Daniil Trifonov & Sergei Babayan - Konzerthaus Dortmund · 2019-11-08 · Konzert für zwei...

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Daniil Trifonov & Sergei Babayan 13.11.2019

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Daniil Trifonov & Sergei Babayan

13.11.2019

Mahler Chamber Orchestra

Daniil Trifonov Klavier

Sergei Babayan Klavier

Abos: Curating Artist: Sergei Babayan, Orchesterzyklus II – Meisterkonzerte

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E

w

So klingt nur Dortmund Saison 2019 / 20

Programm

Robert Schumann (1810 – 1856)Andante und Variationen für zwei Klaviere

B-Dur op. 46 (1843)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)Konzert für zwei Klaviere und Orchester

Nr. 10 Es-Dur KV 365 (1779)

Allegro

Andante

Rondeau. Allegro

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)Konzert für zwei Klaviere c-moll BWV 1062 (1736)

[Ohne Angabe]

Andante

Allegro assai

– Pause ca. 21.00 Uhr –

Sergej Rachmaninow (1873 – 1943)Suite für zwei Klaviere Nr. 1 g-moll op. 5 (1893)

Barcarolle. Allegretto

La nuit, l’amour. Adagio sostenuto

Les larmes. Largo di molto

Pâques. Allegro maestoso

Sergej Rachmaninow Suite für zwei Klaviere Nr. 2 C-Dur op. 17 (1901)

Introduction. Alla marcia

Valse. Presto

Romance. Andantino

Tarantelle. Presto

– Ende ca. 22.15 Uhr –

Expresseinführung um 19.40 Uhr

im Komponistenfoyer

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6 Übersicht

PianistenträumeWerke für zwei Klaviere mit und ohne Orchester

Wenn Sergei Babayan ein Festival kuratieren darf, dann plant er Konzerte ein, bei denen zwei Flügel gleichzeitig auf der Bühne stehen. Diese Chance würde sich vermutlich kein Pianist entgehen lassen. Im normalen (Tournee-)Betrieb ist so etwas oft nicht machbar – zu aufwändig, zu teuer und wie soll dann überhaupt das Programm aussehen? Sergei Babayan zeigt, wie es gehen kann, wenn denn das Orchester mitmacht. Denn an diesem Abend darf das Mahler

Die Werke des Abendsauf einen Blick

Chamber Orchestra lediglich bei zwei von insgesamt fünf Werken mitspielen, eigentlich nur begleiten – es sind ja Klavierkonzerte. So kann das Publikum endlich mal die wunderbaren Stücke kennenlernen, die im Laufe der Musikge-schichte für zwei Klaviere solo und mit Orchesterbegleitung geschrieben wurden. Als Klavierpartner hat sich Sergei Babayan übrigens seinen ehemaligen Schüler Daniil Trifonov ausgesucht. Babayan war es auch, der Daniil Trifonov das erste Mal ein Stück von Sergej Rachmaninow aufs Pult gelegt hat. Und heute zählt der 28-jährige Pianist zu den führenden Rachmaninow-Interpreten. Hat wohl einen guten Riecher, dieser Sergei Babayan.

1600 1700 1800 1800 1900 2000

Renaissance 1430 – 1600 Barock

1600 – 1750 Romantik1820 – 1860

Spätromantik1860 – 1910

(Wiener) Klassik 1750 – 1830

Impressionismus1890 – 1920

Neue Musikab 1905

Expressionismus1900 – 1925

Schumann Andante und Variationen op. 46

Rachmaninow Suiten op. 5 und 17Bach Konzert für zwei Klaviere

BWV 1062

Mozart Konzert für zwei Klaviere KV 365

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Werke

ven und mit Mendelssohn Roberts sehr reizendes Duo […], das auch sehr gefiel und noch mehr gefallen haben würde, wenn nicht das Publikum durch den Feuerlärm etwas die musikalische Fassung und Ruhe verloren gehabt hätte, die gerade zur Empfänglichkeit eines solchen innerlichen ge-müthlichen Stücks durchaus nötig sind.«

Unbeirrbar fröhlichWolfgang Amadeus Mozart Konzert für zwei Klaviere und Orchester Nr. 10 Es-Dur KV 365

Entstehung 1779Dauer ca. 25 Minuten

Auch elegisch und melancholisch konnte der eigentlich als stets heiter und sorglos beschriebene Mozart komponieren – und zum Zeitpunkt der Arbeit an seinem Konzert KV 365 hätte er allen Grund dazu gehabt: keine Anstellung, kein Geld, kurz zuvor war seine Mutter verstorben. Und doch sprudelt das Konzert für zwei Klaviere in Es-Dur so schön und fröhlich vor sich hin, dass man gar nicht auf die Idee kommt, dass hier ein eventuell schlecht aufgelegter Komponist am Schreibtisch gesessen hat. War vermutlich auch nicht so. Alfred Einstein, der berühmte Mozart-Biograf, nannte es »ein Werk des Glückes, der Heiterkeit, des übersprudelnden Reichtums der Erfindung, der Freude an sich selber – ein Zeugnis, wie wenig das Geheimnis des Schaffens zusammenhängt mit biogra-fischem Erlebnis«. Wolfgang Amadeus Mozart hatte einfach schon zu lange im großen Applaus und Erfolg gebadet. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass ihn niemand mehr feiert, und nahm deswegen vermutlich Niederlagen, von de-nen er 1778 während seiner Reise nach Frankreich einige hatte einstecken müs-sen, weniger wahr. Dieser Unbeirrbarkeit ist es zu verdanken, dass Mozart der Nachwelt einige der schönsten, fröhlichsten Stücke schenkte, darunter jenes Konzert für zwei Klaviere, das er für sich selbst und seine Schwester Maria Anna vorsah. Kompositorisch setzte Mozart das um, was er zuvor während seiner kurzen Zeit in Mannheim gelernt hatte: An der Form (dreisätzig, schnell – lang-sam – schnell) änderte er zwar nichts, aber die Rollen von Solisten und Orches-ter sind sehr viel gleichberechtigter verteilt als noch bei den Klavierkonzerten, die er in Salzburg geschrieben hatte. Das Orchester wuchs um zwei Fagotte, die Klaviere waren sowieso doppelt besetzt – das ist also schon ein richtiger Klang-apparat, den Mozart da erstaunlich leichtfüßig in Gang bringt.

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Innerlich gemütlichRobert Schumann Andante und Variationen für zwei Klaviere B-Dur op. 46

Entstehung 1843Uraufführung August 1843 durch Clara Schumann und Felix Mendelssohn BartholdyDauer ca. 15 Minuten

»Ich glaube, ich war melancholisch etwas, als ich sie componirte«, gestand Robert Schumann seinem Freund Johannes Verhulst in einem Brief aus dem Sommer 1843. Warum genau der Komponist, der bekanntermaßen später mas-siv unter Depressionen litt, bei der Komposition des Andantes und den dazuge-hörigen Variationen gedrückter Stimmung war, lässt sich nicht so ganz nach-vollziehen. In seinem »Haushaltsbüchlein«, das eher ein knappes Tagebuch war, notierte er nichts Konkretes dazu. Ein Jahr zuvor hatte er bereits mit dem Schreiben von Kammermusik begonnen, im Januar 1843 erwähnte er dann zum ersten Mal die »Variationen f. 2 Pianoforte, 2 Violoncellos u. Horn«.

Ursprünglich hatte Schumann also eine größere Besetzung im Sinn, die er mit seiner Frau Clara auch kurz darauf bei dem Verleger Hermann Härtel zuhause vorstellte. Aber so richtig wollte es anscheinend nicht klappen. Vielleicht war das Horn schuld, auf dem man aufgrund unausgereifter Ventilklappentechnik noch nicht so sauber spielen konnte wie heute. Vielleicht waren es auch die zwei Celli, die den Klang sehr dunkel machten. Clara Schumann notierte danach: »Es ging nach einigen Malen durchspielen ziemlich, doch bei weitem noch nicht zart genug war der Klang – ich fühle wohl wie es sich Robert gedacht, doch was kann man von Anderen nicht verlangen, selbst Mendelssohn faßte mir das Ganze noch viel zu materiell auf.« Mendelssohn hatte übrigens den zweiten Klavierpart übernommen, und er riet Schumann danach auch, das Stück für zwei Klaviere umzuarbeiten. Zart und duftig sollte es sein, dafür mussten Horn und Celli gestrichen werden, die viel zu viel Erdigkeit gebracht hatten. Schumann strich außerdem die Einleitung, ein Zwischenspiel und einige Variationen und erreichte schließlich einen perlen-den, allerdings auch etwas elegischen Klang. Im August spielten Clara Schumann und Felix Mendelssohn das Stück zum ersten Mal öffentlich – mit großem Erfolg.

Anekdote: Unruhe bei der UraufführungBei der ersten richtigen Aufführung gab es einen Zwischenfall, den Clara Schumann schriftlich festhielt: »Ich spielte die D moll Sonate von Beetho-

Werke

Wieder aufgelegtJohann Sebastian Bach Konzert für zwei Klaviere c-moll BWV 1062

Entstehung 1736Dauer ca. 15 Minuten

Beim zweiten Werk mit Orchesterbeteiligung des heutigen Abends bleibt die Form gleich: Auch Bach orientierte sich bei seinem Klavierkonzert an der italie-nischen Anlage mit zwei schnellen Rahmensätzen und einem langsamen Mittel-satz. Der Charakter des knapp 40 Jahre älteren Konzerts ist ebenfalls grund-sätzlich positiv und fröhlich trotz der Molltonart.

In Johann Sebastian Bachs Gesamtwerk finden sich insgesamt nur 14 Konzerte für Tasteninstrumente – erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viele Solowerke er für

Cembalo geschrieben hat. Wie so oft bei Bach weiß man fast nichts über die Hin-tergründe und Entstehungsgeschichte des Werks in c-moll mit der Verzeichnisnum-mer 1062. Es ist aber definitiv nicht original für zwei Cembali von ihm komponiert worden. Bewanderte Konzertbesucherinnen und -besucher werden es sicher schon rausgehört haben: Es gibt dieses eine Konzert für zwei Geigen – das klingt doch ge-nauso! Stimmt. Und es war zuerst da. Wahrscheinlich komponierte Bach es um 1730, als er in Leipzig das Collegium Musicum übernahm. Dieses Orchester aus Studie-renden – darunter auch seine eigenen Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emmanuel –, traf sich im Kaffeehaus, um dort zu musizieren. Bach gefielen Gestal-tungswillen und Ehrgeiz der jungen Musiker – sie spornten ihn zu dem Konzert an, das so gut geriet, dass er es kurz darauf auch noch für zwei Cembali arrangierte.

Aufführungspraxis: Bach und die TasteninstrumenteZwar machte die Entwicklung vom Cembalo hin zum Hammerklavier un- gefähr zu Bachs Zeit riesengroße Sprünge, der Komponist selbst aber übernahm keine ernsthafte Rolle in diesem Innovationsprozess. Ob es nun daran lag, dass Bach die damals verfügbaren Hammerflügel technisch für zu unausgereift hielt oder einfach in seiner Kreativität keinen Platz für ex-plizite Klavierkompositionen sah, ist unklar. Keins seiner Werke ist für ein anderes Tasteninstrument als das Cembalo geschrieben, gespielt wurden sie aber schon immer auf den jeweils aktuellen Versionen. Ob man das nun angemessen findet oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Hypnotisch gutSergej Rachmaninow Suiten für zwei Klaviere op. 5 und 17

Entstehung 1893 und 1901Uraufführung 1893 durch Sergej Rachmaninow und Paul Pabst; 1901 durch Sergej Rachmaninow und seinen Cousin Alexander SilotiDauer ca. 45 Minuten

Obwohl die beiden Suiten für zwei Klaviere von Rachmaninow zeitlich nah bei-einander liegen, entstanden die Werke vor völlig verschiedenen Hintergründen. Generell beschäftigte sich Sergej Rachmaninow sein ganzes künstlerisches Leben hindurch mit Kompositionen für zwei Klaviere; sie sind fester Bestandteil seines Gesamtwerks und nicht nur aus einer schöpferischen Laune heraus ent-standen wie bei Mozart oder Schumann.

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Werke14

Als er 20 Jahre alt war, schrieb er die erste Suite in g-moll. Sie ist Rachmani-nows großem Vorbild Tschaikowsky gewidmet, der nur wenige Monate darauf starb. Den vier Sätzen ist jeweils ein Gedicht vorangestellt. Das erste stammt von Michail Lermontow, der in seinem »Gondellied« (bei Rachmaninow »Bar-carolle«) die Wellen beschreibt, die in der Abenddämmerung gegen das Boot schaukeln und ein Sinnbild für den vergänglichen Charakter der Liebe sind. Der zweite Satz trägt als Motto Lord Byrons Gedicht »Parisina«, in dem der eng-lische Dichter die Geschichte der Namensgeberin nach Bekanntwerden ihrer Beziehung zum unehelichen Sohn ihres Mannes erzählt: »La nuit, l’amour«. Fjo-dor Tjutschew schrieb »Les larmes« (»Die Tränen«), das dem dritten Satz voran-steht. Hier erklingt das bei Rachmaninow immer wieder auftauchende Motiv der Kirchenglocken, genau wie im abschließenden Satz »Pâques« (»Ostern«), der an ein Gedicht von Alexej Chomjakow anknüpft.

Die Uraufführung der Suite verlief unspektakulär, ganz anders als die Premiere von Rachmaninows Sinfonie Nr. 1 vier Jahre später. Rachmaninows Frau zufolge war der Dirigent – immerhin Alexander Glasunow – betrunken, das Orchester spielte schlampig und die anwesenden Kritiker konnten nur als boshafte Neider bezeichnet werden. Das Ergebnis war verheerend, der Komponist verfiel in eine tiefe Depression und ließ das Arbeiten gleich ganz sein. Erst eine hypnothera-peutische Behandlung durch den Arzt und Musiker Nikolai Dahl half Rachmani-now aus dieser umfassenden Krise heraus, und nach drei Jahren ohne Kompo-sition begann er 1900 mit der zweiten Suite für zwei Klaviere in C-Dur.

Auch dieses Werk besteht aus vier Sätzen, kommt aber ganz ohne literarische Bezüge aus. Es ist kraftvoll, selbstsicher und mutig und bietet einen wunder-baren Walzer nach einer überschwänglichen Einleitung. Dann folgt eine lyri-sche Romanze, in der das Publikum manchmal gar nicht mehr unterscheiden kann, von welchem der beiden Klaviere die wunderschöne Melodie kommt. Das Werk endet mit einer verrückten Tarantella, die den Pianisten absolute Höchst-leistung und Virtuosität abverlangt.

Gehört im KonzerthausSir András Schiff und Schaghajegh Nosrati waren 2018 im Konzerthaus Inter-preten von Bachs Konzert für zwei Klaviere BWV 1062. Rachmaninows Suite op. 17 stand zuvor 2014 mit den Schwestern Khatia und Gvantsa Buniatishvili im Rahmen der Reihe »Junge Wilde« auf dem Programm.

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Biografien

Mahler Chamber Orchestra

Selbstbestimmt, als freies und internationales Orchester tiefgreifende Musiker-lebnisse zu schaffen, diese Vision bildet das Fundament des 1997 gegründeten Mahler Chamber Orchestra (MCO). Die Musiker arbeiten als »nomadisches Kol-lektiv«, das sich in Europa und weltweit zu Tourneen und Projekten trifft. Das Orchester wird gemeinsam von seinem Management-Team und dem Orchester-vorstand geleitet. Entscheidungen werden demokratisch unter Beteiligung aller Musiker getroffen.

Das MCO ist in steter Bewegung: Bis heute konzertierte es in über 40 Ländern auf fünf Kontinenten. Der charakteristische Klang des Mahler Chamber Orches- tra entsteht durch einen intensiven künstlerischen Dialog, der durch eine kam-mermusikalische Musizierhaltung geprägt ist. Der Exzellenz verpflichtet, scheu-

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en die Musiker daher im gemeinsamen Musizieren das Risiko nicht. Das Reper-toire spannt sich von der Wiener Klassik und frühen Romantik bis zu zeitgenös-sischen Werken und Uraufführungen und spiegelt die Beweglichkeit des MCO und seine Fähigkeit, musikalische Grenzen zu überwinden.

Das Orchester erhielt seine künstlerische Prägung durch seinen Gründungs-mentor Claudio Abbado und seinen Conductor Laureate Daniel Harding. Es arbeitet eng mit einem Netzwerk von künstlerischen Partnern zusammen, die das Orchester in langfristigen Kooperationen inspirieren und gestalten.

Zu den aktuellen Artistic Partners des MCO gehören die Pianisten Mitsuko Uchi-da und Leif Ove Andsnes sowie der Geiger Pekka Kuusisto und der Dirigent Teodor Currentzis. MCO-Konzertmeister Matthew Truscott leitet das Orchester regelmäßig im Kammerorchester-Repertoire.

Die MCO-Musiker wünschen sich einen Dialog mit ihrem Publikum. Dies ist die Inspiration für die wachsende Zahl von Begegnungen und Projekten, durch die das MCO weltweit Musik, Bildung und Kreativität vermittelt. »Unboxing Mozart« verbindet klassische Musik, kollaborative Performance und Urban Gaming, in-dem es das Publikum einlädt, sich mithilfe von Soundboxen aktiv am künstleri-schen Prozess zu beteiligen.

Seit 2012 öffnet »Feel the Music« die Welt der Musik für gehörlose und hör-geschädigte Kinder durch interaktive Workshops in Schulen und Konzertsälen. Ebenso stark engagieren sich die MCO-Musiker dafür, ihre Leidenschaft und Expertise an die nächste Musiker-Generation weiterzugeben: Seit 2009 arbeiten sie im Rahmen der MCO Academy mit jungen Musikern, denen sie Orchester-erfahrung auf höchstem Niveau sowie eine einzigartige Plattform für Networking und internationalen Austausch bieten.

Die Saison 2019/20 des Mahler Chamber Orchestra begann mit Auftritten bei den renommiertesten Sommermusikfestivals Spaniens, bevor das Orchester zur jährlichen Residenz beim »Lucerne Festival« zurückkehrte. Weitere Highlights im Herbst 2019 bestehen in einer Tournee mit Mitsuko Uchida nach Rumä-nien, Deutschland und Österreich, dem Start einer dreijährigen Residenz beim »Beijing Music Festival«, der Erkundung neuer Konzertformate mit Pekka Kuusis-to im Rahmen der MCO Academy und der Fortsetzung der Entdeckungsreise durch Mitteleuropa mit François-Xavier Roth.

Biografien22

Das Mahler Chamber Orchestra im KONZERTHAUS DORTMUNDDas erste Mal war das MCO im März 2003 im Konzerthaus zu Gast und ist seit-dem nicht mehr aus Dortmund wegzudenken. Das Orchester begeisterte sowohl im Rahmen der MCO Residenz NRW als auch bei der Zeitinsel George Benjamin 2016 und trat mit unterschiedlichsten künstlerischen Partnern auf.

Daniil Trifonov

Der russische Pianist Daniil Trifonov, von »Musical America« 2019 zum »Artist of the Year« gekürt, ist ein Shootingstar der klassischen Musik und beeindruckt als Solokünstler, Konzertsolist mit Orchester, Kammermusiker und Komponist. Als Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon konnte er vor kurzem für sein Liszt-Album »Transcendental« den ersten »Grammy Award« zu seinen Ehrungen hinzufügen. Die Londoner »Times« nennt ihn »ohne Frage den erstaunlichsten Pianisten unserer Zeit«. In diesem Herbst veröffentlichte die Deutsche Gram-mophon Trifonovs Album »Destination Rachmaninov: Arrival«, das auf »Desti-nation Rachmaninov: Departure« und das »Grammy«-nominierte »Rachmani-nov: Variations« folgte, beide aufgenommen mit dem Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin.

Als Artist in Residence des New York Philharmonic in der Saison 2019/20 spielt Trifonov mit dem Orchester Konzerte in New York und Europa sowie die New Yorker Uraufführung seines eigenen Klavierquintetts. Weitere Höhepunkte der nächsten Zeit sind Konzerte mit dem Philadelphia Orchestra, Los Angeles Phil-harmonic, New World Symphony und San Francisco Symphony, Bach-Recitals in New York, Chicago, Boston und Europa sowie ein Auftritt in der Carnegie Hall mit Sergei Babayan.

Trifonov hat in der letzten Zeit vier Saison-Residenzen unterhalten: an der New Yorker Carnegie Hall, im Wiener Musikverein, beim London Symphony Orchestra und bei den Berliner Philharmonikern. Er eröffnete die Saison 2018/19 beim New York Philharmonic, spielte bei der Abschlussgala des 125. Jubiläums des Chica-go Symphony Orchestra und trat mit Orchestern auf wie dem Cleveland Orches- tra, Boston Symphony Orchestra, Philadelphia Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Phil-harmonic Orchestra und Royal Concertgebouw Orchestra.

Daniil Trifonov gibt regelmäßig Klavierabende in der Carnegie Hall, im Barbican Centre und in der Royal Festival Hall London, im Pariser Théâtre des Champs-Élysées und Salle Pleyel, Palais des Beaux-Arts Brüssel, Amsterdamer Concert-gebouw, in der Berliner Philharmonie, Tonhalle Zürich, im Wiener Musikverein, Palau de la Música Barcelona, in der Suntory Hall Tokyo, im Arts Center Seoul und Recital Centre Melbourne.

In der Saison 2010 / 11 gewann Daniil Trifonov den Ersten Preis der »Arthur Rubin- stein Competition« in Tel Aviv, den Dritten Preis des »Internationalen Chopin-Wettbewerbs« in Warschau sowie den Ersten Preis und Grand Prix des »Interna-tionalen Tschaikowsky-Wettbewerbs« in Moskau. 2013 gewann er den »Franco Abbiati Prize«; 2016 wurde er vom »Gramophone Magazine« zum »Artist of the Year« gewählt.

Trifonov wurde 1991 in Nischni Nowgorod geboren und erhielt seine erste musi-kalische Ausbildung an der Moskauer Gnessin School of Music, bevor er Klavier und Komposition am Cleveland Institute of Music studierte.

Daniil Trifonov im KONZERTHAUS DORTMUNDZum ersten Mal war Daniil Trifonov 2014 mit dem London Symphony Orches-tra unter der Leitung von Valery Gergiev im Konzerthaus zu Gast. In der Saison 2016/17 kam Trifonov dann gleich dreimal nach Dortmund: mit dem Orchestra Filamonica della Scala, Mahler Chamber Orchestra und einem Klavierabend.

Sergei Babayan

Er ist einer der führenden Pianisten unserer Zeit: Bejubelt für seine emotionale Tiefe, Energie und sein bemerkenswertes Farbenspiel, zeigt Sergei Babayan ein tiefes Verständnis seines außergewöhnlich diversen Repertoires. Babayan hat mit Dirigenten wie David Robertson, Neeme Järvi, Yuri Temirkanov, Thomas Dausgaard, Tugan Sokhiev und Dima Slobodeniouk zusammengearbeitet.

Über die Jahre ist Babayan häufig mit Valery Gergiev bei internationalen Fes-tivals wie dem »Stars of the White Nights«, »Moskauer Osterfestival« und im Barbican Centre aufgetreten. Sie spielten im St. Petersburger Mariinsky-Thea-ter, der Great Hall des Moskauer Konservatoriums, im Théâtre des Champs-

Élyseés in Paris, bei den »Salzburger Festspielen« und beim »Rotterdam Phil-harmonic Gergiev Festival«, wo Babayan Artist in Residence war.

In der Saison 2019/20 wird Babayan in der Carnegie Hall zu erleben sein und mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den Bamberger Symphonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, Mahler Chamber Orchestra, Or-chester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, Toronto Symphony Orchestra, Vancouver Symphony Orchestra und Verbier Festival Orchestra spielen.

Sergei Babayan tritt regelmäßig in den weltweit renommiertesten Konzertstätten auf wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Konzerthaus und Münchner Prinzregententheater, dem Maison de la Radio in Paris, der Elbphilharmonie, der Alten Oper Frankfurt und der Zürcher Tonhalle. Er wird erneut bei großen Festivals wie dem »La Roque d’Anthéron«, »Piano aux Jacobins« in Toulouse, »Gstaad Menuhin Festival« und »Verbier Festival« zu hören sein. Während der Spielzeit 2019/20 ist Sergei Babayan Cu-rating Artist am KONZERTHAUS DORTMUND.

Babayan spielt mit den weltweit führenden Orchestern wie dem London Sym-phony Orchestra, Cleveland Orchestra, der Nationalphilharmonie Warschau, dem BBC Scottish Symphony Orchestra, Orchestre National de Lille, Detroit Symphony Orchestra, Baltimore Symphony Orchestra und der New World Symphony. Seine Engagements und Tourneen führten ihn zu bedeutenden Kon-zertstätten wie der Carnegie Hall in New York, der Warschauer Philharmonie, Severance Hall in Cleveland, dem Mariinsky-Theater in St. Petersburg, Herku-lessaal in München, der Liederhalle in Stuttgart, dem Konzerthaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn und dem Dvořák-Saal im Prager Rudolfinum.

Sergei Babayan im KONZERTHAUS DORTMUNDEr ist der erste Musiker, der für die neue Reihe »Curating Artist« ein Festival-Programm kuratiert und mit engsten Bühnenpartnern gestaltet. Sergei Baba-yan ist der Lieblingsduopartner von Martha Argerich, Mentor von Daniil Trifo-nov und favorisierter Solist von Dirigent Valery Gergiev.

All diese Namen stehen auch auf der Gästeliste für Babayans Festival, bei dem der gebürtige Armenier in dieser Woche ein Programm vom Klavierrecital über Kammermusikabende bis zum Sinfoniekonzert gestaltet.

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WeiterhörenUnsere Tipps für Ihren nächsten Konzertbesuch

EinzigartigGrigory Sokolov ist ein Mann der Prinzipien: Keine Auftritte mit Orchester, kei-ne Interviews, ein einziges Solo-Programm pro Halbjahr und so viele Zugaben, dass er damit eine dritte Konzerthälfte füllen könnte. Im »Hauptprogramm«

spielt der russische Pianist Werke von Mozart und Brahms.

Mi 27.11.2019 20.00 Uhr

Wechselbad der GefühleVladimir Jurowski und das London Philharmonic Orchestra bringen mit Proko-fiews beliebtem Klavierkonzert Nr. 3 und Schostakowitschs aufwühlender Sin-

fonie »Das Jahr 1905« die russische klassische Moderne ins Konzerthaus.

Fr 13.12.2019 20.00 Uhr

Mozart-LiebeMusizieren im kammermusikalischen Geiste hat sich das Mahler Chamber Or-chestra auf die Fahne geschrieben. Mit Mitsuko Uchida hat das Ensemble eine der größten Mozart-Interpretinnen als Artistic Partner. Sie leitet das Orchester

bei zwei Klavierkonzerten des Komponisten vom Klavier aus.

Sa 25.01.2020 20.00 Uhr

Termine

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.«

Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de

Texte Christoph Vratz

Fotonachweise S. 08 © Dario Acosta, DGS. 16 © Marco Borggreve

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21, 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de

Geschäftsführer und IntendantDr. Raphael von Hoensbroech

Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup

Konzeption Kristina Erdmann

Anzeigen Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213

Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

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