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Das Geheimnis in Siebenbürgen Der Fernsehfilm der Woche Montag, 14. Mai 2012, 20.15 Uhr 2 Fremde Heimat und vertraute Fremde Vorwort von Redakteur Pit Rampelt 5 Das Geheimnis in Siebenbürgen Sendetermin, Stab und Besetzung 6 Inhalt 7 Wider jede Skepsis Statement von Produzentin Doris Zander 8 Die Fremde der Heimat – ein persönlicher Einblick Statement von Produzentin Josephine Belke 9 Siebenbürgen – von fern so fremd, von nah so vertraut Statement von Autor Thomas Kirchner 11 Drei Fragen an Regisseur Martin Enlen 12 Ein Projekt, das man nie vergisst Fragen an die Schauspieler Oliver Stokowski, Katharina Böhm, Dorka Gryllus und Jürgen Tarrach 18 Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen von Heimatforscher Hansotto Drotloff 22 Siebenbürgische Elegie (1927) 23 Biografien 38 Pressekontakt, Bildhinweis, Impressum

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Das Geheimnis in Siebenbürgen Der Fernsehfilm der Woche Montag, 14. Mai 2012, 20.15 Uhr

2 Fremde Heimat und vertraute Fremde

Vorwort von Redakteur Pit Rampelt 5 Das Geheimnis in Siebenbürgen

Sendetermin, Stab und Besetzung 6 Inhalt 7 Wider jede Skepsis

Statement von Produzentin Doris Zander 8 Die Fremde der Heimat – ein persönlicher Einblick

Statement von Produzentin Josephine Belke 9 Siebenbürgen – von fern so fremd, von nah so vertr aut

Statement von Autor Thomas Kirchner 11 Drei Fragen an Regisseur Martin Enlen 12 Ein Projekt, das man nie vergisst Fragen an die Schauspieler Oliver Stokowski,

Katharina Böhm, Dorka Gryllus und Jürgen Tarrach 18 Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen

von Heimatforscher Hansotto Drotloff 22 Siebenbürgische Elegie (1927) 23 Biografien 38 Pressekontakt, Bildhinweis, Impressum

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Fremde Heimat und vertraute Fremde

"Die Seelen, die haben die eigenen Wege." (Filmzitat)

Wie entsteht ein Fernsehfilm? Da gibt es tausend Möglichkeiten. In diesem Fall kam die Produzentin Josephine Belke, anknüpfend an den gemeinsamen Erfolg mit Rolf Silbers "Was für ein schöner Tag" (2005, 5,9 Mio. Zuschauer) auf die ZDF-Fernsehfilmredaktion zu mit der Idee, einen Film über die zunehmende Sehnsucht nach 'Heimat' in Zeiten der Globalisierung zu machen. Ausgangspunkt war damals der Umzug der Firma Nokia von Bochum nach Klausenburg (Cluj, Rumänien).

Hinter der Geschichte eines Fernsehfilms stehen viele andere gelebte Geschichten der Beteiligten, sozusagen die Geschichte der Ge-schichte. Knapp 90 Minuten Film sind dann das Kondensat monate-, ja jahrelanger Erfahrungen vieler Menschen. Davon wissen die Zu-schauer (und Kritiker) meist nichts. Im Idealfall aber spüren sie diese Lebens-Geschichten hinter der Film-Geschichte unbewusst als inten-sivierendes Moment und als authentische Stimmigkeit.

Eine gemeinsame Reise mit der Produzentin Josephine Belke und dem Autor Thomas Kirchner nach Siebenbürgen, in dieses geheimnisum-witterte Land am Rande der Karpaten führte dazu, den ursprünglich ausgedachten Plot zu überprüfen. Thomas Kirchner, nicht zuletzt hoch geschätzt durch die gemeinsame Arbeit bei den "Spreewaldkrimis", integrierte viele kleine Erlebnisse in eine, aufgrund der Reise-Erfah-rungen neu konstruierte Geschichte. Die Konfrontation mit der Realität vor Ort und viele Begegnungen und Gespräche veränderten den Blick auf dieses Land und die Handlung des Filmes. Das zentrale Thema 'Heimat' blieb als basso continuo.

Heimat, nicht als geografischer Begriff zu fassen und bemerkenswert-erweise auch kaum adäquat in eine andere Sprache zu übersetzen, ist ein existenzielles Gefühl – für den einen weniger, für den anderen stärker, für den einen früher, für den anderen später. Die Verbunden-heit zu einem bestimmten Platz, einer Region auf der Erde gewinnt in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung immer mehr an Bedeu-tung im individuellen Leben. Im grenzenlosen Dschungel der Daten, im 'anything goes' steigt das Bedürfnis nach einem überschaubaren Mik-rokosmos mit Naturverbundenheit, Sinnhaftigkeit und einem positiven, warmen Lebensgefühl. Das ist nicht (nur) deutsche Romantik, sondern ein internationales Phänomen, das sich in vielen regional geprägten Filmen ausdrückt.

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Heimat, um es nicht zu unterschlagen, ist auch ein politisch und äs-thetisch missbrauchter Begriff. Ideologisch z.B. durch die Nationalso-zialisten, im Künstlerischen z.B. durch die verkitschten Heimatfilme. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln bleibt dennoch so-wohl persönlich wie gesellschaftlich ein wichtiger Punkt der Identitäts-findung, der Definition der eigenen Kultur und Moral. Und widerspricht nicht einer multikulturellen Gemeinschaft.

"Das Geheimnis in Siebenbürgen" ist freilich kein philosophisch-politi-sches Traktat – auch wenn durch die gleichermaßen ambitionierten wie lebensnahen Dialoge von Thomas Kirchner Reflexionen zu dem durchaus universellen Thema 'Heimat' angeregt werden könnten. Es geht hier vornehmlich um Prime-Time-Unterhaltung, jedoch auf mög-lichst hohem Niveau. Das sinnliche Erzählen einer spannenden Ge-schichte kann Horizonte erweitern und z.B. Transsylvanien, das 'Land jenseits der Wälder' klarer und verständlicher machen. Auch ein Ide-alfall, wenn aus Fern-Sehen eine Nah-Sicht wird.

Dieser Film bedient kein das Prime-Time-Fernsehen dominierendes Genre. Es ist kein Krimi, kein Thriller und auch kein eskapistisch-scheinfröhlicher Film. Aber auch kein Sozialdrama. Mit humorvollem Realismus wird die Reise eines Anti-Helden in die Landschaft seiner Kindheit geschildert, in das Land seiner verdrängten Erinnerung und wie Versöhnung mit anderen und mit sich selbst gelingen kann. Ge-zeigt wird auch eine andere Welt und eine andere Zeit, ohne Zeigefin-ger und mit offenem Ende.

'Einen Film machen' ist eine große Reise einer großen Gruppe. Film-making ist Teamwork und Troubleshooting. Erstaunlicherweise war bei dieser Produktion entgegen ängstlicher Erwartungen und der Vorur-teile gegenüber Rumänien eindeutig mehr Teamwork als Troubleshoo-ting an der Tagesordnung. Martin Enlen ist eben mit seiner Mensch-lichkeit und Einfühlsamkeit ein Glücksfall für ein Team und ein Film-projekt. Auch bei seinem gerade fertig gestellten zweiten "Bella Block"-Film "Unter den Linden" hat er, genau wie hier, sein großes Talent bewiesen, emotional aus den Charakteren heraus zu erzählen. Philipp Timme an der Kamera ist eine ideale Ergänzung für diese zu-tiefst humane und hellwache Herangehensweise. Sein gut aufgelegtes Team bereichern u.a. die Szenenbildnerin Su Proebster, die Cutterin Monika Abspacher und der Filmkomponist Dieter Schleip. Die höchst engagierte, inhaltlich orientierte Produzentin Doris Zander hat sich mit Rodica Popa und Sorin Popa die richtigen Unterstützer in Rumänien ausgesucht, die mit dem verdienstvollen Produktionsleiter Rolf Wap-penschmitt wunderbar harmonierten.

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Nicht nur Hollywood hat aus Kostengründen in den letzten Jahren ger-ne in Rumänien gedreht. Dieser Fernsehfilm hingegen benutzt Ru-mänien nicht als billige Kulisse, sondern thematisiert einen Teil deutsch-rumänischer Geschichte. Am Schauplatz der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 Herrmannstadt und im nahegelegenen Dorf Birthälm – dessen Kirchenburg Weltkulturerbe der UNESCO ist, gab es praktizierte deutsch-rumänische Völkerverständigung – nicht nur beim Abschlussfest. Auch das ist Teil der Geschichte hinter dem Film.

Den Film selber müssen dann aber schließlich die Schauspieler tra-gen. Für authentische Lebendigkeit sorgt hier ein vielschichtiges En-semble mit Jürgen Tarrach, Merab Ninidze, der eindrucksvollen Doro-thea Walde, der strengen Gudrun Ritter (und ihrer Tochter Franziska in den Rückblenden), der sehr talentierten Helen Woigk und z.B. den siebenbürgischen Frauen in den sogenannten Nebenrollen. Oliver Sto-kowski spielt die Hauptrolle präzise und spannungsreich. Katharina Böhm, die ihm diesmal eine andere Ehefrau ist als in "Durch diese Nacht" (Rolf Silber, ZDF 2009), schubst ihn mit bewundernswerter Klarheit auf seinen eigenen Weg. Und Dorka Gryllus, die Ungarin, die eine Rumänin spielt, brilliert in zwei der stärksten Szenen einmal zu-sammen mit Katharina Böhm am Eingang zur Kirche und einmal mit Oliver Stokowski in der 'Ehekammer'.

Der Film hatte den Arbeitstitel "Vertraute Fremde" und als Endtitel ei-gentlich "Fremde Heimat". Der erste konnte aufgrund eines gleichna-migen Kinofilms von Sam Garbarski aus rechtlichen Gründen nicht verwendet werden, der zweite aus Respekt vor einer dreiteiligen ARD-Dokumentation. So wurde schließlich "Das Geheimnis in Siebenbür-gen" gewählt. Als "Fremde Heimat" wurde der Film bereits zu zwei Filmseminaren in Bad Kissingen und in Rom eingeladen und zu meh-reren Festivals und lief dort jeweils mit großem Publikumserfolg: Film-fest Hamburg, Biberacher Filmfestspiele, Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, spanisches Fernsehfestival in Igualada bei Barcelo-na. Und nun endet die lange Reise dieses Films an seinem Bestim-mungsort als Fernsehfilm der Woche im ZDF.

"Ich will etwas herausfinden." (Filmzitat)

Pit Rampelt Redaktion Fernsehfilm I

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Montag, 14. Mai 2012, 20.15 Uhr

Das Geheimnis in Siebenbürgen Der Fernsehfilm der Woche Regie Martin Enlen Buch Thomas Kirchner, Bearbeitung: Rolf Silber Kamera Philipp Timme Schnitt Monika Abspacher Musik Dieter Schleip Ton Uwe Griem, Timon Krüger Music Supervision Hansjörg Kohli Szenenbild Su Proebster Kostüm Maria Dimler Maske Tatjana Krauskopf, Verena Weissert Casting Tina Böckenhauer Produktionsleitung Rolf Wappenschmitt, Rodica Popa Produzentinnen Doris Zander, Josephine Belke Produktion Aspekt Telefilm Berlin, in Rumänien in Zu-

sammenarbeit mit SEVEN FILM Redaktion Pit Rampelt Länge 89 Min.

Die Rollen und ihre Darsteller: Lukas Schauttner Oliver Stokowski Doris Schauttner Katharina Böhm Mara Ilinescu Dorka Gryllus Rüdiger Niemeier Jürgen Tarrach Nikolai Ilinescu Merab Ninidze Irmgard Florescu Dorothea Walde Dr. Knut Vögele Alexander Hörbe Inge Schauttner Gudrun Ritter Martin Schauttner Ernst Georg Schwill Nina Schauttner Anna Willecke Tamina Ilinescu Helen Woigk Inge Schauttner jung Franziska Ritter Lukas Schauttner jung Rafael Gareisen Martin Schauttner jung Marius Cisar und andere

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Inhalt:

Lukas Schauttner ist Teilhaber eines Berliner Beratungsunternehmens. Um dessen Existenz zu retten, muss er in Siebenbürgen eine Fabrik begutachten. Am liebsten würde Lukas den Auftrag ablehnen, denn seit seiner Ausreise 1987 hatte er alles, was seine alte Heimat betrifft, verdrängt: die Schönheit der Landschaft, die wunderbare Kindheit und die erste Liebe genauso wie Verrat, Gewalt und politische Unterdrü-ckung. Auch wenn er die Dienstreise kurz halten möchte und die Prü-fung der Fabrik schnell abschließen will, holt ihn doch seine Vergan-genheit ein. Er begegnet seiner Jugendliebe Mara wieder und kommt nach und nach einem lange gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur. Der unerwartete Besuch seiner Ehefrau Doris und Tochter Nina belastet ihn in dieser Situation zusätzlich. Er muss sich stellen: seiner Herkunft, seiner Familie und der Frage, wo er eigentlich hingehört.

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Wider jede Skepsis Statement von Produzentin Doris Zander

Als Josephine Belke mit der Idee zu "Das Geheimnis in Siebenbürgen" auf mich zu kam, musste ich nicht lange überzeugt werden. Einen Film über das Thema 'Heimat' und den Verlust eben dieser zu machen, hat mich gereizt.

Bei unserer intensiven Arbeit mit Thomas Kirchner und Pit Rampelt am Drehbuch ging es neben allen dramaturgischen Gedanken immer wie-der um die für diesen Film so wichtige Frage: Was bedeutet Heimat für jeden Einzelnen von uns? Ist es der Geschmack einer Marmelade aus der Kindheit, ein Duft, ein Geräusch, ein sehnsuchtsvolles Gefühl nach den Großeltern, eine Melodie oder die Tatsache, dass das Stück Erde, das man so geliebt hat, nicht mehr da ist oder einem verweigert wird?

Und dann kam schließlich der Tag, an dem die Arbeit am Drehbuch nahezu beendet war und wir in die aktive Produktionsvorbereitungs-phase einstiegen. Und ich gebe es offen zu: Ich war skeptisch! Sehr skeptisch, in einem Land zu drehen, das ich noch nie besucht hatte, das ich lediglich aus den Nachrichten kannte und mit dem ich mich ein Jahr im Zuge der Drehbucharbeit nur auf dem Papier beschäftigt hatte. Hinzu kam, dass mich einige Produzentenkollegen eindrücklich davor gewarnt hatten in Rumänien zu drehen. Zu fleischlastiges Essen und unkomfortable Hotels seien noch die geringsten Probleme. Schwierig werde es vor allem bei dem undurchsichtigen Geschäftsgebaren. Mit einer gehörigen Portion Vorsicht und Sorgfalt haben mein Produktions-leiter Rolf Wappenschmitt und ich uns unsere Partner angeschaut. Und wurden belohnt: Rodica Popa und Sorin Popa von SEVEN FILM entpuppten sich als ehrliche, zuverlässige und wunderbare Partner. Ihr Wissen um die Mentalität ihrer Landsleute und ihre hervorragenden Kontakte bedeuteten für uns einen enormen Vorteil. Aber vor allem zeigten sie uns die Vielfalt und Schönheit ihres Landes. So kann ich heute sagen: Ich würde dort jederzeit wieder drehen – besonders im Umland. Die Menschen sind von einer großen Herzenswärme und gastfreundlich, unsere Feste hatten wieder eine Qualität – wir haben hart gearbeitet, aber auch gemeinsam getanzt. Fahren Sie nach Ru-mänien zum Wandern und suchen Sie sich eine der liebevollen Pensi-onen und tauchen sie ein in die Welt ihrer Kindheit.

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Die Fremde der Heimat – ein persönlicher Einblick Statement von Produzentin Josephine Belke

Heimat lässt sich schwer beschreiben. Es ist ein Gefühl, das man meist erst spürt, wenn es einem fehlt. Es ist ein sehr individuelles Ge-fühl und gleichzeitig universell und global bekannt. Selbst wenn man denkt, in der neuen Gegend würde es einem besser gehen, bleibt doch ein inneres Gefühl der Zerrissenheit, der Unvollständigkeit tief in ei-nem selbst zurück, wenn man seine Heimat verlässt. Weil ich das von mir – ich bin in Holland aufgewachsen – aus meiner Familie und einem großen Bekanntenkreis kenne, war es mir ein Anliegen, zu diesem vielleicht etwas diffusen Gefühl einen Film zu machen.

Siebenbürgen ist ein Land, dessen Geschichte bis vor kurzem wenig bis keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Gleichzeitig ist diese Ge-schichte in ihrer Vielfalt interessant und dadurch mehr als nur eine Kulisse zum Inhalt. Unser Thema, die unfreiwillige Rückkehr des Pro-tagonisten in seine alte Heimat, und die Entstehungsgeschichte des Films hatten viel mit Reisen zu tun.

Am Anfang stand eine gemeinsame Reise von Thomas Kirchner, Pit Rampelt und mir durch Siebenbürgen. Es ist ein Geschenk und eine Chance, unterwegs vor Ort eine Geschichte zu entwickeln. Es entste-hen ganz andere Eindrücke, wenn man nicht nur am Computer Infor-mationen sammelt, sondern ein Land, in dem eine Geschichte spielen soll, mit allen Sinnen erleben und erfahren darf.

Alle Eindrücke, die wir dort erlebt haben, hat Thomas Kirchner direkt in das Drehbuch übernommen. Die Kirchenburg Birthälms (UNESCO-Kulturerbe) und sein kleines Dorf waren Rechercheort während dieser ersten Reise und Drehort für einen Großteil der Handlung in Sieben-bürgen. Die Geschichte ist diesem Dorf sozusagen auf den Leib ge-schrieben worden. Einige seiner Bewohner wurden zu Komparsen. Das verleiht dem Ganzen eine Authentizität, die auch das sehr gute rumänische Serviceteam gefreut und zusätzlich motiviert hat.

Jeder im deutschen Team, egal ob Crew oder Schauspieler, war be-rührt und erfasst von der Besonderheit Siebenbürgens. Es gibt keinen Grund das Land zu romantisieren. Rumänien hat nach wie vor mit er-heblicher Armut zu kämpfen und auch sonst eine Menge Probleme. Aber die Herzlichkeit, die uns entgegen gebracht wurde von den Men-schen, über die und mit denen wir den Film gemacht haben, hat jeden erreicht und bewegt. Gleichzeitig hat man den Eindruck in einer ande-ren Zeit zu sein. Es herrscht ein anderer Rhythmus und den zu erle-

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ben, erweitert auch den eigenen Horizont. Mit großem Enthusiasmus haben Martin Enlen und Philipp Timme die gesamte Gegend vor Dreh-beginn 'abgegrast', der Geschichte dadurch noch etwas hinzugefügt und mit viel Liebe zum Detail die Orte gefunden, die einen starken, emotionalen Ausdruck bieten. So sind Bilder entstanden, die erst auf der Reise des Regisseurs durch das Land und mit den Augen des Ka-meramanns erfasst wurden.

Es klingt vielleicht kitschig, aber für mich ganz persönlich sind die Er-fahrungen, die ich bei diesem Projekt machen durfte, der Grund, wa-rum ich Filme machen will. Als Produzentin hoffe ich natürlich, dass die beschriebene Besonderheit dieses Projektes sich in die Wohnzim-mer der Zuschauer überträgt und dass die tolle Arbeit, die jeder Ein-zelne geleistet hat, ankommt.

Siebenbürgen – von fern so fremd, von nah so vertra ut Statement von Autor Thomas Kirchner

Was wusste ich schon von Rumänien, von Siebenbürgen, vor 1989? Transsilvanien soll dort liegen in den Karpaten, die Stasi heißt Secu-ritate, Zigeuner gibt es und wohl noch weniger zu kaufen, zu erleben als bei uns in der DDR. Nicht mal das Schwarze Meer hatte mich ge-reizt.

Rumänien und Ceauşescu waren nicht oft in den Schlagzeilen meiner Landespresse, nachdem Rumänien in den späten 60ern offizielle, dip-lomatische Beziehungen zur Bundesrepublik aufnahm, Nixon in Bu-karest auf Staatsbesuch war und Rumänien sich der Niederschlagung des Prager Frühlings verweigerte, ja sogar den Einmarsch kritisierte. Im Dezember 1989 Revolution auch hier – mit 1000 Toten. Und einem Militärgericht, das vor laufenden Kameras ihren Präsidenten und seine Frau verurteilt und erschießt – und die Toten in allen TV-Kanälen. Dann die Bilder aus den Waisenheimen und die benzinschnüffelnden Kinder von Bukarest. So krass, so fremd hätte ich mir das nicht in meinen schlimmsten Vorstellungen ausmalen können – war es doch ein sozialistischer Bruderstaat immerhin.

Fast zwanzig Jahre später dann das Angebot für diesen Film.

Ein Siebenbürger Sachse – in den 80ern nach Deutschland (West) ausgewandert, weil die Bundesrepublik großzügige DM-Kredite auch hier, wie im innerdeutschen Ausreisehandel gewährte – kehrt im Zuge

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der industriellen Globalisierung nach 25 Jahren in die 'Heimat' zurück. Ich reiste sozusagen mit ihm.

Schnell noch angelesen, dass die Siebenbürger Sachsen die Machter-greifung Hitlers in weiten Teilen begrüßten und mit Kriegsbeginn als Volksdeutsche in die Frontverbände einberufen wurden. Dass das Kö-nigreich Rumänien 1940 den Achsenmächten beitrat und 1944, nach dem Vormarsch der Roten Armee, eine 180-Grad-Wende hinlegte und 30.000 Siebenbürger Sachsen nach Russland deportiert wurden. Das Ausbluten dieser Volksgruppe – von ca. 300.000 Anfang der 40er auf 115.000 zum Mauerfall 1989 – begann. Und 1990 verließen weitere 90.000 das Land.

Siebenbürgen war für mich zuerst eine Landschaft. Eine sehr schöne Landschaft, eine große Ruhe strahlt sie aus in ihrer Einfachheit, ihrer Freundlichkeit. Und in ihrem Zerfall erinnerte sie mich an früher. Hier war noch 1989. 2008!

Alles mussten und müssen sie allein schaffen, die Rumänen und die marginale Minderheit der Sachsen. Ihre Geschichte verarbeiten, ihren schwierigen Umgang miteinander, ein demokratisches Gemeinwesen müssen sie aufbauen, eine Wirtschaft in Gang setzen, auf die niemand in Europa wartet. Kein großer Bruder, der mit Milliarden und Abermilli-arden einen Aufbau initiiert, aber gleichzeitig auch seine Wertvorstel-lungen, sein System installiert.

Da mischten sich in mir Neid und der Gedanke "Schwein gehabt", und sie waren mir nahe auf der Suche nach menschlichem Miteinander unter sich ändernden Monden.

Besonders die Arbeiter in Brasov (Kronstadt), die 1987 den Aufstand wagten – auf sich gestellt, allein. 200 wurden erschossen oder ver-schleppt und tauchten nie wieder auf. Sachsen und Rumänen Seite an Seite. Ehre ihrem Gedenken.

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Drei Fragen an Regisseur Martin Enlen

Herr Enlen, Rumänien ist ein Land, in dem nicht allzu häufig ge-dreht wird. Wie haben Sie die Motive gefunden?

Wir sind im Vorfeld sehr viel rumgereist und das in verschiedenen Etappen. Es war eine besondere Freude, dieses Land, das wir alle, bis auf den Redakteur Pit Rampelt und Dorka Gryllus, nicht kannten, zu entdecken. Wir haben in Rumänien ja nicht gedreht, weil es ver-gleichsweise preiswerter ist dort zu drehen als zum Beispiel in Deutschland. Unsere Geschichte spielt in diesem Land, sie dreht sich um dieses Land, um seine Menschen, um seine politische Vergangen-heit. Deshalb wollten wir Rumänien so authentisch wie möglich zeigen, die bunten Häuser und Pferdewagen sind nicht aus romantischen Gründen im Bild. Es gibt sie, sie gehören zu diesem Land dazu. Die Tatsache, dass wir eine Geschichte über ihr Land erzählen, hat die rumänischen Teammitglieder sehr beeindruckt. Und auch, dass wir die Nebendarsteller mit Rumänen besetzt haben, um eben so authentisch wie möglich zu sein, hat die Menschen dort sehr gefreut.

Hatten Sie den Hauptcast von Anfang an im Blick gehabt?

Katharina Böhm und Oliver Stokowski standen schnell fest und auch Jürgen Tarrach. Die Rolle, die Dorka Gryllus spielt, wollten wir ur-sprünglich mit einer rumänischen Darstellerin besetzen, aber wir wur-den weder in Rumänien noch in Deutschland fündig. Mara sollte schließlich auch deutsch sprechen können, denn wir wollten die Rolle nicht synchronisieren. Dorka war schließlich ein Glücksgriff für uns. Sie passte vom Aussehen und von ihrem Typ her perfekt zu dieser Figur, auch wenn sie gebürtige Ungarin ist. Den Akzent musste sie allerdings erst erlernen, da die Sprachen doch sehr verschieden sind.

Was haben Sie für sich persönlich aus dieser Zeit mitgenommen?

Ich habe heute noch ein sehr warmes Gefühl, wenn ich an diese Dreh-arbeiten denke. Nach anfänglichem Misstrauen wurden wir von den Menschen sehr herzlich aufgenommen. Das Land, die Natur, die Men-schen haben uns verwöhnt – es war eine schöne menschliche, inten-sive Erfahrung! Noch heute habe ich Kontakt zu einigen rumänischen Teammitgliedern. Und vielleicht erinnere ich mich auch deshalb an diese Zeit noch allzu gern, weil auch mich das Thema 'Heimat' um-treibt. Meine Mutter stammt aus Riga und als ich 2001 zum ersten Mal mit ihr dort war, habe ich gespürt, dass ein Teil von mir aus einem an-deren Land kommt.

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Ein Projekt, das man nie vergisst Fragen an die Schauspieler Oliver Stokowski, Katharina Böhm, Dorka Gryllus und Jürgen Tarrach

Was hat sie gereizt bei dem Film "Das Geheimnis in Siebenbür-gen" mitzuspielen?

Jürgen Tarrach: Es hat mich vieles daran gereizt. Ich wollte schon immer einmal mit Martin Enlen arbeiten, und mit Katharina Böhm und Oliver Stokowski zu drehen, ist immer wieder eine Freude! Dann war es natürlich das Thema des Films, das ich spannend fand, denn es gibt darin eine horizontale und senkrechte Geschichte, indem die Ge-genwart mit der Vergangenheit verknüpft wird. Die Geschichte hat eine hohe tagesaktuelle Relevanz, schließlich geht es um die Ausbeutung in einem Billiglohnland, obwohl Rumänien Mitglied der EU ist. Das wird in meiner Rolle in dem Film deutlich: Als Betriebsleiter soll ich ordent-lich arbeiten und die Firma weiter voran bringen, doch wurde die Firma nur gegründet, um EU-Gelder abzugreifen. Gleichzeitig haben die Eig-ner kein Interesse daran, die Firma weiter am Laufen zu halten, da die EU-Gelder natürlich längst veruntreut sind. In der Figur des Lukas Schauttner kommt dann die Vergangenheit der Siebenbürger Sachsen ins Spiel und das macht das Ganze so spannend.

Oliver Stokowski: Schon beim Lesen des Drehbuches haben mich die Rolle und das Thema Siebenbürgen extrem fasziniert. Die Figur des Lukas Schauttner ist sehr komplex und macht im Laufe des Films viele Höhen und Tiefen und mehrere Wendungen durch. Dadurch entstehen starke Brüche und Konflikte. Das fand ich sehr spannend. Wie bei Hamlet geht es um ein ganzes Leben und um die Konfrontation mit der Vergangenheit. Eine tolle Herausforderung für einen Schauspieler, diese Komplexität spielen zu dürfen. Die Rolle hat mich beim Spielen richtig durchgeschüttelt. Es war wie ein Geschenk, das nicht kaputt gehen darf. Siebenbürgen kannte ich bis dato überhaupt nicht. Des-halb hat es mich sehr gereizt, dort und zu diesem Thema etwas zu drehen.

Dorka Gryllus: Ich fand das Drehbuch insgesamt sehr schön und meine Rolle als Mara hat mich sehr gereizt. Mara Ilinescu besitzt Grö-ße und hat einen enormen Stolz, den ich aus meiner eigenen Ge-schichte heraus kenne – dem Gefühl zu widerstehen, sich nur auf-grund der Herkunft wie ein Mensch zweiter Klasse zu fühlen. Mara sagt einmal im Film: "Wir machen zwar Dreck weg, sind aber kein Dreck." Genauso empfinde ich auch. Zudem hat mich das Thema Sie-

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benbürgen mit seiner Geschichte sehr interessiert. Allein deshalb, weil ich schon als Kind oft in Siebenbürgen war und einen engen Bezug zu diesem Ort habe. Ich bin zwar in Budapest geboren, aber da Sieben-bürgen so nah war und dort eine ungarische Minderheit lebt, bin ich oft dort gewesen. Deshalb kannte ich auch von klein auf die Problematik in Siebenbürgen, wo drei verschiedene Kulturen zusammen leben: Ungarn, Rumänen und Sachsendeutsche.

Katharina Böhm: Es war weniger die Rolle als die Geschichte selbst. Ich mochte das Buch sehr, mir gefiel vor allem, dass hier eine politi-sche Geschichte in eine private eingebunden wird. Ich glaube, dass man Menschen eher emotional einfängt, wenn man ein solches Thema und Anliegen auf einer privaten Ebene erzählt. In unserer Geschichte wird nichts weich gespült, hier findet eine direkte Auseinandersetzung mit Vergangenheit statt.

Was interessiert Sie mehr an "Das Geheimnis in Siebenbürgen" – eher die politische oder eher die private Geschichte?

Jürgen Tarrach: Ich fand die Art und Weise, wie die politische Ge-schichte in dem Film aufbereitet wird, äußerst spannend. Für mich war es eines der wenigen Drehbücher, in dem das Thema Siebenbürgen und vor allem die Siebenbürger Sachsen, die deutschsprachige Min-derheit, differenzierter dargestellt wird, als man es aus anderen Filmen kennt. In einer unglaublich geschickten Art wird darin die heutige Ge-schichte des Landes, das von uns mit Dumpinglöhnen ausgebeutet wird und die damalige Geschichte der Siebenbürger Sachsen zur Zeit von Ceauşescu verwoben. Der Film beschreibt Verrat, Liebesverrat und den vermeintlichen Verrat, den die deutsche Minderheit unter Ceauşescu erlitten hat. Dennoch ist der Film kein revisionistischer, denn er macht einen Teil der deutschen Geschichte zum Thema ohne Deutschtümelei.

Oliver Stokowski: So richtig trennen lässt sich die private Geschichte nicht von der politischen. Der Film hat einen politischen Hintergrund mit einem großen menschlichen Bezug. So auch die Figur des Lukas Schauttner, der über seine eigene persönliche Geschichte mit der Re-alität und der Vergangenheit eines ganzen Landes konfrontiert wird. Dennoch hat mich die menschliche Komponente besonders interes-siert.

Dorka Gryllus: Die private Geschichte spielt in diesem Film eine gro-ße Rolle. Aber da die Geschichte und das kommunistische Regime das Leben der Leute sehr geprägt haben, ist das Private eigentlich

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nicht von der politischen Geschichte zu trennen. Ich selbst bin unter dem gleichen politischen Regime aufgewachsen und deshalb konnte ich gut nachfühlen, wie sich die Leute damals gefühlt haben. Aller-dings muss ich sagen, dass ich nie wirklich darunter gelitten habe und keine Angst vor dem Geheimdienst hatte. Ich war noch ein Kind und zu klein, um all das zu verstehen. Deshalb habe ich mich sehr frei ge-fühlt – im Gegensatz zu meinen Eltern oder Großeltern. Als ich 18 Jahre alt war, kam die Wende. Aber als Jugendliche haben wir in der Schule schon vorher begriffen, was da passiert und haben die Verän-derungen gespürt. Ich verstand intuitiv, dass es bald vorbei sein wür-de. Keiner wird jemals vergessen, was damals passiert ist.

Welche Vorstellungen hatten Sie von Siebenbürgen/Rumänien vor Beginn der Dreharbeiten?

Katharina Böhm: Ich wusste ein wenig über dieses Land, da die Mut-ter einer Freundin aus Siebenbürgen stammt. Ich hatte mir im Fernse-hen auch schon einmal eine Dokumentation über die Kulturhauptstadt Hermannstadt angesehen. Aber mit Rumänien verband ich doch eher die erschreckenden Bilder der verwahrlosten Kindern in dem Waisen-heim in Temeswar, die vor Jahren um die Welt gingen. Daher bin ich mit gemischten Gefühlen in dieses Land gefahren.

Dorka Gryllus: Ich hatte immer schon einen sehr engen Bezug zu Siebenbürgen. Zum einen, da ich eben als Kind oft da war und zum anderen, weil ich vorher dort schon einmal einen Film gedreht hatte. Außerdem mag ich Siebenbürgen als Ort sehr gerne. Er hat so etwas Mystisches und Geheimnisvolles. Es ist ein bisschen so wie in einer Märchenlandschaft.

Jürgen Tarrach: Richtig konkrete Vorstellungen hatte ich nicht. Mir war die Geschichte um Siebenbürgen und Rumänien unter Ceauşescu bekannt, aber nicht bis ins letzte Detail.

Oliver Stokowski: Spontan fielen mir zu Siebenbürgen erst einmal nur Transsylvanien und das Schloss von Dracula ein. Ganz ehrlich, die Dracula-Filme waren das einzige, was ich mit diesem Landstrich von Rumänien verband. Natürlich war mir auch die "Securitate", der rumä-nische Geheimdienst, ein Begriff. Doch was da im Einzelnen passiert ist, wusste ich vorher nicht. Insgesamt bedeuteten Siebenbürgen und Rumänien für mich etwas Fremdes und Geheimnisvolles. Ich habe mich vor Drehbeginn mehrfach gefragt, wo ich denn nun landen werde – wahrscheinlich in der tiefsten Walachei. So eine Vorstellung hatte ich von diesem Land.

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Hat sich Ihre Einschätzung durch das Filmprojekt gewandelt?

Oliver Stokowski: Durch die Auseinandersetzung mit meiner Figur, die mit der politischen Vergangenheit von Siebenbürgen konfrontiert wird, habe ich viel über die Geschichte des Landes gelernt. Vorher wusste ich nur ein bisschen über Ceauşescu. Aber dann hörte ich die unglaublichsten Dinge, die mich sehr geschockt und berührt haben. Auch über unseren Redakteur, Pit Rampelt und seinen Bruder, die beide in Siebenbürgen aufgewachsen sind, erfuhr ich viel Bewegendes über dieses Land. Dadurch habe ich diesen Ort noch einmal intensiver kennen gelernt. Von mir aus wäre ich selbst wahrscheinlich nie in die-ses Land gefahren. Doch durch die Dreharbeiten habe ich ein un-glaublich vielfältig und landschaftlich wunderschönes Stück Erde ken-nen und lieben gelernt. In mir drin ist dieses Gefühl geblieben, dass Siebenbürgen auf jeden Fall immer eine Reise wert ist.

Jürgen Tarrach: Vor allem habe ich mir Rumänien als ein sehr armes Land vorgestellt. Meine Vorurteile haben sich nur zum Teil bestätigt, denn trotz der Armut ist es ein Land mit großem Potenzial. Gleichzeitig war ich beeindruckt von der schönen Landschaft und der Atmosphäre in den Dörfern. Man fühlt sich wie ins Mittelalter zurück versetzt, denn man sieht noch überall Pferdefuhrwerke und in den mittelalterlichen Stadtkernen gibt es so gut wie keine moderne Werbung. Durch den Dreh in Siebenbürgen habe ich mich intensiv mit der Geschichte von Rumänien auseinandergesetzt und fand alles sehr spannend und inte-ressant, obwohl es natürlich auch schockierend ist, all das zu erfah-ren, was in diesem Land geschehen ist. Insgesamt war die Zeit für mich in Siebenbürgen eine sehr reiche Erfahrung in einem Land zwi-schen bitterer Armut und aufstrebenden sehr reichen Geschäftsleuten, das gerade einmal 1200 Kilometer entfernt und Teil unserer europäi-schen Kultur ist.

Und was hat Sie während der Dreharbeiten in Siebenbürgen am meisten beeindruckt?

Oliver Stokowski: Ich war beeindruckt, wie ursprünglich Rumänien noch ist. Fährt man von der Stadt aufs Land, hat man das Gefühl, eine Zeitreise von 100 Jahren zurück zu legen. Die Zeit ist wie stehen geblieben. Interessant fand ich die vielen so genannten Kirchenbur-gen, also alte Kirchen, die eher aussehen wie Burgen und zur Vertei-digung dienten. Gleichzeitig sieht man tatsächlich noch Pferdewagen als Transport- und Arbeitsmittel, da sich die Leute oft keine Autos leis-ten können. Die unglaubliche Armut ist leider die Kehrseite von Sie-benbürgen. Aber genau deshalb hat mich dort der Menschenschlag an

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sich sehr fasziniert. Denn die Leute sind zwar arm, doch dafür sehr stolz und gleichzeitig wahnsinnig freundlich, aufgeschlossen und un-glaublich herzlich. Da unser Film-Team zu einem Großteil aus Rumä-nen bestand, waren wir sehr nah dran an den Menschen. Was mich sehr gefreut und erstaunt hat, war die Professionalität der Rumänen und ihr großartiger Humor.

Dorka Gryllus: Neben den Dreharbeiten hatten wir immer mal wieder Zeit für Ausflüge. So konnte ich Siebenbürgen noch intensiver ken-nenlernen. Siebenbürgen kannte ich bis dato eher von der ungari-schen Seite her. Bei diesem Dreh habe ich mehr über die Kultur der Sachsendeutschen erfahren. Ein Volk, das es so eigentlich nicht mehr gibt. Nur noch wenig ältere Menschen sind geblieben und leben noch dort. Sie mussten zusehen, wie ihre eigene Kultur verschwindet. Das hat mich sehr bewegt und berührt. Mit Siebenbürgen verbinde ich nach wie vor die ungarische Kultur, die in Siebenbürgen noch viel ursprüng-licher und origineller ist als in Ungarn selbst.

Katharina Böhm: Ich war völlig begeistert von dieser atemberauben-den Landschaft, von den kleinen Dörfern mit den bunten, teilweise grellen Häusern, von der Herzlichkeit der Menschen. Es war wie eine Zeitreise, so als ob Europa hier stehen geblieben oder wir in ein weit zurückliegendes gefahren wären! Das Land ist in vielen Teilen sehr bäuerlich und die Menschen leben in ärmlichen, einfachen Verhältnis-sen. Sie nutzen nicht aus sentimentalen Gründen ihre Pferdewagen, sondern weil das Benzin so teuer ist. Ich habe die Wochen dort auch deshalb sehr genossen, weil ich die natürliche Geschwindigkeit, die in den rumänischen Landstrichen herrscht, in denen wir gedreht haben, schätze und liebe. Bei uns, in unserer Zivilisation, wird gehetzt, es ist laut, wir scheinen uns fast selbst zu überholen. Das ist dort nicht der Fall. Daher empfand ich die wenigen Tage, an denen wir Szenen zu diesem Film in Berlin drehten, als richtig anstrengend.

Die Geschichte vom "Geheimnis in Siebenbürgen" berührt auch das Thema 'Heimat'. Was bedeutet Ihnen Heimat?

Katharina Böhm: Dass Heimat für mich ein Thema ist, mit dem ich mich schon früh auseinandersetzte, hängt damit zusammen, dass meine Mutter Polin war und zwar eine sehr patriotische. Ich bin stolz darauf, eine halbe Polin zu sein und definiere Heimat mit der Erde, die einen hat aufwachsen lassen. Dass ich noch heute in dem Haus lebe, in dem ich meine Kindheit verbracht habe, sagt alles. Ich bin hier wahnsinnig verwurzelt.

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Oliver Stokowski: Ich bin mit meiner Familie sehr oft umgezogen, da mein Vater Polizist war. Deshalb wechselte ich ständig die Schule und damit meine Freunde. Später habe ich in Österreich studiert und in der Schweiz gelebt. Heimat in diesem Sinne gab es für mich sozusagen gar nicht. Auch mein Beruf als Theater-Schauspieler brachte einen dauernden Ortswechsel an verschiedenen Spielstätten mit sich. Dem-entsprechend war mein jeweiliger Arbeitsplatz meine Heimat. Inzwi-schen lebe ich in Berlin und bin Vater geworden. Deshalb bedeutet heute der Ort, an dem mein Sohn ist, Heimat für mich.

Dorka Gryllus: Mir bedeutet Heimat sehr viel. Doch auch ich bewege mich zwischen zwei Welten und zwei Kulturen. Ich bin in Ungarn, Bu-dapest, geboren, lebe aber seit acht Jahren hauptsächlich in Berlin. Einige Verwandte waren Deutsche, aber bei uns zu Hause wurde im-mer nur ungarisch gesprochen. Deshalb wollte ich schon früh nach Deutschland, um die Sprache meiner Großeltern zu lernen. Dort habe ich gemerkt, dass ich unbewusst typisch deutsche Tugenden von mei-ner Großmutter übernommen habe, wie beispielsweise das deutsche Pflichtbewusstsein. Ich habe quasi in Deutschland auch ein bisschen meine eigenen Wurzeln gefunden. Jetzt passiert es mir oft, dass ich da, wo ich gerade bin, den anderen Ort vermisse. Eben, je nach dem Sehnsucht nach Budapest oder Berlin habe. Außerdem war es schwie-rig in Ungarn, als Filmschauspielerin zu arbeiten. Dort gibt es mehr Theater als eine große Film- und Fernsehlandschaft.

Jürgen Tarrach: Der Begriff Heimat ist in Deutschland etwas konta-miniert. Ich kann deshalb eher mit dem Begriff 'Künstlerische Heimat' etwas anfangen. So gesehen bin ich an vielen verschiedenen Orten beheimatet. Heimat ist für mich da, wo Freunde sind und wo ein Teil meiner Geschichte an den Häuserwänden "klebt". Ich fühle mich in Wien, wo ich studiert habe, zu Hause, aber genauso in Italien, wo ich oft bin. Obwohl meine Wurzeln im Rheinland sind, ist Berlin jetzt mei-ne Heimat, der Ort, an dem ich meine Kinder groß gezogen habe.

Zum Schluss die Frage nach dem Regisseur: Was schätzen Sie an Martin Enlen? Was charakterisiert seine Arbeitsweise?

Jürgen Tarrach: Martin Enlen liebt seine Schauspieler und schafft so großes Vertrauen. Eine wichtige Voraussetzung, um sein Ziel, eine Geschichte vielschichtig zu inszenieren, zu erreichen. Außerdem be-sitzt er einen wunderbaren Humor, der locker und produktiv macht.

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Dorka Gryllus: Er ist ein toller Regisseur. Immer gut gelaunt und sehr nett. Wir haben zusammen viel über meine Rolle und die Geschichte diskutiert. Das hat mich sehr bereichert.

Katharina Böhm: Martin ist nicht nur von einer grenzenlosen Lie-benswürdigkeit. Er lebt nach dem Motto: 'Arbeitszeit ist Lebenszeit' und vermittelt das mit einer Freude, die ansteckend ist. Martin ist ein sehr sinnlicher Regisseur, der ganz genau weiß, was er erzählen will, uns Schauspielern aber dennoch den Raum lässt, frei zu spielen. Bei ihm fühle ich mich absolut zu Hause.

Oliver Stokowski: Martin Enlen ist ein toller Regisseur und ein groß-artiger Mensch. Ich kannte ihn vorher nicht persönlich, doch wir haben sehr gut harmoniert. Während der Dreharbeiten strahlte er absolute Souveränität und Ruhe aus. Er war immer perfekt vorbereitet und hat ein gut funktionierendes Team zusammengestellt. Denn im Kern ar-beitet Martin Enlen immer mit den gleichen Leuten zusammen. Der rumänische Teil des Teams integrierte sich aber darin wunderbar. Al-les in allem war es ein Projekt, das man nie vergisst.

Die Fragen stellte Gitta Deutz

Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen von Heimatforscher Hansotto Drotloff

Mitten im heutigen Rumänien gelegen, wurde Siebenbürgen in den letzten neunhundert Jahren zur Heimat auch einer deutschen Bevölke-rungsgruppe, der Siebenbürger Sachsen. In allen anderen Sprachen Transsylvanien genannt, reduziert sich das Wissen über diesen Land-strich meist recht einseitig auf die Assoziation mit Graf Dracula. Jene Schauder erregende Phantasiegestalt, die der englische Schriftsteller Bram Stoker im östlichen Karpatenraum ansiedelte, wird nur allzu ger-ne als Aushängeschild und Touristenmagnet vermarktet. Dabei gibt es in der vom Karpatenbogen umschlossenen Gegend viel Interessante-res zu entdecken: eine abwechslungsreiche, wenig zersiedelte und vielerorts unberührte Landschaft, gastfreundliche, offene und lebens-frohe Bewohner sowie die Erinnerung an eine wechselvolle Geschich-te. Die drei volkreichsten Ethnien – Rumänen, Ungarn und Deutsche – entwickelten dort jeweils ihre eigene Überlebensstrategie, um jahrhundertelanger Bedrängnis von Innen und von Außen zu widerste-hen.

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Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen beginnt ca. 1150 n. Chr.: Bald nachdem die Ungarn und der ihnen verwandte Stamm der Szekler aus der Donautiefebene ostwärts in das Land jenseits der Wälder (lateinisch "trans sylvae") vorgedrungen waren, beriefen sie deutsche Siedler, vielfach von Rhein und Mosel, dorthin. Sie sollten den Wald roden, das Land besiedeln, urbar machen und seine Gren-zen verteidigen. "Sachsen" wurden sie aufgrund einer missverständli-chen Übersetzung von "saxones" genannt, einer Standesbezeichnung in der lateinischen Kanzleisprache der ungarischen Könige. Das hat nichts mit dem heutigen Freistaat Sachsen zu tun. Den deutschen Namen "Siebenbürgen" führen manche Forscher auf sieben feste, von den Siedlern gebaute Burgen zurück, andere auch auf sieben Siedlun-gen, die schon früh städtischen Charakter hatten.

Damals begann das spannungsvolle Dreiecksverhältnis mit der ansäs-sigen Bevölkerung, den aus der Verschmelzung der Daker mit römi-schen Siedlern und slawischen Stämmen hervorgegangenen Rumä-nen. Politisch an der Nahtstelle zwischen dem Österreichischen Kai-serreich und dem Türkenreich, der "Hohen Pforte", gelegen, wurde das mit Bodenschätzen wie Salz und Gold, mit Wald, Wiesen und Wein reich gesegnete Land für mehrere Jahrhunderte zum Spielball der Großmächte und dadurch immer wieder zum Schauplatz verlust-reicher Kriege. Wilde Horden zogen mordend, plündernd und brand-schatzend durch das Land und fügten der Bevölkerung viel Schaden und Leid zu. Innenpolitisch betrachteten Ungarn, Szekler und Sachsen sich über Jahrhunderte als die "ständische Nationen", die allein beru-fen seien, das Land zu regieren, und grenzten die rumänische Bevöl-kerung politisch aus. Das war der Nährboden, auf dem sich unter den Siebenbürger Rumänen gegen Ende des 18. Jahrhunderts, mit Beginn der Aufklärung, ein neues Nationalbewusstsein verbreitete. Wie auch im restlichen Vielvölkerstaat Österreich verschärften sich die ethnisch motivierten Konflikte in der Folgezeit und führten schließlich zum Zu-sammenbruch der alten Reiche am Ende des Ersten Weltkriegs.

Im 20. Jahrhundert eskalierten die Gegensätze und ließen in Rumä-nien zunächst eine national-faschistische und dann eine national-kommunistische Diktatur entstehen, in der sich das Leiden aller Men-schen, unabhängig ihrer ethnischen Zugehörigkeit, fortsetzte.

Für die Siebenbürger Sachsen brachte diese Zeit tiefgreifende Verän-derungen mit sich. In den ersten 500 Jahren waren sie insbesondere der unmittelbaren Gefahr für ihr Hab und Gut sowie Leib und Leben durch mordende Horden aus dem Osten und Südosten ausgesetzt ge-wesen. Gegen diese errichteten sie ihre Kirchenburgen, Sinnbilder

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wehrhaften Trotzes unter Gottes hohem Schild. Johannes Honterus aus Kronstadt, ein Buchdrucker, Schul- und Kirchenmann brachte die Lehren des Protestantismus schon bald nach dem Reichstag von 1530 nach Siebenbürgen – er druckte dort schon 1543 ein "Reformations-büchlein", zu dem der Humanist Philipp Melanchton ein Vorwort schrieb. Nachdem die Sachsen 1572 das Augsburgische Bekenntnis annahmen, wurde Luthers Lehre zu einem Pfeiler ihres Selbstver-ständnisses. Eine der mächtigsten Kirchenburgen steht in Birthälm, dem Zentrum der Handlung des Fernsehfilms "Das Geheimnis in Sie-benbürgen".

Bei den Bedrohungen im 17. bis 19. Jahrhundert galt es, sich nicht mit den umgebenden Ethnien zu vermischen. Um ihre Identität zu bewah-ren, bildeten sie fest gefügte und streng kontrollierte gesellschaftliche Strukturen aus: Zünfte, Nachbar-, Bruder- und Schwesternschaften wurden mittels Statuten begründet und von jährlich neu gewählten Vorstehern streng geführt. Erst die Modernisierung des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches im 19. Jahrhundert setzte diese Organisa-tionsformen außer Kraft. Durch den "Ausgleich" zwischen Österreich und Ungarn gelangte Siebenbürgen in den ungarischen Teil der k. u. k. Monarchie, in der der Druck auf die Minderheiten sich deutlich ver-stärkte und eine Modernisierung der inneren Strukturen behinderte.

Auf der Suche nach Halt und Orientierung wirkte nach dem Ersten Weltkrieg auch bei den Siebenbürger Sachsen die nationalsozialisti-sche Propaganda aus Deutschland. Eine radikale, selbsternannte und von der SS gestützte "Volksgruppenführung" lieferte zudem junge Männer zum Wehrdienst an die Waffen-SS. Nach dem Frontwechsel Rumäniens im August 1944 von der deutschen auf die Seite der Alli-ierten kam es zu systematischer Verfolgung und Entrechtung der deut-schen Bewohner des Landes. Zahlreiche Kriegstote im Zweiten Welt-krieg und die unmittelbar nach Kriegsende befohlene Verschleppung der arbeitsfähigen jüngeren Frauen und Männer zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion schwächte die kleine Gruppe zusätzlich. Der kommu-nistische Terror, besonders in den späten 1950er Jahren, brach ihren Willen zum Durchhalten endgültig und ließ den Prozess der Auswan-derung nach Deutschland einsetzen. Als das kommunistische Regime 1989 fiel, war es für die immer noch zahlreichen Deutschen in Rumä-nien wie ein Dammbruch, so dass innerhalb von zwei bis drei Jahren die überwiegende Mehrheit auch der Siebenbürger Sachsen das Land verließ, in dem ihre Vorfahren mehrere Jahrhunderte lang gelebt und gekämpft hatten, und viel Leid, aber auch viel Glück erfahren hatten.

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"Das Geheimnis in Siebenbürgen" führt uns in dieses Land zurück, das heute noch hart darum ringt, die Wunden jahrhundertelanger Ausbeu-tung und die unmittelbaren Folgen der beiden letzten Katastrophen - des gescheiterten kommunistischen Experiments und des daran an-schließenden Massenexodus zu überwinden. Denn nicht nur 90 % der deutschen Bevölkerung hat Rumänien nach 1989 verlassen, das Land hat in 20 Jahren insgesamt über 10 % seiner Bevölkerung verloren. Vielerorts hofft man nun auf Hilfe aus dem Ausland, vor allem nach-dem Rumänien im Jahre 2007 der EU beitrat.

Auf dem langen Weg Rumäniens, und damit auch Siebenbürgens in die Mitte Europas, zu der es sich zugehörig fühlt, sind Schicksale wie jenes von Oliver Stokowski gespielten Lukas Schauttners nichts Un-gewöhnliches. Der ZDF-Fernsehfilm "Das Geheimnis in Siebenbürgen" erzählt vom Schicksal einer deutschen und einer rumänischen Familie in dem ehemals sächsischen Marktflecken Birthälm und von ihren Ver-strickungen mit dem berüchtigten Geheimdienst "Securitate" während der kommunistischen Ceauşescu-Diktatur. Diese ganz private Ge-schichte widerspiegelt das komplizierte Miteinander der verschiedenen Volksgruppen in Siebenbürgen, während ihr Ausgang den Zuschauer ahnen lässt, dass die ethnische Vielfalt zu einer Zukunftschance für das Land werden könnte.

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Siebenbürgische Elegie (1927)

Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit. Früh fasst den staunenden Knaben Schauder der Ewigkeit. Wohl vermauert in Grüften modert der Väter Gebein, Zögernd nur schlagen die Uhren, zögernd bröckelt der Stein. Siehst du das Wappen am Tore? Längst verwelkte die Hand. Völker kamen und gingen, selbst ihr Namen entschwand. Aber der fromme Bauer sät in den Totenschrein, Schneidet aus ihm sein Korn, keltert aus ihm seinen Wein. Anders schmeckt hier der Märzenwind, anders der Duft von Heu, Anders klingt hier das Wort von Liebe und ewiger Treu. Roter Mond, vieler Nächte einzig geliebter Freund, Bleichte die Stirne dem Jüngling, die der Mittag gebräunt, Reifte ihn wie der gewaltige Tod mit betäubendem Ruch, Wie in grünlichem Dämmer Eichbaum mit weisem Spruch. Ehern, wie die Gestirne, zogen die Jahre herauf, Ach, schon ist es September. Langsam neigt sich ihr Lauf. Adolf Meschendörfer (Kronstadt, *8.5.1877, † 4.7.1963)

In "Das Geheimnis in Siebenbürgen" trägt Lukas Schauttner (Oliver Stokowski) zusammen mit Mara (Dorka Gryllus) Passagen aus dem Gedicht "Siebenbürgische Elegie" vor.

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Biografien

Thomas Kirchner (Buch)

Thomas Kirchner wurde 1961 in Berlin geboren. Nach einer kaufmän-nischen Ausbildung war er ab 1981 als Bühnentechniker und ab 1989 als Regie-Assistent am Maxim-Gorki-Theater in Berlin beschäftigt. An verschiedenen Theatern arbeitete er danach als Schauspieler, Kaba-rettist, Autor und Regisseur. Seit 1995 ist Thomas Kirchner als freier Drehbuchautor tätig. Für das ZDF schrieb er bereits die Drehbücher für die Fernsehfilme "Mord am Meer" (2005), "Das Geheimnis im Moor" (2006), "Das Wunder von Berlin" (2008) und "Der Tote im Spreewald" (2009). Neben "Spreewaldkrimi – Die Tränen der Fische" (2011) wur-de im ZDF auch der Film "Schicksalsjahre" (2011) und "Mord in Lud-wigslust" (2012) nach einem Drehbuch von Thomas Kirchner ausge-strahlt. Die ZDF-Produktion "Das Geheimnis in Siebenbürgen" (2012) nach seinem Drehbuch wurde 2011 unter dem Titel "Fremde Heimat" u.a. auf dem Filmfest Hamburg gezeigt.

Film und Fernsehen – eine Auswahl: 2004 "Polizeiruf 110: Barbarossas Rache", Regie: Hartmut Griesmayr 2005 "Mord am Meer", ZDF, Regie: Matti Geschonneck 2006 "Das Geheimnis im Moor", ZDF, Regie: Kai Wessel 2007 "Tatort – Schleichendes Gift", Regie: Uwe Janson "Tatort – Macht der Angst", Regie: Florian Baxmeyer 2008 "Das Wunder von Berlin", ZDF, Regie: Roland Suso Richter "Tatort – Das schwarze Grab", Regie: Gregor Schnitzler 2009 "Der Tote im Spreewald", ZDF,

Regie: Christian von Castelberg "Bloch – Tod eines Freundes", Regie: Züli Aladag 2010 "Wiedersehen mit einem Fremden", Regie: Niki Stein 2011 "Schicksalsjahre", ZDF, Regie: Miguel Alexandre "Spreewaldkrimi – Die Tränen der Fische", ZDF, Regie: Thomas Roth 2012 "Mord in Ludwigslust", ZDF, Regie: Kai Wessel "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF,

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Regie: Martin Enlen "Der Turm" (Arbeitstitel), Regie: Christian Schwochow "Spreewaldkrimi – Die Rückkehr des Schlangenkönigs"

(Arbeitstitel), ZDF, Regie: Torsten C. Fischer "Spreewaldkrimi – Phoenix" (Arbeitstitel), Regie Ro-

land Suso Richter

TV-Serien – eine Auswahl: 1995 "Zappek", Regie: diverse 1996 "Happy Birthday", Regie: diverse 1997 "Helicops – Einsatz über Berlin", Regie: diverse 1998 "Die Motorradcops", Regie: diverse 2000 "Die Straßen von Berlin", Regie: diverse 2001 "Im Visier der Zielfahnder", Regie: diverse 2005 "Der letzte Zeuge – Lügner leben länger", ZDF, Regie: Bernhard Stephan 2006 "Der letzte Zeuge – Gambit Star", ZDF, Regie: Bernhard Stephan

Auszeichnungen: 2004 TV Produzentenpreis, Hauptpreis des Fernsehfilm-

wettbewerbs beim Hamburger Filmfest sowie World-medal in Bronze beim The New York Festivals Interna-tional TV Programming & Promotion für "Mord am Meer"

2008 Nominierung Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Fernsehfilm/Mehrteiler für "Das Wunder von Berlin"

Emmy Award-Nominierung in der Kategorie "Bester Fernsehfilm/Mini-Serie für "Das Wunder von Berlin"

Auszeichnung "Bestes Drehbuch" für "Das Wunder von Berlin" beim 33. Golden Chest International TV Festi-val in Sofia

2009 Gold World Medal beim New York Festival 2009 für "Das Wunder von Berlin"

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Martin Enlen (Regie)

Martin Enlen stammt aus Frankfurt am Main und arbeitete in München zwei Jahre lang bei freien Filmproduktionen, bevor er von 1986 bis 1992 an der dortigen Hochschule für Fernsehen und Film studierte. Gleich nach seinem Abschluss bekam er selbst einen Lehrauftrag für Regie. Schon Martin Enlens erste Arbeiten auf der Hochschule, "Der letzte Tanz" (1989) und "Für immer" (1990), wurden viel beachtet und auf namhaften Festivals nominiert. Sein Abschlussfilm "Aus gutem Grund" (1991), der sich mit dem Thema Abtreibung beschäftigte, war in Hollywood 1992 sogar für den Studenten-Oscar nominiert und er-hielt bei den Internationalen Film-Festspielen in New York die Gold-medaille in der Kategorie "Schnitt" und Silber in der Kategorie "Bester Film". Sein Kinodebüt startete Martin Enlen mit dem Film "Roula" (1995), für den er auch das Buch schrieb. Der Film behandelt das Ta-buthema "Inzest" und wurde auf verschiedenen Festivals in München, Montreal, Chicago und Genf gezeigt. Große Popularität erzielte sein Mobbing-Film "Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde" (1995) mit Martina Gedeck und Heino Ferch in den Hauptrollen, für den er 1996 für den Adolf-Grimme-Preis nominiert wurde. Regelmäßig führt Martin Enlen beim "Tatort" Regie und hat bereits zahlreiche TV-Movies für das ZDF inszeniert.

Film und Fernsehen – eine Auswahl: 1989 "Der letzte Tanz”, Kurzfilm 1990 "Für immer...”, Kurzfilm 1991 "Aus gutem Grund”, Kurzfilm 1995 "Tödliche Hochzeit”, ZDF "Roula”, Kino "Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde” 1996 "Vergewaltigt – Die Wahrheit und andere Lügen” 1998 "Vergewaltigt – Eine Frau schlägt zurück” "Kind zu vermieten” "Andrea und Marie”, ZDF "Der Hurenstreik – Eine Liebe auf St. Pauli” 1999 "Tatort – Das Glockenbachgeheimnis” "Versprich mir, dass es den Himmel gibt” 2000 "Bella Block – Am Ende der Lüge”, ZDF "Die Katzenfrau” 2002 "Der Liebe entgegen”, ZDF 2003 "Liebe in letzter Minute”, ZDF

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"Gefährliche Gefühle", ZDF 2004 "Tatort – Vorstadtballade" 2005 "Der weiße Afrikaner" "Ein Kuckuckskind der Liebe", ZDF "Tatort – Tod auf der Walz" 2007 "Der Tote am Strand", ZDF "Schuld und Rache", ZDF "Eine folgenschwere Affäre", ZDF "Tatort – A g'mahde Wiesn" "Tatort – Bevor es dunkel wird" 2009 "Kommissar Süden und das Geheimnis der Königin",

ZDF "Ein Dorf schweigt", ZDF 2010 "Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf", ZDF "Masserberg", Regie 2012 "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF, Regie "Bella Block – Unter den Linden" (Arbeitstitel), ZDF, Regie "Mittlere Reife" (Arbeitstitel), Regie

Auszeichnungen – eine Auswahl: 1992 OSCAR – Nominierung der Academy of Motion Pictu-

res Arts & Sciences für Besten Studentenfilm für "Aus gutem Grund"

Kodak-Nachwuchspreis Hof für "Aus gutem Grund" Gold und Silver Medal beim New York Filmfestival für "Aus gutem Grund"

1995 Nominierung Telestar für "Tödliche Hochzeit" 1996 Nominierung Adolf Grimme-Preis für "Wer Kollegen

hat, braucht keine Feinde" Preis der GILDE-Filmkunsttheater für "Roula"

Oliver Stokowski (Lukas Schauttner)

Oliver Stokowski, geboren 1962 in Kassel, absolvierte nach einem dreijährigen Musikstudium (1982 bis 1985) seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz (1985 bis 1989). Seine Bühnenkarriere begann er 1989 am Staatstheater Hannover. Es folgten Engagements am Residenztheater München, bei den Salzbur-ger Festspielen, am Schauspielhaus Bochum, am Schauspielhaus Zü-

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rich und am Burgtheater Wien in Inszenierungen unter anderem von Klaus Emmerich, Matthias Hartmann, Leander Haußmann, Hans Neu-enfels und Jürgen Gosch. Aber auch in Film und Fernsehen ist Oliver Stokowski kein unbekanntes Gesicht. Im Kino war er unter anderem 2001 in Oliver Hirschbiegels "Das Experiment", 2005 in Angelina Mac-carones "Verfolgt" und 2008 in Neele Leana Vollmars "Friedliche Zei-ten" zu sehen. 2000 bis 2005 war er "Der Ermittler" Paul Zorn in der gleichnamigen ZDF-Krimiserie, in der er einem breiten Publikum be-kannt wurde. Für diese Rolle wurde er 2001 mit dem deutschen Fern-sehpreis geehrt.

Theater – eine Auswahl: Staatstheater Hannover Residenztheater München Burgtheater Wien Salzburger Festspiele Schauspielhaus Bochum Schauspielhaus Zürich

Film und Fernsehen – eine Auswahl: 1989 "Tiger, Löwe, Panther", Kino, Regie: Dominik Graf "Schatten der Wüste", Kino, Regie: Jürgen Bretzinger 1995 "Willkommen in Babylon", Regie: Rolf Silber 1996 "Reise nach Weimar", Regie: Dominik Graf "Landgang für Ringo", Regie: Lars Becker "Echte Kerle", Kino, Regie: Rolf Silber 1998 "Polizeiruf 110: Kleiner Engel", Regie: Michael Knof 1999 "Polizeiruf 110: Schellekloppe", Regie: Michael Knof "St. Pauli Nacht", Kino, Regie: Sönke Wortmann "Doppelpack: Das Duell", ZDF, Regie: Rolf Silber 2000 "U-571”, Kino, Regie: Jonathan Mostow "Polizeiruf 110: Totenstille", Regie: Marc Hertel "Tatort – Die kleine Zeugin", Regie: Miguel Alexandre 2001 "Das Experiment", Kino, Regie: Oliver Hirschbiegel 2003 "Die Geisel", Regie: Christian Görlitz "Königskinder", ZDF, Regie: Isabel Kleefeld 2004 "Hildes Reise", Kino, Regie: Christof Vorster 2005 "Schneeland", Kino, Regie: Hans W. Geißendörfer "Liebe Amelie", Regie: Maris Pfeiffer "Tatort – Letzte Zweifel", Regie: Christoph Stark "Verfolgt", Kino, Regie: Angelina Maccarone 2006 "Die Abrechnung", ZDF, Regie: Torsten Näter

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"Das Duo – Der Sumpf", ZDF, Regie: Thorsten Näter 2007 "Die Wilden Hühner und die Liebe", Kino, Regie: Vivian Naefe "Das zweite Leben", Regie: Florian Gärtner 2008 "Die Sache mit dem Glück", Regie: René Heisig "Tatort – Ausweglos", Regie: Hajo Gies "Polizeiruf 110: Verdammte Sehnsucht", Regie: Bodo Fürneisen "Der Schwarzwaldhof", Regie: Matthias Tiefenbacher "Friedliche Zeiten", Kino, Regie: Neele Leana Vollmar "Max Manus", Kino, Regie: Joachim Roenning, Espen Sandberg 2009 "Stubbe – Von Fall zu Fall: Im toten Winkel", ZDF, Re-

gie: Bodo Fürneisen "Pretty Mama", ZDF, Regie: Berno Kürten "Der Schwarzwaldhof – Falsches Spiel", Regie: Imogen Kimmel "30 Tage Angst", ZDF, Regie: Thorsten Näter "Durch diese Nacht", ZDF, Regie: Rolf Silber "Einsatz in Hamburg – Tödliches Vertrauen", ZDF, Regie: Buddy Giovinazzo "40+ sucht neue Liebe", ZDF, Regie: Andi Niessner 2010 "Nachtschicht – Wir sind die Polizei", ZDF, Regie: Lars Becker "Tatort – Königskinder", Regie: Thorsten Näter "Ein starkes Team – Im Zwielicht", ZDF, Regie: Ulrich Zrenner "Das letzte Schweigen", Kino, Regie: Baran bo Odar "Der Uranberg", Regie: Dror Zahavi 2012 "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF, Regie: Martin Enlen "Überleben an der Wickelfront", ZDF, Regie: Titus Selge "Bella und der Feigenbaum" (Arbeitstitel), Regie: Michael Kreindl "Kommissarin Lucas – Bombenstimmung" (Arbeitsti-

tel), ZDF, Regie: Tim Trageser "Die Heimkehr" (Arbeitstitel), Regie: Jo Baier

TV-Serien – eine Auswahl: 1990 "Unter einem Dach" (4 Folgen), ZDF, Regie: Christian Görlitz

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1996 "Faust – Auf Sendung", ZDF, Regie: Markus Bräutigam 2000-2005 "Der Ermittler" (29 Folgen), ZDF, Regie: diverse 2008-2009 "Der Schwarzwaldhof" (2 Folgen), Regie: Imogen

Kimmel, Matthais Tiefenbacher 2009 "Kommissar Stolberg – Kreuzzug", ZDF, Regie: Michael Schneider 2010 "Klimawechsel", ZDF, Regie: Doris Dörrie, Gloria Behrens, Vanessa Jopp 2011 "Der Staatsanwalt – Kameradenschwein", ZDF, Regie: Martin Kinkel "Großstadtrevier – Zack, zack!", Regie: Sören Senn "Flemming – Rasende Wut", ZDF, Regie: Bernhard Stephan "SOKO Leipzig – Das Ultimatum", ZDF, Regie: Michael Wenning 2012 "Ein Fall für zwei – Eine Million in kleinen Scheinen", ZDF, Regie: Boris Keidies "Kommissar Stolberg – Krieger", ZDF, Regie: Michael Schneider "Der letzte Bulle – Ich sag's nicht weiter" (Arbeitstitel),

ZDF, Regie: Peter Stauch

Auszeichnungen: 1999 Kurt Meisel-Preis der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels 2001 Deutscher Fernsehpreis für "Bester Schauspieler Se-

rie" 2011 Nominierung für den Johann-Nestroy-Preis (Bester

Nebendarsteller) für "Parasit"

Katharina Böhm (Doris Schauttner)

Katharina Böhm wurde 1964 in der Schweiz geboren. Als Zwölfjährige stand sie erstmalig für die Serie "Heidi" in der Rolle der Klara vor der Fernsehkamera. Nach ihrer Schauspielausbildung und weiteren Fern-seh- und auch Kinorollen wurde sie durch den großen Erfolg der ZDF-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" (1987 bis 1990) bekannt. Danach

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ging Katharina Böhm nach Wien, wo sie bis 1992 am Theater in der Josefstadt mit namhaften Regisseuren wie Rudolf Noelte und Hans Lietzau zusammen arbeitete. Danach fand Katharina Böhm auch inter-national Beachtung und feierte große Erfolge in Italien als Kinderärztin im deutsch-italienischen Achtteiler "Die Kinderklinik" ("Amico mio”, 1993). Der Hauptrolle in Xaver Schwarzenbergers Film "Fesseln" (1995) folgten weitere Engagements in verschiedenen Fernsehfilmen, unter anderem in Armin Mueller-Stahls Regiedebüt "Gespräch mit dem Biest" (1996). Die Jahre 1999 bis 2002 waren für Katharina Böhm vor allem geprägt von einer weiteren Arbeit in Italien: Sie spielte dort in acht Folgen der Krimireihe "Il commissario Montalbano" dessen Ver-lobte Livia Burlando und wurde 1999 zur beliebtesten Schauspielerin des Sommers gewählt. 2003 bis 2006 verkörperte sie die Kommissarin Paula Blohm in der ZDF-Krimireihe "Nachtschicht". Des Weiteren konnte man sie in sehr vielen Hauptrollen in TV-Produktionen mit be-kannten Regisseuren sehen wie Martin Enlen, Rolf Silber, Michael Rowitz, Matti Geschonneck, Marcus O. Rosenmüller oder Nicole Weegmann.

Film und Fernsehen – eine Auswahl: 1980 "Die Einfälle der heiligen Klara", Regie: Vojtech Jasny 1982 "Es gibt noch Haselnusssträucher", Regie: Vojtech Jasny 1984 "Kaltes Fieber", Kino, Regie: Joseph Rusnak 1985 "Tarot”, Kino, Regie: Rudolf Thome 1987 "Stille Nacht", Kino, Regie: Monica Teuber 1993 "Die Kinderklinik" ("Amico mio”), Regie: Paolo Poeti "A rischio d’amore”, Regie: Vittorio Nevano 1994 "Noël et après", Regie: Daniel Vigne 1995 "Fesseln", Regie: Xaver Schwarzenberger 1996 "Conversation with the Beast", Kino, Regie: Armin Mueller-Stahl 1998 "Polizeiruf 110: Rot ist eine schöne Farbe", Regie: Peter Patzak "Gigolo – Bei Anruf Liebe", Regie: Michael Rowitz 1999 "Il Commissario Montalbano: Il ladro di merendine",

Regie: Alberto Sironi "Il Commissario Montalbano: La voce del violino",

Regie: Alberto Sironi 2000 "Tatort – Nichts mehr im Griff", Regie: Walter Bannert "Il Commissario Montalbano: Il cane di terracotta",

Regie: Alberto Sironi

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"Il Commissario Montalbano: La forma dell'acqua", Regie: Alberto Sironi

"Die Nacht der Engel", Regie: Michael Rowitz 2001 "Ein Sommertraum", ZDF, Regie: Rolf Silber "Il Commissario Montalbano: La gita a Tindori", Regie: Alberto Sironi "Il Commissario Montalbano: Tocca d'artista", Regie: Alberto Sironi "Rette deine Haut!", Kino, Regie: Lars Becker 2002 "Der Freund von früher", ZDF, Regie: Matthias Tiefenbacher "Il Commissario Montalbano: Il senso del tatto", Regie: Alberto Sironi "Il Commissario Montalbano: Gli arancini di

Montalbano", Regie: Alberto Sironi "Ich werde immer bei Euch sein", Regie: Markus Fischer 2003 "Der zehnte Sommer", Kino, Regie: Jörg Grünler "Gefährliche Gefühle", ZDF, Regie: Martin Enlen "Nachtschicht – Amok!", ZDF, Regie: Lars Becker 2004 "Nachtschicht – Vatertag", ZDF, Regie: Lars Becker 2005 "Tausche Kind gegen Karriere", ZDF, Regie: Michael Rowitz "Was für ein schöner Tag", ZDF, Regie: Rolf Silber 2006 "Nachtschicht – Tod im Supermarkt", ZDF, Regie: Lars Becker "Stunde der Entscheidung", Regie: Michael Rowitz 2007 "Eine folgenschwere Affäre", ZDF, Regie: Martin Enlen "Die andere Hälfte des Glücks", Regie: Christiane Balthasar "Schuld und Rache", ZDF, Regie: Martin Enlen 2008 "Zeit zu leben", ZDF, Regie: Matti Geschonneck "Die Sache mit dem Glück", ZDF, Regie: René Heisig 2009 "Ein Dorf schweigt", ZDF, Regie: Martin Enlen "Durch diese Nacht", ZDF, Regie: Rolf Silber "Bis an die Grenze", ZDF, Regie: Marcus O. Rosenmüller 2010 "Sechs Tage Angst", Regie: Markus Fischer "Solange du schliefst", ZDF, Regie: Regie: Nicole Weegmann 2011 "Mord in bester Familie", ZDF, Regie: Johannes Grieser 2012 "Russisch Roulette", Regie: Joseph Vilsmaier "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF,

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Regie: Martin Enlen "Die Tote ohne Alibi", ZDF, Regie: Michael Schneider "Am Ende der Lüge" (Arbeitstitel), Regie: Marcus O. Rosenmüller

TV-Serien – eine Auswahl: 1987-1990 "Das Erbe der Guldenburgs", ZDF, Regie: Gero Erhardt, Jürgen Goslar 2012 "Die Chefin" (4 Folgen), ZDF, Regie: Maris Pfeiffer, Michael Schneider

Dorka Gryllus (Mara Ilinescu)

Dorka Gryllus wurde in Budapest geboren. Sie erhielt 1988 ihr Diplom an der Theater- und Filmakademie Budapest und schloss sich dem Ensemble des legendären Kaposvár Theaters an, wo sie bald führende Rollen wie die Giacinta in "Abenteuer auf dem Lande" (Goldoni), die Axiuscha in "Wald" (Ostrowsky), den Hund in "Familiengeschichten" (Serbljanovic) oder die Sally Bowles im Musical "Cabaret" in der Regie Ungarns bekanntester Regisseure spielte. Mit 22 verkörperte sie die Hauptrolle in der Verfilmung eines Esterházy-Romans unter dem Titel "Die Erziehung der Sinne" (1996). Nach einer Nebenrolle in Rolf Schübels gefeierten Film "Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sun-day" (1998) entschloss sie sich, ihren Fokus vom Theater auf den Film und von Ungarn nach Deutschland zu verlegen. 2001 spielte sie die Hauptrolle in Rolf Schübels "Kollaps". Eine weitere Hauptrolle besetzte sie in Robert-Adrian Pejos "Dallas Pashamende" und erhielt für diese Darstellung 2005 den Preis als Beste Schauspielerin beim Festroia Film Festival in Setuba (Portugal), beim International Film Festival in Sochi (Russland) und bei der Ungarischen Filmwoche. Auf der Berlina-le 2005 war die Schauspielerin der European New Acting Talent Shoo-ting Star. Jüngere Kino-Produktionen von Dorka Gryllus sind unter an-derem "Der Knochenmann" (2008) von Wolfgang Murnberger, Robert-Adrian Pejos "Der Kameramörder" (2010) und "Soul Kitchen" (2009) von Fatih Akin. Jüngste Bühnenengagements hatte sie am Hebbel Theater und am Deutschen Theater in Berlin sowie im PS122 in New York. Dorka Gryllus ist Sängerin der Band Rotfront.

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Film- und Fernsehen – eine Auswahl: 1995 "Angst”, Kino, Regie: Attila Mispál 1996 "Die Erziehung der Sinne" ("Érzékek iskolája"), Kino, Regie: András Solyom "Bitches" ("Csajok"), Kino, Regie: Ildikó Szabó "Conquest" ("Honfoglalás"), Kino, Regie: Gábor Koltay 1998 "Fly trap” ("Légyfogó"), Kino, Regie: Árpád Sopsits "Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday”, Kino,

Regie: Rolf Schübel 1999 "Pirates” ("Kalózok"), Kino, Regie: Tamás Sas "El Niño”, Kino, Regie: Tibor Klöpfler 2001 "Clean Sheet", Kino, Regie: Janos Szirtes "Kollaps”, Regie: Rolf Schübel 2002 "Refuge to Buda” ("Útek do Budína"), Kino, Regie: Miloslav Luther 2004 "Mix”, Kino, Regie: Steven Lovy 2005 "Dallas Pashamende”, Kino, Regie: Robert-Adrian Pejo "Zeit der Wünsche", Regie: Rolf Schübel "Das Schwalbennest", ZDF, Regie: Maris Pfeiffer "Der richtig Weihnachtsmann", Kino, Regie: Péter Gárdos 2006 "Tage des Zorns", Kino, Regie: Adrien Rudomin "Berlin/Budapest", Kurzfilm, Regie: Rita Lengyel "Dorka Schatz", Kurzfilm, Regie: Klara Streicek 2007 "Mein alter Freund Fritz", ZDF, Regie: Dieter Wedel "Overnight", Kino, Regie: Ferenc Novak "Zuhanórepülés" (dt. "Sturzflug"), Kino, Regie: Erik Novák "Irina Palm", Kino, Regie: Sam Garbarski 2008 "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall" ("Svetat

e golyam i spasenie debne otvsyakade"), Kino, Regie: Stephan Komandarev "A Nyugalom" (dt. "Die Ruhe"), Kino, Robert Alföldi "Braams – Kein Mord ohne Leiche", ZDF, Regie: Sven Taddicken "Der Knochenmann", Kino, Regie: Wolfgang Murnberger 2009 "Tatort – Familienaufstellung", Regie: Mark Schlichter "Soul Kitchen", Kino, Regie: Fatih Akin "Tatort – Kinderwunsch", Regie: Walter Bannert 2010 "Entzauberungen", Kino, Regie: Andreas Pieper "Igazából apa" (dt: "Der richtige Vater"), Kino,

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Regie: Emil Novák "Der Kameramörder", Kino, Regie: Robert Pejo 2011 "Schicksalsjahre", ZDF, Regie: Miguel Alexandre 2012 "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF, Regie: Martin Enlen "Unsere Mütter, unsere Väter" (Arbeitstitel), ZDF, Re-

gie: Philipp Kadelbach "Krise" (Arbeitstitel), Regie: Benjamin Moritz Gronau

TV-Serien – eine Auswahl: 2005 "Der Fürst und das Mädchen", ZDF, Regie: Axel de Roche, Richard Engel 2011 "Der Kriminalist – Abgetaucht", ZDF, Regie: Züli Aladag "Alarm für Cobra 11 – 72 Stunden Angst", Regie: Heinz Dietz "Notruf Hafenkante – Blackout", ZDF, Regie: Oren Schmuckler 2012 "Löwenzahn: Gift – Der knallrote Kuchen", ZDF, Regie: Wolfgang Eisler

Auszeichnungen: 2003 Sterja Festspiele, Nowi Sad: "Beste Hauptdarstellerin

2003" 2005 Berlinale 2005: "Europe's new acting talent – Shooting

Star 2005" 2005 Ungarische Filmfestspiele, Budapest: "Beste Haupt-

darstellerin 2005" für "Dallas Pashamende" 2005 "Silver Dolphin" als beste Hauptdarstellerin für "Dallas

Pashmende" beim Festroia Film Festival in Setuba (Portugal)

2005 "Faces of Love" als beste Hauptdarstellerin für "Dallas Pashmende" auf dem International Filmfestival in So-chi (Russland)

2011 Nominierung für den Österreichischen Filmpreis (Beste Schauspielerin) für "Der Kameramörder"

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Jürgen Tarrach (Rüdiger Niemeier)

Jürgen Tarrach, 1960 bei Aachen geboren, stand in der Schule zum ersten Mal auf der Bühne. Danach ließ ihn die Schauspielerei nicht mehr los. Von 1982 bis 1985 besuchte er die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach seinem Abschluss spielte er zunächst nur Theater. Einem breiteren Publikum wurde er dann durch den Kino- und Fernseherfolg "Die Mus-terknaben" bekannt. Seine Rolle als Kommissar Docker brachte ihm dafür 1998 eine Nominierung für den Bundesfilmpreis als Bester Hauptdarsteller ein. Von da an war Jürgen Tarrach überall gefragt: 1998 übernahm er die Hauptrollen in den Kinofilmen "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" und "Schnee in der Neujahrsnacht", für die er 2000 als Bester Hauptdarsteller für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Er erhielt außerdem 2000 den Deutschen Fernsehpreis für den "Tatort – Norbert" sowie 2002 den Adolf-Grimme-Preis für "Wambo". Der ZDF-Dreiteiler "Die Patriarchin" mit Jürgen Tarrach erhielt die Goldene Kamera 2005 in der Kategorie Bester deutscher Fernsehfilm. Auch in internationalen Kinoproduktionen ist der Schauspieler immer wieder zu sehen, zum Beispiel 2006 in "James Bond: Casino Royale" und 2009 in "Der Vorleser" ("The Reader") von Stephen Daldry. Das Drama "Mogadischu" mit Jürgen Tarrach erhielt 2009 die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis. Die ZDF-Komödie "Ein Mann, ein Fjord" mit Jürgen Tarrach in der Hauptrolle wurde 2009 für den Deutschen Comedypreis nominiert.

Film und Fernsehen – eine Auswahl: 1999 "Die Musterknaben", ZDF, Regie: Ralf Huettner "Die Musterknaben II”, ZDF, Regie: Ralf Huettner "Late Show", Kino, Regie: Helmut Dietl "Schlaraffenland", Kino, Regie: Friedemann Fromm "Schnee in der Neujahrsnacht", Kino, Regie: Thorsten Schmidt "Tatort – Norbert", Regie: Niki Stein 2000 "Der Krieger und die Kaiserin", Kino, Regie: Tom Tykwer "Drei Chinesen mit dem Kontrabass", Kino, Regie: Klaus Krämer "Kaliber Deluxe", Kino, Regie: Thomas Roth 2001 "Wambo", Regie: Jo Baier 2002 "Geliebte Diebin", Regie: Thomas Roth

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"Die Affäre Semmeling", ZDF, Regie: Dieter Wedel 2003 "Tatort – Leyla", Regie: Martin Weinhart "Die Klasse von '99", Kino, Regie: Marco Petry "Schwabenkinder", Regie: Jo Baier "Baltic Storm", Kino, Regie: Reuben Leder "Die Musterknaben – 1000 und eine Nacht", ZDF, Re-

gie: Ralf Huettner "Stubbe – Von Fall zu Fall: Tödlicher Schulweg", ZDF,

Regie: Thomas Jacob 2004 "Tatort – Janus", Regie: Klaus Gietinger "Tatort – Bienzle und der steinerne Gast",

Regie: Hartmut Griesmayr "Polizeiruf 110: Der Prinz von Homburg",

Regie: Titus Selge "Silentium", Kino, Regie: Wolfgang Murnberger "Die Kirschenkönigin", ZDF, Regie: Rainer Kaufmann 2005 "Angela", Regie: Andrea Frazzi, Antonio Frazzi "Tatort – Minenspiel", Regie: Thorsten C. Fischer "Schiller", Regie: Martin Weinhart "Die Patriarchin", ZDF, Regie: Carlo Rola "Es ist ein Elch entsprungen", Kino, Regie: Ben Verbong "Das Duo – Herzflimmern", ZDF, Regie: Peter Fratzscher 2006 "Neger, Neger, Schornsteinfeger", ZDF, Regie: Jörg Grünler "James Bond: Casino Royale", Kino, Regie: Martin Campbell 2007 "Der Tag wird kommen", ZDF, Regie: Carlo Rola "Der Letzte macht das Licht aus!", Kino/ZDF, Regie: Clemens Schönborn "Freischwimmer", Kino, Regie: Andreas Kleinert "Heimweh nach Drüben", ZDF, Regie: Hajo Gies "Tatort – Schleichendes Gift", Regie: Uwe Janson "Pfarrer Braun – Ein Zeichen Gottes", Regie: Wolfgang F. Henschel 2008 "Die Sache mit dem Glück", ZDF, Regie: René Heisig "Das Papstattentat", Regie: Rainer Matsutani "Plötzlich Millionär", Regie: Martin Gies "Karl Valentin und Liesl Karlstadt", Regie: Jo Baier "Unter anderen Umständen – Böse Mädchen", ZDF,

Regie: Judith Kennel "Schuldig", Regie: Nils Willbrandt "Marie und der Charme des Bösen", ZDF,

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Regie: Christoph Schnee "Mogadischu", Regie: Roland Suso Richter 2009 "The Reader", Kino, Regie: Stephen Daldry "Ein Mann, ein Fjord", ZDF, Regie: Angelo Colagrossi "Der gestiefelte Kater", Regie: Christian Theede "Heute keine Entlassung", ZDF, Regie: Thomas Nennstiel "Hinter blinden Fenstern", ZDF, Regie: Matti Geschonneck 2010 "Der Gewaltfrieden" (Dokudrama), Regie: Bernd Fischerauer "Jerry Cotton" Kino, Regie: Cyrill Boss, Philip Stennert "Der Täter", Regie: Michael Kreihsl "Lutter – Rote Erde", ZDF, Regie: Torsten Wacker 2011 "Hexe Lilli: Die Reise nach Mandolan", Kino, Regie: Harald Sicheritz "Für immer 30", Regie: Andi Niessner "Die Konterrevolution" (Dokudrama), Regie: Bernd Fischerauer "Tatort – Gestern war kein Tag", Regie: Christian Görlitz "Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer", ZDF, Re-

gie: Thomas Nennstiel "Tödlicher Rausch", ZDF, Regie: Johannes Fabrick 2012 "Das Geheimnis in Siebenbürgen", ZDF, Regie: Martin Enlen "Ein weites Herz" (Arbeitstitel), Regie: Thomas Berger "IK 1 – Touristen in Gefahr" (Arbeitstitel), Regie: Sophie Allet-Coche, Uwe Janson "Der Vollgasmann" (Arbeitstitel), Regie: Rainer Matsutani "Europas letzter Sommer – Der Weg zur Macht" (Ar-

beitstitel), Dokufiction, Regie: Bernd Fischerauer

TV-Serien – eine Auswahl: 1995 "Um die 30", ZDF, Regie: Ralf Huettner 2004 "Edel & Starck – Die Venusfalle", Reg.: Ulrich Zrenner 2005 "Die Kommissarin", Regie: Charly Weller 2006 "Alles über Anna", ZDF, Regie: Ulrich Zrenner, Michael Schneider, Nicolai Rohde u.a. "Rick & Olli", Regie: Stefan Lukschy 2008 "KDD – Kriminaldauerdienst", ZDF, Regie: Edward Berger u. a.

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2009 "Ein Fall für zwei – Mörderischer Ehrgeiz", ZDF, Regie: Christoph Eichhorn 2010 "Der Kriminalist – Das Vogelmädchen", ZDF, Regie: Christian Görlitz 2011 "Mord in bester Gesellschaft – Das Ende vom Lied",

Regie: Hans Werner "Danni Lowinski – Alles muss raus", Regie: Uwe Janson "SOKO Köln – Näher mein Gott, zu dir", ZDF, Regie: Christoph Eichhorn

Auszeichnungen: 1998 Nominierung Bundesfilmpreis als Bester Hauptdarstel-

ler für "Die Musterknaben" 1999 Studio Hamburg Nachwuchspreis für "Drei Chinesen

mit dem Kontrabass" 2000 Deutscher Fernsehpreis für "Tatort – Norbert" Nominierung Deutscher Filmpreis als Bester Haupt-

darsteller für "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" Nominierung Deutscher Filmpreis als Bester Haupt-

darsteller für "Schnee in der Neujahrsnacht" 2002 Goldene Nymphe von Monte Carlo als Bester Darstel-

ler in "Wambo" Adolf-Grimme-Preis für "Wambo"

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