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Justiz und Verbraucher Das Barometer zur Die Verbraucher im Binnenmarkt Ausgabe 2015 Lage der Verbraucher

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Justiz und Verbraucher

Das Barometer zur

Die Verbraucher im Binnenmarkt

Ausgabe 2015

Lage der Verbraucher

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DE DE

EUROPÄISCHE KOMMISSION

Brüssel, den XXX

[…](2015) XXX draft

ARBEITSUNTERLAGE DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN

Das Barometer zur Lage der Verbraucher: Die Verbraucher und der Binnenmarkt

Ausgabe 2015

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ARBEITSDOKUMENT DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN

DAS BAROMETER ZUR LAGE DER VERBRAUCHER:

Die Verbraucher und der Binnenmarkt

Ausgabe 2015

I. ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................................. 3

1. Methodische Verbesserungen ...................................................................................... 3

2. Wesentliche Ergebnisse ............................................................................................... 4

II. MESSUNG DER VERBRAUCHERLAGE .............................................................. 15

III. Lage der Verbraucher auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene ................... 19

1. Wissen und Vertrauen ................................................................................................ 20

1.1 Wissen über die Rechte von Verbrauchern

und über maßgebliche Rechtsvorschriften ................................................................. 21

1.2 Vertrauen in Organisationen ...................................................................................... 26

1.3 Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen .................................................................... 29

1.4 Vertrauen in die Produktsicherheit ............................................................................. 31

1.5 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz ............................................................... 34

2. Einhaltung und Durchsetzung .................................................................................... 37

2.1. Unlautere Geschäftspraktiken .................................................................................... 39

2.2 Sonstige rechtswidrige Handelspraktiken .................................................................. 43

2.3 Einhaltung des Verbraucherrechts ............................................................................. 47

2.4 Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit ... 48

3. Beschwerden und Streitbeilegung .............................................................................. 51

3.1 Beschwerden bei Problemen ...................................................................................... 52

3.2 Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden ............................................... 56

3.3 Indikator „Probleme und Beschwerden“ .................................................................... 58

3.4 Kenntnis, Nutzung und Förderung von

Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung .......................................................... 59

3.5 Dauer von Gerichtsverfahren ..................................................................................... 62

IV. DIE VERBRAUCHER UND DER BINNENMARKT ............................................. 65

1. Der elektronische Handel zwischen Unternehmen und Verbrauchern in der EU ...... 67

1.1 Online-Einkäufe im Inland und im grenzüberschreitenden Handel ........................... 67

1.2 Online-Verkäufe im Inland und im grenzüberschreitenden Handel .......................... 76

1.3 Online gekaufte/verwendete Produkte ....................................................................... 79

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1.4 Volumen des elektronischen Handels zwischen Unternehmen und Verbrauchern ... 82

2. Der Kaufprozess im Online-Handel ........................................................................... 85

2.1 Verfahrensweisen und Zeitaufwand für Recherchen bei Online-Einkäufen .............. 85

2.2 Gründe für die Wahl einer Website/eines Appstore/einer App ................................ 88

2.3 Geräte und Zahlungsmethoden beim Online-Shopping ............................................. 89

2.4 Lieferbedingungen ..................................................................................................... 92

3. Triebkräfte und Hindernisse für den Online-Handel ................................................. 93

3.1 Nachfrageseitige Faktoren ......................................................................................... 93

3.2. Angebotsseitige Faktoren ......................................................................................... 104

4. Probleme und Beschwerden ..................................................................................... 107

4.1 Probleme bei Online-Geschäftsvorgängen ............................................................... 107

4.2. Beschwerden bei Problemen und Zufriedenheit

mit der Handhabung von Beschwerden ................................................................... 113

4.3 Bei Europäischen Verbraucherzentren eingegangene Beschwerden

im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Online-Einkäufen .......................... 115

4.4 Ergebnisse von Online-Kontrollen auf Einhaltung geltender Vorschriften

auf den wichtigsten Verbrauchermärkten ................................................................ 117

V. Für die Verbraucherlage massgebliche Faktoren und Zusammenhänge .................. 121

1. Zusammenhang zwischen der Verbraucherlage und wirtschaftlichen Indikatoren,

gesellschaftlichen Indikatoren und Governance-Indikatoren ................................... 121

2 Auswirkungen soziodemografischer Faktoren auf die Verbraucherlage ................. 127

ANHANG I ............................................................................................................................ 131

Länderbezogene Verbraucherstatistiken ................................................................................ 131

ANHANG II ........................................................................................................................... 162

Verbraucherlage-Index ........................................................................................................... 162

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I. ZUSAMMENFASSUNG

Verbraucherbarometer sind ein wichtiges Instrument zur Überwachung der Lage der

Verbraucher im Binnenmarkt und enthalten Informationen, die auf nationaler und auf

europäischer Ebene in vielfältige Bereiche der Politik einfließen. Sie sind insoweit einzigartig,

als sie Trends unter Berücksichtigung aller EU-Mitgliedstaaten (sowie Islands und

Norwegens) über einen bestimmten Zeitraum einander gegenüberstellen. Zwei Typen von

Barometern sind zu unterscheiden, die jeweils im Abstand von zwei Jahren veröffentlicht

werden: Das Verbraucherbarometer beschreibt die Entwicklung wichtiger Verbrauchermärkte

und das vorliegende Barometer zur Lage der Verbraucher befasst sich mit der

Verbraucherlage in den einzelnen Ländern und erläutert den Stand der Integration des EU-

Einzelhandelsmarkts.

Auf Verbraucherausgaben entfallen 57 % des EU-BIP, und zwischen der Lage der

Verbraucher und der wirtschaftlichen Lage in den einzelnen Mitgliedstaaten besteht eine

positive Korrelation. Eine wirksame Verbraucherpolitik hat Auswirkungen sowohl auf die

Nachfrage (indem Nachteile für die Verbraucher verringert werden und indem die

Verbraucher in die Lage versetzt werden, die Entwicklung der Märkte selbst

mitzubestimmen) als auch auf das Angebot (indem gleiche Bedingungen für alle

Marktteilnehmer hergestellt werden und Rechtssicherheit für Unternehmen geschaffen wird).

Ein ausgeprägteres Vertrauen der Verbraucher in den digitalen Binnenmarkt ist eine wichtige

Voraussetzung auch für die Förderung des (grenzüberschreitenden) elektronischen Handels,

der zweifellos für alle Beteiligten mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist.

Daten aus diesem Barometer wurden in den Länderberichten des Europäischen Semesters

20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens

in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie für einen digitalen

Binnenmarkt2 eingeflossen.

1. METHODISCHE VERBESSERUNGEN

Seit der letzten Ausgabe (Juli 2013) wurde das Barometer zur Lage der Verbraucher in

methodischer Hinsicht grundlegend überarbeitet. Diese Überarbeitung ist in enger

Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Forschungszentrum der Kommission und in

Konsultation mit Experten aus den Mitgliedstaaten erfolgt und sollte dazu beitragen, die

Qualität und die politische Wirkung des Barometers weiter zu verbessern. Von Bedeutung

sind vor allem die folgenden Verbesserungen:

Der geänderte konzeptionelle Rahmen für eine einheitliche Erfassung der Lage der

Verbraucher mit drei Hauptfaktoren (Wissen und Vertrauen, Einhaltung und

Durchsetzung sowie Beschwerden und Streitbeilegung) sowie zwei weitere Parameter:

1 Die Länderberichte 2015 enthalten die Daten dieses Barometers betreffend die Einhaltung und die

Durchsetzung der Rechtsvorschriften zum Verbraucherschutz (Tschechische Republik, Rumänien, Slowenien,

Slowakei), zum Vertrauen in den elektronischen Handel (Kroatien, Italien, Rumänien) und zur Bewertung

von Rechtsschutzinstrumenten durch die Verbraucher (Kroatien, Italien, Slowenien)

http://ec.europa.eu/europe2020/making-it-happen/country-specific-recommendations/index_de.htm 2 http://ec.europa.eu/priorities/digital-single-market/index_de.htm

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Marktteilnehmer (Verbraucher und Einzelhändler) und Ort des Geschäftsvorgangs

(Inland oder grenzüberschreitend innerhalb der EU).

Neue/geänderte Indikatoren: Die regelmäßigen EU-weiten Erhebungen bei

Verbrauchern und Einzelhändlern, die als wesentliche Datenquelle für das Barometer

dienen, wurden um wichtige neue Fragen erweitert. Einige bereits enthaltene Fragen

wurden präzisiert. Dieses Barometer enthält weitere, nicht auf einer Erhebung beruhende

Indikatoren einschließlich der Ergebnisse der von der Kommission durchgeführten

Prüfungen auf Einhaltung der geltenden Vorschriften und der Ermittlung statistischer

Indikatoren für die Dauer von Gerichtsverfahren.

Verbesserte Analyse und Darstellung: Der Verbraucherlage-Index und andere

zusammengesetzte Indikatoren (zur Ermittlung von Benchmark-Werten für die

Leistungsfähigkeit der einzelnen Länder und die im Laufe der Zeit erzielten Fortschritte)

wurden einer gründlichen statistischen Prüfung unterzogen. Außerdem wurden neue

Analyseansätze geprüft, insbesondere unter Verknüpfung von Barometer-Daten mit

Schlüsselindikatoren der Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Governance und unter

verbesserter (multivariater) Analyse der Auswirkungen der soziodemografischen

Merkmale der Befragten.

Dabei wurde die Vergleichbarkeit mit früheren Barometer-Ausgaben so weit wie möglich

gewahrt.

2. WESENTLICHE ERGEBNISSE

Lage der Verbraucher auf nationaler und grenzüberschreitender Ebene

Im dritten Kapitel dieses Barometers wird die Lage der Verbraucher auf nationaler und

grenzüberschreitender Ebene gemessen an den drei Elementen des konzeptionellen Rahmens

(Wissen und Vertrauen, Einhaltung und Durchsetzung sowie Beschwerden und

Streitbeilegung) qualitativ bewertet.

Wissen und Vertrauen

Das Wissen über Verbraucherrechte und das Vertrauen in die Institutionen und die

Marktbedingungen sind entscheidend für die Entwicklung effizienter Märkte und für einen

wirksamen Schutz von Verbraucherinteressen.

Allerdings ist das Wissen der Verbraucher und der Einzelhändler um einige durch

EU-Recht gedeckte wesentliche Verbraucherrechte weiterhin beschränkt. Nur ein Drittel

aller Verbraucher (33 %) weiß, dass nicht bestellte Waren nicht bezahlt oder zurückgesendet

werden müssen; vier von zehn Verbrauchern (41 %) wissen, dass sie bei mangelhaften Waren

einen Anspruch auf kostenlose Nachbesserung oder auf Ersatzlieferung haben, und nur gut die

Hälfte der Verbraucher (56 %) ist über die Widerrufsfrist bei Fernkäufen informiert. In der

gesamten EU konnten nur 9 % aller Verbraucher alle drei Fragen richtig beantworten. Die

jüngsten Umfrageteilnehmer waren am schlechtesten informiert. Besorgniserregend ist bei

Einzelhändlern insbesondere die geringe Anzahl richtiger Antworten auf Fragen nach der

gesetzlichen Gewährleistung (33 %) und nach Produktwerbung bei ungenügendem

Lagerbestand (42 %). Die Kommission hat eine EU-Kampagne zur Stärkung der Sensibilität

für Verbraucherrechte durchgeführt, um Verbraucher und Händler über EU-weit geltende

Verbraucherrechte zu informieren. Außerdem soll durch einen „Consumer Classroom“ (eine

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interaktive Community-Website für Lehrer) die Verbraucherbildung in Sekundarschulen

gefördert und verbessert werden. Eine laufende Untersuchung zur gesetzlichen

Gewährleistung und zu freiwilligen Garantien befasst sich eingehend mit der Frage, ob

Verkäufer und Hersteller die maßgeblichen Rechtsvorschriften auf EU-Ebene und auf

nationaler Ebene kennen und berücksichtigen und in welchem Umfang die Verbraucher über

ihre Rechte informiert sind und von ihren Rechten Gebrauch machen.

Das Vertrauen der Verbraucher in die für den Schutz und/oder die Wahrung von

Verbraucherrechten zuständigen Organisationen ist innerhalb der EU sehr

unterschiedlich ausgeprägt. In nord- und westeuropäischen Ländern haben die Verbraucher

größeres Vertrauen. Sieben von zehn Verbrauchern (71 %) in der gesamten EU vertrauen

darauf, dass Einzelhändler und Dienstleister ihre Verbraucherrechte respektieren. Sechs von

zehn Verbrauchern vertrauen darauf, dass Verbraucherschutz-NRO

(Nichtregierungsorganisationen) (62 %) und öffentliche Stellen (61 %) ihre Rechte schützen.

Eine öffentliche Finanzierung von Verbraucherschutz-NRO erfolgt in den meisten

europäischen Ländern (insbesondere in Osteuropa und in Südeuropa) nur in bescheidenem

Umfang. Hinsichtlich des Vertrauens auf diese Organisationen zeigt sich eine ausgeprägte

Korrelation mit den Governance-Indikatoren der Weltbank (World Bank Governance

Indicators) sowie mit der Respektierung und der Durchsetzung von Verbraucherrechten;

insoweit können Regierungen offenbar erheblich zur Förderung des Verbrauchervertrauens

beitragen.

Die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten wird als effizienter betrachtet als

gerichtliche Verfahren. Das Vertrauen in beide Wege zur Beanspruchung von

Rechtsschutz ist jedoch weiterhin eher gering, und eine eindeutige Verbesserung seit

2010 ist nicht zu erkennen. 2014 war weniger als die Hälfte der Verbraucher (46 %) der

Ansicht, dass Streitigkeiten mit Einzelhändlern und mit Dienstleistern außergerichtlich leicht

beizulegen seien, und nur 36 % bewerteten die Streitbeilegung vor Gerichten als

unproblematisch.

Das Vertrauen in die Produktsicherheit war über die Jahre verhältnismäßig stabil. 2014

bewerteten 69 % der Verbraucher die meisten auf dem Markt angebotenen

Nichtlebensmittel als sicher. Einzelhändler bewerteten die Sicherheit von Nichtlebensmitteln

mit 75 % im Jahr 2014 einheitlich noch positiver. Gleichzeitig besteht eine ausgeprägte

Korrelation zwischen den Bewertungen der beiden Gruppen von Befragten in verschiedenen

Ländern. In den nord- und westeuropäischen Ländern fielen die Bewertungen positiver aus.

Finanziell besser gestellte Verbraucher haben größeres Vertrauen in die Produktsicherheit;

dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese Verbraucher aus einem größeren

Warenangebot auswählen können, das auch höherwertige Produkte und etablierte Marken

umfasst. Ein neues Paket an Gesetzgebungsvorschlägen und nicht legislativen Maßnahmen

der Kommission im Jahr 2013 zielt auf eine Verbesserung der Sicherheit und der

Rückverfolgbarkeit von Waren ab, die an Verbraucher in der EU verkauft wurden, und soll

bei Produkten innerhalb der EU für eine stärkere Marktüberwachung sorgen.

Etwa zur Hälfte (55 %) erklären europäische Verbraucher, dass sie bei Kaufentscheidungen

die Umweltverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen berücksichtigen. Das Vertrauen

in Aussagen zum Umweltschutz ist bei Verbrauchern (54 %) erheblich schwächer

ausgeprägt als bei Einzelhändlern (70 %). Der kürzlich durchgeführten eingehenden

Untersuchung der Kommission zufolge werden vielfältige Ansprüche aufgrund von Aussagen

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zum Umweltschutz erhoben. Außerdem bestätigt die Untersuchung das geringe Vertrauen der

Verbraucher, die geringe Aufklärung über diese Ansprüche und die Notwendigkeit einer

nachdrücklicheren Durchsetzung maßgeblicher EU-Rechtsvorschriften. Daher erarbeitet die

Kommission gemeinsam mit Interessenträgern Leitlinien für Unternehmen und für Stellen, die

auf nationaler Ebene mit der Durchsetzung der Rechtsvorschriften befasst sind. In den

Leitlinien soll beschrieben werden, wie mit irreführenden und nicht gerechtfertigten Aussagen

zum Umweltschutz umzugehen ist und wie die Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken

in diesem Bereich besser umgesetzt und durchgeführt werden kann.

Einhaltung und Durchsetzung

Eine wirksame Durchsetzung von Verbraucherrechten und Vorschriften zur Produktsicherheit

fördert das Vertrauen der Verbraucher und unterstützt die Marktentwicklung. Wichtig ist eine

wirksame Durchsetzung auch für die Wirtschaft, da sie Verfälschungen verhindert und für

einheitliche Bedingungen für Unternehmen im gesamten Binnenmarkt sorgt. Auf EU-Ebene

bietet die Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz einen Rahmen für die

grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den für die Durchsetzung des

Verbraucherschutzrechts zuständigen nationalen Behörden. Die Verordnung soll sicherstellen,

dass die Rechtsvorschriften im Bereich des Verbraucherschutzes im gesamten Binnenmarkt

eingehalten werden. Im Frühjahr 2016 soll eine neue Fassung der Verordnung veröffentlicht

werden, um die Wirksamkeit der Verordnung zu erhöhen. Außerdem soll der Leitfaden zur

Anwendung der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken bis Ende 2015 oder Anfang

2016 überarbeitet werden, insbesondere angesichts der Entwicklung neuer Marktpraktiken.

Und schließlich untersucht die Kommission nachteilige Entwicklungen für Verbraucher auf

Schlüsselmärkten, die unter anderem mit Verstößen gegen das EU-Verbraucherrecht in

Zusammenhang stehen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen bei der Festlegung von

Prioritäten bei der Durchsetzung von Verbraucherrechten berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit einer Reihe unlauterer Geschäftspraktiken in den vergangenen

zwölf Monaten berichteten vier von zehn Verbrauchern über hartnäckige Verkaufsanrufe oder

-benachrichtigungen, mit denen sie zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen bewegt

werden sollten (42 %). An zweiter und dritter Stelle wurden irreführende Werbung mit

befristeten Angeboten (30 %) und die vermeintlich kostenlose Zusendung von Produkten

genannt, für die jedoch anschließend Kosten in Rechnung gestellt wurden (26 %). Bei

Einzelhändlern ist die Wahrscheinlichkeit, dass unlauteres Geschäftsverhalten gemeldet wird,

noch höher – vielleicht, weil Einzelhändler unlauteres Verhalten eher erkennen können.

Bezüglich sonstiger rechtswidriger Handelspraktiken ist festzustellen, dass mindestens

einer von zehn Verbrauchern angibt, er sei in den letzten zwölf Monaten mit

missbräuchlichen Vertragsklauseln konfrontiert worden (15 %) oder er habe für unerwartete

Zusatzgebühren aufkommen müssen (13 %). Unlautere Geschäftspraktiken und sonstige

rechtswidrige Handelspraktiken werden bei Geschäftsvorgängen auf nationaler Ebene

tendenziell eher gemeldet als bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen; dies dürfte

darauf zurückzuführen sein, dass Letztere weniger häufig sind. Einige der a priori als

kompetenter zu betrachtenden Gruppen werden wahrscheinlich eher mit unlauteren

Geschäftspraktiken und sonstigen rechtswidrigen Handelspraktiken konfrontiert sein.

Aufgrund ihrer höheren Kaufkraft verfügen diese Gruppen über ein ausgeprägteres

Bewusstsein und/oder umfangreichere Erfahrung im Geschäftsverkehr.

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Hinsichtlich der Durchsetzungsmaßnahmen in der Branche ist festzuhalten, dass eine

überwiegende Mehrheit der Einzelhändler der Aussage zustimmt, dass öffentliche Stellen die

Einhaltung der Vorschriften zur Produktsicherheit (74 %) und zum Verbraucherschutz (66 %)

aktiv überwachen und sicherstellen. Sechs von zehn Befragten äußern sich zudem positiv über

die Rolle von Verbraucher-NROs bei der Überwachung der Einhaltung von

Verbraucherschutzvorschriften (61 %) und bei der Überwachung von

Selbstregulierungsgremien, welche die Einhaltung von Kodizes zur Selbstregulierung

kontrollieren (59 %). Und schließlich stimmt etwas mehr als die Hälfte aller Einzelhändler

(52 %) der Aussage zu, dass die Medien regelmäßig über Unternehmen berichten, die gegen

Verbraucherrechte verstoßen. Unter Einzelhändlern, die Nichtlebensmittel verkaufen, erklärt

ein Drittel (33 %), dass öffentliche Stellen in ihrer Branche in den letzten 24 Monaten

Produktsicherheitshinweise veröffentlicht haben oder dass man zu Rücknahmen oder

Rückrufaktionen aufgefordert worden sei (33 %). Bei Einzelhändlern besteht eine ausgeprägte

Korrelation zwischen der Wahrnehmung von Durchsetzungsmaßnahmen einerseits und der

Einschätzung der Einhaltung des Verbraucherrechts andererseits; dies könnte darauf

hindeuten, dass eine bessere Überwachung auch zu besseren Ergebnissen im Interesse der

Verbraucher führt.

Beschwerden und Streitbeilegung

Beschwerden und die erfolgreiche Nutzung von Rechtsschutzinstrumenten können dazu

beitragen, Nachteile für die Verbraucher zu verringern oder sogar vollständig zu beseitigen;

dadurch kann das Vertrauen der Verbraucher in den Handel gestärkt werden. Wichtig ist

daher, dass die Verbraucher bei Problemen die verfügbaren Rechtschutzinstrumente in

Anspruch nehmen, und dass ihre Beschwerden zügig bearbeitet werden. Mehrere Initiativen

der EU sollen den Verbrauchern zum einen helfen, ihre Rechte durchzusetzen, und zum

anderen einen wirksamen Rechtsschutz in der gesamten EU durch Streitbeilegung sowohl auf

gerichtlichem als auch auf außergerichtlichem Wege gewährleisten. Die neuen Vorschriften

über alternative Streitbeilegung müssen von den Mitgliedstaaten bis zum 9. Juli 2015 in

nationales Recht umgesetzt werden, damit alle Verbraucher sich an leistungsfähige

Einrichtungen zur alternativen Streitbeilegung wenden und vertragsbezogene Streitigkeiten

mit Händlern sowohl auf nationaler als auch auf grenzüberschreitender Ebene beilegen

können. Außerdem wird im Januar 2016 eine EU-weite Plattform zur Online-Beilegung von

Streitigkeiten aufgrund von Online-Geschäftsvorgängen in Betrieb genommen. Bezüglich der

Kanäle speziell für eine leichtere Beilegung grenzüberschreitender Streitigkeiten ist

festzustellen, dass die – von der Kommission kofinanzierten – Europäischen

Verbraucherzentren den Verbrauchern Informationen über ihre Rechte bereitstellen und die

Verbraucher bei der Beilegung von Streitigkeiten mit Händlern aus anderen Mitgliedstaaten

unterstützen. Darüber hinaus vereinfacht das europäische Verfahren für geringfügige

Forderungen die Beilegung grenzüberschreitender Streitigkeiten innerhalb der EU bei

Ansprüchen mit geringen Streitwerten und verringert so das Kostenrisiko für Kläger. Durch

die beabsichtigte Überarbeitung soll die Tauglichkeit des Verfahrens weiter verbessert

werden. Und schließlich ermutigt die Kommission die Mitgliedstaaten, die Wirksamkeit ihrer

nationalen Justizsysteme insbesondere im Rahmen des Europäischen Semesters zu steigern.

Drei Viertel der Verbraucher, die mit einem Problem konfrontiert waren, (das sie als

legitimen Anlass für eine Beschwerde betrachteten) sind aktiv geworden, um dieses

Problem zu lösen. Von diesen Verbrauchern hat die überwiegende Mehrheit sich an den

betreffenden Einzelhändler oder Dienstleister gewendet (63 %); 14 % beschwerten sich beim

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Hersteller bzw. – seltener – trugen die Angelegenheit einer Behörde (6 %), einer Stelle zur

außergerichtlichen Streitbeilegung („AS-Stelle“) (5 %) oder einem Gericht (2 %) vor. Eine

ähnliche Struktur zeigt sich bei Antworten von Einzelhändlern bezüglich der Kanäle, über die

sie Verbraucherbeschwerden erhalten haben. Die meisten Verbraucher, die nichts zur Lösung

eines Problems unternommen haben, wurden durch die (empfundenen) Schwierigkeiten von

einer Beschwerde abgehalten (beispielsweise durch geringe Erfolgsaussichten, durch fehlende

Informationen über Möglichkeiten und Ansätze für weitere Maßnahmen oder durch die

voraussichtliche Dauer des Beschwerdeverfahrens).

Methoden zur alternativen Streitbeilegung können den Parteien helfen, sich einfach, rasch und

kostengünstig zu einigen. Entsprechend dürften sich eher die Verbraucher mit der

Handhabung ihrer Beschwerden durch Stellen für alternative Streitbeilegung zufrieden

zeigen (68 %); an zweiter Stelle werden Einzelhändler und Dienstleister genannt (61 %),

danach folgen Hersteller und öffentliche Stellen (beide 59 %), während die Gerichte eine

deutlich geringere Zufriedenheit verbuchten (45 %). Gleichzeitig erklärte mehr als die

Hälfte aller Einzelhändler (54 %), ihnen seien Stellen für alternative Streitbeilegung

bekannt, und weniger als ein Drittel (30 %) ist bereit oder gesetzlich verpflichtet, bei

Verbraucherbeschwerden Verfahren zur alternativen Streitbeilegung zu nutzen. Die

Bewertungen für diese Indikatoren werden sich infolge der Umsetzung der Richtlinie über

alternative Streitbeilegung wahrscheinlich noch beträchtlich verbessern.

Die Dauer strittiger zivil- und handelsrechtlicher Gerichtsverfahren und der Zeitraum bis

zu einem Urteil über Beschwerden im Zusammenhang mit Entscheidungen von

Verbraucherschutzbehörden unterscheiden sich von Land zu Land erheblich. Dies deutet auf

Unterschiede hinsichtlich der Effizienz nationaler Justizsysteme hin.

Die Verbraucher und der Binnenmarkt

Das vierte Kapitel des Barometers befasst sich mit der Lage der Verbraucher im digitalen

Binnenmarkt. Grundlage sind die gemeldeten Online-Geschäftsvorgänge zwischen

Unternehmen und Verbrauchern. Eine Zunahme des elektronischen Handels würde für die

europäischen Verbraucher niedrigere Preise und eine größere Auswahl an Waren und

Dienstleistungen bedeuten,3 und Unternehmen könnten eine größere Verbrauchergruppe

erreichen und ihre Umsätze steigern. Im Jahreswachstumsbericht 2015 wurde ein geringes

Vertrauen der Verbraucher in Online-Geschäftsvorgänge ausdrücklich als Hindernis für die

Verwirklichung des digitalen Binnenmarkts genannt. Die mit der neuen

Verbraucherschutzrichtlinie eingeführten harmonisierten Vorschriften4 treten zum Juni 2014

in Kraft; sie verbessern den Verbraucherschutz bei Online-Geschäftsvorgängen und

verringern die Kosten, die grenzüberschreitend tätigen Händlern in Verbindung mit der

3 2011 wurde davon ausgegangen, dass Verbraucher in der EU durch elektronischen Warenhandel dank

niedrigerer Preise und eines umfangreicheren Angebots bei Online-Einkäufen 11,7 Mrd. EUR jährlich

sparen könnten; die Verbesserung des Verbraucherwohls in einem vollständig integrierten digitalen

Binnenmarkt bei einem 15%igen Anteil des elektronischen Handels am Gesamtvolumen des Einzelhandels

wurde auf einen Wert von über 200 Mrd. EUR jährlich geschätzt (siehe eingehende Untersuchung zum

elektronischen Warenhandel unter

http://ec.europa.eu/consumers/consumer_evidence/market_studies/e_commerce/index_en.htm) [nur EN]. 4 Richtlinie 2011/83/EU.

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Erfüllung der geltenden Vorschriften entstehen. Die neuen Vorschriften über alternative

Streitbeilegung und über Online-Streitbeilegung und die laufende Überarbeitung des

Verfahrens für geringfügige Forderungen sollten allen Parteien eine wirksame, einfache,

rasche und kostengünstige Durchsetzung ihrer Rechte auf außergerichtlichem Wege

insbesondere in Online-Umgebungen ermöglichen. Die im Mai 2015 angenommene Strategie

für einen digitalen Binnenmarkt5 beschreibt 16 weitere Maßnahmen, die die Kommission bis

Ende 2016 durchgeführt haben soll. Zu diesen Maßnahmen zählen ein

Gesetzgebungsvorschlag zur Modernisierung und Vereinfachung des Verbraucherrechts für

Online-Einkäufe und für digitale Einkäufe und die bessere Anpassung der Verordnung über

die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz an die Herausforderungen des digitalen

Binnenmarkts. Die Kommission ist außerdem dabei, eine Reihe von Kriterien zu entwickeln,

die die Betreiber von Vergleichstools bei der Erfüllung der Richtlinie über unlautere

Geschäftspraktiken unterstützen und dazu beitragen sollen, den Verbrauchern transparente

und zuverlässige Informationen zu vermitteln.

5 COM(2015) 192 final.

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Der elektronische Handel zwischen Unternehmen und Verbrauchern in der EU

Die Hälfte aller Europäer hat 2014 Waren oder Dienstleistungen über das Internet

bezogen. Das entsprechende Ziel der Digitalen Agenda wurde also bereits kurz vor Ablauf

der gesetzten Frist erreicht. Die Zunahme des elektronischen Handels gestaltet sich innerhalb

der EU jedoch sehr uneinheitlich, in allen ost- und südeuropäischen Ländern liegt die

Entwicklung unter dem Durchschnitt (obwohl in einigen dieser Länder in den letzten Jahren

die größten relativen Zuwachsraten zu verzeichnen waren). Der Anteil der Online-Einkäufe

ist außerdem bei Älteren sowie bei Personen mit niedrigerem Bildungsstand und bei

wirtschaftlich schlechter gestellten Verbrauchern, bei beruflich nicht aktiven Verbrauchern

und bei Arbeitslosen beträchtlich geringer. Die meisten Verbraucher geben an, dass sie eher

im eigenen Land (44 %) als in anderen EU-Ländern (15 %) online einkaufen. Zudem werden

Online-Einkäufe im eigenen Land erheblich häufiger getätigt (ca. 70 % der aktuellen Online-

Einkäufe). Allerdings deutet eine kürzlich durchgeführte eingehende Analyse von

Untersuchungsergebnissen darauf hin, dass grenzüberschreitende Online-Einkäufe innerhalb

der EU in beträchtlich geringerem Umfang gemeldet werden, weil den Verbrauchern nicht

immer bewusst ist, dass sie in einem anderen EU-Land einkaufen. Häufig gehen Verbraucher

davon aus, dass sich ein Händler im Inland befindet, obwohl tatsächlich grenzüberschreitend

eingekauft wurde; insoweit ist anzunehmen, dass den Verbrauchern die geltenden

Vertragsbedingungen nicht immer vollständig bekannt sind. Die Skepsis gegenüber

grenzüberschreitenden Einkäufen beschränkt die Verbraucher in ihrer Möglichkeit, im

digitalen Binnenmarkt Wettbewerbsdruck auszuüben. In einigen kleineren Ländern mit

sprachlichen und kulturellen Verbindungen zu größeren Märkten (auf denen unter Umständen

ein breiteres Warenangebot besteht) kaufen die Verbraucher häufiger grenzüberschreitend

innerhalb der EU. Außerdem entwickelt sich die Bereitschaft zu grenzüberschreitenden

Einkäufen proportional zur internationalen Ausrichtung der Verbraucher (z. B. Erlernen von

Fremdsprachen und Auslandsreisen).

Vier von zehn Einzelhändlern (41 %) verkaufen online an Endverbraucher, wobei dieser

Anteil in kleinen Ländern am geringsten ist. Im Online-Handel verkaufen die meisten Händler

in der EU an Verbraucher im Inland (37 %); nur 12 % verkaufen an Verbraucher in anderen

EU-Ländern. Im Hinblick auf den Online-Verkauf werden tendenziell eher Dienstleistungen

als Waren in andere EU-Länder verkauft.

Am häufigsten werden Kleidung und Sportartikel online gekauft (in diesem Bereich war

in den letzten Jahren eine beträchtliche Zunahme zu verzeichnen). An zweiter Stelle stehen

Reisen und Urlaubsunterkünfte, danach folgen Haushaltsartikel, Veranstaltungstickets und

Bücher/Zeitschriften/E-Learning-Materialien. Auch der Erwerb digitaler Inhalte sowie die

Nutzung (zahlungspflichtiger oder kostenloser) Online-Dienste werden immer beliebter.

Die Ausgaben im Online-Handel entfallen zum größten Teil auf materielle Güter und

auf Offline-Dienste (im vergangenen Jahr durchschnittlich 760 EUR). Die Ausgaben für

Online-Dienste und digitale Inhalte sind deutlich geringer (94 EUR bzw. 107 EUR bei den

betreffenden Verbrauchern). Dieses Ergebnis ist Ausdruck sowohl der geringeren

Marktdurchdringung dieser Produktkategorien als auch der Tatsache, dass die Dienste und

Inhalte in erheblichem Maß kostenlos angeboten werden. Die Ausgaben für materielle Güter

sind im nationalen Handel durchschnittlich mehr als doppelt so hoch wie die Ausgaben im

grenzüberschreitenden Handel innerhalb der EU und fast viermal höher als die Ausgaben im

Handel mit Nicht-EU-Ländern. Bei digitalen Inhalten sind die Unterschiede zwischen den

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Ausgaben im nationalen und im grenzüberschreitenden Handel weniger ausgeprägt. Dieses

Ergebnis deckt sich mit der Feststellung, dass Entfernungen und kulturelle Gemeinsamkeiten

grundsätzlich zwar wichtige Faktoren beim grenzüberschreitenden Online-Handel mit

materiellen Gütern sind, bei digitalen Inhalten aber weniger ins Gewicht fallen. Verbraucher

innerhalb der EU-136 geben insgesamt weniger für Online-Käufe aus, profitieren aber stärker

vom Potenzial des digitalen Binnenmarkts, da sie relativ gesehen mehr in anderen EU-

Ländern einkaufen. Der geschätzte Gesamtwert des Geschäftsverkehrs zwischen

Unternehmen und Verbrauchern im digitalen Binnenmarkt der EU – fast 2 % des EU-BIP –

bewegt sich im Rahmen der Branchenerwartungen und entspricht auch anderen Schätzungen.

Der Kaufprozess im Online-Handel

Die neueste Verbrauchererhebung zum Online-Handel gibt Aufschluss über den typischen

Kaufprozess im Online-Handel. Im Online-Handel informieren sich die Käufer auf

vielfältige Weise über die gewünschten Waren und Dienstleistungen, wobei Informationen

bevorzugt online (insbesondere auf Online-Marktplätzen) gesucht werden. Vier von zehn

Befragten, die materielle Güter online kaufen, bevorzugen Anbieter, die auch Ladengeschäfte

betreiben. Besonders großen Wert auf das Bestehen eines Ladengeschäfts legen zum einen

Verbraucher, die häufig online einkaufen, und zum anderen Verbraucher, die ihre Waren und

Dienstleistungen grenzüberschreitend beziehen. Online-Shopper in der EU haben nach

eigenen Angaben mit dem letzten Einkauf durchschnittlich etwa 3,1 Stunden verbracht. Mit

zunehmendem Alter und besserer finanzieller Stellung ist der Zeitaufwand für Online-

Einkäufe rückläufig. Verbraucher in nordeuropäischen Ländern verbringen am wenigsten Zeit

mit ihren Online-Einkäufen, am meisten Zeit wenden Verbraucher aus bestimmten EU-13-

Ländern auf. Die beiden am häufigsten genannten Gründe für den Einkauf über eine

bestimmte Website/einen Appstore/eine App sind der günstigste Preis (45 %) und frühere

Erfahrungen mit der betreffenden Website (44 %). Acht von zehn (80 %) Online-Shoppern

tätigten ihre Online-Einkäufe im letzten Jahr über einen Laptop, 73 % über einen Desktop-PC,

59 % über ein Smartphone und 52 % über ein Tablet. Die häufigsten Zahlungsmethoden bei

Online-Geschäftsvorgängen sind Kreditkarten (52 %), Online-Bezahlsysteme wie z. B. PayPal

(47 %), (Bank-)Überweisungen (29 %), Debitkarten (24 %) und die Zahlung per Nachnahme

(18 %). Befragte in der EU-15 nutzen eher eine Kredit-/Debitkarte oder Online-

Zahlungssysteme, wohingegen Befragte in der EU-13 eher per Nachnahme oder per (Bank-

)Überweisung zahlen. Von den Verbrauchern, die zuletzt materielle Güter online eingekauft

hatten, ließ der überwiegende Teil (83%) die Waren an die Hausanschrift oder an den

Arbeitsplatz liefern; 8 % holten die Ware persönlich in einem Ladengeschäft ab, 5 % nahmen

die Ware an einer öffentlichen Abholstelle/aus einem Abholfach entgegen und 4 % erhielten

ihre Waren im örtlichen Postamt.

Triebkräfte und Hindernisse für den Online-Handel

Die Bereitschaft der Verbraucher zur Beteiligung am (grenzüberschreitenden) Online-

Geschäftsverkehr kann durch verschiedene Faktoren gefördert oder gehemmt werden, u. a.

durch die Wahrnehmung der Vorteile und der Risiken des elektronischen Handels, durch das

Vertrauen in den Online-Geschäftsverkehr, durch das Wissen über wesentliche einschlägige

Verbraucherrechte und durch die Zuverlässigkeit von Vergleichstools für den Online-Handel.

6 „EU-15“ bezeichnet die EU vor ihrer Erweiterung im Jahr 2004, mit „EU-13“ sind die Mitgliedstaaten

gemeint, die der EU nach 2004 beigetreten sind.

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12

Der geringere Zeitbedarf, niedrigere Preise und eine umfassendere Auswahl sind die

wichtigsten Gründe dafür, dass Verbraucher online einkaufen. Bei Online-Einkäufen im

eigenen Land haben die Verbraucher deutlich höheres Vertrauen (61 %) als bei Einkäufen in

anderen EU-Ländern (38 %). Bei Verbrauchern, die mindestens einen grenzüberschreitenden

Online-Einkauf getätigt haben, ist das Vertrauen in Online-Anbieter aus anderen EU-Ländern

jedoch mehr als doppelt so stark ausgeprägt wie bei Verbrauchern, die noch nie

grenzüberschreitend online eingekauft haben. Etwas mehr als die Hälfte aller Befragten

(56 %) in der EU wusste, dass ein Anrecht darauf besteht, eine auf dem Postweg, per Telefon

oder im Internet bestellte neue elektronische Ware bis zu vier Tage nach der Lieferung ohne

Angabe von Gründen zurückzuschicken. Noch weniger Verbraucher sind über die bestehende

Widerrufsfrist beim Kauf digitaler Inhalte informiert: Nur 9 % aller am Online-Handel

beteiligten Verbraucher konnten den Zeitpunkt richtig benennen, bis zu dem Verbraucher von

einem Einkauf zurücktreten und sich ihre Zahlung erstatten lassen können. Eine aktuelle

eingehende Untersuchung der Kommission ergab, dass zwei Drittel der Nutzer von

Vergleichstools (65 %) bei der Nutzung dieser Tools mindestens mit einem Problem

konfrontiert waren (z. B. dass Produkte auf einer Händler-Website nicht verfügbar waren oder

dass falsche Preise angegeben wurden). Bei weniger als der Hälfte der geprüften

Vergleichstools waren Informationen über die Beziehung zu Lieferanten angegeben, weniger

als die Hälfte der betreffenden Websites enthielt Angaben zum jeweiligen Geschäftsmodell

und nur einem Drittel der Tools waren Informationen zum Vorgehen bei Beschwerden zu

entnehmen. Die Kommission wird in Zusammenarbeit mit den Betreibern der Vergleichstools

darauf hinwirken, dass den Verbrauchern künftig transparente und zuverlässige Informationen

bereitgestellt werden. Datenschutz, Zahlungssicherheit und Verbraucherrechte sind wichtige

Aspekte beim elektronischen Handel auf nationaler Ebene. Beim grenzüberschreitenden

elektronischen Handel bestehen Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit der Lieferung, des

Rechtsschutzes und der Verbraucherrechte. Bedenken insbesondere beim elektronischen

Handel im Inland sind in der EU-13 insgesamt stärker ausgeprägt als in der EU-15.

Sechs von zehn Einzelhändlern haben Vertrauen in den Online-Handel. Drei von zehn haben

Vertrauen in den Online-Handel mit Verbrauchern im Inland und in anderen EU-Ländern, und

28 % haben Vertrauen nur dann, wenn sie an Verbraucher in ihrem eigenen Land verkaufen.

Bei Einzelhändlern, die bereits elektronischen Handel betreiben, ist das Vertrauen in diesen

Vertriebsweg also erheblich stärker ausgeprägt (89 %) als bei Händlern, die sich noch nicht

am elektronischen Handel beteiligen (38 %). Unter den Einzelhändlern, die sich noch nicht am

elektronischen Handel beteiligen, erklärt die Hälfte (50 %), die Art ihrer Geschäftstätigkeit sei

ein wesentliches Hindernis für die Entwicklung des Online-Handels. Ein höheres

Betrugsrisiko und unterschiedliche einzelstaatliche Steuer- und Verbraucherrechtsvorschriften

werden als wichtigste Hindernisse für den Online-Handel mit Verbrauchern in anderen EU-

Ländern genannt.

Probleme und Beschwerden

Etwas weniger als ein Drittel (31 %) der Verbraucher war in den letzten zwölf Monaten

im Online-Geschäftsverkehr bei einem erfolgten oder beabsichtigten Online-Einkauf

mindestens einmal mit einem Problem konfrontiert. Wenn der Ursprung des zuletzt

aufgetretenen Problems und der Ursprung des letzten Einkaufs betrachtet werden, ist

festzustellen, dass unverhältnismäßig viele Probleme bei grenzüberschreitenden Einkäufen

sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU aufgetreten sind (12 % bzw. 6 % der Einkäufe

und 21 % bzw. 13 % der Probleme im Vergleich zu einem Anteil von 70 % der Einkäufe und

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57 % der Probleme bei Online-Einkäufen im Inland). Bedenken bezüglich der Lieferung und

der Erfüllung geltender Vorschriften werden auch durch Auskünfte über konkrete

Erfahrungen der Verbraucher bestätigt. Probleme im Zusammenhang mit dem jeweiligen

Wohnsitzland (z. B. dass die Website eines im Ausland befindlichen Anbieters nicht

zugänglich ist oder dass ausländische Anbieter Lieferungen ins Ausland verweigern oder

höhere Preise als im Inland berechnen) sind wesentliche Hindernisse für einen

grenzüberschreitenden elektronischen Handel. Außerdem konnten viele Befragte im Ausland

nicht auf Inhalte von Streaming-Diensten ihrer Herkunftsländer zugreifen.

Acht von zehn Verbrauchern, die Probleme bei einem Online-Geschäftsvorgang hatten,

haben sich um Abhilfe bemüht (in der überwiegenden Anzahl der Fälle, indem sie sich

unmittelbar mit dem Verkäufer/Anbieter in Verbindung setzten). Dieser Anteil ist etwas höher

als bei Problemen im Handel insgesamt (d. h. unabhängig vom Vertriebsweg). Im Vergleich

zu eher allgemeinen Problemen im Handel ist festzustellen, dass einerseits mehr Befragte, die

über Probleme bei Online-Geschäftsvorgängen berichteten, angesichts des geringen Schadens

auf eine Beschwerde verzichteten (27%), sich andererseits auch aber weniger Verbraucher

durch die geringen Erfolgsaussichten, die Dauer des Verfahrens oder mangelnde Kenntnis

von einer Beschwerde abhalten ließen. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass Online-

Einkäufer kompetenter sind und/oder sich auch bei Online-Geschäftsvorgängen eher

beschweren. Mit der Vorgehensweise von Stellen zur außergerichtlichen Streitbeilegung

äußerten sich die Verbraucher höchst zufrieden (68 %); bezüglich der Streitbeilegung von

Gerichten war eine geringere Zufriedenheit zu verzeichnen (54 %).

Die bei den Europäischen Verbraucherzentren eingegangenen Beschwerden im

Zusammenhang mit Einkäufen im grenzüberschreitenden elektronischen Handel

beziehen sich auf Probleme hinsichtlich der Lieferung und der Beschaffenheit der Waren oder

Dienstleistungen. Mehr als 50 % der Beschwerden waren darauf zurückzuführen, dass Waren

Mängel aufwiesen oder überhaupt nicht geliefert wurden oder nicht den Angaben auf der

Bestellung entsprachen, und dass es beim Widerruf vertraglicher Vereinbarungen zu

Problemen gekommen war. Nach einer beträchtlichen Zunahme in den letzten Jahren haben

sich im Jahr 2014 Lieferprobleme zum wichtigsten Beschwerdegrund im

grenzüberschreitenden elektronischen Handel entwickelt. Der Anteil der Beschwerden im

Zusammenhang mit dem Lufttransport von Waren ist seit 2013 hingegen beträchtlich

zurückgegangen und steht nun an zweiter Stelle.

Im Sommer 2013 und im Herbst 2014 wurden EU-„Sweeps“ (von der Kommission

koordinierte Prüfungen von Websites durch nationale Behörden) in den Bereichen Flugreisen

und Hotelvermittlung sowie im Zusammenhang mit gesetzlicher Gewährleistung und

freiwilligen Garantien im Bereich der Verbraucherelektronik durchgeführt. In beiden Fällen

wurde festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Websites die Anforderungen des EU-

Verbraucherrechts nicht erfüllte. Nach dem Einschreiten nationaler Durchsetzungsbehörden

wurden die meisten nicht mit dem Verbraucherrecht zu vereinbarenden Websites überarbeitet;

die Verfahren im Zusammenhang mit den übrigen Websites waren noch nicht abgeschlossen.

In einer EU-weiten Prüfung von über 2 500 elektronischen Handelsplattformen in fünf

Schlüsselbranchen – Bekleidung und Sportartikel, Elektronik, Pauschalreisen,

Veranstaltungstickets und Verbraucherkredite – wurden Unstimmigkeiten zwischen dem

ursprünglichen Preis und dem gegenüber den Verbrauchern berechneten Endpreis festgestellt;

außerdem wurden den Verbrauchern Informationen über ihr Widerrufsrecht und über die

Lieferbedingungen vorenthalten.

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14

Für die Verbraucherlage maßgebliche Faktoren und Zusammenhänge

Die im Verbraucherlage-Index beschriebene Lage der Verbraucher steht in engem

Zusammenhang mit einigen makroökonomischen Schlüsselindikatoren. Ein eindeutiger

kausaler Zusammenhang kann zwar nicht nachgewiesen werden, ist sehr wahrscheinlich aber

in zweierlei Hinsicht gegeben: Zum einen hängt die Bewertung der Rahmenbedingungen für

die Verbraucher von der allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage im

jeweiligen Land ab, und zum anderen können Verbraucher, die sich als geschützt betrachten,

die ihre Rechte als Verbraucher kennen und die gegebenenfalls Ansprüche geltend machen,

den Wettbewerb und die Entwicklung von Innovationen fördern; dies wiederum wirkt sich

positiv auf die Konjunktur aus. Eine negative Korrelation scheint hingegen zwischen der

Qualität der Rahmenbedingungen für die Verbraucher einerseits und Armut und

ungleichen Einkommensverhältnissen andererseits zu bestehen; die Lage der Verbraucher

ist insgesamt schlechter in Ländern, in denen die Verbraucherlage weniger einheitlich ist. Und

schließlich besteht in manchen Ländern ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der

Lage der Verbraucher und der Qualität der Regierungsführung; dabei sind ausgeprägte

Korrelationen zwischen dem Verbraucherlage-Index und den meisten Governance-

Indikatoren der Weltbank festzustellen. Die Lage der Verbraucher hängt also offenbar in

gewissen Umfang von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage eines Landes ab; durch die

Qualität der Rechtsetzung und über die Durchsetzung der geltenden Rechtsvorschriften

können die Regierungen jedoch erheblichen Einfluss nehmen.

Die Lage der Verbraucher hängt von mehreren soziodemografischen Faktoren ab. Die

finanzielle Lage scheint sich am stärksten (positiv) auszuwirken, insbesondere in Bezug auf

das Vertrauen in Organisationen, in den Online-Handel und in die Produktsicherheit. Auch

die Nutzung des Internets wirkt sich positiv auf verschiedene Indikatoren zur Lage der

Verbraucher aus; die stärkste Wirkung geht (erwartungsgemäß) vom Vertrauen in den Online-

Handel aus. Das Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz, die Nutzung von

Rechtsschutzmechanismen und das Vertrauen in den Online-Handel stehen in negativer

Korrelation zum Alter. Gleichzeitig steigt das Wissen über Verbraucherrechte mit

zunehmendem Alter – mit Ausnahme der ältesten Kohorte. Die Geschlechtszugehörigkeit

wirkt sich am stärksten auf das Vertrauen in den Online-Handel aus: Frauen haben allgemein

geringeres Vertrauen in den Online-Handel. Die laufende Untersuchung der Kommission über

die Gefährdung von Verbrauchern in Schlüsselmärkten (Finanzsektor, Energiebranche und

Online-Dienste) soll bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Diese Untersuchung soll dazu

beitragen, die Bedeutung soziodemografischer Merkmale für die Lage der Verbraucher zu

klären. Eine weitere Untersuchung – zur Online-Vermarktung bei Kindern – hat die

Gefährdung von Kindern in Online-Umgebungen zum Gegenstand.

Länderberichte

Die diesem Barometer als Anhang beigefügten Länderberichte enthalten detaillierte

länderspezifische Verbraucherstatistiken, die bis ins Jahr 2008 zurückreichen und politischen

Entscheidungsträgern und Interessenträgern in den Ländern daher ermöglichen, sich ein Bild

von den Auswirkungen ihrer Maßnahmen zu machen und Bereiche zu ermitteln, in denen

weitere Untersuchungen und Durchsetzungs- und/oder Aufklärungsmaßnahmen erforderlich

sein könnten. Die Mitgliedstaaten werden angehalten, die im Barometer enthaltenen Daten bei

der Festlegung und der Bewertung ihrer Reformschwerpunkte im Zusammenhang mit dem

Page 17: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

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Europäischen Semester zu berücksichtigen.

Datenbank

Die verwendeten Daten sind aber nicht nur über den Bericht, sondern auch über eine Online-

Plattform nutzerfreundlich und interaktiv zugänglich.7

II. MESSUNG DER VERBRAUCHERLAGE

Was ist mit der Verbraucherlage gemeint?8

Die Lage der Verbraucher wird durch die Aspekte des Konsumprozesses bestimmt, die den

Übergang von der bloßen Bereitstellung einer Auswahl an Produkten hin zu einem Angebot

zum Wohl der Verbraucher begünstigen oder behindern. Chronologisch betrachtet ist die

Verbraucherlage zwischen dem Bestehen der strukturellen Marktbedingungen (Bedürfnisse

der Verbraucher, verfügbare Mittel und Vielfalt der auf dem Markt verfügbaren Produkte)

einerseits und dem angestrebten Verbraucherwohl (bzw. dem Umfang der Zufriedenheit der

Verbraucher mit den Konsequenzen ihres Auswahlverhaltens) andererseits anzusiedeln (siehe

Abbildung 1).

Wenn die Bedürfnisse der Verbraucher, die für die Verbraucher verfügbaren Mittel und die

Verfügbarkeit der jeweiligen Waren und Dienstleistungen im Einklang miteinander stünden,

müsste (bei unbeschränktem Wettbewerb) theoretisch das Verbraucherwohl gewährleistet

sein. Tatsächlich werden Märkte aber auf unterschiedliche Weise verfälscht. Zu diesen

Verfälschungen zählen die Ausübung von Marktmacht (die wichtigster Gegenstand von

Maßnahmen der Wettbewerbspolitik ist) und eine unzureichende Aufklärung der Verbraucher

(die im Zentrum der Verbraucherpolitik steht).

Abbildung 1: Einordnung der Lage der Verbraucher

Ein neuer konzeptioneller Rahmen zur Ermittlung der Verbraucherlage

Wie in Abbildung 2 dargestellt, umfasst der überarbeitete Rahmen zur Ermittlung der

Verbraucherlage in der EU drei Hauptelemente („Säulen“):

Die erste Säule konzentriert sich auf das Wissen von Verbrauchern und Unternehmen

über Verbraucherrechte, auf ihr Vertrauen in die institutionellen Akteure, in die

7 http://81.247.254.96/QvAJAXZfc/opendoc.htm?document=ConsumerScoreboard.qvw&host=QVS%40vsrv14

63&anonymous=true [nur EN]. 8 Dieses Kapitel beruht auf dem Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle: Van Roy, V., Rossetti, F. und

Piculescu, V. (2015). Consumer conditions in the EU: revised framework and empirical investigation,

JRC science and policy report, JRC93404; siehe

http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC93404 [nur EN].

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Produktsicherheit und in Aussagen zum Umweltschutz und auf ihr Vertrauen in den

Online-Handel.

Die zweite Säule hat die Einhaltung der Rechtsvorschriften zum Verbraucherschutz

und die Durchsetzung der Vorschriften durch institutionelle Akteure und

Marktteilnehmer zum Gegenstand.

Die dritte Säule befasst sich mit Verbraucherbeschwerden und mit der Beilegung von

Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Einzelhändlern.

Gegebenenfalls werden ähnliche Aspekte anhand von zwei Hauptachsen bewertet:

Art der Marktteilnehmer (Verbraucher und Einzelhändler): Da sich die Ansichten

und Erfahrungen von Verbrauchern und Einzelhändlern wechselseitig bedingen und

einander ergänzen dürften, erhöht die Wahrung der Symmetrie zwischen diesen beiden

Gruppen von Handelspartnern die Zuverlässigkeit der Ergebnisse.

Ort des Geschäftsvorgangs (Inland oder grenzüberschreitend in der EU): Anhand

einer systematischen Erfassung unterschiedlicher Haltungen und Erfahrungen von

Marktteilnehmern bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen innerhalb der EU

im Unterschied zu Geschäftsvorgängen im Inland kann die Entwicklung der

Integration des Binnenmarkts im Einzelhandel analysiert werden.

Abbildung 2: Rahmen für die Messung der Verbraucherlage

Messung der Verbraucherlage

WissenVertrauen

DurchsetzunggeltenderVorschriften

BeschwerdenStreitbeilegung

EinzelhändlerVerkäufe imInlandGrenzüber-schreitendeVerkäufe

VerbraucherEinkäufe im

InlandGrenzüber-schreitendeEinkäufe

Dieser Rahmen bietet in konzeptioneller und in methodischer Hinsicht einen doppelten

Mehrwert. Aus konzeptioneller Sicht folgt der Rahmen der Logik der drei Hauptstufen eines

Geschäftsvorgangs (vor dem Vorgang, während des Vorgangs und nach dem Vorgang) unter

Beteiligung eines Verbrauchers und eines Einzelhändlers. In methodischer Hinsicht

ermöglicht der Rahmen eine eher synthetische Analyse der Verbraucherlage in den EU-

Mitgliedstaaten im Laufe der Zeit.

Neue und geänderte Indikatoren

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Um die Vergleichbarkeit möglichst weitgehend zu wahren, wurden im überarbeiteten Rahmen

viele Indikatoren beibehalten, die auch in früheren Barometern bereits gemessen wurden.

Außerdem werden die Daten weiterhin meist aus regulären Erhebungen bei Verbrauchern und

Einzelhändlern bezogen. Allerdings wurden auch zahlreiche Indikatoren geändert, um die

Aussagekraft und die politische Relevanz der Daten zu erhöhen. Beispielsweise wurden

Fragen nach unlauteren Geschäftspraktiken und nach dem Wissen über Verbraucherrechte

vereinfacht, damit sie für die Befragten leichter verständlich sind. Außerdem wurden in beide

Befragungen wichtige neue Indikatoren zum elektronischen Handel (zur Berücksichtigung

neuer Marktentwicklungen und neuer aufsichtsrechtlicher Entwicklungen) und zu Merkmalen

der Verbraucher (zur besseren Erfassung von Gefährdungen für die Verbraucher)

aufgenommen. Und schließlich beinhaltet der Rahmen nun auch nicht mit der Befragung in

Zusammenhang stehende Indikatoren: die Ergebnisse der von der Kommission

durchgeführten Prüfung zur Einhaltung der bestehenden Vorschriften bei Online-

Einzelhändlern und Daten zur Dauer von Gerichtsverfahren im Bereich des

Verbraucherschutzes sowie auch bereits in früheren Barometern berücksichtigte Daten

(öffentliche Finanzierung für NROs und Beschwerden bei Europäischen Verbraucherzentren).

In den Tabellen 1-4 sind die Schlüsselindikatoren der einzelnen Säulen des überarbeiteten

konzeptionellen Rahmens zusammengestellt. (Änderungen bereits bestehender Indikatoren

sind mit einem einzelnen Sternchen und neue Indikatoren mit zwei Sternchen

gekennzeichnet.)

Eine Auswahl an Schlüsselindikatoren für Geschäftsvorgänge im Inland (in den folgenden

Tabellen fett hervorgehoben) fließt in den Verbraucherlage-Index ein; dieser

zusammengesetzte Indikator wird auf Länderebene berechnet, um Benchmark-Werte für die

Rahmenbedingungen für Verbraucher in den jeweiligen Ländern zu ermitteln und um

Zusammenhänge zwischen der Lage der Verbraucher und sonstigen wirtschaftlichen,

gesellschaftlichen und verwaltungsspezifischen Indikatoren zu untersuchen. Weitere

Informationen zur Zusammensetzung des Verbraucherlage-Index sind Anhang II zu

entnehmen.

Tabelle 1: Säule 1 – Wissen und Vertrauen

Verbraucher Einzelhändler

Geschäftsvorgänge im Inland

Wissen über Verbraucherrechte*

Vertrauen in Behörden, NRO und Einzelhändler

Vertrauen in Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung und in Gerichte

Vertrauen in die Produktsicherheit

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz**

Vertrauen in das Online-Shopping

Wissen über Verbraucherrechte*

Vertrauen in die Produktsicherheit

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz*

Vertrauen in Online-Verkäufe und Interesse an Online-Verkäufen**

Typen von Hindernissen für Online-Verkäufe**

Grenzüberschreitende Geschäftsvorgänge

Vertrauen in das Online-Shopping Vertrauen in Online-Verkäufe und Interesse an Online-Verkäufen**

Typen von Hindernissen für Online-Verkäufe**

Tabelle 2: Säule 2 – Einhaltung und Durchsetzung

Verbraucher Einzelhändler

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Geschäftsvorgänge im Inland

Erfahrung mit unlauteren Geschäftspraktiken*

Erfahrung mit sonstigen unerlaubten Geschäftspraktiken**

Probleme bei der Lieferung von online gekauften Waren*

Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken*

Typen von Kundenbeschwerden**

Einhaltung des Verbraucherrechts**

Durchsetzung von Rechtsvorschriften zum Verbraucherschutz und zur Produktsicherheit

Grenzüberschreitende Geschäftsvorgänge

Erfahrung mit unlauteren Geschäftspraktiken**

Erfahrung mit sonstigen unerlaubten Geschäftspraktiken**

Probleme bei der Lieferung von online gekauften Waren*

Probleme bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen in Verbindung mit dem Wohnsitzland

Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken**

Typen von Kundenbeschwerden**

Einhaltung des Verbraucherrechts**

Nicht aus der Erhebung stammende Daten

Ergebnisse von Prüfungen der Einhaltung der Vorschriften im Online-Handel

Bei Europäischen Verbraucherzentren eingegangene Verbraucherbeschwerden

Tabelle 3: Säule 3 – Beschwerden und Streitbeilegung

Verbraucher Einzelhändler

Geschäftsvorgänge im Inland

Erfahrung mit allgemeinen Problemen beim Einkaufen

Beschwerden aufgrund eines Problems

Gründe für den Verzicht auf eine Beschwerde

Zufriedenheit mit der Handhabung der Beschwerde

Wissen über und Anwendung von Mechanischen zur alternativen Streitbeilegung*

Methoden zur Handhabung von Verbraucherbeschwerden**

Grenzüberschreitende Geschäftsvorgänge

Methoden zur Handhabung von Verbraucherbeschwerden**

Nicht aus der Erhebung stammende Daten

Durchschnittliche Dauer bis zur Entscheidung in verbraucherrechtlichen Verfahren**

Rückmeldungen zur Online-Streitbeilegung9

9 Sollen in künftige Ausgaben des Barometers aufgenommen werden, sobald die Plattform zur Online-

Streitbeilegung in Betrieb genommen wurde.

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Tabelle 4: Merkmale von Verbrauchern und Einzelhändlern

Verbraucher Einzelhändler

Staatsangehörigkeit

Wohnsitzland, Region, Ort

Alter und Geschlecht

Bildung

Aktuelle Beschäftigung

Häufigkeit der Internet-Nutzung**

Festnetztelefon/Mobiltelefon

Numerische Kompetenz**

Gesprochene Sprache(n)**

Finanzielle Lage des Haushalts**

Erfahrung mit grenzüberschreitenden Einkäufen in der EU*

Erfahrung mit Online-Shopping*

Anzahl der Beschäftigten

Stellung des Befragten im Unternehmen

Umsatz des Unternehmens

Sprache(n) im Geschäftsverkehr

Genutzte Vertriebswege im Einzelhandel

Erfahrung mit grenzüberschreitendem Handel

Erfahrung mit Online-Handel

Arten der verkauften Waren

* Modifizierte Indikatoren

** Neue Indikatoren

Fett gekennzeichnete Indikatoren fließen in den Verbraucherlage-Index ein.

Außer den Schlüsselindikatoren, die für die jeweiligen Ausgaben des Barometers zu messen

sind, sieht der überarbeitete Rahmen Spezialmodule zur Erfassung von Momentaufnahmen

von Sachverhalten vor, die für die aktuelle Politik von Bedeutung sind. Diese Module können

sich von einer Ausgabe des Barometers bis zur nächsten ändern. Das Modul für das Jahr 2015

konzentriert sich auf die Lage der Verbraucher auf dem digitalen Binnenmarkt (ein

Hauptschwerpunkt für die Kommission), und die meisten zugrunde liegenden Daten stammen

aus der gezielten Untersuchung von Hindernissen für die Verwirklichung des digitalen

Binnenmarkts aus Sicht der Verbraucher.

III. LAGE DER VERBRAUCHER AUF NATIONALER UND GRENZÜBERSCHREITENDER EBENE

Eine bessere Verbraucherlage würde nicht zur zum Wohl der Verbraucher beitragen, sondern

könnte auch für die Wirtschaft insgesamt von Vorteil sein. Wenn Verbraucher das

erforderliche Vertrauen und Wissen besitzen und aufgrund der gegebenen institutionellen

Bedingungen in der Lage sind, die Marktentwicklung voranzubringen (indem sie Angebote

vergleichen, Anbieter wechseln, Beschwerden erheben und sich um Rechtsschutz bemühen,

wenn gegen ihre Rechte verstoßen wird), belohnen sie die effizientesten und innovativsten

Unternehmen und fördern so den Wettbewerb. Ein intensiverer Wettbewerb wiederum führt

zu höherer Produktivität und stärkerem Wachstum. Auf der Angebotsseite ist festzustellen,

dass eine wirksame Verbraucherpolitik gleiche Marktbedingungen für Unternehmen

gewährleistet, die Rechtssicherheit erhöht und die mit Beschwerden verbundenen Kosten

reduziert.

In diesem Kapitel des Barometers werden Benchmarks für die Lage der Verbraucher in den

28 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island und in Norwegen anhand der Hauptkomponenten des

konzeptionellen Rahmens (Wissen und Vertrauen, Einhaltung und Durchsetzung und

Beschwerden und Streitbeilegung) beschrieben. Die Analyse beruht auf den Erfahrungen und

Wahrnehmungen beider Gruppen von Marktteilnehmern (Verbraucher und Einzelhändler).

Soweit von Bedeutung werden Daten zu den Rahmenbedingungen für die Verbraucher im

Inland den Bedingungen beim grenzüberschreitenden Handel gegenübergestellt. Außerdem

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werden die Ergebnisse einer Regressionsanalyse der Wirkung der soziodemografischen

Merkmale der Befragten auf verschiedene Rahmenbedingungen für die Verbraucher erläutert.

Die Daten stammen meist aus den regelmäßigen Erhebungen bei Verbrauchern10

und

Einzelhändlern11

. Außerdem werden die Dauer von Gerichtsverfahren (insbesondere

verbraucherrechtlicher Verfahren) und die von den Mitgliedstaaten übermittelten

Informationen über die öffentliche Finanzierung nationaler Verbraucherschutzorganisationen

und über Maßnahmen der öffentlichen Hand zur Förderung und Intensivierung der Nutzung

außergerichtlicher Methoden zur Streitbeilegung berücksichtigt.

1. WISSEN UND VERTRAUEN

Das Wissen über Verbraucherrechte und das Vertrauen in die Institutionen und die

Marktbedingungen sind entscheidend für die Entwicklung effizienter Märkte und für einen

wirksamen Schutz von Verbraucherinteressen. Von den Verbrauchern zu beanspruchende

Rechte und Rechtsschutzmechanismen sowie Verbote rechtswidriger Geschäftspraktiken

sorgen für gleiche Marktbedingungen. Ohne Kenntnis dieser Vorschriften und Ansprüche bei

den einzelnen Parteien und ohne das Vertrauen auf eine angemessene Durchsetzung wird die

Einhaltung der Spielregeln jedoch schwierig. Im Zusammenhang mit dem Indikator Wissen

und Vertrauen muss geklärt werden, in welchem Umfang Verbraucher und Einzelhändler

überhaupt über wesentliche Verbraucherrechte informiert sind, wie sie sicherheits- und

umweltrelevante Merkmale der angebotenen Produkte wahrnehmen und – bei Verbrauchern –

inwieweit sie auf die für den Schutz ihrer Interessen zuständigen Organisationen und/oder auf

die Respektierung ihrer Rechte als Verbraucher und auf die Wirksamkeit von

Rechtschutzmechanismen vertrauen.

10

Das jüngste Flash Eurobarometer 397 „Consumer attitudes towards cross-border trade and consumer

protection“ (Einstellung von Verbrauchern zum grenzüberschreitenden Handel und zum Verbraucherschutz)

wurde mithilfe von Telefonbefragungen (Festnetztelefon und Mobiltelefone) im März/April 2014

durchgeführt. Befragt wurden Verbraucher im Alter von mindestens 15 Jahren in den 28 EU-Mitgliedstaaten

sowie in Island und in Norwegen. Die Stichprobe bestand aus etwa 1000 Befragten pro Land. (In Zypern,

Island, Luxemburg und Malta wurden etwa 500 Befragungen durchgeführt.) Die Stichprobenahme und die

Gewichtungsverfahren wurden so konzipiert, dass die Repräsentativität der Stichprobe gewährleistet ist. Bei

einem Konfidenzintervall von 95 % liegt die Fehlergrenze bei maximal +/–3,1 % bei Stichproben mit

1000 Befragten. Die geringen Unterschiede (bis zu 1 Prozentpunkt) zwischen den im Barometer genannten

Zahlen und den Zahlen der Eurobarometer-Umfrage sind auf die Rundungen in der Eurobarometer-Umfrage

zurückzuführen. 11

Das jüngste Flash Eurobarometer 396 „Retailers’ attitudes towards cross-border trade and consumer

protection“ (Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Handel und zum Verbraucherschutz)

wurde mithilfe von Telefonbefragungen im März/April 2014 bei Unternehmen mit mindestens

10 Beschäftigten in der EU sowie in Island und in Norwegen durchgeführt. Aus technischen Gründen wurden

Mikrounternehmen (mit 1-9 Beschäftigten) in diesen Erhebungen nicht berücksichtigt. Die Stichprobe

bestand aus etwa 400 Unternehmen pro Land. (In Zypern, Island, Luxemburg und Malta wurden etwa

150 Unternehmen befragt.) Die Stichprobenahme und die Gewichtungsverfahren wurden so konzipiert, dass

die Repräsentativität der Stichprobe gewährleistet ist. Bei einem Konfidenzintervall von 95 % liegt die

Fehlergrenze bei Stichproben mit 400 befragten Unternehmen bei maximal +/- 4,9 %. Die geringen

Unterschiede (bis zu 1 Prozentpunkt) zwischen den im Barometer genannten Zahlen und den Zahlen der

Eurobarometer-Umfrage sind auf die Rundungen in der Eurobarometer-Umfrage zurückzuführen.

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1.1 Wissen über die Rechte von Verbrauchern und über maßgebliche Rechtsvorschriften

Aus den Daten des Barometers geht einheitlich hervor, dass die Verbraucher und die

Einzelhändler über manche nach Maßgabe von EU-Rechtsvorschriften bestehende

wesentliche Verbraucherrechte zu einem erheblichen Teil nicht informiert sind. Im Frühjahr

2014 hat die Kommission die Kampagne zur Stärkung der Sensibilität für Verbraucherrechte12

eingeleitet. Mit dieser Kampagne werden Verbraucher und Händler über wesentliche EU-weit

geltende Verbraucherrechte informiert und auf maßgebliche Informationsquellen verwiesen.

Außerdem soll durch „Consumer Classroom“13

– eine 2013 freigeschaltete interaktive

Community-Website für Lehrer – die Verbraucherbildung in Sekundarschulen gefördert und

verbessert werden.

Weiterhin geringes Wissen der Verbraucher über einige grundlegende Rechte

In der EU insgesamt konnten nur 9 % der Befragten alle drei Fragen nach ihren Rechten im

Zusammenhang mit nicht bestellten Waren, Garantieansprüchen bei mangelhaften Produkten

und Widerrufsfristen bei Fernkäufen beantworten.

Die Verbraucher sollten wissen, was sie tun können, wenn sie nicht bestellte Waren erhalten

(Trägheitsverkäufe), damit sie das Risiko finanzieller Verluste minimieren können.14

Aber nur

33 % der Befragten (immerhin 2 Prozentpunkte mehr als 2012) wussten, dass sie für die

betreffenden Rechnungen oder für die Rücksendung beispielsweise nicht bestellter DVDs

nicht aufkommen müssen.

Das Wissen über die gesetzliche Gewährleistung ist etwas größer; immerhin 41 % der

Befragten erklärten zutreffend, dass sie über einen Zeitraum von 18 Monaten nach dem

Datum des Kaufs einen Anspruch auf kostenlose Nachbesserung oder Ersatzlieferung haben,

wenn ein neuer Elektronikartikel einen vom Verbraucher nicht verschuldeten Mangel

aufweist.15

Ein Viertel der Befragten war fälschlicherweise der Auffassung, dieses Recht

hänge vom jeweiligen Produkt ab.

Die Widerrufsfrist bei Fernkäufen ist das bekannteste Recht, aber selbst in Bezug auf die

Widerrufsfrist antwortete nur gut die Hälfte aller Befragten (56 %) zutreffend, dass ein auf

dem Postweg, telefonisch oder über das Internet bestellter Elektronikartikels bis zu vier Tage

12

http://ec.europa.eu/justice/newsroom/consumer-marketing/events/140317_en.htm [nur EN]. 13

http://www.consumerclassroom.eu/de/node 14

Trägheitsverkäufe sind nach der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken (2005/29/EG) verboten. Die

Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (2011/83/EG) – und vorher die Fernabsatzrichtlinie (1997/7/EG) –

befreien die Verbraucher von jeglichen Leistungsverpflichtungen im Zusammenhang mit nicht bestellten

Lieferungen. In diesen Fällen ist eine unterlassene Reaktion der Verbraucher nicht als Zustimmung

auszulegen. 15

Nach der Richtlinie zu bestimmten Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der Garantien für

Verbrauchsgüter (1999/44/EG) haben die Verbraucher einen Anspruch auf kostenlose Nachbesserung oder

Nachlieferung, wenn ein vom Verbraucher nicht verschuldeter Mangel innerhalb von höchstens zwei Jahren

nach dem Zeitpunkt der Lieferung festgestellt wird. Wenn eine Nachbesserung oder Ersatzlieferung nicht

möglich oder unverhältnismäßig wäre, können die Verbraucher eine Erstattung verlangen. Wenn die gekaufte

Ware innerhalb von sechs Monaten einen Mangel aufweist oder innerhalb dieses Zeitraums deutlich wird,

dass die gekaufte Ware nicht den vernünftigen Erwartungen des Käufers entspricht, wird angenommen, dass

der Mangel bereits beim Kauf bestand. Zeigt sich der Mangel innerhalb von 6 bis 24 Monaten nach dem

Kauf, muss der Verbraucher belegen, dass der Mangel oder Schaden bereits beim Kauf bestand.

Page 24: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

22

nach der Lieferung zurückgeschickt werden kann und der Kaufpreis erstattet wird.16

Wiederum ein Viertel der Befragten war fälschlicherweise der Auffassung, dieses Recht

hänge vom jeweiligen Produkt ab.

Abbildung 3: Wissen der Verbraucher über maßgebliche Rechtsvorschriften, EU-28, 2014

(Prozentanteil der Verbraucher mit einer richtigen Antwort)

32,5

40,5

55,5

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Nicht bestellte Produkte Produktgarantie Widerrufsfrist bei Fernkäufen

Quelle: Flash Eurobarometer 397, Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Gemessen am Durchschnitt der richtigen Antworten auf die drei Fragen war der

Kenntnisstand in der Tschechischen Republik und in der Slowakei (beide 56 %) und in

Dänemark (54 %) am höchsten; weniger ausgeprägt waren die Kenntnisse in Griechenland

(25 %), in Litauen (29 %) und in Kroatien (31 %). Zwischen den einzelnen Ländern bestehen

beträchtliche Unterschiede bei den Fragen nach Garantien bei mangelhaften Produkten und

nach der Widerrufsfrist. Das Wissen über den Anspruch auf eine Widerrufsfrist bei

16

Das Rückgaberecht bei Fernkäufen (innerhalb von 14 Tagen nach der Lieferung) ist in der Richtlinie über die

Rechte der Verbraucher (2011/83/EG) verankert. Vor Inkrafttreten dieser Richtlinie war das Rückgaberecht

(bis zu sieben Tage nach der Lieferung) in der Fernabsatzrichtlinie (Richtlinie 1997/7/EG) vorgesehen. Diese

Richtlinie wurde inzwischen aufgehoben. Der Verbraucher kann einen Kauf ohne Angabe von Gründen

widerrufen. Dazu kann er ein Standard-Widerrufsformular verwenden. Für Fälle, in denen ein Verkäufer den

Verbraucher nicht klar über das Widerrufsrecht informiert hat, wurde die Widerrufsfrist auf ein Jahr

verlängert. Die Händler müssen den Verbrauchern innerhalb von 14 Tagen nach dem Widerruf den Kaufpreis

einschließlich der Kosten des Standardversands erstatten. Wenn der Händler bei Verträgen über die Lieferung

von Waren nicht angeboten hat, die Ware selbst abzuholen, kann bei Verträgen über die Lieferung von Waren

mit der Erstattung gewartet werden, bis die zurückgeschickten Waren beim Händler eingegangen sind bzw.

bis der Verbraucher einen Nachweis über die Rücksendung an den Händler vorgelegt hat. Händler, die darauf

bestehen, dass die Verbraucher für die Rücksendung aufkommen, müssen dies den Verbrauchern vorher

unmissverständlich mitteilen.

Page 25: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

23

Fernkäufen ist in Griechenland besonders gering (zwölf Prozentpunkte weniger als beim

zweitschlechtesten Ergebnis (Zypern)). Mit nur 19 % richtigen Antworten (gegenüber 68 % in

der Tschechischen Republik) war bei der Frage nach Produktgarantien in Frankreich der

niedrigste Wert zu verzeichnen.

Abbildung 4: Wissen der Verbraucher über maßgebliche Rechtsvorschriften, nach Ländern, 201417

Quelle: Flash Eurobarometer 397, Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Das Alter ist das soziodemografische Merkmal mit den größten Auswirkungen auf den

Kenntnisstand der Verbraucher. Die Kenntnis bestehender Verbraucherrechte nimmt mit dem

Alter zu – mit Ausnahme der ältesten Kohorte der Befragten (über 64 Jahre alt). Außerdem

spielen das Geschlecht, Sprachkompetenzen und die Nutzung des Internets eine Rolle.

Weibliche Befragte und Befragte, die nur eine Sprache beherrschen, sind tendenziell am

wenigsten über Verbraucherrechte informiert. Die tägliche Nutzung des Internets wirkt sich

hingegen positiv aus.

Rechtspflichten von Einzelhändlern gegenüber Verbrauchern nicht immer bekannt

Bei den Einzelhändlern war der Prozentanteil der richtigen Antworten auf die Frage nach der

gesetzlichen Gewährleistung sogar noch geringer als bei den Verbrauchern. Nur ein Drittel

der Einzelhändler (33 %) wusste, dass die Verbraucher ein Anrecht auf kostenlose

17

Der Unterschied zwischen den Jahren 2014 und 2012 wurde aufgrund von Fragen ermittelt, die in beiden

Wellen der Umfrage gleich formuliert waren (d. h. aufgrund der Frage nach nicht bestellten Produkten). Die

Farben in diesem und in den folgenden Länderdiagrammen bezeichnen die jeweiligen Quartile. (Die besten

Ergebnisse sind dunkelgrün dargestellt, mittlere Werte hellgrün und orange und die schlechtesten Ergebnisse

rot.)

Page 26: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

24

Nachbesserung oder Ersatzlieferung haben, wenn sich bei neuen Gebrauchsgütern innerhalb

von 18 Monaten nach dem Kauf ein vom Verbraucher nicht verschuldeter Mangel zeigt.18

Fast ein Fünftel (18 %) erklärte fälschlicherweise, dass die Verbraucher keinen Anspruch auf

unentgeltliche Nachbesserung oder Ersatzlieferung hätten, und 42 % waren der Auffassung,

die Ansprüche hingen von der jeweiligen Ware ab. In der von der Kommission

durchgeführten eingehenden Untersuchung zu gesetzlicher Gewährleistung und freiwilligen

Garantien wurde auch gefragt, ob Verkäufer und Hersteller die Anforderungen der geltenden

Rechtsvorschriften auf nationaler Ebene und auf EU-Ebene kennen und einhalten und wissen,

in welchem Umfang Verbraucher ihre Rechte kennen und geltend machen. Außerdem wurde

nach der Art und der Häufigkeit der Probleme von Verbrauchern gefragt, die ihre Rechte

geltend machen, und schließlich wurde untersucht, wie Informationen über gesetzliche

Gewährleistung und freiwillige Garantien den Verbrauchern vermittelt werden und ob

freiwillige Garantien in der Praxis tatsächlich von Vorteil sind. Die Ergebnisse der

Untersuchung fließen in die im Rahmen des Fitness-Checks vorgesehene Bewertung der

Richtlinie zu bestimmten Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der Garantien für

Verbrauchsgüter ein.19

Offenbar sind Einzelhändler besser über unlautere Geschäftspraktiken20

informiert; die

meisten Einzelhändler konnten bei drei von vier Geschäftspraktiken angeben, ob die

Praktiken zulässig sind. Bezüglich der vier genannten Praktiken ist festzustellen, dass die

Einzelhändler in den meisten Fällen wussten, dass die Bewerbung von Waren für Kinder

durch gezielte Werbung bei den Eltern nicht verboten ist (75 %). Zwei Drittel wussten, dass es

verboten ist, eine Ware als kostenlos zu bewerben, wenn die Ware nur über eine

Mehrwertnummer bestellt werden kann (66 %). Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber

2012; der Anteil der Befragten, die darüber informiert waren, dass diese Praxis verboten ist,

lag jedoch weiterhin über dem Anteil im Jahr 2009. Etwas mehr als der Hälfte (55 %) der

Einzelhändler war bekannt, dass Werbematerialien keine Rechnungen oder ähnliche

Dokumente beigelegt werden dürfen. Der Anteil der richtigen Antworten auf diese Frage hat

sich gegenüber 2011 kontinuierlich erhöht. Allerdings wussten nur vier von zehn

Einzelhändlern (42 %), dass keine Werbekampagnen für Waren durchgeführt werden dürfen,

von denen nur unzureichende Bestände vorhanden sind.

18

Siehe Fußnote 15. 19

Der Fitness-Check der Richtlinie über missbräuchliche Vertragsklauseln, der Richtlinie zu bestimmten

Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der Garantien für Verbrauchsgüter und der Richtlinie über unlautere

Geschäftspraktiken wurde im Arbeitsprogramm der Kommission für 2015 angekündigt. 20

Richtlinie 2005/29/EG über unlautere Geschäftspraktiken.

Page 27: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

25

Abbildung 5: Wissen der Einzelhändler über verbraucherrechtliche Vorschriften, EU-28, 2009-2014

(Prozentanteil der Einzelhändler mit einer richtigen Antwort)

61,5

48,5

62,3

52,5

62,8

51,4

68,0

53,2

65,9

55,1

41,6

75,2

32,7

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Beschreibung eines Produktes als "kostenlos", obwohl eine

Mehrwertnummer angerufen werden muss

Beilegung einer Rechnung zu Werbematerial

Werbung mit einem niedrigen Preis bei unzureichenden Beständen

Bewerbung von Produkten für Kinder durch direkte Werbung bei

den Eltern

Produktgarantie

2009 2010 2011 2012 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 396, Basis: alle Befragten (n = 10 457) – Daten 2009-2012 für EU-27.

Der Durchschnitt der richtigen Antworten von Einzelhändlern ist am höchsten in Deutschland

(63 %), danach folgen Schweden (62 %) und Dänemark (60 %); die niedrigsten Werte waren

in Zypern (33 %), Kroatien (36 %) und dem Vereinigten Königreich (42 %) zu verzeichnen. Je

nach Frage ergibt sich für die Länder jedoch eine andere Reihenfolge. Bei finnischen

Einzelhändlern beispielsweise war der Anteil der richtigen Antworten auf die Fragen nach

Zahlungsaufforderungen in Werbematerial (72 %) und nach der Bewerbung von Waren für

Kinder (91 %) am höchsten; allerdings scheinen finnische Einzelhändler am schlechtesten

über die Gewährleistungsansprüche von Verbrauchern informiert zu sein (11 %). Der höchste

Anteil richtiger Antworten auf die Frage nach der Gewährleistung bei mangelhaften Waren

hingegen war in Malta zu verzeichnen (66 %); gleichzeitig war Malta jedoch das Land mit

dem geringsten Anteil richtiger Antworten auf die Fragen bezüglich der Produktwerbung bei

Kindern (63 %) und der Bestellung über Mehrwertnummern (52 %).

Page 28: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

26

Abbildung 6: Wissen der Einzelhändler über verbraucherrechtliche Vorschriften, nach Ländern, 201421

Quelle: Flash Eurobarometer 396, Basis: alle Befragten (n = 10 457)

Zwischen dem Wissen von Verbrauchern und Einzelhändlern über Verbraucherrechte besteht

auf Länderebene ungeachtet einiger bemerkenswerter Ausnahmen eine mäßige positive

Korrelation. In der EU verfügen die Verbraucher in der Tschechischen Republik und in der

Slowakei über das größte Wissen; hinsichtlich des Wissens der Einzelhändler liegen diese

Länder jedoch unter dem EU-Durchschnitt. Das umgekehrte Bild ergab sich in Frankreich,

einem der Länder, in denen der Wissensstand von Einzelhändlern am größten ist und

Verbraucher am schlechtesten informiert sind.

1.2 Vertrauen in Organisationen

Große Diskrepanz in der EU hinsichtlich des Vertrauens der Verbraucher auf die

Respektierung und den Schutz ihrer Rechte

Dem Vertrauen der Verbraucher in Organisationen, Einrichtungen und Marktteilnehmer, die

für den Schutz und/oder die Respektierung von Verbraucherrechten zuständig sind, (z. B.

öffentliche Stellen, Einzelhändler und NROs) kommt hohe Bedeutung zu; mangelndes

Vertrauen kann nämlich die Bereitschaft der Verbraucher beeinträchtigen, aktiv am

Marktgeschehen teilzunehmen.

Sieben von zehn Befragten (71 %) in der gesamten EU vertrauen darauf, dass Einzelhändler

und Dienstleister ihre Verbraucherrechte respektieren. Das Vertrauen darauf, dass

Einzelhändler und Dienstleister Verbraucherrechte respektieren, war in der aktuellen

21

Der Unterschied zwischen den Jahren 2014 und 2012 wurde aufgrund von Fragen ermittelt, die in beiden

Wellen der Umfrage gleich formuliert waren (d. h. aufgrund der Frage nach der Beilegung von

Zahlungsaufforderungen zu Werbematerial und nach Bestellungen über Mehrwertnummern).

Page 29: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

27

Erhebung am höchsten seit Beginn der Erhebungen; der ermittelte Wert war um

12 Prozentpunkte höher als 2008 und in der jüngsten Erhebung (2012).

Sechs von zehn Verbrauchern vertrauen darauf, dass Verbraucherschutz-NROs

(Nichtregierungsorganisationen) (62 %) und öffentliche Stellen (61 %) ihre Rechte als

Verbraucher schützen. Das Vertrauen in NROs ist seit 2012 jedoch deutlich zurückgegangen

(-13 Punkte). Insoweit war der Trend des zunehmenden Vertrauens im Zeitraum 2009-2012

wieder rückläufig. Das Vertrauen in öffentliche Stellen hat seit 2012 leicht zugenommen (+2).

Seit 2010 sind jedoch nur geringe Änderungen zu verzeichnen.

Abbildung 7: Vertrauen der Verbraucher in Organisationen, Ergebnisse für EU-28, 2008-2014 (% der

Verbraucher, die voll und ganz zustimmten oder die zustimmten)

53,7

64,0

59,2

54,8

64,0

58,1

62,2

68,665,2

62,0

72,8

65,1

58,8

75,1

58,661,1 62,1

70,7

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

% der Verbraucher, die darauf vertrauen, dass öffentliche Stellen ihre Verbraucherrechte schützen

% der Verbraucher, die darauf vertrauen, dass unabhängige Verbraucherorganisationen ihre Verbraucherrechte schützen

% der Verbraucher, die meinen, dass Einzelhändler/Dienstleister ihre Verbraucherrechte im Allgemeinen respektieren

2008 2009 2010 2011 2012 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? In (LAND) … Basis: alle Befragten (n = 26 590) – Daten 2008-2012 für EU-27.

Bei den drei Gruppen reicht das durchschnittliche Vertrauen von 81 % in Finnland, 80 % in

Luxemburg und 78 % in den Niederlanden bis zu weniger als 50 % in Bulgarien, Zypern

(beide 45 %), Griechenland (48 %) und Slowenien (49 %). Aus Abbildung 8 ist innerhalb

Europas ein eindeutiges Gefälle von den nordwestlichen Ländern zu den südöstlichen

Ländern zu entnehmen. Dies könnte auf einen Zusammenhang mit der Wirtschaftsleistung der

Länder hindeuten. Hinsichtlich des Vertrauens in Organisationen ist eine ausgeprägte

Korrelation auch bei den Governance-Indikatoren der Weltbank festzustellen,22

insbesondere

bei den Indikatoren „Qualität der Rechtsvorschriften“ („regulatory quality“),

„Rechtsstaatlichkeit“ („rule of law“) und „Mitspracherecht und Verantwortlichkeit“

(„voice and accountability“). Die Regierungen können bei der Förderung des

Verbrauchervertrauens also offenbar eine wichtige Rolle spielen. Für diese Annahme spricht

auch die hohe Korrelation (0,73) zwischen dem Vertrauen in Organisationen und dem zur

Ermittlung der Rahmenbedingungen für die Verbraucher verwendeten Indikator „Einhaltung

und Durchsetzung“ (siehe Kapitel III Abschnitt 2).

22

http://info.worldbank.org/governance/wgi/index.aspx#home [nur EN].

Page 30: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

28

Abbildung 8: Verbrauchervertrauen in Organisationen, nach Ländern, 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? In (LAND) … Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Vertrauen in Organisationen abhängig von der finanziellen Lage der Verbraucher

Die finanzielle Lage der Verbraucher scheint sich am stärksten auf das Vertrauen der

Verbraucher in Organisationen auszuwirken. Besser situierte Befragte vertrauen stärker

darauf, dass ihre Rechte geschützt und respektiert werden. Das Vertrauen in Organisationen

ist auch bei Verbrauchern mit täglicher Internet-Nutzung stärker ausgeprägt. Etwas

überraschend ist, dass bei Personen mit besseren Sprachkompetenzen das Vertrauen in

Organisationen offenbar geringer ist.

In den meisten Ländern nur geringe öffentliche Mittel für Verbraucher-NROs

Den vorliegenden Daten zufolge ist eine öffentliche Finanzierung von Verbraucher-NROs in

den meisten europäischen Ländern (insbesondere in Osteuropa und in Südeuropa) nur in

bescheidenem Umfang gegeben. Am stärksten werden Verbraucherorganisationen in

Norwegen, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich und Deutschland unterstützt; dort

beläuft sich die öffentliche Förderung auf über 1 000 EUR pro 1 000 Einwohner. Am anderen

Ende der Skala stehen Litauen, Bulgarien und Rumänien mit Aufwendungen von weniger als

10 EUR pro 1 000 Einwohner, und in Griechenland wird keinerlei Förderung mehr gewährt.

Allerdings hat die öffentliche Finanzierung im Durchschnitt im Laufe der Jahre zugenommen,

zumindest in den Ländern, für die seit 2010 regelmäßig Daten erhoben werden. Es besteht in

den einzelnen Ländern jedoch keine klare Korrelation zwischen dem Umfang der öffentlichen

Finanzierung von Verbraucherorganisationen und dem Vertrauen der Verbraucher in diese

Organisationen.

Page 31: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

29

Abbildung 9: Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern

(in EUR/1000 Einwohner)

Quelle: Daten von Mitgliedern des Netzes für Verbraucherpolitik (blaue Länder = keine Daten verfügbar)

1.3 Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen

Das Vertrauen in die Wirksamkeit von Rechtsschutzmechanismen kann sich auf die

Bereitschaft zur Nutzung dieser Mechanismen auswirken, wenn sich Verbraucher unlauter

behandelt fühlen.

Größeres Vertrauen in außergerichtliche Stellen als in Gerichte

Außergerichtliche Stellen werden einheitlich als effizienter wahrgenommen als Gerichte. Bei

beiden Wegen zur Beanspruchung von Rechtsschutz ist das Vertrauen jedoch weiterhin eher

gering, und eine eindeutige Verbesserung seit 2010 ist nicht zu erkennen. 2014 war weniger

als die Hälfte der Verbraucher (46 %) der Ansicht, dass Streitigkeiten mit Einzelhändlern und

mit Dienstleistern außergerichtlich leicht beizulegen seien; 36 % bewerteten die

Streitbeilegung vor Gerichten als unproblematisch.

Page 32: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

30

Abbildung 10: Verbrauchervertrauen in die Wirksamkeit von Rechtschutzmechanismen, nach Ländern,

EU-28, 2008-2014 (%)

38,5

30,3

37,4

22,8

47,8

33,1

51,4

38,0

43,8

36,2

45,8

36,1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

% der Verbraucher, die die Beilegung von Streitigkeiten mit Einzelhändlern und Dienstleistern durch eine außergerichtliche Stelle (z. B. Schlichter, Mediatoren oder Ombudstellen) für

einfach halten

% der Verbraucher, die die gerichtliche Beilegung von Streitigkeiten mit Einzelhändlern und Dienstleistern für einfach halten

2008 2009 2010 2011 2012 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder

nicht zu? In (LAND) … Basis: alle Befragten (n = 26 590) – Daten 2008-2012 für EU-27.

Mit der Umsetzung der Richtlinie über die alternative Beilegung verbraucherrechtlicher

Streitigkeiten23

und mit der Verordnung über die Online-Streitbeilegung24

für Verbraucher

dürfte die Wirksamkeit außergerichtlicher Verfahren positiver wahrgenommen werden. Nach

der Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten bis Januar 2016 sicherstellen, dass die Möglichkeit

einer alternativen Beilegung nahezu aller verbraucherrechtlicher Streitigkeiten zwischen

Verbrauchern und Händlern in der EU besteht (mit Ausnahme von Streitigkeiten in den

Bereichen Gesundheit und Weiter- und Hochschulbildung).25

Die Verordnung sieht bis zum

9. Januar 2016 die Einrichtung einer EU-weiten Plattform zur Online-Streitbeilegung vor,

über die Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Händlern in der EU geklärt werden sollen.

Indem sie eine rasche, einfache und kostengünstige außergerichtliche Streitbeilegung durch

die Beteiligten erleichtern, kommen Mechanismen zur alternativen und außergerichtlichen

Streitbeilegung Verbrauchern und Händlern zugute und tragen zu einer Reduzierung der

Arbeitsbelastung und zur Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit von Gerichten

bei.

In der Wahrnehmung der Wirksamkeit der beiden Rechtsschutzmechanismen

(Gerichtsverfahren und außergerichtliche Streitbeilegung) bestehen nur mäßige Unterschiede.

Das durchschnittliche Vertrauensniveau ist am höchsten in Luxemburg (57 %), gefolgt von

23

Richtlinie 2013/11/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über die alternative Beilegung

verbraucherrechtlicher Streitigkeiten und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 2006/2004 und der

Richtlinie 2009/22/EG (Richtlinie über die alternative Beilegung verbraucherrechtlicher Streitigkeiten),

ABl. L 165 vom 18.6.2013, S. 63. 24

Verordnung (EU) Nr. 524/2013/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2013 über die

Online-Beilegung verbraucherrechtlicher Streitigkeiten und zur Änderung der Verordnung (EG)

Nr. 2006/2004 und der Richtlinie 2009/22/EG (Verordnung über Online-Streitbeilegung in

Verbraucherangelegenheiten), ABl. L 165 vom 18.6.2013, S. 1. 25

Nach der Richtlinie müssen die zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten bis zum 9. Januar 2016 ihre erste

Liste mit Stellen zur alternativen Streitbeilegung unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen der

Richtlinie übermitteln.

Page 33: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

31

Irland und Finnland (jeweils 54 %); am geringsten in das Vertrauen in Slowenien (22 %)

sowie in Estland und in Litauen (jeweils 28 %).

Abbildung 11: Verbrauchervertrauen in die Wirksamkeit von Rechtschutzmechanismen, nach Ländern,

2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? In (LAND) … Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen scheint mit zunehmendem Alter geringer zu

werden; außerdem vertrauen weibliche Verbraucher und Personen mit höherer

Sprachkompetenz weniger auf Rechtsschutzmechanismen.

1.4 Vertrauen in die Produktsicherheit

Die Sicherheit der Produkte ist entscheidend für das Vertrauen der Verbraucher. Innerhalb der

EU wird zu 75 % mit Waren gehandelt, und der Marktwert von Verbraucherprodukten im

Nichtlebensmittelbereich beläuft sich auf 1 Mrd. EUR. Insoweit ist die Produktsicherheit auch

für die Wirtschaft von erheblicher Bedeutung. Ein neues Paket an Gesetzgebungsvorschlägen

und nicht legislativen Maßnahmen der Kommission im Jahr 2013 soll die Sicherheit und die

Rückverfolgbarkeit von Waren verbessern, die an Verbraucher in der EU verkauft wurden,

und bei Produkten innerhalb der EU eine stärkere Marktüberwachung ermöglichen. Die neuen

Rechtsvorschriften sollen auch Unternehmen zugutekommen, indem sie die Zersplitterung des

Binnenmarktes beenden und die Kosten für Unternehmen reduzieren, die sich auf einem

stärker wettbewerbsbezogenen Binnenmarkt entfalten können.26

Größeres Vertrauen in die Produktsicherheit bei Einzelhändlern

26

http://ec.europa.eu/consumers/consumers_safety/product_safety_legislation/product_safety_and_market_surv

eillance_package/index_en.htm [nur EN].

Page 34: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

32

Das Vertrauen in die Produktsicherheit war über die Jahre verhältnismäßig stabil; 2014

bewerteten 69 % der Verbraucher praktisch alle auf dem Markt angebotenen

Nichtlebensmittel als sicher; nur zu einem geringen Teil wurden Nichtlebensmittel als nicht

sicher angesehen. Einzelhändler27

bewerteten die Sicherheit von Nichtlebensmitteln mit 75 %

im Jahr 2014 einheitlich noch positiver. Zwischen der Wahrnehmung der Sicherheit von

Nichtlebensmitteln und den von der Weltbank verwendeten Governance-Indikatoren „Qualität

der Rechtsvorschriften“, „Rechtsstaatlichkeit“ und „Mitspracherecht und Verantwortlichkeit“

besteht ein eindeutiger Zusammenhang (Korrelationen von 0,7-0,8). Dies könnte ein

Anzeichen dafür sein, dass Investitionen in die Durchsetzung der Vorschriften zur

Produktsicherheit das Verbrauchervertrauen erhöhen.

Abbildung 12: Wahrnehmung der Produktsicherheit von Nichtlebensmitteln durch Verbraucher und

Einzelhändler, EU-28, 2008-2014 (% der Verbraucher und % Einzelhändler, die Nichtlebensmittel

verkaufen)

65,462,6

69,5 68,172,8

67,6

76,7

68,8

74,6

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

% der Verbraucher, die Nichtlebensmittel für sicher halten % der Einzelhändler, die Nichtlebensmittel für sicher halten

2008 2009 2010 2011 2012 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397 und 396: Wenn Sie an alle Produkte denken, die keine Lebensmittel sind und

derzeit in Deutschland auf dem Markt sind, denken Sie, dass …?

Basis: alle Befragten (n = 26 590 bzw. 5169) – Daten 2008-2012 für EU-27.

27

Diese Frage wurde ausschließlich Einzelhändlern gestellt, die Nichtlebensmittel verkaufen.

Page 35: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

33

Sicherheitsbedenken in Süd- und Osteuropa am größten

In Finnland (90 %) und im Vereinigten Königreich, in Norwegen und in den Niederlanden

(jeweils 83 %) hatten die Befragten das größte Vertrauen in die Sicherheit von

Nichtlebensmitteln. Rumänien und Bulgarien (jeweils 50 %) und Griechenland und Italien

(jeweils 55 %) waren die Länder, in denen das Vertrauen am schwächsten ausgeprägt war.

Von den befragten Einzelhändlern hielten in Finnland 95 %, in den Niederlanden 85 % und in

Österreich und in Irland jeweils 84 % die meisten Nichtlebensmittel für sicher. Am geringsten

waren die Prozentanteile der Einzelhändler, die Nichtlebensmittel als sicher betrachteten, in

Rumänien (52 %), Griechenland (61 %), Italien und Bulgarien (jeweils 64 %). Im Allgemeinen

haben Verbraucher und Einzelhändler in nord- und westeuropäischen Ländern eher ein

positiveres Bild von der Sicherheit der im Handel befindlichen Produkte als Verbraucher und

Einzelhändler in Süd- und Osteuropa.

Zwischen den Bewertungen von Einzelhändlern und Verbrauchern besteht in einigen Ländern

eine ausgeprägte Korrelation (0,85). Die bemerkenswerteste Ausnahme ist Polen. Im Hinblick

auf Einzelhändler zählt Polen in der EU zu den fünf Ländern mit dem geringsten Vertrauen in

die Sicherheit des überwiegenden Teils der Produkte. Bei den Verbrauchern hingegen liegt

der Anteil der positiven Bewertungen über dem EU-Durchschnitt.

Abbildung 13: Vertrauen von Verbrauchern und Einzelhändlern in die Sicherheit von Nichtlebensmitteln,

nach Ländern, 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397 und 396: Wenn Sie an alle Produkte denken, die keine Lebensmittel sind und

derzeit in (LAND) auf dem Markt sind, denken Sie, dass …? Basis: alle Befragten (n = 26 590 bzw. 5169)

Größeres Vertrauen in die Produktsicherheit je besser die finanzielle Lage

Die Ergebnisse der multivariaten Analyse deuten darauf hin, dass die finanzielle Lage der

Verbraucher den größten (positiven) Einfluss auf das Vertrauen in die Produktsicherheit hat.

Page 36: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

34

Dies könnte dadurch zu erklären sein, dass finanziell besser gestellte Verbraucher aus einem

größeren Warenangebot auswählen und sich für hochwertigere Markenprodukte entscheiden

können. Größeres Vertrauen in die Produktsicherheit ist auch bei männlichen Befragten sowie

bei Verbrauchern mit täglicher Internet-Nutzung festzustellen. Außerdem besteht eine hohe

Korrelation (0,83) zwischen dem Vertrauen von Verbrauchern in die Produktsicherheit und

der allgemeinen Überzeugung, dass ihre Rechte geschützt und respektiert werden.

1.5 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz

Etwas mehr als die Hälfte (55 %) der europäischen Verbraucher berücksichtigt bei

Kaufentscheidungen die Umweltverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen. Zu fast

einem Fünftel (17 %) erklären die Verbraucher dies für die meisten Waren und

Dienstleistungen, die sie in der Woche vor der Befragung gekauft haben. 29 % beziehen ihre

Angabe auf einige Käufe, und 10 % der Verbraucher meinen, dies gelte nur für einen oder

zwei Käufe in der Woche vor der Befragung. Gegenüber 2012 hat sich der Gesamtanteil

erhöht (41 % in 2012).28

Abbildung 14: Einfluss der Auswirkungen auf die Umwelt, EU-28, 2014 (%)

3

42

10

29

17

0 10 20 30 40 50

Weiß nicht/Nichts davon

Nein

Ja, aber nur nur ein- oder zweimal

Ja, aber nur bei einigen

Ja, bei allen oder den meisten von Ihnen gekauften Waren oder Dienstleistungen

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wenn Sie an alles denken, was Sie in den letzten zwei Wochen gekauft haben:

Haben die Auswirkungen irgendeines Produkts oder einer Dienstleistung auf die Umwelt Ihre Wahl beeinflusst?

Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Kein ausgeprägtes Vertrauen der Verbraucher in Aussagen zum Umweltschutz

Mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein der Verbraucher werden auch verstärkt klare,

verlässliche und transparente Informationen zur Umweltverträglichkeit von Waren und

Dienstleistungen benötigt. Das Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz ist bei

Verbrauchern signifikant geringer als bei Einzelhändlern. Nur etwas mehr als die Hälfte der

Verbraucher (54 %) hält die Aussagen zum Umweltschutz bei Waren und Dienstleistungen

überwiegend für verlässlich (gegenüber 70 % bei Einzelhändlern).

28

Es ist allerdings darauf festzustellen, dass die Frage in der Erhebung von 2014 etwas anders formuliert wurde

als 2012, als sich die Frage auf Käufe innerhalb eines Zeitraums von zwei Wochen bezog und nur mit „Ja“

oder „Nein“ geantwortet werden konnte.

Page 37: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

35

Abbildung 15: Vertrauen von Verbrauchern und Einzelhändlern auf Aussagen zum Umweltschutz,

EU-28, 2014 (%)

54,2

69,7

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

% der Verbraucher, die Aussagen zum Umweltschutz für zuverlässig halten

% der Einzelhändler, die Aussagen zum Umweltschutz für zuverlässig

halten

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussage voll und ganz zustimmen,

eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen. Die meisten Aussagen zum

Umweltschutz bei Waren und Dienstleistungen in Ihrer Branche in (LAND) sind glaubwürdig, Basis: alle

Befragten (n = 10 457), und Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden

Aussagen zu oder nicht zu? In (LAND) … sind die meisten Aussagen zum Umweltschutz bei Produkten und

Dienstleistungen glaubwürdig. Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Bei dieser Frage bestehen zwischen den Ländern nur verhältnismäßig geringe Unterschiede.

Am größten ist das Vertrauen der Verbraucher auf Aussagen zum Umweltschutz in

Luxemburg (74 %); danach folgen Dänemark (73 %) und Irland (70 %). In Kroatien (41 %),

Deutschland (41 %) und Bulgarien (43 %) vertrauen die Verbraucher am wenigsten auf

produktbezogene Aussagen zum Umweltschutz, Bei Einzelhändlern ist das Vertrauen in

Aussagen zum Umweltschutz am höchsten in Ungarn (84 %); danach folgen Finnland (83 %),

Irland und Rumänien (jeweils 82 %). Am geringsten ist das Vertrauen in Litauen (54 %),

Bulgarien (57 %) und Zypern (58 %). Im Allgemeinen sind die Bewertungen durch

Verbraucher und Einzelhändler in unterschiedlichen Ländern recht ähnlich (Korrelation 0,61)

– mit einigen wenigen Ausnahmen: Unter anderem in Rumänien und in Schweden ist das

Vertrauen der Einzelhändler in Aussagen zum Umweltschutz in der EU am höchsten

ausgeprägt; auf der Nachfrageseite liegt das Vertrauen in diesen Ländern jedoch unter dem

EU-Durchschnitt. Litauen hingegen ist das einzige Land, in dem die Verbraucher größeres

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz haben als Einzelhändler.

Page 38: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

36

Abbildung 16: Vertrauen von Verbrauchern und Einzelhändlern in Aussagen zum Umweltschutz,

2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? In (LAND) … sind die meisten Aussagen zum Umweltschutz bei Produkten und Dienstleistungen

glaubwürdig. Basis: alle Befragten (n = 26 590), und Flash Eurobarometer 396, Q12: Bitte sagen Sie mir, ob

Sie der folgenden Aussage voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht

zustimmen. Die meisten Aussagen zum Umweltschutz bei Waren und Dienstleistungen in Ihrer Branche in

(LAND) sind glaubwürdig, Basis: alle Befragten (n = 10 457)

Finanzielle Lage der Verbraucher wirkt sich auf ihre Bewertung von Aussagen zum

Umweltschutz aus

Ähnlich wie beim Vertrauen in die Produktsicherheit ist auch im Hinblick auf die Bewertung

der Zuverlässigkeit von Aussagen zum Umweltschutz festzustellen, dass besser situierte

Verbraucher, Internet-Nutzer und Männer größeres Vertrauen haben. Eine positive

Korrelation (0,75) besteht auch in Bezug auf das Vertrauen darauf, dass Organisationen

Verbraucherrechte schützen und respektieren.

Untersuchung der Kommission deutet auf die Notwendigkeit einer nachdrücklicheren

Durchsetzung hin

Kürzlich hat die Kommission eine eingehende Untersuchung der Aussagen zum

Umweltschutz bei Nichtlebensmitteln durchgeführt.29

Die Studie zeigt, dass die Verbraucher

auf verschiedenen Produktmärkten mit Aussagen zum Umweltschutz in sehr unterschiedlicher

29

EU-Verbrauchermarktstudie über Aussagen zur Umweltfreundlichkeit von Nichtlebensmitteln, GfK im

Auftrag der Europäischen Kommission,

http://ec.europa.eu/consumers/consumer_evidence/market_studies/environmental_claims/index_en.htm

[nur EN].

Page 39: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

37

Form (Logos, Texte, Symbole, Grafiken, Farbgestaltung von Verpackungen und Werbung im

Online- und im Offline-Bereich) konfrontiert sind. Drei Viertel (76 %) aller in Läden

untersuchten Produkte enthielten Aussagen zum Umweltschutz, d. h. eine Erklärung oder

einen Hinweis darauf, dass ein Produkt oder seine Verpackung einen bestimmten

Umweltnutzen bietet. Außerdem bestätigt die Untersuchung, dass die Verbraucher Aussagen

zum Umweltschutz nur in geringem Maße vertrauen und verstehen: Für 61 % der Verbraucher

ist schwer verständlich, welche Produkte wirklich umweltfreundlich sind, und 44 % erklärten,

sie vertrauten derartigen Angaben nicht. Außerdem kann es für Verbraucher schwierig sein,

die Bedeutung von Umweltzeichen zu erfassen und zwischen nicht zertifizierten Logos

(Selbsterklärungen) und Kennzeichen Dritter zu unterscheiden. Die Untersuchung deutet

ferner darauf hin, dass EU-Rechtsvorschriften nicht erfüllt werden – insbesondere nicht die

Anforderungen der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken; viele analysierte Angaben

wurden nämlich mit ungenauen Begriffen formuliert und wurden den rechtlichen

Anforderungen der Genauigkeit und der Klarheit nicht gerecht. Einige Angaben waren

offenbar zudem wahrheitswidrig. Aufgrund der großen Vielfalt und des bei den Verbrauchern

nur begrenzten Verständnisses der Aussagen zum Umweltschutz sowie irreführender und

nicht fundierter Darstellungen bezüglich der Umweltfreundlichkeit treffen die Verbraucher

nicht immer informierte Kaufentscheidungen und werden insoweit daran gehindert, grünes

Wachstum in Europa zu unterstützen.

Aufgrund dieser Untersuchung erarbeitet die Kommission mit einer Gruppe mit mehreren

Interessenträgern geeignete Leitlinien für Stellen, die auf nationaler Ebene mit der

Durchsetzung der Rechtsvorschriften befasst sind, und für Unternehmen, damit

„Greenwashing“ (der unlauteren und irreführenden Verwendung unbegründeter Aussagen zur

Umweltfreundlichkeit von Produkten) entgegengewirkt und die Richtlinie über unlautere

Geschäftspraktiken in diesem Bereich besser umgesetzt und durchgeführt werden kann. Die

Ergebnisse dieses Dialogs über Aussagen zum Umweltschutz berücksichtigt die Kommission

auch bei der Überarbeitung des Leitfadens zur Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken.

2. EINHALTUNG UND DURCHSETZUNG

Eine wirksame Durchsetzung der Rechtsvorschriften zum Verbraucherschutz und zur

Produktsicherheit erhöht das Vertrauen und stärkt die Beteiligung der Verbraucher am

Marktgeschehen. Wichtig ist eine wirksame Durchsetzung auch für die Wirtschaft, da sie

Verfälschungen verhindert und für gleiche Bedingungen für Unternehmen im gesamten

Binnenmarkt sorgt. Im Jahreswachstumsbericht 2015 wird betont: „Eine wirksame

Durchsetzung der Verbraucherschutzvorschriften kann zudem das Vertrauen und die

Nachfrage auf dem Binnenmarkt stärken.“

Auf EU-Ebene bietet die Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz30

einen

Rahmen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den für die Durchsetzung

des Verbraucherschutzrechts zuständigen nationalen Behörden, um sicherzustellen, dass die

verbraucherrechtlichen Vorschriften im gesamten Binnenmarkt eingehalten werden. Vor

diesem Hintergrund werden den Behörden der Mitgliedstaaten gemeinsame

Mindestbefugnisse für Untersuchungs- und Durchsetzungsmaßnahmen sowie

Kooperationsbefugnisse erteilt, um von Unternehmen begangene Zuwiderhandlungen

30

Verordnung (EG) Nr. 2006/2004.

Page 40: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

38

grenzüberschreitend zu unterbinden.31

Im Frühjahr 2016 soll eine neue Fassung der

Verordnung veröffentlicht werden, um die Wirksamkeit der Verordnung weiter zu steigern

und um die Verordnung an die Anforderungen des digitalen Binnenmarkts anzupassen.

Außerdem soll die geplante Überarbeitung des Leitfadens zur Anwendung der Richtlinie über

unlautere Geschäftspraktiken32

nationale Durchsetzungsbehörden und sonstige

Interessenträger bei der Anwendung der Richtlinie insbesondere im Hinblick auf das

Entstehen neuer Geschäftspraktiken unterstützen. Und schließlich werden in der laufenden

Untersuchung der Kommission zur Messung der Schädigung von Verbrauchern in der EU die

Häufigkeit und die Größenordnung der persönlichen (finanziellen und sonstigen) Schädigung

von Verbrauchern auf Schlüsselmärkten ermittelt, die u. a. auf Verstöße gegen das EU-

Verbraucherrecht zurückzuführen sind. Aufgrund der Untersuchung soll in Verbindung mit

eingehenden Marktuntersuchungen der Kommission eine robuste Methode zur Bewertung der

Schädigung von Verbrauchern entwickelt werden. Außerdem soll die Untersuchung die

Festlegung von Schwerpunkten verbraucherrechtlicher Durchsetzungsmaßnahmen

ermöglichen.

Der Umfang der Einhaltung und Durchsetzung des Verbraucherrechts wird anhand der

Erfahrungen von Verbrauchern und/oder Einzelhändlern mit rechtswidrigen

Geschäftspraktiken, mit der subjektiven Wahrnehmung der Bequemlichkeit und der Kosten

von Maßnahmen zur Einhaltung des Verbraucherrechts und mit der Rolle verschiedener

Organisationen bei der Überwachung der Einhaltung der geltenden Vorschriften ermittelt. Bei

dieser Säule ist ein eindeutiger Zusammenhang mit den Governance-Indikatoren der

Weltbank erkennbar: Für die Indikatoren „Rechtsstaatlichkeit“ und „Mitspracherecht und

Verantwortlichkeit“ sowie bei einigen Indikatoren für die „Qualität der Rechtsvorschriften“

lagen die Korrelationen bei 0,7-0,8.

Vielfalt nationaler Systeme zur Durchsetzung des EU-Verbraucherrechts

Die Mitgliedstaaten sind für eine wirksame Durchsetzung der Gesetze des

EU-Verbraucherrechts zuständig. Entsprechend den jeweiligen spezifischen institutionellen

Traditionen und Kulturen verfolgen die Mitgliedstaaten unterschiedliche Ansätze:

Verbraucherschutzbehörden können von ihren Befugnissen entweder aus eigener Kraft oder

unter Aufsicht durch die Justizbehörden oder durch Anrufung von Gerichten Gebrauch

machen. In einer im Auftrag der Kommission durchgeführten Untersuchung33

wurden drei

Haupttypen von öffentlichen Durchsetzungssystemen in den Mitgliedstaaten ermittelt:

31

2014 beispielsweise befasste sich das CPC (Consumer Protection Co-operation Network) mit Unterstützung

der Kommission mit der Tatsache, dass Online-Spiele irreführend als „kostenlos“ beworben werden, obwohl

sie In-App-Angebote enthielten. Ein weiteres Thema war die unzureichende Kontrolle der

Zahlungseinstellungen. Die entsprechende Tätigkeit führte zu erheblichen Änderungen der

Geschäftspraktiken großer Marktteilnehmer und wurde von den Unternehmen und den nationalen Behörden

als wirksames und pragmatisches Modell betrachtet (siehe http://ec.europa.eu/justice/newsroom/consumer-

marketing/news/1401222_en.htm [nur EN]). 32

2005/29/EG. 33

Untersuchung zur Durchsetzung der Befugnisse der zuständigen Behörden und der nationalen

Verfahrensregeln zur Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 2006/2004 (Verordnung über die Zusammenarbeit

im Verbraucherschutz), durchgeführt im Auftrag der Europäischen Kommission von Grimaldi Studio Legale

(noch nicht veröffentlicht).

Page 41: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

39

In eigener Verantwortung durchgeführte Verwaltungsverfahren: Die zuständige

Behörde leitet die Untersuchung ein und führt die Untersuchung durch. Je nach Ergebnis

der Untersuchung kann die Behörde anschließend Durchsetzungsmaßnahmen treffen und

beispielsweise bestimmte Typen von Geschäftspraktiken verbieten oder Bußgelder

verhängen. Etwa die Hälfte der Mitgliedstaaten setzt hauptsächlich auf öffentliche

Durchsetzung mithilfe von Verwaltungsverfahren (BG, CY, CZ, EE, FR, HU, IE, IT, LV,

LT, MT, PL, PT, RO, SK und ES). Dies schließt allerdings nicht aus, dass gleichzeitig

auch zivil- oder strafrechtliche Verfahren genutzt werden.

Zivilrechtliche Verfahren: Die zuständige Behörde leitet die Untersuchung ein und führt

die Untersuchung durch. Je nach Ergebnis der Untersuchung kann die Behörde ein

Zivilgericht ersuchen, eine einstweilige Verfügung oder eine Unterlassungsverfügung zu

erlassen. Die Mitgliedstaaten, in denen die öffentliche Durchsetzung vorrangig mit

zivilrechtlichen Verfahren erfolgt, sind BE, DK, EL, FI, HR, LU, SE und UK (wobei

allerdings die Möglichkeit der gleichzeitigen Durchführung von Verwaltungs- und

Strafverfahren nicht ausgeschlossen ist).

Strafrechtliche Verfahren: Die zuständige Behörde leitet die Untersuchung ein und führt

die Untersuchung durch; wenn der Verstoß in einer Straftat besteht oder wenn ein Händler

einem Gerichts- oder Verwaltungsschluss (z. B. einer Unterlassungsverfügung) nicht

nachkommt, leitet die Behörde den Fall an einen Staatsanwalt/Ermittlungsrichter weiter,

damit ein strafrechtliches Verfahren eingeleitet werden kann. In BE, FR und dem

Vereinigten Königreich werden die Rechtsvorschriften zur Bekämpfung unlauterer

Geschäftspraktiken traditionell im Wege von Strafverfahren durchgesetzt. In AT, FI, HU,

DK und SK können Strafverfahren in bestimmten Datenschutzangelegenheiten und/oder

in Täuschungs- und Betrugsfällen eingeleitet werden.

In manchen Mitgliedstaaten (AT und DE) schließlich ist die private Rechtsdurchsetzung

üblich. In diesen Ländern müssen die Verbraucher (unterstützt durch

Freiwilligenorganisationen oder durch öffentlich finanzierte Verbrauchervereinigungen) ihre

Ansprüche vor nationalen Gerichten durchsetzen.

2.1. Unlautere Geschäftspraktiken

Sowohl Verbraucher als auch Einzelhändler wurden gefragt, ob sie in den letzten 12 Monaten

mit unlauteren Geschäftspraktiken in Berührung gekommen seien, die unter die Richtlinie

über unlautere Geschäftspraktiken fielen.34

Vier von zehn Verbrauchern fühlen sich durch hartnäckige Verkaufsanrufe oder

-benachrichtigungen unter Druck gesetzt

Am häufigsten fühlen sich Verbraucher durch hartnäckige Verkaufsanrufe oder

-benachrichtigungen unter Druck gesetzt, die sie zu einem Kauf oder zu einem

Vertragsschluss bewegen sollen (42 %). Drei von zehn haben Erfahrungen mit Werbung, in

der behauptet wird, dass ein Produkt nur für einen begrenzten Zeitraum verfügbar sei, obwohl

dies sich später als nicht zutreffend erwies (30 %); 26 % erklärten, ihnen sei ein angeblich

34

Die hier genannten Beispiele für unlautere Praktiken wurden möglichst konkret gewählt, um den Befragten

ein klares Bild zu vermitteln. In früheren Wellen wurden beiden Gruppen zwei eher allgemeine Fragen über

„irreführende oder täuschende“ und „betrügerische“ Praktiken gestellt.

Page 42: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

40

kostenloses Produkt angeboten worden, das aber tatsächlich mit Kosten verbunden gewesen

sei. Etwas weniger als ein Viertel der Befragten wurde über einen Gewinn bei einer

Auslosung benachrichtigt, von der den betreffenden Verbrauchern nichts bekannt war; in

diesem Zusammenhang wurden die Verbraucher zur Zahlung gewisser Beträge aufgefordert,

damit der Preis ausgezahlt werden könne. Andere Befragte gaben an, mit anderen unlauteren

Geschäftspraktiken konfrontiert worden zu sein (jeweils 23 %).

Abbildung 17: Erfahrungen der Verbraucher mit unlauteren Geschäftspraktiken im Inland und im

grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr, EU-28, 2014 (%)

2,3

6,1

2,2

2,0

3,5

3,8

5,2

2,9

3,8

4,3

19,3

13,4

22,2

26,6

37,7

23,0

22,8

25,8

29,9

42,4

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Sie waren mit anderen unlauteren Geschäftspraktiken konfrontiert.

Ihnen wurde mitgeteilt, dass Sie bei einem Gewinnspiel gewonnen hätten, von dem Sie nichts wussten. Um Ihren Gewinn zu erhalten,

wurden Sie zu einer Zahlung aufgefordert.

Für ein angeblich kostenloses Produkt wurden Ihnen nachträglich Kosten in Rechnung gestellt.

In der Werbung wurde Ihnen erklärt, ein Produkt sei nur befristet verfügbar. Später haben Sie festgestellt, dass dies nicht zutreffend

war.

Sie sollten durch hartnäckige Verkaufsanrufe oder -benachrichtigungen zu einem Kauf oder zur Unterzeichnung eines

Vertrags bewegt werden und haben sich dadurch unter Druck gesetzt gefühlt.

Insgesamt

Ja, bei Einzelhändlern/Dienstleistern im Inland

Ja, bei Einzelhändlern/Dienstleistern in einem anderen EU-Land

Ja, aber Sie wissen nicht, in welchem Land die Einzelhändler/Dienstleister niedergelassen waren

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Ich werde Ihnen einige Aussagen zu unlauteren Handelspraktiken vorlesen.

Bitte geben Sie nach jeder einzelnen an, ob Sie dies in den letzten 12 Monaten erlebt haben. Basis: alle

Befragten (n = 26 590)

Im Inland wurden die Befragten erheblich häufiger mit allen Formen unlauterer

Geschäftspraktiken konfrontiert (durchschnittlich 24 %) als in anderen EU-Ländern

(durchschnittlich 4 %). Weitere (durchschnittlich) 3 % der Befragten waren sich nicht sicher,

wo ein Einzelhändler oder Dienstleister seinen Sitz hat. Die geringere Häufigkeit unlauterer

Handelspraktiken bei grenzüberschreitenden Einkäufen bedeutet jedoch nicht zwangsläufig,

dass auch günstigere Rahmenbedingungen für die Verbraucher gegeben wären. Vielmehr

dürfte die geringere Häufigkeit darauf zurückzuführen sein, dass grenzüberschreitende

Einkäufe eben seltener vorkommen.

Zwischen den Ländern bestehen nur verhältnismäßig geringe Unterschiede. Der

durchschnittliche Anteil der Verbraucher, die bei Einzelhändlern oder Dienstleistern im

Inland mit unlauteren Geschäftspraktiken konfrontiert waren, reicht von 9 % in Luxemburg

über 12 % in Österreich und 14 % in Deutschland bis zu mehr als einem Drittel in Kroatien

(37 %), Polen (36 %) und Spanien (34 %).

Page 43: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

41

Abbildung 18: Erfahrungen der Verbraucher mit unlauteren Geschäftspraktiken im Inland,

nach Ländern, 2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Ich werde Ihnen einige Aussagen zu unlauteren Handelspraktiken vorlesen.

Bitte geben Sie nach jeder einzelnen an, ob Sie dies in den letzten 12 Monaten erlebt haben. Basis: alle

Befragten (n = 26 590)

Einige Gruppen, die a priori als kompetenter betrachtet werden könnten, (gut situierte

Verbraucher, Verbraucher mit täglicher Internet-Nutzung, Verbraucher der mittleren

Altersgruppen, Befragte, die im Privatleben zwei oder mehr Sprachen verwenden,

Verbraucher in kleinen Städten und Männer) neigen eher dazu, unlautere Geschäftspraktiken

zu melden. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese Gruppen auch besser in der

Lage sind, unlauteres Geschäftsverhalten zu erkennen und/oder dass sie infolge ihrer höheren

Kaufkraft erfahrener im Geschäftsverkehr sind. Ähnliche soziodemografische Strukturen

wurden bei anderen Bewertungen der Probleme (und der entsprechenden Nachteile)

festgestellt, mit denen Verbraucher in der Wirtschaft konfrontiert sein können.35

35

Consumer detriment survey 2014, Ipsos MRBI im Auftrag der irischen Wettbewerbsbehörde (Competition

and Consumer Protection Commission) (2014), http://corporate.nca.ie/eng/Research_Zone/Consumer-

Detriment-Survey-2014-Report.pdf [nur EN].

Consumer engagement and detriment survey 2014, TNS im Auftrag des UK Department for Business

Innovation & Skills (2014),

https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/319043/bis-14-881-bis-

consumer-detriment-survey.pdf [nur EN].

Australische Regierung (2011), Australische Verbrauchererhebung 2011,

http://www.consumerlaw.gov.au/content/consumer_survey/downloads/Australian_Consumer_Survey_Report.

pdf [nur EN].

Page 44: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

42

Der Hälfte aller Einzelhändler ist bewusst, dass Verbraucher durch hartnäckige Anrufe

oder Nachrichten unter Druck gesetzt werden

Die Einzelhändler erfahren sehr wahrscheinlich, dass manche Wettbewerber Verbraucher

durch hartnäckige Verkaufsanrufe oder -benachrichtigungen unter Druck setzen (49 %). Mehr

als ein Drittel hat Kenntnis davon, dass Wettbewerber fälschlicherweise angegeben haben, ein

Produkt sei nur über einen befristeten Zeitraum verfügbar (38 %), oder weiß, dass als

Rezensionen ausgegebene Texte tatsächlich versteckte Werbung oder Angriffe auf

Wettbewerber enthalten (35 %). Drei von zehn Einzelhändlern wissen von Wettbewerbern, die

Produkte als kostenlos anbieten, obwohl tatsächlich erhebliche Kosten in Rechnung gestellt

werden (30 %). Weitere 29 % haben Kenntnis von anderen unlauteren Geschäftspraktiken.

Fast jeder fünfte Einzelhändler erklärt, er wisse von Wettbewerbern, die nicht bestellte

Produkte zuschickten und anschließend Zahlungsaufforderungen an die Verbraucher richteten

(18 %).

Bei den Praktiken, auf die sich die Fragebogen für Verbraucher und Einzelhändler bezogen,

ist die Hierarchie bei beiden Gruppen von Befragten ähnlich: An erster Stelle stehen

hartnäckige Anrufe/Benachrichtigungen, danach folgen irreführende Werbung unter Hinweis

auf eine befristete Verfügbarkeit und das Angebot scheinbar kostenloser Produkte, für die

anschließend aber doch Kosten in Rechnung gestellt werden. Die absoluten Prozentanteile

sind bei Einzelhändlern jedoch höher, möglicherweise, weil Einzelhändler unlauteres

Geschäftsverhalten besser erkennen können. Interessant ist, dass sich in Bezug auf die

Produktsicherheit und auf Aussagen zum Umweltschutz ein anderes Bild ergab (d. h., dass

sich die Einzelhändler in ihren Bewertungen positiver äußerten als die Verbraucher).

Ebenso wie Verbraucher werden auch Einzelhändler eher im Inland (durchschnittlich 33 %)

als in anderen EU-Ländern (7 %) mit allen Formen unlauterer Geschäftspraktiken

konfrontiert; bei Einzelhändlern ist der Unterschied jedoch weniger ausgeprägt. Irreführende

Rezensionen, die tatsächlich versteckte Werbung oder Angriffe auf Wettbewerber beinhalten,

sind die häufigste Form unlauterer Geschäftspraktiken, mit der sich Einzelhändler konfrontiert

sehen, die in anderen EU-Ländern verkaufen (9 %).

Abbildung 19: Erfahrungen der Einzelhändler mit unlauteren Geschäftspraktiken im Inland und im

grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr, EU-28, 2014 (%)

3,9

6,9

7,1

9,0

6,4

8,3

18,5

29,1

30,0

35,3

37,7

48,6

19,0

29,5

30,6

35,8

38,0

49,0

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0

Zusendung nicht bestellter Produkte zu Verbrauchern mit der Aufforderung, für die Produkt zu zahlen

Sonstige unlautere Geschäftspraktiken

Angebot kostenloser Produkte, obwohl mit den Produkten erhebliche Kosten vebunden sind

Schreiben falscher Rezensionen, die tatsächlich aber versteckte Werbung oder versteckte Angriffe auf Wettbewerber darstellten

Werbung damit, dass ein Produkt angeblich nur befristet verfügbar sei

Bedrängen von Verbrauchern durch hartnäckige Verkaufsanrufe oder -benachrichtigungen

Insgesamt (Basis: alle Einzelhändler, n = 10 457)

Ja, im Inland (Basis: alle Einzelhändler, n = 10 457)

Ja, in einem anderen EU-Land (Basis: Einzelhändler mit Erfahrungen im grenzüberschreitenden Handel, n = 3052)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, ob Ihnen in den letzten 12 Monaten irgendeine der

folgenden unlauteren Handelspraktiken eines oder mehrerer Ihrer Wettbewerber begegnet ist: ...

Page 45: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

43

Der durchschnittliche Anteil der Einzelhändler, die mit unlauteren Geschäftspraktiken ihrer

Wettbewerber im Inland konfrontiert waren, reicht von weniger als bzw. etwa einem Fünftel

in Dänemark (18 %), Luxemburg und dem Vereinigten Königreich (jeweils 22 %) bis zu mehr

als der Hälfte in Polen (58 %) und Bulgarien (51 %). Zwischen den Häufigkeiten unlauterer

Geschäftspraktiken bei Einzelhändlern und Verbrauchern besteht in einigen Ländern eine

ausgeprägte Korrelation (0,7). Von dieser Regel gibt es jedoch Ausnahmen. Deutschland und

Malta zählen zu den Ländern in der EU, in denen unlautere Geschäftspraktiken nach

Wahrnehmung der Verbraucher am seltensten vorkommen; Einzelhändler erkennen hingegen

eine deutlich größere Häufigkeit. Das umgekehrte Bild ergibt sich in Schweden.

Abbildung 20: Erfahrungen der Einzelhändler mit unlauteren Geschäftspraktiken im Inland,

nach Ländern, 2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, ob Ihnen in den letzten 12 Monaten irgendeine der

folgenden unlauteren Handelspraktiken eines oder mehrerer Ihrer Wettbewerber begegnet ist: ... Basis: alle

Einzelhändler (n = 10 457)

Kleine Unternehmen (mit 10-49 Beschäftigten) und Einzelhändler, die Dienstleistungen

anbieten, berichten eher über unlautere Geschäftspraktiken in ihrer Branche (jeweils 34 %) als

größere Unternehmen und Unternehmen, die mit Waren handeln. Letzteres deckt sich mit den

Daten der Verbraucherbarometer, denen zufolge das Vertrauen der Verbraucher darauf, dass

Unternehmen die Vorschriften zum Verbraucherschutz respektieren, auf

Dienstleistungsmärkten geringer ist als auf Produktmärkten.

2.2 Sonstige rechtswidrige Handelspraktiken

Außerdem wurden die Verbraucher nach ihren Erfahrungen mit sonstigen rechtswidrigen

(nach EU-Recht verbotenen) Handelspraktiken im Inland und in anderen EU-Ländern befragt.

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44

Mindestens jeder zehnte Verbraucher war mit unlauteren Vertragsbedingungen und

Zusatzkosten konfrontiert

Insgesamt erklärten 15 % der Befragten, in den letzten 12 Monaten mit unlauteren

Vertragsbedingungen konfrontiert worden zu sein (beispielsweise mit Bedingungen, die

einem Anbieter eine einseitige Änderung der Vertragsbedingungen oder die Auferlegung

übermäßiger Strafzahlungen bei Vertragsverletzungen). 13 % wurden bei Einkäufen

unerwartete zusätzliche Kosten berechnet. Im Vergleich zu anderen rechtswidrigen Praktiken

ist das letztgenannte Verhalten im grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr verhältnismäßig

häufig (5,4 % gegenüber 12 % im Inland).

Abbildung 21: Erfahrungen der Verbraucher mit unlauteren Vertragsbedingungen und unerwarteten

Kosten im Inland und im grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr, EU-28, 2014 (%)

0,9

0,5

5,4

2,8

11,9

14,3

13,0

14,7

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Sie mussten unerwartet für zusätzliche Kosten aufkommen.

Sie waren mit unlauteren Vertragsbedingungen konfrontiert (die beispielsweise einem Dienstleister die einseitige Änderung der

Vertragsbedingungen oder die Festsetzung übermäßiger Strafzahlungen bei Vertragsverletzungen ermöglichten).

Insgesamt (Basis: alle Verbraucher n = 26 590)

Ja, bei Einzelhändlern/Dienstleistern im Inland (Basis: alle Verbraucher n = 26 590)

Ja, bei Einzelhändlern/Dienstleistern in anderen EU-Ländern (Basis: Verbraucher mit Erfahrungen im grenzüberschreitenden Handel,n = 6290)

Ja, aber ich weiß nicht, in welchem Land die Einzelhändler/Dienstleister niedergelassen waren (Basis: Verbraucher mit Erfahrungen im grenzüberschreitenden Handel, n = 6290)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Ich werde Ihnen jetzt einige Aussagen zu möglichen Problemen vorlesen, die

Verbraucher beim Einkauf haben können. Bitte geben Sie an, ob Sie in den letzten 12 Monaten irgendwelche

dieser Probleme hatten.

Hinsichtlich der Ergebnisse der einzelnen Länder bestehen verhältnismäßig geringe

Unterschiede. Die durchschnittliche Häufigkeiten dieser beiden Handelspraktiken liegen im

inländischen Geschäftsverkehr zwischen 5 % (Luxemburg) und 25 % (Bulgarien). Die

Länderergebnisse decken sich weitgehend mit den Ergebnissen in Bezug auf unlautere

Geschäftspraktiken (Korrelation 0,6).

Page 47: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

45

Abbildung 22: Erfahrungen der Verbraucher mit unlauteren Vertragsbedingungen und unerwarteten

Kosten im inländischen Geschäftsverkehr in verschiedenen Ländern, 2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Ich werde Ihnen jetzt einige Aussagen zu möglichen Problemen vorlesen, die

Verbraucher beim Einkauf haben können. Bitte geben Sie an, ob Sie in den letzten 12 Monaten irgendwelche

dieser Probleme hatten. Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

Der Einfluss soziodemografischer Merkmale auf Verbraucher, die mit unlauteren

Vertragsbedingungen und unerwarteten Kosten konfrontiert waren, ist ähnlich wie bei

unlauteren Geschäftspraktiken: Besser gestellte Verbraucher, Männer, Internet-Nutzer und

Verbraucher, die zwei oder mehr Sprachen sprechen, melden solche Praktiken häufiger.

Die meisten Beschwerden von Verbrauchern betreffen das verkaufte Produkt

Bei den Unternehmen wird das Ausmaß der Probleme u. a. aufgrund von

Vertragsbedingungen zu zusätzlichen Kosten anhand einer Frage nach dem Typ der

Verbraucherbeschwerden ermittelt.

Einzelhändler, die in den letzten 12 Monaten Beschwerden von Verbrauchern im Inland

erhalten haben, geben weitaus häufiger an, dass sich diese Beschwerden auf die eigentlichen

Produkte bezogen (68 %). Ein Viertel (26 %) erklärt, die Verbraucher hätten sich wegen

verspäteter oder überhaupt nicht erfolgter Lieferungen beklagt; 16 % haben Beschwerden

wegen der Berechnung zusätzlicher Kosten erhalten, und bei 15 % der Einzelhändler betrafen

die Beschwerden Vertragsbedingungen oder nach einer Beschwerde angebotene

Abhilfeleistungen. Bei weniger als einem von zehn Einzelhändlern (8 %) war die

Produktsicherheit Gegenstand der Beschwerden.

Bei Einzelhändlern, die Produkte im Fernverkauf anbieten, gingen naturgemäß häufiger

Beschwerden über verspätete oder nicht erfolgte Lieferungen ein als bei Einzelhändlern, die

Page 48: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

46

nur im Inland verkaufen (30 % gegenüber 21 %). Außerdem erhielten Einzelhändler, die

Dienstleistungen verkaufen, häufiger Beschwerden im Zusammenhang mit

Vertragsbedingungen als Einzelhändler, die nur Produkte verkaufen (20 % gegenüber 12 %).

Abbildung 23: Art der Beschwerden von Verbrauchern aus dem Land des jeweiligen Einzelhändlers,

EU-28, 2014 (%)

1,5

11,3

8,4

15,2

15,3

15,8

26,4

68,3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Weiß nicht/nichts davon

Andere

Sicherheitsprodukte

Nach einer Beschwerde vom Unternehmen angebotene Abhilfemaßnahmen

Vertragsbedingungen

Zusätzliche Kosten

Verspätete Lieferung oder Nichtlieferung

Eigentliches Produkt

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Welche Art von Beschwerden hat Ihr Unternehmen während der letzten

12 Monate von Verbrauchern aus (LAND) erhalten? Bezogen sich die Beschwerden …? (Mehrfachnennungen

möglich), Basis: Einzelhändler, die Beschwerden von Verbrauchern aus ihrem eigenen Land erhalten haben

(n = 4 217)

In Bezug auf Beschwerden von Verbrauchern aus anderen EU-Ländern ergibt sich

grundsätzlich ein sehr ähnliches Bild. Relativ gesehen bezogen sich weniger Beschwerden

(61 %) auf das eigentliche Produkt (wenngleich das Produkt auch hier der wichtigste

Beschwerdegrund ist). Beschwerden über Vertragsbedingungen und zusätzliche Kosten sind

hingegen häufiger (21 % bzw. 20 %).

Abbildung 24: Art der Beschwerden von Verbrauchern aus anderen EU-Ländern, EU-28, 2014 (%)

5,1

9,5

5,9

12,7

19,9

20,8

26,6

60,5

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Weiß nicht/nichts davon

Andere

Produktsicherheit

Nach einer Beschwerde vom Unternehmen angebotene Abhilfemaßnahme

Zusätzliche Kosten

Vertragsbedingungen

Verspätete Lieferung oder Nichtlieferung

Eigentliches Produkt

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Welche Art von Beschwerden hat Ihr Unternehmen während der letzten

12 Monate von Verbrauchern aus anderen EU-Ländern erhalten? Bezogen sich die Beschwerden …?

(Mehrfachnennungen möglich), Basis: Einzelhändler, die Beschwerden von Verbrauchern aus anderen

EU-Ländern erhalten haben (n = 477)

Page 49: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

47

2.3 Einhaltung des Verbraucherrechts

Außerdem wurden Einzelhändler befragt, wie leicht und mit welchem Kostenaufwand

verbraucherrechtliche Vorschriften zu erfüllen sind, und in welchem Umfang Wettbewerber

in ihrer Branche diese Rechtsvorschriften im Inland und in anderen EU-Ländern einhielten.

Bezüglich der Einhaltung im Inland erklärten 65 % der Einzelhändler, ihre Wettbewerber

respektierten das Verbraucherrecht; 72 % betrachteten die Erfüllung der

verbraucherrechtlichen Vorschriften als einfach, und 67 % meinten, die mit der Einhaltung der

Vorschriften verbundenen Kosten bewegten sich in einem angemessenen Rahmen. Bei allen

drei Fragen ist die Zustimmung im grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr geringer (51 %

bzw. 57 % und 52 %). Der Anteil der Verneinungen ist allerdings ebenfalls geringer, und der

Prozentanteil der Befragten, die mit „Weiß nicht“ antworteten, ist sehr hoch (im

letztgenannten Fall bis zu einem Drittel).36

Abbildung 25: Erfüllung des Verbraucherrechts aus Sicht der Einzelhändler, Inland und

grenzüberschreitend, EU-28, 2014 (%)

51,7

66,7

56,9

72,2

51,4

64,8

15,6

26,4

19,3

25,9

22,2

26,6

32,7

6,9

23,8

2,0

26,4

8,6

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Grenzüberschreitend **

Inland *

Grenzüberschreitend **

Inland *

Grenzüberschreitend **

Inland *

Stimme zu Stimme nicht zu Weiß nicht

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Ich werde Ihnen drei Aussagen zur Einhaltung des Verbraucherrechts in

(LAND) vorlesen. Bitte sagen Sie mir, ob Sie den einzelnen Aussagen voll und ganz zustimmen, eher zustimmen,

eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

* Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

** Basis: Einzelhändler, die in ein anderes EU-Land verkaufen (n = 3052)

Insgesamt waren hinsichtlich der Einhaltung des Verbraucherrechts (definiert als

durchschnittliche Zustimmung zu den drei Aussagen bezüglich der Einhaltung im eigenen

Land eines Einzelhändlers) die niedrigsten Quoten in Portugal (54 %), Slowenien und

Bulgarien (55 %) zu verzeichnen. Die höchsten Quoten wurden im Vereinigten Königreich

(80 %), in Luxemburg (77 %) und in Finnland (76 %) ermittelt.

36

Obwohl die Frage ausschließlich Einzelhändlern gestellt wurde, die überhaupt im grenzüberschreitenden

Handel tätig sind.

Page 50: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

48

Abbildung 26: Erfüllung des Verbraucherrechts aus Sicht der Einzelhändler, Inland und

grenzüberschreitend, EU-28, 2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Ich werde Ihnen drei Aussagen zur Einhaltung von Verbraucherrecht in

(LAND) vorlesen. Bitte sagen Sie mir, ob Sie den einzelnen Aussagen voll und ganz zustimmen, eher zustimmen,

eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen. Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

2.4 Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit

Die Durchsetzung von Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit wird

daran gemessen, wie Einzelhändler die Überwachungsmaßnahmen verschiedener

Organisationen bewerten.

Einzelhändler äußern sich positiv zu Überwachungsmaßnahmen öffentlicher Stellen

Die meisten Einzelhändler stimmen der Aussage zu, dass öffentliche Stellen die Einhaltung

von Vorschriften in den Bereichen Produktsicherheit (74 %) und Verbraucherrecht (66 %) in

ihrer Branche aktiv überwachen. Sechs von zehn Befragten äußern sich zudem positiv über

die Rolle von Verbraucher-NROs bei der Überwachung der Einhaltung von

Verbraucherschutzvorschriften (61 %) und bei der Überwachung von

Selbstregulierungsgremien, welche die Einhaltung von Verhaltenskodizes in der jeweiligen

Branche kontrollieren (59 %). Und schließlich stimmt etwas mehr als die Hälfte aller

Einzelhändler (52 %) der Aussage zu, dass die Medien regelmäßig über Unternehmen in ihrer

Branche berichten, die gegen Verbraucherrechte verstoßen.

Die Bewertung der Durchsetzungsmaßnahmen aus Sicht der Einzelhändler hat sich von 2012

bis 2014 verschlechtert; 2014 wurden bei allen befragten Organisationen mit Ausnahme von

Verbraucherschutz-NROs die schlechtesten Werte ermittelt. Dies könnte in gewissem

Umfang auf die geänderte Fragestellung zurückzuführen sein. Die neue Frage bezieht sich auf

die Überwachungsmaßnahmen in der Branche der jeweiligen Einzelhändler (und nicht mehr

Page 51: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

49

jeweils auf ein ganzes Land). Diesem Ansatz liegt die Annahme zugrunde, dass Unternehmen

über die Situation in ihrer eigenen Branche besser informiert sind.

Abbildung 27: Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit, EU-28,

2009-2014 (%)

74

63 64 65

7579

61 6266

81

74

5660 59

7676

62 64

53

81

6661 59

52

74

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

In Ihrer Branche sind öffentliche Stellen aktiv damit befasst, die

Einhaltung des Verbraucherrechts zu überwachen und sicherzustellen. *

In Ihrer Branche überwachen Selbstregulierungsstellen aktiv die

Einhaltung von Verhaltenskodizes oder Verhaltensregeln. *

In Ihrer Branche sind öffentliche Stellen aktiv damit befasst, die Einhaltung der Vorschriften zur

Produktsicherheit zu überwachen und sicherzustellen.**

2009 2010 2011 2012 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte sagen Sie mir, ob Sie den folgenden Aussagen voll und ganz zustimmen,

eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen. ... – Daten für 2009-2012 beziehen sich

auf die EU-27.

* Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

** Basis: Einzelhändler, die Nichtlebensmittel verkaufen (n = 5169)

Die durchschnittliche Zustimmung zu den fünf Aussagen war am höchsten im Vereinigten

Königreich (77 %) gefolgt von Finnland, Irland und Frankreich (jeweils 74 %) und am

geringsten in Polen (40 %), Kroatien (45 %) und in Bulgarien und in der Tschechischen

Republik (jeweils 47 %).

Zwischen der Wahrnehmung von Durchsetzungsmaßnahmen aus Sicht der Einzelhändler und

ihrer Bewertung der Einhaltung geltender Vorschriften besteht eine hohe positive Korrelation

(0,68). Eine negative Korrelation ist mit der Wahrnehmung unlauterer Geschäftspraktiken

gegeben (-0,62). Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die Überwachungsmaßnahmen

sich noch nicht in Verbesserungen für die Verbraucher bemerkbar gemacht haben. Für diese

Annahme könnte auch die hohe Korrelation (0,78 bzw. 0,65) zwischen der von den

Einzelhändlern geäußerten Bewertung der Bedeutung von öffentlichen Stellen und von

Verbraucher-NROs für die Überwachung der Einhaltung geltender Vorschriften und dem

Vertrauen der Verbraucher auf den Schutz von Verbraucherrechten durch diese Stellen und

Organisationen sprechen.

Page 52: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

50

Abbildung 28: Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit, 2014

(%)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte sagen Sie mir, ob Sie den folgenden Aussagen voll und ganz zustimmen,

eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen. ...

* Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

** Basis: Einzelhändler, die Nichtlebensmittel verkaufen (n = 5169)

Die durchschnittliche Zustimmung mit den fünf Aussagen nimmt mit der Größe der

Unternehmen zu (61 % bei Einzelhändlern mit 10-49 Beschäftigten, gegenüber 65 % bei

Unternehmen mit 50-249 Beschäftigten und 68 % bei Unternehmen mit mindestens

250 Beschäftigten). Außerdem ist die Zustimmung höher bei Einzelhändlern, die Produkte

verkaufen, (64 %) als bei Händlern, die Dienstleistungen anbieten (61 %).

Ein Drittel der Einzelhändler berichtet über Rücknahmen/Rückrufaktionen und

Sicherheitshinweise

Die Marktüberwachung in Bezug auf die Sicherheit von Produkten wird auch anhand einer

Frage nach Rücknahmen bzw. Rückrufaktionen und nach Sicherheitshinweisen in der

jeweiligen Branche bewertet.37

Ein Drittel der Einzelhändler, die Nichtlebensmittel verkaufen, (33 %) erklärt, in den letzten

24 Monaten hätten öffentliche Stellen Sicherheitshinweise im Zusammenhang mit ihren

Produkten veröffentlicht. Der gleiche Anteil an Einzelhändlern in der EU gibt an, öffentliche

Stellen hätten sich in den letzten 24 Monaten nach Rücknahmen und Rückrufaktionen in der

jeweiligen Branche erkundigt. Diese Maßnahmen waren durchschnittlich am häufigsten in

Irland (44 %), Malta (42 %) und Deutschland (40 %). Am seltensten wurde in Litauen (13 %)

und in Estland (15 %) von diesen Maßnahmen Gebrauch gemacht. Diese Ergebnisse sind

37

Diese Frage wurde im Fragebogen 2014 neu formuliert, um den Schwerpunkt vom jeweils befragten

Unternehmen eher auf die gesamte Branche zu verlagern.

Page 53: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

51

insoweit nicht ganz eindeutig, als die Anzahl der Rücknahmen/Rückrufaktionen und der

Sicherheitshinweise von der Anzahl der in Verkehr gebrachten gefährlichen Produkte und der

Wachsamkeit der Marktaufsichtsbehörden abhängt.38

Abbildung 29: Sicherheitshinweise und Rücknahmen/Rückrufaktionen, 2013-2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, ob in Bezug auf Produktsicherheit in Ihrer Branche in

den letzten 24 Monaten eine der folgenden Aussagen zutrifft. … Basis: Einzelhändler, die Nichtlebensmittel

verkaufen (n = 5169)

3. BESCHWERDEN UND STREITBEILEGUNG

Im Idealfall – wenn Verbraucher und Einzelhändler in vollem Umfang über

Verbraucherrechte und über einschlägige Rechtsvorschriften informiert sind und wenn

öffentliche Stellen die Einhaltung dieser Rechtsvorschriften tatsächlich garantieren können –

dürften für die Verbraucher keine Probleme auftreten. Tatsächlich lässt sich jedoch nicht

vermeiden, dass es zu Schwierigkeiten kommt. In diesen Fällen sollten die Verbraucher

wissen, wo sie sich beschweren können, und die Verbraucher sollten rasch, einfach und

kostengünstig Rechtsschutz erhalten. Beschwerden und die erfolgreiche Nutzung von

Rechtsschutzmechanismen können dazu beitragen, Nachteile für die Verbraucher zu

verringern oder sogar vollständig abzuwenden; dadurch kann das Vertrauen der Verbraucher

in die Handelsumgebung gestärkt werden.

Mehrere EU-Initiativen sollen die Verbraucher bei der Durchsetzung ihrer Rechte

unterstützen und wirksame Rechtsschutzmechanismen in der EU sicherstellen. Die neuen

Vorschriften über alternative Streitbeilegung müssen von den Mitgliedstaaten bis zum 9. Juli

38

Aus diesem Grund unterscheidet sich auch die farbliche Kennzeichnung im Länderdiagramm von der

Verwendung in anderen Diagrammen in diesem Bericht (bei denen die Richtung der Auswirkungen auf die

Rahmenbedingungen für die Verbraucher leichter festzustellen ist).

Page 54: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

52

2015 in nationales Recht umgesetzt werden, damit alle Verbraucher die Möglichkeit haben,

sich an leistungsfähige Einrichtungen zur alternativen Streitbeilegung zu wenden und

vertragsbezogene Streitigkeiten mit Händlern sowohl auf nationaler als auch auf

grenzüberschreitender Ebene in fast allen Branchen (mit Ausnahme der Sektoren Gesundheit

und Weiter- und Hochschulbildung) beizulegen. Außerdem wird am 9. Januar 2016 eine

EU-weite Plattform zur Online-Beilegung von Streitigkeiten aufgrund von Online-

Geschäftsvorgängen in Betrieb genommen. Die Plattform wird in allen Amtssprachen der

Organe der EU verfügbar sein. Bezüglich der Kanäle speziell für eine leichtere Beilegung

grenzüberschreitender Streitigkeiten ist festzustellen, dass die – von der Kommission

kofinanzierten – Europäischen Verbraucherzentren in 28 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island

und in Norwegen den Verbrauchern Informationen über ihre Rechte bereitstellen und die

Verbraucher bei der Beilegung von Streitigkeiten mit Händlern aus anderen Mitgliedstaaten

unterstützen. Darüber hinaus vereinfacht das europäische Verfahren für geringfügige

Forderungen die Beilegung grenzüberschreitender Streitigkeiten innerhalb der EU bei

Ansprüchen im Zusammenhang mit geringen materiellen Werten und verringert so das

Kostenrisiko der betreffenden Streitigkeiten für die Kläger. Es wurde vorgeschlagen, das

Verfahren weiter zu straffen (beispielsweise durch Senkung von Fahrtkosten unter

ausgiebiger Nutzung von Möglichkeiten zur Fernkommunikation).39

Und schließlich ermutigt

die Kommission die Mitgliedstaaten, die Wirksamkeit ihrer nationalen Justizsysteme

insbesondere im Rahmen des Europäischen Semesters zu steigern. Das EU-Justizbarometer

bietet diesbezüglich objektive, verlässliche und vergleichbare Daten zur Qualität,

Unabhängigkeit und Leistungsfähigkeit von Justizsystemen in allen Mitgliedstaaten.40

Und

schließlich muss jeder Mitgliedstaat mindestens eine Gleichstellungsstelle einrichten, die

Diskriminierungsopfern im Zusammenhang mit Waren und Dienstleistungen unabhängige

Unterstützung gewährt. 41

Der Indikator Beschwerden und Streitbeilegung wird anhand der Bereitschaft der

Verbraucher, sich bei Problemen zu beschweren, und ihrer Zufriedenheit mit der Handhabung

von Beschwerden sowie der Kenntnis, der Nutzung und der Förderung von Mechanismen zur

alternativen Streitbeilegung und der Dauer von Gerichtsverfahren gemessen.

3.1 Beschwerden bei Problemen

Ein Fünftel der Verbraucher war bei Einkäufen oder bei der Verwendung von Waren oder

Dienstleistungen mit Problemen konfrontiert

Etwa jeder fünfte Verbraucher (22 %) erklärt, in den letzten 12 Monaten beim Kauf oder bei

der Verwendung von Waren oder Dienstleistungen mit Problemen konfrontiert gewesen zu

sein, die er als berechtigten Anlass für eine Beschwerde betrachtete.42

Von dieser Gruppe

39

http://ec.europa.eu/justice/newsroom/civil/news/131119_en.htm [nur EN]. 40

http://ec.europa.eu/justice/effective-justice/scoreboard/index_en.htm [nur EN]. 41

Weitere Informationen zur Umsetzung der Richtlinie über die Gleichstellung der Geschlechter bei Gütern und

Dienstleistungen (2004/113/EG) sind dem folgenden Bericht zu entnehmen:

http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/law_reviews/directive_2004_113_report_de.pdf

Weitere Informationen zur Umsetzung der Richtlinie zur Gleichbehandlung ohne Unterschied der Rasse

(2000/43/EG) siehe http://eur-lex.europa.eu/legal-

content/DE/TXT/?uri=CELEX:52014DC0002&qid=1435648671255 42

2014 lautete die Fragestellung: „Hatten Sie in den letzten 12 Monaten Probleme, wenn Sie irgendwelche

Produkte oder Dienstleistungen in Deutschland erworben haben, bei denen für Sie ein berechtigter Anlass zur

Page 55: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

53

unternahmen 76 % Schritte zur Lösung ihres Problems. 24 % wurden nicht aktiv. Gegenüber

2012 scheinen die Verbraucher einerseits etwas weniger Probleme gehabt zu haben,

andererseits aber auch seltener etwas zur Lösung von Problemen unternommen zu haben. Die

Auswirkungen soziodemografischer Faktoren sind ähnlich wie bei unlauteren

Geschäftspraktiken und sonstigen unlauteren Handelspraktiken: Männer, Befragte im

ländlichen Raum, Verbraucher mit besseren Sprachkenntnissen und tägliche Internet-Nutzer

sehen sich häufiger mit Problemen konfrontiert.

Die meisten Beschwerden werden unmittelbar an Händler gerichtet

In der Regel wurden Beschwerden beispielsweise direkt an die jeweiligen Händler gerichtet

und die Händler aufgefordert, das Problem zur Zufriedenheit der Verbraucher zu lösen. Wenn

direkt mit dem Händler keine Einigkeit erzielt werden konnte, wendeten die Verbraucher sich

an eine dritte Stelle (z. B. eine öffentliche Stelle, eine Einrichtung zur alternativen

Streitbeilegung und als letztes Mittel an ein Gericht). Eine einvernehmliche Lösung mit dem

Händler ist sowohl hinsichtlich der Kosten als auch bezüglich der Ergebnisse für beide Seiten

am effizientesten und wird daher als optimal betrachtet. Sie ist besonders dann leicht zu

erreichen, wenn – bei entsprechender Berechtigung der Beschwerde des Verbrauchers – der

Schaden so gering ist, dass der Händler es vorzieht, die Angelegenheit unmittelbar

auszuräumen und weiteren juristischen Aufwand zu vermeiden.43

Wenn der Händler kein

Entgegenkommen zeigt, wird als letzte Möglichkeit eine Klage vor Gericht in Betracht

gezogen; dieser Weg ist in der Regel jedoch am teuersten und am langwierigsten.

Entsprechend wendete sich die überwiegende Mehrheit der Befragten, die nach eigenem

Ermessen einen berechtigten Grund für eine Beschwerde hatten, unmittelbar an den

betreffenden Einzelhändler oder Dienstleister (63 %). 14 % beschwerten sich beim Hersteller.

Knapp jeder zehnte Verbraucher richtete seine Beschwerde an eine öffentliche Stelle (6 %)

oder eine Einrichtung zur außergerichtlichen Streitbeilegung (5 %), und nur 2 % verklagten

das betreffende Unternehmen vor Gericht. Die Wahrscheinlichkeit einer Beschwerde bei den

drei letztgenannten Stellen ist höher bei Verbrauchern, die mit der Handhabung ihrer

Beschwerde durch den jeweiligen Einzelhändler/Dienstleister nicht zufrieden sind.44

2014 beschwerten sich die Verbraucher etwas seltener bei einem Einzelhändler oder

Dienstleister als 2012 und wendeten sich häufiger an den jeweiligen Hersteller oder eine

öffentliche Stelle.

Beschwerde bestand?“ 2012 lautete die Frage etwas anders („Hatten Sie in den letzten 12 Monaten beim Kauf

oder der Nutzung von Waren oder Dienstleistungen in ihrem Land berechtigten Grund für eine

Beschwerde?“) Insoweit sind die Ergebnisse nur bedingt vergleichbar. 43

Van Roy, V., Rossetti, F., (2015). Consumer conditions in the EU: revised framework and empirical

investigation, JRC science and policy report, JRC93404,

http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC93404 [nur EN]; Ipsos MRBI im Auftrag der

irischen Wettbewerbsbehörde (Competition and Consumer Protection Commission) (2014), „Consumer

detriment survey 2014“, S. 25, verfügbar unter http://corporate.nca.ie/eng/Research_Zone/Consumer-

Detriment-Survey-2014-Report.pdf [nur EN]. 44

Allerdings beschränken sich die Fragen zu Problemen und Beschwerden nicht auf ein einziges Problem.

Insoweit ist denkbar, dass sich ein Befragter mit einem Problem an den Einzelhändler/Dienstleister gewendet

und bei einem anderen Problem vor einem Gericht geklagt hat.

Page 56: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

54

Abbildung 30: Maßnahmen beim Auftreten eines Problems, 2012-2014 (%)45

16,6

3,7

1,6

4,3

4,4

12,1

71,6

24,4

2,7

2,1

4,9

5,9

14,0

63,1

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Nichts unternommen

Sonstiges

Sie haben das betreffende Unternehmen verklagt.

Sie haben die Angelegenheit vor eine Stelle zur außergerichtlichen Streitbeilegung gebracht.

Sie haben sich bei einer öffentlichen Stelle beschwert.

Sie haben sich beim Hersteller beschwert.

Sie haben sich beim Einzelhändler/Dienstleister beschwert.

2014 2012

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Und was haben Sie unternommen? (Mehrfachnennungen möglich)

Basis: Befragte, bei denen ein Problem aufgetreten ist, (n = 5975) und Flash Eurobarometer 358 (n = 6543)

Ein ähnliches Bild ergibt sich aus den Antworten von Einzelhändlern: Die meisten

Einzelhändler erklärten, in den letzten 12 Monaten keine Verbraucherbeschwerden aus dem

Inland erhalten zu haben (58 %). Bei Weitem am häufigsten gehen Beschwerden der

Verbraucher beim Kundendienst des betreffenden Unternehmens ein (74 %); danach folgen

Beschwerden bei öffentlichen Stellen (11 %), Klagen vor Gericht und Beschwerden bei NROs

(jeweils 9 %) und bei Stellen zur alternativen Streitbeilegung (8 %). Ein Viertel der Befragten

(25 %) hatte Beschwerden auf sonstigen (nicht näher bezeichneten) Wegen erhalten.

Abbildung 31: Auf unterschiedlichen Wegen erhaltene Beschwerden von Verbrauchern im Inland, EU-28,

2014 (%)

3,3

24,5

8,0

8,6

9,2

10,5

74,4

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Weiß nicht/Nichts davon

Ja, auf sonstigen Wegen

Ja, durch Stellen zur alternativen Streitbeilegung

Ja, durch Verbraucher-NROs

Ja, durch Gerichte

Ja, durch öffentliche Stellen

Ja, durch den Kundendienst des Unternehmens

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Hat Ihr Unternehmen während der letzten 12 Monate Beschwerden von

Verbrauchern aus (LAND) erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Basis: Befragte, die Beschwerden von

Verbrauchern aus dem Inland erhalten haben (n = 4361)

Bei Verbrauchern aus anderen EU-Ländern besteht eine nochmals größere

Wahrscheinlichkeit, dass Beschwerden beim Kundendienst der jeweiligen Einzelhändler

eingehen, (80 %) als bei Geschäftsvorgängen im Inland. Nur 3 % erklärten, sie hätten

Beschwerden aus anderen EU-Ländern über Gerichte, öffentliche Stellen oder

Verbraucherschutz-NROs erhalten, und nochmals weniger Befragte haben Beschwerden über

Wege erhalten, die speziell zur einfacheren Handhabung von Beschwerden im

45

Die möglichen Maßnahmen (einschließlich der Hinnahme eines Problems ohne weiteres Vorgehen) schließen

einander nicht aus. Daher summieren sich die Prozentanteile nicht zwangsläufig auf 100 %.

Page 57: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

55

grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr eingerichtet wurden (Europäische

Verbraucherzentren und europäisches Verfahren für geringfügige Forderungen).

Abbildung 32: Auf unterschiedlichen Wegen erhaltene Beschwerden von Verbrauchern in anderen

EU-Ländern, EU-28, 2014 (%)

22,9

0,1

1,7

2,5

2,6

2,7

3,2

79,6

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Auf anderen Wegen

Über das europäische Verfahren für geringfügige Forderungen

Über Europäische Verbraucherzentren

Über Stellen zur alternativen Streitbeilegung

Über Verbraucher-NROs

Über öffentliche Stellen

Über Gerichte (nicht über das europäische Verfahren für geringfügige Forderungen)

Über den Kundendienst der Unternehmen

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Hat Ihr Unternehmen während der letzten 12 Monate Beschwerden von

Verbrauchern aus anderen EU-Ländern erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Basis: Befragte, die

Beschwerden von Verbrauchern aus anderen EU-Ländern erhalten haben (n = 476)

Die meisten Verbraucher beschweren sich nicht, wenn Probleme auftreten

Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass sich Verbraucher nicht beschweren, obwohl sie

nach eigenem Empfinden berechtigten Anlass dazu hätten. Vier von zehn Verbrauchern

hielten eine zufriedenstellende Lösung des aufgetretenen Problems für unwahrscheinlich

(40 %) oder meinten, das Verfahren würde zu lange dauern (38 %). Ein Drittel (34 %)

betrachtete den Streitwert als zu gering. Etwa einer von fünf Verbrauchern erklärte, er wisse

nicht, wie und wo er sich beschweren könne (23 %), oder frühere Beschwerden seien nicht

erfolgreich gewesen bzw. man sei sich seiner Rechte als Verbraucher nicht sicher gewesen

(jeweils 22 %) oder man habe die mit einer Beschwerde verbundene Konfrontation gescheut

(19 %).

Page 58: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

56

Abbildung 33: Gründe dafür, dass Verbraucher beim Auftreten eines Problems nichts unternommen

haben, EU-28, 2014 (%)

1,1

10,4

18,5

21,9

22,0

22,7

34,3

38,0

39,9

0 20 40 60 80 100

Weiß nicht/Nichts davon

Sonstiges

Sie befürchteten, Ihre Beschwerde würde auf eine Streitigkeit hinauslaufen, und solche Situationen sind für Sie schwierig (N)

Sie waren sich nicht sicher über Ihre Verbraucherrechte.

Sie hatten sich bereits bei anderen Problemen erfolglos beschwert.

Sie wussten nicht, ob und wo Sie sich hätten beschweren können.

Der Streitwert war zu gering.

Sie meinten, es würde zu lange dauern.

Sie hielten eine zufriedenstellende Lösung Ihres Problems für unwahrscheinlich.

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Was waren die Hauptgründe, warum Sie keine Maßnahmen ergriffen haben?

(Mehrfachnennungen möglich) Basis: Befragte, die trotz aufgetretener Probleme nichts unternommen haben

(n = 1490)

Es könnte argumentiert werden, dass ein geringer Schaden tatsächlich ein Grund dafür sei, auf

eine Beschwerde zu verzichten; der Aufwand (und entsprechend auch die Kosten) einer

Beschwerde könnten höher sein als der erlittene (finanzielle) Verlust. Empirische Analysen

deuten auch darauf hin, dass sich die Begründung „Der Streitwert war zu gering“ deutlich von

anderen Begründungen für einen Verzicht auf eine Beschwerde unterscheidet. Die

Begründung, eine zufriedenstellende Lösung sei unwahrscheinlich, könne hingegen als

allgemeine Begründung dafür betrachtet werden, dass Beschwerden als schwierig betrachtet

würden.46

Insgesamt ließen sich über 80 % der Verbraucher, die nichts zur Lösung eines

Problems unternommen haben, durch die (wahrgenommenen) Schwierigkeiten von einer

Beschwerde abhalten (beispielsweise durch die geringen Erfolgsaussichten, durch fehlende

Informationen über Möglichkeiten und Ansätze für weitere Maßnahmen oder durch die

voraussichtliche Dauer des Beschwerdeverfahrens).

3.2 Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden

Zufriedenstellende Abhilfemaßnahmen können den Schaden für Verbraucher reduzieren oder

sogar vollständig beseitigen und das Vertrauen der Verbraucher fördern. Die Erörterung der

Rahmenbedingungen für die Verbraucher darf sich daher nicht auf die eigentlichen Probleme

und auf den Anteil der erhobenen Beschwerden beschränken, sondern sollte auch die

46

Auf die Frage, warum sie von einer Beschwerde abgesehen hatten, konnten die Befragten mehrere Antworten

geben. Wenn die Begründung mit der Unwahrscheinlichkeit einer zufriedenstellenden Lösung aus der

Stichprobe ausgeschlossen wird, ergibt sich die größte Häufigkeit für die Begründung „Der Streitwert war zu

gering“; außerdem erhöht sich der Anteil der Kategorie „Sonstiges“. Die Anteile der Befragten, die eine der

übrigen Antworten gaben, nimmt ebenfalls ab. Dies deutet darauf hin, dass sich die Begründung „Der

Streitwert war zu gering“ inhärent von der Kategorie „Sie hielten eine zufriedenstellende Lösung Ihres

Problems für unwahrscheinlich.“ und von verwandten Kategorien im Zusammenhang mit subjektiv

empfundenen Schwierigkeiten bei Beschwerden unterscheidet.

Page 59: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

57

Zufriedenheit der Verbraucher mit der Handhabung ihrer Beschwerden durch die

verschiedenen Stellen einbeziehen.

Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden bei Stellen zur alternativen

Streitbeilegung am höchsten

Sechs von zehn Befragten erklärten sich mit der Handhabung ihrer Beschwerde durch den

Einzelhändler oder Dienstleister zufrieden (61 %). Mit der Behandlung durch Hersteller und

öffentliche Stellen waren jeweils 59 % zufrieden. Bei Stellen zur alternativen Streitbeilegung

(„AS-Stellen“) ist die höchste Zufriedenheit zu verzeichnen (68 %). Am geringsten in die

Zufriedenheit bei Gerichten (45 %); dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass vor Gericht

verhandelte Streitigkeiten eher komplex und entsprechend kostspieliger und langwieriger

sind.

Gegenüber 2012 ist die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden durch

Einzelhändler/Dienstleister im Jahr 2014 zurückgegangen; mit der Handhabung von

Beschwerden durch öffentliche Stellen und durch Stellen zur alternativen Streitbeilegung

waren die Verbraucher hingegen zufriedener als 2012.

Die Nutzung des Internets, der Wohnort und Sprachkompetenzen der Verbraucher haben den

stärksten Einfluss auf die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden. Befragte, die

das Internet täglich nutzen, die in einer Großstadt leben und die mehr als vier Sprachen

beherrschen, sind am zufriedensten mit der Handhabung ihrer Beschwerden.

Abbildung 34: Zufriedenheit der Verbraucher mit der Handhabung von Beschwerden, EU-28, 2012-2014

(%)

1,3 1,3 3,9 2,711,3

5,211,4 6,6 10,7

27,819,1 22,1 21,6 22,7

23,021,8 11,5

14,6

25,5

14,6

14,016,0 14,7 15,7

18,6

14,3 19,810,9

12,912,933,4

37,329,5 33,7

31,0

34,7 33,4

35,3

27,324,6

32,123,2

30,3 25,316,1

24,1 23,932,6

23,6 20,1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2012 2014 2012 2014 2012 2014 2012 2014 2012 2014

Weiß nicht Gar nicht zufrieden Nicht sehr zufrieden Ziemlich zufrieden Sehr zufrieden

Einzelhändler oder Hersteller Öffentliche Stelle Stelle zur außer- GerichtDienstleister gerichtl. Streitbeilegung

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Bitte geben Sie an, wie zufrieden oder unzufrieden Sie ganz allgemein mit der

Art und Weise waren, in der die im Folgenden genannten Stellen mit Ihrer Beschwerde bzw. Ihren Beschwerden

umgegangen sind …, Basis: Verbraucher, die nach dem Auftreten eines Problems etwas unternommen haben

(n = 4516) – Daten für 2012 beziehen sich auf die EU-27.

Bei Unternehmen ist die erfolgreiche Handhabung von Beschwerden ein wichtiger Faktor zur

Erhöhung der Kundenbindung. Die positive Korrelation (0,48) auf Länderebene zwischen

dem Prozentanteil der Einzelhändler/Dienstleister, bei denen Beschwerden im eigenen

Kundendienst eingegangen sind, und der Zufriedenheit der Verbraucher mit der Handhabung

Page 60: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

58

ihrer Beschwerden durch die Einzelhändler/Dienstleister47

lässt auf die Wirkung positiver

Erfahrungen schließen.

3.3 Indikator „Probleme und Beschwerden“

Da detaillierte Berichte auf Länderebene über die Häufigkeit von Problemen und

Beschwerden und über die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden wegen der

geringen Stichprobengrößen nur schwer möglich sind, wurde ausgehend von den folgenden

vier Fragen ein zusammengesetzter Indikator „Probleme und Beschwerden“ entwickelt: (1) Ist

beim Befragten beim Kauf oder bei der Verwendung von Waren oder Dienstleistungen im

Inland ein Problem aufgetreten? (2) Was hat der Befragte unternommen, um das Problem zu

lösen? (3) Wie zufrieden war der Befragte insgesamt mit der Handhabung seiner

Beschwerde? (4) Wenn auf eine Beschwerde verzichtet wurde: Warum hat der Befragte nichts

unternommen?

Aufgrund einer Kombination der genannten Informationen und nach den folgenden

Grundsätzen wurden elf unterschiedliche Szenarien entwickelt:48

Im Idealfall sollten für die Verbraucher natürlich keinerlei Probleme auftreten.

Wenn mindestens ein Problem aufgetreten ist, sollte Beschwerde erhoben werden,

sofern nicht ausschließlich wegen des geringen Streitwerts von einer Beschwerde

abgesehen wird.

Eine Beschwerde beim jeweiligen Einzelhändler/Hersteller deutet auf ein weniger

ernsthaftes Problem hin und/ist für die Verbraucher mit geringerem Aufwand

verbunden als Beschwerden bei Dritten (öffentliche Stellen, Stellen zur alternativen

Streitbeilegung und Gerichte).

Außerdem ist das (als zufriedenstellend oder eben als nicht zufriedenstellend

bewertete) Endergebnis des Beschwerdeverfahrens von Bedeutung.

Diese Szenarien sind erschöpfend (d. h. sie betreffen alle Befragten) und schließen einander

aus. (Jeder Befragte wird mindestens einem Szenario zugeordnet.) Der zusätzliche Vorteil

einer Kombination der Antworten auf die einzelnen Fragen bei den genannten Szenarien

besteht darin, dass eine höhere Beschwerdequote nicht zwangsläufig als Beleg für eine

günstigere Verbraucherlage zu betrachten ist (wenn die Beschwerden nicht zu

zufriedenstellenden Reaktionen führen), und dass Fälle, in denen Verbraucher bei geringer

Schadenshöhe von einer Beschwerde absehen, nicht unberücksichtigt bleiben.49

Hinsichtlich der länderbezogenen Ergebnisse des zusammengesetzten Indikators „Probleme

und Beschwerden“ ist festzustellen, dass die Quoten in Luxemburg, Belgien, Dänemark,

Zypern, Österreich, Slowenien und Schweden am höchsten sind; dies lässt darauf schließen,

47

Für die übrigen Beschwerdewege konnten keine vergleichbaren Analysen durchgeführt werden, da für die

einzelnen Länder nur kleine Stichproben verfügbar waren. 48

Die Szenarien und die Ergebnisse wurden mit fachlicher Unterstützung der Gemeinsamen Forschungsstelle

der Kommission und in Konsultation mit Fachleuten aus den Mitgliedstaaten entwickelt. 49

Nähere Informationen über zusammengesetzte Indikatoren siehe Abschnitt 2.2.1 in Van Roy, V., Rossetti, F.,

Piculescu, V. (2015), Consumer conditions in the EU: revised framework and empirical investigation, JRC

science and policy report, JRC93404 (http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC93404)

[nur EN].

Page 61: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

59

dass die Verbraucher in diesen Ländern mit verhältnismäßig geringeren Problemen

konfrontiert sind und dass beim Auftreten von Problemen die Zufriedenheit mit

Rechtsschutzmechanismen verhältnismäßig größer ist. Kroatien, Bulgarien, Griechenland und

Polen stehen am Ende der Skala. Die Ergebnisse unterscheiden sich nicht erheblich zwischen

den Ländern – weder hinsichtlich des zusammengesetzten Indikators noch bezüglich des

Prozentanteils der Verbraucher, bei denen ein Problem aufgetreten ist. Größere Unterschiede

sind hingegen bei dem Prozentanteil der Verbraucher zu verzeichnen, die nach dem Auftreten

eines Problems nichts unternommen haben. Am seltensten sehen österreichische (3 %),

schwedische und dänische (jeweils 5 %) Verbraucher von einer Beschwerde ab, wenn ein

Problem aufgetreten ist, das nicht als unerheblich zu bewerten ist. Griechenland (51 %),

Bulgarien (52 %) und Rumänien (38 %) sind die Länder, in denen Verbraucher nach dem

Auftreten eines Problems am ehesten nichts unternehmen.

Abbildung 35: Probleme und Beschwerden durch Verbraucher, nach Ländern, 2014

Quelle: Flash Eurobarometer 397, Basis: alle Befragten (n = 26 590)

3.4 Kenntnis, Nutzung und Förderung von Mechanismen zur alternativen

Streitbeilegung

Im Vergleich zu Gerichtsverfahren ist festzustellen, dass Methoden zur alternativen

Streitbeilegung den Parteien helfen können, einfach, rasch und kostengünstig zu einem

Kompromiss zu gelangen. Außerdem fördern Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung

eine Kultur der Harmonie ohne Gewinner und Verlierer. Insoweit können Mechanismen zur

alternativen Streitbeilegung zu einer wirksamen Justiz beitragen.

Page 62: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

60

Ein Drittel aller Einzelhändler ist bereit bzw. verpflichtet, Mechanismen zur alternativen

Streitbeilegung zu nutzen

Die Kenntnis von Verfahren zur alternativen Streitbeilegung ist bei Einzelhändlern eher

beschränkt und hat von 2012 bis 2014 nur leicht zugenommen. Gut jedem zweiten

Einzelhändler (54%) ist nach eigenen Angaben eine Einrichtung zur alternativen

Streitbeilegung entweder in der eigenen oder in einer sonstigen Branche bekannt. Etwas

weniger als ein Drittel (30 %) ist zur Nutzung von Mechanismen zur alternativen

Streitbeilegung bei Beschwerden von Verbrauchern bereit bzw. gesetzlich verpflichtet; 16 %

kennen entsprechende Verfahren, sind aber der Auffassung, solche Verfahren gebe es in ihrer

Branche nicht,50

und 8 % erklären sich ausdrücklich nicht bereit, solche Verfahren zu nutzen.

Abbildung 36: Kenntnis und Nutzung von Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung bei

Einzelhändlern, EU-28, 2014 (%)

29,7

7,9

16,2

41,8

4,4 Bekannt und zur Nutzung bereit

Bekannt, aber nicht zur Nutzung bereit

Bekannt, aber keine Stelle zur außergerichtlichen Streitbeilegung in der Branche verfügbar

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Kennen Sie Stellen zur alternativen Streitbeilegung in

Verbraucherangelegenheiten (d. h. Schlichter, Mediatoren, Ombudstellen oder sonstige Stellen zur

außergerichtlichen Streitbeilegung) in (LAND)? Basis: alle Befragten (n = 10 457)

Der Anteil der Einzelhändler, die bereit bzw. verpflichtet sind, sich an Verfahren zur

alternativen Streitbeilegung zu beteiligen, reicht von 53 % in Malta, 44 % in Ungarn und 43 %

in Spanien bis zu 14 % in Lettland, 16 % in Litauen und 17 % in Zypern. Die Bewertungen für

diese Indikatoren werden sich infolge der Umsetzung der Richtlinie über alternative

Streitbeilegung wahrscheinlich noch beträchtlich verbessern.

In der EU-28 erklärten durchschnittlich nur 8 % der Einzelhändler ausdrücklich, dass sie nicht

bereit seien, sich an Verfahren zur alternativen Streitbeilegung zu beteiligen. Nur in Lettland

antworteten die meisten Einzelhändler, ihnen sei zwar bekannt, dass es Stellen zur

alternativen Streitbeilegung gebe, sie seien aber nicht bereit, die Angebote dieser Stellen auch

50

Die Untersuchungen wurden 2014 durchgeführt, d. h. noch vor Inkrafttreten der Richtlinie über alternative

Streitbeilegung (im Juli 2015), nach der die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, die vollständige Abdeckung

durch AS-Stellen für Streitigkeiten zu gewährleisten, die der Richtlinie über alternative Streitbeilegung

unterliegen und an denen ein in ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet niedergelassener Unternehmer beteiligt ist.

Page 63: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

61

zu nutzen (32 %). 21 % der Einzelhändler in Polen und 17 % in der Tschechischen Republik

vertreten den gleichen Standpunkt.

Abbildung 37: Kenntnis und Nutzung von Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung bei

Einzelhändlern, EU-28, 2014 (%)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Bekannt und zur Nutzung bereit

Bekannt, aber nicht zur Nutzung bereit

Bekannt, aber keine AS-Stelle in der Branche verfügbar

Keine Stelle zur alternativen Streitbeilegung bekannt

Weiß nicht

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Kennen Sie Stellen zur alternativen Streitbeilegung in

Verbraucherangelegenheiten (d. h. Schlichter, Mediatoren, Ombudstellen oder sonstige Stellen zur

außergerichtlichen Streitbeilegung) in (LAND)? Basis: alle Befragten (n = 10 457)

Das von der Kommission veröffentlichte EU-Justizbarometer 201551

enthält Daten zu

Maßnahmen der öffentlichen Hand in den Mitgliedstaaten zur Förderung und Unterstützung

der Nutzung von Methoden zur alternativen Streitbeilegung. Die Abbildungen 37 und 38

beruhen auf Antworten auf einen Fragebogen, der an für die nationalen Justizsysteme

zuständige Kontaktpersonen der Mitgliedstaaten geschickt wurde. Beiden Abbildungen liegen

zusammengesetzte Indikatoren zugrunde.52

51

http://ec.europa.eu/justice/effective-justice/files/justice_scoreboard_2015_de.pdf 52

Der Indikator betreffend die Förderung der Nutzung von Methoden zur alternativen Streitbeilegung beruht auf

folgenden Quellen: 1) Websites mit Informationen über alternative Streitbeilegung,

2) Aufklärungskampagnen, 3) öffentlich zugängliche Broschüren, 4) auf Anfrage durchzuführende

themenbezogene Informationsveranstaltungen über alternative Streitbeilegung, 5) einschlägige

Aufklärungsmaßnahmen von Gerichten, 6) Veröffentlichungen der Ergebnisse von Untersuchungen zur

Nutzung von Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung, 7) Veröffentlichung von Statistiken zur Nutzung

von Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung und 8) sonstige Daten. Für jedes Aufklärungsinstrument

wird ein Punkt vergeben. In manchen Mitgliedstaaten werden zusätzliche Maßnahmen durchgeführt (DE).

Dem Indikator betreffend die Nutzung von Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung wird nach

folgenden Parametern erfasst: 1) (teilweise oder vollständige) Übernahme der Kosten in Verbindung mit

Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung, 2) vollständige oder teilweise Erstattung von Gerichtskosten

einschließlich Dokumentenabgaben bei erfolgreicher Anwendung eines Mechanismus zur alternativen

Streitbeilegung, 3) Verfahren zur alternativen Streitbeilegung, die ohne Beteiligung eines Rechtsanwalts

durchgeführt wurden, 4) mögliches Fungieren von Richtern als Mediatoren, 5) Koordinatoren zur alternativen

Streitbeilegung/Mediation bei Gerichten und 6) sonstige Daten. Für jedes Unterstützungsinstrument wird ein

Punkt vergeben. In manchen Mitgliedstaaten werden zusätzliche Methoden zur Erleichterung einer

alternativen Streitbeilegung genutzt (IE).

Page 64: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

62

Abbildung 38: Öffentliche Förderung der Nutzung von Mechanismen zur alternativen Beilegung

verbraucherrechtlicher Streitigkeiten

HR LT PL PT DE IT NL RO EE CY IE FR SE HU FI BE SI LU SK AT CZ BG EL LV DK MT ES UK

KEINE

DATEN

Quelle: Daten des EU-Justizbarometers 2015

Abbildung 39: Anreize zur Nutzung von Mechanismen zur alternativen Beilegung verbraucherrechtlicher

Streitigkeiten im öffentlichen Sektor

DE SI LT HU RO HR FR NL PL SE SK EE PT BG IT CY LU AT CZ FI LV BE DK IE MT EL ES UK

KEINE

DATEN

Quelle: Daten des EU-Justizbarometers 2015

3.5 Dauer von Gerichtsverfahren

Der Zugang zu einem wirksamen Justizsystem ist ein in der Charta der Grundrechte der

Europäischen Union verankertes Grundrecht. Unabhängig vom Modell des jeweiligen

nationalen Rechtssystems oder der Rechtstradition, die dem nationalen Justizsystem zugrunde

liegt, sind zeitnahe Entscheidungen, Unabhängigkeit, Bezahlbarkeit und ein

bürgerfreundlicher Zugang einige der wesentlichen Parameter eines leistungsfähigen

Rechtssystems. Die Dauer der Rechtsverfahren kann als Indikator für die Leistungsfähigkeit

eines nationalen Rechtssystems betrachtet werden.

Je nach Land unterscheidet sich die Dauer von Rechtsverfahren erheblich

Unterschiedliche Rechtsmittelverfahren können deutliche Auswirkungen auf die Dauer von

Verfahren haben; die Leistungsfähigkeit eines Rechtssystems sollte jedoch schon in der ersten

Instanz zum Ausdruck kommen, da alle Gerichtsverfahren diese Instanz durchlaufen müssen.

Page 65: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

63

Abbildung 40 vermittelt einen Überblick über die Dauer von Verfahren (in Tagen) bis zur

Entscheidung über zivil- oder handelsrechtliche Streitigkeiten in erster Instanz.53

Abbildung 40: Dauer bis zur Entscheidung zivil- und handelsrechtlicher Verfahren, erste Instanz, in

Tagen, 2010-201354

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

LU LT EE AT DK HU SE CZ RO DE PL LV ES FI SI FR HR PT EL SK IT* CY MT BE BG IE NL UK

2010 2012 2013

KEINE DATEN

Quelle: EU-Justizbarometer 201555

Abbildung 40 gibt anhand der Verfahrensdauer Aufschluss über die Wirksamkeit nationaler

Gerichte in verbraucherrechtlichen Rechtsmittelverfahren. Die durchschnittliche Dauer wurde

aufgrund von Rechtsmittelverfahren gegen eine Entscheidung einer für den

Verbraucherschutz und für die Umsetzung der Richtlinie über missbräuchliche

Vertragsklauseln, der Richtlinie zu bestimmten Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der

Garantien für Verbrauchsgüter und der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken

zuständigen Behörde aus den Jahren 2012 und 2013 ermittelt.56

53

Die Dauer der Verfahren ist ein Standard-Indikator, der von der Kommission

des Europarats für die Wirksamkeit der Justiz (Council of Europe Commission for the Evaluation of the

Efficiency of Justice, CEPEJ) entwickelt wurde (siehe

http://www.coe.int/t/dghl/cooperation/cepej/evaluation/default_en.asp) [nur EN]. 54

Strittige zivilrechtliche (und handelsrechtliche) Angelegenheiten führen zu Differenzen zwischen den Parteien,

beispielsweise zu Streitigkeiten über die Auslegung von Verträgen nach der Methode der CEPEJ. Unstrittige

zivilrechtliche (und handelsrechtliche) Angelegenheiten hingegen betreffen Verfahren, die nicht angefochten

werden, beispielsweise Zahlungsaufforderungen, gegen die kein Einspruch erhoben wurde. Handelsrechtliche

Streitigkeiten werden in einigen Ländern von Handelsgerichten und in anderen Ländern von allgemeinen

(zivilen) Gerichten entschieden. Vergleiche sind mit Vorsicht zu bewerten, da manche Mitgliedstaaten über

Änderungen der Methode zur Erfassung oder Kategorisierung von Daten berichtet haben (CZ, EE, IT, CY,

LV, HU, SI) oder Vorbehalte bezüglich der Vollständigkeit der Daten dahin gehend zum Ausdruck gebracht

haben, dass die Daten möglicherweise nicht alle Bundesländer oder alle Gerichte beinhalten (DE, LU).

NL hat die angegebene Dauer selbst ermittelt. Eine Berechnung durch die CEPEJ wurde nicht vorgenommen.

Detailliertere Informationen sind dem EU-Justizbarometer 2015 zu entnehmen (siehe

http://ec.europa.eu/justice/effective-justice/files/justice_scoreboard_2015_de.pdf). 55

Untersuchung der CEPEJ. 56

Dieses Szenario war auf Belgien, Luxemburg, Österreich, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich

nicht übertragbar, da manche Verbraucherschutzbehörden nicht befugt sind, Entscheidungen über einen

Verstoß gegen diese Vorschriften zu treffen. In Deutschland, Irland und Malta wurden in diesem Zeitraum

keine entsprechenden Verfahren verhandelt. In Frankreich sind Rechtsmittelverfahren von marginaler

Bedeutung. Vergleiche sind mit Vorsicht zu bewerten, da die Größe der Stichproben je nach Mitgliedstaat

unterschiedlich ist.

Page 66: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

64

Abbildung 41: Dauer bis zur Entscheidung von Rechtsmittelverfahren im Zusammenhang mit

Entscheidungen von Verbraucherschutzbehörden (Tage)

0

200

400

600

800

1000

1200

BG CZ DK EE EL ES FR HR IT CY LV LT HU NL PL PT RO SI SK

1. Instanz 2012 2. Instanz 2012 1. Instanz 2013 2. Instanz 2013

KE

INE

DA

TE

N

KE

INE

DA

TE

N

KE

INE

DA

TE

N

Quelle: EU-Justizbarometer 2015

57

57

Erhebung von Pilotdaten durch die Europäische Kommission gemeinsam mit dem Netz für Zusammenarbeit

im Verbraucherschutz.

Page 67: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

65

IV. DIE VERBRAUCHER UND DER BINNENMARKT

Eine Zunahme des elektronischen Handels würde für die europäischen Verbraucher niedrigere

Preise und eine größere Auswahl an Waren und Dienstleistungen58

bedeuten, und

Unternehmen könnten eine größere Verbrauchergruppe erreichen und ihre Umsätze steigern.

Im Jahreswachstumsbericht 2015 wurde ein geringes Vertrauen der Verbraucher in Online-

Geschäftsvorgänge ausdrücklich als Hindernis für die Verwirklichung des digitalen

Binnenmarkts genannt. Die mit der neuen Richtlinie über die Rechte der Verbraucher

eingeführten harmonisierten Vorschriften59

treten zum Juni 2014 in Kraft; sie verbessern den

Verbraucherschutz bei Online-Geschäftsvorgängen und verringern die Kosten von

Verkäufern, die ihre Produkte grenzüberschreitend anbieten möchten. Die neuen Vorschriften

über alternative Streitbeilegung, über Verfahren zur Online-Streitbeilegung und über die

laufende Überarbeitung des Verfahrens für geringfügige Forderungen werden allen Parteien

eine wirksame, einfache, rasche und kostengünstige Durchsetzung ihrer Rechte auf

außergerichtlichem Wege insbesondere in Online-Umgebungen ermöglichen. Die im Mai

2015 angenommene Strategie für einen digitalen Binnenmarkt60

beschreibt 16 weitere

Maßnahmen (siehe Kasten 1), die die Kommission bis Ende 2016 durchgeführt haben soll.

Der anstehende Gesetzgebungsvorschlag über Vertragsbedingungen bei Online-Käufen

digitaler Inhalte und materieller Güter soll das Vertrauen der Verbraucher in den

grenzüberschreitenden elektronischen Handel erhöhen und mehr Unternehmen dazu bewegen,

Waren und Dienstleistungen im grenzüberschreitenden Online-Handel anzubieten. Die

beabsichtigte Überprüfung der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz

soll zur wirksameren Durchsetzung von Verbraucherrechten im digitalen Binnenmarkt durch

nationale öffentliche Stellen beitragen. Die Kommission ist außerdem dabei, eine Reihe von

Leitlinien zu entwickeln, die die Betreiber von Vergleichstools bei der Erfüllung der

Vorschriften der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken unterstützen und den

Verbrauchern transparente und zuverlässige Informationen vermitteln sollen.

Roadmap für die Vollendung des digitalen Binnenmarkts

Besserer Zugang zu Online-Waren und -Dienstleistungen für Verbraucher und

Unternehmen zu Waren und Dienstleistungen in Europa

Gesetzgebungsvorschläge für einfache und wirksame vertragliche Regelungen für

Verbraucher und Unternehmen

Überprüfung der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz

(2006/2004/EG)

Maßnahmen im Bereich der Paketzustellung

Umfassende Überprüfung zur Vorbereitung von Gesetzgebungsvorschlägen zur

Bekämpfung von nicht gerechtfertigtem Geo-Blocking

Sektorbezogene Prüfung der Wettbewerbssituation im elektronischen Handel im

58

Schätzungen aus dem Jahr 2011 zufolge hätten die Verbraucher durch niedrigere Preise und ein größeres

Angebot beim Online-Shopping in der EU 11,7 Mrd. EUR jährlich sparen können (eingehende

Untersuchung zum elektronischen Warenhandel,

http://ec.europa.eu/consumers/consumer_evidence/market_studies/e_commerce/index_en.htm) [nur EN]. 59

2011/83/EU 60

COM(2015) 192 final.

Page 68: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

66

Zusammenhang mit dem Online-Handel von Waren und Dienstleistungen

Gesetzgebungsvorschläge für eine Reform der Rechte des geistigen Eigentums

Überprüfung der Kabel- und Satellitenrichtlinie

Gesetzgebungsvorschläge zur Reduzierung des mit unterschiedlichen

Mehrwertsteuerregelungen verbundenen Verwaltungsaufwands für Unternehmen

Schaffung der nötigen Bedingungen zur Unterstützung digitaler Netze und

Dienstleistungen

Gesetzgebungsvorschläge zur Reformierung der geltenden Rechtsvorschriften für den

Telekommunikationssektor

Überprüfung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste

Umfassende Analyse der Rolle von Marktplattformen einschließlich illegaler Inhalte

im Internet

Überprüfung der Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation

Entwicklung einer öffentlich-privaten Partnerschaft zur Gestaltung von Verträgen

über Cyber-Sicherheit

Maximierung des Wachstumspotenzials der digitalen Wirtschaft

Initiativen in Bezug auf das Eigentum an Daten und einen ungehinderten Datenstrom

(z. B. zwischen Anbietern von Cloud-Diensten) sowie zu einer europäischen Cloud

Annahme eines Plans für vorrangige IKT-Standards und Erweiterung des

Europäischen Interoperabilitätsrahmens für europäische öffentliche Dienste

Ein neuer e-Government-Aktionsplan einschließlich einer Initiative zum Prinzip

einer einzigen Anlaufstelle und einer Initiative zum Aufbau der Verknüpfung von

Unternehmensregistern

Quelle: Strategie für einen digitalen Binnenmarkt, angenommen am 6. Mai 2015

In diesem Teil des Barometers wird die Integration des digitalen Binnenmarkts anhand der

Entwicklung des (grenzüberschreitenden) elektronischen Handels zwischen Unternehmen und

Verbrauchern und der Standpunkte und Erfahrungen von Marktteilnehmern in Bezug auf

Online-Geschäftsvorgänge sowie im Hinblick auf die Hindernisse analysiert, wegen derer

Verbraucher und Einzelhändler die Vorteile eines digitalen Binnenmarkts nicht in vollem

Umfang ausschöpfen können. Wie bereits in der Vergangenheit beruht die Bewertung auf den

regelmäßigen EU-weiten Erhebungen bei Verbrauchern61

und Einzelhändlern,62

den von

61

Flash Eurobarometer 397 „Consumer attitudes towards cross-border trade and consumer protection“

(Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz), 2014.

(Informationen zur Methodik siehe Fußnote 10.) 62

Flash Eurobarometer 396 „Retailers’ attitudes towards cross-border trade and consumer protection“

(Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz), 2014.

(Informationen zur Methodik siehe Fußnote 11.)

Page 69: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

67

Eurostat erhobenen Daten zur Nutzung von IKT durch Haushalte/Einzelpersonen63

und

Unternehmen64

und der Analyse von Verbraucherbeschwerden, die beim Netz der

Europäischen Verbraucherzentren eingegangen sind. Außerdem enthält diese Ausgabe des

Barometers die Ergebnisse einer eigenen Erhebung bei Online-Verbrauchern zu

grenzüberschreitenden Hindernissen für die Vollendung des digitalen Binnenmarkts65

und die

Ergebnisse von Prüfungen auf Erfüllung der geltenden Vorschriften bei Online-

Einzelhändlern66

.

1. DER ELEKTRONISCHE HANDEL ZWISCHEN UNTERNEHMEN UND VERBRAUCHERN IN

DER EU

Sowohl die Häufigkeit als auch der Umfang des elektronischen Handels in der EU erhöhen

sich rasch, und es besteht unverändert erhebliches ungenutztes weiteres Wachstumspotenzial.

1.1 Online-Einkäufe im Inland und im grenzüberschreitenden Handel

Die Hälfte aller Europäer kauft grenzüberschreitend

Der Anteil der Verbraucher in der EU, die Waren oder Dienstleistungen über das Internet

kaufen, hat sich innerhalb von zehn Jahren fast auf das 2,3-Fache erhöht (von 21 % im Jahr

2004 auf 50 % im Jahr 2014). Das Ziel der Digitalen Agenda, nach dem 2015 die Hälfte aller

Europäer online einkaufen sollte, wurde also bereits kurz vor Ablauf der gesetzten Frist

erreicht. Vor allem ist der Anteil der Verbraucher, die zuletzt innerhalb der vergangenen drei

Monate online eingekauft haben, schneller gewachsen als der Anteil der Verbraucher, die

innerhalb der letzten 3-12 Monate online eingekauft haben (Abbildung 41). Dies deutet

– den Daten zum Volumen der Branche nach zu urteilen – darauf hin, dass auch der

Geschäftsverkehr im elektronischen Handel zugenommen hat.

63

Eurostat, Gemeinschaftserhebung über den IKT-Einsatz durch Haushalte und Einzelpersonen („Community

Survey on ICT usage in households and by individuals“), 2014 [nur EN]. 64

Eurostat, Gemeinschaftserhebung über IKT-Einsatz und E-Commerce in Unternehmen („Eurostat Community

survey on ICT usage and e-commerce in enterprises“), 2014 [nur EN]. 65

Verbraucherumfragen: „Identifying the main cross-border obstacles to the Digital Single Market and where

they matter most“, GfK im Auftrag der Europäischen Kommission, 2015 – Verbrauchererhebung zum

digitalen Binnenmarkt 2015 [nur EN]. Die Erhebung wurde im Februar/März 2015 mit Online-Panels unter

Verbrauchern durchgeführt, die zuhause über einen Internet-Zugang verfügen. Insgesamt umfasste die

Stichprobe 23 599 Befragte in den 28 EU-Mitgliedstaaten, Island und Norwegen (1000 Befragte in den

19 größeren Ländern und 500 Befragte in den vier kleinsten Ländern). Die Stichprobenahme und die

Gewichtungsverfahren wurden so konzipiert, dass die Repräsentativität der Stichprobe gewährleistet ist. 66

Von der Kommission koordinierte EU-weite „Sweeps“ (siehe

http://ec.europa.eu/consumers/enforcement/sweeps/index_en.htm) [nur EN] und eine im Zusammenhang mit

der Überprüfung der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz in Auftrag gegebene

Untersuchung (siehe Fußnoten 125-127).

Page 70: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

68

Abbildung 42: Online-Shopping, EU-28 (% der Verbraucher, die in den letzten 12 Monaten Waren oder

Dienstleistungen zum privaten Gebrauch über das Internet bestellten)

15,3 17,8 19,6 22,7 24,228,1 30,9 33,3 34,9 37,9 40,7

5,86,0

6,07,0

7,9

8,29,0

9,29,5

9,39,5

21,123,8

25,6

29,732,1

36,339,9

42,444,4

47,250,2

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Letzter Online-Einkauf in den letzten 3 Monaten Letzer Online-Einkauf vor 3-12 Monaten

Quelle: Eurostat, Gemeinschaftserhebung über den IKT-Einsatz durch Haushalte und Einzelpersonen

(„Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals“): When did you last buy or

order goods or services for private use over the Internet? (isoc_ec_ibuy) – Daten für 2004-2006 beziehen sich

auf die EU-27.

… die digitale Kluft besteht aber weiterhin

Die Zunahme der Nutzung des elektronischen Handels durch die Verbraucher liegt in den ost-

und südeuropäischen Ländern weiterhin unter dem EU-Durchschnitt, wenngleich in einigen

dieser Länder die verhältnismäßig schnellste Zunahme in den letzten Jahren zu verzeichnen

war (mehr als das Vierfache in Bulgarien, Estland, Litauen und Kroatien im Zeitraum

2008-2014).

Page 71: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

69

Abbildung 43: Online-Shopping (% der Verbraucher, die in den letzten 12 Monaten Waren oder

Dienstleistungen zum privaten Gebrauch über das Internet bestellten)

63

47

4

3

11

9

6

10

9

7

14

16

18

19

18

23

22

23

10

32

36

37

21

40

51

53

56

49

53

59

57

73

49

6

7

15

18

16

18

21

17

22

20

30

27

31

30

45

37

20

42

43

44

43

53

62

64

69

65

71

70

71

77

66

10

17

22

26

26

26

27

28

32

34

34

37

37

43

47

48

49

50

50

53

54

62

68

70

71

74

75

78

79

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

NO

IS

RO

BG

IT

EL

LT

PT

CY

HR

HU

LV

PL

ES

SI

CZ

MT

SK

EE

EU28

IE

AT

BE

FR

FI

DE

NL

LU

SE

DK

UK

2014

2011

2008

Quelle: Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014: When did you last

buy or order goods or services for private use over the Internet? (isoc_ec_ibuy)

Die Rangfolge der Länder deckt sich weitgehend mit dem von der Kommission erstellten

Gesamtindex für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft („Digital Economy and Society

Page 72: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

70

Index“) zur Messung der digitalen Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit anhand von

fünf Parametern: Konnektivität, Humankapital, Internetnutzung (einschließlich des

elektronischen Handels), Integration der Digitaltechnik und elektronische öffentliche

Dienste.67

Dies bestätigt, dass Faktoren wie der Ausbau der Breitbandversorgung und die

Entwicklung digitaler Kompetenzen entscheidende (wenngleich nicht hinreichende)

Voraussetzungen für eine Ausweitung des elektronischen Handels sind.

Abbildung 44: Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI), 2015

(Grundlage: größtenteils im Jahr 2014 erhobene Daten)

0

10

20

30

40

50

60

70

801 Konnektivität 2 Humankapital 3 Nutzung d. Internet 4 Integration digit. Techn. 5 Digitale öffentl. Dienstl.

Quelle: http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/desi [nur EN].

Außerdem entwickelt sich die Zunahme des elektronischen Handels je nach

soziodemografischer Gruppe sehr unterschiedlich. Besonders gering ist die Zunahme bei

älteren Verbrauchern (23 % bzw. 35 % in den Altersgruppen 65-74 und 55-64), bei

Verbrauchern ohne oder mit unzureichender Ausbildung (25 %), in Haushalten des

niedrigsten Einkommensquartils (32 %) und bei Verbrauchern, die sich im Ruhestand

befinden oder aus sonstigen Gründen inaktiv (27 %) oder erwerbslos sind (35 %).

67

http://digital-agenda-data.eu/datasets/desi/visualizations [nur EN].

Page 73: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

71

Abbildung 45: Auswirkungen soziodemografischer Unterschiede beim Online-Shopping (% der

Verbraucher, die in den letzten 12 Monaten Waren oder Dienstleistungen zum privaten Gebrauch über

das Internet bestellten)

35

60

62

27

43

51

55

67

54

40

32

75

52

25

23

35

50

60

68

61

48

53

50

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Erwerbslos

Studenten/Schüler

Arbeitnehmer Selbstständige, mithelfende Fam.angehörige

Im Ruhestand und aus sonst. Gründen nicht aktiv

Dünn besiedeltes Gebiet

Mittleres städt. Gebiet

Dicht besiedeltes Gebiet

Haushalt des 4. Einkommensquartils

Haushalt des 3. Einkommensquartils

Haushalt des 2. Einkommensquartils

Haushalt des 1. Einkommensquartils

Hoher Bildungsgrad

Mittlerer Bildungsgrad

Keine oder geringe Bildung

65-74

55-64

45-54

35-44

25-34

16-24

Weiblich

Männlich

Gesamt

Quelle: Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014: When did you last

buy or order goods or services for private use over the Internet? (isoc_ec_ibuy)

Grenzüberschreitende Online-Einkäufe häufiger in einigen kleineren EU-Ländern

2014 berichteten nur 15 % der Verbraucher, dass sie Waren oder Dienstleistungen aus anderen

EU-Ländern über das Internet gekauft hätten; 44 % hatten bei Händlern/Dienstleistern im

Inland gekauft. Weniger als ein Zehntel der Verbraucher (8 %) gab an, online bei Anbietern

außerhalb der EU gekauft zu haben.68

Online-Einkäufe im Inland sind erheblich häufiger als

grenzüberschreitende Online-Einkäufe. In einer kürzlich durchgeführten Erhebung zu Online-

Einkäufen von Verbrauchern69

wurde festgestellt, dass 70 % der letzten Online-Einkäufe im

Inland erfolgten; danach folgten Einkäufe in anderen EU-Ländern (12 %) und außerhalb der

EU (6 %).

68

Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014 (isoc_ec_ibuy). 69

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Page 74: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

72

Abbildung 46: Online-Shopping im Inland und grenzüberschreitend, EU-28, 2008-2014 (% der

Bevölkerung, die in den letzten 12 Monaten über das Internet Waren oder Dienstleistungen von Händlern

im Inland / aus anderen E-Ländern / von Händlern aus der übrigen Welt (Nicht-EU) bestellten

28,0

33,335,7

38,540,5

42,044,0

6,28,1 8,7 9,6

10,9 12,114,6

4,0 4,4 5,1 5,1 5,9 6,88,4

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

40,0

45,0

50,0

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Von Verkäufern aus dem Inland Von Verkäufern aus anderen EU-Ländern Von Verkäufern aus Nicht-EU-Ländern

Quelle: Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014: From whom did you

buy or order goods or services for private purpose over the Internet in the last 12 months (isoc_ec_ibuy)

Ein differenzierteres Bild ergibt sich auf Länderebene. In einigen kleineren Ländern mit

sprachlichen und kulturellen Verbindungen zu größeren Märkten (auf denen unter Umständen

ein breiteres Warenangebot besteht) kaufen die Verbraucher häufiger grenzüberschreitend

innerhalb der EU. Die höchsten Anteile waren in Luxemburg, Österreich, Malta, Finnland,

Dänemark und Belgien zu verzeichnen, wo mehr als ein Drittel der Verbraucher angab, im

Vorjahr in einem anderen EU-Land online eingekauft zu haben. Online-Shopping außerhalb

der EU ist am weitesten in Malta (24 %), Finnland und Luxemburg (jeweils 18 %) und im

Vereinigten Königreich (17 %) verbreitet.70

70

Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014 (isoc_ec_ibuy).

Page 75: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

73

Abbildung 47: Online-Shopping im Inland und grenzüberschreitend, 2014 (% der Personen, die in den

letzten 12 Monaten über das Internet Waren oder Dienstleistungen bei Händlern im Inland / aus anderen

EU-Ländern bestellt haben)

RO

PL

BG

ITHU

CZHR

LTEL

DEPT

ES

EE

EU28LV

SI

AT

UK

NLSK

FR

CY

SE

IS

BE

IE

DKNO

FI

MT

LU

0

10

20

30

40

50

60

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Vo

n V

erk

äufe

rn a

us

and

ere

n E

U-L

änd

ern

Von Verkäufern aus dem Inland

Quelle: Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals, 2014: From whom did you

buy or order goods or services for private purpose over the Internet in the last 12 months (isoc_ec_ibuy)

Bezüglich des Ursprungs grenzüberschreitender Online-Einkäufer bestätigt die letzte

Befragung zum Online-Shopping, dass die höheren Anteile in manchen Ländern in erster

Linie mit der Größe des jeweiligen Marktes (Ursprungsländer grenzüberschreitender Einkäufe

waren hauptsächlich Deutschland und das Vereinigte Königreich) und/oder mit

sprachlichen/kulturellen Verbindungen in Zusammenhang stehen. Die meisten

grenzüberschreitenden Online-Einkäufe gingen beispielsweise in Belgien von Frankreich und

den Niederlanden, in Luxemburg von Deutschland und Frankreich, in Österreich von

Deutschland und in Zypern vom Vereinigten Königreich und von Griechenland aus.71

71

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Page 76: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

74

Abbildung 48: Grenzüberschreitender Geschäftsverkehr im Zusammenhang mit materiellen Waren,

Offline-Dienstleistungen und digitalen Inhalten in der EU-28

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Die Verbraucher geben nicht alle grenzüberschreitenden Einkäufe an

Allerdings deutet eine kürzlich durchgeführte eingehende Analyse von

Untersuchungsergebnissen darauf hin, dass grenzüberschreitende Online-Einkäufe innerhalb

der EU in beträchtlich geringerem Umfang gemeldet werden, weil den Verbrauchern nicht

immer bewusst ist, dass sie in einem anderen EU-Land einkaufen. Die Einkaufsumgebung

geht zunehmend nahtlos in die Alltagsumgebung über; häufig werden Websites eher in der

Sprache des Wohnsitzlandes der Verbraucher als in der Sprache des Landes erstellt, in dem

sich der betreffende Server befindet. Eine kurze Analyse der Ergebnisse der Erhebung

bestätigt, dass grenzüberschreitende Einkäufe der Verbraucher eindeutig nicht in vollem

Page 77: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

75

Umfang erfasst werden.72

In etwa vier von zehn Fällen, in denen die Befragten

grenzüberschreitend in einem anderen EU-Land eingekauft haben, wurde ein Einkauf im

Inland angegeben. Und Verbraucher, die im Inland gekauft hatten, gaben nur in 5 % aller

Fälle fälschlicherweise an, sie hätten die Waren bzw. Dienstleistungen in einem anderen

EU-Land gekauft.73

Die tatsächlichen Quoten beim grenzüberschreitenden Online-Shopping

könnten also dem in der Digitalen Agenda für Europa für 2015 gesetzten Ziel von 20 % viel

näher kommen, und Selbstauskünfte von Verbrauchern sind in Befragungen kein besonders

zuverlässiger Indikator für die Häufigkeit grenzüberschreitender Online-Einkäufe. Dass

Verbraucher auch bei grenzüberschreitenden Einkäufen häufig davon ausgehen, sie hätten im

Inland gekauft, ist als Anzeichen dafür anzusehen, dass den Verbrauchern die geltenden

Vertragsbedingungen nicht in vollem Umfang bewusst sind und dass die Verbraucher

beispielsweise nicht wissen, dass eine infolge des Rücktritts von einem Vertrag erforderliche

Rücksendung mit höheren Kosten verbunden sein könnte. Außerdem (siehe Abschnitt 4.3.1)

sind die Verbraucher bei grenzüberschreitenden Online-Einkäufen wesentlich zurückhaltender

als bei Online-Einkäufen im Inland. Dieses unzureichende Vertrauen hindert die Verbraucher,

im digitalen Binnenmarkt Wettbewerbsdruck auszuüben (indem sie beispielsweise Angebote

grenzüberschreitend prüfen und vergleichen). Wie in Abschnitt 4.4.1.2 erläutert, treten bei

grenzüberschreitenden Einkäufen schließlich unverhältnismäßig häufig Probleme auf, und die

Verbraucher sehen sich bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen weiterhin mit

Diskriminierungen in Verbindung mit ihrem Wohnsitzland konfrontiert.

Zunahme der Bereitschaft zu grenzüberschreitenden Einkäufen mit internationaler

Orientierung der Verbraucher

Die Zunahme des grenzüberschreitenden elektronischen Handels steht mit wesentlichen

soziodemografischen Faktoren in Zusammenhang. Die Wahrscheinlichkeit von Online-

Einkäufen in anderen EU-Ländern erhöht sich mit zunehmendem Einkommen und

Bildungsgrad (sowie – in geringerem Umfang) mit zunehmender Bevölkerungsdichte.

Außerdem besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit bei Männern, jüngeren Altersgruppen und

erwerbstätigen oder studierenden Befragten.74

Die „internationale Orientierung“ (die

beispielsweise an Fremdsprachenkenntnissen und an der Häufigkeit von Auslandsreisen zu

erkennen ist) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Verbraucher, die aus privatem Interesse

zwei, drei oder vier Sprachen verwenden, kaufen eher grenzüberschreitend online ein als

Verbraucher, die nur ihre Muttersprache sprechen (22 %, 26 % und 34 % gegenüber 14 %).

Dieses Ergebnis wird durch eine kürzlich durchgeführte Befragung von Online-Verbrauchern

bestätigt.75

Außerdem besteht eine positive Korrelation (0,5) zwischen der Häufigkeit

grenzüberschreitender Einkäufe über das Internet und auf sonstigen Wegen. Letztere hängen

zumindest in gewissem Umfang von der Häufigkeit von Auslandsreisen ab, die dazu beitragen

können, Bedenken auch hinsichtlich grenzüberschreitender Einkäufe über das Internet zu

72

Für diese Analyse wurden die von den Verbrauchern für den letzten Einkauf genannten Websites am Standort

des Online-Verkäufers verglichen. 73

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. 74

Eurostat. 75

Bezüglich des letzten Online-Einkaufs berichten Befragte, die bei Online-Einkäufen ohne größere Mühe und

aus persönlichem Interesse zwei, drei oder vier Sprachen nutzen, über erheblich höhere Anteile an

grenzüberschreitenden Einkäufen (14 %, 17 % und 23 %) als Verbraucher, die nur ihre Muttersprache

sprechen (10 %).

Page 78: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

76

zerstreuen.76

Dies wird durch eine kürzlich durchgeführte Befragung von Online-

Verbrauchern bestätigt, derzufolge die Bereitschaft zu grenzüberschreitenden Online-

Einkäufen bei Befragten, die mindestens einmal im Jahr eine Auslandsreise unternehmen,

höher ist als bei Verbrauchern, die nie oder weniger als einmal pro Jahr in andere Länder

reisen.77

Dies gilt für alle untersuchten Produktkategorien, wobei die größten Unterschiede

(wenig überraschend) bei Reisedienstleistungen festzustellen sind.

1.2 Online-Verkäufe im Inland und im grenzüberschreitenden Handel

Etwa vier von zehn Einzelhändlern verkaufen online

Auf der Angebotsseite ist festzustellen, dass im Jahr 2013 18 % aller europäischen

Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten Waren oder Dienstleistungen online

verkauften; auf den elektronischen Handel entfielen etwa 15 % des Gesamtumsatzes dieser

Unternehmen. Die Werte beider Indikatoren haben sich gegenüber 2010 nur leicht erhöht.78

Abbildung 49: Online-Einkäufe und Umsätze im elektronischen Handel, 2010-2014,79

EU-28 (% der

Unternehmen – ohne Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten und ohne den Finanzsektor)

15 15

16

17

18

14 14

15

14

15

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

2010 2011 2012 2013 2014

Im Online-Handel tätige Unternehmen

Gesamtumsatz der Unternehmen im Online-Handel

Quelle: Eurostat, Gemeinschaftserhebung über IKT-Einsatz und E-Commerce in Unternehmen („Community

survey on ICT usage and e-commerce in enterprises“). During [previous year], did your enterprise receive

orders for goods or services placed via a website? During [previous year], did your enterprise receive orders

for goods or services placed via EDI-type messages? (isoc_ec_eseln2 und isoc_ec_evaln2)

Im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern verkaufen vier von zehn

Einzelhändlern in der EU (41 %) online an Endverbraucher.80

76

Eurobarometer 397. 77

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015, 21 % der Befragten, die mindestens einige Male

jährlich in andere Länder reisen, berichteten, zuletzt bei einem Händler/Dienstleister in einem anderen

EU-28-Land online eingekauft zu haben; bei Verbrauchern, die nur selten oder nie ins Ausland reisen, lag

dieser Anteil nur bei 8 %. 78

Eurostat, Community survey on ICT usage and e-commerce in enterprises, 2014. 79

Die Daten beziehen sich auf das der Erhebung vorausgegangene Kalenderjahr.

Page 79: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

77

Auf Länderebene kommen Online-Verkäufe am häufigsten in Island vor (62 %). Innerhalb der

EU sind Einzelhändler am häufigsten in Spanien (57 %) und in Frankreich (54 %) im Online-

Handel tätig. Am anderen Ende der Skala liegen Rumänien, wo sich weniger als ein Viertel

der Einzelhändler am elektronischen Handel beteiligt, (22 %) und Slowenien (24 %).

Abbildung 50: Online-Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern in verschiedenen

Ländern, 2014 (% Einzelhändler)

57

54

49 4847

44

4140 40 40 40 39

37 37 36 3634

33 33 33 32 32 32 3130

2726

2422

62

35

0

10

20

30

40

50

60

70

ES FR EL IE

MT

DE

EU28 UK

DK

NL

BE

AT

CY

SK PT

SE FI HR LV EE LU BG PL IT CZ LT HU SI

RO IS

NO

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, welche der folgenden Aussagen auf Sie zutreffen:

Sie verkaufen online an Endverbraucher in (LAND). Sie verkaufen online an Endverbraucher in anderen

EU-Ländern. Sie verkaufen online an Endverbraucher in Nicht-EU-Ländern). Basis: alle Einzelhändler

(n = 10 457)

Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten verkaufen am seltensten online (39 %); bei

mittleren Unternehmen (50-249 Beschäftigte) liegt der Anteil der Online-Händler bei 50 %

und bei großen Unternehmen (mindestens 250 Beschäftigte) bei 47 %. Außerdem sind Online-

Verkäufe bei Nahrungsmittel-Einzelhändlern weniger häufig (34 %) als bei Anbietern, die mit

Dienstleistungen (47 %) oder mit Nichtlebensmitteln handeln (42 %).

Der Anteil der Einzelhändler, die online verkaufen, dürfte sich in nächster Zeit nicht erheblich

ändern. Insgesamt haben sieben von zehn Einzelhändlern (72 %), die zurzeit nicht online

80

Flash Eurobarometer 396 „Retailers’ attitudes towards cross-border trade and consumer protection“

(Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz), 2014.

Page 80: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

78

verkaufen, nicht die Absicht, in den nächsten 12 Monaten in den Online-Handel einzusteigen;

die meisten Einzelhändler (91 %), die zurzeit als Online-Händler tätig sind, beabsichtigen,

auch in den nächsten 12 Monaten online zu verkaufen.81

Im Online-Handel verkaufen die meisten Händler in der EU an Verbraucher im Inland

37 % der Einzelhändler in der EU betreiben Online-Handel nur mit Verbrauchern im Inland;

nur 12 % verkaufen auch an Verbraucher in anderen EU-Ländern. Dieser Anteil ist noch

geringer als der Prozentanteil derjenigen, die online auch in Nicht-EU-Länder verkaufen

(14 %).82

Abbildung 51: Online-Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern in verschiedenen

Ländern, EU-28, 2014 (% Einzelhändler

2,9

58,7

13,7

12,1

36,7

0 20 40 60 80 100

Weiß nicht/Nichts davon

Sie verkaufen nicht online.

Sie verkaufen online an Endverbraucher in anderen Nicht-EU-Ländern.

Sie verkaufen online an Endverbraucher in anderen EU-Ländern.

Sie verkaufen online an Endverbraucher in (LAND).

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, welche der folgenden Aussagen auf Sie zutreffen: Sie

verkaufen online an Endverbraucher in (LAND). Sie verkaufen online an Endverbraucher in anderen EU-

Ländern. Sie verkaufen online an Endverbraucher in Nicht-EU-Ländern. Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

Grenzüberschreitende Online-Verkäufe sind besonders beliebt auf einigen kleineren Märkten,

auf denen die nationale Wirtschaft möglicherweise ein derart geringes Volumen hat, dass sich

die Festkosten des Aufbaus der nötigen Infrastruktur für den elektronischen Handel nicht

amortisieren.83

Einzelhändler in Island verkaufen am ehesten online an Verbraucher in

anderen EU-Ländern (34 %); danach folgen Griechenland (24 %), Malta (22 %) und Irland

(21 %). Für einige dieser Länder waren zudem die höchsten Anteile an Online-Verkäufen an

Verbraucher in Nicht-EU-Ländern zu verzeichnen: 34 % in Island, 22 % in Griechenland und

Kroatien und 21 % in Malta und Zypern.

81

Flash Eurobarometer 396 „Retailers’ attitudes towards cross-border trade and consumer protection“

(Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz), 2014. 82

Flash Eurobarometer 396 „Retailers’ attitudes towards cross-border trade and consumer protection“

(Einstellung von Einzelhändlern zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz), 2014. 83

E-commerce and distance selling in Europe Report, 2014/2015, EMOTA.

Page 81: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

79

Abbildung 52: Online-Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern im Inland und

grenzüberschreitend, 2014 (% Einzelhändler)

RO

PLBG

IT

HU

CZ

HR

LT

EL

DEPT

ES

EE

EU28

LV

SI

AT

UK

NL

SK

FR

CY

SE

IS

BE

IE

DKNO

FI

MT

LU

0

5

10

15

20

25

30

35

40

0 10 20 30 40 50 60

On

line

-Ver

kau

f an

Ver

bra

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an

der

en E

U-L

änd

ern

Online-Verkauf an Verbraucher im Inland

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Bitte geben Sie an, welche der folgenden Aussagen auf Sie zutreffen: Sie

verkaufen online an Endverbraucher in (LAND). Sie verkaufen online an Endverbraucher in anderen

EU-Ländern. Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457).

Es überrascht nicht, dass Unternehmen um so häufiger in anderen EU-Ländern verkaufen, je

mehr Sprachen im Unternehmen verwendet werden. Von den Einzelhändlern, die nur ihre

Muttersprache verwenden, verkaufen nur 5 % in mindestens einem weiteren EU-Land. Bei

Unternehmen, die vier oder mehr Sprachen verwenden, liegt dieser Anteil bei 32 %.

Außerdem sind Verkäufe innerhalb der EU erheblich häufiger bei Einzelhändlern, die online

auch in Länder außerhalb der EU verkaufen (71 %). Und schließlich finden Unternehmen, die

mit Dienstleistungen handeln, Kunden eher auch in anderen EU-Ländern als Anbieter im

Warenhandel (16 % bzw. 11 %).

1.3 Online gekaufte/verwendete Produkte

Online-Einkäufe von Kleidung und digitalen Produkten weiter steigend

Am häufigsten werden Kleidung und Sportartikel online eingekauft; in diesem Bereich war in

den letzten Jahren eine bemerkenswerte Zunahme zu verzeichnen. 6 von 10 Online-Shoppern

(59 %) haben 2014 entsprechende Produkte gekauft (gegenüber 47 % im Jahr 2010). Etwas

mehr als die Hälfte aller Online-Shopper hat Reisen und Urlaubsunterkünfte im Online-

Handel gebucht (54 %); vier von zehn haben Haushaltsartikel (41 %), Veranstaltungstickets

(40 %) und Bücher/Zeitschriften/E-Learning-Material (39 %) gekauft. Interessanterweise ist

Page 82: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

80

der Anteil der Online-Einkäufe von Computer-Software und Filmen/Musik auf Datenträgern

seit 2010 zurückgegangen. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass diese

Produkte zunehmend in digitaler Form gekauft, heruntergeladen und/oder gestreamt werden.

Abbildung 53: Häufigste Online-Einkäufe, EU-28, 2014 (% der Online-Shopper)

10

11

13

16

18

29

25

32

38

35

35

51

47

10

12

15

18

18

25

23

29

40

38

38

53

54

11

13

18

20

21

24

27

28

39

40

41

54

59

0 10 20 30 40 50 60 70

Arzneimittel

Aktien/Finanzdienstleistungen/Versicherungen

Nahrungsmittel

Telekommunikationsdienste

Computer-Hardware

Computer-Software

Elektronikartikel

Filme/Musik

Bücher/Zeitschriften/E-Learning-Materialien

Veranstaltungstickets

Haushaltsartikel

Reisen und Urlaubsunterkünfte

Bekleidung, Sportartikel

2014

2012

2010

Quelle: Community Survey on ICT usage in households and by individuals: What types of goods or services did

you buy or order over the Internet for private use in the last 12 months? (isoc_ec_ibuy)

Digitale Inhalte werden tatsächlich verstärkt online gekauft. Fast ein Drittel (32 %) der

Online-Shopper in der gesamten EU haben im Jahr 2014 Unterhaltungsprodukte und

Lehrmaterial (Filme/Bücher/Zeitschriften/E-Learning-Materialien oder Computer-Software

(Vollversionen oder Upgrades) online gekauft; dies entspricht einer Zunahme um

6 Prozentpunkte seit 2011.84

Auch Branchenzahlen bestätigen das dynamische Wachstum der

Industrie für digitale Inhalte. Der Videospiele-Sektor in Europa wird für 2015 auf ein

Volumen von über 20 Mrd. EUR geschätzt (bei einem Weltmarktvolumen von

68 Mrd. EUR).85

In der Musikbranche werden mit digitalen Inhalten inzwischen 31 % aller

Einnahmen in der EU erzielt; das Wachstum erfolgt fast doppelt so schnell wie in den USA

und fast dreimal schneller als im weltweiten Durchschnitt.86

Bezüglich der Nutzung von (kostenpflichtigen oder kostenlosen) Online-Diensten ist

festzustellen, dass die überwiegende Mehrheit der Internet-Nutzer (87 %) per E-Mail

kommunizierte. 6 von 10 Internet-Nutzern waren in sozialen Netzen aktiv (58 %) und nutzten

Online-Banking-Dienste (57 %). Mindestens ein Drittel tätigte Telefonate oder Videoanrufe

84

Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals. 85

Global games market report – 2015, SuperData Research, Mai 2015. 86

http://www.ifpi.org/downloads/Europe-Music-Industry-2014.pdf [nur EN].

Page 83: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

81

über das Internet (37 %) und lud selbst erstellte Inhalte auf eine Website hoch (33 %). Und

schließlich nutzte etwas mehr als ein Viertel (27 %) Speicherkapazität im Internet für

Dokumente, Bilder, Musik, Videos und sonstige Dateien. Etwa jeder zehnte (11%) zahlte für

die Inanspruchnahme der Cloud-Dienste. Die meisten dieser Online-Dienste (mit Ausnahme

der E-Mail-Kommunikation, wo das Nutzungsverhalten relativ stabil geblieben ist) werden in

den letzten Jahren in zunehmendem Umfang genutzt. Die stärkste Zunahme

(10 Prozentpunkte seit 2010) war in den Bereichen Internet-Telefonie und Videoanrufe über

das Internet zu verzeichnen.

Abbildung 54: Nutzung ausgewählter Online-Dienste, EU-28, 2014 (% der Internet-Nutzer)

Quelle: Eurostat, Community Survey on ICT usage in households and by individuals: [Use of the Internet] For

which of the following activities did you use the Internet in the last 3 months for private purpose? [Use of Cloud

Services] Did you use storage space on the Internet to save documents, pictures, music, video or other files, e.g.

Google Drive, Dropbox, Windows Skydrive, iCloud, Amazon Cloud Drive? (isoc_bde15cua, isoc_bde15cbc,

isoc_cicci_use)

Bezüglich der soziodemografischen Unterschiede ist festzustellen, dass Männer häufiger als

Frauen Computer-Software über das Internet kaufen; das Gegenteil gilt für die Bereiche

Kleidung und Sportartikel. Die Einkäufe digitaler Inhalte und die Nutzung von Online-

Diensten scheinen bei den meisten Produktkategorien mit dem Alter der Befragten

abzunehmen.

Page 84: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

82

Hinsichtlich der Häufigkeit verschiedener Online-Einkäufe hat eine kürzlich durchgeführte

Befragung von Online-Verbrauchern ergeben,87

dass ein Fünftel (21 %) der letzten Online-

Einkäufe auf Bekleidung, Schuhe und Accessoires entfiel; danach folgten Elektronikartikel

und Computer-Hardware (13 %), Bücher (11 %), Reisedienstleistungen (9 %), Kosmetika und

Gesundheitsprodukte (8 %) und elektrische Haushaltsgeräte (7 %).

1.4 Volumen des elektronischen Handels zwischen Unternehmen und Verbrauchern

Der Umfang des Geschäftsverkehrs zwischen Unternehmen und Verbrauchern im digitalen

Binnenmarkt der EU wird nicht nur durch die Häufigkeit von Online-Einkäufen, sondern auch

durch die erzielten Umsätze bestimmt.

Online-Ausgaben größtenteils für materielle Güter

Einer kürzlich durchgeführten Befragung von Online-Verbrauchern zufolge88

hatten die

Verbraucher beim letzten Online-Einkauf durchschnittlich etwa 100 EUR ausgegeben.

Bei Online-Einkäufen im vergangenen Jahr wurden der Befragung zufolge für materielle

Güter und für Offline-Dienste89

im Durchschnitt 760 EUR ausgegeben. Die Ausgaben für

Online-Dienste und digitale Inhalte waren deutlich geringer (94 EUR bzw. 107 EUR bei

Verbrauchern, die diese Dienste und Inhalte kauften); dieses Ergebnis ist Ausdruck sowohl

der geringeren Marktdurchdringung dieser Produktkategorien als auch der Tatsache, dass die

Dienste und Inhalte zu einem erheblichen Anteil kostenlos angeboten werden.

Abbildung 55: Durchschnittliche Ausgaben für Online-Einkäufe in den letzten 12 Monaten bei

verschiedenen Produktkategorien, EU-28, 2015 (EUR)

107

94

760

0 200 400 600 800

Digitale Inhalte

Online-Dienste

Materielle Güter oder Dienstleistungen

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. How much money have you spent IN TOTAL on

online purchases of tangible goods or services (ordered online but used offline) over the last 12 months?

(EU-28, n = 21 330), How much money have you spent IN TOTAL on paid online services over the last 12

months? (EU-28, n = 4437), How much money have you spent IN TOTAL on online purchases of digital content

over the last 12 months? (EU-28, n = 9357)

87

Erhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. 88

Ibidem. 89

Online gekauft; z. B. Reisedienstleistungen und Reservierungen für nicht Internet-gebundene

Freizeitbeschäftigungen (Veranstaltungen, Restaurantbesuche usw.).

Page 85: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

83

Bei allen drei Produktkategorien gaben Männer, Verbraucher mit höherem Bildungsgrad,

finanziell besser gestellte Verbraucher, Verbraucher in Ballungsräumen und Verbraucher, die

regelmäßig ins Ausland reisen, sowie Befragte in der Altersgruppe von 35-54 Jahren am

meisten für ihre Online-Einkäufe aus. Die Ergebnisse einer Regressionsanalyse90

bestätigen

die positive Korrelation zwischen dem Volumen der Online-Einkäufe und dem Bildungsgrad

(bei digitalen Inhalten allerdings in geringerem Umfang) einerseits und dem Alter und dem

Geschlecht (männlich) andererseits.

Entfernung und gemeinsame kulturelle Merkmale wichtige Faktoren bei

grenzüberschreitenden Online-Einkäufen materieller Güter

Bei materiellen Gütern oder Offline-Dienstleistungen wird im Inland durchschnittlich doppelt

so viel (589 EUR) ausgegeben wie bei grenzüberschreitenden Einkäufen in der EU

(244 EUR) und fast viermal so viel wie bei Einkäufen außerhalb der EU (150 EUR).91

Die

Unterschiede zwischen Ausgaben im Inland und bei grenzüberschreitenden Einkäufen sind

bei digitalen Inhalten weniger ausgeprägt (79 EUR im Inland gegenüber 48 EUR in anderen

EU-Ländern und 36 in Nicht-EU-Ländern).92

Die Ergebnisse einer Regressionsanalyse93

bestätigen, dass die Entfernung bei grenzüberschreitenden Einkäufen94

den bilateralen Handel

zwischen zwei Ländern beeinträchtigt. Offenbar fällt dies bei digitalen Inhalten aber erheblich

weniger ins Gewicht.95

Zudem ist festzustellen, dass sich gemeinsame kulturelle Merkmale

(gemeinsame Grenze und gemeinsame Sprache) zwar deutlich positiv auf die bilateralen

Handelsströme auswirken; bei digitalen Inhalten scheint die Bedeutung gemeinsamer

kultureller Merkmale aber weniger ins Gewicht zu fallen.

Verbraucher in der EU-13 geben verhältnismäßig mehr für Online-Einkäufe in anderen

EU-Ländern aus

Verbraucher in der EU-13 geben offenbar weniger für Online-Einkäufe (insbesondere für

materielle Güter) aus als Verbraucher in der EU-15 (575 EUR gegenüber 803 EUR). Sie

profitieren stärker vom Potenzial des digitalen Binnenmarkts, indem sie verhältnismäßig mehr

für Einkäufe in anderen EU-Ländern ausgeben (230 EUR gegenüber 247 EUR in der EU-15).

90

M. Cardona, N. Duch-Brown, B. Martens, Consumer perceptions of (cross-border) e-commerce in the EU

Digital Single Market, Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission, Institut für

technologische Zukunftsforschung (IPTS), 2015. 91

Unterschiedlich große Basis; die Beträge wurden unter Befragten gemittelt, die Produkte der jeweiligen

Kategorien gekauft haben. 92

Nach dem Ursprung der online gekauften Dienstleistungen wurde nicht gefragt. 93

M. Cardona, N. Duch-Brown, B. Martens, Consumer perceptions of (cross-border) e-commerce in the EU

Digital Single Market, Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission, Institut für

technologische Zukunftsforschung (IPTS), 2015. 94

Abgesehen von den angegebenen Versandkosten beinhalten diese Kosten auch zusätzliche Kosten, die infolge

aufsichtsrechtlicher Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern entstehen, sowie die Kosten von

Finanztransaktionen und die Kosten von Aufklärungsmaßnahmen, mit denen die Handelspartner

zusammengebracht werden sollen. 95

Die Elastizität des Indikators Entfernung ist bei Waren achtmal größer als bei digitalen Inhalten.

Page 86: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

84

Abbildung 56: Durchschnittliche Ausgaben im Inland und bei grenzüberschreitenden Online-Einkäufen,

materielle Güter und Offline-Dienstleistungen, EU-28, 2015 (EUR)

139

153

150

230

247

244

431

627

589

0 100 200 300 400 500 600 700

EU-13

EU-15

EU-28

Inland

Anderes EU-Land

Außerhalb der EU

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. How much money have you spent IN TOTAL on

online purchases of tangible goods or services (ordered online but used offline) over the last 12 months?

(EU-28, n = 21 330. Of the total amount that you spent online on tangible goods or services (ordered online but

used offline) in the past 12 months, how much was spent on purchases from sellers based in another EU country

(EU-28, n = 11 803)/outside the EU (EU-28, n = 6266)?

Geschätzter Gesamtwert des Geschäftsverkehrs zwischen Unternehmen und Verbrauchern

in der EU im digitalen Binnenmarkt fast 2 % des BIP

Nach Informationen über die Marktdurchdringung (Anteil der Befragten, die Produkte der

jeweils untersuchten Produktkategorien gekauft haben) und über die durchschnittlichen

Ausgaben pro Produktkategorie wurde der Gesamtwert des Geschäftsverkehrs zwischen

Unternehmen und Verbrauchern im digitalen Binnenmarkt auf etwa 230 Mrd. EUR

veranschlagt. 92 % dieses Gesamtwerts dürften auf materielle Güter und Offline-

Dienstleistungen entfallen; der Anteil digitaler Inhalte und kostenpflichtiger Online-

Dienstleistungen an diesem Gesamtwert beschränkte sich auf 6 % bzw. 2 %.

Diese Schätzung – die einem Anteil von etwa 1,8 % des europäischen BIP entspricht – deckt

sich mit den Ergebnissen anderer Schätzungen. Branchendaten zufolge wurde im

elektronischen Handel zwischen Unternehmen und Verbrauchern in Europa im Jahr 2013

insgesamt ein Umsatz von mehr als 350 Mrd. EUR erzielt.96

Eine weitere Schätzung ergab ein

durchschnittliches jährliches Wachstum von 22 % in den Jahren 2000-2014; dieser Schätzung

zufolge wurde im Jahr 2014 ein Volumen von über 200 Mrd. EUR erreicht.97

96

European B2C E-commerce Report 2015. Ecommerce Europe.

E-commerce and distance selling in Europe Report, 2014/2015, EMOTA. 97

Daten von Euromonitor International, zitiert in Duch-Brown, N., und Martens, B., „The European Digital

Single Market“, Arbeitsdokument der Gemeinsamen Forschungsstelle/und des Instituts für technologische

Zukunftsforschung, Veröffentlichung für 2015 vorgesehen.

Page 87: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

85

2. DER KAUFPROZESS IM ONLINE-HANDEL

Um das Online-Einkaufsverhalten der Verbraucher besser zu verstehen, konzentriert dieser

Abschnitt sich auf eine typische Online-Einkaufssituation einschließlich der

Verfahrensweisen und des Zeitaufwands für die Produktrecherche, der Gründe für den

Einkauf über eine bestimmte Website/App und der beliebtesten Geräte, Zahlungsmethoden

und Lieferbedingungen im Online-Geschäftsverkehr. Die Daten stammen aus der kürzlich

durchgeführten Befragung von Online-Verbrauchern.98

2.1 Verfahrensweisen und Zeitaufwand für Recherchen bei Online-Einkäufen

Online-Einkäufe meist aufgrund von Internet-Recherchen

Online-Shopper nutzen vielfältige Rechercheverfahren (meist online), um sich über die

gewünschten Waren oder Dienstleistungen zu informieren. Vor dem letzten Online-Einkauf

hat fast ein Fünftel aller Befragten Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay (19 %) oder

die Website des jeweiligen Verkäufers/Dienstleistungsanbieters besucht (17 %). Etwa jeder

zehnte Verbraucher nutzte eine verbreitete Suchmaschine (13 %), besuchte die Hersteller-

bzw. Marken-Website (10 %) oder nahm ein Vergleichsportal in Anspruch (8 %);

6 % informierten sich bei Freunden/Familienmitgliedern, und 4 % schauten sich in

Ladengeschäften um.99

98

Erhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. 99

Die Befragten durften bis zu fünf Antworten auswählen; das folgende Diagramm bezieht sich auf die jeweils

erste Antwort.

Page 88: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

86

Abbildung 57: Rechercheschritte vor dem letzten Online-Einkauf, EU-28 (jeweils erste Antwort) (%)100

2

3

3

4

5

6

8

8

10

13

13

13

17

19

0 10 20

Online oder telefonisch Kundendienst konsultiert

Soziale Netzwerke besucht

Berichte/Werbung gelesen, gehört oder angeschaut in Printmedien/Radio/Fernsehen

Ladengeschäfte aufgesucht

Online-Rezensionen in Portalen oder unabhängigen Ratgeber-Websites gelesen

Mit Familie, Freunden, Kollegen gesprochen

Auf der Website eines Ladens gesucht, den ich zuvor besucht hatte

Auf einer Preisvergleichs-Website gesucht

Hersteller-/Marken-Website besucht

Vermittler von Online-Diensten konsultiert

iTunes, Google Play oder ähnliche Marktplätze und Portale für Spiele, Filme, Musik usw. besucht

Mit einer allgemeinen Suchmaschine gesucht

Verkäufer- oder Dienstleister-Website besucht

Online-Marktpltäze besucht

Quelle: Erhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015: Which of the following did you do to RESEARCH THIS

ONLINE PURCHASE? (EU-28, n = 21 657)

Vier von zehn Online-Shoppern bevorzugen Online-Verkäufer, die auch ein Ladengeschäft

betreiben

Gezielt nach Online-Einkäufen befragt, denen ein Besuch in einem Ladengeschäft

vorausging, erklärten Online-Shopper,101

dies komme meist beim Einkauf von „Bekleidung,

Schuhen und Accessoires“ (30 % häufig/immer) und bei „Kosmetika und

Gesundheitspflegeprodukten“ vor (28 %). Am seltensten wurden Ladengeschäfte vor dem

Online-Einkauf von Büchern (19 %) und nicht elektrischen Haushaltsartikeln und

Einrichtungsgegenständen (20 %) besucht. Interessanterweise schauten sich Online-Shopper,

die häufig online einkaufen, vor dem Einkauf über das Internet erheblich seltener Produkte in

Ladengeschäften an als Verbraucher, die seltener online einkaufen.

Insgesamt vier von zehn Befragten, die materielle Güter online kaufen (38 %), bevorzugen

nach eigenen Angaben Online-Verkäufer, die auch ein Ladengeschäft betreiben. Davon gaben

33 % an, sie vertrauten einem Verkäufer in einem Ladengeschäft eher; 27 % wollten ein

Produkt lieber zunächst in einem Ladengeschäft anschauen, bevor sie das Produkt schließlich

100

Ein Besuch bei Vermittlern von Online-Diensten wurde nur bei den Verbrauchern als mögliche Antwort

genannt, die vor dem letzten Online-Einkauf einen Offline-Dienst genutzt hatten; der Prozentanteil der

Verbraucher, die iTunes, Google Play usw. nutzten, bezieht sich auf die Verbraucher, die zuletzt digitale

Inhalte online eingekauft hatten. 101

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Page 89: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

87

online kauften, und 25% hielten es für leichter, ein Produkt zurückzuschicken, wenn ein

Online-Verkäufer ein Ladengeschäft betreibt. Nur 15 % erklärten, sie ließen sich vor einem

Online-Kauf lieber in einem Ladengeschäft beraten.

Alle genannten Gründe für die Bevorzugung von Online-Verkäufern, die auch ein

Ladengeschäft betreiben, sind bei Verbrauchern, die häufig online einkaufen, von besonderer

Bedeutung. Verbraucher, die online auch außerhalb der EU-28 einkaufen, (45 %) halten

außerdem das Bestehen eines Ladengeschäfts für wichtiger als Verbraucher, die nur im Inland

(36 %) oder im Inland und grenzüberschreitend in der EU einkaufen (39 %). Auf Länderebene

ist die Bevorzugung von Online-Verkäufern, die auch Ladengeschäfte betreiben, in

Luxemburg (21 %) und in Malta (23 %) am wenigsten ausgeprägt; dies könnte auf die

erheblich geringere Anzahl an Ladengeschäften in diesen kleineren Ländern zurückzuführen

sein. Verbraucher aus der Tschechischen Republik (54 %) und aus Griechenland (54 %)

hingegen bezeichnen das Bestehen eines Ladengeschäfts am häufigsten als wichtigen Faktor

für ihre Online-Einkäufe.

Mit zunehmendem Alter und besserer finanzieller Stellung geringerer Zeitaufwand für

Online-Einkäufe

Online-Shopper in der EU haben nach eigenen Angaben mit dem letzten Einkauf

durchschnittlich etwa drei Stunden verbracht.102

Wie in Abbildung 58 dargestellt, verbringen Verbraucher in schwieriger finanzieller Lage

erheblich mehr Zeit mit Online-Einkäufen (4,9 Stunden) – möglicherweise auf der Suche nach

dem günstigsten Angebot – als Verbraucher in sehr guter oder verhältnismäßig komfortabler

finanzieller Situation (2,4 bzw. 3 Stunden). Dieses Ergebnis deckt sich mit der Feststellung,

dass der Zeitaufwand in Verbindung mit Online-Einkäufen mit dem Alter abnimmt. Die

jüngste Altersgruppe (18-24) verbrachte durchschnittlich 5,4 Stunden mit dem letzten Online-

Einkauf; dies ist mehr als doppelt so viel wie Online-Shopper im Alter von mindestens

35 Jahren. Außerdem sind Online-Einkäufe in anderen EU-Ländern durchschnittlich mit

einem um eine Dreiviertelstunde höheren Zeitaufwand verbunden als Einkäufe im Inland.

102

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Page 90: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

88

Abbildung 58: Zeitaufwand für Recherchen vor einem Einkauf (Stunden), EU-28, 2015

3,2

3,8

2,9

2,4

3,0

2,9

4,9

2,3

2,4

2,7

3,6

5,4

2,7

3,5

Verkäufer oder Dienstleister in Nicht-EU-Land

Verkäufer oder Dienstleister in anderem EU-Land

Verkäufer oder Dienstleister im Inland

Sehr einfach

Ziemlich einfach

Ziemlich schwierig

Sehr schwierig

55+

45-54

35-44

25-34

18-24

Weiblich

Männlich

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Roughly how much TIME did you spend online

IN TOTAL shopping for [insert answer from Q9] (from initial research through final purchase)? (EU-28,

n = 21 657)

Verbraucher aus den nordeuropäischen Ländern verbringen am wenigsten Zeit mit ihren

Online-Einkäufen (1,9 Stunden in Finnland, 2,2 in Schweden, 2,4 in den Niederlanden und

2,5 in Dänemark); Verbraucher aus bestimmten EU-13-Ländern scheinen am meisten Zeit für

Online-Einkäufe aufzuwenden (6,1 Stunden in der Tschechischen Republik, 4,6 in Bulgarien

und 4,1 in der Slowakei).

2.2 Gründe für die Wahl einer Website/eines Appstore/einer App

Online-Shopper wurden gebeten, bis zu fünf Gründe dafür zu nennen, dass sie sich bei ihrem

letzten Einkauf für eine bestimmte Website/einen bestimmten Appstore/eine bestimmte App

entschieden haben.103

Entscheidung für einen Verkäufer beruht hauptsächlich auf dem Preis und auf früheren

Erfahrungen

Am häufigsten werden die beiden folgenden Gründe genannt: niedrigster Preis (45 %) und

frühere Erfahrungen mit der betreffenden Website (44 %). Ein Drittel der Verbraucher, bei

denen der letzte Einkauf aus materiellen Gütern bestand, verweisen auf die geringen

Versandkosten, und ein Viertel der Online-Shopper verlässt sich auf den guten Ruf einer

Website (26 %) sowie auf klare und umfassende Produktinformationen (24 %).

103

Ibidem.

Page 91: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

89

Abbildung 59: Gründe für die Wahl einer Website/eines Appstore/einer App, EU-28, 2015

(maximal 5 Antworten) (%)104

5

5

6

7

8

9

9

9

10

11

13

14

14

20

20

22

24

26

33

44

45

0 10 20 30 40 50

Sonstiges

Die Informationen über die Verbraucherrechte (außer den Vertragsbedingungen) waren klar und vollständig.

Auf der Website war eine Telefonnummer/waren Kontaktdaten des Verkäufers angegeben.

Ich verstehe die Sprache der ausländischen Website.

Ich vertraue dem Drittland, in dem ich einkaufe.

Die Produktinformationen waren klar und vollständig.

Auf der Website gab es ein Vertrauenszeichen.

Die Website/der Appstore/die App enthielt Produktrezensionen von anderen Kunden.

Die Website wurde von einem Verkäufer mit einem guten Kundendienst betrieben.

Die Vertragsbedingungen waren klar und fair.

Mein Produkt wurde nur auf dieser Website angeboten.

Die Website/App war klar aufgebaut und benutzerfreundlich.

Bei diesem Verkäufer sind Rücksendungen und Erstattungen unproblematisch.

Das Produkt konnte in mein Land geliefert werden.

Auf der Website wurde meine bevorzugte Zahlungsmethode akzeptiert.

Die Lieferbedingungen waren günstig (Zeit, Ort usw.).

Die Produktinformationen waren klar und vollständig.

Die Website hatte einen guten Ruf.

Die Versandkosten waren niedrig.

Ich habe schon früher über die Website eingekauft.

Auf der Website wurde der günstigste Preis angeboten.

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Why did you choose the website/appstore/app

from which you finally bought this product? (EU-28, n = 21 657)

2.3 Geräte und Zahlungsmethoden beim Online-Shopping

Online-Shopper wurden gebeten, ihre Geräte und Zahlungsmethoden bei Online-Einkäufen

im vergangenen Jahr anzugeben.

Laptop beliebtestes Gerät für Online-Einkäufe

Acht von zehn (80 %) Online-Shoppern nutzten einen Laptop, 73 % einen Desktop PC,

59 % ein Smartphone, 52 %) ein Tablet, 40 % ein Fernsehgerät und 38 % sonstige (nicht

spezifizierte) Geräte.

104

Bestimmte Antworten waren nur für die Befragten von Bedeutung, die materielle Güter gekauft hatten

(vorteilhafte Lieferbedingungen, geringe Versandkosten) oder grenzüberschreitend eingekauft hatten (Produkt

im Inland nicht verfügbar, Lieferung ins Inland möglich, Kenntnisse der Sprache des ausländischen

Verkäufers, Vertrauen zum Drittland, in dem eingekauft wird).

Page 92: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

90

Abbildung 60: In den letzten 12 Monaten für Online-Einkäufe genutzte Geräte, EU-28, 2015

(Mehrfachnennungen möglich) (%)

38

40

52

59

73

80

0 20 40 60 80 100

Sonstiges

Fernsehgerät

Tablet

Smartphone

Desktop-Computer

Laptop

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Which of the following DEVICES did you use to

make your online purchases over the last 12 months? (EU-28, n = 22 848)

Jüngere Befragte (18-34 Jahre) nutzen alle Geräte mit Ausnahme von Desktop-Computern

(als eher traditionellen Geräten) bei Weitem am häufigsten. Dies könnte auf das breite

Spektrum an Medien zurückzuführen sein, mit dem junge Menschen interagieren. Außerdem

könnte die größere Bereitschaft zu Online-Einkäufen eine Rolle spielen. Auch Verbraucher,

die häufig ins Ausland reisen, nutzen mit größerer Wahrscheinlichkeit alle Geräte; auch dieses

Ergebnis steht im Einklang mit der grundsätzlich größeren Bereitschaft zu Online-Einkäufen.

Bezahlung in EU-13-Ländern eher per Nachnahme

Elektronische Zahlungsmittel erhöhen die Effizienz des Online-Geschäftsverkehrs und sind

für die Verbraucher bequemer zu handhaben. Auf EU-Ebene sind die häufigsten

Zahlungsmethoden bei Online-Geschäftsvorgängen Kredit-/Debitkarten (52 %), Online-

Bezahlsysteme wie z. B. PayPal (47 %), (Bank-)Überweisungen (29 %), Debitkarten (24 %)

und die Zahlung per Nachnahme (18 %).

Page 93: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

91

Abbildung 61: In den letzten 12 Monaten bei Online-Einkäufe genutzte Zahlungsmethoden, EU-28, 2015

(Mehrfachnennungen möglich) (%)

1

2

3

3

14

17

18

24

29

47

52

0 10 20 30 40 50 60

Virtuelle Währung (z. B. Bitcoin)

Scheck

Sonstiges (bitte angeben)

Zahlung per Mobiltelefon (z. B. "PayMo")

Geschenkkarte oder Gutschein

Lastschrift (von Bankkonto)

Nachnahme

Debitkarte

Banküberweisung/Geldüberweisung

Online-Zahlungssysteme (z. B. PayPal, Smart2Pay, Webmoney, Giropay, iDEAL)

Kredit-/Debitkarten (z. B. Visa,Mastercard)

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Which of the following PAYMENT METHODS

have you used for your online purchases over the last 12 months? (EU-28, n = 22 848)

Zwischen der EU-15 und der EU-13 bestehen jedoch bemerkenswerte Unterschiede. Befragte

in der EU-15 nutzen häufiger eine Kredit-/Debitkarte (54 % gegenüber 42 % in der EU-13)

oder Online-Zahlungssysteme (50 % gegenüber 36 % in der EU-13); Befragte in der EU-13

hingegen bezahlen eher per Nachnahme (47 % gegenüber 12 % in der EU-15) oder

(Bank-)Überweisung (44 % gegenüber 25 % in der EU-15). In einigen EU-13-Ländern scheint

die Zahlung per Nachnahme die bei Weitem beliebteste Zahlungsmethode zu sein. Besonders

weit verbreitet ist die Zahlung per Nachnahme in Bulgarien (62 %), Rumänien (57 %), der

Slowakei (57 %), Slowenien (55 %), Griechenland (54 %) und der Tschechischen Republik

(53 %).105

105

Verbraucherumfragen: „Identifying the main cross-border obstacles to the Digital Single Market and where

they matter most“, 2015, GfK im Auftrag der Europäischen Kommission [nur EN].

Page 94: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

92

Abbildung 62: Anteil der Befragten, die bei Online-Einkäufen in den letzten 12 Monaten per Nachnahme

zahlten, 2015 (%)106

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Which of the following PAYMENT METHODS

have you used for your online purchases over the last 12 months? – Zahlung per Nachnahme (EU-28,

n = 22 848)

2.4 Lieferbedingungen

Von den Verbrauchern, deren letzter Online-Einkauf materielle Güter zum Gegenstand hatte,

ließ der überwiegende Teil (83%) die Waren an die Hausanschrift oder an den Arbeitsplatz

liefern; 8 % holten die Ware persönlich in einem Ladengeschäft ab, 5 % nahmen die Ware an

einer öffentlichen Abholstelle/aus einem Abholfach entgegen, und 4 % erhielten ihre Waren in

der örtlichen Poststelle.

Die Bevorzugung der Lieferung nach Hause oder an den Arbeitsplatz nimmt mit dem Alter

zu; jüngere Verbraucher, Verbraucher in Ballungsräumen und Verbraucher, die häufiger ins

Ausland reisen, holen ihre Ware eher selbst im Laden ab.

Bezüglich regionaler Unterschiede ergab die Befragung, dass Verbraucher aus EU-15-

Ländern ihre Waren eher nach Hause oder an den Arbeitsplatz liefern lassen (85 % gegenüber

75 % in der EU-13). Ein beträchtlich größerer Anteil der Verbraucher in der EU-13 holt seine

Sendungen in einer örtlichen Postfiliale ab (8 % gegenüber 3 % in der EU-15). Nochmals

ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. In Malta, Deutschland und

Österreich ließen fast 95 % der Verbraucher ihren letzten Online-Einkauf nach Hause/an den

Arbeitsplatz liefern; dieser Anteil lag bei weniger als 40 % in Estland (wo ein Drittel der

Befragten die Sendungen an einer Abholstelle/aus einem Schließfach abholte), in Lettland

106

Verbraucherumfragen: „Identifying the main cross-border obstacles to the Digital Single Market and where

they matter most“, 2015, GfK im Auftrag der Europäischen Kommission [nur EN].

Page 95: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

93

und in Finnland (wo der gleiche Anteil der Verbraucher die Waren in einer örtlichen

Postfiliale in Empfang nahm).

3. TRIEBKRÄFTE UND HINDERNISSE FÜR DEN ONLINE-HANDEL

In diesem Abschnitt werden Faktoren auf der Nachfrage- und der Angebotsseite untersucht,

die den (grenzüberschreitenden) elektronischen Handel in der gesamten EU fördern oder

behindern.

3.1 Nachfrageseitige Faktoren

Die Bereitschaft der Verbraucher zur Beteiligung am (grenzüberschreitenden) Online-

Geschäftsverkehr kann durch verschiedene Faktoren gefördert oder gehemmt werden, u. a.

durch die Wahrnehmung der Vorteile und der Risiken des elektronischen Handels, durch das

Vertrauen in den Online-Geschäftsverkehr, durch das Wissen über wesentliche

Verbraucherrechte in diesem Zusammenhang und durch die Zuverlässigkeit von

Vergleichstools für den Online-Handel.

3.1.1 Gründe für Online-Einkäufe

In einer kürzlich durchgeführten Erhebung wurden Online-Verbraucher107

gebeten, die

wichtigsten fünf Gründe dafür zu nennen, dass sie Produkte online kaufen.

Bequemlichkeit, Preis und Auswahl sind die wichtigsten Gründe für Online-Einkäufe

Am häufigsten nennen Online-Shopper den Zeitfaktor (49 % verweisen auf die Möglichkeit,

dass rund um die Uhr jederzeit bestellt werden kann, und 42 % erklären, sie sparten mit

Online-Einkäufen Zeit), den Preis (49 % sind der Auffassung, Produkte seien online billiger

und 37 % verweisen auf die Bequemlichkeit eines Online-Preisvergleichs) und die Auswahl

(36 % meinen, die Auswahl sei online größer, und 25 % gaben an, bestimmte Produkte seien

überhaupt nur online zu bekommen). Etwa ein Viertel der Online-Shopper verweist auf die

Möglichkeit der Angabe einer für sie praktischen Lieferanschrift (24 %). Danach werden

informationsbezogene Gründe genannt: die Möglichkeit, Verbraucherrezensionen zu finden

(21 %), die leichte Vergleichbarkeit von Produkten (20 %) und die besseren

Informationsmöglichkeiten beim Online-Einkauf (18 %). Geringere Anteile der Befragten

entschieden sich für die übrigen Antworten; keine Lust, Ladengeschäfte aufzusuchen (12 %),

problemlose Rücksendung (9 %) und die Möglichkeit, hochwertigere Produkte zu finden

(5 %).

107

Verbraucherumfragen: „Identifying the main cross-border obstacles to the Digital Single Market and where

they matter most“ – Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015 [nur EN].

Page 96: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

94

Abbildung 63: Wesentliche Gründe für Online-Einkäufe (maximal 5 Antworten), EU-28, 2015 (%)

4%

5%

9%

12%

18%

20%

21%

24%

25%

36%

37%

42%

49%

49%

Sonstiges

Ich finde online hochwertigere Produkte.

Ich kann die Ware leicht zurücksenden.

Ich gehe nicht gerne einkaufen.

Ich finde online mehr Informationen.

Produktinformationen sind online leichter zu vergleichen.

Ich finde Produktrezensionen anderer Verbraucher.

Die Produkte werden an einen mir passenden Ort geliefert.

Ich finde manche Produkte nur online.

Online habe ich mehr Auswahl.

Preise sind online leichter zu vergleichen.

Beim Online-Einkauf spare ich Zeit.

Online finde ich billigere Produkte.

Ich kann rund um die Uhr bestellen.

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. What are the main REASONS why you buy

products online? (EU-28, n = 22 646)

Die Ergebnisse einer Regressionsanalyse108

bestätigen, dass der Preis, die Auswahl und die

Bequemlichkeit hinsichtlich der zeitlichen Flexibilität und des Zeitaufwands wesentliche

Gründe dafür sind, dass Verbraucher materielle Güter online einkaufen, und dass diese

Faktoren erheblich dazu beitragen, das Volumen der Online-Einkäufe zu erhöhen. Bei

kostenpflichtigen digitalen Inhalten scheint hingegen die Qualität der entscheidende Faktor zu

sein. Wenn Waren grenzüberschreitend eingekauft werden, ist dies offenbar hauptsächlich auf

die Qualität und das größere Angebot zurückzuführen.

3.1.2 Vertrauen bei Online-Einkäufen im Inland und in anderen Ländern

Bedenken der Verbraucher wichtiges Hindernis bei grenzüberschreitenden Einkäufen

Geringe Anteile grenzüberschreitender Einkäufe sind möglicherweise zumindest teilweise

durch die weiterhin bestehende Kluft im Bereich des Verbrauchervertrauens zu erklären. 61 %

der Verbraucher fühlen sich bei Online-Einkäufen im Inland sicher; nur 38 % hingegen kaufen

über das Internet Waren oder Dienstleistungen bei Einzelhändlern oder Dienstleistern in

anderen EU-Ländern (eine Zunahme um zwei Prozentpunkte im Jahr 2014 gegenüber dem

Jahr 2012).

108

M. Cardona, N. Duch-Brown, B. Martens, Consumer perceptions of (cross-border) e-commerce in the EU

Digital Single Market, Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission, Institut für

technologische Zukunftsforschung (IPTS), 2015 [nur EN].

Page 97: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

95

Abbildung 64: Vertrauen bei Online-Einkäufen im Inland und in anderen EU-Ländern,

EU-28, 2014 (% der Verbraucher)

35,4

59,2

38,1

61,0

0 20 40 60 80 100

Sie fühlen sich sicher, wenn Sie Waren oder Dienstleistungen bei Einzelhändlern/Dienstleistern in einem anderen EU-Land über das

Internet einkaufen.

Sie fühlen sich sicher, wenn Sie Waren oder Dienstleistungen bei Einzelhändlern/Dienstleistern im

Inland über das Internet einkaufen.

2014

2012

Quelle: Flash Eurobarometer397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Der Prozentanteil der Verbraucher, die sich bei Online-Einkäufen im Inland sicher fühlen,

reicht von 80 % in Dänemark und im Vereinigten Königreich bis zu 32 % in Bulgarien und in

Kroatien. Mindestens die Hälfte aller Verbraucher in Irland (62 %), Luxemburg (56 %), Malta

(55 %) und Dänemark (51 %) fühlt sich bei Online-Einkäufen in anderen EU-Ländern sicher;

in Kroatien sind dies 27 %, in Ungarn 28 %, in Bulgarien 29 % und in Deutschland 30 %.

Page 98: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

96

Abbildung 65: Vertrauen bei Online-Einkäufen im Inland und in anderen Ländern, 2014 (% der

Verbraucher)

RO PL

BG

IT

HU

CZ

HR

LT

EL

DE

PT

ES

EEEU28

LV

SI

AT

UK

NL

SK

FR

CY

SE

IS

BE

IE

DK

NO

FI

MTLU

20

25

30

35

40

45

50

55

60

65

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Ver

trau

en b

eim

On

line

-Ein

kauf

in a

nd

eren

EU

-Län

dern

Vertrauen beim Online-Einkauf im Inland

Quelle: Flash Eurobarometer397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu? Basis: alle Befragten (n = 26 590)

Hinsichtlich des Vertrauens der Verbraucher in Online-Einkäufe im Inland und in anderen

Ländern besteht eine ausgeprägte Korrelation mit den konkreten Erfahrungen bei diesen

Einkäufen (in beiden Fällen etwa 0,7). Verbraucher, die mindestens einmal

grenzüberschreitend online eingekauft haben, vertrauen Online-Verkäufern in anderen

EU-Ländern mehr als zweimal so häufig wie Verbraucher, die noch nie in einem anderen

Land online eingekauft haben (78 % gegenüber 36 %). Ebenso wie die verschiedenen

soziodemografischen Merkmale hat erwartungsgemäß auch die Nutzung des Internets den

stärksten positiven Einfluss auf das Vertrauen der Verbraucher bei Online-Einkäufen. Auch in

diesem Fall ist das Vertrauen bei jüngeren, männlichen, besser gestellten und besser

gebildeten Verbrauchern sowie bei Verbrauchern, die mindestens vier Sprachen sicher

verwenden, und bei Befragten mit größerer numerischer Kompetenz höher.

3.1.3 Kenntnis der Verbraucherrechte bei Online-Einkäufen

Die Verbraucher sollten ihre Rechte bei Online-Geschäftsvorgängen kennen, damit sie diese

Rechte im Zusammenhang mit Online-Einkäufen gegebenenfalls auch geltend machen

können. Bei Online-Geschäftsvorgängen, bei denen Verbraucher ein Produkt nicht vorab

ausprobieren oder unmittelbar anschauen können, ist die Möglichkeit eines Rücktritts vom

Page 99: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

97

Kauf während der Widerrufsfrist ein wichtiger Schutz.109

Trotzdem wusste nur etwas mehr als

die Hälfte aller Befragten (56 %) in der EU, dass sie eine auf dem Postweg, per Telefon oder

über das Internet bestellte neue elektronische Ware bis zu vier Tage nach der Lieferung ohne

Angabe von Gründen zurückschicken können. 14 % gaben fälschlicherweise an, dieses Recht

bestehe nicht, und ein Viertel (26 %) meinte, dies hänge vom Produkt ab. Der Prozentanteil

der richtigen Antworten reichte von 72 % in der Tschechischen Republik, 69 % in

Deutschland und 66 % in der Slowakei bis zu 23 % in Griechenland, 35 % in Zypern und 36 %

in Portugal.

Abbildung 66: Bekanntheit der Widerrufsfrist bei Fernkäufen, 2014 (% der Verbraucher)

Quelle: Flash Eurobarometer 397: Wie sehr stimmen Sie jeder einzelnen der folgenden Aussagen zu oder nicht

zu?

Noch weniger scheinen die Verbraucher über die Widerrufsfrist beim Kauf digitaler Inhalte

unterrichtet zu sein. In einer kürzlich durchgeführten Erhebung bei Online-Verbrauchern

wurde nach dem letzten Stadium gefragt, in dem Verbraucher einen derartigen Kauf noch

widerrufen und eine Erstattung ihrer Zahlung verlangen können. In der EU-28 gaben 30 % der

Befragten an, sie könnten ihren Kauf widerrufen, so lange sie das Produkt noch nicht bezahlt

hätten, 7 % meinten innerhalb von 14 Tagen nach dem Download/Streaming, 4 % glaubten,

dies sei bis zu 24 Stunden nach Abschluss des Downloads/Streamings möglich, und 3 %

schließlich meinten, die Widerrufsfrist gelte nur, so lange der Download/das Streaming noch

nicht abgeschlossen sei. Nahezu jeder zweite Befragte (47 %) räumte ein, dass er diese Frage

nicht beantworten könne, und nur 9 % antworteten richtig, dass sie den Kauf bis zum Beginn

des Downloads/Streamings widerrufen könnten.

109

Daher sieht die Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (2011/83/EG) bei Fernkäufen das Recht auf die

Rückgabe von Produkten (innerhalb von 14 Tagen nach der Lieferung) vor.

Page 100: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

98

Abbildung 67: Kenntnis des Widerrufsrechts beim Kauf digitaler Inhalte, EU-28, 2015 (%)

47

7

4

3

9

30

0 10 20 30 40 50

Weiß nicht

Innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss des Download/Streamings

Innerhalb von 24 Stunden nach Abschluss des Downloads/Streamings

Vor Abschluss des Downloads/Streamings

Vor Beginn des Downloads/Streamings

So lange das Produkt noch nicht bezahlt wurde

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. When purchasing digital content, what is the

latest stage up to which you have the right to withdraw from the purchase and get your money back? Basis: alle

Befragten (n = 22 848)

Der Anteil der Befragten, die die richtige Antwort angaben, reichte von 3 % in Bulgarien und

Zypern bis zu 11 % im Vereinigten Königreich. Ältere Verbraucher sowie Verbraucher, die

finanziell schlechter gestellt sind, die seltener ins Ausland reisen und die ausschließlich

digitale Inhalte kaufen, waren schlechter informiert.

3.1.4 Verlässlichkeit von Online-Vergleichstools

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Online-Vergleichstools wurde kürzlich in einer

Marktstudie110

untersucht, wie verschiedene Typen von Vergleichstools für Verbraucher

funktionieren.

In der Studie wurde festgestellt, dass Preisvergleichs-Portale und -Apps von drei Vierteln

(74 %) der Online-Verbraucher in der EU im Laufe des vergangenen Jahres und von vier von

zehn Verbrauchern (40 %) mindestens einmal pro Monat genutzt werden. Gleichzeitig ist bei

mindestens zwei Dritteln der Nutzer von Vergleichstools (65 %) mindestens einmal ein

Problem bei der Verwendung dieser Tools aufgetreten. (In 54 % der Fälle war das betreffende

Produkt auf der Website des Verkäufers nicht verfügbar, und in 21 % der Fälle wurden falsche

Preise genannt.) Weniger als die Hälfte der geprüften Vergleichstools legte Beziehungen mit

Lieferanten offen oder erläuterte das zugrunde liegende Geschäftsmodell (z. B. ob die

Nennung von Produkten für die Einzelhändler kostenpflichtig ist). Nur ein Drittel (34 %) der

Tools enthielt Informationen zu Beschwerdeverfahren.

Bezüglich ihrer Einschätzung verschiedener Typen von Vergleichstools stimmten zwar

praktisch alle Nutzer der Aussage zu, dass Preisvergleichstools den Kunden Preisvergleiche

ermöglichen; gerade einmal 34 % der Befragten erklärten jedoch, die Tools könnten auch

110

The coverage, functioning and consumer use of comparison tools and third-party verification schemes for

such tools, Studie des ECME Consortium (in Zusammenarbeit mit DELOITTE) im Auftrag der Europäischen

Kommission, 2015

(http://ec.europa.eu/consumers/consumer_evidence/market_studies/comparison_tools/index_en.htm [nur EN]).

Page 101: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

99

genutzt werden, um neutrale Produktinformationen zu erhalten. Ein ganz anderes Ergebnis

war in Bezug auf Suchmaschinen zu verzeichnen: Nur 38 % der Nutzer stimmte der Aussage

zu, dass die Suchmaschinen für Preisvergleiche genutzt werden könnten, und fast doppelt so

viele Nutzer (66 %) meinten, über Suchmaschinen könnten sie neutrale Produktinformationen

ausfindig machen. Die meisten Nutzer (62%) waren der Ansicht, dass Online-

Handelsplattformen, auf denen mehrere Händler vertreten sind, hauptsächlich zum Einkaufen

von Produkten genutzt würden.

Abbildung 68: Wahrgenommene Funktionen von Online-Vergleichstools, EU-28, 2014 (%)

Preisvergleichs-Websites Suchmaschinen Von mehreren Händlern gleichzeitig genutzte

elektronische Handelsplattformen

34%

45%

46%

46%

54%

91%

Objektive Produktinformationen finden

Online-Webshops vergleichen

Produkte einkaufen

Kundenrezensionen lesen

Produkte vergleichen

Preise vergleichen

66%

55%

47%

59%

60%

38%

29%

30%

62%

44%

41%

40%

Quelle: Studie zu Vergleichstools, 2014: Do you think that the following tools allow customers to …? Basis:

Befragte, die von Vergleichstools gehört hatten (n = 18583)

Die Studie zeigt auch, dass das Produktranking in Vergleichstools (z. B. die Position eines

Produkts auf der Rangliste oder die Bewertungskriterien) Einfluss auf die

Kaufentscheidungen der Verbraucher hat.

Außerdem bestätigt die Studie, dass die Durchsetzung bestehender Rechtsvorschriften (z. B.

der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken und der Richtlinie über die Rechte der

Verbraucher) in Bezug auf Vergleichstools verstärkt werden sollte und dass Bedarf an

weiteren Leitlinien und/oder an weiterer Zusammenarbeit zwischen Betreibern und

Aufsichtsbehörden besteht, um die Verlässlichkeit und die Transparenz dieser Tools zu

erhöhen. Die Studie enthält zudem mehrere Empfehlungen zur Verbesserung der Transparenz

und der Zuverlässigkeit von Vergleichstools.

Aufgrund dieser Ergebnisse hat die Kommission eine Reihe von Prinzipien entwickelt, die

den Betreibern von Vergleichstools bei der Erfüllung der geltenden Rechtsvorschriften

(beispielsweise der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken) und bei einer weiteren

Verbesserung der Transparenz und der Nutzerfreundlichkeit der Tools helfen sollen.

3.1.5. Bedenken bei Online-Einkäufen im Inland und in anderen Ländern

Eine kürzlich durchgeführte Befragung von Online-Verbrauchern hatte die Bedenken der

Verbraucher im Zusammenhang mit dem Online-Einkauf von Produkten im Inland und in

anderen EU-Ländern zum Gegenstand.111

111

Die Befragten konnten bis zu fünf Antworten auswählen.

Page 102: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

100

Datenschutz, die Zahlungssicherheit und Verbraucherrechte sind wichtige Aspekte beim

elektronischen Handel auf nationaler Ebene

Im Wesentlichen bestanden Bedenken der Verbraucher beim Online-Einkauf von Produkten

im Inland zum einen im Bereich Datenschutz und Sicherheit des Zahlungsverkehrs (30 % der

Befragten befürchteten, dass ihre personenbezogenen Daten missbraucht werden könnten, und

26 % hatten Bedenken, dass Informationen zu den für die Zahlung verwendeten Karten

gestohlen werden könnten) und zum anderen im Bereich Verbraucherrechte (26 %

befürchteten, falsche oder beschädigte Produkte geliefert zu bekommen, 25 % meinten, bei

mangelhaften Produkten sei eine Ersatzlieferung oder eine Reparatur schwierig, und 22 %

waren der Ansicht, die Rücksendung von Produkten bei Nichtgefallen und die Erstattung des

Kaufpreises sei nicht einfach). Knapp ein Fünftel der Online-Verbraucher meint, online

gekaufte Waren könnten unsicher oder gefälscht sein (19 %), die Lieferzeiten könnten zu lang

sein (18 %) oder Produkte würden überhaupt nicht geliefert (17 %). Zu geringeren Anteilen

hatten die Verbraucher Bedenken bezüglich der Versandkosten oder äußerten die

Befürchtung, dass der tatsächlich verlangte Preis höher sein könnte als angegeben (13 %);

außerdem wurde auf einen schlechten Kundendienst (13 %) oder mitgeteilt, dass die

gewünschte Zahlungsform nicht verfügbar sei (11 %). Nahezu jeder zehnte Verbraucher

meinte, der Verbraucherschutz sei schlechter (9 %), bzw. die Verbraucher seien über die

Verbraucherrechte im Online-Handel nicht informiert (7 %). Und schließlich bestanden

Bedenken bezüglich des Vertrauens auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen oder des

Verständnisses der Geschäftsbedingungen (6 % bzw. 3 % der Befragten):

Page 103: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

101

Abbildung 69: Wesentliche Bedenken bei Online-Einkäufen im Inland, EU-28, 2015 (maximal

5 Antworten) (%)

19

3

4

5

6

7

8

9

11

13

13

17

18

19

22

25

26

26

30

0 10 20 30 40

Ich habe keine Bedenken.

Ich verstehe die Geschäftsbedingungen nicht.

Sonstige Bedenken

Ich vertraue den online verfügbaren Informationen nicht.

Ich vertraue den Geschäftsbedingungen nicht, die ich akzeptieren muss.

Ich kenne meine Verbraucherrechte bei Online-Einkäufen nicht.

Die Lieferbedingungen von Online-Verkäufern sind für mich vielleicht nicht passend.

Bei Online-Einkäufen bin ich als Verbraucher schlechter geschützt.

Meine bevorzugte Zahlungsmetode wird von Online-Verkäufern vielleicht nicht akzeptiert.

Der Kundendienst ist schlecht.

Die Versandkosten oder der Endpreis sind höher als auf der Website angegeben.

Die Produkte werden überhaupt nicht geliefert.

Es gibt lange Lieferzeiten.

Online verkaufte Produkte sind vielleicht unsicher/gefälscht.

Es ist schwer, bei Nichtgefallen Produkte zurückzuschicken und eine Erstattung zu erhalten.

Ersatzlieferungen oder Reparaturen bei mangelhaften Produkten sind problematisch.

Die Informationen über meine Zahlungskarte könnten gestohlen werden.

Es werden falsche oder beschädigte Produkte geliefert.

Personenbezogene Daten könnten missbraucht werden.

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. What are your greatest CONCERNS about

buying products online in your country? (EU-28, n = 22 848)

Page 104: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

102

Insgesamt erklärte ein Fünftel (19 %) der Online-Verbraucher, man habe keinerlei Bedenken,

Produkte im Inland online einzukaufen. Verbrauchergruppen, die offenbar allgemein weniger

Bedenken haben, sind u. a. ältere Befragte (mit Ausnahme der Bedenken bezüglich des

Missbrauchs personenbezogener Daten und hinsichtlich der Sicherheit des Zahlungsverkehrs)

sowie Befragte mit niedrigerem Bildungsgrad, Verbraucher in schwieriger finanzieller

Situation, Verbraucher, die selten oder nie Auslandsreisen unternehmen, Verbraucher in

ländlichen Regionen und Befragte, die zumindest häufig Produkte über das Internet einkaufen

bzw. im Internet verwenden.

Bezüglich regionaler Unterschiede ist festzustellen, dass Bedenken im Zusammenhang mit

dem elektronischen Handel im Inland bei Verbrauchern in der EU-13 offenbar stärker

ausgeprägt sind (87 % Verbraucher hatten Bedenken in mindestens einem Punkt (80 % in der

EU-15)), insbesondere hinsichtlich der Sicherheit/Echtheit von Produkten (28 % gegenüber

17 % in der EU-15) und bezüglich wesentlicher Verbraucherrechte (d. h. im Zusammenhang

mit der Lieferung falscher oder beschädigter Produkte (36 % bzw. 24 %) oder betreffend die

Bequemlichkeit einer Ersatzlieferung oder die Reparatur eines mangelhaften Produkts (32 %

bzw. 23 %), die Rückgabe von Produkten bei Nichtgefallen und die Erstattung des

Kaufpreises (27 % bzw. 21 %)).

Bedenken beim grenzüberschreitenden elektronischen Handel bezüglich der

Zuverlässigkeit der Lieferung, des Rechtsschutzes und der Verbraucherrechte

Bei Online-Einkäufen in anderen EU-Ländern stehen Bedenken im Zusammenhang mit dem

Lieferprozess im Vordergrund. Etwa ein Viertel aller Online-Verbraucher hat Bedenken

wegen hoher Lieferkosten (27 %), hoher Rücksendekosten (24 %) und langer Lieferzeiten

(23 %); außerdem wird befürchtet, dass die Ware überhaupt nicht geliefert wird (15 %). Ein

Viertel der Befragten (23 %) brachte Bedenken bezüglich der Rechtsschutzmechanismen zum

Ausdruck (d. h. es wurden Schwierigkeiten bei der Lösung auftretender Probleme befürchtet),

und bei einem Fünftel (20 %) der Befragten richteten sich die Bedenken auf wesentliche

Verbraucherrechte im Zusammenhang mit Ersatzlieferungen oder Reparaturen bei

mangelhaften Produkten oder mit der Rücksendung von Produkten bei Nichtgefallen und der

anschließenden Erstattung. Gegenüber dem elektronischen Handel im Inland hatten weniger

Befragte Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs personenbezogener Daten (19 %), des

Diebstahls von Zahlungsinformationen (17 %), der Lieferung falscher oder beschädigter

Produkte (15 %) und des Online-Verkaufs unsicherer oder gefälschter Produkte (14 %).

Bedenken aus mangelnder Kenntnis der Verbraucherrechte beim Einkaufen in anderen EU-

Ländern (11%) oder infolge mangelnden Vertrauens in die Geschäftsbedingungen bzw. aus

mangelndem Verständnis der Geschäftsbedingungen (9 % bzw. 6 %) waren bei Einkäufen in

anderen EU-Ländern häufiger als bei Käufen im Inland.

Page 105: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

103

Abbildung 70: Hauptbedenken bei Online-Einkäufen anderen EU-Ländern, EU-28, 2015

(maximal 5 Antworten) (%)

14

3

3

6

7

7

7

8

8

9

9

10

11

14

15

15

17

19

20

20

23

23

24

27

0 10 20 30

Ich habe keine Bedenken.

Sonstige Bedenken

Ich könnte auf eine Website im Inland umgeleitet werden.

Ich verstehe die Geschäftsbedingungen nicht.

Die Lieferbedingungen bei Verkäufern im Ausland sind vielleicht nicht passend für mich.

Ausländische Verkäufer liefern vielleicht nicht an mich, weil ich in (LAND) lebe.

Vielleicht habe ich keinen Zugang zum Dienst, oder das Produkt kann in (LAND) nicht verwendet werden.

In anderen EU-Ländern sind Verbraucher schlechter geschützt als in meinem Land.

Meine bevorzugte Zahlungsmethode wird von Verkäufern im Ausland vielleicht nicht akzeptiert.

Ich vertraue den Geschäftsbedingungen ausländischer Verkäufer nicht, die ich bei Online-Einkäufen akzeptieren muss.

Der Kundendienst ist schlecht.

Ich weiß zu wenig über Angebote ausländischer Verkäufer.

Ich kenne meine Verbraucherrechte bei Online-Einkäufen bei Verkäufern/Dienstleistern in anderen EU-Ländern nicht.

Online verkaufte Waren sind vielleicht unsicher/gefälscht.

Es werden falsche oder beschädigte Produkte geliefert.

Es wird überhaupt nicht geliefert.

Die Informationen über meine Zahlungskarte könnten gestohlen werden.

Personenbezogene Daten könnten missbraucht werden.

Die Rücksendung bei Nichtgefallen und eine Erstattung des Kaufpreises sind problematisch.

Der Ersatz oder die Reparatur eines mangelhaften Produkts sind problematisch.

Bei Problemen könnte es schwieriger sein, für Abhilfe zu sorgen.

Lange Lieferzeiten

Hohe Rücksendekosten

Hohe Lieferkosten

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. What are your greatest CONCERNS about

buying products online in another country? (EU-28, n = 22 848)

Insgesamt erklärten 14 % der Verbraucher, sie hätten keine Bedenken, online in anderen

EU-Ländern einzukaufen. Ebenso wie beim elektronischen Handel im Inland haben auch

beim grenzüberschreitenden elektronischen Handel ältere Befragte (55+) seltener Bedenken –

außer in Bezug auf den Missbrauch personenbezogener Daten und die Sicherheit des

Zahlungsverkehrs. Zwischen der EU-15 und der EU-13 sind die Unterschiede in den

Bedenken der Verbraucher weniger ausgeprägt als im Geschäftsverkehr im Inland; allerdings

haben die Verbraucher auch in der EU-15 und in der EU-13 Bedenken (Bedenken mindestens

in einem Punkt äußerten 88 % in der EU-13 und 86 % in der EU-15).

Eine Regressionsanalyse112

deutet darauf hin, dass sich unter allen oben genannten Bedenken

der Verbraucher bei Online-Einkäufen die Bedenken bezüglich der Vertrauenswürdigkeit und

der Verbraucherrechte eindeutig erheblich nachteilig auf die Bereitschaft der Verbraucher

zum Erwerb materieller Güter im Online-Handel auswirken. In gewissem Umfang

überraschend haben Verbraucher, die digitale Inhalte grenzüberschreitend kaufen,

beträchtliche Bedenken bezüglich der Lieferung falscher oder beschädigter Produkte sowie im

Hinblick auf Ersatzlieferungen/Reparaturen und Rücksendungen/Erstattungen. Auch

Bedenken, dass Informationen über Zahlungskarten gestohlen werden könnten, bestehen

hauptsächlich bei Verbrauchern, die digitale Inhalte bewusst grenzüberschreitend kaufen oder

entsprechende Zahlungen leisten.

112

M. Cardona, N. Duch-Brown, B. Martens, Consumer perceptions of (cross-border) e-commerce in the EU

Digital Single Market, Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission, Institut für

technologische Zukunftsforschung (IPTS), 2015 [nur EN].

Page 106: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

104

3.2. Angebotsseitige Faktoren

3.2.1 Vertrauen bei Online-Einkäufen im Inland und in anderen Ländern

Insgesamt hatten 59 % aller Einzelhändler – unabhängig davon, ob sie bereits im Online-

Handel tätig waren – Vertrauen in den elektronischen Handel; nahezu ein Drittel (32 %)

äußerte jedoch Bedenken. Drei von zehn Einzelhändlern (30 %) haben Vertrauen in den

Online-Handel mit Verbrauchern in ihrem eigenen Land und in anderen EU-Ländern, und

28 % haben Vertrauen nur dann, wenn sie an Verbraucher in ihrem eigenen Land verkaufen.

Gerade einmal 1 % der Händler hat nur beim Verkauf an Verbraucher in anderen EU-Ländern

keine Bedenken.113

Abbildung 71: Vertrauen der Einzelhändler in den Online-Handel, EU-28, 2014 (%)

28%

1%

30%

32%

9%

Ja, aber nur bei Verkäufen an Verbraucher im Inland.

Ja, aber nur bei Verkäufen an Verbraucher in anderen EU-Ländern.

Ja, bei Verkäufen an Verbraucher im Inland und in anderen EU-Ländern.

Nein

Weiß nicht.

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Würden Sie sagen, dass Ihr Unternehmen zuversichtlich ist, was den Online-

Verkauf betrifft? Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

Auf Länderebene reicht das Vertrauen in den Online-Handel von 81 % in Spanien, 74 % in

Malta und 73 % in Griechenland und Frankreich bis zu 31 % in Ungarn und 36 % in

Bulgarien.

113

Flash Eurobarometer 396.

Page 107: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

105

Abbildung 72: Vertrauen der Einzelhändler in den Online-Handel, 2014 (%)

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Würden Sie sagen, dass Ihr Unternehmen zuversichtlich ist, was den Online-

Verkauf betrifft? Basis: alle Einzelhändler (n = 10 457)

Bei Einzelhändlern, die bereits elektronischen Handel betreiben, ist das Vertrauen in diesen

Vertriebsweg also erheblich stärker ausgeprägt (89 %) als bei Händlern, die sich noch nicht

am elektronischen Handel beteiligen (38 %). Einzelhändler, die Nichtlebensmittel verkaufen,

haben größeres Vertrauen in den Online-Handel als Einzelhändler, die Lebensmittel anbieten

(62 % gegenüber 51 %). Und schließlich nimmt das Vertrauen in den Online-Handel mit der

Zahl der Sprachen zu, in denen ein Unternehmen Produkte und Dienstleistungen anbietet; dies

gilt insbesondere, wenn sowohl im Inland als auch in anderen EU-Ländern verkauft wird (nur

19 % der Einzelhändler, die den Verkauf nur in ihrer Muttersprache betreiben, haben

Vertrauen in den Online-Handel; bei Einzelhändlern, die Produkte in mindestens vier

Sprachen anbieten, liegt dieser Anteil bei 60 %).

3.2.2. Hindernisse für die Entwicklung des Online-Handels

Einzelhändler wurden gefragt, wie stark sie für ihr Unternehmen verschiedene Hindernisse für

die Entwicklung des Online-Handels gewichteten.

Art der Geschäftstätigkeit größtes Hindernis bei der Entwicklung des Online-Handels

Unter den Einzelhändlern, die sich noch nicht am elektronischen Handel beteiligen, erklärt die

Hälfte (50 %), die Art ihrer Geschäftstätigkeit sei ein wesentliches Hindernis für die

Entwicklung des Online-Handels. Als weitere Hindernisse wurden das höhere Betrugsrisiko

und mögliche Zahlungsausfälle (45 %), zusätzliche Verbraucherschutzvorschriften (44 %) und

der zusätzliche Bedarf an IT-Kompetenzen (42 %) genannt. Etwas weniger als vier von zehn

Einzelhändlern verweist auf die zusätzlichen Investitionen für die Entwicklung von IT-

Page 108: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

106

Anwendungen (39 %), höhere Versandkosten und potenziell höhere Kosten der

Streitbeilegung (jeweils 37 %) und zusätzliche Kosten im Kundendienst.

Abbildung 73: Wesentliche Bedenken beim Online-Handel, EU-28, 2014 (%)

36,4

36,7

37,1

39,4

41,5

43,8

45,1

50,0

41,1

40,7

40,1

40,3

39,8

34,2

34,9

31,7

22,6

22,6

22,8

20,3

18,7

21,9

20,0

18,3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Zusätzliche Kosten beim Kundendienst

Möglicherweise höhere Kosten bei Online-Beschwerden und bei der Online-Streitbeilegung

Höhere Versandkosten

Zusätzlicher Kapitalaufwand beim Aufbau von IT-Anwendungen

Zusätzlich benötigte IT-Kompetenzen

Zusätzliche verbraucherrechtliche Vorschriften

Höheres Betrugsrisiko und höheres Zahlungsausfallrisiko

Art Ihrer Geschäftstätigkeit

Gesamt "Wichtig" Gesamt "Nicht wichtig" Weiß nicht/Nichts davon

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Wie groß ist der Einfluss der folgenden Hindernisse auf die Entwicklung von

Online-Verkäufen Ihres Unternehmens? Basis: Einzelhändler, die sich nicht am Online-Handel beteiligen

(n = 6142)

Höheres Betrugsrisiko und unterschiedliche einzelstaatliche Steuer- und

Verbraucherrechtsvorschriften wichtigste Hindernisse für den Online-Handel mit

Verbrauchern in anderen EU-Ländern

Bei Einzelhändlern, die zurzeit nur im Inland online verkaufen, werden als Hindernisse für die

Entwicklung des grenzüberschreitenden Handels meist ein höheres Betrugsrisiko und

mögliche Zahlungsausfälle (43 %), Unterschiede im nationalen Steuerrecht (42 %),

Verbraucherschutzvorschriften (41 %) und vertragsrechtliche Bestimmungen (39 %) sowie die

höheren Versandkosten (40 %) genannt. Mehr als ein Drittel aller Befragten verweist auch auf

die potenziell höheren Kosten der Streitbeilegung (38 %) und auf höhere Lieferkosten (37 %).

Page 109: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

107

Abbildung 74 Wesentliche Bedenken beim Online-Verkauf in andere EU-Länder, EU-28, 2014 (%)

27,2

29,1

31,9

36,5

37,8

39,1

40,3

40,7

42,4

43,0

58,5

49,9

50,5

42,1

45,7

42,3

41,5

43,2

43,0

43,1

14,3

21,0

17,6

21,5

16,5

18,7

18,2

16,1

14,6

13,8

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Zusätzliche Kosten aufgrund unterschiedlicher Sprachen

Durch Hersteller oder Lieferanten bedingte Einschränkungen bei grenzüberschreitenden Verkäufen

Zusätzliche Kundendienstkosten bei grenzüberschreitenden Geschäftsvorgängen

Höhere Kosten bei grenzüberschreitenden Lieferungen als bei Inlandslieferungen

Möglicherweise höhere Kosten bei grenzüberschreitender Streitbeilegung

Unterschiede im nationalen Vertragsrecht

Höhere Versandkosten aufgrund der räumlichen Entfernung

Unterschiede im nationalen Verbraucherrecht

Unterschiede im nationalen Steuerrecht (z. B. Umsatzsteuerrecht)

Höheres Betrugs- und Zahlungsausfallrisiko bei grenzüberschreitenden Verkäufen

Gesamt "Wichtig" Gesamt "Nicht wichtig" Weiß nicht/Nichts davon

Quelle: Flash Eurobarometer 396: Wie groß ist der Einfluss der folgenden Hindernisse auf die Entwicklung von

Online-Verkäufen Ihres Unternehmens? Basis: Einzelhändler, die online im Inland verkaufen (n = 3840)

4. PROBLEME UND BESCHWERDEN

In diesem Abschnitt werden die Probleme untersucht, mit denen Verbraucher bei Online-

Einkäufen konfrontiert sein können. Außerdem werden das Vorgehen der Verbraucher beim

Auftreten von Problemen und die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden

behandelt. Grundlage sind die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Befragung von

Online-Verbrauchern. Um weitere Informationen über die Problemfelder zu erhalten, wurden

Daten von EU-weiten Prüfungen auf Einhaltung der geltenden Vorschriften durch Online-

Einzelhändler sowie Verbraucherbeschwerden berücksichtigt, die bei den Europäischen

Verbraucherzentren eingegangen sind.

4.1 Probleme bei Online-Geschäftsvorgängen

4.1.1. Gesamthäufigkeit von Problemen

Etwas weniger als ein Drittel (31 %) der Verbraucher war in den letzten zwölf Monaten im

Online-Geschäftsverkehr bei einem erfolgten oder beabsichtigten Online-Einkauf mit

mindestens einem Problem konfrontiert.

Dieser Anteil nimmt mit zunehmendem Alter weiter ab und erhöht sich mit dem

Bildungsgrad, der Häufigkeit von Auslandsreisen, der Größe des Wohnortes und der

Häufigkeit der Einkäufe/der Nutzung von Produkten im Internet.

Probleme in EU-13 häufiger als in EU-15

Der Anteil der Verbraucher, bei denen nach eigenen Angaben Probleme aufgetreten sind, ist

in der EU-13 höher als in der EU-15 (38 % gegenüber 30 %). Die höchsten Anteile waren in

Polen (40 %), Rumänien (39 %), der Slowakei (39 %), Griechenland (38 %) und Ungarn

(38 %) zu verzeichnen. Verbraucher in Island (13 %), den Niederlanden (21 %), Lettland

(22 %), Portugal (23 %) und Dänemark (23 %) berichteten am seltensten über Probleme.

Page 110: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

108

Abbildung 75: Probleme bei Online-Einkäufen nach Ländern, 2015 (%)

31%

40%39%

39%38%

38%36%

36%34%34%

34%34%

33%33%33%33%33%

30%29%

27%26%

26%25%25%

25%23%

23%22%

21%

13%30%

EU28

PLROSK

HUELCZIE

BGLTES

UKHRITEEFR

MTCYLUSIFI

BEATSEDEDKPTLVNL

ISNO

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Proportion experiencing any problem with an

online product/service over the past 12 months (n = 22 646) – latest problem

Auf die Frage nach den zuletzt aufgetretenen Problemen antwortete die überwiegende

Mehrheit der Befragten, die Probleme hätten mit materiellen Gütern in Zusammenhang

gestanden (73 %); an zweiter und dritter Stelle wurden digitale Inhalte (19 %) und Online-

Dienste (8 %) genannt. Bei materiellen Gütern waren die Produkte, bei denen es am

häufigsten zu Problemen kam – Bekleidung, Schuhe und Accessoires (6 % aller Online-

Einkäufer) und Elektronikartikel und Computer-Hardware (4 %) – auch die Produkte, die am

häufigsten bzw. am zweithäufigsten online eingekauft wurden (21 % bzw. 13 % der letzten

Online-Einkäufe).

Page 111: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

109

Abbildung 76: Kategorie des letzten Online-Einkaufs und zuletzt aufgetretenes Problem, EU-28, 2015 (%)

1

1

1

1

2

1

1

2

4

6

4

4

5

5

7

8

9

11

13

21

0 5 10 15 20 25

Online-Reservierung von Offline-Freizeitaktivitäten

Spielzeug und Kinderpflegeartikel

Computer-Spiele und -Software

Musik und Filme

Elektrische Haushaltsgeräte

Kosmetika und Produkte zur Gesundheitspflege

Reisedienstleistungen

Bücher

Elektronik und Computer-Hardware

Bekleidung, Schuhe und Accessoires

Letzter Online-Einkauf

Letztes Problem

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Thinking about your latest online purchase,

what kind of product did you buy? (EU-28, n = 21 657) und If you experienced a problem/problems when

making or trying to make an online purchase in the last 12 months, the most recent problem was with? (EU-28,

n = 22 646)

Verhältnismäßig mehr Probleme bei grenzüberschreitenden Einkäufen

Erwartungsgemäß traten Probleme bei den meisten Verbrauchern zuletzt in Verbindung mit

(versuchten) Einkäufen bei Verkäufern im Inland auf (57 %); 21 % bzw. 13 % der Probleme

standen mit Verkäufern in anderen EU-Ländern und in Nicht-EU-Ländern in

Zusammenhang.114

Die größere absolute Häufigkeit von Problemen bei Einkäufen im Inland

dürfte höchstwahrscheinlich mit der größeren Häufigkeit von Online-Einkäufen im Inland

zusammenhängen. Wenn der Ursprung des zuletzt aufgetretenen Problems und der Ursprung

des letzten Einkaufs betrachtet werden, ist festzustellen, dass unverhältnismäßig viele

Probleme bei grenzüberschreitenden Einkäufen sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU

aufgetreten sind (12 % bzw. 6 % der Einkäufe und 21 % bzw. 13 % der Probleme im Vergleich

zu einem Anteil von 70 % der Einkäufe und 57 % der Probleme bei Online-Einkäufen im

Inland).

114

Insgesamt erklärten 9 % der Verbraucher, ihnen sei das Ursprungsland des Online-Verkäufers, bei dem zuletzt

ein Problem aufgetreten war, nicht bekannt.

Page 112: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

110

Abbildung 77: Ursprung des letzten Online-Einkaufs und zuletzt aufgetretenes Problem, EU-28, 2015 (%)

9

13

21

57

12

6

12

70

0 20 40 60 80

Ich weiß nicht, wo der Verkäufer oder Dienstleister ansässig ist.

Ein Verkäufer oder Dienstleister in einem Nicht-EU-Land

Ein Verkäufer oder Dienstleister in einem anderen EU-Land

Ein Verkäufer oder Dienstleister im Inland

Ursprung des letzten Einkaufs

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Where did you buy this product online from?

(EU-28, n = 21 657), Where was this online purchase made or attempted from? (EU-28, n = 6 468)

4.1.2. Häufigste Probleme

Bedenken bezüglich der Lieferung und der Erfüllung geltender Vorschriften durch

konkrete Erfahrungen der Verbraucher bestätigt

Bestimmte weiter oben erörterte Bedenken werden durch bei den Verbrauchern tatsächlich

aufgetretene Probleme als berechtigt bestätigt. Das am häufigsten genannte Problem (mit

einem Anteil von 17 %) sind lange Lieferzeiten. Auch Bedenken bezüglich der Erfüllung

geltender Vorschriften spiegeln sich in den konkreten Erfahrungen der Verbraucher wider.

Die fünf am häufigsten genannten Probleme sind mangelnde Produktqualität (15 %),

mangelhafte Produkte (14 %) und die Lieferung falscher Produkte und Nichtlieferungen

(jeweils 13 %). Datenmissbrauch und der Diebstahl von Informationen über Zahlungskarten

(die häufigsten und am dritthäufigsten genannten Bedenken bei Einkäufen im Inland) wurden

hingegen nur in 4 % bzw. 3 % aller Fälle gemeldet. Diese Probleme sind verhältnismäßig

selten; allerdings erklärt das Ausmaß der Schäden, warum die entsprechenden Bedenken für

die Verbraucher so stark ins Gewicht fallen.

Page 113: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

Abbildung 78: Art der zuletzt bei den Verbrauchern aufgetretenen Probleme115

GesamtOnline-

Dienstleistung

Im Inland

gekauft

In einem

anderen EU-

Land gekauft

In einem Nicht-

EU-Land gekauft

Ursprungsland

nicht bekannt

(nicht nach

Ursprungs-

land gefragt)

Im Inland

gekauft

In einem

anderen EU-

Land gekauft

In einem Nicht-

EU-Land

gekauft

Ursprungsland

nicht bekannt

Basis (nicht gewichtet) 7119 2925 1056 673 427 594 712 315 155 178

Lange Lieferzeit 17,2% 16,1% 14,3% 23,6% 18,0% 15,5% 19,3% 18,3% 14,7% 22,2%

Produktqualität schlechter als in Werbung angegeben 15,0% 16,7% 13,9% 17,9% 10,5% 10,0% 17,4% 13,0% 10,0% 9,1%

Geliefertes Produkt war nicht funktionsfähig 13,7% 17,5% 11,2% 10,3% 11,3% 9,6% 11,6% 9,3% 20,6% 9,6%

Falsches Produkt geliefert 13,4% 14,6% 11,5% 13,1% 13,1% 11,8% 13,9% 16,3% 9,4% 6,8%

Keine Lieferung 13,3% 11,5% 13,2% 24,7% 19,1% 9,1% 10,4% 12,5% 12,7% 12,6%

Schlechter Kundendienst 12,1% 12,6% 13,0% 8,8% 10,3% 9,4% 13,7% 12,9% 13,7% 13,6%

Produkt konnte nicht zurückgesendet werden und wurde

nicht erstattet6,9% 5,4% 9,1% 6,4% 8,0% 8,0% 8,0% 5,4% 11,7% 7,1%

Der Verkäufer hat ein mangelhaftes Produkt nicht repariert

oder ersetzt6,3% 6,3% 7,7% 4,5% 5,1% 8,0% 6,4% 5,3% 4,0% 4,9%

Lieferkosten / Endpreis höher als angegeben 5,4% 3,6% 6,6% 7,7% 8,8% 7,4% 5,6% 5,3% 6,6% 8,0%

Geschäftsbedingungen wurden nicht eingehalten 4,9% 5,1% 3,8% 3,0% 6,4% 2,5% 6,3% 6,5% 7,7% 7,2%

Automatische Umleitung auf Website im Inland 4,4% 2,7% 4,6% 3,0% 4,4% 7,4% 7,3% 7,8% 8,8% 5,3%

Mein Zahlungsmittel wurde vom Verkäufer nicht akzeptiert 4,3% 3,1% 3,6% 3,6% 2,5% 4,5% 8,2% 11,5% 1,5% 7,4%

Kein Zugriff auf den Dienst 12,9% - - - - 13,7% 13,5% 9,7% 12,4% 14,4%

Meine personenbezogenen Daten wurden missbraucht 3,5% 2,8% 4,5% 1,0% 1,8% 7,6% 4,0% 4,0% 4,1% 4,8%

Die Informationen zu meiner Zahlungskarte wurden

gestohlen3,1% 1,6% 5,6% 2,6% 1,8% 4,1% 3,4% 7,6% 4,8% 4,6%

Nach dem Schließen meines Kontos konnte ich meine

Daten nicht löschen 5,6% - - - - 4,8% 7,0% 5,6% 5,4% 3,2%

Der ausländische Verkäufer hat mir einen höheren Preis

berechnet als Verbrauchern im Inland4,8% - 6,3% 3,7% 1,4% 4,6% - 6,2% 7,7% 4,1%

Kein Zugang zur Website auf Website eines

ausländischen Verkäufers / beschränkte Inhalte5,3% - 6,6% 4,6% 1,3% 4,4% - 9,0% 1,4% 6,4%

Verkäufer im Ausland verweigerten die Lieferung wegen

meines Wohnsitzlandes4,3% - 5,5% 4,0% 1,9% 3,9% - 3,6% 6,1% 3,5%

Sonstige Probleme 11,6% 13,9% 9,1% 9,7% 15,7% 9,4% 9,8% 5,6% 6,8% 17,1%

Materielle Güter/Dienstleistungen Digitale Inhalte

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. What was/were the problem(s)? Please select all responses that apply. (EU-28, n = 7119)

115

Einige Probleme (und die Prozentanteile) betreffen ausschließlich grenzüberschreitende Einkäufe (Verkäufer im Ausland verweigern die Lieferung in das Wohnsitzland des

Verbrauchers, oder die Verbraucher haben keinen Zugriff auf die Website eines ausländischen Verkäufers oder sehen nur beschränkte Inhalte, oder der ausländische Verkäufer

berechnet einen höheren Preis). Weitere Probleme betreffen ausschließlich Online-Dienstleistungen oder digitale Inhalte, nicht aber materielle Güter (Dienst nicht zugänglich,

Daten nach dem Schließen des Kontos nicht mehr abrufbar usw.).

Page 114: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

112

Bei den verschiedenen Produktkategorien bestand das häufigste Problem bei materiellen

Gütern (bei Einkäufen im Inland) darin, dass das bestellte Produkt nicht funktionierte (18 %).

Die häufigsten Probleme bei Einkäufen von Online-Dienstleistungen waren lange Lieferzeiten

(16 %) und die Unmöglichkeit des Zugriffs auf die betreffenden Dienste (14 %); ebenfalls

verhältnismäßig häufig waren Probleme im Zusammenhang mit dem Missbrauch

personenbezogener Daten (8 %). Das größte Problem bei digitalen Inhalten waren die langen

Lieferzeiten – unabhängig davon, ob im Inland (19 %) oder in einem anderen EU-Land (18 %)

gekauft wurde oder die Herkunft der Inhalte nicht bekannt war (22 %).

Bezüglich der Herkunft der gekauften Waren und Dienstleistungen ist festzustellen, dass

Nichtlieferungen und lange Lieferzeiten bei materiellen Gütern bei Bestellungen in Nicht-EU-

Ländern (25 % bzw. 24 %) oder bei unbekannter Herkunft der Waren (19 % bzw. 18 %)

häufiger vorkamen als bei Einkäufen im Inland (12 % bzw. 16 %) oder bei Einkäufen in

anderen EU-Ländern (13 % bzw. 14 %). Bei digitalen Inhalten waren Probleme mit

mangelhaften Produkten deutlich häufiger bei Einkäufen außerhalb der EU (21 %) zu

verzeichnen als bei Einkäufen im Inland (12 %) oder bei Einkäufen in anderen EU-Ländern

(9 %). Dass Verbraucher gekaufte digitale Inhalte nicht zurückgeben und keine Erstattung

verlangen konnten, war ebenfalls ein häufiges Problem bei Einkäufen in Nicht-EU-Ländern.

Eine geringere Qualität digitaler Inhalte als in der Werbung beschrieben war hingegen eher

bei Einkäufen im Inland (17 %) als bei grenzüberschreitenden Einkäufen gegeben. Dies gilt

sowohl für Nicht-EU-Länder (10 %) als auch für andere EU-Länder (13 %).

Territoriale Beschränkungen und Geo-Blocking erhebliche Barrieren für den

grenzüberschreitenden elektronischen Handel

Die Online-Erhebung hat auch bestätigt, dass die Verbraucher im grenzüberschreitenden

Geschäftsverkehr weiterhin mit Problemen aufgrund ihres Wohnsitzlandes konfrontiert sind.

Bei Verbrauchern, bei denen zuletzt ein Problem bei einem (versuchten) Einkauf in einem

anderen EU-Mitgliedstaat auftrat, berichteten 7 % (materielle Güter) und 9 % (digitale

Inhalte), sie hätten nicht auf die Website des ausländischen Händlers zugreifen können (bzw.

Inhalte seien ihnen nur in beschränktem Umfang angezeigt worden); 6 % (materielle Güter)

bzw. 4 % (digitale Inhalte) gaben an, Verkäufer im Ausland hätten ihnen eine Lieferung

aufgrund ihres Wohnsitzlandes verweigert,116

und bei 6 % (in beiden Fällen) habe der

ausländische Verkäufer einen höheren Preis in Rechnung gestellt als im Land des Verkäufers.

Die Diskriminierung über den Preis und sonstige Formen von Diskriminierung im

grenzüberschreitenden elektronischen Handel sind auch im kürzlich veröffentlichten Bericht

des Netzes Europäischer Verbraucherzentren dokumentiert; dieser Bericht beruht auf

tatsächlichen Beschwerden von Verbrauchern.117

Diese Praktiken sind für die Verbraucher

allerdings nicht immer leicht zu erkennen und werden daher möglicherweise nicht in vollem

116

Diese Erfahrung machten 54 % der Verbraucher nach Eingabe der Lieferanschrift; weitere 39 % stellten fest,

dass sie das gewünschte Produkt über die Website des ausländischen Verkäufers grundsätzlich nicht kaufen

konnten, und 7 % bemerkten dies nach Eingabe der Informationen zu ihrer Zahlungskarte. 117

Der Bericht wurde im Dezember 2013 veröffentlicht und ist unter

http://ec.europa.eu/consumers/ecc/docs/ecc-services_directive_en.pdf zugänglich [nur EN]. In dem Bericht

werden im Zusammenhang mit Artikel 20 Absatz 2 und Artikel 21 der Dienstleistungsrichtlinie

(2006/123/EG) bei Europäischen Verbraucherzentren eingegangene Verbraucherbeschwerden bei

grenzüberschreitenden Einkäufen analysiert.

Page 115: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

113

Umfang angegeben. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass Artikel 20

Absatz 2 der Dienstleistungsrichtlinie118

eine Diskriminierung von Dienstleistungsempfängern

aufgrund ihrer Staatszugehörigkeit oder ihres Wohnsitzlandes verbietet, wenn der

Dienstleister keine objektiven Gründe für die Verweigerung seiner Leistung oder für die

Zugrundelegung abweichender Bedingungen vorbringen kann.

Außerdem hat die Erhebung gezeigt, dass Verbraucher häufig an der Nutzung von in ihrem

jeweiligen Wohnsitzland zugänglichen Inhalten (z. B. Musik oder Videodienste) gehindert

werden, wenn sie sich im Ausland befinden. Von den 31 % der Befragten, die in den letzten

12 Monaten Filme und TV-Serien aus ihrem Wohnsitzland im Ausland per Datenstreaming

angeschaut hatten, erklärten 43 %, sie hätten auf die betreffenden Inhalte nicht zugreifen

können.119

Und von den 38 % der Befragten, die in den letzten 12 Monaten Live-

Veranstaltungen (beispielsweise Sportveranstaltungen) per Datenstreaming angeschaut und

während eines Auslandsaufenthalts versucht hatten, auf diese Dienste ihres Wohnsitzlands

zuzugreifen, berichteten 51 %, dass ihnen kein Zugang gewährt worden sei.120

4.2. Beschwerden bei Problemen und Zufriedenheit mit der Handhabung von

Beschwerden

Befragte, bei denen ein Problem aufgetreten war, wurden gefragt, ob sie sich über das

Problem beschwert hätten und wenn ja, wie zufrieden sie mit der Handhabung ihrer Probleme

waren.

Beschwerden bei Problemen seltener bei Verbrauchern aus der EU-13 als bei

Verbrauchern aus der EU-15

Beim zuletzt aufgetretenen Problem im Online-Handel beschwerten sich in der gesamten EU

82 % der Verbraucher.121

Dieser Prozentanteil ist unabhängig vom Vertriebsweg (siehe

Abschnitt III.3.1) etwas höher als beim Einkaufen im Allgemeinen. Dies könnte ein

Anzeichen dafür sein, dass Online-Einkäufer selbstbewusster auftreten. Ebenso wie bei

Problemen beim Einkaufen im Allgemeinen beschwerte sich der größte Teil der Verbraucher,

die etwas unternommen hatten, beim Verkäufer/Dienstleistungsanbieter des Produkts, bei dem

das Problem aufgetreten war (57 %); weniger Verbraucher beschwerten sich unmittelbar beim

Hersteller (14 %) oder trugen den Sachverhalt einer öffentlichen Stelle (8 %), einer Stelle zur

außergerichtlichen Streitbeilegung (7 %) oder einem Gericht vor (3 %).

Die Bereitschaft, sich bei Problemen zu beschweren, ist bei Befragten in der EU-13 geringer

(75 % gegenüber 84 % in der EU-15), und in der EU-13 beschweren sich die Verbraucher

seltener als in der EU-15 beim Verkäufer oder insbesondere beim Hersteller. Die

Prozentanteile der Verbraucher, die Beschwerde erheben, reichen von 88 % in Spanien und

118

2006/123/EG. 119

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. Davon wiederum gaben 48 % an, dass ihnen der

Zugang vom Anbieter der Inhalte verweigert worden sei, 28 % meinten, der Internet-Provider habe den

Zugang verwehrt, und 24 % führten die Unmöglichkeit des Zugangs auf einen anderen Grund zurück. 120

Ibidem – 39 % gaben an, dass ihnen der Zugang vom Anbieter der Inhalte verweigert worden sei,

35 % meinten, der Internet-Provider habe den Zugang verwehrt, und 26 % führten die Unmöglichkeit des

Zugangs auf einen anderen Grund zurück. 121

Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015.

Page 116: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

114

87 % in Frankreich bis zu 57 % in Lettland, 62 % in Litauen, Zypern und Luxemburg und 63 %

in Estland. Frauen beschweren sich seltener als Männer (79 % gegenüber 84 %).

Geringer Schaden Hauptursache für den Verzicht auf eine Beschwerde

Die Hauptgründe dafür, dass Verbraucher sich beim Auftreten von Problemen nicht

beschweren, sind zu geringe Streitwerte (27 %), die Einschätzung, dass eine

zufriedenstellende Lösung ohnehin nicht erreicht wird (23 %) und die Befürchtung, dass eine

Lösung des Problems zu lange dauern würde (19 %). Etwa einer von zehn Verbrauchern

beschwert sich nicht, weil er nicht weiß, wie er vorgehen soll (12 %) oder weil er seine Rechte

als Verbraucher nicht kennt (8 %); dies ist ein Anzeichen dafür, dass Verbraucher besser

aufgeklärt und unterstützt werden müssen. Im Vergleich zu Problemen bei eher allgemeinen

Einkäufen ist festzustellen, dass ein größerer Anteil der Befragten sich wegen der geringen

Schadenshöhe nicht beschwerte; allerdings ließen sich weniger Verbraucher durch die

geringen Erfolgsaussichten, durch die Dauer des Verfahrens oder durch mangelnde

Kenntnisse von einer Beschwerde abhalten. Auch dies steht möglicherweise wieder damit in

Zusammenhang, dass Online-Shopper eher fähig sind und/oder sich leichter damit tun, sich

im Online-Geschäftsverkehr zu beschweren.

Abbildung 79: Gründe dafür, dass Verbraucher sich bei Online-Einkäufen nicht beschweren, EU-28,

2015 (%)

15

10

4

5

8

12

19

23

27

0 10 20 30

Weiß nicht

Sonstiges

Ich habe mich früher erfolglos beschwert.

Eine Beschwerde könnte zu Streitigkeiten führen. Das wäre mir unangenehm.

Ich kannte meine Verbraucherrechte nicht genau.

Ich wusste nicht, wie oder wo ich mich beschweren sollte.

Ich dachte, es würde zu lange dauern.

Eine zufriedenstellende Lösung für mein Problem war unwahrscheinlich.

Die Streitwerte waren zu gering.

Quelle: Verbrauchererhebung zum digitalen Binnenmarkt 2015. If you didn’t take any action, what were the

main reasons? Please select all responses that apply. base: Verbraucher, bei denen im Zusammenhang mit

einem Online-Einkauf ein Problem aufgetreten ist, die aber nichts unternommen haben, EU-28, n = 1459

Verbraucher bewerten die Handhabung von Beschwerden durch außergerichtliche Stellen

am positivsten

Bezüglich der Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden durch verschiedene

Stellen ergab die Befragung, dass etwa zwei von drei Verbrauchern mit der Handhabung ihrer

Beschwerde durch den Verkäufer (65 %), den Hersteller (64 %) oder eine öffentliche Stelle

Page 117: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

115

(64 %) zufrieden waren. Die geringste Zufriedenheit bestand bei der Handhabung von

Beschwerdeverfahren durch Gerichte (54 %), Stellen zur außergerichtlichen Streitbeilegung

wurden hingegen am positivsten bewertet (68 %). Dies bestätigt die Bedeutung dieser Stellen

für die Beilegung verbraucherrechtlicher Streitigkeiten in Verbindung mit Online-Einkäufen.

4.3 Bei Europäischen Verbraucherzentren eingegangene Beschwerden im

Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Online-Einkäufen

Die Europäischen Verbraucherzentren (EVZ) sollen die Verbraucher über ihre Rechte bei

grenzüberschreitenden Einkäufen in der EU aufklären und die Verbraucher bei Beschwerden

unterstützen, um Streitigkeiten mit Händlern einvernehmlich beizulegen.122

Die bei EVZ

eingegangenen Beschwerden vermitteln wichtige Einblicke in die wesentlichen Probleme von

Verbrauchern bei Online-Einkäufen in anderen EU-Ländern.

Grenzüberschreitende Beschwerden meist im Zusammenhang mit dem elektronischen

Handel

Fast 7 von 10 im Jahr 2014 bei EVZ eingegangene Beschwerden (68 %) im Zusammenhang

mit dem grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr betreffen Online-Einkäufe. Die

kontinuierliche Zunahme dieses Anteils (von 56 % in den Jahren 2009-2011) entspricht dem

langsamen, jedoch stetigen Wachstum des grenzüberschreitenden elektronischen Handels

zwischen Unternehmen und Verbrauchern.

Abbildung 80: Bei EVZ eingegangene Beschwerden im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden

elektronischen Handel, nach Vertriebswegen, 2014 (%)*

55,7% 56,7% 56,3% 60,4%66,7% 68,0%

10,0% 10,1% 9,6%10,7%

8,0% 8,7%22,0% 19,2% 19,4%

17,6%17,7% 14,2%

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

90,0%

100,0%

2009 2010 2011 2012 2013 2014

Im Ladengeschäft

Fernverkauf außer elektronischem Handel

Elektronischer Handel

* Nur die wichtigsten Kategorien wurden berücksichtigt; Quelle: EVZ-Netz

Nichtlieferung häufigstes Problem

Lieferprobleme sowie Probleme in Bezug auf Verstöße gegen geltende Vorschriften (in der

Befragung von Online-Verbrauchern am häufigsten genannt) spiegeln sich auch in der hohen

Anzahl an Beschwerden wider, die bei den EVZ eingegangen sind. Ein Fünftel (21 %) der

122

Weitere Informationen zu den Angeboten des EVZ-Netzes siehe

http://ec.europa.eu/consumers/ecc/index_en.htm [nur EN].

Page 118: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

116

Beschwerden über Online-Einkäufe war darauf zurückzuführen, dass das betreffende Produkt

nicht geliefert bzw. die Dienstleistung nicht erbracht wurde. Danach folgten Probleme in

Verbindung mit dem Rücktritt von Vertragsvereinbarungen (16,5 %) und mit mangelhaften

Produkten oder Dienstleistungen (9,7 %) bzw. damit, dass die Produkte oder Dienstleistungen

nicht den Angaben auf der Bestellung entsprachen (8,2 %). Auf diese vier Probleme entfiel

die Hälfte aller Beschwerden. Etwa 5 % der Beschwerden standen mit dem Widerrufsrecht,

irreführender Werbung oder unklarer und komplexer Preisgestaltung in Zusammenhang.

2 % der Beschwerden betrafen die Verweigerung von Waren oder Dienstleistungen durch

einen Händler.

Abbildung 81: Bei EVZ eingegangene Beschwerden im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden

elektronischen Handel, nach Art der Beschwerden, 2014 (%)*

1,9%

3,0%

4,1%

4,5%

4,8%

5,0%

8,2%

9,7%

16,5%

21,3%

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%

Verkauf wurde verweigert

Sonstige lieferbezogene Gründe

Verzögerung

Keine Preistransparenz

Irreführende Werbung

Widerrufsfrist/Rücktrittsrecht

Produkt stimmte nicht mit Bestellung überein

Mangelhaftes Produkt

Rücktritt vom Vertrag

Keine Lieferung

* Nur die wichtigsten Kategorien wurden berücksichtigt; Quelle: EVZ-Netz

Mehr als ein Fünftel der Beschwerden im grenzüberschreitenden elektronischen Handel

bezog sich auf Einrichtungsgegenstände

Nach einer Zunahme um 60 % von 2013 auf 2014 (und noch größeren jährlichen Zunahmen in

den Jahren 2011-2013) kam es im Jahr 2014 beim grenzüberschreitenden elektronischen

Handel zu Beschwerden hauptsächlich bei Einrichtungsgegenständen; dies entsprach einem

Anteil von 22,5 % aller Beschwerden. Die Beschwerden über Flugreisen (18 % in 2014) sind

gegenüber dem Jahr 2013 hingegen um 40 % zurückgegangen und stehen inzwischen nur

noch an zweiter Stelle. Die übrigen Hauptkategorien waren 2014 Bekleidung und Schuhe

(7,7 %), IKT-Waren und Urlaubsunterkünfte (jeweils 4,2 %) und Freizeitartikel und

Mietdienstleistungen (3,4 %).

Page 119: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

117

Abbildung 82: Bei EVZ eingegangene Beschwerden im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden

elektronischen Handel, nach Branchen, 2014 (%)*

2,1%

2,2%

2,3%

2,6%

2,8%

3,4%

3,6%

4,2%

4,2%

7,7%

17,6%

22,5%

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%

Internet-Dienste

Mediizinische Geräte und sonstige physische Hilfsmittel für Patienten

Electronikartikel (nicht IKT/Freizeit)

Rezeptfreie Arzneimittel

Electrogeräte zur persönlichen Pflege

Mietdienste

Freizeitartikel (Sportartikel, Musikinstrumente usw.)

Hotels und sonstige Urlaubsunterkünfte

IKT-Produkte

Bekleidung und Schuhe

Flugreisen

Einrichtungsgegenstände

* Nur die wichtigsten Kategorien wurden berücksichtigt; Quelle: EVZ-Netz

4.4 Ergebnisse von Online-Kontrollen auf Einhaltung geltender Vorschriften auf den

wichtigsten Verbrauchermärkten

Die aufgrund von Erhebungen und von Beschwerden der Verbraucher gewonnenen Daten

machen die wichtigsten Probleme deutlich, denen sich Online-Shopper gegenübersehen. In

beiden Fällen werden Probleme – naturgemäß – nur dann erfasst, wenn sie den Verbrauchern

bewusst sind. Die Bewertung der Erfüllung geltender Vorschriften des EU-Verbraucherrechts

beinhaltet auch eine EU-weite Prüfung von Websites in bestimmten Branchen

(„EU-Sweeps“). Die Sweeps werden unter Abstimmung durch die Kommission von den

nationalen Verbraucherschutzbehörden vorgenommen.123

Seit Veröffentlichung des letzten Barometers wurden zwei Sweeps in der EU durchgeführt.

Im Sommer 2013 prüften nationale Behörden insgesamt 552 Websites, über die

Flugreisen und Hotelbuchungen vermittelt wurden; berücksichtigt wurden Websites

sowohl von Händlern als auch von Vermittlern. Dabei wurde festgestellt, dass 69 %

der Websites (382) die Vorschriften des EU-Verbraucherrechts nicht erfüllten. Die

größten Probleme bestanden in unzureichenden Informationen über die Identität des

Händlers (insbesondere das Fehlen einer E-Mail-Adresse) und in fehlenden

Informationen zu Beschwerdemöglichkeiten. Außerdem wurden bestimmte

Zusatzdienste (z. B. Übergepäck, Versicherungen oder Priority Boarding) nicht als

Option angeboten, da sie auf den Websites als Pre-Ticketing-Leistungen vermittelt

werden, und den Verbrauchern wurde der vollständige Preis einer Dienstleistung nicht

von vornherein angezeigt. Daher waren die Angebote für die Verbraucher schwerer

vergleichbar. Nationale Durchsetzungsstellen forderten die betreffenden Unternehmen

auf, die Vorgehensweisen mit dem EU-Verbraucherrecht in Einklang zu bringen.

Anschließend wurde etwa die Hälfte der Websites, die die Vorschriften nicht erfüllten,

entsprechend überarbeitet (bis April 2014); die Verfahren bezüglich der übrigen

Websites sind noch nicht abgeschlossen.124

123

Im Rahmen der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (2006/2004). 124

http://ec.europa.eu/consumers/enforcement/sweeps/travel_services/index_en.htm [nur EN].

Page 120: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

118

Im Herbst 2014 fand die Sweep-Aktion zur gesetzlichen Gewährleistung und zu

freiwilligen Garantien im Bereich der Verbraucherelektronik statt. Von den

insgesamt 437 geprüften Websites erfüllten 54 % (235 Websites) die Vorschriften des

EU-Verbraucherrechts bezüglich der Verpflichtung zur Aufklärung über gesetzliche

Gewährleistung und freiwillige Garantien im Bereich der Verbraucherelektronik. Das

häufigste Problem war der fehlende Hinweis auf die gesetzliche Gewährleistung und

auf die freiwilligen Garantien für gelieferte Waren. Außerdem wurde die gesetzliche

Gewährleistung irreführend dargestellt (z. B. hinsichtlich ihrer Dauer und des

räumlichen Geltungsbereichs), und es wurde nicht eindeutig darauf hingewiesen, dass

die Verbraucherrechte nach der gesetzlichen Gewährleistung nicht berührt werden.

Außerdem enthielt ein erheblicher Anteil unvollständige oder irreführende Angaben

zum Namen, zur Hausanschrift oder zur E-Mail-Adresse des Händlers. Nach dem

Einschreiten der nationalen Durchsetzungsbehörden waren die Angaben auf

157 Websites korrigiert worden, und für 78 Websites wurden weitere

Durchsetzungsmaßnahmen eingeleitet (Stand Juni 2015).125

Zusätzlich zu den EU-Sweeps wurden im März 2014 im Auftrag der Kommission

2682 Websites in allen 28 EU-Mitgliedstaaten126

auf Erfüllung der verbraucherrechtlichen

Vorschriften geprüft. Die Prüfung erfolgte in fünf wichtigen Branchen: Bekleidung und

Sportartikel (Sportschuhe), Elektronikartikel (Tablets), Pauschalreisen (Flugreise und Hotel),

Freizeit und Kultur (Veranstaltungstickets) und Finanzdienstleistungen (Verbraucherkredite

mit kurzen Laufzeiten).127

Dabei wurde Folgendes festgestellt:

Kontaktinformationen: Die Hausanschrift und die Telefonnummer des

Unternehmens wurden in allen Branchen häufig angegeben. Eine E-Mail-Adresse

hingegen fehlte bei 20 % der geprüften Websites und somit erheblich häufiger als die

sonstigen Angaben.

In den meisten Branchen und Ländern enthielten die Websites maßgebliche

Produktinformationen. Nur bei Verbraucherkrediten fehlten in zahlreichen

Mitgliedstaaten (11 insgesamt) auf mehr als 20 % der überprüften Websites wichtige

Angaben (in diesem Fall der effektive Jahreszins sowie die Angabe der Gesamtkosten

eines Kredits beim jeweiligen effektiven Jahreszins). In weiteren sieben

Mitgliedstaaten fehlten diese Informationen bei 12-20 % aller geprüften Websites.

125

http://ec.europa.eu/consumers/enforcement/sweeps/guarantees/index_en.htm [nur EN]. 126

Die Überprüfung der Websites wurde vom Consumer Policy Evaluation Consortium (CPEC) im Rahmen der

(noch zu veröffentlichenden) begleitenden Untersuchung der Folgenabschätzung im Zusammenhang mit der

Überarbeitung der Verordnung über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (2006/2004) vorgenommen.

Die Websites wurden von qualifizierten Personen mindestens mit Hochschulabschluss in den einzelnen

Mitgliedstaaten unter Berücksichtigung bestimmter Produkte anhand eines Fragebogens geprüft, der die

Kohärenz und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten sollte. Pro Mitgliedstaat und Branche

wurden durchschnittlich 18 Websites geprüft (90 insgesamt). In größeren Mitgliedstaaten wurden größere

Stichproben berücksichtigt, um dem unterschiedlichen Umfang der Märkte in den 28 Ländern Rechnung zu

tragen.

127 Die Branchen wurden nach ihrer Beliebtheit beim Online-Shopping sowie nach Größe und wirtschaftlicher

Bedeutung und nach der Häufigkeit durchgeführt, mit der in früheren EU-Sweeps Verstöße gegen geltende

Vorschriften festgestellt worden waren. Außerdem wurden Daten zu Beschwerden berücksichtigt, die bei den

Europäischen Verbraucherzentren eingegangen waren.

Page 121: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

119

Bei der Befragung wurden auch Informationen über Preise und Zahlungsformen

erfasst und mit dem vor Eingabe der Zahlungsinformationen zuletzt genannten Preis

verglichen. In allen vier Branchen, in denen dieser Vergleich vorgenommen wurde,

(d. h. in allen Branchen außer bei Verbraucherkrediten) bestand eine erhebliche

Diskrepanz zwischen dem ursprünglich genannten Preis und dem Preis, der den

Verbrauchern tatsächlich in Rechnung gestellt wurde. Für diese Diskrepanz wurden je

nach Branche die folgenden Prozentanteile ermittelt: Bekleidung und Sportartikel

33 %, Elektronikartikel 26 %, Pauschalreisen 48 % und Freizeit und Kultur 19 %.

Informationen über das Widerrufsrecht fehlten ebenfalls in vielen Fällen: Mehr als

20 % der geprüften Websites zum Vertrieb von Elektronikartikeln enthielten keine klar

formulierten Angaben über das Widerrufsrecht der Verbraucher. In der Bekleidungs-

und Sportartikelbranche war dies in drei Ländern der Fall.

Angaben zu den Lieferbedingungen fehlten auf über 20 % der Websites zum

Vertrieb von Elektronikartikeln sowie in vielen Mitgliedstaaten auf Websites zum

Verkauf von Veranstaltungstickets (die zudem keine Möglichkeit zum Ausdrucken

elektronischer Tickets boten).

In Österreich, in der Tschechischen Republik, in Deutschland, in Dänemark, in

Ungarn und in Schweden genutzte Websites enthielten in allen Branchen die meisten

vorgeschriebenen Angaben.

In der Tabelle in Abbildung 83 werden die Ergebnisse farblich hervorgehoben dargestellt:

Die grünen Felder beziehen sich auf geringe Prozentanteile der Websites, auf denen wichtige

Angaben fehlen; höhere Prozentanteile sind rot hervorgehoben. Die hellroten Felder bedeuten,

dass die genannten Angaben auf mehr als 20 % der geprüften Websites einer Branche und

eines Mitgliedstaats fehlen.

Page 122: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

Abbildung 83: Die Ergebnisse im Überblick (Prozentanteil der geprüften Websites, auf denen die hier genannten Angaben fehlten*)

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dre

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Tele

ph

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Emai

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BE 0% 6% 19% 0% 38% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 32% 5% 27% 0% 0% 36% 0% 27% 0% 19% 63% 0% 6% 44% 0% 0% 27% 0% 40% 67% 7% 6% 13% 0% 0% 36% 18% 23%

BG 13% 4% 13% 4% 78% 0% 4% 13% 13% 35% 13% 0% 8% 0% 42% 13% 13% 29% 21% 17% 5% 5% 0% 0% 32% 10% 25% 25% 25% 0% 25% 25% 17% 8% 17% 0% 0% 20% 0% 0%

CY 14% 14% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 14% 0% 0% 8% 25% 0% 25% 0% 0% 33% 25% 25% 0% 0% 0% 0% 40% 18% 0% 0% 0% 0% 67% 33% 0% 67% 0% 0% 0% 20% 17% 20%

CZ 0% 0% 0% 0% 24% 0% 0% 29% 0% 0% 0% 0% 8% 0% 8% 0% 0% 27% 0% 0% 0% 0% 6% 0% 6% 24% 0% 4% 4% 0% 17% 0% 0% 57% 0% 0% 0% 10% 30% 14%

DE 0% 0% 0% 0% 19% 0% 0% 27% 0% 0% 0% 0% 4% 4% 8% 0% 0% 46% 4% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 85% 0% 0% 0% 0% 64% 0% 0% 4% 0% 0% 0% 0% 0% 4%

DK 0% 10% 5% 0% 29% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 10% 0% 10% 0% 0% 10% 0% 0% 6% 0% 18% 0% 6% 65% 5% 0% 11% 0% 32% 11% 0% 16% 0% 0% 0% 6% 6% 19%

EE 6% 6% 0% 0% 38% 0% 0% 31% 38% 19% 4% 0% 4% 0% 24% 8% 8% 16% 36% 20% 0% 0% 0% 19% 19% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 25% 13% 50% 63% 0% 0% 0% 21% 42%

EL 5% 0% 19% 0% 19% 10% 0% 10% 30% 29% 5% 9% 23% 0% 23% 0% 0% 5% 41% 50% 0% 0% 7% 0% 7% 47% 7% 0% 13% 0% 40% 20% 7% 27% 7% 0% 0% 17% 17% 33%

ES 4% 8% 33% 0% 29% 0% 0% 4% 12% 4% 4% 17% 17% 0% 58% 0% 0% 0% 0% 8% 0% 0% 24% 0% 14% 52% 5% 20% 20% 0% 30% 15% 0% 0% 5% 5% 5% 27% 23% 50%

FI 0% 13% 17% 0% 17% 0% 0% 0% 25% 0% 0% 14% 9% 5% 27% 0% 0% 0% 5% 5% 5% 0% 24% 0% 5% 57% 0% 5% 10% 0% 35% 45% 0% 30% 10% 0% 4% 21% 0% 8%

FR 0% 0% 54% 0% 31% 4% 0% 4% 0% 4% 8% 12% 42% 4% 31% 4% 4% 15% 0% 4% 4% 0% 44% 0% 0% 96% 5% 19% 29% 0% 52% 33% 0% 0% 5% 0% 5% 81% 0% 0%

HR 0% 0% 0% 0% 35% 18% 0% 18% 29% 47% 0% 0% 0% 0% 27% 0% 0% 13% 13% 60% 0% 0% 0% 0% 0% 14% 0% 0% 0% 0% 13% 0% 0% 27% 0% 0% 0% 5% 5% 0%

HU 10% 10% 0% 0% 48% 0% 5% 5% 5% 10% 0% 5% 5% 0% 19% 5% 5% 5% 0% 10% 5% 5% 0% 0% 9% 68% 0% 0% 6% 0% 59% 0% 0% 29% 0% 0% 7% 36% 0% 0%

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LT 14% 0% 10% 0% 38% 5% 10% 10% 20% 0% 4% 0% 0% 8% 4% 4% 4% 8% 33% 13% 11% 0% 6% 0% 72% 39% 8% 38% 0% 0% 23% 38% 15% 31% 31% 0% 0% 5% 32% 11%

LU 17% 0% 17% 0% 33% 0% 0% 0% 17% 17% 0% 0% 33% 0% 50% 0% 0% 50% 0% 0% 25% 0% 25% 0% 0% 75% 0% 0% 0% 0% 50% 50% 0% 25% 25% 14% 0% 29% 57% 29%

LV 0% 5% 14% 0% 14% 0% 5% 9% 14% 14% 0% 0% 0% 4% 33% 0% 0% 13% 38% 13% 0% 0% 5% 5% 42% 16% 0% 27% 7% 0% 33% 7% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 42% 25%

MT 20% 10% 10% 0% 20% 0% 0% 30% 20% 20% 8% 0% 0% 0% 8% 17% 17% 33% 42% 42% 13% 0% 13% 0% 38% 13% 0% 13% 25% 0% 13% 38% 13% 50% 50% 0% 0% 25% 25% 75%

NL 0% 0% 8% 0% 40% 8% 0% 4% 0% 0% 0% 0% 28% 0% 12% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 20% 4% 0% 100% 8% 16% 16% 0% 60% 8% 4% 4% 0% 0% 0% 18% 18% 23%

PL 0% 0% 12% 0% 35% 0% 0% 8% 4% 0% 0% 4% 19% 0% 31% 0% 0% 4% 8% 12% 4% 0% 15% 0% 8% 31% 13% 13% 17% 0% 54% 17% 0% 0% 0% 0% 0% 54% 23% 19%

PT 0% 9% 35% 0% 52% 0% 0% 4% 22% 4% 9% 9% 4% 0% 52% 0% 0% 13% 17% 4% 9% 17% 39% 0% 13% 30% 5% 11% 11% 0% 47% 58% 0% 16% 21% 0% 5% 45% 55% 18%

RO 10% 5% 5% 0% 30% 0% 0% 15% 0% 15% 17% 0% 11% 0% 44% 0% 0% 17% 11% 22% 10% 0% 15% 5% 43% 20% 7% 13% 7% 0% 40% 53% 0% 13% 0% 11% 6% 22% 11% 22%

SE 0% 13% 4% 0% 26% 0% 0% 4% 0% 0% 0% 8% 12% 0% 20% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 88% 10% 0% 10% 0% 38% 5% 0% 5% 5% 0% 0% 4% 12% 0%

SI 0% 0% 9% 0% 82% 0% 0% 45% 10% 0% 0% 0% 17% 0% 11% 0% 0% 22% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 12% 0% 0% 0% 0% 17% 83% 0% 75% 67% 0% 0% 0% 12% 13%

SK 0% 0% 8% 0% 33% 0% 4% 8% 4% 0% 0% 0% 5% 0% 5% 0% 0% 18% 0% 5% 0% 0% 0% 0% 14% 67% 0% 8% 0% 0% 8% 31% 0% 15% 31% 5% 5% 21% 18% 16%

UK 0% 4% 29% 0% 21% 0% 4% 0% 0% 4% 0% 0% 39% 0% 22% 0% 0% 9% 0% 9% 0% 5% 30% 0% 0% 70% 0% 11% 33% 0% 48% 19% 4% 7% 11% 0% 0% 16% 8% 0%

EU 4% 4% 13% 0% 33% 2% 1% 12% 10% 8% 3% 4% 14% 1% 26% 2% 2% 17% 10% 13% 4% 2% 13% 1% 13% 48% 4% 9% 11% 0% 38% 25% 3% 17% 13% 1% 2% 19% 17% 19%

Clothes and sports goods Electronic goods Package travel Consumer creditRecreation and culture (tickets for events)

* Kategorie „Endpreis stimmt nicht mit ursprünglichem Preis überein“: Prozentanteil der Websites, bei denen die Preise nicht übereinstimmten; Kategorie „Angaben zum

Widerrufsrecht“: Prozentanteil der Websites, bei denen die Angaben nicht klar waren oder vollständig fehlten; Kategorie „Produktinformationen“: Prozentanteil der Websites,

bei denen beide hier genannten Informationen fehlten.

Page 123: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

121

V. FÜR DIE VERBRAUCHERLAGE MASSGEBLICHE FAKTOREN UND ZUSAMMENHÄNGE

1. ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DER VERBRAUCHERLAGE UND WIRTSCHAFTLICHEN

INDIKATOREN, GESELLSCHAFTLICHEN INDIKATOREN UND GOVERNANCE-INDIKATOREN

In diesem Abschnitt wird der Zusammenhang zwischen der Lage der Verbraucher und einigen

weiteren statistischen Indikatoren auf Länderebene untersucht.

Offenbar Zusammenhang zwischen der Verbraucherlage und der allgemeinen

wirtschaftlichen Lage

Der Verbraucherlage-Index korreliert mit einigen wesentlichen makroökonomischen

Indikatoren. Insoweit scheint ein Zusammenhang zwischen günstigen Rahmenbedingungen

für die Verbraucher und der Wachstumsentwicklung der Wirtschaft zu bestehen. Ein

eindeutiger kausaler Zusammenhang kann zwar nicht nachgewiesen werden, scheint aber in

zweierlei Hinsicht plausibel: Zum einen hängt die Bewertung der Rahmenbedingungen für die

Verbraucher von allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen im

jeweiligen Land ab, und zum anderen können Verbraucher, die sich als geschützt betrachten,

ihre Rechte als Verbraucher kennen und gegebenenfalls Ansprüche erheben, den Wettbewerb

und die Entwicklung von Innovationen fördern; dies wiederum wirkt sich positiv auf die

Konjunktur aus.

Wie in Abbildung 84 dargestellt, besteht eine ausgeprägte Korrelation (0,76) zwischen dem

Verbraucherlage-Index und dem verfügbaren Bruttoäquivalenzeinkommen der Haushalte als

Indikator für die Bezahlbarkeit von Konsumgütern in den einzelnen Mitgliedstaaten.128

128

Dieser Indikator gibt an, welches Einkommen den Haushalten nach einer Anpassung für kostenlose

öffentliche Versorgung (z. B. in den Bereichen Gesundheit und Bildung) zum Sparen und zum Konsum

bleibt, und wird in Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt, um die unterschiedlichen Preisgefüge in den

verschiedenen Mitgliedstaaten zu berücksichtigen; Quelle: Eurostat.

Page 124: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

122

Abbildung 84: Verbraucherlage-Index (2014) und verfügbares Bruttoäquivalenzeinkommen der

Haushalte pro Kopf in KKS (2012) EU-28 = 100

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

IE

EL

ES FR

HR

CY

LV

LT

LU

HU

NLAT

PL

PT

RO

SI

SK

FI

SE

UK

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50

55

60

65

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75

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de

x

Verfügbares Bruttoäquivalenzeinkommen von Haushalten pro Kopf in KKS (2012) - EU-28 = 100

Ähnliche Korrelationen wurden zwischen dem Verbraucherlage-Index und anderen

makroökonomischen Indikatoren wie z. B. dem BIP (0,70) und dem Konsum der privaten

Haushalte (0,67) festgestellt.

Eine ausgeprägte Korrelation besteht ferner zwischen dem Verbraucherlage-Index und dem

Global Competitiveness Index129

(0,82). Ein klarer Kausalzusammenhang kann zwar nicht

nachgewiesen werden; es ist jedoch wahrscheinlich, dass sich die Verbraucherlage auch auf

die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes auswirkt.

129

Der Global Competitiveness Index ist ein auf zwölf Säulen beruhender zusammengesetzter Indikator, der für

144 Unternehmen berechnet wird; Quelle: World Economic Forum.

Page 125: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

123

Abbildung 85: Verbraucherlage-Index (2014) und Global Competitiveness Index (2014-2015)

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

IE

EL

ES FR

HR

CY

LV

LT

LU

HU

MT NLAT

PL

PT

RO

SI

SK

FI

SE

UKIS

NO

BE

45

50

55

60

65

70

75

3,5 4 4,5 5 5,5 6

Ve

rbra

uch

erl

age

-In

de

x

Global Competitivness Index

Negative Korrelation der Verbraucherlage mit Armut und ungleicher

Einkommensverteilung

Aus dem Verbraucherlage-Index ergibt sich eine hohe negative Korrelation mit der Quote der

materiellen Entbehrung (-0,79) als Maß des Prozentanteils der Bevölkerung, der sich einige

Basisartikel nicht leisten kann, die die meisten Menschen als zur Führung eines angemessenen

Lebensstils wünschenswert oder gar unerlässlich betrachten.130

130

Der Indikator gibt den Prozentanteil der Bevölkerung an, der sich nicht mindestens drei der folgenden neun

Ausgaben leisten kann: Miete, Hypothekenraten und Versorgungsleistungen, angemessene Heizung,

unerwartete finanzielle Belastungen, regelmäßiger Verzehr von Fleisch oder Proteinen, Urlaub, ein

Fernsehgerät, eine Waschmaschine, ein Auto, ein Telefon; Quelle: Eurostat.

Page 126: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

124

Abbildung 86: Verbraucherlage-Index (2014) und Quote der materiellen Entbehrung (2013)

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

IE

EL

ESFR

HR

CY

LV

LT

LU

HU

MTNLAT

PL

PT

RO

SI

SK

FI

SE

UKIS

NO

BE

45

50

55

60

65

70

75

0 10 20 30 40 50 60 70

Ve

rbra

uch

erl

age

-In

de

x

Quote der materiellen Entbehrung

Eine negative Korrelation scheint auch zwischen den nationalen Rahmenbedingungen für die

Verbraucher einerseits und der Einkommensverteilung und der Lebensumstände andererseits

zu bestehen. Die negative Korrelation zwischen dem Verbraucherlage-Index und dem Gini-

Index131

liegt bei -0,61. Dieser Index ist ein Maßstab für die Einkommensverteilung innerhalb

eines Landes. Die negative Korrelation zeigt, dass die Verbraucherlage in Ländern mit

größeren Einkommensunterschieden verhältnismäßig schlechter ist. Außerdem besteht eine

mäßige positive Korrelation (0,42) zwischen dem Gini-Index und der Verteilung des

Verbraucherlage-Index innerhalb der Länder.132

Dies deutet darauf hin, dass in Ländern mit

sehr unterschiedlichen Einkommen tendenziell auch die Verbraucherlage weniger einheitlich

ist. Interessant ist auch, dass die Rahmenbedingungen für die Verbraucher in Ländern mit

größeren Unterschieden hinsichtlich der Verbraucherlage insgesamt schlechter sind. Darauf

deutet die negative Korrelation (-0,50) zwischen dem Verbraucherlage-Index und der

Verteilung des Verbraucherlage-Index auf Länderebene hin.133

131

Der Gini-Koeffizient ist ein Maß für die Beziehung zwischen nach dem verfügbaren Äquivalenzeinkommen

geordneten kumulativen Bevölkerungsanteilen und dem kumulativen Anteil des insgesamt verfügbaren

Äquivalenzeinkommens dieser Bevölkerungsanteile. Das verfügbare Äquivalenzeinkommen ist das

Gesamteinkommen eines Haushalts nach Steuern und sonstigen Abgaben, das ausgegeben oder gespart

werden kann, geteilt durch die Anzahl der nach Bedarf gewichteten Mitglieder eines Haushalts; Quelle:

Eurostat. 132

Dazu werden in den Verbraucherlage-Index nur Indikatoren der Verbrauchererhebung einbezogen. Die

Verteilung wird auf Länderebene anhand der Standardabweichung dieses zusammengesetzten Indikators bei

allen in der Erhebung berücksichtigten Personen gemessen. 133

Die größte Verteilung des Verbraucherlage-Index besteht in Frankreich, Bulgarien, Rumänien, Kroatien und

in der Slowakei. Am geringsten ist die Verteilung in Luxemburg, Österreich, Belgien, Deutschland und

Dänemark.

Page 127: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

125

Abbildung 87: Verbraucherlage-Index (2014) und Gini-Index der verfügbaren Äquivalenzeinkommen von

Haushalten (2013)

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

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EL

ESFR

HR

CY

LV

LT

LU

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MTNL

AT

PL

PT

RO

SI

SK

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SE

UKIS

NO

BE

45

50

55

60

65

70

75

20 22 24 26 28 30 32 34 36 38

Ve

rbra

uch

erl

age

-In

de

x

GINI-Index

Und schließlich ist die Verbraucherlage verhältnismäßig besser in Ländern mit geringerer

Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Darauf deutet die positive Korrelation (0,8)

zwischen dem Verbraucherlage-Index und dem EU-Gleichstellungsindex hin.134

Zusammenhang zwischen der Verbraucherlage und der Qualität der Regierungsführung

Ein klarer Zusammenhang besteht auch zwischen der Lage der Verbraucher und der Qualität

der Regierungsführung in verschiedenen Ländern. Hohe Korrelationen wurden zudem

zwischen der Verbraucherlage und den meisten Governance-Indikatoren der Weltbank,

insbesondere in Bezug auf die Dimensionen „Mitspracherecht und Verantwortlichkeit“ und

„Rechtsstaatlichkeit“ festgestellt (jeweils fast 0,9). Insoweit scheint die Lage der Verbraucher

in gewissem Umfang von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage eines Landes abzuhängen;

die Qualität der Rechtssetzung und der Durchsetzung der geltenden Rechtsvorschriften

könnten aber ebenfalls eine Rolle spielen.

134

EU-Gleichstellungsindex 2015: Ein zusammengesetzter Index als Maß für die Ungleichheiten zwischen

Frauen und Männern in sechs Bereichen: Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit; Quelle:

Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen (nach Daten aus dem Jahr 2012); siehe

http://eige.europa.eu/content/document/gender-equality-index-2015-measuring-gender-equality-in-the-

european-union-2005-2012 [nur EN].

Page 128: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

126

Abbildung 88: Verbraucherlage-Index (2014) und Indikator „Rechtsstaatlichkeit“ (2013)

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

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EL

ES FR

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LU

HU

MT NL

AT

PL

PT

ROSI

SK

FI

SE

UKIS

NO

BE

40

45

50

55

60

65

70

75

0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1 1,1 1,2

Ve

rbra

uch

erl

age

-In

de

x

EIU13RL Rechtsstaatlichkeit

Abbildung 89: Verbraucherlage-Index (2014) und Indikator „Mitspracherecht und Verantwortlichkeit“

(2013)

IT

BG

CZ

DK

DE

EE

IE

EL

ES FR

HR

CY

LVLT

LU

HU

MT NL

AT

PL

PT

ROSI

SK

FI

SE

UK IS

NO

BE

40

45

50

55

60

65

70

75

0,5 0,55 0,6 0,65 0,7 0,75 0,8 0,85 0,9 0,95 1

Ve

rbra

uch

erl

age

-In

de

x

EIU13VA Mitspracherecht und Verantwortlichkeit

Page 129: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

127

2 AUSWIRKUNGEN SOZIODEMOGRAFISCHER FAKTOREN AUF DIE

VERBRAUCHERLAGE

Die letzte Ausgabe des Verbraucherbarometers (Juli 2013) enthielt erstmals die vom

Europäischen Parlament geforderte soziodemografische Aufschlüsselung wichtiger

Ergebnisse.135

In diesem Barometer werden die Ergebnisse einer differenzierteren

multivariaten Analyse136

vorgestellt, mit der abgeschätzt werden sollte, wie sich einzelne

soziodemografische Merkmale auswirken, wenn andere Merkmale konstant bleiben. Wie aus

Tabelle 5 ersichtlich, sind marginale Auswirkungen der einzelnen soziodemografischen

Kategorien auf die wesentlichen Indikatoren für die Verbraucherlage im Vergleich zur

Basiskategorie („Bezugsgruppe“) zu erwarten.137

Die finanzielle Situation hat die stärkste positive Wirkung auf die Verbraucherlage

Aufgrund der Vergleiche der marginalen Wirkungen der einzelnen Variablen können

folgende Schlussfolgerungen gezogen werden:

Die finanzielle Situation ist der Faktor, der sich durchschnittlich am stärksten auf alle

für die Lage der Verbraucher maßgeblichen und in der multivariaten Analyse

berücksichtigten Variablen auswirkt. Bei Personen, die finanziell abgesichert sind,

wurden für die meisten Indikatoren günstigere Werte ermittelt. Die stärkste marginale

positive Wirkung war auf das Vertrauen in Organisationen, das Vertrauen in das

Online-Shopping und das Vertrauen in die Produktsicherheit gegeben.

135 Entschließung des Europäischen Parlaments vom 22. Mai 2012 zu einer Strategie zur Stärkung der Rechte

schutzbedürftiger Verbraucher (2011/2272 INI) (siehe

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=TA&language=DE&reference=P7-TA-2012-209). 136

Die Analyse wurde anhand von Mikrodaten des Eurobarometers 397 „Einstellung von Verbrauchern

zum grenzüberschreitenden Einkaufen und Verbraucherschutz“ (siehe Fußnote 10) aus dem Jahr 2014

vorgenommen. Dabei wurden alle 28 EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt. Die folgenden abhängigen Variablen

wurden mit einem Poisson-Regressionsmodell berechnet: Wissen über Verbraucherrechte, Vertrauen in

Organisationen, Vertrauen in das Online-Shopping, Wahrnehmung von Rechtsschutzmechanismen, (keine)

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken, (keine) Erfahrungen mit sonstigen rechtswidrigen

Handelspraktiken und numerische Kompetenz. Die übrigen abhängigen Variablen wurden mit einem Logit-

Regressionsmodell berechnet: Vertrauen in die Produktsicherheit, Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz,

(keine) Erfahrungen mit Problemen bei Waren oder Dienstleistungen und Zufriedenheit mit der Handhabung

von Beschwerden. Weitere Informationen sind Abschnitt 2.1.2 in Consumer conditions in the EU: revised

framework and empirical investigation, JRC science and policy report (2015) (JRC93404,

http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC93404 [nur EN]) zu entnehmen. 137

Wie aus Tabelle 5 ersichtlich, wurde mit dem Modell beispielsweise die marginale Wirkung der Altersgruppe

von 25-34 Jahren auf das Wissen über Verbraucherrechte im Vergleich zur Altersgruppe 15-24 Jahre

(Basiskategorie) ermittelt (0,073). Der Prozentanteil der richtigen Antworten auf wissensbezogene Fragen

war in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen also um 7,3 % höher als bei den 15- bis 24-Jährigen. Marginale

Wirkungen sind mit 3 Sternchen (99,9 %), 2 Sternchen (99 %) und 1 Sternchen (95 %) gekennzeichnet. Die

Buchstaben neben den Parametern geben an, ob die marginalen Wirkungen in den einzelnen Kategorien bei

einem Anteil von 95 % statistisch signifikant abweichen. (Wenn zwei Parameter mit dem gleichen

Buchstaben gekennzeichnet sind, besteht kein Unterschied.) Bezüglich der marginalen Wirkungen der

Alterskategorien 25-34 Jahre und 35-44 Jahre auf das Wissen über Verbraucherrechte bestehen signifikante

Unterschiede (Buchstaben „A“ und „B“); zwischen den Alterskategorien 45-54 Jahre, 55-64 Jahre und 65+

sind keine Unterschiede festzustellen (alle Buchstabe „C“). Da alle marginalen Wirkungen standardisiert

wurden (im Bereich von 0 bis 1), kann sowohl nach Zeilen als auch nach Spalten verglichen werden.

Page 130: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

128

Die Nutzung des Internets, die im Hinblick auf die Verbraucherlage ebenfalls eine

wichtige Rolle spielt, wirkt sich auf mehrere Indikatoren für die Lage der Verbraucher

positiv aus. Die größte positive Wirkung besteht (naturgemäß) auf das Vertrauen in

das Online-Shopping, gefolgt vom Vertrauen in die Handhabung von Beschwerden

und das Vertrauen in Organisationen, der numerischen Kompetenz und dem Vertrauen

in die Produktsicherheit. Internet-Nutzer sind allerdings auch stärker mit Problemen

beim Online-Shopping und mit unlauteren oder sonstigen rechtswidrigen

Handelspraktiken konfrontiert. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Internet-

Nutzer grundsätzlich ein aktiveres Einkaufsverhalten entwickeln.

Das Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz, die Nutzung von

Rechtsschutzmechanismen und das Vertrauen in das Online-Shopping stehen in

negativer Korrelation zum Alter. Gleichzeitig steigt das Wissen über

Verbraucherrechte mit zunehmendem Alter – mit Ausnahme der ältesten

Alterskohorte (64+).138 Bei den übrigen Variablen hat das Alter nur sehr begrenzten

bzw. statistisch nicht signifikanten Einfluss.

Die Geschlechtszugehörigkeit wirkt sich am stärksten auf das Vertrauen beim Online-

Handel aus: Frauen haben allgemein geringeres Vertrauen in den Online-Handel. Das

Vertrauen in die Produktsicherheit, das Wissen über Verbraucherrechte, die

Wahrnehmung von Rechtsschutzmechanismen und das Vertrauen in Angaben zum

Umweltschutz sind bei Frauen ebenfalls geringer. Allerdings ist die

Wahrscheinlichkeit geringer, dass Frauen beim Online-Shopping von Waren und

Dienstleistungen Probleme haben oder mit unlauteren oder sonstigen rechtswidrigen

Handelspraktiken konfrontiert werden. Die Auswirkungen auf andere Variablen sind

weniger ausgeprägt oder statistisch nicht signifikant.

Fremdsprachenkenntnisse scheinen unterschiedliche Wirkungen auf die Lage der

Verbraucher zu haben. Es wurde eine positive Korrelation mit dem Wissen über

Verbraucherrechte, der numerischen Kompetenz und der Zufriedenheit mit der

Handhabung von Beschwerden festgestellt. In gewisser Hinsicht überraschend wurde

ferner eine negative Wirkung auf das Vertrauen in Organisationen (stärkste Wirkung),

das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen und das Vertrauen in Aussagen zum

Umweltschutz festgestellt. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Meldung

von Problemen beim Online-Shopping sowie der Wahrscheinlichkeit einer

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken und sonstigen rechtswidrigen

Praktiken, je mehr Fremdsprachen die Verbraucher beherrschen.

Vermutlich aufgrund ihres aktiveren Einkaufsverhaltens haben Verbraucher in

größeren Städten häufiger Probleme beim Online-Shopping und sind häufiger mit

rechtswidrigen Handelspraktiken konfrontiert als Verbraucher im ländlichen Raum

und in kleineren Städten. Allerdings sind Verbraucher in größeren Städten auch

zufriedener mit der Handhabung von Beschwerden.

Die Bildung hat mit Ausnahme des Vertrauens in das Online-Shopping, das mit dem

Bildungsgrad zunimmt, nur geringen Einfluss auf die Indikatoren für die

Verbraucherlage.

Die numerische Kompetenz der Verbraucher wirkt sich nur wenig auf die Lage der

Verbraucher aus; ein positiver Zusammenhang besteht nur zum Vertrauen in das

138

Wenn das Alter als kontinuierliche Variable betrachtet wird, ist festzustellen, dass das Wissen über

Verbraucherrechte ab einem Alter von 59 Jahren abnimmt.

Page 131: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

129

Online-Shopping (wahrscheinlich, weil diese erklärende Variable auch mit Internet-

Kompetenzen korreliert) und – in geringerem Umfang – zum Vertrauen in die

Produktsicherheit und die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden.

Der Beschäftigungsstatus spielt keine entscheidende Rolle im Hinblick auf die

Verbraucherlage; eine Ausnahme besteht nur in Bezug auf das Vertrauen in das

Online-Shopping und in Bezug auf die numerische Kompetenz der Verbraucher: Bei

Angestellten und Selbstständigen wurden höhere Werte festgestellt als bei anderen

Erwerbstätigen.

Die Verteilung über die Hintergrundvariablen139

ist am größten beim Vertrauen in das Online-

Shopping, dem Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz und bei der Konfrontation mit

unlauteren Geschäftspraktiken und am geringsten in Bezug auf die numerische Kompetenz

der Verbraucher, die Zufriedenheit mit der Handhabung von Beschwerden und die

Wahrnehmung von Rechtsschutzmechanismen.

Die laufende Untersuchung der Kommission über die Gefährdung von Verbrauchern in

Schlüsselmärkten (Finanzsektor, Energiebranche und Online-Dienste) soll bis Ende 2015

abgeschlossen sein. Diese Untersuchung soll dazu beitragen, die Bedeutung

soziodemografischer Merkmale für die Lage der Verbraucher zu klären. Die Untersuchung

soll auch zu methodenbezogenen Empfehlungen für eine bessere Erfassung der Gefährdung

der Verbraucher führen. Eine weitere Untersuchung – zur Online-Vermarktung bei Kindern –

hat die Gefährdung von Kindern in Online-Umgebungen zum Gegenstand.

139

Berechnet aufgrund von in multivariaten Analysen ermittelten marginalen Wirkungen.

Page 132: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

130

Tabelle 5: In den multivariaten Analysen ermittelte marginale Wirkungen

Ja

Nein 0.016* A 0.075*** A 0,011 A 0.069*** A 0.050*** A 0.059*** A 0.057*** A 0.044*** A 0.025* A 0,001 A 0.018*** A

Täglich 0.025** A 0.058*** A -0,003 A 0.055*** A 0.036* A 0.310*** A -0.085*** A -0.040*** A -0.086*** A 0.059*** A 0.034*** A

Wöchentlich 0,005 AB 0.031* B 0,015 A 0.045* A 0.041* A 0.208*** B -0.038*** B -0.026* A -0.038* B 0.023* B 0.017** B

Monatlich 0,008 AB 0,023 AB 0,016 A 0,042 A 0.070* A 0.159*** B -0.066*** AB -0.045* A -0.027 B 0,017 AB 0,014 B

Nie

Weiblich -0.044*** A 0,005 A -0.025** A -0.048*** A -0.024* A -0.062*** A 0.03*** A 0.034*** A 0.025** A -0,006 A -0.007* A

Männlich

15-24

25-34 0.073*** A -0,017 A -0,043 A 0,009 AB -0.064* A 0,019 A -0.018 A 0.007 A -0.029 A 0,023 A 0,003 A

35-44 0.103*** B -0,021 A -0.070** AB 0,002 AB -0.079* A -0,018 B -0.031* AB 0.013 A -0.006 AB 0,007 AB 0,004 A

45-54 0.127*** C -0.039* AB -0.078** B 0,022 A -0.119*** B -0.084*** C -0.041** B 0.029 A 0.010 B 0,006 AB -0,001 AB

55-64 0.142*** C -0.067*** C -0.108*** C -0,019 B -0.135*** B -0.146*** D -0.032* AB 0.058** B 0.008 B 0.000 AB -0,008 B

65+ 0.135*** C -0.056* BC -0.130*** C -0,037 B -0.145*** B -0.258*** E -0.028 AB 0.074*** B 0.055 C -0,015 B -0.033*** C

Ländlicher Raum

Kleinere Städte 0.010 A -0,008 A 0.020 A 0,002 A -0,001 A 0,001 A 0.018* A 0.004 A -0.029** A 0.021* A -0,003 A

Größere Städte 0,001 A 0.000 A -0,004 B 0,013 A -0,008 A 0,016 A -0.006 B -0.026** B -0.046*** A 0.030*** A -0,007 A

Bis 15

16-19 -0.025* A 0,025 A 0,027 A -0,021 A 0.042* A 0.058** A 0.016 A 0.006 A 0.025 A 0,003 A 0.018*** A

20+ -0,009 B 0,018 A -0,002 B 0,014 B 0,009 B 0.080*** B -0.02 B -0.001 A 0.009 A 0,003 A 0.027*** B

Noch in der

Schule/Ausbildung -0,016 AB 0,002 A 0,026 AB 0,005 AB 0,037 AB 0.070* AB -0.006 AB -0.007 A 0.008 A 0,023 A 0,015 AB

Hoch 0,006 A 0.010 A -0,008 A 0.034* A -0,003 A 0.055*** A -0.016 A -0.003 A -0.019 A 0,016 A

Mittel -0,005 A 0,004 A 0,017 B 0,021 A 0,012 A 0.035* B 0.001 B -0.012 A -0.029 A 0.027* A

Gering

Selbstständig 0,028 A -0,034 A -0.058* A 0.030 A -0,029 A 0.049* AB -0.024 A -0.005 A -0.021 A 0,017 A 0.023** A

Angestellter 0,011 A 0,002 B -0,034 AB 0,027 A 0,013 B 0.060** B 0.009 B 0.027 BC -0.011 A 0.029* A 0.022*** A

Arbeiter 0,013 A -0,001 ABC -0,013 BC 0,002 A 0,021 AB 0,016 AC -0.004 AB 0.036* B 0.021 A -0,013 B 0.000 BC

Arbeitslos

Hausfrau 0,014 A 0,009 BC 0,006 C 0,033 A 0,022 AB -0,004 C 0.004 B 0.024 ABC 0.003 A 0,014 AB -0,007 B

Schüler/Student 0,015 A 0,043 B -0,054 ABC 0,061 A -0,074 AB 0,055 ABC 0.015 AB 0.044 BC 0.040 A -0,003 AB 0,016 ABC

Im Ruhestand 0,008 A -0,027 AC -0,037 AB 0,021 A -0,011 AB 0.020 AC 0.011 B 0.024 ABC 0.005 A 0,016 AB 0,008 C

Vertrauen in OrganisationenWahrnehmung von

RechtsschutzmechanismenVertrauen in Produktsicherheit

Vertrauen in Aussagen zum

UmweltschutzVertrauen in Online-Shopping

Keine Konfrontation mit

unlauteren Geschäftspraktiken

Keine Erfahrungen mit konkreten

Problemen beim Einkaufen

Hinweis: Die Werte in der Tabelle geben die marginalen Auswirkungen soziodemografischer Modelle an. Sternchen (*, **, ***) stehen für Signifikanzwerte von 10 %, 5 % und 1 %. Die Buchstaben ermöglichen Vergleiche der Auswirkungen mit den betreffenden soziodemografischen Merkmalen. Bei Werten mit gemeinsamem Buchstaben bestehen bei einem Niveau von 5 % keine signifikanten Unterschiede.

Keine Erfahrung mit Problemen

mit Waren oder

Dienstleistungen

Zufriedenheit mit Handhabung

von Beschwerden

Ges

chle

cht

Bildungsg

rad

Bes

chäf

tigungss

tatu

sN

utz

ung d

es I

nte

rnet

sW

ohnsi

tz

Fin

anzi

elle

Sch

wie

rig-

kei

ten

Num

eris

che

Kom

pet

enz

Numerische Kompetenz

Alter

Wissen über Verbraucherrechte

Page 133: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

131

ANHANG I

LÄNDERBEZOGENE VERBRAUCHERSTATISTIKEN

Die länderbezogenen Statistiken enthalten differenzierte Indikatoren für die einzelnen Mitgliedstaaten sowie für Island und Norwegen. Die Daten

stammen meist aus den jährlichen Erhebungen bei Verbrauchern und Einzelhändlern. Außerdem enthält der Anhang Daten zur Dauer von

Gerichtsverfahren sowie von den Mitgliedstaaten übermittelte Informationen zur öffentlichen Finanzierung nationaler

Verbraucherschutzorganisationen.

Für jedes Land wurden in einer Tabelle die Daten für 2014, die Entwicklung in den Vorjahren und die Unterschiede gegenüber der EU-28 dargestellt.

(Die Unterschiede werden in grün/rot hervorgehoben, wenn die Werte eines Landes im Quartil der besten/schlechtesten Werte der EU insgesamt

liegen.)

Die Diagramme veranschaulichen die Entwicklung der Länder bei drei Dimensionen des Verbraucherlage-Index: Wissen und Vertrauen, Einhaltung

und Durchsetzung und Beschwerden und Streitbeilegung. (Die Zusammensetzung des Index wird in Anhang II erläutert.) Die Farben in den

Diagrammen bezeichnen die jeweiligen Quartile. (Die besten Ergebnisse sind dunkelgrün dargestellt, mittlere Werte hellgrün und orange und die

schlechtesten Ergebnisse rot.)

In den qualitativen Anmerkungen wird schwerpunktmäßig auf einheitliche Entwicklungen in den Ländern eingegangen. Außerdem werden jeweils

die drei Länder genannt, bei denen für einen Indikator die höchsten/niedrigsten Werte ermittelt wurden.140

140

Die Trends wurden anhand des Neigungskoeffizienten der Regressionsgleichung y = a + b*t ermittelt. Dabei steht y für den Indikator und t für die Jahre. Berücksichtigt wurden

nur Koeffizienten von mindestens 0,03 mit einer statistischen Signifikanz im Bereich von 90 %.

Page 134: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

132

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -1.3 -0.8 40.8 -2.0 Wissen über Verbraucherrechte* 1.0 7.1 1.8 -3.2 57.9 3.3

Vertrauen in Organisationen: -14.9 8.5 8.1 -4.3 6.2 75.6 11.0

Vertrauen in öffentliche Stellen -12.4 9.8 11.0 -3.6 7.4 72.8 11.7

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -12.5 4.0 5.4 -12.4 15.9 78.7 8.0

Vertrauen in NRO -19.9 11.9 7.8 3.1 -4.8 75.4 13.4

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -21.4 10.6 13.8 -1.0 -1.6 46.1 5.1

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -21.6 11.6 13.0 -2.3 -1.5 49.5 3.7

Vertrauen in Gerichte -21.2 9.7 14.6 0.2 -1.8 42.6 6.6

Vertrauen in die Produktsicherheit -18.8 4.7 4.3 2.0 6.9 79.4 10.6 Vertrauen in die Produktsicherheit -8.9 4.9 79.4 4.9

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 60.8 6.6 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 75.2 5.5

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 63.4 2.4 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 63.3 4.9

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 0 9 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 17.3 -6.6 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 24.4 -8.8

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 11.1 -2.1 Einhaltung des Verbraucherrechts 71.9 4.0

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -5.3 12.5 47.1 0.6

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.8 3.6 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 31.1 1.4

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 14.0 -2.1

Keine Probleme -0.8 -5.2 2.2 85.3 7.8

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Wissen und Vertrauen

Belgien

Verbraucher

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen war für Belgien EU-weit der drittbeste Wert zu verzeichnen.

■ Das Vertrauen in öffentliche Stellen hat ungeachtet des leichten Rückgangs im Jahr 2009 über die Jahre weiter zugenommen.

■ Belgien erzielte in der EU die drittbesten Ergebnisse bei den zusammengesetzten Indikatoren Einhaltung der Vorschriften und Durchsetzung und Probleme und Beschwerden.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 135: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

133

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -6.4 6.6 38.9 -3.9 Wissen über Verbraucherrechte* 22.6 0.6 0.7 -2.2 43.1 -11.6

Vertrauen in Organisationen: 8.9 5.5 9.0 4.5 -5.2 45.3 -19.3

Vertrauen in öffentliche Stellen 11.4 4.4 11.3 3.1 -11.2 45.3 -15.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 5.9 7.6 7.2 0.0 12.2 53.1 -17.6

Vertrauen in NRO 9.3 4.5 8.5 10.4 -16.6 37.5 -24.5

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 3.5 5.4 8.7 6.0 -5.3 30.4 -10.5

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 4.5 6.6 6.5 6.8 -5.5 30.7 -15.1

Vertrauen in Gerichte 2.6 4.2 10.9 5.1 -5.2 30.1 -6.0

Vertrauen in die Produktsicherheit -8.8 11.4 9.8 6.8 -16.9 50.4 -18.4 Vertrauen in die Produktsicherheit -11.5 0.7 63.9 -10.6

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 43.4 -10.8 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 56.6 -13.1

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 31.7 -29.3 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 34.9 -23.5

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -3 0 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 25.8 2.0 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 50.8 17.6

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 24.8 11.7 Einhaltung des Verbraucherrechts 55.4 -12.5

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 2.9 -11.2 46.6 -15.6

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 84.4 -3.8 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 26.5 -3.2

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 41.9 25.8

Keine Probleme -0.4 2.8 9.5 79.4 1.8

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Bulgarien

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen steht Bulgarien in der EU an vorletzter Stelle.

■ Unter allen Verbrauchern in der EU haben Verbraucher in Bulgarien am wenigsten Vertrauen in Organisationen; besonders geringes Vertrauen haben Verbraucher in Bulgarien in NRO (niedrigster Wert in der gesamten EU) und in Einzelhändler/Dienstleister (drittniedrigster Wert).

■ Das Vertrauen in Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Bulgarien am zweitniedrigsten in der gesamten EU.

■ Allerdings besteht trotz eines Rückgangs in den Jahren 2012-2014 seit 2008 auch ein insgesamt positiver Trend hin zur Entwicklung von Vertrauen in Organisationen (insbesondere Einzelhändler und Dienstleister) und in Rechtsschutzmechanismen (alternative Streitbeilegung und

Gerichte).

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Produktsicherheit ist in Bulgarien EU-weit am zweitniedrigsten.

■ Das Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz ist sowohl bei Verbrauchern (am drittniedrigsten in der gesamten EU) als auch bei Einzelhändlern (zweitniedrigster Wert) gering.

■ Die Werte für das Vertrauen der Verbraucher beim Online-Shopping und das Vertrauen der Einzelhändler beim Online-Verkauf sind am zweitniedrigsten in der gesamten EU.

■ In Bezug auf den zusammengesetzten Indikator Einhaltung und Durchsetzung war in Bulgarien der drittschlechteste Wert in der gesamten EU zu verzeichnen.

■ In der EU meldeten Verbraucher am häufigsten in Bulgarien sonstige unlautere Praktiken.

■ Der Anteil der Einzelhändler, die unlautere Geschäftspraktiken meldeten, ist der zweithöchste in der gesamten EU.

■ Die Einhaltung der Verbraucherschutzvorschriften und die Durchsetzung von Verbraucherschutz- und Produktvorschriften wurde EU-weit von bulgarischen Einzelhändlern am drittschlechtesten bewertet.

■ In der EU besteht in Bulgarien die zweitniedrigste Wahrscheinlichkeit, dass die Verbraucher bei Problemen etwas unternehmen.

■ Ungeachtet eines leichten Anstiegs im Jahr 2011 hat die Häufigkeit von Problemen im Laufe der Jahre abgenommen.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 136: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

134

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 2.9 -5.5 56.3 13.4 Wissen über Verbraucherrechte* 9.7 -7.9 -5.0 3.3 48.9 -5.7

Vertrauen in Organisationen: -5.7 4.8 4.0 -4.8 6.1 55.9 -8.7

Vertrauen in öffentliche Stellen 0.1 6.1 -7.3 -2.8 7.4 47.3 -13.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -6.3 8.7 2.0 -12.6 34.0 74.9 4.2

Vertrauen in NRO -10.9 -0.5 17.3 1.0 -23.3 45.6 -16.5

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 7.1 -5.2 7.8 0.5 0.6 32.6 -8.3

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 7.4 -4.8 7.2 -0.7 4.0 38.1 -7.7

Vertrauen in Gerichte 6.7 -5.6 8.4 1.8 -2.7 27.2 -8.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -13.7 13.1 1.1 -1.5 4.3 79.3 10.5 Vertrauen in die Produktsicherheit 10.9 -9.9 76.8 2.2

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 48.8 -5.4 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 65.8 -3.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 68.6 7.6 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 42.0 -16.4

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 2 -1 -9 48

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 27.7 3.9 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 46.4 13.2

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 9.7 -3.4 Einhaltung des Verbraucherrechts 57.0 -10.9

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 1.4 11.2 38.8 -7.7

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 89.4 1.1 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 21.1 -8.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 13.3 -2.8

Keine Probleme 0.6 -11.2 15.6 80.5 2.9

Dauer von Gerichtsverfahren 13.2 187.3

Beschwerden und Streitbeilegung

Tschechische Republik

Verbraucher Einzelhändler

Wissen und Vertrauen

Einhaltung und Durchsetzung

■ In der EU sind tschechische Verbraucher am besten über ihre Verbraucherrechte informiert.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 137: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

135

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -2.5 -5.1 53.6 10.8 Wissen über Verbraucherrechte* -8.1 7.5 0.5 -4.6 60.5 5.8

Vertrauen in Organisationen: -3.1 8.4 1.3 -6.3 2.8 75.2 10.6

Vertrauen in öffentliche Stellen -6.3 4.7 2.2 0.0 2.5 79.9 18.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -0.7 20.4 -1.6 -15.5 18.3 78.5 7.8

Vertrauen in NRO -2.4 0.1 3.1 -3.5 -12.3 67.4 5.3

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -21.3 8.0 12.9 -4.8 1.8 42.9 2.0

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -15.2 5.3 14.0 -10.6 4.5 44.4 -1.4

Vertrauen in Gerichte -27.3 10.7 11.8 0.9 -0.8 41.4 5.3

Vertrauen in die Produktsicherheit -9.1 -1.5 12.1 -2.3 0.7 75.1 6.4 Vertrauen in die Produktsicherheit 4.7 -10.2 73.1 -1.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 72.8 18.6 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 73.1 3.4

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 80.1 19.1 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 60.1 1.7

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -3 16 8 431

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 20.7 -3.2 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 17.8 -15.4

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 6.6 -6.5 Einhaltung des Verbraucherrechts 66.5 -1.3

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 3.0 3.2 39.0 -7.6

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.7 3.5 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 34.5 4.8

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 5.1 -11.0

Keine Probleme 4.1 -13.8 7.8 83.4 5.8

Dauer von Gerichtsverfahren -1.3 164.0

Wissen und Vertrauen

Dänemark

Verbraucher

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen war für Dänemark EU-weit der beste Wert zu verzeichnen.

■ In der EU sind dänische Verbraucher und Einzelhändler am drittbesten über Verbraucherrechte informiert.

■ In der EU ist das Vertrauen der Verbraucher in Aussagen zum Umweltschutz und in den elektronischen Handel in Dänemark am zweithöchsten.

■ Bei Verbrauchern in Dänemark war der drittniedrigste Prozentanteil sonstiger unerlaubter Geschäftspraktiken und bei Einzelhändlern der niedrigste Prozentanteil unlauterer Geschäftspraktiken zu verzeichnen.

■ In der EU besteht in Dänemark die drittniedrigste Wahrscheinlichkeit, dass Verbraucher sich bei nicht unerheblichen Problemen nicht beschweren.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 138: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

136

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -3.3 2.4 51.4 8.6 Wissen über Verbraucherrechte* 0.2 -5.7 8.0 -3.1 63.0 8.4

Vertrauen in Organisationen: -5.4 7.8 2.6 -8.8 -0.8 64.0 -0.6

Vertrauen in öffentliche Stellen -4.0 11.1 0.1 -6.8 7.8 66.5 5.4

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -6.2 5.9 1.9 -13.8 13.7 74.2 3.5

Vertrauen in NRO -6.0 6.4 5.7 -5.7 -23.8 51.3 -10.8

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -8.4 15.2 5.5 -9.9 -3.8 37.9 -3.0

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -5.7 14.8 5.0 -11.2 -6.6 39.0 -6.8

Vertrauen in Gerichte -11.0 15.6 6.0 -8.6 -1.1 36.8 0.8

Vertrauen in die Produktsicherheit 3.2 9.4 -5.1 -2.5 8.9 74.0 5.3 Vertrauen in die Produktsicherheit 2.6 -2.2 76.8 2.2

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 41.2 -13.0 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 65.4 -4.3

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 63.3 2.3 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 51.6 -6.8

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -1144 961 -25 1061

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 13.8 -10.1 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 32.9 -0.3

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 7.1 -6.0 Einhaltung des Verbraucherrechts 72.1 4.3

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 4.2 18.0 51.8 5.2

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.1 2.9 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 31.0 1.3

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 5.8 -10.3

Keine Probleme -0.4 -15.1 10.2 80.8 3.3

Dauer von Gerichtsverfahren 8.7 192.0

Wissen und Vertrauen

Deutschland

Verbraucher

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ In der EU sind die Verbraucher in Deutschland am besten über ihre Rechte informiert.

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Aussagen zum Umweltschutz ist in Deutschland am zweitniedrigsten in der gesamten EU.

■ In der EU ist der Prozentanteil der Verbraucher, die mit unlauteren Geschäftspraktiken konfrontiert waren, in Deutschland am drittniedrigsten.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 139: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

137

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -3.8 1.9 44.3 1.4 Wissen über Verbraucherrechte* 3.9 -12.4 3.2 -0.2 49.2 -5.4

Vertrauen in Organisationen: -4.0 2.7 3.6 -1.0 6.7 68.6 4.0

Vertrauen in öffentliche Stellen -3.2 4.1 3.4 -3.2 16.4 73.0 11.9

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -7.1 3.2 4.0 -0.6 8.7 75.7 5.1

Vertrauen in NRO -1.7 1.0 3.5 0.9 -5.0 57.2 -4.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -5.3 0.3 -1.8 -1.6 9.5 27.8 -13.1

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -2.3 -3.3 -0.2 -3.0 12.6 36.7 -9.0

Vertrauen in Gerichte -8.3 3.9 -3.5 -0.2 6.5 18.8 -17.2

Vertrauen in die Produktsicherheit -6.8 -4.6 1.9 2.5 11.6 76.6 7.9 Vertrauen in die Produktsicherheit -0.5 -8.8 80.5 5.9

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 60.5 6.2 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 67.7 -1.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 56.0 -5.0 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 39.5 -18.9

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 0 0 4 42

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 20.4 -3.5 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 25.2 -8.0

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 9.6 -3.5 Einhaltung des Verbraucherrechts 72.1 4.3

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 0.6 4.5 32.4 -14.1

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 88.6 0.4 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 31.1 1.4

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 17.8 1.8

Keine Probleme 2.1 -3.5 2.5 78.6 1.1

Dauer von Gerichtsverfahren -36.6 130.2

Wissen und Vertrauen

Estland

Verbraucher

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ In Estland ist das Vertrauen der Verbraucher in Rechtsbehelfsmechanismen am zweitniedrigsten in der EU; besonders gering ist das Vertrauen in Gerichte (zweitniedrigster Wert in der gesamten EU).

■ Das Vertrauen der Einzelhändler in den Online-Verkauf ist EU-weit am drittniedrigsten.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 140: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

138

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -3.5 -0.6 40.7 -2.2 Wissen über Verbraucherrechte* -0.7 5.8 -5.1 0.9 46.6 -8.0

Vertrauen in Organisationen: 12.2 9.7 -7.3 2.8 -6.9 70.4 5.8

Vertrauen in öffentliche Stellen 11.1 11.5 -10.7 1.2 -0.3 69.9 8.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 15.3 9.4 -6.4 -1.1 2.9 78.3 7.7

Vertrauen in NRO 10.1 8.2 -4.9 8.1 -23.2 62.9 0.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 12.8 12.7 -4.8 -2.7 2.7 54.0 13.0

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 16.3 16.2 -6.1 -7.0 2.1 57.5 11.7

Vertrauen in Gerichte 9.3 9.2 -3.6 1.6 3.3 50.4 14.4

Vertrauen in die Produktsicherheit 11.9 3.9 0.4 -2.7 -2.8 81.1 12.4 Vertrauen in die Produktsicherheit 2.0 -2.6 83.7 9.1

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 69.6 15.4 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 82.2 12.5

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 75.2 14.2 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 65.0 6.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -1 -3 0 10

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 16.3 -7.6 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 28.0 -5.2

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 18.2 5.1 Einhaltung des Verbraucherrechts 69.8 1.9

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 6.5 18.2 56.3 9.7

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 85.8 -2.4 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 31.2 1.5

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 21.8 5.7

Keine Probleme -6.1 -10.8 4.5 74.7 -2.9

Dauer von Gerichtsverfahren No Data

Wissen und Vertrauen

Irland

Verbraucher

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Das Vertrauen irischer Verbraucher in Rechtsbehelfsmechanismen ist EU-weit am zweitgrößten, wobei das zweitgrößte Vertrauen in Gerichte und die dritthöchste Bewertung beim Vertrauen in die alternative Streitbeilegung zu verzeichnen ist.

■ Das Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz ist bei irischen Verbrauchern und Einzelhändlern EU-weit am dritthöchsten.

■ Irische Einzelhändler bewerten die Durchsetzung von Verbraucherschutz- und Produktsicherheitsvorschriften EU-weit am drittbesten.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 141: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

139

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -7.2 2.0 24.5 -18.3 Wissen über Verbraucherrechte* -3.8 -11.5 5.0 6.2 49.7 -4.9

Vertrauen in Organisationen: -1.4 2.6 -0.1 -3.3 2.4 47.6 -17.0

Vertrauen in öffentliche Stellen -5.0 6.4 -2.7 -6.2 6.9 48.6 -12.5

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 1.8 3.0 -0.5 -5.7 13.7 50.8 -19.8

Vertrauen in NRO -0.9 -1.7 3.0 2.1 -13.4 43.4 -18.7

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -10.4 6.3 1.5 -1.9 2.3 42.8 1.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -1.5 6.1 -0.5 -6.4 3.5 44.1 -1.7

Vertrauen in Gerichte -19.3 6.6 3.4 2.6 1.1 41.5 5.5

Vertrauen in die Produktsicherheit -7.9 9.1 -7.7 -3.9 10.8 54.8 -13.9 Vertrauen in die Produktsicherheit -1.1 -1.4 61.1 -13.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 44.9 -9.4 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 61.0 -8.7

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 48.4 -12.6 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 72.5 14.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -8 -12 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 30.8 6.9 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 46.0 12.8

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 19.9 6.7 Einhaltung des Verbraucherrechts 61.2 -6.6

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -0.7 -0.7 50.7 -11.4

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 84.9 -3.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 26.3 -3.4

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 50.7 34.6

Keine Probleme 1.2 -11.7 12.6 80.2 2.7

Dauer von Gerichtsverfahren -62.0 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Griechenland

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Griechische Verbraucher sind in der EU am schlechtesten über Verbraucherrechte informiert.

■ EU-weit werden Organisationen und NRO am drittschlechtesten und Einzelhändler und Dienstleister am schlechtesten bewertet.

■ Verbraucher und Einzelhändler bewerten die Produktsicherheit am dritt- bzw. zweitschlechtesten in der gesamten EU.

■ Bei griechischen Einzelhändlern ist das Vertrauen in Online-Verkäufe EU-weit am zweithöchsten.

■ Griechenland hat den höchsten Prozentanteil an Verbrauchern, die sich bei nicht unerheblichen Problemen nicht beschweren.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 142: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

140

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -4.0 0.8 46.9 4.1 Wissen über Verbraucherrechte* -6.6 5.8 2.4 4.4 54.3 -0.4

Vertrauen in Organisationen: -7.6 4.4 1.8 -1.6 -0.3 59.2 -5.4

Vertrauen in öffentliche Stellen -9.3 5.3 -1.7 -4.3 -4.9 46.2 -14.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -10.9 5.0 4.1 -8.9 13.8 65.8 -4.8

Vertrauen in NRO -2.5 3.0 3.1 8.3 -9.8 65.7 3.6

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -5.1 10.2 6.9 -2.6 1.8 37.3 -3.6

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -1.3 10.3 6.8 -5.0 3.8 43.4 -2.3

Vertrauen in Gerichte -8.9 10.0 7.0 -0.3 -0.2 31.2 -4.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -8.6 9.0 -7.3 4.4 -3.9 62.2 -6.6 Vertrauen in die Produktsicherheit 0.1 -1.3 69.2 -5.3

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 52.9 -1.3 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 70.3 0.7

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 53.9 -7.0 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 80.5 22.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 34.3 10.4 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 39.1 5.9

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 18.4 5.3 Einhaltung des Verbraucherrechts 59.9 -8.0

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 4.4 8.9 39.1 -7.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 87.1 -1.1 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 42.5 12.8

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 13.8 -2.3

Keine Probleme -0.5 -10.4 5.9 77.7 0.2

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ EU-weit fühlen sich spanische Einzelhändler bei Online-Verkäufen im eigenen Land am sichersten.

■ Allerdings war in Spanien auch der dritthöchste Prozentsatz von Verbrauchern zu verzeichnen, die unlautere Geschäftspraktiken meldeten.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen

Spanien

Verbraucher Einzelhändler

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 143: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

141

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -4.6 -0.3 35.8 -7.1 Wissen über Verbraucherrechte* 20.2 2.7 0.6 9.5 58.6 3.9

Vertrauen in Organisationen: 3.5 0.7 6.9 -4.0 -1.4 67.5 2.9

Vertrauen in öffentliche Stellen 8.7 -1.8 10.3 -6.5 1.7 60.5 -0.5

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 1.8 2.5 2.2 -7.9 9.9 70.2 -0.5

Vertrauen in NRO 0.1 1.3 8.2 2.3 -15.9 71.6 9.6

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -2.1 8.3 12.4 -11.0 1.2 47.0 6.1

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -2.5 8.7 9.0 -13.9 5.9 53.4 7.6

Vertrauen in Gerichte -1.6 8.0 15.9 -8.0 -3.6 40.6 4.5

Vertrauen in die Produktsicherheit -3.6 -2.0 2.1 -1.9 2.1 65.5 -3.3 Vertrauen in die Produktsicherheit -3.8 4.3 71.9 -2.6

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 58.7 4.4 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 69.7 0.1

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 67.6 6.6 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 72.4 14.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -6 No Data k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 23.6 -0.2 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 31.1 -2.1

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 10.9 -2.2 Einhaltung des Verbraucherrechts 66.6 -1.2

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 3.7 0.7 73.5 11.4

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 90.6 2.4 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 18.1 -11.6

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 27.5 11.4

Keine Probleme 0.0 5.5 -3.2 85.8 8.3

Dauer von Gerichtsverfahren -3.2 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Frankreich

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Der Prozentsatz der Einzelhändler, die sich beim Online-Verkauf im Inland am sichersten fühlen, war EU-weit in Frankreich am dritthöchsten.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 144: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

142

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -1.8 31.0 -11.9 Wissen über Verbraucherrechte* 1.2 36.2 -18.4

Vertrauen in Organisationen: 0.9 50.2 -14.4

Vertrauen in öffentliche Stellen 2.2 34.2 -26.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 5.7 63.2 -7.4

Vertrauen in NRO -5.3 53.1 -8.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 2.2 31.1 -9.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 4.7 36.8 -9.0

Vertrauen in Gerichte -0.3 25.4 -10.7

Vertrauen in die Produktsicherheit -0.2 61.1 -7.6 Vertrauen in die Produktsicherheit -1.9 66.8 -7.7

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 41.0 41.0 -13.2 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 59.5 59.5 -10.2

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 31.6 31.6 -29.4 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 59.8 59.8 1.4

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 37.2 13.3 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 42.4 42.4 9.2

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 23.5 23.5 10.4 Einhaltung des Verbraucherrechts 56.8 56.8 -11.0

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 3.2 33.8 -12.7

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 81.2 81.2 -7.0 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 25.0 25.0 -4.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 20.2 20.2 4.1

Keine Probleme 1.8 67.3 -10.2

Dauer von Gerichtsverfahren -71.9 385.5 385.5

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen steht Kroatien EU-weit an letzter Stelle.

■ In der EU rangiert Kroatien in Bezug auf das Wissen von Verbrauchern und Einzelhändlern über Verbraucherrechte an dritt- bzw. zweitletzter Stelle.

■ Beim Vertrauen in öffentliche Stellen liegen kroatische Verbraucher EU-weit an vorletzter Stelle.

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Aussagen zum Umweltschutz und das Vertrauen beim Online-Shopping sind in Kroatien EU-weit am geringsten.

■ In Bezug auf den zusammengesetzten Indikator Einhaltung und Durchsetzung war in Kroatien der zweitniedrigste Wert in der gesamten EU zu verzeichnen.

■ Die Zahlen der Verbraucher, die unlautere Geschäftspraktiken oder sonstige unlautere Praktiken monierten, sind EU-weit am höchsten bzw. am zweithöchsten.

■ Kroatische Einzelhändler bewerten die Durchsetzung von Verbraucherschutz- und Produktsicherheitsvorschriften EU-weit am zweitschlechtesten.

■ Der Prozentsatz der Verbraucher, die sich wegen Problemen beschwerten, war in Kroatien am höchsten; entsprechend ergab sich der schlechteste Wert für den zusammengesetzten Indikator Probleme und Beschwerden.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen

Kroatien

Verbraucher

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 145: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

143

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -8.5 13.7 48.2 5.4 Wissen über Verbraucherrechte* -2.8 -7.3 3.0 7.2 57.0 2.3

Vertrauen in Organisationen: 8.4 14.2 -9.8 -1.3 1.6 56.6 -8.0

Vertrauen in öffentliche Stellen 12.3 14.7 -17.4 -3.8 2.3 50.7 -10.3

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 4.1 17.7 -8.9 -1.0 9.1 57.6 -13.1

Vertrauen in NRO 8.7 10.3 -3.0 0.9 -6.7 61.5 -0.5

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -4.4 15.5 -6.3 -7.3 10.3 37.1 -3.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 2.9 16.3 -3.8 -12.8 13.9 43.4 -2.4

Vertrauen in Gerichte -11.7 14.7 -8.8 -1.8 6.6 30.7 -5.4

Vertrauen in die Produktsicherheit 4.4 13.1 -6.2 -2.2 -4.7 55.5 -13.3 Vertrauen in die Produktsicherheit 9.5 -8.6 63.9 -10.6

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 47.1 -7.2 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 64.8 -4.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 45.7 -15.2 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 52.8 -5.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 16 No Data k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 25.3 1.5 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 32.6 -0.6

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 15.0 1.9 Einhaltung des Verbraucherrechts 61.8 -6.1

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 1.9 -1.7 58.6 -3.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 83.5 -4.8 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 20.2 -9.5

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 20.5 4.5

Keine Probleme -0.7 -7.2 -9.2 70.2 -7.3

Dauer von Gerichtsverfahren 17.8 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Italien

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Das Vertrauen in Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist bei italienischen Einzelhändlern am drittniedrigsten in der gesamten EU.

■ Gerichtsverfahren dauern EU-weit am drittlängsten.

■ Der Wert für den zusammengesetzten Indikator Beschwerden und Streitbeilegung ist in Italien am zweithöchsten. EU-weit war in Italien die zweithöchste Wahrscheinlichkeit dafür zu verzeichnen, dass Verbraucher mit Problemen konfrontiert wurden; entsprechend ergab sich zudem der

zweitniedrigste Wert für den zusammengesetzten Indikator Probleme und Beschwerden. Die Häufigkeit von Problemen hat seit 2010 zugenommen.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 146: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

144

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -3.4 6.6 38.6 -4.3 Wissen über Verbraucherrechte* 11.5 -13.4 4.4 -18.9 33.3 -21.4

Vertrauen in Organisationen: -10.9 8.8 -5.0 -0.8 -5.7 45.3 -19.3

Vertrauen in öffentliche Stellen -18.2 10.8 -4.6 -6.4 -13.2 40.7 -20.4

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -18.1 14.1 -2.8 -6.4 12.2 52.1 -18.5

Vertrauen in NRO 3.6 1.4 -7.6 10.3 -16.1 43.2 -18.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -0.5 4.1 3.8 2.4 -11.2 34.6 -6.3

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 2.1 9.2 -5.9 -5.3 -11.0 38.9 -6.9

Vertrauen in Gerichte -3.0 -1.0 13.4 10.0 -11.5 30.4 -5.7

Vertrauen in die Produktsicherheit -6.7 8.3 -6.7 0.9 3.2 60.9 -7.8 Vertrauen in die Produktsicherheit -16.3 27.5 71.8 -2.7

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 51.5 -2.7 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 58.2 -11.5

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 46.3 -14.7 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 46.8 -11.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 10 -103 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 22.4 -1.4 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 32.3 -0.9

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 9.4 -3.7 Einhaltung des Verbraucherrechts 61.2 -6.7

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 6.4 0.3 56.0 -6.1

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.7 3.4 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 16.7 -13.0

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 30.2 14.2

Keine Probleme -0.6 -18.8 26.5 89.2 11.6

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Zypern

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen steht Zypern EU-weit an drittletzter Stelle.

■ EU-weit bewerten zypriotische Verbraucher Organisationen und Einzelhändler/Dienstleister und NRO am zweitschlechtesten und öffentliche Stellen am schlechtesten.

■ Ungeachtet einer Verbesserung im Jahr 2010 hat das Vertrauen in öffentliche Stellen seit 2010 abgenommen.

■ Das Wissen von Einzelhändlern über Verbraucherrechte ist EU-weit am geringsten und das Vertrauen von Einzelhändlern in Aussagen zum Umweltschutz am drittschlechtesten.

■ Gerichtsverfahren dauern EU-weit am zweitlängsten.

■ In Zypern war der drittniedrigste Prozentanteil für die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung zu verzeichnen.

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die in den letzten 12 Monaten Probleme meldeten, war allerdings EU-weit am niedrigsten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 147: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

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2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -1.5 7.0 41.4 -1.4 Wissen über Verbraucherrechte* 10.9 1.4 3.6 -5.0 47.6 -7.0

Vertrauen in Organisationen: -8.8 12.2 6.6 -2.8 -5.3 59.3 -5.3

Vertrauen in öffentliche Stellen -19.6 17.6 7.1 -2.3 -1.8 60.1 -1.0

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 1.1 8.5 2.6 -3.0 3.4 67.5 -3.2

Vertrauen in NRO -7.9 10.5 10.1 -3.1 -17.6 50.4 -11.7

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -8.9 1.4 21.9 0.2 -7.2 36.3 -4.6

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -9.2 1.7 23.5 -0.4 -7.8 39.4 -6.4

Vertrauen in Gerichte -8.5 1.1 20.3 0.9 -6.6 33.3 -2.8

Vertrauen in die Produktsicherheit -10.6 7.9 1.9 4.8 -1.8 62.3 -6.4 Vertrauen in die Produktsicherheit -2.6 9.5 76.9 2.3

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 59.3 5.1 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 75.0 5.3

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 48.0 -12.9 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 60.9 2.5

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. No Data 0 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 26.8 3.0 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 29.0 -4.2

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 17.4 4.3 Einhaltung des Verbraucherrechts 71.6 3.7

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 0.9 1.6 54.7 -7.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 86.5 -1.8 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 13.6 -16.1

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 17.8 1.7

Keine Probleme 5.4 -9.0 2.6 76.8 -0.7

Dauer von Gerichtsverfahren -7.6 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Lettland

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Beim zusammengesetzten Indikator Probleme und Beschwerden steht Lettland EU-weit an letzter Stelle.

■ Die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Lettland am niedrigsten in der gesamten EU.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 148: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

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2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -13.1 -2.0 29.3 -13.6 Wissen über Verbraucherrechte* 3.6 5.5 2.7 1.1 46.1 -8.5

Vertrauen in Organisationen: -1.3 6.6 7.6 1.1 4.0 56.2 -8.4

Vertrauen in öffentliche Stellen -11.9 11.5 2.2 0.1 7.5 46.5 -14.6

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 7.4 2.0 14.0 -0.4 11.9 69.9 -0.8

Vertrauen in NRO 0.7 6.2 6.8 3.5 -7.4 52.1 -10.0

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -2.4 7.9 8.5 -0.9 -4.9 28.2 -12.8

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 0.3 9.2 8.2 -1.7 -6.3 33.1 -12.6

Vertrauen in Gerichte -5.2 6.5 8.7 -0.1 -3.5 23.2 -12.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -15.5 1.8 10.1 5.9 6.6 66.6 -2.1 Vertrauen in die Produktsicherheit -0.5 -2.8 75.0 0.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 57.7 3.5 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 53.6 -16.1

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 45.3 -15.7 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 55.1 -3.3

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -4 1 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 22.7 -1.1 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 30.2 -3.0

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 12.1 -1.0 Einhaltung des Verbraucherrechts 64.6 -3.3

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 0.9 -5.3 54.8 -7.4

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 88.2 0.0 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 15.6 -14.1

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 30.2 14.2

Keine Probleme 5.5 -4.1 3.9 83.4 5.9

Dauer von Gerichtsverfahren 6.1 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Litauen

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Litauische Verbraucher haben EU-weit den zweitniedrigsten Kenntnisstand über Verbraucherrechte.

■ Ungeachtet eines leichten Rückgangs im Jahr 2009 nimmt das Vertrauen der Verbraucher in Organisationen zu, insbesondere das Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister.

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Rechtsbehelfsmechanismen ist EU-weit am drittniedrigsten; besonders gering ist das Vertrauen in die alternative Streitbeilegung (drittniedrigster Wert).

■ Litauische Einzelhändler haben von allen Einzelhändlern in der EU am wenigsten Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Beschwerden und Streitbeilegung steht Litauen EU-weit an drittletzter Stelle.

■ Die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Litauen am zweitniedrigsten in der gesamten EU.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 149: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

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2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 0.1 -0.6 33.7 -9.1 Wissen über Verbraucherrechte* 24.4 -12.0 3.6 -4.8 52.4 -2.2

Vertrauen in Organisationen: 6.2 5.6 1.5 0.8 -1.7 79.7 15.1

Vertrauen in öffentliche Stellen 14.2 3.3 2.9 2.1 -4.8 77.9 16.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 3.5 8.4 -1.2 -6.9 7.4 84.0 13.3

Vertrauen in NRO 0.8 5.2 2.9 7.2 -7.8 77.3 15.3

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 8.2 1.4 14.5 -5.4 4.4 56.8 15.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 4.4 -1.3 15.7 -12.1 5.8 60.9 15.1

Vertrauen in Gerichte 12.0 4.2 13.2 1.3 3.0 52.8 16.7

Vertrauen in die Produktsicherheit 0.5 4.3 -14.1 8.4 0.9 80.7 12.0 Vertrauen in die Produktsicherheit -1.4 -3.2 83.0 8.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 74.1 19.9 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 77.3 7.7

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 71.5 10.5 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 46.3 -12.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -64 -32 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 8.7 -15.2 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 21.8 -11.4

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 5.1 -8.0 Einhaltung des Verbraucherrechts 77.0 9.2

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 17.5 -7.0 67.7 5.6

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 93.4 5.2 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 29.5 -0.2

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 11.4 -4.7

Keine Probleme -3.9 5.4 -1.8 88.8 11.2

Dauer von Gerichtsverfahren -20.5 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Luxemburg

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ EU-weit werden Organisationen in Luxemburg am zweitbesten und Einzelhändler/Dienstleister und NRO am besten bewertet.

■ Das Vertrauen luxemburgischer Verbraucher in Rechtsschutzmechanismen ist EU-weit am größten und das Vertrauen in Stellen zur alternativen Streitbeilegung am zweitgrößten.

■ Außerdem haben luxemburgische Verbraucher EU-weit das größte Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz.

■ Luxemburg ist der Mitgliedstaat mit dem höchsten Wert für den zusammengesetzten Indikator Einhaltung und Durchsetzung.

■ Die Prozentanteile der Verbraucher, die nach eigenen Angaben mit unlauteren Geschäftspraktiken und sonstigen rechtswidrigen Praktiken konfrontiert waren, sind EU-weit am zweitniedrigsten. Entsprechend ist auch der Prozentanteil der Einzelhändler, die über unlautere

Geschäftspraktiken berichteten, am zweitniedrigsten.

■ Die Einhaltung des Verbraucherrechts wurde EU-weit von luxemburgischen Einzelhändlern am zweitbesten bewertet.

■ In Luxemburg war EU-weit der beste Wert für den zusammengesetzten Indikator Probleme und Beschwerden und der zweitniedrigste Prozentanteil der Verbraucher zu verzeichnen, bei denen in den letzten 12 Monaten ein Problem aufgetreten ist.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 150: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

148

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -10.6 -0.3 34.5 -8.3 Wissen über Verbraucherrechte* -3.0 7.7 0.3 -7.6 54.2 -0.4

Vertrauen in Organisationen: -6.0 8.5 -2.0 1.5 11.2 76.3 11.7

Vertrauen in öffentliche Stellen -9.0 11.1 -3.0 3.8 7.3 76.6 15.5

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -2.8 7.3 -2.4 -4.8 21.4 75.5 4.8

Vertrauen in NRO -6.0 7.1 -0.6 5.6 5.1 76.7 14.6

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 1.3 -0.2 7.3 1.5 1.4 37.7 -3.3

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 5.9 6.0 1.4 -4.0 3.3 47.1 1.3

Vertrauen in Gerichte -3.3 -6.5 13.2 7.1 -0.6 28.2 -7.9

Vertrauen in die Produktsicherheit 1.7 1.9 -1.3 3.5 1.2 71.7 2.9 Vertrauen in die Produktsicherheit 9.7 -7.2 80.1 5.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 65.0 10.8 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 83.6 13.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 47.9 -13.1 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 30.9 -27.4

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -5 -74 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 29.0 5.1 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 46.7 13.5

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 18.6 5.4 Einhaltung des Verbraucherrechts 62.0 -5.9

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 7.1 0.2 70.2 8.1

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 86.1 -2.1 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 44.4 14.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 14.4 -1.7

Keine Probleme 8.0 -11.0 0.8 71.5 -6.1

Dauer von Gerichtsverfahren 72.7 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Ungarn

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Das Vertrauen ungarischer Verbraucher in NRO ist EU-weit am drittgrößten.

■ Ungarische Einzelhändler bewerten Aussagen zum Umweltschutz EU-weit am besten.

■ EU-weit fühlen sich Einzelhändler bei Online-Verkäufen im Inland in Ungarn am wenigsten sicher.

■ Der Prozentanteil der Einzelhändler, die über unlautere Geschäftspraktiken berichten, ist EU-weit in Ungarn am dritthöchsten.

■ Die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Ungarn EU-weit am dritthöchsten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 151: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

149

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -3.4 4.0 46.5 3.6 Wissen über Verbraucherrechte* 36.5 -15.2 -0.6 -8.7 57.6 3.0

Vertrauen in Organisationen: -5.9 5.0 3.1 1.4 -0.3 65.5 0.9

Vertrauen in öffentliche Stellen -3.4 7.7 0.7 1.4 -2.2 69.3 8.2

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -12.5 3.4 5.6 -6.6 15.7 63.4 -7.3

Vertrauen in NRO -1.9 4.1 3.0 9.3 -14.2 63.7 1.7

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 0.2 2.8 6.2 4.0 3.0 40.1 -0.8

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 2.4 1.1 9.6 1.4 4.8 50.1 4.3

Vertrauen in Gerichte -2.0 4.5 2.7 6.7 1.2 30.2 -5.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -19.3 13.0 2.0 -0.2 -6.1 65.7 -3.1 Vertrauen in die Produktsicherheit 8.9 -1.4 79.8 5.2

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 58.1 3.8 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 63.6 -6.1

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 46.1 -14.8 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 71.9 13.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 14 No Data k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 15.1 -8.7 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 35.3 2.1

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 12.5 -0.7 Einhaltung des Verbraucherrechts 65.4 -2.4

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 13.4 -3.6 57.7 -4.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 89.9 1.6 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 53.5 23.8

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 16.2 0.2

Keine Probleme -3.3 5.4 1.5 84.5 7.0

Dauer von Gerichtsverfahren 65.5 k. A.

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Einhaltung und Durchsetzung

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Rechtsschutzmechanismen und insbesondere in Stellen zur alternativen Streitbeilegung entwickelt sich seit 2008 positiv.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Beschwerden und Streitbeilegung ergibt sich für Malta EU-weit der zweitbeste Wert.

■ Die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Malta EU-weit am zweithöchsten.

■ Allerdings dauern Gerichtsverfahren in Malta EU-weit durchschnittlich am längsten.

Malta

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 152: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

150

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 1.6 -0.9 41.1 -1.7 Wissen über Verbraucherrechte* -0.5 15.6 4.1 -5.3 55.2 0.5

Vertrauen in Organisationen: -10.0 5.4 0.4 4.0 0.5 78.3 13.7

Vertrauen in öffentliche Stellen -6.4 4.4 2.3 10.2 -2.1 77.8 16.8

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -9.7 9.2 -8.2 -5.0 16.8 80.1 9.5

Vertrauen in NRO -13.9 2.5 7.1 6.9 -13.3 77.0 14.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -15.7 9.5 7.8 -2.8 1.5 48.8 7.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -18.1 11.8 6.4 -5.3 5.2 57.0 11.2

Vertrauen in Gerichte -13.3 7.2 9.3 -0.2 -2.2 40.6 4.6

Vertrauen in die Produktsicherheit 14.3 8.3 5.7 2.5 -4.3 83.0 14.3 Vertrauen in die Produktsicherheit 3.7 -6.2 84.5 9.9

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 53.2 -1.0 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 65.3 -4.4

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 74.6 13.6 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 64.5 6.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 23 -41 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 17.6 -6.3 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 30.0 -3.2

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 7.9 -5.2 Einhaltung des Verbraucherrechts 74.3 6.4

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -4.3 -2.7 67.4 5.2

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 88.4 0.2 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 41.7 12.0

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 8.6 -7.4

Keine Probleme -2.2 -20.2 13.8 77.4 -0.2

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Niederlande

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Bei niederländischen Verbrauchern ist das Vertrauen in Organisationen EU-weit am drittgrößten; besonders großes Vertrauen besteht in NRO (zweithöchster Wert in der EU).

■ Niederländische Verbraucher bewerten die Produktsicherheit am drittbesten in der gesamten EU; trotz des Rückgangs im Jahr 2014 ist seit 2008 insgesamt ein positiver Trend zu verzeichnen.

■ Einzelhändler bewerten Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung EU-weit am zweitbesten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 153: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

151

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 1.7 0.4 44.1 1.2 Wissen über Verbraucherrechte* -0.4 -2.7 3.5 -2.9 54.5 -0.1

Vertrauen in Organisationen: 4.0 6.7 1.8 -3.5 -0.9 76.5 11.9

Vertrauen in öffentliche Stellen -1.2 10.9 0.0 -3.2 6.4 80.7 19.6

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 7.1 6.6 3.8 -9.1 8.4 82.7 12.0

Vertrauen in NRO 6.2 2.6 1.6 1.8 -17.4 66.1 4.0

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 3.9 11.2 5.1 -9.1 2.4 46.3 5.4

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 3.6 15.5 2.3 -9.6 -0.7 49.0 3.2

Vertrauen in Gerichte 4.1 6.9 7.9 -8.5 5.4 43.7 7.6

Vertrauen in die Produktsicherheit 11.7 8.2 -8.5 1.8 6.1 81.5 12.8 Vertrauen in die Produktsicherheit 5.6 8.3 84.0 9.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 62.3 8.1 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 67.5 -2.1

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 69.7 8.7 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 48.5 -9.9

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -1 69 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 12.1 -11.7 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 28.5 -4.7

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 8.0 -5.1 Einhaltung des Verbraucherrechts 66.5 -1.4

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 3.9 -7.4 58.1 -4.1

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 92.2 4.0 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 40.7 11.0

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 3.3 -12.8

Keine Probleme -0.5 -8.7 2.8 82.8 5.3

Dauer von Gerichtsverfahren 0.0 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Österreich

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die Vertrauen in öffentliche Stellen haben, ist in der gesamten EU in Österreich am zweithöchsten.

■ Das Vertrauen von Verbrauchern in Einzelhändler und Dienstleister ist EU-weit am dritthöchsten.

■ Österreichische Verbraucher haben das dritthöchste Vertrauen in die Produktsicherheit.

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die über unlautere Geschäftspraktiken berichten, ist in Österreich am zweitniedrigsten.

■ Der Wert für den zusammengesetzten Indikator Beschwerden und Streitbeilegung ist in Österreich am dritthöchsten. EU-weit das zweitbeste Ergebnis war für österreichische Verbraucher beim Indikator Probleme und Beschwerden zu verzeichnen. Dies ist zumindest zum Teil dadurch zu

erklären, dass der Prozentanteil der Verbraucher, die sich bei nicht unerheblichen Problemen nicht beschweren, in Österreich am höchsten ist.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 154: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

152

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -1.0 -1.9 43.0 0.1 Wissen über Verbraucherrechte* 4.5 -2.4 4.3 3.2 50.4 -4.3

Vertrauen in Organisationen: -2.3 8.5 7.7 -4.8 6.7 62.2 -2.4

Vertrauen in öffentliche Stellen -2.2 8.7 7.4 -6.7 6.8 52.8 -8.3

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -1.4 10.3 4.4 -5.6 12.6 69.5 -1.2

Vertrauen in NRO -3.4 6.5 11.2 -2.2 0.7 64.4 2.3

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -3.2 6.6 2.3 0.3 3.0 37.2 -3.7

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -2.6 10.1 -2.2 1.2 1.5 43.2 -2.6

Vertrauen in Gerichte -3.8 3.1 6.8 -0.6 4.5 31.2 -4.8

Vertrauen in die Produktsicherheit -19.0 16.4 -2.2 0.4 5.7 71.8 3.0 Vertrauen in die Produktsicherheit 3.7 -0.5 69.1 -5.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 61.4 7.1 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 72.6 2.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 58.3 -2.7 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 45.4 -13.0

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 0 0 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 36.4 12.5 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 57.5 24.3

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 14.4 1.3 Einhaltung des Verbraucherrechts 57.1 -10.8

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -1.2 -12.5 39.6 -22.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 86.0 -2.2 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 24.3 -5.4

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 15.0 -1.1

Keine Probleme 0.5 -12.7 4.3 71.6 -5.9

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Polen

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Das Vertrauen von Verbrauchern in Einzelhändler und Dienstleister ist ungeachtet der Rückgänge in den Jahren 2009 und 2012 seit 2008 allgemein gewachsen.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Einhaltung und Durchsetzung steht Polen EU-weit an letzter Stelle-

■ Insbesondere ist EU-weit in Polen die Wahrscheinlichkeit am zweithöchsten, dass die Verbraucher dort unlautere Geschäftspraktiken melden. Dies wird durch den EU-weit höchsten Prozentsatz von Einzelhändlern bestätigt, denen zufolge derartige Praktiken verbreitet sind.

■ Nirgendwo sonst in der EU schätzen Einzelhändler die Durchsetzung von Vorschriften über Verbraucherschutz und Produktsicherheit derart gering ein wie in Polen.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 155: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

153

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -1.9 -0.4 39.5 -3.4 Wissen über Verbraucherrechte* -11.5 11.2 4.1 -5.6 53.3 -1.4

Vertrauen in Organisationen: 16.1 -0.5 3.6 6.6 -4.0 63.4 -1.2

Vertrauen in öffentliche Stellen 18.5 -3.3 1.0 2.1 -1.1 56.9 -4.1

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 7.4 6.7 4.9 8.5 -2.7 63.6 -7.0

Vertrauen in NRO 22.5 -4.7 5.0 9.1 -8.2 69.5 7.5

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 6.1 1.0 11.4 2.4 -4.4 32.8 -8.1

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 13.1 -0.2 12.9 0.8 -5.5 39.8 -6.0

Vertrauen in Gerichte -0.8 2.2 10.0 4.1 -3.3 25.8 -10.3

Vertrauen in die Produktsicherheit -2.3 9.8 -8.4 7.7 -4.6 61.1 -7.7 Vertrauen in die Produktsicherheit 4.4 2.4 70.7 -3.9

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 62.5 8.3 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 64.0 -5.7

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 42.8 -18.2 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 68.0 9.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 19 -15 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 20.1 -3.7 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 31.9 -1.3

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 10.8 -2.3 Einhaltung des Verbraucherrechts 53.9 -14.0

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -1.7 -12.5 56.1 -6.0

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 90.5 2.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 30.1 0.4

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 9.5 -6.6

Keine Probleme 2.1 -8.5 4.2 84.2 6.6

Dauer von Gerichtsverfahren 17.1 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Portugal

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Das Vertrauen von Verbrauchern in Organisationen (insbesondere in Einzelhändler und Dienstleister) ist ungeachtet der Rückgänge in den Jahren 2010 und 2014 seit 2008 allgemein gewachsen.

■ Ungeachtet des Rückgangs im Jahr 2014 hat auch das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen (insbesondere in Stellen zur alternativen Streitbeilegung) seit 2008 allgemein zugenommen.

■ Das Vertrauen beim Online-Shopping ist EU-weit bei portugiesischen Verbrauchern am geringsten.

■ Die Einhaltung des Verbraucherrechts wurde von portugiesischen Einzelhändlern EU-weit am schlechtesten bewertet.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 156: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

154

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -11.0 0.0 35.2 -7.6 Wissen über Verbraucherrechte* 9.9 -3.1 1.7 10.7 56.5 1.9

Vertrauen in Organisationen: 12.2 -0.9 6.1 0.4 3.7 55.7 -8.9

Vertrauen in öffentliche Stellen 11.5 -3.1 6.9 -1.1 1.9 51.4 -9.7

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 12.9 0.0 6.3 -2.8 14.2 65.3 -5.3

Vertrauen in NRO 12.2 0.4 5.0 5.1 -5.0 50.3 -11.7

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 9.9 0.1 13.7 2.3 -2.7 49.2 8.3

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 12.9 0.7 13.1 -0.2 -2.0 54.4 8.7

Vertrauen in Gerichte 7.0 -0.5 14.3 4.8 -3.3 44.0 7.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -3.5 7.1 7.9 0.7 3.1 50.3 -18.4 Vertrauen in die Produktsicherheit 5.8 -6.4 51.8 -22.8

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 51.1 -3.2 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 81.7 12.0

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 51.9 -9.1 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 51.0 -7.4

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 0 0 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 25.7 1.8 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 41.5 8.3

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 21.2 8.1 Einhaltung des Verbraucherrechts 71.6 3.7

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -2.3 -4.6 70.3 8.1

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 83.9 -4.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 27.0 -2.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 37.7 21.6

Keine Probleme 0.7 4.9 -7.2 77.3 -0.2

Dauer von Gerichtsverfahren -6.0 k. A.

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Einhaltung und Durchsetzung

■ Das Vertrauen in Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Rumänien EU-weit am niedrigsten. Die Bewertungen der Verbraucher haben sich ungeachtet des Rückgangs im Jahr 2009 aber über die Jahre gebessert.

■ Das Vertrauen von Verbrauchern in Organisationen (insbesondere in Einzelhändler und Dienstleister) hat ungeachtet eines leichten Rückgangs im Jahr 2010 seit 2008 allgemein zugenommen.

■ Trotz eines Rückgangs im Jahr 2014 hat auch das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen (sowohl AS-Stellen als auch Gerichte) zugenommen.

■ In Rumänien war der dritthöchste Prozentanteil an Verbrauchern zu verzeichnen, die sich mit sonstigen unerlaubten Praktiken konfrontiert sahen.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Probleme und Beschwerden steht Rumänien EU-weit an drittletzter Stelle. Dies ist zumindest zum Teil durch den dritthöchsten Prozentanteil an Verbrauchern zu erklären, die sich bei einem nicht unerheblichen Problem nicht beschwerten.

Rumänien

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 157: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

155

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -10.2 12.6 42.2 -0.7 Wissen über Verbraucherrechte* -8.1 1.7 4.6 -1.0 51.6 -3.1

Vertrauen in Organisationen: 3.1 0.1 -7.2 0.7 0.4 49.5 -15.2

Vertrauen in öffentliche Stellen 2.6 -1.3 -9.2 0.6 -0.3 33.5 -27.6

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 4.1 5.7 -6.7 -8.2 10.3 66.1 -4.5

Vertrauen in NRO 2.7 -4.0 -5.6 9.7 -8.9 48.7 -13.3

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -5.2 -1.5 -2.7 9.8 -8.6 21.9 -19.0

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -2.8 -5.3 -0.5 3.1 -4.8 30.0 -15.8

Vertrauen in Gerichte -7.6 2.3 -4.8 16.5 -12.5 13.9 -22.2

Vertrauen in die Produktsicherheit -10.8 4.3 -7.4 4.2 -10.3 58.9 -9.9 Vertrauen in die Produktsicherheit 0.0 -1.2 76.5 1.9

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 51.3 -2.9 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 63.8 -5.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 53.0 -7.9 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 45.1 -13.3

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 39 -97 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 19.5 -4.4 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 25.7 -7.5

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 10.4 -2.8 Einhaltung des Verbraucherrechts 55.0 -12.8

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 9.3 -7.1 50.2 -11.9

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.6 3.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 30.4 0.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 17.6 1.6

Keine Probleme 3.9 -12.0 8.9 86.2 8.7

Dauer von Gerichtsverfahren -16.7 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Slowenien

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die Vertrauen in öffentliche Stellen haben, ist in der gesamten EU in Slowenien am geringsten.

■ Außerdem haben slowenische Verbraucher EU-weit am wenigsten Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen (sowohl in AS-Stellen als auch in Gerichte).

■ Die Einhaltung des Verbraucherrechts wurde EU-weit von slowenischen Einzelhändlern am zweitschlechtesten bewertet.

■ In Slowenien war der dritthöchste Prozentanteil der Verbraucher zu verzeichnen, bei denen in den letzten 12 Monaten kein Problem aufgetreten ist.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 158: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

156

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 3.5 5.1 56.0 13.2 Wissen über Verbraucherrechte* 21.3 -12.1 3.6 -1.2 48.3 -6.3

Vertrauen in Organisationen: -0.9 1.5 6.5 1.7 -0.2 58.5 -6.1

Vertrauen in öffentliche Stellen -0.8 1.4 6.8 -3.6 1.5 52.6 -8.5

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 0.7 2.4 6.5 -0.2 10.8 73.6 2.9

Vertrauen in NRO -2.6 0.6 6.1 8.9 -12.8 49.2 -12.9

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen 2.1 2.3 7.7 6.4 7.4 41.7 0.7

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 4.1 3.3 6.6 10.3 9.5 51.3 5.5

Vertrauen in Gerichte 0.2 1.4 8.8 2.5 5.3 32.1 -4.0

Vertrauen in die Produktsicherheit 4.9 9.5 -12.2 1.3 -6.2 58.7 -10.0 Vertrauen in die Produktsicherheit 7.9 -2.2 70.8 -3.8

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 52.6 -1.6 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 59.8 -9.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 58.9 -2.1 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 43.6 -14.8

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. -10 -1 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 30.7 6.8 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 49.1 15.9

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 17.2 4.1 Einhaltung des Verbraucherrechts 60.8 -7.1

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit -5.1 -4.5 51.3 -10.9

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 88.6 0.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 23.8 -5.9

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 8.1 -7.9

Keine Probleme -1.9 -10.0 10.3 76.6 -1.0

Dauer von Gerichtsverfahren 68.2 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Slowakei

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ In der Slowakei sind die Verbraucher am zweitbesten über ihre Rechte informiert.

■ Das Vertrauen slowakischer Verbraucher in Einzelhändler und Dienstleister entwickelt sich seit 2008 positiv.

■ Entsprechendes gilt für das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen (sowohl AS-Stellen als auch Gerichte).

■ Der Prozentanteil der Einzelhändler, die über unlautere Geschäftspraktiken berichteten, war EU-weit in der Slowakei am dritthöchsten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 159: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

157

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -8.6 -0.9 37.6 -5.3 Wissen über Verbraucherrechte* 4.6 -3.2 1.2 -6.3 57.7 3.0

Vertrauen in Organisationen: -6.5 -2.5 4.5 0.1 3.3 80.8 16.2

Vertrauen in öffentliche Stellen -4.9 -2.8 3.4 6.5 1.5 84.7 23.6

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -10.9 -2.3 3.7 -7.8 10.8 82.3 11.6

Vertrauen in NRO -3.6 -2.4 6.3 1.4 -2.4 75.3 13.3

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -3.7 9.4 8.2 1.9 2.3 53.8 12.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 0.0 7.9 7.4 7.6 -6.3 63.7 17.9

Vertrauen in Gerichte -7.5 10.9 9.0 -3.9 11.0 43.9 7.9

Vertrauen in die Produktsicherheit -4.2 2.4 -2.4 -0.2 -0.5 89.7 21.0 Vertrauen in die Produktsicherheit 6.1 -2.7 95.0 20.4

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 64.1 9.9 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 83.1 13.4

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 67.2 6.2 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 71.7 13.3

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 176 -185 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 25.7 1.8 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 30.6 -2.6

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 5.7 -7.5 Einhaltung des Verbraucherrechts 76.1 8.2

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 2.4 0.0 73.6 11.5

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 88.7 0.5 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 41.8 12.1

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 10.4 -5.6

Keine Probleme 3.6 -11.1 3.5 71.3 -6.2

Dauer von Gerichtsverfahren -37.6 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Finnland

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Beim zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen war für Finnland EU-weit der zweitbeste Wert zu verzeichnen.

■ Bei finnischen Verbrauchern ist das Vertrauen in Organisationen EU-weit am größten; besonders großes Vertrauen besteht in öffentliche Stellen (höchster Wert in der EU).

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Rechtsschutzmechanismen ist EU-weit am dritthöchsten; besonders hoch ist das Vertrauen in Stellen zur alternativen Streitbeilegung (EU-weit höchster Wert). Das Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen (sowohl in AS-Stellen als auch in Gerichte) hat

ungeachtet des Rückgangs im Jahr 2009 über die Jahre allgemein zugenommen.

■ EU-weit vertrauen Verbraucher und Einzelhändler in Finnland am stärksten auf die Sicherheit der meisten auf dem Markt angebotenen Produkte.

■ Der Prozentanteil der Einzelhändler, die Aussagen zum Umweltschutz vertrauen, ist in Finnland am zweithöchsten.

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die mit sonstigen rechtswidrigen Praktiken konfrontiert waren, ist in Finnland am zweitniedrigsten.

■ Einzelhändler bewerten Durchsetzungsmaßnahmen EU-weit am zweitbesten; die Einhaltung des Verbraucherrechts wurde EU-weit von finnischen Einzelhändlern am drittbesten bewertet.

■ Allerdings ist für Finnland auch der dritthöchste Prozentanteil der Verbraucher zu verzeichnen, bei denen in den letzten 12 Monaten Probleme aufgetreten sind.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 160: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

158

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -7.9 -2.3 43.6 0.7 Wissen über Verbraucherrechte* 8.6 2.1 -0.8 -3.1 62.4 7.8

Vertrauen in Organisationen: -9.9 5.1 -0.5 1.6 -3.8 69.1 4.5

Vertrauen in öffentliche Stellen -9.4 7.2 -0.5 3.4 0.5 77.1 16.0

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -8.6 6.1 -2.4 -9.2 12.4 74.6 4.0

Vertrauen in NRO -11.6 2.0 1.5 10.7 -24.2 55.7 -6.4

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -19.0 8.1 2.9 4.2 -3.7 30.3 -10.6

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -17.3 6.3 3.2 1.9 -0.1 38.7 -7.1

Vertrauen in Gerichte -20.6 9.8 2.7 6.4 -7.3 21.9 -14.2

Vertrauen in die Produktsicherheit -4.8 -1.1 1.6 -8.5 3.6 66.9 -1.8 Vertrauen in die Produktsicherheit 3.6 -5.6 81.1 6.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 51.2 -3.0 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 77.3 7.6

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 75.8 14.8 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 55.7 -2.6

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 878 -813 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 25.2 1.4 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 28.2 -5.0

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 7.3 -5.8 Einhaltung des Verbraucherrechts 71.8 3.9

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 13.1 -4.9 59.8 -2.4

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 91.5 3.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 69.3 39.6

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 5.0 -11.1

Keine Probleme -1.2 -16.5 15.9 80.1 2.6

Dauer von Gerichtsverfahren -7.5 k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Schweden

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Schwedische Einzelhändler sind EU-weit am zweitbesten über Verbraucherrechte informiert.

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die Vertrauen in Gerichte haben, ist in der gesamten EU in Schweden am drittgeringsten.

■ Das Vertrauen der Verbraucher beim Online-Shopping ist EU-weit am drittgrößten.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Beschwerden und Streitbeilegung ergibt sich für Schweden EU-weit der beste Wert.

■ Schweden hat den zweithöchsten Prozentanteil an Verbrauchern, die sich bei nicht unerheblichen Problemen nicht beschweren.

■ Die Beteiligung von Einzelhändlern an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung ist in Schweden EU-weit am höchsten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 161: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

159

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -5.4 1.3 36.7 -6.1 Wissen über Verbraucherrechte* -0.1 -3.4 4.3 -8.5 41.6 -13.0

Vertrauen in Organisationen: 3.0 7.6 -2.8 0.6 -2.8 76.9 12.3

Vertrauen in öffentliche Stellen 3.3 11.9 -3.2 -0.6 0.2 78.3 17.2

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister 2.0 5.3 -5.7 -3.2 9.0 83.7 13.0

Vertrauen in NRO 3.7 5.5 0.6 5.4 -17.7 68.6 6.6

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -4.2 16.7 -4.1 -6.5 -0.5 47.5 6.5

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung 2.3 12.0 -2.2 -14.0 0.4 50.7 4.9

Vertrauen in Gerichte -10.8 21.5 -5.9 0.9 -1.5 44.2 8.1

Vertrauen in die Produktsicherheit -1.1 -1.0 2.8 -3.3 -1.0 83.4 14.7 Vertrauen in die Produktsicherheit 11.2 -1.9 83.0 8.4

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 67.6 13.4 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 78.6 8.9

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 80.5 19.5 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 58.5 0.1

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 222 475 k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 20.0 -3.9 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 22.4 -10.8

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 13.9 0.7 Einhaltung des Verbraucherrechts 80.1 12.2

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 3.4 -6.4 77.2 15.0

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 87.9 -0.3 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 26.0 -3.7

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 9.4 -6.7

Keine Probleme -6.6 -8.2 3.8 73.2 -4.3

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Vereinigte Königreich

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Britische Einzelhändler sind EU-weit am drittschlechtesten über Verbraucherrechte informiert.

■ Das Vertrauen britischer Verbraucher in Einzelhändler und Dienstleister und in die Produktsicherheit ist EU-weit am zweithöchsten.

■ Das Vertrauen der Verbraucher in Gerichte ist EU-weit am drittgrößten.

■ Britische Verbraucher haben EU-weit am meisten Vertrauen beim Online-Shopping.

■ Beim zusammengesetzten Indikator Einhaltung und Durchsetzung war für das Vereinigte Königreich EU-weit der zweitbeste Wert zu verzeichnen.

■ Der Anteil der von britischen Einzelhändlern gemeldeten unlauteren Geschäftspraktiken ist am drittniedrigsten.

■ In keinem anderen EU-Mitgliedstaat bewerten Einzelhändler die Einhaltung der Verbraucherschutzvorschriften und die Durchsetzung von Vorschriften über Verbraucherschutz und Produktsicherheit so hoch wie im Vereinigten Königreich.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 162: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

160

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 Einzelhändler 2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* 0.3 -3.6 43.2 0.4 Wissen über Verbraucherrechte* 15.0 3.1 0.9 -9.6 60.1 5.5

Vertrauen in Organisationen: -5.7 12.2 59.6 -5.0

Vertrauen in öffentliche Stellen -4.3 16.6 48.0 -13.1

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -8.2 12.9 66.7 -4.0

Vertrauen in NRO -4.7 7.0 64.0 2.0

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -3.3 1.2 38.1 -2.8

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -6.1 -6.3 38.7 -7.1

Vertrauen in Gerichte -0.6 8.7 37.5 1.4

Vertrauen in die Produktsicherheit 2.7 3.4 70.6 1.9 Vertrauen in die Produktsicherheit 11.0 -2.7 81.9 7.3

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 52.1 -2.1 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 59.5 -10.2

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 73.8 12.8 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 70.4 12.0

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. No Data No Data k. A. k. A.

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 11.3 -12.5 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 29.8 -3.4

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 10.3 -2.8 Einhaltung des Verbraucherrechts 74.7 6.9

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 5.2 -7.6 48.3 -13.9

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 90.2 2.0 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 33.9 4.2

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 10.0 -6.0

Keine Probleme -5.7 2.0 79.4 1.9

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Island

Verbraucher

Wissen und Vertrauen

Beschwerden und Streitbeilegung

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

■ Das Vertrauen der Einzelhändler in Aussagen zum Umweltschutz war in Island unter allen 30 Ländern am drittgeringsten.

■ Der Prozentanteil der Verbraucher, die über unlautere Geschäftspraktiken berichten, ist unter allen 30 einbezogenen Ländern in Island am zweitniedrigsten.

■ Isländische Einzelhändler bewerten die Durchsetzung des Verbraucherrechts und der Vorschriften zur Produktsicherheit am zweitschlechtesten.

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

Page 163: Das Barometer zur Lage der Verbraucher...20151 berücksichtigt, und Ergebnisse bezüglich der Lage der Verbraucher und des Vertrauens in den elektronischen Handel sind in die Kommissionsstrategie

161

2009-2008 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28 2010-2009 2011-2010 2012-2011 2014-2012 2014 Land – EU-28

Wissen über Verbraucherrechte* -2.3 -3.5 52.0 9.2 Wissen über Verbraucherrechte* -6.5 4.4 4.6 -11.2 56.9 2.3

Vertrauen in Organisationen: -5.0 9.0 77.9 13.3

Vertrauen in öffentliche Stellen -4.2 10.9 83.7 22.6

Vertrauen in Einzelhändler und Dienstleister -11.9 22.0 80.0 9.3

Vertrauen in NRO 1.1 -6.0 70.0 8.0

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen -5.2 8.2 51.8 10.9

Vertrauen in außergerichtliche Streitbeilegung -8.8 8.7 54.9 9.1

Vertrauen in Gerichte -1.7 7.7 48.8 12.7

Vertrauen in die Produktsicherheit 0.1 1.0 83.1 14.4 Vertrauen in die Produktsicherheit -0.7 -5.9 82.0 7.5

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 62.9 8.7 Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz 79.4 9.7

Vertrauen in das Online-Shopping im Inland 81.1 20.1 Vertrauen in Online-Verkäufe im Inland 60.4 2.0

Öffentliche Finanzierung von Verbraucherorganisationen in den einzelnen Ländern (in EUR/1000 Einwohner, Daten von 2013) k. A. k. A. 674 -642 2552

Konfrontation mit unlauteren Geschäftspraktiken 20.0 -3.9 Vorkommen unlauterer Geschäftspraktiken* 29.8 -3.4

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken 9.2 -4.0 Einhaltung des Verbraucherrechts 73.0 5.1

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit 2.3 16.6 50.3 3.7

Probleme und Beschwerden (zusammengesetzter Indikator) 90.6 2.4 Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung 46.6 16.9

Probleme zwar nicht unerheblich, aber keine Beschwerde 11.8 -4.3

Keine Probleme -18.4 18.5 81.9 4.3

Dauer von Gerichtsverfahren k. A.

Einhaltung und Durchsetzung

Beschwerden und Streitbeilegung

■ Unter den 30 erfassten Ländern war in Norwegen für den zusammengesetzten Indikator Wissen und Vertrauen der beste Wert zu verzeichnen.

■ Unter allen 30 Ländern war das Vertrauen der Verbraucher in öffentliche Stellen in Norwegen am zweithöchsten.

■ Unter allen 30 Ländern war das Vertrauen der Verbraucher in Gerichte und in die Produktsicherheit in Norwegen am dritthöchsten.

■ Norwegische Verbraucher haben das größte Vertrauen beim Online-Shopping.

■ Unter den 30 erfassten Ländern waren die Werte für die zusammengesetzten Indikatoren Einhaltung und Durchsetzung sowie Beschwerden und Streitbeilegung in Norwegen am dritthöchsten.

■ Einzelhändler bewerten die Durchsetzung von Vorschriften über Verbraucherschutz und Produktsicherheit am höchsten.

■ Norwegische Einzelhändler beteiligen sich am dritthäufigsten an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung.

* Vergleich mit Vorjahren nur aufgrund vergleichbarer Fragen

Wissen und Vertrauen

Norwegen

Verbraucher Einzelhändler

Wissen und Vertrauen Einhaltung und Durchsetzung Beschwerden und Streitbeilegung

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ANHANG II

VERBRAUCHERLAGE-INDEX

Der Verbraucherlage-Index ist ein zusammengesetzter Indikator, der auf Länderebene berechnet wird, um die nationalen Rahmenbedingungen für die

Verbraucher zu ermitteln und zu untersuchen, ob Zusammenhänge zwischen der Lage der Verbraucher und sonstigen wirtschaftlichen,

gesellschaftlichen und regierungsbezogenen Indikatoren (Governance-Indikatoren) bestehen. Der Index beruht auf einer Reihe von

Schlüsselindikatoren (für den Geschäftsverkehr im Inland), die aufgrund von EU-weit durchgeführten Erhebungen bei Verbrauchern und

Einzelhändlern ermittelt werden. Die Indikatoren sind drei Hauptsäulen zugeordnet, die im Gesamtergebnis zu gleichen Teilen gewichtet werden

(jeweils 33,3 %).

1) Wissen und Vertrauen (mit zwei getrennten untergeordneten Säulen, die jeweils mit 16,7 % gewichtet werden)

2) Einhaltung und Durchsetzung

3) Beschwerden und Streitbeilegung

Die untergeordneten Säulen werden als einfacher arithmetischer Durchschnitt der betreffenden Indikatoren ermittelt.

Der Verbraucherlage-Index wurde einer statistischen Prüfung unterzogen.141

Die Korrelationsanalysen und die Analysen der Hauptbestandteile führten

zu geringfügigen Anpassungen der ursprünglichen Fassung des Index. Dadurch wurde die Robustheit des Index allgemein erhöht. Die

Empfindlichkeitsanalysen und die Unsicherheitsanalysen ergaben, dass die Standardisierung der Daten, die verschiedenen Aggregierungsformeln und

die uneinheitliche Gewichtung von Säulen/Indikatoren keine wesentliche Änderung der Gesamtergebnisse zur Folge hatten.

Verbrauchererhebung Erhebung bei Einzelhändlern

SÄULE 1: WISSEN UND VERTRAUEN – 33,3 %

Untergeordnete Säule Wissen – 16,7 %

Wissen über Verbraucherrechte*: Durchschnittlicher Prozentanteil der richtigen Antworten der Verbraucher auf 3 Fragen (Widerrufsfrist bei

Wissen über Verbraucherrechte: Durchschnittlicher Prozentanteil der richtigen Antworten der Verbraucher auf 5 Fragen (Produktgarantien,

141

Weitere Informationen sind Abschnitt 2.5 in Van Roy, V., Rossetti, F., Piculescu, V. (2015). Consumer conditions in the EU: revised framework and empirical investigation, JRC

science and policy report, JRC93404 (http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC93404) zu entnehmen [nur EN].

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Verbrauchererhebung Erhebung bei Einzelhändlern

Fernkäufen, Produktgarantien, nicht bestellte Produkte). Zahlungsaufforderungen in Werbematerial, unzureichende Bestände von Sonderangeboten, Produktwerbung bei Kindern, Bestellung über Mehrwertnummern).

Untergeordnete Säule Vertrauen – 16,7 %

Vertrauen in Organisationen: Durchschnittlicher Prozentanteil der Verbraucher, die den folgenden Aussagen zustimmen: Öffentliche Stellen in ihrem Land schützen ihre Verbraucherrechte. Einzelhändler und Dienstleister respektieren ihre Verbraucherrechte. Verbraucher-NROs setzen sich für ihre Verbraucherrechte ein.

Vertrauen in Rechtsschutzmechanismen: Durchschnittlicher Prozentanteil der Verbraucher, die der Aussage zustimmen, dass Streitigkeiten mit Einzelhändlern und Dienstleistern durch eine außergerichtliche Stelle und vor Gericht einfach beizulegen sind.

Vertrauen in die Produktsicherheit: Prozentanteil der Verbraucher, die der Ansicht sind, dass praktisch alle Nichtlebensmittel auf dem Markt in ihrem Land sicher sind bzw. dass nur eine geringe Anzahl an Produkten nicht sicher ist.

Vertrauen in die Produktsicherheit: Prozentanteil der Einzelhändler, die der Ansicht sind, dass praktisch alle Nichtlebensmittel auf dem Markt in ihrem Land sicher sind bzw. dass nur eine geringe Anzahl an Produkten nicht sicher ist.

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz: Prozentanteil der Verbraucher, die der Aussage zustimmen, dass die meisten Aussagen zur Umweltfreundlichkeit von Waren oder Dienstleistungen in ihrem Land zutreffend sind.

Vertrauen in Aussagen zum Umweltschutz: Prozentanteil der Einzelhändler, die der Aussage zustimmen, dass die meisten Aussagen zur Umweltfreundlichkeit von Waren oder Dienstleistungen in ihrer Branche zutreffend sind.

Vertrauen in das Online-Shopping: Prozentanteil der Verbraucher, die sich beim Einkauf von Waren oder Dienstleistungen über das Internet bei Einzelhändlern oder Dienstleistern in ihrem Land sicher fühlen.

Vertrauen in Online-Shopping: Prozentanteil der Einzelhändler, die angaben, dass sie sich beim Online-Handel bei Verkäufen im Inland bzw. im Inland und in anderen EU-Ländern sicher fühlen.

SÄULE 2: EINHALTUNG UND DURCHSETZUNG VON VORSCHRIFTEN – 33,3 %

Unlautere Geschäftspraktiken: Durchschnittlicher Prozentanteil der Verbraucher, die bei Einzelhändlern oder Dienstleistern in den letzten

Unlautere Geschäftspraktiken: Durchschnittlicher Prozentanteil der Einzelhändler, die über unlautere Geschäftspraktiken ihrer Wettbewerber im

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Verbrauchererhebung Erhebung bei Einzelhändlern

12 Monaten mit den folgenden unlauteren Geschäftspraktiken konfrontiert waren: hartnäckige Verkaufsanrufe oder -benachrichtigungen, angeblich befristete Angebote, angeblich kostenlose Angebote, Zahlungsaufforderungen als Voraussetzung für die Zusendung angeblicher Gewinne und sonstige unlautere Geschäftspraktiken.

Inland im Laufe der letzten 12 Monate berichten (hartnäckige Verkaufsanrufe oder -benachrichtigungen, angeblich befristete Angebote, angebliche kostenlose Angebote, Zahlungsaufforderungen für nicht bestellte Produkte, falsche Rezensionen und sonstige unlautere Geschäftspraktiken).

Sonstige rechtswidrige Geschäftspraktiken: Durchschnittlicher Prozentanteil der Verbraucher, die in ihrem Land in den letzten 12 Monaten mit unlauteren Vertragsbedingungen und unerwarteten Gebühren bei Einzelhändlern und Dienstleistern konfrontiert waren.

Einhaltung des Verbraucherrechts: Durchschnittlicher Prozentanteil der Einzelhändler, die bezüglich ihres Landes den folgenden Aussagen zustimmen: Ihre Wettbewerber halten die verbraucherrechtlichen Vorschriften ein; die verbraucherrechtlichen Vorschriften in der jeweiligen Branche sind leicht einzuhalten; die Kosten der Einhaltung verbraucherrechtlicher Vorschriften in ihrer Branche sind angemessen.

Durchsetzung der Vorschriften zum Verbraucherrecht und zur Produktsicherheit: Durchschnittlicher Prozentanteil der Einzelhändler, die bezüglich ihres Landes und ihrer Branche den folgenden Aussagen zustimmen: Öffentliche Stellen überwachen die Einhaltung der verbraucherrechtlichen Vorschriften aktiv und setzen geltende Vorschriften konsequent durch; Verbraucher-NROs überwachen die Einhaltung der verbraucherrechtlichen Vorschriften; Selbstregulierungsstellen überwachen die Einhaltung maßgeblicher Kodizes sorgfältig; die Medien berichten regelmäßig über Unternehmen, die gegen Verbraucherrechte verstoßen; öffentliche Stellen überwachen die Einhaltung von Vorschriften zur Produktsicherheit aktiv und setzen geltende Vorschriften konsequent durch.

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Verbrauchererhebung Erhebung bei Einzelhändlern

SÄULE 3: BESCHWERDEN UND STREITBEILEGUNG – 33,3 %

Probleme und Beschwerden: Zusammengesetzter Indikator auf der Grundlage von Fragen zum Auftreten von Problemen in den letzten 12 Monaten beim Kauf oder bei der Nutzung von Waren oder Dienstleistungen im Inland, zur Handhabung von Beschwerden durch unterschiedliche Akteure (Einzelhändler/Dienstleister, Hersteller, öffentliche Stellen, Stellen zur alternativen Streitbeilegung und Gerichte), zu den Gründen dafür, dass von Beschwerden abgesehen wurde, und zur Handhabung von Beschwerden.

Beteiligung an Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung: Prozentanteil der Einzelhändler, die bereit oder gesetzlich verpflichtet sind, bei Verbraucherbeschwerden Mechanismen zur alternativen Streitbeilegung zu nutzen.