare Ansätze für entsprechende Arbeiten erkennen lassen.

Diese Variable wird, wie andere vorher, nur in Verbindung mit einer positiven Bewertung der Variable

„Studie“ betrachtet.

Betrachtungswinkel weitere Studien

Basierend auf den Inhalten der vorherigen Variablen werden die Bereiche für Folgearbeiten

definiert.

Tabelle 11: Betrachtungswinkel weiterer Studien

Betrachtungswinkel Bedeutung

Gleicher Themenbereich Hierbei werden die dargelegten Studieninhalte in weiterführende Studien übernommen und mit gleichen Schwerpunkten bearbeitet.

Spezifische Themenbereiche Hierbei werden besondere Inhalte aus der beschriebene Studie genutzt, um weiterführende Inhalte zu analysieren.

Allgemeiner Themenbereich Hierbei werden weiterführende Arbeiten auf übergeordnete Themenkomplexe verschoben und übergeordnet analysiert.

Neuer Cross-Link Hierbei werden Inhalte aus unterschiedlichen Arbeiten genommen und in neuen Studien miteinander verbunden.

Grundlagenstudien bei Multi-Approach Studien, die sich aufgrund der dargelegten Ergebnisse nur mit einem bestimmten Abschnitt der vorhergehenden Studie befasst und explizite Verbindung zwischen Theorie und Praxis herstellen.

n. b. Bei weiterführenden Texten, die keine Studien sind.

Page 77: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

66

Bewertung des Textes

Die Bewertung des Textes ist eine rein subjektive Analyse. Dabei werden die Texte

bezüglich folgender Inhalte betrachtet und bewertet.

- empirisch verwertbar oder theoretische Grundlage,

- spezifische Darlegung,

- Coaching-relevante Inhalte,

- Relevanz der Inhalte für diese Arbeit und

- Verwertbarkeit und Verbindung unterschiedlicher Inhalte separater Texte, um ggf.

gegenläufige Meinungen darzulegen

Je detaillierter diese einzelnen Punkte dargestellt und überprüft werden können, um so

höherwertig wird ein Text eingestuft. Die einzelnen Ebenen sind von 1 (sehr gut) bis 6 (erneute

Betrachtung nötig) aufgebaut. Texte, die zwar inhaltlich durch die Abstracts ansprechend sind, jedoch

wegen unterschiedlicher Gründe nicht vollständig einsehbar sind, werden in die Auswertung mit der

Bewertung „erneute Betrachtung nötig“ aufgenommen.

Page 78: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

67

3.2.1 Untersuchungsabschnitte

Mit dem unter Kapitel 2.4.1 beschriebenen Phasenplan wurde die Grundlage für die an eine

Integrationsforschung angelehnte Arbeit gelegt. Mit Abschluss der Erfassung und Erhebung

empirischer Primärbefunde und der Berechnung innerhalb der Datenmatrix, entsprechend den

Untersuchungsschwerpunkten der Hypothesen, wurden Einzelaspekte für die Analyse berücksichtigt.

Wie im Phasenplan beschrieben, wurde im Verlauf der Pre-empirischen Phasen ein Kriterienraster

entwickelt, welches zur Identifikation relevanter Primärstudien genutzt wurde. Spezielle Eigenschaften

relevanter Studien wurden anhand eines vorgegebenen Muster identifiziert. Hierzu diente

insbesondere die Arbeit „AutoCoach“ (Tomuzia, 2008) als Leitlinie relevanter Aspekte aus dem

Bereich Coaching, welche mit Hilfe wissenschaftlich fundierter Studien nachgewiesen werden sollte.

Als Anhalt dienende Sachverhalte aus der Veröffentlichung AutoCoach wurden in Verbindung mit dem

schematischen Ablauf nach Rustenbach (2003) betrachtet und ausgewertet. Gemäß dem geplanten

Ablauf hinsichtlich der Verarbeitung und Auswertung des existierenden Materials wurde auf die

spezifischen Besonderheiten der Datenauswahl im Rahmen der Vorbereitung von Integrationsarbeiten

geachtet. Aufgrund des Umstandes, dass nur ausgewählte Formen von Studien und

Theoriedarstellungen den Arbeitskriterien dieser Arbeit entsprechen und nur bedingt rein

wissenschaftliche Aspekte durch die publizierten Studien erfüllt werden, wurde eine Auswahl

getroffen, die eine populationsspezifische Besonderheit darstellt. Der Idealfall sämtliche

Publikationstypen in die Integration einzubeziehen (Rustenbach, 2003), kann aufgrund der

wissenschaftlichen Einschränkungen nicht berücksichtigt werden. Durch die Anpassung der Arbeit an

evaluationstechnischen Auswertekriterien in Anlehnung an ein meta-anlytisches Verfahren ergibt sich

folgende Besonderheit. Wird im Rahmen von Meta-Analysen auf Effektstärken und Validitäten

eingegangen, können diese empirisch komplexen Sachverhalte im Rahmen einer Coaching-Analyse

nicht erfüllt werden. Somit ist das Verfahren innerhalb dieser Arbeit meta-analytisch, jedoch mit dem

empirisch geringeren Ansatz eine Grundlagenauswertung mit Hilfe evaluationstheoretischer

Verfahren.

Zusätzlich zu den meta-analytischen Auflagen einer Quellenauswertung, wurde weiterhin auf

die Besonderheit der Coaching-Veröffentlichungen eingegangen. So wurde auch die Sonderform des

narrativen Darstellungstypus in der wissenschaftlichen Coaching-Studien-Darstellung im Raster

aufgefangen. Diese finalen Auswahlkriterien, wissenschaftliche Nachweisbarkeit durch

Mindestdarstellung von empirischen Arbeitswerten oder aber die Bedeutungszuweisung der

dargestellten Arbeiten durch den Publikationsverband, reduzierten das gesamte Textvolumen von

über 1000 Texten auf 285 rasterkonforme Studien. Davon sind 156 auswertbare und analysierte

Texte, etwa 120 theorievorstellenden sowie etwa 50 Grundlagen-Dokumente mit einer

wissenschaftlich relevanten Ausführung. Mit dem Aufbau einer empirisch auswertbaren Datenbank in

SPSS wurden die Grundlagen für die weiterführende Arbeit zusammengefasst.

Page 79: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

68

3.2.2 Kodierung und Bewertung

Mit der entsprechenden klaren Rahmensetzung zur identischen Analyse existierender Studien wird die

stark divergierende Studienstruktur angeglichen und aussagestark aneinander angepasst, ohne eine

Nivellierung einzelner Inhalte durchzuführen und somit Fehler zu verstärken oder einzubauen. Mit

Hilfe der Strukturvorgaben von SPSS wurden die grundlegenden Variablen definiert und somit einer

einheitlichen Kodierung der Arbeiten zugrunde gelegt. Um dem Fehler der Singlekodierung

entgegenzuwirken, wurde die Bewertung der einzelnen Primärdaten durch zwei unabhängige

Wissenschaftler durchgeführt. Hierzu wurde zu Beginn eine verkürzte Kodierschulung durchgeführt.

Die unterstützende Wissenschaftlerin, Dr. rer. nat. Katharina Hild, im Folgenden Bewerter 2, wurde

wie folgt eingewiesen. Sämtliche Studientexte beinhalten allgemeine Informationen bezüglich einer

möglichen empirischen Auswertbarkeit. Da nicht alle Variablen eine zweite Kodierungswahrnehmung

benötigen, wurde Bewerter 2 eine Einschätzung der Textrelevanz und Wahrnehmung bezüglich

folgender Variablen vorgelegt:

Studie

Diese Variable wurde gewählt, da eine Vielzahl von Publikationen durch ihre teils Coaching

spezifische Form der Veröffentlichung nur marginale wissenschaftliche Grundformen von

Studienstrukturen aufweisen und somit eine sekundäre Kodierung aussagerelevant für die weitere

Betrachtung von Variablen zweiten und dritten Grades, welche eben jene Studien näher beschreiben,

notwendig macht. Hierbei ist durch die Bewerter nach einheitlichen Vorgaben (u.a. wissenschaftliche

Darstellungsform, und/oder eindeutige Benennung des Sachverhalts, dass die Arbeit eine Studie

darstellt) eine Zuweisung gemäß der Bewertungsmatrix durchzuführen. Diese Bewertungsmatrix

betrachtet jeden einzelnen Text und codiert diese in unten dargestellter Form.

Studienform

Nicht in jeder Arbeit ist die Form der Studienstruktur vorgegeben. Um auch hier

Missdeutungen zu reduzieren, wurde die Studienform-Variable als Sekundäres-Kodierungselement

festgelegt. Die einzelnen Inhaltsebenen werden zusätzlich gemäß ihrer wissenschaftlichen Bedeutung

invers kodiert, sprich je zielführender und zweckmäßiger die erarbeiteten Inhalte durch eine Form

dargelegt werden, desto geringer die Kodierungsziffer in diesem Bereich. Somit bedeutet eine

insgesamt geringere Summe der Bewertungsprodukte eine wissenschaftliche, und somit für diese

Arbeit hervorzuhebende, aussagestärkere Studie.

Studie Kennwertkodierung

Ja 2

Nein 1

Sonstiges 0

Page 80: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

69

Studienform Kennwertkodierung

Pre/Post Design 1

Multi-Methode Approach 2

Cross-sectional Study 3

Case Study 4

Interview 5

Explorative Studie 6

Paper-pencil Fragebogen 7

Survey 8

Qualitative und quantitative Methode 9

Analysis 10

Web-based Studie 11

Internetfragebogen/Fragebogen 12

n.b. 98

Sonstiges 99

Wirksamkeitskomplex

Entsprechend den publizierten Inhalten ist es teilweise schwierig festzulegen, in wie weit

Wirksamkeiten durch einzelne Arbeiten erkennbar und diese entsprechend auswertbar sind. Somit

wird auch hier eine ergänzende Auswertung durch Bewerter 2 der Primärstudien als sinnvoll erachtet.

Hierbei wird gemäß der Evaluationstheorie auf die externe Wirksamkeit eingegangen. Interne

Wirksamkeiten werden nahezu in keiner Veröffentlichung explizit dargestellt, so dass eine mögliche

Auswertung und Vergleichbarkeit entsprechender Sachverhalte nicht bewertbar ist. Insgesamt ist

durch die Bewerter zu betrachten, in wie weit ein erkennbarer Zusammenhang zwischen propagierter

Wirksamkeit und entsprechend durch die Studie untermauerte Wirksamkeit nachvollziehbar ist.

Wirksamkeit Kennwert

Ja 0

Nein 1

n.b. 2

Wirksamkeit untermauert Kennwert

Ja 0

Nein 1

n.b. 2

Page 81: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

70

Bewertung des Textes

Hierbei wurde die subjektive wissenschaftliche Wahrnehmung der dargelegten Sachverhalte

ausgewertet. Auch hier wird wie bei der Betrachtung der Variable „Studienform“ eine inverse

Kodierung verwendet. Diese abschließende Doppelbewertung legt auch gleichzeitig eine

Einschätzung der Nutzbarkeit der vorliegenden Datensätze dar, ob diese einer entsprechenden

Relevanz für eine Analyse darstellen. Hierbei ist vor allem die Subjektivität des Sachverhalts

besonders hervorzuheben. Aufgrund unterschiedlichster Aspekte ist eine Tendenz singulärer Bewerter

erkennbar. Um dieser besondere Einschränkung entgegenzuwirken, wurde für den zweiten Bewerter

neben dem Beurteilungsraster auch eine Kriteriensammlung zugeteilt, welche die Aspekte der

Bewertung des Textes objektiver gestaltete. So wurden unter anderem die positive Zuweisung

wissenschaftlicher Aspekte, das Vorhandensein empirischer Daten sowie eine allgemeine

Transparenz der Studieninhalte als positiv zu bewertender Sachverhalte definiert. Je höher die

Transparenz, Replizierbarkeit und auch Reproduzierbarkeit der Arbeiten erkennbar ist, umso besser

ist der Wert der Textbewertung anzusetzen.

Bewertung des Textes Kennwert

Sehr gut 1

Gut 2

Eingeschränkt Nutzbar 3

Spezifische Inhalte 4

Limitierte Inhalte 5

Erneute Betrachtung nötig 6

n. b. 99

Page 82: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

71

3.2.2.1 Interrater-Reliabilität

Mit der Vorgabe zur ergänzenden Bewertung und einer Einweisung in die Zielsetzung der Arbeit sowie

die grundlegenden Inhalte des Coaching-Prozesses wurden durch Bewerter 2 die vorgegeben Texte

kodiert. Aufgrund der teilweise mehrelementigen Einteilung können nicht alle doppelt bewerteten

Ebenen mit Kappa, dem statistischen Maß für die Interrater-Reliabilität, berechnet werden. Daher

werden spezifische Bereiche als Aussagemittelwerte zusammengefasst und im Rahmen graphischer

Auswertung beschrieben. Zur Berechnung der Interrater-Reliabilität ist vorzugsweise Cohens Kappa

zu verwenden (Rustenbach, 2003). Folgende Ergebnisse wurden im Rahmen der Sekundärkodierung

erzielt und mit Cohens Kappa entsprechend berechnet.

Studien

Mehrfeldertafelauswertung

Bewerter 1

Skala 0 1 2 Gesamt

0 7 2 0 9

2 1 3 84 1 88

2 1 41 146 188

Gesamt 11 127 147 285

In Kappa eingesetzt ergibt dies:

67,052,0

35,0

48,01

48,083,0

Die Interrater-Reliabilität trifft eine Aussage über die Unabhängigkeit von Ergebnissen von

ihrem Beobachter, somit ist sie genau genommen ein Maß der Objektivität und somit der Güte der

Methode. Nach der von Landis und Koch (1977) vorgeschlagenen Einteilung von Cohen’s Kappa

(Tabelle 12), mit dem sich die Interrater-Reliabilität abschätzen lässt, ergibt sich bei der Bi-Codierung

der Variablen einen beachtliche (substantiell), nicht zufallsbedingte Übereinstimmung zwischen den

beiden Bewertern.

Studie Kennwertkodierung

Ja 2

Nein 1

Sonstiges 0

Page 83: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

72

Tabelle 12: Interrater-Reliabilität nach Landis und Koch (1977)

Kappa-Werte Wertung der Übereinstimmung

κ < 0 Schlechte Übereinstimmung („poor agreement)

0 < κ < 20 Etwas („slight“) Übereinstimmung

0,21 < κ < 0,40 Ausreichende („fair“) Übereinstimmung

0,41 < κ < 0,60 Mittelmäßige („moderate“) Übereinstimmung

0,61 < κ < 0,80 Beachtliche („substantial“) Übereinstimmung

0,81 < κ < 1,00 (fast) vollkommene („(almost) perfect“) Übereinstimmung

Studienform

Studienform Kennwertkodierung

Pre/Post Design 1

Multi-Methode Approach 2

Cross-sectional Study 3

Case Study 4

Interview 5

Explorative Studie 6

Paper-pencil Fragebogen 7

Survey 8

Qualitative und quantitative Methode 9

Analysis 10

Web-based Studie 11

Internetfragebogen/Fragebogen 12

n.b. 98

Sonstiges 99

Abbildung 8 verdeutlicht die Werte, die in der obigen Tabelle numerisch zusammengefasst

wurden. Aufgrund der Übersichtlichkeit wurde auf den Sortierungspunkt „n.b.“ (nicht beurteilbar)

verzichtet. Deutlich wird, dass im Schwerpunkt onlinebasierte Verfahren, wie z.B. Web-based Studie

genutzt wird. Die Verfahren, die unter „sonstiges“ zusammengefasst werden, sind zwar als

Studienform dargestellt oder beschrieben, aber entweder nicht verbreitet oder nominell so selten

erwähnt, dass eine Zusammenfassung das Bild übersichtlicher hält.

Page 84: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

73

Abbildung 8: Studienform Verteilungsgrad Dargestellt werden die verwendeten Studienformen in den ausgewerteten Arbeiten, hinsichtlich ihrer Studienformverteilung.

Eine Berechnung von Kappa ist bei der hohen Anzahl an unterschiedlichen Studienformen

nicht zielführend anwendbar, da eine Übereinstimmung durch zwei Bewerter sich umso schwieriger

gestaltet, desto mehr Elemente – hier als Variable der Studienform – zur Auswahl stehen (Abbildung

8). Setzt man Studienform und verfassende Institution einander gegenüber ergibt sich das in

Abbildung 9 dargestellte Bild.

Abbildung 9: Veröffentlichte Studienform einzelner Coaching-Institutionen Übersichtmatrix verwendeter Studienformen durch die hier analysierten Institutionen.

Im Schwerpunkt werden im ICPR, im CP sowie im IJE Artikel allgemein verwendete,

wissenschaftliche Strukturen, die für Studien (z. B. Survey oder Interview) zielführend sind, nur

restriktiv genutzt. Auffällig ist aber die Veröffentlichung von Arbeiten in fast allen anderen Formen.

Page 85: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

74

Somit sind nur wenige Institutionen auf eine spezifische Form fixiert, jedoch lässt eine solche Vielzahl

an Veröffentlichungsoptionen vermuten, dass es eher auf eine quantitativ hohe Anzahl an Arbeiten als

auf wissenschaftlich elaborierten Formen ankommt. Weiterhin ist eine mögliche Transparenz

gewonnener Ergebnisse je nach verwendetem Veröffentlichungstyps mehr oder weniger gut

verschleierbar.

Wirksamkeitskomplex

Wirksamkeit Kennwert

Ja 0

Nein 1

n.b. 2

Im Rahmen der Auswertung ergaben sich für 285 zu bewertende Texte folgende Inhalte der

Mehrfeldertafelauswertung zur Wirksamkeit:

Bewerter 1

Skala 0 1 2 Gesamt

0 133 0 3 136

2 1 0 11 11 2

2 1 2 124 127

Gesamt 134 13 138 285

Mit der Berechnung von Kappa für den Zufälligkeitswert bezüglich der

Wirksamkeitsbetrachtung ergibt sich folgendes Ergebnis:

89,056,0

5,0

44,01

04494,0

Dieser Wert ergibt nach Landis und Koch (1977) eine (fast) vollkommene Übereinstimmung

zwischen den beiden Bewertern für die Bewertung der Wirksamkeitsbetrachtung. Eine Zufälligkeit der

erzielten Ergebnisse ist für diese Variable somit ausgeschlossen.

Wirksamkeit untermauert

Wirksamkeit untermauert Kennwert

Ja 0

Nein 1

n. b. 2

Im Rahmen einer wissenschaftlich strukturierten Basisform der Arbeiten sollte zwischen der

wahrgenommenen und der tatsächlichen Wirksamkeit kaum ein Unterschied erkennbar sein. Trotz

Page 86: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

75

möglichem Beobachterfehler sollte Kappa eine eindeutige Aussage diesbezüglich liefern. Folgendes

Ergebnis ist für die Auswertung der mit den Inhalten der Studie untermauerten Daten erzielt worden:

Mehrfeldertafelauswertung

Bewerter 1

Skala 0 1 2 Gesamt

0 88 6 5 99

2 1 3 18 17 38

2 0 5 143 148

Gesamt 91 29 165 285

Mit der Berechnung von Kappa für den Zufälligkeitswert bezüglich der

Wirksamkeitsbetrachtung ergibt sich folgendes Ergebnis:

78,058,0

45,0

42,01

42,087,0

Auch hier ergibt sich wie bei der Interrater-Reliabilität der Studien eine klar erkennbare

Übereinstimmung zwischen den beiden Bewertern – die Ergebnisse der untermauerten Wirksamkeit

sind somit nicht zufällig bedingt, sondern sind vom Beobachter unabhängig.

Qualität der Texte

Abschließend erfolgt die Bewertung der Text-Qualität. Hierzu wurde zunächst ein Schulnoten-

äquivalentes Auswertesystem genutzt, um eine größere Variation der Bewertung zu ermöglichen.

Basierend auf diesen Werten wurden diese jeweils gruppiert zusammengefasst, so dass eine

empirische Auswertung der folgenden Daten erfolgen konnten:

Initialbewertungsmatrix

Bewertung des Textes Kennwert

Sehr gut 1

Gut 2

Eingeschränkt Nutzbar 3

Spezifische Inhalte 4

Limitierte Inhalte 5

Erneute Betrachtung nötig 6

n.b. 99

Page 87: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

76

Überarbeitete Matrix

Bewertung des Textes Kennwert

Nutzbar (ehemals 1,2) 0

Eingeschränkt (ehemals 3,4) 1

n. b. (ehemals, 5,6,99) 2

Mehrfeldertafelauswertung

Bewerter 1

Skala 0 1 2 Gesamt

0 144 7 0 151

2 1 0 68 10 78

2 0 6 50 56

Gesamt 144 81 60 285

Mit der Berechnung von Kappa für den Zufälligkeitswert bezüglich der Textrelevanz und -

qualität ergibt sich folgendes Ergebnis:

82,061,0

53,0

39,01

39,092,0

Bei der Bewertung der Qualität und der Relevanz des Textes ergibt die Auswertung der

Interrater-Reliabilität eine (fast) vollkommene Übereinstimmung. Die Bewertung dieser Variable ist

somit objektiv und beobachterunabhängig. Aufbauend auf der Berechnung von Kappa wurden in

Kapitel 3.2.2.2 ff weiterführende empirische Auswertungen durchgeführt, die eine genauere

Auswertung gewonnener Daten ermöglichen und für eine abschließende Hypothesenanalyse

ausgewertet wurden.

Page 88: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

77

3.2.2.2 Qualität relevanter Primärstudien

Die in Kapitel 3.2.2.1 gewonnen Daten sind ein Beispiel für Berechnungen mit den gewonnen

Datensätzen unter stark restriktiven Betrachtungsformen. Hierzu wurden die Primärstudien und Texte

so ausgewertet, als würden sie jegliche empirische als auch wissenschaftliche Norm erfüllen. Jedoch

sind nur wenige Studien, die all diese Voraussetzung erfüllen, innerhalb dieser Studienbreite existent.

Ideale Inklusionsstudien basieren auf randomisiert und kontrolliert erhobenen Primärstudien. Jedoch

ist eine reine Auswertung wissenschaftlich geprägter Abhandlungen im Bereich des Coaching

aufgrund mangelnder empirischer Aufarbeitung nur bedingt bis gar nicht möglich. Im Folgenden wird

der grundsätzliche Ablauf innerhalb einer meta-analytischen Auswertung dargestellt. Abschließend

werden spezifische Verfahren, die für diese Arbeit durchgeführt wurden, vorgestellt.

‘Fasst man die einzelnen Aspekte der Qualität methodischer Arbeiten zusammen

ergibt sich die Formel (nach Wortman (1994)) Qualität = Relevanz + Akzeptanz –

Verzerrung‘ (Rustenbach, 2003, S. 56). Einfügungen durch den Verfasser der

Arbeit.

Der grundsätzlichen meta-analytischen Auswertung gewonnener Ergebnisse folgend müsste

aufbauend auf die berechneten Beobachterfehler durch Kappa die Initialauswertung einzelner

Abschnitte erfolgen. Gewonnen Resultate werden dann nach Cook und Campbell (1979) auf vier

unterschiedliche Validitätsbereiche ausgewertet:

- die Validität des statistischen Schlusses,

- die interne Validität

- die Konstruktvalidität

- die externe Validität (Rustenbach, 2003)

Unter voller Berücksichtigung der angesprochenen einflussnehmenden Faktoren nach Cook

und Campbell (1979) würde nahezu jede veröffentlichte Studie an der entsprechenden Kodierung

scheitern und somit keine aussagefähige Darlegung der Coaching-relevanten Inhalte ermöglichen.

Wie schon in Kapitel 2.3 dargestellt, ist somit für diese Arbeit eine reine Analyse der möglichen

Replizierbarkeit, Reproduzierbarkeit und vorrangig die Transparenz der dargestellten Arbeitsabläufe

und Ergebnisse auswertbar. Aufgrund einer nur bedingt elaborierten Forschungspraxis im Bereich

Coaching fällt es vielen Bearbeitern und Autoren schwer, geltende Gesetzmäßigkeiten des

wissenschaftlichen Darstellens und Veröffentlichens abzubilden. Dieser Mangel an Normen und der

Verzicht auf Integration von Verfahrensweisen anderer Forschungsdomänen wie zum Beispiel der

Trainingsdarstellung oder der allgemeinen Psychologie verursachen eine teilweise populistische

Darlegung erzielter Ergebnisse. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass es keine einheitliche Regelung für

Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Abhandlungen im Bereich des Coaching gibt. Dieses Fehl

kombiniert mit spezifischen, institutionellen Arbeitsbereichsvorgaben, reduziert die mögliche

Vergleichbarkeit erzielter Ergebnisse und eine vorstellbare Fortführung spezifischer wissenschaftlicher

Page 89: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

78

Forschungen. Weiterhin sind personengebundene Eigenarten stark einwirkende Maßnahmen. So ist

neben dem wissenschaftlichen Background auch die Darstellungspräferenz einzelner Autoren ein

einflussnehmender Faktor wie auch deren Präzision innerhalb der Darlegung erzielter

Forschungsergebnisse.

Dennoch müssen gerade für solche wissenschaftlich stark vernachlässigte Bereiche klare

Richtlinien erkannt werden, um eine zielführende Ausrichtung gewährleisten zu können und den

Arbeiten betroffener Wissenschaftler deutlich stärkere Bedeutung zukommen zu lassen. Dennoch

ermöglichen einige Arbeiten die Darstellungen und Rekonstruktionen einzelner Werte, um so erzielte

Daten zusammenzufassen und zielführende Aussagen und Auswertungen zu ermöglichen. Aufbauend

auf den gewonnen Werten für die empirische Auswertung müssen grundlegende Analysen

durchgeführt werden. Dieser Punkt jedoch ist gleichzeitig der Scheideweg zwischen dieser Arbeit und

der klassischen Meta-Analyse. Aufbauend auf den Regeln der Meta-Analyse würde nun eine

Auswertung und Bewertung jeder einzelnen Studie durchgeführt werden, was schon mehrfach

dargestellt, in dieser Arbeit nicht umsetzbar ist. Insgesamt wurden 335 Veröffentlichungen

ausgewertet und abschließend in folgende Kategorien zugeordnet.

Studien: 156

Theorie- und Verfahrensarbeiten: 129

Grundlagenveröffentlichung: 50

Aufgrund der existierenden Form und wissenschaftlichen Veröffentlichungskultur, wären nur

wenige der 156 Studien für eine Meta-Analyse nutzbar, da unterschiedliche Aspekte nicht eingehalten

werden, wie z.B. die thematische Einheitlichkeit oder die empirische Veröffentlichungskonstanz. Um

jedoch eine allgemeine Betrachtung gezielter Arbeiten sowie eine entsprechende allgemeingültige

Auswertung selbiger durchzuführen, wurden andere Verfahren angewendet. Die Problematik

innerhalb der Auswertung Coaching-relevanter Studien ist die heterogene Darstellungspraxis

einzelner Werte.

Basierend auf den formulierten Hypothesen wurden die ausgewählten Veröffentlichungen

mit folgendem Verfahren ausgewertet. Nach der Erfassung in SPSS, welche bereits in den vorherigen

Abschnitten dargestellt wurde, wurden die einzelnen Arbeiten einer der drei Kategorien – Studie,

Theorie oder Grundlagentext – zugeführt. Die gewonnenen Studien wurden weiterführend verarbeitet

und einer genaueren Analyse unterzogen. Die theoriedarstellenden Arbeiten sowie die Grundlagen-

Texte stellen einen Sachverhalt dar, der durch einzelne Studien untermauert werden muss, oder aber

als Basis für die Arbeit eines Coachs anzusehen ist. Diese Arbeiten sind nicht empirisch vergleichbar

und somit auch nicht hinsichtlich einer Aussagestärke und eines Einhaltung wissenschaftlicher

Standards überprüfbar. Somit werden die 156 Studien zur wissenschaftlichen Überprüfbarkeit im

weiteren Verlauf der Arbeit ausgewertet. Für den ersten Teil der Gesamtbewertung wurden die

Veröffentlichungen folgendem in Tabelle 13 dargestellten Schema bewertet.

Page 90: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

79

Tabelle 13: Auswertematrix für die Variablenstärke (Aussagewert)

Variable Sehr stark (1) Stark (2) Schwach (3) Sehr schwach (4)

N ≥ 100 > 50 – 99 > 10 – 49 ≤ 10

Theoriebezug Theorie anerkannt und mit mehreren Studien untermauert

Theorie in der Studie vorgestellt und beschrieben

Theorie als Referenz benannt

Keine erkennbare Theorie verwendet

Statistische Auswertbarkeit

Gewichtung x 2

Alle beschriebenen Werte sind in der Arbeit vorhanden und vollständig nachvollziehbar

Wichtigste Werte sind beschrieben und nachvollzieh-bar (Mittelwert, Standardab-weichung, Varianz etc.)

Eingeschränkte Darlegung der Ergebnisse (ohne Einzelwert- angaben)

Keine statistische Nachvollziehbar-keit der Ergebnisse

Studien-Umfang (Seiten)

> 10 > 5 – 9 > 3 < 3

Studien-Umfang (Zeit)

12 Monate + 6 – 12 Monate 1 – 6 Monate < 1 Monat bzw. unbekannt

Weiterführende Studien fremd und eigen

Gewichtung x 2

Untermauerung der Ergebnisse durch unabhängige Studien

Untermauerung durch geplante unabhängige Studien

Untermauerung durch eigene Studien / Referenzen auch geplante

Keine Untermauerung der Aussagen

Um einer möglichen Subjektivität der Bewertung entgegenzuwirken, wurden ausschließlich

Sachverhalte zur Bewertung ausgewählt, die aus den einzelnen Arbeiten objektiv entnommen werden

können und in bestimmten Bereichen durch einen zweiten Bewerter zusätzlich objektiviert wurden.

Aufbauend auf diesen Werten wurde die Tabelle mit folgenden weiterführenden Bewertungen ergänzt.

Tabelle 14: Aussagenstärke der Studie

Aussagestärke

Gewichtung x 2

Starke Aussage –

Stark untermauert (0)

Schwache Aussage –

Schwach untermauert (1)

Starke/ Schwache Aussage –

Untermauert (2)

Schwache Aussage –

Nicht untermauert (3)

Starke Aussage –

Nicht untermauert (4)

Die Aussagenstärke einer Studie, welche – angelehnt an den Aufbau einer Likert-Skala – in

fünf mögliche Werte untergliedert ist, beschreibt den Sachverhalt der inhaltlichen Stärke einer

Veröffentlichung. Hierin wurde insbesondere der Diskussions- und Konklusions-Abschnitt einer Studie

ausgewertet. In diesen Teilen einer Arbeit wird durch den Verfasser ein persönliches Fazit

herausgestellt, welches gleichzeitig eine Wertigkeit der Arbeit beinhaltet. Je explizierter die Wortwahl

bezüglich einer erfolgreichen Studie, desto stärker ist die Aussage. Im Rahmen dieser Auswertung

Page 91: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

80

wird ein Vergleich zwischen den getroffenen Aussagen mit den im Rahmen der Arbeit veröffentlichen

empirischen Daten gezogen. So gilt für die Auswertung grundsätzlich, dass positiv untermauerte

Aussagen nie mit schwachen oder sehr schwachen Werten der Variable „statistische Auswertbarkeit“

kombiniert werden können. Eine entsprechende Auswertematrix befindet sich am Ende dieses

Kapitels (Abbildung 10). Weiterhin wurden die Studien bezüglich folgender Faktoren analysiert:

Tabelle 15: Ergänzende Studienauswertung bezüglich spezifischer Bearbeitungsinhalte

Institutionsgebundenheit Ja (1) Nein (0)

Einhalten wissenschaftlicher Standards – Gewichtung x 2 Ja (0) Nein (1)

Einhalten wissenschaftlicher Form Ja (0) Nein (1)

Reine Studie Ja (0) Nein (1)

Im Rahmen der Bewertung hinsichtlich einer Institutionsgebundenheit wird untersucht, ob

erarbeitete Sachverhalte allgemeingültig anwendbar sind oder aufgrund einer spezifischen

Zugehörigkeit der Testgruppen zu bestimmten Verbänden, Organisationen oder Arbeitsbereichen die

Teststruktur beeinflusst wurde. Basierend auf dem Grundgedanken der Allgemeingültigkeit

gewonnener Sachverhalte werden Veröffentlichungen mit einer erkennbaren Institutionsbindung

schlechter bewertet als organisationsunabhängige Texte. Unter der Einhaltung wissenschaftlicher

Standards wird in dieser Arbeit verstanden, dass grundlegende Inhalte – vor allem empirische Werte –

als selbstverständlich anzusehen sind. Somit ist die Transparenz der Arbeiten Grundvoraussetzung

positiver Bewertung. Faktoren der Replizierbarkeit und Reproduzierbarkeit verstärken diese

Grundbetrachtungen. Jedoch ist hier festzuhalten, dass aufgrund der sehr individuellen Ausrichtung

von Coaching-Maßnahmen eine vollständige Reproduzierbarkeit von Studien kaum umsetzbar ist. Wie

auch die Aussagestärke ist diese Bewertung ein bedingendes Element, d. h. Aussagen ohne

entsprechende Untermauerung können nicht dem zugrunde gelegten wissenschaftlichen Standard

entsprechen. Mit der Analyse der wissenschaftlichen Form wird ein „weicher Faktor“ einer Studie

analysiert. Hierbei werden vor allem die Darstellung und der Aufbau der Arbeit betrachtet. So ist eine

Struktur der Arbeiten aus Abstract, Methodik und Diskussion als nur ein Element zu nennen, welches

als grundlegend angenommen wird. Dabei zeigt sich, dass je kürzer eine Arbeit im Umfang ist, desto

ungenauer und unzureichender die empirischen Werte sind, welche veröffentlicht werden.

Abschließend wird unter dem Inhalt einer „Reinen Studie“ der Sachverhalt analysiert, ob die

Veröffentlichung speziell auf die Darlegung von Studien ausgerichtet ist oder ob Studien eher als

ergänzender Faktor im Rahmen von Tool- oder Verfahrensbeschreibungen eingebaut werden.

Aufbauend auf dieser Tabelle sowie den SPSS-Tabellen bezüglich Theorie und Grundlagen-

Dokumentationsauswertung werden in Kapitel 4 die formulierten Hypothesen beantwortet.

Page 92: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

beeinflusstReine Studie

beeinflusstWissenschaftliche

Form

bedingtWissenschaftliche

Standards

beeinflusstInstitutionsgebunden

bedingtAussage-Stärke

beeinflusstFolgestudien

bedingt

bedingtZeit

bedingtSeiten

beeinflusst

bedingtStatistische

Auswertbarkeit

bedingtbeeinflusst

beeinflusstTheorie

bedingtbeeinflusst

beeinflusstbeeinflusstN

Reine

Studie

Wissen-

schaftliche

Form

Wissen-

schaftliche

Standards

Institutions-

gebunden

Aussage-

Stärke

Folge-

studienZeitSeiten

Statistische

Auswert-

barkeit

TheorieN

beeinflusstReine Studie

beeinflusstWissenschaftliche

Form

bedingtWissenschaftliche

Standards

beeinflusstInstitutionsgebunden

bedingtAussage-Stärke

beeinflusstFolgestudien

bedingt

bedingtZeit

bedingtSeiten

beeinflusst

bedingtStatistische

Auswertbarkeit

bedingtbeeinflusst

beeinflusstTheorie

bedingtbeeinflusst

beeinflusstbeeinflusstN

Reine

Studie

Wissen-

schaftliche

Form

Wissen-

schaftliche

Standards

Institutions-

gebunden

Aussage-

Stärke

Folge-

studienZeitSeiten

Statistische

Auswert-

barkeit

TheorieN

Abbildung 10: Bedingungsmatrix der einzelnen Auswertefaktoren

Darstellung einander bedingender und beeinflussender Faktoren im Rahmen der Analysestruktur.

Page 93: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

82

4 Ergebnisse und Diskussion

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Auswertung und Interpretation der gewonnen Informationen

bezüglich spezifischer Veröffentlichungen zum Thema Coaching. Zielsetzung hierbei ist es nicht meta-

analytische Ergebniserarbeitungen vorzustellen und darzulegen, sondern mit Hilfe eines an die Meta-

Analyse angepassten Verfahrens gewonnene Ergebnisse auszuwerten und zu interpretieren. So ist

vor allem das Verständnis von Coaching insbesondere durch den Anwender unabdingbar. Wie schon

in Kapitel 2 erläutert wurde, ist die grundlegende Fragestellung von Coaching die Frage nach dem

„Warum“ eines Problems. Neben den Grundlagen der theoretischen Basis, aus welchen Elementen

sich Coaching zusammenstellt und wie entsprechende Interventionen strukturiert sind, wird in Kapitel

2 als Verständnisgrundlage für Coaching dargestellt. Jedoch ist diese Darlegung der Theorien und

Definitionen nur ein Ausschnitt, der sich im Idealfall innerhalb eines lebenden Systems wie dem

Coaching-Verfahren immer weiter spezifiziert und auf unterschiedliche Nebenbereiche erweitert. Im

Idealfall sollte diese Annahme der konstanten Fortführung etablierter Theorien und Ansätze durch

Teilhypothesen bestätigt werden. Jedoch ist dies nur bedingt der Fall. Viel mehr kann festgestellt

werden, dass im Bereich des Coaching einem Verfahren nachgegangen wird, welches durch Migge

allgemein wie folgt dargestellt wird:

‘Theorien haben sowieso nur den Wert einer Hypothese, die sich an den

Erfahrungen bewähren müssen. (…) Die Grenzen zwischen Theorien und

Überzeugung sind meist unscharf. Viele Anhänger einer Theorie sind in Wirklichkeit

Anhänger einer Überzeugung‘ (Migge, 2005, S. 29). Einfügungen durch den

Verfasser der Arbeit.

Dieser Sachverhalt, der durch Migge (2005) auf ein spezifisches Thema angewendet wird,

spiegelt jedoch eine klare Tendenz der allgemeinen Coaching-Landschaft wieder. Es gibt eine Basis,

die Coaching definiert und anwendbar macht, die Basis, die in Kapitel 2.2 deutlich umrissen wird.

Weiterhin werden darauf aufbauend unterschiedliche Bereiche beschrieben, die einem Coaching

unterzogen werden können. Der dritte Baustein des Coaching-Konstrukts sind die Tools und

Verfahrensweisen. Diese werden zwar entwickelt und auch fortlaufend angepasst, jedoch fehlt hier

eine vertiefende theoretisch-erläuternde Grundlage, um gewonnene Sachverhalte zielführend zu

etablieren. Im Folgenden soll mit Hilfe der beschriebenen Hypothesen untersucht werden, in wie weit

sich spezifische Sachverhalte des wissenschaftlichen Ansatzes im Rahmen des Coaching wieder

finden lassen. Ergänzend dazu wird im Rahmen von H1 ein Vergleichsgrößenkonstrukt integriert.

Hierbei handelt es sich um die Analyse von Training-Studien. Training, in Kapitel 2.1.5 dargestellt, ist

ein Verfahren, welches in seinen Besonderheiten, dem Coaching sehr ähnlich ist. Nicht nur, dass

Training einen starken sportlichen Grundbezug aufweist, ist es ein Verfahren in Anwendung oftmals

zur Verbesserung von individuellen Fähigkeiten. Im Gegensatz zum Coaching wird Training zur

Wissensergänzung verwendet, während Coaching individuelle „Blockaden“ hervorbringen und diese

beheben soll. Im Idealfall ist ein erfolgreiches Training die Basis für ein nicht Benötigen von Coaching,

oder anders formuliert: mangelhafte oder fehlende Trainings sind oftmals der Ausgangspunkt für das

Page 94: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

83

Aufbauen individueller Mängel, die durch Coaching zu beheben sind. Die Parallelanalyse von Training

und Coaching haben folgende Zielsetzung: „gewonnen Ergebnisse aus dem Bereich der Coaching-

Analyse bedürfen einer Referenzgröße, um einordbar zu sein“. Weiterhin sind Verfahren und

Auswirkungen von Coaching und Training sehr ähnlich. Zusätzlich ist Training durch seine deutlich

frühere Integration in die Arbeitswelt, als Verfahren der Personalführung, ein Methodenvorreiter für

Coaching-Methoden. So kann festgehalten werden, dass Training eine Vielzahl von Problem, denen

sich die Coaching-Landschaft derzeit noch zu stellen hat, bereits durchlaufen hat. Weiterhin ist

auffällig, dass Training eine deutlich höhere wissenschaftliche Prägung aufweist, als es derzeit im

Rahmen der Coaching-Veröffentlichung der Fall ist. Durch die Integrierung von Training-Verfahren in

nahezu allen Arbeitsbereichen, wurde auch eine wissenschaftliche Darstellungssystematik dieser

Arbeitsbereiche übernommen. So sind auch hier deutliche Parallelen zum Coaching erkennbar.

Veröffentlichungen aus dem medizinisch geprägten Arbeitsebenen sind im Bereich des Coaching

deutlich wissenschaftlicher als aus anderen Arbeitsbereichen. Im Vergleich dazu ist diese

Verfahrensweise auch bei Training-Veröffentlichungen nachvollziehbar, jedoch hat sich diese

wissenschaftliche Darstellungssystematik auf nahezu alle Arbeitsbereiche ausgebreitet. Trotz des

Fehls eindeutiger Dachorganisationen, die Training-Verfahren etablieren, ist eine erhöhte Effizienz im

Rahmen der Transparenz und auch der Reproduzierbarkeit gewonnener Ergebnisse erkennbar.

Insgesamt ist somit die Nutzung von Training-Studien als Referenzwert nicht nur zielführend, sondern

verdeutlicht das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial Coaching-relevanter wissenschaftlicher Arbeiten,

die in anderen Teilbereichen der Personalführung schon weiter fortgeschritten ist.

Zur Vergleichbarkeit von Coaching-Werten wurden im Rahmen des Hypothesenkomplexes

bei der Auswertung von H1 Referenzwerte aus dem Bereich des Trainings mit aufgenommen. Als

Referenzwert wurden ergänzend zu den Coaching-Studien und deren Verteilung auf einzelne

Arbeitsbereiche, u.a. Medizin, in der Betrachtung Training-Studien gespiegelt. Somit wurden

insgesamt 27 Arbeiten aus dem Bereich Training aus den Jahren 2005 und 2010 als Vergleichswert

ausgewählt. Um sicherzustellen, dass es nicht zu einer zufälligen Auswahl von Texten kommt, wurden

insgesamt 100 Arbeiten aus dem Zeitraum 2005 und 2010 untersucht. Hierbei wurde zur Auswahl der

27 Texte nicht auf eine wissenschaftliche Darstellung geachtet, sondern zuerst eine gemäß der

Coaching-Text-Verteilung der Arbeiten hinsichtlich der Betrachtung medizinischer Bereiche und

allgemeiner Personalführungsbereiche geachtet. Auffällig ist hierbei, dass wie auch bei Coaching eine

Studiensuche deutlichen Hemmnissen unterliegt. Versucht ein Klient ein erstes Bild bezüglich

möglicher Trainings-Verfahren zu gewinnen, und sich somit allgemein im Internet zu informieren, so

wird Training hauptsächlich auf den sportlichen Bereich reduziert. Nur mit Hilfe spezifischer

Kenntnisse kann auf einzelne Trainingsmethoden näher eingegangen werden. So ist der Schwerpunkt

der Vergleichbarkeit im Rahmen dieser Arbeit die Verwendung des Bereiches Training-on/in-the Job.

Im Rahmen von H1 werden die gewonnen Ergebnisse parallel zu den Darstellungsergebnissen aus

dem Bereich Coaching aufgezeigt und im Bereich der Ergebnisse besprochen.

Page 95: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

84

4.1 Hypothesenkomplex H1

Hypothesenkomplex 1 bezieht sich auf die Aussagenstärke bezüglich der Wirksamkeit von Coaching

innerhalb einzelner Coaching-Studien in Relation zur Nachvollziehbarkeit der Studienergebnisse (H1

zentral). H1-neben-I betrachtet den Grad der Unabhängigkeit der Studien und deren Aussagestärke

im Verhältnis zur Stichprobengröße. H1-neben-II analysiert den Grad der Zugänglichkeit und

Nachprüfbarkeit der empirischen Transparenz. Im Rahmen von H1-neben-III wird eine mögliche

Korrelation zwischen den veröffentlichenden Institution und der empirischer Offenlegung erzielter

Ergebnissen analysiert.

4.1.1 H1 zentral

Im Rahmen von H1 zentral wird überprüft, welche nachweisbaren Verbindungen zwischen

festgehaltenen Studienergebnissen und dargelegten Inhalten bestehen. Die festgehaltenen

Studienergebnisse beschreiben die im Rahmen der Arbeiten veröffentlichten Arbeitsschritte und

gewonnenen Ergebnisse, welche eine mögliche Wiederholung sowie Überprüfbarkeit der

beschriebenen Arbeiten ermöglichen sollen. Die dargelegten Inhalte werden in dieser Hypothese wie

auch in dieser Arbeit schon in Kapitel 3 beschrieben zusammenfassend als Aussagestärke

beschrieben. Diese Aussagestärke untergliedert sich in fünf mögliche Werte, die angelehnt an eine

Likert-Skala aufgebaut sind (siehe Tabelle 14). Die Aussagestärke ist ein nachvollziehbares Produkt

innerhalb veröffentlichter Arbeiten, der einem roten Faden ähnelt. Angefangen im Abstrakt wird ein

Grad der Arbeit festgelegt, in welchem Umfang die gewonnenen Ergebnisse eine spezifische

Relevanz oder Fragestellung unterstreichen. Im weiteren Verlauf der Veröffentlichung wird dann vor

allem im Rahmen der Diskussions- und Conclusion-Abschnitt spezifisch auf die gewonnen Ergebnisse

eingegangen und selbigen ein Wertigkeitsgrad zugesprochen. In diesen Teilen einer Arbeit wird ein

durch den Verfasser persönliches Fazit, welches gleichzeitig eine Wertigkeit der Arbeit beinhaltet,

hervorgehoben. Je explizierter die Wortwahl bezüglich einer erfolgreichen Studie, desto stärker ist die

durch den Autor getroffene Aussage. Die hier zu betrachtende Hypothese analysiert somit folgende

Annahme:

Es besteht eine Relation zwischen Aussagestärke und Replizierbarkeit von

Studienergebnissen.

Im Rahmen dieser Auswertung wird ein Vergleich aufgebaut, der die getroffenen Aussagen

mit den im Rahmen der Arbeit veröffentlichen empirischen Werte gegenüber stellt (vgl. Kapitel 3). Für

die Aussagestärke wurden die fünf Werte im Rahmen der Gesamtauswertung doppelt gewichtet

(siehe Tabelle 14). Diese Gewichtung basiert auf einer Interpretationsverstärkung wichtiger Merkmale

einzelner Studien, die somit im Rahmen der Auswertung hervorgehoben und verstärkt werden kann.

Um ein vergleichbares Bild bezüglich der gewonnenen Ergebnisse generieren zu können, werden die

angesprochenen 27 Studien aus dem Bereich Training ebenfalls einer identischen Auswertung

unterzogen, um dann im Rahmen des Ergebnisteils mögliche Unterschiede aufzuzeigen.

Page 96: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

85

Die erwartete Verteilung gewonnener Ergebnisse entspräche einer Normalverteilung, in der

die Verteilung der Studien auf allen Wertigkeits-Ebenen der Aussagestärke im gleichen Grad abdeckt

ist. Eine Standard-Normalverteilung würde vereinzelte Extremwerte sowohl nach oben als auch nach

unten aufweisen, jedoch im Schwerpunkt eine Werteansammlung um den Mittelwert darstellen, was

jedoch einer Verteilungsdarstellung naturwissenschaftlicher Experimente oder klinischer Studien, aber

nicht dem realen Veröffentlichungsbild von Coaching-Studien entsprechen würde. Für die

Aussagestärke lässt sich die in Tabelle 16 dargestellte Ergebnisübersicht präsentieren, welche in

Abbildung 11 Aussagestärke der Coaching Studien im Vergleich zu Training Studien ausgerichtet an

einer Normalverteilung bewerten.

Tabelle 16: Aussagestärke der untersuchten Coaching-Studien

Aussagestärke

(Gewichtet x2)

Starke Aussage –

Stark untermauert (0)

Schwache Aussage –

Schwach untermauert (1)

Starke / Schwache Aussage –

Untermauert (2)

Schwache Aussage –

Nicht untermauert (3)

Starke Aussage –

Nicht untermauert (4)

Anzahl der Studien mit entsprechender Aussagestärke

15 22 39 34 46

Tabelle 17: Aussagestärke der untersuchten Training-Studien

Aussagestärke

(Gewichtet x2)

Starke Aussage –

Stark untermauert (0)

Schwache Aussage –

Schwach untermauert (1)

Starke / Schwache Aussage –

Untermauert (2)

Schwache Aussage –

Nicht untermauert (3)

Starke Aussage –

Nicht untermauert (4)

Anzahl der Studien mit entsprechender Aussagestärke

9 4 7 4 3

Page 97: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

86

Abbildung 11: Aussagestärke der Coaching und Training Studien ausgerichtet an einer Normalverteilung Darstellung der Aussagestärkenverteilung in Anlehnung an eine Normalverteilung.

Durch die Verteilung der gewonnenen Aussagen ist erkennbar, dass es sich in der

Aussagestärkeverteilung weder um eine Normalverteilung, noch um eine Gleichverteilung, sondern

um eine schiefe Verteilung handelt (vgl.: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest Tabelle 18).

Tabelle 18: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest zur Prüfung der Aussagestärke der Coaching-Studien auf Normalverteilung

Aussagestärke

Coaching

N 156

Parameter der

Normalverteilung

Mittelwert 4,02

Standardabweichung ,749

Extremste Differenzen Absolut ,15

Positiv ,11

Negativ -,15

Kolmogorov-Smirnov-Z 1,89

Asymptotische Signifikanz (2-seitig) p < .01

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

0 1 2 3 4

An

za

hl S

tud

ien

NAussagestärke Studien

Normalverteilung

Standardnormalverteilung

Aussagestärke Studien

Gleichverteilung

Normalverteilung

Training-Studien

Page 98: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

87

Dieses Ergebnis untermauert die getroffenen Aussagen bezüglich der Annahme, dass

Coaching- Studien nicht normalverteilt sind. Dieses Fehl an Normalverteilung unterstricht durch die

gewonnenen Werte, dass Coaching Studien nicht dem Grundsatz der entsprechenden Verteilung von

Arbeiten auf allen Ebenen der Aussagestärke folgt. So verdeutlicht Tabelle 18, dass die empirische

Verteilung der Aussagestärke signifikant p<.01 von der Normalverteilung abweicht. Tabelle 19 rundet

die Darlegung für die Verteilung der Aussagestärke der Coaching-Studien ab. So wurden im Rahmen

der Berechnung drei Teilbereiche betrachtet. Einmal die Stärke an sich, die sich durch die in Kapitel 3

dargestellten Unterformen zusammensetzt (u.a. N und Umfang), des Weiteren die Analyse mit dem

Schwerpunkt der Aussagestärke und eine zusammenfassende Berechnung der beiden Ergebnisse.

Tabelle 19: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest zur Prüfung der Aussagestärke der Coaching-Studien auf Gleichverteilung

Aussagestärke

N 157

Parameter der

Gleichverteilung

Minimum 2,17

Maximum 5,17

Extremste Differenzen

Absolut ,25

Positiv ,09

Negativ -,25

Kolmogorov-Smirnov-Z 3,17

Asymptotische Signifikanz (2-seitig) p < .01

Das in Tabelle 19 dargestellte Ergebnis verdeutlicht die Vermutung einer nicht gleich

verteilten Aussagestärke der Studien. Tabelle 18 und Tabelle 19 verdeutlichen insgesamt, dass im

Bereich der Coaching-Studien die Aussagestärken von Studien weder einer Normal- noch einer

Gleichverteilung folgen. Dieser Nachweis untermauert somit die Annahme einer schiefen Struktur

innerhalb der Studienlandschaft und beschreibt somit in Verbindung mit Tabelle 16 die als eher links

schiefe und somit weniger stark ausgeprägte Aussagenstärkenstruktur. Das gewonnene Ergebnis

verdeutlicht, dass der hier verfolgte Ansatz die Möglichkeit beinhaltet, allgemeinen Aussagen über die

Publikationslage im Bereich Coaching zu erhalten. Um aber Einzelaspekte klar herausarbeiten zu

können bedarf es einer deutlich differenzierteren Analysesystematik. So wäre die ideale Umsetzung

dieser Analysesystematik, dass Studien gezielt einheitlichen Regeln folgend durchgeführt werden und

dann dem klar strukturierten Analyseverfahren der Meta-Analyse unterzogen werden können, um eine

Vergleichbarkeit aufzuzeigen. Diese erlaubt dann auch durch genau Einsicht in spezifische Bereiche,

wie es zu schiefen Verteilungen kommt und welche Ursachen dafür verantwortlich sind. So kann,

ohne den Ergebnissen vorwegzugreifen, festgehalten werden, sollte im Rahmen von Folgestudien auf

spezifische Einzelaspekte ausgewählt werden, um so die Meta-Analytische Analyse sicherzustellen.

So würden gewonnene Aspekte studienübergreifend ausgewertet werden, um dann ihm Rahmen der

gewonnen Auswertung gezielte Grundregeln zu gestalten. Im Vergleich dazu ist eine nahezu inverse

Struktur im Bereich der Training-Studien erkennbar. Im Rahmen der Analyse zu betrachtender

Page 99: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

88

Trainingsstudien wurden mit Hilfe des Kolmogorov-Smirnov Anpassungstests folgende Werte

bezüglich der Betrachtung der Aussagestärke gewonnen Hierbei stellt sich p<.3 dar. Dieser Wert

unterstreicht die Annahme einer Normalverteilung im Rahmen betrachteter Training-Studien.

Tabelle 20: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest auf Normalverteilung von Trainingsstudien

Aussagestärke

Training

N 27

Parameter der

Normalverteilung

Mittelwert 3,17

Standardabweichung ,996

Extremste Differenzen Absolut ,19

Positiv ,19

Negativ -,10

Kolmogorov-Smirnov-Z ,98

Asymptotische Signifikanz (2-seitig) p = .293

Tabelle 21: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest für Trainings-Studien auf Gleichverteilung

Im Rahmen der ergänzenden Analyse wurde derselbe Anpassungstest ebenfalls für den

Bereich der eigentlichen Aussagestärke im Bereich der Training-Studien durchgeführt, um weitere

Vergleichswerte darzulegen. Hierbei ergibt sich p = .293 (vgl. dazu Tabelle 20) Insgesamt kann

festgestellt werden, dass für Trainingsstudien eine erkennbare Normalverteilungen nachgewiesen

werden kann. Eine mögliche Abweichung von der Gleichverteilung ist jedoch vermutlich auch wegen

der geringen Anzahl der untersuchten Studien nicht nachweisbar, da die verwendeten Signifikanztests

Aussagestärke

Training

N 27

Parameter der

Gleichverteilung

Minimum ,92

Maximum 3,78

Extremste Differenzen Absolut ,24

Positiv ,24

Negativ -,04

Kolmogorov-Smirnov-Z 1,26

Asymptotische Signifikanz (2-seitig) p = .085

Page 100: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

89

bei kleiner Stichprobengröße eine Geringere Teststärke haben. Insgesamt zeigen die gewonnenen

Werte, dass im Rahmen der Training-Studien eine erkennbare Normalverteilung in im Rahmen der

Aussagestärke, also einem Bereich der sowohl die handwerklichen (Quantität und N) als auch

qualitativen Aspekte Auswertet (Institutionsabhängigkeit oder Wirksamkeit) (vgl. dazu Tabelle 20

Tabelle 21 ).

Abbildung 12: Verteilungsdarstellung der Aussagestärke von Trainingsstudien mit einem p <.3

Hier ist mit fünf Studien ein 30%iges Ergebnis an Studien erkennbar, die sowohl starke

Aussagen propagieren, diese aber auch transparent mit Ergebnissen untermauern. Betrachtet man

die weitere Verteilung der Ergebnisse, ist eine nahezu ideale Verteilung der Ergebnisse in Anlehnung

an eine Standardnormalverteilung erkennbar. Eine linkssteile Verteilung, in diesem Falle in den

wünschenswerten Bereich, untermauert die Annahme, dass Studien aus dem Bereich des Trainings

wissenschaftlicher geprägte Darstellungsauflagen aufweisen.

Um eine abschließende statische Berechnung der gewonnen Werte zu bestätigen zu

untermauern wurden die empirischen Daten der Studien aus dem Bereich Training und Coaching

einem Chi2-Test

unterzogen. Dabei wurden die erwarteten Häufigkeiten, wie sie sich aus dem Bereich

Page 101: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

90

Coaching ergeben würden (siehe Tabelle 22), berechnet und mit den empirischen Häufigkeiten aus

dem Bereich Training verglichen. Hierfür wurden die Häufigkeiten für vier Kategorien gebildet:

Die erste Kategorie umfasst Studien mit einer Aussagestärke von 0 bis ≤ 2.5.

Die zweite Kategorie umfasst Studien mit einer Aussagestärke von 2.5 bis ≤ 3.5.

Die dritte Kategorie umfasst Studien mit einer Aussagestärke von 3.5 bis ≤ 4,5

Die vierte Kategorie umfasst Studien mit einer Aussagestärke über 4.5

Tabelle 22: Vergleich der empirischen Häufigkeiten in den Trainingsstudien mit den gemäß Coaching-Studien zu erwartenden Häufigkeiten anhand eines Chi²-Anpassingtests

Beobachtetes N

in den

Trainingsstudien

Erwartete

Anzahl gemäß

der Coaching-

Studien

Residuum

1,00 8 1,2 6,8

2,00 9 6,9 2,1

3,00 8 11,1 -3,1

4,00 2 7,7 -5,7

Gesamt 27

Statistik für Test

Auss_trai_neu

Chi-Quadrat 44,093a

df 3

Asymptotische Signifikanz p < .001

Da der Chi²-Test signifikant ist, muss man davon ausgehen, dass sich die Häufigkeiten der

Aussagestärke in den Coaching-Studien anders verteilen als in den Trainingsstudien. Da der Chi²-

Test für die 27 Fälle der Trainingsstudien berechnet wurde und die erwarteten Häufigkeiten aus den

Coaching-Studien auch auf 27 Fälle bezogen wurden (es wurden die relativen Häufigkeiten der

Coaching-Studien entsprechend gewichtet), ist die Teststärke der Chi²-Tests vermutlich nicht

überhöht. Insofern ist das signifikante Ergebnis ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die

Häufigkeitsverteilungen der Studien aus den Bereichen Coaching und Training in Bezug auf die

Aussagestärke voneinander unterscheiden.

Page 102: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

91

Cohens d

Im Gegensatz zu Cohens d ist der Korrelationskoeffizient r nach oben durch Eins

beschränkt. Von einem schwachen Effekt spricht man hier ab einem r=0,10, einem mittleren Effekt ab

einem r=0,30 und einem starken Effekt ab r=0,50. Basierend auf den Werten, welche mit SPSS

berechnet werden, sind die erhaltenen Werte als r, Wert der Korrelation nach Pearson, beschrieben.

Berechnet man die gewonnenen Aussagen mit einer bivariaten Korrelation nach Pearson, zeigen sich

ergänzend folgende Zusammenhänge:

Tabelle 23: Berechnung der Korrelation zwischen Aussagestärke und statistischer Replizierbarkeit der untersuchten Coaching-Studien

Aussagestärke

statistische

Aufarbeitung

statistische

Analysierbarkeit

Korrelation nach Pearson ,403** ,101

Signifikanz (2-seitig) ,000 ,211

N 156 156

Das gewonnene Ergebnis verdeutlicht die Grundannahme hinsichtlich der einander

bedingenden Variablen Aussagestärke und statistische Aufarbeitung. Die Werte aus Tabelle 23

zusammengefasst und empirisch ausgewertet ergeben ein Betrachtungselement, welches die

wissenschaftlichen Grundlagen im Rahmen der Veröffentlichungspraxis von Studien darlegt. So

bedingen sich die Variablen gegenseitig. Ist die Aussagestärke ausgeprägt basiert dies unter anderem

auf der statistischen Aufarbeitung. Ebenso gilt, je besser die statistische Aufarbeitung innerhalb einer

Studie sichergestellt ist, desto größer die Aussagestärke und somit die wissenschaftliche Nutzbarkeit

der Veröffentlichung. Des Weiteren wird zu dieser Analyse die Variable „statistische Aufarbeitung“

sowie „statistische Analysierbarkeit“ betrachtet, welche in Kapitel 3 detailliert beschrieben wurde:

Statistische Aufarbeitung

Mit dieser Variable wird die statistische Wertigkeit eines Textes betrachtet.

Schwerpunkt ist die Analyse, ob für den Text empirische Werte erhoben und zur Erstellung

des Textes genutzt wurden. Dabei erfolgt eine binäre Auswertung in „ja“ oder „nein“.

Statistische Analysierbarkeit

Basierend auf den Inhalten der vorhergehenden Variable wird betrachtet, in wie weit

positiv bewertete Texte auch nachvollziehbar empirisch auswertbar und in den Aussagen

entsprechend verifiziert werden können. Die Kategorien dieser Variable sind hierbei „ja“,

„nein“ und „bedingt“ für Texte, die nur eine eingeschränkte Verifizierung ermöglichen.

Page 103: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

92

Mit der Berechnung der Korrelation ergibt sich folgende Rahmensetzung. Nach Cohen

indiziert r = 0,1 einen kleinen Effekt, r = 0,3 einen mittleren und r = 0,5 einen starken Effekt (Bortz,

2005).

Tabelle 24: Berechnung der Korrelation zwischen Aussagestärke und statistischer Replizierbarkeit der untersuchten Training-Studien

Aussagestärke

statistische

Aufarbeitung

statistische

Analysierbarkeit

Korrelation nach

Pearson

,361 ,170

Signifikanz (2-seitig) ,064 ,395

N 27 27

Im Rahmen der Referenzbetrachtung von Training-Studien zeigen die gewonnen Ergebnisse ein

gefestigteres Bild. Die einzelnen Analyseebenen bestehen aus der Aussagestärke, dessen Werte aus

Tabelle 17 zusammengefasst und empirisch ausgewertet wurden. Des Weiteren wird zu Analyse die

Variable „statistische Aufarbeitung“ sowie „statistische Analysierbarkeit“ betrachtet, welche schon

beschrieben wurde.

Mit der Berechnung der Korrelation und der bereits vorgestellten Rahmensetzung

verdeutlichen die erzielten Werte folgende Sachverhalte. Zwischen der bewerteten Aussagestärke

und der statistischen Aufarbeitung besteht eine signifikante Korrelation von ,361 während zwischen

Aussagestärke und statistischer Analysierbarkeit eine statistische Analysierbarkeit von ,170. Somit

sind die gewonnenen Aussagen bei einem Signifikanzniveau von ,05 wie in Tabelle 24 als signifikant

zu werten. Diese gewonnenen Ergebnisse zeigen hier ein stärkeres Ergebnis zu den Coaching-

Studien. Mit der Bewertung des Sachverhaltes ergibt sich, dass eine höhere Stabilität bezüglich der

Aussagestärke und der empirischen Auswertbarkeit bei Training-Studien nachvollziehbar ist.

Der zweite Faktor der Hypothese ist das Studienergebnis. Diese Variable ist deutlich komplizierter zu

erfassen, da es unterschiedliche Ansätze gibt, um einen solchen Punkt greifbar zu machen. Ist das

Studienergebnis gut, wenn alle empirisch benötigten Werte nachvollziehbar sind oder wenn es

nachvollziehbar eine Vielzahl darauf aufbauender Folgestudien gibt? Ist ein Studienergebnis hingegen

schlecht, wenn der Seitenumfang einer Arbeit unter einem bestimmten Wert liegt oder aber die

verwendete Anzahl an Probanden nicht ausreichend ist? Eine Kombination verschiedener Aspekte ist

die Antwort. Ein positives Studienergebnis für diese Arbeit basiert auf dem kumulierten Wert von

insgesamt sechs Faktoren. Diese wurden in vier Wertungskategorien unterteilt, um somit eine

Aussageklassifizierung gewonnener Inhalte zu ermöglichen. In Tabelle 25 sind die Faktoren zur

Bewertung von Studienergebnissen zusammengefasst.

Page 104: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

93

Tabelle 25: Zusammenfassung der Studienergebnisbewertungen

Faktor zur Bewertung der Studienergebnisse Erklärung

N Anzahl der Probanden

Theoriebezug Klare Verknüpfung des zu erforschen Sachverhalts mit einer anerkannten Theorie

Statistische Auswertung Veröffentlichung und Nachvollziehbarkeit der berichteten Werte

Studien-Umfang (Seite) Umfang der Arbeit

Studien-Umfang (Zeit) Dauer der Studie

Weiterführende Studien Auf die aktuelle Arbeit aufbauende Folgearbeiten

Eine detaillierte Darstellung der einzelnen Faktoren, deren Gewichtung und deren

Wertigkeitslevel wird in Tabelle 14 näher vorgestellt (für eine weitere Beschreibung vgl. Kapitel

3.2.2.2).

Tabelle 26: Auswertematrix für die Variablenstärke (Aussagewert)

Variable Sehr stark (1) Stark (2) Schwach (3) Sehr schwach (4)

N ≥ 100 > 50 – 99 > 10 – 49 ≤ 10

Theoriebezug Theorie anerkannt und mit mehreren Studien untermauert

Theorie in der Studie vorgestellt und beschrieben

Theorie als Referenz benannt

Keine erkennbare Theorie verwendet

Statistische Auswertbarkeit

Gewichtung x 2

Alle beschriebenen Werte sind in der Arbeit vorhanden und vollständig nachvollziehbar

Wichtigste Werte sind beschrieben und nachvollzieh-bar (Mittelwert, Standardab-weichung, Varianz etc.)

Eingeschränkte Darlegung der Ergebnisse (ohne Einzelwert- angaben)

Keine statistische Nachvollziehbar-keit der Ergebnisse

Studien-Umfang (Seiten)

> 10 > 5 – 9 > 3 < 3

Studien-Umfang (Zeit)

12 Monate + 6 – 12 Monate 1 – 6 Monate < 1 Monat bzw. unbekannt

Weiterführende Studien fremd und eigen

Gewichtung x 2

Untermauerung der Ergebnisse durch unabhängige Studien

Untermauerung durch geplante unabhängige Studien

Untermauerung durch eigene Studien / Referenzen auch geplante

Keine Untermauerung der Aussagen

Page 105: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

94

Im Rahmen der Auswertung wurden insgesamt 156 Studien ausgewertet und diesem

Analyseschema unterworfen. Für den Studienergebnissteil wurden folgende Extremwerte festgelegt,

die sich aus der Berechnung möglicher bester bzw. schlechtester Wertungen ergeben:

Positiv: 1,33

Negativ: 5,33

Mittelwert: 3,33

Die gewonnen Werte verteilen sich wie folgt:

Tabelle 27: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Coaching-Studien

Berechneter Mittelwert 1,33 – 2 2,17 2,33 2,5 2,67 2,83 3

Anzahl der Studien mit diesem Mittelwert

0 2 3 2 4 4 9

Berechneter Mittelwert 3,17 3,33 3,5 3,67 3,83 4 4,17 4,33

Anzahl der Studien mit diesem Mittelwert

8 6 9 6 3 12 12 12

Berechneter Mittelwert 4,5 4,67 4,83 5 5,17 5,33

Anzahl der Studien mit diesem Mittelwert

19 18 23 3 1 0

Abbildung 13: Mittelwerte der Studienergebnisse ausgerichtet an einer Normalverteilung Rechtssteile Darstellung der Mittelwertverteilung der Studienergebnisse.

0

5

10

15

20

25

1,3

3

1,5

1,6

7

1,8

3 2

2,1

7

2,3

3

2,5

2,6

7

2,8

3 3

3,1

7

3,3

3

3,5

3,6

7

3,8

3 4

4,1

7

4,3

3

4,5

4,6

7

4,8

3 5

5,1

7

5,3

3

Mittelwert Studienergebnisse

An

za

hl S

tud

ien

N

Studienergebnisse

Normalverteilung

Page 106: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

95

Die gewonnenen Mittelwerte – angepasst an den berechneten Mittelwert von 4,02 für diese

Daten – ergeben neben einer deutlich erkennbaren Schiefe auch eine ungleichmäßige Verteilung

innerhalb der Studienausbreitung. Neben der Schiefe und der daraus resultierenden Verlagerung der

Ergebnisse in den negativ geprägten Bereich (Werte > 3) ist die starke Divergenz der

Ergebnisverteilung auffällig. Legt man nun die einzelnen Elemente dieser Hypothese übereinander,

lässt sich Folgendes erkennen: Die Aussagestärke verschiebt sich deutlich in den Bereich der

Wertigkeit nicht untermauerter Aussagen (Abbildung 11). Gleichzeitig sind die Mittelwerte der

Studienergebnisse – als Maß für die Qualität der Studien – nicht normalverteilt, sondern auch hier

deutlich rechts-schief und somit negativ-geprägt (Abbildung 13)

Für die untersuchten Training-Studien wurden obige Grundlagen ebenfalls zur Auswertung

genutzt. Die hierbei gewonnen Ergebnisse werden in Tabelle 28 zusammengefasst.

Tabelle 28: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Training-Studien

Berechneter Mittelwert 1,25 1,37 1,5 1,62 1,75 1,87 2,0 2,12

Anzahl der Studien mit diesem Mittelwert

1 1 1 1 1 2 2 3

Berechneter Mittelwert 2,25 2,37 2,5 2,62 2,87 3,17 3,37 3,4

Anzahl der Studien mit diesem Mittelwert

1 3 3 4 1 1 1 1

Abbildung 14: Mittelwertberechnung Training-Studien Darstellung der Mittelwerte der analysierten Training-Studien, unter Berücksichtigung des Standartwertes 8 bei der Notation zu weiterführenden Studien.

Hervorzuheben ist, dass in keiner der ausgewerteten Arbeiten Verweise auf weiterführende

Arbeiten oder untermauernde Studien zu finden waren. Somit ist, um eine Vergleichbarkeit

Page 107: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

96

beizubehalten, zwar auch die Bewertung des letzten Punkte aus Tabelle 26 durchgeführt worden,

hierbei jedoch ein Standardwert von 8 in die Berechnung eingeflossen. Tabelle 29 stellt die Werte der

Untersuchung ohne einen entsprechenden Standardwert (8) für die weiterführenden Studien dar.

Tabelle 29: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Training-Studien, ohne weiterführende Studien (vgl. Tabelle 21)

Berechneter Mittelwert 0,63 0,69 0,81 0,85 1 1,17 1,33 1,5

Anzahl der Studien mit

diesem Mittelwert 1 1 1 1 1 1 3 3

Berechneter Mittelwert 1,67 1,83 1,94 2 2,11 2,16 2,25 2,31

Anzahl der Studien mit

diesem Mittelwert 1 3 1 2 1 2 1 1

Berechneter Mittelwert 2,56 2,9 3,17

Anzahl der Studien mit

diesem Mittelwert 1 1 1

Abbildung 15: Mittelwertberechnung Training-Studien Darstellung der Mittelwerte der analysierten Training-Studien

Auch wenn es keine Verteilungsveränderung gibt, ist dennoch auffällig, dass die berechneten

Mittelwerte für Training-Studien deutlich unterhalb der berechneten Mittelwerte für Coaching-Studien

liegen.

Page 108: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

97

4.1.2 Interpretation der Ergebnisse

Zunächst musste überprüft werden, ob die festgestellten Sachverhalte zur Qualität innerhalb der

Studienergebnisse mit der identifizierten Auswertung der Aussagestärke korreliert werden konnten.

Diese Analyse spiegelt sich in Tabelle 23 wieder. Hier wurden die Aussagewerte der Analysematrix in

Relation zu den Analysewerten der Aussagestärke der untersuchten Coaching-Studien gesetzt (vgl.

dazu auch Abbildung 15 und Tabellen 19).

Mit einem Wert von 0,689 (p < .01, zweiseitig, N= 156) ergibt sich eine hohe Korrelation

zwischen den beiden Faktoren, welche deutlich stützt, dass die verwendeten

Untersuchungsmethoden zielführend aufeinander abgestimmt sind und somit auch im Rahmen der

Untersuchung deutliche Aussagestabilität vorweisen können. Somit verdeutlicht das gewonnene

Ergebnis, dass Studien die mit wenig Aussagestärke ausgeprägt sind, auch in anderen Punkten meist

unzureichend ausgeprägt sind.

Die Identifizierung sechs unabhängiger Faktoren, die sich in allen Studien wiederfinden

lassen und somit direkte Auswirkungen auf deren Ergebnisse haben, wurden im Rahmen der

grundlegenden empirischen Auswertung zusammengefasst und zur Mittelwertberechnung

herangezogen (Tabelle 13 und Tabelle 27). Die erzielten Werte präsentieren die derzeitige

Studienlandschaft im Bereich Coaching als stark rechts-schiefe, d. h. negativ geprägte Struktur im

Bezug auf ihre Qualität. Des Weiteren ergibt sich eine nicht normalverteile Struktur, in der nicht die

gesamte Möglichkeitsbreite von Studieninhalten abgebildet wird, sondern vor allem Aussagen ohne

empirische Untermauerung getroffen werden. Dieses Ergebnis bedeutet, dass eine Vielzahl an

Inhalten, welche für die Qualität einer Studie verantwortlich sind, vernachlässigt oder gar nicht

dargestellt werden.

Wertet man die Summe der angegebenen Probanden aus, ergibt sich ein Durchschnittswert

von 392 Studienteilnehmern je Studie. Dazu ist allerdings zu bemerken, dass dieser an sich sehr hohe

Mittelwert durch die Berücksichtigung von 13 großen Studien mit über 500 Probanden zustande

kommt. Mehr als 50 % der Studien verfügen über eine Teilnehmerzahl von weniger als 150

Probanden, wobei ein Großteil sogar weniger als 25 Probanden mit der Tendenz zu einstelligen

Teilnehmerzahlen in ihre Untersuchungen mit einbezieht.

Page 109: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

98

Abbildung 16: Anzahl der Studienteilnehmer in den untersuchten Coaching-Studien Darstellung der Verteilung der angegebenen Probandenanzahlen (N-Werte) aller Studien. Hierbei wird erstens auf die hervorstechende Säule bei N=0 hingewiesen. Dies stellt die Anzahl der Studien dar, welche keine Angaben zu dem verwendeten N lieferten. Zweitens sind die Intervalle für das kumulierte N nochmals aus Kapitel 2 erwähnt. In der obigen Graphik wird das real verwendete N dargestellt.

Abbildung 16 verdeutlicht die Verteilung der Probanden (N) im Rahmen der analysierten

Studien. Hierbei wurde explizit auf eine Darstellung von kumulierten Werten verzichtet, um die extrem

überspannte Bandbreite an Probanden deutlich zu machen. So ist eine Probandenzahl von 0 bis hinzu

5484 in den Studien auffindbar. Nur wenige Studien nutzen eine annährend gleiche Probandenzahl

und erschweren somit die Vergleichbarkeit gewonnener Ergebnissen. Wie bereits beschrieben, warten

einzelne Studien mit mehreren tausend Teilnehmern auf, diese bilden jedoch deutlich die Ausnahme.

Etwa 10% der Studien umfassen etwa 87% der Probandenanzahl. Zwar sind 50 Teilnehmer je Studie

als noch akzeptabel zu bewerten, jedoch ist auch hier nochmals festzuhalten, dass der Großteil der

Studien weniger als zehn Teilnehmer aufweist aber gleichzeitig eine hohe Aussagestärke propagiert.

Somit ist insbesondere bei diesen Studien das Einhalten wissenschaftlicher Grundregeln nur sehr

eingeschränkt erkennbar, da hier von einer Minimalzahl an Teilnehmern allgemeine Aussagen

bezüglich der Gesamtbetrachtung gezogen werden können. Dieses Ergebnis unterstreicht die

derzeitige Problematik des Mangels spezifischer und aussagekräftiger Studien. Neben dem

verwendeten Stichprobengröße N ist die Auswertbarkeit präsentierter Ergebnisse ein weiterer

Indikator für das Potenzial und die den wissenschaftlichen Normen angepasste Form veröffentlichter

Studien. Die statistische Auswertbarkeit der 156 Studien liegt innerhalb der Spanne von eins (1=

vollständig nachvollziehbar) bis vier (4 = keine Nachvollziehbarkeit der präsentierten Wert) (vgl. dazu

Kapitel 3) bei einem Mittelwert von 3,11. Dieser Wert unterstreicht noch deutlicher als die Auswertung

der Aussagestärke die starke Diskrepanz zwischen idealisiertem „Soll“ und tatsächlichem „Ist“. Geht

man jedoch wie in dieser Hypothese von einer Normalverteilung auf allen Ausprägungsebenen aus,

müsste trotzdem eine Verteilung erkennbar sein, die keine überdeutliche Ergebnisschiefe wie hier in

den negativen Bereich, erkennen lässt. Diese Schiefe bedingt sich somit aus der fehlenden Aussage

Page 110: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

99

überdurchschnittliche vieler Studien hinsichtlich der Anzahl verwendeter Probanden im Rahmen der

Untersuchungen. Ein solches Fehl dieser Werte reduziert nicht nur die Replizierbarkeit, sondern

eröffnet auch die Möglichkeit zu spekulativen Ansätzen, in wie weit publizierte Studien real umgesetzt

wurden.

Die 156 untersuchten Studien dieser Arbeit sind ein Querschnitt unterschiedlicher

Veröffentlichungsplattformen und Institutionen. Weiterhin werden hier verschiedene nationale

Einflüsse und Tendenzen mit berücksichtigt. Somit werden die derzeit bedeutendsten und

referenzgebenden Institutionen beachtet (Kapitel 2.2.2). Aufgrund der fehlenden Aussagen hinsichtlich

Effektstärke, oder der fehlenden Möglichkeit, diese mit Hilfe meta-analytischer Interpretationen

ermitteln zu können, erlauben die vorliegenden Daten keine Analyse der existierenden

Studienlandschaft auf Grundlage einer Meta-Analyse. Weiterhin werden trotz identischer Plattformen

unterschiedliche Veröffentlichungsstärken, d. h. Studien mit unterschiedlicher Transparenz bei der

Dokumentation der empirischen Daten, nachgewiesen. So wird vor allem bei den wichtigsten

Institutionen kaum auf ein einheitliches Niveau geachtet. Somit ist trotz der Rahmensetzung einzelner

Institutionen keine klare Richtlinie erkennbar, welcher Mindestansatz an Probanden benötigt wird, um

eine Studie zu veröffentlichen. Dieses Fehl an klarer Ausrichtung verhindert die wissenschaftlich

benötigte Replizierbarkeit durchgeführter Studien und macht gewonnen Ergebnisse deutlich

aussageschwächer als initial angestrebt. So ist derzeit folgende Tendenz erkennbar: Je größer die

Institution und somit auch das Interesse, wegweisende Regeln festzulegen, desto geringer sind die

wissenschaftlichen Ansprüche an deren Veröffentlichungen (Abbildung 17). Derzeit scheint eine

quantitative Studiendarstellung Vorrang vor einer qualitativ hochwertigen Darstellung zu haben.

Page 111: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

100

Abbildung 17: Darstellung Anzahl Probanden aufgeteilt auf die einzelnen Institutionen Dargestellt wird die Verteilung der einzelnen Probanden in den Veröffentlichungen einzelner Institutionen

Oftmals werden eigene Arbeiten als Basis für weiterführende Studien angegeben. Jedoch

werden die wenigen Folgestudien dann mit teilweise noch weniger Daten veröffentlicht oder aber

publizierte, relevante Parallelstudien vollständig ausgeklammert. Im Rahmen der

Referenzwerterstellung durch die zusätzliche Betrachtung von Training-Studien, sind ergänzend zu

den obigen Sachverhalten weitere Spezifika aufgefallen. Grundsätzlich lässt sich für den Bereich von

Trainings-Veröffentlichungen festhalten, dass diese einer deutlich prägnanteren wissenschaftlichen

Grundstruktur unterliegen (siehe Tabelle 19). Hierbei ist aber nochmals darauf hinzuweisen, dass

durch die Kategorisierung der einzelnen Stufen ein positiver Zusammenhang zwischen Aussagewert

und Untermauerung der Aussage zu einer negativen Korrelation führt. Weiterhin sind nahezu alle

Training-Studien spezifische Sachstandsdarstellungen. Diese Arbeiten richten sich explizit auf

bestimmte Verfahren und Methoden aus. Diese werden im Rahmen der Arbeit mit grundlegenden

Theorien festigt. Nahezu jede Arbeit wird dann in einer pre-post Darstellung im Rahmen der

Sachstandsdarstellung beschrieben. Somit ist mit der Integration gewonnener empirischer Ergebnisse

sowohl die Transparenz der Arbeit als auch eine entsprechende Replizierbarkeit und

Reproduzierbarkeit gewährleistet. Auch wenn in kaum einer Arbeit eindeutig auf weiterführende

Studien hingewiesen wird, ist dies im Bemessen der wissenschaftlichen Strukturierung von Training-

Page 112: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

101

Studien als vernachlässigbar zu bewerten. Insgesamt ist festzuhalten, dass Training-Studien trotz

ihrer thematischen hohen Vergleichbarkeit mit Coaching-Studien eine deutlich prägnantere

wissenschaftliche Struktur ausweisen, die den Anforderungen an moderne Wissenschaften, deutlich

gerechter wird. Trotz thematisch sehr abgegrenzter Sachverhalte erlauben die dargelegten Inhalte

eine mögliche Wiederholbarkeit der Studien und somit eine viel höhere Unabhängigkeit gewonnener

Fakten. Auch wenn viele Arbeiten inhaltlich der Ausrichtung einzelner Institutionen folgen, ist durch die

vollständige Transparenz der Arbeitsabläufe eine Übertragbarkeit der Verfahren auf andere Bereiche

möglich. Somit ist die derzeitige Struktur der wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Rahmen von

Training-Studien deutlich vorangeschrittener und kann insgesamt als Modell für die Weiterentwicklung

der Coaching-Studien angesehen werden.

Schlussfolgernd aus diesem Sachverhalt ist die Grundannahme dieser Untersuchung bestätigt:

Es besteht eine negative Korrelation (Tabelle 23) zwischen Aussagestärke und

Replizierbarkeit von Studienergebnissen im Bereich der Coaching Studien und eine

positive Korrelation (Tabelle 24) zwischen Aussagestärke und Replizierbarkeit von

Ergebnissen im Bereich Training.

Page 113: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

102

4.1.3 H1-neben-I

Wie im Hypothesenkomplex H1 – zentral nachgewiesen, ist die Aussagestärke ein wichtiges Element

zur Interpretation gewonnener Studien und deren objektiven Aussagewerten. Im Rahmen von H1-

neben I soll nun analysiert werden, in wie weit eine institutionelle Abhängigkeit der Studien

einflussnehmend auf die Aussagestärke sein kann. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, zu

überprüfen, ob spezifische Aussagen, aber auch Methodengebundenheit innerhalb der Studien, einen

allgemein verwendbaren Aussagewert haben, oder aber die Inhalte institutionsspezifisch sind und

somit einen stark restriktiven Verwertbarkeitscharakter aufweisen. Diese Analyse betrachtet im

Schwerpunkt die Stichprobengröße als Grundlage für eine analytische Auswertung. Diese Grundlage

wurde in H1 zentral mit der Betrachtung der Probandenzahl gelegt und nun im Rahmen von H1-

neben-1 detaillierter aufgeschlüsselt betrachtet. Wie schon in Kapitel 2 dieser Arbeit beschrieben, ist

eine allgemeingültige Strukturierung der Studien aufgrund der Besonderheiten der Coaching-

Landschaft nur bedingt vorstellbar, was dazu führt, dass die Untersuchungshypothese für H1-neben-I

folgendermaßen lautet:

Es besteht eine institutionelle Unabhängigkeit zwischen Studie und Aussagestärke

Hierbei soll vor allem untersucht werden, in wie weit einzelnen Institutionen erkennbare

Abhängigkeiten von erarbeiteten Studien und deren Aussagestärke in Verbindung mit den genutzten

Stichprobengrößen darstellen. Somit entspricht eine institutionelle Abhängigkeit einer

Studiendarlegung bezüglich spezifischer Inhalte mit einer klar erkennbaren inhaltlichen Ausrichtung,

die den jeweiligen Ausrichtungen der Institutionen entsprechen, die die Plattform für die

Veröffentlichung bieten. Weiterhin fallen unter diesen Betrachtungsaspekt Coaching-Studien, welche

sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Analyse nur auf spezielle Institutionen ausrichten. Dabei

geht es vor allem um spezifische Coaching-Verfahren, die mit klinischen Genesungsprozessen

gekoppelt werden. Dazu zählen z. B. spezielle Coaching-Verfahren bei kardiovaskulären

Erkrankungen, die Patienten bestimmte Alltagsverhalten beibringen sollen. Solche Arbeitsverfahren

fallen unter die allgemeine Begrifflichkeit von Life-Coaching und sind daher nur im weitesten Sinn als

institutionsabhängig zu werten. Insgesamt 50 Studien dieser Arbeit erfüllen diese spezifische Form

des Coachings. Diese Arbeiten wurden einheitlich über den Reference Manager aus der

Veröffentlichungsplattform PubMed gezogen und fallen aus der weiteren Betrachtung im Rahmen

dieser Hypothesenanalyse heraus. Dies begründet sich daraus, dass die Masse der Studien die

medizinische Aspekte betrachten, anderen wissenschaftlichen Auflagen unterliegen als die

allgemeinen Studien hier wiederholt erwähnter Institutionen. So ist bei solchen Studien vor allem die

Replizierbarkeit einzelner Faktoren deutlich höher bewertet, um entsprechende Grundsätze

entwickeln zu können. Ein Fakt der den allgemeinen Coaching-Studien derzeit noch verwehrt bleibt.

Somit verbleiben insgesamt 106 Studien, die der spezifischen Analyse für H1-neben I unterzogen

wurden.

Page 114: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

103

Abbildung 18: Institutsbezug veröffentlichter Studien Darstellung des Verhältnisses von institutsbezogenen im Vergleich zu neutralen Veröffentlichungen der ausgewerteten Quellen.

Insgesamt vier Institutionen (Association for Coaching, International Coaching Psychology

Review, International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring und International Coaching

Federation) haben teilweise oder ausschließlich Studien veröffentlicht, die einen eindeutigen

Institutionsbezug aufweisen (Abbildung 18). Von den untersuchten 106 Studien zeigten sich dabei 56

Studien institutionsunabhängig und 50 Studien institutionsabhängig. Eine Institutionsabhängigkeit

spiegelt sich in den Studien dann wieder, wenn Ergebnisse einzelner Arbeiten deutlich bis

überdeutlich institutionseigene Regeln und Definitionen bestätigen oder eigene Verfahren als Ideal

darlegen (Grundlagen werden in Kapitel 2 dargestellt.) So untermauert jede Institution ihre

Veröffentlichungen mit den eigenen Regeln, d.h. Mitglieder verpflichten sich institutionseigenen

Vorgaben hinsichtlich Ethik, Moral und arbeitsethischen Grundlagen zu befolgen. Diese

institutionsindividuellen Regeln sind jedoch nur ansatzweise vergleichbar. Für eine detailliertere

Betrachtung einzelner Rahmensetzungen wird auf die jeweiligen Institutionsseiten verwiesen.

Aufbauend auf dieser allgemeinen Betrachtung der inhaltlichen Abhängigkeit erfolgt eine

Aufteilung auf die einzelnen Veröffentlichungsplattformen, um im Folgenden in Tabelle 30 eine

detaillierte Auswertung der gewonnenen Fakten zu ermöglichen.

Page 115: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

104

Tabelle 30: Institutionsabhängige Veröffentlichungen vs. Gesamtveröffentlichungen

Plattform ICPR IJEBC ICF AC CP CM PQPJ Andere

Anteil institutions-

abhängiger

Veröffentlichungen

10 von

34

22 von

43

3 von 3 5 von 5 4 von 7 1 von 2 1 von 3 4 von 9

Anteil in % 29 % 51 % 100 % 100 % 57 % 50 % 33 % 44 %

Ergänzend dazu wird in Tabelle 31 die Aussagestärke der einzelnen Studien gebunden an

die entsprechenden Veröffentlichungsplattformen dargestellt.

Tabelle 31: Darstellung der Aussagestärkenmittelwerte im Bezug auf einzelne Veröffentlichungsplattformen

Plattform ICPR IJEBC ICF AC CP CM PQPJ Andere

Aussagestärke 2,65 3,07 2 3 2,57 3 1 1,89

Zusätzlich zu diesen Mittelwerten wird die Anzahl von Studien mit einer Aussagestärke im

Bereich 3 (Schwache Aussage – nicht untermauert) und 4 (Starke Aussage – nicht untermauert) für

jede Plattform erfasst (vgl. dazu Tabelle 22)

Tabelle 32: Aussagestärke auf dem Niveau 3 und 4 im Vergleich zu den Gesamtveröffentlichungen

Plattform ICPR IJEBC ICF AC CP CM PQPJ Andere

Anteil Veröffent-lichungen mit nicht untermauerter Aussagestärke (Werte 3 und 4)

17 von 34

31 von 43

0 von 3 5 von 5 3 von 7 2 von 2 0 von 3 4 von 9

Anteil in % 50 % 72 % 0 % 100 % 43 % 100 % 0 % 44 %

Veröffentlichungen aus dem Bereich der Plattformen Association for Coaching (AC / 5),

Coaching Psychologist (CP / 7) und Coaching Magazin (CM / 2) die als Studien auswertbar sind,

wurden nur eingeschränkt gefunden., d.h. trotz eindeutiger Darstellung als Studie auf den

institutionseigenen Plattformen, ist nur eine sehr beschränkte Anzahl entsprechend den Kriterien für

wissenschaftlichen Studien umgesetzt und veröffentlicht worden. Die Veröffentlichungsschwerpunkte

dieser Institutionen liegen vor allem in der Tool- und Theorieveröffentlichung. Diese

Schwerpunktlegung der einzelnen Institute verdeutlicht ein weiteres Problem im Rahmen der

Coaching-Strukturen. Tools und Theorien werden zusammengeschrieben und als anwendbar

festgelegt, ohne aber jegliche Testverfahren oder andere Überprüfungsmethoden vorzuschalten und

somit dem System Coaching einen gesicherten empirischen Rahmen vorzugeben. Zwar unterliegt

Coaching wie kaum eine andere Disziplin der Psychologie dem Klienten angepassten „Try-and-Error

Page 116: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

105

System“, jedoch gibt es auch hier klare Rahmenstrukturen, wie z. B. das Vier-Phasen-Modell des

Coaching-Ablaufs, die etabliert würdig sind, um somit Coaching eindeutig aus dem teilweise

„schamanenhaft“ dargestellten „Grau“ der Pseudowissenschaften zu einer zielführenden und eindeutig

wissenschaftlich geprägten Unterdisziplin der Psychologie oder der Sozialwissenschaften zu erheben.

Die gewonnenen Sachverhalte bezüglich der Institutionsabhängigkeit spiegeln sich auch in

der Korrelation zwischen Aussagewert und Institutionsbezug wider. Hierzu wurde der Bereich der

Institutionsgebundenheit jeder einzelnen Studie in Relation zu den gewonnenen Aussagewerten

gestellt. Die Institutionsgebundenheit wird in Kapitel 2, im Rahmen der Variablenbeschreibung,

eindeutig vorgestellt. Der Aussagewert wurde im Rahmen der weiterführenden Berechnung der

einzelnen Arbeitsbereiche und studienspezifischen Analyse erarbeitet (vgl. Kapitel 3). Für die

Auswertung im Rahmen der Hypothese H1-neben-I wird im speziellen auf den Aussagewertbereich 2,

welcher in sich nicht auf die formalen Strukturen, sondern der inhaltlichen Abhängigkeit der Studien

bezieht, eingegangen.

Die Korrelationswertigkeit von -0,055 (ns; N = 106) stellt keinen erkennbaren Zusammenhang

zwischen den beiden Variablen dar; somit ist nicht eindeutig erkennbar, welcher Sachverhalt als

korrekt zu bewerten ist, wie sich die Stichprobengröße im Rahmen der Veröffentlichungen einzelner

Institutionen eindeutig auswirkt, oder aber die Institutionen im Rahmen der gesamten Aussagestärke

unterschiedliche Ansätze verfolgen.

Abbildung 19: Aussagewert von institutions- und nicht-institutionsbezogenen Studien Darstellung der Verteilung von Bezugsnahmen einzelner Studien.

- Allein aus dem Institutionsbezug kann keine klare Aussage über die Qualität

(Aussagestärke) einer Studie getroffen werden.

Page 117: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

106

Abbildung 20: Institutionsbezug in Verbindung mit der Standardabweichung Darstellung des Mittelwerts und der Standardabweichung des Aussagewertes institutions- und nicht-institutionsgebundener Studien

Page 118: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

107

4.1.4 Interpretation der Ergebnisse

Ergänzend zu H1-zentral wurde im Rahmen von H1-neben-I die Institutionsgebundenheit in

Verbindung mit der Aussagestärke der untersuchten Studien in Relation zur Stichprobengröße

ausgewertet. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Studien hinsichtlich ihrer Veröffentlichungsstruktur

zwei Inhalte verdeutlichen. Erstens gibt es eine Unabhängigkeit von dem plattformbietenden Institut,

was die Publikation und Auswertung von Studien mit geringen Stichprobengrößen angeht. Zweitens

werden allgemeingültig wissenschaftliche Grundregeln nur bedingt unterlegt oder nachgewiesen. Mit

dem klaren Fokus auf die wissenschaftliche Aufarbeitung vorhandener Fakten kann eine

entsprechende Distanz zum Inhalt der jeweiligen Arbeit aufgebaut werden. Diese erlaubt vor allem im

Rahmen dieser Arbeit die rein sachliche Betrachtung einzelner Faktoren, wie Stichprobengröße,

Aussagestärke oder statistische Aufarbeitung, ohne dabei die fachlichen Aussagen einer Studie

anzuzweifeln oder zu bewerten. So gilt im Allgemeinen, dass eine Studie einer hohen Unabhängigkeit

vom veröffentlichenden Institution bedarf. Zwar erfordert es in spezifischen Fällen einer klaren

Abgrenzung des Geltungsbereichs, jedoch werden hierbei zwei zu differenzierende Bereiche

betrachtet. Wie schon bei der Begründung für die Entfernung von Studien aus dem Suchkomplex

PubMed erläutert, werden einige Studien mit einer fachspezifischen Ausrichtung betrachtet. Es gibt

Spezialisierungen einzelner Themenkomplexe, die zu nicht allgemeingültig übertragbaren

Ergebnissen der Studien führen. Eine solche Spezialisierung kann auch dazu führen, dass erarbeitete

Verfahren und Methoden nur eingeschränkt nachvollziehbar und wiederholbar sind. Jedoch ist vor

allem im Bereich des Coaching eine allgemeine Analyse vieler Verfahren nicht nur gängig, sondern

unabdingbar. Diese bedingt aus der derzeit nahezu unüberschaubaren Vielfalt möglicher Coaching-

Themen und Verfahren. Unzweifelbar ist eine Untersuchung spezifischer Themenkomplexe Ziel einer

jeden Wissenschaft, jedoch bedarf es hierfür zuallererst eines Rahmens, der die Unterteilung in

spezifische Themen gestattet. So muss während einer Coaching-Analyse erstmals die allgemeine

Betrachtung von Sachverhalten und Fakten erfolgen, bevor in einem der Folgeschritte

wissenschaftlicher Aufarbeitung die Spezifität erfolgen kann. Kein Mensch verhält sich gleichartig und

keine Reaktion ist zweimal einheitlich. Eine solch hohe Individualität bedarf jedoch einer gesteigerten

Verallgemeinerung gewonnener Sachverhalte. Somit ist es vor allem im Ergebnis- und

Auswertungsbereich im Nimbusse von Coaching-Studien unabdingbar, eine allgemeingültige

Auswertung mit einzuarbeiten und in die allgemeine Aussage mit einzubeziehen. Durch eine starke

Bindung der Ergebnisse an spezifische Institutionsregeln und Rahmensetzungen werden diese

Allgemeingültigkeit und mögliche weitreichendere Auswertungen eingeschränkt. Werden erzielte

Ergebnisse verschwiegen, die nicht der Institutionsausrichtung entsprechen, ist unklar, welche

Folgerungen gezogen werden, da keine Aussagen bezüglich des institutionsindividuellen Verhaltens

mit solchen Studien nachweisbar sind. So werden durch nahezu alle Institutionen auch

Veröffentlichungen ohne replizierbare Ergebnisse veröffentlicht und als Fakt dargelegt. Eine Regelung

wissenschaftlicher Rahmenstrukturen oder aber auch eine interne Bewertung solcher Arbeiten würde

auch externen Betrachtern helfen, die Wertigkeit solcher Studien schneller zu verstehen und zugleich

Page 119: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

108

die wissenschaftliche Unabhängigkeit einzelner Institutionen positiv zu beeinflussen. Dennoch ist

erkennbar, dass sobald Studien veröffentlicht werden, klare Vorgaben entsprechender Institutionen

befolgt werden, da diese Grundideen in der Ergebnispräsentation so formuliert werden, dass es zu

einer entsprechenden Bestätigung dieser Ideen und Ansätze kommt. Wertet man die Ergebnisse aus

Tabelle 31 und Tabelle 32 aus, zeigt sich, dass interdisziplinäre Verbände neben einem verstärken

Interesse an Studien ein höheres Maß an Freiheit und Allgemeingültigkeit erlauben. So sind in

mehreren Institutionen bis zu 100% der veröffentlichten Arbeiten in einem Werte Bereich von 3 oder 4,

also einem Bereich in dem eine eindeutige Diskrepanz zwischen Aussagewert und wissenschaftlich

Inhalten bestehen. Im Gegenzug dazu werden vor allem Studien aus den Reihen von Verbänden, die

sich als wegweisend für Coaching darstellen, als überproportional institutionsgebunden dargestellt.

Ergänzt wird dieser Sachverhalt von der Tatsache, dass spezifische Institutionen nur eine sehr

geringe Anzahl von empirisch geprägten Arbeiten veröffentlichen (Tabelle 32). Somit sind vor allem

die Institutionen wie etwa die International Coaching Federation (ICF) hauptsächlich damit beschäftigt,

Regeln und Formen für Coaching zu etablieren und verwenden dazu eine sehr geringe Anzahl von

wissenschaftlich geprägten Studien für die Untermauerung eigener Ansätze. Institutionen wie die

International Coaching Psychology Review als Teil des Psychology Boards werden allein durch die

Zugehörigkeit zu einem etablierten und renommierten System intensiver auf Aussagestärken achten

als unabhängige Verbände wie die Association for Coaching (vgl. dazu Tabelle 28) Daraus

resultierende Probleme spiegeln sich dann in der Uneinigkeit der Verfahrensformen bezüglich

einzelner Coaching- Abläufe wider. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass vor allem

Studien aus stark spezialisierten Verbänden eher einer Institutionsbindung unterliegen. Weiterhin ist

erkennbar, dass Studien mit geringer Aussagestärke sowohl bei Institutionsbindung als auch bei

unabhängig veröffentlichenden Plattformen zu finden sind und somit einer Reduzierung an Objektivität

unterliegen.

Festzuhalten ist, dass eine Vielzahl von Studien nur bedingt den klaren wissenschaftlichen

Grundlagendarstellungen unterliegt. Weiterhin sind die Studien spezifischer Verbände (z. B.

International Coaching Federation) eindeutiger einem Verband zuordenbar als Arbeiten, die einem

übergeordneten Dachverband zugeteilt sind (z. B. British Psychological Society). Ein weiterer

Sachverhalt muss jedoch eindeutig hervorgehoben werden. Grundsätzlich wurde davon

ausgegangen, dass eine negative Korrelation zwischen Aussagewert und Institutsbezug vorherrscht.

Daher wurde erwartet, dass je deutlicher der Aussagewert vom Grundwert 0 ansteigt, desto höher ist

die Institutionsbindung und somit schwächer die Aussagekraft der Studie zu bewerten. Weiterhin

wurde erwartet das im Rahmen von H1-zentral ein klares Ergebnis in Verbindung mit den Erwartung

aus der pre-Analyse gewonnen wird. Hierbei wurde erwartet, dass empirische Daten ein klares und

eindeutiges Ergebnis darlegen, in dem eine klare Korrelation zwischen negativer Aussagestärke und

Institutionsbezug aufgezeigt werden kann. Entgegen den initialen Erwartungen ist dieses Ergbnis nicht

bestätigt worden.

Die empirische Auswertung verdeutlicht jedoch: Die Korrelation zwischen den beiden

Werten ist nicht signifikant und ist somit nicht aussagekräftig. Studien, die einen eindeutigen

Page 120: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

109

Institutionsbezug aufweisen, müssen somit nicht grundsätzlich als wissenschaftlich weniger fundiert

eingestuft werden. Für den erarbeitenden Bereich bedeutet dies, dass solche Studien grundsätzlich

nicht zu vernachlässigen sind, aber deutlich höheren Ansprüchen wissenschaftlichen Arbeitens

unterliegen müssen, um ein mögliches „bias“ der Ergebnisse nicht kategorisch annehmen zu müssen.

Weiterhin ist aber auch deutlich erkennbar, dass unabhängige also nicht-institutionsgebundene

Studien, nicht unbedingt als wissenschaftlich anspruchsvollere Studien zu bewerten sind.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass mit den gewonnenen Ergebnissen keine klare Aussage

getroffen werden kann, welche Studienform besser ist: institutionsabhängig oder –unabhängig.

Jedoch muss klar definiert werden, welche Grundregeln bei einer klaren Institutionsbindung innerhalb

der Arbeiten einzuhalten sind, um eine Verzerrung der Ergebnisse z.B. durch Weglassen von nicht

„gewünschten“ Resultaten zu verhindern. Diese doch sehr extreme Art, Ergebnisse zu „verbessern“,

kann unter anderem darin wiedergefunden werden, dass wichtige Inhalte, die zur Replizierbarkeit

einer Studie, u.a. die Stichprobengröße, keine Erwähnung in der Studie finden und somit getroffene

Aussagen unüberprüfbar als Fakt angenommen werden müssen. Aufgrund der nicht vorhandenen

Korrelation ist von einer Heterogenität der Studien auszugehen, die in Verbindung mit dem nicht

Einhalten von Mindestwerten, was Stichprobengrößen angeht, nur eingeschränkt aussagekräftige

Ergebnisse und teilweise zufallsgebundene Relationen ergeben. Somit besteht

eine institutionelle Unabhängigkeit zwischen Studie und Aussagestärke.

Page 121: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

110

4.1.5 H1-neben-II

Im Rahmen von H1-neben-II wird insbesondere die Transparenz und Zugänglichkeit der Studien

untersucht. Im Gegensatz zu H1-neben-I werden hier wiederum alle 156 Studien als

Auswertungsgrundlage betrachtet, da alle „becoachbaren“ Bereiche erneut analysiert werden. Wurden

in H1-neben-I spezifische Aspekte wie Stichprobengröße und Aspekte mit direktem Institutionsbezug

analysiert, werden in H1-neben-II die eigentlichen Coaching-Themen betrachtet. Somit fallen auch

fachspezifische Veröffentlichungen aus PubMed unter die Betrachtungssystematik. Der Schwerpunkt

der Auswertung liegt auf der grundlegenden empirischen Transparenz, die sich auf den

untergeordneten Analyseebenen insbesondere auf die Einzelfaktoren der wissenschaftlichen

Darstellung stützt und ergänzend zu H1 zentral spezifische Sachverhalte dezidiert im Einzelnen

erfasst und auswertet. Diese Faktoren sind neben der allgemeinen Transparenz und der damit

einhergehenden empirischen Offenlegung der Fakten vor allem die rahmengebenden Elemente wie

Seitenumfang der Veröffentlichung und zeitliche Aufwendung für die Studiendurchführung sowie das

Einhalten geltender wissenschaftlicher Standards und Formen. Die grundlegende Beziehung

zwischen den allgemeinen Kriterien sowie der quantitativ nachweisbaren Größe Seitenumfang muss

einer positiven Korrelation unterliegen. Hierbei muss es also einen klar nachweisbaren

Zusammenhang zwischen Qualität der Arbeit und ihrer quantitativ bewertbaren Größe geben. Auch

wenn es in spezifischen Bereichen klare Einschränkungen gibt, was den Umfang der Arbeit angeht,

u.a. Science oder ähnliche Veröffentlichungsplattformen, gibt es für den Bereich Coaching derzeit

keine angesprochenen spezifischen Einschränkungen, so dass eine quantitative Bemessung

hinsichtlich der umfangreichen wissenschaftlichen Inhalte, die dargelegt werden müssen, als

zielführend bewertet wird. Zusammengefasst ergibt sich somit für H1-neben-II folgende Hypothese:

Es besteht eine Relation zwischen dem Grad der Zugänglichkeit und der

Nachprüfbarkeit der empirischen Transparenz.

Aufbauend auf den Ergebnissen von H1 zentral ergeben sich die Ausgangspunkte zur

empirischen Auswertung für diese Hypothese. Im Hypothesenkomplex 1 wird das Gesamtkonstrukt

der Studien und deren rahmengebenden Formen betrachtet. Somit werden hier insbesondere die

Inhalte analysiert, welche möglicherweise Einfluss auf die wissenschaftlich geprägte Veröffentlichung

aber auch auf die Nachvollziehbarkeit der Arbeit nehmen. Mit H1-neben-II soll dieser Faktor noch

tiefgreifender betrachtet werden. Zunächst sollen die Studienfaktoren Seitenumfang und Studienzeit

näher betrachtet werden. Neben der Auswertung des zeitlichen Aufwands wird in H1-neben-II auch

die quantitativ messbare Umfangsgröße der Arbeiten, hier die Seitenzahl der Arbeit, näher betrachtet.

Ohne eine eindeutige Festlegung durch Institutionen wie die American Psychology Association (APA)

o.ä. kann davon ausgegangen werden, dass es eines Minimums von etwa fünf bis zehn Seiten als

Veröffentlichung bedarf, um wissenschaftlich relevante Informationen gemäß dem entsprechenden

Aufbau und Inhalt einer wissenschaftlichen Publikation darzustellen. Diese Bewertung des

Sachverhalts Studienumfang ist eine rein subjektive, da eine Korrelationsberechnung gewonnener

Page 122: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

111

Daten eine Korrelation nahe Null (ns, N=156) von 0,022 ergibt. Diese strukturelle Form beinhaltet je

nach Umfang und Veröffentlichungsplattform meist folgende inhaltlichen Strukturen:

- Abstract / Zusammenfassung

- Introduction / Einleitung

- gegebenenfalls Theory / Theorie

- Material and Methods / Methoden

- Results / Ergebnisse

- Discussion / Diskussion

- Conclusion / Schlussfolgerung

Allein die Komplexität einer Arbeit, welche all diese Punkte so befüllt, dass Folgearbeiten

aufgrund der dargestellten Theorien und Ergebnisse überhaupt erst ermöglicht werden, bedürfen wie

bereits angesprochen einer Minimalanzahl an Seiten – hierbei ist der klassische Durchschnittswert

von fünf bis zehn Seiten von naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen als Anhalt genommen

worden (Dr. Hild, K. (2011), persönliche Mitteilung). So wird im weiteren Betrachten die Grundstruktur

einer Arbeit wie oben dargestellt als Basis wissenschaftlichen Arbeitens angenommen. Die fehlende

Korrelation zwischen Seitenzahl und wissenschaftlicher Verwertbarkeit wird weniger gewichtet als ein

von mehreren Bestandteilen des Analyseprozesses betrachteter Wert. Abbildung 23 verdeutlicht

nochmals die Aufteilung innerhalb der untersuchten Studien, welche Umfänge für die einzelnen

Arbeiten genutzt wurden. Insgesamt ist festzuhalten, dass ca. 60% über den empfohlenen zehn

Seiten je Studie liegen und über 80% über den Minimalwerten fünf bis zehn Seiten sowie über zehn

Seiten liegen. Diese Publikationsstruktur verdeutlicht, dass die Grundannahme, Veröffentlichungen

bedürfen eines Mindestumfangs, um Inhalte zu vermitteln richtig ist, ohne hierbei auf die Wertigkeit

der publizierten Inhalte näher einzugehen.

Abbildung 21: Umfang der untersuchten Coaching-Studien Darstellung des quantitativen Umfangs untersuchter Studien dieser Arbeit.

Page 123: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

112

Abschließend muss dezidiert auf die empirische Nachvollziehbarkeit der Studien

eingegangen werden. Dieser Analyse-Faktor muss auf mehreren Ebenen ausgewertet werden.

Zunächst muss eine Korrelationsanalyse zwischen dem Zugang und der empirischen Nachprüfbarkeit

erfolgen, um dies als Grundlage für die abschließende Vergleichbarkeit zwischen den Erkenntnissen

zu schaffen. Darauf aufbauend und in die Tiefe gehend müssen mögliche Zusatzeinflüsse betrachtet

werden:

- Zusammenhang zwischen Zugang und Aussagestärke

- Zusammenhang zwischen Institution und Aussagestärke (vgl. hierzu H1 zentral)

- Zusammenhang zwischen Institution und Nachprüfbarkeit (vgl. hierzu H1-neben-I)

Tabelle 23 zeigt die Korrelation zwischen Studien-Zugänglichkeit und der statistischen

Analysierbarkeit. Bei dieser Untersuchen kam es besonders darauf an, zu überprüfen, in wie weit sich

Studienzugang und darin veröffentlichte Inhalte gegenseitig bedingen können. Dies führte zu der

Frage in wie weit es nachweislich eine Korrelation gibt, dass Studien, die öffentlich zugänglich sind,

einer geringeren Analysierbarkeit unterliegen als solche, die nur eingeschränkt zugänglich sind. Die

gewonnenen Ergebnisse verdeutlichen, dass es lediglich eine Korrelation von ,037 (ns; N = 156)

hinsichtlich dieser Frage gibt. Diese Werte verdeutlichen, dass die initiale Annahme einer

entsprechenden Korrelation mit „nahezu Null“ nicht bestätigt werden kann.

Abbildung 22: Zugänglichkeit der untersuchten Studien Darstellung der Zugangsaufteilung untersuchter empirisch geprägter Studien.

Die Problematik des eindeutigen Bestimmens hinsichtlich einer Korrelation zwischen

Zugänglichkeit und statistischer Analysierbarkeit ergibt sich unter anderem aus der schiefen

Proportionalität der Studienverteilung (Abbildung 22). Nur 65 von 156 Studien waren vollständig

soweit auswertbar und konnten somit einer Analyse hinsichtlich ihrer empirischen Nachvollziehbarkeit

Page 124: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

113

unterzogen werden (vgl. dazu Tabelle 25). Da aber mehr als die Hälfte der Studien nur eingeschränkt

bzw. gar nicht zugänglich waren, kann eine aussagestarke Korrelationsberechnung nicht oder eben

nur mit dem erzielten, statistisch nicht signifikanten Ergebnis, dass es keine Korrelation zwischen den

beiden Parametern gibt, umgesetzt werden. Insgesamt verdeutlicht dieses Ergebnis, dass es aufgrund

der hohen Anzahl eingeschränkt bzw. nicht zugänglicher Studien dazu kam, dass der Inhalt der

statistischen Aufbereitung nur fragmentartig erkennbar ist und nicht zu einer eindeutigen Erfassung

führte was zu dem zufälligen Korrelationsergebnis führte.

Tabelle 33: Übersicht über die Zugänglichkeit der Studien und ihre statistische Analysierbarkeit

statistische Analysierbarkeit

Gesamt Ja Nein bedingt

Zugänglichkeit Öffentlich 32 13 20 65

Eingeschränkt 23 26 13 62

nicht zugänglich 4 24 1 29

Gesamt 59 63 34 156

Weiterhin wurde die Korrelation der Werte zwischen Zugang und Aussagewert berechnet,

um inhaltliche Strukturen der Studien in Verbindung mit der willentlichen Veröffentlichung der

gewonnenen Ergebnisse zu vergleichen. Hierbei ergibt sich eine Korrelation von ,374 (s, N=156). Dies

verdeutlicht eine Korrelation zwischen der Zugänglichkeit und dem erzielten Aussagewert der Studien.

Die hier gezeigte „faire“ bzw. ausreichende Übereinstimmung, unterstützt die Annahme, dass eine

direkte Korrelation zwischen Zugänglichkeit (öffentlich, eingeschränkt etc.) und Aussagewert (sehr

stark, stark, schwach etc.) vorhanden sein muss.

Page 125: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

114

4.1.6 Interpretation der Ergebnisse

Die Fragestellung der Hypothese H1-neben-II, ob eine erkennbare Relation zwischen dem Grad der

Zugänglichkeit und der Nachprüfbarkeit der empirischen Transparenz vorhanden ist, erscheint

grundsätzlich als klar umrissene Rahmensetzung. Jedoch muss verdeutlicht werden, dass gerade für

die Frage der Zugänglichkeit weitere Faktoren mit in Betracht gezogen werden müssen, die klare

Einflüsse sowohl auf die Struktur der Arbeit als auch auf die entsprechende Auswertung nehmen. So

hat der Faktor Zeit einen erheblichen Einfluss auf die Studienstruktur. Wertet man Abbildung 21 aus,

kann man folgende Sachverhalte feststellen:

- Es gibt mehr Studien unter drei Monaten die öffentlich zugänglich sind als Studien, welche

über sechs Monate andauern. Somit ist auch erkennbar, dass Studien, die über sechs

Monate andauern, nahezu gleichverteilt auf allen Zugangsebenen verteilt sind. Dies

verglichen mit dem Korrelationsergebnis aus Tabelle 24 (,037) verdeutlicht, dass eine

Zugänglichkeit und einer empirische Auswertbarkeit im Rahmen dieser Arbeiten zufällig ist

und somit nicht eindeutig zuordenbar ist.

- Es gibt übermäßig viele Publikation, welche als „keine“ Studie definiert werden, bei denen

keine klare Veröffentlichungssystematik und somit zwar studienähnliche Sachverhalte

erkennbar sind, die allgemeine Form jedoch so divergierend ist, dass es für den Leser

nicht eindeutig nachvollziehbar ist, welche Zielstruktur die Arbeit vorweisen soll (vgl. dazu

in Kapitel 3.2).

- Es existieren überproportional viele Veröffentlichungen mit einem unbekannten

Zeitfenster, in dem die Studienergebnisse gewonnen wurden.

Die Auswirkungen dieser Ergebnisse bewerten indirekt die Wertigkeit der Studien. Aufgrund

der unterschiedlichen Dauer der Arbeiten wirkt sich dies direkt auf die Zugänglichkeit aus. Arbeiten,

welche nur einen kurzen Zeitraum in Anspruch nehmen, in dem sie Coaching-relevante Sachverhalte

analysieren, sind deutlich schneller verfügbar, können somit mit weniger Aufwand erstellt werden und

reduzieren die zeitliche Bindung von Autoren und Bearbeitern direkt-proportional zur Kürze der

Untersuchung. Auswirkungen auf die Aussagestärke dieser Studien wurden schon im Rahmen der

Auswertung von H1-zentral dargestellt, jedoch wird hier zusätzlich verdeutlicht, dass Arbeiten, welche

spezifische Coaching-Abläufe analysieren, oftmals kürzer angelegt werden (im Durchschnitt 3

Monate), als die eigentliche Maßnahme dauert (meist länger als 6 Monate). Diese Ansätze führen

jedoch dazu, dass diese Arbeiten keine belastbare Aussage treffen können. Alternativ haben

überproportional viele Arbeiten keinerlei Angaben zu ihrer Studiendauer veröffentlicht. Somit ergibt

sich bei den öffentlich zugänglichen Studien eine nahezu lineare Darstellung der Verteilung von

zeitlich limitierten Studien bis hin zu unbekannten Zeitfenstern. Zusätzlich bestätigt die

Korrelationsberechnung, dass eine ausreichende Übereinstimmung zwischen Aussagestärke und

Dauer der Studien erkennbar ist. Somit sind Studien, welche eine entsprechend positive (niedrige)

Bewertung im Rahmen der Aussagestärkeauswertung erhalten, in ihrer Dauer auch deutlich länger

angelegt sind, als Studien, welche einen negativen (hohen) Aussagewert erhalten. Die gewonnen

Page 126: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

115

Korrelation zwischen Studiendauer und Aussagewerte liegt bei ,328 (s, N=156) und ist somit ebenfalls

als „faire“ zu bewerten.

Abbildung 23: Zugänglichkeit und Studiendauer der untersuchten Coaching-Studien Darstellung der Zugänglichkeitsaufteilung im Verhältnis zu der zeitlichen Dauer untersuchter Studien.

Der Faktor Umfang spiegelt die beschriebenen Möglichkeiten an Inhaltsvermittlung innerhalb

einer Veröffentlichung wider. Dabei ist hier jedoch nur die Quantität als Kriterium ausgewertet worden.

Eine entsprechende Relation zwischen Quantität und entsprechender Qualität ergibt für die

ausgewerteten Studien eine Korrelation von ,196 (s, N=156). Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass

ausgewertete Studien eine negative Korrelation zwischen Aussagewert und Umfang einer Studie

vorhanden ist. Obwohl zu erwarten wäre, dass mit steigender Anzahl der Seiten deutlich mehr

Informationen und somit steigende Aussagestärke und wissenschaftliche Stabilität und Qualität

gewährleistet wären, zeigt die empirische Auswertung der untersuchten Studien, dass es eine mittlere

negative Korrelation dahingehend gibt, dass kürzere Arbeiten eine höhere wissenschaftliche

Aussagestärke haben als Veröffentlichungen, welche wesentlich mehr Seiten umfassen.

Zusammenfassend ergeben die Faktoren Umfang und Zeit eine entsprechende Tendenz der

Struktur relevanter Studien, welche möglichst einzuhalten sind. Studien, welche in Ihrer Dauer

genauso lange wie entsprechende Coaching-Maßnahmen andauern oder spezifische Einzelbereiche

des Coaching betrachten, wie auch Arbeiten, die einer erhöhten Zugänglichkeit unterliegen, erlauben

eine klare wissenschaftliche Überprüfbarkeit. Ergänzend wird der Sachverhalt bestätigt, dass

qualitative Arbeiten nicht zwangsläufig quantitativ untermauert werden müssen. Die Einzelfaktoren

der wissenschaftlichen aber auch der quantitativen Nachprüfbarkeit und die Auswertung der

möglichen empirischen Transparenz, zeigen dass

Page 127: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

116

- 41 % der Arbeiten frei zugänglich sind – davon sind 49 % empirisch transparent und

- 39 % eingeschränkt verfügbar und davon nur 37 % empirisch transparent

Diese Zahlen verdeutlichen, dass neben den wissenschaftlichen Strukturen und den daraus

resultierenden Grundfaktoren der wissenschaftlichen Abhandlung von Problemen und der

resultierenden empirischen Transparenz ein wenn auch eingeschränkter Zusammenhang zwischen

Zugänglichkeit und Transparenz erkennbar ist. Vor allem aber die Korrelation zwischen quantitativen

und qualitativen Inhalten und Formen untersuchter Arbeiten unterstreicht die vorherrschende

Problematik der Coaching-Studienlandschaft mit reduzierten Vorgaben wissenschaftlicher Standards

und somit der teilweise uneinheitlichen Veröffentlichungsstruktur. Jedoch lässt sich alles in allem

zusammenfassen, dass, auch wenn die Ergebnisse nicht überdeutlich deutlich sind, die Hypothse H1-

neben II bestätigt wird.

Es besteht eine Relation zwischen dem Grad der Zugänglichkeit und der

Nachprüfbarkeit der empirischen Transparenz.

Page 128: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

117

4.1.7 H1-neben III

Um die beeinflussenden Unterebenen der wissenschaftlichen Strukturierung und

veröffentlichungsgebundenen Darstellung vollständig auszuwerten, wird im Rahmen von H1-neben-III

ergänzend zu den gewonnenen Sachverhalten aus den vorhergehenden Hypothesen die Beziehung

zwischen publizierenden Institution und empirischer Transparenz betrachtet. Wurde mit H1-neben-II

verdeutlicht, dass es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen Zugänglichkeit und Transparenz

gibt, soll im Rahmen von H1-neben III überprüft werden, ob die Annahme richtig ist, dass es keine

Korrelation zwischen Institution und empirischer Offenlegung gibt.

Zu dieser Annahme kommt es, da in den empirischen Analysen zu H1-neben II lediglich

geringe Korrelationen aufgezeigt werden konnten. Offenbar führt eine zunehmende Spezifität der

Annahmen zu einer Verringerung der Korrelationen. Somit ist eine Korrelation nahe null erkennbar

und somit keine Ausrichtung hinsichtlich positiver oder negativer Korrelation erkennbar. Die

publizierenden Institutionen wurden schon im Rahmen der Analyse der Institutionsbindung in H1-

neben I vorgestellt. Vertiefend zu diesem spezifischen Sachverhalt und dem erbrachten Beweis, dass

nicht nur eine starke Institutionsbindung innerhalb speziell auf Coaching ausgerichteter

Organisationen vorherrscht, welche mit der Analyse der studienbezogenen Aussagestärke

vorhergesagt werden kann (siehe Kapitel 4.1.3), ist es weiterhin von Bedeutung, zu analysieren, ob

eine Korrelation zwischen diesen Institutionen und der allgemeinen Einhaltung wissenschaftlicher

Standards – nämlich der Offenlegung aller verwendeter statischer Daten – existiert.

In Tabelle 30 und Abbildung 28 wird die gesamte empirische Analysierbarkeit der einzelnen

Institutionen aufgeschlüsselt. Hierbei ist es vorrangig von Bedeutung, ein erstes Bild hinsichtlich

Institutionsinternen Verfahren bezüglich Veröffentlichungsstrukturen zu erhalten.

Page 129: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

118

Tabelle 34: Statistische Analysierbarkeit der unterschiedlichen Studienquellen

Statistische Analysierbarkeit

Gesamt Ja Nein Bedingt

Quelle Association for Coaching 4 1 0 5

International Coaching Psychology Review

14 11 9 34

Coaching Psychologist 2 1 4 7

Coaching Magazin 2 0 0 2

ProQuest Psychology Journal

1 0 2 3

International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring

11 21 11 43

ICF - International Coaching Federation

3 0 0 3

Reference Manager 17 28 5 50

Sonstige 5 1 3 9

Gesamt 59 63 34 156

Page 130: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

119

Abbildung 24: Statistische Analysierbarkeit in Abhängigkeit von der Veröffentlichungsplattform Darstellung der empirischen Analysierbarkeit ausgerichtete an den veröffentlichenden Institutionen.

Darauf aufbauend ergibt sich bei der Betrachtung der möglichen empirischen Aufarbeitung

der offengelegten Inhalte der verschiedenen Quellen folgendes Ergebnis. Hierbei kommt es

besonders darauf an zu verdeutlichen, welche Arbeiten nach der ersten Analyse hinsichtlich einer

empirischen Ergebnisintegration die gewonnen Sachverhalte auch so aufgearbeitet haben, dass sie

durch dritte nachvollziehbar überprüft werden können.

Page 131: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

120

Tabelle 35: Statistische Aufarbeitung der unterschiedlichen Studienquellen

Statistische Aufarbeitung

Gesamt Ja Nein

Quelle Association for Coaching 4 1 5

International Coaching Psychology Review

24 10 34

Coaching Psychologist 6 1 7

Coaching Magazin 2 0 2

ProQuest Psychology Journal

3 0 3

International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring

25 18 43

ICF - International Coaching Federation

3 0 3

Reference Manager 42 8 50

Sonstige 9 0 9

Gesamt 118 38 156

Page 132: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

121

Abbildung 25: Statistische Aufarbeitung in Abhängigkeit von der Veröffentlichungsplattform

Abbildung 25 verdeutlicht in Verbindung mit Abbildung 24 die empirische Auswertbarkeit der

untersuchten Studien. Während in Abbildung 24 auf die reine Betrachtung hinsichtlich der empirischen

Nutzung im Rahmen der Studien eingegangen wird, ist Abbildung 25 eine weitere Vertiefung dieses

Sachverhalts. Mit Abbildung 24 wird dargestellt, welche Institution in welchem Umfang empirische

Daten im Rahmen der Studien verarbeitet und dies entsprechend angibt. In Abbildung 25 wird darauf

aufbauend eingegangen, in wie weit diese untersuchten Studien die angegebenen Daten auch so

veröffentlichen, dass sie in der Auswertung und Nutzung der Studien nachvollziehbar nutzbar sind.

Page 133: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

122

4.1.8 Interpretation der Ergebnisse

Die gewonnenen Ergebnisse verdeutlichen zwei Sachverhalte:

- Die statistische Analysierbarkeit der Ergebnisse und somit die Transparenz der Studien ist

nicht priorisiert im Rahmen der Coaching-Studien (vgl. Abbildung 29).

- Unabhängig von der Bindung an eine spezifische Institution, ergibt die empirische

Aufarbeitung und entsprechende Analysierbarkeit kein stringentes Bild.

Ergänzend zu den rein fragegebundenen Auswertungen von H1-neben-III werden die

gewonnenen Ergebnisse noch mit der in H1-neben-II bearbeiteten Fragestellung verbunden, so dass

eine Vervollständigung des Gesamteindrucks ermöglicht wird.

Page 134: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

123

Tabelle 36: Zugänglichkeit der verschiedenen Studienquellen

Zugänglichkeit

Gesamt

Öffentlich Eingeschränkt nicht zugänglich

Quelle Association for Coaching 0 5 0 5

International Coaching Psychology Review

34 0 0 34

Coaching Psychologist 7 0 0 7

Coaching Magazin 0 2 0 2

ProQuest Psychology Journal

3 0 0 3

International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring

0 43 0 43

ICF - International Coaching Federation

0 3 0 3

Reference Manager 18 3 29 50

Sonstige 3 6 0 9

Gesamt 65 62 29 156

Diese Ergebnisse ergeben zusammengelegt mit den empirischen Fakten folgendes Bild (siehe

Tabelle 34, Tabelle 35 und Tabelle 36).

Bei der Association for Coaching sind vier von fünf Studien statistisch analysierbar. Somit sind

80 % der hier ausgewerteten Studien empirisch analysierbar, diese sind jedoch zu 100 % nur

eingeschränkt zugänglich. Folglich ist trotz der eindeutigen Ausrichtung auf die Offenlegung empirisch

nachvollziehbarer Fakten eine allgemeine Verarbeitung und somit Auswertung ohne Weiteres nicht

möglich.

Für das International Coaching Psychology Review sind 14 von 34 Studien statistisch

analysierbar. Dies entspricht 41% der in dieser Arbeit von dieser Veröffentlichungsplattform

publizierten und analysierten Arbeiten. 26 % der Arbeiten sind nur bedingt analysierbar, was bedeutet,

dass ein Drittel der verbleibenden Arbeiten keine Möglichkeit bieten, gewonnene empirische Fakten

zu überprüfen. Somit sind zwar 1/3 der Veröffentlichungen wissenschaftlich nur bedingt

nachvollziehbar, dennoch sind 100 % der Arbeiten frei zugänglich.

Page 135: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

124

Arbeiten aus dem Coaching Psychologist sind ebenfalls zu 100 % frei zugänglich, jedoch

sind nur 28 % der Grundgesamtheit - hier zwei Studien – vollständig empirisch überprüfbar.

Studien des Coaching Magazin sind vollständig nur eingeschränkt verfügbar, jedoch zu 100 %

empirisch analysierbar.

Studien, die aus dem ProQuest Psychology Journal stammen, sind zu 33 % empirisch

analysierbar und zu 66 % bedingt statistisch nutzbar, jedoch zu 100 % frei zugänglich.

Studien des International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring sind zu etwa

25 % empirisch analysierbar, zu weiteren 25 % bedingt statistisch analysierbar und zu 50 % nicht

empirisch auswertbar. 100 % der Arbeiten sind eingeschränkt, d. h. z. B. über eine Registrierung auf

der entsprechenden Website, verfügbar.

Studien der International Coaching Federation sind zu 100 % empirisch analysierbar, aber

ebenfalls wie bei der vorherig genannten Veröffentlichungsplattform zu 100 % nur eingeschränkt

verfügbar.

Studien, die über den Reference Manager zugänglich sind, sind zu 34 % empirisch

analysierbar und zu 10 % bedingt statistisch auszuwerten. Insgesamt sind aber nur 36 % der Arbeiten

frei verfügbar und mehr als die Hälfte (58 %) nicht zugänglich.

Für Studien, welche unter dem zusammenfassenden Begriff „Sonstige“ fallen, ergeben sich

empirische Analysierbarkeitswerte von 55 % (statistisch analysierbar) und 33 % (bedingt

analysierbar), bei einer Veröffentlichungsverteilung von 33 % frei und 66 % eingeschränkt verfügbar.

Betrachtet man die Institutionen einzeln für sich, ergibt sich der Sachverhalt, dass

veröffentlichte Studien überproportional oft empirisch nicht nachvollziehbar sind, dafür entweder aber

frei oder vermehrt frei zugänglich sind, wobei die empirisch fundierten, empirisch nachvollziehbaren

Arbeiten mit Masse eingeschränkt verfügbar sind. Dieser Sachverhalt führt zum Zwischenergebnis,

dass es für die Betrachtung jedes einzelnen Instituts individuell

eine Korrelation zwischen Institution und Offenlegung empirischer Daten

gibt. Nimmt man jedoch alle Institutionen als Grundgesamtheit veröffentlichender Plattformen für

Studien mit Coaching relevanten Sachverhalten, wandelt sich dieses Ergebnis. Zusammengefasst

ergibt sich die Korrelationsauswertung wie in Tabelle 37 dargestellt.

Tabelle 37: Korrelation zwischen statistischer Analysierbarkeit und Quelle

Quelle

statistische

Analysierbarkei

t

Zugänglichkeit Korrelation nach Pearson ,070 ,037

Signifikanz (2-seitig) ,385 ,647

N 156 156

Page 136: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

125

Die gewonnen Aussagen ergeben somit eine Zufallsgebundenheit im Rahmen der

Betrachtung hinsichtlich einer möglichen Korrelation zwischen Quelle und statistischer

Analysierbarkeit. Dies bedeutet, dass es wahrscheinlich ist, zufallsgebunden Studien bestimmter

Quellen zu finden, die eine empirische Transparenz vorweisen. Weiterhin ist auch die Korrelation

zwischen Quellen und Zugänglichkeit, trotz möglicher Rundung von 0,070 auf 0,100 als nicht

vorhanden einzustufen. Dies verdeutlicht wiederum das gewonnene Ergebnis aus H1-neben-II, dass

es keine klare Richtlinie gibt, dass Institutionen, die sich mit der Thematik Coaching

auseinandersetzen, eingeschränkte oder unbeschränkte Veröffentlichungsregeln anwenden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass auf Grundlage der Frage, ob es eine Korrelation

zwischen Institution und empirischer Offenlegung gibt, ein klares Ergebnis bezüglich der

Grundgesamtheit existiert. Werden alle Institutionen geschlossen betrachtet, ist eine mögliche

Korrelation zwischen Quelle und empirischer Darlegung zufallsgebunden. Wird die

Hypothesenfragestellung jedoch gezielt auf spezifische Institutionen ausgerichtet, ergibt sich das obig

dargelegte Bild. Somit muss als Ergebnis für H1-neben-III unter der Berücksichtigung der

Einschränkung, dass dies das Resultat für die Grundgesamtheit aller Institutionen zusammenfasst,

festgestellt werden, dass

keine Korrelation zwischen Institution und empirischer Offenlegung

vorhanden ist.

Page 137: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

126

4.2 Hypothesenkomplex H2

Im Gegensatz zum Analyseschwerpunkt des Hypothesenkomplexes H1 wird mit H2 im Schwerpunkt

die inhaltliche Struktur und Methodik der untersuchten Studien ausgewertet. Damit wird

zusammenfassend mit der Schlussfolgerungen in Kapitel 5 eine vollständige Auswertung des

Arbeitskomplexes Coaching im Rahmen seiner Veröffentlichungen möglich sein.

Hypothesenkomplex H2 untersucht den Grad der deduktiven Theorieorientierung. Insgesamt

wird mit der Hypothese des Bereiches H2 der Aussagenbereich von Coaching-Studien untersucht und

überprüft, in wie weit Theoriegrundlagen und Entwicklungen, welche in Kapitel 2 vorgestellt wurden,

als Ausgangspunkt bewertet und weiterentwickelt werden. Grundsätzlich sollte die Annahme sein,

dass jede Weiterentwicklung von Theorien und Neuschaffungen von Tools den wissenschaftlichen

Grundsätzen folgend aufgebaut werden: auf Grundlage eines existierenden Theoriekonstruktes

werden Studien durchgeführt, um spezifische inhaltliche Schwerpunkte zu verfestigen oder aber

entsprechend den neu gefundenen Gegebenheiten anzupassen. Aufbauend auf diesen theoretischen

Grundlagen entwickelt sich eine Wissenschaft weiter und passt sich den neuen Gegebenheiten und

Rahmensetzungen an. Im Rahmen von Coaching-Studien und wissenschaftlichen Abläufen in dieser

Disziplin ist jedoch schon in Kapitel 2 aufgezeigt worden, dass nur eine eingeschränkte Theorie-

Entwicklung vorhanden ist und die Masse der Weiterentwicklungen im Bereich des Coachings auf der

Ebene der Tool-Entwicklung vorzufinden ist. Hierbei ist aber die grundlegende Tendenz vorhanden,

dass es sich um spezifische Verfahrensformen handelt, welche sich dann individuell durch den

Anwender anpassen lassen und somit keiner strikten wissenschaftlichen Auswertung und Anpassung

unterliegen. Daher ist es umso wichtiger, die derzeitige Strukturierung wissenschaftlicher Arbeiten

auszuwerten und mögliche Mängel aufzuzeigen.

Page 138: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

127

4.2.1 H2 zentral

Im Rahmen der Zentralhypothese H2 wird die grundsätzliche Existenz möglicher Zusammenhänge

zwischen Studieninhalten und spezifischen Theorien oder Theoriebestandteilen untersucht. Hierbei

wird analysiert, ob es klare Relationen zwischen wissenschaftlichen Studien und Theoriestrukturen

des Bereichs Coaching gibt. So kommt es darauf an, vor allem Inhalte auszuwerten, welche eine klare

theoretische Basis darstellen. Im Gegensatz zu klassischen Wissenschaften lässt sich Coaching nicht

eindeutig auf Basis etablierter Theorien weiterentwickeln. Coaching basiert auf einer relativ

kompakten Basis wissenschaftlicher Elemente, die eine Grundvoraussetzung für die aktive Arbeit

darstellen. Jedoch scheitert es im Bereich der basalen Theorien, wie schon in Kapitel 2 verdeutlicht,

Coaching eindeutig und einheitlich in seinen Arbeitsstrukturen zu definieren. Somit ist es umso

wichtiger herauszufinden, welche theoretischen Grundsätze in den Publikationen erkennbar sind und

in wie weit diese als Basis veröffentlichter Studien anzusehen sind. Auch wenn initial davon

auszugehen wäre, dass jegliche wissenschaftliche Arbeit auf theoretischen Grundlagen basiert, muss

für H2 zentral davon muss angenommen werden, dass dies in den Veröffentlichungen nur bedingt

nachvollziehbar ist. Somit ist die Annahme für diese Hypothese folgende:

Es besteht keine Korrelation zwischen Theorieentwicklung und Studien.

Basierend auf dieser Annahme, dass Theorien die Grundannahme für Studien darstellen,

wird zuerst ausgewertet, in wie vielen Studien nachweislich Theorien oder entsprechende

Entwicklungsannahmen vorhanden sind. Hierbei muss eindeutig unterschieden werden zwischen

Arbeiten, welche sich rein mit der Theorie-Entwicklung befassen und den Studien, die als Grundlage

für Hypothesenkomplex H1 als Grundgesamtheit ausgewertet wurden. Theorieentwickelnde Arbeiten

wurden insgesamt 17-mal im Rahmen der grundlegenden Auswertung und Analyse existierender

Veröffentlichungen zum Thema Coaching gefunden. Hierbei handelt sich um spezifische

Darstellungen entwickelter oder angedachter Methoden. Dazu konnten jedoch keine Folgestudien,

welche die Theorien in praktischen Ansätzen und Studien untersucht haben, identifiziert werden, so

dass es in dieser Arbeit zu keiner weiteren Auswertung dieser Veröffentlichung kommt.

Page 139: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

128

Abbildung 26: Themenbezug der untersuchten veröffentlichten Studien

Abbildung 26 verdeutlicht die Vielfalt der Themenbezüge der untersuchten veröffentlichte

Studien (N=156). In der folgenden Auswertungen werden die Themenbezüge Kosten, Verbesserung

durch Coaching, Akquise, Akzeptanz von Coaching, Qualifikation sowie sonstiges ausgeklammert, da

es sich hierbei um spezifische Inhalte handelt, welche nicht auf Theorien basieren. Diese Reduzierung

der Themenbezüge ergibt folgendes Bild mit einer Grundgesamtheit von 95 Studien. Ein Großteil der

veröffentlichten Studien befasst sich demnach mit der Verbesserung einzelner Verfahren, von Tools

und der Weiterentwicklung des Gesamtsystems Coaching. Durch die stark heterogene Struktur der

Plattformlandschaft ist eine gezielte Einteilung von Themenschwerpunkten hinsichtlich deren

Veröffentlichung auf bestimmten Plattformen nicht möglich. Eine solche Einteilung, vor allem aber

einer solchen Verantwortungseinteilung, würde aber auch die Theoriebindung ebenso wie die

Ermöglichung gezielter Weiterentwicklungen erlauben. Die gewonnen Korrelation zwischen Quellen

und Themenbezug von ,002 (ns, N= 156) ist nahezu gleich Null. Die Korrelation zwischen Quellen und

deren Themenbezug werden nochmals dargestellt und hinsichtlich der angesprochenen Heterogenität

vertieft. Neben der Analyse einer möglichen Korrelation (hier von ,002) zwischen Quellen und

spezifischen Themen wird weiterhin betrachtet, ob es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen

Themenbezug und veröffentlichender Studienform gibt. Die vermutete Korrelation zwischen den

Page 140: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

129

Themenbezügen und den Studienformen (Paper-Pencil, Case Study etc.) liegt bei ,022 (ns; N=156)

und ist somit ebenfalls nahezu Null und folglich nicht vorhanden.

Schließlich wird noch die mögliche Korrelation zwischen Studienform und empirischer

Auswertung betrachtet. Hierbei kommt es vor allem darauf an zu überprüfen, in wie weit es trotz

erkennbarer Einschränkungen zwischen Quellen und Themenbezügen, die sachlich richtigen

Studienformen für mögliche empirische Auswertungen zu verwenden und hiermit mögliche

Sachverhalte nachvollziehbar zu untermauern. Diese Korrelation liegt bei ,220 (s, N=156) und kann

somit als „faire“ betrachtet werden.

Page 141: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

130

4.2.2 Interpretation der Ergebnisse

Im Rahmen der Textanalysen ergab sich ein sehr komplexes Bild möglicher Veröffentlichungsthemen.

Diese Themenkomplexe können jedoch nicht eindeutig einer spezifischen Untermauerung möglicher

Theorien zugewiesen werden. Diese Themenbezüge sind in Kapitel 3.2 als Variable beschrieben

worden. Im Folgenden wird sowohl auf die ausgewählten Themenbezüge eingegangen, welche für die

Auswertung im Rahmen der Hypothese H2 zentral ausgewählt wurden, als auch die

theoriebezogenen Inhalte entsprechender Arbeiten aufgezeigt, bevor eine Ergebnisinterpretation folgt.

Abbildung 27: Themenbezug der untersuchten Studien in Korrelation zur Veröffentlichungsplattform Darstellung der verarbeiteten Themen in direktem Bezug auf die veröffentlichenden Institutionen.

Die in Abbildung 27 dargestellten Themenbezüge richten sich an folgenden Inhalten aus:

Verbesserung Coaching: Betrachtet die individuellen Autor- oder

Institutionsgebundenen Ansätze, Coaching in spezifischen Bereichen gezielt zu

verbessern. Hierbei werden mit Masse existierende Ansätze und Theorien

ausgewählt und im Rahmen von spezifischen Studien angepasst und verändert.

Tools: Im Rahmen der Toolanalyse werden ähnlich wie bei den Studien zum

Verbessern von Coaching, jedoch mit einer klaren Ausrichtung auf Verfahren, welche

mit einem theoretischem Unterbau erläutert werden und somit eine Theoriebasis

aufweisen.

Standardisierung: Wie auch bei der Verbesserung von Coaching wird hier im

Schwerpunkt auf existierende Grundlagen zurückgegriffen und speziell auf den

Ansatz der Einheitlichkeit und der Notwendigkeit selbiger eingegangen, um Coaching

effektiv wissenschaftlich zu etablieren.

Page 142: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

131

Themenverständnis: Bei Arbeiten mit diesem Themenbezug wird hauptsächlich

eine Verständlichkeitsanalyse durch anerkannte Coachs einzelner Verbände

durchgeführt. Hierbei wird versucht, Inhalte so anzupassen, dass ein

Grundverständnis von Coaching ermöglicht wird. Im Gegensatz zur Standardisierung

werden hier existierende Sachverhalte nur vertiefend erläutert und nicht gezielt

angepasst.

Auswertung: Im Rahmen der Auswertung wird im Schwerpunkt existierendes

Material betrachtet, welches vorhandene Ansätze mit Studien untermauert und auf

zielführende Inhalte analysiert. Hierbei wird ebenfalls nur auf bestehende Ansätze

eingegangen, diese aber nicht weiterentwickelt.

Entwicklung: Mit dem Themenbezug der Entwicklung wird in den Studien vor allem

auf Elemente des Coaching zurückgegriffen, die entweder neu oder noch nicht weit

verbreitet sind. Im Gegensatz zu Standardisierung oder Tools werden hier neue

Ansätze vermittelt und nicht bereits vorhandene weiter ausgebaut. Somit kann dies

als Vorstufe der beiden Variablen, Tools und Standardisierung, angesehen werden.

Literaturanalyse: Während der Literaturanalyse werden bei der Auswertung die rein

hermeneutisch dargestellten Sachverhalte zusammengefasst und gegeneinander

analysiert. Die Masse der Arbeiten bedienen sich dabei der Ansätze der Meta-

Analyse, sind aber nicht als entsprechend solche zu bewerten, da die grundsätzliche

empirische Auswertung der Texte nicht möglich ist. Durch die Reduzierung der

Themenbezüge auf die oben dargestellten Einzelelemente wurde auf Arbeiten

eingegangen, welche zumindest eine erkennbare Theoriebindung oder Darstellung

aufweisen können. Insgesamt reduziert dies die verwendbaren Arbeiten von 156 auf

95 Studien. Dies bedeutet wiederum, dass rund 60 % der Arbeiten somit zumindest

ansatzweise Theoriebezüge beinhalten. Da schon im Hypothesenkomplex H1 direkte

Bezüge zu den einzelnen Institutionen bezüglich spezifischer Sachverhalte gezogen

wurden, ist hier der Hauptansatz der Untersuchung gewesen, zu prüfen, ob eine

erkennbare Relation zwischen spezifischen Themenbezügen und einzelnen

Institutionen nachweisbar ist. Es ist keine erkennbare Korrelation zwischen den

beiden Elementen gegeben (r = 0,002; ns; N =156).

Weiterhin wurde analysiert, ob spezifische Themenbezüge deutliche Relationen zu

bestimmten Studienformen aufweisen. Die gewonnenen Ergebnisse lassen mit einer

Korrelation von 0,022 und einer Signifikanz von 0,835 aussagestark erkennen, dass es keine

erkennbare Korrelation zwischen den beiden Elementen gibt und eine mögliche erkennbare

Relation zufällig wäre. Ergänzend zu diesen Korrelationsanalysen wurde der mögliche

Zusammenhang zwischen Studienform und statistischer Auswertbarkeit betrachtet. Wie

erwartet, ist klar nachweisbar, dass es bestimmte Studienformen wie Case Studies und

explorative Studien gibt, welche besser dazu geeignet sind, empirische Sachverhalte

Page 143: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

132

aufzuarbeiten und offen zu legen als andere. Mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,220

konnte dies untermauert werden, wenngleich die Menge der verschiedenen Studienformen

das Ergebnis nicht so deutlich erscheinen lassen als wenn man nur zwei völlig

unterschiedliche Studienformen wie die Case Studies und Qualitative Interviews miteinander

verglichen hätte. Somit ergibt sich auch folgendes Bild der Coaching-Landschaft.

Themenbezüge mit klarem Theoriebezug werden nicht gezielt veröffentlicht, sondern sind

eines von mehreren Möglichkeiten institutioneller Veröffentlichungen. Im Rahmen dieser

Arbeit teilen sich die Themenbezüge wie folgt auf die einzelnen Quellen auf.

Page 144: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

Tabelle 38: Themenbezug im Verhältnis zur Veröffentlichungsplattform

Themenbezug

Gesamt Verbesserung

Coaching Tools Standardisierung

Themenverständnis Auswertung Entwicklung

Literaturanalyse

Quelle Association for Coaching 1 0 1 0 0 0 0 2

International Coaching Psychology Review

8 5 3 2 0 3 1 22

Coaching Psychologist 1 2 0 0 0 1 0 4

Coaching Magazin 1 1 0 0 0 0 0 2

ProQuest Psychology Journal

0 1 0 0 0 0 0 1

International Journal of Evidence Based Coaching and Monitoring

13 2 2 4 0 3 0 24

ICF - International Coaching Federation

3 0 0 0 0 0 0 3

Reference Manager 3 12 2 0 2 14 0 33

Sonstige 1 1 0 1 0 0 0 3

Gesamt 31 24 8 7 2 21 1 94

Page 145: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

134

Eine Korrelation zwischen Themenbezug und entsprechender Studienform ist ebenfalls nicht

nachweisbar. Eine erkennbare Korrelation zwischen empirischer Aufarbeitung und den bestimmten

Themenbezügen ist mit einem Wert von 0,224 (s, N=156) erkennbar. Somit gibt es spezifische

Themenbezüge, die vermehrt einem empirischen Nachweis unterliegen (vgl. Tabelle 38). Vergleicht

man diesen Wert mit den Themenbezügen, welche vorher erläutert wurden, bestätigt dies das

dargelegt Bild, das bestimmte Themen überdeutlich dazu dienen, empirische Sachverhalte

darzustellen.

Zusammenfassend bedeutet dies aber, dass es zwar erkennbare Theoriebindungen in

bestimmten empirisch ausgearbeiteten Studien gibt, die auch empirisch nachvollziehbar sind, diese

aber keiner Institutionsbindung unterliegen. Diese erkennbare Korrelation einzelner Sachverhalte

verdeutlicht aber die fehlende Stringenz hinsichtlich der Entwicklung und der entsprechenden

Auswertung gezielter Theorieauswertungen. Einzelne Bereiche haben eine erkennbare und auch

notwendige Korrelation zueinander, jedoch fehlt der allumfassende Ansatz, so dass es abschließende

zu folgendem Fazit für H2-zentral kommen muss:

Es besteht keine Relation zwischen Theorieentwicklung und Studien.

Page 146: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

135

5 Schlussfolgerungen und Perspektiven

Zielsetzung dieser Arbeit war es, die derzeitige Forschungslandschaft, welche sich thematisch mit

Coaching auseinander setzt, auszuwerten und dahingehend zu analysieren, ob veröffentlichte

Coaching-Studien den geltenden Regeln wissenschaftlichen Arbeitens folgen. Bei der Analyse ergab

sich folgendes Bild: Einerseits versuchen sowohl die Doktrin leitenden Institutionen Coaching auf eine

Metaebene zu erheben und somit nahezu „überwissenschaftlich“ darzustellen (unter anderem sei

hierbei auf die nahezu Abstrakte „Coaching als „soziale Repräsentation“… von Petzold, 2002

verwiesen), andererseits fehlt die Einhaltung wissenschaftlicher Grundregeln (vgl. dazu

Hypothesenkomplex 1). Diese Darstellungsform führt dazu, dass geltende Regeln wissenschaftlichen

Arbeitens und Publizierens nicht nur sehr individuell ausgelegt werden, sondern auch, dass die nicht

klare Struktur dieser psychologischen Unterdisziplin eine deutliche Reduzierung wissenschaftlicher

Grundregeln bedingt. Andererseits ist Coaching aber gleichzeitig durch den Mangel an klaren Regeln

ein nahezu offener Berufszweig therapeutisch-beratender Arbeitsbereiche, für den keinerlei

Ausbildung benötigt wird, um in diesem praktizieren zu dürfen. Grundsätzlich lässt sich somit

festhalten, dass Coaching eine Interventionsmethodik ist, die den Ansätzen moderner Zeiten

entspricht. Durch das Bottom-Up Prinzip der Entwicklung werden unterschiedlichste wissenschaftliche

Grundlagen ausgeblendet. So gibt es keinen Bezug zwischen Theorieentwicklungen und praktischen

Verfahren. Weiterhin fehlt es in der Mehrzahl der Veröffentlichungen an replizierbaren Daten die somit

auch eine Verifizierung gewonnener Sachverhalte ausschließt. Es ist nicht auszuschließen, dass es in

Einzelbereichen fundierte Ergebnisse gibt, die nachvollziehbare Erkenntnisse von Coaching

Interventionen darlegen, jedoch werden diese nicht offensichtlich als Entwicklungs- und

Weiterentwicklungsgrundlage genutzt. Coaching in seiner Intention und der hier betrachteten

systemischen Umsetzung erzielt sicherlich die erwarteten bzw. benötigten Ergebnisse hinsichtlich der

Problemlösung, Als Coach arbeitende Experten besitzen sicherlich tiefgreifende Wissensfundi. Jedoch

sind diese Aspekte in keiner wissenschaftlichen Form dargelegt und somit kann mit den gewonnen

Ergebnissen festgehalten werden, dass sich eine extreme Kontradiktion zwischen propagierten

hohen Ansprüchen und fehlenden klaren Rahmenstrukturen und Maßstäben im Grunde das Problem

darstellt, welches Coaching auf allen Betrachtungsebenen aufweist. Jeder einzelne in dieser Arbeit

beschriebene Bereich verdeutlicht individuell betrachtet bereits die Problematik der Uneinigkeit und

der daraus resultierenden Folgefehler. Beginnend mit den Definitionen für den Bereich Coaching

konzentriert sich das Problem der Rahmensetzung in diesem Bereich. Wie schon in Kapitel 2

dargestellt, fehlt es dem Bereich Coaching an einer eindeutigen, wissenschaftlich fundierten und vor

allem einheitlich verwendeten Definition, was Coaching darstellt und wie sich Coaching von anderen

Bereichen der therapeutischen Unterstützung klar abgrenzen lässt.

Aber es gibt noch einen Aspekt, der nur sehr rudimentär hier angesprochen wurde, sich aber

in einem sehr spezifischen Arbeitsbereich des Coachings wiederfindet – der Bereich des virtuellen

Coaching. Es wurden einige Arbeiten mit diesem Sachverhalt betrachtet, hätten aber in ihrer

Page 147: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

136

Einzelbetrachtung deutlich den Rahmen dieser Arbeit gesprengt. Dennoch soll auch auf diesen

wichtigen Entwicklungsaspekt eingegangen werden.

„Das Virtuelle Führungscoaching verbindet (Selbst-)Coaching mit Training bzw. online-

basierte Einzelarbeit mit persönlicher (telefonischer) Beratung (Geißler, 2012)“.

Der komplexe Ansatz Coaching durch seine nahezu unendlichen Möglichkeiten direkt mit der Nutzung

moderner Medien zu Verbinden und die oftmals hervorgehoben Problematik des Vorgesetzten als

Coach (vgl. Tomuzia, 2006) aus dem Weg zu gehen, wird die virtuelle Welt als neuer Arbeitsbereich

für Coaching erschlossen. Vor allem die Arbeiten von Prof. Dr. Geißler, die in direkter und indirekter

Form in dieser Arbeit eingeflossen sind, verdeutlichen die Möglichkeiten dieses neuen Ansatzes.

Gezielte Hilfe aus der virtuellen Welt wird gepaart mit der technischen Weiterentwicklung von

Medienträger, wie z.B. SmartPhones nur noch eine Frage der Zeit sein bis Coaching Apps den Weg in

die moderne Beratung finden wird. Dennoch muss der Weg vor allem um Coaching greifbarer

zumachen zweispurig sein. Auf der einen Seite wird die aktive Umsetzung und proaktive

Weiterentwicklung einzelner Tools und Verfahren verfolgt werden müssen. Auf der anderen Seite aber

muss ein spezifischer Bereich, wie unter anderem die Forschung, wie die von Prof. Dr. Geißler, die

Basis für wissenschaftliche Grundlagen und die Einhaltung von Regeln in der Weiterentwicklung von

Coaching beinhalten.

Um diesen Punkt abschließend nochmals zu verdeutlichen, wird darauf hingewiesen, dass es

in den psychologischen Teildisziplinen klare und einheitlich verwendete methodologische Grundregeln

gibt. Vor allem der letzte Punkt geht grundsätzlich mit der Ausbildung entsprechender Anwender

einher. Im Bereich des Coaching verursacht dieser Mangel klarer Vorgaben einen der wichtigsten

Folgefehler für Coaching: die fehlende Grundlage für eine einheitliche Ausbildung. Durch nicht

existente Ansätze zur Ausbildung von Coachs kommt es aufbauend auf dem fehlenden Basiselement

der Definitionen zu einer sich immer weiter ausbreitenden und immer mehr Probleme beinhaltenden

Fehler- und Problemstruktur des Coaching-Bereichs. Durch die daraus resultierenden Folgefehler und

den bedingenden interdisziplinären Einschränkungen wird Coaching nur verzögert und vor allem nicht

einheitlich wissenschaftlich weiterentwickelt.

Page 148: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

137

Abbildung 28: Schematische Darstellung aufeinander aufbauender Folgefehler im Coaching

So ist durch das Fehlen einer allumfassenden Definition und die daraus resultierenden

Folgefaktoren ein Hemmnis entstanden, welches der Coach in seiner initialen Befähigung, neuartige,

intrinsische Veränderungen in seinem Gegenüber zu verursachen, noch in einem Entwicklungsstatus

verharren lässt. Diese Folgefehler-Struktur verursacht weiterhin eine bedeutende Schwierigkeit bei der

Theorie-Entwicklung und -Fortschreibung. Durch den Mangel eines Top-Down-Systems, welches

klare Vorgaben hinsichtlich spezifischer struktureller Verfahren etabliert, werden vor allem Verfahren,

Theorien und Tools basierend auf institutionsbedingten Ansätzen und Ausrichtungen erarbeitet. Diese

institutionsbedingten Verfahren binden teilweise vorhandene nationale Regularien (regelähnliche

Vorgaben durch Gesetze o. ä.) ein. Eine entsprechende Berücksichtigung solcher Auflagen wäre auch

unter einem Dachverband möglich, jedoch würde eine klare, institutionsunabhängige Richtlinie

hinsichtlich der Entwicklung, Überarbeitung oder Adaptierung einzelner Theorien klare Vorgaben

entstehen lassen und nachvollziehbare systemische Strukturen hervorrufen. Vor allem Probleme auf

der Arbeitsebene müssen klar strukturiert händelbar sein und somit dem Anwender einzelner

Verfahren Sicherheit im Umgang mit diesen geben. So ist neben der notwendigen Vorgabenstruktur

und der Notwendigkeit von Ausbildungsschritten auch eine klare Leitlinie hinsichtlich der Anwendung

einzelner Tools notwendig.

Dennoch ist das gewonnene Ergebnis nicht nur negativ zu bewerten, denn teilweise auch

überraschend, ist Coaching entsprechend den Wunschstrukturen eines „lebenden Systems“, in vielen

Page 149: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

138

Teilbereichen besser aufgestellt als es auf den ersten Blick erkennbar ist. Viele einzelne Teilbereiche

wie die quantitative Menge an Studienumfang oder die zeitlichen Auflagen für die Durchführung

einzelner Arbeiten ist höherwertiger als zu Beginn vermutet. Dennoch ist die positive Entwicklung und

Strukturierung in einzelnen Bereichen nicht ausreichend, die Gesamtstruktur Coaching „krisenfest“ zu

machen. Insgesamt ist Coaching ein System, welches aufgrund seiner Komplexität und der

unausgereiften internen Problemen, die einzelne wissenschaftliche Sachverhalte hervorrufen, ein

System, welches in seinen Einzelteilen deutlich weiter ist und somit nutzbarer als das Gesamtsystem.

Somit sind die Problem von Coaching allgemein umfassender als die Probleme auf den einzeln

betrachteten Ebenen. Das Problem Coaching an sich ist mehr und größer als die Summe der

Probleme der Einzelbereiche.

Durch die Grundstruktur konnte sich Coaching erst aus den existierenden

Beratungselementen hervortun, gegebene Ansätze übernehmen und neu zusammenfügen. Jedoch ist

diese spezifische Ausrichtung nicht ausreichend, um eine entsprechende definitorische Klarheit mit

einzuführen. Die Umsetzung spezifischer Methoden in Form von Tools ist zwar ein Ansatz, mit dem

versucht wird, ausrichtungsspezifische Verfahren in den einzelnen Methoden zu definieren, jedoch

sind diese Verfahren nicht bindend. Somit kann ein als Coach definierender Berater unterschiedliche

Verfahren kombinieren, sich neue ausdenken oder gar in der aktiven Beratung anwenden, ohne

jedoch bewusst die Auswirkungen zu erkennen, die mögliche Veränderungen mit sich bringen, da die

inhaltlichen Ausrichtungen und Zielsetzungen der Tools nicht klar beschrieben sind. Somit ist die

„active on the way“ Methodik – ein Verfahren, das sich an die Gegenbenheiten des laufenden

Prozesses ständig anpasst. zwar nicht zu verwerfen, jedoch muss vorher klar erkannt und

beschrieben werden, welche Auswirkungen ein Prozess hat, wenn er entsprechend angewendet wird,

und wie mögliche Veränderungen diesen Prozess beeinflussen. Ein solches Verändern und Erkennen

möglicher Anpassungen bedingt aber eine klare wissenschaftliche Untersuchung und Auswertung

gewonnener Inhalte. Somit sind die entwickelten Tools im Rahmen ihrer Entwicklungsphase als

theoretisches System anzusehen und im Rahmen von gezielten Studien zu analysieren. Mit dieser

systematischen Untermauerung der Entwicklung und vor allem der Weiterentwicklung bestehender

Systeme und Methoden kann nicht nur sichergestellt werden, dass Verfahren zielführend umgesetzt

werden, sondern auch eindeutig aufgezeigt wird, welche Methoden ineinander übergehen können

oder welche sich aufgrund ihrer inhaltlichen Strukturen eindeutig ausschließen. Mit diesem Ansatz der

wissenschaftlichen Untermauerung wird aber gleichzeitig auch die Grundidee der Erschaffung von

Standards bedingt. So ist es vor allem im Rahmen von klaren Grundsätzen, wie der

Veröffentlichungspraxis und den benötigten inhaltlichen Ausrichtungen und Offenlegungsgraden

empirischer Fakten, nötig, Coaching als anerkannte Wissenschaft und Teildisziplin der Psychologie

auszurichten. Die klare Festlegung von zu verwendenden Standards, wie z.B. der Zitierweise nach

dem Prinzip der APA (American Psychology Association), erlaubt es Arbeiten vergleichbar zu

gestalten und mit klaren Strukturen nachvollziehbar aufzubauen. So ist der derzeitige Status quo,

welcher mit den Untersuchungen in dieser Arbeit untermauert wurde, folgender: Coaching ist derzeit

nicht als reine wissenschaftliche Unterdisziplin der Psychologie etabliert. Die fehlenden klaren

Page 150: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

139

Regeln wissenschaftlichen Arbeitens, welche nicht durchgehend in allen publizierenden Institutionen

eingehalten werden, reduzieren die Aussagekraft erarbeiteter Studien um ein Vielfaches aufgrund

dieses Mangels.

Eine Vielzahl getroffener Aussagen im Rahmen von Coaching-Studien sind in keiner

etablierten und erkennbaren Art und Weise (z. B. durch empirische Auswertungen) nachvollziehbar

(Hypothese 1).Theoriebezüge werden zwar verarbeitet, jedoch nicht zielführend an Institutionen und

deren Verarbeitungsmethodik gebunden, um somit eine klare Stringenz innerhalb der Verarbeitung

und Fortführung der wissenschaftlichen Auslegung gewonnener Sachverhalte zu erlangen (Hypothese

2).

Die Ergebnisse der Hypothesenkomplexe verdeutlichen die Dringlichkeit und das Bedürfnis nach

klaren Vorgaben nicht nur im Bereich der Coaching-Ausbildung sondern vor allem im Rahmen von

Veröffentlichungen. Nur standardisierte Arbeiten erlauben nachvollziehbar und vor allem einheitlich

die gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig umzusetzen, sie zu überprüfen und zu vergleichen.

Vergleicht man die Ergebnisse der einzelnen Institutionen, verdeutlichen die gewonnenen

Sachverhalte, dass es zwar auf hermeneutischer Basis eine Vielzahl von Versuchen gibt, Standards

zu schaffen, jedoch immer unter der Berücksichtigung der eigenen Position im Rahmen von

Coachinginstitutionen. So ist die Akzeptanz der geringeren Einheitlichkeit höher als der Verlust einer

virtuellen Vormachtstellung. Derzeit ist erkennbar, dass in einzelnen Bereichen und Institutionen

versucht sind, Standards im Verständnis und in der Arbeit mit und im Bereich Coaching zu etablieren.

Dennoch ist es nur eingeschränkt zielführend, Insellösungen zu generieren und weder nationale noch

internationale Einigkeit gewährleisten zu können (vgl. Abbildung 28).

Perspektivisch ist Folgendes festzuhalten: Coaching ist als wissenschaftliche Unterdisziplin

der Psychologie oder als eigenständige Disziplin in den Sozialwissenschaften in einem noch früheren

Entwicklungsstadium, als es die zeitliche Existenz dieses Systems vermuten lässt. Derzeit fehlen wie

in anderen Bereichen der Psychologie oder anderen Wissenschaften sowohl eine Schlüsselfigur als

auch wegweisende Studien, die polarisierend Ideen entwickelt, diese durchsetzen und somit eine

grundsätzliche Einigkeit hervorrufen.. Dieser Ansatz, unter der Führung einer wissenschaftlichen

Größe oder aber einer Vereinigung, existierende Ansatzpunkte zusammenzuführen und gezielte

Rahmensetzungen zu ermöglichen, ist der wichtigste Ansatz, Coaching mit seinen Fähigkeiten aus

dem Bereich der Pseudo-Wissenschaften zu befreien. So ermöglicht Coaching, Verfahren

anzuwenden, die nicht nur der reinen Blockadereduzierung von Managern dienen, sondern kann auch

ohne größere Veränderungen als aussagestarkes Personalmanagement-System verwendet werden,

um Fähigkeiten und Fertigkeiten sowohl von neu einzustellendem Personal als auch von zu

förderndem Personal zu identifizieren und zu unterstützen (vgl u.a. Kohler et al 1999) Solche

Verfahren können ohne größeren Aufwand von Assessment Centern eingesetzt werden und

ermöglichen so deutlich tief greifender Aussagen zu den einzelnen Personen als teilweise bereits

existierende Methoden (vgl dazu u.a. Laske, 2004, Cull, 2006). Dies stellt jedoch nur eine von vielen

Möglichkeiten dar, systemisches Coaching anzuwenden. Jede andere Möglichkeit bedingt aber

genauso wie die erläuterten zweierlei Voraussetzung.

Page 151: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

140

- Coaching muss zu einer ausbildungsbasierten Disziplin werden und

- es muss ein einheitliches Regelwerk geben, wie Coaching wissenschaftlich gestützte

Aussagen treffen kann und diese Ergebnisse veröffentlicht, interpretiert, überprüft und

verändert werden können und müssen. Diese Aspekte ergeben sich aus der derzeitigen

Rahmenstruktur der Coaching behandelnden Institutionen. So fehlen

institutionsübergreifende Regeln, klare Ansätze in welchen Grenzen Coaching

umzusetzen ist und schließlich das Fehl einer Basis zur Weiterentwicklung des

Gesamtbereichs Coaching (vgl u.a. Ergebnisse des Hypothesenkomplex H2).

Mit der einfachen und doch hochkomplexen Möglichkeit, diese zwei Ansätze zielführend zu

integrieren, wird Coaching dann der Stellenwert zugesprochen, welches dieses System bedarf, um so

wahrgenommen zu werden wie es intendiert war, nämlich als

eine psychologische Beratungsmethodik mit interdisziplinären Möglichkeiten.

Page 152: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

141

6 Literaturverzeichnis

Abbot, G., and Rosinski, P. (2007). Global coaching and evidence based coaching: Multiple perspectives operating in a process of pragmatic humanism. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(1), 58-77.

Aladejana, A. Aladejana, F. and Ehindero, S. (2006). An Analysis of Mentoring Relationships Among Teachers: A Case Study of Obafemi Awolowo University, Ile-Ife, Nigeria. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(1), 20-30.

Allan, P. (2007). The benefits and impacts of a coaching and mentoring programme for teaching staff in secondary school. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(2), 12-21.

Allen, M., Iezzoni, L. I., Huang, A., Huang, L., and Leveille, S. G. (2008). Improving patient-clinician communication about chronic conditions: description of an internet-based nurse E-coach intervention. Nurs. Res., 57, 107-112.

Alleyne, J. and Jumaa, M. O. (2007). Building the capacity for evidence-based clinical nursing leadership: the role of executive co-coaching and group clinical supervision for quality patient services. J. Nurs. Manag., 15, 230-243.

Alwart, S. (2003). Coachingerfolge messbar machen. wirtschaft & weiterbildung, 1, 32-35.

Amelang, M. & Bartussek, D. (2001). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung (5. Auflg.). Stuttgard: Kohlhammer.

Amft, O., Kusserow, M., and Troster, G. (2009). Bite weight prediction from acoustic recognition of chewing. IEEE Trans. Biomed. Eng, 56, 1663-1672.

Ammentorp, J. and Kofoed, P. E. (2010). Coach training can improve the self-efficacy of neonatal nurses. A pilot study. Patient. Educ. Couns., 79, 258-261.

Anderson, M. C. (ohne Datum). Executive Briefing: Case Study on the Return on Investment of Executive Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coachfederation.org/includes/docs/053metrixglobal-coaching-roi-briefing.pdf (Datum des Zugriffs: 22.05.2009).

Arakawa, D., and Greenberg, M. (2007). Optimistic managers and their influence on productivity and employee engagement in a technology organisation: Implications for coaching psychologists. International Coaching Psychology Review, 2(1), 78-89.

Armstrong, H. (2007). Hestia and Coaching: Speaking to the ‘hearth’ of the matter. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue Summer 2007, 30-39.

Ascentia Group (2005). Case Studies. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(1), Epub.

Association for Coaching (2004). Summary Report - ROI from Corporate Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.associationforcoaching.com/memb/ACSumROI.pdf (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Page 153: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

142

Association for Coaching (2004). Summary Report - UK Coaching Rates. What Are Typically Coaching Rates? (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.associationforcoaching.com/memb/UKcrs104.pdf (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Association for Coaching (2005). Association for Coaching - Supervision Report April 2005 (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.associationforcoaching.com/pub/ACsr0405.pdf (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Association for Coaching (2006). Summary Report - Value of Coaching. What value does coaching generate? (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.associationforcoaching.com/pub/ACsr0405.pdf (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Attkinson et.al (2001). Hilgards Einführung in die Psychology. Spektrum

Bachkirova, T. (2004). Dealing with issues of the self-concept and self-improvement strategies in coaching and mentoring. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(2), 29-40.

Backhausen, W. & Thommen, J.-P. (2004). Coaching – Durch systemisches Denken zu innovativer Personalentwicklung (2. Auflg.). Lengerich: Gabler.

Balmford, J., Borland, R., and Benda, P. (2008). Patterns of use of an automated interactive personalized coaching program for smoking cessation. J. Med. Internet. Res., 10, e54.

Baron, L., and Morin, L. (2009).The Coach–Coachee Relationship in Executive Coaching: A Field Study. Human Resource Development Quarterly, 20(1), 85-106.

Bartram, D. (2008). Comparison between Wave and OPQ32 – a comment on McDowall and Kurz. Coaching Psychologist, 4(3), 134-140.

Beddoes-Jones, F., and Miller, J. (2006). ‘Virtual’ mentoring: can the principle of cognitive pairing increase its effectiveness? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(2), 54-60.

Beddoes-Jones, F., and Miller, J. (2007). Short-term cognitive coaching interventions: Worth the effort or a waste of time? Coaching Psychologist, 3(2), 60-69.

Binstead, T., and Grant, A. M. (2008). An exploratory study of Australian executive coaches. International Coaching Psychology Review, 3(1), 43-56.

Blow, S. (2005). Can coaching strategies help experts share expertise? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 1-16.

Boniwell, I. (2005). Beyond time management: how the latest research on time perspective and perceived time use can assist clients with time-related concerns. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 61-74.

Bourne, L.E. & Ekstrand, B.R. (2001). Einführung in die Psychology (3. Auflg.). Frankfurt/M: Verlag D. Klotz.

Bouchard, J. P. (2009). A proposal for reforming psychologists' training in France and in the European Union. Encephale, 35, 18-24.

Page 154: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

143

Brennan, A. M., Meyer, S., David, E., Pella, R., Hill, B. D., and Gouvier, W. D. (2009). The vulnerability to coaching across measures of effort. Clin. Neuropsychol., 23, 314-328.

Briggs, D. C. (2005). Meta-analysis: a case study. Eval. Rev., 29, 87-127.

Bortz, J. (2005). Statistik: Für Human- u. Sozialwissenschaftler. Berlin: Springer.

Brook, O. H., van Hout, H., Stalman, W., Nieuwenhuyse, H., Bakker, B., Heerdink, E., and de Haan, M. (2005). A pharmacy-based coaching program to improve adherence to antidepressant treatment among primary care patients. Psychiatr. Serv., 56, 487-489.

Brooks, I., and Wright, S. (2007). A Survey of Executive Coaching Practices in New Zealand. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(1), 42-57.

Brotman, L. E., Liberi, W. P., and Wasylyshyn, K. M. (). Executive Coaching - The Need for Standards of Competence. Consulting Psychology Journal: Practice and Research, 50(1), 40-46.

Browne, L. (2006). Proposing a proximal principle between peer coaching and staff development as a driver for transformation. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(1), 31-44.

Buckley, A. (2007). The mental health boundary in relationship to coaching and other activities. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue Summer 2007, 17-23.

Bunting, B. P., and Mooney, E. (2001). The Effects of Practice and Coaching on Test Results for Educational Selection at Eleven Years of Age. Educational Psychology, 21(3), 243-253.

Burdett, J. O. (1998). Forty things every manager should know about coaching. Journal of Management Development, 17(2), 142-152.

Burke, D., and Linley, A. (2007). Enhancing goal self-concordance through coaching. International Coaching Psychology Review, 2(1), 62-69.

Bussell, J. (2008). Great Expectations: Can Maternity Coaching affect the Retention of Professional Women? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue 2 Autumn 2008, 14-26.

Butwell, J. (2006). Group supervision for coaches: is it worthwhile? A study of the process in a major professional organisation. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(2), 43-53.

Carr, R. (2007). Find the Ideal Coach for Any Purpose through a Coach Referral Service: The Truth About Coach Referral Services (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.peer.ca/referralarticle.html (Datum des Zugriffs: 04.09.2009).

Carr, R. (2008). Coach Referral Services: Do They Work? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(2), 114-119.

Carroll, M. (2006). Key issues in coaching psychology supervision. Coaching Psychologist, 2(1), 4-8.

Cavanagh, M., and Palmer, S. (2006). Editorial – The theory, practice and research base of Coaching Psychology is developing at a fast pace. International Coaching Psychology Review, 1(2), 5-7.

Cavanagh, M., and Palmer, S. (2007). Co-Editors Editorial – Special Issue: Positive Psychology. International Coaching Psychology Review, 2(1), 3.

Page 155: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

144

Cavanagh, M., and Palmer, S. (2008). Special Edition: Another look at executive and organisational coaching. International Coaching Psychology Review, 3(1), 4-5.

Chelladurai, P., Kuga, D. J., and O'Bryant, C. P. (1999). Individual differences, perceived task characteristics, and preferences for teaching and coaching. Res. Q. Exerc. Sport, 70, 179-189.

Choong, S., and Britton, K. (2007). Character strengths and type: Exploration of covariation. International Coaching Psychology Review, 2(1), 9-23.

Chung, Y. B., and Gfroerer, M. C. A. (2003). Career Coaching: Practice, Training, Professional, and Ethical Issues. Career Development Quarterly, 52(2), 141-152.

Clausewitz, Carl von (2002), Vom Krieg, Hamburg: Rowohlt

Coatsworth, J. D. and Conroy, D. E. (2009). The effects of autonomy-supportive coaching, need satisfaction, and self-perceptions on initiative and identity in youth swimmers. Dev. Psychol., 45, 320-328.

Cochrane, D. J., Stannard, S. R., Firth, E. C., and Rittweger, J. (2010). Acute whole-body vibration elicits post-activation potentiation. Eur. J. Appl. Physiol., 108, 311-319.

Conati, C., Gertner, A. S., VanLehn, K., and Druzdzel, M. J. (1997). On-Line Student Modeling for Coached Problem Solving Using Bayesian Networks In A. Jameson, C. Paris, and C. Tasso (Eds.), User Modeling: Proceedings of the Sixth International Conference, UM97. Vienna, New York: Springer Wien New York.

Conati, C., and Vanlehn, K. (2000). Toward Computer-Based Support of Meta-Cognitive Skills: a Computational Framework to Coach Self-Explanation. International Journal of Artificial Intelligence in Education, 11, 398-415.

Cook, T.D. and Campbell, D.T. (1979). Quasi-Experimantation: Design & Analysis Issues for Field Settings. Chicago, IL: Rand McNally.

Corning, S. P. (2002). Coaching skills for employee development. Mich. Health Hosp., 38, 26-27.

Cox, E. (2003). The Contextual Imperative: Implications for coaching and mentoring. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 1(1), Epub.

Cox, E., and Bachkirova, T. (2007). Coaching with emotion: How coaches deal with difficult emotional situations. International Coaching Psychology Review, 2(2), 178-189.

Cox, E., and Dannahy, P. (2005). The value of openness in e-relationships: using Nonviolent Communication to guide online coaching and mentoring. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(1), 39-50.

Cull, J. (2006). Mentoring Young Entrepreneurs: What Leads to Success? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(2), 8-18.

Culley, S. (2002). Beratung als Prozess, unveränderter Nachdruck (2002), Original von 1991. Belz.

Cunningham, G. B. (2009). Examining the relationships among coaching staff diversity, perceptions of diversity, value congruence, and life satisfaction. Res. Q. Exerc. Sport, 80, 326-335.

Czihak, G.; Langer, H.; Ziegler, H. (Hrsg.) (1996). Biologie. Heidelberg: Springer.

Dagley, G. (2006). Human resources professionals’ perceptions of executive coaching: Efficacy, benefits, and return on investment. International Coaching Psychology Review, 1(2), 34-45.

Page 156: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

145

Dembkowski S., and Eldridge. F. (2003). Beyond Grow: A new Coaching Model (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/dembkowski_sabine_eldridge_fiona_-_beyond_grow.doc (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Diabaté, A., und Hornsteiner, R. (ohne Datum). Mit Schnittstellen-Coaching Konfliktkosten senken und Erfolge steigern – Ein Erfahrungsbericht (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/diabate_hornsteiner_-_schnittstellen-coaching.pdf (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

DiCarlo, M. A., Gfeller, J. D., and Oliveri, M. V. (2000). Effects of coaching on detecting feigned cognitive impairment with the Category test. Arch. Clin. Neuropsychol., 15, 399-413.

Dowd, T., Kolcaba, K., Steiner, R., and Fashinpaur, D. (2007). Comparison of a healing touch, coaching, and a combined intervention on comfort and stress in younger college students. Holist. Nurs. Pract., 21, 194-202.

Drum, J. (2007). A fruitful soil: what coaches can learn from how theatre directors in rehearsal create a learning environment. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(2), 34-44.

Drummond, J. L., Hostetter, K. S., and Ploeger, R. L. (2008). Development and factor analysis of the Coaching and Athletic Training Questionnaire. Percept. Mot. Skills, 107, 81-88.

Duignan, K. (2006). Coaching for retention of employees with disabilities: A Pragmatist coaching strategy. Coaching Psychologist, 2(1), 29-32.

Duignan, K. (2006). Strategic risk management in the supervision of coaching psychologists. Coaching Psychologist, 2(2), 10-14.

Duijts, S., Kant, I., van den Brandt, P. and Swaen, G. (2007). The compatibility between characteristics of employees at risk for sickness absence and components of a preventive coaching intervention. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(1), 30-41.

Duijts, S. F., Kant, I., van den Brandt, P. A., and Swaen, G. M. (2008). Effectiveness of a preventive coaching intervention for employees at risk for sickness absence due to psychosocial health complaints: results of a randomized controlled trial. J. Occup. Environ. Med., 50, 765-776.

Durell, D. L., Pujol, T. J., and Barnes, J. T. (2003). A survey of the scientific data and training methods utilized by collegiate strength and conditioning coaches. J. Strength. Cond. Res., 17, 368-373.

Edgerton, N., and Palmer, S. (2005). SPACE: A psychological model for use within cognitive behavioural coaching, therapy and stress management. Coaching Psychologist, 1(2), 25-31.

Eisenhardt, K. M. (1989). Building Theories From Case Study Research. Academy of Management. The Academy of Management Review, 14(4), 532-550.

Ellam, V., and Palmer, S. (2006). Does parent coaching improve the quality of parenting and children’s behaviour? Coaching Psychologist, 2(1), 34-37.

Ellam, V., and Palmer, S. (2006). To achieve, or not to achieve the goal – that is the question: Does frustration tolerance influence goal achievement in coaching clients? Coaching Psychologist, 2(2), 27-32.

Ellam-Dyson, V., and Palmer, S. (2008). The challenges of researching executive coaching. Psychologist, 4(2), 79-84.

Page 157: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

146

Enoksen, E., Tonnessen, E., and Shalfawi, S. (2009). Validity and reliability of the Newtest Powertimer 300-series testing system. J. Sports Sci., 27, 77-84.

Erdal, K. (2004). The effects of motivation, coaching, and knowledge of neuropsychology on the simulated malingering of head injury. Arch. Clin. Neuropsychol., 19, 73-88.

Evans, T. (2005). How does mentoring a disadvantaged young person impact on the mentor? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 17-29.

Fallner, H. (2005). Coaching mit System. Die Kunst nachhaltiger Beratung (2. Überarb. Aufl.). Wiesbaden: Belz.

Feggetter, A. J. W. (2007). A preliminary evaluation of executive coaching: Does executive coaching work for candidates on a high potential development scheme? International Coaching Psychology Review, 2(2), 129-142.

Ferrar, P. (2004). Defying Definition: Competences in Coaching and Mentoring. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(2), 54-60.

Fielden, S. L., Davidson, M. J., and Sutherland, V. J. (2009). Innovations in coaching and mentoring: implications for nurse leadership development. Health Serv. Manage. Res., 22, 92-99.

Filardo, G., Nicewander, D., Herrin, J., Edwards, J., Galimbertti, P., Tietze, M., McBride, S., Gunderson, J., Collinsworth, A., Haydar, Z., Williams, J., and Ballard, D. J. (2009). A hospital-randomized controlled trial of a formal quality improvement educational program in rural and small community Texas hospitals: one year results. Int. J. Qual. Health Care, 21, 225-232.

Fillery-Travis, A., and Lane, D. (2006). Does Coaching work or are we asking the wrong question? International Coaching Psychology Review, 1(1), 23-36.

Fischer, R. L., and Beimers, D. (2009). “Put me in, Coach” A Pilot Evaluation of Executive Coaching in the Nonprofit Sector. Nonprofit Management & Leadership, 19(4), 507-522.

Fletcher, S. (2007). Educational Research Mentoring and Coaching as Co-creative Synergy. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(2), 1-11.

Forneris, S. G. and Peden-McAlpine, C. (2009). Creating context for critical thinking in practice: the role of the preceptor. J. Adv. Nurs., 65, 1715-1724.

Fritsche, J., Niermann, B., und Wohlmann, T. (2002). Coaching Magazin – Coaching unter Verwendung elektronischer Medien. Seminararbeit (Sommersemester 2002) der Lehrveranstaltung "Führung und Coaching II" (Dr. Waltraud Sedounik) des Psychologischen Instituts der Universität Wien (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/fritsche_juergen_-_coaching_unter_der_verwendung_von_elektronischen_medien.doc

(Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Gattellari, M., Donnelly, N., Taylor, N., Meerkin, M., Hirst, G., and Ward, J. E. (2005). Does 'peer coaching' increase GP capacity to promote informed decision making about PSA screening? A cluster randomised trial. Fam. Pract., 22, 253-265.

Geißler, Harald: Organisationspädagogik, Münschen 2000

Geißler, Harald (Hg.): Berufliche Bildung für das lernende Unternemen. Bielefeld 2000

Page 158: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

147

Geißler, Harald / Sattelberger, Thomas: Management wervoller Beziehungen. Wie Unternehmen und ihre Businesspartner gewinnen. Wiesbaden 2003

Geißler, Harald/ Helm, Maren/ Nolze, Annette: Virtuelles Selbstcoaching – Konzept und erste Erfahrungen. In: Strikker, Frank (Hrsg.): Coaching im 21. Jahrhundert. Augsburg 2007, S.147-164

Geißler, Harald/ Helm, Maren/ Nolze, Annette: Per Internet optimal beraten. Virtuelles Coaching: Konzeption und erste Erfahrungen. In: Weiterbildung. Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends, Heft 5/2007, S. 26-28

Geißler, Harald: Coaching – ein Bildungsrisiko? In: Ehrenspeck, Y./ de Haan, G./ Thiel, F. (Hrsg.): Bildung: Angebot oder Zumutung. Wiesbaden 2008, S.193 – 209

Geißler, Harald: E-Coaching – eine konzeptionelle Grundlegung. In: Ders. (Hrsg.): E-Coaching. Baltmannsweiler 2008, S. 3-23

Geißler, Harald: Zur Ethik der Didaktik „Virtuellen Coachings“. In: Pätzold, Henning (Hrgs.): Verantwortungsdidaktik. Baltmannsweiler, 2008, S. 59-80

Geißler, Harald: E-Coaching. Baltmannsweiler 2008

Geißler, Harald: www.virtuelles-coaching.com, Stand 2012

Gelona, J. (2008). What motivates coaching clients? A practitioner’s view. Coaching Psychologist, 4(2), 72-77.

Geo Themenlexikon (2007). Psychology A-L (Band 12). Mannheim: Gruner+Jahr.

Geo Themenlexikon (2007). Psychology M-Z (Band 13). Mannheim: Gruner+Jahr.

Giglio, L., Diamante, T., and Urban, J. M. (1998). Coaching a leader: leveraging change at the top. Journal of Management Development, 17(2), 93-105.

Gilbert, W. D. and Trudel, P. (2004). Analysis of coaching science research published from 1970-2001. Res. Q. Exerc. Sport, 75, 388-399.

Goessens, B. M., Visseren, F. L., de Nooijer, J., van den Borne, H. W., Algra, A., Wierdsma, J., and van der, G. Y. (2008). A pilot-study to identify the feasibility of an Internet-based coaching programme for changing the vascular risk profile of high-risk patients. Patient. Educ. Couns., 73, 67-72.

Gonzalez, S. and Cleries, X. (2002). Coaching in the health setting: an approach to its viability. Gac. Sanit., 16, 533-535.

Gordon, S. (2008). Appreciative inquiry coaching. International Coaching Psychology Review, 3(1), 19-31.

Govindji, R., and Linley, P. A. (2007). Strengths use, self-concordance and well-being: Implications for Strengths Coaching and Coaching Psychologists. International Coaching Psychology Review, 2(2), 143-153.

Graf, J. (ohne Datum). Dienstleister versus Impulsgeber der PE – Thesen zur Zukunft der Personalentwicklung (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.managerseminare.de/SCD/UmFuZG9tSVbw5umPA8leCEYkqKpG5qiwepAF1nuAEtD3joSHwubCLOobWf3ZZ5H4XjAN2IASFtLBmzR2Am69QA==/Skript_JuergenGraf.pdf

(Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Page 159: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

148

Grant, A. M. (2001). Towards a Psychology of Coaching. Coaching Psychology Unit School of Psychology, University of Sydney.

Grant, A. M. (2003).The impact of life coaching on goal attainment, metacognition and mental health. Social Behavior and Personality, 31(1), 253-264.

Grant, A. M. (2006). A personal perspective on professional coaching and the development of coaching psychology. International Coaching Psychology Review, 1(1), 12-22.

Grant, A. M. (2007). A languishing-flourishing model of goal striving and mental health for coaching populations. International Coaching Psychology Review, 2(3), 250-264.

Grant, A. M. (2008). Special Editorial: Another look at executive and organisational coaching. International Coaching Psychology Review, 3(1), 6-7.

Grant, A. M., and Cavanagh, M. (2004). Toward a profession of coaching: Sixty-five years of progress and challenges for the future. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(1), 1-16.

Grant, A. M., and O’Hara, B. (2006). The self-presentation of commercial Australian life coaching schools: Cause for concern? International Coaching Psychology Review, 1(2), 22-33.

Grant, A. M., and O’Hara, B. (2008). Key characteristics of the commercial Australian executive coach training industry. International Coaching Psychology Review, 3(1), 57-73.

Grant, A. M., and Zackon, R. (2004). Executive, Workplace and Life Coaching: Findings from a Large-Scale Survey of International Coach Federation Members. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(2), 1-15.

Green, S., Grant. A., and Rynsaardt, J. (2007). Evidence-based life coaching for senior high school students: Building hardiness and hope. International Coaching Psychology Review, 2(1), 24-32.

Greif, S. (2007). Advances in research on coaching outcomes. International Coaching Psychology Review, 2(3), 222-249.

Griffiths, K. and Campbell, M. (2008). Regulating the regulators: Paving the way for international, evidence-based coaching standards. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(1), 19-31.

Grimley, B. (2007). Time for NLP to get positive: A response to Linder-Pelz and Hall. Coaching Psychologist, 3(2), 79-83.

Groom, J. (2005). Effective listening. Coaching Psychologist, 1(1), 21-22.

Goleman, D. (1997). EQ- Emotionale Intellignez. München: dtv.

Gucciardi, D. F., Gordon, S., Dimmock, J. A., and Mallett, C. J. (2009). Understanding the coach's role in the development of mental toughness: Perspectives of elite Australian football coaches. J. Sports Sci.,27, 1483-1493.

Gyllensten, K., and Palmer, S. (2005). Can coaching reduce workplace stress? The Coaching Psychologist, 1(1), 15-17.

Gyllensten, K., and Palmer, S. (2005). Can Coaching Reduce Workplace Stress? A Quasi-Experimental Study. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 75-85.

Gyllensten, K., and Palmer, S. (2006). Experiences of coaching and stress in the workplace: An Interpretative Phenomenological Analysis. International Coaching Psychology Review, 1(1), 86-98.

Page 160: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

149

Gyllensten, K., and Palmer, S. (2006). Workplace stress: Can it be reduced by coaching? Coaching Psychologist, 2(1), 17-22.

Gyllensten, K., and Palmer, S. (2007). The coaching relationship: An interpretative phenomenological analysis. International Coaching Psychology Review, 2(2), 168-177.

Haag, S. (2009). NLP- Eine Einführung – Fähigkeiten entdecken, Bewußtsein entwicklen, Leben verändern. Schirner.

Hackett, A., Palmer, S., and Farrants, J. (2007). An investigation into stress and coaching needs of staff working in the hospice service. Coaching Psychologist, 3(3), 139-143.

Hackett, A., Palmer, S., and Farrants, J. (2009). Phase 1 of an investigation into the levels of stress in United Kingdom hospice services. Int. J. Palliat. Nurs., 15, 66-72.

Hackman, R., and Wageman, R. (2005). A Theory of Team Coaching. Academy of Management Review, 30(2), 269–287.

Hall, D. T., Otazo, K. L., and Hollenbeck, G. P. (1999). Behind closed Doors: What really happens in Executive Coaching. Organizational Dynamics, 27(3), 39-53.

Hannah, C. (2004). Improving intermediate skills through workplace coaching: A case study within the UK rail industry. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(1), 17-45.

Harper, A. (2008). Psychometric tests are now a multi-million-pound business: what lies behind a coach’s decision to use them? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue 2 Autumn 2008, 40-51.

Hausknecht, J. P., Halpert, J. A., Di Paolo, N. T., and Moriarty Gerrard, M. O. (2007). Retesting in selection: a meta-analysis of coaching and practice effects for tests of cognitive ability. J. Appl. Psychol., 92, 373-385.

Hawthorne, K., Wood, F., Hood, K., Cannings-John, R., and Houston, H. (2006). Learning to mark: a qualitative study of the experiences and concerns of medical markers. BMC. Med. Educ., 6, 25.

Haynor, P. M. (1994). The coaching, precepting, and mentoring roles of the leader within an organizational setting. Holist. Nurs. Pract., 9, 31-40.

Heinzelmann, S. (2005). Trennscharf: Beratung, Training, Coaching oder „Was kann ein Coach für mich tun?“ (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/heinzelmann_sandra_-_beratung_training_coaching.doc

(Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Herbst, C. T., Howard, D., and Schlomicher-Thier, J. (2010). Using Electroglottographic Real-Time Feedback to Control Posterior Glottal Adduction during Phonation. J. Voice., 24, 72-85.

Hieker, C., and Huffington, C. (2006). Reflexive questions in a coaching psychology context. International Coaching Psychology Review, 1(2), 46-55.

Hindmarch, L. (2008). An exploration of the experience of self-doubt in the coaching context and the strategies adopted by coaches to overcome it. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue 2 Autumn 2008, 1-13.

Hilsabeck, R. C., LeCompte, D. C., Marks, A. R., and Grafman, J. (2001). The Word Completion Memory Test (WCMT): a new test to detect malingered memory deficits. Arch. Clin. Neuropsychol., 16, 669-678.

Page 161: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

150

Hipp, J., und Schmid, B. (ohne Datum). Varianten des Coachingbegriffs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/hipp_joachim_schmid_bernd_-_varianten_des_coachingbegriffs.doc (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

HM Treasury Public Service Agreement (no date). Address the disadvantage that individuals experience because of their gender, race, disability, age, sexual orientation, religion or belief (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.swslim.org.uk/labourmarket/psa/psa-15.asp (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

HM Treasury Public Service Agreement (no date). Increase the proportion of socially excluded adults in settled accommodation and employment, education or training (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.swslim.org.uk/labourmarket/psa/psa-16.asp (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Holmes-Rovner, M., Stommel, M., Corser, W. D., Olomu, A., Holtrop, J. S., Siddiqi, A., and Dunn, S. L. (2008). Does outpatient telephone coaching add to hospital quality improvement following hospitalization for acute coronary syndrome? J. Gen. Intern. Med., 23, 1464-1470.

Holt, V. P. and Ladwa, R. (2008). Mentoring. A quality assurance tool for dentists. Part 1: the need for mentoring in dental practice. Prim. Dent. Care, 15, 141-146.

Huber, H.-G. (2005).Coaching im Spannungsfeld zwischen Sinn und Erfolg (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/huber_hans-georg_-_coaching_im_spannungsfeld_zwischen_sinn_und_erfolg.pdf (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Hunter, J.E. & Schmidt, F.L. (2004). Methods of Meta-Analysis (2. Auflg.). London: Sage Publications.

Ievleva, L., and Terry, P. C. (2008). Applying sport psychology to business. International Coaching Psychology Review, 3(1), 8-18.

International Coach Federation (2008). Client Survey Results and Press Release - Analysis of 1998 Survey of Coaching Clients by the International Coach Federation (WWW Dokument). Verfügbar unter:

www.coachfederation.org/includes/redirects/articlecount.cfm?articleID=57&filename=008ICFClientSurveyResults1998.doc (Datum des Zugriffs: 22.05.2009)

International Coach Federation (2008). Global Coaching Study - Executive Summary. Revised February 2008 (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coachfederation.org/includes/docs/064GlobalCoachingStudyExecutiveSummary2008.pdf (Datum des Zugriffs: 22.05.2009)

Ives, Y. (2008). What is ‘Coaching’? An Exploration of Conflicting Paradigms. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(2), 100-113.

Page 162: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

151

Izumi, S., Ando, K., Ono, M., Suzukamo, Y., Michimata, A., and Fukuhara, S. (2007). Effect of coaching on psychological adjustment in patients with spinocerebellar degeneration: a pilot study. Clin. Rehabil., 21, 987-996.

Jackson, P. (2004). Understanding the experience of experience: a practical model of reflective practice for Coaching. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(1), 57-67.

Jackson, P. (2005). How do we describe coaching? An exploratory development of a typology of coaching based on the accounts of UK-based practitioners. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 45-60.

Johnston, S. (2005). Applying goal setting theory to coaching. Coaching Psychologist, 1(2), 10-12.

Johnston, C. C., Gagnon, A., Rennick, J., Rosmus, C., Patenaude, H., Ellis, J., Shapiro, C., Filion, F., Ritchie, J., and Byron, J. (2007). One-on-one coaching to improve pain assessment and management practices of pediatric nurses. J. Pediatr. Nurs., 22, 467-478.

Jones, R. F. (1986). The effect of commercial coaching courses on performance on the MCAT. J. Med. Educ., 61, 273-284.

Joseph, S. (2005). Person-centred coaching psychology. Coaching Psychologist, 1(2), 3-5.

Joseph, S. (2006). Person-centred coaching psychology: A meta-theoretical perspective. International Coaching Psychology Review, 1(1), 47-54.

Jurimae, J., Ramson, R., Maestu, J., Purge, P., Jurimae, T., Arciero, P. J., and von Duvillard, S. P. (2009). Plasma visfatin and ghrelin response to prolonged sculling in competitive male rowers. Med. Sci. Sports Exerc., 41, 137-143.

Kalauokalani, D., Franks, P., Oliver, J. W., Meyers, F. J., and Kravitz, R. L. (2007). Can patient coaching reduce racial/ethnic disparities in cancer pain control? Secondary analysis of a randomized controlled trial. Pain Med., 8, 17-24.

Kaminsky, E., Rosenqvist, U., and Holmstrom, I. (2009). Telenurses' understanding of work: detective or educator? J. Adv. Nurs., 65, 382-390.

Kaufel, S. (2008). Verhaltensentwicklung bei Führungskräften – Dissertation. Hamburg: Helmut Schmidt Universität – Universität der Bundeswehr.

Kauffman, C., and Linley, P. A. (2007). The meeting of the minds: Positive psychology and coaching psychology. International Coaching Psychology Review, 2(1), 90-96.

Kauffman, C., and Linley, P. A. (2007). A pragmatic perspective: Putting positive coaching psychology into action. International Coaching Psychology Review, 2(1), 97-102.

Kemp, T. (2008). Self-management and the coaching relationship: Exploring coaching impact beyond models and methods. International Coaching Psychology Review, 3(1), 32-42.

Kibby, L. (2007). Coaching Skills for Responding to Affect. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(1), 1-18.

Kinnersley, P., Edwards, A., Hood, K., Ryan, R., Prout, H., Cadbury, N., MacBeth, F., Butow, P., and Butler, C. (2008). Interventions before consultations to help patients address their information needs by encouraging question asking: systematic review. BMJ, 337, a485.

Kirchmann, E. (ohne Datum). Sammlung praktischer Coaching-Tipps (WWW Dokument). Verfügbar unter:

Page 163: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

152

http://www.coaching-magazin.de/artikel/kirchmann_edgar_-_sammlung_praktischer_coaching-tipps.pdf (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Kohler, F. W., Ezell, H. K., and Paluselli, M. (1999). Promoting changes in teachers' conduct of student pair activites: An Examination of Reciprocal Peer Coaching. The Journal of Special Education, 33(3), 154-165.

Kubik, J. A. (2010). Efficacy of ADHD Coaching for Adults With ADHD. J. Atten. Disord., 13, 442-453.

Künzli, Hansjörg (2009), Wirksamkeitsforschung in Führungskräfte Coaching, OSC 16, S. 1-15.

Kushnir, T., Ehrenfeld, M., and Shalish, Y. (2008). The effects of a coaching project in nursing on the coaches' training motivation, training outcomes, and job performance: an experimental study. Int. J. Nurs. Stud., 45, 837-845.

Landis, J.R.; Koch, G.G. (1977). The measurment of observer agreement for categorical data. Biometrics 33. 159 – 174.

Laske, O. (2004). Can Evidence Based Coaching Increase ROI? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(2), 41-53.

Laske, O. (2006). From Coach Training to Coach Education: Teaching Coaching within a Comprehensively Evidence Based Framework. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(1), 45-57.

Laske, O. (2007). Contributions of evidence-based developmental coaching to coaching psychology and practice. International Coaching Psychology Review, 2(2), 202-212.

Laske, O. (2008). Mentoring a Behavioural Coach in Thinking Developmentally: A Dialogue. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(2), 78-99.

Law, H. (2005). The role of ethical principles in Coaching Psychology. The Coaching Psychologist, 1(1), 19-20.

Law, H. (2006). Ethical principles in coaching psychology. Coaching Psychologist, 2(1), 13-16.

Law, H., Ireland, S., and Hussain, Z. (2006). Evaluation of the coaching competence self-review online tool within an NHS leadership development programme. International Coaching Psychology Review, 1(2), 56-67.

Lawton-Smith, C. and Cox, E. (2007). Coaching: Is it just a new name for training? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue Summer 2007, 1-9.

Ledgerwood, G. (2003). From Strategic Planning to Strategic Coaching: Evolving conceptual frameworks to enable changing business cultures. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 1(1), Epub.

Leedham, M. (2005). The Coaching Scorecard: a holistic approach to evaluating the benefits of business coaching. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(2), 30-44

Libri, V., and Kemp, T. (2006). Assessing the efficacy of a cognitive behavioural executive coaching programme. International Coaching Psychology Review, 1(2), 9-20.

Lienert, G. & Raatz, U. (1998). Testaufbau und Testanalyse (6. Auflg.). Weinheim: Beltz.

Linder-Pelz, S., and Hall, L. M. (2007). Let the research begin: A reply to Bruce Grimley. Coaching Psychologist, 3(3), 145-148.

Page 164: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

153

Linder-Pelz, S., and Hall, L. M. (2007). The theoretical roots of NLP-based coaching. Coaching Psychologist, 3(1), 12-17.

Linley, P. A., (2006). Coaching Research: who? what? where? when? why? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(2), 1-7.

Linley, P. A., and Harrington, S. (2005). Coaching psychology and positive psychology: A reply to John Rowan. Coaching Psychologist, 1(2), 22-24.

Linley, P. A., and Harrington, S. (2005). Positive Psychology and Coaching Psychology: Perspectives on integration. The Coaching Psychologist, 1(1), 13-14.

Linley, P. A., and Harrington, S. (2006). Strength Coaching: A potential-guided approach to coaching psychology. International Coaching Psychology Review, 1(1), 37-46.

Linley, P. A., and Kauffman, C. (2007). Guest Editors Editorial – Special Issue: Positive coaching psychology: Integrating the science of positive psychology with the practice of coaching psychology. International Coaching Psychology Review, 2(1), 5-8.

Liston-Smith, J. (2005). SGCP Workshop report. Coaching Psychologist, 1(1), 35-37.

Loebbert, M. (ohne Datum). Coaching for results - eine ergebnisorientierte Sichtweise für das Coaching von Führungskräften und Executives (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-magazin.de/artikel/loebbert_michael_-_coaching_for_results.doc

(Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Longhurst, L. (2006). The ‘Aha’ Moment in Co-Active Coaching and its Effects on Belief and Behavioural Changes. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(2), 61-73.

Looss, W. (1997). Unter vier Augen – Coaching für Manager (4. Vollst. Überarb. Aufl.). Landsberg/Lech: verlag modern industrie.

Lyon, T. D., Malloy, L. C., Quas, J. A., and Talwar, V. A. (2008). Coaching, truth induction, and young maltreated children's false allegations and false denials. Child Dev., 79, 914-929.

Mackenzie, H. (2007). Stepping off the treadmill: a study of coaching on the RCN Clinical Leadership Programme. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(2), 22-33.

Maddocks, J. (2007). Sustaining change through Emotional Intelligence. Coaching Psychologist, 3(1), 6-10.

Mansi, A. (2007). Executive Coaching and Psychometrics: A case study evaluating the use of the Hogan Personality inventory (HPI) and the Hogan Development Survey (HDS) in senior management coaching. Coaching Psychologist, 3(2), 53-58.

Massey, C. D., Maneval, M. W., Phillips, J., Vincent, J., White, G., and Zoeller, B. (2002). An analysis of teaching and coaching behaviors of elite strength and conditioning coaches. J. Strength. Cond. Res., 16, 456-460.

Maurer, T., Solamon, J., and Troxtel, D. (1998). Relationship of coaching with performance in situational employment interviews. J. Appl. Psychol., 83, 128-136.

Maurer, T. J., Solamon, J. M., Andrews, K. D., and Troxtel, D. D. (2001). Interviewee coaching, preparation strategies, and response strategies in relation to performance in situational employment interviews: an extension of Maurer, Solamon, and Troxtel (1998). J. Appl. Psychol., 86, 709-717.

Page 165: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

154

McCrae, B. (2008). How to improve the sales and marketing of your coaching services. Coaching Psychologist, 4(1), 31-34.

McCulloch, P., Mishra, A., Handa, A., Dale, T., Hirst, G., and Catchpole, K. (2009). The effects of aviation-style non-technical skills training on technical performance and outcome in the operating theatre. Qual. Saf Health Care, 18, 109-115.

McDougall, M. (2008). Association for Coaching – Coaching Supervision: Analysis of Survey Findings (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.associationforcoaching.com/pub/ACSurveyAnalsysCoachMentorSupervisionJUN08.pdf

(Datum des Zugriffs: 22.05.2009).

McDowall, A., and Kurz, R. (2007). Making the most of psychometric profiles – effective integration into the coaching process. International Coaching Psychology Review, 2(3), 299-309.

McDowall, A., and Kurz, R. (2008). Effective integration of 360 degree feedback into the coaching process. Coaching Psychologist, 4(1), 7-19.

McDowall, A., Kurz, R., MacIver, R., and Saville, P. (2008). A rejoinder to David Bartram. Coaching Psychologist, 4(3), 142-149.

McGovern, J., Lindemann, M., Vergara, M., Murphy, S., Barker, L., and Warrenfeltz, R. (2001). Maximizing the Impact of Executive Coaching: Behavioral Change, Organizational Outcomes, and Return on Investment. A Journal for People and Organizations in Transition, 6(1), 1-9.

Mikolajczak, M., Petrides, K. V., and Hurry, J. (2009). Adolescents choosing self-harm as an emotion regulation strategy: the protective role of trait emotional intelligence. Br. J. Clin. Psychol., 48, 181-193.

Migge, B. (2005). Handbuch Coaching und Beratung. Weinheim und Basel: Belz.

Migge, B. (2011). Handbuch Business Coaching. Weinheim und Basel: Belz.

Morgan, G. (2002). Bilder der Organisation (3. Auflg.). Kornwestheim: Klett-Cotta.

Myers, N. D., Wolfe, E. W., Maier, K. S., Feltz, D. L., and Reckase, M. D. (2006). Extending validity evidence for multidimensional measures of coaching competency. Res. Q. Exerc. Sport, 77, 451-463.

Myers, N. D., Feltz, D. L., and Wolfe, E. W. (2008). A confirmatory study of rating scale category effectiveness for the Coaching Efficacy Scale. Res. Q. Exerc. Sport, 79, 300-311.

Neenan, M., and Palmer, S. (2001). Cognitive behavioural Coaching. Stress News, 13(3).

Nelson-Jones, R. (2006). Coaching mind skills. Coaching Psychologist, 2(2), 5-8.

Nelson-Jones, R. (2006). Relationship skills coaching. Coaching Psychologist, 2(3), 25-28.

Nguyen, H. Q., Gill, D. P., Wolpin, S., Steele, B. G., and Benditt, J. O. (2009). Pilot study of a cell phone-based exercise persistence intervention post-rehabilitation for COPD. Int. J. Chron. Obstruct. Pulmon. Dis., 4, 301-313.

Nußbeck, S. (2010). Einführung in die Beratungspsychology, 2. Durchges. Aufl., Reinhard UTB.

O’Broin, A., and Palmer, S. (2006). The coach-client relationship and contributions made by the coach in improving coaching outcome. Coaching Psychologist, 2(2), 16-20.

Page 166: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

155

O’Broin, A., and Palmer, S. (2006). Win-win situation? Learning from parallels and differences between coaching psychology and sport psychology. Coaching Psychologist, 2(3), 17-23.

O’Riordan, S. (2005). Netiquette guidelines. Coaching Psychologist, 1(1), 28.

O’Riordan, S., and O’Broin, A. (2005). Frequently asked questions. Coaching Psychologist, 1(1), 29-21.

Okurame, D. E. (2008). Mentoring in the Nigerian academia: experiences and challenges. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(2), 45-56.

Olivero, G., Bane, K. D., and Kopelman, R. E. (1997). Executive Coaching as a Transfer of Training Tool: Effects on Productivity in a Public Agency. Public Personnel Management, 26(4), 461-469.

Olson, P. O. (2008). A review of assumptions in executive coaching. Coaching Psychologist, 4(3), 151-159.

Opdenacker, J. and Boen, F. (2008). Effectiveness of face-to-face versus telephone support in increasing physical activity and mental health among university employees. J. Phys. Act. Health, 5, 830-843.

Palmer, S. (2003).Whistle-stop tour of the theory and practice of stress management and prevention: Its possible role in postgraduate health promotion. Health Education Journal, 62(2), 133–142.

Palmer, S. (2007). PRACTICE: A model suitable for coaching, counselling, psychotherapy and stress management. Coaching Psychologist, 3(2), 71-77.

Palmer, S. (2008). Multimodal coaching and its application to workplace, life and health coaching. Coaching Psychologist, 4(1), 21-29.

Palmer, S. (2008). Multimodal Relaxation Method. Coaching Psychologist, 4(2), 90-94.

Palmer, S., and Cavanagh, M. (2006). Editorial – Coaching Psychology: Its time has finally come. International Coaching Psychology Review, 1(1), 1-3.

Palmer, S., and Cavanagh, M. (2007). Editorial. International Coaching Psychology Review, 2(2), 115.

Palmer, S., and Cavanagh, M. (2007). Editorial. International Coaching Psychology Review, 2(3), 220-221.

Palmer, S., and Whybrow, A. (2005).The proposal to establish a Special Group in Coaching Psychology. The Coaching Psychologist, 1(1), 5-12.

Palmer, S., and Whybrow, A. (2006). The coaching psychology movement and its development within the British Psychological Society. International Coaching Psychology Review, 1(1), 5-11.

Panchal , S., and Jackson, E. (2007). ‘Turning 30’ transitions: Generation Y hits quarter-life. Coaching Psychologist, 3(2), 46-51.

Papinczak, T., Tunny, T., and Young, L. (2009). Conducting the symphony: a qualitative study of facilitation in problem-based learning tutorials. Med. Educ., 43, 377-383.

Passmore, J. (2005). The heart of coaching: Developing a coaching model for the manager. Coaching Psychologist, 1(2), 6-9.

Page 167: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

156

Passmore, J. (2007). Addressing deficit performance through coaching – using motivational interviewing for performance improvement at work. International Coaching Psychology Review, 2(3), 265-275.

Passmore, J. (2007). Coaching and mentoring - The role of experience and sector knowledge. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue Summer 2007, 10-16.

Passmore, J., and Gibbes, C. (2007). The state of executive coaching research: What does the current literature tell us and what’s next for coaching research? International Coaching Psychology Review, 2(2), 116-128.

Passmore, J., and Marianetti, O. (2007). The role of mindfulness in coaching. Coaching Psychologist, 3(3), 131-137.

Passmore, J., Rawle-Cope, M., Gibbes, C., and Holloway, M. (2006). MBTI® types and executive

coaching. Coaching Psychologist, 2(3), 6-14.

Peel, D. (2004). Coaching and Mentoring in Small to Medium Sized Enterprises in the UK – factors that affect success and a possible solution. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(1), 46-56.

Peel, D. (2005). The significance of behavioural learning theory to the development of effective coaching practice. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(1), 18-28.

Peel, D. (2006). An Analysis of the Impact of SME Organisational Culture on Coaching and Mentoring. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(1), 9-19.

Peel, D. (2008). What Factors Affect Coaching and Mentoring in Small and Medium Sized Enterprises. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(2), 27-44.

Petraeus, D.H., Amos, J.F., Nagl J.A. (2007). Counterinsurgency Field Manual – The U.S. Army / Marine Corps, Chicago.

Petzold, H. G., Hildenbrand, C.-D., und Jüster, M. (2002). Coaching als „soziale Repräsentation“ – sozialpsychologische Reflexionen und Untersuchungsergebnisse zu einer modernen Beratungsform (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/studium/umwelt_medizin/psymed/artikel/coaching.pdf (Datum des Zugriffs: 22.05.2009).

Popovic, N., and Boniwell, I. (2007). Personal Consultancy: An integrative approach to one-to-one talking practices. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue Summer 2007, 24-29.

Privatuniversität für Management (2004). Bedeutung und Einsatz von Coaching in der Personalentwicklung. Forschungsbericht Juni-November 2004 (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.extrakt.at/DOCROOT/Coaching_Forschungsbericht050519.pdf (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Puri, A., and Palmer, S. (2005). Retaining employees with disabilities – is coaching a potential solution? Coaching Psychologist, 1(2), 16-19.

Raedeke, T. D., Warren, A. H., and Granzyk, T. L. (2002). Coaching commitment and turnover: a comparison of current and former coaches. Res. Q. Exerc. Sport, 73, 73-86.

Rauen, C., Steinhübel, A. (2011). Coaching. Bonn: ManagerSeminar.

Page 168: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

157

Rauen, C. (Hrsg.) (2004). Coaching-Tools. Bonn : ManagerSeminar.

Rauen, C. (Hrsg.) (2007). Coaching-Tools II. Bonn : ManagerSeminar.

Rauen Christopher GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Was ist der Coaching Report? (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/ (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Forschung und Wissenschaft (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/links.php?id=1 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Definition Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=359 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Varianten (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=360 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Ausbildungen (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=361 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Der Coach (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=362 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Auswahl von Coachs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=363 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Anlässe für ein Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=364 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Probleme im Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=365 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Page 169: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

158

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Qualitätskriterien im Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=366 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Modelltheoretischer Hintergrund des Coachings (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=369 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Entwicklung des Coaching-Begriffs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=370 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Verbreitung von Coaching-Varianten (WWW Dokument). Verfügbar unter:

Http://www.coaching-report.de/index.php?id=371 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Zielgruppen von Coaching-Maßnahmen (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=372 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Unterschieden zwischen Coaching und Beratung (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=373 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Unterschieden zwischen Coaching und Mentoring (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=374 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Unterschieden zwischen Coaching und Psychotherapie (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=375 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Unterschieden zwischen Coaching und Supervision (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=376 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Unterschieden zwischen Coaching und Training (WWW Dokument). Verfügbar unter:

Page 170: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

159

http://www.coaching-report.de/index.php?id=377 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Beurteilung von Coaching-Maßnahmen (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=378 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Schreibweise von Coach und Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=379 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Einzel-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=380 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Gruppen-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=381 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Vorgesetzten-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=382 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Organisationsinternes Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=383 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Konflikt-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=384 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Interkulturelles Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=385 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Kurz-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=386 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Page 171: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

160

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Strategie-Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=387 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Entwicklungsorientiertes Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=388 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Hinweise zur Auswahl von Coaching-Ausbildungen (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=390 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Fachliche Qualifikation des Coachs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=391 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Persönliche Kompetenz des Coachs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=392 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Anforderungen an das Coaching-Konzept eines Coachs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=393 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Formale Qualifikation des Coachs (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=394 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Der Vorgesetzte als Coach (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=395 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – So erkennen Sie den falschen Coach (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=396 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Das COACH-Modell (WWW Dokument). Verfügbar unter:

Page 172: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

161

http://www.coaching-report.de/index.php?id=405 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Ablauf des Coachings (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=397 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Das Erstgespräch im Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=398 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Termine (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=400 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Ziele im Coaching (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=401 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Interventionen (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=402 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Abschluss des Coachings (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=403 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Honorare (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=404 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Christopher Rauen GmbH (ohne Datum). Coaching-Report – Coaching-Verträge (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coaching-report.de/index.php?id=428 (Datum des Zugriffs: 20.05.2007).

Remmen, R., Seuntjens, L., Paulus, D., Pestiaux, D., Knops, K., and Bruel, A. V. (2009). Can we import quality tools? a feasibility study of European practice assessment in a country with less organised general practice. BMC. Health Serv. Res., 9, 183.

Rich, G. A. (1998). The constructs of sales coaching: Supervisory feedback, role modeling and trust. The Journal of Personal Selling & Sales Management, 18(1); 53-63.

Page 173: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

162

Richardson, P., and Hurley, M. (2003). Conference Review: October 2002, the UK College of Life Coaching established the first International Coaching Summit. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 1(1), Epub.

Rosenthal, R. (1995). Writing Meta-Analytic Reviews. Psychological Bulletin, 118, 183-192

Rolo, C., and Gould, D. (2007). An intervention for fostering hope, athletic and academic performance in university student-athletes. International Coaching Psychology Review, 2(1), 44-61.

Rowan, J. (2005). Coaching psychology and positive psychology. Coaching Psychologist, 1(2), 20-21.

Rustenbach, S.J. (2003). Metaanalyse – Eine anwendungsorientierte Einführung. Bern: Verlag Hans Huber.

Sabo, K., Duff, M., and Purdy, B. (2008). Building leadership capacity through peer career coaching: a case study. Nurs. Leadersh. (Tor. Ont. ), 21, 27-35.

Said, D. A. and Provost, G. P. (2002). Study finds intensive coaching improves antiretroviral therapy adherence. Am. J. Health Syst. Pharm., 59, 1600-1601.

Salter, T. (2008). Exploring current thinking within the field of coaching on the role of supervision. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, Special Issue 2 Autumn 2008, 27-39.

Sandbergen, S. (1968). Test strategy. A study of changes in test behavior under the influence of practice and coaching on precoded study keys. Ned. Tijdschr. Psychol., 23, 16-38.

Schrader, S. (2004). Grosses Wörterbuch Psychologie – Grundwissen von A-Z. München: Compact Verlag.

Schiede, C. (2004). Wettbewerbs- & Branchen-Struktur-Analyse - Der Coachingmarkt im deutschsprachigen Raum (WWW Dokument). Verfügbar unter: http://www.coaching-magazin.de/artikel/schiede_christian_-_wettbewerbs-branchenstrukturanalyse.pdf (Datum des Zugriffs: 20.09.2007).

Scott, L. K., Scott, C. W., Palmisano, P. A., Cunningham, R. D., Cannon, N. J., and Brown, S. (1980). The effects of commercial coaching or the NBME Part I Examination. J. Med. Educ., 55, 733-742.

Scoular, A., and Linley, P. A. (2006). Coaching, goal-setting and personality type: What matters? Coaching Psychologist, 2(1), 9-11.

Senior, J. (2007). Life coaching: Origins, direction and potential risk – why the contribution of psychologists is needed more than ever. Coaching Psychologist, 3(1), 19-22.

Silberman, J. (2007). Positive intervention self-selection: Developing models of what works for whom. . International Coaching Psychology Review, 2(1), 70-77.

Simon, W. (2006). Persönlichkeitsmodelle und Persönlichkeitstests. Offenbach: Gabal.

Simons, C. (2006). Should there be a counselling element within coaching? Coaching Psychologist, 2(2), 22-25.

Smither, J., London, M., Flautt, R., Vargas, Y., Kucine, I (2003). Can working with an executive coach improve multisource feedback ratings over time? A quasi-experimental field study. Personnel Psychology , 56, 23 – 44.

Page 174: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

163

Sparrow, J. (2007). Life coaching in the workplace. International Coaching Psychology Review, 2(3), 277-297.

Special Group in Coaching Psychology (2007). Guidelines on supervision for Coaching Psychology. The Coaching Psychologist, 3(2), 95-102.

Spence, G. B. (2007). GAS powered coaching: Goal Attainment Scaling and its use in coaching research and practice. International Coaching Psychology Review, 2(2), 155-167.

Spence, G. B., Cavanagh, M. J., and Grant, A. M. (2006). Duty of care in an unregulated industry: Initial findings on the diversity and practices of Australian coaches. International Coaching Psychology Review, 1(1), 71-85.

St Claire-Ostwald, B. (2007). Carrying Cultural Baggage: the contribution of socio-cultural anthropology to cross-cultural coaching. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 5(2), 45-52.

Stelter, R. (2007). Coaching: A process of personal and social meaning making. International Coaching Psychology Review, 2(2), 191-201.

Stewart, L.J., O’Riordan, S., and Palmer, S. (2008). Before we know how we’ve done, we need to know what we’re doing: Operationalising coaching to provide a foundation for coaching evaluation. Coaching Psychologist, 4(3), 127-133.

Stewart, L., Palmer, S., Wilkin, H., and Kerrin, M. (2008) The Influence Of Character: Does Personality Impact Coaching Success? International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(1), 32-42.

Stober, D. R., Wildflower, L. and Drake, D. (2006). Evidence-Based Practice: A Potential Approach for Effective Coaching. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 4(1), 1-8.

Suhr, J., Gunstad, J., Greub, B., and Barrash, J. (2004). Exaggeration index for an expanded version of the auditory verbal learning test: robustness to coaching. J. Clin. Exp. Neuropsychol., 26, 416-427.

Suhr, J. A. (2002). Malingering, coaching, and the serial position effect. Arch. Clin. Neuropsychol., 17, 69-77.

Summerfield, J. (2006). Do we coach or do we counsel? Thoughts on the ‘emotional life’ of a coaching session. Coaching Psychologist, 2(1), 24-27.

Szymanska, K. (2006). Special section on Coaching Psychology and Clinical Disorders The impact of depression on the coaching process: How to recognise the signs and what to do next. Coaching Psychologist, 2(3), 29-31.

Szymanska, K. (2007). Anxiety and the coaching relationship: How to recognise the signs and what to do next. Coaching Psychologist, 3(2), 85-89.

Szymanska, K. (2008). Catastrophising/imagining the worst. Coaching Psychologist, 4(1), 36-37.

Szymanska, K. (2008). The Downward Arrow Technique. Coaching Psychologist, 4(2), 85-86.

Talbot-Landon, S., Palmer, S., and Flaxman, P. (2007). The development of an effective staff coaching programme for stress prevention and reduction in the Prison Service. Coaching Psychologist, 3(1), 24-27.

Taylor, T. K., Webster-Stratton, C., Feil, E. G., Broadbent, B., Widdop, C. S., and Severson, H. H. (2008). Computer-based intervention with coaching: an example using the Incredible Years program. Cogn Behav. Ther., 37, 233-246.

Page 175: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

164

Tee, S. R., Jowett, R. M., and Bechelet-Carter, C. (2009). Evaluation study to ascertain the impact of the clinical academic coaching role for enhancing student learning experience within a clinical masters education programme. Nurse Educ. Pract., 9, 377-382.

The British Psychological Society (2008). Generic Professional Practice Guidelines – 2nd

edition. Professional Practice Board (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.bps.org.uk/downloadfile.cfm?file_uuid=092B7E1C-1143-DFD0-7EA4-6235165A3BA8&ext=pdf (Datum des Zugriffs: 21.12.2007).

Tomuzia, D. (2006). Coaching in der Sonderform Selbstcoaching. Eine theoretische Grundlagenbetrachtung für die Entwicklung eines Selbstcoaching-Systems. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr) Hamburg.

Tomuzia, D. (2008). AutoCoach – Darstellung der theoretischen Grundlage eines neuen systemischen Coaching Ansatzes. Cluj-Napoca: Limes.

Toogood, S. (2008). Interactive training. J. Intellect. Dev. Disabil., 33, 215-224.

Travis, M. (2003). The Cognitive Models of Change Leaders. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 1(1), Epub.

Tsorbatzoudis, H., Daroglou, G., Zahariadis, P., and Grouios, G. (2003). Examination of coaches' self-efficacy: preliminary analysis of the coaching efficacy scale. Percept. Mot. Skills, 97, 1297-1306.

Tucker, L. A., Cook, A. J., Nokes, N. R., and Adams, T. B. (2008). Telephone-based diet and exercise coaching and a weight-loss supplement result in weight and fat loss in 120 men and women. Am. J. Health Promot., 23, 121-129.

Vaartjes, V. (2005). Integrating action learning practices into executive coaching to enhance business results. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 3(1), 1-17.

Vale, M. J., Jelinek, M. V., Best, J. D., Dart, A. M., Grigg, L. E., Hare, D. L., Ho, B. P., Newman, R. W., and McNeil, J. J. (2003). Coaching patients On Achieving Cardiovascular Health (COACH): a multicenter randomized trial in patients with coronary heart disease. Arch. Intern. Med., 163, 2775-2783.

Vergeer, I. and Lyle, J. (2007). Mixing methods in assessing coaches' decision making. Res. Q. Exerc. Sport, 78, 225-235.

Vismara, L. A., Young, G. S., Stahmer, A. C., Griffith, E. M., and Rogers, S. J. (2009). Dissemination of Evidence-Based Practice: Can We Train Therapists from a Distance? J. Autism Dev. Disord., 39, 1636-1651.

Vrij, A., Akehurst, L., Soukara, S., and Bull, R. (2002). Will the truth come out? The effect of deception, age, status, coaching, and social skills on CBCA scores. Law Hum. Behav., 26, 261-283.

Walker, S. (2004). The Evolution of Coaching; patterns, icons and freedom. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 2(2), 16-28.

Ward, G. (2008). Towards Executive Change: A psychodynamic group coaching model for short executive programmes. International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring, 6(1), 67-78.

Waring, P. A. (2008). Coaching the Brain. Coaching Psychologist, 4(2), 63-70.

Webb, P. J. (2006). Back on track: The coaching journey in executive career derailment. International Coaching Psychology Review, 1(2), 68-74.

Page 176: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

165

Wesson, K., and Boniwell, I. (2007). Flow theory – its application to coaching psychology. International Coaching Psychology Review, 2(1), 33-43.

Whybrow, A., and Palmer, S. (2006). Taking stock: A survey of Coaching Psychologists’ practices and perspectives. International Coaching Psychology Review, 1(1), 56-70.

Whybrow, A., and Palmer, S. (2006). Shifting perspectives: One year into the development of the British Psychological Society Special Group in Coaching Psychology in the UK. International Coaching Psychology Review, 1(2), 75-85.

Williamson, T. (2005). Work-based learning: a leadership development example from an action research study of shared governance implementation. J. Nurs. Manag., 13, 490-499.

Willis, P., and Huffington, C. (2005). Professional Practice and Research update. Coaching Psychologist, 1(2), 34-37.

Willis, P. (2006). Special Group in Coaching Psychology: Members Survey 2006. Coaching Psychologist, 2(3), 36-39.

Wise, P. S., and Voss, L. S. (2002). The Case for Executive Coaching. Research Report from Lore Research Institute (WWW Dokument). Verfügbar unter:

http://www.coachfederation.org/includes/docs/027CaseforExecutiveCoachingLoreInstitute2002.pdf (Datum des Zugriffs: 22.05.2009).

Yap, M. B., Allen, N. B., Leve, C., and Katz, L. F. (2008). Maternal meta-emotion philosophy and socialization of adolescent affect: The moderating role of adolescent temperament. J. Fam. Psychol., 22, 688-700.

Young, D., Furler, J., Vale, M., Walker, C., Segal, L., Dunning, P., Best, J., Blackberry, I., Audehm, R., Sulaiman, N., Dunbar, J., and Chondros, P. (2007). Patient Engagement and Coaching for Health: The PEACH study--a cluster randomised controlled trial using the telephone to coach people with type 2 diabetes to engage with their GPs to improve diabetes care: a study protocol. BMC. Fam. Pract., 8, 20.

Zackon, R. (2004). Results of the ICF Coaching Client Survey: Small Business Owners and Professionals (WWW Dokument). Verfügbar unter: http://www.coachfederation.org/includes/docs/009ICFClientSurveySmallBusinessesZackonOct04.pdf (Datum des Zugriffs: 22.05.2009).

Page 177: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

166

7 Anhang

7.1 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Darstellung der Verfügbarkeit von Studien und Theorieabhandlungen .............. 27 Abbildung 2: Aufteilung nach Publikationsplattformen, der untersuchten Veröffentlichungen

hinsichtlich empirischer Auswertbarkeit .............................................................. 30 Abbildung 3: Abdeckung unterschiedlicher Studienformen durch einzelne

Veröffentlichungsplattformen .............................................................................. 31 Abbildung 4: Verwendetes N in empirisch aufgearbeiteten Studien ........................................ 32 Abbildung 5: Zugänglichkeit der untersuchten Studien in Abhängigkeit Ihrer Quelle .............. 42 Abbildung 6: Wirksamkeitsuntermauerung durch veröffentlichende Studie ............................ 43 Abbildung 7: Textsammlungsauswertung für diese Arbeit in SPSS ........................................ 49 Abbildung 8: Studienform Verteilungsgrad .............................................................................. 73 Abbildung 9: Veröffentlichte Studienform einzelner Coaching-Institutionen ............................ 73 Abbildung 10: Bedingungsmatrix der einzelnen Auswertefaktoren ........................................... 81 Abbildung 11: Aussagestärke der Coaching und Training Studien ausgerichtet an einer

Normalverteilung ................................................................................................. 86 Abbildung 12: Verteilungsdarstellung der Aussagestärke von Trainingsstudien mit einem p

<.3 ....................................................................................................................... 89 Abbildung 13: Mittelwerte der Studienergebnisse ausgerichtet an einer Normalverteilung ...... 94 Abbildung 14: Mittelwertberechnung Training-Studien .............................................................. 95 Abbildung 15: Mittelwertberechnung Training-Studien .............................................................. 96 Abbildung 16: Anzahl der Studienteilnehmer in den untersuchten Coaching-Studien .............. 98 Abbildung 17: Darstellung Anzahl Probanden aufgeteilt auf die einzelnen Institutionen ........ 100 Abbildung 18: Institutsbezug veröffentlichter Studien .............................................................. 103 Abbildung 19: Aussagewert von institutions- und nicht-institutionsbezogenen Studien .......... 105 Abbildung 20: Institutionsbezug in Verbindung mit der Standardabweichung ........................ 106 Abbildung 21: Umfang der untersuchten Coaching-Studien ................................................... 111 Abbildung 22: Zugänglichkeit der untersuchten Studien ......................................................... 112 Abbildung 23: Zugänglichkeit und Studiendauer der untersuchten Coaching-Studien ........... 115 Abbildung 24: Statistische Analysierbarkeit in Abhängigkeit von der

Veröffentlichungsplattform ................................................................................ 119 Abbildung 25: Statistische Aufarbeitung in Abhängigkeit von der Veröffentlichungsplattform 121 Abbildung 26: Themenbezug der untersuchten veröffentlichten Studien ................................ 128 Abbildung 27: Themenbezug der untersuchten Studien in Korrelation zur

Veröffentlichungsplattform ................................................................................ 130 Abbildung 28: Schematische Darstellung aufeinander aufbauender Folgefehler im Coaching137

Page 178: Dan Johann Alexander Tomuzia - uni-hamburg.de · Hamburg 2012 Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Erstgutachter:

167

7.2 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Unterschiede zwischen Coaching und Beratung nach Rauen (Rauen, 2008, S. 10) ......................................................................................................................... 9

Tabelle 2: Unterschiede zwischen Coaching und Mentoring (Rauen, 2008, S. 9) .............. 13 Tabelle 3: Unterschiede zwischen Coaching und Psychotherapie (Rauen, 2008, S. 6) ..... 16 Tabelle 4: Beschreibung der Variablen auf der Ebene der Variablenansicht in SPSS

(SPSS, Version 17.0.0, 2008) ............................................................................. 53 Tabelle 5: Codierungsdarstellung Block-1-Inhalte: Quellen ................................................ 54 Tabelle 6: Verwendete Artikelarten und deren Bedeutung .................................................. 56 Tabelle 7: Studienformbeschreibung ................................................................................... 58 Tabelle 8: Wirksamkeitsinhalte und deren Bedeutung ........................................................ 61 Tabelle 9: Beschreibung der Coaching-Formen und deren inhaltliche Beschreibung ........ 62 Tabelle 10: Beschreibung der Themenbezüge und deren inhaltliche Beschreibung ............ 64 Tabelle 11: Betrachtungswinkel weiterer Studien .................................................................. 65 Tabelle 12: Interrater-Reliabilität nach Landis und Koch (1977) ........................................... 72 Tabelle 13: Auswertematrix für die Variablenstärke (Aussagewert) ...................................... 79 Tabelle 14: Aussagenstärke der Studie ................................................................................. 79 Tabelle 15: Ergänzende Studienauswertung bezüglich spezifischer Bearbeitungsinhalte ... 80 Tabelle 16: Aussagestärke der untersuchten Coaching-Studien .......................................... 85 Tabelle 17: Aussagestärke der untersuchten Training-Studien ............................................ 85 Tabelle 18: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest zur Prüfung der Aussagestärke der

Coaching-Studien auf Normalverteilung ............................................................. 86 Tabelle 19: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest zur Prüfung der Aussagestärke der

Coaching-Studien auf Gleichverteilung .............................................................. 87 Tabelle 20: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest auf Normalverteilung von

Trainingsstudien .................................................................................................. 88 Tabelle 21: Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest für Trainings-Studien auf

Gleichverteilung .................................................................................................. 88 Tabelle 22: Vergleich der empirischen Häufigkeiten in den Trainingsstudien mit den

gemäß Coaching-Studien zu erwartenden Häufigkeiten anhand eines Chi²-Anpassingtests .................................................................................................... 90

Tabelle 23: Berechnung der Korrelation zwischen Aussagestärke und statistischer Replizierbarkeit der untersuchten Coaching-Studien ......................................... 91

Tabelle 24: Berechnung der Korrelation zwischen Aussagestärke und statistischer Replizierbarkeit der untersuchten Training-Studien ........................................... 92

Tabelle 25: Zusammenfassung der Studienergebnisbewertungen ....................................... 93 Tabelle 26: Auswertematrix für die Variablenstärke (Aussagewert) ...................................... 93 Tabelle 27: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Coaching-Studien ..... 94 Tabelle 28: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Training-Studien ........ 95 Tabelle 29: Mittelwertverteilung der Studienergebnisberechnung für Training-Studien,

ohne weiterführende Studien (vgl. Tabelle 21) ................................................... 96 Tabelle 30: Institutionsabhängige Veröffentlichungen vs. Gesamtveröffentlichungen ........ 104 Tabelle 31: Darstellung der Aussagestärkenmittelwerte im Bezug auf einzelne

Veröffentlichungsplattformen ............................................................................ 104 Tabelle 32: Aussagestärke auf dem Niveau 3 und 4 im Vergleich zu den

Gesamtveröffentlichungen ................................................................................ 104 Tabelle 33: Übersicht über die Zugänglichkeit der Studien und ihre statistische

Analysierbarkeit ................................................................................................ 113 Tabelle 34: Statistische Analysierbarkeit der unterschiedlichen Studienquellen ................ 118 Tabelle 35: Statistische Aufarbeitung der unterschiedlichen Studienquellen ...................... 120 Tabelle 36: Zugänglichkeit der verschiedenen Studienquellen ........................................... 123 Tabelle 37: Korrelation zwischen statistischer Analysierbarkeit und Quelle ....................... 124 Tabelle 38: Themenbezug im Verhältnis zur Veröffentlichungsplattform ............................ 133