Das Dritte Reich - · PDF fileEin Heft aus der Reihe „Eine andere Welt ist...

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  • Ein Heft aus der Reihe Eine andere Welt ist mglich

    Das Dritte ReichBeitrge zur Entstehung, Ideologie, Struktur

    und zum Ende des Nazi-Reiches

    Ein Heft des Projekts INoinfonordost.de

  • Inhaltsverzeichnis

    I. Einleitung . . . . . . . . . . . . Seite 1

    II. Der 8. Mai als Tag der Befreiung:Vermchtnis fr Gegenwart und Zukunft. . . . . . . . Seite 2

    III. Institutionen und Organisationen im Dritten ReichIII.I. Das engmaschige System von Konzentrations- und Vernichtungslager im Dritten Reich . . . . . . . . Seite 5III.II. Hilfe fr die nationale Revolution? Die deutsche Wirtschaftund die Nazis . . . . . . . . . . . Seite 8III.III. Kirchenkampf, Reichsbischof und die Deutsche Kirche Diechristlichen Kirchen im beginnenden Dritten Reich . . . . . Seite 10III.IV. Mythos und Realitt: Die Geheime Staatspolizei . . . . . Seite 13III.V. Wer oder was war der Reichsnhrstand im Dritten Reich? . . . Seite 15III.VI. Bauen im Nazi-Staat: die Deutsche Arbeitsfront unddie Organisation Todt . . . . . . . . . . Seite 17III. VII. Frauen im Dritten Reich: der Bund deutscher Mdel . . . . Seite 18

    IV. Faschismus als Sprungbrett in die moderne Gesellschaft? Zum Forschungsstand einer Debatte . . . . . . . . Seite 20

    V. Mecklenburg und Vorpommern in der NS-ZeitV.I. Konzentrationslager im heutigen Mecklenburg-Vorpommern . . . Seite 23V.II. 2.000 Leben fr den Profit: Das Auenlager Barth . . . . . Seite 25V.III. Das Konzentrationslager Wbbelin . . . . . . . Seite 27V.IV. Die Befreiung Stralsunds 1945 . . . . . . . . Seite 28V.V. Rostock als Zentrum der Rstungsindustrie . . . . . . Seite 30V.VI. Der Mythos Demmin . . . . . . . . . Seite 31

    VI. AnhangBildbeschreibungen

    Eigentumsvorbehalt:Nach dem Eigentumsvorbehalt ist diese Broschre solange Eigentum des Absenders, bis sieder/dem Gefangenen persnlich ausgehndigt ist. Zur Habenahme ist keine persnlicheAushndigung im Sinne dieses Vorbehalts. Wird die Broschre der/dem Gefangenen nichtpersnlich ausgehndigt, ist sie dem Absender mit dem Grund der Nichtaushndigungzurckzusenden. Wird die Broschre der/dem Gefangenen nur teilweise persnlichausgehndigt, so sind die nicht ausgehndigten Teile, und nur sie, dem Absender mit demGrund der Nichtaushndigung zurckzusenden.

    Das Dritte Reich

  • I. EinleitungDer Zweite Weltkrieg ist der bis heute blutigste und grausamste Krieg, der je von Menschenentfesselt wurde. Die ideologische Verblendung von Millionen Menschen, die zu bis dahin nichtgekannten Grenwahn und Rassenhass fhrte, zeigte wie brutal Menschen anderenMenschen Leid zufgen knnen. Von der Idee des Herrenmenschen befallen, sollten ganzeVolksgruppen, Sinti und Roma, slawische Vlker und nicht zuletzt Juden, ausgerottet werden.Die planmige Vernichtung von gesellschaftlichen Minderheiten zunchst durchMassenerschieungen, spter durch sogenannte Gaswagen und Gaskammern in einemengmaschigen Netz von Konzentrations- und Auenlagern, sowie Kriegsverbrechen ungeahntenAusmaes, machen diesen Krieg zu einem Unikum.

    Auch Mecklenburg und Vorpommern Teil der NS-VerbrechenAuch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern war das faschistische Gedankengut fest integriertin der Mehrzahl der Kpfe der Menschen. Die Gebiete Mecklenburg und Vorpommern warenfast bis zur endgltigen Befreiung in Nazi-Hand. Auch auf hier gab es Konzentrationslager undtausende Zwangsarbeiter.Nur wer aus der Vergangenheit lernt, kann die Gegenwart gestalten und die Zukunft verndern.Wir wollen mit dieser Broschre einen Teil dazu beitragen, dass das millionenfache Leid, dassdas faschistische Terrorregime hervorbrachte, nicht vergessen wird. Wir drfen die Erinnerungund das Vermchtnis der berlebenden und Hinterbliebenen nicht verblassen lassen. Auchdrfen wir die Ursachen und die Nutznieer dieses beispiellosen Grauens nicht vergessen.

    Beitrge zu Entstehung, Ideologie, Struktur und Ende des Nazi-ReichesIn einer ausfhrlichen Artikelreihe werden wir zunchst das engmaschige System vonKonzentrations- und Vernichtungslager im Dritten Reich sowie das Verhltnis der NS-Bewegungund der deutschen Wirschaft betrachten. In einem weiteren Beitrag werden wir uns mit denKirchen im Nazi-Deutschland Anfang der 1930er Jahre beschftigen.Die Nazis berzogen das Land mit Massenorganisationen, um die Menschen noch strkerkontrollieren zu knnen. Viele dieser Organisationen sind jedoch heute kaum noch bekannt. Wirhaben deshalb Portraits ber die Gestapo, den Reichsnhrstand, die Deutsche Arbeitsfront,die Organisation Todt sowie den Bund deutscher Mdel zusammengestellt. In einemumfassenden Forschungsbericht haben wir uns darber hinaus mit der Debatte um dieModernisierungstheorie beschftigt.In weiteren Artikeln widmen wir uns der Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns whrendder NS-Zeit. Zunchst betrachten wir die Auenlager auf dem Gebiet des heutigen M-Vs. Zweiweitere Artikel beleuchten anschlieend die Konzentrationslager in Barth und Wbbelindetailierter. Die Befreiung der Stdte Stralsund und Rostock werden anschlieend in zweiweiteren Beitrgen thematisiert. Der Artikel Mythos Demmin beschftigt sich abschlieend mitden historischen Ereignissen rund um die Befreiung Demmins im April/Mai 1945.

    Die Verantwortung der Gegenwart begreifenNiemand von uns Nachgeborenen trgt Schuld an dem verbrecherischen Terror, den dieFaschisten ber die Menschen gebracht hat. Wir tragen aber dennoch die Verantwortung, dieVerbrechen der Vergangenheit wach zu halten und zu mahnen, damit sie sich nicht wiederholenmgen. Der Faschismus mit all seinen Wurzeln, wie es im Schwur von Buchenwald heit, istnoch lange nicht vernichtet. Unsere Artikel sollen einen Beitrag zur Gedenk- undErinnerungskultur leisten. Damit Auschwitz nie wieder sei

    Das Dritte Reich 1

  • II. Der 8. Mai als Tag der Befreiung:Vermchtnis fr Gegenwart und Zukunft

    Der 8. Mai 1945 gehrt zu den bekanntesten Daten der Weltgeschichte, besiegelte dieserTag doch das Ende des sogenannten Grodeutschen Reiches unter Adolf Hitler. Diemeisten Menschen waren froh, dass der Krieg mit all seinen Schrecken nach sechslangen Jahren, endlich vorbei war. ber 60 Millionen Tote und ein halber Kontinent, der inTrmmern lag, waren das Ergebnis. Der 8. Mai wurde als Befreiung und als Ende desKrieges gefeiert.

    Doch seit einigen Jahren wird, vor allem von Vertriebenenverbnden und rechtsgerichteten bisrechtsextremen Organisationen, die Frage nach der Bedeutung des 8. Mai 1945 fr die(deutsche) Geschichte wieder neu gestellt. Ist der 8. Mai 1945 nun der Tag, an dem dieMenschen vom deutschen Faschismus befreit wurden, oder doch nur der Tag einer deutschenNiederlage?

    Wie fing es an?Eines der Argumente fr die Behauptung, der 8. Mai sei eine deutsche Niederlage, sind unterAnderem die Vertreibungen Deutscher, sowie Vergewaltigungen deutscher Frauen durchsowjetische Soldaten. Doch was waren die Ursachen fr die Vertreibungen und wie kam es zuden Vergewaltigungen? Um diese Fragen beantworten zu knnen, ist es wichtig, weiter in dieVergangenheit zurck zuschauen.Gehen wir also zurck ins Jahr 1939, in das Jahr, in dem der Zweiter Weltkrieg begonnenwurde. Mit der Begrndung, polnische Nationalisten htten den deutschen RundfunksenderGleiwitz angegriffen, berfiel die deutsche Wehrmacht am 1. September Polen. Der vermeintlichpolnische Angriff wurde allerdings von der deutschen Fhrung fingiert, wie sich bald

    2 Das Dritte Reich

  • herausstellen sollte. Ein Krieg gegen Polen war also von der deutschen Fhrung, insbesondereAdolf Hitler, gewollt und langfristig vorbereitet!Mit Beginn des Krieges kam es zu Kriegsverbrechen nie gekannten Ausmaes. Die jahrelangeIndoktrinierung der Deutschen durch die goebbelsche Propaganda zeigte hier nun ihre Wirkung.Ohne Rcksicht auf die Zivilbevlkerung zu nehmen, setzte die Wehrmacht ihr Blitzkrieg Konzept um. Polnische Juden wurden, wie zuvor schon deutsche Juden, systematisch verfolgt,zur Zwangsarbeit verschleppt und/oder sogar ermordet! Nicht viel anders erging es derpolnischen Zivilbevlkerung, war doch alles Slawische fr die Nazis Untermenschentum undgalt deshalb als lebensunwrdig.

    Viel schlimmer konnte es doch aber nicht kommen!?Konnte es doch! Die Verbrechen an der polnischen Bevlkerung waren noch nicht das Ende derSchrecken. Das eigentliche Ziel er nationalsozialistischen Diktatur war die Vernichtung desKommunismus und die Eroberung von Lebensraum im Osten. Das hie Krieg mit derSowjetunion. Am 22. Juni 1941 berfiel Hitlerdeutschland wortbrchig die Sowjetunion und rissdamit die letzten Schranken der Moral und des Vlkerrechts nieder. Ausgehend vomKommissarbefehl und anderen Fhrererlassen hie das im Klartext: HemmungsloseKriegsverbrechen wie das Anznden und Brandschatzen ganzer Drfer und Ortschaften, dasErmorden sowjetischer Zivilisten und das Erschieen von Kriegsgefangenen, die Ausplnderungganzer Landstriche, die Taktik der verbrannten Erde!Je lnger der Krieg dauerte, desto schlechter wurde die Kriegslage fr das Dritte Reich undumso grausamer wurden auch die Kriegsverbrechen. Als die Rote Armee begann, ihreverlorenen Gebiete zurck zu erobern, fanden ihre Soldaten zerstrte Huser und Fabriken,abgeschlachtetes Vieh, ermordete Familien, ein zerstrtes und verwstetes Land vor. Jahre desAufbaus waren dahin, riesige Verluste und unermessliches Leid waren das Ergebnis einesbarbarischen Krieges, gefhrt von Deutschen und ihren Verbndeten. Obwohl zu Humanismusund Vlkerfreundschaft erzogen, berwucherten auch Hass und Wut und Zorn die Gefhle derRotarmisten angesichts dessen, was sie sehen und erleben mussten und Ausschreitungenblieben nicht aus, als sie die Grenzen des Deutschen Reiches erreichten und berschr