Das grosse Buch des Swing und - Daytrading

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Mastering the Trade bietet einem nicht nur neue Konzepte – es ist auch noch äußerst hilfreich und leicht zu lesen. Jede Entscheidung, von der Haltedauer für einen Trade bis hin zur Geldmenge, die der Investor bei einem Trade riskieren möchte, ist eine Reflektion seiner angeborenen Vorlieben. Deshalb betont Mastering the Trade bereits zu Beginn, wie wichtig eine passende Herangehensweise an das Trading ist, bevor die Methoden besprochen werden.Ein weiterer Punkt in Mastering the Trade ist, dass es eben keine einzige Antwort auf die Frage gibt: Sollte man auf einem Markt long oder short sein? Es gibt für beide Handlungen vernünftige Antworten. Die Märkte liefern bestimmte Hinweise, aber der Rest hängt vom eigenen Trading-Stil ab.

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JOHN F. CARTER

Das große Buch desSWING- UNDDAYTRADINGSErfolgreich an den internationalenBörsen handeln

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FBV

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Bibliografische Information der DeutschenNationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnetdiese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://d-nb.deabrufbar.

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

2. Auflage 2013© 2009 FinanzBuch Verlag, ein Imprint derMünchner Verlagsgruppe GmbHNymphenburger Straße 86D-80636 MünchenTel.: 089 651285-0

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Fax: 089 652096

Original edition Copyright © 2006 by TheMcGraw-Hill Inc. All rights reserved.Die Originalausgabe erschien unter dem Titel»Mastering the Trade« bei The McGraw-HillCompanies, Inc.

Alle Rechte, insbesondere das Recht derVervielfältigung und Verbreitung sowie derÜbersetzung, vorbehalten. Kein Teil desWerkes darf in irgendeiner Form (durchFotokopie, Mikrofilm oder ein anderesVerfahren) ohne schriftliche Genehmigung desVerlages reproduziert oder unter Verwendungelektronischer Systeme gespeichert,verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitetwerden.

Übersetzung: Jürgen Skuda, baerenundbullen

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Ltd.Lektorat: Hagen Thorn, Dr. Renate Oettinger,Jörg WegerSatz & Layout: Druckerei Joh. Walch,AugsburgDruck: Interpress Kft., Ungarnebook by ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-89879-845-7ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-579-6ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-580-2

Weitere Informationen zum Verlag finden Sieunter

www.finanzbuchverlag.deBitte beachten Sie auch unsere weiterenImprints unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

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Dieses Buch ist all jenengewidmet,die sich mutig der Aufgabestellen,ein professioneller Traderzu werden.

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INHALTSÜBERSICHT

Danksagung

Vorwort

Einleitung

Teil 1: Die Grundausbildung fürTrader

1. Kapitel: Die Märkte bewegen sichnicht, weil sie wollen,sondern weil sie müssen

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2. Kapitel: Das kleine Einmaleins derPsychologie: Was manüber Trading in der Schulenicht lernt

3. Kapitel: Hardware und Software –die besten Tools für dasTrading

4. Kapitel: Das kleine Einmaleins derMärkte: DieGrundmechanismen der indiesem Buch besprochenenMärkte

5. Kapitel: Der Aktienmarkt isteröffnet – siebenGrundregeln für breit

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gefächerten Intraday-Handel

Teil 2: Spezielle Intraday- und Swing-Setups für Futures, Aktien,Optionen und Forex

6. Kapitel: Das Opening Gap: dieerste und besteWahrscheinlichkeit desTages

7. Kapitel: Pivot Points – toll anTrendtagen und noch besseran unsteten Tagen

8. Kapitel: Scalper Buys und Scalper

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Sells – wenn nur eineschnelle Bestätigung hilft

9. Kapitel: Tick Fades – die andereSeite der Newbieseinnehmen

10. Kapitel: Der Squeeze – die richtigePositionierung für großeMärkte und derenBewegungen

11. Kapitel: Brick Plays – die Märkteaufschichten lassen

12. Kapitel: Das Ping-Pong-Play – dieMärkte auf- und abschlagen– den ganzen Tag lang

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13. Kapitel: Das 3:52-Play – den Tagmit einer schönen Zigarreausklingen lassen

14. Kapitel: Box Plays – schauen Sie anTagen, an denen derAktienmarkt tot ist, auf dieWährungen

15. Kapitel: HOLP & LOHP – TrendReversals ohne Schadeneinfangen

16. Kapitel: Propulsion Plays – SwingPlays bei Aktien, Single-Stock-Futures undAktienoptionen

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17. Kapitel: Market Profile – einGeheimnis wird gelüftet

Teil 3: Zurück in die echte Welt desHandels

18. Kapitel: Die vorbörslicheCheckliste – entwerfen Sieeine Strategie für dennächsten Handelstag

19. Kapitel: Der Geschäftsplan einesTraders

20. Kapitel: Tipps und Tricks fürZeiten, in denen nichts inIhrem Sinne funktioniert,

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egal was Sie tun

21. Kapitel: Meistern Sie den Trade

Über den Autor

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S

Danksagung

chreiben und Trading haben vielgemeinsam. Beide sind imWesentlichen einsame Tätigkeiten,

die durch die Hilfe anderer vielangenehmer werden. Was dasvorliegende Projekt angeht, möchte ichzuerst Hubert Senters und PriyankaRajpal dafür danken, das sie dieStellung gehalten haben, während ich andiesem »Albtraum« arbeitete. VielenDank auch für Eure Beiträge, die mirhalfen, nicht durchzudrehen, als es gegenEnde ein wenig verrückt wurde. Obwohl

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es eine verbindliche Deadline für dasBuch gab, konnte ich dieKursbewegungen bei den Juli-Sojabohnen einfach nicht ignorieren.

Ich danke Kira MacCaffrey Brecht,Gail Osten und allen anderen vom »SFOMagazine« dafür, dass sie mich daraufgebracht haben, dass sich die Mühe,über Trading zu schreiben, lohnenkönnte. Larry Connors und Eddie Kwongvon Trading Markets danke ich für dieRatschläge, die sie mir die ganze Zeitüber gaben, und dafür, dass sie dafürsorgten, dass das ursprüngliche Konzeptdes Buchs einhielt und nicht zu viel Zeitmit einer »Neuerfindung des Rads«verschwendete. Kelly Christiansen vonMcGraw-Hill danke ich dafür, dass sie

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es war, die mich ursprünglich für diesesProjekt begeisterte, und dafür, dass siedie Idee in die Tat umsetzte. Ich dankedem Executive Editor Stephen Isaacsvon McGraw-Hill für seine Hilfe, dassich bei diesem Buch nicht den Überblickverlor.

Ich hätte gedacht, ich könnte nach derVollendung der ersten Fassung ruhigschlafen. Aber ich hatte keine Ahnungdavon, dass die eigentliche Arbeit jetzterst richtig losgehen würde. Mein Dankgeht an Bill Shugg, Tim Sambrano,Pamela Snelling und Don Allen für ihrFeedback nach dem Lesen der erstenEntwürfe. Ebenso danke ich denMitarbeitern von McGraw-Hill, die dieHerkulesaufgabe meisterten, dieses Buch

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Wirklichkeit werden zu lassen: ScottKurtz (Editing Supervisor), MaureenHarper, (Production Supervisor), RobertMantus (Copy Editor) und EricLowenkron (Proofreader). Ich dankeauch Mark Douglas für seinaufschlussreiches Feedback in denspäteren Phasen dieses Unternehmens.

Was mein Trading und damitverbundene Projekte angeht, möchte ichMarcia Webber, meiner Angebeteten ausMaui, dafür danken, dass sie die Dingebezüglich meines Abschieds vonCorporate America ins Rollen gebrachthat, so dass ich ein Vollzeit-Traderwerden konnte. Scott Sether, derwirklich von Anfang an an diesemProjekt beteiligt war, danke ich für seine

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Hilfe bei der Neudefinition des Begriffs»Marktanalyse«. Tracy Alderman, RosaHernandez und Michael Duwe möchteich für ihre Hilfe beim Start des Projektsdanken, Page Rossiter für dieUnterstützung bei der Durchführung.Danke an Skip Klohn, einem frühenMentor in diesem Prozess. Eric Corkhill– wo soll ich nur anfangen? Danke fürDeine Unterstützung als Berater inunzähligen Dingen und danke fürausreichend Rotwein, der dafür sorgte,dass ich mich am nächsten Morgen nurnoch an die guten Sachen erinnernkonnte.

Danke auch an Barbara Schmidt-Bailey und Jeff Campbell an dem»Chicago Board of Trade« für ihre guten

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Ideen, an Marty Doyle von »OneChicago« für gute Ideen und großartigesFeedback sowie an John Conolly füreine Menge hilfreicher Einblicke in dasBusiness. Danke an die ganze Bande beiMirus für ihre andauernde Unterstützung.Danke an die Leute bei Newport, die mirklarmachten, was man nicht tun sollteund wie man es nicht tun sollte, sowie anSteve Patrow und Becky Herman, diedas Projekt unterhaltsam gestalteten, alsich mich am Beginn dieses Abenteuersbefand.

Es ist selbstverständlich, denFamilienmitgliedern an geeigneter Stellezu danken. Mein Dank geht also anmeine Mutter Francie Cobb für ihreUnterstützung, während ich »mein Ding

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machte«, auch wenn es manchmal einwenig gefährlich aussah. Danke anmeinen Stiefvater Lace Cobb, der einechter Vater war und mich schon inmeinen jungen Jahren in die Welt derFinanzmärkte einführte. Danke anmeinen Bruder Jason Carter, einfachdafür, dass er ein großartiger Bruder ist.Es ist schön, einen Menschen zu haben,der einen versteht. Danke an meine FrauMaria Carter für ihre bedingungsloseUnterstützung. Sie hat ihre Leidenschaftfür den Heimdekorationskanal imFernsehen entdeckt, während ihr Mannam Wochenende »Schreib endlich dasBuch weiter« spielte. Nächstes Malfahren wir einfach nach Hawaii. Ichverspreche es Dir. Ich bin mir ziemlich

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sicher, dass ich schreiben undgleichzeitig Mai-Tais trinken kann.

Danke auch an meinen verstorbenenVater Bill Carter, der viel zu früh vonuns genommen wurde. Dadurch abererteilte er seinen Kindern wertvolleLektionen. Ein großer Dank geht auch andie verstorbene Joanne Wolfram, einegute Freundin, die uns alle daranerinnert, dass man das Leben lebensollte, solange man kann.

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I

Vorwort

m Frühjahr 2003 nahm ich an einerKonferenz zum Thema Online-Trading teil, um aktive Trader auf

eine neue Produktklasse namens»Security-Futures« aufmerksam zumachen. Nach mehr als 20 Jahren imMoney Management habe ich beiOneChicago angeheuert, weil ich meine,dass diese Produkte das Trading auf denCash-, Futures- und Optionsmärktenverbessern werden. Ich war wirklichüberrascht, auf dieser Konferenzjemandem zuhören zu dürfen, der sich so

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wunderbar ausdrücken konnte und sogeistreich war. Ich dachte: »Der hat eswirklich drauf«.

John Carter sprach nicht überSecurity-Futures – er präsentiertevielmehr seinen intellektuellen Ansatzsowie seine Trading-Methode. Dieseentsprach sehr meinen Ansichten – alsostellte ich mich vor. Wir sprachenausführlich über diverse Themen, unteranderem über die Idee, dass unsereMethode auch auf Security-Futuresangewendet werden könnte und dasserfolgreiches Trading eine lange Reiseund kein Ziel sei. John wurde zu einemder ersten Unterstützer und Trader beiOneChicago – ein weiterer Beweis fürseinen innovativen Geist. Wir haben

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unseren Gedankenaustausch immerweiter fortgesetzt, und eben deshalbfühlte ich mich geehrt, als John michfragte, ob ich ein Vorwort zu Masteringthe Trade1 verfassen wolle.

Ich beurteile ein Buch zum ThemaTrading nach einem einfachen Kriterium:Habe ich etwas Neues gelernt?Mastering the Trade bietet einem nichtnur neue Konzepte – es ist auch nochäußerst hilfreich und leicht zu lesen.Dies ist in der Trading-Literatur eineseltene Kombination. Zusätzlich gibtJohn zu bedenken, dass es weder eineeinzige Methode, noch eine einzigeLösung für erfolgreiches Trading gibt.Seiner Überzeugung nach kann nurderjenige erfolgreich handeln, der seine

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eigene Persönlichkeit genau kennt.Jede Entscheidung, von der

Haltedauer für einen Trade bis hin zurGeldmenge, die der Investor bei einemTrade riskieren möchte, ist eineReflektion seiner angeborenenVorlieben. Deshalb betont Masteringthe Trade bereits zu Beginn, wie wichtigeine passende Herangehensweise an dasTrading ist, bevor die Methodenbesprochen werden.

Wenn sich das Buch dann demeigentlichen Prozess des Tradingszuwendet, so glänzt es auch hier. Egal,wie lang der Leser sich schon mit denMärkten beschäftigt hat, er findet dochstets neue Methoden oder Zusätze zubereits existierenden Methoden, die ich

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für äußerst nützlich halte. Ein Beispiel:Einem aktiven Teilnehmer auf demMarkt der Futures ist Johns Methode desextremen »Tick Readings« sehrhilfreich. Ich kann nun entscheiden, obich diese Methode anwenden, sieweiterentwickeln oder sie einfachignorieren möchte. Das Schöne amTrading ist, dass es keinen Masterplangibt. Und John versucht auch nicht, seineIdeen als eben diesen Masterplananzupreisen. Sie werden präsentiert,diskutiert und dann demonstriert. Sehrschön ist die Tatsache, dass nicht jederTrade erfolgreich endet. Das Setup istdas Ergebnis von Wahrscheinlichkeiten,die bei richtiger Behandlung zum Erfolgführen sollten. Das ist Johns essenzielle

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Botschaft: Schlechte Trades gibt es dieganze Zeit; es kommt darauf an, wie manmit ihnen umgeht.

Ein weiterer Punkt in Mastering theTrade ist, dass es eben keine einzigeAntwort auf die Frage gibt: Sollte manauf einem Markt long oder short sein? Esgibt für beide Handlungen vernünftigeAntworten. Die Märkte liefernbestimmte Hinweise, aber der Rest hängtvom eigenen Trading-Stil ab. Das ist derGrund, warum John aufzeigt, wie alleMöglichkeiten zur Verwendung gelangen– von Monatscharts bis zu Ein-Minuten-Pivots. Ein Vollzeit-Trader wird andereMaßstäbe in Sachen Volatilität undRisiko setzen als jemand, der den Marktnur vor der Eröffnung und nach der

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Schließung beobachten kann.Trading ist eine nervenaufreibende

Angelegenheit. Man kann das Gesternimmer perfekt erklären. Der Wochen-Trader sagt: »Wäre ich doch nur demEin- Minuten-Chart gefolgt, dann wäreich jetzt nicht in dieser Situation«. DerEin-Minuten-Intraday-Trader sagt:»Hätte ich mich doch nur auf denwöchentlichen Pivot-Punkt verlassen,dann wäre ich nicht ausgestoppt wordenund hätte hohe Profite gemacht«. Johngeht anders vor. Er wendet ein ehrliches,intellektuelles System beim Trading an,schlägt Risiko-Ertrag-Setups vor undlässt dann die Märkte ihren Teilerledigen. Denken Sie daran: Der Markthat immer recht. Die Analyse oder das

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Setup ist falsch.Mastering the Trade untermauert

das, was erfolgreiche Trader intuitiv tun,wenn sie eine Position platzieren: imRahmen der finanziellen Möglichkeitenhandeln, lange dabeibleiben undzusehen, dass die Zeit zum eigenenVerbündeten wird. Verluststreckenwerden sicher stattfinden, und zu wissen,dass sie stattfinden werden, und sie zudurchleben, sind zwei verschiedeneDinge. Streuen Sie Ihre Trades aufverschiedenen Märkten. Einige Setupswerden auf einem Markt gutfunktionieren und dann plötzlich nichtmehr. Der Markt hat sich nichtverändert. Auch das Setup ist nichtgescheitert: Je mehr Möglichkeiten es

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gibt, desto besser sind dieErfolgsaussichten. Wer aber zu großhandelt, wird vielleicht nicht mehr in derLage sein, den nächsten Trade nach einerReihe von Verlusten zu starten. Johnmacht hilfreiche Vorschläge zur Größeeines Trades.

Ich schlage vor, die Liste derempfohlenen Märkte zu studieren undsich darauf vorzubereiten, auf vielen vonihnen zu agieren. Wir alle neigen dazu,die Setups auf den Märkten zu wählen,zu denen wir von vornherein eineAffinität haben. Die Botschaft vonMastering the Trade ist, dass Setupsobjektiv sind und helfen können, dieinneren Kämpfe, die ständig ausgetragenwerden, zu eliminieren. Heute könnte ein

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Single-Stock-Future auf einem Chartgroßartig aussehen. Das Setup könnteaber anzeigen, dass es Zeit ist zuverkaufen. Wenn Sie auf der Suche nacheiner Entschuldigung dafür sind, denSignalen nicht zu folgen, sollten SieMastering the Trade nicht kaufen. WennSie es aber satt haben, immer sagen zumüssen: »Ich wusste, dass das passierenwürde!«, und dieses Wissen nichtbegründen zu können, dann ist JohnCarters neues Buch ein großartigerAusgangspunkt für eine realistische,bodenständige Methode, den Trade zumeistern!

Peter BorishChairman OneChicago

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Ehemaliger Forschungs-Chef beiPaul Tudor Jones

1) Mastering the Trade ist der Buchtitel derenglischsprachigen Originalausgabe.

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D

Einleitung

ie beste Lektion, die ich jemalsüber Short-Term-Trading gelernthabe, fand während eines

Raftings statt. Wir saßen zu acht ineinem Boot, als wir gegen einen Felsenfuhren und wie durch ein Katapult in dieLuft geschleudert wurden. Das führtedazu, dass wir alle kopfüber imeiskalten Wasser landeten. Die Hälftevon uns konnte sich an die Anweisungerinnern, in einem solchen Falle ruhig zubleiben und sich auf den Rücken zulegen, mit den Füßen stromabwärts. Wir

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rasten also zwischen Felsen undWasserfällen hindurch, bis wir unsschließlich ans Ufer ziehen konnten. Esverging eine ganze Stunde, bis uns klarwurde, was mit dem Rest der Gruppepassiert war. Für sie organisierten wireine Rettungsaktion. Das Ergebnis derHavarie: eine klaffende Beinverletzung,eine Gehirnerschütterung und einePerson, die beinahe ertrunken wäre.Später, als ich mit den Betroffenensprach, sagten sie mir, dass sie alle eineArt »Gehirnstarre« erlebt hätten. Siekonnten die Gefahr, die sie umgab,wahrnehmen. Sie wussten, dass sie sichin Schwierigkeiten befanden. Siewussten sogar, dass sie etwas tunmüssten, irgendetwas. Sie konnten sich

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jedoch nicht entscheiden, was. Alsotaten sie das, was ihnen als einzigeMöglichkeit noch übrig blieb: Sieverharrten in Schockstarre und taten garnichts. Wegen ihrer Apathie packte derFluss sie am Schlafittchen und schlug siebewusstlos.

Ich kann mich an den Kommentareines Gruppenmitglieds erinnern:»Dieser Fluss wollte mich umbringen!«Doch der Fluss wollte sicherlichniemanden umbringen. Er tat einfach,was er immer tut: schnell durch einenCanyon fließen, um den Ozean zuerreichen. Die Mitglieder der Gruppe,die das Naturell des Flusses verstandenhatten, waren auf diese kleineAchterbahnfahrt vorbereitet. Diejenigen,

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die darauf nicht vorbereitet waren,bezogen Prügel.

Die Ähnlichkeit dieses Ereignissesmit einem typischen Trading-Tag istdeutlich: Der unvorbereitete Trader(Newbie) befindet sich in der gleichenSituation wie der unvorbereiteteWildwasserfahrer. Im Fall extremerUmstände werden beide in Schockstarreverfallen und können von Glück reden,wenn sie diese Erfahrung überleben. Eineinziger Verlust-Trade kann dieGewinne von Monaten oder gar Jahrenverschlingen.

Professionelle Trader erzielenGewinne nicht, weil sie öfter richtigliegen als andere, sondern, weil sie esverstehen, aus dem »Frischfleisch« an

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Amateuren und schlecht vorbereitetenTradern ihren Vorteil zu ziehen.»Frischfleisch« ist die Bezeichnung füralle Trader, die weniger als zehn Jahredabei sind. Angesichts dessen wirdschnell klar, dass viele Trader überdiese Opferrolle erst gar nichthinauskommen. Die Minderheit, diediese Phase überlebt und in die Reihender konstant Gewinne erzielendenTrader aufsteigt, sind die Investoren, dieFolgendes verstanden haben:

Die Finanzmärkte sind naturgemäßdarauf ausgelegt, die menschliche Naturauszunutzen. Das Ergebnis: Die Märktevollziehen massive Intraday- und Swing-Bewegungen, von denen so wenigeMarktteilnehmer wie möglich

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profitieren. Ein Trader, der diesenZusammenhang nicht verstanden hat,wird verlieren.

Trader können mehr über den Marktwissen als irgendjemand sonst. Wenn sieaber die falsche Methode bei ihrenTrading-Setups anwenden, werden sieGeld verlieren.

Trader können mehr über einenIndikator oder eine Gruppe vonIndikatoren wissen als irgendjemandsonst. Wenn sie aber die falscheMethode bei diesen Indikatorenanwenden, werden sie Geld verlieren.

Trader können ganz genau wissen,was sie tun. Wenn sie aber auf einemMarkt traden, der nicht zu ihremCharakter passt, werden sie Geld

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verlieren.Trader können genau wissen, was sie

tun. Wenn sie aber die gleichenStrategien anwenden, die sie in anderenLebensbereichen erfolgreich angewendethaben, werden sie Geld verlieren.

Ohne dieses Wissen ist ein Traderwie eine verwundete Antilope inmitteneines Löwenrudels, wo es nicht um dieFrage geht, »ob« die Antilope getötetund gefressen wird, sondern »wann«.Für einen Händler, der über diesesWissen nicht verfügt, ist die Frage nachdem potenziellen finanziellen Ruin keineFrage von »ob«, sondern von »wann«.

Nichtsdestotrotz überschwemmenjedes Jahr Tausende neuer,unvorbereiteter Trader die Märkte –

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auch wenn alles gegen sie spricht. IhreKöpfe sind voll vom Gedanken des»Easy Cash«, des schnellen Geldes, vonFirst-Class-Flugtickets und von derVorstellung, ihrem Chef endlich sagen zukönnen, er könne sich seine Arbeitsonstwohin stecken. Zu dem Zeitpunkt,an dem die meisten unter ihnen denersten Hauch einer Idee verspürt haben,die es ihnen erlaubt hätte, endlich zuverstehen, wie Trading wirklichfunktioniert, sind sie bereis über dieKlippen gesprungen und fallen auf diedahinterliegenden Felsen. Alles, was sieals Ergebnis ihrer harten Arbeitvorweisen können, sind große Mengenan Frustration und Verzweiflung,vielleicht auch ein Wutausbruch – und

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natürlich ein Trading-Konto, das voneinem Profi abgeräumt wurde.

Im Trading geht es nicht darum,Händchen zu halten, John Lennons»Imagine« zu säuseln und gemeinsamGeld zu erwirtschaften. DieFinanzmärkte sind die demokratischstenOrte auf der ganzen Welt. Es ist völligirrelevant, ob ein Trader männlich oderweiblich, weiß oder schwarz,Amerikaner oder Iraker, Republikaneroder Demokrat ist. Es geht ausnahmslosum seine Fähigkeiten.

Der einzige Weg, ein professionellerTrader zu werden, besteht darin,diejenigen Fähigkeiten abzurufen, dieeinen vom Rest der Schafherdeunterscheiden. Dieser Unterschied wird

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durch die Verwendung spezifischerChart-Setups und Trading-Methodengeschaffen, welche die fünf obenaufgeführten Grundregeln und diePersönlichkeit des Tradersberücksichtigen. Sonst werden sich dieRaubtiere die Lefzen lecken, wenn siesehen, wie Sie voller Elan undBegeisterung die Drehtür zu denFinanzmärkten hereinkommen. Denn siewerden das besagte Frischfleischwittern, das zum Verzehr freigegeben ist.Es wird ein Festmahl für sie sein.

WER SOLLTE DIESESBUCH LESEN?

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In diesem Buch wird eine ganzbesondere Herangehensweise an dieMärkte erörtert, deren Fokus auf dentatsächlichen Ursachen liegt, welche dieMärkte in Bewegung halten, und die aufAktien-, Option-, Future- und Forex-Trading angewendet werden kann. In derRealität bewegen sich Kurse nicht, weilsie es so wollen, sondern weil siemüssen. Margin-Calls, Stopp-Runs undpsychische Kapitulation sind Dinge, dieinnerhalb kürzester Zeit unweigerlich zueinem Schnellfeuer von Market-Ordersführen. Sie sind Ursache für steileIntraday-Bewegungen, die zwischen einpaar Minuten und ein paar Stundendauern, oder in einem größeren Rahmenfür Swings, die ein paar Stunden oder

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ein paar Tage anhalten. DieseBewegungen bereiten jenen TradernKopfschmerzen, die nicht verstandenhaben, wie dieser Prozess funktioniert.Doch es gibt immer eine Gruppe vonTradern, die von diesen Bewegungenprofitiert. Das vorliegende Buchbeleuchtet Wege, wie man sich »auf deranderen Seite des Trades« positionierenkann, um aus diesen Bewegungen auf derGrundlage einer ganz besonderenInterpretation klassischer technischerAnalyse und Chart-Patterns Vorteile zuziehen. Im Speziellen befasst sich dasBuch mit Strategien, die einen genauenEinstieg, einen genauen Ausstieg sowieStopp-Loss-Levels für das Intraday-Trading von Aktien, Optionen, ETFs, E-

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Mini-Futures, Bonds mit 30-jährigerLaufzeit und den Forex-Währungsmarktumfassen. Außerdem behandelt esSwing-Trade-Setups, die imZusammenhang mit Aktien, Optionen,Single-Stock-Futures und E-Mini-Stock-Index-Futures erörtert werden.

Ich hoffe, dass Trader allerErfahrungsstufen den Überblick über denbreiten Markt sowie die spezifischenTrading-Strategien in diesem Buchbegrüßen werden. Anfänger werden miteinem Blick auf die Realität versorgt,der Hypes außer Acht lässt, einem Blickdarauf, wie die Märkte wirklichfunktionieren. Sie werden in klareKonzepte und Trade-Setups eingeführt,und sie lernen zu verstehen, warum

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weniger erfahrene Trader so lange Geldverlieren, bis sie die grundlegendenMarktmechanismen erfasst haben, dieständig hinter den Kulissen ablaufen. Siewerden außerdem lernen, diesenUmstand immer wieder zu nutzen.

Es ist mein erklärtes Ziel, dass auchTrader, die bereits ein wenig Erfahrunggesammelt haben, von den Informationenin diesem Buch profitieren, denn diesesBuch soll sie auf die nächste Stufe desTradings heben. Zusätzlich hoffe ich,dass professionelle Trader einige derWahrheiten, die sie selbst erfahrenhaben, in diesem Buch wiederfinden.Außerdem soll dieses Buch auchdenjenigen Tradern neue Ideenvermitteln, die ihren Gewinn steigern

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können. Aktien-Trader, die bisher nochnie mit E-Mini-Futures oder Forexgehandelt haben, werden lernen, wiediese Märkte funktionieren und wie mansich ausreichend Informationenbeschafft, um entscheiden zu können, obdiese Märkte für ihr persönlichesTrading geeignet sind. Sie werdenlernen, wie die Future-Märkte bestimmteAktien beeinflussen – und dadurchwerden sie sich besser positionierenkönnen, um höhere Gewinne beimAktien-Trading zu erzielen.

Day-Trader werden lernen, warumes nicht viel nützt, sich allein auf dieIndikatoren zu verlassen. Sie werdenspezifische Strategien kennenlernen,frühzeitig in einen Trade einzusteigen,

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und sie werden lernen, zu unterscheiden,wann der richtige Zeitpunkt zumAussteigen ist und wann man diePosition halten sollte. Swing-Trader undreine Aktienhändler werden lernen, wieman die »Gezeiten« auf den Märktenliest und ob es besser ist, long oder shortzu gehen. Investoren, die einen Blick aufihre Altersversorgungskonten werfen,erhalten detaillierte Anregungen, ihreInvestitionen auf monatlicher odervierteljährlicher Basis zu planen, umdadurch die Erträge zu verbessern.Obwohl dieses Buch auf Vollzeit-Traderausgelegt ist, gibt es auch Textpassagen,die sich an solche wenden, die einenanderen Hauptberuf haben und nur inTeilzeit traden können. Letzteres hat

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auch seine Vorteile – wenn man esrichtig macht.

Obwohl ich meine, dass dieses Buchein willkommenes Produkt für alle seinwird, die sich für die Finanzmärkteinteressieren, so ist es doch auch wichtigzu sehen, dass das Buch lediglich einegrundlegende Kenntnis der Arbeitsweisevermittelt. Es gibt kein Kapitel, das dieDetails des Unterschieds vonUnterstützung und Widerstand erklärt,und auch kein Kapitel mit 25 Beispielenzur Erklärung des Unterschieds zwischeneinem Aufwärts- und einemAbwärtstrend. Es gibt zwar ein Kapiteldarüber, wie mit Optionen zu verfahrenist, doch es gibt keins darüber, wieOptionen funktionieren. Anders

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ausgedrückt: Wenn über ein Themabereits geschrieben wurde oder allesWissenswerte bei Google zu erfahrenist, habe ich es in vorliegendem Buchnicht berücksichtigt. Dieses Buchkonzentriert sich auf neue Konzepte,über die bislang noch nicht geschriebenwurde. In diesem Zusammenhang bietetdas Buch ein Kapitel als Einführung zumThema »Trading von Futures und Forex«sowie in die verschiedenen Arten vonMärkten, auf denen der Schwerpunktdieses Buches liegt. Sollten Sie sichnicht sicher sein, was ein Bond-Tickwert ist oder was zehn Euro-Pips für IhrP&L bedeuten, dann ist dieses Kapiteldas richtige für Sie. Ich werde außerdemüber Webseiten und andere Bücher

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schreiben, die einem helfen, stets aufdem neuesten Stand zu sein.

Zusätzlich zu spezifischen Trading-Setups behandelt das Buch praktischeAspekte des Tradings. So etwa dieverwendete Hard- und Software, MoneyManagement und die Entwicklung einerStrategie, die dem Charakter desTraders entspricht. Den Schluss bildenspezifische Informationen, die sich amnächsten Handelstag verwenden lassen.

Legen wir also los.

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TEIL 1

DieGrundausbildung

für Trader

Ich möchte den Käse gar

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nicht,ich möchte nur aus der Fallerauskommen.

– Spanisches Sprichwort

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1. KAPITEL

Die Märktebewegen sichnicht, weil siewollen, sondernweil sie müssen

DAS PROFIL EINES

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DURCHSCHNITTS-TRADERS: MIT DENFALSCHEN FÄHIGKEITENZUR FALSCHEN ZEIT AMFALSCHEN ORT

Trader sind ständig den Kräften derzwei Welten ausgesetzt, zwischen denensie festhängen und die einerseits dasBeste und andererseits das Schlimmstedarstellen, was das Trading zu bietenhat. Einerseits können sie mitLeichtigkeit und Effizienz auf einemMarkt ein- und wieder aussteigen,wovon bei großen Fonds nur zu träumenist. Sie können für sich besondere

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Nischen gestalten, wie sie einRentenmanager niemals zu Standebringen oder gar kopieren würde. Aufdiese Weise haben sie die Möglichkeit,ein unabhängiges Leben

zu führen, ohne den alltäglichenÄrger von Otto Normalverbraucher.Dies sind äußerst verlockende Anreize,die sich mit keiner anderen Tätigkeiterreichen lassen.

Die Gründe, warum sich Menschenfür Trading in Voll- oder Teilzeitentscheiden, sind vielfältig. Es könnteder Wunsch nach einer beruflichenVeränderung, nach mehr Unabhängigkeitsein, der Wunsch, der Verantwortungeiner Führungsposition in einemUnternehmen zu entkommen, oder die

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Möglichkeit, zu Hause bei den Kindernzu bleiben. Dieser »Job« bietet dieChance eines ansehnlichen Einkommensund ist wesentlich interessanter undunterhaltsamer als jeder andere Beruf –außer Rockstar vielleicht. Aber falls dieMöglichkeit, gemeinsam mit U2 aufeiner Bühne zu stehen, ein bisschenunerreichbar zu sein scheint, dann istTrading eine gute Alternative.

Traden lässt sich überall, wo eseinen zuverlässigen Internetzugang gibt.Kein Chef erteilt alberne und ständigwechselnde, widersprüchlicheAnweisungen, während er sich miteinem System abmüht, das ihn an denRand seiner Fähigkeiten (oder darüberhinaus) gebracht hat. Angestellte sind

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nicht notwendig. Für diejenigen unteruns, welche die Welt der Unternehmenüberlebt haben, gibt es nichts, waseinem so ein Freiheitsgefühl verschafftund so schön ist, wie wenn man keinegroße Gruppe von leidenschaftslosenmenschlichen Wesen mehr leiten muss.Dank der Leasingprogramme von Firmenwie Dell sind die Startkosten minimal.Es ist völlig in Ordnung, im Bademanteloder gar nackt zu traden. Das Beste aberist die flexible Arbeitszeit. Beispieleeiniger erfolgreicher Trader, mit denenich zusammenarbeite: Aktiv Traden vonOktober bis April, danach fünf MonateUrlaub. Oder: Lediglich während derersten beiden Stunden des Handelstagshandeln und dann den Rest des Tags

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freimachen. Oder: So lange traden, bisman 50 Prozent seines Kapitals neuerwirtschaftet hat, und dann den Rest desJahrs frei nehmen. Diese Liste lässt sichbeliebig erweitern. Bei allem, wasdieser Beruf zu bieten hat, ist es alsokein Wunder, dass Zehntausende ihrGlück versuchen und in diesemreizvollsten aller Berufe zu arbeitenbeginnen. Er verkörpert densprichwörtlichen »amerikanischenTraum«.

So viel Freiheit hat freilich einengrausamen Preis. Einfach ausgedrückt:Die Märkte können eine(n) Trader(in)nicht vor sich selbst schützen.Individuelle Trader sind – anders alsFondsmanager – unbeaufsichtigt, und es

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steht ihnen frei, ungehindert nacheigenem Gutdünken zu agieren. Und beimanchen Tradern bedeutet das, dass siesich aufführen wie Siebenjährige, dienach dem Ex-Trinken von zwei Dosen»Mountain Dew« bei Toys’R’Usabgesetzt worden sind. Leider verstärktdiese Freiheit schlechteAngewohnheiten. Die Folge ist einMarkt, der sich so bewegt und sogedeiht, dass möglichst viele Menschenständig kein Geld verdienen. Warum dasso ist? Es hat damit zu tun, dass Traderdie besten Verkäufer der Welt sind.

Obwohl Gebrauchtwagenhändlernder zweifelhafte Ruf anhaftet, penetrantund unehrlich zu sein, ist das nichts imVergleich zu einem Durchschnitts-

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Trader. Ein(e) Trader(in), der/die einePosition eingegangen ist, kann sichselbst derart belügen, dass er/sie allesglaubt, was den Glauben verstärkt, dasser/sie Recht hat.

Wenn er sich einem Verlustgegenübersieht, wird unserDurchschnitts-Trader einen Blick aufden Chart werfen und jedem in Hörweitemitteilen, dass es so aussehe, als ob esbald zu einer Kursumkehr käme. Mitdem Ergebnis, dass er nicht aus seinerPosition aussteigt und seine Verlusteweiter wachsen.

Mit einem möglichen Gewinnkonfrontiert, wird unsere Durchschnitts-Traderin zögern, auszusteigen, und ihrerKatze erzählen, dass »… der Markt gut

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performt. Es ist zu früh, um jetzt zuverkaufen«. Das Ergebnis: Sie bleibt imTrade, und der verwandelt sich in einenVerlust.

Der Fehler, den die beiden gemachthaben, ist eine weit verbreitete,verhängnisvolle Krankheit bei denmeisten Tradern. Sie sind sich nichtdarüber im Klaren, wie der Marktnaturgemäß ihre Reaktionen soprogrammiert, dass sie Verluste machen.Und sie sind sich nicht derSchlüsselfaktoren bewusst, die dieMärkte wirklich bewegen und die ichbereits in der Einleitung erörtert habe.Die Folge sind Trader, »die wie Spatzenessen, aber wie Elefanten sch….n.«Dieser Situation kann natürlich kein

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Konto standhalten. Schlimmer noch:Dieser Kreislauf, den eigenen Gefühlenausgeliefert zu sein, kann nurdurchbrochen werden, wenn er frontalangegangen wird. Leider verstehenprofessionelle Trader diese Situationnur zu gut und setzen deshalb ihreParameter so, dass sie davon profitieren.Sie beuten insbesondere die Trader aus,die nicht verstanden haben, warum sieverlieren. Das Unheil des einen Tradersist des anderen täglich Brot.

ALLES DREHT SICH UMSCHMERZ UND LEIDEN

Das Problem ist einfach und doch

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zwiespältig. Erstens: Obwohl Tradersicherlich wissen, dass nicht alle Tradesgut ausgehen können, bekommen siedoch bei jedem das »sichere Gefühl,dass es diesmal klappt«. Eine Studie vonkanadischen Psychologen dokumentiertdiesen faszinierenden Aspekt desmenschlichen Verhaltens. Gleich nachdem Setzen einer Pferdewette sind dieLeute wesentlich zuversichtlicher, dassihr Pferd gewinnt, als sie es noch kurzvor dem Setzen waren. Es ist klar, dasssich an dem Pferd selbst nichts geänderthat. In den Köpfen der Wettenden aberhaben sich die Chancen des Pferds nachder Wettabgabe immens erhöht. Ohne zuweit in psychologische Abhandlungenabzuschweifen: Dieses Verhalten hat mit

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der sozialen Prägung zu tun, dass wirmöglichst zu unseren eigenenEntscheidungen stehen sollen. Wenn wiruns einmal entschieden haben, soreagieren wir nach innen und außen stetsdamit, unsere früheren Entscheidungenzu rechtfertigen. Wenn wir eine richtigeEntscheidung getroffen haben, gehtdieser Prozess gut für uns aus, und wirsteigern unser Selbstvertrauen. Wennwir aber eine falsche Entscheidunggetroffen haben – ob es sich dabei umeinen Trade, einen Job oder den Partnerhandelt –, dann wird dieserpsychologische Prozess alles noch vielschlimmer erscheinen lassen. Wirweigern uns schlicht und einfach,loszulassen und weiter nach vorn zu

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schauen, und konzentrieren uns zu sehrdarauf, unsere frühere Entscheidung zurechtfertigen. Manche Menschenverschwenden ihr ganzes Leben damit,eine falsche Entscheidung zurechtfertigen. Was für eineZeitverschwendung!

Zweitens: Viele Trader meinen, siekönnten sich auf ihr Urteilsvermögenverlassen, wenn sie einen Tradeeingegangen sind. Auf dem Papier istdas sicherlich sinnvoll. Tatsache istjedoch, dass Trader dann amobjektivsten sind, bevor sie in einenTrade einsteigen. Ist der Trade ersteinmal gestartet, fällt der Grad anObjektivität direkt proportional zurAnzahl der über dasselbe Konto

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gehandelten Anteile oder Kontraktestetig ab. Stellen Sie sich das so vor:Wenn ein Trader, der ein 10.000-Dollar-Konto hat, mit 10 E-Mini-S&P-Futures long ist, und ein anderer, der ein100.000-Dollar-Konto besitzt, mit einemE-Mini-S&P-Future long ist – wer vonbeiden wird dann bei jedem Tick Blutund Wasser schwitzen? Nicht nur, dassder erste Trader schon das Gefühl hat,»dass dieser Trade funktionieren wird«,er ist jetzt auch noch unweigerlich demzusätzlichen Druck ausgesetzt, einePosition managen zu müssen, die beijedem Tick riesige Equity-Percentage-Schwankungen erzeugt. Trader, die sichauf ihr Urteilsvermögen verlassen, wennsie eine Position eingegangen sind, die

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sie emotional sehr aufwühlt, handeln so,als wollten sie ein Boot mit einemPaddel aus Emmentaler flussaufwärtsrudern – es funktioniert einfach nicht.

Die oben genannten Faktoren halteneinen Teufelskreis am Laufen, dessenFolge Trader sind, die sich ständigselbst – wie schlechteGebrauchtwagenhändler – eine ganzeReihe falscher Vorstellungen verkaufen.Anstatt einen Schlachtplan zu verfolgen,anhand dessen sie aus einer Positionaussteigen könnten, verbringen sie ihreZeit damit, zu begründen, warum sieRecht haben. Und es gibt nur ein oderzwei Gründe, die sie dazu bringenkönnen, eine Position glattzustellen. Dererste wäre, dass der Schmerz durch das

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Halten der Position so übermächtigwird, dass sie es nicht länger aushalten.Wenn dieser Punkt des Aufgebenserreicht ist, fangen sie an, wie verrücktauf ihre Tastatur einzuhacken, um »zumbestmöglichen Kurs« zu verkaufen(beziehungsweise sich einzudecken), undauf diese Weise den Schmerz zu lindern.Der zweite Grund ist ein so genannter»Margin Call« ihres Brokers, der ihnenhöflich anbietet, ihnen zu helfen, undihnen freundlich mitteilt, dass sieaussteigen sollten. Dieser Trade wirdebenfalls »zum bestmöglichen Kurs«platziert. In solchen Situationen existiertkein Plan, kein klarer Gedanke und keineObjektivität, nur ein Haufenerzwungener Sell- beziehungsweise

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Buy-Orders, wenn jemand short ist.Dieser Akt der Kapitulation, bei dem dieTrader aussteigen, weil sie müssen,nicht, weil sie es so wollen, istemotionsgesteuertes Trading inReinform – und das ist es, was dieMärkte in Bewegung hält. Egal ob essich um einen monatelangenAbwärtstrend auf Grund von anhaltendenKapitulationsverkäufen oder um einezehnminütige Rallye auf Grund vonDeckungskäufen handelt – dieseHandlungsweisen sind Ursache dergroßen Bewegungen auf allen Märktenund in allen Zeitfenstern. Die Märktebewegen sich nicht, weil sie wollen,sondern weil sie müssen.

Der Druck, den sich die Trader

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machen, die versuchen, »im Einklang mitihrer ursprünglichen Entscheidung« zuhandeln, sowie die Trader, die ihrefinanziellen Möglichkeiten bei Weitemüberschreiten, führen mehr als allesandere zu Katastrophen beim Trading.Katastrophen für die meisten zumindest.Auf zehn bis 20 Trader, die ihrenKontorahmen sprengen, kommentypischerweise ein bis zwei Trader, dieein Vermögen verdienen. Schließlichverschwindet das Geld nicht einfach. Esfließt nur auf ein anderes Konto – vonjemandem, der mit seinen Setups gezieltdie menschliche Natur ausnutzt.

EINE FALLSTUDIE, DIE

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BEIM STUDIUM AN DERHARVARD BUSINESSSCHOOL NICHTVORKOMMT

Abbildung 1.1 zeigt den Chart eineraktiv gehandelten Aktie, deren Name unsvorerst nicht interessieren soll. Währenddes Jahrs 2004 wurde die Aktie voneiner Seite der Trader-Gemeinde gekauftund von der anderen energischgeshorted. Beide Parteien hattenreichlich Gelegenheit zumGeldverdienen. Am 29. Dezember 2004markierte die Aktie ein neues 52-Wochen-Hoch und erreichte am nächstenHandelstag 33,45 US-Dollar. Im Verlauf

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der folgenden fünf Börsensitzungen gabes einen Pullback zur Supportlinie bei27,62 US-Dollar (Punkt 3). Dies stellteeine solide Kaufgelegenheit dar, die dieKaufgelegenheit bei Punkt 1 mit dergleichen Oversold-Wahrscheinlichkeitwie in Punkt 2 nachbildete.

Dieser Chart stellt einen klassischenFall eines Wendepunkts dar, an demeinige Trader eine Entscheidung treffenmüssen. Einem Trader, der die Aktiegekauft hat, als sie zum Höhenflugansetzte, wird es wehtun, während einer,der bei dem Hoch short gegangen ist, einHochgefühl empfinden wird. Investoren,die bei schon bei 10,00 US-Dollar longgegangen sind, werden begeistert seinund sich überlegen, ob sie bei dem

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Pullback ihre Position ausbauen sollen.Ein Trader, der bei der Aktie flat ist,wird besorgt sein, weil er die nächsteKursbewegung nicht verpassen will, undversuchen, bei dem Pullback zurSupportlinie zu kaufen. Nehmen Sie sicheinen Augenblick Zeit, um sich denChart genau anzusehen. Was würden Siein dieser Situation tun? Gehen Sie shortoder kaufen Sie? Wie viel würden Sieriskieren? All das muss ein Traderwissen, bevor er einen Trade platziert.

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Abbildung 1.1

Lassen Sie uns einen fiktiven Traderals Beispiel nehmen, den ich Joe Tradernennen will. Joe tradet schon seit einerWeile und hat eine Menge über Risk-Reward-Ratios gelernt; auch dass es

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heißt, geduldig auf hochprofitable Setupszu warten. Er wirft also einen Blick aufunseren Chart und bemerkt eineanständige Kaufgelegenheit bei dieserAktie. Sein Tradingkonto weist einenStand von 100.000 US-Dollar auf. Kurzvor Börsenschluss kauft er für etwa dieHälfte seines Budgets 2.000 Anteile zu27,80 US-Dollar, ohne dass auch nur imGeringsten eine zusätzlicheSicherheitsleistung notwendig wäre. Erplatziert eine Stopp-Limit-Order bei26,20 US-Dollar sowie eine GTC-Sell-Order (Good-till-cancelled) bei 32,60US-Dollar, also knapp unter demjüngsten Höchststand. Er riskiert 1,60US-Dollar (3.200 US-Dollar), um 4,80US-Dollar (9.600 US-Dollar) zu

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verdienen, eine sehr angenehme Risk-Reward-Ratio von 3:1. Wenn erausgestoppt wird, verliert er 3,2 Prozentseines Kontostands, was er angesichtseiner Rendite von 9,6 Prozent für einannehmbares Risiko hält.

Am nächsten Tag, am 7. Januar 2005,eröffnet die Aktie mit einerAbwärtslücke bei 23,78 US-Dollar, unddamit deutlich unter Joes Stopp-Limit-Order (siehe Abbildung 1.2). Damit hältJoe die Position, seine Stopp-Limit-Order wird erst ausgelöst, wenn derKurs wieder bei 26,80 US-Dollar steht.

Aber Joe verfällt nicht in Panik. Erhat das alles schon einmal erlebt. Essieht nicht gut für seinen Trade aus, aberdas ist nicht so schlimm, der Kurs steht

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nur um einen US-Dollar über seinemursprünglichen Stopp. Joe weiß, dassdie Kurse, bevor sie einbrechen, stetsnoch einmal ein Stück weiter ansteigen,bevor sie endgültig sinken. Die Aktie istnach der Tages-Stochastik auchüberverkauft, was einen Kurssprungnach oben erwarten lässt, auch wenn essich vielleicht nur um einen Dead-Cat-Bounce handelt. Er entscheidet sich,seine Stopp-Limit- Order für diesenmöglichen Wiederanstieg des Kursesstehen zu lassen und beabsichtigt, kurzvor Börsenschluss noch einmalnachzusehen, wo der Kurs dann steht.

Etwa 15 Minuten vor derSchlussglocke wirft er noch mal einenBlick auf die Aktie und stellt fest, dass

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sie sein Stopp-Limit niemals erreichthat, sich aber während des Tages vondem Tief wieder ein wenig erholt hat. Ermeint, die Chancen stünden gut, dass derKurs sich am nächsten Börsentag nochein gutes Stück weiter nach obenbewegt. Joe ist ruhig. Er ist objektiv. Erentscheidet sich dranzubleiben.Unglücklicherweise ist der nächsteHandelstag erst Montag, und somitverbringt er den Großteil desWochenendes damit, über die Aktienachzudenken, und reagiert kaum aufseine Umwelt. Am Sonntag fällt seinerFrau auf, dass Joe das ganzeWochenende über sehr ruhig war, fastschon apathisch, und dass er dauernd aufirgendwelche Charts auf seinem PC-

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Bildschirm starrt. Sie blättert nochmalsdie letzte Ausgabe der Cosmopolitandurch in der Hoffnung, Tipps zubekommen, wie man ihn aufmunternkönnte, aber bis sie die Zeitschriftfertiggelesen hat, stellt sie sich bereitsdie Frage, warum sie diesen Wichtüberhaupt geheiratet hat. Die Kerle inden Zeitschriften sind einfach vielverwegener und lustiger! Als sie amSonntagabend schlafen geht, ist siewütend.

Joe, der das alles gar nicht bemerkthat, starrt immer noch auf seinen Chart.

Endlich kommt der Montagmorgen.Joe hüpft nach grauenhaftem Schlaf ausdem Bett und kommt genau rechtzeitig,um zu sehen, dass die Aktie im

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vorbörslichen Handel niedriger steht.Bei der Eröffnung des regulären Handelsgibt es eine Abwärtslücke von fast 3,00US-Dollar (siehe Abbildung 1.3). Joeschüttelt ungläubig den Kopf. Wiekonnte das passieren?

Als Joe seinen Morgenkaffee trinkt,schaut er sich den Chart »objektiv« anund sieht all die Gründe dafür, warumder Kurs nach oben springen sollte. DieAktie hat mittlerweile mehr als 40Prozent ihres Allzeithochs eingebüßt –und das nur binnen sieben Tagen. Aufden Tagescharts hat der Kurs fast dieSupportlinie erreicht. Der Tages-Stochastik nach ist die Aktie hochgradigüberverkauft. Joe ist Realist. Er weiß,dass diese Aktie am Ende ist. Er weiß

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aber auch, dass sich die Aktie früheroder später ein wenig erholen wird, undes wird ihm dann möglich sein, miteinem blauen Auge davonzukommen. Erbeobachtet den ganzen Tag nägelkauendund Kaffee trinkend den Chart undunternimmt nichts. Der Kurs schließt miteinem Verlust von mehr als sechs US-Dollar unter seinem Stopp. Erschrockenüber diese Tatsache entscheidet sichJoe, einen weiteren Tag im Trade zubleiben, da ein Kurssprung überfälligist.

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Abbildung 1.2

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Abbildung 1.3

Erst als er die Garagentür hört, fälltihm wieder ein, dass er für seine Fraueinen Stapel Wäsche bei der Reinigunghätte abgeben sollen. Er packt dieKlamotten und rennt aus der Haustür.

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Am Dienstag, 11. Januar, eröffnet dieAktie (okay, es ist TASR) weitere dreiPunkte niedrigerer, bei einem Stand von17,01 US-Dollar (siehe Abbildung 1.4).Joe atmet tief durch und beißt die Zähnezusammen. Er hat keine Lust mehr, nichtschlafen zu können, und zu allemÜberfluss benimmt sich seine Frauplötzlich auch noch ausgesprochenablehnend. Er fragt sich, ob sie wohlsein P&L auf dem Bildschirm gesehenhat, ist sich aber sicher, dass er es gutversteckt hat, weil er die Anzeige seinerTrading-Plattform immer minimiert,wenn er das Zimmer verlässt. Er weiß,dass er mit seiner Frau sprechen muss,und das wird er auch, sobald er flat ausder Position ausgestiegen ist. Er schaut

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auf den Chart.Er redet sich selbst ein, jetzt bloß

nicht in Panik zu verfallen und sich nichtzu benehmen wie ein Anfänger, sondernwie ein professioneller Trader. Er istsich sicher, dass er nie mehr in so eineSituation kommen wird – in derZwischenzeit aber muss er einen kühlenKopf bewahren und aus demSchlamassel herauskommen.

Joe stellt fest, dass es ihm in denvergangenen vier Monaten gelungen ist,durch Trading ein monatlichesDurchschnittseinkommen von 5.000 US-Dollar zu generieren. Wenn er nun, bei17,00 US-Dollar, aus dem TASR-Tradeaussteigt, hat er allein damit 21.600 US-Dollar verloren. Es würde also länger

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als vier Monate dauern, bis er dasKapital wieder zusammen hätte. Er fragtsich selbst: »Okay, vergiss dieursprüngliche Order. Nehmen wir an, duwärst gerade erst eingestiegen. Waswäre ein vernünftiges Ziel?« Er setztrasch eine Reihe von Fibonacci-Linienein, um zu sehen, wo beim gesamtenKursabfall der 50-Prozent-Retracement-Level liegt. Dieser Wert befindet sichbei 22,79 US-Dollar, also deutlich unterJoes ursprünglichem Stopp. Wenn aberdie Aktie wieder auf diesen Wert stiege,so wäre das ein Gewinn von 11.580 US-Dollar, und das würde wiederum einenVerlust von lediglich 10.200 statt 21.600US-Dollar bedeuten. Joe setzt also seineneue Sell-Order, im sicheren Glauben,

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dass es nun klappen wird, lehnt sichzurück und wartet, was geschieht.

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Abbildung 1.4

Sonderbarer Weise setzt sich derAbwärtstrend der Aktie im Verlauf desTags weiter fort. Joe starrt auf den Chartund erinnert sich immer wieder daran,einen kühlen Kopf zu bewahren – die

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Aktie sei hoffnungslos überkauft undwerde demnächst nach oben springen.Habe Geduld, warte auf die Erholung,sei kein Dummkopf und verkaufe nichtam schlimmsten Tiefpunkt.

Als sich die Märkte demTagesschluss nähern, bricht TASR zuneuen Intraday-Tiefpunkten ein und fälltunter die 14,00-Dollar-Marke. Joespringt von seinem Schreibtisch auf undschreit angewidert auf. Das istunmöglich! TASR hat in acht Tagen fast60 Prozent verloren. Er ist kurz davor,vor Wut zu explodieren, er merkt, dasser es nicht länger aushalten kann. Er istmit seinen Nerven am Ende, und seinNacken ist so verspannt, dass er sichhart wie Sperrholz anfühlt. Joe verkauft

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kurz vor Börsenschluss bei 14,02 US-Dollar. Das bedeutet einen Verlust von27.560 US-Dollar. Er kann es immernoch nicht fassen, wie weit und wieschnell TASR gefallen ist. Wie vieltiefer kann der Kurs denn noch sinken?Spontan wirft Joe einen Blick auf denWochenchart und stellt fest, dass esoberhalb von 10,00 US-Dollar keineSupportlinie gibt. Er ändert sofort seineTaktik und geht kurz vor derSchlussglocke mit 4.000 Anteilen bei14,04 US-Dollar short. Obwohl er vonsich selbst angewidert ist, fühlt er sichnun doch ein Stück besser bei demGedanken, eine Maßnahme ergriffen zuhaben. So wird er wenigstens denweiteren Kursabfall der Aktie nicht

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verpassen. Er hat Angst davor, zu sehen,wie TASR am nächsten Tag eröffnet.

Joe entschließt sich, seiner Fraunichts von alledem zu sagen, schreibtsich aber selbst einen Erinnerungszettel,um am folgenden Tag die Kleidung ausder Reinigung zu holen.

TASR eröffnet flat am nächsten Tag,und fängt dann an, kontinuierlich zusteigen (siehe Abbildung 1.5). Joe istsich sicher, dass die Rallye nicht langeandauern wird. Er setzt trotzdem einenStopp knapp über den gestrigenHöchstständen. Dieses Mal setzt er eineStopp-Market-Order, weil ihn in ersterLinie die Stopp-Limit-Order in solcheSchwierigkeiten gebracht hatte. Er istsich sicher, dass dieser Trade

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funktionieren wird. Er hat auf ein gutesPferd gesetzt!

TASR schließt in der Nähe derRekordstände vom 12. Januar,überschreitet aber nicht dieHöchststände des Vortags – Joes Stoppgreift also nicht. Er kann sein Pech kaumnoch fassen und hofft, dass die Aktie amnächsten Tag mit einer Abwärtslückeeröffnen wird. Seine Frau ruft an, umihm zu sagen, dass sie mit ihren Mädelsausgeht. Joe besorgt sich ein SixpackBier und sieht sich auf HBO TonySopranos Sendung an, um zu sehen, wiedieser mit den Problemen in seinemLeben umgeht.

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Abbildung 1.5

Nun, der nächste Tag bricht an, unddie Aktie eröffnet mit einerAufwärtslücke von fast 4,00 US-Dollar.Joe wird durch seine Stopp-Orderausgestoppt, da diese, wenn sich der

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Kurs über seinen Stopp, also 20,83 US-Dollar, bewegt, zu einer Market-Orderwird. Joe verliert dabei 6,79 US-Dollar.Auf 4.000 Anteile gerechnet, bedeutetdas einen Verlust von 27.600 US-Dollar– fast genauso viel wie bei seinemersten Trade. Sein Trading-Konto vonursprünglich 100.000 US-Dollar stehtnun noch bei 45.280 US-Dollar. Er mussnun 121 Prozent erwirtschaften, umüberhaupt seinen Break-even zuerreichen. Er ist so wütend, dass er nichtweiß, was er tun soll. Schließlich packter seine Tastatur und schleudert siegegen die Wand. Etwa eine Stundespäter ruft seine Frau an und teilt ihmmit, dass sie zur Eheberatung gehensollten. Joe gönnt sich einen großen

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Whiskey und denkt über den Sinn desLebens nach.

Joe war long in der Aktie. Er wählteeinen Einstiegspunkt mit niedrigemRisiko, hatte ein tolles Risk-Reward-Ratio, und wagte lediglich drei Prozentseines Portfolios dran. Er hatte nichteinmal einen Margin Call erhalten, wieviele andere Trader in dieser Situation.Unterm Strich war es ein guter Plan,aber er endete in einem Desaster.

Für jemand anderen aber war es eintoller Trade. Dieser Chart von TASRzeigt eine andere Sichtweise (sieheAbbildung 1.6). Dies ist ein häufiganzutreffendes Setup, das dann entsteht,wenn große Fonds aus einer Aktieaussteigen wollen. Sie schieben den

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Kurs auf neue Höhen, verführen diePrivathändler und beginnen dann damit,abzustoßen. Sie wissen, dass diePrivaten bei den neuen Höchstständenkaufen werden, und ihnen ist auchbewusst, dass die Privaten bis hinunterzur Support-Linie kaufen werden. Dasgibt den Unternehmen reichlich Zeit, ihreBestände zu verkaufen. Ich nenne diesesSetup deshalb »Fake and Break«(Vortäuschen und Abhauen), und ichverwende es als Fade für Swing-Tradesbei Aktien. (»To fade a market« heißt,einen Trade in die entgegengesetzteRichtung der eigentlichen Kursbewegungzu führen.) Anders ausgedrückt: Wenneine Aktie bei diesem Setup eine Rallyehinlegt, versuche ich, sie zu shorten.

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Abbildung 1.6

TRADING-GRUNDSÄTZEFÜR VERKÄUFE BEISHORT-POSITIONEN BEI

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KÄUFEN INUMGEKEHRTERRICHTUNG

Nach folgenden Grundsätzenverfahre ich beim »Fake-and-Break«-Setup, welches ich beiindividuellen Aktien verwende:Sehen Sie sich nach Aktien um,die neue 52-Wochen-Hochserreichen: Am 30. Dezember,nachdem es tags zuvor ein 52-Wochen-Hoch bei Punkt 1 erreichthatte, eröffnete TASR mit einerAufwärtslücke und erreichte einAllzeithoch bei 33,45 US-Dollar(Punkt 2).

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Halten Sie bei Aktien, die neueHöchststände erreichen, mit Hilfeeines RSI (Periode 7) nachbearishen DivergenzenAusschau: Als TASR am 30.Dezember einen neuen Höchststanderklomm, erreichte der RSI 72,35(Punkt 4) und lag damit deutlichunter dem Wert des jüngsten 52-Wochen-Hochs am 15. November(Punkt 3). Wenn der Index aufimmer neue Hochpunkte steigt undder RSI gleichzeitig fallendeHochpunkte ausbildet, ist die Redevon einer bearishen Divergenz.Der RSI misst die relative Stärkeder Kursbewegungen und zeigt demTrader in diesem Fall, dass die

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Aktie an Stärke verliert.Achten Sie bei Aktien, die neueHöchststände erreichen, aufsignifikante Volumenrückgänge:Als TASR neue 52-Wochen-Hochserreichte, besaß sie nur noch einViertel des Volumens vomvorherigen Anlauf. Das ist so, wiewenn bei einem Auto das Benzinausgeht. Ohne Volumen gibt eskeinen anhaltende Kursbewegung.Shorten Sie die Aktie an demTag, an dem sie unter demvorvergangenen 52-Wochen-Hoch schließt: Am 3. Januarschließt TASR unter 30,98 US-Dollar, dem vorvergangenen 52-Wochen-Hoch vom 15. November.

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Mit diesem Setup geht dieTraderin, nennen wir sie Joanne,mit 2.000 Einheiten, die bei 30,27US-Dollar ausgeführt werden, beider Eröffnung am 4. Januar short.Sie platziert einen Stopp 25 Centoberhalb des Allzeithochs. Dadieses bei 33,45 US-Dollar liegt,wird der Stopp bei 33,70 US-Dollar platziert. Es handelt sichdabei um eine Stopp-Market-Order,nicht um eine Stopp-Limit-Orderwie bei Joe.Benutzen Sie zum Aussteigen einBackup, das nur wenig oberhalbdas Höchststands dieses Tags,aber über der Hauptsupportlinieliegt: Wenn die Hauptsupportlinie

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durchbrochen wird, halten Sie diePosition so lange offen, bis sichein Backup zum Ausstieg überdem Höchststand eines 60-Minuten-Charts der letztenHandelsstunde gebildet hat. Ichspreche dieses Thema hier nur kurzan, aber ich werde in einemspäteren Abschnitt dieses Buchsdas Konzept detaillierter erklären.Ziehen Sie keine Stopps nach.Der Ausstieg ist dasKursumkehrsignal.

Nachdem der Einstieg bei TASR shorterfolgt ist, steigt der Kurs nie hochgenug, um über dem Höchststand desVortages abzuschließen. Daher ist

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Joanne bei der Aktie immer noch short,als diese auf dem Tageschart dieHauptsupportlinie in Form derHauptuptrendlinie durchbricht. Nachdemdiese Hauptsupportlinie durchbrochenwurde, wird aggressiv verkauft.

Abbildung 1.7 ist ein 60-Minuten-Chart, der den Volumenanstieg beiTASR nach dem Durchbrechen derTageschart-Hauptsupportlinie bei Punkt1 anzeigt.

Während des dreitägigenAusverkaufs (Punkte 2, 3 und 4) steigtder Kurs niemals weit genug, um überdem Höchststand des unteren 60-Minuten-Balkens zu notieren. Amnächsten Tag, bei Punkt 5, steigt TASRweit genug an, um über dem

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vorhergehenden 60-Minuten-Balken,dem untersten Balken der gesamtenAbwärtsbewegung, zu notieren. DieserKurs ist das Signal zum Glattstellen. Beider Eröffnung des nächsten Balkensstellt Joanne ihre 2.000 TASR-Anteilebei 16,17 US-Dollar glatt und verdientdabei 28.200 US-Dollar. Jetzt geht siezum gleichen Kurs mit 4.000 Anteilenlong, wobei sie einen Stopp beimTiefstkurs des 60-Minuten-Intervallssetzt.

Sie hält die Position so lange, bis derstündliche Kursverlauf unterhalb desTiefstkurses des oberen 60-Minuten-Balkens notiert. Das geschieht amnächsten Tag bei Punkt 6, und Joannestellt ihre Long-Position bei 20,54 US-

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Dollar glatt und verdient dabei 17.400US-Dollar. Während Joe mit sich selbsthadert und seine ersteEheberatungsstunde absolviert, zähltJoanne ihre Gewinne von 45.680 US-Dollar und verwendet einen Teil ihresProfits für einen einwöchigen Trip nachMaui. Wenn ein Trader Geld verliert, istes nicht verschwunden. Es ist nur auf dasKonto eines anderen Traders gewandert.

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Abbildung 1.7

ES LIEGT NICHT AN DERWIRTSCHAFT, DU IDIOT!

TASR verlor sicherlich nicht innerhalb

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von acht Handelstagen 60 Prozent ihresWertes, weil die Aktie es so wollte.Hilflose Trader und Offene Fonds, diesich diese Aktie besorgten, um CoveredCalls zu verkaufen, waren dieHauptleidtragenden. Covered CallWriting war während des größten Teilsdes Jahrs 2004 eine der verlässlichstenQuellen zum Geldverdienen. Das lagdaran, dass die Märkte unruhig undunentschlossen waren. Weil dieMethode so gut funktionierte, kündigtedie Wall Street Pläne zur Auflageeiniger auf Covered Calls spezialisierterOffener Fonds an. Obwohl es auf denMärkten keine Garantien gibt, kann mansich einer Sache fast hundertprozentigsicher sein: Sobald die Wall Street ein

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spezielles Vehikel für einen bestimmtenMarkt oder eine bestimmte Strategieankündigt, dann war es das für diesenMarkt oder diese Strategie. Nachdemdie Offenen Fonds aufgelegt wordenwaren, gab es in den letzten zweiMonaten des Jahres 2004 ein großesGeschrei, das diese Strategie als besteMethode zur Ausnutzung der damaligenMarktsituation unbrauchbar machte. Einweiteres Beispiel gefällig? 2004kündigte die Wall Street einen HoldersTrust für Gold namens GLD exakt zudem Zeitpunkt an, als Gold einenHöchststand bei 450 US-Dollar proFeinunze erreichte. Und die Moral vonder Geschichte? Wenn die Wall Streetanfängt, Packages zu schnüren und sie

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mit einer Zierschleife der Öffentlichkeitverkauft, dann ist die Kursbewegungschon vorbei. Aber ich fange an, vomThema abzukommen.

TASR verlor 60 Prozent ihresWertes, weil es viele Leute erwischte,die in der Aktie waren und darin»einfroren«, so wie es auch Joe Tradererging. Viele von ihnen konnten dieeigentlich vernünftige Entscheidung nichtfällen, die Aktie zu verkaufen. Sieblieben dabei, bis sie den Schmerz nichtmehr aushielten, oder so lange, bis ihrBroker sie durch Margin Callsherausholte. Eben diese Margin Callsverursachten den schlimmsten Teil desVerfalls von TASR, als die Aktie nahebei 14,00 US-Dollar schloss. Diese

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erzwungenen Market-Ordersverursachten starke Bewegungen derAktie, die noch schlechter für Traderwie Joe endeten, die versuchten, ihreFähigkeiten zu nutzen, um auf möglichstschlaue Weise aus dem Tradeauszusteigen.

Von sich selbst angewidert und mithochrotem Kopf stolzierten die Opferaus diesen Trades hinaus und sinniertenüber den Irrsinn des Universums. Wirhaben gesehen, dass mittlerweile eineandere Gruppe von Tradern dieentgegengesetzte Seite dieses»Kapitulations-Trades« eingenommenund hohe Profite erzielt hat. Wie schafftes ein Trader auf die Gewinnerseite?Nun, um das richtig zu verstehen, müssen

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wir zuerst einen Schritt zurück machenund verstehen, wie die Märkte wirklichfunktionieren und warum sich Traderständig und instinktiv selbst sabotieren.

Der erste Teil ist einfach: DieMärkte sind nicht so komplex undfunktionieren sehr einfach. Märktesteigen auf täglicher Basis, weil dieaktuelle Nachfrage das aktuelle Angebotübersteigt – Punkt. Das hat nichts damitzu tun, in einem bearishen Sekulärmarkt,einem zyklischen Bullenmarkt, in hohenKurs-Gewinn-Verhältnissen oder MariaBartiromos2 Halskette zu sein. (Fürjeden, der während der Dotcom-Blaseaktiv gehandelt hat: Die Tradererwarteten eine Rallye, wenn MariaPerlen trug. Sehr rational gedacht, nicht

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wahr?) Es geht einzig und allein darum,was Trader heute bereit sind, für einenbestimmten Markt oder eine bestimmteAktie zu zahlen.

Es ist nicht relevant, ob dieNachfrage fälschlicherweise von einemHedge-Fonds generiert wurde, der »dieMacht übernimmt« (er kauft großeMengen einer Aktie und zehrt an denVorräten des Market-Makers. Damitzwingt er die Market-Maker, die Aktiezu einem höheren Preis zurückzukaufen).Auch ein Market Squeeze, der die Shortsrichtig verprügelt und sie zwingt zucovern, ist ebenso irrelevant wie einGerücht, eine Aktie derBiotechnologiebranche sei von MarthaStewart unter Druck gesetzt worden.

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Nachfrage ist Nachfrage, und Nachfragetreibt die Märkte nach oben. Auch dasGegenteil ist wahr: Wenn das Angebotauf dem Markt zu groß ist, werden dieKurse sinken. Der beste Hinweis auf »zuviel Angebot« sind die Margin Callsoder andere Varianten erzwungenerVerkäufe, wie beispielsweise die JoeTraders dieser Welt, die das Handtuchwerfen und ihre Position unter Wertverkaufen. Das ist der Grund, warumMärkte ihre Gewinne so schnell wiederverlieren können: Sie nehmen dieTreppe nach oben, fahren aber mit demLift wieder nach unten. Für den Traderist es immens wichtig, diesen Umstandvor Augen zu haben. Ja, die Aktie maggerade sehr gut performen, und die

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Aussichten mögen rosig sein. Aber wenn1,5 Millionen Aktien gleichzeitig zumKauf angeboten und nur 50.000 Aktiengekauft werden, dann wird das Papiereine Bruchlandung hinlegen. Es ist nichtso kompliziert. Es geht einfach umAngebot und Nachfrage in ihrer reinstenForm.

Long oder short zu traden ist sehreinfach, wenn der Investor erst einmalgelernt hat, seine eigene Meinung zuignorieren. Das bedeutet, alle, undwirklich alle, Vorurteile über dieMärkte beiseite zu schieben und sich aufdie aktuelle Angebots- undNachfragesituation zu konzentrieren. Hatein Trader dies begriffen, muss er alsErstes an seinen eigenen seelischen

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Voraussetzungen arbeiten und daran, wieer mit dieser Information umgeht, und ermuss vollständig begreifen, wie dieFunktionsweise des menschlichenGehirns die Trader naturgemäß immerwieder dazu bringt, auf den MärktenGeld zu verlieren. Egal, ob einRiesenverlust wie im Fall von JoeTrader oder eine Serie kleinererVerluste das Tradingkonto aufzehren –immer ist es das menschliche Gehirn,das all dies zulässt.

Und davon wird im nächsten Kapiteldie Rede sein.

2) Star-Reporterin, die beim WirtschaftskanalCNBC die Börsennachrichten moderiert.

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2. KAPITEL

Das kleineEinmaleins derPsychologie:Was man überTrading in derSchule nichtlernt

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Nur ein Narr testet mit beidenFüßen die Tiefe des Wassers.

– afrikanisches Sprichwort-

GEFÜHLE SIND EINESCHÖNE SACHE – BEIHOCHZEITEN UNDBEERDIGUNGEN

Trading ist die wohl trügerischsteTätigkeit der Welt. Kennen Siejemanden, der kürzlich in einenFlughafen gelaufen ist, sich in dasCockpit eines Jumbo-Jets vollerPassagiere gesetzt hat und einfach mal

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ohne Training losgeflogen ist? Esgeschieht aber ständig, dass Menschenein Tradingkonto eröffnen und ohneirgendeine Anleitung anfangen zu traden.Das ist mindestens genauso verrückt.Diese Trader haben kaum einBewusstsein dafür, wie ihre Gefühle unddie naturgegebenen Funktionen ihresGehirns vom Läuten derEröffnungsglocke an gegen sie arbeiten.

So wie ein geschwätziger Masseureiner entspannendenWellnessbehandlung im Weg steht, sinddie Gefühle der Feind des Erfolgs beimTrading. Die Märkte sind daraufausgelegt, sich die menschliche Naturzunutze zu machen. Sie bewegen sich nurdann deutlich, wenn genügend Investoren

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in die gleiche Falle tappen und auf derfalschen Seite eines Trades stehen. Dasspült eine Welle von Furcht, Frustrationund Wut auf die Märkte – und schafftdadurch günstige Tradinggelegenheitenfür denjenigen, der darauf vorbereitetist. Sich ohne die leiseste Ahnung davon,wie die menschlichen Gefühle dieMärkte bewegen und wie die Gefühledas eigene Trading sabotieren, kopfüberin dieses Abenteuer namens Trading zustürzen, ist so aussichtslos wie derVersuch, während eines Wolkenbruchsin Manhattan ein Taxi zu bekommen.

Mit diesem Kapitel sollen Trader aufdie Setups vorbereitet werden, die wirspäter in diesem Buch besprechenwerden. Auf Grund dieser Vorbereitung

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werden die Trader verstehen, wie sichbeim Trading die »bösen Geister inseinem Inneren« unter Kontrolle haltenlassen, diese Geschöpfe, die einenTrader mental blockieren, sobald er ineinen Trade eingestiegen ist. DieserZustand ist der eingangs beschriebenen»Gehirnstarre« bei dem Rafting-Unfallsehr ähnlich. musses gilt auch zubedenken, dass bei jedem Trader andereCharakterzüge vorherrschen, auf Grundderer er Informationen aufnimmt undsich in Beziehung zu seiner Umweltsetzt. Manche Trader sind eher visuellveranlagt, andere auditiv und wiederandere kinästhetisch – ihre Beziehungzur Welt beruht auf durch äußereEreignisse hervorgerufenen Gefühlen.

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Diese drei unterschiedlichenCharaktereigenschaften können einenentscheidenden Einfluss auf dasTrading-Verhalten eines Menschenhaben. Vorwiegend kinästhetischveranlagte Trader sind schon beimEinstieg in einen Trade verloren –zumindest so lange, bis sie ihreBeziehung zur Welt durchschauen underkennen, wie sie ihr Tradingbeeinflusst. Gegen Ende des Buchs gibtes ein Kapitel, das Tipps für den Fallenthält, »dass Trading für Sie einfachnicht funktioniert«. In diesem Kapitelgibt es einen Persönlichkeitstest, mitdessen Hilfe Sie feststellen können, wasfür ein Persönlichkeitstyp Sie sind undwelche die jeweiligen Vor- und

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Nachteile beim Trading sind. DieNachteile werden den Trader so langebehindern, ohne dass er es überhauptmerkt, bis er etwas über sie erfährt undbegreift, was da in ihm vor sich geht.

Darüber hinaus wird der Tradererkennen, wie wichtig es ist, für jedesSetup eine spezielle Methodeanzuwenden, da sich jedes Setupbestimmte Aspekte menschlicherEmotionen zunutze macht. Ein Traderdarf keinesfalls bei jedem Setuppauschal nach den gleichenGrundsätzen verfahren. Das ist einerder größten Fehler, die ich beiAnfängern immer wieder beobachte. EinZwei-Punkt-Stopp beim E-Mini S&Pmag bei einem Setup gut funktionieren,

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aber nur, weil jeder Trade von einemanderen gestoppt wird. Fünf Lots à50.000 US-Dollar zu handeln mag beidem einen Setup sehr gut funktionieren,könnte aber bei einem anderen fataleAuswirkungen haben. Wenn man dieeinem Trade zu Grunde liegendePsychologie versteht, kennt man auch fürjedes Setup die passenden Parameterund die passende Allokation. JedesSetup ist einzigartig und mussdementsprechend behandelt werden.

Am Ende dieses Kapitels sollten Siein der Lage sein, das zu entwickeln, wasich als professionelle Einstellung beimTrading bezeichne. Obwohl wir indiesem Buch größtenteils Setupsbesprechen, müssen Trader die

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Psychologie des Tradings unbedingtverinnerlicht haben. Sonst wird ihre Zeitals Trader nur kurz und sehr schmerzhaftsein.

ZEIGEN SIE MIR EINENTYPEN DER EIN SYSTEMHAT, UND ICH WERDEIHN IN MEINEM KASINOWILLKOMMEN HEISSEN

Dieses alte Sprichwort aus Las Vegaspasst auch wunderbar zu denFinanzmärkten. Ein System zu haben gibtden Leuten ein Gefühl von Sicherheit –es kann nichts schief gehen. Jedes Mal,

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wenn ich das »Mandalay Bay« oder das»Bellagio« in Las Vegas besuche, wirdmir wieder bewusst, dass all dieserPrunk von Leuten bezahlt wurde, diemeinten, sie könnten die Blackjack-Tische schlagen. Die Besitzer desLuxor-Kasinos nahmen einen Kreditüber 550 Millionen US-Dollar mit einerLaufzeit von 20 Jahren auf, um ihrKasino bauen zu können. Sie konnten ihninnerhalb von nur drei Jahrenabbezahlen. Gehen Sie an den Empfangund sagen Sie, Sie hätten eine Strategie,und es ist sehr wahrscheinlich, dass Siedie Präsidentensuite und einen Spieltischnur für sich bekommen.

Warum funktionieren Strategien inLas Vegas nicht? Dafür gibt es zwei

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Gründe: Das Haus hat prozentualgesehen einen Vorteil, und sobald einSystem ein paar Mal ins Wankengekommen ist, fängt der menschlicheGeist an, es zu verändern, um es zuperfektionieren. Das vermasseltirgendwann das Verfahren. In denKasinos – wie auch beim Trading –muss man nur einmal falsch setzen, umsein ganzes Geld zu verpulvern.Kasinobesitzer wissen das, und genaudeshalb verkaufen sie ihreStrategieratgeber direkt im ans Kasinoangrenzenden Souvenir-Shop. Dies istein neues Niveau des sprichwörtlichenFuchses, der den Hühnerstall bewacht.

Der gleiche Prozess spielt sich auchauf den Märkten ab. Die Chancen stehen

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gegen den Trader, weil der Markt imVorteil ist: Er kennt keine Gefühle.Genauso, wie sich der Fluss seinen Wegzum Ozean bahnt, legen die Märkte zuund nehmen ab, ohne sich um dieIndividuen zu kümmern, die in ihnenschwimmen. Menschen haben dieNeigung zu versuchen, dem Markt ihrenWillen aufzuzwingen. Das ist ebensoaussichtslos wie einen Tornadoanzuschreien, um ihn in eine andereRichtung zu lenken.

SCHALTEN SIE IHRENCOMPUTER OHNE DIERICHTIGE INNERE

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EINSTELLUNG BEZÜGLICHDER MÄRKTE GAR NICHTERST EIN

Derjenige, der sein Leidenverheimlicht, kann nichtgeheilt werden.

– Äthiopisches Sprichwort -

Zuerst muss ein Trader die Psychologieverstanden haben – dann kann er sichden Setups zuwenden. Das ist wie beizwei Teilen eines Puzzles. Diese müssenzusammenpassen, bevor der Traderdamit rechnen darf, seinenLebensunterhalt nun durch Trading zuverdienen, ohne dass er immer wieder

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denselben Fehler macht.Ich habe einen großen Teil meiner

Karriere damit verbracht, mich auf diePsychologie der Trader zu konzentrieren– nicht nur in Selbstversuchen, sondernauch in der Zusammenarbeit mitHunderten anderer Trader. Ich habe vielZeit in riesigen Trading Rooms mitHedge-Fonds-Tradern und Prop-Tradernaufgewendet, die Seite an Seite mitHunderten anderer Trader ihre Ordersausgeführt haben. Ich habe die Furcht,die Begeisterung und die Habgiergesehen, die diese Räume und dieTrader wie eine Krankheit einhüllen. Ichhabe erlebt, wie buchstäblich Geld voneinem Konto auf ein Konto auf deranderen Seite des Raums geflossen ist,

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weil sich jede Gruppe von Tradern aufandere Setups und Parameterkonzentriert hatte. Zusätzlich habe ichmit mehr als 100 Händlern gearbeitet,die in mein Büro gekommen sind, ummir beim Traden zuzusehen und sich vonmir bei ihren Trades über die Schulterschauen zu lassen. Ich will keinesfallsbehaupten, dass ich ein Seelenklempnersei, aber ich kenne mich inzwischenzweifellos sehr gut mit dem Prozess aus,den die meisten Trader am Anfang ihrerKarriere durchlaufen. Jede Person isteinzigartig. Aber wenn es um Geld geht,treten die Unterschiede oft ganz schnellin den Hintergrund. Eine Herde durstigerRinder wird bald alle Einwände fallenlassen und losstürmen, um Wasser zu

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bekommen.Zusätzlich zu meinen Erfahrungen aus

der Zusammenarbeit mit anderenHändlern wird es Sie nicht überraschenzu hören, dass ich vieles aus erster Handdurch den besten Lehrer gelernt habe,den der Markt zu bieten hat: erheblicheAngst und massive Schwierigkeiten.Mein Stiefvater Lance – er war Brokerbei Morgan Stanley – hat mich zumTraden gebracht, als ich im zweiten Jahrder Highschool war. Ich bin mir nichtsicher, ob er mich mitnahm, um meineKarriere zu unterstützen, oder nur, umgenug Gebühren sammeln zu können, dieer brauchte, um seine Hypothek zubezahlen zu – aber letztlich ist damalsalles gut ausgegangen.

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Ihm war seinerzeit aufgefallen, dassich bereits damals eine beachtlicheMünzsammlung beisammen hatte, meineeigene Mail-Order am Laufen hielt undaktiv damit beschäftigt war, mitHändlern und anderen Sammlern mitalten Münzen und anderen Raritäten zuhandeln. Das Ganze war natürlich nurein kleines Unternehmen – aber meinGeschäftssinn war eindeutig erkennbar.Er sagte mir, ich könne genau dasGleiche mit bestimmten Aktien machen,aber anstatt die eigentlichen Aktien zuhandeln, könne ich meine Positionendurch Optionshandel in Schwungbringen. Ich habe ungefähr achtSekunden darüber nachgedacht und dannentschieden, es zu versuchen. An

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meinem ersten Trading-Tag kaufte ichzehn »Out-of-the-Money«-Call-Optionenvon INTC für 50 Cent – eine Wochespäter verkaufte ich sie für 1,35 US-Dollar und nahm damit 850 US-Dollarabzüglich der Provisionen zur Bezahlungunserer Hypothek ein. Meinemonatlichen Ausgaben als Schüler lagenbei etwa 150 US-Dollar. Ich brauchtealso nicht lange, um herauszufinden, dassman seinen Lebensunterhalt auch durchTrading verdienen konnte. Mein Kapitalwurde folglich zu einer Art Angestelltemfür mich. Und der Job war besser, als imKaufhaus zu arbeiten. MeinAbschlussjahr war zufälligerweise 1987– ein tolles Jahr für Trader. Durch puresGlück besaß ich während des Crashs

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vom 19. Oktober, als der Dow Jones aneinem Tag um

22 Prozent einbrach, Put-Optionen.Ich hatte also ein wenig Geld zurVerfügung, als ich aufs College kam.

Ich setzte mein aktives Tradingwährend meiner College-Zeit fort, alsich Betriebswirtschaft in Kalifornienstudierte. Dabei nutzte ich meinerwirtschaftetes Geld für einAuslandssemester in Cambridge,England, und schloss mein Studiumschließlich an der Universität vonAustin, Texas, ab. Während dieser Zeithabe ich recht bald eine sehr beständigeArbeitsweise beim Traden entwickelt:Ich verwandelte regelmäßig im Laufeines Jahrs mein Tradingkonto von

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10.000 US-Dollar in eine hohefünfstellige oder sogar in eine niedrigesechsstellige Summe. Davon kaufte ichmir dann eine Mietimmobilie und einpaar schöne Dinge. Dann setzte ich michhin und überlegte, welche größeren undbesseren Sachen ich noch kaufen wollte.Als ich meine Entscheidung getroffenhatte, wandte ich mich wieder demTraden zu. »Bewaffnet« mit meinenVisionen der »größeren und besserenSachen« tauchte ich wieder in dieMärkte ein – und verlor prompt inweniger als einem Monat den Restmeines Trading-Kontos. Das geschahnicht nur einmal, sondern gleich dreimal.Der denkwürdigste Trade erfolgte, kurznachdem ich das College abgeschlossen

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hatte, als ich es auf wundersame Weiseschaffte, ein Trading-Konto von 150.000US-Dollar in weniger als einer Wochezu verlieren. (Das passiert, wenn man200 OEX-Puts zum Preis 7,20 US-Dollar kauft und sie eine Woche späterfür 75 Cent wieder verkauft.)Glücklicherweise besaß ich zu diesemZeitpunkt genügend Immobilien undkonnte eine davon verkaufen, um wiedereinen neuen Einsatz zum Traden zuhaben.

An diesem Punkt musste ich natürlichherausfinden, was ich falsch gemachthatte. Ich wusste, dass ich mit TradenGeld verdienen konnte – aber warumvermochte ich es nicht zu halten? MeinStudium der Geschichte war hierbei eine

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große Hilfe. Ich konnte deutlicherkennen, dass die Welt seit demAnbeginn der menschlichen Zivilisationimmer wieder ähnliche, durchmenschliche Entscheidungen ausgelösteEreignisse durchgemacht hatte. DieseEinsicht verschob meinen Fokus sowiedie Art und Weise, wie ich auf denMärkten nach Gelegenheiten suchte. Ichsuchte nicht mehr nach dem nächstentollen Indikator, sondern richtete meinInteresse stattdessen auf sichwiederholende Muster, die aufmenschlichem Verhalten beruhten.

Während dieser Zeit las ich ein Buchvon Mark Douglas mit dem Titel »TheDisciplined Trader«. Dieses Buchöffnete mir die Augen, da Mark

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aufzeigte, wie man die alltäglichen undsehr stressigen Trading-Situationen innormales«, erfolgreiches Trading-Verhalten umwandelt. SeinNachfolgebuch Trading in the Zone istebenfalls empfehlenswert. Seine Werkehaben mich sehr stark beeinflusst undsind Pflichtlektüre für die Leute, mitdenen ich zusammenarbeite. MarksErkenntnisse, gepaart mit meiner eigenenlangen Entdeckungsphase, gaben mirschließlich die Antwort: Jedes Mal,wenn ich mich auf die Setups und nichtauf die Ergebnisse konzentrierte, gingalles gut. Wenn ich mich aber auf dieErgebnisse und nicht auf die Setupsstürzte, wurde ich gekillt. Wieso ist dasso? Hatte ich meine Finger einmal an

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einem beträchtlichen Trading-Konto,dachte ich sofort: »Ich möchte diesesKonto auf eine Million US-Dollaraufstocken.« Statt mich auf die Setups zukonzentrieren, richtete sich mein Blickauf die eine Million US-Dollar. Dasbrachte mich dazu, genau jenes Trading-Verhalten an den Tag zu legen, das soviele ruiniert: alles auf einen Trade undkeine Stopps zu setzen, da der Trade jaohnehin »funktionieren« werde, und sichdarauf zu konzentrieren, eine Million zumachen, anstatt auf ein hochprofitablesTrade-Setup zu warten. Sicher wäre eseinfacher gewesen, dieses Verhalten aufmeine Mutter zu schieben, die mich alsKind immer mit einem Löffel zuschlagen pflegte. Es gibt aber einen

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Punkt im Leben, an dem wir selbst dieVerantwortung für unser Handelnübernehmen müssen.

Nachdem diese Erkenntnis sich beimir gesetzt hatte, änderte ich zweiDinge: Zuerst räumte ich alle meineGewinne am Ende einer Woche vonmeinem Trading-Konto ab. Dies sorgtedafür, dass ich mich auf ein konstantesEinkommen anstatt auf einen großenWurf konzentrierte. Es war außerdemeine tolle Möglichkeit, die Gewinne zuschützen – die Märkte können sich deineProfite nicht holen, wenn du sie außerReichweite in Sicherheit gebracht hast.Als zweite Maßnahme setzte ich dieverschiedenen Setups, die ichverwendete, in einer Art Wettbewerb

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ein. So konnte ich am Ende des Monatsderen Performance miteinandervergleichen. Diejenigen, die Geldverloren hatten, fanden ab sofort keineVerwendung mehr. Diese Maßnahmewar enorm wichtig für mein Trading.

Die einzige Möglichkeit, wie ichmeinen kleinen Wettbewerb am Lebenhalten konnte, war, meine Trade-Setupsstets gleich auszuführen. Jedes Mal,wenn ich auch nur eine Kleinigkeitveränderte, notierte ich das in meinemTrading-Tagebuch als »Impuls-Trade«.Auch bei diesen Trades verfolgte ich diePerformance ganz genau. Nach etwasechs Monaten der Beobachtung (Wow,der Markt steigt immer weiter, ich musseinsteigen!) wurde mir klar, dass diese

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Impuls-Trades keinerlei Gewinnbrachten und mich davon abhielten,meinen Lebensunterhalt als Trader zuverdienen.

Durch die Arbeit mit anderenTradern habe ich gesehen, dass Impuls-Trading einer der am weitestenverbreiteten Gründe dafür ist, dass sichdie Leute ruinieren. Sie haben einfachkeinen Plan. Je nachdem, was sich fürsie gerade richtig anfühlt, gehen sie longoder short. Ich hatte Trader in meinemBüro, die buchstäblich nur zu mirgekommen waren, um gezielt an ihrenImpuls-Trades zu arbeiten und ihreOrders heimlich zu setzen, wenn ichgerade nicht hinsah. So stark ist derDrang einzusteigen, um an einer

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Kursbewegung teilzuhaben. Es ist wieeine Drogensucht. Und wie die meistenSuchten zahlt es sich langfristig gesehennicht aus. Ich habe meine eigene Art undWeise entwickelt, mit solchen Leutenumzugehen: Ich sitze einfach nebenihnen, schaue ihnen beim Trading zu undmache schlicht das genaue Gegenteil vondem, was sie gerade tun. Am Ende desTags oder der Woche vergleichen wirunsere Gewinne und Verluste – und dassagt meist alles. Dieser Vergleich ist füruns beide eine Win-Win-Situation: Fürden Impuls-Trader ist es eine großartigeLektion – es gibt tatsächlich Leute, diemit dem genauen Gegenteil von dem,was sie selbst tun, Geld verdienen – undfür mich war es eine profitable Übung.

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Das Heilmittel gegen Impuls-Tradingheißt Geduld. Geduld ist eine äußerstwichtige Eigenschaft für einen Trader –sei es beim Erlernen der richtigenSetups oder dabei, auf eben diese Setupszu warten. Impuls-Trader, die sichdiesen Charakterzug nicht zu Eigenmachen können, sollten das Trading anden Nagel hängen und nach Las Vegasgehen. Das Ergebnis wird das gleichesein – sie werden ihr ganzes Geldverlieren. Aber in Vegas sindwenigstens die Drinks kostenlos.

Wenn man eine Beziehung zu einemMenschen hat, der einen nur beschimpftund die gemeinsamen Träume untergräbt,sollte man diese Beziehung beenden undseiner eigenen Wege gehen. Auf diese

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Weise habe ich mit den Impuls-Trades»Schluss gemacht«. Ich mochte meineImpuls-Trades. Sie machten Spaß. Siegaben mir ein gutes Gefühl. Es waraufregend. Aber unterm Strich höhltendie Impuls-Trades meine finanziellenMöglichkeiten aus und hielten mich vonder Verwirklichung meines Traums vomTrading in Vollzeit ab. Als mir das klargeworden war, entfernte ich dieses»Geschwür« sofort aus meinem Leben.Dies schloss auch ein »Belohnungs- undBestrafungssystem« mit ein, über das ichspäter im Buch, im Kapitel über dieAufstellung eines Businessplans, nochgenauer berichten werde.

Am Schluss blieb ich also beimeinen Freunden, die an mich geglaubt

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hatten – meinen Setups, diefunktionierten, wenn ich ihnen nurhalbwegs eine Chance gewährte. Sobaldich in der Lage war, meine Setupskonstant und immer wieder gleichauszuführen, schaffte ich den Sprung zumVollzeit-Trader. Ein großer Teil dieserWandlung fand auf mentaler Ebene statt,und ich entwickelte das, was ich eine»professionelle Gemütsverfassung«nenne.

Bevor es so weit war, durchlief ichallerdings in meiner Trading-Karrieredrei ausgeprägte Phasen. Ich habeherausgefunden, dass die meisten Traderauf die eine oder andere Art diese dreiPhasen durchmachen. Leider geht denmeisten in Phase III das Geld aus. Diese

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drei Phasen gestalten sich wie folgt:Phase I: Zum Verlieren verdammt– sechs Monate bis ein JahrPhase II: Trading auf derGrundlage von Angst – zwei bissechs MonatePhase III: Die Suche nach demheiligen Gral – sechs Monate biszum Tod

Phase IV steht natürlich für die Zeit, inder ein Trader konstant profitabelarbeitet. Es ist entscheidend, dassTrader diesen Prozess verinnerlichenund herausfinden, in welcher Phase siesich zurzeit befinden. Das ist für dieEntwicklung des Traders vonessemzieller Bedeutung. Es gibt aber

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einen noch wichtigeren Grund, warumdieses Konzept verstanden werdenmuss: Nur so kann ein Händler lernen,einen anderen Trader auszustechen, derin einer dieser Phasen steckt. Dies istdas wohl größte Pokerspiel der Welt,und das Geld auf Ihrem Konto tauchtnicht auf magische Weise aus demNichts auf. Es kommt von jemandem, dernoch lernt, wie die Märkte funktionieren,und dabei seinem Bauchgefühl gefolgtund auf der falschen Seite gelandet ist.

TRADING-PHASE I:ZUM VERLIERENVERDAMMT –

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EIGENSCHAFTEN, DIEEINEM IM LEBEN ERFOLGBRINGEN, VERNICHTENEINEN AUF DENMÄRKTEN

Derjenige, der nach Hoffnungstrebt, wird verhungern.

– Benjamin Franklin -

Jemand hat einmal gesagt, der Weg zurHölle sei mit guten Vorsätzengepflastert. Dieses Sprichwort trifftwohl nirgendwo besser zu als in derWelt des Tradings. Die Person, dietradet, um dabei Geld zu verlieren, muss

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ich erst noch kennenlernen. Jeder willgenau das Gegenteil. Und das Erste, wasdie Menschen machen, nachdem sie indie Welt des Tradings eingestiegen sind,ist, sich das zu Nutze zu machen, wassich für sie in der Vergangenheit bereitserfolgreich bewährt hat. Das Problem istnur, dass die Taktiken, die einer Personzu Erfolg im alltäglichen Lebenverhelfen, beim Traden einfach nichtfunktionieren. Im Gegenteil, sie sindeiner der Hauptgründe für das Scheitern.Obwohl ein gutes Urteilsvermögen beider Gründung eines Unternehmens oderbeim Aufstieg in einer Firmaunerlässlich ist, haben wir ja bereitsgesehen, warum dieses »guteUrteilsvermögen«.

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in der Mitte des TASR-Trades nichtfunktioniert hat. Dies bringt uns zur wohlschmerzhaftesten Lektion, die deroptimistischen Natur des Menschen jeerteilt wurde: Die Taktiken, die imalltäglichen Leben zum Erfolg führen,funktionieren beim Traden nicht,sondern stellen einen der Hauptgründefür das Scheitern eines Traders dar.Die Zielstrebigkeit, das positive Denkenund der Eigensinn, der Menschen ineinem bestimmten Lebensbereicherfolgreich macht, liefert sie beimTraden ans Messer. Es sind eben dieseTrader, die an einer verlorenen Positionfesthalten, im Abschwung noch Zukäufetätigen und Techniken des Positiv-Denkens verwenden, um sich selbst

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davon zu überzeugen, dass dieses Fiaskonoch ein gutes Ende nehmen werde. Esist mir egal, wie viele Kassetten desamerikanischen MotivationskünstlersTony Robbins die Mitarbeiter von Enronschon gehört haben: Das wird ihre Aktienicht auf einen Stückpreis von 90 US-Dollar zurückbringen. Für den Trader,der sich dieses Phänomens nicht bewusstist, sind die Verluste programmiert. Dasheißt nicht, dass man nicht daraufvertrauen sollte, dass man letztlich einguter Trader werden könnte. Weitgefehlt. Ein Trader wird aber sicherbesser damit fahren, bei jedem Trade,den er tätigt, davon auszugehen, dass ernicht funktionieren wird. Auf dieseWeise lernt er, sich auf den Schutz vor

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Verlusten zu konzentrieren. Die Gewinnesorgen für sich selbst. Seien Sie imLeben optimistisch – aber seien Siepessimistisch, was Ihren nächsten Tradeangeht.

Investoren, deren Denkweise beimTrading darauf beruht, wie dieGesellschaft »Gut« und »Böse« belohntoder bestraft, werden vom ersten Tag anverlieren. Ein Beispiel: Die Verlustegering zu halten ist äußerst schwer, wenndie Möglichkeit besteht, dass der Marktseinen Weg zurück zum Break-even-Point schafft. Ab diesem Punkt ist derTrader kein »Verlierer« mehr. Demnach,und gemäß den Richtwerten derGesellschaft, ist ein Händler»erfolgreich«, wenn er mit Gewinn aus

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einer Position aussteigt. Das führt zurLöschung einiger Stopps, »immer malwieder«, in der Hoffnung, am Break-even-Point aussteigen zu können, um inden Augen der Gesellschaft alsGewinner dazustehen (ach wie schön).Das kann zehn Mal hintereinanderfunktionieren. Es wird jedoch derZeitpunkt kommen, an dem es nicht mehrfunktioniert, und dann ist es für denTrader fatal. An solchen Tagen wird derTrader einer von den vielen sein, dieeinen Kurssprung verursachen, indem sieangewidert in die Tastatur hacken, umaus dem Trade auszusteigen, der geradeihr Konto vernichtet. Dieses Verhalten,Stopps zu löschen – auch wenn mandiese Taktik nur selten einsetzt –, wird

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von dem Gedanken darüber getragen,wie die Gesellschaft Gewinner undVerlierer definiert. Ein solchesVerhalten wird das Konto des Tradersschneller als alles andere vernichten.Dadurch, dass der Trader harte Stoppssetzt und sie konsequent beibehält, hat erwenigstens eine Chance, für einenLebensunterhalt durch Vollzeit-Tradingzu kämpfen. Wenn er nicht einmal dasschafft, wird er als Trader keinen Erfolghaben. Punkt.

Der Fehler, den Trader am Anfangmachen, besteht darin, dass sie normalerWeise in eine Phase kommen, in der siesich an guten und ertragreichen Tagenals guten Trader, an schlechten undverlustreichen Tagen aber als schlechten

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Trader bezeichnen. Dies ist ein normalesVerhalten, das auf gesellschaftlicherPrägung beruht. Demnach ist einEinserschüler erfolgreich, ein Schülermit Sechsern im Zeugnis aber nicht,richtig? Wenn es etwas gibt, das ich indiesem Buch ganz deutlich zumAusdruck bringen möchte, dann ist esFolgendes: Die Märkte haben nichtsmit der Gesellschaft zu tun! Die Märktesind so ausgerichtet, dass sie das, wasden Menschen lieb und teuer ist, zuihrem Vorteil ausnutzen. Die Märkteflorieren durch die gesellschaftlichenRegeln und Ideale, die siezusammenknüllen, anzünden und einemTrading-Neuling in den Hals stopfen.Jeder Trader, dem dieses Phänomen

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nicht geläufig ist, hängt schon von derEröffnungsglocke an am Angelhaken.

Die Gesellschaft sagt uns, dass derVerlust von Geld einem Scheitern unddas Erwirtschaften von Geld einemErfolg gleichkommt. Der Trader, der aneinem Tag Geld verloren hat, denkt also:»Ich habe Geld verloren. Ich kann dasnicht. Hätte ich doch nur meinen Stoppgelöscht … der Markt wäre wiedergestiegen, und ich hätte am Break-even-Point aussteigen können, und ich wärejetzt noch handlungsfähig.« Daraufhinfängt er an, nach Gelegenheiten zurEntfernung seines Stopps zu suchen, umnicht mit einem Verlust-Trade zu enden.Das macht er natürlich nicht bei jedemTrade, nur hin und wieder. Und wie

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entscheiden diese Trader dann, wann derrichtige Zeitpunkt wäre, dies zu tun?Indem sie sich ganz einfach auf ihr»Urteilsvermögen« verlassen. Und genauan diesem Punkt schlagen dieprofessionellen Trader zu.

Dieser gesellschaftliche Blickwinkelin Bezug auf Geld treibt Trader zu ebenjenen Verhaltensweisen, die sieruinieren. Einen Stopp in der Hoffnungauf eine Erholung des Kurses bis zumBreak-even zu entfernen ist eine derschlechtesten Angewohnheiten, die einTrader entwickeln kann. Sicher wird esdas eine oder andere Mal gut ausgehen –es muss aber nur ein einziges Mal schiefgehen, um die Hälfte eines Kontos odersogar mehr zu vernichten. Während der

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Rest der Welt Verluste als etwasSchlechtes ansieht, sind kleine Verlustebeim Traden ein Zeichen von Erfolg.Niemand, der nicht selbst tradet, wirddas verstehen. Verschwenden Sie alsoIhre kostbare Zeit nicht damit, IhrenFreunden und Verwandten zu erklären,dass der gestrige Verlust von nur 2.000US-Dollar ein Teil Ihres Erfolgsplanswar. Ja, das bedeutet, dass Sie Ihren Jobmachen – aber solange die Sonne imOsten aufgeht, werden das andereMenschen nicht verstehen. Die einzigenMenschen, die Trader verstehen, sindandere Trader. Wenn ich auf einerCocktailparty gefragt werde, was ichdenn beruflich mache, sage ich einfach,ich sei ein Aussätziger. Das verstehen

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die Leute wenigstens und zeigenMitgefühl.

Die größte Aufgabe fürNeueinsteiger ist, ihr Gehirn so zuprogrammieren, dass ihnen klar ist, dassbeim Trading Verlieren auch Gewinnenheißen kann. Zum Job einesprofessionellen Traders gehört es, auchkleine Verluste zu machen. Punkt. Diemeisten Trader verstehen nicht, dass espro Monat nur wenige Tage gibt, andenen man wirklich große Profiteerzielen kann. Für den Rest der Zeit gilt:Wenn der Trader seinen Kopf überWasser halten kann, hat er einen gutenJob gemacht. Ziel ist, das Trading-Kontoin einem guten Zustand zu halten, umbereit zu sein, wenn die großen

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Bewegungen einsetzen. Wenn einigeTrader an einem Montag drei kleineVerluste in Folge hinnehmen müssen undden Tag mit Verlusten beenden, machensie also lediglich ihren Job und habendie Chance, erfolgreiche Profi-Tader zuwerden, weil sie den Großteil ihresKontos zusammengehalten haben, um aneinem der wenigen Tage, an denen sichdie Märkte wirklich bewegen,handlungsfähig zu sein. Darum geht esbeim Trading. Es geht um Trader, diesich an die Parameter halten, die sie sichselbst gesetzt haben, und an die Setups,die sie selbst aufgestellt haben. Es gehtnicht um Reaktionen oder darum, dasletzte Fitzelchen an Information aufCNBC zu erhaschen. Denn das ist der

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Weg zur Vernichtung des eigenenTradings.

Ich kann mich an einen Anruf einesManns Mitte 2003 erinnern, der fürseine Familie einen Hedge-Fonds imWert von zehn Millionen US-Dollarverwaltete. Mir ist nie ganz klargeworden, wie er sich für diese Aufgabequalifiziert hatte, obwohl ich meine,dass er erwähnte, er wisse, wie man dasInternet nutze. Er schickte mir eine E-Mail zum Thema YHOO und fragte michnach meiner Meinung. Ich sah mir dieCharts an. Die Aktie stieg mitbeträchtlichem Tempo nach oben, undich berichtete ihm von verschiedenenSetups, die ich verwenden würde, umlong zu gehen. Offensichtlich war das

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allerdings nicht die Antwort, die ererwartet hatte, denn am nächsten Tag riefer mich an und erzählte mir, ich hätte denChart falsch gelesen. Als ich ihm sozuhörte, wie er über Charts und Kurs-Gewinn-Ratios wetterte, ging mir einLicht auf. Ich unterbrach ihn und fragte:»Wo haben Sie die Aktie geshortet?«Nach einem Moment der Stille undeinem Hüsteln wurde die Geschichteklar. Er hatte das Papier bei 12,00 US-Dollar auf Grund einer Newsletter-Empfehlung geshortet. Als die Aktie zusteigen begann, shortete der Newsletterweiter, und mein Telefonpartner machtees nach. Zu der Zeit, als wir miteinandersprachen, hatte er 400.000 Aktien zumDurchschnittspreis von 16,25 US-Dollar

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und mit einem Gesamtvolumen von 6,5Millionen US-Dollar geshortet.

Ich fragte ihn also, ob der Newsletterimmer noch short empfehle. Er sagtenein. Ich warf einen Blick auf meinenBildschirm und sah, dass YHOO zumPreis von 22,50 US-Dollar gehandeltwurde und gerade neue 52-Wochen-Hochs erreicht hatte. Er fragte mich, ober noch mehr Anteile shorten sollte, umseine Durchschnittskosten zu erhöhen,»damit der Kurs nicht so lange wiedersinken muss, bis ich meinen Break-evenerreiche«.

Er hatte gerade 2,5 Millionen US-Dollar verloren, seine Familie wusstenoch nichts davon, und er versuchte,seine Karriere als Finanzguru seiner

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Lieben zu retten. In seinen Ansichtenwar keinerlei Vernunft vorhanden. Ichsagte ihm, er müsse aus dem Tradeaussteigen oder wenigstens Call-Optionen für einen Hedge kaufen. Ichsagte ihm sogar, dass YHOO weitersteigen würde, bis alle Leute, die shortinvolviert waren, nach ihrer Mamaschreien und covern würden.Offensichtlich war auch dies nicht dieInformation, die er sich erhofft hatte. Erkaufte also weitere 100.000 Aktien shortund gab schließlich mit einem Verlustvon 6,5 Millionen US-Dollar klein bei,als YHOO auf 30 US-Dollar fiel. Das isteine entsetzliche Geschichte, aber solcheDinge passieren dauernd auf Kontenverschiedenster Größenordnungen.

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Dieser Trader wollte keinen kleinenVerlust hinnehmen, um vor seinerFamilie nicht als Loser dazustehen. SeinMotto lautete: »Solange ich in dieserPosition bleibe, ist es nicht wirklich einVerlust.« Das ist in etwa so, also würdeman aus allen Körperöffnungen bluten,aber nicht zum Arzt gehen, getreu demMotto: »Solange ich nicht zum Arztgehe, weiß keiner, dass ich sterbe.«Vertrauen Sie mir: Sind Sie erst mal tot,werden es die Leute auch mitkriegen.

Ein Staffelkauf bei einerVerlustposition ist in etwa so, alswürden Sie in ein sinkendes Schiff nochmehr Wasser hineinpumpen. Als unserFamilien-Fondsmanager seine Taktikweiter fortsetzte, während YHOO neue

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Höhen erreichte, hätte er auch genausogut Nägel in die Mona Lisa schlagenkönnen. Beides sind willkürliche Akteder Zerstörung. Finanzplaner reden oftvon Dollar Cost Averaging. Ich nennees Dollar Loss Averaging. Zusatzkäufezu einem gewinnbringenden Trade sindin Ordnung, aber bei einemverlustbringenden Trade ist es der pureSelbstmord. Wenn Sie einige IhrerAngestellten dabei erwischen, wie sieSie beklauen – würden Sie ihnen eineGehaltserhöhung geben oder sie feuernund sich neue Arbeitskräfte suchen? DerTyp, der mit YHOO handelte, hätte ihneneine Gehaltserhöhung gewährt undWohngeld und eine komfortable Rente.

Wenn Trader das Ende von Phase I

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erreichen – vorausgesetzt, sie verfügennoch über Kapital –, konnten sie bereitswichtige Erfahrungen sammeln. Siehaben allerdings noch nicht ganzherausgefunden, warum sie von denMärkten so fertig gemacht werden. Siehaben aber nicht bei jedem Trade Geldverloren. Tatsächlich haben sie einigegroßartige Trades durchgeführt.Unglücklicherweise wurden sie aberauch bei einigen Anlässen hart getroffen,und ihr Konto steht nun unter Wasser.Sie hatten optimistisch angefangen – jetztaber möchten sie ein wenig vorsichtigeragieren. Und ihr Grundsatz ist ab sofort:nicht noch mehr Geld zu verlieren.Willkommen in Phase II.

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TRADING-PHASE II:»TRADING AUFANGSTBASIS«, ODER:»ALLES, WAS ICHANFASSE, GEHT SCHIEF«

Viele Trader meinen, dass sich ihrTrading verbessere, sobald sievorsichtiger werden. Doch da liegen siefalsch.

Wenn sich Trader dazu entschließen,kein weiteres Geld mehr verlieren zuwollen, küren sie sich damitunwillkürlich zu den »Late Entry«-Champions der Trading-Welt. Siewarten und warten und versichern sich

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dabei doppelt und dreifach, dass einTrade auch wirklich gute Aussichten hat,bevor sie einsteigen. In dieser Szenerielegen die Märkte eine Rallye hin, und zudem Zeitpunkt, an dem unser Traderendgültig davon überzeugt ist, dass dieseRallye tatsächlich stattfindet, steigt erein – kurz vor Erreichen derHöchststände. Trader, die so verfahren,haben für den Treibstoff gesorgt, der denMarkt nach unten bringen wird. Warum?Weil es nun plötzlich viele Stopps gibt,die unter dem aktuellen Kurs liegen, und,ähnlich wie Wind bei einem Waldbrand,diese Stopps nun einen Sell-offentfachen. Dieser vermeintlich sichere,vorsichtige Einstieg wird bald zu einemVerlustgeschäft. Mit dem Unterschied,

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dass diesmal die vorsichtigen Traderpeinlichst darauf bedacht sind, ihreStopps beizubehalten. Das Problem liegtdarin, dass ein übervorsichtiger Einstiegextrem schlechte Voraussetzungenschafft, und dass die Wahrscheinlichkeitsehr hoch ist, dass er ausgestoppt wird.Ja, kleine Verluste sind gut, aber wennfast jeder Trade mit kleinen Verlustenendet, wird das Konto letztlichaufgebraucht.

Phase II dauert für gewöhnlich nichtallzu lang. Trader verlieren währenddieser Phase nicht viel, aber dennochgenug Geld. Sobald sie herausgefundenhaben, dass sie an ihren Stoppsfesthalten können, aber dass ihreEinstiege zu wünschen übrig lassen,

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erreichen sie den Punkt, denAlkoholabhängige als den »Moment derKlarheit« bezeichnen. Wenn dieEinstiege schlecht sind, sindlogischerweise auch ihre Indikatorenschlecht. Also schauen sich dieInvestoren nach besseren Indikatorenum. Und damit beginnt die Suche nachdem heiligen Gral.

TRADING-PHASE III:DIE SUCHE NACH DEMHEILIGEN GRAL – DENATEM ANZUHALTENWÄRE UNKLUG

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Die Suche nach diesemhundertprozentigen Indikator, der fastjedes Mal funktioniert, führt den Traderauf einen Pfad voller Leichen,zerbrochener Träume und stotternderNarren. Viele Trader verbringen denRest ihres beruflichen Lebens mit dieserSuche. Die Ironie liegt darin, dassPersonen in dieser Phase der Meinungsind, sie würden sich als Traderweiterentwickeln, wobei sie inWirklichkeit keinerlei Fortschrittemachen und schneller gestoppt wurdenals Monica Lewinsky im Weißen Haus.Trader in Phase III stecken im Treibsandfest, verwickelt in ein Verlustgeschäft,das Jahre, Jahrzehnte oder sogar längerdauern kann. Das Ergebnis ist ein

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Trader, der seine Zeit damit verbringt,denselben Fehler immer wieder zumachen oder mit wehenden Fahnen neueFehler zu entdecken.

In dieser Phase halten Trader immernach der nächsten großen SacheAusschau. Sie sind auf der Suche nachdem ach so speziellen Indikator oderSystem, mit dem sich die Gewinnegeradezu magnetisch anziehen lassen.

In einer typischen Szene bedeutetdas, sich kopfüber in eine Reihe vonTrading-Programmen oder -Ideen zustürzen und so lange an ihnenherumzuschrauben, bis sie ihren Zauberpreisgeben. Typisch dafür sind Trader,die eine Reihe einfacher mechanischerRegeln entwickelt haben – streng geheim

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natürlich –, die ihnen dabei helfensollen, jährlich einen beachtlichen Profitquasi ohne Risiko und unter Verwendungvon möglichst wenig Kapital zuerwirtschaften. Sie sind besondersbegeistert, wenn sie sehen, dass ihreMethoden bei ausgewählten Kursen ausder Vergangenheit erstaunlich gutfunktionieren. Diejenigen, bei denen dieMethode nicht funktioniert, lassen sichleicht »herausfiltern«. Diese Art vonTrader verfasst eine einseitigeZusammenfassung darüber, wie gut derTrade funktioniert, und bringt einenStapel von 68 Seiten zusammen, indenen er erklärt, wann man in den Tradenicht einsteigen sollte.

Andere Trader, die sich in Phase III

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befinden, besuchen Seminare underlernen neue Einsichten über Trends,unter anderem die Erkenntnis, dass manniemals gegen den Trend kämpfen sollte.Oh, diese Kraft! Wenn der Markt einenTrend an den Tag legt, funktionierendiese Methoden prächtig. Schließlichwerden sie aber dann doch durch denUmstand entmutigt, dass ein Markt sichzu 75 Prozent der Zeit seitwärts bewegt,während die Profis die Gralssucher zuKleinholz verarbeiten.

Das kann einige Trader in die Weltder Optionen verschlagen, und siefangen an, auf Spreads zu schauen, umdie Risiken zu begrenzen, sowieAufschläge zu bezahlen, um einmonatliches Einkommen zu generieren.

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Das funktioniert sehr gut, solange dieMärkte unruhig sind. Wenn die Märktewieder einen Trend aufzeigen, könnendiese Positionen vernichtet werden –was oft genug geschieht.

Die Liste setzt sich immer weiterfort. An verschiedenen Stellen dieserReise – nachdem die Trader eine Reihevon Systemen, Strategien undIndikatoren studiert haben – setzen sichdie Trader hin und entwickeln das, wassie für den perfekten Chart mit denperfekten Indikatoren halten. Dannfangen sie an, diese Strategie zuverwenden. Sie wird in den erstenTagen, oder vielleicht sogar Wochen,gut funktionieren, aber dann verbrenntsich der Trader seine Finger an dem,

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was er für das perfekte Setup gehaltenhatte. Anstatt also den MACD (MovingAverage Convergence/Divergence) miteinem Setting von 12-26-9 zuverwenden, haben sie irgendwo gelesen,dass ein Setting von 12-17-10 schnellersei. Sie steigen ein und definieren alleihre Charts unter Verwendung des neuenSettings neu – und können den nächstenTrading-Tag kaum erwarten. Ihre Setupsgehen einige Tage oder gar Wochen langgut, und dann werden einige Setups nichtmehr funktionieren. Doch die Tradertauchen erneut in den Cyberspace ein.Sie sind entschlossen. Sie sindkonzentriert. Sie vernachlässigen ihreFamilie, verpassen das Softballspiel derTochter und verlieren das Zeitgefühl.

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Aber das ist es alles wert, denn siebenTage später, exakt um 3:45 Uhr,entdecken sie endlich das, was siegesucht haben: In ihren Stochastikenverwenden sie die Settings 14-3-3,obwohl sie 15-3-1 hätten verwendensollen! Sie zeichnen es auf einen Chartund wenden es auf Daten derVergangenheit an. Es funktioniert vielbesser! Die Trader können einmal mehrihre Charts neu formatieren und wiedervoller Vorfreude auf den nächstenTrading-Tag warten.

Und wenn das alles nichtfunktioniert, wechseln sie eben voneinem 15-Minuten- auf einen 13-Minuten-Chart. Und wenn auch das nichtfunktioniert, wechseln sie vom Handel

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des E-Mini-S&P zum E-Mini-Nasdaq.Und sollte das ebenfalls keinen Erfolgzeitigen, wird ihnen klar, dass der Eurodas Ding der Stunde ist. Und wenn dasauch wieder nicht funktioniert, steigensie ins Goldgeschäft ein, denn, wie Siesicher wissen, ist Gold ja das einzigwahre Geld, nicht wahr? Es geht immer,immer um das nächste große Ding.Dieser Zyklus wiederholt sich so lang,bis der Trader durch dieseAchterbahnfahrt krank wird und beimnächsten Halt abspringt. Die meistenjedoch kommen nie so weit, sondernbleiben für den Rest ihrer Trading-Karriere in diesem Zyklus stecken. Die»Kids« gehen ihren Weg raus aus denWindeln in die Schlafsäle, ohne zu

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verstehen, dass sie immer noch verlorensind. Sie schreien nach dem nächstengroßen Ding, ohne einzusehen, dass siemit ihrer Strategie ein willkommenerGast in jedem Kasino wären. Der Ort, andem sich diese Trader jetzt befinden, istso schrecklich wie Duluth, Minnesota imFebruar.

Diese ganze Situation wird voneinem der Hedge-Fonds-Charaktere inBen Mezrichs sehr unterhaltsamem Buch»Ugly Americans: The True Story of theIvy League Cowboys Who Raided theAsian Markets for Millions« wunderbarzusammengefasst: »Diese ganzeArbitrage-Geschichte zielt darauf ab,das A… zu finden. Wenn Sie das A…nicht finden können – dann sind Sie

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selbst das A…. «

ANZEICHEN DAFÜR, DASSEIN TRADER IN DENPHASEN I, II ODER IIIFESTSTECKT

Ich präsentiere Ihnen hier einige weitereAnekdoten und Situationen, die Tradernklar machten, dass sie noch immer in denAnfängen ihres Tradings steckten.

Good till CloseEine sehr beliebte Order-Variante beiSwing-Tradern ist die GTC-Order oder

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»Good till cancelled«. Dies bedeutetgenau das, was der Wortlaut vermutenlässt: »Halten Sie meine Order, bis meinZiel erreicht ist, oder bis ich die Ordercancele.« Meine Partner und ich –genauso wie viele andere Broker –sprechen in diesem Zusammenhang gernvon »Good Till Close«. Wir tun das,weil viele Trader ihre Order so langehalten, bis der Kurs »close«, also in derNähe ihrer Order ist. Sie schauen sichdie Aktie an und denken: »Wow, dieseAktie läuft super! Ich möchte nichtaussteigen, denn die Aktie wird weitersteigen!« Sie rufen also ihren Broker anund entfernen ihre GTC-Sell-Order. DieAktie steigt, durchbricht dieursprüngliche Marke der Sell-Order,

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fällt schließlich, und ein Sell-off setztein. Der Trader verfügt über keineStrategie für einen Ausstieg, und dieAktie fällt immer weiter – undverwandelt sich in einen Verlust-Trade.Was ursprünglich ein Spielzug ausHabgier war, wird zu einem Spielzugder Angst. Wenn dies einem Trader oftgenug widerfährt, fängt er an, so richtigAngst davor zu haben, Geld zu verlieren.

Das Volumen spielt wirklicheine RolleWenn Trader Angst bekommen undbeginnen, ihr Augenmerk darauf zulegen, möglichst nicht falsch zu liegen,geschehen einige wirklich schlimme

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Dinge. Das gängigste Ereignis ist, dassTrader in eine neue Position einsteigenund sie mitnehmen, sobald sie einenkleinen Profit erkennen. Sie kaufen denDow bei 10.100, und er steigt auf10.104. Obwohl es ganz deutlicheKaufsignale und keinerleiVerkaufssignale gibt: Sie haben einenProfit, und sie werden sich diesen nichtwieder von den Märkten zerstörenlassen. Also schieben sie die vier Punktedes Dow ein, die etwa 20 US-Dollar proKontrakt oder 14 US-Dollar nach Abzugder Provision ausmachen. Sie habenauch keinen Blick für die Tatsache, dassder Dow um weitere 40 Punkte nachoben klettert – dann, und nur dann,erscheint ein Exit-Signal.

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Folgendes trägt sich zu: Die Tradernehmen einen Gewinn von drei, vieroder sechs Punkten mit, und am letztenTrade des Tags steht es 30 Punkte gegensie. Die Trader haben also die dreiGewinne, beenden den Tag aber mitVerlusten. Das widerfährt meist jenenTradern, die den Schmerz nicht ertragenkönnen, eine profitable Position zurückin die roten Zahlen rutschen zu sehen.

Viele Broker analysieren die Kontenihrer Kunden, um vorhersagen zukönnen, wann diese es sprengen werden.Auf diese Art und Weise können sie dieTrader absichern, bevor die Verlusteoffenbar werden, und gegen sie traden.Der wichtigste Indikator dafür, dass einKonto bald gesprengt wird, ist die

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steigende Frequenz des Tradings,kombiniert mit der zunehmendenVerwendung von Market-Orders stattLimit-Orders. Unternehmen, die hedgen,sehen diese Entwicklung, lecken sich dieLippen, faden die Konten ihrer Kundenund übernehmen die Gegenseite desTrades. Generell gilt, dass Trader, diekleinere Profite anstreben, nun auchwesentlich öfter traden als zuvor. Es istwichtig zu verstehen, dass einigeUnternehmen diese Aktivitäten bemerkenund spezielle Maßnahmen einleitenwerden, da dies in 90 Prozent aller Fällebedeutet, dass die Trader ihr Kontosprengen werden. Stellen Sie sicher,dass Sie nicht der Trader sind, der aufdem Radarschrim des Brokers als

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Hedging-Kandidat erscheint.Ja, das Volumen spielt hier eine

Rolle. Größere Verluste sind schlechterals kleinere Verluste. Ein Trader aber,der aus Furcht vor Verlusten nur kleineGewinne erwirtschaftet, folgt keinemPlan. Ein Trader, der keinem Plan folgtund nur emotional reagiert, wirdverlieren. Nicht vielleicht. Nichtwahrscheinlich. Sicher!

Habgier ist keine guteGehirnnahrungEs gibt viele Wege, auf denen derTrader sein eigenes Konto sabotiert. Derfolgende ist besonders gut. Tradererreichen eine bequeme Routine in ihrer

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Tätigkeit. Vielleicht generieren sie 250US-Dollar täglich durch den Handel mitdem geschrumpften Dow auf einem50.000-US-Dollar-Konto. Das ist ausihrer Sicht ein vernünftiges Ziel,gemessen am Kontovolumen, mit demsie handeln. Eines Abends geht derTrader also mit seiner Gattin aus, undsie fragt, wie es denn beim Traden solaufe. »Nun, da dein Trading ja sowunderbar funktioniert, habe ich mirgedacht, dass ich eigentlich ganz gerneeinen BMW hätte. Können wir uns einenzulegen?«

Am nächsten Tag wacht der Traderauf und denkt: »Okay, wenn ich diesenBMW kaufen soll, muss ich meinTrading auf 750 US-Dollar pro Tag

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heraufschrauben. So kann ich eine großeAnzahlung leisten und das Auto in sechsbis acht Wochen bekommen.« In demMoment, in dem der Trader dies denkt,legt sich in seinem Gehirn ein Schalterum, und es bricht eine Phase an, in derder Trader überhaupt nichts richtigmachen wird. Anstatt bei denursprünglichen Parametern zu bleiben,wird er versuchen, mehr zu erreichen.Was bisher wie ein komfortablerGewinn von 20 Punkten beim Dowaussah, wirkt nun kümmerlich – diesesPlus wird dem Trader beim Kauf desBMW nicht viel weiterhelfen. Also wirddie Position nicht verkauft, da derTrader sich zurücklehnt und daraufwartet, dass ihm der Markt mehr Geld

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schenkt. Es ist dann unvermeidlich, dassder Markt fällt, und der Trader wird miteinem Verlust ausgestoppt. Mit diesemGedankengang, bei dem ein ursprünglichvernünftiger Gewinn plötzlich als zuklein erscheint, wird der gesamteTrading-Plan über Bord geworfen.

Ich kann mich an die Zusammenarbeitmit einem Trader erinnern, der sich ineiner sehr ähnlichen Situation befand. Erwar ein guter Mann, hatte aber geradeeine Reihe von Verlusten hinnehmenmüssen und verstand nicht, warum. Ichfragte ihn, ob er seine Trades aktuell fürdie Finanzierung einer größerenAnschaffung erhöhe. Die Antwort war:Ja. Aha, etwas für seine Frau. Wirsprachen eine Zeit lang über dieses

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Phänomen und auch über denPelzmantel, der in Edwin Lefevres BuchReminiscences of a Stock Operator –eine Pflichtlektüre für jeden Trader! –erwähnt wird. Mein Freund sagte einenMoment lang gar nichts und kratzte sicham Kinn. Ich weiß jetzt, wie ich diesesProblem lösen werde, sagte er, »ichwerde mich scheiden lassen.«

Das ist die Home-Run-Mentalität,und es ist der Ruin eines jeden Traders.

Es ist wichtig, dass der Trader weiß,dass der Markt nirgendwo hingeht. Wieein All-you-can-eat-Buffet in Las Vegaswird der Markt immer da sein. Es gibtalso keinen Grund, seinen Teller beimersten Gang zum Buffet bis zumÄußersten zu füllen. Die Menschen

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können sich einen Teller schnappen, zumBuffet hinüberschlendern, ein paarShrimps auf ihren Teller legen, zurückzu ihrem Tisch schlendern und das Essengenießen. Wenn sie fertig sind, könnensie wieder ans Buffet gehen und sich einwenig von dem Brie-Käse holen. Es gibtkeinen Grund, sich wie ein Schwein zubenehmen und den Teller vollzutürmen.Das Buffet wird immer da sein. Es istmöglich, den ganzen Tag da zu sitzen undsich immer wieder kleine Häppchen zuholen, den ganzen Tag lang. BedenkenSie: Auf den Märkten können Bullengewinnen, können Bären gewinnen.Schweine aber werden geschlachtet.

Apropos Jesse Livermore

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Viele Trader wissen, dassReminiscences of a Stock Operator vonEdwin Lefevre ein Buch über JesseLivermore ist, jenen berühmten Trader,der während des Schwarzen Freitags1929 100 Millionen US-Dollar – fürdamalige Verhältnisse eine unglaublichhohe Summe – erwirtschaftete (heutewäre das etwa eine Milliarde US-Dollar). Was viele Menschen nichtwissen, ist die Tatsache, dassLevermore am 5. März 1934 Konkursanmeldete und sich am 28. November1940 im Bad seines Hotelzimmersumbrachte. Auch wenn das nicht sehr fürdieses Buch zu sprechen scheint, stellt esfür jeden ernsthaften Trader einePflichtlektüre dar. Während sich dieses

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Buch mit den Strategien befasst, die ihmzu einem Vermögen verhalfen, befasstsich Richard Smittens Werk JesseLivermore, World’s Greatest StockTrader auch mit den Jahren danach, biszu seinem Selbstmord.

Ich habe Geschichte als Hauptfachstudiert und dadurch gelernt, mir aus denBruchstücken historischer Daten eine aufTatsachen beruhende Meinung darüberzu bilden, was sich in der Vergangenheittatsächlich abgespielt hat. Nach allem,was ich über Jesse Livermores Lebenund sein Ende gelesen habe, bin ich derMeinung, dass er nach dem Crash von1929 eine Zeit lang zu euphorisch war.Diese Euphorie veranlasste ihn dazu, ingroßem Umfang unbesonnen zu traden,

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und das wiederum führte dazu, dass ersein Vermögen in weniger als fünfJahren wieder verlor. Obwohl er schondreimal zuvor pleite gegangen war unddanach wieder ein Vermögen gemachthatte, erlitt er durch den Umfang desdiesmaligen Verlustes einen dauerhaftenpsychischen Schaden, und der Druck, zuversuchen, alles wiederzugewinnen,machte ihm schließlich den Garaus.Lassen Sie uns einen Blick daraufwerfen, was Euphorie mit einem Traderanrichten kann.

Euphorie: ein neuer Begrifffür DummheitEuphorie ist die schlimmste aller

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Emotionen, denen ein Trader erliegenkann, schlimmer noch als die Habgier. Inder Euphorie ernennt sich ein Tradernach einem Handelstag, der für ihnfantastisch gelaufen ist, zum König derTrading-Welt. Angenommen er tradetnormalerweise zehn Kontrakte. Jetzt, daer der »King« ist, fängt er an, mit 50Kontrakten zu handeln, oder sogar mitnoch mehr, wenn ihm danach ist.Schließlich ist er jetzt »der beste Traderder Welt« und damit über jeden Fehlererhaben.

Dieses Phänomen trifft man häufigan, und das Ergebnis dieserSelbstüberschätzung ist genauso, alswürde man einfach den Einsatz beimRoulette verdoppeln. Die Leute setzen

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auf Rot und verdoppeln ihren Einsatz,bis sie gewinnen. Das geht so lange gut,bis sie ihr komplettes Kapital auf Rotgesetzt haben, und Schwarz wiedergewinnt. Die Verdoppelung oder garVerdreifachung von Positionen nur ausdem Grund, dass der Trader vorSelbstvertrauen nur so strotzt, ist einSpiel für Trottel. Was aber nochschlimmer ist, ist die Tatsache, dassdiese Strategie den Tradern all jeneGewinne wieder aus der Tasche zieht,die sie ursprünglich in diese Euphoriegetrieben haben. Das setzt die Traderweiter unter Druck – nun müssen siehandeln, um wieder dahin zu kommen,wo sie schon waren. Das ruft natürlicheine Unmeng schlechter Angewohnheiten

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hervor.Das Steigern des Trading-Volumens,

nur weil Sie Ihr Trading für fantastischhalten, ist in etwa so, als würden Siesich in einer perfekten Ehe befinden. DieUnterhaltungen sind brillant, dergegenseitige Respekt schier grenzenlos,und auch im Bett läuft alles nach Plan.Sie sind mit Glück gesegnet. Wie könnenSie das alles verbessern? VerdoppelnSie! Haben Sie eine Affäre. In derTheorie also eine gute Idee – die abernur auf eine Art enden kann, nämlichsehr, sehr schlecht.

PAPER-TRADING –WARUM ES WENIGER

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WERT IST ALS EINIRAKISCHER DINAR

Es gibt nur wenige gute Gründe, warumman Paper-Trading betreiben sollte.Dadurch lernt der Trader eine neueTrading-Plattform kennen. So kann ermit Hilfe eines Demo-Kontosherausfinden, wie die Software zuverwenden ist, ohne dabei kostspieligeFehler zu machen. Die treten gern beidem Versuch auf, Orders in einemSystem zu platzieren, mit dem man nochnicht vertraut ist. Außerdem ist Paper-Trading eine gute Möglichkeit, neueSysteme und Strategien auszuprobieren,um deren Wirkung zu sehen, bevor

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»echtes« Geld zum Einsatz kommt.Paper-Trading hat allerdings einenentscheidenden Nachteil – es ist insofernwertlos, als diese Art des Tradingskaum Auskunft darüber gibt, wie sichder Trader verhalten wird, wenn echtesGeld im Spiel ist. Genau das ist es aber,was einen Trader ausmacht. Es ist völligin Ordnung, in kleinerem Maße zutraden, aber ohne echtes Geld wird derTrader nie etwas über sein Verhalten beigrößeren Beträgen lernen. Allerdingslässt sich beim Paper-Tradingherausfinden, wie weit der Weg vomPaper- zum »echten Trading« noch ist.Ein Trader sollte das gleiche Gefühlbeim Paper-Trading haben, das er auchbeim normalen Trading hat. Wenn Sie

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beim Handel im echten Trading stärkereEmotionen haben als beim Paper-Trading, gibt Ihnen das einen Einblick inIhren Status auf der psychologischenSkala – anders ausgedrückt, dass Siepsychisch kaputt sind, wenn Sie insechte Trading einsteigen. Wenn einTrader beim echten Trade den Verstandverliert, so sollte das ein Zeichen sein,dass er – gemessen an seinemKontostand – mit einem zu großenVolumen handelt. In diesem Fall sollteer so lange mit kleinerem Volumenhandeln, bis sich die gleiche Emotionwie beim Paper-Trading einstellt.

Das dramatischste Beispiel, das ichin diesem Zusammenhang je erlebt habe,ist ein Ereignis in Asien, genauer gesagt,

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in Taipei, Hongkong, Tokio undShanghai. Asiaten gelten als fanatischeSpieler und stets bereit, große Summeneinzusetzen. Dies kann beim Trading einProblem sein, und meist reicht eineinziger schlechter Trade aus, um einKonto zu ruinieren. Ein Trader, mit demich zusammenarbeitete, handeltegleichzeitig 100 Lots bei einem Kontovon 100.000 US-Dollar. Jede Steigerungdes S&P um nur einen Punkt bedeutetefür ihn einen Gewinn von 5.000 US-Dollar. Am ersten Tag stieg der Indexum fünf Punkte (25.000 US-Dollar), amfolgenden Tag verlor er sieben Punkte(35.000 US-Dollar). Für ihn waren dasnormale Schwankungen. Er wurdeimmer begeisterter und motivierter, bis

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ich dachte, er werde platzen. Ich brachteihn dazu, nur noch zehn Tradesgleichzeitig zu handeln. Am Anfang fander das langweilig – aber dann geschahetwas Bemerkenswertes. Er war nichtbegeistert. Also handelte er objektiv –und erzielte höhere Gewinne. Wirbrachten ihn dazu, genauso zu traden,wie er beim Paper-Trading agierenwürde, und genau das machte denUnterschied aus. Die Möglichkeit, mitausländischen Tradern zu arbeiten, stelltfür mich eine Win-Win-Situation dar, daich lerne zu verstehen, wie andereMenschen die US-amerikanischenMärkte betrachten. Und da ich sehe, wieUS-amerikanische Nachrichten gefiltertwerden, bevor sie die lokalen News-

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Sender erreichen. Werin der Lage ist,sich in einen fremden Menschenhineinzuversetzen, versteht einfachbesser, wie die Welt wirklichfunktioniert. Das mag Ihnen vielleichtnicht bei der Entscheidung über Ihrnächstes Trading-Setup helfen, aber eshilft Ihnen beim Überblick über die Welt– und macht das Leben ein Stück weitinteressanter.

Gute Ideen, die man imKopf behalten sollteDie Beziehung eines Traders zum Marktkommt einem Tanz gleich – und es istbesser, den Markt führen zu lassen. Esist wichtig, nicht bei bullishen oder bei

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übermäßig bearishen Aussichten auf demMarkt einzusteigen. Je stärker ein Traderan eine Idee glaubt, desto schnellerlandet er auf der falschen Seite desTrades. In einem der folgenden Kapitelzeige ich Ihnen, wie sich dieMarktinterna lesen lassen – eine tolleMöglichkeit, einen Einblick in dieMärkte zu bekommen. Statt wie einwilder Bulle oder ein brummender Bärauf den Markt zu stürzen, steige ich ersteinmal als interessierter Beobachter ein.Der »Radarschirm«, den ich ständigbeobachte, hält mich auf dem Laufendenund bietet mir Chancen auf dem Weg desgeringsten Widerstands an. Solange wiralso gemeinsam tanzen, möchte ich gernewissen, wann mein Partner versuchen

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wird, mich zu foppen.Es gibt einen Spruch, an den ich mich

immer wieder gerne erinnere: »Disziplinist wichtiger als Vision«. Zum erstenMal habe ich diesen Spruch von PeterBorish gehört, dem ehemaligen Head ofResearch bei Paul Tudor Jones. Ich magvielleicht der Meinung sein, dass derMarkt heute zusammenbricht – ich mussaber immer noch einen Stopp gesetzthaben, für den Fall, dass ich falschliege. Die Vision, während eines Crashskurzfristig zu handeln, ist sehr beliebt,und der Gedanke einer großenBewegung bringt Trader dazu, dummeDinge zu tun. Beispielsweise zuverdoppeln und Verlust-Positionenauszubauen. Disziplinierte Trader leben

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dafür, an einem anderen Tag zu kämpfen.Während der Jahre 2004 und 2005 habeich viele Trader erlebt, die »für dienächste, unvermeidliche Terrorattacke inihren Positionen bleiben« wollten. Nachden Ereignissen des 11. Septembersahen sie, wie fragil der Markt ist, undwollten sich vor dem nächsten Anschlagin Position bringen. (Ja, das ist eineschreckliche Betrachtungsweise einerKatastrophe, aber so denken Trader nuneinmal. Wenn ein Hurrikan über Floridahinwegfegt, ist es Zeit, bei Holz long zugehen, da ja die zerstörten Häuserwieder aufgebaut werden müssen.) DasBemerkenswerte daran ist, dass dieVision, für einen eventuellen Crashrichtig positioniert zu sein, das

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Urteilsvermögen der Trader starkeinschränkt. Das Einzige, was der Markthasst, ist Ungewissheit. Die Ereignissedes 11. September kamen unerwartet,und der Markt brach zusammen.Heutzutage ist es freilich Alltag, dass esterroristische Aktivitäten gibt. Sie sindkeine unerwarteten Ereignisse mehr, unddeshalb hat der Markt künftigeAnschläge bereits eingepreist. Klingtverrückt? Am 7. Juli 2005 wachteAmerika zum Zeitpunkt derBombenanschläge von London geradeauf. Der Dow fiel vor der Eröffnung desHandels um mehr als 200 Punkte. DieLeute gingen massiv short. Die Märktezeigten eine Rallye und schlossen andem Tag mit einem Plus, und jene

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Trader, die »auf den nächsten Anschlaggewartet« hatten, verloren. Disziplin istwichtiger als Vision.

Erinnern Sie sich: Es besteht absolutkeine Veranlassung dafür, jahrelang aufkomplizierte Setups oder gar auf dasErscheinen des heiligen Grals zu warten,im Gegenteil: Es gibt viele sehr simpleund nützliche Setups. Einige der bestenTrader, die ich kenne, handeln seit 20Jahren mit den gleichen Setups, dengleichen Time Frames, auf dem gleichenMarkt. Sie kümmern sich um nichtsanderes, und sie wollen auch nichtsNeues lernen. Für sie funktioniert das,und sie sind die Meister dieser Setups.Sie lassen nichts zu, das ihren Fokusverschieben könnte. Wenn das Setup an

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einem Tag nicht vorkommt, steigen sieeinfach in keinen Trade ein.

Andere mir bekannte erfolgreicheTrader haben gelernt, sich über ihreVerluste zu freuen. Wenn sie in einenTrade einsteigen und ausgestopptwerden, springen sie auf und klatschenin die Hände. Sie machen das genaueGegenteil von dem, was alle anderenmachen, und verdienen Geld. Als JesseLivermore seine Gewinne erzielte, wareines seiner berühmtesten Zitate: »Wennich eine Aktie kaufte und sie gegen michlief, habe ich sie sofort verkauft. Manhat keine Zeit, darüber zu sinnieren,warum die Aktie falsch läuft. Fakt ist,dass sie falsch läuft, und das reicht fürden erfahrenen Spekulanten als Signal

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zum Glattstellen aus.« Kleine Verlustemachen den Unterschied, und die Tradermüssen lernen, sich für richtigeEntscheidungen in diesem Bereich zubelohnen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Tradernicht mit Aktien, Futures oder Optionenhandeln. Trader handeln mit anderenTradern. Es gibt irgendwo da draußeneine andere Person oder ein System, die/ das die Gegenseite des Tradeseinnimmt. Nur eine der beiden Seitenwird Recht behalten. Der Trader mitdem besseren Setup gewinnt. Ist derTrader auf der anderen Seite des Tradesein Amateur oder ein Profi? Das Gleichesollte sich eben jener Trader auch überSie fragen. Das nächste Mal, wenn Sie

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wieder einmal der Habgier erliegen,sollten Sie sich daran erinnern, dass esirgendwo einen Profi gibt, der schonsehnsüchtig auf dieses Setup gewartethat und das Gegenteil tut.

Ich habe herausgefunden, dass dererste Schritt zum professionellen underfolgreichen Trading darin besteht zulernen, einen Verlust ohne Wut, Frustoder Scham zu akzeptieren. Es gehörteinfach dazu. Keine große Sache. Ichmuss jeden Tag mit Verlustenklarkommen, und ich mache keinGeheimnis daraus.

Es ist einfach nur ein Teil desProzesses. Okay, dieser Trade hatmeinen Stopp erreicht. Der Nächstebitte. Es ist wie Tom Hanks in seiner

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Rolle in »Eine Klasse für sich«, als erdie Spielerin anschreit und sie zumWeinen bringt. »Weinst du?«, fragt ersie schockiert. »Man weint nicht beimBaseball!«

Man weint auch beim Trading nicht,und man wirft auch nicht seineKaffeetasse gegen die Wand oder brülltseinen Monitor an. Verluste undverpasste Trades gehören einfach dazu.An manchen Tagen läuft es eben nicht.Wenn ich ein Setup verwende undzweimal in Folge ausgestoppt werde,dann verwende ich dieses Setup eben fürden Rest des Tages nicht mehr. Auswelchen Gründen auch immer: DasSetup funktioniert an diesem Tag auf denMärkten eben nicht. Das ist keine große

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Sache. Es gibt keinen Grund, den MACDneu zu formatieren. Er ist nur ein Teildes Tradings.

Die Lösung besteht darin, über zweispezielle Regelwerke zu verfügen.Zuerst muss man eine Trading-Methodehaben. Steigen die Trader bei diesemSetup alle ein, oder machen sie einenScale-in? Machen sie einen Scale-out,oder steigen sie alle bei einembestimmten Ziel aus? Ziehen sie ihreStopps nach, oder lassen sie diesestehen? Wo werden die Stopps inHinblick auf das Ziel platziert? Das sindalles Dinge, die einem klar sein müssen,bevor man einen Trade platziert. Wennman erst einmal eingestiegen ist, gibt eskeinen Raum mehr für rationales

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Denken. Das Setup muss jedes Malgleich ausgeführt werden, oder dieTrader werden nie wissen, ob ihr Setupihnen bei ihrem Trading nun hilft oderschadet, sonst tätigen sie nur Impuls-Trades, und das sind Trades für Trottel.Zweitens: Es muss ein Regelwerk zumMoney Management geben. Wie vieleAktien oder Kontrakte handelt derTrader mit diesem Setup? Wie viel istder Trader bei diesem Setup zu riskierenbereit – in einem Zeitraum von einemTag, einer Woche, einem Monat, einemJahr? Wenn die Trader das eine Weilelang gemacht haben, gewöhnen sie sichan, ihren Regeln zu folgen, und lernenschließlich, sich selbst zu vertrauen.

Wenn man sich erst einmal selbst

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vertraut, ist der Kopf frei, um sich aufdie sich bietenden Gelegenheiten aufdem Markt zu konzentrieren, anstatt vonAngst, Frustration und Zweifelnvollkommen besetzt zu sein. Das ist derPunkt, an dem der Trader die ersten dreiPhasen geschafft hat und zum ersten Malwirklich die Möglichkeit hat, vomTraden zu leben. Zu diesem Überganggehört es auch, sich auf die Entwicklungder eigenen Fähigkeiten beim Trading zukonzentrieren, anstatt nur aufs Geld. Unddiese Fähigkeiten sind nicht sokompliziert: Man muss nur seineEmotionen im Zaum halten und seineSetups diszipliniert verfolgen.Konzentrieren Sie sich vielmehr darauf,Ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln

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und Ihre Setups immer wieder auf diegleiche Weise auszuführen. Das klingtsehr einfach – ich habe aber mit genugTradern gearbeitet, um zu wissen, dassdie meisten von ihnen das auf langeSicht nicht durchhalten. Sie werdenungeduldig und verlangen nach einbisschen Action, also steigen sieunüberlegt und ohne klares Setup ein.Sobald sie das tun, befinden sie sichwieder auf dem Niveau der Amateure.

Trading besteht zu großen Teilen ausWarten. Erst heißt es, auf ein Setup zuwarten. Wenn es auftritt, steigt der Profi-Trader ohne zu zögern ein. Die Fähigkeitliegt darin, auf das Setup warten zukönnen und nicht der Versuchung einesImpuls-Trades zu erliegen. Wenn er

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dann in ein Setup eingestiegen ist, mussein Trader die Disziplin aufbringen, aufdie Ausstiegsparameter zu warten, erdarf nicht einbrechen und zu frühaussteigen. Warten stellt die wohlhärteste Aufgabe für viele Trader dar, esunterscheidet die Gewinner von denVerlierern. Sogar bei einem Day-Tradekann es Stunden dauern, bis ein Setupauftaucht oder ein Parameter ausgelöstwird. Und das ist der springende Punkt:Seien Sie einfach geduldig und wartenSie. Wer nach zu vielen Dingengleichzeitig greift, bekommt am Schlussgar nichts.

Es ist außerdem wichtig, sich klar zumachen, dass professionelle Tradernicht jede Kursbewegung mitmachen. Es

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ist okay, den Markt auch einmal ohneeigene Teilnahme ziehen zu lassen. JedeBewegung mitzumachen ist unmöglich –aber genau das versucht der Amateur.Darum ist es für den Traderunerlässlich, Regelwerke für Ein- undAusstiege aufzustellen, statt sich bei derVerwaltung einer Position auf dasBauchgefühl zu verlassen. EntwickelnSie ein Regelwerk, und halten Sie sichdiszipliniert daran. Es dient zu IhremSchutz.

Die wichtigste Veränderung inmeinem Trading fand statt, als ich lernte,mein Gehirn zu ignorieren und mich nurnoch auf eine Handvoll guter Setups zukonzentrieren. Sobald ich die Setupskannte, bestand die nächste

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Herausforderung darin, ihnendiszipliniert zu folgen – jedes Mal aufdie gleiche Art und Weise. KeinNachdenken, kein Hin und Her. Ich löstedieses Problem, indem ich über meinTrading genau Buch führte und michselbst lobte, wie gut ich jedes Setupdurchgeführt hatte, anstatt mich übereventuell verlorenes Geld zu ärgern.Während eine Konzentration aufGewinne und Verluste die schlechtenVerhaltensweisen fördert, unter denenviele Trader leiden, unterstützt eine aufSetup basierende Methode jeneVerhaltensweisen, die einem Trader zukonstanter Profitabilität verhelfen.

Zusammengefasst bedeutet das fürSie Folgendes: Profi-Trader

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konzentrieren sich auf eine Begrenzungdes Risikos und auf den Schutz desKapitals. Amateure konzentrieren sichstattdessen darauf, wieviel Geld sie miteinem Trade verdienen könnten.Professionelle Trader nehmen immerden Amateuren ihr Geld ab. Amateur-Trader werden zu Profis, wenn sie nichtmehr nach dem nächsten tollentechnischen Indikator Ausschau haltenund stattdessen beginnen, das Risiko beijedem Trade zu kontrollieren.

Man kann sich nicht beigroßen Dingen diszipliniertund bei kleinen Dingenundiszipliniert verhalten.Mutige, undisziplinierte

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Männer haben keine Chancegegen die Disziplin und denHeldenmut anderer Männer.Haben Sie schon einmal einpaar Polizisten zugeschaut,wie sie eine Menschenmengein Schach halten?

– General George S. Patton -

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3. KAPITEL

Hardware undSoftware –die besten Toolsfür das Trading

Kleide eine Ziege in Seide –und es ist immer noch eineZiege.

– Keltisches Sprichwort -

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HARDWARE – DERARBEITSSPEICHERMACHT’S

Dieses Kapitel befasst sich damit, wiesich, was die nötige Hard- und Softwarebetrifft, um die Märkte in den Griff zubekommen, »ein Spielfeld ohneUnebenheiten« beschaffen lässt. Wennein Trader diesbezüglich das Richtigetut, hat er zumindest eine Chance, sichmit allen anderen auf diesem ebenenSpielfeld zu messen. Wenn ein Tradertechnisch gesehen nicht auf dem neuestenStand ist, ist er deutlich im Nachteil.Trader ohne Vorsprung hinsichtlichAusrüstung, innerer Einstellung und

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Methoden sind wie junge Gnus, dieversuchen, aus einem Tümpel zu trinken,der voll mit Krokodilen ist – sie werdenes nicht lange machen. Wozu also wegenveralteter Software oder Technologieeinen Nachteil beim Traden hinnehmen?Das wäre, als würden Sie das Daytona-500-Rennen mit einem Oldtimer fahren.Das hier ist der leichteste Teil einessoliden Trading-Plans – und er ist zu100 Prozent kontrollierbar.

Umfang und Beschaffenheit desverwendeten Trading-Equipmentshängen natürlich von den zur Verfügungstehenden finanziellen Mitteln ab – undvon der Art Trading, die Sie betreibenmöchten. Top-Systeme mit drei odervier Monitoren sind von Firmen wie

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etwa Dell schon ab 150 US-Dollarmonatlich erhältlich – der Kostenfaktorist also unerheblich. Wenn der Rechnereines Traders älter als drei Jahre ist,sollte er die eine oder andereKomponente erneuern oder einfach einenneuen kaufen.

Die wichtigste Komponente einesTrader-Computers ist derArbeitsspeicher, also die Kapazität, diedem PC zur Ausführung vonProgrammen in Echtzeit zur Verfügungsteht. Trader, die einen älteren Computerbesitzen, müssen in diesem Punktsicherlich aufrüsten, da derArbeitsspeicher großen Einfluss daraufhat, wie schnell Sie ihreKursnotierungen und andere

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Echtzeitinformationen erhalten. Dies istallerdings auch der teuerste Teil einesComputers – obwohl die Preise stetigfallen. Der Rechner eines Traders solltemindestens ein Gigabyte (1 GB) RAMhaben, und fast alle Basissystemewerden mit weniger Arbeitsspeichergeliefert. Realistisch gesehen, ist mit2.500 US-Dollar für einen High-Performance- Rechner mit mindestens 1GB RAM, mehreren Flat-Screen-Monitoren und einer vernünftigen damitkompatiblen Grafikkarte zu rechnen. Esgibt Hersteller, die »Trading-PCs« zueinem wesentlich höheren Preis anbieten– den gleichen PC erhalten Sie aber auchbei Dell für wesentlich weniger Geld.Dell verfügt außerdem über den besten

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Kundenservice, den ich je erlebt habe.Ich besaß Monitore, die kaputtgingenund mir von Dell kostenlos undinnerhalb von 24 Stunden ersetztwurden. Die gleiche Situation hatte ichauch einmal mit einem anderen Anbieter– die Frist, bis der Monitor ersetzt war,betrug hier allerdings sechs Wochen.Das Wichtigste ist, dass der PC, mit demSie arbeiten, speziell für das Tradingaufgesetzt ist und nur ein Minimumsonstiger Programme enthält. Wenn SieKinder haben, sollten Sie ihnen eineneigenen PC zur Verfügung stellen, mitdem sie im Internet surfen oder Spielespielen können – und drohen Sie ihnenmit drakonischen Strafen für den Fall,dass sie Ihren Trading-PC anfassen!

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Eine Frage, die mir viele Traderstellen, lautet: »Wie viele Monitorebenötige ich?« Nun, das kommt ganzdarauf an, was Sie traden. Ich persönlichverwende zehn Monitore für dieBeobachtung von Charts und zweiweitere ür andere Anwendungen wieetwa E-Mail, Instant-Messaging und zumSurfen im Internet. Diese Monitore sindan vier verschiedene Computerangeschlossen. Die meisten Traderbenötigen nicht so viele Monitore, undich kenne viele, die mit nur zweiBildschirmen ein großartigesEinkommen generieren. Ich persönlichtrenne Day- und Swing-Trading undverwende für beide Artenunterschiedliche Konten, Monitore und

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Trading-Plattformen.Abbildung 3.1 zeigt einen Screenshot

meiner Day-Trading-Ausführungsplattform. Diese verbuchtlaufend meine aktuelle Performance aufjedem Markt mit der entsprechendenGesamtsumme. An dem Tag, von demder Screenshot in Abbildung 3.1 stammt,verzeichneten der DAX und der S&Peinen schönen Anstieg, während ichbeim Euro ausgestoppt wurde. DiePunkte im Chart zeigen meine Ein- undAusstiege. Meine Swing-Trades werdenalle von einer anderen Plattform ausdurchgeführt.

Diese Strategie, zwischen Day- undSwing-Trading klar zu trennen, hilft mirauch dabei, die verschiedenen Setups zu

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separieren – denn ich könnte ja in Mini-Sized-Dow-Futures in meinem Swing-Konto short, aber im selben Kontrakt inmeinem Day-Trading-Konto long sein.Beide finden in verschiedenenZeitrahmen statt und benötigen andereParameter. Durch die Trennung inverschiedene Konten gibt es keineVerwirrung, und die Performance beiderArten von Setups ist leichter zuanalysieren. Da ich außerdem währenddes Trading-Tags Newsletter undUpdates verfasse, brauche ich Zugriffauf mehr Daten als die meisten Trader.

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Abbildung 3.1

Für Trader besteht die Gefahr, sichzu viele Informationen zu beschaffen. Ichhabe mal einen Trader gesehen, der 25Monitore besaß, die ihm aus allen

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Richtungen Informationen zuwarfen. Erkonnte sich nie entscheiden, wann er ineinen Trade einsteigen sollte. Es gilt zubedenken, dass Trader nicht über allesBescheid wissen müssen, was auf denMärkten vor sich geht. Sie benötigenlediglich genügend Informationen, umentscheiden zu können, ob sie ihr Setupverwenden oder nicht. Alleerfolgreichen Trader, die ich kenne,konzentrieren sich nur auf eine Handvoll Setups. Sie brauchen keinen Winkmit dem Zaunpfahl, um das Buy-Signalim S&P zu erkennen. Wenn ein Traderein oder zwei erfolgreiche Setupsgefunden hat, dann kann er – und solltees auch – viele der Informationen dadraußen einfach ignorieren. Ein klarer

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Fokus auf einen kleinen Teil der Märkteverschafft dem Trader Spezialwissenund ein besseres Gespür dafür, wann erin einen Trade einsteigen sollte.

Abbildung 3.2 zeigt das Computer-Setup, das ich beim Traden verwende.Ich brauche einen Rechner, mit dem ichausschließlich E-Mails, Instant-Messaging und das Surfen abwickle.Dieser PC wird am ehesten von einemVirus angegriffen werden, und deswegenmöchte ich ihn von den anderen trennen.Zusätzlich habe ich einen Laptop alsBackup, der an ein Modemangeschlossen ist. Erfreulicher Weisemuss ich diesen nur selten benutzen. Esist jedoch beruhigend zu wissen, dassich selbst dann noch Zugang zu meinen

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Konten und zu den aktuellen Notierungenhabe, wenn der Strom ausfällt odermeine Breitbandverbindungzusammenbricht.

Abbildung 3.2

Monitore, Grafikkarten undCo. – was Sie wo kaufensollten

Die Entwicklungszyklen bei

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entsprechender Hardware werden immerkürzer, die Preise dafür immergünstiger. Deshalb empfiehlt es sich, voreiner Neuanschaffung einen Experten zuRate zu ziehen. Gerade Grafikkartenlassen sich sehr günstig über eBay®

(www.ebay.com) erwerben. Das kleineGeheimnis im Hardwaregeschäft bestehtdarin, dass es die meiste Hardware zumhalben Preis oder sogar für weniger beieBay® zu kaufen gibt. eBay® ist diePlattform, auf der sich Produkte ausLagerbeständen billiger kaufen oderProdukte in einem semi-

legalen Feld des Weitervertriebsohne Herstellergenehmigung oder -garantie verkaufen lässt. Mittlerweileverwenden Hersteller selbst einfach

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einen anderen Namen und verkaufen ihreProdukte auf eBay®, um die»Auktionärsmeute« mitzunehmen. Ichhabe Produkte wie Grafikkarten immergleich bei eBay® gekauft, und ich hattebisher das Glück, nie über den Tischgezogen worden zu sein oder einfehlerhaftes Produkt erworben zu haben.Das Wichtigste beim Kauf einesProdukts über eBay® ist die Bewertungdes Verkäufers. Wenn dieser schlechteBewertungen hat oder, noch schlimmer,gar keine, sollten Sie die Finger vondem Geschäft lassen. Ich bin wahrlichkein Computerspezialist, aber es war garnicht schwer, die alte Grafikkarte aus-und die neue einzubauen. Sollten Siedies nicht selbst machen können oder

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wollen, dann suchen Sie sich in denGelben Seiten einen Spezialisten, derdies zu einem vernünftigen Preis für Sieerledigt. Lassen Sie ihn zu sich ins Hausoder ins Büro kommen. Was immer Sietun – bringen Sie Ihren Computerkeinesfalls zu einem Discounter odereinem nichtspezialisierten Händler, weildas Personal dort nur selten überausreichend Fachwissen verfügt.

Bei den Monitoren, haben sichmittlerweile die großen Flatscreensdurchgesetzt. Die LCD-Monitore sindum mehr als ein Drittel leichter als dieBildröhrenmonitore. Obwohl LCDsmehr kosten als Röhrenmonitore, wirdder Preisunterschied immer kleiner. BeiSystemen mit mehreren Bildschirmen ist

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die LCD-Variante ebenfalls von Vorteil,da ein solcher Monitor einen kleinerenRahmen besitzt und somit die Lückezwischen zwei Bildschirmflächenkleiner wird. Wenn man bei der Größedes Monitors einige kleineZugeständnisse macht, wirkt sich dassofort massiv im Preis aus. 17-Zöllersind günstiger als solche mit 19 Zoll(oder größer). 19 Zoll ist allerdings eineideale Größe für Trader, und wenn esdie finanziellen Mittel erlauben, so sinddie größeren Monitore sicher sehr gut.

Es gibt zwei Websites, wo man tolleAngebote für Monitoren und andereHardware finden kann:www.slickdeals.net undwww.techbargains.com. Diese Seiten

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durchsuchen das Internet nach Angebotenfür alles, was mit Computertechnologiezu tun hat, inklusive Monitore,Festplatten, DVD-Player usw.Irgendjemand hat immer etwas zuverkaufen. Bekannte Unternehmen wieDell werden gegen Ende eines Quartalsaußerdem spezielle Angebotebereithalten, um die Verkäufe nocheinmal anzukurbeln. Auch diese tauchenauf den genannten Websites auf. Es gibtkeinen Grund, irgendwofür den vollenListenpreis zu zahlen. Das ist ein gutererster Test für einen Trader. VerfallenSie nicht in Panik, und kaufen Sie nichtdas Erstbeste.

Ein anderer Bereich, für den sich einTrader interessieren sollte, ist der

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Aufbau eines Multimonitorsystems. Essollte auf einen Schreibtisch passen,nicht allzu viel Platz einnehmen undeinfach zugänglich sein. Eine Website,die ich zu diesem Thema gerneempfehle, ist www.lcdarms.com. Hiererhalten Sie verschiedene Lösungen fürdie Wand- und Tischmontage. Wenn esum Tische und Stühle geht, ist dasSpektrum breit. Eine Tür, über zweiAktenschränke gelegt, funktioniert alsTisch wirklich gut. Es gibt Schreibtischebei Anbietern von medizinischem Gerät,die auf Grund ihres Aufbaus sehrinteressant sind. Trotzdem ist derArbeitstisch kein großes Problem.Trader brauchen lediglich einen Platz,um ihre Computerausrüstung

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aufzustellen. Der Stuhl ist da schon eineandere Sache. Ein Trader wird sehrviele Stunden darauf verbringen. Einegute Sitzgelegenheit zu kaufen istsicherlich keine Geldverschwendung.Ich persönlich bevorzuge die Aeron-Stühle von Herman Miller.

BÄNDIGEN SIE DIETECHNIK:SO HALTEN SIE IHRENRECHNER IN SCHUSS

Wenn der Trader die richtige Hardwarebesitzt, wird es Zeit, sich der Softwarezuzuwenden. Die Auswahl ist groß – für

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die meisten Interessenten läuft es auf einChartprogramm und ein Paket zurAusführung hinaus. Das ist schon einmalwichtig. Aber es gibt noch eine weitereSoftware, die ein Trader braucht: eine,die den PC in Schuss hält. Dies wirdunter Tradern am stärkstenvernachlässigt. Lassen Sie uns zuerstdarüber sprechen, bevor wir uns dannder Trading-Software widmen. KeineAngst, ich bin kein Technik-Freak, Siekönnen mir leicht folgen. Und ich machees kurz.

Trading kann eine der psychisch amstärksten belastenden Beschäftigungenüberhaupt sein. Der Ausgang eineseinzelnen Trading-Tags kann darüberentscheiden, ob Ihr Kind in Oxford

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inklusive aller Gebühren und Kostenstudieren darf oder ob es mit der lokalenUniversität vorliebnehmen und inTeilzeit im Callcenter arbeiten muss, umdie Bücher bezahlen zu können.Technische Probleme undUnterbrechungen steigern die psychischeBelastung und verringern das finanzielleund auch das psychische »Kapital«.Trader, die der technischen Entwicklunghinterherhinken, sind gegenüberdenjenigen, die auf dem neuesten Standsind, stark benachteiligt. Von veralteterSoftware bis hin zu speziellen Taktikenvon Unternehmen, prozesshemmendeSpyware auf die Systeme ihrer Kundenzu installieren – Trader, die dieTechnologie nicht ernst nehmen, sind

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zum Scheitern verurteilt. Ein auf Grundvon technischen Problemen gescheiterterHandel ist für den ernsthaften Trader,der seinen Lebensunterhalt verdienenmöchte, unentschuldbar.

Wer im Trading-Geschäftkonkurrenzfähig bleiben möchte, musssich dieser technischen Gefahren zuersteinmal bewusst sein. Sobald ein Traderdiese Hindernisse erkannt hat, muss ervon sich aus die Initiative ergreifen undsie frontal angehen, wenn er es ernstmeint. Die drei heutzutage am häufigstenauftretenden technischen Probleme sind:

Viren: Der PC ist das wichtigsteWerkzeug des Traders. Durch dieVerbindung zum Internet wird derRechner ohne sein Wissen

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missbraucht. Das ist heutzutage diehäufigste Ursache fürFehlfunktionen. Der Trader musswissen, wie man den »Dreck«entfernt und sich für die Zukunftdavor schützt.Process Cloggers: UnternehmenSie etwas, um die Effizienz IhresPCs zu steigern und einenSystemabsturz zu verhindern.Allgemeine technische Probleme:Überlegen Sie, was Sie tun sollten,wenn Ihre technische Ausrüstungversagt – denn das wird geschehen.

Diese vermeidbaren Schwierigkeiten zuignorieren ist wie Trading ohne Stopp-Loss. Nehmen Sie sich die Zeit, sich

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darum zu kümmern, und ermöglichen Siesich ein reibungsloses Trading.

Entfernen Sie den Dreck,der Ihren Computerlangsam machtSie können über die beste Trading-Software verfügen, aber wenn IhrComputer nicht gepflegt und geschütztwird, dann hilft Ihnen diese auch nichtviel. Jeden Tag wird der Trading-Computer mit verstecktem Müllbombardiert, und es ist wirklicherschreckend, wie gefährlich einigedieser Attacken sind. Ein Trader, derernsthaft in Vollzeit handeln möchte unddiese Problematik ignoriert, verhält sich

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wie ein Profi-Footballspieler, der amAbend vor dem Super Bowl zwölf Biertrinkt. Das ist schlecht für sein Team.Warum den anderen Tradern also einenVorteil verschaffen? Im Tradingversuchen »die anderen da draußen«, anIhr Geld zu kommen. Es gibt keinenGrund, ihnen das zu erleichtern.

Das größte technische Problem, dasTradern heutzutage begegnet, wird vonden meisten gar nicht wahrgenommen:den Computer frei von Spyware zuhalten. Das ist eine der wichtigstenMaßnahmen, die Trader ergreifenmüssen, um ihren PC sicher undreibungslos am Laufen zu halten.Spyware führt zu Systemabstürzen,ruiniert die Internetverbindung und

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macht das Surfen im Internet unsicher.Spyware kommt nicht in Form vonCookies auf den PC, auf die ich in Kürzeauch noch eingehen möchte. Spyware istSoftware, die Unternehmen auf PCs ohnedas Wissen der Nutzer platzieren.Manchmal findet das auch mit dem -unbewussten – Einverständnis des Usersstatt, beispielsweise dann, wenn er dasKleingedruckte in den AllgemeinenGeschäftsbedingungen nicht genaugelesen hat, bevor er eine Softwareherunterlädt. Diese Spyware übernimmtdie Kontrolle über den Internetbrowser,sammelt Daten Ihrer Surfgewohnheiten,schafft Pop-up-Werbeanzeigen beimBesuch bestimmter Websites und machtden PC generell langsamer. Hinzu

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kommt, dass viele Spyware-Programmeschlecht geschrieben sind undInkompatibilitäten verursachen, wichtigeSystemfunktionen zerstören sowie dieStabilität des PCs gefährden können.Trader, die dafür sorgen möchten, dassihr PC reibungslos funktioniert, nicht»einfriert« und abstürzt, müssenzurückschlagen und jegliche Spywarevon ihrem Computer entfernen – unddann dafür sorgen, dass sie nichtwiederkommt.

Als ich das erste Mal intensiv nachdieser tückischen Software gesuchthabe, fand ich mehr als 50 Spyware-Programme auf meinem Computer.Nachdem ich sie entfernt hatte, lief meinPC wesentlich schneller und stürzte

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nicht mehr ab. Diese Spyware wird»hinter den Kulissen« heruntergeladen,also unsichtbar für den Benutzer. Bevorich nach dieser Software gesucht hatte,war ich fest davon überzeugt, dass sichkeinerlei Spyware auf meinem PCbefinde, da ich nur selten im Internetsurfte. Ich muss wohl nicht betonen, dassich sehr überrascht war.

Es gibt zwei exzellenteAnwendungen zur Entfernung vonSpyware, und beide sind kostenlos – esgibt also keinen Grund, sie nichtregelmäßig zu verwenden. Sie heißenSpybot Search & Destroy und AdAware. Es ist wichtig, dass der Traderbeide Programme verwendet, da dieeine Anwendung das findet, was die

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andere verpasst hat – der Computer istbei Nutzung nur eines dieser Programmenicht sicher. Um diese Programmedownzuloaden, geben Sie die Begriffeeinfach bei Google ein. DieSuchmaschine wird Ihnen eine Reihevon Websites präsentieren, auf denendie Anwendungen zum kostenlosenDownload bereitstehen.

Nachdem Sie diese beidenProgramme, deren Besitz Pflicht ist,installiert haben, müssen Sie sie auf demneuesten Stand halten. Ich empfehleIhnen wöchentliche Updates. Ähnlichwie bei Antiviren-Software müssen Siesich auch vor der neuesten Spywareschützen. Um SpyBot updaten zu können,müssen Sie das Programm starten

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(verwenden Sie die Option »AdvancedMode«); wählen Sie dann »NachUpdates suchen«. Das Programm wirdIhnen dann anzeigen, welche Updateserhältlich sind. Ein weiteres Feature vonSpyBot heißt »Immunisieren«. WählenSie diesen Icon und klicken Sie unter»Permanente Internet ExplorerImmunität« auf »Immunisieren«. Diessorgt dafür, dass neue Spyware geblocktwird. Außerdem haben Sie so dieMöglichkeit, Ihre Dateien vor Hackernzu schützen – ein Feature, das ichdringend empfehle. Um »Ad Aware« zuaktualisieren, öffnen Sie einfach dasProgramm und wählen »Nach Updatessuchen«.

Alles, was diese Programme finden

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und anzeigen, ist Spyware und sollteentfernt werden. Trader, die sich dafürentscheiden, diese Anwendungen nichtzu löschen, sind selbst für den vonSpyware verursachten Absturz desComputers verantwortlich. Was nochschlimmer ist: Spyware kann auf IhrePrivatsphäre zugreifen und Daten überIhre Kaufgewohnheiten im Internetgemeinsam mit IhrenKreditkarteninformationen sammeln. Ichempfehle daher wöchentliche Scans und– wie bereits erwähnt – alles zu löschen,was diese Programme finden, damit IhrPC sicher bleibt.

Eine weitere, einfache Möglichkeit,Spyware zu blocken, besteht darin, einenanderen Browser als den Internet

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Explorer zu verwenden. Nahezu alleSpyware-Programme sind für diesenBrowser geschrieben, da er von 95Prozent der User verwendet wird. Esgibt einen neueren Browser namensFirefox, der von der Firma Mozilla(www.mozilla.org) entwickelt wurde.Der Browser bietet mehr Features alsder Internet Explorer, ist schneller undwesentlich sicherer.

Cookies und Spam sindschlecht für IhrenComputerEin anderes Mittel, mit demUnternehmen Informationen über ihreKunden sammeln möchten, sind so

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genannte Cookies. Ein Cookie ist einekleine Textdatei, die entweder gut oderschlecht ist. Gut sind Cookies für denBesuch der Lieblings-Website,beispielsweise Amazon.com. Wenn einCookie installiert ist, kann sich Amazon»merken«, wer der User war, und manmuss sich nicht bei jedem Besuch neueinloggen. Schlecht sind Cookies, wennsie, beispielsweise bei Unternehmenwie Doubleclick, die Seitenaufruferegistrieren, Pop-ups generieren undgenerell die Privatsphäre des Tradersverletzen. Das Beste ist, Sie löschen alleCookies auf Ihrem PC. Hierfür gehen Siein das Startmenü, Einstellung, ControlPanel, Internetoptionen. Unter»Temporäre Internetdateien« gibt es

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einen Button »Cookies entfernen«.Klicken Sie darauf. Nachdem dieCookies gelöscht wurden, klicken Sieauf »Privat«, »ErweiterteEinstellungen«. Setzen Sie einen Hakenin das Kästchen neben »AutomatischesCookie-Management aufheben«.Darunter setze ich »Zulassen« fürCookies, die aus erster Hand kommen,und »Blocken« für Cookies, die ausdritter Hand kommen. Bei dieserEinstellung erscheint beim Besuch derAmazon-Website die Frage, ob der Userdas Cookie akzeptieren möchte. Ich sageja, denn diese Seite besuche ich sehr oft.Alle Cookies von Dritten wie etwaDoubleclick werden automatischgeblockt. Das verhindert Pop-ups und

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hält den PC des Traders in einem Top-Zustand. Wenn ich gefragt werde, ob ichein Cookie von einer Websiteinstallieren möchte, die ich seltenbesuche, sage ich nein, und das Cookiewird nicht installiert.

Spam ist für jedermann ein großesProblem. Mail Washer Pro(www.mailwasher.net) und Cloud Mark(www.cloudmark.com) sind –gemeinsam verwendet – die beste mirbekannte Lösung des Spam-Problems.Mail Washer Pro hält Spam-Mail schonauf, bevor sie Ihr Postfach erreicht.Wenn doch etwas durchkommt, setzenSie Cloud Mark darauf an, und dieseMail wird nie wieder erscheinen. BeideProgramme kosten miteinander etwa 80

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US-Dollar. Ich verwende für dieAbwicklung meiner E-Mails MicrosoftOutlook, und die Anwendungen sinddamit kompatibel. Ich bekamursprünglich jeden Tag rund 100 Spam-Mails. Nachdem ich Cloud Markinstalliert hatte, bekam ich gar keinemehr. Es war wie ein Wunder.

Last, but not least ist es natürlichwichtig, dass der PC vor Viren geschütztwird. Norton AntiVirus ist gut, brauchtaber viel Arbeitsspeicher. Eine guteVariante dazu ist PC-cillin InternetSecurity von Trend Micro(www.trendmicro.com). An sonstigerSoftware schätze ich Copernic DesktopSearch (www.copernic.com). Diesekostenlose Software bietet die

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Möglichkeit einer einfachen undschnellen Suche nach E-Mails undDateien auf dem Computer. Das spartZeit. Alles, was man tun muss, ist, einWort oder den Namen einer Dateieinzugeben, und die Software findet esbeziehungsweise sie binnen Sekunden.Dies ist besser als eine stundenlangemanuelle Suche. Während derBörsenzeiten hat ein Trader nicht vielZeit für Dinge wie die Suche nach einervermissten Datei.

Dies sind also die Grundkenntnissefür die allgemeine Computersoftware.Lassen Sie uns nun einen Blick daraufwerfen, wie man einen Computer inSchuss hält, und dann schauen wir unsdie spezielle Trading-Software an.

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WIE SIE IHREN TRADING-PC ÜBERTAKTEN

Es gibt drei Dinge, die Sie als Traderwöchentlich tun sollten, umsicherzustellen, dass Ihr PC mitmaximaler Effizienz arbeitet. Erstens:unnötige Dateien löschen. Öffnen Siedazu den Papierkorb auf dem Desktop,Rechtsklick, »Papierkorb leeren« undlöschen Sie damit die Dateien. JedeDatei, die der User löscht, wird nichtwirklich entfernt – sie wird lediglich inden Papierkorb verschoben. Um dieDatei endgültig zu löschen und damitSpeicherplatz freizugeben, muss derPapierkorb geleert werden.

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Der zweite Ort, an demSpeicherplatz verschwendet wird, istder Cache. Dies ist derZwischenspeicher für alle Websites, dieder Trader besucht, um kürzere

Ladefristen zu ermöglichen. In Zeitender Breitbandverbindungen ist diesallerdings unnötig. Um den Cache zulöschen, öffnen Sie das Startmenü,Einstellungen, Control Panel,Internetoptionen. Unter »TemporäreInternetdateien« klicken Sie auf»Dateien löschen«. Ein Pop-up-Fensterwird erscheinen und fragen, ob der Useralle Offline-Dateien entfernen möchte.Das ist wichtig, denn so muss derAnwender auf »OK« klicken und kannsich zurücklehnen. Wenn der PC diesen

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Vorgang noch nie vorgenommen hat,kann es fünf bis zehn Minuten dauern,bis der ganze Müll vom PC entfernt wird– vielleicht aber auch länger. Es kannder Eindruck entstehen, der Computersei abgestürzt. Das ist er aber nicht.Stehen Sie auf, und kommen Sie späterwieder. Ein gewissenhafter Tradersollte diesen »Hausputz« mindestenseinmal die Woche durchführen.

Schließlich, wenn diese beidenAufgaben erledigt sind, sollte eingewissenhafter Trader seine Festplattedefragmentieren.Festplattenfragmentierung verlangsamtden Computer und ist oft die Ursache fürandere Probleme wie Aufhänger,Abstürze und Fehlermeldungen. Eine

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Fragmentierung erfolgt schnell durch dienormale Verwendung des PCs, dieLadezeiten steigen, die Probleme häufensich, und die Lebenszeit des Computerswird dadurch um Jahre verkürzt. DieDefragmentierung einer Festplatte bringtalles wieder in die richtige Ordnung undsteigert die Effizienz des Computers.Trader sollten sie wöchentlich, wennnicht täglich, durchführen: Startmenü,Programme, Zubehör,Systemprogramme, Defragmentierung.Stellen Sie sicher, dass die richtigeFestplatte markiert ist (normalerweiseist das C:), und klicken Sie auf»Defragmentieren«. Das kann 20 bis 30Minuten dauern, wenn dieser Vorgangnoch nie durchgeführt wurde. Es gibt

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außerdem ein Programm namensDiskeeper, das den Rechner imHintergrund defragmentiert, damit dasProblem erst gar nicht auftaucht.

DER BACKUP-PLAN: WASSIE TUN MÜSSEN, WENNIHR SYSTEMZUSAMMENBRICHT ODERDER STROM AUSFÄLLT –DENN DAS WIRDPASSIEREN!

Wenn der PC bestens läuft, gibt estrotzdem noch technische Probleme, die

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immer mal wieder auftreten können.Meiner Erfahrung nach gibt es vierHauptprobleme, auf die Tradervorbereitet sein sollten:

1. Stromaus- oder Spannungsabfällein der Stromversorgung

2. Die Internetverbindung brichtzusammen

3. Schwierigkeiten bei derKontaktaufnahme mit einem Broker

4. Der Datenstrom bricht ab, oder dieTrading-Plattform stürzt ab

Diese Probleme können jederzeitauftreten. Gewissenhafte Trader habenaber auch hier die Möglichkeit, sich aufalle Eventualitäten vorzubereiten.

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Stromaus- oder Spannungsabfälleereignen sich immer dann, wenn man sieam wenigsten erwartet. Das letzte Malpassierte mir dies, als ich geradeTermine mit drei anderen Tradernausmachte, die eine Woche lang nebenmir traden wollten. Einen Termin zuvereinbaren gestaltet sich ohne Stromsehr schwierig. Das Timing einesStromausfalls ist nie gut. Ich habepersönlich ein halbes Dutzend davon inden vergangenen zwei Jahren erlebt, diealle aus unterschiedlichen Gründenauftraten. Es kann mit dem Wetter, demStromnetz oder einem Autounfall miteinem Telefonmast zusammenhängen.Das kann alles ganz plötzlich geschehen,und schon hat der Trader keinen Strom

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mehr und verliert damit die Möglichkeit,den Markt zu beobachten und Tradesdurchzuführen. Um einer solchenSituation entgegenzuwirken, sollte derTrader auf folgende Weise vorsorgen:

Ersatzbatterien für denComputer: Diese sind in jedemgrößeren Elektro- undBürobedarfshandel zu haben. Fälltder Strom aus, geben sie demTrader etwa 30 Minuten lang»Saft« – genug Zeit, um Positionenglattzustellen oder die Parameterzurückzusetzen für den Fall, dassder Strom länger ausbleibt.Außerdem hat der Trader dieMöglichkeit, den Computer manuellherunter-zufahren – das ist viel

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sicherer, als wenn der PC wegeneines Stromausfalls ausgeht.Kabelgebundene Telefone: Dassind altmodische Telefone, beidenen der Hörer mit einem Kabelan das eigentliche Telefonangeschlossen ist. Wenn der Stromausfällt, funktioniert auch dasFunktelefon nicht mehr. Mit einemSchnurtelefon jedoch kann derTrader trotzdem noch mit seinemBroker telefonieren. Ein Handywürde in diesem Fall natürlichauch funktionieren – diesen Dingerngeht aber bekanntlich in denungünstigsten Momenten der »Saft«aus.Dial-Up-Backup: Kabel- und DSL-

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Verbindungen können auch trotzvorhandenem Strom ausfallen.Auch das ereignet sich fürgewöhnlich in den ungünstigstenMomenten – der clevere Tradermöchte aber auch hieraufvorbereitet sein. Die beste Lösungfür dieses Problem ist ein vollaufgeladener Laptop, der an eineTelefonleitung angeschlossen ist.So verfügt der Trader auch dannüber eine Internetverbindung, wennDSL oder Kabel ausfällt – und auchdann, wenn der Strom wegbleibt.Durch die Bereitstellung eines vollaufgeladenen und einsatzbereitenLaptops kann wertvolle Zeitgewonnen werden.

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Ein weiterer technischer Trend inunserer Branche ist es, dass Broker alleArbeit durch Computer erledigen lassen.Obwohl dies die Effizienz steigert undKosten spart, möchte ich doch lieber mitmeinem Broker persönlich sprechenkönnen, wenn es ein Problem gibt. Wennich meine Broker anrufe und sie nicht andie Strippe kriege, bekomme ich Schaumvorm Mund – ein Zeichen für mich, dasses Zeit ist, die Broker zu wechseln.Wenn ich in der Warteschleife landenmöchte, rufe ich Fluglinien an, nichtmeine Broker. Mein Vorschlag ist, sichdie Technik zunutze zu machen und dieBroker in ein Instant-Messaging-Programm aufzunehmen. Auf dieseWeise ist es sehr einfach, den ganzen

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Tag über in Kontakt zu bleiben. Wennmeine Informationsquelle ausfällt, kannich meinem Broker eine IM (InstantMessage, »Sofortnachricht«) senden undihn um Hilfe bitten. Ich erwarte voneinem Broker, dass ich ihn sofort, perTelefon oder IM, erreichen kann. Ist ernicht erreichbar, habe ich die Nummerund die Message als Backup. Im Tradinggibt es keine Entschuldigung dafür, esnicht zu schaffen, von einem Brokerunverzüglich Hilfe bei einer Order odereiner Frage zu erhalten. Warum sonstbezahlen wir ihnen die Provisionen?

Wenn der Datenstrom des Tradersversagt, wird vieles von dem, wasbisher besprochen wurde, hilfreich sein.Die Möglichkeit, einen Broker zu

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kontaktieren und eine Order auszuführenoder Informationen zu erhalten, istjedoch essenziell. Yahoo Finance bietetauch noch kostenlose Notierungen fürAktien, Optionen und Futures.

Der wohl am meisten vernachlässigteAspekt im Umgang mit Computern istdas Backup der Daten. Ich empfehleIhnen, sich eine externe Festplattezuzulegen. Wenn diese angeschlossenist, müssen Sie lediglich noch auf einenButton klicken, und die gesamteFestplatte wird als Backup gespeichert.Es wäre lebensmüde, so lange mit demBackup zu warten, bis der PC tatsächlichabstürzt.

Erfolgreiches Trading hat Ecken undKanten. Trader, die es vorziehen, alles,

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was mit ihrem PC gerade geschieht, zuignorieren, haben einfach »Pech gehabt«,wenn der Strom ausfällt, und sindgegenüber Tradern, die auf solche Fällevorbereitet sind, entschieden imNachteil. Auf dem technischen Sektorauf dem neuesten Stand zu bleibenverschafft Ihnen einen Vorteil gegenüberjenen, die dies nicht sind. Und einenVorteil gegenüber anderen Tradern zuhaben ist das Einzige, was Sie in diesemGeschäft zu einem Gewinner macht.

NICHT ALLENOTIERUNGEN SINDGLEICH

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Nachdem wir jetzt die technischenAspekte, die nicht direkt mit demeigentlichen Trading in Zusammenhangstehen, behandelt haben, wollen wir unsnun mit den Punkten befassen, die sichdirekt auf das Trading beziehen. Dieseteilen sich für gewöhnlich in dreiBereiche auf:

1. Quote-Software2. Orderplattform3. Marktbezogene Abos und Dienste

Sehen wir uns zunächst die Quote-Software an. Viel hängt bei derEntscheidung für ein typischesChartpaket davon ab, worüber man »beiBeginn des Tradings als Erstesgestolpert ist«. Für die meisten Trader

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ist das nicht gut. Ich erinnere mich daran,dass ich immer »Refresh« drückenmusste, um neue Quotes zu bekommen,als ich Ende der 80er-Jahre begann,online zu traden. Das machte ich etwadrei Wochen mit – drei Wochen zu lang.Es ist für den Trader äußerst wichtig,über ein robustes Quote-System zuverfügen, das in Echtzeit arbeitet und soflexibel ist, dass sich leichtverschiedene Indikatoren und Toolshinzufügen lassen. Das ultimative Zieldes Traders ist es, einen Trading-Stilzu entwickeln, der zur Persönlichkeitdes Traders passt. Ein flexibles Quote-System bietet den Tradern dieMöglichkeit, verschiedene Dingeauszuprobieren, bis sie die Setups und

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Methoden gefunden haben, die für siepersönlich am besten funktionieren. Esgibt nur wenige Quote-Lieferanten, diewirklich gut sind – die meisten sind esnicht. Unterm Strich sind gute Quotesnicht kostenlos, sondern können leichtein paar Hundert US-Dollar im Monatkosten. Dennoch: Sparen Sie amSchreibtisch, nicht an den Quotes.

Die zwei Hauptsysteme, die ichverwende, sind TradeStation(www.tradestation.com) und eSignal(www.esignal.com). TradeStationermöglicht es mir, meine eigenenIndikatoren und Beobachtungenhinzuzufügen, und ich mag dieChartfunktionalität und die Möglichkeitzum Backtest, spezieller Setups und

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Daten. Ich schätze es, zwei Quote-Anbieter zu haben – für den Fall, dasseiner von beiden Probleme hat. Für meinpersönliches Trading ein absolutesMuss. Während ich gerade diesen Textschreibe, führt eSignal Daten über dendeutschen DAX, während TradeStationdies nicht anbietet. Allerdings offeriertTradeStation Daten zur Put-Call-Ratio,eSignal wiederum nicht. Es ist wichtig,alles zu wissen, was ein Quote-Lieferantanbietet, bevor man sich anmeldet.Natürlich wird TradeStation keine großeHilfe sein, wenn ein Trader lediglichdem DAX folgt. Irgendwann wirdTradeStation dies auch mit in dasAngebot aufnehmen, und wer weiß,vielleicht ist dies auch schon geschehen,

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wenn Sie dieses Buch lesen. Ich werdeauch weiterhin eSignal damit nerven, diePut-Call-Ratio mit aufzunehmen, denn abeinem bestimmten Punkt muss sich derHersteller dem Druck der Trader-Gemeinde beugen und es anbieten.Interessanterweise offerieren diemeisten Anbieter das Put-Call-Rationicht, obwohl es ein wichtiges Tool beider Messung der Stimmung auf demMarkt darstellt.

Eine weitere gute Quelle fürKursnotierungen, die ich gerneverwende, sind die Marktdaten auf derWebsite des Chicago Board of Trade(CBOT, www.cbot.com). Natürlich gibtes noch andere gute Quote-Systeme. Mansollte einfach eine robuste und flexible

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Version verwenden, die denBedürfnissen des Traders entspricht.Zum Großteil werden die Trader indiesem Bereich das bekommen, wofürsie auch bezahlt haben. Der beste Weg,ein gutes Quote-System zu finden, ist es,zunächst einmal das ganzeWerbematerial, das von denUnternehmen selbst herausgegeben wird,zu ignorieren. Denn das ist in etwa so,als würde man glauben, eine Kannevoller Limonade sei gut, nur weil »Diät«draufsteht. Eine der größtenMarketingspielereien im Trading ist»free level II data«. Level-II-Daten sindwertlos und sollten erst einmal gar nichtbeachtet werden. Größere Traderverwenden Level II, um kleinere Trader

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auszutricksen, indem sie ein falschesVolumen schaffen und alles Möglicheunternehmen, um zu verschleiern, wassie tatsächlich machen. Level II bringtTrader außerdem dazu, über ihrenVerhältnissen zu handeln – der häufigsteGrund, warum sie bald scheitern. Traderkönnen sich selbst viel Frustrationersparen, indem sie diese Daten einfachnicht beachten. In wenigen Worten:Ignorieren Sie das Marketing und fragenSie andere Trader, die seit mindestensfünf Jahren mit Aktien und Futureshandeln.

EINE SCHLECHTEORDERPLATTFORM KANN

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SIE KOPF UND KRAGENKOSTEN

In den später 90ern und den erstenJahren des neuen Jahrtausends drehtesich alles um schnellere Ausführungen.Ein Trader, der über eine schnellereOrderplattform verfügte als andere, warim Vorteil. Via Internet operierendeBroker sprangen auf den Zug auf undboten eine »60-Sekunden-Ausführungsgarantie« an. Diejenigenunter uns, die Direct Accessverwendeten, konnten nur laut lachen.Zwischen 60 Sekunden und einer Wocheliegt kaum ein Unterschied. Heuteverfügt fast jeder Trader über schnelle

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Orderplattformen. Welche Plattform hatalso die Nase vorn?

Denken Sie zurück an das, was ich inKapitel 2 über die Psychologie derTrader geschrieben habe. Die meistenihrer Fehler sind emotionaler Natur. Ichhabe – vor allem beim Futures-Trading– erlebt, wie Trader aus Aufregung beiihren Orders Fehler machten. DieseTrader gehen fünf Kontrakte des Mini-Sized Dow long und machen dann einenFehler bei der Platzierung ihrer Stopp-Order, der mit der Liquidierung dieserPosition endet. Ein anderes Mal fassensie ein Ziel ins Auge und enden aufGrund eines mechanischen Fehlers mitder Verdoppelung ihrer Position. Odernoch schlimmer: Sie haben keine Lust,

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durch den ganzen aufwändigen Prozess,zuerst einen Stopp zu platzieren, dannein Gewinnziel festzulegen undschließlich daran zu denken, die nochoffene Order zu streichen, sobaldentweder der Stopp oder dasGewinnziel erreicht wurde, zu gehen –also legen sie keinen Stopp oder keinZiel fest. Diese Trader, die sich »auf ihrUrteilsvermögen verlassen, wenn siesich in einem Trade befinden«, schaffengroßartige Gelegenheiten für uns andere,wenn sie irgendwann ausflippen, wassich nicht vermeiden lässt. Die manuelleÜbermittlung von Orders und dasmanuelle Trade-Management sindnervtötende, fehleranfällige Vorgänge.Gepaart mit unkontrollierten Emotionen,

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ergeben sie das Gemisch, das denTrader ruiniert. Vielleicht nicht heute,vielleicht auch nicht morgen. Aber derTag wird kommen.

Dazu gesellt sich noch, dass einigeTrader nicht über ausreichendeComputerkenntnisse verfügen. Sie sindim Umgang mit einem Rechner nichtsicher, und es ist ein Leichtes für sie,eine Order zu vermasseln. Die bestenPC-Benutzer sind Kinder, weil sie mitComputerspielen aufgewachsen sind. Ichkenne einige Trader, die gelernt haben,einen Ego-Shooter zu spielen, umdadurch ihre Schnelligkeit an derTastatur zu verbessern. Das beliebtestedieser Spiele heißt »Call of Duty«.Dieses versetzt den Spieler in

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verschiedene Schlachten des ZweitenWeltkriegs, und es geht gelinde gesagtum Leben oder Tod – ein bisschen alsowie beim Trading. Wenn der Spielerdieses Game durchgespielt hat, habensich seine Fähigkeiten am PC zurKoordination von Augen, Maus undTastatur sicherlich deutlich verbessert.Meine Trading-Kollegen und ich habendieses Spiel absolviert, und es hatunsere Hand-Augen-Koordination enormverbessert.

Order-Plattformen haben sichmittlerweile zu Werkzeugen entwickelt,um den Trader zu schützen – und zwarvor sich selbst. Stellen Sie sich einentypischen Trade vor. Sagen wir, ich gehemit zehn Kontrakten der Mini-Sized-

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Dow-Futures bei 10.814 long. Ich setzeeinen 20-Punkte-Stopp und möchte dieHälfte meiner Positionen bei einemZehn-Punkte-Anstieg auf 10.824loswerden. Für den Rest werde ich denStopp modifizieren – jedes Mal, wennder Dow um zehn Punkte steigt, werdeich meinen Stopp um zehn Punkte nachoben nachziehen. Diese Taktik verlangtein aktives Trade-Management mitvielen Knöpfchen, die zu drücken sind,und unzähligen Mausklicks. Ein Fehler,und dieser Gewinn- Trade wird zueinem Loser.

Was wäre, wenn meine Order-Plattform jedes Mal, wenn ich den Mini-Sized Dow gekauft hätte, wüsste, dassich einen 20-Punkte-Stopp und ein 10-

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Punkte-Ziel für die Hälfte meinerPositionen setzen würde? Nun, wenn diePlattform das wüsste, könnte sieautomatisch Orders für mich erledigen,und ich müsste keinen Finger mehrrühren. Was wäre, wenn sie außerdemwüsste, dass ich meinen Stopp auf dasBreak-even-Niveau nachziehen möchte,wenn das erste Ziel erreicht ist? Waswäre, wenn sie dann meinen Stoppnachziehen könnte? Was wäre, wenn ichein Ziel hätte und die Plattform meinenStopp löschen könnte, sobald mein Zielerreicht wäre? Alles automatisch? Alles,was ich also tun müsste, wäre, in einenTrade einzusteigen, und danach könnteich mich anderen Dingen widmen, denndie Software kümmert sich für mich um

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den Trade – nach meinen Vorgaben?Mein Tag würde darin bestehen, michzurückzulehnen, auszuspannen und michdarauf zu konzentrieren, hochprofitableEinstiege zu finden, statt nervösherumzutänzeln und meinen Trade aktivund manuell zu managen – denn das istein Prozess, der nervlich sehr belastetund starke emotionale Schwankungenhervorrufen kann.

Diese Art von Software gibt es heutebereits. Alles, was Trader tun müssen,ist, geduldig auf ein angemessenesEinstiegs-Level zu warten, einzusteigen,und der Rest wird von der Softwarenach den programmierten Vorgabenerledigt. Dieser Vorgang erlöst denTrader von einem großen Teil seiner

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mentalen Anspannung und bewahrt ihngleichzeitig davor, in die üblichenFallen zu tappen, die ihn womöglichruinieren könnten. Diese Funktionalitätbieten bisher nur wenige Broker an, ichbin mir aber sicher, dass die übrigenauch auf den Zug aufspringen werdenund sich dieser Bereich immer weiterverbessern wird.

Heutzutage ist diese Art vonSoftware über Zwischenhändlererhältlich, die einen Code einbauen, unddie Broker entscheiden dann, ob sieihren Kunden diese Plattform zurVerfügung stellen möchten oder nicht.

Drei dieser Plattformen, mit denenich mich auskenne, sind in diesemBereich TradeMaven

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(www.trademavenllc.com), StrategyRunner (www.strategyrunner.com) undNinjaTrader (www.ninjatrader.com).Meiner Erfahrung nach sind das allesfantastische Weiterentwicklungen in derTrading-Technologie. TradeMavenbenötigt viel Arbeitsspeicher und kannden PC verlangsamen. Daher sollte maneinen eigenen schnellen PC nur für dieseSoftware verwenden. Strategy Runner istebenfalls gut, ich habe es eine Weileverwendet, hier wird allerdings proTrade abgerechnet, was sich sehrschnell zu einer beachtlichen Summeaddiert. Für Ninja Trader wird einegeringe Monatsgebühr verlangt, es istnicht so arbeitsspeicherintensiv, und eswird ebenfalls pro Trade eine geringe

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Gebühr fällig. Diese Software verwendeich zurzeit. Abbildung 3.3 zeigt, wie dasSystem funktioniert.

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Abbildung 3.3

Abbildung 3.3 zeigt einen Screenshotdes »Strategy Manager«-Fensters, in

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dem Trader ihre vorgefertigten Ein- undAusstiegspunkte für einen Handeleingeben können. Der Strategy Managerist geöffnet, und der »PositionStrategies«-Tab ist ausgewählt. DieStrategie, die farblich hervorgehoben ist,heißt TradeTheMarkets – eine von mirentwickelte Strategie. Im Kasten»Position Type« (Pos Type) habe ichdie unterste Möglichkeit gewählt(Stopp/3T). Das bedeutet, dass dieseStrategie drei Gewinnziele und eineStopp-Order enthält. Andersausgedrückt: Ich kann sechs Lots des E-Mini S&Ps kaufen und jeweils zwei anden zuvor bestimmten Ausstiegspunktengestaffelt wieder verkaufen. Die Detailswerden in der Mitte des Fensters

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eingegeben. Wenn ich bei dieserPosition short oder long gehe, platziertdas Programm automatisch einen Zwei-Punkte-Stopp und die Orders, mit denenich mit jeweils zwei Lots pro Anstiegum einen Punkt gestaffelt aus derPosition aussteigen kann. Zusätzlichwird der Stopp automatisch gelöscht,sobald ich aus dem Trade ausgestiegenbin.

Im Mittelpunkt dieser Anzeige stehtmeine »Target-Exit-Strategie«. Meine»Stopp-Exit-Strategie« unterscheidetsich davon, und in Abbildung 3.4 könnenSie sehen, dass eine Stopp-Strategienamens »John Carter« angewählt ist.

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Abbildung 3.4

Der »Stopp-Strategies«-Tabermöglicht es dem Trader, einen

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einzelnen Stopp oder einen Trailing-Stopp zu setzen. Der Trailing-Stoppwird automatisch nach denvorgegebenen Werten verändert. Wenndie verschiedenen Gewinnziele(Targets) erreicht werden, wird derStopp-Loss um eine bestimmte Markeangehoben und damit sichergestellt, dassein zunehmender Teil deserwirtschafteten Gewinns geschütztwird.

Manche Trader haben nur ein Setup,das sie verwenden, oder ein halbesDutzend oder mehr, die sie über dieJahre hinweg entwickelt haben. JedesSetup sollte eigene Regeln dafür haben,wie man aus einem Trade aussteigt.Einige Setups können ein Risk-Reward-

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Ratio von 3:1 haben (einen Punktriskieren, um drei zu gewinnen),während andere bei 1:2 liegen (zweiPunkte riskieren, um einen zu gewinnen).Einige der Setups verwenden Trailing-Stopps und mehrere Ziele, anderewiederum können feste Stopps undEinzelziele haben. All die verschiedenenAusstiegs- und Stopp-Strategien lassensich für jedes Setup neu definieren, aufden jeweiligen Markt abstimmen undzusammenfügen.

Sobald das alles erledigt ist, mussder Trader seiner Software nur nochmitteilen, welches Setup auf welchemMarkt verwendet werden soll, und dannauf den richtigen Einstiegsmomentwarten. Wenn er schließlich in den

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Trade einsteigt, erledigt die Softwareden Rest dieser oft sehrnervenaufreibenden und fehleranfälligenArbeit. Schön ist auch, dass der Tradermehrere Trades auf unterschiedlichenMärkten simultan laufen lassen kann,ohne den Überblick zu verlieren. DieseTechnologie bringt automatisch mehrDisziplin und Konzentration in dasBerufsleben des Traders und macht denBeruf allgemein entspannter undbedächtiger – und hinterlässt damit amEnde des Tags keinen ausgepowerten,sondern einen entspannten Trader.

Ein weiterer Vorteil der Softwareist, dass alle Orders, nachdem der Tradeplatziert wurde, leicht nachzuverfolgensind und sichtbar am den Markt

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zeigenden Bildschirm markiert werden.In dem Fenster, das in Abbildung 3.5

dargestellt ist, ist zu sehen, dass eineOrder über sechs Lots des E-Mini S&Pbei 868,76 ausgeführt wurde. DieAnzahl der gehandelten Kontrakte wirdin der oberen Spalte angezeigt. Auf derlinken Seite sehen Sie drei Profit-Target-Orders für je zwei Anteile, diebei einem, zwei und drei Punkten überdem Einstiegskurs liegen (869,75,870,75 und 871,75). Unterhalb desEinstiegskurses gibt es eine Stopp-Orderfür alle sechs Kontrakte bei 866,75 –also zwei Punkte unter dem Einstieg. Eineinziger Mausklick war erforderlich, umdie Markt-Buy-Order bei 868,75 zuplatzieren. Alle anderen Orders wurden

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gleichzeitig automatisch von derSoftware und exakt nach der gewähltenStrategie platziert. Zusätzlich wird, daes sich hierbei um OCO-(One- Cancels-the-Other)-Orders handelt, beimErreichen jedes einzelnen Gewinnzielsder Stopp-Loss um die entsprechendeAnzahl von Kontrakten reduziert undentsprechend nachgezogen.

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Abbildung 3.5

Dies ist eine neue Generation vonTrading-Software, und jeder Händlersollte ernsthaft in Erwägung ziehen, sichein solches System zuzulegen. Nurwenige Broker bieten diese Dienste an.Ein Beispiel: Ich liebe das Charting beiTradeStation, aber die Ausführung derOrders bleibt ein bisschen hinter meinenErwartungen zurück. Das Unternehmenarbeitet sicherlich daran, und es könntein diesem Bereich bereits aufgeholthaben, wenn Sie dieses Buch in Händenhalten. Zum jetzigen Zeitpunkt aber sindes Programme wie NinjaTrader, dieführen.

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MEINUNGEN SIND WIEBAUCHNABEL: JEDERHAT EINEN

In diesem Abschnitt geht es nicht umEmpfehlungen guter Abo-Services, diebezüglich der Finanzmärkte erhältlichsind, sondern darum, wie man sie nutzt.Es gibt heutzutage viele Dienste,Newsletter und Chats, die sich mit denMärkten beschäftigen. Diese Plattformenbieten üblicher Weise Meinungen zu denMärkten, und gemeinhin ist eine Gebührzu bezahlen, um an diese Informationenzu kommen. Sie bieten Überlegungen zuden Kursbewegungen und manchmalauch ausgewählte Empfehlungen. Früher

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war ich regelrecht süchtig nachNewslettern – und bin es in gewissemMaß immer noch. Heute interessiere ichmich wesentlich weniger fürindividuelle Meinungen, sondernvielmehr für Websites, die mir einenÜberblick über die aktuelleMarktsituation mit Hilfe verschiedenertechnischer Daten bieten. Die wohl besteSeite im Internet ist hierfür zurzeitDecision Point(www.decisionpoint.com), die von CarlSwenin betrieben wird. Diese Seiteermöglicht es dem Trader, schnell dieStimmung an den Märkten zu erfassen,und bietet außerdem schier unendlicheDetailinformationen, die ich bevorzugtam Sonntag durcharbeite. Das sind

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wahrscheinlich die am besten angelegten20 US-Dollar, die ich dafür jeden Monatausgebe. Ich lese außerdem gern dieKommentare von John Mauldin inseinem wöchentlich erscheinendenNewsletter Thoughts from the Frontline(www.2000wave.com). Was erschreibt, ist deutlich, weit reichend undunterhaltsam. Die meiner Meinung nachbesten Newsletter, um immer auf demneuesten Stand bei weltwirtschaftlichenTrends, speziell in Asien, zu sein, findensich auf www.gavekal.com. DieGründer dieser Seite sind AnatoleKaletsky, Charles Gave und sein SohnLouis-Vincent Gave. Sie besitzen Bürosin allen Regionen der Welt, bleibenweltwirtschaftlich stets auf dem neuesten

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Stand, diskutieren aktiv Auswirkungenund Trends – und schreiben dann aufsehr informative und unterhaltsameWeise darüber.

Ich halte es auch für sinnvoll, überdie Meinung jener zu lesen, die meinen,der Dow gehe zurück auf 3.000 Punkte,sowie die Ansichten anderer, diemeinen, der Dow gehe auf die 30.000 zu– und diese Äußerungen zu bewerten. Esgibt für beide Ansichten vernünftige undlächerliche Argumente. Ich persönlichhabe allerdings keine Meinung dazu, inwelchem Zustand der Aktienmarkt am27. März 2023 sein wird. Ichinteressiere mich mehr dafür, wo erEnde kommender Woche steht.Außerdem ist es wichtig, all diese

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Meinungen mit Vorsicht zu genießen.Wenn alle an der Wall Street dasselbeerwarten, wird das Erwartete nichteintreffen. Es ist sicherlich wichtig, stetsüber die wichtigsten Trends, die dasWeltgeschehen beeinflussen, Bescheidzu wissen, wie zum Beispiel diealternde Gesellschaft, die Ölpreise unddas rasante Wirtschaftswachstum inChina und Indien. Dabei handelt es sichum tatsächliche Trends, die unseralltägliches Leben auf der ganzen Liniebeeinflussen. Und wo es Trends gibt,lässt sich Geld verdienen.

Die wichtigste Sache, über die es zubeachten gilt, ist, dass jeder eineMeinung hat und diese kundtut –besonders dann, wenn es sich um eine

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bestimmte Trade-Empfehlung handelt.Der Verfasser kann total überzeugtdavon klingen, dass es sich um denbesten Trade der Welt handelt, und dieseÜberzeugung kann sich leicht auf denLeser übertragen. Das Resultat: Wennein Trader einer Empfehlung aus einemAbo-Service nachgeht, muss er immernoch passende Risikoparameter setzenund entscheiden, wie viel er bereit ist,bei diesem Trade zu verlieren. Nur weilirgendein Guru meint, es werde einenCrash geben, muss das nichtzwangsläufig geschehen. Ich habe vieleGeschichten über Leute gehört, die ihreKonten gesprengt haben, weil sie »einerEmpfehlung« gefolgt sind. Traderscheinen einen Hang dazu zu haben, sich

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in einem Trade wohler zu fühlen, weil ervon jemand anderem empfohlen wurde.Hier ein kleiner Tipp: In Wirklichkeithandelt es sich um ein Setup wie jedesandere, und es ist wichtig, dass einTrader nicht durch ein falsches Gefühlvon Sicherheit in eine Falle gelocktwird, wonach genau dieser Trade exaktnach Plan verlaufen wird. Ob ein Tradernun ein eigenes Setup entwickelt hatoder ein Setup aus einem Newsletterverwendet: Die Verantwortung liegtletztlich beim Trader selbst. Fühlen Siesich nicht zu sicher, nur weil Sie imInternet irgendetwas gelesen haben.

SETZEN SIE

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PRIORITÄTEN: ANUNTERBRECHUNGENWÄHREND DER ERSTENZWEI STUNDEN DESHANDELSTAGS SIND SIESELBST SCHULD

Ich werde gegen Ende des Buchs mehrzu dieser Thematik sagen, nämlich dann,wenn es um den Businessplan geht, aberdieses Thema hat auch ein wenig mit derTechnik zu tun. Im Endeffekt muss einTrader fokussiert und konzentriert sein,um erfolgreich handeln zu können. Dieschwierigsten Zeiträume an Trading-Tagen sind stets die ersten beiden

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Stunden. Hier erscheinen die meistenSetups. Es ist nun an den Tradern, sichmit Kollegen auszutauschen oder, wennsie von zu Hause aus arbeiten, der Gattinund den Kindern zu sagen, dass Sie nichtgestört werden möchten. Wenn ich trade,kümmere ich mich nicht um E-Mails,gehe nicht ans Telefon und lasse keineuneingeladenen Besucher herein. Wennmeine Frau möchte, dass ich sie vor demTrading-Tag noch am Fitnesscenterabsetzen soll, kennt sie den Zeitraum, indem dies möglich ist. Fragt sie mich zuspät, lautet meine Antwort immer gleich:»Schatz, du weißt, dass ich dich liebe,aber jetzt geht der Trade los.« (Ichvergesse nie, an diesem Tag nochBlumen zu besorgen.)

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Es kann schwer sein, solche Dingedirekt auszusprechen. Es dürfte hilfreichfür Sie sein, einen komplett entwickeltenTrading-Plan aufzuschreiben und diesenden Familienmitgliedern zu präsentieren.Wenn sie einmal verstanden haben, dassdies wichtig für Sie ist und dass Sie esernst meinen, werden sie ihre Grenzenrespektieren.

Für alle, die noch keinen Instant-Messaging-Client benutzen: Hinsichtlichder Kommunikation mit anderenMenschen während des Tags ist das eineunglaublich effiziente Methode, um inKontakt zu bleiben. Ein Anruf kann einengenau im ungünstigsten Moment währendeines Trades erreichen. Beim Instant-Messaging können die Leute ihre Fragen

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oder Anliegen eintippen, und der Traderantwortet, wenn er gerade Zeit dazu hat.Instant-Messaging wurde für Tradererfunden. Hierbei handelt es sich umFreeware, und ich verwende die dreigängigsten unter ihnen: MSN, Yahoo undAOL. Ich setze außerdem ein Programmnamens Trillian(www.ceruleanstudios.com) ein, dasalle drei Messager kombiniert. DerVorteil dieser Instant-Messager ist, dassman alle Personen blocken und nur mitTradern sprechen kann, die man vorherauf seine Kontaktliste gesetzt hat. Wennalle wissen, dass Sie gerade online sind,werden sie auch alle ein Anliegenhaben. Instant-Messaging ist besonderszwischen Tradern und Brokern nützlich.

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Es ist allerdings für alle ungeeignet, dieIhren Arbeitstag unterbrechen möchten –dies umfasst auch Familienmitgliederund Kunden. Auf meiner Liste befindensich nur wenige Kontakte, diese abersind alle enorm wichtig für meinenTrading-Alltag. Meine Frau ist nicht aufmeiner Liste, und die Liste hat sich alsausgezeichneteKommunikationsplattform erwiesen,wenn sich die Märkte bewegen.

WARUM EINE HARRY-POTTER-DVD NACH 12UHR MITTAGS BESSER ISTALS CNBC

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Ich schneide dieses Thema an, weil eseinfach zu viele Trader gibt, die ihreJobs gekündigt haben und dem gefolgtsind, was ich das »CNBC-Setup« nenne.Sie sind begeistert davon, endlich inVollzeit traden zu können. Sie haben dasGefühl, all diese Jahre benachteiligtgewesen zu sein – Kursnotierungen ausdem Internet, Trades zwischenirgendwelchen Meetings, die wichtigstenNachrichten immer erst nachHandelsschluss erfahren. Was machensie also? Sie platzieren einen Fernseherdirekt neben ihrem PC, schalten CNBCein, starren auf den Bildschirm undhalten nach Trading-MöglichkeitenAusschau.

CNBC hat eine besondere Aufgabe:

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Es muss unterhaltsam genug sein, um dieZuschauer vor den Fernseher zu locken.Wenn viele Menschen zusehen, verdientder Sender mehr Geld durchWerbeeinnahmen. So einfach ist das. Esmacht Spaß, CNBC anzuschauen, undwenn es ernst wird, bringen sie guteReportagen. Ich habe vom 11.September durch die Live-Reportagevon Mark Haines erfahren.Zwischendurch habe ich auch auf andereSender geschalten, bin am Schluss aberdoch wieder bei CNBC gelandet, denn –Hand aufs Herz – sie brachten die bestenStorys. Wer könnte Maria Bartiromovergessen, wie sie mit Asche und Rußbedeckt vom Einsturz des ersten Turmesberichtete? Es war eine für mich

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herzzerreißende Erfahrung, und dieJournalisten und der Sender machteneine hervorragende Arbeit.

Einem Trader muss allerdings klarsein, dass er seinen Lebensunterhaltnicht mit dem Traden »nach den News«irgendeines Wirtschaftssendersbestreiten kann. Wenn eine Nachricht imFernsehen auftaucht, ist es schon viel zuspät, um zu reagieren. Das Parkett hatdie Nachricht bereits gehört, und sobaldsie öffentlich gemacht wird, stellen dieParketthändler schon ihre Positionenglatt und verkaufen, idealerweise an jeneIdioten, die gerade die Nachrichten imTV gesehen haben. Wenn überhaupt,dann kann CNBC als so genanntesFading Tool verwendet werden – man

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nimmt die Gegenseite zu denNachrichten ein. Wenn der Sender damitbeginnt, immer und immer wieder überdie gleichen Dinge zu berichten, macheich den Ton aus und schalte stattdessenlieber das Radio ein oder schaue mireine DVD an. Wer wird schon müdedavon, »Gladiator« zu gucken?

Vollzeit-Trader verbringen ihre Tagedamit, auf spezielle Setups zu warten,um dann zuzuschlagen. Zu den größtenFehlern, die Trader machen, gehört es,dem »Zwang« zu folgen, in jederKursbewegung involviert zu sein. Wenndie Märkte zum Höhenflug ansetzen,können viele Trader einfach nichtanders, als einzusteigen – in der Angst,etwas zu verpassen. Dies ist ein fataler

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Fehler, der schon viele Trader, die sichnicht unter Kontrolle hatten, ruiniert hat.Wenn es irgendetwas gibt, das ich Ihnenförmlich ins Gehirn hämmern möchte,während Sie dieses Buch lesen, dann istes Folgendes: Es ist okay, Bewegungenauszulassen. Profis lassen Moves aus.Nur Amateure versuchen, an jederBewegung teilzuhaben. Indem derTrader Musik hört oder im Hintergrundeine DVD laufen lässt, kann er sich dieZeit vertreiben, während er daraufwartet, dass ein bestimmtes SetupGestalt annimmt. Dadurch ist er wenigeranfällig dafür, sich impulsiv in einenTrade zu stürzen, bloß weil er sichgerade langweilt oder es nicht erträgt,eine Kursbewegung zu verpassen. Sonst

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verhält er sich wie ein Revolverheld.Und früher oder später wird jederRevolverheld umgelegt.

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4. KAPITEL

Das kleineEinmaleins derMärkte: DieGrundmechanismender in diesemBuchbesprochenen

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Märkte

Für einen mutigen Mann istjedes Land Heimat.

– Griechisches Sprichwort -

DIE WELT JENSEITS DERAKTIEN – UND WARUMSIE SO WICHTIG IST

Wir haben darüber gesprochen, warumKursbewegungen stattfinden, wie Tradersich selbst sabotieren und was man wie

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mit seinem Computer machen kann. Daswar Ihr Vorbereitungskurs. Jetzt ist es ander Zeit, sich auf den Abschlussvorzubereiten. Widmen wir uns nun alsoden Märkten.

Ich schreibe dieses Kapitel speziellfür jene Aktien-Trader, die noch nieeinen Blick in die Welt der Bonds, derStock-Index-Futures, der Währungen, indie Welt von Getreide, Gold oder Ölgewagt haben. Es ist mein Ziel, einenüberschaubaren Leitfaden für dieseMärkte aus der Sicht eines Traders zubieten. Ich möchte niemandemanimieren, auf diesen Märkten aktiv zuwerden – dort (wo es natürlichzahlreiche gute Gelegenheiten zumTrading gibt) werden mehr individuelle

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Trader als irgendwo sonst »zumFrühstück verspeist«. Ich möchte garnicht den Versuch unternehmen zuerörtern, wie diese Märkte globalgesehen einander beeinflussen, denn daswürde eine Riesendiskussion darübernach sich ziehen, wie die Weltfunktioniert – und das würde denRahmen dieses Buchs sprengen. Ichmöchte Ihnen lediglich zeigen, wie ichauf diesen Märkten meinenLebensunterhalt verdiene.

All jenen, die Interesse haben aneinem weiter reichenden Überblick überdie Zusammenhänge aller Finanzmärkte,über die kommenden Trends, die ausdiesen Zusammenhängen entstehen,sowie darüber, wie man sich am besten

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für diese Trends positioniert, empfehleich das Buch Bull’s Eye Investing vonJohn Mauldin (erschienen bei JohnWiley and Sons, 2005). John erklärt indiesem Buch zwei wichtige Dinge.Erstens, was man für die kommendenJahre erwarten kann und wie man sichdarauf vorbereitet. Dies tut er aus einerganz besonderen Perspektive heraus, daseine Informationsquellen äußerst weitreichend sind. Zweitens erklärt Johndenjenigen Lesern, die erkennen, dasssie einen Teil ihrer Fonds von Profisverwalten lassen sollten, wie Hedge-Fonds funktionieren, wie man dierichtigen Fonds findet und wie man eineDue Diligence durchführt. Eingroßartiges Buch, das faszinierende

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Recherchen enthält.Jenen Tradern, die sich mit diesen

Märkten schon einmal befasst haben,stelle ich frei, dieses Kapitel einfach zuüberspringen – obwohl ich an ihrerStelle trotzdem den nächsten Abschnittlesen würde sowie den Abschnitt, derdas Traden des Mini-Sized Dow (YM)mit dem Traden des E-Mini S&Ps (ES)vergleicht.

Obwohl ich in der Einleitunggeschrieben habe, dass ich mich nichtmit grundlegendem Trading-Vokabularwie etwa Uptrend befassen möchte,werde ich doch die anderen Märkteneben den Aktienmärkten erklären, aufdie ich in diesem Buch Bezug nehme. Ichtue das deshalb, weil die meisten

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Trader, die ich kenne, reine Aktien-Trader sind. Einige haben vielleicht einwenig Erfahrung mit den E-Mini-Futures– aber der Fokus der meisten liegtausschließlich auf »echten« Aktien. Umdie Verhältnisse zu verdeutlichen: Esgibt in den USA 25 Millionen Konten fürdas Trading mit Aktien, aber nur450.000 Konten für Futures. Leuten, diesich ausschließlich mit Aktien befassen,erscheinen Kontrakte wie etwa eine 30-jährige Bundesanleihe, Sojabohnen,S&Ps, Euro und Gold nebulös,furchterregend und außerhalb ihrerReichweite. Ist das wirklich so?

Abbildung 4.1 zeigt einen gutenGrund, warum man wissen sollte, wieall diese verschiedenen Märkte

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funktionieren: Es wird immer Märktegeben, die gerade einen Trend erleben,und Märkte, die gerade irgendwofeststecken. Generell bieten Trendmärktemehr Gelegenheiten zum Trading alssolche, auf denen kein Trend stattfindet.Während in der Abbildung einen eherstagnierenden Dow zu erkennen ist, istauch zu erkennen, dass sich die 30-jährigen Anleihen zu diesem Zeitpunkt ineinem deutlichen handelbarenAbwärtstrend befanden. Obwohl derMini-Sized Dow (YM) einer meinerLieblingsmärkte ist, gibt es doch vieleZeiten, in denen er eher stagniert undeinfach gar nichts geschieht. ObwohlAbbildung 4.1 auf Tageszeitfensternbasiert, zeigt sich das gleiche Phänomen

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bei allen Intraday-Zeitfenstern. Währendein Markt stagniert, steigt ein andererMarkt. Ich verfüge über Setups für beideArten von Märkten, über die ich späternoch sprechen werde. Während unruhigeMärkte bestimmte Setups für Traderbieten, handelt es sich hierbei dochimmer nur um Scalp-Trades, die mehrTransaktionen verlangen, dadurch dieKosten erhöhen und nicht in einergrößeren Kursbewegung resultieren, wieman sie auf einem Trendmarkt findet.

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Abbildung 4.1

DIE MÄRKTE SIND DASABBILD IHRER TRADER.

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HANDELN SIE OHNESYSTEM ODER MIT EINERKLAREN METHODE?

Wer sich einem breiteren Spektrumpotenzieller Trendmärkte öffnen will,muss wissen, wie diese funktionieren;und zwar aus drei Gründen.

Erstens: Sie beeinflussen dieAktienkurse. Eine anhaltende Rallye beiBonds kann große Fonds zwingen,Aktien zu kaufen, um ihre Allokationennachzujustieren. Ein Anstieg desÖlpreises kann Druck auf die Aktienausüben. Steigende Preise bei Holz undStahl können die Gewinnsituationeiniger Unternehmen beeinträchtigen,

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dafür aber anderen Unternehmen zugutekommen. Zweitens: Es wird immerZeiten geben, in denen sich auf demAktienmarkt gar nichts bewegt – undeben diese Märkte bieten dann tolleMöglichkeiten für den Trader, seinenLebensunterhalt zu verdienen. Drittens:Jeder Markt hat seinen eigenenCharakter. Trader, die bisher nur mitAktien gehandelt haben, werden allesdarauf wetten, dass der Aktienmarkt ambesten zu ihrer Persönlichkeit passt.

Es könnte aber auch noch einenanderen Markt geben, der perfekt zuihnen passt – und das würde die Arbeitdes Traders wesentlich erleichtern.

Letztlich funktionieren alle Chartsund Märkte gleich. So war es immer,

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und so wird es immer sein, denn alleChartmuster bilden das Gleiche ab:emotionale Reaktionen und menschlicheEntscheidungen. Selbst wenn einProgramm die Trades automatischausführt, wurde es doch von Menschenerdacht. Ein Trader handelt immerandere Trader, egal auf welchem Markt.

Dennoch hat jeder Markt seineeigenen Trader. Was machen diese?Wenn es S&P-Trader sind, kann es gutsein, dass sie überdreht sind und äußerstaggressiv agieren. Wenn sie Bondshandeln, kann es gut sein, dass sie sichzwischen zwei Trades mit demsystematischen Ausfüllen einesKreuzworträtsels beschäftigen. Wenn siemit Mais traden, kann es sein, dass sie

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an ihrem Schreibtisch ein Nickerchenhalten. Gegen welchen dieser Spezieswürden Sie am liebsten antreten? Sichmit ihm messen? Einer der größtenUnterschiede zwischen einemerfolgreichen und einem erfolglosenTrader ist folgender: ErfolgreicheTrader handeln auf Märkten, die zu ihrerPersönlichkeit passen.

Ein gutes Beispiel für diese Aussageist ein Freund von mir, der zehnjährigeSchuldverschreibungen handelt. JedesJahr erwirtschaftet er in diesem Bereichin der Regel einen siebenstelligenBetrag. Vor einigen Jahren wurde ihmlangweilig, also fing er an, den S&P zuhandeln. Ihm gefielen die Aufregung unddie Spannung, und er wollte dieses Spiel

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auch einmal mitmachen. Das Ergebnis?Es war vom ersten Trade an ein Kampf,und er verlor Hunderttausende von US-Dollars. Um seine Wunden zu lecken,ging er zurück zu seinen zehnjährigenAnleihen – und erreichte wiederum einesiebenstellige Rendite am Ende desJahrs. Langeweile ist also nichtunbedingt etwas Schlechtes. Ich kann garnicht oft genug betonen, wie wichtig esist, auf einem Markt zu traden, der demeigenen Charakter entspricht.

Bedenken Sie auch, dass esUnternehmen gibt, denen sehr wohlbewusst ist, dass es viele neue Tradergibt, die sich mit der neuesten und bestenSoftware ausrüsten, um »die Märkte zuschlagen«. Diese Firmen kaufen einfach

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die gleichen Programme und handelndann gegen die »Newbies«. DieUnternehmen verfügen über eineAbteilung, die sich ausschließlich mitRecherche befasst, und haben damitZugang zu tonnenweise Informationen.Für gewöhnlich konzentrieren sich dieseFirmen auf die S&P-Futures. Sind Siebereit, bei den S&Ps gegen diese Leuteanzutreten und und Ihren Lebensunterhaltdamit zu verdienen, dass dieseMenschen gelegentlich Fehler machen?

Ich habe als Aktien- und Options-Trader angefangen. Ich mochte dieseMärkte, habe dabei gut verdient undimmer weiter auf diesen Märktengetradet. Dennoch war ich auch immerneugierig auf all die anderen Märkte, die

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es sonst noch so gab. Eine lange Zeit gabich dieser Neugier aber nicht nach.Warum? Ich hatte wohl Angst. Doch ichwollte wissen, wie diese Märktefunktionierten und wie ich mich aufihnen schlagen würde. Vielleicht gab esja etwas, das mir besser gefiel alsAktien. Ich hatte allerdings das Gefühl,dass Futures und der Devisenmarkt(Forex) etwas für Leute seien, die ineiner großen Bank oder in eineminstitutionellen Trading-Unternehmen aneinem Schreibtisch sitzen. Es dauertealso eine Weile, bis ich mich auf dieseMärkte wagte. Heute ist das nicht mehrso, denn diese beiden Märkte sindleichter zugänglich geworden.Ironischerweise besuchen mich nun

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einige dieser Trader aus den obengenannten Unternehmen, um von mir dieverschiedenen Trading-Setups zu lernen,die ich auf diesen Märkten verwende.Sie hatten kein Problem damit, dieseInstrumente mit dem Geld desUnternehmens zu handeln, aber als siekündigten, um es mit ihrem eigenenKapital zu versuchen, kamenpsychologische Aspekte ins Spiel, undsie hatten zu kämpfen.

Ich habe Mitte der 90er-Jahre miteinigen Tradern auf diesen Märktenzusammengearbeitet, und sie haben mirdabei geholfen, all die falschenAnnahmen loszuwerden, und mir gezeigt,wie diese Märkte funktionieren und wieman sein Risiko mindert und solide

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Trading-Möglichkeiten schafft. Beimeinem Kampf, die Futures- und Forex-Märkte zu verstehen, musste ich vieleMonate lang bruchstückhafteInformationen aus verschiedenenQuellen zusammensetzen, um endlich zuverstehen, wie diese Trading-Instrumente arbeiten. Die meistenInformationen waren bestenfalls schwernachvollziehbar – anders kann man esnicht beschreiben. Ich konnte nie einebeständige, verständlicheZusammenfassung finden, die mir allesvermittelte, was ich über diese Trading-Instrumente wissen wollte – dieserProzess war für mich äußerstfrustrierend und ärgerlich. Als Tradermöchte ich nur über die Grundlagen

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Bescheid wissen: Wie handle ich, wieviel Geld brauche ich, und inwieweitbeeinflusst eine Kursbewegung meineGewinnbilanz? Ich werde den Restdieses Kapitels darauf verwenden, jeneZusammenfassung zu schreiben, die ichmir damals so gewünscht hätte. Dennochbin ich froh, diese Märkte ausprobiert zuhaben – gerade sie, die »anderen«Märkte waren es, durch die ich denSprung zum professionellen Vollzeit-Trader schaffte.

DAS KLEINE EINMALEINSDER FUTURES

Sehen Sie die folgenden Ausführungen

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als eine Kurzanleitung an, die einemTrader helfen soll, die Future-Märktebesser zu verstehen. Diese Beschreibungist also nicht allumfassend – es gibt zudiesem Thema ganze Bücher. Wer bishernur Aktien gehandelt hat, mag dieFuture-Märkte für ein leichtbedrohliches Mysterium halten. Traderallerdings, die bereits gelernt haben,dass ein striktes Money Managementwichtig ist, werden zu schätzen wissen,was mit Futures möglich ist.Typischerweise beenden Trader ihreAktivitäten in Aktien, sobald sieanfangen, mit Futures zu handeln. DerUmstand, auf einfache Weise long odershort einsteigen zu können, dieMöglichkeit, sich auf einige wenige

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Märkte anstatt auf unzählige Aktien zukonzentrieren, das Fehlen von Market-Makern – all das bietet eine wunderbareAbwechslung zur Aktienwelt. Fangenwir also an.

Zuerst einmal: Es gibt viele Artenvon Future-Kontrakten. Ein Trader kannmit allem Möglichen handeln: Kupfer,Kaffee, Aktienindizes, Silber,Schweinebäuche oder Palladium. AmAnfang muss man sich über die meistendieser Kontrakte keinen Kopf machen,aber es ist sehr wichtig, eineKerngruppe dieser Kontrakte zuverstehen und über derenFunktionsweise Bescheid zu wissen. Ichkenne viele Trader, die sich nur aufeinen dieser Kontrakte konzentrieren und

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damit recht erfolgreich sind. Aber auchsie brauchten ihre Zeit, um den richtigenMarkt und das richtige Setup auf diesemMarkt zu finden, der am besten zu ihremCharakter passt. Das kann oft eine langerund beschwerlicher Weg sein. Aberwenn man erst einmal die für sich eineperfekte Mischung gefunden hat, schautman nicht mehr zurück. Hier finden Siedie wichtigsten Future-Märkte, die ichneben den Aktien verfolge und handle:

Mini-Sized Dow (YM)E-Mini-S&P (ES)E-Mini-Nasdaq (NQ)E-Mini-Russell (ER)Full-Sized 100-oz. Electronic Gold(ZG)Mini-Sized Gold (YG)

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Full-Sized 30-Year Bond (US-pit,ZB-electronic)Zehnjährige Schuldverschreibungen(TY-Pit, ZN-electronic)Sojabohnen (S)Weizen (W)Mais (C)Euro (EC)Rohöl (CL)Mini Rohöl (QM)Verschiedene Single-Stock-Futures(später im Buch als SSFsbezeichnet)

Beachten Sie bitte, dass einige deraufgeführten Kontrakte »Mini« undandere »Full-Sized« sind. Das Kürzel inder Klammer ist das Symbol, das bei

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den Notierungen verwendet wird. Esgibt so genannte Full-Sized-Kontraktebeim Dow (DJ), beim S&P 500 (SP)und beim Nasdaq (ND); diese werdenaber im Parkett-Trading gehandelt, undich ziehe es vor, die kleineren Mini-Electronic-Kontrakte zu handeln.Warum? Weil Orders aus dem »Parkett«länger brauchen, bis sie ausgeführtwerden, und Market-Orders oft in Fillsresultieren, die im echten Leben miteinem Hausdurchsuchungsbefehl endenwürden.

Die Mini-Futures auf dieAktienindizes verfügen über eingewaltiges Volumen und über eine großeLiquidität. Der neue Kontrakt Full-Sized100-oz. Electronic Gold (ZG) ist eine

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erfrischende Abwechslung zum Pit-Traded-Gold-(GC)-Kontrakt. Um esnoch einmal zu sagen: Ich ziehe dieelektronisch gehandelten Varianten denam Parkett gehandelten Versionen beiWeitem vor. Es gibt auch Mini-Gold-(YG)- und Mini-Silber-(YI)-Kontrakte,mit denen man gut traden kann. Mit aufdem Parkett gehandelten Produkten, wiebeispielsweise den verschiedenenGetreidesorten, lässt sich ausgezeichnettraden. Es besteht allerdings eindeutlicher Trend, nach dem das Volumenimmer mehr von den auf dem Parkettgehandelten zu den elektronischenKontrakten übergeht. Bei den»elektronischen« spielt die Musik, undda sollten Sie traden.

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Um Charts zu diesen Themen zubekommen, muss der Trader seinenQuote- Anbieter darüber informieren,dass er nun auch die Notierungen desCBOT (Chicago Board of Trade – fürMini-Sized Dow, Bonds, zehnjährigeSchuldverschreibungen, Gold undGetreide), der CME (ChicagoMercantile Exchange – für E-Mini S&P,E-Mini Nasdaq, E-Mini Russell undEuro) und der Nymex (New YorkMercantile Exchange – für Öl und Pit-gehandeltes Gold) braucht. Es gibt einebilligere »E-Mini Only«-Variante – derTrader möchte aber wahrscheinlich dieVollversion haben, um auch Einblick indie Full-Sized-Kontrakte zu haben. Daskostet etwa 80 US-Dollar im Monat, für

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die Vollversion von CME und CBOT.Übrigens: Die Bezeichnung E-Mini isteine geschützte Markenbezeichnung derCME. Daher heißt der YM Mini-SizedDow und nicht E-Mini Dow, weil er ander CBOT, einer anderen Börse,gehandelt wird.

KURZ UND KNAPP – WASTRADER WISSEN MÜSSEN

Wenn Trader Futures kaufen, kaufen siephysisch gesehen gar nichts. Es isteinfach eine Möglichkeit, auf denMärkten ihrer Wahl an Kursbewegungenteilzuhaben. Wenn der Trader meint,dass es auf einem Markt demnächst eine

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Kursbewegung um zehn Punkte gebenwird, kann er mit einem Future-Kontraktlong oder short gehen und Geldverdienen, wenn er auf die richtigeRichtung setzt. Natürlich kann er auchverlieren, wenn sich der Kurs in dieandere Richtung bewegt. Wenn maneinen Aktienindex-Future-Kontraktbesitzt, der ausläuft, wird einem auchkein Stapel von Aktienindex-Futuresnach Hause geliefert. Man kann natürlichauch Geld verlieren, wenn der Movesich in die andere Richtung bewegt.Wenn man außerdem im Besitz einesStock-Index-Futures ist, der ausläuft,wird man wohl nicht einen HaufenStock-Index-Zertifikate vor seinerHaustür finden. Der ausgelaufene

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Kontrakt wird in Geld umgewandelt, unddas Geld wird auf das Konto desTraders überwiesen. Andere Kontrakte,wie etwa bei Sojabohnen, sind»Deliverables«. Das bedeutet, dass manbeim Auslaufen der Kontrakte stolzerBesitzer von 5.000 ScheffelnSojabohnen pro Kontrakt ist. Muss mandavor Angst haben? Broker haben esnicht gern, wenn ein Kontrakt ausläuft.Sie werden den Trader anrufen und ihndrängen, den Kontrakt glattzustellen –man kann ihn also nahezu nichtvergessen. Und wenn es aus irgendeinemGrund doch geschieht, dann werden Siekeine Wagenladung Sojabohnen vorIhrer Haustür finden. Alles beruht aufVermittlungsgeschäften, und die Broker

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können Ihr Konto wieder auf einennormalen Stand bringen.

Was die Kursbewegungen angeht:Wenn ein Trader einen Kontrakt der E-Mini S&P-Futures besitzt und der Kursbewegt sich um einen Punkt(beispielsweise von 1032,75 auf1033,75) schlägt sich das mit 50 US-Dollar in seiner Gewinn- Verlust-Rechnung nieder. Beim Nasdaqentspricht eine Bewegung um einenPunkt fünf US-Dollar. Wenn ein Traderalso drei E-Mini-S&Ps-Kontrakte kauftund eine Bewegung um zwei Punkteerfolgt, entspricht das 50 US-Dollar × 2Punkte × 3 Kontrakte = 300 US-DollarGewinn beziehungsweise Verlust. Esgibt hier zwar einen Hebel, aber der ist

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leichter zu managen, als die meistenglauben. Ein Trader bekommt dannSchwierigkeiten, wenn er – gemessen anseinem Konto – zu viele Kontraktehandelt. Das ist ein Thema, auf das ichspäter noch näher eingehen möchte.Nebenbei: Wenn der S&P um einenPunkt steigt, steigt der Dow um etwazehn Punkte – diese beiden Kontraktelassen sich also nahezu identisch traden.Wenn Händler sagen, sie hätten gerade50 Punkte im YM (Mini-Sized Dow)gemacht, dann ist das genauso, als hättensie fünf Punkte im ES (E-Mini S&P)erzielt.

Abbildung 4.2 zeigt einen Trade desMini-Sized Dow mit zehn Kontrakten.Der Chart zeigt einen Anstieg um 27

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Punkte – das entspricht einem Wert von1.350 US-Dollar in der Gewinn-Verlust-Rechnung. Ich fasse alle Spezifikationender Kontrakte in den Bereichen Bonds,Euro, Sojabohnen etc. am Ende diesesKapitels zusammen. Natürlich könnendie Kursschwankungen in beideRichtungen verlaufen – MoneyManagement hat beim Future-Handelalso allerhöchste Priorität. Es ist sehrwichtig, seinen Stopp festzulegen, bevorman in einen Trade einsteigt, und dassman an diesem Stopp auch festhält undsich nicht auf psychologische Spielcheneinlässt. Wie bei den Aktien können –und werden – Hoffen und Beten einen inden Ruin führen. Dennoch ist es geradedas Tolle an Futures, dass sie so schnell

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und die Fills so sauber sind, dass einTrader ausgestoppt werden kann und einpaar Augenblicke später wiedereinsteigen kann. Man darf keine Angstdavor haben, kleine Verlusteeinzustecken. Punkt. Der Wiedereinstiegdauert nur so lang, wie man braucht, umdie neue Order abzugeben.

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Abbildung 4.2

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Überdies wurden elektronischeKontrakte speziell für Traderentwickelt: Sie sind äußerst liquide, unddie Fills werden sofort ausgeführt. Esgibt keine Spielchen Market-Maker, wiesie jeden Tag bei den Einzelaktienvorkommen. Noch befindet sich derTrader bei elektronischen Kontraktennicht auf dem Parkett, wo Unwissendekaum besser als eine Kakerlakebehandelt werden. Hier noch einigeandere Dinge, die ich an Futures mag:

Wenn die Trader meinen, der Marktwerde demnächst ausbrechen,können sie eine Aktie wie INTC(Intel Corp.) kaufen und zusehen,wie der Markt ohne sieweiterdonnert. Sie waren auf dem

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richtigen Markt – ihre Aktie machteden Anstieg aber nicht mit. BeiAktienindex-Futures handelt derTrader den Markt, anstatt ihm nurzuzusehen. Das macht denUnterschied aus.Ein Trader kann innerhalb einesDownticks short gehen – das ist eingroßer Unterschied zu demVersuch, einen Fill während einesBreakdowns zu bekommen. Werversucht, KLAC (KLA-TencorCorp.) »auf dem« während einesBreakdowns zu shorten, wird solange keinen Fill für 20 Centerhalten, bis ein Uptick entsteht.Wer die Futures »auf dem Markt«während eines Breakdowns shortet,

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bekommt schnell einen Fill zumaktuellen Kurswert. Dies verliertaber in letzter Zeit immer mehr anBedeutung, da an den Börsen immerAktien innerhalb von Downticksgeshortet werden können.Ich war früher stark im Day-Trading von Optionen im OEX(S&P 100 Index) engagiert. Als ichdann Futures kennen lernte, stiegich aus dem Optionshandel aus. DieSpreads und Zuschläge bei OEX-Optionen erscheinen mir heutelächerlich. Wo sonst kann einMensch bei einem Intraday Movevollkommen richtig liegen undtrotzdem noch Geld verlieren? Aufdem OEX-Options-Markt! Obwohl

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ich OEX-Optionen beim Swing-Trading durchaus verwende, würdeich sie beim Day-Trading nichteinmal mit dem Konto meinerSchwiegermutter handeln. Nicht,solange die Futures des Mini-SizedDow und des E-Mini S&P sosauber und effizient sind.Man kann die meisten seinerTrades »auf dem Markt« ausführenund gute Fills erhalten; das ist beiAktien und insbesondere beiOptionen nicht möglich.Beim Aktienhandel benötigt manetwa 25.000 US-Dollar, um amDay-Trading teilnehmen zu können;bei Futures reicht ein Betrag von5.000 US-Dollar (oder weniger)

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aus. Es gibt keine besonderenRegeln oder Klassifizierungen.Dennoch empfehle ich natürlich,mit einem größeren Betraganzufangen. Mir ist aber auch klar,dass jeder irgendwo anfangenmuss. Mein erstes Trading-Kontobelief sich auf 2.000 US-Dollar. Istes also möglich, seinen Job zukündigen, ein Future-Trading-Konto in Höhe von 5.000 US-Dollar zu eröffnen und in Vollzeitzu traden? Sicher nicht. Daraufwerde ich später noch eingehen.

Um einen jener Future-Kontrakte zukaufen, die wir in diesem Buchbehandeln, ist ein Konto von etwa 2.000

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US-Dollar nötig. Das ist natürlich vonBroker zu Broker verschieden, und eskann auch ein kleinerer Betrag sein, aberes ist ein guter Durchschnittswert.Dieses Geld nennt man Margin. Nehmenwir an, ein Trader leistet für ein Hausim Wert von 50.000 US-Dollar eineAnzahlung von vier Prozent. Durch dieseAnzahlung gehört ihm sozusagen dasHaus, und er profitiert von jederWertsteigerung, leidet aber auch untereiner etwaigen Wertminderung. Verfügtein Trader also über ein Konto in Höhevon 10.000 US-Dollar, kann er fünfKontrakte des Mini-Sized Dows (wasfünf Häusern entspricht) kaufen, beigünstigen Intraday-Margin-Kursenmanchmal sogar mehr. Mit Blick auf das

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Money Management empfehle ich Ihnen,sich über die Menge der gehandeltenKontrakte Gedanken zu machen. Dies istein wichtiger Teil Ihres Trading-Plans,auf den ich an späterer Stelle ausführlicheingehen werde. Man kann sichsicherlich entschließen, fünf Kontraktein einem 10.000-US-Dollar-Konto zuhandeln. Man kann auch Hals über Kopfnach Indien reisen – fragt sich nur, obdas alles eine gute Idee ist. (MeineAssistentin Priyanka kommt aus Indienund droht mir immer, mich dorthin zuschleppen.)

Normalerweise trade ich pro 10.000bis 15.000 US-Dollar auf meinem Kontoje einen Kontrakt. Auf diese Weisebleiben die Kontoschwankungen

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moderat, und ich kann kühlen Kopfeshandeln. Ein Freund von mir handelt nureinen Kontrakt pro 50.000 US-Dollarauf seinem Konto. Er verdient Gelddamit und ist niemals übermäßiggestresst. Es gibt auch Konzepte, dieempfehlen, fünf Kontrakte mit 5.000 US-Dollar zu handeln; damit könne derTrader einen sechsstelligen Betrag imJahr erwirtschaften. Das ist einfachverrückt, und der Trader täte besserdaran, diese 5.000 US-Dollar einerwohltätigen Einrichtung zu spenden,denn er wird das Geld beim Tradenverlieren. In der Futures-Branche gibt esnur wenige Sicherheiten. Dass Sie Ihrganzes Geld verlieren werden, wenn Siedermaßen am Limit traden, ist allerdings

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sicher. Hier noch einige weiterewichtige Tatsachen hinsichtlich Futures:

Es gibt mittlerweile auch Futuresauf Aktien. Diese nennt man Single-Stock- Futures. Sie sind eine tolleSache bei Swing-Trades inKombination mit den Index-Futures.Obwohl einige dieser Symbole nurwenig Volumen besitzen, basiertdas »reale Volumen« auf der zuGrunde liegenden Aktie. (Ich werdeim Kapitel zu Propulsion Playsnoch detaillierter auf Single-Stock-Futures eingehen.)Bei den Futures müssen die Traderzum Jahresende keine Liste überalle Future-Trades erstellen, wiesie es für die Steuererklärung bei

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Aktien tun müssten. Der Tradererhält von seinem Broker einFormularauf dem alle Gewinne undVerluste des Jahrs aufgeführt sind.Alles, was Sie dann auf IhreSteuererklärung setzen müssen, istdie entsprechende Zahl aus demFormular. Das ist wesentlicheinfacher und weniger zeitraubend,als jeden Trade einzelnaufzuführen. Man sollte auch diesteuerliche Behandlung in Betrachtziehen. Bei Aktien muss man einPapier länger als ein Jahr besitzen,um in die günstigere »Longterm-Gain«-Klasse eingestuft zu werden.Bei den Futures bekommt man dasFormular 1099, das beispielsweise

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besagt: »Jahresgewinne in Höhevon 20.000 US-Dollar«. Davonwerden 60 Prozent als »LongtermGain« betrachtet (niedrigererSteuersatz), 40 Prozent als»Shortterm Gain« – das ist die60/40-Regel. Sie gilt auch dann,wenn Sie am Ende eines jedenTrading-Tages auf Null herauskommen. Angewendet wird dies aufalle Future-Kontrakte außer auf dieSingle-Stock-Futures, die in diesemBereich wie Aktien behandeltwerden. Es ist möglich, Futures ineinem IRA (Individual RetivementAccount) oder Rentenkonto mitHilfe einer Treuhändergesellschaftzu handeln. Ich empfehle dies

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jedoch nicht, es sei denn, derTrader kann eine beachtlicheErfolgsbilanz in seinen eigenenSpekulationskonten vorweisen.Doch selbst wenn das der Fall ist,empfehle ich, nicht mehr als 15Prozent für dieses Vorhabenbereitzustellen. Ein Trader machtkein gutes Geschäft, wenn eranfängt, seine Altersversorgungzum Traden einzusetzen. Das wäreso, als würde man ohnekugelsichere Weste oder ohneWaffe in die Schlacht ziehen.

Jedes Aktienindex-Future-Vehikelbesteht aus vier Kontrakten, die jedesJahr gehandelt werden: März (H), Juni

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(M), September (U) und Dezember (Z).Der Trader wird wohl dennächstliegenden Monat wählen, denndarauf wird sich das Volumenkonzentrieren. Ein Beispiel: Heute istder 15. Februar 2005, dernächstliegende Kontraktmonat ist alsoMärz. Um eine Notierung für denKontrakt des Mini-Sized Dow für März2005 zu bekommen, muss man dasSymbol, den Monat und das Jahreingeben. In diesem Fall wären das YM(Symbol), H (Monat = März) und 09(Jahr = 2009). Das vollständige Symbolwäre YMH09. Das gilt für dasProgramm TradeStation. Bei eSignalwäre es YM H9, jeder Quote-Anbieterarbeitet ein wenig anders. Wenn ein

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Kontrakt ausläuft, fängt man einfach mitdem nächsten an. Die vier Termine imJahr, an denen Kontrakte auslaufen, sindimmer ein wenig doof.

Denken Sie daran: Obwohl die E-Mini Futures am selben Tag auslaufenwie die Optionen, nämlich am 3. Freitagdes Ausgabemonats, geht das Volumenin Wirklichkeit am Donnerstag derWoche davor in den nächsten Kontraktüber.

Im Jahr 2005 beispielsweise war der3. Freitag des Monats März, an dem dieOptionen und Futures für März ausliefen,der 18. März. Das Volumen ging amDonnerstag, 10. März, in dieAktienindex-Futures für Juni über. BeiBonds geschieht das noch drei Wochen

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früher. Bei jedem Kontrakt ist es einbisschen anders. Wenn sich ein Tradernicht sicher ist, sollte er seinen Brokerfragen, sich die Antwort aufschreibenund sie in greifbarer Nähe seinesRechners aufbewahren. Es ist auch so,dass es bei Futures immer leichteKursunterschiede zwischen zweiKontrakten gibt. Wenn der März-2005-Kontrakt für den Mini-Sized Dowbeispielsweise bei 10.686 notierte,könnte der Juni-Kontrakt beispielsweisegleichzeitig bei 10.698 notiert haben.Das sollte einen Trader nicht zu sehrverwirren. Future-Kontrakte beruhentatsächlich auf künftigen Kursen, daherder Unterschied. Denken Sie einfachdaran, dass jeder Future ein bisschen

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anders ist. Futures basieren wirklich aufkünftigen Kursen – das ist der Grund fürdie Differenzen. Berücksichtigen Sie,dass jeder Kontrakt seine Eigenheitenbesitzt.

Bedenken Sie bitte außerdem, dasses normalerweise einen Unterschied vonzehn bis 20 Punkten zwischen demFuture-Kurs des Mini-Sized Dow unddem Kurs des Dow Jones Industrial gibt.Hierfür existiert eine extremkomplizierte Erklärung, die die Begriffe»Basis« und »Future-Price-Projektionen« enthält und für den Short-Term-Trader nicht relevant ist. Manmuss nur grundlegend darüber Bescheidwissen, damit man nichtfälschlicherweise annimmt, es stimme

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irgendetwas mit dem Quote-Systemnicht.

Das war sie also, dieZusammenfassung der Funktionsweisendes Future-Tradings. Der Schlüssel liegtdarin, sich mit einer Orderplattform fürFutures auseinanderzusetzen und zulernen, wie sie funktioniert. Einen Mini-Sized Dow zu kaufen, ist von derVorgehensweise her genauso einfach,wie Aktien von International BusinessMachines (IBM) oder Google (GOOG)zu kaufen. Ich empfehle Ihnen, amAnfang nur ein Lot gleichzeitig zu traden.Ein Neuling macht beim Future-Tradingunweigerlich Fehler, und ein Fehler miteinem Lot kostet wesentlich weniger alsein Fehler bei zehn oder mehr Lots. Ein

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Trader, der noch nie zuvor einen Future-Broker in Anspruch genommen hat,sollte sich mit anderen Tradernunterhalten, um die Gebührensätze,Service-Levels usw. unter die Lupe zunehmen. Im Internet kann man aufwww.razorfutures.com außerdem eineListe aller Trading-Plattformen und -ausführungssysteme einsehen.

EIN VERGLEICH: MINI-SIZED DOW GEGEN E-MINIS&P 500

Nun, da wir die Futures besprochenhaben, möchte ich auf einige

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grundlegende Unterschiede zwischendem Mini-Sized Dow und dem E-MiniS&P eingehen.

Ich wähle diese beiden Kontrakte,weil sie meiner Erfahrung nach ebenjene sind, mit denen die Leute, diedieses Buch lesen, gerade handeln odereinen Einstieg in Betracht ziehen. Ichtrade beide Kontrakte aktiv – der Mini-Sized Dow hat jedoch einige Vorteilegegenüber dem E-Mini S&P, auf die ichhier näher eingehen möchte.

Der YM verfügt überbessere Spreads als der E-Mini S&P und der E-Mini

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NasdaqDer Mini-Sized Dow (YM) besitztdieselben Spezifikationen wie derbeliebte E-Mini-S&P-(ES)-Kontrakt:

Ein Punkt des E-Mini S&Pentspricht circa zehn Punkten imMini-Sized Dow.Ein Punkt des E-Mini S&Pentspricht 59 US-Dollar, zehnPunkte des Mini-Sized Dowentsprechen 50 US-Dollar.

Abbildung 4.3 zeigt eine Entwicklungdes Dow und des S&P über den exaktgleichen Zeitraum. Der Dow ist um 13Punkte gefallen (vom Höchststand beiPunkt 1 auf Tiefststand bei 2),gleichzeitig ist der S&P um 1,5 Punkte

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zurückgegangen. Der Dow fiel um 13Ein-Punkte-Schritte, der S&P hingegenmachte die gleiche Entwicklung in sechsAbstiegen von jeweils einemViertelpunkt durch. Einfacher gesagt:Wenn der Dow um zehn Punkte steigt, tuter das in zehn Schritten à einem Punkt.Wenn der S&P entsprechend um einenPunkt steigt, tut er das in vierViertelpunkten. Das bedeutet einenSpread-Unterschied von 60 Prozent.Trader, die den YM anstatt den EShandeln, können die Differenz desSpreads gleich einstreichen.Kommissionen und Spreads sindKostenfaktoren, und man sollte alles tun,um die Kosten gering zu halten und damitdas Ergebnis zu verbessern. Der Spread

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des NQ ist sogar noch größer als der desES.

Ein anderes interessantes Phänomenist die Tatsache, dass alle Setups für denES auf gleiche Art und Weise auch beimYM angewendet werden können. Ichbeobachte häufig den ES und suche nachTrades, die ich dann im YM ausführe.Wenn man den YM für diese Setupsverwendet, wird man nicht so oft vonStopp Runs herausgeworfen. Warum istdas so? Das hängt mit dem Spreadzusammen. Ein Zwei-Punkte-Stopp beimES entspricht einem 20-Punkte-Stoppdes YM. Es geschieht häufig, dass derES bei einem Stopp Run um zwei Punktesteigen wird – dadurch steigt der YM um18 oder 19 Punkte und verpasst den

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Stopp. Bei einem Move von 20 Punktenbietet der YM also zwölf zusätzlichePlätze, an denen sich ein Stopp setzenlässt. Aus diesem Grund wickle ichmeine Pivot-Trades fast ausschließlichim YM ab.

LIQUIDITÄT IST ALLESWAS ZÄHLT

Als der Mini-Sized Dow erstmalsemittiert wurde, war sein Trading-Volumen sehr gering. Der Kontraktwuchs dennoch rasant und wird heutenahezu jeden Tag im sechsstelligenBereich gehandelt. Der ES ist immernoch der Platzhirsch, wenn es um

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Volumen geht. Das sollten sich einigeTrader ins Gedächtnis rufen. Nämlichjene, die gleichzeitig einen großenUmfang handeln, oder die äußerstschnell traden; für sie wird das großeVolumen des ES nützlich sein. Für diemeisten individuellen Trader spielt diesallerdings keine Rolle. Obwohl er fürden kleinen Einzeltrader fast perfekt ist,ist der YM in jüngster Zeit in denVordergrund getreten und verfügt nunüber die Liquidität, um sein Volumen zuverändern. Im Trading erzeugt einVolumen das nächste, und der YM wirdimmer noch stärker steigen, solangeTrader, Terminhandelsberater undgemanagte Fonds ihren Nutzen aus denVorteilen dieses Kontraktes ziehen.

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Abbildung 4.3

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Bleiben Sie auf dem Pfaddes geringsten WiderstandsDer Trader kann sich die 30 Aktien desDow ansehen und dadurch leichterkennen, wie sich der Index verhältoder verhalten wird. Ich persönlichplatziere alle 30 Aktien des Dow ineinem Fenster und lasse sie täglichautomatisch auf der Basis derprozentualen Netto-Kursveränderungvon stark nach schwach anordnen. EinGefühl für alle 500 Aktien des S&P 500auf einmal zu bekommen ist unmöglich.Beim Dow habe ich die Möglichkeit, miteinem Blick auf meine sortierte Liste zuerkennen, dass 26 von 30 Aktien imroten Bereich stehen, also an diesem Tag

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gefallen sind.Abbildung 4.4 zeigt alle 30 Aktien

des Dow, sortiert von schlecht nach gutauf Basis der prozentualen Netto-Kursveränderung. Ich kann also einenBlick auf diese Liste werfen undfeststellen, dass derzeit 4 Aktien steigen,während 26 Aktien fallen. Später amTag werde ich vielleicht sehen, dass 11steigen und 19 fallen, und daran soforterkennen, dass der Dow stärker wird –auch dann, wenn der Index immer nochunruhig ist. Wenn einzelne Bestandteiledes Dow stärker werden, wird auch dergesamte Index früher oder später nachoben ziehen. Dieser Filter bietet mirstets eine saubere Tendenz nach untenoder oben, während ich weiterhin dabei

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zusehen kann, wie Aktien rot (fallen)oder grün (steigen) werden, wenn dieMärkte fallen oder stärker werden.Diese Art von »Auf-einen-Blick-Analyse« ist bei den 500 Aktien, die imS&P 500 gelistet sind, äußerst schwierigumzusetzen.

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Abbildung 4.4

Bei den Komponenten des Dow istes außerdem einfacher zu erkennen,welche Aktien mehr Gewicht haben.

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Wenn CAT (Caterpillar Inc.), IBM(International Business Machines),MMM (3M Co.) und UTX (UnitedTechnologies Corp.) alle gemeinsam aneinem Tag fallen, wird das ein größeresGewicht haben, als wenn INTC (IntelCorp.), SBC (SBC CommunicationsInc), PFE (Pfizer Inc) und HPQ(Hewlett-Packard Co.) auf einmal nachunten gehen.

Abbildung 4.5 zeigt eine Liste allerDow-Aktien und ihre aktuelleGewichtung innerhalb des Index’. Undwieder wäre eine solche Liste mit allen500 Aktien des S&P 500 schwer zugestalten.

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Einfacher zu traden alsAktienWenn ein Trader gerade mit einereinzelnen Aktie handelt, so muss er mitdiversen äußeren Einflüssen rechnen,die den Kurs bewegen können.Vielleicht verschleudern Insider geradeihre eigene Aktie. Vielleicht hat einAnalyst soeben ein Upgradeveröffentlicht, während sein Trading-Department Aktien an ein ahnungslosesPublikum verramscht. Vielleichtveröffentlicht das Unternehmen geradegute Zukunftssaussichten als letzteHoffnung, den Bankrott doch nochverhindern zu können. Die Faktoren, dieeine einzelne Aktie beeinflussen, sind

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nicht zu zählen.

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Abbildung 4.5

Wenn Investoren aber generellAktien verkaufen wollen, geht der Dowin den Keller, und wenn sie Aktienkaufen möchten, steigt er. Dieser »Dow-

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Effekt« enthält die Aktivitäten vonEinzelinvestoren, Hedge-Fonds,Program-Tradern und Arbitrage-Tradern. Zusätzlich bewegt sich derDow aktiv bei allen Buy- und Sell-Programmen. Das sind Angebot undNachfrage in Reinkultur, und genaudieser Umstand macht den Mini-Sized-Dow-Future-Kontrakt zu einem soattraktiven Trading-Instrument. Nochbesser: Wenn eine einzelne Aktiestagniert, steigt der YM dennoch weiter.Sogar an Tagen, an denen der YM einTageskurslimit erreichen könnte – diesesliegt zurzeit bei einer Steigerung desgesamten Index um zehn Prozent –, ließesich das immer noch auf dem Geldmarktunter Verwendung des Dow Exchange

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Traded Funds (DIA) gegenrechnen.Wenn der Trader eine Aktie besitzt, diegerade stagniert, kann er nichts weitertun, als zu warten – meistens auf denSchmerz.

Unerfahrene Trader fahrenmit dem YM besserEs ist keine Vermutung, wenn ichbehaupte, dass Anfänger-Trader mit demYM besser fahren. Diese These basiertauf meinen Beobachtungen, die ich beiHunderten von Tradern gemacht habe,die vom Aktienhandel auf den mitFutures umgesteigen sind. Sie fingen mitdem Handel des ES an und verlorenGeld. Dann wechselten sie zum YM, und

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die Sache nahm allmählich konkreteFormen an: Sie verdienten Geld. Ichhabe sogar Trader gesehen, die beimYM angefangen haben, dann den ESversucht haben, dann den NQ und dannden ER – sie kamen alle wieder zumYM zurück. Wieso? Ein Teil ihreBeweggründe ist psychologischer Natur:Es klingt einfach besser, einen Profit von13 Punkten zu generieren anstatt 1,25Punkte im ES. Ich habe gesehen, wie einTrader im ES einen »kleinen« Profit von1,25 Punkten zu einem Verlust werdenließ, während ein Trader des YM mitgleichwertigen 13 Punkten automatischund ohne zu zögern einige Kontrakteverkaufte und Gewinne mitnahm.Schließlich und endlich ist es wichtig zu

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wissen, dass die besten Trader der Weltmit dem ES handeln. Als Neu- Trader istes keine gute Idee, sich sofort mit denBesten der Besten zu messen. Wenn Siegerade mit Taekwondo angefangenhaben, wollen Sie mit Ihrem weißenGürtel wirklich der Sparringspartnereines Kämpfers mit schwarzem Gürtelsein? Der YM hat nicht die Intensität derLeute im ES. Beachten Sie: Traderhandeln keinen Markt – sie handelnandere Trader.

Es mag nun so wirken, als möchte ichden ES schlecht machen- das möchte ichnicht. Es ist ein toller Kontrakt, undweiter hinten in diesem Buch folgenunzählige Beispiele für Setups, die ichauch beim ES verwende. Dennoch ist

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dies ein Kontrakt für Profis. Und fürAnfänger und Fortgeschrittene wäre esbesser, erst einmal beim YM zu bleiben,um die Erfolgschancen zu verbessern.

KONTRAKTSPEZIFIKATIONEN– WAS MAN FÜR DASTRADING IN DENSCHLÜSSELMÄRKTENWISSEN MUSS

Ich möchte nun näher auf dieSpezifikationen der Kontrakte jenerMärkte eingehen, über die wir bishergesprochen haben. Das Verwirrende anden Futures ist für unerfahrenere Trader,

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dass – anders als bei Aktien – jederFutures-Markt eigene, spezielleEigenschaften der Preisermittlung besitztund während verschiedener Monategehandelt wird. Das macht es schwierigherauszufinden, wie viel ein Move fürdas P&L des Traders wert ist. Und es istnahezu eine Qual, eine Notierung zuorganisieren. (Bedenken Sie, dass ich imKapitel zu Propulsion Plays alleMonatscodes aufgelistet habe; ich werdeauf einige von ihnen hier nochmalseingehen.)

Wenn ein Aktien-Trader IBM oderRIMM kauft, funktionieren beidePapiere genau gleich, obwohl es sich umunterschiedliche Aktien handelt. EineKursbewegung von einem US-Dollar hat

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bei beiden Aktien die gleicheAuswirkung auf die Gewinn-Verlust-Bilanz des Traders. Unglücklicherweisefunktionieren die Futures-Märkte nichtauf diese Art und Weise. Auch hier giltwieder: Wenn Sie bereits Bescheidwissen, überspringen Sie diesen Teileinfach. Meine Absicht ist es, wenigererfahrenen Tradern eine Anleitung zumSchnelleinstieg zu bieten, die sie immerwieder konsultieren können, wenn sieauf der Suche nach neuen Kontrakten fürdas Trading sind. Bitte bedenken Sie,dass die hier verwendeten Zeitangabender Eastern Time Zone entsprechen.

MINI-SIZED DOW (YM) – DerYM wird an der CBOT bis 17 Uhrgehandelt und dann gut drei Stunden

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später, um 20:15 Uhr, wieder eröffnet.Gehandelt wird in den Monaten März(H), Juni (M), September (U) undDezember (Z). Der YM bewegt sich inAbständen von einem Punkt – dasentspricht fünf US-Dollar pro Kontrakt.Eine Bewegung um 30 Punkte würde beieinem Kontrakt eine Summe von 150US-Dollar bedeuten. Man sollte überetwa 2.000 US-Dollar verfügen, umeinen YM-Kontrakt traden zu können.Obwohl dieser Kontrakt nahezu rund umdie Uhr gehandelt wird, konzentriere ichmich nur während der regulären CashMarket Session von 9:30 bis 16:15 Uhrauf ihn. Die Kürzel für Kontrakte ausdem Jahr 2005 bei TradeStation:YMH05, YMM05, YMU05, YMZ05.

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@YM ist das Kürzel für den Endlos-Chart. Die Kürzel für Kontrakte aus dem

Jahr 2005 bei eSignal: YM H5, YMM5, YM U5, YM Z5. YM #F ist dasKürzel für den Endlos-Chart. DieLeerzeichen in den Kürzeln bei eSignalsind beabsichtigt. »Endlos« bedeutet,dass der Chart an den Rollover-Dayseinfach automatisch weitergeführt wird,also vom März zum Juni, vom Juni zumSeptember usw. Für die folgenden Jahrewechseln Sie einfach die letzte Ziffer imKürzel aus, zum Beispiel wird für dasJahr 2006 bei TradeStation 05 zu 06 undbei eSignal 5 zu 6.

E-MINI S&P (ES) – Der ES wirdan der CME bis 16:15 Uhr gehandelt underöffnet dann um 16:30 Uhr bereits

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wieder die nächste Session. Von 17:30bis 18:00 Uhr findet außerdem eineweitere Handelsunterbrechung statt. DieKontraktmonate sind März (H), Juni(M), September (U) und Dezember (Z).Der ES bewegt sich in Schritten von0,25 Punkten – das entspricht 12,50 US-Dollar pro Kontrakt und 50 US-Dollarbei einer Bewegung um einen ganzenPunkt. Ein Move um drei Punkte im ESentspricht 150 US-Dollar. Auch hiersollte man über 2.000 US-Dollar aufseinem Konto verfügen, um einen ES-Kontrakt traden zu können. Obwohl derKontrakt nahezu rund um die Uhrgehandelt wird, liegt mein Fokus fürgewöhnlich auf der regulären CashMarket Session von 9:30 bis 16:15. Die

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Kürzel bei TradeStation für dieKontrakte von 2005: ESH05, ESM05,ESU05, ESZ05; @ES ist das Kürzel fürden Endlos-Chart. Die Kürzel beieSignal: ES H5, ES M5, ES U5, ES Z5;ES #F ist das Kürzel für den Endlos-Chart.

E-MINI NASDAQ (NQ) – Der NQwird an der CME bis 16:15 Uhrgehandelt und dann 15 Minuten späterum 16:30 Uhr wieder eröffnet. Auch hierfindet zwischen 17:30 und 18:00 Uhreine Handelsunterbrechung, statt. DieKontraktmonate sind März (H), Juni(M), September (U) und Dezember (Z).Der NQ bewegt sich in Schritten von0,50 Punkten – das entspricht zehn US-Dollar pro Kontrakt oder 20 US-Dollar

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für einen Move um einen ganzen Punkt.Einer Bewegung von drei Punktenentsprechen beim NQ 60 US-Dollar.Auch hier sollte der Trader über einKonto von 2.000 US-Dollar verfügen,um einen ES-Kontrakt handeln zukönnen. Obwohl auch dieser Kontraktnahezu 24 Stunden gehandelt wird, liegtmein Fokus für gewöhnlich auf derregulären Cash Market Session von09:30 bis 16:15 Uhr. Die Kürzel für dieKontrakte von 2005 bei TradeStation:NQH05, NQM05, NQU05, NQZ05;@NQ ist ds Kürzel für den Endlos-Chart. Bei eSignal lauten die Kürzel wiefolgt: NQ H5, NQ M5, NQ U5, NQ Z5;NQ #F ist hier das Kürzel für denEndlos-Chart.

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E-MINI RUSSELL (ER) – Der ERwird an der CME bis 16:15 Uhrgehandelt und eröffnet eine Viertelstundespäter, um 16:30 Uhr, wieder. Es gibtebenfalls eine Unterbrechung von 17:30bis 18:00 Uhr. Ich verwende denRussell sehr gern als Leitindikator. Erbricht oft vor den anderen drei obengenannten Indizes nach oben oder untenaus. Die Kontraktmonate sind März (H),Juni (M), September (U) und Dezember(Z). Der ER wird in Schritten von 0,10Punkten notiert, was 10 US-Dollarbeziehungsweise 100 US-Dollar für eineBewegung um einen ganzen Punktentspricht. Eine Bewegung um dreiPunkte entspricht beim ER bei einemKontrakt 300 US-Dollar. Man sollte

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ebenfalls mindestens 2.000 US-Dollarauf seinem Tradingkonto haben, umeinen ER-Kontrakt zu traden. Obwohldieser fast rund um die Uhr gehandeltwird, liegt mein Fokus bei ihm auf derregulären Cash Market Session von 9:15bis 16:15 Uhr. Die Kürzel beiTradeStation für die Kontrakte 2005:ER2H05, ER2M05, ER2U05 undER2Z05. @ER ist das Kürzel für denEndlos-Chart. Kürzel bei eSignal für dieKontrakte 2005: AB H5, AB M5, AB U5und AB Z5. AB #F ist das Kürzel fürden Endlos-Chart. Ich habe keineAhnung, warum beide Anbieter hier sounterschiedliche Kürzel verwenden.Dieser Kontrakt ist sehr interessant, daer unter allen vier elektronischen

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Aktienindex- Kontrakten die größteP&L-Spanne bietet.

DER DAX – Ich möchte auf diesenIndex kurz eingehen, weil ich in jüngsterZeit über diesen Kontrakt viel in derPresse gelesen habe. (Ich schreibe diesam 29. März 2005.) Der DAX ist dasdeutsche Äquivalent zum Dow Jones –ein guter Markt, um zu traden, aber nichtfür Anfänger geeignet. Ich habe beivielen Tradern, die normalerweise zehnYM- bzw. ES-Kontrakte handeln (was jaaustauschbar ist), erlebt, dass sie sichauf den DAX stürzten und ebenfalls zehnKontrakte tradeten. Sie hatten gehört,dass sich der Dax wie der Dow verhält,weil er eine Trading Range wie derDow besitzt und ebenfalls auf 30 großen

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Aktien basiert. Daher setzten sie einfacheinen 20-Punkte-Stopp, so wie sie esbeim Dow auch gemacht hätten. Wirdder Stopp ausgelöst, meinen sie, nur1.000 US-Dollar verloren zu haben.Aber dann stellt sich heraus, dass derVerlust 6.500 US-Dollar beträgt. Diesliegt daran, dass der DAX ein großerKontrakt ist. Er wird ähnlich wie derYM gehandelt, aber anstelle von fünfUS-Dollar ist jeder Punkt hier 25 Eurowert. Heute, am 29. März 2005, beträgtder Wechselkurs 1,2937 – jeder Punktist also 32,34 US-Dollar wert. Dasentspricht einem Volumen von ein wenigmehr als sechs YM- oder ES-Kontrakten. In unserem Beispiel mit zehnKontrakten würde das einem Volumen

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von 65 Kontrakten von ES oder YMentsprechen.

Das zu wissen, ist natürlich vongrößter Wichtigkeit. Der DAX wird imWinter von 2:00 Uhr bis 13:00 Uhrgehandelt. Durch die Zeitumstellung inDeutschland wird er dann im Sommerentsprechend von 3:00 Uhr bis 14:00Uhr gehandelt. Um Kurse für diesenKontrakt zu bekommen, ist es notwendig,sich kostenpflichtig bei der Eurex zuregistrieren – die Kosten liegen bei neunUS-Dollar monatlich. Dieser Kontraktwird in den Monaten März, Juni,September und Dezember gehandelt. BeiTradeStation gibt es zum jetzigenZeitpunkt keine Kurse zu diesemKontrakt. Das Kürzel bei eSignal für

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Juni 2005 lautet wie folgt: AX M5-DT.Bei der CBOT denkt man darüber nach,ein elektronisches DOW-Produkt zu 25US-Dollar pro Punkt zu veröffentlichen– das wäre eine schöne Alternative zumDAX.

FULL-SIZED 100-oz.ELECTRONIC GOLD (ZG) UNDPIT-TRADED GOLD (GC) – Ich habeviel über die Stock-Indizes-Futuresgeschrieben, lassen Sie mich also auchkurz auf Gold eingehen. Beim Gold-Trading befinden Sie sich in besterGesellschaft. Kein anderer Marktweltweit hat eine solcheAnziehungskraft. Gold ist seitJahrhunderten begehrt, weil es selten,schön und nahezu unzerstörbar ist.

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Staaten verwendeten es gern alsWertaufbewahrungs- und alsinternationales Zahlungsmittel. EinzelneMenschen strebten nach dem Besitz vonGold als Sicherheit gegenüber denWertschwankungen beim Papiergeld.Gold spielt auch für die Industrie eineRolle, da es eine hervorragendeelektrische Leitfähigkeit besitzt, extremkorrosionsbeständig ist und unter denchemischen Elementen zu den stabilstengehört. Diese Eigenschaften machenGold in der Elektronik und in anderenHightech-Anwendungen sehr wertvoll.Klingt alles schön und gut, nicht wahr?Als Trader jedoch interessiert mich nurdie Frage, ob der Markt guteHandelsmöglichkeiten für mich bietet. In

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den zurückliegenden Jahren hat sich derGoldmarkt zu einem attraktiven Marktmit hoher Volatilität und großenKursbewegungen entwickelt. Derelektronische Kontrakt wird an derCBOT gehandelt, der Pit-traded-Kontrakt an der COMEX (CommodityExchange Center Inc.). Diese gehört zurNew York Mercantile Exchange(NYMEX). Ich habe zum elektronischenKontrakt gewechselt, als dieser Ende2004 erstmals ausgegeben wurde. Es istallerdings wichtig zu wissen, wann diePit Session zu Höhenflügen ansetzt. DiePit Session beginnt um 08:20 Uhr undendet um 14:00 Uhr. Die elektronischeVersion an der CBOT hingegen startetum 08:16 Uhr und endet um 17:00 Uhr,

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immer von Sonntag bis Freitag. DieKontraktmonate können bei Gold sehrkompliziert werden. Die offiziellenMonate sind »der laufende Monat, diefolgenden zwei Monate, jeder Februar,April, August und Oktober innerhalbeines Zeitraums von 23 Monaten sowiejeder Juni und Dezember innerhalb einesZeitraums von 60 Monaten«. Für dieSetups, die ich verwende, werfe ichlediglich einen Blick auf den Front- oderden darauffolgenden Monat, wasbedeutet, dass jeder Monat infragekommt. Die restlichen Handelsmonatesind lediglich für Leute interessant, diees auf Hedging über die kommendenJahre abgesehen haben. Ich steige gernwährend der Pit-Zeiten in Trades ein.

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Gold bewegt sich in Schritten à zehnCent, und jeder Zehn-Cent-Move ist zehnUS-Dollar pro Kontrakt wert. EineBewegung des Goldkurses um einen US-Dollar entspricht zehn US-Dollar proKontrakt. Auch hier benötigen Traderwieder ein Kontovolumen von 2.000US-Dollar, um einen Kontrakt handelnzu können. Die Kürzel für die Endlos-Kontrakte des Jahrs 2005 lauteten beiTradeStation @ZG und @GC.P. DieKürzel für die Endlos-Charts für dieKontrakte des Jahres 2005 lauteten beieSignal ZG #F und GC #F. BeachtenSie, dass Sie für die Kurse der Pit-traded-Kontrakte über ihren Kurs-Provider bei der COMEX angemeldetsein müssen.

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MINI-SIZED GOLD (YG) –Grundsätzlich ist dies der gleicheKontrakt wie Gold. Der einzigeUnterschied besteht darin, dass es keinenPit-Traded-Kontrakt gibt. YG wird ander CBOT gehandelt und besitzt einDrittel des Volumens des regulärenKontrakts. Ein Move um 0,10 Punkteentspricht 3,32 US-Dollar pro Kontrakt;ein Move um einen US-Dollar entsprichtalso 3.320 US-Dollar pro Kontrakt.

FULL-SIZED 30-YEAR BOND(US – Pit, ZB – elektronisch) – Zins-Futures wurden erstmals von der CBOTim Jahr 1975 angeboten als Antwort aufein wachsendes Marktinteresse anAnwendungen, die Schutz vor denhäufigen starken

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Kapitalkostenschwankungen bietensollten. US-Treasury-Bond-Futureswurden als erstes eingeführt, gefolgt vonzehnjährigen, fünfjährigen undzweijährigen Staatsanleihen. In denzurückliegenden beiden Jahrzehnten istdas Volumen des Kontraktesexplosionsartig angeschwollen, was dasWachstum der zu Grunde liegendenInstrumente sowie die tief greifendenVeränderungen am Markt widerspiegelt.Wer sich hauptsächlich auf denAktienmarkt konzentriert, für den ist eswichtig, über Bonds Bescheid zuwissen. Der Bondmarkt lässt denAktienmarkt klein erscheinen. Deshalbist die Information essenziell, wannGeld aus den Bonds fließt und wann

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Geld in die Bonds fließt. DieBondmärkte und die Aktienmärkte stehenaußerdem in einer interessantenBeziehung zueinander. Manchmal gehensie in exakt gegensätzliche Richtungen,beispielsweise während einer Periodeder Neu-Allokation der Portfolios. Dasgeschieht, wenn große Fonds Aktienverkaufen und Bonds kaufen müssen, umdas Kapital, das in beide Bereicheinvestiert wird, wieder neu zu justieren.Während dieser Zeit führen neueHöchststände auf den Bondmärkten zuneuen Tiefständen auf denAktienmärkten, und dadurch werdenBonds zu einem interessantenLeitindikator. Der Pit-Kontrakt wird vonMontag bis Freitag von 8:20 bis 15:00

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Uhr gehandelt. Die elektronischeVersion wird bis 17:00 Uhr gehandeltund drei Stunden später wieder eröffnet.Gehandelt wird von Sonntag bisDonnerstag. Ich trade stets dieelektronische Version. DieKontraktmonate sind März (H), Juni(M), September (U) und Dezember (Z).Die Bonds bewegen sich in Schrittenvon 1/32 eines Punkts, so genannten»Ticks«, die 31,25 US-Dollar proKontrakt entsprechen. 32/32 Punkte, alsoein ganzer Punkt, entsprechen 1.000 US-Dollar pro Kontrakt. Trader solltencirca 2.000 US-Dollar auf dem Kontohaben, um einen Kontrakt handeln zukönnen. Die Kürzel bei TradeStation fürdie Kontrakte des Jahrs 2005: USH05,

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USM05, USU05 und USZ05. @US istdas Kürzel für den Endlos- Chart. DieKürzel bei eSignal für die Kontrakte von2005: AB H5, AB M5, AB U5 und ABZ5. AB #F ist das Kürzel für denEndlos-Chart.

TEN-YEAR NOTES (TY – pit, ZN– elektronisch) – ZehnjährigeSchuldverschreibungen werdenebenfalls an der CBOT gehandelt; inSachen Trading- Zeiten undKontraktmonaten gleichen sie den 30-jährigen Anleihen. Diese Notes bewegensich in 1/64-Punkt-Schritten, sogenannten Ticks – ein Tick ist 15,625US-Dollar wert. Hier benötigt derTrader etwas weniger als 2.000 US-Dollar, um einen Note-Kontrakt handeln

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zu können. Die Kürzel bei TradeStationfür die Kontrakte des Jahrs 2005:TYH05, TYM05, TYU05 und TYZ05.@TY ist das Kürzel für den Endlos-Chart. Die Kürzel bei eSignal für dieKontrakte von 2005: ZN H5, ZN M5, ZNU5 und ZN Z5. ZN #F ist das Kürzel fürden Endlos-Chart.

SOJABOHNEN (S) – MeineWertschätzung für die Getreidemärkterühren eigentlich von einem Unfall her.Ich besitze eine 1.000 Morgen Landumfassende Farm in Palisade, Nebraska– und aus diesem Grund habe ich damitangefangen, mich mit denGetreidemärkten auseinanderzusetzen.Ich mochte die Art, wie sie gehandeltwerden. Und als ich über die

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Spezifikationen des Kontrakts Bescheidwusste, wurde mir klar, dass sie denendes E-Mini S&P und des Mini-SizedDow sehr ähnlich waren. Sojabohnenwerden von Montag bis Freitag in derPit von 10:30 bis 14:15 Uhr gehandelt.Außerdem gibt es eine elektronischeSession von 8:31 bis 19:00 Uhr. DasSymbol hierfür ist ZS, aber ichbeobachte weder diese Session, nochtrade ich diesen Kontrakt. Das ist einerder wenigen Kontrakte, die ich in der Pittrade. Sojabohnen bewegen sich miteinem Schritt von einem Viertel-US-Cent, und jeder dieser Viertel-Cents ist12,50 US-Dollar wert. Ein ganzer Centist also 50 US-Dollar wert. Es ist wiebeim E-Mini S&P, wo eine Bewegung

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einen Viertelpunkt umfasst, der 12,50US-Dollar wert ist. Ein ganzer Punkt istauch hier 50 US-Dollar wert. Ein Moveum acht Cent bei Sojabohnen entsprichteinem Anstieg um acht Punkte beim ESoder einem 80-Punkte-Move beim YM –mit einem Wert von 400 US-Dollar. Umeinen Kontrakt kaufen zu können, mussder Trader über ein bisschen mehr als2.000 US-Dollar verfügen. Die Kürzelauf TradeStation und eSignalentsprechen denen des E-Mini S&P,außer, dass sie nun »S« statt »ES«verwenden. Sojabohnen werden imSeptember (U), November (X), Januar(F), März (H), Mai (K), Juli (N) undAugust (Q) gehandelt. Es gibt außerdemMini-Sojabohnen (YK); ich handle

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allerdings nicht mit diesem Kontrakt, daer mir zu illiquide ist. Der Markt derSojabohnen weist die größte Volatilitätder drei Getreidemärkte auf. DerKursbereich ist im Allgemeinen 1,5 Malso groß wie beim ES und beim YM.

MAIS (C) – Auf Mais trifft dasGleiche zu wie auf die Sojabohnen,außer, dass die Monate, in denengehandelt wird, Dezember, März, Mai,Juli und September sind. Es ist derruhigste der Getreidemärkte. Ein Moveum einen Cent entspricht 50 US-Dollar –genau wie bei den Sojabohnen. Umeinen Kontrakt kaufen zu können,benötigt ein Trader für gewöhnlichweniger als 1.000 US-Dollar. DieKürzel auf TradeStation und eSignal

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sind genau wie die des E-Mini S&P –statt ES nennt man sie hier aber C.Generell ist es ein sehr stabiler Markt,der schöne Trends aufweist; der täglicheKursbereich beträgt im Allgemeinen dieHälfte von ES und YM. Unter Traderngibt es folgendes Sprichwort: »WennSie beim Trading kein Geld verdienen,versuchen Sie’s mit dem Trading vonMais«.

WEIZEN – Hier funktioniert allesexakt so wie bei Mais, und auch hier istein Move um einen Cent 50 US-Dollarwert. Ein Kontrakt kostet in der Regelweniger als 1.000 US-Dollar. DieKürzel auf TradeStation und eSignalsind die gleichen wie beim E-Mini S&P,hier heißen sie aber W, und nicht ES.

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Die Volatilität dieses Markts liegt genauzwischen denen von Sojabohnen undMais. Es gibt noch weitere, kleinere US-Börsen, die ebenfalls mit Weizenhandeln – ich handle jedoch stets mitdem CBOT-Kontrakt. Bedenken Sie,dass alle Moves auf denGetreidemärkten in Achteln gewertetwerden. Ein Kurs von 3414 bedeutetalso 3,41 1/2 (3,41 und 4/8), und 3416bedeutet 3,41 3/4 (3,41 und 6/8).

EURO FX (EC) – Dieser Kontraktwird ebenso wie Futures des britischenPfunds, des japanischen Yen, derSchweizer Franken und andererWährungen an der CME gehandelt. Ichkonzentriere mich nur auf den Euro. Esist nicht genauso, als würde man den

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Euro in den Forex-Märkten handeln,über die ich als Nächstes sprechenmöchte. Außerdem möchte ich den Eurodiskutieren und die Euro-Futures mitdem Forex in einem späteren Kapitelvergleichen. Zum jetzigen Zeitpunkt aberist alles, was der Trader wissen muss,Folgendes: Es gibt eine Pit-TradedSession, die von 8:20 bis 15:00 Uhrdauert, und eine elektronische Session,die 24 Stunden dauert und nur von 17:00bis 18:00 Uhr unterbrochen wird. DerEuro FX bewegt sich in 1/100-Schritten(Ticks), und jeder Tick ist 12,50 US-Dollar wert. Der Euro FX wird imMärz, Juni, September und Dezembergehandelt. Hier die Kürzel beiTradeStation für die Kontrakte von

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2005: ECH05, ECM05, ECU05, ECZ05;@EC ist hier das Endlos-Chart. BeieSignal lauten die Kürzel wie folgt: 6EH5, 6E M5, 6E U5, 6E Z5; 6E #F isthier das Kürzel für den Endlos-Chart.Bitte beachten Sie, dass es bei eSignalnur einen Kurs für den in der Pitgetradeten Kontrakt gibt, während @ECbei TradeStation den Kurs derelektronischen Variante aufzeichnet.

ROHÖL (CL) – Öl hat sich zueinem zentralen Gegenstand hinsichtlichder Aktienkurse entwickelt, seit derÖlpreis pro Barrel die 40-US-Dollar-Marke überschritten hat und auchweiterhin steigt. Öl ist kein Markt fürAnfänger, es ist aber hilfreich, seineFunktionsweise aus der Perspektive des

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Traders zu kennen. Der Kontrakt wird ander Nymex (New York MercantileExchange) gehandelt. Der Ölmarktbewegt sich in Ein-Cent-Schritten. EinSchritt von einem Cent entspricht zehnUS-Dollar pro Kontrakt, eine Bewegungdes Ölpreises um einen ganzen US-Dollar entspricht also 1.000 US-Dollar.Die Pit wird um 10:00 Uhr eröffnet undschließt um 14:30 Uhr. Dernachbörsliche Handel startet dann um15:15 Uhr und dauert bis 09:30 Uhrmorgens. Es gibt Kontrakte für jedeneinzelnen Monat sowie über Jahreverteilt.

MINI-ROHÖL (QM) – Der Mini-Rohöl-Kontrakt funktioniert genauso wieder große. Der einzige Unterschied

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besteht darin, dass der Ein-Cent-Movefünf US-Dollar pro Kontrakt wert ist,und eine Bewegung um einen ganzen US-Dollar somit 500 US-Dollar proKontrakt entspricht. Rufen Sie sich beimÖl stets ins Gedächtnis, dass dieKontrakte hier sehr schnell auslaufen –ein September-Kontrakt läuft schon imAugust ab.

VERSCHIEDENE SINGLE-STOCK-FUTURES – Über diesewerden wir ausgiebig im Kapitel überdie Propulsion Plays sprechen. EinKontrakt entspricht 100 Anteilen aneiner Aktie – eine Bewegung von einemPunkt eines Kontrakts entspricht 100 US-Dollar im P&L eines Traders.

Das waren also die grundlegenden

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Informationen für einen Trader dieserFuture-Kontrakte. Es ist zu beachten,wie sich all diese Kontrakte bei einerKursbewegung in Bezug auf dasRisikomanagement verhalten, das derTrader in seinem Plan anwendet. LassenSie uns einen Blick auf ein Stopp-Loss-Beispiel beim NQ werfen.

Abbildung 4.6 zeigt einen Verlustvon zwölf Punkten im NQ, also einenVerlust von 240 US-Dollar proKontrakt. Wenn ein Trader plant, einenmonetären Stopp von etwa 240 US-Dollar bei jedem Trade auf jedem Marktzu verwenden, dann ist es hilfreich, einReferenzblatt zu erstellen, wie dieseTaktik auf den einzelnen Märktenangewendet wird. Auf diese Weise ist

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der Trader weniger gefährdet, einenPricing-Fehler zu machen, wenn esdarum geht, passende Stopp-Losses aufverschiedenen Future-Märkten zu finden.Auf unserem Chart sehen wir, dass einZwölf-Punkte-Stopp beim Nasdaq einem4,75-Punkte-Stopp bei den S&Psentspricht, was wiederum einem 48-Punkte-Stopp beim YM entspricht, waswiederum einem 2,40-Punkte-Stoppbeim Russell entspricht, was wiederumeinem Acht-Tick-Stopp beim Rohöl undeinem 48-Cent-Stopp im Mini-Rohöl,einem 2,40-Stopp bei Gold, einem 7,20-Stopp bei Mini-Gold und schließlicheinem 4,75-Cent-Stopp bei denGetreidemärkten entspricht.

Das war doch nicht so schwer, oder?

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Lassen Sie uns jetzt einen kurzen Blickauf die Forex-Märkte werfen.

Forex für AnfängerDer folgende Abschnitt richtet sich anTrader, die wenig oder gar nichts überdie Forex-Märkte wissen. ErfahrenereHändler dürfen diesen also gernüberspringen, obwohl der Teil »Wieman sein eigenes Leben in den Forex-Märkten schützt« auch für sie interessantsein könnte. Dieser Abschnitt warursprünglich sehr lang – wie jeder, dermit »Es war einmal« beginnt. Einbefreundeter Trader, Todd Gordon, hatmir dabei geholfen, ihn auf dasWesentliche zu beschränken.

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Der Foreign Exchange Market, auch»Forex« oder »FX« genannt, ist dergrößte Finanzmarkt der Welt. Täglichwird hier im Durchschnitt eine BillionUSD umgesetzt – 30-mal so viel wie aufallen amerikanischen Aktienmärkteninsgesamt. »Foreign Exchange« bedeutetschlicht und einfach, eine Währung zukaufen und gleichzeitig eine andereWährung zu verkaufen. Währungenwerden in Paaren gehandelt,beispielsweise Euro/US-Dollar(EUR/USD) oder japanische Yen/US-Dollar (JPY/USD). Die Währungen mitder höchsten Liquidität nennt man»Majors«; sie sind Ursache für mehr als85 Prozent des Umsatzes auf diesemMarkt. Die Majors bestehen aus den

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folgenden Währungen:

USD – US-DollarJPY – japanischer YenEUR – EuroGBP – britisches PfundCHF – Schweizer FrankenCAD – kanadischer DollarAUD – australischer Dollar

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Abbildung 4.6

Jeden Tag beginnt der Forex-Handel inSydney und wandert dann um denErdball, während der Geschäftstag injedem Finanzzentrum beginnt. Erst

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Tokio, dann London und schließlichNew York. Hier handelt es sich also umeinen wirklichen 24-Stunden-Markt, unddie Investoren können sofort aufWährungsschwankungen, beispielsweiseverursacht durch wirtschaftliche, sozialeoder politische Ereignisse, reagieren –Tag und Nacht.

An den Forex-Märkten schätze ich,dass der 24-Stunden-Handelstag vierMarkteröffnungen umfasst, die alle diegleiche Volatilität und Liquidität bietenwie eine einmalige Markteröffnung beiAktien um 09:30 Uhr EST. Zuerst öffnetder japanische Markt um 20:00 UhrEST, dann die Euro-Zone um 00:00 UhrEST, es folgt London um 3:00 Uhr ESTund schließlich New York um 08:30 Uhr

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EST. Obwohl ich mich für gewöhnlichan den Öffnungszeiten in New York undmanchmal an Japan orientiere, kenne ichdoch viele Trader, die an allenEröffnungszeitpunkten handeln und ihreArbeitspläne dementsprechendanpassen, was für manche Leute auchschon einmal seltsame Arbeitszeitenbedeuten kann. Da es also vier möglicheEinstiegspunkte gibt, passt dieser Marktin nahezu jeden Trader-Zeitplan.

Die FX-Märkte sind außerdem dietiefsten und teilnehmerstärksten Märkteder Welt. Der tägliche Umsatz liegt oftbei 1,2 Billionen US-Dollar – das 16-fache Volumen von Nasdaq und NYSEzusammengerechnet! (siehe Abbildung4.7)

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Die Forex-Märkte sind die wohl»technischsten« Märkte der Welt, wasbedeutet, dass sie gut auf den größtenTeil der technischen Analyse reagieren.Es ist nicht ungewöhnlich, einen 300-Pip-Ausbruch zu erleben, der dannanhält, die Richtung ändert und bei fünfPips landet. Ein Pip ist im Forex das,was in den Future-Märkten ein Punkt ist.

Auf dem Forex-Markt muss sich derTrader auch keine Sorgen überKontraktverlängerungen (Rollovers)machen. Es ist möglich, ein paarKontrakte (EUR/USD, GBP/USD,AUD/USD) zu kaufen, einen Stopp zusetzen und sich monatelang nicht mehrdarum zu kümmern. FX-Händler führenIhre Position von Tag zu Tag fort, um ein

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»Event of Delivery« zu verhindern.Zusätzlich bieten die meisten FX-

Händler eine »Negative BalanceProtection Guarantee« an, diesicherstellt, dass Ihr Konto niemals innegative Werte gerät dies kann auf denAktien- und den Futures-Märkten leichtgeschehen. Es gibt einen interessantenWeg, sich das zu Nutze zu machen: Maneröffnet bei verschiedenen AnbieternFX-Konten und platziert dort jeweilseinen kleinen Teil des Gesamtkapitals.Es ist möglich, mit einem Konto long ineiner Währung einzusteigen, mit einemanderen Konto in derselben Währungshort zu gehen und beide Konten einfacharbeiten zu lassen, ohne Stopps oderKursziele. Während diese beiden

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Positionen arbeiten, werden sie sichgegenrechnen – ein perfekter Schutz, ein»Hedge« also. Wenn die Währung eineandauernde Bewegung zeigt, so wirdeins der beiden Konten glattgestellt,sobald der Kontostand bei null ist. Andiesem Punkt befindet sich der Traderimmer noch in der Gewinnzone, da dieVerluste auf dem einen Konto von denGewinnen auf dem anderen Kontoaufgefangen werden. Wenn die Währungnun also den Trend fortsetzt, profitiertder Trader davon, schon im »Move« zusein.

Ich persönlich wende eine solcheTaktik nicht an, kenne aber einigeTrader, die auf diese Weise aus 20.000US-Dollar stolze 400.000 US-Dollar

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gemacht haben. Das Geheimnis ist, dasssie in Positionen einsteigen und diesedann buchstäblich ein halbes Jahr lang»vergessen«. Die Währung muss nureinen Trend in die eine oder die andereRichtung zeigen.

Das setzt natürlich ein QuäntchenGlück voraus, und ich würde dieseStrategie nicht unbedingt als »sichereAltervorsorge« bezeichnen. DerHauptgrund für mich, Forex-Märkte zuhandeln, ist, dass sie bessere Trends anden Tag legen als jeder andere Markt.Wenn ein Markt erst einmal begonnenhat, so kann der Trend Wochen oderMonate, mehr oder minder stark,weitergehen. Anders als beimAktienmarkt, entstehen auf den Forex-

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Märkten andauernd Trends.Aktienhändler sprechen davon, diegroßen Moves in der Dotcom-Zeitverpasst zu haben. Heute ereignen sichdiese Dotcom-Moves auf den Forex-Märkten.

Der größte »Mangel«, der imZusammenhang mit dem Forex ins Feldgeführt wird, ist, dass die FX-Händlerstets die andere Seite des Tradeseinnehmen. Normalerweise höre ich soetwas von Leuten, die ihr Kontoüberzogen und ihr ganzes Geld verlorenhaben. Das ist auf jedem Markt der Fall– es gibt immer jemanden, der dieandere Seite des Trades einnimmt.Meiner Erfahrung nach sind es auf denForex-Märkten die High-Frequency-

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Day-Trader, die nicht durchhalten. Aufder anderen Seite ergeht es denHändlern, die die gleiche Positionbelegen und diese für ein paar Tage,Wochen oder gar länger halten, sehr oftbesser. Wie in jedem anderen Trade,können die Market-Maker eine Positionkurzfristig beinflussen – langfristiggesehen haben sie aber keine Chance.Als George Soros short im britischenPfund war und dann erfuhr, dass diebritische Regierung weitere 20Milliarden US-Dollar zur Stabilisierungder Währung bereitstellen werde,schüttelte er den Kopf und sagte: »Daswird ihnen vielleicht 30 Minuten langhelfen. Und was machen sie dann?« Erverdiente an diesem Trade mehr als eine

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Milliarde US-Dollar.

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Abbildung 4.7

WIE DIE BEWEGUNGEN

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GEMESSEN WERDEN

Der Forex-Handel ist, wie alles Neue,verwirrend, aber letzlich einfach. Wennder Kurs für EUR/USD bei 1,23 notiert,bedeutet dies, dass ein Euro 1,23 US-Dollar entspricht. Ein Wert von 109,50bei USD/JPY bedeutet, dass ein US-Dollar 109,50 japanischen Yenentspricht (siehe Abbildung 4.8).

Die Forex-Märkte bewegen sich inPips. Zur Erinnerung: Ein Pip(Price Interest Point) ist diekleinste Kurseinheit derWährungen.EUR/USD bewegt sich von 1,2300auf 1,2301 = eine Steigerung um einPip.

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USD/JPY bewegt sich von 108,01auf 108,09 = eine Steigerung umacht Pips.GBP/USD bewegt sich von 1,8302auf 1,8311 = eine Steigerung umneun Pips.EUR/USD bewegt sich von 1,2300auf 1,2401 = eine Steigerung um101 Pips.

Eine Bewegung der Währung umein Prozent entspricht also 100Pips.

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Abbildung 4.8

Wie die Pip-Werteberechnet werdenZuerst einmal werfen wir einen Blickauf die komplizierte Berechnungsweisevon Pips

(ein Pip inklusiveDezimalstelle/aktueller

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Wechselkurs) x (fiktive Menge):Bei EUR/USD gestaltet sich dieswie folgt:(0,0001/1,2935) x (100.000 Euro)= 7,73096 EuroWir wollen die Werte des Pipsaber in US-Dollar und nicht in Euroangezeigt bekommen. Also gehenwir noch einen Schritt weiter:7,73096 x aktueller Wechselkurs(1,2930) = 10,00 US-Dollar proPip.

Die Essenz dieser Formeln ist: JederForex-Kontrakt, der in US-Dollargemessen wird, besitzt einen Wert vonzehn US-Dollar pro Pip oder 1.000 US-Dollar für jeden Move um einen ganzen

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Cent (also 100 Pips). Der Eurobeispielsweise bewegt sich in einemBereich von 80 bis 150 Pips pro Tag.Unsere Kalkulation von zehn US-Dollarpro Pip enthält den Euro (EUR/USD),das britische Pfund (GBP/USD) usw. –also die Kontrakte, die von den meistenTradern gehandelt werden. Es wird erstdann schwieriger, wenn das nicht mehrder Fall ist. Ein Beispiel: Am

29. März 2005 hatten der KontraktUSD/JPY und alle weiteren auf Yenlautenden Kontrakte einen Wert von 9,35US-Dollar pro Pip. Am selben Tagbesaß jeder auf CHF lautende Kontrakteinen Wert von 8,29 US-Dollar pro Pip.EUR/GBP hatte einen Wert von 18,70US-Dollar pro Pip und so weiter. Das

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alles basierte natürlich auf denverschiedenen Wechselkursen. Undwieder scheinen sich die Trader auf jeneKontrakte zu konzentrieren, die auf USDlauten, so dass der Wert von zehn US-Dollar pro Pip zu einer allgegenwärtigenZahl im Forex geworden ist. Es gibtaußerdem eine Mini-Version dieserKontrakte, bei denen jeder Pip einenUS-Dollar wert ist.

Was geschieht bei denWährungen, wenn sich derKurs verändert?Wenn eine Quote für USD/JPY bei108,00 steht, so bedeutet das, dass einUS-Dollar nötig ist, um 108 japanische

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Yen zu kaufen. Wenn sich der Kurs auf109,00 verändert, bedeutet dies, dassder Yen gegenüber dem US-Dollarschwächer geworden ist, weil nun ebenmehr Yen nötig sind, um diesen einenUS-Dollar zu bekommen. WennEUR/USD bei 1,20 gehandelt wird, sobedeutet das, dass man mit einem Euro1,23 US-Dollar kaufen kann. Ein Moveauf 1,22 ergibt in der Folge, dass derEuro gegenüber dem US-Dollar anStärke gewonnen hat, da nun mehr US-Dollar erforderlich sind, um dieseneinen Euro zu bekommen.

WIE SIE IHR LEBEN AUFDEN FOREX-MÄRKTEN

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SCHÜTZEN

Es gibt viele Trade-Setups im Forex-Handel, die in kleineren Zeitfensternfunktionieren. Auf sie werde ich späterim Buch zurückkommen. Dennoch liegtdie Faszination der Forex-Märkte in derFähigkeit des Traders, an Ereignissender Welt in verschiedenenGrößenordnungen teilzunehmen undwirklich »sein Leben zu schützen«.

Ein Beispiel: Meine Frau und ichmachten vom 18. Dezember 2003 biszum 14. Januar 2004 Urlaub in Spanien,Frankreich und Italien. (Ja, zu dieserZeit ist es kälter, aber es gab sonst keineFlüge.) Die Flugpreise außer Achtlassend, habe ich eine Kostenschätzung

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in Euro durchgeführt. Am 30. September2003, dem Tag, an dem wir unsere Reisebuchten, lag der Wechselkurs bei1,1675. Basierend auf diesem Kurs,schätzte ich, dass uns der Trip 15.000US-Dollar kosten werde. Diese Kostenwürden geringer, wenn der Euro fällt,und größer werden, wenn der Eurosteigt. Ich habe dazu einen Charthochgeladen (siehe Abbildung 4.9).

Auf diesem Chart zeigt Punkt 2, wosich der Markt an unserem Buchungstagbefand. Punkt 1 zeigt das Allzeithochvon 1,1932, das am 27. Mai 2003erreicht wurde. Bei unserer Reise wollteich also, dass der Euro falle, damit auchunsere Kosten geringer würden. Abernur weil mir das so gefallen hätte, heißt

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das natürlich nicht, dass der Eurowirklich fallen würde. Als erschließlich zum Höhenflug ansetzte,konnte unsere Reise erheblich teurer füruns werden. Da ein regulärer Kontraktfür 100.000 US-Dollar steht, war er vielzu groß, um ihn als »Schutz« zuverwenden. Die Minis haben einVolumen von 10.000 US-Dollar – daserschien mir als die bessere Variante,und ich begab mich in diese Position.

Nachdem ich den Chart an diesemTag genau betrachtet hatte, entschied ichmich, eine Stopp-Order für zwei Mini-EUR/USD-Kontrakte bei 1,1933 zuplatzieren, also einen Pip über denRekordständen. Diese Buy-Stopp-Orderbedeutet, dass ich nur auf den Markt

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einsteigen werde, wenn er sich nachoben entwickelt und die Marke von1,1933 überschreitet. Anstatt also beieiner Short-Position ausgestoppt zuwerden, würde ich in eine Long-Position»hineingestoppt«, da ich momentan flatwar.

Ich entschied mich für dieses höhereLevel und nicht für einen mittlerenKurswert für den Fall, dass der Euro einRoll-over zeigen und wieder fallenwürde. Würde er von dem Tag an fallen,an dem wir unsere Tickets gebuchthatten, wäre das ein Plus für uns, daunsere Reise mit jedem Abstieg billigerwerden würde. Falls der Euro aber zuneuen Höhenflügen ansetzte, konnte daseine Rallye hervorrufen und unseren

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Reisepreis erheblich steigern. Ein Mini-Kontrakt hat ein Volumen von 10.000US-Dollar, also schützte ich im Prinzip20.000 US-Dollar in US-Währung mitzwei Mini-Kontrakten. Da ich dieKosten der Reise völlig unterschätzte,funktionierte diese Taktik wirklich gut.

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Abbildung 4.9

Am 18. November, also fast zweiMonate später, wurde mein Buy-Stoppbei Punkt 3 erreicht. Zu dem Zeitpunkt,als wir bei Punkt 4 bereits unsere Reiseangetreten hatten, war der Euro seitmeinem Einstieg um mehr als 500 Pips

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gestiegen. Zu dem Zeitpunkt, als wirwieder nach Hause zurückkamen (beiPunkt 5), stieg ich bei 1,2665 – eineSteigerung um 732 Pips – aus derPosition aus. Die Mini-Kontrakte warfeneinen Gewinn von 1.464 US-Dollar ab,und das reichte, um die zusätzlichenKosten durch den höheren Wechselkurszu kompensieren. Hätte der Euro meinenBuy-Stopp erreicht und wäre dann auf1,10 zurückgefallen, hätte ich bei diesemTrade Geld verloren – das wäre aberwiederum von dem während der Reisedurch den höheren Wechselkursgesparten Geld aufgefangen worden.Hätte ich dies als »normalen« Trade mitfünf regulären Kontrakten durchgeführt,hätte dieser Move um 732 Pips 36.600

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US-Dollar bedeutet.Es gibt noch viele andere Wege, wie

man hier »sein Leben schützen« kann.Für jene, die denken, dass der Wert desUS-Dollars gegenüber der anderenWährung von Weltbedeutung weiterhinabnehmen wird, gibt es die Möglichkeit,seine Ersparnisse durch eine langfristigeAnlage in EUR/USD zu schützen. Wennjemand 24.000 US-Dollar angespart hat,kann er zwei reguläre Kontrakte und vierMini-Kontrakte kaufen – ein perfekterSchutz.

ALLES, WAS FOREX-TRADER WISSEN MÜSSEN

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Die wohl am meisten verbreitete Frageunter Tradern ist folgende: »Wie vielGeld brauche ich, um einen Kontraktkaufen zu können, und was geschieht,nachdem ich ihn gekauft habe?« Bei derForex kann die Antwort darauf vonBroker zu Broker verschieden sein.Generell gilt aber, dass etwa 1.000 US-Dollar nötig sind, um einen Kontrakt zukaufen, und etwa 100 US-Dollar, umeinen Mini-Kontrakt zu erwerben. Dashängt von dem Hebel ab, den der Brokeranbietet. Hier ein typisches Szenario:Ein Trader eröffnet ein kleines Kontomit 500 US-Dollar und bekommt einenHebel von 200 zu eins. Der Trader kauftnun also zwei Mini- EUR/USD-Kontrakte – das kostet ihn 130 US-

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Dollar. Auf seinem Konto verfügt er nunalso noch über ein Kapital von 371 US-Dollar, nachdem der Einschub von 129US-Dollar abgezogen wurde. Imschlimmsten Fall (und so etwas kommtvor!) läuft der Trade komplett schief.Der Trade fällt um 185 Pips (dasvernichtet die restlichen 371 US-Dollarauf dem Konto), bevor die Positiondurch den Händler glattgestellt wird –sofern es keine Balance Protection gibt.Die 130 US-Dollar, die dafür verwendetwurden, in diese Position einzusteigen,kommen wieder auf das Konto zurück –und drücken damit den Kontostand von500 auf 130. Wenn der Tradefunktioniert, er bei beiden Kontrakten um55 Pips zulegt und dann verkauft wird,

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fließt ein Gewinn von 110 US-Dollarauf das Konto – zusätzlich zurursprünglichen Marge. Die Bilanz weistnun ein Plus von 610 US-Dollarabzüglich der Transaktionskosten auf.Wenn der Trader in diesem Szenario diegroßen Kontrakte verwendet, bleibt imPrinzip alles gleich, nur die Beträgemüssen mit zehn multipliziert werden.

Wie viel kostet das alles anTransaktionsgebühren? Nun, der Spreadbeträgt bei den meisten Forex-Dealernnormalerweise drei Pips bei EUR/USD– das berappt der Trader anstelle vonKommissionszahlungen. Es bleibt abereine Gebühr für Transaktionen – jeder,der dies »kommissionsfrei« nennt, solltedafür aufgehängt werden. Bei den Minis

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macht das also drei US-Dollar proTrade, bei den großen Kontrakten 30US-Dollar. Die Spreads werden immerkleiner und die Gebühren niedrigerwerden. Hier gibt es kaum einenUnterschied zum Handel mit dem ES. Indiesem Fall beläuft sich der Spread auf12,50 US-Dollar. Legen Sie noch achtUS-Dollar Bearbeitungsgebühr drauf,und wir reden über eine Gesamtgebührvon 20,50 US-Dollar. Ein Trader sollteden Spread stets zu seinenTransaktionskosten hinzuaddieren.

Ich verbringe die meiste Zeit damit,die im Folgenden genannten achtWährungspaare zu beobachten. In denKlammern stehen die gängigenSpitznamen der jeweiligen Kontrakte,

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dahinter die Kürzel bei TradeStation undeSignal:

1. EUR/USD (Euro) TS: EURUSDeSignal: EUR A0-FX

2. GBP/USD (Cable) TS: GBPUSDeSignal: GBP A0-FX

3. AUD/USD (Aussie) TS: AUDUSDeSignal: AUD A0-FX

4. USD/JPY (Dollar Yen) TS:USDJPY eSignal: JPY A0-FX

5. USD/CHF (Swissy) TS: USDCHFeSignal: CHF A0-FX

6. USD/CAD (Loonie – als Referenzzur kanadischen Dollar-Münze) TS:USDCAD eSignal: CAD A0-FX

7. EUR/GBP (Euro Sterling) TS:EURGBP eSignal: EURGBP A0-FX

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8. EUR/JPY (Euro Yen) TS: EURJPYeSignal: EURJPY A0-FX

Obwohl es sehr viele andere, wenigerwichtige Währungspaare gibt, werdenIhnen diese acht ausreichendGelegenheiten für eine Trade bieten –und alle diese Paare tendieren dazu, sichgemeinsam zu bewegen. Es ist wichtig,einen Chart des Dollar Composite Indexzu haben ($DXY bei TradeStation,$DXC bei eSignal). Generell gilt: Wennder Dollar-Index steigt, steigen auchUSD/JPY, USD/CHF und USD/CAD.Dieser Vorgang wird EUR/USD,GBP/USD und AUD/USD nach untendrücken. Wenn die Finanzsendererwähnen, dass »Warren Buffett short

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beim Dollar ist«, so bedeutet dies, dasser in Wirklichkeit long bei EUR/USD,GBP/USD und/oder AUS/USD sowieshort bei USD/CHF, USD/JPY und/ oderUSD/CAD ist. Wenn der Dollar fällt,werden die ersten drei Währungspaaresich entgegengesetzt verhalten undsteigen, und die restlichen drei Paarewerden dem Dollar nach unten folgen.Es gibt keine klare »Dollar-Währung«,um long oder short zu gehen. AlleWährungen werden stets paarweisegegeneinander gehandelt. Für weitereInformationen zu den Forex-Märkten undwie sie zusammenarbeiten empfehle ichIhnen, sich aufwww.tradethemarkets.com undwww.razorforex.com umzuschauen.

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Nun, da wir wissen, wie all dieseMärkte und ihre Trading-Möglichkeitenfunktionieren, lassen Sie uns loslegenund uns anschauen, worauf ich als Erstesachte, wenn die Eröffnungsglocke derMarktsession erklingt.

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5. KAPITEL

Der Aktienmarktist eröffnet –siebenGrundregeln fürbreitgefächertenIntraday-

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Handel

Wenn du nicht in denTigerkäfig steigst, kannst duauch kein Pfadfinder werden.

– Japanisches Sprichwort -

MUSIKER KÖNNENNOTEN LESEN – TRADERMÜSSEN DIE MÄRKTELESEN KÖNNEN

Für jeden, egal ob er individuelle Aktien

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handelt oder ETFs (Exchange TradedFunds), QQQQ (Nasdaq 100 Trust),DIA (Dow Diamonds Trust) oder SPY(Standard & Poor’s Depositary Receiptsfür den S&P 500) oder Stock-Index-Futures auf Intraday-Basis, könnte dasnun folgende Kapitel das wichtigste desganzen Buchs sein. Ohne dieses Kapitelzu verstehen und diese Instrumentedennoch auf Intraday-Basis zu handelnwäre so, als würden Sie sich, ohneschwimmen zu können, für die 100-Meter-Rücken-Strecke qualifizierenwollen. Obwohl ich fast alles im Swing-Trade-Modus abwickelte, ist doch eingroßer prozentualer Anteil meinesIntraday-Tradings an Instrumentegebunden, welche die Bewegungen der

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Aktienindizes anzeigen. Das hat einenguten Grund: Es gibt tonnenweiseInformationen darüber, was jeden Taghinter den Kulissen der Aktienmärktepassiert. Wer weiß, wie diese Zahlen zulesen und zu interpretieren sind, wirdsich wesentlich besser fühlen, wenn derDruck der Märkte auf der Kauf- oderVerkaufsseite liegt. Der kann dannpassende Entscheidungen treffen. Es gibtgenügend Trader da draußen, die nureine vage Idee davon haben, wie siediese Informationen zu interpretierenhaben. Noch größer ist die Gruppe derNewcomer, die erst gar nichts von derExistenz solcher Daten wissen. DieseSituation bietet also einen großen Poolan Geld, das man nur an sich nehmen

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muss – und dieses Wissen bringt denTrader weiter in Richtung Erfolg.

Es gibt einen weiteren wichtigenGrund, warum es wichtig ist, überdieses Material Bescheid zu wissen:Jeder einzelne Trading-Tag bietet Setupsfür die Long Side und auch für die ShortSide. Wer diese Interna zu interpretierenweiß, wird folgende Informationenerhalten:

An welchen Tagen sind alle Short-Setups zu ignorieren?An welchen Tagen sind alle Long-Setups zu ignorieren?An welchen Tagen muss man sichauf Setups konzentrieren, die aufwackeligen Märkten funktionieren?An welchen Tagen muss man sich

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auf Setups konzentrieren, die aufTrendmärkten funktionieren?

Dieses Wissen ist essenziell und hateinen großen Einfluss darauf, ob derTrader einen guten oder einen schlechtenTag hat oder ob nach einigen Wochenoder Monaten eine Trending EquityCurve entsteht oder etwas – na ja –weniger Erfreuliches. Fangen wir an.

TICKS – SIE KÖNNENDAVONLAUFEN, ABER SIEKÖNNEN SICH NICHTVERSTECKEN

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Die Ticks der NYSE (TradeStation-Symbol: $TICK) fassen die Anzahl derAktien der NYSE zusammen, deren Kurszulegt, und stellen ihnen jene Aktien, dieim Vergleich zur jüngsten Quoteverloren haben, entgegen. Oft handelt essich hier nicht um reines Kaufen undVerkaufen, da ein Uptick nur anzeigt,dass die Nachfrage (»Ask«)angeschlagen hat, während ein Downticknur zeigt, dass das Angebot (»Bid«)reagiert. Diese Information ist in etwaso, als würde man erfahren, dass BritneySpears schwanger ist – weninteressiert’s? Ich habe Trader gesehen,die wie gebannt auf die Ticks starrenund wie hypnotisiert sind von einemMove von minus 300 auf plus 200 Ticks

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und dann auch noch meinen, dass das gutsei für die Märkte. In Wirklichkeit ist soein Move überhaupt nicht gut – er istbedeutungslos und die Informationdadurch nutzlos. Das bringt mich zurersten Grundregel, die ich stets befolge,wenn ich einen Blick auf die Tickswerfe:

Jede Tickbewegung, die unter plus400 oder über minus 400 liegt, ist nurRauschen und sollte ignoriert werden.

Ich schenke den Ticks meineAufmerksamkeit, wenn sie über plus 600oder unter minus 600 liegen. So eineSituation sagt mir, dass die Märkte baldvon andauernden Käufen und Verkäufenbetroffen sein werden. Das veranlasst

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mich noch nicht, irgendwelcheMaßnahmen zu ergreifen – aber ich binwachsam. Wenn die Ticks sichfortsetzen und plus 800 oder minus 800erreichen, werde ich aktiv, denn nur einandauerndes Programm von Käufen oderVerkäufen kann solche Wertehervorrufen. Und das bringt mich schonzur nächsten Grundregel bei den Ticksim Tagesgeschäft:

Wenn ich auf Intraday-Basis longbin, mein Stopp noch nicht erreichtwurde und die Märkte minus 800produzieren, steige ich aus meinerPosition und dem Markt aus.Umgekehrt: Wenn ich short bin, dieMärkte plus 800 generieren und meinStopp nicht erreicht wurde, steige ich

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ebenfalls aus.

Derart hohe Werte sagen dem Trader imIntraday-Handel klar und deutlich, ob sierichtig oder falsch liegen – je nachPosition. Wenn ich short bin und mir derMarkt durch einen Wert von plus 800sagt, dass ich falsch liege, folge ichdiesem Wink mit dem Zaunpfahl undsteige aus. Diese Taktik erhöhtaußerdem das Risiko-Ertrag-Verhältnisdes Traders, da es oft möglich ist, schonfrüh aus Trades auszusteigen, aus denenman ansonsten ausgestoppt wordenwäre.

Bevor ich weitermache, möchte icheines klarstellen: Ich steige niemals auseinem Trade aus, nur weil ich meine,

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dass ich falsch liege. Ich habe über alldie Jahre auf die harte Tour gelernt, dassman zu seinen eigenen Parametern stehenmuss – zumindest solange man keinspezielles, messbares Ereignis entdeckthat, das Alarm schlägt und einem einenfrüheren Ausstieg geradezu aufzwingt.Werte von plus 800 oder minus 800 sindsolche Alarmsignale. MeineEntscheidung, schon früher aus einemTrade auszusteigen, hat nichts mitBauchgefühl oder Interpretation zu tun –ich habe bereits in Kapitel 2geschrieben, wie unzuverlässig diemenschliche Natur in solchenSituationen ist. Glücklicherweise gibt esbei Werten von plus 800 und minus 800keinen Ausweg: Entweder erreichen die

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Märkte einen solchen Level, oder sieerreichen ihn nicht. Hier sind keinerleiEmotionen im Spiel.

Ich hebe diesen Punkt hervor, weilich die Möglichkeit hatte, neben vielenTradern zu sitzen, die mich in meinemBüro besucht haben. Wir handelnnebeneinander, Seite an Seite, eineWoche lang. Die ersten beiden Tageläuft alles einfach und locker. Ich machemeine Trades, sie machen ihre. Allesscheint locker und entspannt zu sein. Ichhabe aber einen guten Grund, dies inmeinem Büro zu veranstalten: Ich kannwesentlich mehr über den Menschenneben mir lernen, dem ich einen Taglang bei seinen Trades zusehe, wennsein eigenes Geld involviert ist.

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Außerdem kann ich durch normaleKonversation während der fünf Tage dieLeute noch besser beobachten undkennen lernen. In einer Unterhaltungzeigt sich jeder immer von seiner bestenSeite – in dem Image, das er für dasrichtige hält, oder so, wie er eben meint,dass er sein sollte. Wenn aber seineigenes Geld im Spiel ist, hält diesFassade gefühlte zwölf Minuten – dannkommt die Persönlichkeit zumVorschein. Manchmal ist das keineschöne Angelegenheit.

Ich arbeite mit so vielen Tradernzusammen, dass ich schon oft gesehenhabe, warum es die meisten in diesemBusiness nie schaffen werden. AmSchluss scheitern die meisten Trader am

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Management ihrer Ausstiege. Das istohne Zweifel das, was die meistenTrader davon abhält, mit Handeln ihrGeld zu verdienen. Einfach gesagt: VieleTrader verfahren mit ihren Ausstiegennach Gefühl. Noch schlimmer: Wenn siean einem Tag verlieren, werden sie ihreTrades in Zukunft anders managen und esnicht einmal bemerken. Um diesen Punktzu verdeutlichen: Es geschieht oft, dassich einen Trade machen möchte, und dieanderen um mich herum steigen mit ein.Wir steigen also zum selben Zeitpunkt indenselben Trade ein, und eine halbeStunde später sehe ich, wie die anderendie Hälfte ihrer Position verkaufen.Natürlich bin ich überrascht darüber, dasie doch vorher gesagt hatten: »JC, bei

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dem Trade bin ich mit dabei.« Die nunfolgende Konversation könnte dann inetwa so lauten. denselben Trade ein, undeine halbe Stunde später sehe ich, wiedie anderen die Hälfte ihrer Positionverkaufen. Natürlich bin ich überraschtdarüber, da sie doch vorher gesagthatten: »JC, bei dem Trade bin ich mitdabei.« Die nun folgende Konversationkönnte dann in etwa so lauten.

ICH: Steve, ich dachte, du würdest mirbei diesem Trade folgen. Hast dugerade etwas von deiner Positionverkauft?

STEVE: Äh, öh, nun, nein, ich …ICH: Ich habe die Orderplattform »Sell«

sagen hören.

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STEVE: Ach so, das … ja, äh, ichverkaufe ein paar, um Gewinneverbuchen zu können …

ICH: Warum?STEVE: Hast du nicht mal gesagt, es sei

eine gute Idee, aus einer Position auchwieder auszusteigen, wenn sie in dierichtige Richtung geht?

ICH: Ja, aber das gilt nur, wenn du einespezifische Ausstiegsstrategie parathast. Du kannst doch nicht nachGutdünken aus einem Tradeaussteigen. Warum hast du also jetztverkauft?

STEVE: Äh … die Ticks gingen nachoben, und ich wollte diese Stärkeunterstützen.

ICH: Die Ticks liegen momentan bei

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plus 300.STEVE: Sie waren aber vorher bei plus

284.

So geht das eine Weile weiter. Ich lassediese Trader dann versuchen, michdavon zu überzeugen, dass sie richtighandeln – mein Ziel ist es aber, sie dazuzu bringen, dass sie sich eingestehen,was sie da gerade tun – sie verkaufen,weil sie nervös sind oder Angst habenoder was auch immer –, und dass esdieser Einfluss der Emotionen war, dersie zu diesem Schritt bewegte. Andersausgedrückt: Es gab eigentlich überhauptkeine Veranlassung, so zu handeln.

Trading ist für viele Leute eine sehrprivate Angelegenheit – die Freunde und

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Lebenspartner werden aus denemotionalen Achterbahnfahrtenherausgehalten, die der Trader jedenTag erlebt und erleidet. Einen Traderdazu zu bringen, sein Innerstes nachaußen zu kehren, ist wohl genausoschwierig, wie eine Walnuss mit bloßenHänden zu öffnen. Es ist eineHerausforderung, denn die meistenTrader sind wahre Meister derVerschleierung ihrer Gefühle. DieAußenwelt wird nicht erfahren, ob derTrade mit 25.000 US-Dollar im Plusoder im Minus ist. Ich kenne dieseSituation aus eigener Erfahrung nur zugut. »Bewaffnet« mit diesem Wissenspiele ich die Freundlichkeitskarte undbringe die Trader schließlich meistens

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dazu, eine Beichte abzulegen. Ich werdenicht unfreundlich oder bevormundend.Ich erzähle ihnen, dass niemandseine/ihre Probleme im Trading besserverstehen kann als ein anderer Trader.Sprechen Sie jetzt – oder mögen Sie fürimmer schweigen. Für gewöhnlichfunktioniert diese Methode, und derTrader öffnet sich und stellt sich seinenTrading-Dämonen – Trading-Therapie inReinkultur. Lassen Sie uns jetzt einenBlick auf die verbleibenden Tickregelnwerfen, mit denen ich mich befasse.

Als Nächstes schaue ich mir dieTicks an, wenn sie plus 1.000 oderminus 1.000 erreichen. Das ist diewichtigste Analyse des Tages, und dasaus zwei Gründen: Zuerst einmal zeigt

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dieser Wert in der Regel das Maximuman andauerndem Kauf- undVerkaufsdruck an, das der Markt fassenkann. Das ist wie bei einem 100-Meter-Sprinter, der durchs Ziel läuft undanhalten muss, um erst einmal Luft zuholen. Außerdem bietet dieser Wert eineneue, spezifische Trading-Möglichkeit.Diese extremen Werte bilden ein »Fade-Play«, auf das ich reagiere. Wenn wirplus 1.000 Ticks erreicht haben, werdeich short gehen. Wenn wir minus 1.000erreicht haben, werde ich long gehen.Ich werde in Kapitel 9 nochausführlicher über diesen Spielzugsprechen. Und schon sind wir bei dernächsten Grundregel der Ticks:

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Wenn ich long bin und dieMärkte plus 1000 erreichen,werte ich das als Signal, ausmeinen verbliebenen Positionenauszusteigen.Wenn ich short bin und dieMärkte minus 1.000 erreichen,werte ich das als Signal, ausmeinen verbliebenen Positionenauszusteigen.

Abbildung 5.1 zeigt einen Ausschnitt derTicks vom 29. März 2005. So lasse ichsie mir von TradeStation anzeigen. Ichverwende Fünf-Minuten-Charts. DasZeitintervall ist allerdings nicht sowichtig – ausschlaggebend ist für mich,dass ich Daten im Wert eines ganzen

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Trading-Tags einsehen kann. (Hinweis:Alle Charts in diesem Buch haben einenhellgrauen Hintergrund. Am PC färbe ichden Hintergrund schwarz, und die Chart-Farben sind normalerweise grün beiAufwärts- und rot bei Abwärtstrends.)

In diesem Chart sehen wir, dass anden Punkten 1 und 2 horizontale Linienbei plus 1.200, plus 1.000, plus 800 undplus 600 eingefügt wurden, ebenso beiminus 1.200, minus 1.000, minus 800und minus 600. Diese Linien haben einenbesonderen Zweck, und das bringt michzur vierten Tick-Regel:

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Abbildung 5.1

Ich stelle Audio-Alarmsignale beiallen wichtigen Tick-Levels ein. Somuss ich nicht immer den Chartanstarren, und ich verpassetrotzdem keinen Move.

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Diese Audio-Alarmsignale sind einwesentlicher Bestandteil meinesTrading-Plans. Ich kann geradetelefonieren oder unten in der Diele oderim Badezimmer sein und werde estrotzdem hören, wenn sich die Märktebewegen. Denken Sie daran, dass ich beiLevels von 800 oder 1.000 aktiv werde– ich möchte diese Levels also nichtverpassen, egal was ich gerade mache.Ja, es gab Momente, da ich einen neuenTrade beginnen musste und dabei meineHose an meinen Fesseln hing und ich ausdem Badezimmer sprichwörtlichherausstolperte. Ich verbringe viel Zeitdamit, Computerbildschirmeanzustarren, also mag ich es, wenn dieseAlarmsignale ein wenig unterhaltsamer

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sind. Wenn die Ticks plus 1.000erreichen, höre ich Duffy Duck »Ich binreich! Ich bin reich!« schreien. Wenn dieTicks minus 1.000 erreichen, höre ichdie verrückte Hexe aus dem Zauberervon Oz jammern: »Ich schmelze! Ichschmelze!« Trader, die mich geradebesuchen, ziehen verwundert dieAugenbrauen hoch, wenn sie dieseSignale hören – aber immerhin ziehendie Signale ihre Aufmerksamkeit aufsich. Und darum geht es ja.

Ich möchte klarstellen, dass ich hierbewusst einen Bar-Chart oder einenCandlestick-Chart für alles verwende,was mit Audiosignalen zu tun hat. Einweiterer beliebter Chart, die »Line OnClose«, ist ebenfalls gut geeignet, um die

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Ticks zu beobachten, da dieser Chartdabei hilft, wenn der Trader unüberlegthandelt. Diese Charts können jedoch –und werden es auch – vieleAudiosignale verpassen, da die Linienam Ende des Bars gebildet werden unddadurch die hohen und niedrigenFluktuationen verpassen – diese abersetzen die Signale erst frei.

In diesem Chart sehen wir, dass beiPunkt 3 die Ticks den Wert plus 800erreichen. An diesem Tag war ich shortim Mini-Sized Dow mit einem 20-Punkte-Stopp. Als die Ticks plus 800erreichten, deckte ich meine Short-Position mit einem Verlust von neunPunkten. Als die Ticks 25 Minutenspäter plus 1.000 erreichten, hörte ich

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das Alarmsignal und setzte eine neueShort-Position im YM ein. (DiesesTrade-Setup wird ebenfalls in Kapitel 9beleuchtet.)

Zwischen etwa 10:30 und 12:30 Uhrpassierte gar nichts. Die Ticksschwankten hin und her wie auf einemSchiff. Ungefähr um 13:30 Uhr passierteetwas, und die Ticks fielen auf minus800, später sogar auf minus 1.000.Lassen Sie uns einen Blick auf ebendiesen Chart mit der aktuellenMarktsituation werfen (siehe Abbildung5.2).

1. Die Ticks sind bei Markteröffnungnormalerweise eher ruhig, und anPunkt 1 können wir erkennen, dass

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sie den größten Teil der erstenStunde stark schwankten. Währenddieser Zeit geschah auf denMärkten rein gar nichts.

2. Um 10:25 Uhr sehen wir den erstenTick, der Beachtung verdient, beiplus 600. Das treibt die Märktehöher, und die Ticks erreichen plus1.000. (Denken Sie daran: Das isteine Möglichkeit zum Shorting, diespäter im Buch behandelt wird.)

3. Die Mini-Sized-Dow-Futureserreichen einen Level von 10.542,als die Ticks über plus 1.000springen – das sind die absolutenTageshochs.

4. Ich halte es für nützlich zu sehen,wie die Märkte reagieren, wenn die

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Ticks stufenweise steigen und neueHöchst- und Tiefststände erreichen.Um 12:00 Uhr schossen die Ticksauf plus 600, aber die Märktebewegten sich nicht nach oben. Alsdie Ticks aber nach unten gingen,ging der Markt diesen Weg mit.Diese Information ist essenziell.Wenn selbst Ticks von über plus600 den Märkten nicht nach obenverhelfen können, ist dies eindeutliches Anzeichen dafür, dassder Verkaufsdruck sehr hoch ist.

5. Diese Aneinanderreihung vonTiefstständen der Ticks führen amEnde zu einer jähen Glattstellung.Der Markt zeigt generell plötzlichstartende Rallyes oder

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Glattstellungen (Sell-offs) – unddie Ticks können dem Trader eineVorstellung davon geben, in welcheRichtung diese »Reise aus demNichts« wahrscheinlich gehenwird.

6. Hier sehen wir, wie die Ticksimmer neue Höchststände erreichenund dadurch einen Aufwärtstrendproduzieren.

7. Als die Ticks jedoch neueHöchststände erklommen, erreichteder YM immer neue Tiefstände.Dieses Phänomen ist eine bearisheDivergenz und ein Signal dafür,dass die Rallye bald enden könnte,weil nicht genügend »Schmieröl«vorhanden ist, um den Motor zum

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Laufen zu bringen.

Es gibt selten Tage, an denen die Märktenach oben schnellen und diesen Trendfortsetzen oder ein Gap-down zeigen undden Abwärtstrend fortsetzen werden. Ansolchen Tagen werden andauerndextreme Tick-Statistiken produziert, diesich für gewöhnlich in einem Bereichzwischen 1.200 und 1.400 befinden.Diese konstant hohen Werte sind selten,aber wenn eine solche Situation eintritt,wehre ich mich nicht dagegen. Und dasbringt mich zu meiner letzten Grundregelim Zusammenhang mit den Ticks – dasFolgende rufe ich mir nach 10:30 Uhrins Gedächtnis und behalte es denganzen Tag:

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Abbildung 5.2

Wenn die Ticks 90 Prozent der Zeitüber null verbringen und wiederholtextrem hohe Werte erreicht werden,ignoriere ich alles, was mit Short-Day-Trading zu tun hat und

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konzentriere mich darauf, long zugehen.Wenn die Ticks 90 Prozent der Zeitunter null bleiben und wiederholtextreme Tiefstände auftreten,ignoriere ich alles, was mit Long-Day-Trading zu tun hat undkonzentriere mich darauf, short zugehen.

Die Ticks bieten eine tolle Möglichkeit,zu sehen, was »hinter den Kulissen derKursbewegungen« vor sich geht. DieCharts können einem sagen, ob Kursesteigen oder fallen – sie können einemaber nichts darüber sagen, ob der Kauf-oder Verkaufsdruck nur vorübergehendoder dauerhaft ist. Überlassen Sie das

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den Ticks.

TIKI – WENN NUR DIESCHNELLSTENVORWARNUNGEN NOCHHELFEN

Der Tiki (Kürzel auf TradeStation:$TIKI) ist den Ticks sehr ähnlich, misstaber die Netto-Aufwärts- und -Abwärts-Ticks der 30 Dow-Aktien und nicht desgesamten NYSE. Da diese Werte nur 30Aktien behandeln, ist dieser Indikatorder erste, der loslegt, wenn ein Buy-oder Sell-Programm auf den Märktenstattfindet (siehe Abbildung 5.3).

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Tiki-Charts sind voller Rauschen undMüll und sehen auf den ersten Blicknutzlos aus. Sie werden wie die Ticksbenutzt, um Alarmsignale einzusetzen. ImTiki setze ich meine Alarmsignale beiplus 26, plus 28 und plus 30 auf derpositiven Seite sowie bei minus 26,minus 28 und minus 30 auf der negativenSeite ein. Wenn nun Buy- oder Sell-Programme auf den Märkten stattfinden,gehen diese Alarmsignale sofort los.Generell produzieren kleinereProgramme das Level 26, mittlereProgramme 28 und große Programme 30– das bedeutet, dass sich alle 30 Aktiendes Dow in dieselbe Richtung bewegen.Diese Werte sind sehr selten und hebeneindeutige Kauf- oder Verkaufsphasen

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deutlich hervor.Überraschenderweise verwende ich

diese Signale für keine meinerAusstiegsstrategien. Wenn ich short binund ein Tiki-Level von 28 erreicht wird,liege ich vielleicht bei diesem Movefalsch – ich werde aber warten, bis dieTicks einen Wert von plus 800 erreichthaben, bevor ich aussteige. Ich tue das,weil ein Buy-oder Sell-Programminnerhalb eines Augenblickes vorbeisein kann und dadurch dafür sorgt, dasssich die Tikis sprunghaft verhalten. Unddas bringt mich zu meiner ersten Tiki-Regel:

Bei den Exits sind Tikis nurVorwarnungen – die Ticks sind dieBestätigungen.

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Abbildung 5.4 zeigt die Tikis am 29.März 2005. Verglichen mit den Ticksfällt einem als Erstes auf, dass die Tikissehr unübersichtlich und schwerverständlich zu sein scheinen. Beigenauerer Betrachtung erkennt manjedoch ihren Wert.

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Abbildung 5.3

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Abbildung 5.4

1. Ich möchte immer gern wissen,welche Art von Programm dieMärkte als Erstes erfasst – einKauf- oder ein Verkaufsprogramm.

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Das steht für den ersten richtigen»Try« des Tags, und ich möchtesehen, wie dieser aussieht. Indiesem Chart ist das ersteProgramm ein Buy-Programm, dasum 10:25 Uhr startet.

2. Das treibt den Dow zu neuenHöhen.

3. Dieses nächste Programm istebenfalls ein Buy-Programm undstartet um 11:30 Uhr.

4. Dennoch erreicht der Dow keineneuen Höchststände, sondern sinkteigentlich weiter ab. Das ist eineVorwarnung dafür, dass nichteinmal ein Buy-Programm es fertigbringt, dem Markt nach oben zuverhelfen.

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5. Hier sehen wir ein weiteres Buy-Programm um 12:45 Uhr – es istdas Buy-Programm nach dem erstenSell-Programm.

6. Dieses Buy-Programm verursachteinen kleinen Anstieg der Märkte –der verläuft aber bald schon wiederim Sand.

7. An den Punkten 7, 8, 9 und 10werden die Märkte vonverschiedenen Sell-Programmengetroffen, und mit jedem Sell-Programm erreicht der Markt neueTiefstände. Wenn dieser Falleintritt, dann ist das nächsteentgegengesetzte Signal eine letzteMöglichkeit.

8. An Punkt 11 erfolgt ein solches

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Signal in Form eines Buy-Programms – eine Möglichkeit,short zu gehen.

Dies bringt mich zur nächsten und auchletzten Tiki-Regel:

Wenn Buy-Programme die Märkteauf neue Höchststände treiben, istdas auftauchende Sell-Programmeine Kaufmöglichkeit.Wenn die Sell-Programme dieMärkte auf neue Tiefständedrücken, ist das auftauchende Buy-Programm eine Möglichkeit zumShorten.

Ich möchte stets wissen, wohin diemeisten dieser Programme führen. Sind

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es mehr Buy- oder mehr Sell-Programme? Das ist wichtig zu wissen,da die meiste Zeit an den Märkteneinfach gar nichts geschieht. Sieschwanken nach vorn und wiederzurück. Wenn die Buy-Programme aneinem Tag überwiegen und dieseProgramme den Markt zu neuenHöchstständen treiben, möchte ich diefast verborgene Verkaufsmöglichkeitdazu nutzen, long zu gehen. Auf dieseWeise steige ich auf dem Markt ein,wenn er gerade ruhig ist, vor demnächsten Move nach oben, und nicht,wenn dieser Move bereits eingesetzt hat.Ein schönes Beispiel für ein in dieserSituation gut funktionierendes Setup sinddie Pivot Plays, über die wir in Kapitel

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7 sprechen werden.

TRIN – ES IST WIE IN DERHIGHSCHOOL: DRUCK ISTALLES

Der Trin (Symbol bei TradeStation:$TRIN), wegen seines SchöpfersRichard W. Arms auch Arms Indexgenannt, misst die relative Rate, mit derVolumen an der NYSE in steigende oderfallende Aktien fließt. Um den Trin zuberechnen, wird die folgende Formelverwendet: (steigende/fallende Aktien) /(steigendes/fallendes Volumen). Wennmehr Volumen in die steigenden Papiere

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fließt als in die fallenden, fällt der ArmsIndex unter 1,0. Wenn mehr Volumen indie fallenden Aktien als in diesteigenden fließt, steigt der Arms Indexauf über 1,0. Fachliteratur zu diesemThema lehrt den Trader: »Über 1,0 istbearish, also denken Sie über Shortingnach, und unter 1,0 ist bullish, alsodenken Sie über Käufe nach. « DieseAussage ist ärgerlich undmissverständlich und bringt michdeswegen zu meiner ersten Trin-Regel:

Ich interessiere mich nicht dafür,wie der momentane Wert aussieht.Ich interessiere mich lediglich fürden aktuellen Wert im Vergleich zudem Wert, wo er vorher stand.

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Anders ausgedrückt: Mich interessiertnicht der Trin-Wert an sich, sondern derTrend des Trin. Ein Wert von 1,50 magbearish sein – wenn der Wert aber bei2,0 gestartet ist, der Trading-Tag nuneine Stunde dauert und 1,50 der neueTiefstand ist, dann ist das bullish. Dasbedeutet, dass Volumen in steigendeAktien fließt und dass auf den Märktenein andauernder Kaufdruck herrscht.Umgekehrt gilt analog: Ein Wert von0,85 mag bullish erscheinen, aber wennder Wert bei 0,45 begann und zweiStunden später 0,85 der neueHöchststand ist, dann ist das bearish.Das bedeutet wiederum, dass Volumenin fallende Papiere fließt und auf denMärkten ein andauernder Verkaufsdruck

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herrscht. Schauen wir uns Abbildung 5.5an.

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Abbildung 5.5

1. Abbildung 5,5 zeigt den Mini-SizedDow am 29. März 2005 – amselben Tag wie der Chart zum Tiki.An Punkt 1 können wir sehen, dass

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der Trin bei 1,40 in den Taggestartet ist. Die ersten 15 bis 20Minuten sind sehr volatil, da diegelisteten Papiere an der NYSEteilweise zeitversetzt starten. Ausdiesem Grund lasse ich den Balkender ersten fünf Minuten weg,möchte aber die Eröffnungswertetrotzdem auf Basis der ersten fünfMinuten belassen.

2. Der Trin setzt ein, und um 10:40Uhr befindet er sich in der Näheseiner Tagestiefstände bei 0,81.

3. Der YM erreicht seinenTageshöhepunkt in»Zusammenarbeit« mit demniedrigen Trin-Wert.

4. Um 12:00 Uhr befindet sich der

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Trin in einem andauerndenAufwärtstrend und erreicht neueTageshöhepunkte (nach Abzug desersten Fünf-Minuten-Balkens).

5. Der YM ist ruhig und sprunghaftund wird zu einem mittlerenTageswert gehandelt. Doch obwohldie Märkte ruhig sind, steigt derTrin weiter. Auf dieses Phänomenhabe ich gewartet – in welcheRichtung geht der Trend des Trin?Ein Aufwärtstrend impliziert, dassVolumen in die fallenden Aktienfließt, und das bedeutet, dass einZusammenbruch des Markts sehrwahrscheinlich ist, bei dem dasVolumen auf der »Down-Seite«steht. Wie wir im Chart erkennen

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können, brach der Markt später amTag tatsächlich zusammen.

6. Der YM versucht hier eine Rallye,müht sich jedoch vergebens ab, dader Trin weiterhin einen schönenAufwärtstrend hinlegt. Bald zeigtder YM ein Roll-over und fällt biszum Schluss.

Das bringt mich zu meiner nächstenTrin-Regel:

Wenn der Trend Trin nach obengerichtet ist und er neueTageshöchststände erreicht, werdeich alle Long-Setups ignorieren.Wenn der Trend Trin nach untengerichtet ist und neueTagestiefstände erreicht, werde ich

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alle Short-Setups ignorieren.

Lassen Sie uns einen Blick auf einenweiteren Mehrtageschart und auf dieBewegungen des Trin werfen (sieheAbbildung 5.6):

Abbildung 5.6 ist ein gutes Beispielfür das, was man verschiedene Trin-Patterns nennt. Am ersten Tag, dem 22.Februar 2005, startete der Trin niedrig.Einige würden es bullish nennen. DerTrin zeigte jedoch den ganzen Tag langeine Rallye, und der Dow fiel um mehrals 120 Punkte. Die Regel »An solchenTagen nicht long gehen« ist dem Traderhier sehr nützlich. Umgekehrt gilt: Wennich in einer Short-Position bin und derTrin neue Höchststände erreicht, wird

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mir klar, dass es keinen guten Grund zumCovern gibt, da der finaleZusammenbruch des Markts für michgroße Möglichkeiten bietet.

Am 23. Februar 2005 startete derTrin sehr hoch, dann aber setzte einAbwärtstrend ein, der den ganzen Tagandauerte. Obwohl viele Trader noch inden Verkäufen des Vortags gefangenwaren und diese plötzliche Stärke alsMöglichkeit zum Shorting nutzten, wäreihnen irgendwann aufgefallen, wieaberwitzig diese Idee war, wenn siegewusst hätten, dass sie dem Trend desTrin hätten folgen müssen. Bei einemfallenden Trin stabilisieren sich dieMärkte schon früh in der Session, undeine schöne Rallye setzt ein. Da der Trin

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immer weiter sank und neueTagestiefststände erreichte, konzentrierteich mich nur auf die Long-Setups. Am24. Februar 2005 begann der Trinwiederum hoch und fiel den ganzen Tagüber. Auf der Grundlage dieserInformation habe ich Short-Setups andiesem Tag nicht beachtet. Der YMbrach deutlich höher später am Tagzusammen. Am 25. Februar 2005 starteteder Trin ein weiteres Mal stark – undfiel wiederum den ganzen Tag über. Am28. Februar schließlich startete er hoch– und stieg weiter. Während er immerneue Tageshöchststände erreichte,schenkte ich den Long-Setups keinerleiBeachtung, sondern konzentrierte michauf Short-

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Setups. Während der letzten beidenStunden des Trading-Tags kehrte derTrin um, und die Märkte zeigten eineRallye bis zum Schluss. Die bullishstenTage zeigen Gap-ups dort, wo der Trinniedrig startet, etwa bei 0,50, und denganzen Tag über ungefähr auf diesemWert bleibt. An diesem Tag geht derTrend nicht nach unten, da es einfachnicht niedriger geht – ein Wert von nullwird niemals erreicht. Diese andauerndniedrigen Werte sehen wie eineKonsolidierung auf dem Chart aus undsind extrem bullish. An solchen Tagenignoriere ich alle Short-Setups – einDurchbruch zu neuen Höchstständen isthier eine Kaufgelegenheit.

Der Zweck der Beobachtung des

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Trin ist es zu sehen, ob er an einem Tagneue Höchst- oder Tiefstände produziert.Wann immer das passiert, ignoriere ichalle entgegengesetzt laufenden Setups.Ich habe Artikel gelesen, in denenempfohlen wird, ein Level von 1,50 alsüberverkauft zu behandeln und nacheinem Bounce Ausschau zu halten odereinen Wert von 0,50 als überkauft zubehandeln und glattzustellen. Ich bin keinFan von Oversold- undOverboughtsignalen und ignoriere siebei den meisten meiner Indikatorengenerell. Der Trin ist hier keineAusnahme. Die größten Rallyes findendann statt, wenn der Trin während desganzen Tags unter 0,50 bleibt. Nur weiletwas überkauft ist, heißt das nicht, dass

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es umkehren wird (Reverse). BeiReversals werde ich mich auf dieKursbewegungen konzentrieren – dieseSetups werden wir später noch genauerbesprechen.

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Abbildung 5.6

Obwohl ich, wie gesagt, generellkein großer Fan von Overbought- undOversold-Signalen bin und mir aufIntraday-Basis keine allzu großenSorgen darüber mache, möchte ich doch

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wissen, wo diese Werte am Ende desTags schließen. Dieser Schlusskurs istbei der Bewertung extremerÜberverkauft- oder Überkauft-Wertenützlich. Diese Werte sind sehr seltenund erscheinen etwa ein Dutzend Mal imJahr – und das bringt mich zu meinerTrin-Regel:

Wenn der Trin über 2,0 schließt, hatder Markt eine Chance von 80Prozent, am nächsten Tag eineRallye zu produzieren.Wenn der Trin unter 0,60 schließt,besteht eine Chance von 80 Prozentauf eine Glattstellung am nächstenTag.

Die Moves des nächsten Tags müssen

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nicht zwangsläufig groß sein – siewerden aber definitiv »OpposingMoves«, also Bewegungen inentgegengesetzter Richtung sein. Dasbehalte ich im Hinterkopf, während ichmeine Setups für den nächsten Trading-Tag betrachte. Wenn der gestrigeSchlusskurs über 2,0 lag, werde ichmich am folgenden Tag auf Long-Setupskonzentrieren und Short-Setupsignorieren. Und an dieser Stelle wird esinteressant: Wenn der Markt nach einemWert von 2,0 am nächsten Tag keineRallye zeigt, dann haben die Märkte eingroßes Problem und bereiten sich aufeinen massiven Kursrutsch vor. Dasereignete sich beispielsweise in derersten Juli-Woche 2004 (siehe

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Abbildung 5.7).Auf diesem täglichen Chart des Trin

und des Mini-Sized Dow schloss derTrin am 1. Juli mit einem Wert von 2,80(Punkt 1). Am nächsten Tag versuchtendie Märkte bereits früh in der Sessioneine Rallye, die aber verpuffte und amSchluss mit einem Verlust endete. Dasist immer ein ominöses Signal, und derDow verlor weitere 673 Punkte, bevorer am 6. August 2004 seinen Tiefstpunkterreichte. Am 6. Juli schloss der Trinbei 2,12 (Punkt 3), und der Dow zeigteam nächsten Tag eine Rallye (Punkt 4).Doch der Triumph der Bullen dauertenicht lang. Das Gleiche spielte sich amzweiten Trading-Tag des Jahrs 2005, am4. Januar, ab: Die Märkte schafften die

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Rallye nicht, und am Ende des Monatsstand ein Minus von 410 Punkten.

TRINQ – DER TRIN FÜRDEN NASDAQ

Der Trinq (TradeStation-Kürzel:$TRINQ) funktioniert wie der Trin, nurdass er eben für den Nasdaq gilt. DieGrundregeln sind die gleichen – alles,was mich interessiert, ist der Trend desTrinq.

Abbildung 5.8 zeigt den Chart, denwir schon einmal betrachtet haben,nämlich den Chart vom 29. März 2005 –nun haben wir aber noch den Trinq und

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den Nasdaq hinzugefügt. Wenn der Trinqsteigt, fällt der Nasdaq. Generell messeich dem Trinq mehr Gewicht bei, weißaber auch gerne darüber Bescheid, wasbeim Nasdaq vor sich geht. Es gibtZeiten, in denen der Trinq den Moveanführt, neue Höchst- oder Tiefständeerreicht – noch vor dem Trin. An Tagen,an denen der Trinq unentschlossen agiertund der Trin einen Trend zeigt, richte ichmeine Aufmerksamkeit auf den Trin. Diestärksten Bewegungen auf den Märktentreten dann auf, wenn beide, Trin undTrinq, mehr oder weniger parallelagieren.

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Abbildung 5.7

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Abbildung 5.8

PUT-CALL-RATIO – DERSCHLÜSSEL ZUMKÖNIGREICH

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Eine Frage an Sie als Trader: Waswürden Sie dafür geben, stets zu wissen,was alle anderen Marktteilnehmer zujedem Zeitpunkt machen? Wenn einBroker mir erzählte, er könne mir dieseInformationen beschaffen, wäre ich sodankbar, dass ich ihm auch 25 US-Dollar pro Abwicklung eines E-Mini-Futures-Kontraktes zahlen würde.Nachdem eine derart geheimeInformation nicht einfach auf magischeWeise in mein E-Mail-Postfach kommt,meine ich, dass das Put-Call-Ratio(TradeStation-Kürzel: $WPCVA – imweiteren Verlauf dieses Kapitels als PCbezeichnet) der Weg ist, mit dem mandieser Information am nächsten kommt.

Das PC-Ratio misst, wie viele Put-

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Optionen verglichen mit den Call-Optionen gekauft wurden. Die Formel isteinfach zu berechnen: Man nehme dasVolumen der Puts und dividiere es durchdas Volumen der Calls. (Für alle, diesich mit Optionen nicht auskennen: EinenPut zu kaufen heißt, darauf zu wetten,dass der Markt fällt. Einen Call zukaufen heißt, darauf zu wetten, dass derMarkt steigt.) Wenn es 50.000 verkauftePuts und 100.000 Calls sind, beträgt dasRatio somit also 50.000/10.0000 oder0,5. Wenn es sich um 125.000 verkauftePuts und 85.000 Calls handelt, beträgtdas Ratio 1,47.

Es gibt drei Hauptarten des PC-Ratios, die im Tagesverlauf generiertwerden: das Equity PC-Ratio, das Index

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PC-Ratio und das kombinierteEquity/Index PC-Ratio. Das Equity PC-Ratio ist generell sehr niedrig und zeigtdie Privathändler, die dazu neigen, longzu gehen (mehr Call-Käufe). Das IndexPC-Ratio ist normalerweise sehr hoch(mehr Put-Käufe). Dies zeigt eineinstitutionelle Denkweise, die für denFall eines unvorhersehbaren Moves nachunten geschützt bleiben will. Daskombinierte Equity/Index PC-Ratiorepräsentiert beide Gruppen und bietetdem Trader den besten Einblick in das,was die Mehrheit der Maktteilnehmerdenkt und – noch wichtiger – wo sie ihre»Wetten« platzieren. Eben dieseskombinierte Equity/Index PC-Ratiobeobachte ich während des Trading-

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Tags.Um zu verdeutlichen, wie ich diesen

Indikator verwende, lassen Sie unseinfach annehmen, dass der Markt exakt100 Teilnehmer hat. Lassen Sie unsaußerdem annehmen, dass jeder dieser100 Marktteilnehmer eine bearisheEinstellung den Märkten gegenübervertritt und auf Grund dieser Einstellungseine Short-Positionen in Aktien, ETFsund Idex-Futures gelegt hat (und nochden Kauf von Puts). Sind alle 100Teilnehmer bearish und short, geschehensehr interessante Dinge: Es gibtniemanden mehr, der verkauft. Wennniemand verkauft, gibt es keinerleiAbwärtsdruck auf den Markt, und sosteigt er. Dieser Aufschwung trifft früher

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oder später die erste Welle von Stopp-Orders, die von den 100 Teilnehmern,die short sind, an einer bestimmtenStelle gesetzt wurden. Egal, um welcheGruppe von Tradern es sich handelt:Einige werden enge Stopps, manchemittlere und manche weite Stoppsverwenden. Die Gruppe der engen trifftes zuerst, und das generiert frischenKaufdruck in Form von Short Covering –was wiederum die Märkte in die Höhetreibt, direkt zum nächsten Level derStopps. Diese neue Serie an Stopps löstwiederum eine Welle an Short Coveringaus, die die Märkte noch höher treibt –in die nächste Welle. Das wiederholtsich so lang, bis alle Stopps ausgelöstwurden.

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An diesem Punkt werden die 100Teilnehmer bullish und beginnen damit,Aktien- und Index-Futures und Call-Optionen zu kaufen. Wenn sie ihrePositionen wieder eingenommen haben,ereignet sich wiederum etwas sehrKurioses: Es gibt niemanden mehr, derkauft. Wenn niemand kauft, fallen dieMärkte und löschen die erste Stufe derStopps, was wiederum genugVerkaufsdruck generiert, um die Märkteweiter nach unten zu drücken, und soweiter und so fort. Ein Teufelskreis.

Natürlich ist dieses Szenario starkvereinfacht, und in der Realität existiertnatürlich kein Markt, in dem alle nurbearish oder alle nur bullish sind. DieMenge an Bären und Bullen variiert

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dennoch regelmäßig, und dieser»Einstellungswandel« bringt den Marktdazu, in ähnlicher Weise zu reagieren,wie in unserem Szenario dargestellt. Dasbringt mich zu meiner ersten PC-Ratio-Regel:

Wenn die kombinierte Equity/Index-Ratio beim Intraday-Handel über1,0 steigt, ignoriere ich alle Short-Setups und wende mich den Long-Setups zu.

Eine PC-Ratio von über 1,0 ist einHinweis auf eine extrem pessimistischeEinstellung und auf Put Buying und bietetso, als Ergebnis des oben genanntenSzenarios, eine Basis für den Markt –allerdings keine sofortige. Es ist nicht

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so, dass die Ratio auf 1,0 steigt und dieMärkte sofort ihren Abstieg beenden undeine Rallye starten. Das ist ein Prozess,und es gibt einen sichtbaren Support-Level, der eben deshalb sichtbar wird,weil es einfach zu viele Bären auf demMarkt gibt – es gibt viele Buy-Stopps,die nur darauf warten, herausgenommenzu werden. Diese Werte von 1,0 undhöher treten meist dann auf, wenn dieMärkte einige Tage in Folge gefallensind, schlechte Gewinne oderwirtschaftliche Daten den Markterschüttern und viele Marktteilnehmereine bearishe Zukunftserwartung haben.Es geschieht tatsächlich oft, dass dieMärkte so lang fallen, bis die PC-Ratioüber 1,0 liegt. Das entgegengesetzte

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Extrem trifft ebenfalls zu, und das bringtmich zu meiner nächsten Regel:

Wenn das kombinierte PC-Ratio aufIntraday-Basis unter 0,60 fällt,ignoriere ich alle Long-Setups undkonzentriere mich auf die Short-Setups.

Eine PC-Ratio von weniger als 0,60steht für extremes Call-Buying und zeigtdem Markt seine Grenzen auf. Dies isteine Situation, in der es zu viele Bullengibt und nur wenige Leute, die bearishgestimmt sind. Nun gibt es viele Sell-Stopps unterhalb des aktuellen Kurses,die nur darauf warten, ausgelöst zuwerden. Das ereignet sichnormalerweise dann, wenn auf den

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Märkten eine Rallye über einige Tagestattgefunden hat oder wenn großeGewinne oder schwer wiegendeWirtschaftsmeldungen die Märktebeeinflussen. Außerdem kann es nochLeute geben, die den Move verpassthaben und nun Angst haben,zurückgelassen zu werden. Es ist in derTat so, dass ein Markt mehrmals eineRallye zeigen wird, bevor die PC-Ratiounter 0,60 fällt.

Abbildung 5.9 zeigt einen 15-Minuten-Chart des Mini-Sized Dow undder Equity/Index PC-Ratio. Am 22.Februar 2005 blieb die PC-Ratio fastden ganzen Tag über niedrig und fielunter 0,60. Das zeigt bullishe Aussichtenan und deutet auf den Kauf von Aktien,

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Index-Futures und Calls hin. Es kam zudiversen Stopps unterhalb des aktuellenMarktkurses, und der Dow schmiertefolgerichtig um mehr als 120 Punkte ab,um diese Stopps wieder loszuwerden.Am 23. Februar verbrachte die PC-Ratioeine bestimmte Zeit über 1,0 – einebearishe Aussicht. Short-Positionenwurden erstellt, Puts wurden gekauft –und viele Stopps wurden oberhalb desaktuellen Markts platziert. Das reichteaus, um eine Rallye bis zurSchlussglocke auszulösen, da die weitoben angesetzten Stopps wie Benzin fürden Rallye-Motor wirkten. Am 24.Februar brachte es die PC-Ratio aufeinen extrem hohen Wert, während dieMärkte fielen und die gesamte Session

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lang unter Druck blieben. Da aber soviele Teilnehmer bearish waren und soviele Buy-Stopps über dem Marktkurslagen, konnte der Markt gar nicht anders,als eine Rallye an den Tag zu legen. Am25. Februar startete die PC-Rationiedrig in den Tag, stieg aber bis auf0,80 und blieb für den Rest des Trading-Tags bei diesem Wert. Am 28. Februarstartete die PC-Ratio wiederum niedrigund blieb fast eine Stunde lang unter0,60. Das bedeutete, dass alle begeistertwaren und wegen der Rallye vom 25.Februar Calls kauften. Und nun, da soviele Sell-Stopps auf dem Markt waren(durch all die neuen Long-Positionen),fiel der Markt zurück und lösteebendiese Stopps aus.

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Ich wiederhole: Der Hauptzweck derPC-Ratio besteht für mich darin zusehen, ob der Bereich, in dem sich allesbewegt, groß ist oder nicht. DieserIndikator verbringt nicht allzu viel Zeitin extremen Wertbereichen, hat aberdennoch einen Einfluss auf die Märkte.Was geschieht, wenn die PC-Ratio keineextremen Werte generiert?

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Abbildung 5.9

Die PC-Ratio verbringt viel Zeit ineinem von mir als eher »neutral«bezeichneten Wertebereich. Dieserbefindet sich etwa zwischen 0,70 und0,90. Bei solchen Werten spielt die PC-

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Ratio für gewöhnlich keine Rolle fürmeine Entscheidungen im Trading. Esgibt allerdings noch einen weiterenAspekt, den ich während des Tagsbeobachte: den „Trend« des PC. Unddas führt mich zu meiner nächstenGrundregel:

Wenn der Markt eine Rallye zeigt,möchte ich die steigende PC-Ratiosehen, die den Move bestätigt.Wenn der Markt fällt, möchte ichdie fallende PC-Ratio sehen, dieden Move bestätigt.

Wenn die PC-Ratio eine Rallye zeigt,bedeutet das, dass mehr Menschen einebearishe Position einnehmen und sieAktien und Indizes shorten sowie Putskaufen. Dies macht deutlich, dass die

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Leute nicht an die Rallye glauben undihre Stärke dazu nutzen, Short-Positioneneinzusetzen. Sie wissen fast nichts überdie Tatsache, dass ihr Shorting nur alsTreibstoff für die aktuelle Entwicklungdient, da es nun eine Reihe von Stopp-Orders oberhalb des aktuellen Kursesgibt, die nur darauf warten, erreicht zuwerden. Wenn der Markt nun aber docheine Rallye zeigt und die PC-Ratio fällt,dann deshalb, weil die Menschen an dieRallye glauben und sie unterstützen – einZeichen dafür, dass der Markt auf Kursliegt. Natürlich ist auch das Gegenteilkorrekt. Wenn der Markt und die PC-Ratio fallen, bedeutet das, dass mehrMarktteilnehmer eine bullishe Positioneingenommen haben und die Schwäche

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des Markts ausnutzen, um Aktien undCalls zu kaufen. Sie bieten dem Markt»Benzin« für die Fortsetzung desAbwärtstrends und tun dies in der Formvon neuen, unter dem Markt liegendenSell-Orders. Wenn der Markt fällt unddie PC-Ratio eine Rallye zeigt, sobedeutet das wiederum, dass dieTeilnehmer Angst haben und den Marktnach unten drücken – ein Zeichen dafür,dass der Abstieg bald zu Ende sein wird(siehe Abbildung 5.10).

1. Am 29. März 2005 zeigen dieMini-Sized-Dow-Futures eineAbwärtlücke und versuchen zufallen.

2. Die PC-Ratio zeigt eine Rallye,während die Marktteilnehmer

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Short-Positionen eingehen und Putskaufen.

3. Das verstärkt das Put-Buying.Obwohl es die PC-Ratio nicht über1,0 schafft, reicht das dennoch aus,um die Märkte umkehren zu lassenund die oberhalb platzierten Stopp-Orders zu löschen.

4. Trader halten diese Rallye des YMfür eine gute Sache, und kaufenCalls, als die Märkte wieder fallen.Dieses Call-Buying wird nochintensiver, als die PC-Ratio unter0,65 fällt.

5. Durch dieses aggressive Call-Buying fällt der YM währendeiniger Stunden und bricht dann ein.Er verliert mehr als 120 Punkte.

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6. Durch diesen Absturz bekommendie Trader Angst, dass sie dieAbwärtsbewegung verpassenkönnten, shorten ihre Aktien undkaufen Puts. Das treibt die PC-Ratio auf ihren Tageshöchststand.

7. Obwohl die Märkte nicht bis zumSchluss steigen, stabilisieren siesich dennoch, da eine hohe PC-Ratio eine Basis auf den Märktenlegt.

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Abbildung 5.10

Abbildung 5.11 zeigt die Märkte amdarauffolgenden Tag. Auf Grund derTatsache, dass die Märkte am 29. Märznahe den Tiefpunkten schließen, nehmendie Leute am nächsten Morgen eine

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bearishe Position ein, shorten beim Gap-up aggressiv und kaufen Puts für den»unvermeidlichen« Abwärtstrend. DiePC-Ratio steigt in extreme Höhen,während die Trader versuchen, sich aufder Short-Seite zu positionieren. Wiereagiert der Markt darauf? Nun, erschließt mit einem Plus von 140 Punktengegenüber dem Vortag.

Ich muss betonen, dass ich die PC-Ratio vor 10:00 Uhr vormittagsweitgehend nicht beachte. Es gibt vieleAktien im Index, die ihre Zeit brauchen,bis sie eröffnet sind. Außerdem gibt esviele Overnight-Orders, die nunausgeführt werden müssen. Das allesverursacht erdrutschartige Bewegungenin der PC-Ratio. Außerdem befasse ich

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mich an Tagen, an denen die Optionenauslaufen, nicht mit der PC-Ratio, da siedazu tendiert, durch alle dieseOptionsaktivitäten verrückt zu spielen.

Die PC-Ratio ist ein wertvollesIntraday-Trading-Tool. Während ichdies schreibe, gibt es viele Kurs-Anbieter, die diesen Indikator nicht imAngebot führen. Bei TradeStation mussman für »Opra« zugelassen sein, um diePC-Ratio einsehen zu dürfen. Währendsie bei TradeStation wenigstenserhältlich ist, ist sie beispielsweise beieSignal nicht im Programm. Ich meine,dass mehr Anbieter die PC-Ratio in ihrAngebot aufnähmen, wenn mehr Kundendanach fragten. Sie ist aber auchkostenlos auf www.cboe.com im

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Bereich »Market Data« erhältlich.Dieser Chart wird alle 30 Minutenaktualisiert.

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Abbildung 5.11

DIE SECTOR SORTER LIST– SCHÖNHEIT KOMMTVON INNEN

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Die Sector Sorter List (SSL) ist eineinfaches Tool, das ich verwende, um zusehen, was »zwischen den Indizes«geschieht. Ich liste alleSchlüsselbereiche auf und lasse sie miralle paar Sekunden automatisch nachihrer Netto-Prozent-Bewegung sortieren.Dadurch kann ich auf einen Blickerkennen, welche Sektoren die Märkteanführen und welche am Schluss stehen,und das führt sogleich zur ersten Regelim Zusammenhang mit der Sector SorterList:

Jeder Move ohne die BranchenBank (BKX), Broker (XBD) undHalbleiter (SOX) ist ungewöhnlichund wird nicht lang anhalten.

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Am 1. April 2005 waren die einzigenBranchen, die über den größten Teil desTags stiegen, Energie, Immobilien undGold (siehe Abbildung 5.12). Einer derschlechtesten Sektoren dieses Tags warder Halbleitersektor, und die Bankenund Broker waren nur unwesentlichbesser dran. Ich möchte wissen, wiediese Märkte stehen. Dafür gibt es dreiGründe:

Erstens ist der Bankensektorderjenige mit der größten (oder einer dergrößten, je nach Kursen)Kapitalausstattung auf dem Markt. DieMärkte brauchen die Unterstützungdieses Index’, um auf anhaltendepositive Entwicklungen hoffen zukönnen. Zweitens sind Broker ein

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signifikantes Spiegelbild der Märkte. Indie Richtung, die die Brokereinschlagen, wird auch der Markt gehen.Und schließlich drittens: Jeder hatAnteile an Halbleiter-Aktien. Siebesitzen eine große Gefolgschaft unterden privaten und institutionellenAnlegern. Wenn ich einen Markt fallensehe und einer dieser drei Sektoren ander Spitze der Verlierer steht, bin ichmir sicher, dass dieser Abwärtstrendandauern wird. Dies gilt auch für dieentgegengesetzte Richtung.

Ich verwende diese Liste auch danngern, wenn die Märkte ruhig oder unstetsind. Oft geschehen auf den Märkten»getarnte« Moves. Das geschieht, wennsich alle Indizes im gleichen Bereich

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bewegen, es aber unter der Oberflächeeinige Schlüsselsektoren gibt, die fallenoder steigen. Dies wird vom Indexselbst nur selten angezeigt. Und dasbringt mich zur nächsten Regel:

Während ruhiger Marktperiodengilt: Je mehr Sektoren im rotenBereich sind, desto größer ist dieWahrscheinlichkeit, dass sie auchbeim Zusammenbruch des Marktsrot sein werden.Gleichzeitig gilt: Je mehr Sektorenim grünen Bereich sind, destogrößer ist die Wahrscheinlichkeit,dass sie auch beim Zusammenbruchdes Markts im grünen Bereich sind.

So wie ein Arzt die Krankenakte seines

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Patienten einsieht, sieht der Traderdurch die Sector Sorter List, in welchemZustand sich die aktuelle Marktsituationbefindet.

SO WISSEN SIE, DASS ESEIN UNSTETER TAGWERDEN WIRD

Eines der frustrierendsten Dinge, die einTrader erleiden muss, sind engeKursbereiche – ein unsteter Tag in denAktienindizes. Solche Tage treten dannauf, wenn die Aktienindizes denGroßteil des Tags in einem kleinen,engen Bereich gehandelt werden und nur

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über eine minimale Volatilität verfügen.Die meisten Trader merken gar nicht,dass der Tag sehr bewegt sein wird –bis er schon zur Hälfte vorbei ist. Dasist durch einen Blick auf den Chart zuerkennen, und an der Anzahl schlechterTrades zu erahnen.

Zusätzlich gibt es spezielle Trade-Setups, die auf unsteten Märktengroßartig funktionieren. Wenn ein Traderunverbesserlicherweise ein Setupverwendet, das auf Trendmärktenfunktioniert, wird er sich damit selbstumbringen. Zwei meinerLieblingsstrategien für unstete Märktehabe ich in den Kapiteln 7 und 9beschrieben (Pivots und Tick Fades).

Mein Ziel ist es, so früh wie möglich

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herauszufinden, welcher Markt es dennsein wird. Damit dies gelingt, beschaffeich mir einen Fünf-Minuten-Chart der E-Mini-S&P-500-Futures, und der einzigeIndikator, den ich für diesen Chartverwende, ist das Volumen. Ich setzeeine horizontale Linie beim Level10.000 an den Volumenchart (oder ichplatziere die Linie so nah wie möglichbei 10.000).

In Abbildung 5.13 können wir sehen,dass der Handel während der erstenStunde den größten Anteil anVolumenwerten über 1.000 aufweisenkonnte. Das bedeutet, dass alle fünfMinuten mehr als 10.000 Kontraktegehandelt wurden. Der Kursbereich waran diesem Tag extrem weitläufig und

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befand sich im Bereich von 14 Punkten(oder 140 Dow-Punkten). In Abbildung5.14 können wir sehen, dass dasVolumen von Anfang an bei oder unter10.000 lag und nur einmal kurzzeitig imZusammenhang mit einerBörsennachricht über 10.000 stieg. Derdaraus resultierende Bereich diesesTrading-Tags befand sich also zwischen1.209,00 und 1.206,00 – ein Bereich vondrei Punkten (oder 30 Dow-Punkten).Und das bringt mich zu meiner erstenRegel für den Volumen-Chart:

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Abbildung 5.12

Wenn die ersten sechs Bars einesFünf-Minuten-ES-Charts das größte

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Volumen bei oder unter 10.000Kontrakten besitzen, ist eineunstete, in einem engen Bereichablaufende Session zu erwarten.Wenn die ersten sechs Bars einesFünf-Minuten-ES-Charts das größteVolumen bei oder über 10.000Kontrakten besitzen, ist einevolatilere Session mit besserenTrends zu erwarten.

Das ist eine einfache Möglichkeit, schonfrühzeitig zu sehen, ob die Märkte andiesem Tag unstet oder volatiler seinwerden. Und das ermöglicht es denTradern wiederum, besser passendeSetups für den Morgen an diesenMärkten auszuwählen.

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Abbildung 5.13

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Abbildung 5.14

ZUSAMMENFASSUNG –DEN TRADING-TAG BEIDER ERÖFFNUNGEINSCHÄTZEN

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Es geschieht schnell, dass man von zuvielen Daten und Informationenerschlagen wird. Der Schlüssel dabei istes, diese Daten so zu lesen, dass dasGehirn die Informationen so schnell undeffizient wie möglich verarbeiten undauswerten kann. Ich tue das, indem ichdie Informationen in einer bestimmtenReihenfolge betrachte – in zwei Spalten,von oben bis unten, von links nachrechts.

Abbildung 5.15 zeigt, wie ich alleInformationen auf einem Bildschirmaufteile. Der Trin und der Trinqbefinden sich oben links – diese beidenschaue ich mir immer als Erste an. Dannwandern meine Augen nach unten zurPC-Ratio. Danach betrachte ich die

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Ticks, die sich am linken unteren Endedes Bildschirms befinden. Von hier ausspringen meine Augen nach rechts obenzur Sector Sorter List. Schließlich werfeich noch einen Blick auf den Tiki. Ichmuss also keinen Chart ansehen, um zuerkennen, dass der Markt den ganzenTag gefallen ist.

Abbildung 5.16 zeigt dieseSchlüsselindikatoren vor demHintergrund eines starken Markts. Aufeinen Blick ist hier zu erkennen, dass derTrin und Trinq einen Abwärtstrenderleben und die PC-Ratio bei weit über1,0 in den Tag gestartet ist. Ich kannsehen, dass die Ticks einen Großteil derZeit über null verbracht haben und dasssich die meisten Sektoren im grünen

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Bereich befinden. Durch den Tiki kannich außerdem erkennen, dass es zurzeitwesentlich mehr Buy- als Sell-Programme gibt. An einem solchen Tagkonzentriere ich mich ausschließlich aufLong-Setups.

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Abbildung 5.15

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Abbildung 5.16

Diese Methode gibt einem ein Gefühldafür, ob auf dem Markt AufwärtsoderAbwärtsdruck herrscht; ferner ist zubemerken, wann die Märkte unstet sind.Dies werden sie, wenn all diese

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verschiedenen Indikatoren untereinanderin Konflikte geraten. Ein Beispiel: DerTrin erreicht neue Höhen (bearish), aberdie Ticks bleiben unter null (bullish).Eine der besten Artenzu sehen, ob essich um einen unsteten Markt handeltoder nicht, ist gleichzeitig eine dereinfachsten Methoden: Man schaut sichdie Sector Sorter List an, und wenn dieHälfte aller Sektoren grün und dieandere Hälfte rot ist – nun, neutraler gehtes nicht.

Ich habe den Fünf-Minuten-ES-Volumenchart nicht mit in dieses Layoutgenommen, weil einfach nicht genugPlatz vorhanden ist. Ich beobachtediesen Chart auf einem anderenBildschirm.

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Ich habe dieses Layout mitTradeStation entwickelt. Sie können esnachmachen, indem Sie die Abbildungen5.15 und 5.16 betrachten oder aufwww.tradethemarkets.com gehen undeine komplette Kopie mit allen Audio-Alarmsignalen herunterladen.

AUF DAS PARKETTHÖREN – DER WERT DESPARKETTLÄRMS

Es gibt Informationsdaten von Leuten,die direkt neben den Brokern für S&P-Futures an der Chicago MercantileExchange stehen. Sie sitzen dort und

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werden die Bid-Ask-Kurse ausrufen unddie Aktionen auf dem Marktkommentieren. Ich mag es lieber, wenndiese Informationen leise im Hintergrundlaufen. Einer meiner Trading-Partner,Hubert Senters, möchte dieseInformationen sofort präsentiertbekommen, während er alle Nuancenbeobachtet, die aus der Pit kommen.Hubert führte mich in die Welt des PitNoise ein, ich hörte diesem Lärm(Noise) eine Zeit lang zu, er machtemich verrückt, und ich hasste ihn. Alsoschaltete ich ab. Nach drei Tagen wurdemir klar, dass ich viel mehr kämpfenmusste, um herauszufinden, in welcheRichtung die Märkte gehen – und icherkannte, dass ich unwissentlich das Pit

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Noise wieder berücksichtigte. Heutewürde ich den Aktienindex keinesfallsohne das Pit Noise handeln. Ich erklärenun, wie es funktioniert und wie ich esverwende.

Zuerst einmal: Es ist wichtig zuwissen, worüber die Leute in den Pitsreden. Den ganzen Tag lang hört derTrader die Bid-Ask-Quotes, und dasklingt in etwa so: »Sechs-Zwanzig zurHälfte, Sechs-Zwanzig zur Hälfte« undso weiter. Das ist eine Quote des S&P-Kontraktes, der in Zehnteln anstatt inVierteln (wie die E-Minis) gezählt wird.Das bedeutet, dass die aktuellenBids/Asks 1.136,20 zu 1.136,50 sind.Die Quotes konzentrieren sich auf dieletzten Ziffern anstatt auf den gesamten

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Kurs.Die Person, die diese Aufrufe macht,

wird stets »paper versus local« rufen.Wenn Papiere auf die Märkte kommen,bedeutet dies, dass es sich um eineRetail-Order handelt, die von Brokernwie etwa Goldman Sachs oder MerrillLynch erteilt wurde. »Local Market«bedeutet, dass die Locals untereinanderhandeln; das geschieht, wenn wenigeAktionen zu verzeichnen sind und wenigVolumen zur Verfügung steht. Hubert undich haben bereits viele Pit-Sprechergehört, und der beste ist ganz klar BenLichtenstein vonwww.realtimefutures.com. Man merktihm an, dass er das liebt, was er tut. ImJuli 2005 hielten Hubert und ich ein

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viertägiges Seminar im Sears Tower inChicago. Wir konnten Ben dazu bringen,ebenfalls zu kommen und eine Stundelang darüber zu referieren, wie er wasmacht und welche Hörer er ansprechenmöchte. Am nächsten Tag dann nahmenwir 50 Seminarteilnehmer mit zumCME, damit sie Ben in Aktionbeobachten konnten, während er den PitNoise live ausrief. Sie konnten genauverfolgen, was er beobachtete, was errief und warum es es rief. Es war einewunderbare Erfahrung, und die ChicagoMercantile Exchange erteilte uns dieErlaubnis, ein Film-team mitzunehmenund die Floor Events zu filmen – alsZusatz zum ohnehin auf Filmfestgehaltenen Seminar. Das allein war

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schon eine tolle Sache, weil der CMEsolche Anfragen normalerweise stetsablehnt und kaum Film-Crews auf dasParkett lässt. Ich habe ihnen ausführlichdafür gedankt, dass wir dort drehendurften. Natürlich gaben die Jungs in denPits Ben Saures, weil er denParkett-»Rundgang« anführte – ein Teildavon wurde auch auf Film gebannt. Zudem Zeitpunkt, an dem dieses Buch indie Läden kommt, wird es von demSeminar eine DVD geben sowie einezusätzliche DVD, die sich auf Ben, denBesuch bei der CME und das Pit Noisekonzentriert. Für diejenigen, die andiesem Seminar teilnahmen, war es dieTrading-Erfahrung ihres Lebens. Wirarbeiten mittlerweile eng mit Ben

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zusammen. Für jeden, der sich BensDienste sichern möchte: Erwähnen Sieeinfach, dass ich Ihnen Ben empfohlenhabe, und Sie erhalten einen Rabatt von40 Prozent auf die Preise, die er aufseiner Website anbietet. Ich habe keineVerbindung zu Bens Kundengeschäften.Ich liebe einfach seine Arbeit und freuemich, wenn ich anderen Leuten davonerzählen kann. Lassen Sie uns nochweitere Dinge betrachten, die beachtetwerden sollten, wenn man das Pit Noise»abhört«.

Ein »Thin Top« bedeutet, dass esnicht allzu viele Bids auf diesemKurslevel gibt – gehen Sie davon aus,dass die Rallye scheitern wird. WennBen einen Scale Buyer oder Scale Seller

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erwähnt, interessiere ich mich dafür,was der Seller an welchen Levels tut.

Wenn Ben »Top Tener« erwähnt,bedeutet das, dass eines der zehn»höchsten Tiere« in der Pit irgendetwastut. Immer mal wieder hört man, dass einTop Tener short feststeckt, und dasbietet tolle Möglichkeiten, auf einenTrade aufzuspringen, da sie gezwungensind, Hunderte von S&P-Kontrakten zucovern, um aus ihren Positionenaussteigen zu können. Eine solcheInformation bekommt man nicht durchdas Betrachten eines Charts.

Ich höre auch gerne dem allgemeinenGeräuschpegel zu. Ist der Level ruhigund bedacht oder laut und schnell? Wennder Lärm explodiert, ist es fast so, als

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würden die Ticks einen Level von plus1.000 erreichen. Dieser Aktivitätsleveldauert nicht lang an, und die Märktewerden umkehren. Wenn der Ton leiseund ruhig ist und kontinuierlich lauterwird, werde ich der Richtung desMarkts so lang folgen, wie der Lärm»explodiert«, und dann aussteigen.

Ich höre dem Pit Noise am liebstenzu, um herauszufinden, ob das Noise fürdie Aufwärts- oder für dieAbwärtstrends lauter ist. Wenn einMarkt eine Rallye zeigt und das PitNoise laut ist, der Markt dannzurückfällt und das Pit Noise leiser wird– dann ist das ein glasklares Zeichendafür, dass das Momentun höher ist, undich werde deshalb alle Pullbacks an

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diesen Tagen kaufen. Das Gegenteil trifftauch hier wieder zu. Als ich mich daranerst einmal gewöhnt hatte, fiel es mirsehr schwer, einen Chart anzusehen unddiesen »Pit-Noise-Indikator« nicht imHinterkopf zu haben.

Es gibt viele andere Wege, das PitNoise zu nutzen. Wenn jemand über oderunter dem Markt ist, was die Größeangeht, und die Locals diesen Platzeinnehmen, sollten Sie in Richtung desMoves mitgehen. Das bedeutet, dass dieLocals die Märkte vorantreiben undnicht zurückdrängen.

Wenn Ihnen der Pit-Moderator sagt,was der Tiefpunkt ist und dass dieserTiefpunkt unter dem Tiefpunkt des Tagsliegt, den Sie auf dem Chart erkennen

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können, wird der Markt weiter fallenund an diesem Tag immer neueTiefpunkte erreichen. Wenn der Pit-Moderator sagt: »Halten Sie nach einemStopp Run bei 1.136 Ausschau!«, solltenSie auf diese Zahl achten, wenn Sie sichnoch darunter befinden.

Das Wichtigste beim Pit Noise ist es,nicht in Begeisterung zu verfallen. Es isteinfach, etwas für den heiligen Gral zuhalten, wenn man es das erste Mal in denHänden hält. Das ist es aber nicht. Es istnur ein weiteres Tool. Trader, die inBegeisterung verfallen, kaufen dieHöchststände und verkaufen dieTiefpunkte – wie jeder andere Amateurauch.

Es dauert etwa zwei Monate, in

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denen man dem Pit Noise regelmäßigzuhören muss, bis man sich darangewöhnt. Wenn man sich dann darangewöhnt hat, ist es schwer, ohne zuhandeln. Wir haben die DVDzusammengestellt, um den Lernprozessabzukürzen, und auf dieser DVDerklären wir sehr viel detaillierter, wieman dieses Tool verwendet.Informationen zu dieser DVD erhaltenSie auf www.tradethemarkets.com.

Es ist wichtig zu wissen, dass dieMärkte den Großteil des Tags mitKonsolidieren und Nichtstun verbringen.Trader, die auf einen Move warten undihm dann hinterherrennen müssen,werden immer benachteiligt seingegenüber denen, die bereits in dem

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Move sind. Die beste Art, dies zukompensieren, ist, eben dieseInsiderinformationen zu beobachten undnach Anhaltspunkten für geringenWiderstand zu suchen. Wenn die Märkteruhig sind, sollten Sie sich für dennächsten Move in eine Richtungpositionieren. Wenn der Move dannstattfindet, werden die Amateure ihmhinterherlaufen, und Sie können ihnenIhre Position verkaufen.

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TEIL 2

SpezielleIntraday- und

Swing-Setups fürFutures, Aktien,Optionen und

Forex

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Habe keine Angst davor, nurlangsam voranzukommen –habe Angst davor,stehenzubleiben.

– chinesisches Sprichwort

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6. KAPITEL

Das OpeningGap: die ersteund besteWahrscheinlichkeitdes Tages

TRADING OHNE EIN

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SPEZIFISCHES SETUP ISTWIE EINE REISE AN DENAMAZONAS OHNEKOMPASS

Bevor wir uns auf das erste Setup, dasOpening Gap-Play, stürzen, möchte ichan dieser Stelle eine Tatsache desBusiness anführen. Diese lautet wiefolgt: Trader, die ihren Lebensunterhaltmit Trading verdienen, werden in dreiKategorien eingeteilt:

1. Trader, die ein System haben, dassie jeden Tag anwenden

2. Trader, die ein System entwickelnund noch auf der Suche nach dem

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heiligen Gral sind3. Trader, die nie an spezifische

Systeme geglaubt haben undinstinktiv traden – und ihren Frauenimmer noch erklären müssen, wiesie so viel Geld verlieren konnten

Der Grund, warum ich dies hier nocheinmal wiederhole, ist folgender: Ichmöchte betonen, wie wichtig es ist, fürjeden Trading-Tag einen speziellen Plandafür zu haben, wie man ein Trade-Setup positioniert. Zusätzlich zumeigentlichen Setup muss außerdem einegewisse Basis existieren, von der ausman das Setup operieren lässt. DieseBasis besteht aus folgendenBestandteilen: Trading-Methode, Money

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Management und das Wissen über diebesten Märkte, auf denen dieses Setupam besten funktionieren könnte. Andersausgedrückt:

Es geht um viel mehr als nur »Wie istder Einstieg?« Tasten sich Trader ineinen Handel, oder werfen sie gleichalles hinein? Tasten sich Trader ihrenWeg aus einem Handel heraus, odersteigen sie auf einen Schlag aus? Ist esbesser, einen Tight Stopp und eingrößeres Volumen oder einenweiterläufigen Stopp und ein kleineresFinanzvolumen zu verwenden?Funktioniert dieser Trade besser imMini-Sized Dow oder im Euro? JederMarkt ist einzigartig. Jedes Setup istsingulär. Jeder Zeitrahmen ist speziell.

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Ohne diese zusätzlichen Daten sindTrader geradezu dazu verdammt zuscheitern und führen sich nur selbst ander Nase herum, wenn sie meinen, siekönnten mit dieser Strategie ihrenLebensunterhalt verdienen. Diese Leutemögen vielleicht ein paar Monate oderein Jahr lang ihren Spaß haben, und siekönnten vielleicht aus einem tollenTrade viel Geld mitnehmen – aber auflange Sicht funktioniert ihr System nicht.Der Sinn ist es doch, eine Situation zuschaffen, in der eine Person dieseTätigkeit als Hauptberuf ausüben kann –jeden Tag.

Diese Sektion befasst sich mit einerReihe von Setups für den aktiven Traderund ist eine Sammlung von Strategien,

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die ich derzeit in meinem Tradingebenfalls benutze. Spezifische Setupssind hervorgehoben mit genauenAngaben zu Einstieg, Ausstieg undStopp-Loss-Levels und konzentrierensich meist auf Intraday-Setups. Ichspreche auch über Swing-Setups, diesesind auch als solche ausgewiesen.Generell lässt sich jedes Setup, das beiStock-Index-Futures verwendet wird,auch bei individuellen Aktienverwendeen. Ausnahmen, die von dieserGrundregel abweichen, sindgekennzeichnet. Ich persönlich mag es,Day-Trading-Strategien in einem Konto,und Swing-Trading-Strategien in einemanderen Konto zu verwalten. Damit habeich einen besseren Überblick. Ich habe

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es vorgezogen, Setups zu präsentieren,die sehr erfolgreich waren, umdemonstrieren zu können, wie es ambesten gelingt, aus diesen Setupsauszusteigen. In Beispielen, in denen dieSetups ausgestoppt werden – und daswiderfährt einem –, ist das eine einfacheMethode des Ausstiegsmanagements –der Stopp wurde getroffen. Für einenTrader ist es wichtig zu wissen, dassnicht jeder Handel funktionieren wird.Es ist gut möglich, zwei oder drei Malausgestoppt zu werden, bevor er einenerfolgreichen Move erwischt. Das ist einnormaler Teil des Tradings, und es istwichtig, dass sich der Trader davonnicht frustrieren lässt. Eine typischeSituation, die ich schon mit eigenen

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Augen gesehen habe, ist, dass Trader auseinem Setup ausgestoppt werden unddann zögern, in ein nächstes einzusteigen– ein Setup, das natürlich erfolgreich ist.Oder sie werden ausgestoppt, und beimnächsten Setup nehmen sie die Gewinnezu schnell mit. Der Punkt ist, dass einTrader wie eine Maschine funktionierenmuss. An jedem Tag nehme ich an fünfIntraday-Setups teil. Eins dieser Setupswird ausgestoppt werden, zwei werdenanderweitig fehlschlagen, und zweiwerden Gewinne einbringen. An Tagen,an denen die ersten drei Trades bereits»Winner« waren, höre ichnormalerweise auf und verbuche meineGewinne.

Ich verwende eine Vielzahl

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spezifischer Setups in meinem Trading-Alltag. Ich habe am Anfang Aktien undAktienoptionen gehandelt, also befassensich die meisten Setups mit einemAspekt der Aktienmärkte, ob es sich nundabei um individuelle Aktien oder umMini-Stock-Index-Futures handelt. Ichspreche aber auch über Setups fürandere Märkte wie den Euro oder Bondsund auch über einige Forex-Setups.Einige dieser Setups habe ich selbstentwickelt, andere sind von Leuten, mitdenen ich zusammenarbeite. Ziel diesesTeils des Buchs ist es, Ihnen spezifischeSetups zu bieten, die Sie schon amnächsten Trading-Tag verwendenkönnen. Diese Sektion soll Ihnenaußerdem eine Vorlage bieten, Ihre

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eigenen Setups zu entwickeln. Dergrößte Unterschied beim Traden ergabsich in dem Moment, als ich lernte, meinGehirn auszuschalten und mich nur aufeine Hand voll Setups zu konzentrieren.Hatte ich die Setups erst einmal erlernt,bestand die nächste Herausforderungdarin, die Disziplin aufzubringen, diesenSetups immer auf die gleiche Art zufolgen – jedes Mal. Ich habe diesesProblem gelöst, indem ich über meineTrading-Aktivität ein Jahr lang Buchführte und mich mit jedem Setupgenauestens beschäftigte. Wenn ich vomSetup abwich, versuchte ich, das genaudurchzuplanen, und bin dann zu früh aus-oder zu spät eingestiegen – all dasschrieb ich mir in meiner Statistik unter

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der Rubrik »Impulse Play« auf. Nacheiner Weile fiel mir auf, dass dieseImpulse Plays mir kein Geldeinbrachten. Ich bekam sozusagen dieErleuchtung, und mein Fokus beimTrading verschob sich dramatisch.Anstatt mich auf potenzielle Gewinneeines Trades zu konzentrieren oder mirSorgen zu machen, ich könnte einenMove verpassen, konzentrierte ich michdarauf, ein einwandfreies Setupauszuführen. Und genau das ist derUnterschied zwischen einem Profi-Trader und einem Trader, der einruhiges Leben voller Frust lebt. Das istsehr hart. Aber es ist der Unterschiedzwischen Leben und Tod.

Es ist, als würde man mit dem

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Rauchen aufhören. Entweder entschließtman sich, eine neue Zigaretteanzuzünden, oder man tut es eben nicht.Man rechnet von Tag zu Tag. Mit jedemTag, an dem man sich keine Zigaretteansteckt, wird die Chance größer, niewieder zu rauchen. Genauso ist es beimTraden: Mit jedem Tag, an dem derTrader seine Setups diszipliniertausführt – auch wenn das bedeuten kann,sich aus einem Market Raceherauszuhalten –, steigen seine Chancen,es in diesem Business zu etwas zubringen. Wenn Sie Action mögen:Fahren Sie nach Disneyland.

Obwohl ich nicht hinter Ihnen stehenund Ihnen bei Ihrem Ringen um Disziplinhelfen kann, kann ich Ihnen dennoch die

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Setups zeigen, die ich für mein Tradingverwende. Ich habe sie in etwa sosortiert, wie ich sie an einem Trading-Tag verwenden würde. Wenn Sie dieseSetups dann austesten, werden Siefeststellen, dass Sie zu einem Setup mehrtendieren als zu einem anderen. LassenSie das nicht außer Acht, da ein Traderimmer dazu neigt, Setups und Märkte zuhandeln, die zu seiner oder ihrerPersönlichkeit passen. Lassen Sie unsalso einen Blick auf das erste Setupwerfen, das gleichzeitig eines meinerLieblings-Setups ist: das Opening Gap-Play.

NICHT ALLE GAPS SIND

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GLEICH

Ich halte Gap-Plays für die beste Art, ineinen Trading-Tag zu starten. Sie sindnicht nur die ersten Trades der Sessionder Aktienmärkte, sondern können auch– und das ist viel wichtiger – viel überdie an diesem Tag stattfindendeMarktaktivität aussagen. Deshalb werdeich über dieses Setup mehr sprechen alsüber die anderen.

Gaps sind »Contrarian-Plays« oder»Fade-Plays«, wie ich sie gerne nenne.Opening Gaps bringen viel Begeisterungund Emotionen der Marktteilnehmer mitsich, und ich will einsteigen und dieandere Seite dieser Emotioneneinnehmen. Dieses Play ist komplett

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gegen die »Menge« der Leute gerichtet –etwas, was ich sehr gern mag – undeiner der Trades mit dem wohlniedrigsten Risikofaktor. Was genau istein Gap? Gaps treten auf, wenn derEröffnungskurs einer Session höher oderniedriger ist als der Schlusskurs desVortags. Das schafft ein Gap (eineLücke) in den Kurslevels auf den Charts.Es ist wichtig zu wissen, dass derTrader diese Gaps nicht sehen wird, biser einen speziellen Gap-Chart aufgestellthat. Bei einem 24-Stunden-Chart wirdder Trader das Gap nicht sehen. Überdieses Phänomen werden wir in Kürzenoch sprechen.

Bei Gaps sind nicht alle Märktegleich. Gaps auf »Single-Item«-Märkten

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verhalten sich anders als Gaps auf»Multi-Item«-Märkten. Beispiele fürSingle-Item-Märkte sind Bonds,Währungen, Getreide oder einzelneAktien. Die Gaps hier treten an einembestimmten Punkt auf – aber nichtzwingendermaßen am gleichen Tag. Beidiesem Play interessiere ich michbesonders für Gaps, bei denen dieWahrscheinlichkeit groß ist, dass sie amgleichen Tag auftreten, an dem siegeschaffen wurden. Bei den Single-Item-Märkten kontrolliert ein News-Item dengesamten Verlauf eines Tags, statt nureinen kleinen Teil des gesamten Index’zu beeinflussen.

Das trifft speziell auf einzelne Aktienzu. Diese sind wie Politiker: Jeden Tag

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zaubern sie ein neues Skelett aus ihremWandschrank. Gewinnnachrichten,Unternehmensskandale und Insider-Deals können Gaps hervorrufen, die niewieder geschlossen werden. Ken Layund Bernie Ebbers wünschen sichsicher, dass ihre Enron- und WorldCom-Aktien ihre Overhead-Gaps schließenwürden. Unglücklicherweise sind dieChancen, dass dies geschieht, in etwa sogroß wie die, dass sich die EuropäischeUnion auf eine einheitliche Verfassungeinigt. Mit anderen Worten: Es wirdnicht geschehen. Auf Grund derunberechenbaren Natur der Aktien sindsie schlechte Kandidaten für Gap-Fills.Die Ausnahme von dieser Regel stellenGaps bei einzelnen Aktien dar, die

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wegen des Markts »gappen«, und nichtwegen einer bestimmten Meldung. Wieerkennt man so etwas? Wenn eine Aktieum zehn Cent für jeden Move um einenPunkt am S&P gappt und es keine neuenMeldungen für diese Aktie gibt, darf sieals Gap-Play angesehen werden. EinBeispiel: Wenn KLAC ein Gap von 42Cent zeigt, der S&P ein Gap-up von 4.00Punkten zeigt und es keine Nachrichtenvon KLAC gibt, kann man es als Gap-Play bezeichnen. Die Aktie bewegt sicheinfach gemeinsam mit dem allgemeinenMarkt.

Verglichen mit Single-Item-Märktenstellen Multi-Item-Märkte wie der E-Mini S&P, der Mini-Sized Dow Futuresoder ihre äquivalenten ETFs (Exchange

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Traded Funds) über die Spiders (SPY)oder Diamonds (DIA) tolle Kandidatenfür Gap-Plays dar. Der Grund hierfürist, dass es individuelle Komponentendieser Indizes gibt, die auf verschiedeneNachrichten unterschiedlich reagieren:Gute Nachrichten für Öl- sindgleichzeitig schlechte fürTransportunternehmen, und guteNachrichten für Rüstungs-Aktien könnenschlechte für die Tourismusbranche sein.Das bedeutet: Obwohl der Markt aufGrund einer Meldung ein Gap-up zeigt,gibt es immer noch einzelne Aktien aufdem Markt, welche die Meldungignorieren oder wegen dieser Meldungabfallen. Diese Reaktion, kombiniert miteinem plötzlichen Pullback bei den

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starken Papieren, die ein Gap-up zeigen,wertet den gesamten Index ab und schafftso eine Möglichkeit für den Markt, dasGap zu schließen. Zusätzlich beobachtenviele Fondsmanager die Gaps. Sie habendas schon lang getan und wissen, dassdie Märkte es hassen, »unvollständigeCharts« mit offenen Gaps zuhinterlassen. Wenn die Märkte ein Gap-up zeigen, werden sie generell longgehen, bis ein Pullback eintritt und dieGaps schließt. Hier handelt es sich alsofast um eine Prophezeiung, die sich zurHälfte selbst erfüllt.

Was ist mit dem Nasdaq oder demRussell? Ich habe auch diese Märktebeobachtet, und obwohl sie ihre Gapsoft füllen, ist die Anzahl der gefüllten

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Gaps doch geringer als im Dow oder inden S&Ps. Meine Lieblings-Gap-Playsfinden in den Mini-Futures und denETFs statt und repräsentieren damit alsoden Dow und den S&P 500.

Die Magie des PremarketVolumeDas Tolle an Gaps ist, dass sie wie einoffenes Fenster funktionieren. Und wiealle Fenster werden sie zu einembestimmten Zeitpunkt wiedergeschlossen. Die Krux ist nun also,genau vorhersagen zu können, wann dasGap (Fenster) aufgefüllt (geschlossen)wird. Ebenso wichtig wie die Analysedes Gaps an sich ist die Analyse der

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Marktumstände, die das Gaphervorgerufen haben. Es gibt unzähligeGründe für ein Gap.Gewinnüberraschungen,Terrordrohungen, Übernahmemeldungen,Wirtschaftsberichte – jeden Morgenwerden die Märkte mit Nachrichtenbombardiert. Es geht gar nicht so sehrum die Neuigkeit an sich, sonderndarum, wie der Markt darauf reagiert.Alles, was man tun muss, um dieseReaktion zu erkennen, ist, einen Blickauf das Premarket Volume zu werfen.Zusätzlich zu den News Gaps, die mehroder weniger ein Kindergeburtstag sind,gibt es auch noch professionelle Gaps.Diese werden gemacht, um Privatanlegeraus den Märkten herauszuhalten. Das

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geschieht, wenn der Dow ein Gap-up um100 Punkte zeigt und dann für den Restdes Tags in oberen Bereichen bleibt.Der Move fand also im Wesentlichenstatt, bevor der Markt eröffnet wurde.Die Profis, die vorbereitet waren,profitieren davon, während diePrivatanleger vor dem Nichts stehen undkeine Möglichkeit haben, an dem Moveteilzunehmen. Und wiederum kann dasPremarket Volume einem Trader sagen,ob es sich bei diesem Gap um einprofessionelles Gap handelt oder ob eszu einer Kurssteigerung führt, bei dereine große Chance besteht, dass das Gapam gleichen Tag noch geschlossen wird.Gaps als Reaktion aufNachrichtenmeldungen oder kleine Gaps

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sind allerdings viel häufiger. Sie sindvon Natur aus kleiner und besitzen einniedriges bis moderates PremarketVolume, schließen sich und verblassenschnell.

Nun stellt sich die Frage, ob ich denGrund für das Gap ignoriere und nachwas ich suche, um herauszufinden, obich das Setup ausführen soll oder nicht.Premarket Volume wobei genau? DieHauptsache, die ich beobachte, ist dasPremarket Volume in einem bestimmtenSet von Cash Stocks. Ich beobachte gernauch jene Cash Stocks, die auch Single-Stock-Futures (SSFs) handeln. EineListe dieser Aktien ist aufwww.oncechicago.com erhältlich.Während ich hier schreibe, gibt es etwa

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120 Aktien – allesamt große – die eingroßes Volumen handeln. Bedenken Sie,dass ich mich nicht auf das Volumen desSSF-Kontraktes konzentriere, sondernauf das der eigentlichen zu Grundeliegenden Aktie (Cash Stock).Besonders gern beobachte ich KLAC(KLA Tencor Corp.), MXIM (MaximIntegrated Products Inc.), NVLS(Novellus Systems Inc.) und AMAT(Applied Materials Inc.). Ich schätzediese Aktien, weil sie in der PremarketSession schon aktiv getradet und sowohlvon privaten Investoren als auch vonFondsmanagern aggressiv gehandeltwerden. Obwohl diese Komponentennicht Teil des Dow sind, sagen siedennoch viel darüber aus, wie der Markt

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mit einer bestimmten Nachricht umgeht.Wenn das Volumen dieser Aktien sehrhoch ist, ist es offensichtlich, dass derMarkt diese Meldung sehr ernst nimmt.Ist das Volumen bei diesen Aktien ehergering – was öfter der Fall ist –, hat derMarkt entweder kein Interesse an derMeldung oder, und das istwahrscheinlicher, er hat bereits daraufreagiert. Eben an diesen Tagen habendie Gaps gute Chancen, noch an dem Tagaufgefüllt zu werden, an dem sie auchentstanden sind.

Ich suche nach dem PremarketVolume dieser Aktien um 9:20 Uhr, alsozehn Minuten vor Eröffnung derregulären Session. Die PremarketSession eröffnet um 8:00 Uhr – die

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Daten haben also den Wert von einerStunde und 20 Minuten Trading. Wenndiese Aktien unter 30.000 Anteilen proAktie gehandelt werden, hat das Gap (upoder down) eine Chance von 85 Prozent,dass es am selben Tag wiedergeschlossen wird. Wenn es sich aber um50.000 Anteilen pro Wertpapier handelt,schrumpft diese Chance auf 60 Prozent.An diesen Tagen hat der Wechselpunkteiner Aktie eine Chance von 85 Prozent,getroffen zu werden – ich berücksichtigediesen Umstand also und passe meinZiel an. Ein Beispiel: Wenn das Gap 50Punkte am Dow beträgt und dasPremarket Volume eher moderat ist,wird mein Ziel 25 Punkte von meinemEinstieg betragen anstatt 50 Punkte –

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denn das würde einem Gap-Fillentsprechen. Wenn das PremarketVolume aber über 70.000 Anteile proAktie steigt, fallen die Chancen für dasGap auf 30 Prozent. Diese Tageenthalten für gewöhnlich einProfessional Break-away Gap. Andiesen Tagen halte ich mich raus: Ichstehe am Rand und warte darauf, dasssich eines meiner anderen Setupsentfaltet.

Warum funktioniert dieser Indikatordes Premarket Volume? Das ist so, alswürden Sie mit einem Auto bergauffahren – einmal mit fast leerem undeinmal mit vollem Tank. Wenn derMarkt einen Move zeigen wird, wird esechtes Volumen geben, das in den Cash-

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Markt fließt und das Auto über den Berghievt. Wenn der Markt einen Bluff spielt,wird das Volumen in den Cash-Märktenniedrig sein, da keine echte Überzeugungin dem Move herrscht. Ignorieren Siedie Nachrichten, und folgen Sie demGeld. Tabelle 6.1 zeigt, wie ich dieseInformationen zum Managen meinerTrades nutze:

Premarket-Volumen beiSchlüsselaktien

Positionsgröße Handelsziel

Weniger als30.000 Gesamtgröße Ausstiegsposition

zum Gap füllen

Zwischen30.000 und70.000

2/3 Größe

Ausstieg mit derHälfte, um 50 %des Gap zu füllen,die andere Hälfte

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füllt das Gap

Über 70.000nichtnachlassenderHandel

nichtnachlassenderHandel

Tabelle 6.1

Es gibt viele Tage, an denen drei derAktien unter 30.000 Anteilen und eineweitere Aktie über 95.000 Anteilengehandelt werden. In solchen Fällenschaue ich zuerst nach, ob esirgendwelche speziellen Nachrichten fürdiese Aktie gibt. Ist dem so, verwerfeich es. Wenn es keine Meldung gibt,sehe ich es als durchschnittlich an undnenne es ein »moderates« Gap und»spiele« dementsprechend. Dasbedeutet, dass mein Ziel für die erste

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Hälfte 50 Prozent des Gap-Fills beträgt,anstatt die ganze Position für einkomplettes Gap-Fill zu halten. Beimoderaten Gap-Plays bleibe ich nichtbei meinem ursprünglichen Stopp, auchdann nicht, wenn ich aus der Hälftemeiner Position aussteige.

Die besten Tage der Wochefür diesen TradeEiner meiner Trading-Partner, HubertSenters, hat über die vergangenenviereinhalb Jahre Daten auf Basis vonungenauen Gaps gesammelt und dabeialle Werte des Premarket Volumeignoriert. In Tabelle 6.2 sind dieseDaten nach Wochentagen sortiert und

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zeigen Prozentsätze dafür, an welchenTagen die Gaps mit welcher Häufigkeitam selben Tag komplett geschlossenwerden konnten.

Wie durch diese Daten belegt, habenGaps eine große Chance, am selben Tagwieder geschlossen zu werden. Würdejemand an einem Blackjack-Tisch überdie gleichen Wahrscheinlichkeitenverfügen, dann wäre Las Vegasinnerhalb von drei Monaten pleite. Vordiesem Hintergrund ist es wichtig, sichbewusst zu machen, dass der Montag derTag mit der geringsten Anzahl angefüllten Gaps ist. Der Hauptgrundhierfür ist, dass die meisten Break-away-Gaps am Montag auftreten – esgibt viele Dinge, die sich über das

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Wochenende entwickeln können. AnMontagen nehme ich immer noch Gapsmit niedrigem Volumen, aber wenn dasVolumen moderat ist, werde ich Gapsignorieren, die über 50 Dow-Punktenoder fünf S&P-Punkten liegen.Schließlich habe ich herausgefunden,dass der Expiration Day (jeder dritteFreitag im Monat) und der ersteTrading-Tag des Monats nur niedrigeWahrscheinlichkeiten von 55 bis 60Prozent aufweisen. An diesen beidenTagen lasse ich alle Gaps unberührt. Dieeinzige Ausnahme besteht dann, wenndas Premarket Volume sehr niedrig ist.Selbst wenn das Premarket Volumeverwirrend wird und der Trader dieWerte des Tags nicht versteht, sind die

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Chancen da, und der Trade ist es wert,ausgeführt zu werden.

TRADING-REGELN FÜRGAP-DOWN-KÄUFE (GAP-UP-VERKÄUFE INUMGEKEHRTERRICHTUNG)

TagGefüllteGaps inProzent

Montag 65 %Dienstag 77 %Mittwoch 79 %

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Donnerstag 82 %Freitag 78 %Tabelle 6.2

Die Regeln für Gap-down-Käufe(Gapdown Buys) basieren auf einemniedrigen Premarket Volume Gap. Wenndas Volumen moderat ist, mache ichgenau das Gleiche, außer, dass ich ausder Hälfte meiner Position aussteige,wenn die Märkte jenes Kurslevelerreichen, das 50 Prozent des Gap-Fillsausmacht. Wenn das Premarket Volumehoch ist, lasse ich dieses Trade-Setupsein. Denken Sie daran, das hier ist einFade-Play. Ich werde ein Gap-downkaufen und ein Gap-up shorten. Diefolgenden Regeln gelten für ein Gap-

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down:1. Zuerst stelle ich einen Intraday-

Gap-Chart auf, der die Daten von9:30 bis 16:15 Uhr sammelt. Sokann ich die Gaps sehen. Diesewürde man auf 24-Stunden-Chartsoder »Regular Session«-Daten derFuture-Märkte nicht erkennen.

2. Ein Gap muss mindestens zehn YModer einen ES-Punkt betragen, sonstlasse ich es aus.

3. Wenn ein Gap über 70-YM odersieben ES-Punkten liegt, schaue ichmir das Premarket Volume genauan. Die meisten Break-away-Gapssind sehr groß. Wenn dasPremarket Volume dennoch niedrigbis moderat ist, werde ich

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einsteigen.4. Bei einem Gap-down kaufe ich den

YM oder ES auf dem Markt, wennder reguläre Markt um 09:30 Uhreröffnet. Der DIA oder SPY lässtsich ebenfalls verwenden. Es istgar nicht wichtig, welcher Marktverwendet wird. Dazu gibt es aberzwei Ausnahmen: Wenn einer derStocks aus dem Gleichgewichtgeraten ist, werde ich das Gap inden S&Ps spielen. Aus demGleichgewicht heißtbeispielsweise, dass IBM durchGewinne um zehn Punkte gestiegenist – die Aktie ist nicht imGleichgewicht mit dem Rest derMärkte. Die andere Ausnahme:

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Wenn ich den Dow speziell ineinem anderen Setup nutze, sagenwir dem Squeeze oder dem PivotPlay (diese werden in denkommenden Kapiteln besprochen),dann spiele ich das Gap in denS&Ps. Auf diese Weise bin ichimmer noch im Gap-Play, wenn dasnächste Setup bereits loslegt – ichkann es einfach in den Dowaufnehmen und meinen Gap-Tradearbeiten lassen.

5. Wenn die Gaps geschlossenwurden, setze ich einenschützenden Sell-Stopp mit denfolgenden Parametern ein:

Bei Gaps unter 40 YM odervier ES-Punkten verwende ich

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eine Eineinhalbzu-eins-Risk-Reward-Ratio. (Beispiel: Beieinem 20-Punkte-Gapverwende ich einen 35-Punkte-Stopp.)Bei Gaps über 40 YM odervier ES-Punkten verwende icheine Eins-zueins-Risk-Reward-Ratio. (Beispiel: Beieinem 45-Punkte-Gap setzeich einen 45-Punkte-Stopp.)

6. Mein Ziel ist der Gap-Fill an sich.Wenn der gestrige Schlusskurs1.058,50 an den S&Ps betrug, istdas mein Ziel für den Gap-Fill. Beieinem moderaten Volume Gapwerde ich dieses Ziel aufsplitten:Mein halbes Ziel bei 50 Prozent

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des Gap-Fill, und den Rest lasseich für einen eventuellenkompletten Gap-Fill.

7. Ich verändere bei diesem Setupkeine Stopps.

8. Wenn ich ausgestoppt werde, istdas Gap-Play für diesen Tagvorbei.

9. Wenn zur Schlussglocke weder dasZiel noch der Stopp getroffenwurde, steige ich aus meinerPosition auf dem Markt aus.

10. Beim Gap-Play gibt es nur einmögliches Setup pro Trading-Tag.

WER KRIEGT DENHINTERN VERSOHLT UND

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WARUM?

Einer der wichtigsten Schritte für Traderist es zu verstehen, warum sie in einembestimmten Trade Geld verdienen – wasgleichbedeutend damit ist, zu verstehen,wer auf der anderen Seite des TradesGeld verliert. Wem tut es weh – undwarum?

Wenn die Märkte ein Gap-downzeigen, gibt es für gewöhnlich zweiGruppen, die »verletzt« werden. Da gibtes zum einen die Leute, die vom Vortagnoch »long« sind. Wenn die Märkte einGap-down zeigen, werden sie entwederausgestoppt, oder sie bekommen Panikund verkaufen. Zum anderen gibt es dieLeute, die flat sind, das Gap-down

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sehen, meinen, das sei das Ende derWelt, und anfangen zu shorten. In diesemSetup möchte ich auf der anderen Seitebeider Gruppen stehen, weil beide starkemotional auf die Märkte reagieren unddiese Emotionen sie dazu veranlassen, ineinen Trade einzusteigen. Wenn sieverkaufen, kaufe ich. Eben diese beidenGruppen werden der Antrieb für dieRallye sein: die erste durch Panikkäufeund den Versuch, ihre Verlustewettzumachen, und die zweite Gruppedurch Short Covering über die Stopps,die sie gesetzt haben, als sie ihren Short-Trade begonnen haben. Lassen Sie unseinen Blick darauf werfen. Diefolgenden Charts sind an speziellenPunkten gekennzeichnet, an denen

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Kursaktionen laufen. Jede der Listen, diezum jeweiligen Chart gehören, ist sonummeriert, dass der Text nach »2«Punkt 2 im Chart beschreibt.

SPEZIFISCHE BEISPIELEFÜR GAP-TRADING

Mini-Sized Dow –Dezember-2003-Kontrakt,15. Oktober 2003

1. Der Mini-Sized-Dow-Kontraktschließt bei 9.717 am 14. Oktober(siehe Abbildung 6.1).

2. Am 15. Oktober liegt der

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Eröffnungswert um 09:30 Uhr bei9.762 – ein Opening Gap von +45Punkten. Ich »fade das Gap« gleichbei Eröffnung und shorte den YMauf dem Markt. Mein schützenderStopp ist 45 Punkte von meinemEinstieg entfernt bei 9.807, undmein Ziel ist das Gap-Fill, also derVortagsschlusskurs von 9.717.

3. Das Gap-Fill ist komplett, wennder Kurs den Vortageswerterreicht. Das geschieht 35 Minutennach Markteröffnung. Das hier istein ziemlich gelassener Trade. Ichnenne diese schnellen Gap-Fills»Bahama Gaps«, weil sie relativgelassen, schnell und stressfreisind. Dieser Trade bringt einen

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Netto-Profit von 225 US-Dollarpro Kontrakt ein.

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Abbildung 6.1

Mini-Sized Dow –

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Dezember-2003-Kontrakt,16. Oktober 2003

1. Der Markt schließt bei 9.704 am15. Oktober (siehe Abbildung 6.2).

2. Der Markt eröffnet um 09:30 Uhram 16. Oktober mit 9.645 – einGap-down um 59 Punkte. Ich kaufezu diesen Levels und setze einenStopp bei 9.586 ein.

3. Viele Leute, die Gaps handeln,wären hier bei Punkt 3 ausgestopptworden, weil sie ihren Stopp nachoben korrigiert haben, um ihreGewinne zu schützen. Für dieseLeute ist das Gap-Play nun vorbei.

4. Ich bleibe mit den speziell für Gapsentwickelten Parametern im Trade,

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und damit bleibe ich in einemprofitablen Handel, der vieleandere Tader bereits abgeschüttelthat (siehe Abbildung 6.3). DerGrund hierfür ist, dass die anderenTrader für jedes Play Blanko-Parameter verwenden, anstatt sichspezielle Parameter für speziellePlays zu entwickeln. Obwohl vieleGaps innerhalb der ersten Stundewieder geschlossen werden, kannes bei anderen viele Stunden odersogar länger dauern. Ich setze gerneinfach die Parameter und widmemich etwas anderem, während derMarkt »sein Ding durchzieht«. Ichnenne diese Art von Gap »SomaliaGaps«. Anders als bei den Bahama

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Gaps verursachen sie viel Stressbei den Leuten, die sie beobachten.Es ist okay, Stress zu haben.Professionelle Trader reagiereneinfach nicht drauf und verlassensich auf die Parameter, die siegesetzt haben. Dieser Trade brachteeinen Nettogewinn von 295 US-Dollar pro Kontrakt ein.

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Abbildung 6.2

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Abbildung 6.3

Bedenken Sie: Eins der deutlichsten

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Anzeichen dafür, dass man es mit einemAmateur-Trader zu tun hat, ist einePerson, die bei jedem Trade TightStopps und ein Risk Reward Ratio vondrei zu eins verwendet. Die meistenAnfänger werden von ihren Brokernangewiesen, diese Formel zu verwendenund einen Punkt zu riskieren, um dreigewinnen zu können. Während sich derTrader wundert, warum er immer dannausgestoppt wird, wenn der Markt zudrehen beginnt, zählt der Broker seineKommissionseinnahmen. Generell gilt,dass weiter reichende Stopps mehrerfolgreiche Trades produzieren. DerSchlüssel bei diesen weit entferntliegenden Stopps liegt natürlich darin,nur Setups auszuführen, die eine größere

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Gewinnchance als 80 Prozent besitzen.Das Gap-Play, das ich beschreibe, mitden Parametern, die ich verwende,besitzt eine Chance auf Gewinn, dieüber 80 Prozent liegt. Durch dieVerwendung eines Tight Stopps beieinem Gap-Play fallen dieErfolgschancen eines Trades dramatisch– auf weniger als 30 Prozent.Grundsätzlich ist einer der Gründe,warum viele Trader es in diesemGeschäft nicht schaffen, dass sie Stoppsverwenden, die einfach zu eng (tight)sind. Das mag wie ein Gegensatzwirken. Aber wenn nahezu jeder Tradeausgestoppt wird, ist es schwer, Geld zuverdienen.

Was bei den Gap-Plays ebenfalls

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sehr wichtig ist, ist die Tatsache, dassein aktives Nachziehen der Stoppsnegative Auswirkungen auf die Gewinn-Verlust-Ratio hat. Wenn die Parametererst einmal eingesetzt sind, ist das Beste,was ein Trader tun kann, sichzurückzulehnen und die Orders ihren Jobmachen zu lassen. Obwohl eineOptimierung beispielsweise beim Auto-Tuning eine gute Sache ist, funktionierteine Optimierung bei Gaps leider nicht.

Mini-Sized Dow –September-2004-Kontrakt,2. August, 2004Ich habe herausgefunden, dass sich vieleTrader viel zu sehr mit den Ursachen

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eines Gaps beschäftigen. In Wirklichkeitist die Ursache aber bedeutungslos.Gaps treten auf, weil eine Welle vonEmotionen auf die Märkte trifft – unddas zur Eröffnungsglocke. Dennoch hatdie eigentliche Ursache des Gaps wenigAuswirkungen darauf, ob das Gapgeschlossen wird oder nicht. AmSonntag, 1. August 2004, sprach die US-Regierung eine Terrorwarnung aus undgab bekannt, dass es Gerüchte übereinen geplanten Flugzeugangriff auf einFinanzzentrum gebe. Die Märkte wurdennervös und zeigten ein massives Gap-down am Morgen des 2. August (sieheAbbildung 6.4).

1. Am Freitag, 30. Juli 2004,schlossen die Mini-Sized-Dow-

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Futures bei 10.142.2. Am Montag, den 2. August 2004,

eröffnen die Märkte bei 10.091 –ein Minus von 51 Punkten. Ichkaufe bei der Eröffnung um 09:30Uhr und platziere einen Stopp bei10.040. Einen Großteil des Tagswaren die Märkte unstet, und ichsprach mit anderen Tradern, diesich wegen der terroristischenBedrohung Sorgen machten. Lasseich diese »Nervosität« meinTrading beeinflussen? Sollte ichden Gründen für das Gap mehrAufmerksamkeit schenken?

3. Später am Tag streben die Märktenach oben, und ich steige am Gap-Fill aus (siehe Abbildung 6.5).

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Gaps sind das ultimative Spiel derGegensätze: Lassen Sie sich nichtvon der Masse mitreißen. DieserTrade brachte einen Nettogewinnvon 255 US-Dollar pro Kontraktein.

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Abbildung 6.4

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Abbildung 6.5

E-Mini S&P – September-

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2004-Kontrakt, 24. August2004

1. Am 23. August schloss der ES bei1.097,00 (siehe Abbildung 6.6).

2. Am nächsten Morgen steht der ESbei Eröffnung bei 1.101,00 – vierPunkte über dem Schlusskurs. Ichshorte bei Eröffnung und platziereeinen Stopp bei 1.105,00.

3. Ein wenig länger als eine Stundespäter ist mein Ziel getroffen, alsder E-Mini S&P das Gap schließtund mir einen Gesamtgewinn von200 US-Dollar pro Kontraktbeschert.

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Abbildung 6.6

E-Mini S&P – September-

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2004-Kontrakt, 4. August2004

1. Am 3. August 2004 schließt der ESbei 1.097,50 (siehe Abbildung 6.7).

2. Am nächsten Morgen zeigt derMarkt ein Gap-down und eröffnetbei 1.094,25 – ein Gap von 3,25Punkten. Ich verwende also eineRisk-Reward-Ratio von eineinhalbzu eins und platziere meinen Stoppbei 1.089,25

3. Ich kaufe bei Eröffnung. Der Marktsteigt und fällt dann wieder aufneue Tiefpunkte. Ein wenig längerals eine Stunde später hat sich derMarkt erholt, und ich steige beimGap-Fill aus meiner Position aus.

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Die Märkte verbringen einengroßen Teil des Tags in einemkleinen, engen Bereich und zeigennur gegen Schluss eine Rallye. Anvielen Tagen ist das Gap-Play nichtnur der sicherste, sondern auch dereinzige Trade, den man eingehensollte. Man nennt den Markt unstet,wenn er sich in einem engenBereich mit geringem Volumenbefindet, weil er neuere Traderdem Tod näher bringt. DieserHandel brachte einen Gewinn von162,50 US-Dollar pro Kontrakt ein.

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Abbildung 6.7

E-Mini S&P – September-

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2004-Kontrakt, 14. Juli2004

1. Am 13. Juli schlossen die E-MiniS&Ps bei 1.114,75 (sieheAbbildung 6.8).

2. Am nächsten Morgen eröffnet derMarkt mit einem Minus von 5,75Punkten bei 1.109,00.

3. Ich kaufe bei Eröffnung undplatziere einen Stopp bei 1.103,25.

4. Das Gap schließt sich nach knappeiner Stunde – ein weiteresBeispiel für ein »Bahama Gap«, daes mit einem Minimum an falschenMoves sehr entspannt zu traden ist.Dieser Handel brachte einenGewinn von 287,50 US-Dollar pro

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Kontrakt ein.

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Abbildung 6.8

WAS MAN MIT NICHT

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GESCHLOSSENEN GAPSMACHEN SOLLTE

Eines muss man sich immer wieder insGedächtnis rufen: Wenn 80 Prozentdieser Plays Gewinn einbringen,bedeutet das, dass 20 Prozent Verlusteeinfahren. Es gibt sogar einenbestimmten Grund, warum ich esmanchmal irgendwie mag, Trades zuverlieren: Es bleibt ein Open Gap in denMärkten. Ein Open Gap ist wie einschwarzes Loch, das die Kurseschließlich wieder zurück auf ihrAnfangsniveau zieht. Wann immer dieMärkte ein Open Gap offen lassen,markiere ich mir dieses Level auf einem

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Notizblock und klebe den Zettel anmeinen PC. Schauen wir uns dasBeispiel in Abbildung 6.9 an:

Gehen wir ein wenig näher daraufein, wie man dies hier unter Verwendungeines Kontos mit 100.000 US-Dollarspielt und die neuen Kontrakte als vollePosition verwendet – ein Kontrakt füretwa 11.100 US-Dollar im Konto. Klar,ein Trader kann wesentlich mehrKontrakte handeln als die in einemKonto von 100.000 Dollar, und es gibtviele Broker, die ihn dazu ermutigenwürden.

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Abbildung 6.9

Mit einigen Brokern kann es einTrader schaffen, 100 Kontrakte in einem100.000-US-Dollar-Konto zu traden.Das ist jedoch schlicht und einfachverrückt. Nur weil man etwas tun kann,

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heißt das nicht, dass man es auch tunsollte. Der Hebel hier ist viel zu groß.Trader, die einen bescheidenen Zwei-Punkte-Stopp in den S&Ps verwendeten,könnten viermal in Folge ausgestopptwerden. Was geschieht also mit ihnen?Zwei Punkte x 50 US-Dollar x 100Kontrakte = 10.000 US-Dollar. VierStopps nacheinander = 40.000 US-Dollar. Ich habe mehr als genug vondiesen Leuten gesehen, ihr Verhalten isteinfach unentschuldbar. Es gibt vieles,was ein Mensch in seinem Leben tunkann. Er kann ein Glas oder eine ganzeFlasche Wein trinken. Er kann eineTasse Kaffee oder die ganze Kannetrinken. Er kann jeden Tag Sport treibenoder nur vor dem Fernseher sitzen. Das

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ist alles eine Frage der Auswahl. Nurweil man etwas tun kann, heißt das nicht,dass es auch eine gute Idee ist, es zu tun.Wählen Sie nach bestem Gewissen aus.Widmen wir uns wieder unseremBeispiel.

Am 18. August erlebten wir ein Gap-up von 44 Punkten im Dow, das aufverschiedene Wirtschaftsdatenzurückzuführen war. Ich shortete beiEröffnung. Der Markt zeigte eine Rallye,es fand ein Sell-off statt, und als dieZahlen veröffentlicht wurden, stieg derMarkt noch einmal weiter an. Ich hatteeinen 44-Punkte-Stopp, und die Märkte»rannten« durch dieses Level hindurchund generierten damit Verluste von 220US-Dollar pro Kontrakt oder 1.980 US-

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Dollar.Ich starte in den nächsten Trading-

Tag mit dem Wissen, dass ein»schwarzes Loch« existiert – ich kannförmlich sein »Schlucken« hören. Amnächsten Tag erleben wir einbescheidenes 13-Punkte-Gap-up, dasdurch wenig Volumen verursacht ist.Das Gap-up funktioniert schnell undbringt 65 Dollar pro Kontrakt (585Dollar). Am nachfolgenden Tag sehenwir ein schönes 52-Punkte-Gap-down,das einige Stunden braucht, um wiedergefüllt zu werden, aber es bereitet wenigKopfschmerzen (260 Dollar proKontrakt = 2.340 Dollar). Am wiederumfolgenden Tag sehen wir ein 44-Punkte-Gap-up mit einem moderaten Volumen.

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Man nähert sich unserem Stopp, aber dasGap wird schließlich mit 255 Dollar proKontrakt bei vier Kontraktengeschlossen. Ich hatte die ersten fünfKontrakte gecovert, als wir bei 50Prozent des Gap-Fill-Levels standen,also bei 22 Punkten. Vier Kontrakte x 44Kontrakte x 5 Dollar = 880 Dollar, und5 Kontrakte x 22 Punkte x 5 Dollar =550 Dollar. Gesamt: 1.430 Dollar fürden Play. Am 22. August bekommen wirendlich unser »Sucker Gap«, als Intel»schwer wiegende Gewinnkorrekturen«bekannt gibt. Der Markt explodiert undzeigt ein Gap-up von 62 Punkten, direktin die Key Resistance – bei niedrigemPremarket Volume.

Ich shorte das Gap. Sechs Bars

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später wird mein Ziel bei 62 Punktenund 310 Dollar pro Kontrakt getroffen(2.790 Dollar). Die Gier des schwarzenLochs wird größer. Während derNachmittags-Session erleben wir einevon Bären geleitete Konsolidierung. Ichsetze einen Sell-Stopp bei 9.392 ein, umdie Märkte dazu zu bringen, mich ineinen Zusammenbruch dieser Flag-Information mitzunehmen. Ich bekommeden Fill und setze meinen Stopp über derIntraday Resistance bei 9.455. Mein Zielist das »Black Hole Open Gap« vom 18.August bei 9.304. Der Markt verbringtden Rest des Tags gekrümmt am Bodenund versucht, dem internen Druck zuwiderstehen. Dieser Druck erweist sichschließlich als zu groß, und wie ein

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Anfänger am College, der das erste Jahrweg von zu Hause ist, fällt der Marktirgendwann um und übergibt sich. DasGap füllt sich mit einem 88-Punkte-Sprung und 440 Dollar pro Kontrakt(3.960 Dollar).

Wenn es auf dem Markt übriggebliebene Open Gaps gibt, schreibe ichsie mir immer auf und markiere sie inmeinem Chart. Die Märkte werden sieirgendwann kompensieren –normalerweise innerhalb von fünf biszehn Tagen.

STRATEGIEN FÜRTEILZEIT-TRADER

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Gaps sind eine der besten Strategien fürLeute, die einem anderen Vollzeitjobnachgehen. An der Westküste der USAist dies besonders einfach, da dieMärkte dort viel früher eröffnen, als dieLeute zur Arbeit müssen. Es ist zubedenken, dass ein Trader gern einSystem wie NinjaTrader (siehe Kapitel4) verwenden würde, das einen Stoppautomatisch löscht, wenn ein Zielerreicht wurde. Eine weitere, oftübersehene Möglichkeit ist es, einenBroker zu haben, der Anweisungen zuParametern entgegennimmt.Normalerweise kosten diese Broker einwenig mehr, aber es lohnt sich,jemanden zu haben, der die Tradesüberwacht. Der größte Vorteil, diese

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Trades als Teilzeit-Händler zuverrichten, liegt darin, dass man nichtzwangsläufig die gleichen Fehler macht,die ein Vollzeit-Trader vielleichtmachen würde, während er denfortschreitenden Trade beobachtet. Siewerden hibbelig und unruhig und steigenzu früh aus. Jemand, der in seinem Bürositzt und schlicht und einfach keine Zeithat, den Trade zu beobachten, hat einenVorteil gegenüber jenen Vollzeit-Tradern, die ihre Emotionen nicht imGriff haben.

Eine weitere Möglichkeit bestehtdarin, das Setup durch einen Broker»automatisch« handeln zu lassen. Es gibteine Reihe von Brokern, die dieseSetups – basierend auf erhaltenen

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Parametern – automatisch handeln.Weitere Informationen über dieseMöglichkeit erhalten Sie aufwww.tradethemarkets.com.

POSITION SIZING BEIEINEM 10.000-DOLLAR-KONTO

Eine häufig gestellte Frage lautet: »Wieviele Kontrakte oder Aktien handeln Siemit dieser Strategie?« Diese gleichenPlays können auf fünf verschiedenenMärkten durchgeführt werden. Siefunktionieren im Mini-Sized Dow, beiden E-Mini-Futures, SPY- und DIA-

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ETF-Anteilen, und es gibt außerdemnoch Futures auf den DIA bei OneChicago. Die folgende Tabelle zeigt dieverschiedenen Instrumente und dieAnzahl der Anteile oder Kontrakte, dieich in einem 100.000-Dollar-Konto mitdiesem Setup handeln würde. Die DIA-Futures sind schön, wenn ein Trader einkleineres Konto verwendet. Sie sind diegoldene Mitte zwischen hohem Leveragebeim Mini-Dow und den E-Mini-S&P-Futures und keinem Leverage bei DIA-und SPY-Aktien. Das Beispiel inTabelle 6.3 enthält ein Gap, das am 24.Juli auftrat.

ZUSAMMENFASSUNG DER

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GAPS

Gaps sind der Moment des Trading-Tags, an dem alle »Spieler« ihre Kartenoffen legen müssen, und das schafft dengrößten Vorteil für den Short-Term-Trader. Das Verständnis derPsychologie hinter den Gaps istessenziell, um täglich erfolgreich mitihnen handeln zu können. Die Gaps sindso kraftvoll, dass viele Trader ihrenLebensunterhalt ausschließlich mit ihnenverdienen. Der Schlüssel ist zu wissen,wie sie funktionieren, und eine solideMethode zu entwickeln – und Regelnaufzustellen.

Nachdem Sie über dieses SetupBescheid wissen und die Spezifikationen

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hinter dem Setup kennengelernt haben,werden Sie als ernsthafter Trader einenbesseren Plan haben, um sich in Vollzeiterfolgreich auf den Märkten zu bewegen:Ein bewährtes Setup, die Märkte, die ambesten zu diesem Setup passen, und einSchlachtplan, um das Play zumaximieren – das ist so ziemlich alles,was ein Trader braucht, um in diesemgrößten aller Berufe zu bestehen und zuüberleben.

Tabelle 6.3

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7. KAPITEL

Pivot Points –toll anTrendtagen undnoch besser anunsteten Tagen

SCHLAGEN SIE DIE AUF

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INDIKATORENBASIERENDEN TRADERKLAR UND DEUTLICH

Eine der einfachsten und effizientestenTechniken zum Einstieg in eine Position,die ich verwende, nenne ich die Multi-Pivot-Levels. Hierbei handelt es sich umein Setup, das auf verschiedenenMärkten Verwendung finden kann. Ichsetze es normalerweise beim Mini-SizedDow (YM), bei den E-Mini S&Ps (ES),dem E-Mini Nasdaq (NQ) und den E-Mini-Russell-Futures-Kontrakten (ER)ein, außerdem bei einigen einzelnenAktien. Das Setup lässt sich aber auchbeim zugehörigen Aktienindex-ETF über

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DIA, SPY, QQQQ und IWM verwenden.Der größte Vorteil dieses Systems

ist, dass es auf Kursen und nichtIndikatoren basiert. Zu dem Zeitpunkt, andem die meisten Indikatoren Buy- oderSell-Signale erstellen, ist der Movebereits in vollem Gang. Durch diese aufKursen basierende Methode kann ichfrüher in einen Trade einsteigen als dieTrader, die sich an Idikatorenorientieren, und für gewöhnlich stoßeich meine Position schon bald nacheinem Buy- oder Sell-Signal auf einemstochastischen oder Oszillator-Systemwieder ab. Das trifft besonders aufunruhige Tage zu. Sobald die anderenTrader einsteigen, schließe ich meinePosition und suche nach dem nächsten

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Setup. An unsteten Tagen sind es die anIndikatoren orientierten Trader, die inder Schusslinie stehen. Ihre Buy-Signalelassen sie am Höhepunkt des Moveseinsteigen, und ihre Sell-Signale lassensie bei den Tiefpunkten wiederaussteigen – das führt zu einemfrustrierenden Tag mit negativen P&L-Pivots und Leuten, die aus diesenFehlern Kapital schlagen und Geld vonden Konten dieser Trader auf das eigenetransferieren möchten.

Dieses System ist außerdem sehr gutfür Trader, die nicht die Zeit haben, denganzen Tag lang den Chart anzustarren,oder – wenig überraschend – für Trader,die dazu neigen, dem Markthinterherzuhetzen. Die Pivots zu spielen

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zwingt den Trader automatisch zuDiszplin, da die Ein- und Ausstiegeschon festgelegt sind, bevor derTrading-Tag beginnt.

Der andere Aspekt, den ich an denPivots mag, ist, dass sie sich als Toolverwenden lassen, um schnellherauszufinden, um welche Art Trading-Tag es sich handeln wird. An einemTrendtag bewegen sich die Märkte bisauf ein Pivot-Level, konsolidieren für 15bis 20 Minuten und marschieren dannweiter in die Richtung des Trends. Ansolchen Tagen warte ich auf den Movedurch den Pivot-Level und kaufe dannbeim ersten Pullback von diesem Level.An unruhigen Tagen aber werden dieMärkte auf ein Pivot-Level steigen, dort

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ein wenig verweilen und dann den Wegwieder zurückgehen, auf dem siegekommen sind. Viele Trader werden ansolchen Tagen regelrecht »zerhackt«,verlieren Geld und machen dadurch ihreBroker reich. Die Pivots sind natürlichso aufgestellt, dass man sie an solchenTagen besser in Ruhe lassen sollte, undsie sind eine der wenigen profitablenMöglichkeiten, in einem engen Bereichmit niedrigem Volumen zu traden.

Es gibt zwei einfache Wege, umsagen zu können, ob der Markt einenTrend zeigt oder unstet ist. Zum Erstenmuss man sich ansehen, wie der Marktauf die Pivot-Levels reagiert, wenndiese erst einmal erreicht sind. ZumZweiten sollte man einen Fünf-Minuten-

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Chart des E-Mini S&P aufstellen unduntersuchen, welche Art von Volumennach 10:00 Uhr morgens auf die Märktekommt (siehe Kapitel 5). Wenn dasVolumen bei jedem Balken mehr als10.000 beträgt, ist der Markt kraftvollund besitzt eine hohe Volatilität. SolcheTage werden meist in weiten Bereichengehandelt und zeigen starke Trends.Wenn das Volumen aber nach 10:00 Uhrkonstant unter 10.000 bleibt, ist nichtausreichend Kraft vorhanden, und dasErgebnis wird ein langsamer, unsteterTag sein. An den starken Tagen warteich, bis die Märkte durch die Pivot-Levels gegangen sind, und platziere danneine Order, um beim ersten Pullbackdabei zu sein. An unsteten Tagen

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platziere ich Buy- und Sell-Orders gegendie Pivots und verfüge über stehendeOrders, um diese Moves während desTags zu »faden«. An solchen Tagen gibtes nichts zu beobachten, also lasse ichmeine Orders die Arbeit erledigen undverbringe ein Stück wertvolle Zeit aufder Driving Range.

NICHT ALLE PIVOTS SINDGLEICH

Was sind denn nun eigentlich Pivots?Nun, ihnen haftet kein großes Mysteriumoder Geheimnis an, und viele Leserhaben vielleicht bereits von ihnen gehörtund sie beim Traden schon regelmäßig

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benutzt. Ich erkläre Ihnen im Folgenden,wie ich die Pivots aufstelle und warumsie funktionieren, und dann werden wiruns Setups zuwenden, in denen ich sieeinsetze.

Pivots sind leicht erhältlich undgeistern schon eine Zeit lang auf denMärkten umher. Sie stellenUnterstützungs- und Widerstands-Levelsdar, die Parketthändler mit Hilfe einereinfachen mathematischen Formelkalkulieren. Diese Levels sindmittlerweile sehr bekannt und haben dasParkett bereits verlassen. Heute kennenviele Trader die Pivots und verwendensie – meiner Erfahrung nach aber vieleauf eine falsche Art und Weise. Um dieVerwirrung komplett zu machen: Es gibt

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verschiedene Formeln und verschiedeneZeitrahmen, die zur Kalkulierung derPivots zum Einsatz kommen. Lassen Sieuns für den Anfang einen Blick daraufwerfen, was ich bevorzuge – eine derStandard-Pivot-Formeln:

R3: R1 + (Hoch – Tief)R2: Pivot + (Hoch – Tief)R1: 2 x Pivot – Tief

PIVOT: Hoch + Tief + Schlusskurs/3S1: 2 x Pivot – HochS2: Pivot – (Hoch – Tief)S3: S1 – (Hoch – Tief)

Wenn ein Trader erst einmal über dieseFormeln verfügt, braucht er nur noch denHöchst- und Tiefstand sowie den

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Schlusskurs der vorangegangenenSession. Wenn ich trade, verwende ichgern 24-Stunden-Daten, um dieHöchststände und Tiefstpunkte miteinzufangen. Es ist aber äußerst wichtig,den Schlusskurs zu verwenden, da diesder einzige Kurs ist, der wirklichinteressiert. Ein 24-Stunden-Chartbedeutet oft »Mitternacht zuMitternacht«, und das zerstört den Wertder Daten. Darüber werden wir in Kürzedetaillierter sprechen.

Wenn ich also meine relevantenDaten gesammelt habe, gebe ich sie inmeine Excel-Tabelle mit den Formelnein. Diese Information generiert siebenLevels, die für den nächsten Trading-Tag wichtig sind: einen zentralen Pivot,

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dann drei Levels darüber (R1, R2 undR3) und drei Levels darunter (S1, S2und S3). Der zentrale Pivot hat von allensieben das größte Gewicht. Zusätzlich zudiesen Tages-Levels verwende ich auchdie mittleren Levels zwischen diesenPunkten. Zum Schluss möchte ich nochwissen, wie die wöchentlichen und diemonatlichen Levels stehen. Diesewerden unter Zuhilfenahme der Hoch-,Tief- und Schlusskurse der vergangenenWoche beziehungsweise desvergangenen Monats kalkuliert. Währendsich die täglichen Pivots natürlich jedenTag ändern, verändern sich diewöchentlichen Pivots nur einmal proWoche und die Monats-Pivotsentsprechend einmal pro Monat.

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Bitte beachten Sie: Es kommt äußerstselten vor, dass ein Index R3 oder S3erreicht. Das ist aus folgendem Grundwichtig: Wenn ein Markt eine Rallye bisR2 zeigt und dann auf S2 zurückfällt,stellen diese beiden Werte fürgewöhnlich die absoluten Hochs undTiefs des Tags dar. Dieses Wissen solltedem Trader helfen, seine Emotionen zukontrollieren und ruhig dem Setup zufolgen.

GENAUSO SETZE ICH SIEIN MEINE CHARTS EIN

Ich werde nun den Prozess erklären, wieich die Pivots auf meinen Charts jeden

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Tag aktualisiere. Ich mache das heute,am Samstag, 19. März 2005, und ichmöchte die aktualisierten Pivot-Levelsfür den Moment kalkulieren, an dem derMarkt am Montag wieder eröffnet wird.Um die täglichen Pivot-Levels zukalkulieren, verwende ich die folgendenDaten, um meine Hochs, Tiefs undSchlusskursdaten zu ermitteln:

YM: Start:Donnerstag, 20:15Uhr ET;

Ende: Freitag,17:00 Uhr

ES: Start:Donnerstag, 16:30Uhr ET;

Ende: Freitag,16:15 Uhr

NQ: Start:Donnerstag, 16:30Uhr ET;

Ende: Freitag,16:15 Uhr

ER: Start:

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Donnerstag, 16:30Uhr ET;

Ende: Freitag,16:15 Uhr

Diese Datenreihe zeigt mir alleKursaktivitäten auf, wenn diese Märktegehandelt werden, und ichberücksichtige auch die vor-undnachbörslichen Aktivitäten. DieZeitspannen unterscheiden sich ein kleinwenig auf den oben genannten Märktenin Bezug auf die Zeiten, an denen sie ander Börse gehandelt werden. DerSchlusskurs ist der Schlüssel. Wenn sichein Trader im Zusammenhang mit demSchlusskurs nicht sicher ist, kann er ihnam YM auf www.cbot.comnachschlagen – einfach auf Market Dataklicken, dann auf Settlement Prices. Für

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den ES, NQ und ER bekommt man dieseInformation auf www.cme.com – TradeCME Products, Market Data, HistoricalData, View More, Settlement Prices,Equity Index. Es ist ein bisschenschwierig, auf der CME-Webseite zumZiel zu kommen. Der direkte Link lautet:http://www.cme.com/trading/dta/hist/daily_settle_prices.html?type=idx

Der einfachste Weg, die Zahlen derHochs, Tiefs und Schlusskurse zuerhalten, ist es, einen Tageschart zuerstellen, an dem für jeden Kontrakt dieZeitrahmen angegeben sind. BeiTradeStation ist das sehr einfach. GebenSie einfach nur das fortlaufende Symbolein, wie etwa @YM oder @ES, undsetzen Sie es auf einen Tageschart. Die

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Daten werden auf die »ReguläreSession« angewandt, die sich auf dieoben genannten Zeitrahmen bezieht. Beivielen anderen Charting-Programmenmuss der Trader alles manuell erstellen,da viele sich nur mit den regulärenSessions von 09:30 bis 16:00 Uhrbefassen. Wenn der Chart erst einmalerstellt ist, heißt es, einfach bis 16:15(für den ES, NQ, ER) beziehungsweisebis 17:00 (YM) zu warten. Nach dieserFrist entnehmen Sie die Werte einfachaus dem Tages-Balken, der für diesenTrading-Tag erstellt wurde, und schonhaben Sie die korrekten Zahlen. DieserSchlusskurs wird fast immer gleich demSettlement Price sein – ich kontrollierees aber lieber noch mal nach. Am

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Montag möchte ich dann die Hochs,Tiefs und Schlusskurse vom Freitaghaben. Schauen wir uns das Ganze inAbbildung 7.1 an.

Am Freitag, 18. März 2005, habenwir einen Tages-Balken für den YM, deram Donnerstag, 17. März, um 20:15 Uhrbeginnt und am Freitag, 18. März, um17:00 Uhr endet. Dieser Bereich liefertuns die folgenden Daten:

Hoch: 10.679Tief: 10.579Schlusskurs: 10.635

Durch den Wechsel auf einen Wochen-Chart sind auch die Hochs, Tiefs und-Schlusskurse des abgeschlossenenWochen-Balken zu verwenden und somit

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die Zahlen zu erhalten, die für diewöchentlichen Pivots benötigt werden.

Hoch: 10.870Tief: 10.579Schlusskurs: 10.635

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Abbildung 7.1

Am Montag sind der tägliche und derwöchentliche Schlusskurs gleich, da siebeide auf dem Schlusskurs vomvergangenen Freitag basieren. In diesem

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Beispiel sind auch die Tiefs gleich – ausebendiesem Grund. Dieser Prozess lässtsich auch mit monatlichen Levelsdurchführen – ich brauche aber keineneuen monatlichen Inputs bis zum erstenTrading-Tag im April.

Nun, da ich über meine Key-Levelsverfüge, möchte ich die Key-Pivot-Points herausfinden, die ich für Montag,21. März 2005, verwenden werde. AlsErstes nehme ich meine Werte und gebesie in die Formel ein. Um den täglichenPivot zu bekommen, rechne ich Hoch +Tief + Schlusskurs und teile dasErgebnis durch drei. 10.679 + 10.579 +10.635 = 31.893; 31.893 : 3 = 10.631.Jetzt haben wir unseren Pivot Point fürden Tag. Um R1 zu berechnen- also den

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nächsten Level über dem Pivot –,multipliziere ich den Pivot mit 2 undziehe dann das Tief ab. 10.631 x 2 =21.262 – das Tief 10.579 = 10.683.

Wir beenden diesen Prozess underhalten die folgenden Levels:

R3: 10.783R2: 10.731R1: 10.683Pivot: 10.631S1: 10.583S2: 10.531S3: 10.483

Wenn ich diese Levels erhalten habe,platziere ich sie in meinem Chart. Ichnehme auch gern die Mittelpunkte mit

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hinein. Diese werden sehr einfachberechnet, da sie wirklich dieMittelpunkte sind. Der Pivot ist 10.631,und der R1 ist 10.683 – 52 Punkteentfernt. Die Hälfte von 52 ist 26. Ichaddiere das zum Pivot und erhalte einenMittelpunkt bei 10.657. All dieseFormeln können in Excel ausgeführtwerden, was die Sache ungemeinvereinfacht. Für die Wochen- undMonats-Levels berechne ich dieMittelpunkte nicht.

Nun, da wir den Chart erstellt unddie passenden Pivot-Levels eingesetzthaben, müssen wir uns zuerst ansehen, inwelcher Beziehung der tägliche Pivotzum Schlusskurs steht. Der täglichePivot steht bei 10.631, und der Markt

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schloss bei 10.635. Die zweite Sache,die ich beobachte, ist, wo die Märkte amMontag um 09:30 Uhr stehen. Wie weitsind sie vom täglichen Pivot entfernt?Das funktioniert im Zusammenhang mitdem Gap-Play. Die Märkte testen dasLevel des Tages-Pivots zu 90 Prozentirgendwann im Lauf des Tags. Ich fadestets den ersten Move zum Tages-Pivot.Ein Beispiel: Wenn die Märkte überdem zentralen Tages-Pivot gehandeltwerden und auf dieses Levelzurückfallen, fade ich den Move, indemich kaufe, wenn der Pivot erreicht wird.Wir werden gleich über spezielleEintrittsmethoden sprechen.

Durch das Einstellen dieser Formelnin Excel kann ich schnell alle Key-

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Levels für den YM, ES, NQ und ERabrufen. Alles, was ich also heute nochtun muss, ist, die Hochs, Tiefs und denSchlusskurs einzugeben. Wenn ich dasgetan habe, füllt die Tabelle den Restautomatisch für mich aus. Ich brauchealso nur ein paar Minuten, um die Wertezu suchen, sie einzugeben und mir dasErgebnis anzusehen. Und schon habe ichmeine Levels für den kommendenTrading-Tag. Die Tabelle für den Chart,an dem wir gerade arbeiten, können Siein Abbildung 7.2 sehen.

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Abbildung 7.2

Ich schreibe mir auch gern auf, wodie Extrem-Levels liegen, da es sehrselten ist, dass der Aktienindex R3 oderS3 erreicht. Das ist wichtig zu wissen,weil R2 und S2, wenn sie erreicht sind,meist die absoluten Hoch- undTiefpunkte markieren. Wie bereitsgesagt, hilft dieses Wissen dem Trader,seine Emotionen zu kontrollieren. Wennein Markt nach oben geht, ist es einfachzu denken, dass er einfach immer weiternach oben gehen wird. Oder umgekehrt:Wenn der Markt schnell fällt, neigenmanche dazu, diesen Prozess für dasEnde der Welt zu halten. Das Gefühl derHabgier stellt natürlich ein Desaster für

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jeden dar, der ihr verfällt – wegen desAdrenalins, das den Körper durchströmt.Durch das Verständnis derWahrscheinlichkeiten eines Moves mitHilfe der Pivot-Levels bewahrt sich derTrader mehr Objektivität und kann Geldderer verdienen, die in Panik verfallen.

Die Pivots helfen dabei, den Traderauf dem Boden der Tatsachen zu halten.Anstatt sich übermäßig zu begeistern undauf einen Zusammenbruch des Markts zuhoffen, weiß der Pivot-Trader, dass eseine Chance von 90 Prozent gibt, dassdie Märkte nicht über beziehungsweiseunter R2 oder S2 schließen werden. EinMove zu diesen Levels signalisiert demTrader, dass es Zeit ist, Gewinnemitzunehmen, anstatt eine noch größere

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Position aufzubauen, die ins Verderbenführt.

Lassen Sie uns in einem Fünf-Minuten-Chart einen Blick auf die Pivot-Levels werfen, die wir für Montag, 21.März 2005, errechnet hatten (sieheAbbildung 7.3).

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Abbildung 7.3

Dieser Chart sieht sehr beschäftigtaus, mit den täglichen Pivot-Levelslinks, den Mittelpunkten der täglichenLevels in der Mitte und denwöchentlichen Pivot-Levels rechts. Aus

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Platzgründen habe ich die Monats-Levels weggelassen. Ich möchte mirdiesen Chart erst allgemein ansehen, umfestzustellen, wo sich die Extrem-Levelsfür das Trading am Montag befinden.

Wenn ich das getan habe, werde ichden Chart auf ein übersichtlicheresLevel zurückschrauben (siehe Abbildung7.4).

In diesem Chart habe ich näherhingezoomt, damit ich sehen kann, wodie Key-Close-Levels für Montagliegen.

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Abbildung 7.4

DIE PSYCHOLOGIEHINTER DEN PIVOTS –WER VERBRENNT SICH

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DIE FINGER?

Bevor wir uns auf die Regeln undspezifischen Setups stürzen, die ich fürden Handel mit Pivots verwende,möchte ich kurz darauf eingehen, warumsie überhaupt funktionieren. Der ersteund wohl offensichtlichste Grund ist,dass viele Trader sich diese täglichenLevels anschauen – sie enthalten alsoeine sich selbst erfüllende Prophezeiung.Das Gleiche lässt sich auch über dieFibonacci-Levels sagen, sie sind abernicht halb so nützlich wie die Pivots.Warum? Das werde ich in den nächstenbeiden Absätzen erläutern.

Auf dem Parkett ist es generell dasZiel des Traders, kleinere Moves

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mitzumachen – normalerweise zweiPunkte im S&P 500. Das entspricht etwa20 Punkten im Dow oder auch weniger –abhängig von dem, was gerade im Pitvor sich geht. Da es einfacher ist, zutraden, wenn man jemanden vor sich hat,ist der Hauptplatz der Locals innerhalbder Top Rail, die die Top Step Brokervon den Locals unterscheidet. Erfahrung,Politik (die Sie kennen) und dieFähigkeit, Orders allerGrößenordnungen (nicht nurGrößenordnung eins) durchzuführen,können einem Local einen Platz direktneben den Top-Brokern sichern.Normalerweise wird dieser Platzdadurch ermittelt, wie lang der Localsich schon »hält« und inwieweit er

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weiter die Märkte »macht«. Neue Tradermüssen den Platz nehmen, der frei ist.Der ist für gewöhnlich am weitestenweg von den Brokern, die im Zentrumdes Pit stehen. Auf Grund dieses Layoutsgibt es verschiedene Szenarien desTradings zur gleichen Zeit. Die Localsauf der einen Seite des Parketts handelnauf den Märkten, und ihr Handeln basiertauf dem Orderfluss, der von den Brokernauf deren Seite des Pits kommt. Wennein Broker in einer Ecke eine großePosition verkauft, während ein Broker ineiner anderen Ecke kauft, hören einanderdie beiden Broker gar nicht, obwohl siesehr wohl wissen, was der andere tut. Eswäre ein Leichtes für sie, sich beidiesem Trade zusammenzuschließen,

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wenn sie wüssten, dass sie einanderhelfen würden. Stattdessen fangenLocals neben dem Käufer an, von allenumliegenden Brokern zu kaufen, drehensich dann um und verkaufen ihm diePositionen. Das verursacht starkeKursschwankungen und endet oft damit,dass die meisten schon ausgestopptwerden, bevor sich wieder etwas tut. Inder reinsten Form werden die Tradervon außen in einen Trade einsteigen(sagen wir, es ist eine Long-Position)und diese Position den Tradern imInneren verkaufen, da diese nicht sehenkönnen, was sich auf den obersten Stufenabspielt. Was geschieht? Nun, dieTrader im Inneren sehen den Move aufMarkt als Letzte und sind somit die

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Letzten im Pit, die in den Tradeeinsteigen. Wenn sie Glück haben,können sie sich umdrehen und es denPrivaten verkaufen.

Während die Trader im Inneren andie Privaten verkaufen und Positionenschließen, verkaufen auch die Äußerenan die Privaten, eröffnen aber auch neueShort-Positionen und faden damit diePrivaten. Dieser Kreislauf spielt sichjeden Tag von Neuem ab. Dasverursacht eine spezielle Dynamik aufden Märkten, die spezifische Tempi undPausen auf Intraday-Basis schafft. Mankonzentriert sich auf die Pivot-Levels,um die Einstiege festzulegen und dieMarktaktivitäten messen zu können. EinDow-Pivot liegt normalerweise etwa 30

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bis 50 Punkte darunter, und das ist dieseArt von Momentum, die den ebenbeschriebenen Kreislauf am Leben hält.Die Parketthändler im Inneren desKreises fangen die Hälfte des Movesein, dumpen ihn und warten auf dennächsten Level, der getroffen wird. DerSchlüssel ist es, einzusteigen, wenn derMarkt ruhig ist, und sich für die nächsteRunde in Position zu bringen.

Einer der Hauptgründe dafür, dassPivots funktionieren, hat mit derübermächtigen Mehrheit unerfahrenerTrader zu tun. Die Floor-Trader starteneinen Handel, und die Unerfahrenheitvieler Trader führt den Handel mit ihremSchwung zu Ende. Warum? Weil sichdurchschnittliche Trader auf viele

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verschiedene »Indikatoren« verlassen.Sie steigen viel zu spät in ihrePositionen ein beziehungsweise ausihren Positionen aus, und das verursachtschlechte Trades und einen besonderenMarktkreislauf, während ihr Stopp-Management langsam, aber sicher dieGeschwindigkeit der Marktbewegung indie Richtung ihrer Stopps antreibt.Indikatoren sind lediglich ein»Hinweis«. Das ist, als würde ihnenjemand ins Gesicht schlagen, und Sienehmen es als »Hinweis« darauf, dassdieser jemand wütend auf Sie seinkönnte. Wenn Sie einen Schlag insGesicht benötigen, damit Sie dasmerken, folgen Sie den falschenIndikatoren. Nebenbei: Alle

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Marktindikatoren sind falscheIndikatoren, weil sie verzögert auftreten.Kursaktivität ist alles. Das übermäßigeSich-Verlassen auf Indikatoren, das vonder Mehrheit der Trader betrieben wird,sorgt dafür, dass das Systemfunktioniert. Wenn der durchschnittlicheTrader ein Buy-Signal erhält, ist dasPivot Play fast schon vorüber, und dieTrader, die unser System verwenden,werden ihre Positionen nun an den anIndikatoren orientierten Traderverkaufen. Das folgerichtige Reversal,dass nun stattfindet, ereignet sich wegenall dieser Stopp-Losses da draußen – alswürde sich eine Forelle an derWasseroberfläche eines Sees sonnen –ein einfaches Ziel für den Falken, der

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von oben herabstürzt. Der Markt legteine Pause ein, fällt nach unten, wirdimmer schneller, rennt durch alle Stopp-Losses hindurch und macht erst dannwieder eine Pause. Diese findet fürgewöhnlich am Pivot-Level statt. Andieser Stelle bringen sich die Floor-Trader wieder in die richtige Positionfür den nächsten Kreislauf.

Lassen Sie uns zu den Trading-Regeln und einigen Setups weitergehen:

TRADING-REGELN FÜRPIVOT BUYS ANTRENDTAGEN (FÜRVERKÄUFE GILT DIE

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UMGEKEHRTE RICHTUNG)

1. Anders als bei den Gap-Chartsmöchte ich hier 24-Stunden-Datenhaben, damit ich alle Übernacht-Hochs und -Tiefs sehen kann. JedenTag aktualisiere ich meine Pivot-Levels auf den Charts, um dieAktivitäten des vorigen Tagsbetrachten zu können. An Montagenaktualisiere ich außerdem diewöchentlichen Pivots, und amersten Trading-Tag des Monatsaktualisiere ich die monatlichenPivots.

2. Das erste Pivot Play wirdgemeinsam mit dem Gapdurchgeführt – wenn es eins gibt.

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Wenn es sich um ein Gap-downhandelt, kaufe ich einen Abstiegzum nächsten Pivot-Level. Wennkein spielbares Gap existiert (überzehn YM-Punkte oder ein ES-Punkt), warte ich bis 09:45 Uhr,bevor ich das erste Play starte.

3. Wenn das Volumen im Fünf-Minuten-Chart über 10.000Kontrakten liegt, warte ich, bis dieMärkte ein Pivot-Level erreichthaben und mindestens um einweiteres Viertel in Richtung desnächsten Pivot-Levels steigen.Wenn das geschieht, setze ich einBid, um den ersten Abfall zurückzum ersten Pivot-Level zu kaufen.

4. Ich steige in meine Trades immer

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nur mit Limit-Orders ein. Ichplatziere Orders »genau vor« demPivot. Beim YM verwende ich dreiPunkte, beim ES 0,25 Punkte, NQ0,50 Punkte, ER 0,20 Punkte, beieinzelnen Aktien 0,05 Cent. EinBeispiel: Wenn ich den YM tradeund der Pivot-Level 10.000 beträgt,würde ich bei einem Kursabfall bis10.003 kaufen und eine Rallye bis9.997 shorten. Manchmal wird derPivot einfach eine unbequeme Zahlsein, wie etwa 1.117,38 am ES. Indiesem Fall runde ich immer in dieRichtung des Trades auf oder ab.Wenn ich also long bin, runde ichhier auf 1.117,50 auf, und mein Bidwird sich auf 1.117,75 belaufen.

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Wenn ich short bin, werde ich von1.117,38 auf 1.117,25 abrunden,und mein Angebot wird sich auf1.117,00 belaufen. Meine Stoppsund Ziele wären dann »ganz kurzvor« den passenden Long und ShortLevels.

5. Wenn das Gap gefüllt ist, platziereich eine Order, um die erste Hälftebeim nächsten Pivot-Level zuschließen und die zweite beimdanach folgenden Pivot-Level,unter Verwendung derselben»Ganz-kurz-davor«-Parameter.

6. Ich setze einen 20-Punkte-Stopp fürden YM ein, zwei Punkte für denES, vier Punkte für den NQ und1,50 Punkte für den Russell. Bei

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Aktien verwende ich einen Stopp,der grob auf dem Aktienkursbasiert. Wenn die Aktie bei unterzehn Dollar pro Anteil liegt,verwende ich einen Stopp von 20Cent. Wenn der Kurs zwischen zehnund 20 Dollar liegt, verwende icheinen Stopp von 30 Cent. Zwischen20 und 30 Dollar verwende icheinen Stopp von 40 Cent und soweiter. Für jede Steigerung desKurses um zehn Dollar verwendeich zehn Cent mehr als Stopp. (EineAktie von 75 Dollar hätte demnacheinen Stopp von 80 Cent und soweiter.)

7. Wenn das erste Ziel erreicht ist,werde ich den Stopp auf den Level

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meines Einstiegs am Pivot heben.Abgezogen werden die »Ganz-kurz-davor«-Fraktionen aus Punkt 3. EinBeispiel: Wenn ich long in den YMbei 10.003 einsteige und der Pivot10.000 beträgt, wäre mein neuerStopp 9.997, sobald das erste Zielerreicht ist.

8. Wenn ich bei Marktschluss noch ineinem Trade bin und weder meinStopp noch mein Ziel erreichtwurde, steige ich aus dieserPosition »am Markt« um 16:10 Uhr(Futures) beziehungsweise um15:58 Uhr (Aktien) aus.

9. Ich steige bis 15:30 Uhr in keineneuen Positionen ein, werde aberbereits existierende Positionen bis

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zum Schluss managen.10. Die Märkte haben selten einen

konstanten Move über R3 oderunter S3 gezeigt. Wenn ich mich insolchen Sphären wiederfinde, fadeich den Move.

11. Nach zwei verlorenen Tradeshintereinander höre ich mit denPivots für diesen Tag auf.

TRADING-REGELN FÜRPIVOT BUYS ANUNRUHIGEN TAGEN (FÜRVERKÄUFE GILT DIEUMGEKEHRTE RICHTUNG)

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Die Regeln für unstete Tage sind diegleichen, mit Ausnahme der Regeln fürdie Ziele. An unsteten Tagenkonzentriere ich mich ausschließlich aufYM und ES. Mein erstes Ziel ist klar:zehn Punkte im YM und ein Punkt im ESauf der Hälfte meiner Position. Wenndieses Ziel erreicht ist, werde ichmeinen Stopp genauso verschieben, wieich es an einem Trendtag tun würde. Daszweite Ziel stellt der »Ganz-kurz-davor«-Level für den eigentlichennächsten Pivot-Level dar. Durch dieZusammenarbeit mit anderen Tradernhabe ich herausgefunden, dass diese mitLeichtigkeit das Konzept des Setups fürunruhige Tage aufgreifen, aber Problememit dem Setup für Trendtage haben.

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Deshalb konzentriere ich mich als Ersteshauptsächlich auf die Beispiele für dieseSetups.

Spezifische Beispiele für Pivot-Trading

E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 10.September 2004

1. Die S&Ps zeigen ein Gap-down biszum täglichen S1 (siehe Abbildung7.5). Ich habe eine Limit-Order fürmeinen Kauf bei 1.114,00 gesetzt,also knapp über S1. Der Marktkommt diesem Markt sehr nahe,aber nicht nahe genug. Das Gapwird nicht geschlossen, und der

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Markt zeigt eine Rallye – ohnemich. Als der Markt durch denMittelpunkt hindurchsteigt,verschiebe ich meinen Bid zumKauf beim nächsten Pullback aufden Mittelpunkt. Der steht bei1.115,88, und ich gehe ein Stückweiter und platziere eine Order fürden Kauf bei 1.116,25. DieserLevel wird schnell erreicht. Ichplatziere einen sofortigen Zwei-Punkte-Stopp bei 1.114,25, undmein erstes Ziel ist »ganz kurz vor«dem nächsten Pivot. Der Pivotbeträgt 1.118,00, also ist meinerstes Ziel 1.117,75.

2. Mein erstes Ziel ist erreicht, undich verändere meinen Stopp auf

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1.115,50 (knapp unter demMittelpunkt, bei dem icheingestiegen war). Kurz danachwird mein zweites Ziel bei1.119,75 erreicht, und ich bin rausaus dem Trade.

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Abbildung 7.5

3. Ich platziere eine Order für denKauf eines Pullbacks auf den Pivot

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bei 1.118,25. Das trifft ein, und ichsetze einen Zwei-Punkte-Stopp bei1.116,25. Der Markt zeigt eineRallye zurück durch den Pivot, undich platziere eine weitere Orderzum Kauf des Pullbacks zu1.118,25. Auch das trifft ein, undich setze den gleichen Zwei-Punkte-Stopp bei 1.116,25.

4. Mein Ziel wird erreicht – »ganzkurz vor« dem nächsten Pivot-Levelbei 1.119,75.

5. Ich verändere meinen Stopp für denzweiten Teil meiner Position auf1.117,75 – nur knapp unter demPivot, zu dem ich eingestiegen bin.

6. Ich schließe die zweite Hälftemeiner Position bei 1122,00, knapp

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vor dem nächsten Pivot-Level.Sobald der Markt über demkommenden Pivot-Level liegt,platziere ich eine Bid, um bei1.122,50 kaufen zu können – knappüber R1. Das trifft nicht ein, und derMarkt erreicht immer neue Höhen.Zu diesem Zeitpunkt ist es 15:30Uhr, und ich habe meine Pivot Playsfür diesen Tag beendet.

E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 9.September 2004

1. Die S&Ps zeigen ein Gap Open,und ich setze eine Order, um knappunter dem Mittelpunkt bei 1.121,00

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zu shorten (siehe Abbildung 7.6).Das trifft ein, und ich platziereeinen Zwei-Punkte-Stopp bei1.123,00. Mein erstes Ziel istknapp unter dem nächsten Pivot-Level bei 1.120,00. Dieses Zielwird erreicht, und ich veränderemeinen Stopp und setze ihn auf1.121,75 herab – knapp über demPivot-Level, bei dem icheingestiegen bin. Mein zweites Zielliegt knapp unter dem nächstenPivot-Level bei 1.118,00.

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Abbildung 7.6

2. Mein Ziel wird bei der zweitenHälfte meiner Position erreicht. Der

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Markt springt und bewegt sich inRichtung des täglichen Pivots, undich setze die Order, bei 1.119,25 zushorten. Das findet nicht statt, unddie Märkte zeigen ein Roll-over undbewegen sich hinab bis zu S1.

3. Ich verändere meine Order, um zumnächsten Pivot-Level zu shorten, undmeine Order beläuft sich nun auf1.117,25. Dies trifft ein, und ichsetze einen Stopp bei 1.119,25.Mein erstes Ziel ist 1.116,00.Dieses Ziel wird erreicht, und ichverändere meinen Stopp auf1.118,00.

4. Mein zweites Ziel wird bei1.114,25 erreicht, und ich platziereeine Order, um eine Rallye zurück

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zu S1 bei 1.115,25 zu shorten.5. Das trifft ein, und ich setze einen

Zwei-Punkte-Stopp bei 1.117,25ein. Ich werde ausgestoppt, als dieMärkte eine starke Rallye zeigen.

6. 1.118,00 trifft ein. Ich setze einenStopp bei 1.116,00.

7. Der Markt zeigt eine Rallye zumnächsten Pivot-Level, und ich binzur Hälfte bei 1.119,25 raus. Ichverändere meinen Stopp nach oben,auf 1.117,25. Mein nächstes Ziel bei1.121,00 wird schnell erreicht.

8. Normalerweise würde ich eineOrder setzen, um beim nächstenPullback bei 1.120,00 zu kaufen.Mache ich aber nicht. Warum? Weilich die Regeln befolge! Es ist nun

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nach 15:30 Uhr, und ich fange keineneuen Trades mehr an!

9. Dieser Trade wäre ausgestopptworden.

E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 8.September 2004

1. Die Märkte zeigen ein Gap-down,und ich setze eine Order ein, um bei1.118,75 zu kaufen (sieheAbbildung 7.7). Diese Order wirdnicht ausgeführt. Als die Märkteeine Rallye durch den Tages-Pivot-Point zeigen, erhöhe ich mein Bidauf 1.120,75. Das klappt, und ichplatziere einen Stopp bei 1.118,75.

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Mein erstes Ziel ist 1.123,00.2. Mein erstes Ziel wird erreicht. Ich

hebe meinen Stopp auf 1.120,25 an.3. Ich werde aus meiner zweiten

Hälfte ausgestoppt und warte aufdas nächste Setup.

4. Der Markt geht weiter nach unten,also möchte ich den nächsten Movezum Overhead Pivot shorten.

5. Der Markt zeigt eine Rallye, undich gehe bei 1.120,25 short. Ichsetze einen Stopp bei 1.122,25, undmein erstes Ziel ist 1.118,75.

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Abbildung 7.7

6. Mein erstes Ziel wird erreicht, undich verändere meinen Stopp auf

Page 737: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

1.120,75. Kurze Zeit später wirdmein zweites Ziel bei 1.116,75erreicht. Ich setze eine Order, umdie nächste Rallye zum OverheadPivot mitzumachen, und werde bei1.118,25 geschlossen. Ich setzeeinen Stopp bei 1.120,25. Meinerstes Ziel wurde bei 1.116,75erreicht, und ich hebe meinen Stoppauf 1.118,75 an. Der Markt zeigt biszur Schlussglocke eine Rallye, undich werde bei der zweiten Hälfteausgestoppt.

E-Mini Russell – Kontraktfür September 2004, 10.September 2004

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1. Die Russell-2000-Futures zeigenein Gap-down, und ich setze meineBid bei 561,90 (siehe Abbildung7.8). Das trifft ein, und ich setzeeinen Stopp bei 560,40. Meinerstes Ziel ist 563,80, und das wirdschnell erreicht. Ich hebe meinenStopp auf 561,50 an.

2. Mein zweites Ziel ist 566,50, undder Markt zeigt eine andauerndeRallye durch diesen Mittelpunkt.

3. Als die Märkte durch denMittelpunkt stoßen, setze ich eineBid am unteren Pivot bei 564,20.Der Markt erreicht diesen Levelnie, im Gegenteil: Er erreicht neueHöchststände. Wenn das geschieht,hebe ich mein Bid auf den nächsten

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Pivot-Level an – hier auf 566,90.Kurz vor 14:00 Uhr tritt dies ein.Ich habe meine Bids nundreieinhalb Stunden langbearbeitet. Bei den Pivots hatGeduld oberste Priorität!

4. Ich setze einen Stopp bei 566,40,und mein erstes Ziel ist 569,30.Dies wird erreicht, und ich bewegemeinen Stopp hinauf auf 566,50.Der Markt verweilt bis zumSchluss auf etwa dem gleichenLevel. Da weder mein Stopp nochmein Ziel getroffen wurde, steigeich »am Markt« um 16:10 Uhr bei569,40 aus.

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Abbildung 7.8

E-Mini Russell – Kontrakt

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für September 2004, 2.September 2004

1. Der Russell 2000 eröffnet flat undsteigt an, direkt auf den täglichenR1 (siehe Abbildung 7.9). Ich stelleein Bid, um beim nächsten Pullbackzum Mittelpunkt bei 554,90 zukaufen. Das tritt ein, und ich setzeeinen Stopp bei 543,40. Meinerstes Ziel ist der nächste Pivot-Level bei 557,20. Dieser wirderreicht, und ich hebe meinen Stoppauf 554,40.

2. Die Märkte verbringen die nächstenvier Stunden mit derKonsolidierung, steigen schließlichund erreichen mein zweites Ziel –

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was wiederum beweist, wiewichtig Geduld bei den Pivots ist.

3. Der Markt steigt durch denMittelpunkt hindurch und zeigteinen Pullback. Ich setze ein Bidbei 560,10. Der Markt kommtmeinem Wert sehr nahe, erreichtihn aber nicht ganz. Der Russellsteigt durch den täglichen R2hindurch, und ich hebe mein Bid auf562,60 an. Dieser Wert tritt ein,und ich setze einen Stopp bei561,10. Mein erstes Ziel ist 564,90.

4. Mein erstes Ziel ist erreicht. Ichhebe meinen Stopp auf 562,10 an.Der Markt geht auf die Zielgerade,ohne dass mein Stopp oder meinzweites Ziel erreicht wurde. Ich

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steige um 16:10 Uhr »am Markt«bei 566,30 bei der zweiten Hälftemeiner Position aus dem Trade aus.

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Abbildung 7.9

E-Mini Nasdaq – Kontrakt

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für September 2004, 3.September 2004

1. Der Nasdaq zeigt ein Gap-down,und ich platziere ein Bid beimtäglichen S1 bei 1.380,50 (sieheAbbildung 7.10). Dies tritt nichtein, und als die Reise durch denMittelpunkt geht, erhöhe ich meinBid auf 1.386,50. Dies tritt ein, undich setze einen Stopp bei 1.382,50.Mein erstes Ziel sind 1.391,00. Daswird erreicht, und ich hebe meinenStopp auf 1.385,50 Euro an.

2. Ich werde bei der zweiten Hälfteausgestoppt. Der Markt erreichtneue Tiefpunkte, und ich platziereeinen Short bei 1.385,50. Das tritt

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nicht ein.3. Der Markt fällt weiter und trifft auf

den nächsten Pivot-Level.4. Ich senke mein Short Bid auf den

nächsten Level bei 1.379,50. Dastritt nicht ein, und auch sonstereignet sich nicht mehr viel. Einguter Tag, um den Sockenschrankneu zu organisieren.

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Abbildung 7.10

E-Mini Nasdaq – Kontrakt

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für September 2004, 5.August 2004

1. Der Nasdaq zeigt ein leichtes Gap-up bis zum Mittelpunkt, und ichshorte bei 1.383,50 (sieheAbbildung 7.11). Ich setze denStopp bei 1.385.50, und mein erstesZiel ist 1.379,50.

2. Mein erstes Ziel wird erreicht, undich hebe meinen Stopp auf1.384,50. Der Markt zeigt eineRallye, und ich werde bei derzweiten Hälfte ausgestoppt.

3. Der Nasdaq fällt zurück bis zumPivot-Level.

4. Nachdem er einmal durch diesenLevel gefallen ist, setze ich eine

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Order, um eine Rallye zurück zudiesem Level bei 1.373,50 zushorten. Das tritt ein, und ich setzeeinen Stopp bei 1.377,50; meinerstes Ziel ist 1.369,50 Das ersteZiel wird schnell erreicht, und ichsenke meinen Stopp auf 1.369,50.Mein Ziel in der zweiten Hälfte ist1.364,50.

5. Mein Ziel für die zweite Hälfte istzur Hälfte getroffen, nun gehe ichflat.

6. Ich setze eine Order ein, um eineRallye zum oberen Pivot-Level bei1.368,50 zu shorten. Das tritt ein,und ich setze einen Stopp bei1.372,50. Mein Ziel ist der unterePivot bei 1.364,50. Dieser wird

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getroffen, und ich senke meinenStopp auf 1.369,50 ab.

7. Mein zweites Ziel wird bei1.359,50 getroffen. Ich setze eineOrder ein, um eine Rallye zumnächsten Overhead-Pivot-Level bei1.364,00 zu shorten. Ich kommediesem Level sehr nahe, aber esreicht nicht ganz, und das ist fürmich das letzte Pivot Play desTags.

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Abbildung 7.11

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 5.August 2004

1. Die Mini-Sized-Dow-Futureseröffnen gemischt und fallen früh inder Session (siehe Abbildung7.12). Ich setze eine Order ein, umdie nächste Rallye zum Mittelpunktbei 10.118 zu shorten, aber diesetritt nicht ein. Als ich durch denTages-Pivot falle, verändere ichmeine Order so, dass ich bei10.091 shorte. Dieses Mal klapptes, und ich setze einen Stopp bei10.111 ein sowie eine Order, umdie Hälfte meiner Positionen bei10.069 zu covern. Ich stelle dieerste Hälfte meiner Order glatt und

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senke dann meinen Stopp auf10.097. Mein nächstes Ziel ist10.041.

2. Mein nächstes Ziel ist erreicht, jetztgehe ich flat.

3. Der Markt fällt immer weiter undtestet den nächsten Pivot-Level an.Ich setze eine Order, beim oberenPivot zu shorten, genau bei 10.035.Der Markt agiert sehr langsam. Ichgebe meine Orders ab und gehe zumMittagessen. Als ich zurückkomme,ist der Level immer noch nichterreicht. Das ist es, was ich amTrading im August so schätze. Esdauert einige Stunden, aberschließlich ereignet sich am spätenNachmittag doch noch das, was ich

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mir erhofft hatte. Ich setze einenStopp bei 10.055, und mein erstesZiel ist 10.015. Dieses wird balderreicht, und ich senke meinenStopp auf 10.041.

4. Mein zweites Ziel, das erreichtwird, ist 9.988, und nun gehe ichflat. Da der Markt einen klarenTrend nach unten zeigt, platziereich ein Bid zum Shorting beimnächsten Overhead-Pivot-Level undsetze ein Angebot bei 10.008 ein.

5. Der Markt handelt bis zu diesemLevel, aber es reicht nicht für mich.Als der Markt zusammenbricht,senke ich mein Angebot auf 9.982,aber auch das klappt nicht mehr.

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Abbildung 7.12

Mini-Sized Dow – Kontrakt fürSeptember 2004, 2. September 2004

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1. Die Märkte eröffnen gemischt undzeigen eine Rallye bis zumMittelpunkt bei 10.189 (sieheAbbildung 7.13). Ich möchte beimersten Pullback kaufen undplatziere eine Order bei 10.163.Dieser Level wird fast erreicht,aber es reicht nicht ganz für mich.Der Markt zeigt eine Rallye durchden nächsten Pivot-Level hindurch,und ich erhöhe mein Bid auf10.192. Der Markt wirft keinenBlick zurück und schießt schondurch den nächsten Pivot-Levelhindurch.

2. Ich erhöhe mein Bid nochmals auf10.221. Dieses Mal klappt es, undich setze einen Stopp bei 10.201,

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mein erstes Ziel ist 10.238. Daswird schnell erreicht, und icherhöhe meinen Stopp auf 10.215.

3. Mein zweites Ziel wird bei 10.261getroffen, und ich gehe flat.

4. Der Markt zeigt eine Rallye, undich setze eine Order für den Kaufbei 10.267. Es klappt nicht, und derMarkt schließt im Bereich seinesHöhepunkts.

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Abbildung 7.13

Mini-Sized Dow – Kontrakt fürSeptember 2004, 25. August 2004

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1. Der Dow zeigt ein Gap-down, undich platziere ein Bid bei 10.077(siehe Abbildung 7.14). Es klappt,und ich setze einen Stopp bei10.057, mein erstes Ziel ist 10.090.Das wird getroffen, und ich erhöhemeinen Stopp auf 10.071.

2. Der Dow zeigt eine anhaltendeRallye, und mein zweites Ziel wirdbei 10.104 erreicht.

3. Ich platziere eine Order bei 10.096,um beim nächsten Pullback zukaufen. Alles klappt wunderbar,und ich setze einen Stopp bei10.076. Der Markt wird solangsam, dass er fast kriecht, unddie nächste Stunde tut sich nichts.Dann nimmt der Markt Fahrt auf,

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und ich bin aus meiner ersten Hälftebei 10.104 raus. Ich erhöhe meinenStopp auf 10.090.

4. Mein zweites Ziel wird bei 10.118erreicht.

5. Der Dow zeigt eine Rallye in dennächsten Pivot-Level. Ich platziereeine Order, um den Pullback bei10.124 zu nutzen. Das klappt leidernicht.

6. Der Markt steigt auf den nächstenLevel, und ich erhöhe meinAngebot auf 10.144. Diesmalklappt es, und ich setze eine Stopp-Order bei 10.124 mit meinemersten Ziel bei 10.157. Das ist balderreicht. Ich erhöhe meinen Stoppauf 10.138.

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7. Mein zweites Ziel wird bei 10.171getroffen, und ich gehe flat. DerMarkt zeigt eine Rallye bis R3. Dasgeschieht selten: Die Märktesteigen fast nie über R3, und ichfade normalerweise Moves aufdiesen Levels. Ich platziere eineOrder, um bei 10.185 zu shorten.Das klappt, und ich setze einenStopp bei 10.205. Der Markt steigtbis auf 10.200 und fällt dann biszum Schluss. Da kein Parametervon mir getroffen wurde, covereich um 16:10 Uhr bei 10.176.

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Abbildung 7.14

KLAC (KLA Tencor Corp.),

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10. September 20041. KLAC zeigt an diesem Tag ein

Gap-down, und ich platziere eineOrder, um bei 38,48 zu kaufen(siehe Abbildung 7.15.). Dasklappt, und ich setze einen Stoppbei 37,93. Mein erstes Ziel ist bei38,89 getroffen, und ich erhöhemeinen Stopp auf 38,38.

2. Die Aktie steigt weiter, und meinzweites Ziel wird bei 39,39erreicht.

3. Ich platziere eine Order, um denersten Pullback bei 38,99 zukaufen. Diese Order wird nichtausgeführt, und die Aktie läuftdavon.

4. Als der Kurs in den nächsten Pivot-

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Level bricht, erhöhe ich mein Bidauf 39,49. Es dauert eine Weile,aber die Order wird ausgeführt undich setze einen Stopp bei 38,99.

5. Mein erstes Ziel wird bei 39,72erreicht, und ich erhöhe meinenStopp auf 39,39.

6. Zum Zeitpunkt der Marktschließungwurde keiner meiner Parametererreicht, und ich steige um 16:00Uhr bei 39,78 aus.

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Abbildung 7.15

Trendmärkte vs. unruhige

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MärkteZum Großteil betreffen die Setups, diewir gerade besprochen haben, dieTrendmärkte. Ich wollte aber auch einenBlick auf die unruhigen Märkte werfen,um zu zeigen, wie die Pivots untersolchen Umständen funktionieren.Abbildung 7.16 zeigt den Mini-SizedDow an einem Tag, an dem er starklimitiert war und sich in einem engenBereich aufhielt. In der Tat fand dergrößte Teil des Abstiegs vor 09:30 Uhr,also vor Eröffnung des Cash-Markts,statt. Ich habe außerdem einigegrundlegende Indikatoren mit in denChart genommen, um zu zeigen, wieverzögert diese an unsteten Tagensichtbar werden, verglichen mit einem

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Setup, dass sich nur auf Kurse beruft.Die Indikatoren, die ich mir anschaue,sind zu Grunde liegende ExponentialMoving Averages und auch der RSI. Dasheißt nicht, dass diese Indikatorenkeinen Wert besäßen – es ist nurwichtig, sich immer wieder insGedächtnis zu rufen, dass ein aufIndikatoren basierender Trading-Ansatzmeistens eine verzögerteHerangehensweise einschließt – und aneinem unruhigen Tag fällt dieserUmstand erst so richtig ins Gewicht.

1. Wenn die Märkte unstet sind unddas Volumen der ES-Chartanhaltend unter 10.000 Kontraktenliegt, ist das der richtige Zeitpunkt,die Pivot Plays auf die »Chop-

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Enhanced«-Weise aufzustellen(siehe Abbildung 7.17). Bei Punkt1 ist der YM ruhig, und ich sehe zu,dass ich einen Move am nächstenPivot-Level faden kann. Ich willnicht dasitzen und die Märkteanstarren, während sich diesehirnamputierten Aktionenabspielen. Deshalb setze ich einBuy-Limit am nächsten Pivot-Levelunterhalb des aktuellen Kurses plusdrei Punkte, so dass ich gerade sovor dem Pivot bin. Außerdem setzeich ein Sell-Limit beim nächstenLevel oberhalb des aktuellenKurses.

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Abbildung 7.16

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Abbildung 7.17

2. Die Sell-Limit-Order wird zuerst

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ausgelöst. Ich kam nahe an meinBuy-Limit heran, schaffte es aberdoch nicht ganz. Wenn das Sell-Limit ausgelöst ist, setze ich einen20-Punkte-Stopp. Mein erstes Zielist zehn Punkte weg von meinemEinstieg, und mein zweites Ziel istder nächste Pivot-Level unterhalbdavon. Es handelt sich hier um einenwöchentlichen Pivot-Level bei10.532 – ich würde also eine Buy-Limit-Order bei 10.535 einsetzen,um die zweite Hälfte meiner Shortszu covern.

3. Meine beiden Ziele werdenerreicht, und ich bin raus aus demTrade. Bedenken Sie, dass sich dieMärkte fast bei unserem ultimativen

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Ziel befanden, als die MovingAverages schließlich fielen.Indikatoren wie Moving Averagesfunktionieren an Trendtagenwunderbar – an unsteten Tagen sindsie aber tödlich. Der Kurs ist anunsteten Tagen alles.

Dieses Beispiel zeigt etwas, dasTradern sehr oft begegnen wird, wennsie dieses System verwenden: Siewerden die gleichen Levels mehrmalsam Tag traden. Der Level, an dem derTrader bei einem Kursabstieg longgehen würde, ist auch der Level, an demder Trader ein Short schließen würde.Lassen Sie uns einen weiteren Blick aufden gleichen Chart werfen (Abbildung

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7.17); wir schauen uns nun alle Setupsan, die an diesem Tag auftraten:

1. Bei Punkt 1 fällt der YM auf einender wöchentlichen Levels, aber erfällt nicht komplett auf diesesNiveau. Mir gelingt es, long auf denMarkt zu kommen, weil meineLimit-Buy-Order denwöchentlichen Level plus dreiPunkte besitzt. Der Wochen-Levelliegt bei 10.532 – meine Limit-Buy-Order beträgt also 10.535. Ichbin auf plus zehn Punkte in derersten Hälfte aus und bringe dannmeinen Stopp auf »Pivot-3«, wasBreak-even bei minus 6 Punktebedeutet.

2. Bei Punkt 2 steigen wir ein und

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schaffen es gerade so über denTages-Mittelpunkt. Ich steige ausder zweiten Hälfte meiner Long-Position durch eine Limit-Order beidiesem Level aus. Beachten Sie,dass die Moving Averages fast garnicht gestiegen sind, als die Märktedas Ziel erreichten. Ich versuche zureversen und zu shorten, aber derMarkt bewegt sich so schnell, dassich den Short verpasse. EinAusweg wäre hier, eine Resting-Order für den Stopp oder auch alsneue Position zu behalten. WennTrader zehn Long-Kontrakte habenund beim Ausstieg umkehren undshort gehen möchten, setzen sieeinfach Sell-Limit-Orders für 20

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Kontrakte. Auf diese Weise werdendie Trader aus ihren Long-Positionen aussteigen undgleichzeitig neue Short-Positionenerstellen.

3. Bei Punkt 3 biete ich long für einenAbstieg zurück auf den Wochen-Level plus drei Punkte. DerWochen-Level beträgt 10.532, meinBid ist also plus drei Punkte, also10.535. Wenn zwei solche Levelsnahe beieinanderliegen (mindestenszehn Punkte – in diesem Fall derwöchentliche Level und dertägliche Pivot), werde ich mein Bidmit einem Level setzen, der deraktuellen Kursentwicklung amnächsten kommt. Mein Long hat

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geklappt. Der Markt steigt undtradet für etwa eine halbe Stundeauf diesem Niveau. Mein Stoppwird nicht getroffen, obwohl eszeitweise eng wird. Mein erstesZiel »zehn Punkte zur Hälfte« wirdschnell erreicht, und ich verschiebemeinen Stopp. Es dauert einigeStunden, bis mein zweites Ziel amMittelpunkt getroffen wird. Hierkommt eine wichtige Notiz: Einigedieser Trades werden einigeStunden in Anspruch nehmen,während andere nur zehn Minutendauern können. Es ist wichtig,Geduld zu haben und auf die Levelszu warten und nicht zu versuchen,die Sache voranzutreiben oder aus

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Angst oder Langeweileauszusteigen. MenschlicheEmotionen sind eine gute Sache,wenn es um zwischenmenschlicheBeziehungen geht, aber beimTraden müssen sie ignoriertwerden.

4. Ich bin mehr als drei Stunden späteraus meiner zweiten Hälfte longausgestiegen, bei einem Tages-Mittelpunkts-Level. Da wir es miteinem unruhigen Tag zu tun haben,kehre ich um, gehe short undplatziere mein Ziel für die ersteHälfte meiner Position zehn Punktevon meinem Einstiegspunkt entfernt.Mein zweites Ziel ist der nächsteLevel unter plus drei Punkte.

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5. Der Markt bewegt sich schnell, undich bin nach nur 15 Minuten aus derersten Hälfte und nach weiteren 15Minuten auch aus der zweitenHälfte meiner Position draußen. Ichkehre um, gehe long und setze diegleichen Parameter, plus zehnPunkte für die erste Hälfte, undzurück zum anderen Pivot mit derzweiten Hälfte.

6. Ich bin schnell aus der ersten Hälftedraußen, und der Markt steigt gegenEnde weiter. Er schafft es nichtganz bis zu meinem zweiten Ziel,und um 16:15 Uhr steige ich »amMarkt« einige Punkte unterhalbmeines Ziels aus. Bedenken Sieauch hier, dass ich bereits aus der

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Hälfte meiner Position draußenwar, als die Moving Averagesstiegen.

DER SCHLÜSSEL IST ESHIER, DIE STOPPS ZUVERSCHIEBEN

Ich bin kein großer Fan davon, aggressivdie Stopps zu verschieben. Damit meineich, dass ich meine Stopps behaltenwerde, wenn der YM um lediglich einenPunkt steigt. Diese »Auto-Trailing«-Stopp-Strategie wird den Trader beimersten kleinen Pullback ausstoppen, unddiese Moves möchte ich abwarten.

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Dennoch habe ich mehrere Ziele, undwenn mein erstes erreicht ist, werdeauch ich meine Stopps modifizieren, ummeine Gewinne oder gleich den ganzenTrade zu schützen. Bei Pivot Playsbehandle ich mein Stopp-Management anTrendtagen und unruhigen Tagen gleich.Ich warte nur darauf, bis mein erstesZiel erreicht wird. Wenn das geschehenist, dann – und nur dann – verändere ichmeinen Stopp.

1. Hier haben wir unseren Original-20-Punkte-Stopp aus unseremLong-Einstieg an einem Decline imwöchentlichen Pivot plus dreiPunkte (siehe Abbildung 7.18).

2. Wäre das ein Trendtag, würde ichwarten, bis mein erstes Ziel – der

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nächste Pivot-Level – erreichtwird. Dann würde ich meinenStopp verändern. An einemunruhigen Tag wäre mein erstesZiel plus zehn Punkte am YM. Indiesem Beispiel würde dasbedeuten, dass ich meinen Stoppfrüher hätte verändern müssen –nämlich gleich, nachdem meinerstes, kleineres Ziel erreicht war.

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Abbildung 7.18

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TIPPS UND TRICKS FÜRDIE VERWENDUNG DERPIVOTS

Der Schlüssel bei diesem Setup – undbei allen anderen Setups, die ichverwende – ist, dass der Trader allesvor der Eröffnung des Markts auf einemChart sehen kann. Wenn alles vorbereitetist, muss er nur noch zuschauen undwarten oder, noch besser, Audiosignaleverwenden, die ihm anzeigen, ob einSetup funktioniert oder nicht.

In Bezug auf die Pivots könnenTrader Orders schon im Vorfeld tätigen,da die exakten Ziele, Einstiege undStopps schon vorher bekannt sind. Auf

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diese Art können sich die Trader auchauf andere Dinge konzentrieren – wenndenn welche auftreten sollten. Wenn derTrader das Alarmsignal hört, weiß er,dass es Zeit ist, sich wieder den Chartszu widmen und nachzusehen, was denngerade vor sich geht. Es gibt keineHektik. Entweder werden die Ordersgetroffen, oder sie werden nichtgetroffen. Dieses System – wie alleanderen von mir verwendeten Systemeauch – ist so konstruiert, dass es zurDenkweise eines Profi-Traders passt,denn nur so kann man auf Dauer auf denFinanzmärkten Geld verdienen.

Das Wichtigste im Zusammenhangmit den Mittelpunkten ist, dass man sienicht dauernd verwenden muss. Ich setze

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sie an Tagen ein, an denen die Distanzzwischen zwei YM-Pivot-Levels mehrals 40 Punkte beträgt. Das ist einegenerelle Regel, und es ist natürlichauch okay, sie zu verwenden, wenn derAbstand nur 30 Punkte beträgt. Wenn diePivots näher als 30 Punkte beieinandersind, spielen die Mittelpunkte einfachkeine so wichtige Rolle mehr, weil dieMärkte direkt zum nächsten Pivot Pointwandern werden.

In meinen Charts verwende ich fürgewöhnlich einen schwarzenHintergrund, der in dem vorliegendenBuch natürlich nicht angezeigt werdenkann. Dann färbe ich die täglichen Pivotsgelb, die wöchentlichen blau (cyan), diemnoatlichen lila und die Mittelpunkte

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weiß. Ich verwende außerdem zentralePivots-Solid- und auch andere Linien.So ist es einfach, herauszufinden, wasdie Märkte als Nächstes vorhaben.

Die Verwendung der Pivots ist inden vergangenen Jahren immer einfachergeworden. Ich berechnete sie früherimmer mit einem Taschenrechner, bisich zu Excel wechselte, wo ich nur nochdie einzelnen Werte eingeben musste.Dennoch musste ich jeden Tag diehorizontalen Linien auf meine Chartszeichnen, und dafür benötigte ich stetsfast eine halbe Stunde. Es gibt Software,welche die Pivots automatisch berechnet– diese Programme verwenden aber oftdie falschen Zeitrahmen und könnenwegen übler Ticks im System böse

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Fehler machen. Hier versperre ich michdem Fortschritt und zeichne meinePivots jeden Tag selbst – ich möchtesichergehen, dass sie korrekt sind. Ichhabe einen Programmierer gefunden, dermir hier weiterhelfen konnte, und dasErgebnis ist nun das, was ich fürTradeStation und eSignal verwende. DieSoftware besteht aus den Farben, die ichmag, sie weist die Levels als täglich,wöchentlich, Mittelpunkt und so weiteraus, und ich kann die Hochs, Tiefs undSchlusskurse manuell eingeben. Ist diesgeschehen, platziert die Software allePivots an den richtigen Stellen – binnenSekunden. Für weitere Informationen zudiesem Thema besuchen Sie bittewww.tradethemarkets.com.

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WAS IST MIT DENFIBONACCI-ZAHLEN?

Im Zusammenhang mit den Pivots wirdmir oft die Frage nach deren Beziehungzu den Fibonacci-Retracement-Levelsgestellt. Für diejenigen unter Ihnen, diesie nicht kennen: Fibonacci-Zahlenwerden von Tradern verwendet, umUnterstützungs- und Widerstands-Levelszu ermitteln. Die gängigsten Werte sind0,382, 0,50 und 0,618. Meiner Erfahrungnach funktioniert das manchmal ganzexzellent, und manchmal weiß der Marktnicht mal, dass diese Zahlen existieren,und ignoriert sie. Dennoch möchte ichimmer gerne wissen, wo die Fibonacci-

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Zahlen am Tag stehen. Diese sindwertvoller als »normale« Fibonacci-Zahlen, weil hier mehr Datenpunkteverwendet werden. Diese Zahlen zubekommen ist ein hartes Stück Arbeit,und eine Zeit lang habe ich sie mir selbstberechnet. Doch dann entdeckte ichCarolyn Borodens Arbeit aufwww.syncmt.com, und von da an habeich einfach ihre Dienste in Anspruchgenommen, da sie auf diesem Gebieteine echte Expertin ist. Sie arbeitet aufder Zeit- und Kursachse der Märkte undverwendet dabei die Fibonaccis Ratios.Bei den Kursen nutzt sie Retracementsvon vorangegangenen Swings, und sieverwendet die Ratios 0,382, 0,50, 0,618und 0,786. Sie bietet auch Price

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Extensions von vorangegangenen Swingsan, die schlicht und einfachRetracements von mehr als 100 Prozentdarstellen. Bei den Extensionsverwendet sie die Ratios 1,272 und1,618. Carolyn bietet auchKursvorhersagen im Vergleich zuSwings in derselben Richtung an. Dafürverwendet sie 100 Prozent und 1,618.Wenn sie einen Zusammenfluss sieht, sowerden diese zu den Key-Levels in denMärkten, gegen die man kaufen oderverkaufen muss.

Ich persönlich bin mehr an dengrößeren Levels interessiert, die sich aufeinem 60-Minuten-Chart oder einemTageschart finden, und ich verwende siemeistens für das Swing-Trading.

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Dennoch gibt es Tage, an denen dieseWerte mit den täglichen Pivot-Levelsgleich sind, und dann werden dieseWerte an jenen Tagen natürlich vielstärker. Ich beobachte auch gern dieFibonacci-Cluster-Levels auf anderenMärkten, da sie Key-Levels für alleMärkte bieten. Schauen wir uns einigeBeispiele aus Carolyn Borodens Arbeitan:

Mini-Sized Dow – Kontraktfür Juni 2005, 6. April 2005Abbildung 7.19 zeigt den 15-Minuten-Mini-Sized-Dow-Futures-Kontrakt. Hierist der offensichtliche Aufwärtstrend zuerkennen, der aus einem Swing-Tief am

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4. April ausgelöst wurde. Aus diesemGrund wollten wir uns auf das Erstellender Clusters auf der Buy-Seite desMarkts konzentrieren. Wir konntenfeststellen, dass sich zwischen 10.489und 10.492 eine schöne Zoneentwickelte. Diese enthielt dasZusammentreffen einer 1,618-Price-Extension, eines 0,50-Prozent-Retracements, eines 0,382-Retracementseines anderen Swings und einer 100-Prozent-Price-Projection einer früherenKorrektur. Der Tiefpunkt wurdeinnerhalb dieser Zone bei einem Levelvon 10.489 gebildet. Von hier auserlebten wir eine Rallye um 89 Punkteauf 10.578.

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Euro-FX – Kontrakt fürJuni 2005, 27. April 2005Im Fünf-Minuten-Währungsbeispiel inAbbildung 7.20 fanden wir dreigrundlegende Fibonacci-Kursbeziehungen zwischen 1,2970 und1,2971. Diese umfassten ein 0,618-Retracement des Tiefs von 1,2961 zumHoch bei 1,2988, ein 0,786-Retracement des Tiefs von 1,2966 zumHoch bei 1,2988 und eine 100-Prozent-Price-Projection des Hochs bei 1,2984zum (Swing-)Tief bei 1,2966. Dereigentliche Tiefpunkt wurde bei 1,2972erreicht. Die folgende Rallye brachteuns auf 1,2990.

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Abbildung 7.19

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Abbildung 7.20

Mini-Sized Dow – Kontraktfür Juni 2005, 4. April 2005Für den Einstieg auf einen Marktmöchten wir »Price Clusters« aufstellen,

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welche die Richtung des Trends imZeitrahmen haben, in dem wir traden.Manchmal verwenden wir »CounterTrend«-Clusters für Ausstiege, oder umStopps in einer Position enger zumachen.

Das Beispiel in Abbildung 7.21 indem Mini-Dow-Futures-Kontrakt zeigteinen Zusammenfluss von mindestensfünf Fibonacci-Kursbeziehungen imBereich zwischen 10.132 und 10.141.Der Fokus dieser Levels liegt imBereich von 10.132 bis 10.136. Indiesem Fall betrug der eigentlicheTiefpunkt 10.140. Ein »Trigger« füreinen Einstieg gegen diese Zone istgenauso einfach zu nehmen wie einPrior-Bar-Hoch. An diesem Punkt

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könnte der Stopp entweder unter demTiefpunkt vor dem Trigger (10.140)oder über dem niedrigen Ende derCluster-Zone liegen (10.135). Der Movedieses Clusters betrug 58 Punkte.

Diese Beispiele aus Carolyns Arbeitzeigen, wie die Fibonacci-Cluster alsUnterstützungs- und Widerstands-Levelsauf den Märkten funktionieren – und ichverwende sie intraday genauso, wie ichdie Pivots verwende. Man kann sie aberauch dazu nutzen, Swing-Trades odergrößere Zeitrahmen zu initiieren, da sichdiese in jedem Zeitrahmen, vom Drei-Minuten- über den Wochen- bis zumMonatschart, verwenden lassen.

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Abbildung 7.21

ZUSAMMENFASSUNG DERPIVOTS

Die Pivot-Levels funktionieren

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hauptsächlich infolge despsychologischen Schmerz-Freude-Kreislaufs, der die Märkte jeden Tagbestimmt. Trader, die nur denIndikatoren folgen, werden zu spät inPositionen einsteigen, wenn sie schonfast am Pivot angekommen sind. Undeben diese Trader bringen die Stopp-Losses, die immer wieder den gleichenKreislauf ankurbeln. Wer sich beimEinstieg nur auf die Indikatoren verlässt,anstatt die Kursaktionen der Pivots zubeobachten, wird immer zu spätaussteigen und in diese Kreisläufegeraten – und damit auch kein Geldverdienen.

Das Schöne an diesem System ist,dass die Trader nicht dauernd zusehen

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müssen, wenn sie erst einmal in einerPosition sind. Ich bin niemand, derdauernd seine Stopps verschiebt. Ichhalte es für gut, in eine Positioneinzusteigen, meine Parameter zu setzenund mich wieder anderen Dingen zuwidmen. Je nach Jobsituation ist das gutvom Büro aus (speziell an der US-Westküste) zu machen – besonders dann,wenn man über ein System verfügt, dasmögliche Trades schon früh hervorhebt.Auf diese Weise können Sie dieParameter einsetzen und zum nächstenMeeting gehen. Lassen Sie dieParameter Babysitter spielen. Das istauch besser so, weil so keinemenschlichen Emotionen mehr im Spielsind.

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8. KAPITEL

Scalper Buysund ScalperSells – wenn nureine schnelleBestätigung hilft

WIE SIE

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TRENDÄNDERUNGENERKENNEN UND VONIHNEN PROFITIEREN,OHNE SICH DIE FINGERZU VERBRENNEN ODERSICH VON EINEMFAHRENDEN ZUGÜBERROLLEN ZU LASSEN

Durch meine Beobachtung des Marktsüber viele Jahre hinweg habe icherfahren, dass die meisten Reversalsnach drei aufeinander folgenden höherenoder niedrigeren Schlusskursen auftreten– diese Faustregel gilt für alle

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Zeitrahmen. Der Schlüssel zu diesemSetup besteht darin, dass es aufaufeinander folgenden Schlusskursen,und nicht nur auf Intraday- oder täglichenKursaktivitäten für einen individuellenPrice Bar auf einem Chart basiert.Anders ausgedrückt: Die Höchst- undTiefststände sind nicht relevant. Ichinteressiere mich nicht für drei höhereHöchststände oder drei niedrigereTiefstpunkte. Ich möchte sehen, wo sichdie Kursaktivität einpendelt und wo sieschließt – darauf kommt es an.

Der harte Weg für dieses Setup,speziell auf Intraday-Basis, wäre der,die Charts anzustarren und aufaufeinander folgende hohe oder niedrigeSchlusskurse zu warten – so lange, bis

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drei hintereinander auftreten. Das kanndem Trader viereckige Augen bescherenund ihn genauso gut verrückt werdenlassen – deshalb empfehle ich dieseMethode nur jenen, denen die kleinenDinge im Leben einen Kick versetzen.Ich bin kein großer Fan davon, Chartsanzustarren, und ich wäre ein heißerKandidat für die Klapsmühle, wenn ichdieses Setup so betriebe. Stattdessenhabe ich auf TradeStation eineneinfachen Indikator entwickelt, der denersten Bar in der Sequenz einfärbt, wennder vorangegangene dritte Bar dieKriterien eines Signals erfüllt. Wenn ichden eingefärbten Bar sehe, setze icheinfach eine Market-Order, und schonbin ich im Trade. Oder sogar noch

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besser: Ich setze ein Audioalarmsignalein, so dass ich es höre, wenn ich untenim Flur stehe, um dann an meinen PCzurückzukehren und den Trade zuplatzieren. Das funktioniert auch, wennich mit meiner Frau telefoniere und dasSignal höre, obwohl sie natürlich erstwissen muss, wie dieses Signaleinzuschätzen ist und lernen muss,meinen Drang zu verstehen, dasTelefongespräch dann abrupt zubeenden. So ist nun einmal das Leben alsTrader.

Und so funktioniert es: Ich beobachtedie Charts und sehe dreiaufeinanderfolgende Bars, die höherschließen. Am Schlusskurs des drittenBars erscheint mein farbiger Bar auf

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dem Chart und wird über den ersten Barin der Sequenz der drei Bars gelegt. Ichsetze eine Order, um auf den Märktenlong zu gehen. Um aus diesem Kontraktwieder auszusteigen, warte ich einfachdarauf, dass drei aufeinanderfolgendeTiefs auftreten – denn das ist meinSignal dafür und vielleicht short zugehen. Obwohl das ein sehr einfachauszuführender Trade ist, ist er nichtimmer sinnvoll. Machen Sie sich keineSorgen, wenn das hier ein wenig unklarfür Sie klingt. Wir werden uns sehr baldeinige Charts ansehen.

Ich verwende dieses Signal inverschiedenen Zeitrahmen. Um die E-Mini S&Ps zu scalpen, verwende ichgerne einen 233-Tick-Chart, weil diese

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Signale sehr schnell sind. Beim Mini-Sized Dow verwende ich einen 144-Tick-Chart für das Scalping und einenFünf-Minuten-Chart, um das eine oderdie beiden Reversals einzufangen, diesich am Tag ereignen. Bei Swing-Tradesarbeite ich sowohl mit den 60-Minuten-,als auch mit den täglichen Charts. Ichverwende dieses Setup hauptsächlichbei den Stock-Index-Futures und dengängigen Währungskombinationen – eswürde aber genauso gut auf jedemanderen Markt und in jedem anderenZeitrahmen funktionieren. Es ist einfachund basiert ausschließlich auf derKursaktivität. Ich nutze dieses Signalaußerdem bei einzelnen Aktien.

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DIE TICK-CHARTS EIGNENSICH AM BESTEN FÜRDAS SCALPING

Lassen Sie mich für alle, die esvielleicht noch nicht wissen, kurzerklären, was ein 233-Tick-Chart ist:Diese Art von Chart produziert jedesMal, wenn 233 Trades ausgeführt sind,einen neuen Bar. Dabei ist die Größedieser Trades uninteressant – es müsseneinfach 233 sein. Wenn die Aktivitätenschnell und wild sind, werden die Barsauf einer höheren Rate gebildet. Wenndie Aktivität gering ist, wird es längerdauern, bis sich ein individueller Bargebildet hat. Beim Scalping verwende

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ich diese Charts aus zwei Gründen gern.Erstens: Sie sind im wichtigen Momentschneller als reguläre Time-Charts –nämlich in dem Augenblick, in dem dieFrequenz steigt. Zum Vergleich: EinZwei-Minuten-Chart bildet alle zweiMinuten einen neuen Bar, egal wieschnell oder langsam das Trading vorsich geht. Bei einem Tick-Chart werdenauch die Signale deutlicher, wenn dieFrequenz der Trades nachlässt – damithalten diese Charts den Händler aufnatürliche Weise aus den Märktenheraus, wenn sich dort gerade nichts tut.Zweitens: Pit-Trader haben keinKonzept im Zusammenhang mit Zwei-Minuten- oder Fünf-Minuten-Charts. Siekonzentrieren sich auf die tatsächliche

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Frequenz der Trades, und ein Ausbruchauf einem Zwei-Minuten-Chart bedeutetihnen gar nichts. Warum verwende ichalso einen 233-Tick-Chart anstatt eines,sagen wir, 235- oder 287-Tick-Charts?Hierfür gibt es eine simple Erklärung:Ich nutze gerne Tick-Charts, die mit denFibonacci-Zahlen konform gehen.Bedeutet das, dass ein 233- besser istals ein 235-Tick-Chart? Das bezweifleich stark. Die Fibonacci-Zahlen sindsauber, nützlich und sinnvoll – unddeswegen setze ich sie ein. Eine Reihevon Beispielen zu den Tick-Charts wirdnun besprochen.

TRADING-REGELN FÜR

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KÄUFE (FÜR VERKÄUFEGILT DIE UMGEKEHRTERICHTUNG)

1. Setzen Sie einen 24-Stunden-Chartauf Intraday-Charts, damit dieAktivitäten, die über Nachtstattgefunden haben, in diesemIndikator-Setup sichtbar werden.Dies kann in allen Zeitrahmengenutzt werden. Je größer derZeitrahmen, desto größer sind dieParameter und der potenzielleMove. Bei den Tageschartsverwende ich die regulärenSession-Stunden.

2. Nach drei aufeinander folgenden

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höheren Schlusskursen gehe ich aufden Märkten long – und zwar amSchlusskurs des dritten Bars in derSequenz.

3. Der Trade ist so lange gültig, bisdrei aufeinander folgendeniedrigere Schlusskurse auftreten –an diesem Punkt steige ich aus demTrade aus. Wenn der Markt immernoch für einen Intraday-Trade offenist, werde ich gleichzeitig aus einerLong-Position aus- und in eine neueShort-Position einsteigen. Ichverwende hier im Intraday-Chartkeinen Stopp-Loss, weil dasReversal-Signal meine Exit-Stategie darstellt, egal ob es sichum einen Gewinn oder um einen

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Verlust handelt. Bei Tageschartsplatziere ich einen Stopp amTiefpunkt des Bars, der das Signalausgelöst hat – also des ersten vondrei Bars in der Sequenz desSchlusskurses.

4. Wenn ich mich in einem Intraday-Trade befinde (15-Minuten-Chartoder weniger) und der Marktschließt, ohne ein Ausstiegssignalzu senden, werde ich um 16:10 Uhraus dem Markt aussteigen.

5. Bei Zeitrahmen, die 60 Minutenoder mehr betragen, werde ich überNacht im Trade bleiben und beimnächsten Exit-Signal aussteigen.Das könnte am folgenden Tag ineinem 60-Minuten-Chart oder auch

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erst einen Monat später in einemTageschart geschehen.

SPEZIFISCHE BEISPIELEFÜR SCALPER-BUY-UNDSCALPER-SELL-SETUPS

E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 3. Oktober2004

1. Abbildung 8.1 zeigt einen 233-Tick-Chart der E-Mini S&Ps, diewohl einer der besten Zeitrahmensind, um auf dem Markt schnelleScalp-Trades durchzuführen. Der

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erste Spot-Market auf dem Chartsteht ein wenig rechts von demeingefärbten betreffenden Bar. Die»Farbe« wird von TradeStationhinzugefügt (die dicke schwarzeLinie, die den Bar verdeckt).Dieser Bar ist hervorgehoben, weiler der erste Bar von dreien ist, diemit höheren Kursen schließen.

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Abbildung 8.1

2. Wenn ich ein gefärbtes Bar-Signalsehe, gehe ich auf den Märktenlong. Ich erreiche mein Ziel bei1.133,25, also dem Schlusskurs bei

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Punkt 2, der wiederum auch derSchlusskurs des dritten Bars dieserReihe höherer Schlusskurse ist. (Eswird einfacher. Ich verspreche es.)

3. Ich bleibe nun so lange im Trade,bis ich ein Signal erhalte, dass sichein Reversal gebildet hat. Später inder Trading-Session erhalte ich dasnächste gefärbte Bar-Signal, dasanzeigt, dass nun eine Serie vondrei aufeinander folgendenniedrigeren Schlusskursenstattgefunden hat. Ich platziere eineOrder, um meine Long-Position aufdem Markt zu verkaufen. BeachtenSie, dass das nächste Signal nichtauftreten wird, es sei denn, eshandelt sich um ein Reversal. Es

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gibt eine Reihe höhererSchlusskurse während dieserRallye, aber keiner von ihnen löstein Reversal aus. Also werden sieignoriert, weil das Originalsignalbereits ausgelöst wurde.

4. Ich steige bei 1.138,50 aus demTrade aus, weil dies denSchlusskurs des dritten Bars ineiner Serie von niedrigerenTiefpunkten bei Punkt 4 im Chartdarstellt. Der Gewinn des Tradesbeträgt 5,25 S&P-Punkte oder 262Dollar pro Kontrakt. Es istinteressant zu sehen, dass all dieOszillatoren im überkauftenBereich in der Nähe des Levels von1.135,00 standen – ein Zustand, der

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einige Trader ausgestoppt hätte undandere dazu verleiten könnte, shortzu gehen. Bei diesem Setupinteressiert nur der Kurs – dieserist generell eigentlich die einzigeGröße, die wirklich von Bedeutungist.

E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 5. Oktober2004

1. Am 5. Oktober 2004 entdeckte ichauf dem 15-Minuten-Chart des ESein Reversal-Signal um etwa 13:00Uhr. Ich stieg sofort nach demzweiten Signal auf dem Markt ein(siehe Abbildung 8.2).

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2. Mein Ziel wird bei 1.137,00erreicht. Nun warte ich auf dasnächste Reversal-Signal, um meinShort zu covern und long zu gehen.

3. Gegen 15:00 Uhr erhalten wir einSignal, und ich covere mein Shortund gehe gleichzeitig long.

4. Mein Fill liegt bei 1.134,00. Ichkomme mit plus 3.00 Punkten amS&P-Play heraus und habe eineneue Long-Position eingesetzt.

5. Es gibt kein weiteres Reversal-Signal. Bis 20 Uhr erfolgt keinweiteres Reversal-Signal. Dennochbin ich auf den Märkten um 16:10Uhr aus dieser Positionausgestiegen. Der Grund hierfürwar der Intraday-Chart (15 Minuten

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oder weniger). Ich erreichte meinZiel von 1.133,75 und verzeichnetedamit einen Verlust von 0,25Punkten.

6. Einige Trader, die ich kenne,schauen sich die Aktivitäten gern24 Stunden lang an – sie wären bisPunkt 6 im Trade geblieben. Siewären bei 1.136,50 mit einemGewinn von 2,50 Punktenausgestiegen. Das empfehle ich hiernicht. Die Marktaktivität der Stock-Index-Futures ist in den Afterhour-Stunden langsam und verwirrend,und es gibt einfach andere Dinge,mit denen ich dann meine Zeitverbringe. Wenn Sie bis 16:00 Uhraktiv traden möchten, finden Sie die

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bei weitem beste Liquidität und diebesten Möglichkeiten auf denWährungsmärkten. Ich bevorzugeden Forex-Cash-Market, denn hiergibt es in den verschiedenenWährungspaaren für den Nach-16:00-Uhr-Zeitrahmen die größteLiquidität. Wenn die Märkte aktivund liquide sind, sind siehandelbar. Wenn sie ruhig sind,sollten Sie es sein lassen.

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Abbildung 8.2

E-Mini S&P – Kontrakt für

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Dezember 2004, 30.September 2004

1. Am 30. September um 12:30 Uhrerhalte ich ein Signal auf dem 60-Minuten-Chart von ES. DiesesSignal zeigt an, dass ein Reversalstattfindet (siehe Abbildung 8.3).Der hervorgehobene Bar ist derBar von 10:30 Uhr. Denken Siedaran: Obwohl der 10:30-Uhr-Barhervorgehoben wurde, wurde dasSignal erst zum Schluss der drittenBars um 12:30 Uhr sichtbar (der10:30-Uhr-Bar ist der erste, der11:30-Uhr-Bar der zweite und der12:30-Uhr-Bar der dritte Bar).

2. Um 12:30 Uhr gehe ich auf dem

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Markt long, und der schafft es auf1.114,75. Nun warte ich auf dasnächste Reversal-Signal, um ausmeiner Position auszusteigen.

3. Ich erhalte mein nächstes Signaleinige Tage später, am 4. Oktober.

4. Ich steige bei 1.136,50 mit einemGewinn von 21,75 S&P-Punkten(oder 1.087,50 Dollar proKontrakt) aus der Position aus. Der60-Minuten-Chart ist gut geeignetdafür, Swings zu erkennen, diezwei bis fünf Tage andauern. Diesist ein attraktives Setup für Leute,die einen anderen Vollzeitjobausüben und einfach nicht die Zeithaben, den ganzen Tag die Märkteanzustarren. Zusätzlich ist es

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interessant für Leute, die traden undmomentan Geld verlieren. Dieses60-Minuten-Setup verlangtDisziplin und bewahrt den Händlervor Over-Trading – das ist nämlichmit Abstand der häufigste Grund,warum es Trader nicht schaffen, indiesem Beruf Geld zu verdienen.

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Abbildung 8.3

E-Mini S&P – Kontrakt für

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September 2004, 28. Juni2004

1. An diesem Tageschart des S&Pzeigt sich am 28. Juni 2004 einSignal, das den 24. Juni farblichhervorhebt (siehe Abbildung 8.4 –der 26. und 27. Juni waren einWochenende).

2. Ich gehe zum Schlusskurs desdritten Tags short – denn dieserlöste das Signal aus. Ich steige bei1.132,50 in den Trade ein. Ichwerde nun so lang drin bleiben, bisich ein Reversal-Signal sehe. AlsStopp verwende ich 1.153,50, dasHoch des Bars vom 24. Juni.Meiner Erfahrung nach wird der

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Stopp selten getroffen, weil einReversal-Signal auftauchen wird,bevor die Märkte diesen Levelerreichen.

3. Am 28. Juli – einen Monat später –erhalte ich ein Reversal-Signal, dasden Bar des 24. Juli hervorhebt.

4. Ich steige am Schlusskurs des 28.Juli aus dem Markt aus – bei1.096,00 mit einem Gewinn von36,50 S&P-Punkten oder 1.825Dollar pro Kontrakt. Und wiederist dieses Setup geeignet fürMenschen, die einer anderen Arbeitnachgehen und keine Zeit haben,sich den ganzen Tag den Märkten zuwidmen. Ich meine außerdem, dasses für Vollzeittrader wichtig ist,

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zwei Kontrakte zu haben – eines fürDay-Trading und eines für Swing-Trading. Während einer Zeit, in derDay-Trading nicht gut funktioniert,ist es so möglich, im Swing-Trading-Konto einen guten Move zuerwischen – mit Hilfe solcherSetups.

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Abbildung 8.4

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 10.August 2004

1. An diesem täglichen Chart derMini-Sized-Dow-Futures erscheintein Long-Signal am 10. August2004, das den Bar des 6. Augusthervorhebt (siehe Abbildung 8.5).

2. Ich gehe zum Schlusskurs des 10.August long und erreiche 9.916.Nun warte ich auf das nächsteReversal-Signal, um aus dem Tradeauszusteigen. Das Tief des 6.August betrug 9.809 – hier setze ichmeinen Stopp.

3. Das nächste Signal erscheint am 7.September – fast einen Monatspäter.

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4. Ich steige bei 10.278 mit einemGewinn von 362 YM-Punkten oder1.810 Dollar pro Kontrakt aus.Eine der Eigenschaften, die ich andiesen Swing-Trades sehr mag, ist,dass sie dazu neigen, Selbstläuferzu sein. Verglichen mit der aktivenund manchmal rasendenGeschwindigkeit des Intraday-Tradings ist es fast so, als würdenSie ein Mietshaus kaufen und dieInstandhaltung einerManagementfirma überlassen. DieArt des Tradings, für die sich einePerson entscheidet, ist inWirklichkeit eine Reflektion seinerPersönlichkeit. Jemand, der dergeborene Swing-Trader ist, wird

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sich mit dem Day-Trading schwertun.

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Abbildung 8.5

KLAC (KLA Tencor Corp.),

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5. April 20041. An diesem Tageschart von KLAC

kommt es am 5. April 2004 zueinem Reversal-Signal (sieheAbbildung 8.6).

2. Ich gehe zum Schlusskurs short undsteige bei 52,51 ein. Mein Plan istes nun, bis zum nächsten Reversal-Signal im Trade zu bleiben. MeinStopp ist das Hoch des Signal-Bars, also 53,97.

3. Etwa einen Monat später, am 3.Mai, erhalte ich ein Reversal-Signal.

4. Ich covere mein Short bei 42,96 miteinem Gewinn von 9,55. FürTrader, die sich nur auf Aktienkonzentrieren, ist dies ein

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geeignetes Setup, um dieTagescharts zum Einfangen einesReversals zu nutzen.

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Abbildung 8.6

Light, Sweet Crude Oil –

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Kontrakt für September2004, 9. September 2004

1. Es ist wichtig zu verstehen, dassdieses Setup ausschließlich aufKursaktivitäten basiert und deshalbauf allen Märkten funktioniert(siehe Abbildung 8.7). Am 9.September 2004 wurde beim Rohölein Reversal-Signal entdeckt.

2. Das daraus resultierende Longwurde bei 43,60 eingesetzt.

3. Am 28. September wurde derReversal-Bar hervorgehoben.

4. Ich steige bei 49,50 und einemZuschlag von 5,90 Punkten aus.Bedenken Sie, dass dieserAusstiegs-Bar auch ein

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Einstiegssignal war, um long in denTrade zurückzukehren, wenn dieMärkte sofort umkehren und dreiMal in Folge höher schließen.Wenn Sie sich mit Rohöl nichtauskennen: Ein Move um einenDollar ist im großen Kontrakt 1.000Dollar wert – beim Mini sind es500 Dollar. Ein Move um 5,90entspricht also 5.900 Dollar proKontrakt beim großen Kontrakt(Symbol: CL) und 2.950 Dollar proKontrakt beim Mini (Symbol: QM).Die Quote-Quelle für Ölpreise inEchtzeit ist Nymex. Es gibt eineOption für diese Funktion beieSignal und TradeStation; sie istaußerdem bei den meisten anderen

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großen Anbietern erhältlich.

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Abbildung 8.7

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für Dezember 2004, 6.Oktober 2004

1. Ich möchte dieses Beispiel dazunutzen, zu demonstrieren, wie ichim Intra-day-Handel in Positionenein- und aussteige, long und shortgehe (siehe Abbildung 8.8). Dasfunktioniert am besten bei Intraday-Charts mit niedrigerem Volumenwie etwa Fünf-Minuten-Chartsoder einem Tik-Chart wie 233.Beim ersten Signal am 6. Oktober2004 wurde der YM um 10:35 Uhrfarblich hervorgehoben.

2. Das bedeutet natürlich, dass ich amSchluss des letzten von drei Barsshorten werde – hier bei 10.176.

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3. Das nächste Reversal wird anPunkt 3 des Charts registriert.

4. Ich covere bei 10.169 und gehegleichzeitig long. Am einfachstengeht das, indem man die Anzahl derKontrakte, die man beim Ausstieghandelt, verdoppelt. Wenn Sie alsolong zehn Kontrakte besitzen, setzenSie eine Order zum Verkauf von 20Kontrakten, um aus zehn Kontraktenauszusteigen – zur gleichen Zeitstellen Sie eine neue Zehn-Kontrakte-Short-Position ein.

5. Das nächste Signal erscheint beiPunkt 5.

6. Ich gehe bei 10.186 long undgleichzeitig beim gleichen Levelshort.

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7. Das nächste Signal erscheint beiPunkt 7.

8. Ich covere mein Short bei 10.173und gehe gleichzeitig long.

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Abbildung 8.8

Ich möchte einige dieser Beispiele fürdas Setup in Bezug auf die Forex-

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Currency-Markets verwenden und dortzusätzlich im Zusammenhang mit demTrading dieser Instrumentekommentieren. Fangen wir mit einemMarkt an, den die meisten Trader gutkennen: den Euro-Dollar-Kontrakt.

Forex-Märkte – EURUSD,15. Oktober 2004

1. Am Tageschart des EURUSD(siehe Abbildung 8.9) tritt am 15.Oktober 2004 ein Long-Signal auf.Ich gehe nahe Punkt 1 long, bei1,2469. Denken Sie daran: DasTief des Signal-Bars ist der Stopp.

2. Der Markt steigt andauernd überdiesen Level, hält aber Anfang

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November für eine Woche zurKonsolidierung inne. Dennoch gibtes keine Reversal-Signale währenddieser Zeit – es bleibt also nichtsanderes, als sich hinzusetzen und imTrade zu bleiben. EURUSD nimmtseine Rallye wieder auf und steigtEnde Dezember rasant. An diesemPunkt zeigt der Markt ein Roll-over, und viele Trade-Teilnehmernehmen ihre Gewinne mit. Undwieder gibt es bei diesem Setupkeine Sell-Signale. Dann, am 3.Januar 2005, fast zweieinhalbMonate nach dem ersten Buy-Signal, wird bei Punkt 2 ein Sell-Signal sichtbar. Ich steige bei1.3467 mit einem Gewinn von 998

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Pips aus. Bei zehn US-Dollar proPip bedeutet das einen Gewinn von9.980 US-Dollar pro gehandeltemExemplar. Für jedes Exemplarmuss der Trader 1.000 US-Dollarauf dem Konto haben. Das ist einBestandteil der großenAnziehungskraft der Forex-Märkte:die Möglichkeit, spezifische Stoppszu setzen, während der Leveragegenutzt wird, um in einempotenziellen Trade bleiben zukönnen, bis dieser umkehrt. Forex-Trader sprechen vom Wert des US-Dollars immer in Abhängigkeit vomKontrakt, den sie gerade handeln.Ein Kontrakt steht für 100.000 US-Dollar der Währung, zehn

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Kontrakte für 1.000.000 US-Dollarund so weiter. Long in zehnKontrakten zu sein heißt »einenBuck haben« (also einen Dollar).Wenn ich in 35 Kontrakten desEURUSD long bin und meinenBroker anrufe und meine Orderverändern muss, wird er mir sagen,dass meine Position »dreieinhalbBucks« beträgt. Einen ganzen Centoder 100 Pips nennt man »einenLarge«. In unserem Play haben wiralso zehn Large – natürlich eingroßes Play. Auf demInterbankenmarkt, auf dem alleInstitutionen und große FondsWährungen handeln, beträgt diekleinste Einheit 1.000.000 oder das

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Äquivalent von zehn Kontraktendurch den selbstständigen Forex-Broker.

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Abbildung 8.9

Forex-Märkte – GBPUSD,9. Mai 2005

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1. An diesem Tageschart desGBPUSD (siehe Abbildung 8.10)zeigt sich ein Short-Signal am 9.Mai 2005 bei Punkt 1. Ich gehe bei1,8837 short.

2. Die Märkte zeigen sofort einenSell-off, und am 3. Juni 2005erscheint ein Reversal-Signal beiPunkt 2. Ich covere meine Positionbei 1,8148 mit einem Gewinn von698 Pips oder 6.890 Dollar proKontrakt. Oder, in Forex-Trader-Sprache: fast sieben Large.

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Abbildung 8.10

Forex-Märkte – GBPUSD,2. August 2005

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1. Genauso gut wie das Signal beiTagescharts für die Forex-Märktefunktioniert, funktioniert es auch gutbei Intraday-Charts für das Day-Trading. Bei diesem Fünf-Minuten-Chart (siehe Abbildung 8.11) vonGBPUSD erscheint bei Punkt 1 am2. August 2005 ein Long-Signal.Der Einstieg liegt bei 1,7696.

2. Etwa eine Stunde später erscheintdas passende Reversal-Signal beiPunkt 2. Das ist das Zeichenauszusteigen. Der Kurs beläuft sichauf 1,7724 – ein Gewinn von 28Pips oder 280 US-Dollar proKontrakt.

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Abbildung 8.11

Forex-Märkte – AUDUSD,31. Juli 2005

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1. Am 31. Juli 2005 (siehe Abbildung8.12) zeigt AUDUSD ein Long-Signal bei Punkt 1 des 60-Minuten-Charts. Der Long-Einstieg befindetsich bei 0,7560.

2. Am nächsten Tag, 1. August 2005,zeigt sich ein Reversal-Signal beiPunkt 2, und wir steigen bei 0,7604aus dem Play aus, bei einemGewinn von 44 Pips. Denken Siedaran: Jedes Währungspaar, das inUS-Dollar endet, ist zehn US-Dollar pro Pip wert. Der Gewinnbei diesem Play betrug also 440US-Dollar pro gehandeltemKontrakt. Die dreiHauptwährungen, mit denen ichhandle, enden in US-Dollar

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(»USD«) und heißen Euro(EURUSD), Pfund (GBPUSD) undAussie (AUDUSD). Wenn eineWährung auf USD endet, sobedeutet das, dass sie sich generellin die entgegengesetzte Richtungdes US-Dollar-Index’ entwickelt.

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Abbildung 8.12

Wenn der US-Dollar steigt, fällt derEuro, das Pfund oder der Aussie.Innerhalb dieser drei Währungen sind

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der Euro und das Pfund am engsten anden US-Dollar gebunden. Deraustralische Dollar ist außerdem eng anRohstoffpreise gekoppelt, da Australienein großer Exporteur verschiedenerRohstoffe ist. Aus diesem Grundentwickelt sich der Aussie nicht immerin die entgegengesetzte Richtung des US-Dollars. Schauen wir uns dieHauptwährungspaare an.

Forex-Märkte – USDCHF,21. Juli 2005

1. Am 21. Juli 2005 (siehe Abbildung8.13) erscheint im USDCHF einLong-Signal bei Punkt 1 im 60-Minuten-Chart. Der Long-Einstieg

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liegt bei 1,2855.2. Einige Tage später, am 24. Juli,

erscheint ein Reversal-Signal beiPunkt 2, und wir steigen bei 1,2971mit einem Gewinn von 116 Pipsaus. Da dieses Währungspaar nichtauf US-Dollar lautet, wird der Pipein wenig anders bewertet als inden vorangegangenen Beispielen.Als dieses Play gespielt wurde,war ein Pip etwa sieben Dollarwert. In unserem Fall also hätten116 Pips einem Gewinn von 812US-Dollar pro Kontraktentsprochen. Der SchweizerFranken wird sehr nah am US-Dollar gehandelt. Wenn der US-Dollar steigt, steigt auch der

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Schweizer Franken.

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Abbildung 8.13

Forex-Märkte – USDJPY,20. Juli 2005

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1. Am 20. Juli 2005 (siehe Abbildung8.14) zeigt USDJPY ein Short-Signal bei Punkt 1 im 120-Minuten-Chart. Der Short-Einstieg liegtsomit bei 112,85.

2. Am nächsten Tag, 21. Juli, zeigt derMarkt ein Reversal-Signal füreinen Ausstieg bei 110,40 an Punkt2 – ein Gewinn von 245 Pips. DerWert des Pips in dieserWährungskombination beträgt zumaktuellen Zeitpunkt etwa acht US-Dollar – hier handelt es sich alsoum einen Gewinn von 1.960 US-Dollar pro Kontrakt oderzweieinhalb Large. Der japanischeYen bewegt sich auch stets sehrnahe am US-Dollar.

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Abbildung 8.14

Forex-Märkte – USDJPY,22. Juli 2005

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1. Am 22. Juli 2005 (siehe Abbildung8.15) zeigt der USDJPY ein Long-Signal bei 111,12. Der Markt wirdkurz darauf sehr ruhig, steigt aberweiter.

2. Etwa eine Woche später, am 28.Juli, erscheint ein Reversal-Signalbei Punkt 2 des Charts undsignalisiert einen Ausstieg bei112,10. Das entspricht einemGewinn von 95 Pips oder 784 US-Dollar pro Kontrakt. AlleKontrakte, die in den Forex-Tradesbesprochen werden, basieren aufdem privaten »Standardkontrakt«,der 100.000 US-Dollar entspricht.Der Mini dagegen entspricht10.000 US-Dollar.

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Abbildung 8.15

Forex-Märkte – USDCAD,21. Juli 2005

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1. Am 21. Juli 2005 (siehe Abbildung8.16) zeigt der USDCAD ein Long-Signal bei Punkt 1. Der Einstiegliegt bei 1,2169. Der Marktkonsolidiert für ein paar Tage undstoppt das Play fast aus – ein Sell-Signal taucht jedoch nicht auf. Indieser Situation bleibt nichts weiterzu tun, als auf ein Signal zu warten,um aus dem Trade auszusteigen.Wir haben bereits erörtert, dassmenschliche Intuition ein ziemlichschwaches Ausstiegssignaldarstellt.

2. Etwa eine Woche später, am 27.Juli, erscheint bei Punkt 2 einReversal-Signal, und wir steigenaus der Long-Position bei 1,2360

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mit einem Gewinn von 191 Pips(fast zwei Large) aus. Der Wert derPips beträgt bei diesem Paar etwasechs Dollar – also einenGesamtgewinn von 1.146 US-Dollar pro gehandeltem Kontrakt.Nach diesem Play haben wir unsalle Hauptwährungspaareangesehen, auf die sich die meistenTrader konzentrieren. Es gibtnatürlich noch weitereWährungspaare, die gut zu tradensind – auf zwei weitere möchte ichjetzt noch eingehen.

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Abbildung 8.16

Forex-Märkte – EURJPY, 2.August 2005

Page 871: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

1. Am 2. August 2005 (sieheAbbildung 8.17) zeigt der EURJPY– Euro/Yen – ein Short-Signal beiPunkt 1 des 15-Minuten-Charts bei136,66. Der Markt springt etwaeine Stunde lang wild umher, brichtdann zusammen und zeigt ein Sell-off.

2. Fast zwei Stunden später taucht einpassendes Reversal-Signal beiPunkt 2 auf, und ich steige bei136,18 mit einem Gewinn von 48Pips aus dem Trade aus. Der Wertdes Pips beträgt bei diesem Paarzur Zeit des Plays etwa acht US-Dollar – also insgesamt 384 US-Dollar pro Kontrakt.

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Abbildung 8.17

Forex-Märkte – EURGBP,19. Juli 2005

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1. Am 19. Juli 2005 (siehe Abbildung8.18) zeigt EURGBP – Euro/Pfund– ein Long-Signal bei 0,6912 aufdem 240-Minuten-Chart. Der Marktsteigt weiter.

2. Zwei Tage später erhalten wir dreiniedrigere Schlusskurse in Folge,und das Signal erscheint bei Punkt2. Der Ausstieg aus der Long-Position liegt bei 0,6970 oder 58Pips. Bei diesem Paar ist jeder Pip18 US-Dollar wert – einGesamtwert also von 1.044 US-Dollar pro Kontrakt. Das ist einerelativ ruhige Währung, aber wennsie einen Move erfährt, ist dieserMove sehr beständig und lässt sichanscheinend durch nichts vom Weg

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abbringen. Aus diesem Grundnennen wir dieses Paar den»Panzer«.

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Abbildung 8.18

ZUSAMMENFASSUNG DER

Page 876: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

SCALPER-BUYS UNDSCALPER-SELLS

Scalper-Buys und -Sells sind speziellfür jene Trader von Nutzen, die beiBottoms oder Short-Tops zu kaufenversuchen. Es wäre dumm, einen Marktzu shorten, nur weil er »zu hoch« ist,oder einen Markt zu kaufen, nur weil er»zu niedrig« ist. Es ist aber in Ordnung,einen Höhenflieger zu shorten oderdiesen Loser zu kaufen, wenn einReversal-Signal deutlich sichtbar ist.Das heißt nicht, dass die absolutenHöchst- oder Tiefststände eintreten. Esbedeutet aber sicher, dass sich dieKräfte verschoben haben und dass das

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Signal gültig genug ist, um einzusteigenund eine Position zu erstellen. Ob essich hierbei um ein Intraday-Reversalauf einem Fünf-Minuten-Chart oder umein komplettes Markt-Reversal aufeinem Tageschart handelt – das Konzeptist das gleiche. Zusätzlich basiert diesesPlay ausschließlich auf derKursaktivität, und ich mag es, weil es soeinfach und effizient ist.

STEIGERN SIE DIEERFOLGSAUSSICHTENMIT HILFE VON MULTI-SETUP-KOMBINATIONEN

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Was der Trader bei all meinen Setupsherausfindet, ist die Tatsache, dass siealle gut miteinander kombinierbar sind.Ich kombiniere besonders gerne diePivots und die Scalper-Buys und -Sellsauf einem 233-Tick-Chart für den ESund einem 144-Tick-Chart für den YM.An Tagen, an denen ich mir nicht sicherbin, was der Markt tun wird, warte ichauf eine Scalper-Bestätigung gegen denPivot-Level, da es sich um einen Trademit hohen Erfolgschancen handelt. Nochbesser: Ich steige in einen Pivot-Tradeein, und kurz darauf erhalte ich eineScalper-Bestätigung in der Richtung desTrades. Ich kann das Scalper-Sell-Reversal auch dazu verwenden, um ausmeinem Long-Pivot-Trade auszusteigen.

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Darüber werde ich später, im Kapitelüber den Businessplan, nochausführlicher eingehen. Die Idee istaber, herauszufinden, was für Sie undIhre Persönlichkeit sinnvoll ist, und dasdurchzuführen.

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9. KAPITEL

Tick Fades – dieandere Seite derNewbieseinnehmen

DAS DERZEITWICHTIGSTEALARMSIGNAL

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Die Märkte verbringen die meiste Zeitdamit, zurückzufallen oder zu fillen. Dasbedeutet, dass sie bis zu einemResistance-Level steigen, dannumkehren und bis auf ein Support-Levelfallen – womit eigentlich überhauptnichts geschieht. Die meiste Zeit gibt esfür den Trader nichts zu tun, außer zuwarten – und das verlangt ihm oft großeGeduld ab. Viele Trader scheitern andieser Stelle. Eigentlich ist man jaHändler, oder? Man sollte in einenTrade einsteigen oder einen anderenverwalten, und nicht nur einfach soherumsitzen und nichts tun. Das ist einsder größten Missverständnisse desTradings: der Gedanke, dass ein Traderin jeder Minute des Tags traden muss. In

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der Realität existieren drei Positionen,in denen sich der Händler im Verlaufeines Tags befinden kann: Er kann long,short oder flat sein. Flat bedeutet, keineTrades zu tätigen; es ist für 60 Prozentdes Trading-Tags die beste Position.Auch Katzen jagen nicht immer gleichden ersten Vogel, den sie erblicken. Siewarten und lauern oft stundenlang aufden richtigen Zeitpunkt, umzuzuschlagen. Der aktive Trader solltees genauso machen. Wenn tatsächlichetwas Interessantes passiert, wie etwaein Buy- oder Sell-Programm, wirddadurch eine Aktionsbasis für denwachsamen Trader geschaffen. DerSchlüssel für den Trader heißt Geduld –die Hände ruhig zu halten und auf

Page 883: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

aussichtsreiche Momente zu warten.Es gibt keine einfachere Methode,

als die Ticks zu beobachten, oder sollteich besser sagen, den Ticks»zuzuhören«. Wenn die Ticks überbeziehungsweise unter plus 1.000 undminus 1.000 liegen, so zeigt diesextremes Buying und Selling an, und zudiesem Zeitpunkt wurden bei diesemMove schon die meisten Kugelnabgefeuert. Viele Amateure lassen sichvon der Begeisterung mitreißen undhaben Sorge, einen großen Move zuverpassen. Also springen sie auf den Zugauf – gerade zu dem Zeitpunkt, an demsich der Move seinem Ende zuneigt.Diese Trader sind dann die so genanntenBag Holder, die während des Reversals

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wieder abgeschüttelt werden. Anstattebenfalls auf den Zug des Movesaufzuspringen, warte ich lieber, bis einextremer Tick-Wert auftritt, um denMove dann zu faden. Ich habe bereitserwähnt, dass ich den Ticks gerne»zuhöre«. Ich meine damit, Audiosignalezu setzen, die mich sofort auf extremeWerte aufmerksam machen. Auf dieseWeise muss ich nicht den ganzen Tag dieCharts anstarren und trotzdem vielleichteinen Move verpassen, wenn ich geradenicht aufpasse. Ich kann mich unten imWohnzimmer befinden, das Alarmsignalhören und dann genau sehen, waspassiert.

Um ein wenig ins Detail zu gehen:Wenn ich das Signal für Tickwerte von

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über plus1.000 oder unter minus1.000höre, fade ich den Move und setze eineMarkt-Order. Wenn plus1.000 auftrittund ich flat bin, shorte ich den Move aufdem Markt. Wenn ich wegen einesanderen Signals bereits long bin, steigeich aus diesem Move aus und erstelleeine Short-Position. Das Gegenteilfunktioniert natürlich auch: Wenn dieMärkte ein Sell-off zeigen und dieTrader bis zum Punkt von minus 1.000auf den Zug aufspringen, steige ich einund kaufe. Es gibt keinen klareren Weg,um die Gegenseite zu den Laien undAmateuren einzunehmen. Einige andereTrader haben mir veränderteInterpretationen dieses Setups gezeigt.Die Ticks gibt es schon eine lange Zeit,

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und viele Trader, die bereits seitJahrzehnten handeln, verwenden sie füreinen großen Teil ihres Tradings.

TRADING-REGELN FÜRSELL FADES (FÜR BUYSGILT DIE UMGEKEHRTERICHTUNG)

1. Ich habe drei verschiedene Setupsgenauer untersucht, die ich vonanderen Tradern gelernt habe, undsie so verändert, dass sie in meineneigenen Trading-Plan und meinePhilosophie passen. Lassen Sie unseinen Blick auf die Parameter

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werfen, die ich für dieses »ExtremeEmotionen«-Play verwende. Ichsteige nur zwischen 10:00 und15:30 Uhr in Trades ein. Es istnicht ungewöhnlich, dass währendder ersten und letzten halben Stundedes Trading-Tags vielesporadische Aktionen stattfinden.Mir ist es lieber, dass sich derMarkt ein wenig gefestigt hat,bevor ich einsteige.

2. Ich benutze die Tick Fades auf zweiverschiedenen Märkten: dem E-Mini S&Ps (ES) und dem Mini-Sized Dow (YM). Sie können aberauch auf dem SPY, DIA, E-MiniRussell, E-Mini Nasdaq und beiallen anderen Aktien verwendet

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werden, die die Aktionen dieserIndizes widerspiegeln.

3. Wenn die Ticks ein Level vonplus1.000 erreichen, shorte ich denMarkt. Ich setze gerne Audiosignalefür die Werte plus 1000 und minus1000. Auf diese Weise muss ichnicht dauernd ein Auge auf dieCharts haben. Wenn die Ticks aufplus 998 steigen und dann wiederzurückfallen, steige ich nicht in denTrade ein, weil mein Audiosignalnicht ausgelöst wurde. DieseMethode hält das Setup sauber, istsehr spezifisch und lässt diepersönlichen Interpretationen desTraders unberücksichtigt.

4. Beim YM verwende ich einen 30-

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Punkte-Stopp und ein 20-Punkte-Ziel. Ich setze mir außerdem einZeitlimit von 35 Minuten. Wennmein Stopp oder mein Ziel alsonicht innerhalb von 35 Minutenerreicht wird, steige ich aus derPosition aus. Hierfür nutze ich gerneinen Timer mit einer Beeper-Funktion, damit ich weiß, wann dieZeitspanne von 35 Minutenabgelaufen ist. Die meisten Traderkümmern sich nicht allzu sehr umFristen, wenn sie handeln.

5. Beim ES verwende ich einen Drei-Punkte-Stopp und ein Zwei-Punkte-Ziel sowie das gleiche Zeitlimit.

6. Wenn ich beim gleichen Tradezweimal in Folge ausgestoppt

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werde, höre ich für diesen Tag mitden Tick Fades auf. »Ausgestoppt«bedeutet, dass mein Stoppinnerhalb der Zeitspanne getroffenwird.

7. Wenn um 12:00 Uhr EasternStandard Time die Ticks mehr als85 Prozent der Zeit über nullverbracht haben, werde ich alleanderen Tick Plays an diesem Tagignorieren. Dies zeigt nämlich einextrem hohes Kauf-Level im Marktan, und das bedeutet wiederum,dass Fonds Aktien anhäufen. Diese»Power-Tage« sind selten – siekommen aber etwa einmal in vierbis sechs Wochen vor. Sie werdenvon extremen Tickwerten von höher

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als 1.000 begleitet, normalerweisein einem Bereich von 1.200 bis1.400 Ticks. Zusätzlich werde ichwarten, bis die Ticks einige Zeit imnegativen Bereich verbracht haben,wenn sie vorher nach 10:00 Uhr nurpositiv waren. Erst dann setze ichdas erste Tick-Fade-Play.

BEISPIELE FÜR TICK-FADE-SETUPS

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 1.September 2004

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1. Kurz nach 10:00 Uhr am 1.September 2004 bewegen sich dieTicks über plus 1.000 (sieheAbbildung 9.1). Ich shorte denMini-Sized Dow bei 10.192. Ichsetze einen Stopp bei 10.222 undein Ziel bei 10.172. Ich setzemeinen Timer außerdem auf 35Minuten.

Page 893: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 9.1

2. Die Märkte fallen, aber weder meinZiel noch mein Stopp werden nach35 Minuten getroffen. Also steigeich bei 10.182 mit einem Gewinn

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von zehn Punkten aus.3. Die Ticks erreichen wiederum plus

1.000 bei Punkt 3, und ich shortebei 10.194. Ich setze einen 30-Punkte-Stopp und ein 20-Punkte-Ziel.

4. Die Märkte zeigen ein Roll-over,und mein Ziel wird 20 Minutenspäter bei 10.174 und einemGewinn von 20 Punkten bei diesemTrade erreicht.

5. Die Märkte zeigen einen starkenSell-off, und die Ticks fallen aufminus 1.000. Ich kaufe bei 10.118.Ich setze einen Stopp bei 10.088 –30 Punkte niedriger. Ich setze meinZiel auf 10.138 – 20 Punkte übermeinem Einstieg.

Page 895: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

6. Mein Ziel wird nach acht Minutenerreicht, und ich steige mit einemGewinn von 20 Punkten aus.

7. Die Ticks kehren schnell um underreichen plus 1.000, und ich shortebei 10.168.

8. Die Märkte zeigen ein schnellesRoll-over, und ich steige bei10.148 mit einem Gewinn von 20Punkten aus.

9. Die Ticks erreichen plus 1.000 – esist aber bereits 15:50 Uhr, alsosteige ich nicht in den Trade ein.Denken Sie daran: Nach meinenTrading-Regeln fange ich nach15:30 Uhr keine derartigen Tradesmehr an.

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 10.September 2004

1. Am 10. September 2004 erreichendie Ticks kurz nach 10:00 Uhr denWert plus 1.000 (siehe Abbildung9.2). Ich shorte bei 10.252. Ichsetze einen 30-Punkte-Stopp undein 20-Punkte-Ziel über meinemEinstiegs-Level – und natürlichstelle ich meinen Timer.

2. 35 Minuten verstreichen, und es tutsich nichts, also steige ich bei10.257 mit einem Verlust von fünfPunkten aus.

3. Die Ticks steigen wieder nach obenund erreichen plus 1.000; also gehe

Page 897: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

ich short und werde bei 10.262gefillt.

4. Wie die Zeit vergeht, wenn manSpaß hat! Nach 35 Minuten läutetmein Timer, und ich steige bei10.252 mit einem Gewinn von zehnPunkten aus dem Markt aus.

5. Mitte des Tags übersteigen dieTicks plus 1.000. Der einzigeGrund, warum mir das auffällt, istmein Audiosignal. Zu diesemZeitpunkt telefoniere ich gerade.Ich lasse den Hörer fallen undrenne zum Computer, gehe bei10.264 short. Ich setze meineParameter, stelle meinen Timer undgehe wieder zurück zum Telefon.

6. Ich höre meinen Timer wieder

Page 898: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

klingeln und kehre zum PC zurück,um zu sehen, dass ich mich immernoch im Trade befinde (dasbedeutet, dass weder Stopp nochZiel erreicht wurden). Ich steigeaus dem Trade bei 10.255 aus undverzeichne einen Gewinn von neunPunkten. Ich verändere meinenTimer nicht – ich steige einfachaus.

7. Die Ticks steigen über plus 1.000,und ich gehe short. Ich steige bei10.257 ein und setze meinen Stoppund mein Ziel.

8. Die Ticks steigen immer weiter,und der Markt zeigt eine Rallye.Mein Stopp wird bei einem Verlustvon 30 Punkten getroffen.

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Abbildung 9.2

Mini-Sized Dow – Kontrakt

Page 900: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

für September 2004, 9.September 2004

1. Am 9. September 2004, etwa umdie Mittagszeit, erreichen die Ticksplus 1.000, und ich gehe bei 10.283short (siehe Abbildung 9.3). Ichstelle meinen Stopp und mein Zielsowie den Timer ein.

2. 35 Minuten vergehen, und ich steigebei 10.272 mit einem Gewinn vonelf Punkten aus.

3. Die Ticks steigen wieder über plus1.000, und ich gehe wieder short.Ich steige bei 10.306 ein und setzemeine Parameter.

Page 901: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 9.3

4. Der Kurs fällt ab, nach 25 Minutenwird mein Ziel bei 10.386 erreicht,und ich verzeichne einen Gewinnvon 20 Punkten.

Page 902: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

5. Die Ticks steigen wieder, ich geheein weiteres Mal short. Ich steigebei 10.297 ein.

6. 15 Minuten später wird mein Zielbei 10.277 erreicht, und ich steigemit einem Gewinn von 20 Punktenaus.

7. Die Märkte treiben die Tickswieder über plus 1.000, ich gehebei 10.308 short.

8. Die Märkte zeigen ein Roll-over,und mein Ziel von 10.288 wird beieinem Gewinn von 20 Punktengetroffen. Fazit: Das reicht zumLeben.

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 8.September 2004

1. Am 8. September 2004 erreichendie Ticks kurz nach 10:00 Uhr plus1.000. Ich shorte den YM bei10.355 (siehe Abbildung 9.4). Ichsetze meine Stopps und Ziele undentspanne mich. Wenn man ersteinmal in den Trade eingestiegenist, kann man nichts anderes tun alszu warten.

2. Der Markt zeigt bald einen Roll-over, und mein Ziel von 10.335wird nach zehn Minuten und einemGewinn von 20 Punkten getroffen.

3. Etwa 40 Minuten später steigen dieTicks wieder, und ich gehe short.

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Ich steige bei 10.337 ein.4. Die Märkte beginnen zu schwanken,

und nach 35 Minuten klingelt meinTimer, und ich steige aus demMarkt aus. Ich verzeichne bei10.335 einen Gewinn von zweiPunkten.

5. Einige Stunden später steigen dieTicks; ich gehe bei 10.346 short.

6. Etwa 15 Minuten später wird meinZiel bei 10.226 getroffen, und ichsteige mit einem Gewinn von 20Punkten aus.

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Abbildung 9.4

7. Die Ticks steigen wieder an, aberich lasse diesen Trade aus, weil esbereits nach 15:30 Uhr ist. DerTrade hätte nochmals einen Gewinn

Page 906: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

von 20 Punkten eingebracht – aberich halte mich an meine Regeln, daTick Plays während der letztenhalben Stunde nicht sehrzuverlässig sind.

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 26. Juli2004

1. Am 26. Juli 2994 startet der Marktschwach, und es erscheinen keineextremen Tickwerte bis nach 11:00Uhr (siehe Abbildung 9.5). Dannerscheint ein Wert von minus1.000, und ich kaufe den YM bei9.912. Ich stelle meine Orders fürStopp und Ziel sowie meinen Timer

Page 907: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

ein.2. Nach etwa 30 Minuten fängt sich

der Markt, und ich steige mit einemGewinn von 20 Punkten bei 9.932aus.

3. Der Markt verhält sich fast denganzen Tag über sehr ruhig, abergegen 15:00 Uhr erscheint einTickwert von plus 1.000. Ich gehebei 9.932 short.

4. Etwa 20 Minuten später wird meinZiel bei 9.912 erreicht, und ichsteige mit einem Gewinn von 20Punkten aus dem Trade aus.

5. Es erscheint noch ein weitererextremer Wert in den Märkten, abererst nach 15:30 Uhr – ich reagierealso nicht.

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Abbildung 9.5

E-Mini S&P – Kontrakt für

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September 2004, 7.September 2004

1. Am 7. September 2004 erscheintplus 1.000 schon sehr früh (sieheAbbildung 9.6). Ich beobachte dieE-Mini S&Ps, und ich möchte shortgehen. Aber ich werfe einen Blickauf die Uhr, und es ist erst 9:50Uhr. Das ist gegen meine Regel,erst nach 10:00 Uhr einzusteigen.Ich lasse den Trade aus. Obwohldieser zu meinen Gunstenausgefallen wäre, halte ich anmeiner Regel fest, dass Trades inden ersten 30 Minuten nichtzuverlässig genug sind.

2. Ich warte auf das nächste Setup,

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und dieses erscheint etwa um 11:30Uhr mit plus 1.000. Ich setze eineOrder, um die E-Mini S&Ps zushorten, und werde bei 1.119,75gefillt. Ich setze einen Drei-Punkte-Stopp bei 1.122,75 und lege meinZiel auf 1.117,25 fest. Natürlichstelle ich auch meinen Timerwieder auf 35 Minuten ein.

3. 35 Minuten verstreichen relativschnell, und das einzig Interessante,das geschieht, ist mein Arrowana(ein Fisch aus dem Amazonas), derversucht, aus dem Aquarium zuspringen, was mich dazu veranlasst,loszusprinten, wie ein Viehtreiber.Abgesehen von diesem kleinenZwischenfall höre ich mein

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Alarmsignal, da weder mein Stoppnoch mein Ziel erreicht wurde.Also steige ich aus dem Trade bei1.121,25 mit einem Verlust von1,50 Punkten aus.

4. Kurze Zeit später flimmert eineweitere Folge der Serie »VerrückteTicks« über meinen Bildschirm,und die Ticks steigen auf plus1.000. Ich gehe bei 1.122,00 short.Ich setze meinen Stopp und meinZiel – und natürlich stelle ich denTimer ein.

5. Die Zeit läuft ab, während ich mirein Truthahnsandwich gönne. Ichsteige bei 1.120,50 mit einemVerlust von 0,50 Punkten aus.

6. Die Märkte steigen über plus

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1.000, und ich gehe bei 1.123,50short. Ich setze meine Parameter,lege die Füße hoch und schaue mirdie Action an.

7. 35 Minuten vergehen wie im Flug,und als mein Timer klingelt,platziere ich eine Order, um aufdem Markt zu covern. Ich steige bei1.123,50 ohne Veränderung aus.

8. Die Ticks erreichen wieder plus1.000, und ich gehe bei 1.124,75short.

9. Dieses Mal zeigen die Märkte einRoll-over, und mein Ziel wird bei1.122,75 und einem Gewinn von2,00 ES-Punkten erreicht.

Page 913: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 9.6

10. Als es auf die letzte Handelsstundezugeht, sind die Ticks wiederknapp bei plus 1.000. Ich gehe bei1.119,75 short.

Page 914: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

11. Der Markt zeigt ein Roll-over, undich erreiche mein Ziel von 1.117,75mit einem Gewinn von 2,00 ES-Punkten.

E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 3.September 2004

1. Am 3. September 2004 sind diePickings sehr klein. Die Tickskommen nahe an plus 1.000 undminus 1.000 heran, schaffen es abernie genau auf diese Werte oderdarüber (siehe Abbildung 9.7). Mitsolchen Plays gebe ich mich nichtab. Entweder schaffen sie die1.000, oder sie schaffen es nicht.

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An diesem Tag schaffen sie es biszur letzten Stunde nicht, als dannendlich plus 1.000 erreicht wird.Aus dieser Möglichkeit möchte ichetwas machen, und ich gehe bei1.117,25 short. Ich setze Stopp undZiel und schalte meinen Timer ein.Nun lehne ich mich zurück undbeschränke mich aufs Beobachten.

2. Nach 30 Minuten wird mein Zielvon 1.115,25 erreicht, und ichsteige mit einem Gewinn von zweiPunkten aus. Idealerweise erreichtder Markt bald seinen Schlusskurs,und ich kann mich nun mit etwasbeschäftigen, dass aufregender ist,wie beispielsweise dieSuppendosen alphabetisch zu

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ordnen. Das ist ein gutes Exempeldafür, warum es so wichtig ist, einspezifisches Setup zu haben und aufeben dieses zu warten. Ohne einsolches kann der Trader einen Tagwie den 3. September mitOvertrading oder Panik verbringen.Es ist verlockend, manchmal eheraus Langeweile denn ausÜberzeugung in einen Tradeeinzusteigen. Aber das wirft dieFrage auf: Ist es das Ziel desTradings, Langeweile zuvertreiben, oder Geld zuverdienen?

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Abbildung 9.7

E-Mini S&P – Kontrakt für

Page 918: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

September 2004, 26. August2004

1. Die Ticks erreichen früh am Tagextreme Werte, lösen aber keinenAlarm aus, da sie bei plus 978stoppen (siehe Abbildung 9.8). Daich mich an meine Regeln haltenwill, reagiere ich nicht und warteauf einen Wert von plus 1.000.

2. Und wieder kommen wir nahe an1.000 Ticks, schaffen aber dieseHürde nicht. Ich bleibe weiterhinruhig und mache nichts. Das isteigentlich gar nicht so schwer, wiees zunächst aussehen mag. Ichstarre nicht den Tick-Chart an. Ichreagiere nur, wenn ich ein

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Alarmsignal höre.3. Schließlich und endlich erhalten

wir Ticks von plus 1.000. Ich gehebei 1.106,75 short. Ich setze meineParameter und erwarte das, waskommt – und habe den ganzen Tagan diesem Setup nichts gemacht.

4. Etwa 30 Minuten später wird meinZiel bei 1.104,85 erreicht, und ichsteige mit einem Gewinn von zweiPunkten aus.

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Abbildung 9.8

E-Mini S&P – Kontrakt für

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Juni 2004, 24. Mai 20041. Am 24. Mai 2004 zeigen die

Märkte ein Gap-up und erreichenfrüh in der Session bereits plus1.000 (siehe Abbildung 9.9). Diesgeschieht vor 10:00 Uhr, alsobehandle ich es wie einen Anruf,der auf dem Display als»Ferngespräch« angekündigt wird:Ich ignoriere es. Um etwa 10:30Uhr erhalten wir erneut plus 1.000,und ich gehe bei 1.098,50 short. Ichsetze meine Parameter.

2. Etwa 20 Minuten später wird meinZiel erreicht, und ich steige bei1.096,50 mit einem Gewinn vonzwei Punkten aus.

3. Der Großteil des restlichen Tags

Page 922: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

verläuft ruhig, aber während derletzten Stunden erscheint einweiterer Extremwert, und ich gehebei 1.096,50 short.

4. Etwa 25 Minuten später wird meinZiel getroffen, und ich steige miteinem Gewinn von erneut zweiPunkten aus.

Page 923: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 9.9

5. Die Ticks spielen wieder einmalverrückt und erreichen plus 1.000 –ich gehe bei 1.096,00 short.

6. Die Märkte bleiben unruhig, und

Page 924: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

mein Timer läuft aus. Ich covereund steige bei 1.095,50 bei einemVerlust von 0,50 Punkten aus.

7. Die Märkte steigen wieder, und eserscheint ein weiterer extremerTickwert. Es ist aber schon nach15:30 Uhr, also unternehme ich beidiesem Signal nichts.

E-Mini S&P – Kontrakt fürJuni 2004, 7. Juni 2004

1. Die Märkte zeigen ein Gap-up, unddie Ticks verbringen den Großteilder Zeit über null (siehe Abbildung9.10). Wenn die Ticks um 12:00Uhr mehr als 85 Prozent der Zeitüber null verbracht haben, lasse ich

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alle weiteren Tick Fades an diesemTag aus. Denken Sie daran: Aneben diesen Tagen findet extremesBuying statt. Nur konstantes undandauerndes Buying hält die Ticksso lange über null. Das ist nochnicht passiert, aber wir behalten esim Hinterkopf.

2. Um etwa 11:00 Uhr zeigen dieTicks einen Extremwert, und ichgehe short. Ich werde bei 1.134,25gefillt und setze meine Parameter.Ich gehe short, weil es noch nicht12:00 Uhr ist. Ich habe in unserenRegeln außerdem erwähnt, wasgeschieht, wenn die Ticks bis10:00 Uhr die ganze Zeit über nullverbracht haben. Ich möchte

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wenigstens einen Move unter nullsehen, bevor ich in einen Tradeeinsteige. In diesem Fall gab eseinige Moves knapp unter null.Nicht die idealen Bedingungen,aber sie bestehen den Test.

3. Die Zeit vergeht schnell, und meinTimer läuft ab. Ich steige bei1.133,00 mit einem Gewinn von1,25 ES-Punkten aus.

4. Kurz nach 13:00 Uhr zeigen dieTicks plus 1.000. Ich ignorierediesen Wert, weil die Ticks mehrals 85 Prozent der Zeit bereits übernull verbracht haben – ein Zeichenfür massives Buying durch Fonds.

Page 927: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 9.10

5. Das Gleiche ereignet sich nocheinmal um 15:30 Uhr, und auchdieses Signal ignoriere ich. DieMärkte sind heute sehr aktiv – dies

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wird durch die hohen Tickwerteangezeigt. Obwohl diese Tage nichtoft vorkommen, ist es doch wichtigzu wissen, wie sie aussehen, umeinen »Tick Fade«-Tag eventuellvermeiden zu können.

ZUSAMMENFASSUNG DERTICK FADES

Wie ich bereits in der Einleitunggeschrieben habe, sind die Finanzmärktevon Natur aus darauf ausgelegt, sich diemenschliche Natur zunutze zu machenund Vorteile daraus zu ziehen. Wenn einTrader einen Markt ohne sich steigensieht, ist es sein natürlicher Instinkt, auf

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den Zug aufspringen zu wollen. Obwohldas auf dem Papier sinnvoll erscheinenmag, verursacht diese Angst, den »Movezu verpassen«, mehr Fehler im Tradingals alles andere. Dieser innere Drangzwingt Amateure und Laien dazu, sichauf Märkte zu stürzen, weil sie Angsthaben, viele Profitmöglichkeiten zuversäumen – anstatt auf einem Markteinzusteigen, weil sie ein spezifischesSetup verwenden, auf das sie geduldiggewartet haben. Diese extremenPanikkäufe und -verkäufe werden vonden Ticks gemessen, und extremeTickwerte bieten dem Trader dieMöglichkeit, auf die Märkte einzusteigenund den Amateuren eine ordentlicheLektion zu erteilen.

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10. KAPITEL

Der Squeeze –die richtigePositionierungfür großeMärkte undderenBewegungen

Page 931: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

DAY-TRADING VS.SWING-TRADING

Zusätzlich zu den Buys und Sells derScalper ist der Squeeze ein Setup, dasich sowohl für das Day-Trading als auchfür das Swing-Trading verwende. Andieser Stelle möchte ich diese beidenTrading-Techniken kurz erläutern. EinenTeil meines Tradings führe ich gern beiden Scalp-Plays durch, wo ich laufendauf den Markt einsteige und mit kleinenGewinnen hier und da sofort wiederaussteige. Ich nenne das meine»Täglich’-Brot«-Trades; mit ihnenverfolge ich primär das Ziel, einmonatliches Einkommen zu erzielen. Ich

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verwende allerdings auch einen Teilmeiner Zeit darauf, mich nach Trade-Setups umzusehen, die vonlängerfristiger Natur sind. Damit meineich Positionen, in die ich für einige Tagebis einige Wochen oder möglicherweisesogar für einige Monate einsteige. JederFondsmanager, der das hier liest, wirdgrinsen: Einige Wochen sind für ihnimmer noch extrem kurzfristig. Dies istjedoch einer der großartigen Vorteile,ein individueller Trader zu sein. DieFlexibilität in Bezug auf den Ein- undAusstieg bei Positionen mit einemengeren zeitlichen Rahmen ist vielgrößer.

Der Vorteil dieser Art von Swing-Trades besteht darin, dass der Händler

Page 933: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

sich bereits »auf« dem Markt befindetund schon bereit ist für die nächsteBewegung. Die Märkte verbringen vielZeit in gehandelten Kursbereichen undsammeln Energie für den nächstengroßen Schritt. Wenn dieser dannschließlich kommt, dann kommt er ausheiterem Himmel und schlägt ein wieeine Bombe – sehr zum Nachteil derDay-Trader. Dies betrifft die Zeiten, indenen der Markt zu Beginn höher notiertals am Vortag und dann den Rest desTags in einem eingeschränkten Bereichverbleibt. Dabei werden die Day-Tradervöllig umgangen.

Aus diesem Grund nennen wir diesenSchritt »gap and crap«. Dadurch, dassich Teile der Exposure in Positionen auf

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Swing-Trade-Basis belasse, nehme ichhäufig an größeren Bewegungen teil, diein schnellen Schritten viele Day-Traderübertreffen. Das Geheimnis des Swing-Tradings liegt darin, zu realisieren, dass»positioniert sein« bereits die halbeMiete ist, und sich nicht über einePosition Gedanken zu machen, die nichtvon Anfang an funktioniert. Die Märktebrechen nie zusammen, wenn man damitrechnet, und sie werden es nur tun, wennsie gut laufen und darauf vorbereitetsind; normalerweise, wenn die meistenMenschen unvorbereitet sind. Ab und zubedeutet positioniert sein wochenlangesWarten darauf, dass die Bewegungschließlich eintritt. Dies verlangt Geduldund die Fähigkeit abzuwarten, ohne den

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ganzen Tag zwanghaft auf die Charts zuschauen. Für viele Trader ist das eingroßes Problem. Sie lehnen sich zurückund schauen auf die Charts, dann handelnsie emotional und werden getäuscht.Daraufhin schließen sie den Trade.Nachdem dieser Prozess vollständigabgelaufen ist – bei dem so viele Traderwie möglich getäuscht werden –, wirdder Markt typischerweise seineBewegung machen. Wenn jeder mit einerBewegung rechnet, dann sind alle bereitsdafür positioniert. Wenn jeder für einegroße Bewegung nach unten positioniertist, dann sind alle bereits short undniemand ist übrig, an den man verkaufenkann. Es ist ein großartiges System.Genauso haben die Märkte immer

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funktioniert und werden es auchweiterhin tun.

Eins der besten Bücher, die ichjemals über die Angst der Swing-Tradergelesen habe, ist How I Made A MillionDollars in the Stock Market vonNicolas Darvas. Dieses Buch wurde voreinigen Jahrzehnten geschrieben und istimmer noch einer meiner Favoriten. Esist schnell und leicht zu lesen und sehrunterhaltsam. Für alle, dieSchwierigkeiten damit haben, ihreSwing-Positionen zu halten, und zu frühverkaufen, ist dieses Buch einePflichtlektüre.

Es ist wichtig, die Größe der Swing-Trades richtig zu bemessen. Allgemeingilt: Wenn Trader nicht schlafen können,

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weil sie sich Sorgen um ihre Overnight-Positionen machen, dann traden sie zuviel im Verhältnis zu ihrem Bankkonto.Swing-Trades haben höhere Limits, unddie Größe der Positionen mussentsprechend reduziert werden. Es gibteinen sehr einfachen Weg, um dies inden Griff zu bekommen: Setzen Sie sichein finanzielles Limit, und arbeiten Sierückwärts von dort aus. Wenn Traderbeispielsweise nicht bereit sind, mehrals 500 Dollar zu verlieren, dannmüssen sie lediglich einen Blick auf dieParameter für dieses Setup werfen undausrechnen, wie groß die Positionen seindürfen. Wenn wir 500 Dollar alsRichtwert verwenden, dann würde einDay-Trade, der einen 20-Punkte-Stopp

Page 938: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

bei den Mini-Sized-Dow-Futuresverlangt, eine Positionsgröße von fünfKontrakten ausgleichen. Wenn allerdingsein Swing-Trade im Mini-Sized Downach einem 100-Punkte-Stopp verlangt,dann werden die gleichen Trader einenLot verwenden. Vom Standpunkt desGelds aus sind diese Stopps auf Grundder reduzierten Positionsgröße für denSwing-Trade gleich.

EINE NEUDEFINITIONVON VOLATILITÄT – WIEENG IST ENG?

Der Squeeze zieht den Nutzen aus

Page 939: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

ruhigeren Perioden auf dem Markt, indenen die Volatilität deutlich abnimmtund der Markt Energie sammelt für dienächste wichtige Bewegung nach obenoder unten. Den Indikator hat mir einTrading-Partner, Hubert Senters,vorgestellt. Der Indikator hat sich zueinem integralen Bestandteil meinesTrading-Plans entwickelt.

Für Studenten der Bollinger-Bänder:Zeiträume von geringer Volatilität sindjene, in denen die Bänder »engerzusammenrücken«. Im Nachhinein ist dasimmer großartig, doch woher weiß einTrader in Echtzeit, dass die aktuelleEnge wirklich eng genug ist, um alsgeringe Volatilität zu gelten? DiesesSetup beantwortet die Frage, indem es

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einerseits die Keltner-Channels undandererseits den Momentum-Index-Oszillator hinzufügt.

Für die Leser, die sich nicht darüberim Klaren sind, wie diese Indikatorenfunktionieren, werde ich sie nunerklären. Bollinger-Bänder sind eine ArtHülle, die bei normalen Abweichungs-Levels unter und über dem gleitendenDurchschnitt eingezeichnet sind. Dieserzeugt den Effekt, dass sich die Bänderin Zeiten hoher Volatilität ausdehnen undin Perioden mit geringerer Volatilitätzusammenziehen. In Perioden geringerVolatilität auf sich seitwärtsbewegenden Märkten ziehen sich dieBänder gegen den gleitendenDurchschnitt zusammen. Keltner-

Page 941: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Channels basieren auf einemarithmetisch-gleitenden Durchschnitt.Die tatsächlichen Kanäle der Bänderwerden durch einen positiven und einennegativen Standardabweichungswertvom zentralen gleitenden Durchschnittausgeglichen, um höhere und niedrigereBänder zu gewährleisten. Während sichdie Bollinger-Bänder ausdehnen undzusammenziehen, da der Markt zwischenPerioden hoher und geringer Volatilitätschwankt, verlaufen die Keltner-Channels in einem eher konstantenBereich. Der Momentum-Index-Oszillator wird verwendet, um dieRichtung, die Geschwindigkeit und dieWendepunkte der Marktbewegungenfestzustellen. Ergibt das Sinn? Wenn

Page 942: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

nicht, dann ist das auch in Ordnung. Ichverstehe nicht, wie Elektrizitätfunktioniert, aber ich weiß, dass sichmein Computer einschaltet, wenn ich dasKabel in eine Steckdose stecke. Werfenwir nun einen Blick darauf, wie ich alldies für ein Setup verwende.

Die ruhigen Phasen, die ich suche,sind daran zu erkennen, dass dieBollinger-Bänder sich in der Breite demPunkt nähern, an dem sie tatsächlichinnerhalb der Keltner-Channels getradetwerden. Dies kennzeichnet eine Periodemit geringerer Volatilität undsignalisiert, dass sich der Markt eineVerschnaufpause gönnt und dabeiEnergie für seine nächste Bewegungsammelt. Das Trade-Signal taucht auf,

Page 943: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

wenn sich die Bollinger-Bänder dannwieder aus den Keltner-Channelsherausbewegen. Ich verwende einenZwölf-Perioden-Momentum-Index-Oszillator, um festzustellen, ob ich longoder short gehe. Wenn der Oszillatorsich über null befindet, gehe ich long.Wenn er unter null ist, gehe ich short.Dies sind alles breitgetretene Studien,die man mit den meisten Charting-Packages bekommt. Im Hinblick auf dieParameter verwende ich dievorgegebenen Einstellungen vonTradeStation. Diese Messwerte liegenbei 20 und 1,5 für die Keltner-Channelsund bei 20 und zwei für die Bollinger-Bänder. Mein Partner Hubert ging einenSchritt weiter und machte aus all diesem

Page 944: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

einen Indikator, was es einfacher macht,den Chart zu lesen. Dies werde ichgleich erklären.

EINE POTENZIELLEGRÖSSERE BEWEGUNGERKENNEN, BEVOR SIEEINTRITT

Ich verwende das Squeeze-Signal beiunterschiedlichen Zeitrahmen, da ich esgern sowohl für Day-Trading als auchfür Swing-Trading nutze. Beim Mini-Sized Dow kann zum Beispiel einSqueeze auf einen Zwei-Minuten-Chartden Markt um zehn bis 20 YM-Punkte

Page 945: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

bewegen, bei einem Fünf-Minuten-Chartum 30 bis 50 Punkte, und bei einemTages-Chart um mehrere HundertPunkte. Ein Zwei-Minuten-Chart sendetmöglicherweise drei bis fünf Signalepro Tag, während der Tageschart sechsbis sieben Signale im Verlauf einesgesamten Jahrs aussendet.

Obwohl ich mich einen großen Teilmeines Tradings-Tags auf den E-MiniS&P und den Mini-Sized Dowkonzentriere, kommt es öfter vor, dass esbei diesen Indizes keinerlei Bewegunggibt. An Tagen, an denen die Indizes ineinem Bereich getradet werden, dergeringer ist als die Lebenserwartung vonParis Hilton, schaue ich mir dieWährungs- und Anleihenmärkte für mein

Page 946: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

nächstes Setup an. Meine zweifavorisierten Setups bei den Währungensind der Squeeze Play und das, was ichBox Play nenne – ein Setup, das ineinem späteren Kapitel vorgestellt wird.Bei den Währungen führe ich diese beiden acht Währungspaaren aus, die ichbereits erwähnt habe, und ich wendedies bevorzugt auf den Devisenmärktenan. Doch der EC an der CME reagiertebenfalls gut auf dieses Setup. Werfenwir einen Blick darauf.

TRADING-REGELN FÜRKÄUFE(FÜR VERKÄUFE GILT DIE

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UMGEKEHRTE RICHTUNG)

1. Richten Sie einen 24-Stunden-Chartein, so dass die Aktivitäten überNacht im Indikator-Setupausgewiesen werden.

2. Die »Warnung« auf diesemIndikator ist der erste schwarzePunkt. Dies ist kein Trade-Signal,aber eine Warnung dafür, dass einTrade-Signal bevorsteht. Dies zeigtsich, wenn die Bänder innerhalbder Keltner-Channels getradetwerden.

3. Das Signal auf dem Indikator istder erste graue Punkt nach einerSerie von schwarzen Punkten. Dieszeigt, dass die Bollinger-Bänder

Page 948: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

nicht mehr in den Keltner-Channelsgetradet werden. Im nachfolgendenChart wird dies im Detail gezeigt.

4. Wenn der erste graue Punkt nacheiner Serie von schwarzen Punktenerscheint, gehe ich long, wenn dasHistogramm über null ist. Wenn dasSignal aufleuchtet, platziere ich nureine Market-Order. Das ist einMomentum Play, und ich möchtemich nicht mit Limit-Ordersherumschlagen, die wahrscheinlichnicht erfüllt werden.

5. Für Day-Trades platziere ich dienachfolgenden minimalen MoneyManagement-Stopps. Wenn sich derStopp zudem nahe einerUnterstützungslinie für

Page 949: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Schlüsselkurse befindet,berücksichtige ich das und passemich an. Wenn mein Einstieg bei1.104,00 am S&P liegt und derTages-Pivot bei 1.101,75, würdeich meinen Stopp gerade unter dasPivot-Niveau auf 1.101,50bewegen, damit der Stopp bei 2,50anstatt bei 2,00 liegt. In neun vonzehn Fällen verwende ich denvorgegebenen Stopp.

YM: 20 PunkteES: zwei PunkteNQ: vier PunkteER: 1,50 PunkteEC: 20 TicksEUR/USD: 20 Pips

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US: sieben TicksGold: 1,50Aktien: 50 Cent

6. Für Swing Plays und Position-Trades (abseits der täglichenCharts) platziere ich die folgendenStopps, wobei ich die gleichenKey-Levels berücksichtige wie inPunkt 4:

YM: 150 PunkteES: 15 PunkteNQ: 25 PunkteER: acht PunkteEC: 100 TicksEUR/USD: 100 Pips

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US: 35 TicksGold: 10,00Aktien: 2,50 US-Dollar

7. Mein Target richtet sich nur nachdem Momentum des Trades. Wennder Momentum-Index einebeginnende Schwächeperiode zusignalisieren beginnt, verlasse ichden Trade auf dem Markt.

8. Ich ziehe keine Stopps nach.

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 18.August 2004

Page 952: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

1. Abbildung 10.1 zeigt, wie man dieElemente dieses Plays für einenbeliebigen Zeitrahmen einrichtet,den der Trader sehen möchte. FürIntraday-Trading sehe ich mir gernden Fünf-Minuten-Chart an. Für dasScalping sind der Einund der Zwei-Minuten-Chart gut geeignet, dochdiese Signale sind nicht so mächtigwie die des Fünf-Minuten-Charts,obwohl sich mit ihnen traden lässt.Die beiden dicken schwarzenLinien stellen den Keltner-Channeldar; er ist auf die vorgegebenenParameter von 20 und zwei beiTradeStation eingestellt. DieBollinger-Bänder sind diedünneren grauen Linien, die auf 20

Page 953: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

und 1,5 eingestellt sind. Dies zeigtan, dass der Markt in eine ruhigePeriode geht – und das ist eineWarnung. Es ist kein Signal – nureine Warnung, dass es ratsam ist,einen Trade einzugehen, wenn dieBollinger-Bänder erneutausbrechen.

2. In diesem Fall sind die Bollinger-Bänder wieder aus den Keltner-Channels herausgekommen. Es istZeit für einen Trade.

3. Wenn sich der Momentum-Index-Oszillator zu diesem Zeitpunkt übernull befindet, gehe ich long. Wenner sich zu diesem Zeitpunkt unternull befindet, gehe ich short. Ichschlage mich nicht mit Limit-

Page 954: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Orders herum. Ich gehe einfach aufden Markt. Dies ist nur ein Beispieldafür, was die Ausstiege undEinstiege auslöst. Ich werde gleichauf spezifische Plays eingehen.

Page 955: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 10.1

Mini-Sized Dow – Kontrakt

Page 956: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

für September 2004, 18.August 2004

1. Mein Trading-Partner Hubert hatall die Fakten aus dem ersten Chartin einen einfach zu lesendenIndikator gepackt, den ichverwende (siehe Abbildung 10.2).Hubert entwickelte dies sowohl fürTradeStation als auch für eSignal.Wenn die Bollinger-Bänder in dieKeltner-Channels gehen, werdendie Punkte schwarz. Dies ist eineWarnung, dass die Märkte eineruhige Periode eingeschlagenhaben.

2. An diesem Punkt kommen dieBollinger-Bänder aus den Keltner-

Page 957: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Channels zurück.3. Da sich der Momentum-Index-

Oszillator über null befindet, istdies ein Long-Signal.

4. Auf dem Indikator wird diesdadurch gemessen, dass die Punktewieder grau werden, nachdem sieschwarz waren. Wenn ich denersten grauen Punkt sehe, weiß ich,dass es Zeit für einen Trade ist.Wenn sich das Histogramm überder Nulllinie befindet, gehe ichlong, und wenn es sich unter derNulllinie befindet, gehe ich short.Noch einmal: Diese Beschreibungdient lediglich dazu, Ihnen zuzeigen, wie der Indikatorfunktioniert. Nachfolgend

Page 958: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

bespreche ich einige konkreteBeispiele. Ich bevorzuge es, dasganze Wirrwarr auf dem Kurs-Chart zu entfernen und nur denIndikator zu verwenden. Aber nunwissen Sie, wie der Indikatorfunktioniert.

Page 959: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 10.2

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 20.August 2004

1. Auf dem Zwei-Minuten-Chart desMini-Sized Dow sehen wir einenschwarzen Punkt um kurz nach10:00 Uhr Ostküstenzeit (sieheAbbildung 10.3). Das ist ein Signaldafür, dass sich die Bollinger-Bänder zusammengezogen habenund nun innerhalb der Keltner-Channels getradet werden. Ichweiß, dass ich ein Trade-Signalerhalte, sobald der nächste grauePunkt erscheint. In diesem Fallgeschieht dies sofort.Normalerweise gibt es mehr alseinen schwarzen Punkt, doch

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gelegentlich kommt es vor, dass esnur einen gibt, und das ist inOrdnung. Der gesundeMenschenverstand sagt einem, dassdie potenzielle Bewegung destokräftiger wird, je mehr schwarzePunkte zu sehen sind. MeinerErfahrung nach ist dies nichtrichtig, da ich bei zahlreichenGelegenheiten Ein-Punkt-Signalegesehen habe, die größereBewegungen auslösten als 20-Punkte-Signale. Meiner Meinungnach ist es am besten, nur dann aufdas Signal zu achten, wenn eskommt. Einige Trader neigen dazu,ihre Arbeit in den Sand zu setzen,indem sie versuchen, ihre

Page 962: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Positionen vorauszudenken. Wennder nächste graue Punkt erscheint,befindet sich das Histogramm übernull; also platziere ich eine Order,um YM auf dem Markt zu kaufen.Bei 10.164 steige ich aus. Ichplatziere einen 20-Punkte-Stopp bei10.144. Mein Target ist offen, daich abwarte, bis der Momentum-Index ins Wanken gerät, und ichdies als mein Ausstiegssignalverwende.

2. Der Markt drängt nach oben, undich beobachte das Histogramm.Solange es immer weitere Höhenerklimmt, verbleibe ich im Trade.Wenn es das erste niedrigere Hochverzeichnet, steige ich aus. Um

Page 963: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

10:30 Uhr Ostküstenzeit erhaltenwir ein niedrigeres Hoch auf demHistogramm, und ich verlasse denMarkt. Bei 10.198 bin ich raus undhabe einen Kursgewinn von 34Punkten.

Page 964: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 10.3

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 28.Juni 2004

1. Am 28. Juni 2004 traden dieMärkte den ganzen Morgen ineinem engen Bereich und schaffendadurch eine lange Abfolge vonschwarzen Punkten auf dem Fünf-Minuten-YM-Chart (sieheAbbildung 10.4). Erinnern Sie sich:Die schwarzen Punkte weisendarauf hin, dass die Bollinger-Bänder während diesesZeitrahmens innerhalb der Keltner-Channels getradet werden. Dies istein Kennzeichen für eine Periodevon sehr geringer Volatilität. Einpaar Minuten nach 13:30 Uhr

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Ostküstenzeit erscheint der erstegraue Punkt in der Sequenz. DasHistogramm befindet sich unternull, also gehe ich short auf denMarkt. Bei 10.426 bin ich raus undplatziere einen 20-Punkte-Stopp bei10.442.

2. Das Ziel ist es, so lange im Tradezu verbleiben, wie das Histogrammimmer niedrigere Tiefs verzeichnet(oder im Fall von long: höhereHochs). Fast zwei Stunden späterverzeichnet es das erste höhereTief, und ich verlasse den Markt.(Wenn Sie nur den Index-Momentum-Oszillator beobachtethaben, würden Sie den Marktverlassen, nachdem dieser höher zu

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notieren beginnt.) Bei 10.325 binich raus und habe einenKursgewinn von 101 Punkten oder505 Dollar pro Kontrakt erzielt.Ein sehr glatter, wenig stressigerund profitträchtiger Trade. Dies istein sehr gutes Beispiel für einenTrade, bei dem es sich auszahlt,stillzusitzen, bis es ein klaresAusstiegssignal gibt. InWirklichkeit sind Teile meinesBelohnungssystems nicht aufGewinne fokussiert, sondernvielmehr auf meine Fähigkeit, einSetup vom Einstieg bis zumAusstieg zu verfolgen. Jeder Tradersollte ein Belohnungssystem wiedieses besitzen. Nicht um Geld zu

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verdienen, sondern um am Ball zubleiben und das Setup zu verfolgen– im Trade zu bleiben, bis man einspezifisches Ausstiegssignalbekommt.

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Abbildung 10.4

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 10.September 2004

1. Am 10. September 2004 zündet derFünf-Minuten-Squeeze auf den YM(siehe Abbildung 10.5). Ungefähreine Stunde früher gab es eineneinzelnen grauen Punkt, und ichging an diesem Punkt long. Dernächste Punkt sprang allerdingszurück nach Schwarz. Das bedeutet,dass die Bollinger-Bänder sich ausdem Keltner-Channelsherausbewegten und dann sofortwieder hinein. Das ist ein seltenerFall, aber es kommt vor. Ich geheeinfach raus und warte auf einsolides Signal. In diesem Fall ging

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ich rein und raus und verlor sechsYM-Punkte. Ungefähr 50 Minutenspäter wiederholte sich diesesSetup, und die Punkte wurden grau.Für diesen nächsten Trade, bei demsich das Histogramm über nullbefindet, gehe ich long undplatziere einen 20-Punkte-Stopp.Bei 10.263 bin ich drin undplatziere einen Stopp bei 10.243.

2. Bis 13:30 Uhr Ostküstenzeit steigtdas Histogramm immer weiter an.An diesem Punkt beginnt es, anMomentum zu verlieren. Ich trennemich bei 10.309 mit einem Gewinnvon 46 Punkten von meinenPositionen.

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Abbildung 10.5

Page 973: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 1. Juli2004

1. Ein paar Minuten nach 10:00 UhrOstküstenzeit am 1. Juli 2004erscheint der erste graue Punkt aufdem Fünf-Minuten-YM-Chart(siehe Abbildung 10.6). DasHistogramm befindet sich unternull, also gehe ich short auf denMarkt. Mein Entry liegt bei 10.402.

2. Der Märkte bewegen sich nachunten, und das Histogramm flachtsich allmählich ab. Die Märkteverzeichnen weiterhin niedrigereTiefs, und plötzlich beschleunigtsich das Selling. Dies drückt die

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Histogramme in deren untereBereiche. Sie durchbrechen dieTalsohle um 11:20 UhrOstküstenzeit, und ich behalte denMarkt im Auge. Bei 10.312 steigeich mit einem Gewinn von 90Punkten aus.

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Abbildung 10.6

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 2.September 2004

1. Am 2. September 2004 zeigen sichbeim Fünf-Minuten-YM-Chartungefähr um 13:15 UhrOstküstenzeit Alarmsignale.Schwarze Punkte erscheinen undverweisen darauf, dass dieBollinger-Bänder innerhalb derKeltner-Channels getradet werden.Als der nächste graue Punkt um13:50 Uhr erscheint, befindet sichdas Histogramm über null, alsogehe ich long auf den Markt. Bei10.183 steige ich aus und platziereeinen 20-Punkte-Stopp bei 10.163.

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2. Der Markt tendiert fester, und dasHistogramm verzeichnet um 15:30Uhr Ostküstenzeit allmählichniedrigere Tiefs. Ich steige aus demMarkt aus und bin bei 10.278 miteinem Gewinn von 95 Punkten raus.Nicht jeder Fünf-Minuten-Squeezeendet mit einer großen Bewegungwie dieser. Doch gemäß meinerErfahrung wird eine großeBewegung für gewöhnlich voneinem Squeeze auf dem Fünf-Minuten-Chart angestoßen. Ichbesitze eine Regel für meinTrading, die lautet: »Kämpfe niegegen die Richtung des Fünf-Minuten-Squeeze!« Dies istwichtiger als alle meine anderen

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Regeln für das Intraday-Tradingund meine anderen Setups. ErinnernSie sich, dass ich darüber sprach,dass all diese Plays in Verbindungmiteinander arbeiten? Wenn eseinen Fünf-Minuten-Squeeze gibtund wir alle auf ein Pivot-Niveauzusteuern, dann platziere ich keineShort-Position auf diesem Pivot-Niveau. Kämpfen Sie nie gegen denFünf-Minuten-Squeeze!

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Abbildung 10.7

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 25.August 2004

1. Am 25. August 2004 zeigen sichbeim Fünf-Minuten-Squeeze durchden ersten schwarzen Punkt (sieheAbbildung 10.8) ungefähr um 11:45Uhr Ostküstenzeit Alarmsignale.Etwa 20 Minuten später werden diePunkte wieder grau. DasHistogramm lag über null, alsogehe ich long auf den Markt. Bei10.113 ist meine gesamte Orderausgeführt, und ich platziere soforteinen Stopp bei 10.093. MeinTarget bleibt offen.

2. Ungefähr 90 Minuten später

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verzeichnet das Histogrammallmählich niedrigere Hochs, undich steige aus dem Markt aus. Bei10.149 bin ich mit einem Gewinnvon 36 Punkten raus.

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Abbildung 10.8

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 20.August 2004

1. Ich mag dieses Beispiel, da esdeutlich die Auswirkungen einerKonsolidierungsbewegung imTagesverlauf am Tag zeigt. DerChart ist ungefähr so wie das Lebender jungen Ehefrau, gespielt vonGeena Davis, in Thelma undLouise. Eine Zeit lang gibt es eineenge Konsolidierung derLebensenergie, doch dann brichtThelma aus, und niemand kann siestoppen. Ihre Persönlichkeitexplodiert, und schließlich erfährtsie, was es heißt zu leben. Genau

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wie der Squeeze: Der erste grauePunkt erscheint kurz nach 14:00 UhrOstküstenzeit, und das Histogrammbefindet sich über null, also geheich long auf den Markt. Bei 10.172ist meine gesamte Order ausgeführt,und ich platziere einen 20-Punkte-Stopp.

2. Der Markt zieht an, und einbisschen weniger als eine Stundespäter gerät das Momentum insSchlingern. Ich steige bei 10.221mit einem Gewinn von 49 Punktenaus.

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Abbildung 10.9

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 18.August 2004

1. Am 18. August 2004 befindet sichder Markt fast den ganzen Morgenin einer Konsolidierungsphase, undnachdem sich die Volatilität vomMarkt verabschiedet hat, ziehensich die Bollinger-Bänderzusammen und traden nun innerhalbder Keltner-Channels (sieheAbbildung 10.10). Dies zeigt sichin Form von schwarzen Punkten.Wenn ich den ersten grauen Punkterhalte, befindet sich dasHistogramm über null, also geheich long auf den Markt. Bei 10.003

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ist meine gesamte Order ausgeführt,und ich platziere sofort einen 20-Punkte-Stopp bei 9.983.

2. Der Markt drückt nach oben undverliert allmählich an Momentum.Ich steige bei 10.034 mit einemGewinn von 31 Punkten aus.

3. Wenige Stunden später erhalten wireinen einzigen schwarzen Punkt, aufden rasch ein weiterer grauer Punktfolgt. Ich erkenne das Signal. Dasich das Histogramm über nullbefindet, gehe ich long auf denMarkt, und bei 10.056 ist meinegesamte Order ausgeführt. Ichplatziere einen 20-Punkte-Stopp.

4. Das Histogramm ist stark rechtskurz vor dem Ende. Ich bleibe im

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Trade bis 16:10 Uhr Ostküstenzeitund steige dann aus dem Markt aus.Bei 10.082 bin ich mit einemGewinn von 26 Punkten raus.

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Abbildung 10.10

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 28. Juli2004

1. Am 28. Juli schleicht der YM diemeiste Zeit des Tags höher, unddann sehe ich einige Minuten nach14:00 Uhr Ostküstenzeit einenschwarzen Punkt (siehe Abbildung10.11). Kurz danach erhalten wirwieder Grau, und da sich dasHistogramm über null befindet,gehe ich long. Bei 10.028 ist meinegesamte Order ausgeführt, und ichplatziere einen 20-Punkte-Stopp bei10.008. Mein Target bleibt offen.

2. Ein wenig mehr als eine Stundespäter verzeichnet das Histogramm

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niedrigere Hochs. Ich steige ausdem Markt aus, und bei 10.103 miteinem Gewinn von 75 Punkten istmeine gesamte Order ausgeführt.

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Abbildung 10.11

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30-jährige Staatsanleihe –Kontrakt für September2004, 18. August 2004

1. Ich verwende den Fünf-Minuten-Squeeze sehr gern auf dem YM,doch er funktioniert auch aufanderen Märkten. Abbildung 10.12.ist ein Chart der 30-jährigenStaatsanleihe. Um circa 11:30 UhrOstküstenzeit werden die Punkteschwarz und signalisieren dadurchden Beginn einer Periode von sehrgeringer Volatilität. Ungefähr 90Minuten später erhalten wir einengrauen Punkt bei Punkt 1, und dasich das Histogramm über nullbefindet, gehe ich long auf den

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Markt. Bei 111 9/32 ist meinegesamte Order ausgeführt, und ichplatziere einen Sieben-Tick-Stoppbei 111 2/32. (Wenn Sie mitAnleihen nicht vertraut sind: EinTick entspricht 31,25 US-Dollar.Wenn Sie also sieben Ticksverlieren, dann beläuft sich dieSumme auf 218,75 US-Dollar oderungefähr 44-YM-Punkte.)

2. Ungefähr 40 Minuten später lässtdas Momentum nach, und als dasHistogramm bei Punkt 2 einniedrigeres Hoch verzeichnet,verlasse ich den Markt. Bei 11111/32 bin ich mit einem Gewinnvon zwei Ticks raus. Kurzzeitigwar ich im Trade mit zehn Ticks im

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Plus (dies entspricht 63 YM-Punkten), doch der Markt kehrtschnell um. Das kann geschehen.Der Schlüssel zum erfolgreichenTraden ist, im Signal zu bleiben,bis es endet. Auf diese Weise kannder Trader im Trade bleiben unddie Gewinne laufen lassen, wenneine große Bewegung stattfindet.

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Abbildung 10.12

30-jährige Staatsanleihe –

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Kontrakt für September2004, 10. August 2004

1. Auf dem Fünf-Minuten-Chart fürStaatsanleihen erreichen wir denBereich der schwarzen Punkte etwaum 10:45 Uhr Ostküstenzeit, undich lehne mich zurück, um zuwarten, bis der nächste graue Punkterscheint (siehe Abbildung 10.13).Dies geschieht kurz nach 12 Uhrmittags bei Punkt 1, und da sich dasHistogramm unter null befindet,gehe ich short auf den Markt. Bei110 30/32 ist meine gesamte Orderausgeführt. Ich platziere einenStopp bei 111 5/32. Denken Siedaran, dass ein voller Punkt bei den

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Bonds aus 32 Ticks besteht. Wenn32/32 erreicht wird, erhalten wireinen neuen Punkt. Wenn sichbeispielsweise Bonds bei 11031/32 befinden und sich einen Ticknach oben bewegen auf 110 32/32,wird dies als 111 gelesen und soweiter.

2. Das Momentum auf derAbwärtsseite bildet sich, undAnleihen werden verkauft. Wenndas Histogramm ein höheres Tiefbei Punkt 2 verzeichnet, covere ichmeine Short-Positionen auf demMarkt. Bei 110 26/32 steige ich miteinem Gewinn von vier Ticks aus.

3. Um etwa 13:30 Uhr Ostküstenzeiterreichen wir wieder den Bereich

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der schwarzen Punkte, und ichbereite mich auf meinen nächstenTrade vor. Rund 45 Minuten spätererhalten wir unseren ersten grauenPunkt bei Punkt 3, und da sich dasHistogramm unter null befindet,gehe ich short auf den Markt. Bei110 21/32 steige ich ein undplatziere einen Stopp bei 11028/32.

4. Bonds werden verkauft und nähernsich mit einem niedrigeren Standdem Handelsende. Bei dem erstenhöheren Tief bei Punkt 4 decke ichmich ein, und bei 110 16/32 steigemich mit einem Gewinn von fünfTicks aus. Die Märkte kehren kurzeZeit später um und schließen auf

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ihren Tiefstständen.

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Abbildung 10.13

30-jährige Staatsanleihe –

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Kontrakt für Juli 2003, 30.April 2003

1. Auf dem Tageschart für Anleihenkönnen wir erkennen, dass es seitfast einem Monat, fast den ganzenApril 2003, eine starkeKonsolidierung auf den Märktengibt (siehe Abbildung 10.14). Wennder erste graue Punkt nach dieserKonsolidierung bei Punkt 1erscheint, gehe ich long, und bei113 13/32 ist meine gesamte Orderausgeführt. Da es sich um einenTageschart handelt, gebe ich demTrade mehr Spielraum undverwende einen 35-Tick-Stopp bei112 10/32. Die Bonds erholen sich

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während des gesamten Monats Mai,und schließlich geht das Momentumim Juni zurück.

2. Die Anleihen erreichen fast dasNiveau von 122, bevor es aufGrund von Wirtschaftsnachrichtenzu einem Crash bei Punkt 2 kommt.Dies löst ein niedrigeresHistogramm aus, und ich verlasseden Markt am Ende dieses Tags miteinem Gewinn von 6 18/32 bei 11931/32 oder 6.562,50 US-Dollar proKontrakt. Dies entspricht einerBewegung von 1,1,312 Punkten aufdem YM.

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Abbildung 10.14

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E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2003, 2.Dezember 2003

1. Auf diesem Tageschart für den E-Mini S&P konsolidieren dieMärkte allmählich gegen EndeNovember 2004 (siehe Abbildung10.15). Am 1. Dezember erhaltenwir einen grauen Punkt. DasHistogramm befindet sich über null,also gehe ich am nächsten Tag long.Es gibt keine Magie bei der Formelfür den Einstieg. Ich wache auf,schaue auf den Chart, und wenn ermir sagt, dass ich Maßnahmenergreifen soll, dann ergreife ichMaßnahmen. Ziemlich nahe am

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Anfang steige ich einfach auf demMarkt ein. Bei 1.062,50 (Punkt 3)bin ich drin. Ich platziere einen 15-Punkte-Stopp bei 1.047,50.

2. Die Histogramme erreichen ihrenHöhepunkt und verzeichnenallmählich niedrigere Tiefswährend der ersten Januar-Woche.Am 9. Januar steige ich bei1.129,50 (Punkt 4) mit einemGewinn von 67 Punkten oder 3.350Dollar pro Kontrakt aus. Der Marktbewegt sich um weitere 30 Punktenach oben. Es geht nur darum, amMarkt »positioniert zu sein«, wenner kurz davor ist, eine großeBewegung zu machen. In der drittenDezember-Woche lief dieser

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Kontrakt aus, so dass ich meinePosition im Dezember-Kontraktglattstellte und sie mit dem März-Kontrakt 2004 wieder eröffnete.März war der nächste Frontmonat.Tatsächlich verkaufte ich dieDezember-Futures, drehte mich umund kaufte die März-Futures, um indiesem Play zu bleiben, da dasSignal immer noch gültig war. Dasbedeutet, einen Roll-over für diePosition durchzuführen.

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Abbildung 10.15

E-Mini S&P – Kontrakt für

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September 2004, 8. Juli 20041. Auf diesem Tageschart des ES

erreichen wir eineKonsolidierungsphase Ende Juni2004, die bis in die erstenHandelstage im Juli anhält (sieheAbbildung 10.16). Am 8. Julierhalten wir einen grauen Punkt,und da sich das Histogramm unternull befindet, gehe ich ungefähr 15Minuten nach Beginn des regulärenBörsenhandels short. Bei 1.118,25ist meine gesamte Order ausgeführt(zwei Bars rechts neben Punkt 3).Ich platziere einen 15-Punkte Stoppbei 1.133,25.

2. Die Märkte gaben weiter nach undgegen Ende Juni begann sich zudem

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das Momentum zu drehen. Ichschließe daher meine Position(siehe Punkt 2) in der Nähe desEröffnungskurses bei 1092,25 miteinem Gewinn von 26 Punkten(siehe Punkt 4).

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Abbildung 10.16

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für Dezember 2003, 1.Dezember 2003

1. Wir haben uns eine Menge Fünf-Minuten-Squeezes auf dem YMangesehen. Aus diesem Grundmöchte ich mir ebenso einen Tages-Squeeze bei diesem Kontraktansehen (siehe Abbildung 10.17).Ende November 2003 erreichte derYM den Bereich der schwarzenPunkte, und ich wartete auf dennächsten grauen Punkt. Am 1.Dezember erhielten wir ihn, und dasich das Histogramm über nullbefand, ging ich kurz nachHandelsbeginn long, und bei 9.804war meine gesamte Order

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ausgeführt. Ich platzierte einenStopp 150 Punkte tiefer bei 9.654.

2. Der YM verbesserte sich AnfangJanuar, und ich verlor allmählichMomentum während der zweitenWoche des neuen Jahrs. Am 9.Januar stieg ich bei 10.056 miteinem Gewinn von 702 Punktenoder 3.510 US-Dollar pro Kontraktkurz nach Handelsbeginn aus demMarkt aus.

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Abbildung 10.17

Devisenmärkte – EURUSD,

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23. August 20041. Ich verwende den Squeeze ebenso

gern bei verschiedenenWährungspaaren auf denDevisenmärkten. Dabei nutze ichbevorzugt den 60-Minuten- und denFünf-Minuten-Chart, doch beimTageschart funktioniert esebenfalls. Am 23. August 2004wachte ich auf und stellte fest, dassder Euro gerade einen kurzenSqueeze auf dem 60-Minuten-Chartgestartet hatte (siehe Abbildung10.18). Ich stieg ein und ging shortauf den Markt. Bei 1,2252 warmeine gesamte Order ausgeführt.Ich platzierte einen 20-Pip-Stoppbei 1,2272. (Es gilt zu beachten,

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dass ein Pip bei diesemWährungspaar einem HundertstelCent entspricht und sich auf zehnUS-Dollar Ihres P&L beläuft.)

2. Der Markt geht deutlich zurück, unddas Momentum auf demHistogramm lässt nie nach. Ichbleibe den ganzen Tag im Tradeund steige um 16:00 UhrOstküstenzeit bei Punkt 2 aus, alsdie US-amerikanischenAktienmärkte schließen. DerHauptgrund für mein Verhalten liegtdarin, dass dies als Intraday-Playbegann, und ich verlasse fürgewöhnlich nach Börsenschlussmein Büro, um einen klaren Kopfzu bekommen. Ich steige aus dem

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Markt aus, und bei 1,2146 miteinem Gewinn von 106 Pips oder1.060 US-Dollar pro Kontrakt warmeine gesamte Order ausgeführt.Dies entspricht einem Gewinn von212 Punkten auf dem YM.

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Abbildung 10.18

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Devisenmärkte – EURUSD,8. September 2004

1. Auf dem Fünf-Minuten-Chart fürden Euro erreichen wir den Bereichder schwarzen Punkte ein paarMinuten vor 10:00 UhrOstküstenzeit am 8. September2004, und 25 Minuten später sehenwir unseren ersten grauen Punkt beiPunkt 1 (siehe Abbildung 10.19).Das Histogramm befindet sich übernull, also gehe ich long auf denMarkt, und bei 1,2054 ist meinegesamte Order ausgeführt. Ichplatziere einen Stopp bei 1,2034.

2. Der Markt zieht in den nächsten 90Minuten konstant an und verliert

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allmählich Momentum kurz vor12:00 Uhr mittags bei Punkt 2. Ichsteige aus dem Markt aus, und bei1,2153 ist meine gesamte Order miteinem Gewinn von 119 Pipsausgeführt.

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Abbildung 10.19

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GOOG (Google Inc.), 9.September 2004

1. Ich verfolge den Squeeze ebenfallsgern bei verschiedenen Aktien,besonders bei täglichenZeitrahmen, da große Teile meinesAktien-Tradings Swing-Tradesenthalten. Ich verwende den Tages-Squeeze bei einzelnen Aktien fürMoney Option Plays. MehrInformationen darüber, wie ichOptionen ausführe, finden Sie imKapitel über das »8/21-EMA-für-Swings«-Setup. Nachdem diesklargestellt ist, nutze ich den Fünf-Minuten-Squeeze bei volatilenAktien für mögliche Intraday-

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Tradings-Setups. Auf dem Fünf-Minuten-Chart für Google (GOOG)sehen wir Kursbewegungen kurznach dem offiziellen Börsengang,dem IPO (siehe Abbildung 10.20).Am 9. September 2004 ging dieAktie in ein Squeeze-Setup amEnde des Tags, und dies übertrugsich auf den Beginn des nächsten.Sehr kurz nach Handelsbeginnerhalten wir unseren ersten grauenPunkt, und da sich das Histogrammüber null befindet, gehe ich long aufden Markt. Bei 102,33 ist meinegesamte Order ausgeführt, und ichplatziere einen Stopp bei 101,83.

2. Das Momentum bildet sich baldund wird gegen 11.00 Uhr

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Ostküstenzeit allmählichschwächer. Bei 105,45 steige ichmit einem Gewinn von 3,12 aus.Ein weiteres Squeeze Play bildetsich später am Nachmittag undbeginnt direkt nach 12:00 Uhrmittags. Bei diesem Play ist dasHistogramm negativ, und ich würdenormalerweise short gehen. Dochda es sich um ein IPO handelt,waren zu dieser Zeit für dieAllgemeinheit noch keine Aktienverfügbar, um short zu gehen.Folglich musste ich bei diesemTrade passen.

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Abbildung 10.20

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ZUSAMMENFASSUNG DERSQUEEZES

Squeezes zeigen mir an, wenn Märkte ineine ruhige Phase gehen. Der einzigeGrund, warum Märkte zur Ruhe kommen,ist der, dass sie Energie für ihre nächstegroße Bewegung sammeln. Ich willdarauf und natürlich auch auf dieRichtung der Bewegung vorbereitet sein.Durch den Squeeze habe ich einen klarenHinweis darauf, wann ich den Tradeeingehe. Und wenn ich einmal drin bin,dann spiele ich mit dem Trade nichtherum. Wenn er Momentum verliert, istdies ziemlich deutlich, und das ist dasSignal, das mir bedeutet auszusteigen.

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Viele Day-Trader, mit denen ichmich unterhalte, fragen mich nach denGeheimnissen des Swing-Tradings. Diewichtigste Frage dreht sich um dasRisiko, das damit verbunden ist, einerOvernight-Position ausgesetzt zu sein.Die am häufigsten gestellte Frage lautet:»Was geschieht, wenn es einen weiterenTerroranschlag gibt?« Nachdem ich seitfast 20 Jahren auf den Märkten trade,gibt es einen Punkt, von dem ich absolutüberzeugt bin: Es gibt immerirgendjemanden, der über diekommenden Marktbewegungen Bescheidweiß, und dieser Jemand ist der Prozess,sich dafür zu positionieren. Nach demCrash am 11. September 2001 warf dieRegierung unter anderem einen Blick auf

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alle Maklerkonten, die exzessives Short-Selling in den Wochen vor denAnschlägen betrieben hatten, um dieTerrorzellen dingfest zu machen. Diesführte zu einer Vielzahl vonVerhaftungen, da diejenigen, die von denbevorstehenden Terroranschlägenwussten, aggressives Short-Selling mitAktien von Versicherungen undFluglinien praktizierten. Aus heiteremHimmel? Werfen wir einen Blick aufeinige wenige Crashs und sehen unseinfach an, wie sie sich »aus heiteremHimmel« wirklich ereigneten.

DIE RICHTIGEPOSITIONIERUNG VOR

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EINEMMARKTZUSAMMENBRUCH

Ich möchte die Ereignisse vom 11.September 2001 nicht herunterspielen,indem ich sie lediglich als »TradeSetup« ansehe. Ich verlor Freunde undkenne viele, die ebenfalls Freunde undgeliebte Menschen verloren haben.Solche Ereignisse sollten uns allerdingskeine Angst einjagen, so dass wir unsnur noch in eine Ecke verkriechen. Siesollten uns nicht davon abhalten, Risikeneinzugehen, egal, ob es darum geht, einFlugzeug zu betreten, ein anderes Landzu besuchen, Menschen aus anderenKulturkreisen zu umarmen oder

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Overnight-Positionen ausgesetzt zu sein.Ein Leben in Angst kann kaum Lebengenannt werden.

Dow Cash Index – 11.September 2001

1. Dies ist ein Tageschart des DowJones vor den Terroranschlägen aufdas World Trade Center am 11.September 2001 (siehe Abbildung10.21). An Punkt 1 können wirsehen, dass der Tages-Squeezeeinen Short am 30. Augustausgelöst hat.

2. Gleich am nächsten Tag brechendie Märkte durch eineUnterstützungslinie in einem

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absteigenden Keilmuster. Nun gibtes zwei solide Short-Signale undkeinen Grund, auf diesem Marktlong zu sein.

3. Sechs Handelstage später schreibenwir den 10. September. Die Märkteverzeichnen neue Tagestiefststände,und das Momentum bei denSqueezes ist immer noch sehr stark.Es gibt weder einen Grund, long zusein, noch, Shorts zu covern.

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Abbildung 10.21

Nach dem 11. September wurden dieMärkte geschlossen und vor dem 17.September nicht wieder geöffnet. DerSchlusskurs des Dow Jones am 10.September betrug 9.605, und nach dem

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nächsten Handelstag schloss er bei8.920,70, also fast 700 Punkteschwächer. Noch einmal: Vor diesenEreignissen gab es keinen Grund, longauf diesem Markt zu sein. Obwohl wirnicht wussten, was kurze Zeit spätergeschehen würde, wusste es jemand. DieCharts lügen nicht.

Dow Cash Index – 19.Oktober 1987

1. Am 19. Oktober 1987 gab esebenfalls einen schweren Crash(siehe Abbildung 10.22). Das istdas Jahr, an dem ich meinenAbschluss an der Highschoolmachte, und eine meiner

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einprägsamsten Trading-Erinnerungen ist, während diesesCrashs im Besitz von IBM-Putsgewesen zu sein. Ich wünschte, ichkönnte behaupten, dass ich denCrash kommen sah, doch es warpures Glück. Ich bekam ein paarAnrufe, las etwas über Hedging undkaufte IBM-Puts. Die Puts rettetenmir den Tag. Hätte ich den Squeezezu diesem Zeitpunkt gehabt, hätteich notiert, dass der Tages-Squeezeein Short-Signal am 9. Oktoberzeigte. Das war zehn Tage vor demCrash.

2. Dann, am 14. Oktober, brachen dieMärkte von einem absteigendenKeilmuster zusammen. Nun gibt es

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zwei Gründe, nicht long am Marktzu sein.

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Abbildung 10.22

Am 19. Oktober erleben wir einen Crashauf den Märkten. Diejenigen, die für dieBewegung bereits positioniert sind,haben einen angenehmen Handelstag.Diejenigen, die den Squeeze nicht als

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Richtschnur benutzen, machen eine neueErfahrung hinsichtlich der Bedeutung desWorts Schmerz.

Dow Cash Index – der Crashvon 1929Der Crash im Jahr 1929 war ebenfallskein Zuckerschlecken. Ich habe miteinem Trader gesprochen, der dabeiwar, als er sich ereignete. Der Trader istinzwischen älter als 90 Jahre undhandelt immer noch. Für ihn hat sichnichts geändert, es ist immer noch dasgleiche Spiel. Erinnern Sie sich an daserste Kapitel, als ich darüber sprach,dass sich Märkte nicht bewegen, weilsie es wollen, sondern weil sie es

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müssen? Bei diesem Beispiel sprachenwir von TASR. Im Folgenden ein kurzerAbriss des Crashs im Jahr 1929:

In der Nacht des 21. Oktober 1929gab es eine Vielzahl an Margin-Calls,und von Übersee gab es Anrufe ausDeutschland und den Niederlanden, umüber Nacht für den Handelsbeginn amDienstagmorgen zu verkaufen (sieheAbbildung 10.23). Am Dienstagmorgenreichten Out-of-Town-Banken undUnternehmen Call Loans in Höhe von150 Millionen Dollar ein, und an derWall Street herrschte bereits Panik,bevor die New York Stock Exchangeeröffnete. Das Selling war massiv, aberdie Kapitalzuflüsse konnten einen Crashabwenden. Leider gab es am

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Donnerstag, 24. Oktober 1929, weitereMargin-Calls, und die Leute verkauftenihre Aktien, so schnell sie konnten. DieMärkte wurden von Sell-Ordersüberflutet, und der Ticker lag über eineStunde hinter den aktuellenPreisangeboten. Auf den Märkten kam eszu massiven Verkäufen, doch nichtgenügend, um als Crash zu gelten. Ander Börse wurden alle Mitarbeiter aufdas Parkett beordert, da es eine MengeMargin-Calls und Sell-Orders gab, dieüber Nacht für den nächsten Handelstagplatziert wurden. Ebenso wurdenweitere Telefonisten in den Büros derMitglieder um das Parkett eingestellt.Der Dow Jones schloss an diesem Tagbei 299.

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Am Dienstag, 29. Oktober 1929,setzte der Crash ein. In den erstenHandelsstunden fiel der Kurs so stark,dass alle Gewinne, die im gesamten Jahrzuvor generiert worden waren, null undnichtig waren. An diesem Tag sollte derDow Jones bei 230 Punkten schließen.Das wäre so, als ob der Dow Jonesheutzutage 2.400 Punkte an einem Tagverlöre. Zwischen dem 29. Oktober unddem 13. November verschwanden mehrals 30 Milliarden US-Dollar aus derUS-amerikanischen Wirtschaft – unddabei handelte es sich um US-Dollar ausdem Jahr 1929. Viele Aktienkursebrauchten fast 25 Jahre, um sich zuerholen.

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Abbildung 10.23

Der Dow flachte sich schließlich imJuli 1932 bei 40 ab. Das wäre so, als obder Dow im Jahr 2005 von 10.000 auf1.000 abgesunken wäre.

Um den Kreis zu schließen, ist es

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wichtig festzuhalten, dass ein ShortSqueeze auf dem Tageschart vor demCrash im Jahr 1929 verzeichnet wurde.Terrorangriffe und Crashs sind in derTat beängstigende Entwicklungen, aberder Squeeze ist dazu gemacht, denTradern einen Vorteil hinsichtlich derRichtung der künftigenMarktbewegungen zu geben, so dass sienicht blamiert werden.

STRATEGIEN FÜRDIEJENIGEN, DIE NICHTIN VOLLZEIT TRADENKÖNNEN

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Ein Squeeze auf einem Tageschart isteine der besten Möglichkeiten, die ichkenne, um in Teilzeit zu traden. Es lässtsich bei einzelnen Aktien anwenden, undes gibt keine Veranlassung, Tausendevon Charts zu untersuchen. Ichüberfliege lediglich die circa 120Aktien, die Single-Stock-Futures traden.Dabei handelt es sich um die großenliquiden Aktien mit einem mächtigenVolumen; eine Liste dieser Aktien istunter www.ohechicago.com verfügbar.Sobald ich sehe, dass eine Aktielosschießt, platziere ich eine Order füreinen Trade. Diese Art von Trades mussnicht im Tagesverlauf gemanagt werden.Obwohl ich die Märkte die ganze Zeitverfolge, sehe ich mir meine Swing-

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Trades im Tagesverlauf nicht an. Es gibtkeinen Grund dafür. Meine Parametersind bereit, und die einzigeAngelegenheit, der ich mich widmenwerde, indem ich meine Positionverfolge, ist, wie ich sie überlisten kann– was auf lange Sicht nie funktioniert.Zusätzlich zu einzelnen Aktien kann diesfür Branchen, ETFs und Optionen aufdie gleichen Instrumente verwendetwerden. Bei Optionen gehe ich immerauf den Geldmarkt, wobei die Prämienicht mehr als 30 Prozent des Kursesbeträgt.

EINE KLEINE NOTIZ ZUMSQUEEZE-INDIKATOR FÜR

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TRADESTATION UNDESIGNAL

Viele Trader sind gleichzeitig guteProgrammierer. Ich bin keiner. Ich sageProgrammierern, was ich will, und sieerstellen den Indikator für mich.Diejenigen unter Ihnen, dieProgrammierer sind, sollten keineProbleme damit haben, den Squeeze-Indikator mit Hilfe der Informationen,die ich in diesem Kapitel bereitgestellthabe, nachzubauen. Diejenigen unterIhnen, die keine Programmierer sind undsich für den Squeeze-Indikatorinteressieren, können ihn unterwww.tradethemarkets.com sowohl für

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TradeStation als auch für eSignalerwerben. Der Preis ist äußerst moderatund entspricht dem Preis, den einProgrammier, der ihn für Sie tätig wird,verlangen wird. Upgrades für denIndikator in jeglicher Form sindkostenlos.

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11. KAPITEL

Brick Plays –die Märkteaufschichtenlassen

DIE VERWENDUNG VONBRICKS, UM INTRADAYREVERSALS IM MINI-

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SIZED DOWEINZUFANGEN

Mein Trading-Partner, Hubert Senters,verwendet das Brick Play jeden Tag undausschließlich im Mini-Sized Dow. Eswar eine große Hilfe für mich, dass ermir Chartbeispiele von Brick Plays, dieer vorgenommen hatte, zuschickte, alsich an diesem Teil des Buchs arbeitete.

Die besten Intraday-Trades findenstatt, wenn ein Händler den Hauptanteileines Intraday Reversals einfängt. Einerder erfolgreichsten Wege, dies zuerreichen, ist ein besonderesKursmuster, das wir Bricks nennen.Bricks deshalb, weil das entstehende

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Kursmuster wie ein Haufen Bauklötzeaussieht, die oben auf der Spitze einesregulären Säulendiagramms platziertwurden. Diese Bauklötze bilden sich aufdem Chart auf Grund von spezifischenKursbewegungen. Eine Serie von dreiaufeinander folgenden höherenSchlusskursen bildet einen »Up Brick«,und eine Serie von drei aufeinanderfolgenden niedrigeren Schlusskurseneinen »Down Brick«.

Wenn Sie mir bei meinenAusführungen nur schwer folgen können,dann können Sie das Ganze gut inVerbindung mit Buy-Stopp- und Sell-Stopp-Orders verwenden, wie Siegleich sehen werden. Wenn Sie mirhingegen leicht folgen können, dann

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müssen Sie lediglich auf das Signalwarten und auf dem Markt einsteigen.Hierbei handelt es sich um eines jenerPlays, die schwer zu erklären, abereinfach zu zeigen sind. In diesem Fallsagt ein Bild mehr als tausend Worte.Gehen wir nun also die Trading-Regelnund anschließend einige tatsächlichePlays durch.

TRADING-REGELN FÜRKÄUFE(FÜR VERKÄUFE GILT DIEUMGEKEHRTE RICHTUNG)

Dies ist ein Momentum Confirmation

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Reversal Play.1. Richten Sie einen Zeitrahmen mit

24 Stunden bei einem Intraday-Chart ein, so dass Aktivitäten überNacht in diesem Indikator-Setupberücksichtigt werden können. Ambesten funktioniert dies beikleineren Zeitrahmen,typischerweise unter fünf Minuten,obwohl es ebenfalls für SwingPlays auf Tagescharts verwendetwerden kann.

2. Sobald der Markt seine Richtungändert, was durch die wechselndeFarbe der Bricks deutlich wird,zählen Sie rückwärts zum drittenBrick in dieser Formation.

3. Dann zeichnen Sie eine horizontale

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Linie über der Spitze dieses drittenBricks rückwärts.

4. Sobald die Kursbewegung diesehorizontale Linie nach obendurchbricht, gehen Sie long.

5. Hubert und ich verwenden diesesSetup beim Mini-Sized Dow, undwir beide managen diesen Tradeunterschiedlich, also werde ichunsere beiden Methoden erklären.Hubert platziert einen Zehn-Punkte-Stopp, ausgehend vom Entry. Wenner dann zehn Punkte höher liegt,verkauft er die Hälfte seinerPosition und bewegt seinen Stoppauf drei Punkte unter den Break-even. (Wenn sein Entry also 10.545betrug, dann ist sein neuer Stopp

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bei 10.542.) Wenn der Markt umweitere zehn Punkte anzieht, dannverkauft er ein Viertel seinerPosition und bewegt seinen Stoppsechs Punkte nach oben auf dreiPunkte über den Break-even.(Wenn sein Entry also 10.545betrug, dann ist sein neuer Stoppbei 10.548.) Das letzte Viertelseiner Position behält er so lange,wie er es für richtig hält.Normalerweise bedeutet dies, dasser seinen letzten Teil so lange hält,bis die Bricks ein entgegengesetztesVerkaufssignal geben.

6. Ich steige bei dem gleichen Tradeein und verwende einen 20-Punkte-Stopp. Ich werde mit der Hälfte

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meiner Position bei plus 15 Punktenaussteigen und dann so lange imTrade bleiben, bis ein Brick in dieentgegengesetzte Richtung erscheint– ein entgegengesetztesVerkaufssignal. Ich ziehe dieStopps nicht nach. Beide Methodenhaben in der Vergangenheit gut füruns funktioniert, und dies ist einanschauliches Beispiel dafür, wieverschiedene Trader das gleicheSetup nehmen und gemäß ihrerTrading-Methodik modifizierenkönnen, damit es ihrer eigenen,speziellen Persönlichkeitentspricht.

Werfen wir einen Blick auf einige

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tatsächliche Plays:

Mini-Sized Dow – Kontraktfür März 2005, 25. Februar2005

1. Auf diesem Fünf-Minuten-Chart derMini-Sized-Dow-Futures am 25.Februar 2005 erscheint ein Long-Signal um circa 10:00 UhrOstküstenzeit (siehe Abbildung11.1). Dies findet statt, wenn sichdie Kursbewegung umkehrt und diehorizontale Linie nach obendurchbricht, die vom dritten Brickrückwärts gezogen wurde. Dererste Brick in der Abfolge ist derschwarze mit der Bezeichnung

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Punkt 1, der zweite ist Punkt 2 undder dritte Punkt 3. DerEinstiegskurs beträgt 10.696. Diehorizontale Linie wird manuelleingefügt. Ursprünglich begann siebei dem Brick, über dem die Linieim Moment eingezeichnet ist, beiPunkt 3. Die horizontale Linie lagnahe bei 10.710. Da der Marktallerdings weiter nach untendrückte, wurden zusätzliche DownBricks erzeugt, und die horizontaleLinie wurde entsprechend dreiBricks zurückgesetzt. Diese Linie,die den Einstiegspunkt für eineLong-Position darstellt, wirdweiter nach unten gesetzt, solangeneue Down Bricks erzeugt werden.

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Nur wenn der Markt den drittenBrick in der Abfolge wieder nachoben durchbrechen kann, erscheintein Trade-Signal. In einem farbigenChart sind die Up Bricks blaueingezeichnet und die Down Bricksrot. Bei diesen Chart sind die UpBricks schwach grau eingezeichnetund die Down Bricks schwarz.

2. In diesem Moment, sobald derEinstieg in den Trade vollzogen ist,erlebte der YM einen Anstieg bisauf fast 10.790, bevor es zu einemRoll-over kommt. Ein Reversal-Signal wird wenig später bei Punkt4 bei einem Kurs von 10.778erzeugt; dies entspricht einerGesamtbewegung von 82 Punkten.

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Ich möchte auch die drei verschiedenenWege, wie dieses Setup ausgeführtwerden kann, diskutieren. Der erste undeinfachste Weg wäre, die ganze Zeitüber, vom Einstieg bis zum Ausstieg, imTrade zu bleiben und die gesamteBewegung zu erfassen. In dieserVariante des Plays fange ich mit einem20-Punkte-Stopp an und bleibe dann imTrade, bis das Reversal-Signalerscheint. Von Nachteil ist, dass derMarkt 18 Punkte anziehen, dann einenRoll-over vollziehen und den Tradeausbremsen könnte.

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Abbildung 11.1

Eine andere Variante ist, die Hälfteder Position bei einem rein maschinellenKursziel abzustoßen. So handhaben es

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Hubert und ich. Wir führen diesen Tradeein wenig unterschiedlich aus, und dieFunktionsweise unserer beiden Stilewird in Kürze erklärt. Dadurch, dass wirdie Hälfte unserer Position bei meinemoder Huberts maschinell ermitteltenNiveau für die erste Hälfte des Tradesabstoßen, wären bereits einige Gewinneverzeichnet. Das kann den Unterschiedzwischen einem Losing- und einemScratch-Trade bedeuten.

Die zweite Variante besteht darin,mit einem 20-Punkte-Stopp zu beginnenund anschließend die erste Hälfte derPosition bei einem maschinellen Niveau,etwa bei 15 Punkten, zu verkaufen unddann die zweite Hälfte bei einemReversal abzustoßen. So führe ich

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normalerweise die Bricks aus.Die dritte Möglichkeit wendet

Hubert an: Er setzt einen Zehn-Punkte-Stopp und zieht sich dann sofort aus derPosition zurück. In diesem Beispielverkaufte er die Hälfte, als er zehnPunkte im Plus war, dann verkaufte erein Viertel bei einem Plus von 20Punkten und behielt den Rest bis zumReversal. Diese Ausstiegsstrategienkönnen bei allen Intraday-Playsverwendet werden, die in diesem Buchdiskutiert werden.

Dies alles sind möglicheAusstiegsmethoden für dieses Setup. EinTrader muss wissen, dass jedes Setupanders ausgeführt werden kann und dasser den Weg findet, der am besten zu

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seiner Persönlichkeit passt. Bei denübrigen Beispielen konzentriere ichmich auf die tatsächlichen Reversal-Punkte als Ein- und Ausstiege.

Mini-Sized Dow – Kontraktfür März 2005, 3. März 2005

1. Auf diesem Drei-Minuten-Chartdes Mini-Sized Dow vom 3. März2005 erschien ein Reversal-Signalfür Long-Positionen um circa 13:00Uhr Ostküstenzeit, da der dritteBrick von hinten in der Abfolgedurchbrochen wurde (sieheAbbildung 11.2). Der Einstieg füreine Buy-Stopp-Order lag bei10.817.

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2. Für den Ausstieg warten wir nunauf einen Down Brick (schwarz).Sobald dieser erscheint, werdenwir einen anhängenden Drei-Brick-Stopp unter Zuhilfenahme der UpBricks verwenden. Indem wir diestun, steigen wir bei 10.871 miteinem Gewinn von 54 Punkten ausdem Trade aus.

Mini-Sized Dow – Kontraktfür März 2005, 9. März 2005

1. Am 9. März 2005 zeigte der Fünf-Minuten-Chart des YM einen ShortBrick kurz vor Mittag Ostküstenzeit(siehe Abbildung 11.3). DerEinstieg erfolgte durch Verwendung

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einer Sell-Stopp-Order bei 10.916.2. Im Hinblick auf den Ausstieg ist es

das Ziel, auf einen Up Brick zuwarten und, sobald dies geschieht,einen Stopp drei Bricks rückwärtsanzuhängen. Der Stopp wird bei10.830 mit einem Gewinn von 86Punkten ausgelöst. Mir gefälltdaran, dass dieses Setup jemandendurch die ganzenHintergrundgeräusche und falschenErholungen von 13:00 bis 15:00Uhr Ostküstenzeit im Trade hält.Dies bringt uns zurück zu derBedeutung einer spezifischenAusstiegsstrategie – und nur einerspezifischen Ausstiegstrategie –,um aus dem Trade auszusteigen.

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Abbildung 11.2

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Abbildung 11.3

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für März 2005, 10. März2005

1. Am 10. März 2005 zeigte der Drei-Minuten-Chart des YM einen LongBrick kurz vor Mittag bei 10.829(siehe Abbildung 11.4).

2. Das Setup invertierte sich einigeStunden später und legte denGrundstein für ein Ausstiegssignalbei 10.880 mit einem Gewinn von51 Punkten.

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Abbildung 11.4

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für März 2005, 11. März2005

1. Auf diesem Zwei-Minuten-Chartdes YM vom 11. März 2005zündete ein Reversal-Short-Brick-Signal gegen 11:00 UhrOstküstenzeit bei 10.864 (sieheAbbildung 11.5).

2. Das Play funktionierte weiterhinauf einem niedrigeren Niveau biszur letzten Handelsstunde undgenerierte ein Ausstiegssignal bei10.806 mit einem Gewinn von 58Punkten. Ich möchte noch einmal alldie Störungen in diesem Chart, diezwischen 11:30 Uhr und ungefähr14:00 Uhr auftraten, erklären. Wie

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viele Trader wurden erwischt? Wieviele haben ihn in die Höhegetrieben? Wie viele Shorts habenPanik bekommen und ihrePositionen gedeckt? Ein Trader,der einem spezifischen Setup miteinem spezifischen Satz anParametern folgt, ist im klarenVorteil gegenüber allen da draußen,die versuchen, sich auf ihrUrteilsvermögen zu verlassen,während sie sich in einem Tradebefinden.

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Abbildung 11.5

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für März 2005, 16. März2005

1. Auf diesem Zwei-Minuten-Chartdes YM vom 16. März 2005 zeigtesich ein Reversal-Short-Brick-Signal bei 10.699 im späterenBörsenhandel um kurz nach 13:00Uhr Ostküstenzeit (siehe Abbildung11.6).

2. Auf den Märkten kam es zuweiteren Verkäufen, und die Bricksverblieben im Sell-Modus bis circa20 Minuten vor Schluss, als einReversal-Signal eintrat und denTrade bei 10.657 mit einemGewinn von 42 Punkten stoppte.

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Abbildung 11.6

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für März 2005, 22. März2005

1. Auf diesem Zwei-Minuten-Chartdes YM vom 22. März 2005 zeigtesich ein Short-Signal im spätenBörsenhandel, und eine Sell-Stopp-Order trat bei 10.622 ein (sieheAbbildung 11.7).

2. Die Märkte näherten sich mitniedrigeren Kursen demBörsenschluss, und tatsächlich gabes kein Ausstiegssignal, um sichaus dem Trade zu verabschieden. Indiesem Fall verwenden wir einfachdie Schlusszeit für den ES um16:15 Uhr Ostküstenzeit, um ausdem Trade herauszukommen.

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Obwohl der YM weiter bis 17:00Uhr getradet wird, nimmt dieLiquidität deutlich ab, sobald derES-Markt geschlossen ist. Indiesem Fall entstand durch den Exitbei Börsenschluss bei 10.469 einGewinn von 153 Punkten. Warumkam es zu den starken Verkäufen?Es war FOMC(Offenmarktausschuss der Fed)-Tag, und die Nachrichten über eineweitere Zinserhöhung um einenViertelprozentpunkt lösten sie aus.Dies bestätigt eine meiner stärkstenÜberzeugungen im Hinblick aufTrading auf den Märkten: Berichteaus der Wirtschaft bedeutenherzlich wenig. Der Markt wird

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tun, was er tun wird. Der Schlüsselzum Erfolg liegt darin, sich auf dasSetup zu konzentrieren und dieübrigen Störungen zu ignorieren.

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Abbildung 11.7

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für Dezember 2004, 27.Oktober 2004

1. Auf diesem Tageschart des YMwurde ein Swing Play bei denBricks gegen Ende Oktober 2004erzeugt (siehe Abbildung 11.8).Der Einstieg lag bei 9.927.

2. Die Daily Bricks blieben im Buy-Modus bis Ende November 2004,als bei 10.575 mit einem Gewinnvon 648 Punkten ein Verkaufssignalgeneriert wurde. Als sich der MarktEnde Oktober ins Gegenteilverkehrte, gab es eine MengePessimisten. Dies bestätigtwiederum, dass es keine Rollespielt, was die Menschen über den

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Markt denken und was siehinsichtlich seiner künftigenEntwicklung fühlen. Was zählt, sinddie tatsächlichen Ereignisse aufdem Markt. Trade-Setups wie dieBricks sind frei von Gefühlen.

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Abbildung 11.8

ZUSAMMENFASSUNG DER

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BRICKS

Ein Brick Setup eignet sichhervorragend, wenn Sie versuchen, sichin einen Intraday Reversal einzuklinken.Zu viele Trader versuchen es undverbrennen sich am Ende die Finger. Siegehen short auf den Markt, und der steigtweiterhin. Sie decken sich auf demMarkt ein, und der flacht ab. Es bestehtkeine Veranlassung zu versuchen, dasexakte Hoch oder das exakte Tief einerMarktbewegung zu erfassen. Dies ist mitzu viel Risiko verbunden und hat nurgeringe Erfolgsaussichten. DasBestätigungssignal macht den Traderdarauf aufmerksam, wann die Bewegungsich ihrem Ende genähert und den

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Reversal eingeleitet hat. Obwohl sienicht in der Lage sind, die exaktenHochs respektive Tiefs zu erfassen,können sie dennoch »das Kernstück derBewegung« einfangen.

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12. KAPITEL

Das Ping-Pong-Play – dieMärkte auf- undabschlagen –den ganzen Taglang

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EIN TRADING-CHANNEL,DER SICH BEWEGT UNDSICH DEN MÄRKTEN INECHTZEIT ANPASST

Das Ping-Pong-Play ist ein Channel-Playmit Tücken: Dieser Channel ist immervorhanden und passt sich ständig denMarktbewegungen an. Es besteht keineVeranlassung, ein paar parallele Linieneinzuzeichnen und auf jeweils zweiTests des Hochs und des Tiefs zuwarten, um eine Bestätigung dafür zuerhalten, dass ein Channel vorhanden ist.Dieser Channel ist immer vorhanden undwartet darauf, dass ein Trade entsteht.

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Dieses Setup wurde zufällig vonHubert Senters, einem meiner Trading-Partner, entdeckt. Er verbrachte einigeJahre damit, sich KLAC (KLA TencorCorp.) auf einem Zwei-Minuten- undeinem Fünf-Minuten-Chart anzusehen.Ihm fiel auf, dass sich KLAC direkt dem200-Perioden-SMA auf einem Fünf-Minuten-Chart näherte, nachdem dieAktie nach oben durch den 200-Simple-Moving-Average brach. Um uns dasLeben einfacher zu machen, fand erschließlich heraus, dass er all das aufeinem Chart tun kann, indem er einenneuen Zwei-Minuten-Chart einrichtet,der sowohl den 200-SMA als auch den500-SMA umfasst. Der 500-SMA aufeinem Zwei-Minuten-Chart zeigt genau

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das Gleiche wie ein 200-Perioden-SMAauf einem Fünf-Minuten-Chart. Nachdemdieses Play in einen einzigen Chartumgewandelt wurde, war einfach zusehen, dass ein lebendiger beweglicherChannel vorhanden war, da sich der200-SMA und der 500-SMA fast wiebei einem eleganten Tanz harmonischbewegten.

Hubert verwendet dieses Setup fastausschließlich für die KLAC-Aktie. Wirhaben herausgefunden, dass es auch beianderen stark volatilen Aktien mit hohenVolumen funktioniert, diewahrscheinlich eine Menge Day-Traderanlocken.

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TRADING-REGELN FÜRKÄUFE (FÜR VERKÄUFEGILT DIE UMGEKEHRTERICHTUNG)

Das Ping-Pong-Play kann sowohl einMomentum-Play als auch ein Fade-Playsein. Das ist abhängig von derursprünglichen Bewegung gegenübereinem der gleitenden Durchschnitte.Wenn die Kurse innerhalb des Channelsgetradet werden, handelt es sich um einFade-Play. Wenn Kurse in den Channelbrechen, verwandelt es sich in einMomentum-Play.

1. Ich richte einen Zwei-Minuten-

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Chart für einen zeitlichen Rahmenvon 24 Stunden ein. Ich will, dassdie vor- und nachbörslichenAktivitäten bei den Berechnungendes Moving Averagesberücksichtigt werden.

2. Ich verwende bei diesem Play gernCandlestick-Kurscharts, doch dasist nicht entscheidend, da ich nichtnach einem speziellen Candlestick-Muster suche wie beispielsweiseDojis, Hammers oder ShootingStars. Falls Sie mit Candlestick-Mustern nicht vertraut sind: Es gibtein exzellentes Buch von SteveNison mit dem Titel JapaneseCandlestick Charting(Technische Analyse mit

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Candlesticks). Ich persönlich nutzekeine Candlestick-Muster beimIntraday-Trading, doch ich verfolgegern den Verlauf der täglichenCandlestick-Bars, um zu sehen, werzurzeit den Markt kontrolliert – dieKäufer oder die Verkäufer.

3. Ich platziere einen 200-Perioden-SMA (dargestellt durch eine dickeLinie in den Chart-Beispielen) undeinen 500-Perioden-SMA(dargestellt durch eine dünne Linie)auf dem Zwei-Minuten-Chart.

4. Wenn der Markt unter beidenMoving Averages tradet, gehe ichlong, nachdem der erste Zwei-Minuten-Bar im Moving-Average-Channel schließt.

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5. Wenn der Markt innerhalb derMoving Averages tradet, gehe ichbei einem Bounce vom unterenEnde des Channels long. Ich warte,bis sich ein Zwei-Minuten-Bar beieinem Bounce aus dem Channelschließt, bevor ich eine Market-Order platziere, um long zu gehen.

6. Ich verwende einen 50-Cent-Stopp.Wenn die Moving Averages ineinem weiteren Bereich als 50 Centtraden, dann – wenn ich beim Trademit 50 Cent im Plus liege – bewegeich meinen Stopp zu dem MovingAverage, der meinen Einstiegausgelöst hat. Wenn die MovingAverages in einem engeren Bereichals 50 Cent traden, dann lasse ich

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meinen ursprünglichen Stopp undpasse ihn nicht an.

7. Mein Ziel ist »der andere MovingAverage«.

8. Genauso wie Hubert verwende ichdiesen Trade bei KLAC. Esfunktioniert jedoch bei anderenvolatilen Aktien ebenso.

KLAC (KLA Tencor Corp.)– 4. Oktober 2004

1. Am 4. Oktober 2004 durchbrachKLAC den 200-SMA nach unten(siehe Abbildung 12.1). Nach demersten Closing Candlestick ging ichshort auf den Markt, und meinegesamte Order war bei 43,83

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ausgeführt. Ich platziere einen 50-Cent-Stopp bei 44,33, und meinZiel ist der 500-SMA darunter.Ungefähr 45 Minuten später liegeich bei diesem Trade mit 50 Centim Plus, also bewege ich meinenStopp herunter auf den 200-SMA,der bei 43,91 getradet wird.

2. KLAC zieht an und nähert sichmeinem Stopp bis auf zehn Cent an.Schließlich dreht sich die Aktie undtrifft mein Ziel bei 43,11 bei Punkt2. Ich steige mit einem Gewinn von72 Cent aus dem Trade aus. KLACist liquide und wird viele Aktien indiesem Trade unterstützen. Bei1.000 Aktien entspricht das einemGewinn von 720 US-Dollar; bei

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10.000 Aktien ist das ein Plus von7.200 US-Dollar. Es wird zueinigem Slippage kommen, wennman bei 10.000 Aktien am Marktein- und aussteigt. Wenn diesgeschieht, nehme ich einfach denDurchschnittskurs und verwendediesen, um festzustellen, wo ichmeinen 50-Cent-Stopp platziere.Ich werde auch KLAC-Single-Stock-Futures bei diesem Tradehandeln (KLAC1C). Für diejenigenunter Ihnen, die nicht mit Single-Stock-Futures vertraut sind,folgender Hinweis: Es handelt sichdabei um eine gute Möglichkeit zumTraden, da der Leverage fünf zueins beträgt und keine Margin

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Interest Costs anfallen. Außerdemkönnen diese in einem IRA durchein Anderkonto getradet werden(Sie können in Ihrem IRA also shortgehen), und Sie können diese Day-Trades mit nur ein paar TausendUS-Dollar auf Ihrem Kontodurchführen anstatt den mindestens25.000 US-Dollar, die Sie für dasDay-Trading mit Aktien benötigen.Ein Single-Stock-Futures (SSF)-Kontrakt steht für 100 Aktien desBestands. Bei Single-Stock-Futureswerde ich Limit-Orders und keineMarket-Orders verwenden, da sienicht so liquide sind wie die zuGrunde liegende Aktie. Allerdingslässt das gerade vorherrschende

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niedrige Volumen bei SSFs falscheRückschlüsse zu. Die Liquiditätbasiert mehr auf der zu Grundeliegenden Aktie. Darüber erfahrenSie später mehr im Kapitel »8/21EMAs für Swings«. MeineErfahrungen mit Single-Stock-Futures waren sehr positiv, und ichwerde künftig mehr von diesenKontrakten in mein Trading-Programm aufnehmen.

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Abbildung 12.1

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 23. September 2004

1. Am 23. September 2004 brichtKLAC über den 200-SMA nachoben aus (siehe Abbildung 12.2).Nachdem der erste Zwei-Minuten-Bar über diesem Niveau schließt,gehe ich long auf dem Markt, undbei 40,76 ist meine gesamte Orderausgeführt. Ich platziere einen 50-Cent-Stopp bei 40,26. Mein Ziel istder 500-Perioden-Moving-Average, der darüber getradetwird. Für diesen speziellen Handelliegen die Moving Averages nicht50 Cent auseinander, also werdeich meinen Stopp nicht nachträglich

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nachziehen.2. KLAC steigt höher, und mein Ziel

in Form des 500-SMA wirdgetroffen. Ich steige bei 41,07 miteinem Gewinn von 31 Cent aus.

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Abbildung 12.2

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 30. August 2004

1. Am 30. August 2004 schnelltKLAC in den 200-SMA (sieheAbbildung 12.3). Wenn der ersteBar wieder unter diesem MovingAverage schließt, dann gehe ichshort auf den Markt. Bei 38,24 istmeine gesamte Order ausgeführt,und ich platziere einen 50-Cent-Stopp bei 38,74. Die MovingAverages liegen weniger als 50Cent auseinander, also werde ichmeinen Stopp nicht nachträglichnachziehen.

2. KLAC fällt geradewegs in denKeller, und nach ungefähr 40

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Minuten steige ich beim 500-SMAaus meinem Short aus. Bei 27,82 istmeine gesamte Order mit einemGewinn von 42 Cent ausgeführt.

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Abbildung 12.3

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 25. August 2004

1. Am 25. August 2004 verzeichnetKLAC Verluste und testet den 200-SMA, während die Aktie innerhalbdieses Moving-Average-Channelstradet (siehe Abbildung 12.4).Sobald der erste Zwei-Minuten-Barnach dem Test unter dem 200-SMAschließt, gehe ich long auf denMarkt. Bei 37,10 ist meine gesamteOrder ausgeführt, und ich platziereeinen 50-Cent-Stopp bei 36,60. DieMoving Averages bei diesemBeispiel liegen weniger als 50 Centauseinander, also werde ich keineStopps bei diesem Trade

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nachträglich nachziehen.2. KLAC zieht bis zum 500-SMA an,

und ich steige bei 37,58 mit einemGewinn von 48 Cent aus. Das istScalping in bestmöglicher Form.Obwohl es sich nicht um HugePlays handelt, würden einigebehaupten, dass es mehr abwerfe,als in einem Fast-Food-RestaurantHamburger zu braten.

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Abbildung 12.4

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 23. August 2004

1. Am 23. August kommt es bei KLACzu vielen Verkäufen, und derAktienkurs bricht geradewegsdurch den 200-SMA (sieheAbbildung 12.5). Die Aktieschließt ziemlich tief im Channel,doch sobald sich der erste Barschließt, gehe ich short. Bei 37,94ist meine gesamte Order ausgeführt.Ich platziere einen 50-Cent-Stoppbei 38,44. Der 500-SMA ist nichtweit weg, also werde ich keineGelegenheit haben, meinen Stoppnachzuziehen.

2. Es dauert länger, als ich dachte,

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aber schließlich wird der 500-SMA erreicht; folglich steige ichbei 37,61 mit einem Gewinn von 33Cent aus.

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Abbildung 12.5

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 19. August 2004

1. Am 19. August 2004 bricht KLACdurch den 200-SMA (sieheAbbildung 12.6). Sobald der ersteBar unter diesem Niveau schließt,gehe ich short auf den Markt. Beieinem Durchschnittspreis von 37,44ist meine gesamte Order ausgeführt.Ich platziere einen 50-Cent-Stoppbei 37,94. Die beiden MovingAverages liegen weniger als 50Cent auseinander, also wird es beidiesem Trade kein Nachziehengeben.

2. Der Markt schwankt eine Weile aufund ab, und KLAC fällt nicht so

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stark in Richtung des 500-SMA, dader 500-SMA auf die aktuellenKursniveaus ansteigt. Sobald diesgeschieht, verlasse ich den Markt.Bei 37,15 ist meine gesamte Ordermit einem Gewinn von 29 Centausgeführt. Dies ist ein gutesBeispiel für die lebendigen,atmenden, sich bewegenden,horizontalen Channels in Aktion.Bei diesen Setups gibt es keinefesten, geraden Linien; diese Babysbewegen sich mit den Märkten aufund ab.

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Abbildung 12.6

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 17. August 2004

1. Am 17. August 2004 fällt KLACunter den 500-SMA (sieheAbbildung 12.7). Sobald ich einenZwei-Minuten-Candlestick sehe,der wieder über dem 500-SMAschließt (der dritte Candlestick vonPunkt 1 aus), gehe ich long auf denMarkt, und meine Order wird bei36,32 ausgeführt.Wieder einmal liegen die beidenMoving Averages weniger als 50Cent auseinander; also werde ichkeine Stopps nachziehen.

2. KLAC drückt schnell nach oben,und acht Minuten später bin ich bei

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36,76 mit einem Gewinn von 44Cent draußen.

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Abbildung 12.7

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 10. August 2004

1. Am 10. August 2004 wird die Aktievon KLAC abgestoßen und erreichtden Tiefststand des 200-SMA(siehe Abbildung 12.8). KLACdurchbricht dieses Niveau nachunten, und ich bin bereit, long zugehen, sobald der erste Zwei-Minuten-Bar wieder in diesemChannel schließt. Das geschiehtkurze Zeit später, und ich gehe longauf den Markt. Meine gesamteOrder wird bei 38,53 ausgeführt.

2. KLAC tendiert stärker, und nacheiner Weile wird der 500-SMAberührt. Als dies geschieht, steige

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ich aus und streiche meine Gewinnebei 38,80 ein. Dies entsprichteinem Plus von 27 Cent. Es ist inOrdnung, Limit-Orders für Targetszu platzieren, doch da sich Zwei-Minuten-Charts schnell bewegen,wird der Kurs des MovingAverages schwanken und sichinnerhalb weniger Bars verändern,so dass Sie ein Auge darauf habenoder die Ausstiege automatisch mitHilfe eines Trading-Systemsanpassen lassen müssen.

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Abbildung 12.8

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 21. Juli 2004

1. Am 21. Juli 2004 fällt KLAC durchden 200-SMA zurück in denChannel, und ich gehe short, sobaldsich der erste Bar innerhalb diesesChannels schließt (siehe Abbildung12.9). Bei 41,23 wird meine Orderausgeführt, und ich platziere einen50-Cent-Stopp. Ich versichere michkurz und stelle fest, dass dieMoving Averages weniger als 50Cent auseinander liegen. Dasbedeutet natürlich, dass ich keineStopps nachziehe.

2. KLAC notiert niedriger, und der500-SMA wird erreicht. Bei 40,81

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decke ich und verlasse den Marktmit einem Gewinn von 42 Cent.

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Abbildung 12.9

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 12. Juli 2004

1. Am 12. Juli 2004 tendiert KLACstärker und befindet sich über den200-SMA wieder im Channel(siehe Abbildung 12.10). Sobaldder erste Zwei-Minuten-Bar indiesem Channel schließt, gehe ichlong, und meine Order wird bei44,39 ausgeführt. Ich platziereeinen 50-Cent-Stopp bei 43,89. Ichbemerke rechtzeitig, dass dieMoving Averages mehr als 50 Centauseinander liegen. Folglichbewege ich meinen Stopp nachoben auf den 200-SMA, sobald ichden Punkt erreiche, bei dem ich in

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diesem Trade mit 50 Cent im Plusbin.

2. Der Kurs von KLAC drückt nachoben, und sobald er über 44,89getradet wird, bewege ich meinenStopp nach oben auf den 200-SMA,der bei 44,23 liegt. Die KLAC-Aktie zieht weiter steil nach obenan und läuft direkt in den 500-SMA. Als dies geschieht, schließeich sofort meine Long-Positionenauf dem Markt. Bei 45,23 wirdmeine gesamte Order mit einemGewinn von 84 Cent glattgestellt.

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Abbildung 12.10

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 1. Juli 2004

1. Am 1. Juli fällt der Kurs vonKLAC und erreicht den 200-SMA(siehe Abbildung 12.11). Sobalddie Aktie unter diesem Niveauschließt, gehe ich short, und meineOrder wird bei 49,01 ausgeführt.Ich platziere sofort einen 50-Cent-Stopp bei 49,51. Die MovingAverages liegen mehr als 50 Centauseinander, also werde ichzusehen, meinen Stopp nach untenauf den 200-SMA nachzuziehen,sobald ich bei diesem Trade mit 50Cent im Plus bin.

2. Am Ende kommt es bei KLAC zu

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starken Verkäufen, und sobald derKurs den 500-SMA berührt, covereich allmählich und verlasse denMarkt bei 48,44 mit einem Gewinnvon 57 Cent.

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Abbildung 12.11

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KLAC (KLA Tencor Corp.)– 19. Mai 2004

1. Am 19. Mai 2004 verzeichnet derKurs von KLAC starke Verlusteund erreicht den Moving-Average-Channel (siehe Abbildung 12.12).Ich gehe short, sobald der ersteZwei-Minuten-Bar innerhalb desChannels schließt. Bei 45,78 wirdmeine Order ausgeführt, und ichplatziere einen 50-Cent-Stopp bei46,28. Da die Moving Averagesweiter als 50 Cent auseinanderliegen, werde ich meinen Stoppnachziehen, sobald ich 50 Cent imPlus bin. Die KLAC-Aktie tendiertschwächer, und sobald die

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Kursbewegung den Wert von 45,28unterschreitet, bewege ich meinenStopp nach unten auf 45,89.

2. KLAC verzeichnet weiterhinKursverluste, und sobald die Aktieden 500-SMA erreicht, steige ichbei 44,94 mit einem Gewinn von 84Cent aus.

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Abbildung 12.12

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WENN SIE MIT DENMÄRKTEN TANZEN,SOLLTEN SIE DIEMÄRKTE FÜHRENLASSEN

Was ich an diesem Play besondersschätze, ist die Tatsache, dass es dieHochs und Tiefs der Märkte erfasst. Ichmuss mich lediglich zurücklehnen unddie Märkte »führen« lassen. Es gibtwirklich keinen guten Zeitpunkt, an demSie versuchen sollten, die Märkte dazuzu zwingen, das zu tun, was Sie wollen.Dieses Setup ist eine Erinnerung daran:Alles, was Sie tun müssen, ist sich

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zurücklehnen, sich entspannen und IhremTanzpartner folgen.

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13. KAPITEL

Das 3:52-Play –den Tag miteiner schönenZigarreausklingenlassen

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AN DIESER STELLEBEKOMMEN DIEANDEREN PANIK

Ich entdeckte das 3:52-Play, als ichgemeinsam mit mehr als 100 anderenHändlern in einem Trading-Raumarbeitete, die ihre täglichen Auf- undAbbewegungen am Markt durchlebten.Für Trader ist 15:30 Uhr Ostküstenzeitder wichtigste Reversal-Punkt auf denden Märkten. Das Faszinierende fürmich war, dass ich diesen ganzen Raumvoller Trader beobachten konnte, die aufden um 15:30 Uhr einsetzenden Bounce(oder Sell-off) starrten und dannwarteten und warteten und noch ein

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bisschen länger warteten. Sie wartetenauf eine Bestätigung, auf ein auf einemIndikator basierendes Kauf- oderVerkaufssignal, auf einen Anruf ihrerMutter, die ihnen sagt, dass dieser Tradein Ordnung sei, oder was auch immer.Der Punkt ist: Sie warteten darauf, aufden fahrenden Zug aufzuspringen.Schließlich gaben sie dem Druck, in denTrade einzusteigen, nach und sprangenauf den fahrenden Zug auf, nachdem dieBewegung bereits an Schwung verlorenhatte. Den Rest der Börsensitzungverbrachte ich fasziniert damit, ihnenzuzusehen, wie sie gestikulierten,rotierten und ihre Computerbildschirmeanschrien, nachdem der Markt sichgegen sie gewendet hatte. Oft warteten

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sie buchstäblich bis zur letzten Sekunde,also 16:15 Uhr Ostküstenzeit, um ausihren Trades mit S&P-Futuresauszusteigen. Sie warteten in derHoffnung, dass sich die Märkte wiederzu ihren Gunsten entwickeln, und sieverbrachten diese kurze Sitzung damit,zu beten, dass ihre Position letztlichfunktionieren möge. Manchmal geschahdies, doch nur selten, da zu viele vonihnen gefangen waren und auf diegleiche Bewegung hofften. Als dieMärkte sich ihrem Ende um 16:15 Uhrnäherten, hatten sie keine Wahl. Siekonnten nicht länger warten und musstenihre Positionen glattstellen. Wie Rattenauf einem sinkenden Schiff drängten alldiese Trader zum gleichen Zeitpunkt auf

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den Ausstieg. Wenn sie long waren,dann würden sie alle auf einmalverkaufen. Wenn sie short waren,würden sie alle auf einmal kaufen.

Interessant ist, dass die Liquiditätnach 16:00 Uhr Ostküstenzeit starkzurückgeht. Mit der niedrigerenLiquidität, die zwischen 16:00 Uhr und16:15 Uhr vorherrscht, können dieseTrader in den letzten Minuten kurz vordem Schlusskurs ganz leichtübertriebene Bewegungen auf denMärkten auslösen. Das führt dazu, dasssich die Märkte entgegengesetzt zu ihrenVorstellungen entwickeln. Ich sah zu,wie sie das Tag für Tag erlebten, undrechnete damit, dass sie es eines Tagsverstehen würden. Doch das geschah

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nie, und so saß ich nach einer Weileeinfach nur da und tat das Gegenteil vondem, was sie unternahmen. Folglichmachte ich Gewinne, während sie denTränen nah waren. Dieses Setupfunktioniert heutzutage noch immer, daich es immer noch an beinahe jedemHandelstag anwende. So wie ein SingleMalt Scotch nach einem Filet Mignon istauch dies eine großartige Art und Weise,eine Trading-Session ausklingen zulassen.

TRADING-REGELN FÜRKÄUFE (FÜR VERKÄUFEGILT DIE UMGEKEHRTE

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RICHTUNG)

Hierbei handelt es sich um ein Fade-Play. Ich lasse den Reversal um 15:30Uhr Ostküstenzeit geschehen, und 22Minuten später, um 15:52 Uhr, gehe ichin die entgegengesetzte Richtung derBewegung.

1. Ich verwende dieses Setup für dieE-Mini S&Ps und Mini-Sized-Dow-Futures.

2. Ich richte einen Ein-Minuten-Bar-Chart ohne andere Indikatoren oderandere Störfaktoren ein.

3. Um 15:30 Uhr Ostküstenzeitmarkiere ich den Punkt, an dem dieFutures getradet werden. Im Falldieses Beispiels hätten die Futures

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allmählich um 15:30 UhrOstküstenzeit angezogen.

4. Um 15:52 Uhr gehe ich short,indem ich eine Market-Orderverwende. Ich shorte zu Beginn desEin-Minuten-Bars um 15:52 Uhr.Folglich vermute ich, dass der ESmindestens einen Punkt weit wegund der YM mindestes zehn Punkteweit weg von dem Wert liegen, zudem er um 15:30 Uhr tradete. AnTagen, an denen dies nichtgeschieht, trade ich nicht.

5. Mein Stopp für den ES beträgt zweiund für den YM 20 Punkte. Ichziehe die Stopps für dieses Playnicht nach.

6. Ich bleibe bis 16:13 Uhr

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Ostküstenzeit in diesem Trade. Anjenem Zeitpunkt steige ich aus demMarkt aus. Eigentlich könnte ich bis16:15 Uhr weitermachen, doch ichmöchte nicht über Nacht in diesemTrade feststecken, also gebe ichdem Trade zwei MinutenSpielraum. Wenn ich merke, dasssich mein PC aufgehängt hat, habeich immer noch genügend Zeit, ummeinen Broker anzurufen und ausdem Trade auszusteigen. (Ich habeeinen Broker, der meine Anrufetatsächlich entgegennimmt und michnicht in die Warteschlangeeinreiht.)

7. Obwohl der Dow nicht vor 17:00Uhr schließt, werde ich trotzdem

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16:13 Uhr wählen, um die E-Mini-S&P-Futures-Märkte zubeobachten. Um 16:15 Uhr bin ichbereit, um mir für diesen Tag einePause vom Trading zu genehmigen.

E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 14. Oktober2004

1. Am 14. Oktober 2004 um 15:30Uhr Ostküstenzeit beginnen dieS&Ps anzuziehen, und da dies um15:30 Uhr begann, werde ichversuchen, um 15:52 Uhr short aufdiesem Markt zu gehen (sieheAbbildung 13.1). Indem ich denEin-Minuten-Bar verfolge, kann ich

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sehen, dass der Bar um 15:51 Uhrbei 1.104,75 schließt. Dann öffnetder Bar um 15:52 Uhr bei 1.104,50,und ich gehe in die entgegensetzteRichtung der Bewegung. Ich geheshort auf den Markt, und bei1.104,50 wird meine Orderausgeführt. Ich platziere einenZwei-Punkte-Stopp bei 1.106,50.

2. Die Trader, die bei diesem»Sprung« um 15:30 Uhr zu späteingestiegen sind, sehen nun, wieihr Trade den Bach runtergeht. Jelänger sie ihre Position halten,desto nervöser werden sie, undallmählich werden ihre Stoppsgetroffen, oder sie trennen sichdurch Market-Orders von ihrer

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Position. Das drückt den Marktnoch weiter nach unten. Um 16:13Uhr eröffnet der Ein-Minuten-Barbei 1.103,00. Das ist meinZeitsignal, um auszusteigen, und ichdecke meine Positionen am Marktmit einem Gewinn von 1,50-E-Mini-S&P-Punkten. Einer derAspekte, die mir an diesem Playgefallen, ist, dass es ein Zeitlimitgibt. Ich weiß, dass ich 21 Minuten,nachdem ich eingestiegen bin,wieder aussteigen werde.Außerdem gefällt es mir, dass ichnicht auf eine große Bewegungwarte. Ich bin mental daraufeingestellt, einen kleinen Scalp zunehmen, und wenn sich dieser

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Trade entgegen meinenErwartungen entwickelt, dann istdies für gewöhnlich ein sehrkleiner Verlust, da meintatsächlicher Stopp sehr seltenerreicht wird.

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Abbildung 13.1

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E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 4. Oktober2004

1. Am 4. Oktober 2004 um 15:30 UhrOstküstenzeit verzeichnet der Marktzu Beginn des Zeitrahmens bis15:52 Uhr Verluste (sieheAbbildung 13.2). Da der Markt vondiesem Time Reversal Point anKursrückgänge hinnehmen muss,versuche ich in dieentgegengesetzte Richtung dieserBewegung zu gehen und gehe long.Jetzt warte ich lediglich auf 15:52Uhr, meinen zeitlichenAnhaltspunkt, um in den Trade zugehen. Um 15:52 Uhr kaufe ich bei

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1.136,00 und platziere einen Stoppbei 1.134,00. Warum warte ichausgerechnet bis 15:52 Uhr, bisdiese Bewegung schwächer wird?Das ist lediglich die Frist, auf dieich mich nach einer langen Zeit desAusprobierens festgelegt habe. Ichkann es mathematisch nichtbeweisen, dass der Einstieg um15:52 Uhr besser ist als der um15:50 Uhr. Das ist ungefähr so, alsob man Männer fragte, ob sieBlondinen oder Brünettebevorzugen. Sie haben vielleichteine Vorliebe, doch am Ende zähltnur, ob sie mit ihrer Entscheidungzurechtkommen und diese zu einemErfolg wird.

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2. Die Märkte schwanken auf und ab,und um 16:13 Uhr steige ich mitminus 0,50 bei 1.135,50 aus. Es isteine interessante Randnotiz, dassich selten bei diesem Playausgestoppt werde. Obwohl ich mitdiesem Setup Verluste verzeichne,sind diese im Regelfall sehr gering.

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Abbildung 13.2

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E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 27. Juli2004

1. Am 27. Juli 2004 zieht der Marktab 15:30 Uhr Ostküstenzeit bis zuBeginn des Zeitrahmens um 15:52Uhr an (siehe Abbildung 13.3). Um15:51 Uhr schließt der Ein-Minuten-Bar bei 1.094,75. Ich gehebei der Eröffnung den nächstenBars short und steige bei 1.094,75ein. Ich platziere einen Zwei-Punkte-Stopp bei 1.096,75.

2. Der Markt bewegt sich nach unten,und als der Bar um 16:13 Uhrbeginnt, werden die S&Ps für1.093,25 angeboten. Ich decke

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meine Positionen auf dem Marktund steige mit plus 1,50 aus.

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Abbildung 13.3

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E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 28. Juli2004

1. Am 28. Juli 2004 legt der Marktnach 15:30 Uhr Ostküstenzeit zu,und um 15:52 Uhr gehe ich shortbei 1.096,75 (siehe Abbildung13.4). Ich platziere einen Zwei-Punkte-Stopp bei 1.098,75.

2. Der Markt bewegt sich abwärts auflediglich 1.094,75 und steigtdanach langsam wieder. Um 16:13Uhr decke ich meine Positionen bei1.096,50 mit einem Gewinn von0,25.

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Abbildung 13.4

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E-Mini S&P – Kontrakt fürSeptember 2004, 29. Juli2004

1. Am 4. Oktober 2004 verzeichnetder Markt von 15:30 UhrOstküstenzeit an bis zum Beginndes Zeitrahmens um 15:52 UhrVerluste (siehe Abbildung 13.5).Um 15:52 Uhr kaufe ich unterVerwendung einer Market-Order,und bei 1.099,00 wird dieseausgeführt. Ich platziere einenStopp bei 1.097,00.

2. Der Markt bewegt sich nach 16:00Uhr allmählich nach oben, und um16:13 Uhr verkaufe ich unterVerwendung einer Market-Order.

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Bei 1.100,50 steige ich mit einemGewinn von 2,50 aus.

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Abbildung 13.5

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 1. Juli2004

1. Dieser Trade funktioniert ebensogut mit dem Mini-Sized Dow. Beidiesem Play habe ich keineVorliebe für einen Markt.Da das Volumen im Mini-SizedDow geringer ist als bei den E-Mini S&Ps, können dieBewegungen von 16:00 bis 16:15Uhr auf diesem Markt manchmalnoch übertriebener sein, was imHinblick auf diesen Trade positivist. Am 8. September 2004verzeichnet der Mini-Sized Dowum 15:52 Uhr Verluste, also gehe

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ich long, und bei 10.311 wird dieOrder ausgeführt (siehe Abbildung13.6). Ich platziere einen 20-Punkte-Stopp bei 10.291.

2. Nach 16:00 Uhr legen die Märktedurch Short Covering allmählichzu, und um 16:13 Uhr verkaufe ichbei 10.322 mit einem Gewinn von21 Punkten.

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Abbildung 13.6

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 13.September 2004

1. Am 13. September 2004verzeichnet der Mini-Sized Dowum 15:30 Uhr OstküstenzeitVerluste, also gehe ich mit einerMarket-Order um 15:52 Uhr long,und bei 10.309 wird meine Orderausgeführt (siehe Abbildung 13.7).Ich platziere einen Stopp bei10.289. Dies ist ein gutes Beispiel,da der Markt sich stabilisierte undum 15:40 Uhr anfing, sich aufwärtszu bewegen. Sollte ich dann nichtbei diesem Anstieg um 15:52 Uhrshorten? Nein! Das

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Schlüsselelement, nach dem ichAusschau halten muss, ist dievorherrschende Bewegung nach15:30 Uhr. Erinnern Sie sich anunsere Freunde aus dem Trading-Raum? Sie sehen die Bewegung um15:30 Uhr und wartenanschließend.Bei diesem Beispiel shorten sie aufden niedrigsten Ständen dieserBewegung, und sie werden dierestliche Sitzung damit verbringen,ihre Shorts mit einem Verlust zudecken. Meine grundsätzlicheFaustregel für diesen Trade lautetwie folgt: Wenn es mehr alsdeutlich ist, dann gehe ich denTrade nicht ein. Wenn der Markt

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beispielsweise in der letztenHandelsstunde ziemlich tot ist undes um 15:30 Uhr keine Erholunggibt, dann gibt es keinen Trade fürmich. Entweder ist dieses Setupsehr offensichtlich, oder es gibtkein Setup. An vier von fünf Tagengibt es normalerweise ein Setup.

2. Das Short Covering hält bis zu denSchlussminuten an, und um 16:13Uhr bin ich bei 10.321 mit einemGewinn von zwölf Punktendraußen. Es gilt zu beachten, dassdieser Trade beim Kontrakt fürSeptember 2004 unmöglichgewesen wäre. Dieser war immernoch aktiv, obwohl er am Freitag,17. September, auslief. Bedenken

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Sie, dass während einer Roll-over-Woche der nächste Frontmonat deraktivste Kontrakt am Donnerstag inder Woche wird, bevor er ausläuft.Während dieser Zeit sollte derKontrakt am Freitag, 17.September, auslaufen, so dass derKontrakt für Dezember amDonnerstag, 9. September, deroffizielle Frontmonat wurde.Während der Roll-over-Wochewerden beide Kontrakte aktivgetradet, aber die Voluminaübertragen sich auf den nächstenKontrakt, und ein Trader wird allesdaran setzen, das Traden diesesnächsten Kontrakts an jenemDonnerstag der Woche zu beginnen,

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bevor der alte ausläuft.

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Abbildung 13.7

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 14.September 2004

1. Am 14. September kommt es aufMarkt nahe dem Zeitpunkt um 15:30Uhr Ostküstenzeit zu Verkäufen(siehe Abbildung 13.8). Da laufendVerkäufe getätigt werden, warte ichauf meine Einstiegszeit, um long zugehen. Meine Einstiegszeiterscheint um 15:52 Uhr, und ichgehe long auf den Markt. Bei10.319 wird meine Orderausgeführt, und ich platziere einen20-Punkte-Stopp bei 10.298.

2. Um 16:13 Uhr stelle ich meinePositionen bei 10.324 mit einem

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Gewinn von sechs Punkten glatt.Dies bringt die großenUnterschiede zwischen Scalpingund Swing-Trading ans Tageslicht.Ein Trade wie dieser wird keineHypotheken abbezahlen, doch ichkann mir davon einen weiterenEspresso genehmigen, wenn ich dasnächste Mal bei Starbucks bin.Natürlich ist der Hauptgedanke indiesem Fall, dass Scalp-Tradesverwendet werden, um monatlicheEinkommen zu generieren, undSwing-Trades, um für Wohlstandzu sorgen.

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Abbildung 13.8

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 24.September 2004

1. Am 24. September 2004 setzenbeim Mini-Sized Dow um 15:30Uhr Ostküstenzeit Verkäufe ein(siehe Abbildung 13.9). Ich wartebis 15:52 Uhr, als ich eine Market-Order platziere, um zu kaufen.Meine Order wird bei 10.037ausgeführt, und ich platziere meinenStopp bei 10.017.

2. Der Markt zieht an, und um 16:13Uhr stelle ich meine Long-Positionbei 10.044 mit einem Gewinn vonsieben Punkten glatt.

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Abbildung 13.9

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 27.September 2004

1. Am 27. September 2004 setzenbeim Mini-Sized Dow um 15:30Uhr Ostküstenzeit Verkäufe ein(siehe Abbildung 13.10). Ich lehnemich zurück und denke an all dieTrader, die nun den Markt jagenund versuchen, short zu gehen. Um15:52 Uhr platziere ich eineMarket-Order, um long zu gehen,und bei 9.988 wird meine Orderausgeführt. Auf dem Markt kommtes zu weiteren Verkäufen, und ernähert sich meinem 20-Punkte-Stopp bei 9.968.

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2. Nun kann ich beobachten, wie diegleichen Trader, die den Marktshort gejagt haben, allmählich indie Gänge kommen und anfangen,ihre Positionen zu decken. DerMarkt legt stark zu, doch derGroßteil der Rallye bringt michlediglich zurück auf plus/minusnull. Um 16:13 Uhr biete ich meineKontrakte zum Verkauf an, und bei9.990 wird meine Order mit einemGewinn von zwei Punktenausgeführt. Nun, selbst beiStarbucks werde ich mit diesemTrade nicht viel anfangen können,aber natürlich schätze ich dieTatsache, dass ich immer noch inFlip-Flops ins Büro gehen kann.

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Abbildung 13.10

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 6.Oktober 2004

1. Am 6. Oktober 2004 setzen beimMini-Sized Dow um 15:30 UhrOstküstenzeit Verkäufe ein. DerMarkt stabiliert sich ungefähr zehnMinuten später und verzeichnetallmählich Gewinne (sieheAbbildung 13.11). Da dieursprüngliche Bewegung um 15:30Uhr nach unten strebte, gedenke ich,das Gegenteil zu tun, und gehe long.Um 15:52 Uhr gehe ich mit einerMarket-Order long, und bei 10.220wird meine Order ausgeführt. Ichplatziere einen 20-Punkte-Stopp bei

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10.200.2. Alle Trader, die den Short um

15:30 Uhr gejagt haben, geraten inSchwierigkeiten. Ihre Pleitenverwandeln sich in meine Profite,und um 16:13 Uhr biete ich meineKontrakte zum Verkauf an. Bei10.239 ist meine gesamte Order miteinem Gewinn von 19 Punktenausgeführt. Heute kann ich jedemim Büro durch meinen letzten Tradeeinen Kaffee von Starbucksausgeben. Kein Witz: Wenn wir ansolchen Tagen Starbucks betreten,flüstern die Angestellten: »Hierkommt der Anführer«. Wo sonstkönnen fünf Leute einen Coffeeshopbetreten und eine Runde

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aromatisiertes Wasser für 20Dollar bestellen? Aus Prinzipmusste ich Anteile an demUnternehmen erwerben. Auf dieseWeise fühle ich mich nicht so, alsob ich durch einen neuen Ladenginge. Ich trage lediglich dazu bei,den Wert meiner Investitionen zusteigern. (Wie lautet der Spruchnoch? Dementi ist kein Fluss inÄgypten.)

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Abbildung 13.11

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Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 8.Oktober 2004

1. Am 8. Oktober 2004 zieht derMarkt ab 15:30 Uhr Ostküstenzeitbis 15:52 Uhr an. Zu diesemZeitpunkt gehe ich short auf denMarkt, und bei 10.049 wird meineOrder ausgeführt (siehe Abbildung13.12). Ich platziere einen Stoppbei 10.069. Wir kommen bis aufacht Punkte an meinen Stopp heran,und dann erfolgt eine Kursumkehr.

2. Um 16:13 Uhr decke ich meineShort-Positionen, und bei 10.037wird meine Order mit einemGewinn von zwölf Punkten

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ausgeführt.

Mini-Sized Dow – Kontraktfür Dezember 2004, 13.Oktober 2004

1. Am 8. Oktober legt der Markt ab15:30 Uhr Ostküstenzeit angenehmzu, und um 15:52 Uhr gehe ichschneller short, als ein Fan derBoston Red Sox sein Bier trinkt,nachdem seine Mannschaft dassiebte Spiel gegen die Yankeesnach einem Rückstand von drei zunull doch noch gewonnen hat (sieheAbbildung 13.13). (Ich musste dasam 18. Oktober erleben. Ich warbei Spiel vier und saß sechs Plätze

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hinter dem Schlagmal. Das Spieldauerte 14 Innings und war diedenkwürdigste Sportveranstaltungmeines Lebens.) Bei 9.994 wirdmeine Order ausgeführt, und ichplatziere einen Stopp bei 10.014.

2. Der Markt verzeichnet sofortKursverluste, und um 16:13 Uhrdecke ich meine Positionen bei9.984 mit einem Gewinn von zehnPunkten.

ZUSAMMENFASSUNG DES3:52-PLAYS

Ich mag diesen Trade, weil er einfachund effizient ist und sich deutlich gegen

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die Massen richtet, die dieser Bewegungnach dem 15:30-Uhr-Reversal-Timeframe nachjagen. Damit jemandgewinnen kann, muss ein andererverlieren. Dieser Trade zieht seinenVorteil eindeutig aus den Emotionen derTrader und trennt die Gewinner klar vonden Verlierern.

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Abbildung 13.12

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Abbildung 13.13

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14. KAPITEL

Box Plays –schauen Sie anTagen, an denender Aktienmarkttot ist, auf dieWährungen

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WIE SIE DIE DAUER EINESMOVES MESSEN, BEVORER AUFTRITT

Wenn ich eins von den Märkten mitSicherheit behaupten kann, dann ist es,dass sie nie für immer steigen odersinken. Ein Markt kann definitiv für einelängere Zeit höher notieren, doch aneinem bestimmten Punkt wird er eineVerschnaufpause einlegen undkonsolidieren. Manchmal wird er sogarwieder auf den Boden der Tatsachenzurückgeholt und verliert diesespektakulären Gewinne. Genauso wieLäufer, die nur eine begrenzte Zeit langsprinten können, bevor ihr Körper

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nachlässt, kann sich auch ein Markt nurüber eine bestimmte Zeit bewegen,bevor er eine Rast benötigt. Er legt eineVerschnaufpause ein und sammeltEnergiereserven für seine nächste großeBewegung.

Box Plays werden dazu verwendet,Situationen herauszufinden, in denen derMarkt pausiert, bevor er sich für seinennächsten großen Schritt bereitmacht, derentweder nach oben oder nach untenführt. Meine bevorzugten Märkte, andenen ich dieses Play spiele, sind dieDevisenmärkte für Währungen. Obwohldiese Plays auch bei den Währungs-Futures funktionieren – besonders beimEuro (EC) –, habe ich herausgefunden,dass die Devisenmärkte meistens das

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»eindeutigere« Setup für diesen Tradeliefern, da es weniger Stray Ticks undmehr Liquidität in den verschiedenenWährungspaaren gibt.

Die beliebteste Währung für Tradesist der Euro. Dies darf nicht verwechseltwerden mit dem Euro-Dollar-Kontrakt,der an der Chicago MerchantileExchange (CME) gehandelt wird unddas Symbol ED trägt. Eurodollars sindUS-Dollars als Einlagen beiGeschäftsbanken außerhalb der USA.Eurodollars sind Anlagemöglichkeitenmit einem Zinssatz, die Depotmanagerverwenden können, um das Risiko beikurzfristigen Zinsgeschäften mit allenmöglichen komplizierten Strategien zumindern. Das ist der liquideste Kontrakt

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auf der Welt, doch er bewegt sich nicht,und ich trade ihn nicht. Um es nocheinmal klarzustellen: Ich spreche vonder Euro-Dollar-Währungsmischung;dabei handelt es sich um die tatsächlicheWährung, die ich in Händen halte, wennich nach Europa reise und meine US-Dollar in Euro tausche. An der CMEwird dies Euro FX genannt (Kürzel:EC); auf den Devisenmärkten lautet derName Euro Dollar Cross (Kürzel:EURUSD).

Zur Erinnerung: An der CME und aufden Devisenmärkten bewegt sich derEuro in Einheiten von einem HundertstelCent. An der CME wird dieseBewegung als Tick bezeichnet undentspricht 12,50 US-Dollar pro

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Kontrakt, eine Bewegung um einenganzen Cent entspricht also 1.250 US-Dollar pro Kontrakt. Auf denDevisenmärkten wird diese BewegungPip (Price Interest Point) genannt; einPip entspricht zehn US-Dollar, eineBewegung um einen ganzen Cententspricht also 1.000 US-Dollar proKontrakt. Es gibt außerdem einen Mini-Forex-Contract, bei dem jeder Pip einenUS-Dollar wert ist; eine Bewegung umeinen ganzen Cent entspräche in demFall 100 US-Dollar. Allerdings ist eswichtig, sich stets zu vergewissern, dasses außer den Euro noch viele weitereTrading-Möglichkeiten auf denWährungsmärkten gibt. Oft zeigen andereWährungspaare positivere Bewegungen

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und einen besseren Trend, was einzigund allein daran liegt, dass auf diesenanderen Märkten nicht so viele Retail-Trader (Einzelhändler) ein- undaussteigen. Trades mit dem Euroentsprechen lediglich ungefähr zehnProzent meines Währungs-Tradings.

Es gibt Argumente auf beiden Seitendafür, welcher Markt sich besser fürWährungen eignet: die Futures- oder dieBar-Devisenmärkte. Bei den Futuressind die Spreads ein wenig niedriger,und die Maklergebühr ist die gleichewie beim Trading regulärer Future-Kontrakte. Doch es gibt keinegarantierten Fills, und das Nachgebenkann zu einem echten Problem werden.Bei Devisen sind die Spreads ein

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bisschen weiter, und Fills sindgarantiert, außer bei extremenSituationen auf den Märkten, und manmuss keine Maklergebühr bezahlen. Diesberechnet sich wie folgt: Wenn einTrader einen Kontrakt an der CME kauft,wird er ungefähr acht US-DollarMaklergebühr plus 12,50 US-DollarSpread bezahlen. Damit betragen dieGesamtausgaben 20,50 US-Dollar. BeiDevisen wird der Trader einen Drei-Pip-Spread von 30 US-Dollar bezahlenund keine Maklergebühr. DerUnterschied zwischen den beiden beträgtin diesem Fall 9,50 US-Dollar. Jedochhabe ich herausgefunden, dass einNachgeben um ein bis zwei Ticks aufden Devisenmärkten weit verbreitet ist.

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Addieren Sie einen Tick, dernachgegeben wird, und diese 20,30 US-Dollar, ergibt das nun 33 US-Dollar,also drei US-Dollar mehr als derDevisen-Trade. Am Ende sind dieKosten fast gleich. Da ich sehr zuÜberliquidität neige, trade ich beide.Wenn ich, aus welchem Grund auchimmer, ein Problem mit dem Future-Kontrakt habe, kann ich meine Positionauf den Devisenmärkten sichern.Generell trenne ich allerdings meineFuture-Trades auf Aktienmärkten vonmeinen Währungs-Trades. Dadurch, dassich zwei verschiedene Konten führe,kann ich einfach meine Performance imHinblick auf das Trading auf diesenunterschiedlichen Märkten messen. Aus

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diesem Grund findet ein Großteil meinerWährungs-Trades auf denDevisenmärkten getrennt von meinenFutures-Trades auf den Aktienmärktenstatt. Zusätzlich ist das stärksteArgument, das für die Devisenmärktespricht, die Tatsache, dass es eine vielbessere Liquidität in anderenWährungspaaren gibt, wie zum Beispielbeim EURJPY oder beim GBPJPY. Alldiese Währungen werden sehrcharttechnisch getradet, und je mehrCharts ein Trader verfolgt, desto mehrMöglichkeiten werden sich ergeben. Fürall diejenigen, die noch nie Währungenauf Devisenmärkten gehandelt haben unddaran interessiert sind, empfiehlt es sich,ein Demokonto oder ein Mini-Forex-

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Konto zu eröffnen, um diesprichwörtlich kalten Füße zubekommen. Für mehr Informationhierüber und wie Sie ein Kontoeinrichten, ebenso wie für mehrInformationen und weitere Plays, diespeziell für die Devisenmärkte erstelltwurden, ist www.razorforex.com einegute Anlaufstelle.

Nun zurück zum Box Play. Ich suchenach einem Zeitraum mit horizontalerKonsolidierung, in dem die Hochs undTiefs jeweils mindestens zwei Malgetestet wurden. Sobald ich diese beidenTests erhalte, ziele ich darauf ab, beieinem Break-out der Box zu kaufen oderbei einem Break-down der Box zuverkaufen. Mein Target für diese Trades

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ist die Breite der Box. Diese Playslassen sich mit allen Zeitrahmendurchführen. Jemand, der vorwiegendals Day-Trader aktiv ist, kann sie mitHilfe von 1-, 2-, 3-, 5- oder sogar 15-Minuten-Charts ausführen. Jemand, dersich ebenso gerne um Swing-Tradeskümmert, kann sich auf dem 60-, dem120-, 240-Minuten- oder demTageschart nach diesem Setup umsehen.Ich trade sie sowohl als Swing Plays alsauch als Intraday Plays, wobei jederzeitliche Rahmen unabhängig vomanderen ist. Das bedeutet, dass ich ein60-Minuten-Box-Play mit einem SatzParameter am Laufen haben könnte undgleichzeitig ein Fünf-Minuten-Box-Playmit einem völlig anderen Satz an

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Parametern. Außerdem kann ein Setupfür diese Box Plays jederzeit erscheinen,da Devisenmärkte aktiv 24 Stundentraden. Es ist wichtig, sich daran zuerinnern, dass es jeden Tag vielewichtige Börsenbeginne gibt. Tokio,London, Australien, New York – undandere Märkte – eröffnen alle um zirka8.00 Uhr der jeweiligen Ortszeit. Es gibtkeine Glocke oder irgendetwas, dasläutet. Trader gehen in ihr Büro, undwenn sie an ihrem Schreibtischankommen, fangen sie an, Orders fürihre Kunden zu platzieren. Dadurchbrechen die Konsolidierungsmusterhäufig schnell, und sobald sie das tun,zeigen sie oft einen sehr guten Trend.

Ich versuche, jede Nacht ein wenig

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zu schlafen, doch in jenen Nächten, indenen ich vom Servicepersonal einenreingewürgt bekomme (ich bestelleeinen koffeinfreien Kaffee, doch siegeben mir einen mit Koffein, und dasendet damit, dass ich nachts im Bettliege und die Decke anstarre), kann ichzumindest aufstehen und nachsehen, obsich über Nacht ein Box Play bildet.Obwohl ich während des gesamtenHandelstags nach Box Plays Ausschauhalte, gehe ich zusätzlich noch gerne dieCharts durch, bevor ich ins Bett gehe.Wenn sich irgendwelche Box Playsabzeichnen, platziere ich meine Order,gehe ins Bett und schaue am Morgen,wie sich mein Trade entwickelt hat. Esfunktioniert prächtig – meine Freunde

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machen Witze über mich, da ich nicht gutschlafen kann, wenn ich keine Positionam Laufen habe.

TRADING-REGELN FÜRKÄUFE (FÜR VERKÄUFEGILT DIE UMGEKEHRTERICHTUNG)

Box Plays sind Momentum-Plays. Ichwerde bei einem Break-out kaufen undbei einem Break-down shorten.

1. Ich richte gerne einen einfachenBar-Chart für den zeitlichenRahmen ein, den ich ausführenmöchte. Ich schaue mir

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verschiedene Zeitspannen an, um zusehen, wo gerade Box Playsentstehen. Für dieses Beispielverwende ich einen 15-Minuten-Chart.

2. Nachdem sich dieMarktbewegungen fortsetzen,nehme ich eine horizontale Linieund beginne damit, mir Hoch- undTiefstände zu markieren.Normalerweise muss ich diesehorizontale Linie ein paar Malanpassen, da sich die Bewegungenauf den Märkten unterschiedlichentwickeln. Sobald ich zwei Testsbei einer der beiden Linien erhalte,entsteht gerade ein potenzielles BoxPlay.

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3. Zu diesem Zeitpunkt verfolge ichden Chart, um zu sehen, ob es einenweiteren Test auf der anderen Seiteder Box gibt. Gehen wir in diesemBeispiel davon aus, dass es so istund ich jetzt zwei Tests der Hochsund der Tiefs verzeichne. DieBreite der Box beträgt 20 Ticks.Nun wird ein Trader nicht wissen,dass eine Box vorhanden ist, bis esbei den Kursen zum vierten Testkommt und sie sich wieder zurückin die Mitte der Box bewegen.Sobald die Kurse sich wieder nachoben zu zirka 25 Prozent in die Boxbewegt haben, ist meine Boxvollständig. Wenn beispielsweisedie Breite der Box 20 Ticks

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beträgt, dann wäre es für michwünschenswert, dass sich dieKurse nach ihrem vierten Test ummindestens fünf Pips zurück in dieBox bewegen.

4. Nachdem ich nun meine Box habe,platziere ich zwei Orders. EineBuy-Stopp-Order einen Tick überdem oberen Ende der Box und eineSell-Stopp-Order einen Tick unterdem unteren Ende der Box. Wieauch immer sich der Marktentwickelt, ich sitze da mit meinerOrder und warte darauf, dass sievollständig ausgeführt wird.

5. Mein Buy-Stopp wird erreicht. ImHinblick auf meinen Stopp lasseich meinen Sell-Stopp einfach

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unverändert, da dies nun meineStopp-Loss-Order für diesen Tradewird. Das steht für ein Verhältniszwischen Gewinn und Risiko vonein bisschen über eins zu eins.

6. Ich bleibe in diesem Trade, bismein Stopp oder mein Targeterreicht wird. Ich ziehe meineStopps nicht nach.

Euro FX – Kontrakt fürDezember 2004, 5. Oktober2004

1. Dies ist ein 15-Minuten-Chart fürden Euro-Futures-Kontrakt, der ander CME tradet (siehe Abbildung14.1). Am 5. Oktober gibt es bei

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1,2319 einen Höchststand. Ich zieheeine horizontale Linie über diesemWert und beobachte, ob sich dieserhalten wird und die Spitze einerneuen Box wird.

2. Wenige Stunden später verzeichnendie Märkte ein Tief und bouncen.An dieser Stelle zeichne ich einehorizontale Linie ein, um das untereEnde des Channels zu markieren.Da ich nun meine ersten Höchst-und Tiefstände habe, brauche icheinen zweiten Test dieser beidenNiveaus, um eine Box zu haben.

3. Etwa fünf Stunden testet der Marktdas obere Ende des Kursbereichs.

4. Weitere zwei Stunden späterverzeichnen wir einen zweiten Test

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des unteren Endes. Nun habe icheine Box und kann meine Ordersplatzieren. Ich setze eine Buy-Stopp-Order einen Tick über derSpitze der oberen Box. Das Hochder Box beträgt 1,2319, alsoplatziere ich meine Order bei1,2320. Das untere Ende der Boxliegt bei 1,2306, also setze ichmeine Sell-Stopp-Order bei1,2305. Bitte beachten Sieunbedingt, dass nicht jede Box aufeinem »einwandfreien« Wegentsteht. In diesem Chart gibt es beiPunkt 4 einen Tick, der aus derReihe fällt und unter derhorizontalen Linie liegt. Ichkümmere mich mehr um die beiden

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Niveaus, die getestet wurden. Ausdiesem Grund belasse ich die Liniedes ersten Tests bei Punkt 2. DieFaustregel für Boxes lautet: Wennman sich zurücklehnen muss undsich die Frage stellt, ob tatsächlicheine Box auf dem Chart zu sehenist, dann gibt es keine Box auf demChart. Sobald Boxes entstehen, sindsie sehr offensichtlich. Es ist nichtentscheidend, ob Sie die aus derReihe fallenden Ticks in Ihre Boxeinschließen, solange diese nur einpaar Ticks entfernt sind. Hierhandelt es sich um einen Trade, beidem ein paar Ticks normalerweisenicht darüber entscheiden, ob derTrade erfolgreich ist oder nicht.

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5. Bei Punkt 5 wird mein Sell-Stopperreicht, und ich gehe nun short bei1,2305. Mein Target ist die Breiteder Box. Da sich diese auf 13 Ticksbeläuft, ziehe ich 0,013 von 1,2305ab und erhalte 1,2292. Ich platziereein Limit-Buy auf diesem Niveau,um meine Position zu decken. Ichlasse meinen ursprünglichen Buy-Stopp bei 1,2320, da dieser nunmein Stopp sein wird. BeachtenSie, dass ich immer noch die exakteBreite der Box als mein Targetverwende, obwohl ich in diesemTrade ein wenig »out of the box«gerate.

6. Mein Kursziel wird bei 1,2292erreicht, und ich bin draußen mit

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einem Gewinn von 13 Ticks oder162,50 US-Dollar pro Kontrakt.

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Abbildung 14.1

Euro FX – Kontrakt für

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Dezember 2004, 27.September 2004

1. Dies ist ein Beispiel für einweiteres Box Play an der CME beiden Euro-Futures-Kontrakten,obwohl sich dieses auf dem 60-Minuten-Chart abspielt (sieheAbbildung 14.2). Diese Boxbraucht zwei Tage, um sich zuentwickeln, vom 27. bis 28.September 2004. Bei Punkt 1 bildetsich ein Hoch bei 1,2305, und ichzeichne eine horizontale Linie.Zwei Bars später drückt der Marktnach oben auf 1,2310, und ichverlagere meine horizontale Linieauf dieses Niveau (siehe Abbildung

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14.3).2. Sechs Stunden lang verzeichnet der

Markt Verluste und stabilisiert sichauf einem niedrigen Niveau. Andiesem Punkt zeichne ich eine Liniebei 1,2276 ein und habe einpotenzielles Tief für meine Box.Nun brauche ich einen weiterenTest der Höchst- und Tiefstände.

3. Der Euro zieht vier Stunden lang anund testet das obere Ende der Box.Bei 1,2305 verzeichnet er einHoch, bevor er umdreht und sichabwärts bewegt.

4. Fünf Stunden werden dieTiefstände noch einmal bei 1,2276getestet, und nun haben wir eineBox. Werfen wir einen Blick auf

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Abbildung 14.3, um zu sehen, wowir unsere Orders setzen.

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Abbildung 14.2

Euro FX – Kontrakt für

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Dezember 2004, 27.September 2004(Fortsetzung)

1. Weil die Kurse weiter starkschwanken, habe ich meinehorizontale Linie auf 1,2310 nachoben korrigiert. Dieser Wert ist dasneue Hoch der Box. Hätte ich esbei 1,2305 belassen können? Ja.Erinnern Sie sich: Wenn es sich umTicks handelt, die aus der Reihetanzen und nur ein paar Ticksentfernt sind, hat dies allgemeinkeinen Einfluss auf den Trade. Ichplatziere eine Buy-Stopp-Ordereinen Tick über diesem Wert bei1,2311 bei Punkt 5. Ebenso

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platziere ich eine Sell-Stopp-Ordereinen Tick unter dem Tief der Boxbei 1,2275. Ich bemerke, dass dieBreite der Box 34 Ticks beträgt.Also wird mein Target 34 Tickssein, egal, ob ich long oder shortauf den Markt gehe. Später stelltsich heraus, dass mein Buy-Stopperreicht wird. Ich platziere eineLimit-Sell-Order für mein Target34 Ticks über meinem Einstieg, derbei 1,235 liegt. Mein Stopp istmeine ursprüngliche Sell-Stopp-Order bei 1,2275.

2. Mein Target wird erreicht, und ichsteige mit einem Gewinn von 34Ticks oder 425 US-Dollar proKontrakt aus. Wenn Sie keine OCO

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(Orders Cancel Orders)verwenden, gehen Sie sicher, dassSie Ihre Open-Sell-Stopp-Orderbei 1,2275 aufheben. Wenn Siedies nicht tun, dann werden Sieeine Live-Order auf dem Marktlassen – und wenn dieses Niveauerreicht wird, wird Ihre gesamteOrder von einem ungewolltenTrade ausgeführt. Eine Open-Orderauf den Märkten zu lassen istungefähr so wie Lebensmittel überNacht draußen zu lassen, wenn Sieneben Bären campen. Es muss nichtunbedingt etwas passieren, doch esbesteht ein beträchtliches Risiko,dass ein Desaster eintritt.

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Abbildung 14.3

Devisenmärkte – EURUSD,

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15. Oktober 20041. Dies ist ein 15-Minuten-Chart für

den Euro auf dem Devisenmarkt(siehe Abbildung 14.4). Der Grund,warum »EURUSD« in derÜberschrift steht, liegt darin, dassdies die Anzeige für den Euro ist,wie er gegenüber dem US-Dollargehandelt wird. Im Gegensatz dazu,wie der Euro gegenüber dembritischen Pfund, dem japanischenYen oder anderen Währungengetradet wird. Inzwischen solltediese Szenerie vertraut sein. Wirerhalten zwei Tests der Hochs undzwei Tests der Tiefs, und wirerhalten unsere Box durch dieNiveaus, die bei Punkt 1, 2, 3 und 4

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in Abbildung 14.4 markiert sind.Ich passe meine Linien an, so dasssie den Höchst- und Tiefstständender Box entsprechen, und platzieremeine Orders. Ich habe einen Buy-Stopp bei 1,2402 und einen Sell-Stopp bei 1,2375.

2. Diese Box zieht sich über einenlängeren Zeitraum. Es ist einerelativ enge Box mit 24 Pips.Normalerweise verhält es sich so:Je länger die Box vorhanden ist,desto mehr Energie sammelt sie an,und desto kräftiger wird dieBewegung, wenn sie letztlicheintritt.

3. Um 19:30 Uhr Ostküstenzeitdurchbricht der Kurs die Box und

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trifft den Buy-Stopp mit derBezeichnung Punkt 5. Meinegesamte Order ist ausgeführt, unddas Target wird kurze Zeit danachfür einen Gewinn von 24 Pips oder240 US-Dollar pro Kontrakterreicht. Diese spezielle Bewegunggeht direkt danach weiter. EinigeTrader, mit denen ichzusammenarbeite, schließen dieHälfte ihrer Position, sobald dasursprüngliche Target erreicht wird,und ziehen dann die andere Hälftenach. Dies alles führt uns daraufzurück, dass jeder Trader einenGeschäftsplan braucht, der ambesten seiner Persönlichkeitentspricht – diesem Punkt widme

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ich mich sehr detailliert am Endedes Buchs.

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Abbildung 14.4

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Für mich ist das Box Play an und fürsich ein High-Probability Play, und ichbleibe bei den ursprünglichen Stopps,die ich in diesem Kapitel geschilderthabe. Allerdings werde ich ausMultiple-Lot-Positionen, die sich gemäßmeinen Vorstellungen entwickeln,aussteigen und ein Beispiel am Endedieses Kapitels erläutern.

Devisenmärkte – EURUSD,Mai bis Juni 2004

1. Hier handelt es sich um einenTageschart des Euro auf denDevisenmärkten (siehe Abbildung14.5). Das ist ein Beispiel für einenSwing-Trade und ein besseres

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Beispiel für die »Macht der Box«.Am 20. und 21. Mai 2004verzeichnen wir die Tiefstände bei1,1620.

2. Am 27. Mai verliert dieAufwärtsbewegung an Fahrt, und eskommt zu Verkäufen. Dies führt zuden Hochs der Box 312 Pips später(ein wenig mehr als drei Cent).

3. Am 4. und 5. Juni testet der Marktdie Tiefstände erneut.

4. Am 16. Juni kommt es zum zweitenTest des Höchststands der Box.Sobald dies geschieht, platziere ichmeine Orders. Ich verwende einenBuy-Stopp bei 1,1933 und einenSell-Stopp bei 1,1619.

5. Bei Punkt 5 wird mein Sell-Stopp

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bei 1,1619 erreicht. Da die Breiteder Box 312 Pips beträgt, berechneich mein Target entsprechend undplatziere eine Buy-Limit-Order bei1,1307. Mein Stopp ist meineursprüngliche Buy-Stopp-Order bei1,1933.

6. Der Markt bewegt sich angenehmnach unten und schießt dann wiedernach oben. Jeder, der einennachziehenden Stopp bei diesemTrade anwendet, wäre bei einemkleinen Gewinn ausgestopptworden. Der Grund dafür, dass ichmeinen Stopp weiter lasse und ichihn nicht nachziehe, ist folgender:Ich weiß, dass es sich um High-Probability Play handelt, und ich

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möchte diesem Setup »Raum fürBewegung« geben, damit es eineChance hat zu funktionieren. Fastzwei Wochen später wird meinTarget für einen Gewinn von 312Pips erreicht, also knapp mehr alsdrei Riesen in der Trader-Spracheoder 3.120 US-Dollar proKontrakt. Der Nächste, bitte.

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Abbildung 14.5

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Devisenmärkte – EURUSD,3. August 2004

1. Am 3. August 2004 bildet sichbeim Euro eine Box auf dem 15-Minuten-Chart (siehe Abbildung14.6). Das erste Hoch wird indiesem Fall bei Punkt 1gekennzeichnet.

2. Wenige Stunden später erhalten wirein potenzielles Tief für die Box,und ich zeichne eine horizontaleLinie bei den Tiefstständen ein.

3. Der Markt springt auf und ab, unddie Hochs werden erneut getestet.

4. Der Kurs des Euro fällt angenehm,und die Tiefstände werden einweiteres Mal getestet. Da das Tief

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ein wenig weiter nach unten drücktals das Tief bei Punkt 2, lege ichlos und bewege meine horizontaleLinie nach unten, um diesenTiefstand widerzuspiegeln. Sobaldich diese Linien eingezeichnethabe, platziere ich meine Orders.Ich verwende einen Buy-Stopp bei1,2062 (einen Pip über den Hochs)und einen Sell-Stopp bei 1,2042(ein Pip unter den Tiefs).

5. Mein Sell-Stopp wird bei 1,2042erreicht. Da die Breite der Box 18Pips beträgt, kalkuliere ich meinTarget und platziere eine Buy-Order bei 1,2024. Mein Stopp istmeine ursprüngliche Buy-Stopp-Order bei 1,2062.

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Abbildung 14.6

6. Mein Target wird erreicht, und ich

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steige mit einem Gewinn von 18Pips oder 180 US-Dollar proKontrakt aus. Ich muss nicht darandenken, meinen Open-Buy-Stoppaufzuheben, da meine Execution-Software dies automatisch für micherledigt.

Devisenmärkte – EURUSD19. August 2004

1. Auf dem 15-Minuten-Chart desEURUSD erhalten wir den erstenTest der Hochs bei 1,2347 (sieheAbbildung 14.7). Sobald es aufdem Markt von diesem Niveau anzu Verkäufen kommt, zeichne icheine horizontale Linie über dem

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Hoch ein.2. Auf dem Markt kommt es zu

Verlusten, und er fällt bis auflediglich 1,2323. Ich zeichne soforteine Linie bei diesem Wert ein.Später korrigiere ich diese Linienach oben auf 1,2331, da dieübrigen Price-Support-Tests vielnäher an diesem Niveau liegen alsdie »verirrten« Ticks.

3. An diesem Punkt erhalten wir einenweiteren Test in der Nähe derHöchststände.

4. Wir bekommen zudem den nächstenTest nahe den Tiefs. Sobald dievier Tests des Kursesabgeschlossen sind, platziere icheine Buy-Stopp-Order bei 1,2348

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und eine Sell-Stopp-Order bei1,2330. Obwohl diese Box nichtperfekt ist, gibt es keinen Zweifeldaran, dass ein schönerhorizontaler Channel vorhanden ist.

5. Meine Buy-Stopp-Order wirderreicht. Da die Breite der Box 16Pips beträgt, platziere ich eineSell-Limit-Order für mein Targetbei 1,2364. Mein Sell-Stopp bleibtunverändert und ist mein Stopp fürdieses Play.

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Abbildung 14.7

6. Mein Target wird erreicht, und ich

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bin mit 16 Pips draußen, dasentspricht einem Gewinn von 160US-Dollar pro Kontrakt. Wie Siesehen können, hätte ich auch dasTief des »verirrten« Ticks inmeinen Berechnungen verwendenkönnen; das wäre einprofitträchtigerer Trade gewesen.Im Endeffekt spielt es keine großeRolle, wo Sie Ihre horizontale Linieplatzieren, wenn es um einigewenige Ticks geht, solange esglasklar ist, dass eine Boxvorhanden ist. Dies trifft auf fastalle Setups zu. Wenn Sie ein Setuphaben und den Trade verpassen,weil Sie auf den perfektenEinstiegszeitpunkt warten, dann sind

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Sie der Dummkopf, der gerade vomMarkt bestimmt wurde. Gute Setupsbrauchen Zeit, um sich zuentwickeln, und sollten nichtvernichtet werden. Normalerweisejagen Trader, die ihren »perfektenEinstieg« verpassen, am Ende denMärkten hinterher, da die Kurse vorihnen davonlaufen. In der Angst, dieBewegung zu verpassen, springensie verzweifelt auf den fahrendenZug auf. Unglücklicherweise machtsie dies zu einem Mitglied einerSpezies von Tradern, die entwederzu einem Höchststand gekauft oderzu einem Tiefststand verkauft haben.Was vorher ein großartiges Setupwar, verwandelt sich in einen

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Verlust-Trade. Wie bei den meistenSzenarien in diesem Buch, sprecheich auch hier von der schmerzhaftenund frustrierenden Erfahrung, diealle neuen Trader machen. Beidiesem besonderen Szenario kommtdas oftmals zitierte Trader-Mottoins Spiel, das sinngemäß wie folgtlautet: »Mach dich nicht zum Affenwegen eines Ticks.« Ich habe diesenderben Spruch immer im Kopf, sodass ich, wenn ich ein Setup sehe,einfach in den Trade einsteige undnicht versuche, meinen Einstieg zuverbessern. Einstiegsmöglichkeitengibt es wie Sand am Meer, doch dasGeld wird mit den Ausstiegenverdient.

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Devisenmärkte – AUDUSD,30. Mai 2005

1. Auf diesem 120-Minuten-Chart desAUDUSD erhalten wir unserenersten Test des Hochs bei 0,7638(siehe Abbildung 14.8).

2. Es kommt zu massiven Verkäufenauf dem Markt, und er wird auf0,7584 gedrückt. Ich zeichnedaraufhin eine waagrechte Linie beidiesem Wert ein. Der Markt springtauf und ab und testet dieses Levelerneut, bevor er sich nach obenbewegt.

3. Bei Punkt 3 erhalten wir einenweiteren Test des Höchststandes,der uns ein wenig über das

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bisherige Hoch drückt.4. Sobald das Hoch getestet ist, gehen

die Märkte schrittweise zurück zuden Tiefs bei Punkt 4. Sobald dievier Tests des Kurses komplettsind, ziehen diese ungefähr 25Prozent zurück in die Box an (dieBreite der Box beträgt 54 Pips,also entsprechen 25 Prozent davonzirka 14 Pips). Ich setze eine Buy-Stopp-Order bei 0,7639 und eineSell-Stopp-Order bei 0,7583. DieKurse legen fast bis zum oberenEnde des Channels zu, bevor sieumkehren und schwächer tendieren.Schließlich wird am 30. Mai 2005mein Sell-Stopp erreicht.Es ist wichtig, sich daran zu

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erinnern, dass ich geduldig daraufwarten musste, um dieses Setupauszuführen. Nachdem ich meineBuy- und Sell-Stopps platzierthatte, musste ich 44 Stundenwarten, bis einer von beidenerreicht wurde.

5. Nachdem mein Sell-Stopp erreichtwurde, wird mein ursprünglicherBuy-Stopp zum Stopp-Loss fürdiesen Trade. Mein Target ist dieWeite der Box, die 54 Pips entferntbei 0,7530 liegt. Die Märkterutschen schnell nach unten aufdieses Niveau, doch sie erreichenes nicht ganz. Dann springen sieden ganzen Weg zurück nach obenbis zu einem Einstieg, pausieren

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und drehen dann wieder nach unten,wo sie dann massiv bis auf meineBuy-Limit-Order fallen. Ich binraus mit 54 Pips oder einemGewinn von 540 US-Dollar progehandeltem Lot.Ich möchte noch einmal betonen,wie wichtig Geduld und dasWarten auf das richtige Setup beiTrading sind. Dieser Tradeentstand in 76 Stunden. Nachdemich meine Orders platziert hatte,dauerte es weitere 44 Stunden, biseine von ihnen erreicht wurde. Undnachdem meine Order vollständigausgeführt wurde, dauerte esweitere 34 Stunden, bis meinTarget erreicht wurde. Dieser eine

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Trade erstreckte sich über 154Stunden. Geduld ist in SachenTrading eine Tugend, Ungeduld hatverheerende Folgen.

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Abbildung 14.8

Devisenmärkte – EURGBP,

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12. April 20051. Auf diesem 120-Minuten-Chart des

EURGBP sehen wir den ersten Testdes Hochs bei 0,6867 (sieheAbbildung 14.9). Sobald es abdiesem Level zu Verkäufen auf demMarkt kommt, zeichne ich meinehorizontale Linie über diesemHöchststand ein.

2. Auf dem Markt treten Kursverlusteein, und er verzeichnet ein Tief bei0,6848, bevor er wieder höhernotiert. Ich zeichne eine weitereLinie unter diesem Punkt ein.

3. Die Kurse tendieren stark und legenwieder bis zu den Hochs zu. Sobalddieses Niveau getestet wird und dieKurse wieder umkehren, warte ich,

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um zu sehen, ob ein erneuter Testder Tiefs stattfinden wird.

4. Wir sehen einen weiteren Test inder Nähe der Tiefstände. Sobalddiese vier Tests des Kurseskomplettiert sind, warte ich ab, umzu beobachten, ob die Märktemindestens 25 Prozent zurück in dieBox zulegen können. Da die Breiteder Box 19 Pips beträgt, wären 25Prozent ungefähr fünf Pips. Sobalddies geschieht, platziere ich eineBuy-Stopp-Order bei 0,6868 undeine Sell-Stopp-Order bei 0,6847.Diese Box ist ziemlich deutlich.

5. Die Kurse steigen wieder, um dieHochs ein weiteres Mal zu testen,fallen bis zur Mitte der Box,

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nehmen noch einmal zu für einenerneuten Test der Höchststände,kehren schließlich um und brechendurch meine Tiefs, so dass meinegesamte Sell-Stopp-Order nunvollständig ausgeführt ist. MeineBuy-Stopp-Order behalte ich alsmeinen Stopp. Der EURGBPverzeichnet schnelle Kursverluste,und mein Target wird beim zweitenBar bei Punkt 5 erreicht (natürlichist »schnell« relativ zu sehen, da essich um einen 120-Minuten-Charthandelt). Dieses Währungspaar istungefähr 18 US-Dollar pro Pipwert, folglich erzielt das 19-Pip-Target einen Gewinn von 342 US-Dollar pro Lot.

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Abbildung 14.9

Devisenmärkte – USDCHF,10. Juni 2005

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1. Auf dem 60-Minuten-Chart desUSDCHF gibt es einenanfänglichen Test der Hochs bei1,2577 (siehe Abbildung 14.10).Die Kurse fallen ab diesem Punktsehr schnell, und ich zeichne einewaagerechte Linie über dem Hochein.

2. Der USDCHF fällt bis auf 1,2519bei Punkt 2. Sobald die Kurse vondiesem Niveau aus wiederanziehen, zeichne ich einehorizontale Linie unter den Tiefs.

3. Die Kurse schießen nach oben undtesten das Hoch erneut bei Punkt 3.

4. Dies zieht rasch einen zweiten Testder Tiefs bei Punkt 4 nach sich.Sobald die Kurse wieder 25

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Prozent zurück in die Box steigen,platziere ich meine Orders miteinem Buy-Stopp bei 1,2578 undeinem Sell-Stopp bei 1,2518. 20Stunden später, nachdem die Tiefsein weiteres Mal getestet wurden,tendieren die Kurse stark unddurchbrechen die Höchststände,was meine Buy-Stopp-Orderauslöst. Meinen Sell-Stopp behalteich als meinen Stopp-Loss indiesem Trade. Die Kurseentwickeln sich weiter, und esdauert nicht lang, bis mein Targeterreicht wird. Der Gewinnentspricht 58 Pips oder rund 464US-Dollar pro Lot.

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Abbildung 14.10

Devisenmärkte – EURJPY,7. April 2005

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1. Auf dem 60-Minuten-Chart desEURJPY erhalten wir den erstenTest des Hochs bei 140,03 (sieheAbbildung 14.11). Sobald derMarkt ab diesem Niveau Verlusteverzeichnet, trage ich einehorizontale Linie über dem Hochein.

2. Es kommt zu Verkäufen auf demMarkt bis zu Punkt 2 bei 139,66,danach legt er wieder zu. Ichzeichne eine Linie unter diesemPunkt ein.

3. Der Markt zieht für den dritten Testwieder bis zu den Hochs an.

4. Sobald die Kurse die Höchstständetesten, kehren sie sofort um undtesten die Tiefs. Nun verzeichnen

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wir den vierten Test der Box.Sobald die Preise um 25 Prozentzurück in die Box ansteigen,platziere ich meine Orders, einenBuy-Stopp bei 140,04 und einenSell-Stopp bei 139,65.

5. Die Kurse steigen bis kurz untermeinen Buy-Stopp, kehren dann umund lösen meinen Sell-Stopp aus.Meinen Buy-Stopp behalte ich alsmeine Stopp-Loss-Order. DieKurse festigen sich fünf Stundenlang nahe den Tiefs, bevor sie nachunten ausbrechen und mein Targetbei 139,30 mit einem Gewinn von36 Pips – rund 288 US-Dollar proLot – treffen.

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Abbildung 14.11

Devisenmärkte – GBPJPY,16. Mai 2005

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1. Auf diesem 120-Minuten-Chart desGBPJPY werden die Tiefs an Punkt1 bei 197,86 zum ersten Malgetestet (siehe Abbildung 14.12).Sobald es ab diesem Wert zuKursanstiegen auf dem Marktkommt, zeichne ich eine waagrechteLinie unter den Tiefs ein.

2. Der Markt legt zu und bleibt einelange Zeit im oberen Teil seinesBereichs. Wir testen die Hochs dreiMal, bevor es zu Verkäufen kommt,um dann die Tiefs erneut zu testen.Obwohl es zu drei Tests derHöchststände kommt, zählt dies nurals Test zwei der Box. Damitdieser obere Teil des Bereichs zueinem offiziellen Bestandteil der

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Box wird, muss er durch einenweiteren entsprechenden Test derTiefs ausgeglichen werden.(Beispielsweise ergeben drei Testsdes Hochs und ein Test des Tiefskeine Box.) Ich lasse meine Linieüber den Hochs bei 199,24unverändert und warte, um zusehen, ob wir einen weiteren Testder Tiefs erhalten.

3. Bei Punkt 3 kommt es endlich zuVerkäufen auf dem Markt und zumerneuten Test der Tiefstände.

4. Es dauert nicht lang, bis der Marktwieder anzieht und die Hochs derBox bei Punkt 4 testet. Sobald dieKurse wieder 25 Prozent in dieBreite der Box zurückfallen, setze

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ich meine Buy-Stopp-Order bei199,25 und meine Sell-Stopp-Order bei 197,85.

5. Die Kurse bleiben weiterhinniedrig und erreichen meine Sell-Stopp-Order. Ich behalte meineBuy-Stopp-Order, die nun als meinStopp-Loss fungiert. Diese Kurseentwickeln sich schnell und fallenohne Verschnaufpause auf meinTarget. Ich steige mit einemGewinn von 139 Pips oder rund1.112 US-Dollar pro Kontrakt aus.

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Abbildung 14.12

Devisenmärkte – EURJPY,4. August 2005

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1. Dieses Play war besonders lustig,da es entstand, als ich gerade mitden letzten Nachbesserungen andiesem Kapitel beschäftigt war undes live auf meinerAbwicklungsplattform einfangenkonnte. Auf diesem 15-Minuten-Chart des EURJPY erhalten wirden ersten Test des Hochs bei1,3784 (siehe Abbildung 14.13).Sobald der Markt ab diesem Levelniedriger notiert, zeichne ich einehorizontale Linie über dem Hochein.

2. Es kommt zu Verkäufen auf Markt,und dieser drückt nach unten bis auflediglich 137,63. Sobald die Kurseab diesem Niveau wieder zulegen,

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zeichne ich eine waagerechte Linieunter den Tiefs ein.

3. Hier sehen wir einen weiteren Testin der Nähe des Hochs bei Punkt 3.

4. Der Markt bewegt sich wieder nachunten und testet die Tiefs. Sobalddie Kurse wieder ungefähr 25Prozent in die Box zulegen,platziere ich eine Buy-Stopp-Orderbei 137,85 und eine Sell-Stopp-Order bei 137,62.

5. Der Markt zieht direkt von denTiefstständen bis zu den Hochs unddarüber hinaus an. Meine Buy-Stopp-Order wird ausgelöst, undkurze Zeit später wird mein Targetfür einen Gewinn von 21 Pips oder168 US-Dollar pro Kontrakt

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erreicht.

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Abbildung 14.13

Die Kassen klingeln –ziehen Sie sich aus einer

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Position zurück, wenn siesich gemäß IhrenVorstellungen entwickeltBei einer Strategie ist es mein Stil,sofort mit allem, was ich habe, in denTrade einzusteigen und mich dannzurückzuziehen, wenn der Trade sich soentwickelt, wie ich will. Mein Ziel istes, immer noch ein Drittel bis zu einerHälfte meiner Position übrig zu haben,falls die Strategie mein Target trifft. Dasist ein großer Vorteil, wenn manmultiple Lots tradet. Mit nur einem Lotwürde ich von Anfang bis Ende imTrade bleiben. Mit multiplen Lotshingegen kann der Trader langsamKontrakte schließen, sodass der gesamte

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Verlust durch jegliche bereitsverzeichnete Gewinne ausgeglichenwird, falls sich der Trade umkehrt oderausgebremst wird. Bei diesemspeziellen Play war meine Buy-Stopp-Order für 75 Lots. Sobald die Märktemeinen Buy-Stopp auslösten, stieg ichden ganzen Weg bis zu meinem Target ineinzelnen Dritteln aus (siehe Abbildung14.14). Dieser Schnappschuss meinerAusführungsplattform zeigt, dass ich 25Lots bei 137,93, weitere 25 Lots bei139,05 und die letzten 25 Lots bei138,07 verkauft habe. Dies entsprichteinem Gesamtgewinn von 14.957,62 US-Dollar bei diesem Play. Dass ich diesenTrade buchstäblich ausgeführt habe, alsich mit der Deadline für dieses Kapitel

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zu kämpfen hatte, machte mir deutlich,dass das Schreiben eines Buchs wirklicheine Arbeit ist, die mit Liebe, aber auchmit Schmerz verbunden ist. Dies ist meinerstes Buch, doch ich vermute, dassmein Jahr voller Anstrengungen, in demich versucht habe, Hunderte von weißenSeiten mit halbwegs brauchbaremMaterial zu füllen, mir wahrscheinlichnetto genauso viel einbringen wird wiedieser Trade.

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Abbildung 14.14

Wenn du untergehen willst,

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quäle dich nicht in seichtenGewässern.– Bulgarisches Sprichwort –

ZUSAMMENFASSUNG DESBOX PLAY FÜRWÄHRUNGEN

Ich genieße es immer, Geschenke zuverteilen und sie über die Ferien zuöffnen. Ich meine, dass ich dieses Gefühlgenauso genieße wie das »Entdecken«einer Box, die auf den Währungsmärktenentsteht. Durch dieses Play erscheint esso, als erlebe man Weihnachten ein paarMal pro Woche, und nicht nur einmal im

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Jahr.Abschließend kann ich gar nicht

genug betonen, wie wichtig es fürTrader ist, einen Markt zu finden, der zuihrer eigenen Persönlichkeit passt, wennsie erfolgreich sein wollen. Wenn Siemeinen, dass Sie nur dann glücklichsind, wenn Sie bei Break-outs kaufenund bei Break-downs verkaufen, dannsind wahrscheinlich WährungsmärkteIhre Wahl. Währungen entwickeln sichgut und weisen einen positiven Trendauf, während der E-Mini S&Ps dazutendiert, Trader mit falschen Break-outsund Break-downs in die Irre zu führen.Mit anderen Worten: Wenn Sie Break-outs im S&P kaufen und dabeihoppsgehen, versuchen Sie es mit

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Währungen.

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15. KAPITEL

HOLP & LOHP– TrendReversals ohneSchadeneinfangen

AUF EINEM MARKT

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EINZUSTEIGEN, NUR WEILER BILLIG IST, ODER IHNZU SHORTEN, NUR WEILER TEUER IST, ISTGEFÄHRLICH – WENN SIEES NICHTFOLGENDERMASSENMACHEN.

Auf den Finanzmärkten werden dieaktuellen Kursbewegungen genau voneiner einzigen Größe bestimmt: demPreis, den die Akteure im Augenblick zuzahlen bereit sind. Eine Zufallsvariablekann überkauft werden, ein MACD

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(Moving Average ConvergenceDivergence) kann als potenzielle Short-Position einen Rollover durchführen,und Moving Averages können bis an ihreGrenzen getrieben werden. Was auchimmer geschieht, es bedeutet nicht, dasssich die Kurse ins Gegenteil verkehren.Es besteht ganz sicher eine bestimmteWahrscheinlichkeit, aber es bedeutetnicht, dass sich das ereignen wird. ImGegenteil, die Kurse können in diesenFällen der überkauften oderüberverkauften Readings eine sehr langeFrist weiterhin stärker oder schwächertendieren. 1999 blieb die Überkauft-Szenerie monatelang erhalten, und 2000sowie 2001 bleiben fast durchgehendüberverkauft. Jeder, der während des

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Abwärtstrends schrie, dass es sich umein Schnäppchen handle, machteschmerzhafte Erfahrungen.

Beinahe täglich höre ich Geschichtenvon Menschen, die ein Aktie gekaufthaben, »weil sie billig aussah«, nur umzu sehen, wie sie Tag um Tag keinenGewinn generierte. Einige dieser Aktienwie EXDS (Exodus CommunicationsInc.) und WCOM (WorldCom, Inc.)wurden in sehr kurzer Zeit sehr günstig.Letztlich erlitten jene, die Aktien aufdem Weg nach unten gekauft hatten,entweder Frust, oder sie konnten es nichtmehr aushalten und verkauftenschließlich oder – wie in vielen Fällen –stiegen aus, indem sie eins deraltbewährtesten Verkaufssignale auf dem

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ganzen Planeten verwendeten: Die Firmaerklärt ihren Bankrott, und die Aktie fälltauf null. Auch das Gegenteil war derFall: Ich hörte von Tradern, die beieiner Aktie deshalb short gingen, »weilder Kurs zu hoch aussah«. Sie erlebtenbald darauf ein Drama, weil die Aktienweiter zulegten und ihre Kontenzerstörten.

Apropos Short-Selling: Ich halte esimmer wieder für amüsant, dass Brokersich darüber unterhalten, wie gefährliches ist, eine Aktie zu shorten, da diemöglichen Verluste »unendlich« seien.Ich habe bis heute keine Aktie insUnendliche steigen, doch einige auf nullfallen sehen. Abgesehen davon ist eseine Tatsache, dass Broker und Trading-

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Unternehmen große Gewinneverzeichnen, indem sie Aktien an dieÖffentlichkeit leer verkaufen.

Beim Trading ist es niemals einegute Idee zu versuchen, ein fallendesMesser aufzufangen (eine Aktie mit sehrhohen Verlusten zu kaufen) oder aufeinen fahrenden Zug aufzuspringen (beieiner Rallye zu shorten), nur weil dieKurse »zu niedrig« oder »zu hoch«aussehen. Wie fängt also ein Trader einReversal ein, ohne Kopf und Kragen zuriskieren?

An diesem Punkt kommt dieses Setupins Spiel. Diese Methode, Hoch- undTiefstände auf den Märkten einzufangen,basiert auf der einzigen Größe, die beimTrading eine Rolle spielt: dem Kurs.

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TRADING-REGELN FÜRKÄUFE (FÜR VERKÄUFEGILT DIE UMGEKEHRTERICHTUNG)

Hierbei handelt es sich um ein ReversalPlay. Ich werde Hochs shorten und, nachBestätigung dieses Setups, bei Tiefskaufen. Generell verwende ich diesesSetup bei Swing Plays, allerdings ist esfür alle zeitlichen Rahmen, inklusivekleineren Intervallen für Intraday Plays,gültig. HOLP und LOHP sindAbkürzungen für »high of the lowperiod« (Hoch in einer Zeit mit niedrignotierenden Kursen) und »low of thehigh period« (Tief in einer Zeit mit

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höher notierenden Kursen). Wirverweisen als »HOPE« und »LOPE«darauf.

1. Finden Sie einen Markt oder eineeinzelne Aktie, die idealerweise20-Tage-Hochs (oder länger)verzeichnet. Das ist eineFaustregel; Märkte, die nur ein 17-oder 18-Tage-Hoch (oder länger)verzeichnen, sind geeignet. Es gehtdarum, dass Sie einen definitivenTrend sehen und bereit sindeinzusteigen, wenn dieser Trendsich ins Gegenteil verkehrt.

2. Identifizieren Sie den »High Bar«beim Aufwärtstrend. Das istnormalerweise der aktuelle Bar,doch er könnte auch ein paar Bars

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weiter zurückliegen. Mit »HighBar« meine ich den mit denhöchsten Kursen im Verlauf desTags in der gesamten Bewegungnach oben.

3. Sobald ich den High Bar erkannthabe, werde ich short gehen, sobalddie Kursbewegung unter dem Tiefdieses High Bar notiert.

4. Der ursprüngliche Stopp ist dasHoch des High Bar. Wenn ich amdritten Tag (oder später) noch Teildes Trades bin, beginne ich, einenTwo-Bar-Trailing-Stopp zuverwenden. Ich werde aus diesemTrade aussteigen, sobald deraktuelle Bar über dem Kursniveauschließt, das vom Two-Bar-

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Trailing-Stopp dargestellt wird.5. Auf Grund der Korrekturen bei den

Kursen während des Plays mussder Two-Bar-Trailing-Stoppvereinzelt beim aktuellen »StoppBar« gehalten werden, bis sich derTrend fortsetzt. Sobald der Trendweitergeht, kann der Two-Bar-Trailing-Stopp ebenfalls wiedernachgezogen werden. Diesgeschieht nicht sehr oft, und mirfällt auf, dass das keinen Sinnergibt, während ich diesen Texthier lese. Machen Sie sich keineSorgen, es ist nicht abhängig vonIhrer Interpretation, und es wirddeutlich werden, wenn Sie einigespezifische Beispiele sehen. Bei

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Abbildung 15.13 konzentriere ichmich besonders darauf.

Dieses Setup funktioniert auf allenMärkten und in allen Zeitrahmen. Ichverwende dieses Play normalerweisebei einzelnen Aktien und dendazugehörigen Aktienoptionen, beiAktienindex-Futures und bei Devisen mitHilfe des 60-Minuten- oder desTagescharts.

E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 7. Oktober2004

1. Abbildung 15.1 ist ein Beispiel fürdie Einstiegsmethode. Dieser

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spezielle Chart ist ein Tageschartfür die E-Mini-S&P-Futures.Sobald wir die Einstiegsmethodebesprochen haben, werden wir mitder Ausstiegsstrategie fortfahren.Es ist wichtig zu verstehen, wieman in diesen Trade einsteigt. Derweiße Bar mit der BezeichnungPunkt 1 steht für den »High Bar« imAufwärtstrend. Das Tief diesesHigh Bar liegt bei 1.133,50. DasHoch steht für die höchsten Kurse,die in mindestens 20 Tagenverzeichnet wurden. Das letzteMal, dass sich die S&Ps aufdiesem Kursniveau bewegten, waram 1. Juli 2004.

2. Da der schwarze Balken mit der

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Bezeichnung Punkt 2 das Tief desAufwärtstrends durchbrochen hat,steigen wir in diese Position amBörsenschluss dieses Tags ein.Mein Einstieg liegt bei 1.131,50.Dieser Trade hatte noch keinenAusstieg, da zu der Zeit, als dieseaktuelle Grafik erstellt wurde, nochkein Exit-Signal zu verzeichnenwar. Im Normalfall kommen, wennich diesen Trade bespreche, andieser Stelle einige Fragen. Dieerste lautet: »Kann ich in diesenTrade im Tagesverlauf einsteigen,solange er das Tief desAufwärtstrends durchbricht, anstattauf das Ende der Börsensitzung zuwarten?« Meine Antwort darauf

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lautet, dass man es kann, doch ichmöchte wirklich gern einenBörsenschluss erleben, um zubestätigen, dass die Situation aufdem Markt ernst ist. Ich bin diesenTrade oft im Tagesverlaufeingegangen, nur um dannfestzustellen, dass er über dem Tiefdes Aufwärtstrends schließt, wasdiesen Trade zunichte macht.Dadurch, dass Sie auf dasBörsenende warten, erhalten Sieeine weitere Absicherung dafür,dass tatsächlich ein Reversalvorliegt. Die andere Frage, die mirnormalerweise gestellt wird, hatmit den Einstiegszeitpunkten zu tunund damit, wie man feststellen

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kann, welcher Bar tatsächlich derHigh Bar sein wird.

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Abbildung 15.1

Natürlich wissen Sie nicht, welcher Bar

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der High Bar sein wird, der denReversal auslöst, bis dieses tatsächlicheintritt. Wird es dieser Bar sein? Odererhalten wir zuerst noch einen weiteren,höheren Bar? Sie können lediglichbeobachten, wie sich die neuen Barsentwickeln. Wenn ich einen High Baridentifiziere, dann achte ich darauf, obdie Kursbewegung unter dem Tief diesesHigh Bar schließt. Wenn der nächste Barnoch höher liegt, dann wird dieser neuehöhere Bar der High Bar. Im Prinzipziehe ich eine imaginäre Sell-Stopp-Order nach. Mein Einstieg steigtgemeinsam mit den Kursen, bis wirschließlich eine Verschnaufpause beimTief des High Bar erhalten. Obwohl essich hierbei um ein simples Konzept

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handelt, habe ich herausgefunden, dassdiejenigen, die dieses Setup nichtkennen, ein paar Beispiele benötigen, umdamit umgehen zu können. Werfen wirnun einen Blick auf diese.

E-Mini S&P – Kontrakt fürDezember 2004, 7. Oktober2004

1. Dieser Tageschart des E-Mini S&P(Abbildung 15.2) ist der gleichewie der in Abbildung 15.1. DieserChart konzentriert sich allerdingsauf den ursprünglichen Reversal-Trade, ausgehend von denTiefständen. Der Bar mit derBezeichnung Punkt 1 findet Ende

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September statt und markiert dieTiefs jener Bewegung. Hierbeihandelt es sich nicht genau um 20-Tage-Tiefs, sondern um 18-Tage-Tiefs, was ausreichend ist. Ichmöchte zum Close über dem Hochdes Abwärtstrends kaufen. DasTageshoch liegt bei 1.112.50.

2. Am nächsten Tag schließt derMarkt über diesem Bar, und ichsteige in diesen Trade kurz nach16:00 Uhr Ostküstenzeit nach Endeder regulären Börsensitzung ein.Bei 1.115,25 wird meine Orderausgeführt. Mein ursprünglicherStopp entspricht den Tiefs des Barbei ein wenig mehr als 1.100,00.

3. Ich bleibe sieben Tage lang in

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diesem Trade. Bei dem Bar mit derBezeichnung 3 schließt der S&Punter den Tiefs der zwei vorherigenBars. Sobald dies geschieht, steigeich kurz nach 16:00 Uhr aus demTrade aus und bin bei 1.132,25 miteinem Gewinn von 17,00 Punktenoder 850 US-Dollar pro Kontraktdraußen. Bitte beachten Sie, dassdieser Ausstieg bei der Long-Position mit dem Eingehen derneuen Short-Position in Abbildung15.1. zusammenfällt. Dies ist nichtimmer der Fall, aber ab und zukommt es vor.

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Abbildung 15.2

Mini-Sized Dow – Kontrakt

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für September 2004, 6.August 2004

1. Am 6. August 2004 verzeichnet derMini-Sized Dow ein neues Tiefwährend seines aktuellen Trendsund legt anschließend zu (sieheAbbildung 15.3). Dieser Barmarkiert den Tiefstwert, alsoversuche ich, mich beim Break desHochs für diese Abwärtsbewegungeinzukaufen.

2. Es dauert sieben Tage, bis derMarkt über dem Hoch desAbwärtstrends schließt. Als diesendlich am 17. August geschieht,steige ich nach dem Ende derBörsensitzung bei 9.974 ein. Mein

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ursprünglicher Stopp ist das Tiefdes Bar, der den Trade in der Nähevon 9.770 ausgelöst hat. Sobald ichmich zwei Tage lang in einemTrade befinde, verwende ich einenTwo-Bar-Trailing-Stopp.

3. Am 26. August schließt der Barunter dem Schlusskurs des Two-Bar-Trailing-Stopp. Bei 10.121steige ich mit einem Gewinn von147 Punkten oder 735 US-Dollarpro Kontrakt aus.

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Abbildung 15.3

Page 1293: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 23.Juni 2004

1. Am 23. Juni 2004 verzeichnen dieMini-Sized-Dow-Futures einengünstigen High Bar (sieheAbbildung 15.4). Das Tief diesesAufwärtstrends liegt bei

2. Am 28. Juni schließt der YM beiPunkt 2 unter dem Tief desAufwärtstrends. Ich gehe bei dieserPosition bei 10.329 zumBörsenschluss an diesem Tag short.Ich beginne mit meinem Stopp beiden Hochs des Aufwärtstrends, undsobald ich mich zwei Tage lang indiesem Trade befinde, verwende

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ich einen Two-Bar-Trailing-Stopp.Erinnern Sie sich daran, dass ichauf einen Schlusskurs über diesenWerten warte, den ich als Signalfür den Ausstieg aus dem Tradeheranziehe?

3. Am 27. Juli steige ich am Ende vonBar 3 bei 10.061 mit einem Gewinnvon 268 Punkten oder 1.340 US-Dollar pro Kontrakt aus.

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Abbildung 15.4

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E-Mini Nasdaq – Kontraktfür September 2004, 13.August 2004

1. Am 13. August 2004 liegt das Hochdes Abwärtstrends im E-MiniNasdaq bei 1.317,50 (sieheAbbildung 15.5).

2. Am 16. August steige ich bei dieserPosition bei 1.322,00 zum Ende derBörsensitzung an diesem Tag ein,da der Bar mit der Bezeichnung 2den Höchststand derAbwärtsbewegung durchbrochenhat.

3. Am 30. August steige ich am Endevon Bar 3 bei 1.367,00 mit einemGewinn von 45 Punkten oder 900

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US-Dollar pro Kontrakt aus.

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Abbildung 15.5

E-Mini Nasdaq – Kontrakt

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für September 2004, 30.Juni 2004

1. Am 30. Juni 2004 ist das Tief derAufwärtsbewegung auf demTageschart für den NQ bei1.506,00 (siehe Abbildung 15.6).

2. Am 1. Juli steigen wir bei dieserPosition zum Ende derBörsensitzung an diesem Tag bei1.494,00 ein, da der Bar mit derBezeichnung 2 den Tiefstand desAufwärtstrends durchbrochen hat.

3. Nachdem es zu Verkäufen beim NQkommt, verwenden wir nun denTwo-Bar-Trailing-Stopp. Am 29.Juli schließen die Kurse überunserem Trailing-Stopp, und wir

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steigen am Ende des Bar mit derBezeichnung Punkt 3 bei 1.401,50mit einem Gewinn von 92,50Punkten oder 1.850 US-Dollar proKontrakt aus.

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Abbildung 15.6

30-jährige Staatsanleihe –

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Kontrakt für Dezember2004, 28. Juli 2004

1. Am 28. Juli 2004 beläuft sich dasHoch des Abwärtstrends für die30-jährigen Staatsanleihen auf 10626/32. Dies können wir anhand desBar mit der Bezeichnung Punkt 1ablesen (siehe Abbildung 15.7).

2. Da der Bar mit der BezeichnungPunkt 2 das Hoch desAbwärtstrends durchbrochen hat,gehen wir eine Long-Position amTagesende bei 106 31/32 ein,

3. Wir ziehen unseren Stoppallmählich nach, und am 23. Auguststeigen wir am Ende des Bar mitder Bezeichnung Punkt 3 bei 110

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16/32 aus.

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Abbildung 15.7

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Devisenmärkte – EURUSD,31. Dezember 2004

1. Am 31. Dezember 2004 verzeichnetder EURUSD Kurseinbrüche undschließt unter dem Tief desAufwärtstrends (siehe Abbildung15.8). Für Short-Positionen beträgtder Einstiegskurs 1,3553.

2. Die nächsten fünf Tage fallen dieKurse auf dem Markt weiter, bevorsie abflachen. Am 12. Januar wirdder Stopp erreicht, und wir steigenbei 1,3254 mit einem Gewinn von299 Pips oder 2.999 US-Dollar proLot aus.

3. Am 4. Februar weist der EURUSDbeinahe neue 20-Tages-Tiefs auf

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und ist nun ein Kandidat für diesesSetup. Das Einstiegssignalerscheint am 9. Februar, an dem derSchlusskurs über dem Hoch desAbwärtstrends liegt. Der Entrywird bei 1,2803 durchgeführt.

4. Die Märkte ziehen an, bis der Two-Bar-Trailing-Stopp am 1. März bei1,3186 mit einem Gewinn von 386Pips oder 3.860 US-Dollar progehandeltem Lot erreicht wird.

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Abbildung 15.8

GOOG (Google Inc) – 2.September 2004

1. Am 2. September 2004 liegt das

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Hoch der Abwärtsbewegung derGoogle-Aktie bei 102,37 beim Barmit der Bezeichnung Punkt 1 (sieheAbbildung 15.9). Das Tief ist indiesem Fall kein 20-Tage-Tief,doch GOOG war gerade erst vorelf Tagen am 19. August 2004 andie Börse gegangen.

2. Am 10. September steigen wir beidieser Position zum Ende derBörsensitzung bei 105,33 ein, dader Bar mit der Bezeichnung Punkt2 das Hoch des Abwärtstrendsdurchbrochen hat.

3. Wir beginnen damit, unseren Stoppnachzuziehen, und am 12. Oktobersteigen wir am Ende des Bar mitder Bezeichnung 3 bei 136,55 mit

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einem Gewinn von ein bisschenmehr als 30 Punkten aus.

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Abbildung 15.9

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TZOO (Travelzoo Inc) – 30.August 2004

1. Am 30. August 2004 beläuft sichdas Hoch im Abwärtstrend derAktie von TZOO auf 42,37 beimBar mit der Bezeichnung 1 (sieheAbbildung 15.10).

2. Am 31. August durchbricht der Barmit der Bezeichnung 2 das Hochdes Abwärtstrends, und wir steigenbei dieser Position zum Zeitpunktdes Handelsschlusses bei 45,00ein.

3. Am 28. September steigen wir amEnde von Bar 3 bei 56,42 aus.Hierbei handelt es sich um einender Trades, bei dem es

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rückblickend betrachtet »genial«gewesen wäre, beim Break desTwo-Bar-Trailings-Stopps imTagesverlauf auszusteigen. DieserAusstieg lag bei rund 70 US-Dollar. Allerdings habe ich diesesPlay auf beide Arten gespielt, undes hat sich herausgestellt, dass derIntraday-Stopp den Trader zumAusstieg aus einer Position bringt,die noch viel Raum für weitereBewegungen hat. Trotz allemverzeichnen wir immer noch einenNettogewinn von zwölf Punkten ausdiesem Trade.

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Abbildung 15.10

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EXM (Excel MaritimeCarrier Ltd.) – 2. September2004

1. Am 2. September 2004 beträgt dasHoch der Abwärtsbewegung für dieAktie von EXM bei dem Bar mitder Bezeichnung 1 23,50 (sieheAbbildung 15.11).

2. Am 3. September steigen wir beidieser Position bei 24,21 zum Endeder Börsensitzung ein, da der Barmit der Bezeichnung 2 denHöchststand des Abwärtstrendsdurchbrochen hat.

3. Am 15. September wird unserTrailing-Stopp erreicht, und wirsteigen am Ende von Bar 3 bei

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38,00 mit einem Gewinn von fast14 Punkten aus. Bei diesem Playwurden wir ausgestoppt, kurz bevordie Aktie im Zeitraum von dreiweiteren Handelstagen noch einmalum weitere 30 Punkte in die Höheschnellte. Dies fällt wieder unterdie Rubrik »Geniestreiche in derRückschau«.

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Abbildung 15.11

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Devisenmärkte – EURGBP,16. Juni 2005

1. Ich mag dieses Beispiel, da eszeigt, wie wichtig es ist, sich ansein Setup zu halten. Am 16. Juniverzeichnete der EURGBP neueTiefstände. Am nächsten Tagkehrten sich die Kurse um undschlossen über dem Hoch dieserAbwärtsbewegung, was wiederumein Long-Signal auslöste (sieheAbbildung 15.12).

2. Ich ging long, und eine Gruppe vonTradern, mit denen ichzusammenarbeite, ging ebenso long.Unser Einstiegskurs lag bei 0,6709.

3. EURGBP verkehrte sich ins

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Gegenteil und schloss unterunserem Two-Bar-Trailing-Stopp.Unser Kurs beim Ausstieg lag bei0,6632 bei Punkt 3 am 23. Juni,dies entspricht einem Verlust von77 Pips. Dieser Bar kennzeichneteauch ein neues Tief und wurde zumneuen Signal-Bar in diesem Setup.

4. Am 29. Juni bei Punkt 4verzeichnen wir einen weiterenSchlusskurs über dem Hoch derAbwärtsbewegung, und ich steigebei 0,6680 ein. Andere Devisen-Trader, mit denen ichzusammenarbeite, verzichteten aufdieses Setup, da sie immer nochunter den ersten Verlusten litten.

5. EURGBP zieht angenehm an, und

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der Two-Bar-Trailing-Stopp wirdam 13. Juli bei Punkt 5 bei 0,6851mit einem Gewinn von 171 Pipserreicht. Der entscheidende Punktbei diesem Beispiel liegt darin zuzeigen, wie wichtig es ist, einbestimmtes Setup wegenpersönlicher Gefühle nichteinzugehen. Wenn das vorherigeSetup ein Verlustgeschäft war,werden die meisten neuen Tradervom nächsten Setup gefühlsmäßigdie Finger lassen, da sie sich nochan das jüngste Mal, als sie das Playeingingen, erinnern. In Wahrheithaben unsere Gefühle nichts damitzu tun, wie sich der nächste Tradeentwickelt. Wir wissen nie

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wirklich, was der Markt alsNächstes tun wird, doch wir könnenunsere Arbeit fortsetzen, uns anunsere Setups halten und versuchen,damit unseren Lebensunterhalt zuverdienen.

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Abbildung 15.12

Devisenmärkte – GBPUSD,

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29. August 20031. Bei diesem Beispiel werde ich

mich ebenfalls auf Regel 5konzentrieren, die da lautet, dassman einen Stopp unverändert lässt,bis sich der Trend fortsetzt (sieheAbbildung 15.13). Wie ich bereitssagte, geschieht dies nicht sehrhäufig, doch ab und an trifft es zu,und es wird verständlich, sobaldich es Ihnen einmal erklärt habe.Das ist ein Wochenchart desGBPUSD. Ich verwende gernWochencharts, um winzige TrendReversals einzufangen, da diese inBig Plays resultieren können. DieStopps sind ebenfalls weiter, sodass es von entscheidender

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Bedeutung ist, die Größe beidiesem weiteren Zeitrahmen richtigzu positionieren. Bei diesemWochenchart wird der neue LowBar in der Woche vom 29. Augustmit einem Tief bei 1,5620generiert. Genau in der nächstenWoche fallen die Kurse unterdieses Niveau auf 1,5612 undschaffen dadurch einen neuen LowBar. Da es sich hier um einenWeekly Bar handelt, werden alleAktionen am Ende der Wochedurchgeführt. Diese Plays erforderneine Menge Geduld.

2. Am 12. September bei Punkt 2 gibtes einen Schlusskurs über demHoch des Abwärtstrends der

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Woche. Der Einstieg findet bei1,6037 statt.

3. In der Folgewoche legt GBPUSDgewaltig zu und zieht dann über dienächsten Wochen hinwegallmählich an. Während der Wochedes 9. November, eingezeichnet beiPunkt 3, fallen die Kurse imWochenverlauf unter den Two-Bar-Trailing-Stopp, steigen aber danachwieder an und schließen bei 30Pips über dem Tief. Wenn wir andieser Stelle den Two-Bar-Trailing-Stopp zum nächsten Barnach oben angepasst hätten, wärenwir ausgestoppt worden, da dieKurse bereits unter diesem neuenStopp gehandelt werden. Darüber

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spreche ich in Punkt 5. Darum lasseich meinen Closing-Stoppunverändert, was durch die längereLinie von Punkt 3 aus angezeigtwird. Ich werde meinen Stopp dortbelassen, bis ich ausgestoppt werdeoder die Kurse neue Trendhochsverzeichnen.

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Abbildung 15.13

4. Bei Punkt 4 kommt es zu denTrendhochs der Kurse. Ich bleibedabei und setze meinen Two-Bar-Trailing-Stopp fort.

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5. GBPUSD legt stark zu, bis meinTwo-Bar-Trailing während derWoche des 5. März 2004 –ungefähr sechs Monate nachmeinem Einstieg – mit einemGewinn von 2.424 Pips oder24.240 US-Dollar pro Kontrakterreicht wird. Diese Art von Trademacht die Devisenmärkteinteressant, da ein Trader beidiesem Beispiel ein Konto mit50.000 US-Dollar nehmen und mitHilfe dieses Trades Millionenverdienen könnte. Ich muss nichterwähnen, dass es ebenso einoffensichtliches Risiko gibt, diegesamten 50.000 US-Dollar zuverlieren. Es würde ja keinen Spaß

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machen, wenn es zu leicht wäre.

ZUSAMMENFASSUNG DERHOLP & LOHP PLAYS

Es gibt zwei Wege zu versuchen, Hochsund Tiefs einzufangen: den falschen undden einzigen Weg. Eine Aktie oder einenMarkt zu shorten, weil sie oder er zuhoch liegt, ist für Trader ihreInterpretation von Selbstmord. Genauwie ein Hund, der einen im Allgemeinenwissen lässt, dass er einen angreifenwird, so werden Sie auch die Märktewissen lassen, wann die Zeit reif für einReversal ist. Sie müssen nur aufmerksamund stets bereit für das geeignete

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Einstiegssignal sein.

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16. KAPITEL

PropulsionPlays – SwingPlays bei Aktien,Single-Stock-Futures undAktienoptionen

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VORBEREITUNG AUFGRÖSSERE BEWEGUNGENBEI EINZELNEN AKTIEN

Meiner Meinung nach sind die größtenRisikoträger an der Wall Street dieLangzeitinvestoren. Sie werden stur ihreAktie halten, die sie vor drei Jahrengekauft haben, da sie »auf lange Sicht«investieren. Dabei spielt es keine Rolle,dass das Unternehmen Gläubiger wieden letzten Dreck behandelt. Es spieltebenso keine Rolle, dass der Aktienkursinzwischen 80 Prozent unter demEinstiegskurs liegt. Es spielt nichteinmal eine Rolle, dass der CFO neulichdabei ertappt wurde, wie er eine kleine

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Gefängniszelle mit Martha Stewartteilte. Aus Sicht der Langzeitinvestorenist lediglich ein Aspekt von Bedeutung:Sie hegen einen blinden Glauben daran,dass sich für sie – komme was wolle –dank ihrer Zurückhaltung und ihreslangfristigen Standpunkts am Ende alleszum Guten entwickeln werde. Ende gut,alles gut, richtig? Natürlich. Leiderbefinden wir uns nicht in einemTheaterstück von Shakespeare, sondernan der Wall Street.

Diese Lage erschien mir im Februar2000 glasklar und in vollerFarbenpracht. Erst kam der Super Bowl.Ich erinnere mich nicht einmal daran,wer gegen wen spielte, doch die 18Werbespots blieben mir im Gedächtnis,

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denn in ihnen wurde für diverseDotcom-Unternehmen geworben, die ihrgesamtes Jahresbudget für Marketing indiesen einen 30-Sekunden-Spot gesteckthatten. Ich erinnere mich außerdemdaran, dass zu dieser Zeit die erste»Daytrading Expo« in Südkalifornienstattfand. Und schließlich weiß ich noch,dass mein Kühlschrank kaputtging. Nichtder tatsächliche Defekt warbemerkenswert, sondern der Mann ausden Gelben Seiten, den ich anrief undder zu mir kam, um ihn zu reparieren.Die Arbeit dauerte genau 84 Minuten.Die ersten zwölf Minuten verbrachte erdamit, den Kühlschrank zu reparieren.Die übrige Zeit verbrachte er damit, mirüber seine Lieblingsaktien im Nasdaq zu

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erzählen und warum Cisco 500 US-Dollar pro Aktie wert sei. Ungefähr zurHalbzeit seines Vortrags versuchte ichihn zu bremsen, um ihm zu sagen, dassetwas Speichel am seinem Kinn hing,doch er wollte nicht aufhören. Währender das Internet in den Himmel lobte,realisierte ich, dass es so viel Aufregungauf diesem aktuellen Markt gibt, dass eswirklich keine Rolle spielt, wie weit dieKurse fallen, wenn der Crash schließlicheintritt – die Menschen waren nunGläubige, und sie würden ihre Aktienbehalten, bis sie ihren Margin Callerhielten. Als der Elektriker mein Hausverlassen hatte, warf ich einen Blick aufmeine Charts, um zu sehen, ob esirgendwelche Breaks des Tiefs des

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Aufwärtstrends gebe. An diesem Tagkeine, doch einen Monat später warendann zahlreiche zu verzeichnen.

Ich verwende in der Tat einen Teilmeiner Bemühungen darauf, neueUnternehmen zu finden, die das Potenzialbesitzen, mit einem neuen Produkt dengroßen Wurf zu landen, wiebeispielsweise RIMM (Research inMotion Ltd.) oder TASR (TaserInternational Inc.). Auf den Märkten gibtes viele langfristige Gelegenheiten, diedem Trend folgen, sowohl auf der Long-als auch auf der Short-Seite. Allerdingsbesteht meine Trading-Nische nichtdaraus, den nächsten Konzern zu finden,der sich wie Microsoft entwickelt. Wennes mir gelingt, ist das großartig, aber in

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der Zwischenzeit werde ich weiterAusschau nach Setups halten. Ausdiesem Grund sind die meisten meiner»Langzeitinvestitionen« auf denAktienmärkten mit Swing Tradingverbunden, und eins meiner beliebtestenSetups ist das Propulsion Play, wie iches nenne. Hierbei handelt es sich umeinen systematischen Ansatz, sich beiAktien über einige Tage oder einigeWochen hinweg zu positionieren. 70Prozent des Tags verbringen einzelneAktien mit Geschäften in einem engenBereich und sammeln Energie für ihrenächste große Bewegung. Dieser Ansatzist für Aktien geeignet, die ihreVerschnaufpause überstanden haben undsich bereitmachen, sich wieder nach

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oben (oder unten) zu bewegen.Der Knackpunkt ist es, sich bereits in

einer Aktie zu befinden, wenn diese ihrenächste Bewegung nach oben (für Long-Positionen) oder nach unten (für Short-Positionen) macht, anstatt zu versuchen,sie im Tagesverlauf zu jagen. DerGrund, warum ich dies gern tue, istfolgender: Häufig gibt es imTagesverlauf sehr wenige Trading-Möglichkeiten bei den Aktienindizes.Wenn dies allerdings der Fall ist, wirdes immer einzelne Aktien geben, dieihren Kurs ändern. Dadurch, dass ichseit einigen Tagen oder einigen Wochenin diesen Aktien positioniert bin,verspüre ich nicht den Drang, beiIntraday-Trades in Stock-Index-Futures

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einzusteigen, wenn es kein wirklichesSetup gibt. Das liegt daran, dass ichbereits Positionen eingegangen bin, diedazu dienen, sich die nächste »Mini-Bewegung« zunutze zu machen.

Bei diesem Setup fokussiere ichmich größtenteils auf einzelne Aktien.Bei solchen, die allerdings auch mitSingle-Stock-Futures (SSF) undAktienoptionen gehandelt werden,werde ich Plays mit diesen Instrumentenebenso in Erwägung ziehen. Da SSFsnoch sehr neu sind und viele Traderfalsch mit Optionen umgehen, werde ichein wenig Zeit darauf verwenden,zusammenzufassen, wie sie funktionierenund wie ich sie verwende. Los geht’s.

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DER RATGEBER FÜRTRADER ZUM THEMASINGLE-STOCK-FUTURES

Single-Stock-Futures (SSFs) sindFutures-Kontrakte auf Aktien einzelnerUnternehmen. Zurzeit gibt es 130bekannte Aktien wie etwa IBM, QCOM,EBAY, GOOG, RIMM und MSFR, diemit Futures versehen sind. Dies ist eineaktuelle Entwicklung, da deramerikanische Kongress erst Ende 2000Gesetze verabschiedet hat, die dasVerbot dieser Produkte lockerten, diebereits in Europa und anderen Länderngehandelt wurden. Es gibt auch Futures-Kontrakte auf viele Exchange Traded

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Funds (ETFs). Eine vollständige Listemit allen Single-Stock-Futures findenSie auf der Websitewww.onechicago.com.

One Chicago ist eine elektronischeBörse und gleichzeitig ein Joint Ventureder Chicago Boards Options Exchange(CBOE), der Chicago MerchantileExchange Inc. (CME) und des ChicagoBoard of Trade (CBOT). Wiefunktionieren die SFFs nun, und wieverwendet sie ein Trader?

Viele Broker passen sich nurallmählich diesen neuen Trading-Instrumenten an, aber sie holen auf. Daes sich um Futures-Kontrakte handelt, istein entsprechendes Konto notwendig, umdamit traden zu können. Zusätzlich ist

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die Zusammenarbeit mit einem Brokervon Nöten, der bereit ist, dieseKontrakte zu handeln; nicht jeder Brokerist dafür ausgestattet, solche Trading-Instrumente zu verwalten. Sobald dieserledigt ist, werden SFFs genauso wienormale Futures-Kontrakte gehandelt, dasie wie die Mini-Stock-Index-Futuresbei eCBOT und Globex verfügbar sind.

Während die Mini-Stock-Index-Futures-Kontrakte wie YM und ESquartalsweise gehandelt werden,geschieht dies bei den SFFs monatlich.Trader, die nicht mit denBuchstabencodes für die einzelnenMonate vertraut sind, sollten dies hierabschreiben und als Orientierungshilfean die Wand kleben. Sie treffen auf alle

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Futures-Kontrakte zu:F = JanuarG = FebruarH = MärzJ = AprilK = MaiM = JuniN = JuliQ = AugustU = SeptemberV = OktoberX = NovemberZ = Dezember

Um einen Quote auf einen EBAY (EbayInc)-Single-Stock-Futures-Kontrakt inTrade Station zu erhalten, tippt ein

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Trader normalerweise EBAY (zuGrunde liegendes Kürzel für die Aktie)1C (One Chicago) V (Monatscode) 05(Jahr) ein. Folglich würde der finaleQuote für eBay® Oktober 2005 SFFs soaussehen: EBAY1CV05.

Die SFFs bieten einige Vorteile, dieich für besonders positiv halte. Erstenstrifft die »25.000 US-Dollar DaytradingRule« nicht zu. Aktive Trader, die einKonto von 50.000 US-Dollar besitzenund davon 26.000 US-Dollar inOptionsgeschäften angelegt haben,werden plötzlich von ihrem Glückverlassen. Sie werden nicht in der Lagesein, irgendein neues Aktien- oderOptionsgeschäft abzuschließen, da derBroker den Wert der Optionen nicht zum

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Kapital des Traders hinzuzählen wird.Diese Situation würde ihren »zählbaren«Kontostand auf unter 25.000 US-Dollarfallen lassen, so dass sie nicht mehr inder Lage sind, neue Tradesdurchzuführen. Das ist mit Sicherheitsehr ärgerlich. SSFs bieten den Vorteilder »just in the money«-Optionen ohnedie Vorbehalte, die »pattern daytraders« und die Größe ihres Kontoseinschränken. Hier noch ein paarweitere Schlüsselaspekte:

Bei Kapitalkonten kann der Tradereine Zwei-zu-eins-Overnight-Margin erhalten, und der erhobeneZins ist genauso hoch wie der, denjemand für einunterdurchschnittliches

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Kreditkartengeschäft bezahlenwürde. Bei SSF kann derGegenwert von einer Fünf-zu-eins-Margin verzeichnet werden, und esgibt keine Zinsgebühren.Ein Hebel von fünf zu einsentspricht einem Gewinn von 20Prozent des Kaufpreises der zuGrunde liegenden Aktie. EinTrader, der Anteile an IBM imWert von 10.000 US-Dollar (100Aktien zu je 100 US-Dollar) durchVerwendung eines IBM-SSF-Kontrakts erwirbt, müsste lediglichmit 2.000 US-Dollar aufkommen.Ein Trader, der zehn KontrakteIBM1C bei 95 US-Dollar (IBM-Anteile im Wert von 95.000 US-

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Dollar) kaufte, müsste 19.000 US-Dollar zahlen, und so weiter.Beim Short-Selling muss derTrader auf einen Uptick warten,damit seine gesamte Orderausgeführt wird. Diese Uptick-Regel gibt es beim Short-Sellingvon SSF-Kontrakten nicht. Diesverliert allerdings an Bedeutung, daman immer mehr Aktien beiDownticks shorten kann.Ein SSF-Kontrakt entspricht 100Aktien des gesamtenAktienkapitals.Eine Ein-Punkt-Bewegung ergibt100 US-Dollar pro Kontrakt.Es handelt sich hierbei umMonatskontrakte, die genau wie

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Optionen am dritten Freitag einesMonats auslaufen. Wenn Tradereinen Kontrakt für Februar an demTag halten, an dem er abläuft,müssen sie den Kontrakt fürFebruar verkaufen und den Kontraktfür März kaufen. Dies bezeichnetman als Roll-over in den nächstenMonat. Wenn Trader den Kontraktnach dem Ablauf halten, wird dasKapital auf ihr Konto»transferiert«. Machen Sie sichkeine Sorgen darüber, dass Sieetwas vergessen könnten, dennBroker wollen sich nicht darumkümmern und werden Sie anrufenund darauf drängen, dass Sie ihrePositionen einige Tage vor Ablauf

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glattstellen.

Die häufigste Frage, die mir bei SSFsgestellt werden, dreht sich um dasVolumen. Bei vielen dieser Kontraktewerden zurzeit nur geringe Voluminagehandelt, und das ist für Trader einoffensichtlicher Grund zur Beunruhigung.Wichtig ist jedoch zu wissen, dass sichdas »tatsächliche Volumen« eines SSF-Kontrakts in der zu Grunde liegendenAktie befindet. Die Lead Market Marker(LMM) und Market Marker (MM) fürSSF-Produkte verdienen ihrenLebensunterhalt damit, SSF-Kontrakte zukaufen oder zu verkaufen und direkt imAnschluss diese Position mit dem zuGrunde liegenden Kapitalstock zu

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schützen oder zu arbitrieren. Da anvielen Börsen Millionen von Aktiengehandelt werden, ist dieGesamtausführung der Order keinProblem. An manchen Tagen war ich derEinzige, der die SSF gehandelt hat, undich habe immer noch kein Problemdamit, bei der Position einundauszusteigen. An diesen Tagen, dieimmer seltener werden, da das Volumenstetig zunimmt, ist es für mich eineFreude zu wissen, dass ich der einzigeMensch auf der ganzen Welt bin, derGeld mit diesem Trade erwirtschaftethat.

Die andere Frage, die mir Traderstellen, betrifft die Spreads. Wenn keineOrders eingehen, dann lassen die LMMs

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und MMs die Spreads weit. Der Grunddafür liegt darin, dass sie am Ende nichtgegeneinander traden. Sobald allerdingseine tatsächliche Order verzeichnetwird, werden sie das Gebot schließenund dazu auffordern, mit der zu Grundeliegenden Aktie in Übereinstimmung zusein und diese aufzukaufen. Darumverwende ich nie Market-Orders, wennich bei einem SSF-Trade einsteige. Ichschaue einfach nach, um zu erkennen, beiwelchem Wert die entsprechende Aktiegehandelt wird, und setze eine Limit-Order auf der Basis des zu Grundeliegenden Aktienkurses.

Ein weiterer Punkt, den es bei SSFszu beachten gilt, ist, dass die Charts imAugenblick ziemlich nutzlos sind. Das

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Volumen ändert sich sporadisch, unddeshalb sind die Charts nichtaussagekräftig. Am besten verfolgen Sieden zu Grunde liegenden Kapitalstockund orientieren anschließend alle IhreEntscheidungen im Hinblick auf den Ein-und Ausstieg bei SSFs auf der zu Grundeliegenden Aktie. Mein Vorgehen bestehtdarin, den Chart für einen zu Grundeliegenden Kapitalstock einzurichten unddann die Quotes sowohl für denKapitalstock als auch für den SSF-Kontrakt darunter zu setzen, um zu sehen,wo das aktuelle Gebot liegt. Da jedochdie meisten meiner Trades bei den SSFsSwing-Trades sind, verfolge ich dieCharts nicht im Tagesverlauf. Ich setzelediglich meine Limit-Orders in der

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Nacht davor auf Basis des Cash-Chartsund warte dann bis zum Ende des Tags,um zu sehen, ob meine gesamte Orderausgeführt wurde.

Wir werden gleich einen Blick aufein paar Sample Plays bei EBAY undQCOM werfen. Doch zunächst möchteich kurz noch über Optionen sprechen.

DIE EINZIGEMÖGLICHKEIT, EINZELNEAKTIENOPTIONEN ZUHANDELN

Ich schreibe diesen Text mit derVoraussetzung, dass der Leser weiß,

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was Optionen sind und wie siefunktionieren. Wenn dies nicht der Fallist, empfehle ich die zahlreichenWebseiten, die Optionen im Detailerklären. Sie sollten wissen, wasOptionen sind und wie sie funktionieren,falls Sie planen, sie in Zukunft zuhandeln. Ich verschaffe Ihnen hierlediglich einen kurzen Überblick underkläre Ihnen, wie ich Optionen inmeinen Trading-Plan einbaue.

Es gibt zahlreiche komplizierteStrategien für Optionen, und vieleMenschen verbringen Hunderte vonStunden damit, nach der perfektenStrategie für das »garantierteEinkommen« zu suchen. Die Mehrzahldieser Strategien funktioniert wunderbar,

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wenn die Märkte an Kursbereichegebunden sind – was die meiste Zeit derFall ist. Dann kommt die unvermeidlichegroße Rallye oder die Wende nach unten– und all diese Menschen stehen imRegen. Viele Trader und Fonds machtensich Mitte der 90er Jahre mit demVerkauf von Naked Puts ein schönesLeben. Hierbei handelt es sich um Put-Optionen, dessen Herausgeber keineShort-Position bei der Aktie hält, für dieer eine Put-Option herausgegeben hat.Das Ziel in diesem Fall ist, dass dieOptionen wertlos ablaufen und die PutWriters den Optionspreis kassieren.Nach und nach erschienen viele Bücherüber »Taxifahrermillionäre«, die diese»unglaubliche« Trading-Strategie »für

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schnellen Reichtum« entdeckt hatten.Dann kam der 27. Oktober 1997.

Schon den gesamten Oktober überbefanden sich die Märkte auf Talfahrt,und viele der besagten Taxifahrerwaren, genauso wie zahlreiche großeFonds mit Vermögenswerten von einigenHundert Millionen Dollar, damitbeschäftigt, Naked Puts zu verkaufen.Die Broker, welche die Fondsverwalteten, wurden allmählich nervös,da sich die Position zum Nachteil derFonds entwickelt hatte – bis zu demPunkt, ab dem die Kurse nicht mehr weitfallen mussten, um allmählich MarginCalls zu erzwingen. Die Broker, welchedie Strategie der Fonds nicht so ganzverstanden, fingen an, diskrete Anrufe

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bei anderen Tradern zu tätigen und zufragen, was geschehen würde, »wennder Dow ein paar Hundert Punkteverliert« – im Lauf der kommendenWoche oder so. Die Antwort wareinfach: Diese Fonds wären gezwungen,ihre Positionen auf Grund von MarginCalls aufzulösen, und dies würde zueinem massiven Verkaufsdruck auf denGesamtmärkten führen. Die S&P-500-Parketthändler an der CME bekamendavon Wind und machten sich allmählichbereit für diese Situation.

Am 16. Oktober 1997 durchbrachder Dow seine aktuelleAufwärtstrendlinie, wie bei Punkt aufAbbildung 16.1 zu sehen ist. Dann legteder Dow wieder zu und schloss am 22.

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Oktober bei 8.034,65 Punkten, knappunter der durchbrochenen Trendlinie beiPunkt 2. Dies ist ein weit verbreitetesEreignis auf allen Märkten: Sobald einTrendkanal durchbrochen wird, legendie Märkte zu und testen ihn ein letztesMal, bevor es zum Roll-over kommt. Ichnenne es »den Abschiedskuss für dieTrendlinie«. Am 24. Oktober schlossder Dow an Punkt 3 bei 7.715,41, waseinem Verlust von 319,24 Zählernentspricht. Dies löste am Freitag diehohe Anzahl an erzwungenen MarginCalls nach Börsenschluss aus. DasMargin Call Selling würde am Montagstattfinden. Am Montag eröffnete derDow bei 7.633,14 mit einem Verlust von82,27. Dann setzten die erzwungenen

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Verkäufe über die Margin Calls ein –und die S&P-Pit-Trader, die wussten,was geschieht, traten einfach in denHintergrund und nahmen Abstand vonihren Geboten. Ohne Unterstützung aufden Märkten fiel der Dow Jones schnellund schloss bei 7.161,39 mit einemTagesverlust von 554,02 (siehe Punkt 4).Als am Montag die Schlussglockeertönte, hatten all jene, die ihrenLebensunterhalt damit verdient hatten,Naked Puts zu verkaufen, eine MengeGeld verloren. Die betroffenen Fondsverloren nicht nur all das Geld, das vonihnen verwaltet wurde, am Endeschuldeten sie den Brokern sogar nochGeld. Oder um es präziserauszudrücken: Diejenigen, die in die

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Fonds investiert hatten, verloren ihrgesamtes Vermögen und standen amEnde mit höheren Schulden da, als siezunächst in die Fonds investiert hatten.

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Abbildung 16.1

Viele Metaphern fallen mir dazu ein,doch ich werde darauf verzichten, sie

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hier zu nennen. Nachdem all dieseMenschen von den Märktenverschwunden waren, waren Letzterebereit anzuziehen. Am darauf folgendenTag verzeichneten die Märkte weitereTiefstände und erreichten 6.927 Punktebei Punkt 5, es kam also zu einemVerlust von mehr als 1.000 Punkten andrei Handelstagen, bevor die Kurseabrupt an einem Tiefststand anlangten.Der Dow schloss an diesem Tag dannbei 7.498,32 mit einem Plus von 336,93Punkten und legte von da an konstant zu.Sobald es keine Naked-Put-Verkäufermehr gab, konnte sich der Aufwärtstrendfortsetzen, und es gab nichts anderesmehr zu tun.

In Ordnung – wie nutze ich nun

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Optionen? Die einzige Art und Weise,wie ich Optionen verwende, ist alsMittel, um Aktien zu einem günstigerenKurs zu halten. Auf Grund desAufschlags und des zeitlichenWertverfalls bin ich sehr wählerisch beiden Optionen, die ich kaufe. Ich werdemich zum Beispiel nicht an MoneyOptions beteiligen, da es sich dort nurum Prämien dreht und sie eineMilchmädchenrechnung sind. Ausdiesem Grund möchte ich über Optionensprechen, die »in the money« gehandeltwerden (von »in the money« sprichtman, wenn der Basispreis einer Optionsich unter dem aktuellen Marktpreis fürCall-Optionen befindet und wenn derBasispreis über dem aktuellen

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Marktpreis für Put-Optionen liegt), wennnicht sogar mehr, um eine Option zukaufen, bei der der Aufschlag wenigerals 30 Prozent des Anschaffungspreisesbeträgt. Da ich dieses Kapitel Anfang2005 verfasse, ist der Aufpreis beiOptionen allgemein niedrig, so dass ichfür gewöhnlich Optionen einen Strike imGeld kaufen kann, um dieses Kriteriumzu erfüllen. 1999 und 2000 erreichtendie Aufschläge bei Optionen extremeAusmaße, und ich musste oft fünf biszehn Strikes im Geld gehen, umOptionen zu kaufen, die meinen Kriterienentsprachen. Ich erinnere mich daran,dass die Aktie von QCOM bei 250Dollar notierte, bevor es zum berühmt-berüchtigten »Anstieg auf die Tausend«

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Ende 1999 kam. Die Money-Call-Optionen lagen bei 45 Dollar. Um Callszu kaufen, die nur aus 30 Prozent Prämiebestanden, musste ich fast 15 Strikes imGeld gehen.

Die in Abbildung 16.2 dargestellteTabelle für Optionen zeigt verschiedeneBasispreise und Verfallmonate fürGOOG. Als diese Tabelle AnfangNovember 2004 erstellte wurde, wurdeGOOG bei 191,67 Dollar gehandelt. Ichbin daran interessiert, einen Call dieserAktie zu kaufen, also werfe ich einenBlick auf die Kontrakte für die nächstenMonate, die im Geld sind. Da GOOGeine volatile Aktie mit einem hohen Kursist, wird der Optionsaufpreis hoch sein –je größer die Volatilität, desto höher der

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Aufschlag. In diesem Fall schaue ich aufdie November-180-Calls, die zweiStrikes im Geld liegen. Der Zuschlag aufdiese ist immer noch sehr hoch, und ichmuss einen weiteren Basispreis nachunten gehen – auf die November-175-Calls, um mein Kriterium zu erfüllen,wonach der Aufpreis weniger als 30Prozent des gesamten Kaufpreisesbetragen soll. Der amateurhafteOptionshändler wird in diesem Fall dieNovember-200-Calls kaufen, da diesemit 2,55 Dollar so »billig« sind. Daspielt es keine Rolle, dass sie wertlosablaufen werden. Bei Puts beobachte ichzunächst die November-200-Puts, dochdiese sind zu kostenintensiv. Die 210erentsprechen beinahe meinen

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Vorstellungen, doch die 220er sindbesser im Hinblick auf den Aufpreis,den ich zahlen bereit bin. Erinnern Siesich daran, dass ich lediglich versuche,die eigentliche Aktie zu einemgünstigeren Kurs zu kaufen (oder zushorten)? Das bedeutet, dass ich keinengroßen Aufschlag zahlen will. Bei einemBlick auf den nächsten Monat Dezembersteigen die Kurse für die gleichenBasispreise sehr stark an, also bleibeich bei den Kontrakten für diesen Monatund warte, bis diese verfallen, bevor ichden Roll-over in den Dezemberdurchführe, falls ich muss. Ich werdegleich mehr über das Herausfinden vonAufschlägen erzählen.

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Abbildung 16.2

Im Gegensatz zu GOOG ist IBM eineAktie mit einem stabileren Kurs, und diePrämien sind in diesem Fall nicht sohoch.

Da die Aktie bei 91,20 US-Dollargehandelt wird, kümmere ich mich

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zunächst um die November-90-Calls,doch die haben einen zu hohen Aufpreis(siehe Abbildung 16.2). Auf der Put-Seite funktionierte der erste Strike imGeld, der 95er, einwandfrei. BeachtenSie, dass man sogar in den nächstenMonaten zu den Dezember-95ern gehenkönnte und nur ein wenig mehr Prämiezahlen müsste. Ich fokussiere mich gerneauf die Kontrakte für den laufendenMonat, um den Aufschlag gering zuhalten. Wenn die Option allerdings inweniger als zwei Wochen abläuft, dannschreite ich voran und kaufe dennächsten Monat auf, obwohl ichvielleicht noch tiefer im Geld gehenmuss. Nachfolgend finden Sie nocheinige weitere interessante Hinweise für

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Optionskontrakte:Ein Optionskontrakt entspricht 100Aktien des gesamtenAktienkapitals.Bei einem Kauf von zehn GOOG-November-190-Calls zu je zwölfUS-Dollar kostet Sie dies 12.000US-Dollar.Um das Äquivalent zu 1.000 Aktiendes Aktienkapitals zu 190 US-Dollar zu kaufen, würde sich dieGesamtsumme auf 190.000 US-Dollar belaufen.Wenn GOOG um zehn Punktezulegt, steigen diese Optionen umungefähr sechs Punkte. Das hängtdavon ab, wie sehr sie im Geldsind. Je weiter sie im Geld sind,

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desto mehr werden sie sich »Dollarfür Dollar« mit der zu Grundeliegenden Aktie bewegen.Verkaufen Sie die zehn GOOG-Calls bei 18 US-Dollar (18.000US-Dollar), und Sie machen einenGewinn von 6.000 US-Dollar.Der maximale Verlust bei diesemTrade beläuft sich auf die Kostenfür die Option von 12.000 US-Dollar.

Wenn ein Trader im Gegensatz zumletzten Stichpunkt 1.000 Aktien vonGOOG zu 190 US-Dollar gekauft hat unddie Aktie 30 Punkte bei einer Gewinn-und Verlust-Rechnung aller Tradesverliert, wäre der Trader bei 30.000

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US-Dollar raus. Optionen verringern dasRisiko, wenn man sie richtig kauft.Nachdem wir uns nun SFFs undAktienoptionen angesehen haben,kommen wir zum Play an sich.

TRADING-REGELN FÜRBUY FADES (FÜRVERKÄUFE GILT DIEUMGEKEHRTE RICHTUNG)

Das ist ein Fade-Play, das sich aufSwing-Positionen konzentriert, dieeinige Tage bis einige Wochen dauern.Ich versuche, Stärke zu kaufen undSchwäche zu verkaufen.

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1. Für diese Plays verwende ich einenTageschart. Da diese Plays einigeTage oder einige Wochen dauernsollen, bin ich nicht daraninteressiert, was auf einem Fünf-oder 15-Minuten-Chart geschieht.Ich möchte in der Lage sein, einenSchritt zurückzutreten und mir einengrößeren Überblick verschaffen,ohne die versammeltenStörgeräusche, die man aufIntraday-Charts findet.

2. Die einzigen Indikatoren, die ichbeim Tageschart nutze, sind einAcht- und ein 21-Perioden-exponentieller-Moving-Average(EMA).

3. Bei Long-Positionen möchte ich

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sehen, dass der Acht-Perioden-EMA über den 21-Perioden-EMAgehandelt wird. Sobald diesesAufwärtskreuz verzeichnet wird,darf ich allmählich Ausschau nacheinem Setup halten.

4. Das spezifische Setup, das ichsuche, sobald der Acht-EMA den21-EMA nach oben durchkreuzt hat,ist ein Pullback beim Acht-Perioden-EMA.

5. Mein ursprünglicher Stopp ist der21-Perioden-EMA oder vierProzent des Aktienkurses, jenachdem, welcher Wert höher liegt.Typischerweise stellt sich heraus,dass dieser anfängliche Stopp dieseVier-Prozent-Marke ist. Beachten

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Sie, dass diese Vier-Prozent-Markeauf dem Aktienkurs beruht, undnicht auf meinem Eigenkapital, daich nicht vier Prozent meinesKapitals bei einem Trade riskiere:Ich riskiere vier Prozent desAktienkurses, und ich könnte zehnAktien zur gleichen Zeit laufenlassen.

6. Sobald ich bei dieser Position vierProzent im Plus bin (ich nenne diesmein »Watermark Level«), werdeich meinen Stopp nach oben an den21-Perioden-EMA anpassen.Anschließend verwende ich diesen21-EMA als Trailing-Stopp, bismein Kursziel oder meinnachzuziehender Stopp erreicht

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wird.7. Mein Kursziel liegt bei einer

Bewegung des Aktienkurses umacht Prozent von meinemEinstiegskurs. Obwohl ich mich mitdiesem Play größtenteils auf Aktienkonzentriere, lässt es sich ebensobei den Stock-Index-Futuresverwenden. Hierbei unterscheidensich allerdings die Prozentwerte.Bei einem Tageschart nutze ichanfänglich statt eines Kursziels vonacht Prozent lediglich ein Targetvon einem Prozent und einen 0,5-Prozent-Stopp. Wenn der Mini-Sized Dow sich bei 10.604befindet, betragen mein Kursziel106 Punkte und mein anfänglicher

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Stopp 53 Punkte – oder den EMA,je nachdem, welcher Wert höherliegt. Bei einem 60-Minuten-Chartnehme ich die Hälfte dieser Werteund verwende ein Target in Höheeines halben Prozents von einemProzent und einen Stopp in Höheeines Viertelprozents von einemProzent – oder den 21-EMA, jenachdem, welcher Wert höher liegt.Um die exakten Werte zu erhalten,multipliziere ich den Kurs desIndex’ für das Kursziel mit 0,5 undfür den Stopp mit 0,25. EinBeispiel dafür wird in Kapitel 18besprochen.

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Abbildung 16.3

8. Der einfachste Weg, all dieseNiveaus herauszufinden, ist, schnelleine Tabellenkalkulation in Excelzu erstellen, bei der die Formelnbereits eingerechnet werden (sieheAbbildung 16.3).

9. Eine Möglichkeit, dieErfolgschancen bei langen Setups

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zu erhöhen, besteht darin, nurAktien zu traden, bei denen derAcht-Perioden-EMA aufwöchentlichen Charts höher liegtals der 21-EMA. Diese Situationkann bei einem Wochenchart überMonate oder sogar Jahre hinweganhalten. Wenn dieses Setup beieinem Wochenchart existiert, dannheißt es laut diesem Setup,lediglich drauf zu warten, bis es aufdem Tageschart zu sehen ist. DieserVorgang wird in Kapitel 18genauer erläutert.

Abbildung 16.4 ist eineMomentaufnahme meiner genauenTabellenkalkulation in Excel, die ich

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nutze, um meine Key-Stopps und Target-Levels zu berechnen. Ich trage lediglichmeinen Einstiegskurs in derhervorgehobenen Spalte ein. Wenn ichlong an der Börse bin, dann verwendeich die »Long«-Box und umgekehrt.Sobald ich den Kurs eingetippt habe,berechnet die Tabellenkalkulation inExcel automatisch alle Levels für mich.Die Formeln sind sehr einfach. DasKursziel beispielsweise wird dadurchberechnet, dass man den Einstiegskursmit 0,04 multipliziert (vier Prozent) undanschließend vom Ausstiegskurs abzieht.Der Vier-Prozent-Watermark-Levelwird berechnet, indem man den Kursbeim Einstieg mit 0,04 multipliziert(vier Prozent) und ihn zum Einstiegskurs

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hinzuaddiert. Für gewöhnlich mache ichdas manuell, und das ist eine echteSpaßbremse.

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Abbildung 16.4

EBAY (Ebay Inc.) – 19.August 2004

1. Am 10. August kreuzt EBAY überden Acht-EMA (siehe Abbildung

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16.5). Da der Acht-EMA jedochimmer noch unter dem 21-EMAgehandelt wird, bin ich aktuell nochnicht an einer Buy-Orderinteressiert. Ich muss daraufwarten, dass der Acht-EMA den21-EMA nach oben durchkreuzt,bevor ich meine erste Buy-Ordersetze. Bitte beachten Sie: Bei alldiesen Charts ist der Acht-EMAdie dünne Linie für den MovingAverage, und der 21-EMA ist diedicke Moving-Average-Linie.

2. Am 19. August durchbricht derAcht-EMA den 21-EMA nachoben, und ich bin nun bereit,Gebote für eine Long-Positionabzugeben. Mein Einstiegspunkt

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wird ein Pullback auf den Acht-EMA sein. Am nächsten Tag wirdmeine Order bei 79,28 ausgeführt,als der Markt sich auf den Acht-EMA zurückzieht. Da ich mich nunim Trade befinde, muss ichüberprüfen, wo ich meinen Stoppplatziere. Der 21-EMA liegt bei79,08, das ist nicht weit unter demNiveau, bei dem ich eingestiegenbin. Ein Vier-Prozent-Stopp lägebei 76,11. Da der Vier-Prozent-Stopp größer ist, werde ich anfangsdiesen verwenden. Mein Kurszielliegt acht Prozent über demEinstieg bei 85,62. Erinnern Siesich daran, dass ich meinen Stoppnach oben auf den 21-Perioden-

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EMA bewegen werde, sobald ichbei der Position vier Prozent imPlus bin? Der anfängliche Stoppund das Kursziel für dieses Playwerden in diesem Chart durch diehorizontalen Linien hervorgehoben.

3. Am 25. August steigt der Kurs vonEBAY und erreicht mein Target, sodass ich bei ein bisschen mehr alssechs US-Dollar pro Aktie (6,34US-Dollar) draußen bin. Nachdemich nun ausgestiegen bin, ist es ander Zeit, nach dem nächstenPullback auf den Acht-EMAAusschau zu halten. Ein Traderkönnte das gleiche Play auch beiSingle-Stock-Futures und Money-Call-Optionen befolgen. Ich werde

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diese Möglichkeiten für dieses Playgleich analysieren.

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Abbildung 16.5

4. Am 9. September, zehnHandelstage später, fällt EBAY aufden Acht-Perioden-EMA zurück,und bei 87,95 ist meine Order

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vollständig ausgeführt. Ich führekurze Berechnungen durch undstelle fest, dass mein Kursziel bei95,78 und mein Stopp bei 84,43liegen werden. Ich setze meineParameter und lasse meine Ordersauf meine Positionen aufpassen.

5. Vier Handelstage später wird meinZiel getroffen, und ich steige ausdem Trade aus.

6. Am 17. September zieht der Marktnochmals auf den Acht-EMAzurück. Ich gehe den Trade ein, binbei 91,74 drin und lege meineParameter fest. Diese wären einStopp bei 88,07 und ein Target von99,08. Während ich diesen Chartbesprach, war ich immer noch Teil

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des Trades, das heißt, er ist noch»aktiv«.

Ich möchte mir einen Moment Zeitnehmen und das erste EBAY-Play, dasi n Abbildung 16.5 detailliert aufgeführtist, genauer untersuchen. Dieses Playhätte man ebenso für Single-Stock-Futures und Money-Call-Optionenverwenden können. Es ist ratsam, dieseTrades mit dem tatsächlichenAktienhandel zu vergleichen, um eineVorstellung davon zu erhalten, wie mandieses Setup bei verschiedenen anderenTrading-Instrumenten befolgen könnte.Dies wird einem Trader ebenfalls einenEindruck von den Risk-to-Reward-Parametern für alle Szenarien

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verschaffen. Obwohl es sich bei allenInstrumenten um genau das gleiche Playhandelt, ist das Verhältnis zwischen demriskierten Betrag und dem möglichenGewinn für alle drei Variantenunterschiedlich. Werfen wir einen Blickdarauf:

Kaufen Sie 1.000 Aktien vonEBAY zu je 79,28 US-Dollar, unddie Gesamtkosten betragen 79.280US-Dollar.Kaufen Sie zehn EBAY1C-September-Single-Stock-Futures(SSF)-Kontrakte zu je 79,28 US-Dollar, und die Gesamtkostenbetragen 15.856 US-Dollar (20Prozent von 79.820 US-Dollar).Kaufen Sie zehn EBAY-September-

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75-Call-Optionen zu je 6,10 US-Dollar, und die gesamten Kostenbelaufen sich auf 6.100 US-Dollar.Um den Aufpreis für einenOptionskontrakt zu berechnen, kannman einen Blick auf das Deltawerfen oder, wenn Sie damit nichtvertraut sind, einfach einenTaschenrechner verwenden: Beieinem Aktienkurs von 79,28 US-Dollar kostet eine 75-US-Dollar-Call-Option 6,10 US-Dollar. 75US-Dollar + 6,10 US-Dollar =81,10 US-Dollar, und 81,10 US-Dollar – 79,28 US-Dollar (dertatsächliche Aktienkurs) = 1,82 US-Dollar. Folglich hat die Optioneinen eigentlichen (realen) Wert

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von 4,28 US-Dollar und einePrämie von 1,82 US-Dollar. DasVerhältnis beträgt 29,84 Prozent(1,82/6,10).Nachdem wir uns die gesamtenKosten für jeden Einstiegangesehen haben, werfen wir einenBlick auf die Ausstiege: VerkaufenSie 1.000 EBAY-Aktien bei 85,62US-Dollar, dann entspricht dieseinem Gewinn von 6.340 US-Dollar oder 8,0 Prozent (oder 16,0Prozent, wenn auf Margin gekauft).Verkaufen Sie zehn EBAY1C-September-SSF-Kontrakte zu 85,62US-Dollar, und Sie machen einenGewinn von 6.340 US-Dollar oder40 Prozent.

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Verkaufen Sie zehn EBAY-September-75-Calls zu 12,20 US-Dollar, entspricht dies einemGewinn von 6.100 US-Dollar oder100 Prozent.

Wie Sie sehen, könnten Sie unterVerwendung des exakt gleichen Setupsentweder 79.820 US-Dollar in Aktieninvestieren (oder 39.640 US-Dollar,wenn Sie eine Margin verwenden), für15.186 US-Dollar die Single-Stock-Futures kaufen oder für 6.100 US-Dollardie Optionen. Das Ergebnis in US-Dollar bei diesem Trade ist bei allendrei Varianten relativ gleich: knappmehr als 6000 US-Dollar. DurchVerwendung der SSFs oder des

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korrekten Basispreises im Geld ist einTrader in der Lage, weniger Kapital zuriskieren, um den gleichen finanziellenGewinn des Stock Plays einzufahren. Esist die Entscheidung der Trader, ob siesich lieber nur auf Aktien, SSFs,Optionen oder eine Kombination ausdiesen drei Möglichkeiten konzentrieren.

QCOM (Qualcomm, Inc.) – 19. August2004

1. Der Acht-EMA drückt über den 21-EMA, und ich platziere meinAngebot (siehe Abbildung 16.6).Zwei Tage später, am 20. August2004, wird meine gesamte Orderbei 35,47 ausgeführt. Ich platziereeinen Stopp bei 34,05 und mein

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Kursziel bei 38,31. ZuHandelsschluss an diesem Tag liegtdie Aktie bereits vier Prozent übermeinem Einstieg, also passe ichmeinen Stopp nach oben auf den21-EMA an, der bei 35,54 liegt.

2. Am Montag, 23. August, legtQCOM weiter zu, und meinKursziel wird erreicht. Ichplatziere sofort ein Angebot, umbeim nächsten Pullback auf denAcht-EMA zu kaufen.

3. Am 30. August wird meineTrailing-Bid erreicht, und ichsteige bei 37,51 ein. Ich setze einenStopp bei 36,01 und ein Target bei40,51.

4. Ungefähr zwei Wochen später, am

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13. September, wird mein Targeterreicht. Bitte beachten Sie, dassich meinen Stopp auf den 21-EMAanhebe und ihn nachziehe, bis meinKursziel verzeichnet wird,nachdem die Aktie um vier Prozentgegenüber meinem Einstieg am 7.September gestiegen ist.

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Abbildung 16.6

Lassen Sie uns nun, genau wie beimBeispiel mit EBAY, einen Blick auf das

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gleiche QCOM-Play bei allen dreiverschiedenen Trading-Instrumentenwerfen. So würden die Einstiegeablaufen:

Kaufen Sie 1.000 Aktien vonQCOM zu je 37,51 US-Dollar, undder Gesamtpreis beträgt 37.510US-Dollar.Kaufen Sie zehn QCOM1C-September-SSF-Kontrakte zu je37,51 US-Dollar, und dieGesamtkosten belaufen sich auf7.502 US-Dollar (das entspricht20 Prozent von 37.510 US-Dollar).Kaufen Sie zehn QCOM-September-35-Calls zu 3,10 US-Dollar, und Sie müssen insgesamt3.100 US-Dollar investieren.

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Um den Aufschlag für die QCOM-Optionen zu berechnen, rechnen Sieeinfach 35,00 US-Dollar + 3,10 US-Dollar = 38,10 US-Dollar. Der realeWert beträgt 2,51 US-Dollar (37,51 US-Dollar – 35,00 US-Dollar) und diePrämie 0,59 Cent (3,10 – 2,51 = 0,59).Das Verhältnis ist 19,03 Prozent(0,59/3,10).

Nachdem wir einen Blick auf dieGesamtkosten für alleEinstiegsmöglichkeiten geworfen haben,kommen wir nun zu denAusstiegsmöglichkeiten:

Verkaufen Sie 1.000 Aktien vonQCOM zu 40,51 US-Dollar, undSie erzielen einen Gewinn von

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3.000 US-Dollar oder achtbeziehungsweise 16 Prozent beiVerwendung einer Margin.Verkaufen Sie zehn QCOM1C-September-SSF-Kontrakte zu 40,51US-Dollar, und Ihr Gewinn beläuftsich auf 3.000 US-Dollar oder 40Prozent.Verkaufen Sie zehn QCOM-September-35-Calls zu 5,90 US-Dollar, und es ergibt sich einGewinn von 2.800 US-Dollar oder90,32 Prozent für Sie.

Wieder einmal könnten Sie unterVerwendung des exakt gleichen Setupsentweder 37.510 US-Dollar in Aktieninvestieren (oder 28.755 US-Dollar,

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wenn Sie eine Margin verwenden), für7.502 US-Dollar die Single-Stock-Futures kaufen oder für 3.100 US-Dollardie Optionen. Das Ergebnis in US-Dollar bei diesem Trade ist bei allendrei Szenarios relativ gleich: knappmehr als 3.000 US-Dollar. Nachdem Sienun eine Vorstellung haben, werde ichmich im restlichen Kapitel nur noch aufdie tatsächlichen Stock Playskonzentrieren. Natürlich sind nicht beiallen Aktien Optionen oder Single-Stock-Futures verfügbar, also könneneinige dieser Plays nur mit dertatsächlichen Aktie durchgeführt werden.

KLAC (KLA Tencor Corp.)

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– 9. Juli 20041. Nachdem der Acht-EMA den 21-

EMA nach unten durchkreuzt unddie Kursbewegungen sich beiKLAC unter diesen beiden Niveausbewegt, halte ich nach der nächstenGelegenheit für Short-SellingAusschau (siehe Abbildung 16.7).Ich möchte den Startschuss dazugeben, dass die Kurse wieder biszum Acht-EMA zulegen, und am 9.Juli 2004 wird meine Order bei46,19 ausgeführt. Ich setze einenStopp bei 48,04 und ein Kurszielbei 42,49. Am 13. Juli liegt meinePosition vier Prozent im Plus, alsohebe ich meinen Stopp auf den 21-EMA an, der bei 46,84 liegt.

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2. Am 14. Juli tendiert KLACschwächer und eröffnet bei meinemKursziel. Bei Börsenbeginn istmeine gesamte Order bei 41,61ausgeführt, also 88 Cent höher alsdas Kursziel und damit ein netterGewinn. KLAC wird immer nochunter den Acht- und 21-EMAsgehandelt, also bereite ich meinennächsten Short vor, der eine Rallyezurück auf den Acht-EMA seinsollte.

3. Am 20. Juli steigt der Markt wiederzurück auf den Acht-EMA an, undbei 41,81 wird meine Orderausgeführt. Mein Stopp liegt bei43,48 und mein Target bei 38,47.Am 22. Juli liegt der Aktienkurs

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vier Prozent über meinem Einstieg,und ich korrigiere meinen Stoppnach unten auf den 21-EMA bei42,84.

4. Am 26. Juli wird mein Targeterreicht, und ich steige mit einemGewinn von acht Prozent aus. Ichziele darauf ab, beim nächstenAnstieg auf den Acht-EMA erneutshort zu gehen.

5. Am 29. Juli steige ich wieder shortin den Trade ein bei 39,33. Ichsetze meinen Stopp bei 40,90 undmein Kursziel bei 36,18.

6. Am nächsten Tag legt KLAC aufGrund positiver Nachrichten zu underreicht schließlich meinen Stopp.Ich bin mit einem Verlust von vier

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Prozent raus aus dem Trade. Ichbemerke, dass der Acht-EMA den21-EMA nicht nach obendurchbrochen hat. Ich lehne michzurück und warte, da ich, fallsKLAC weiter gehandelt wird undwieder unter dem Acht-EMAschließt, eine Oder ausführenwerde, um den nächstenKursanstieg zurück auf das Niveaudes Acht-EMA zu shorten.

7. Einige Tage später, am 3. August,schließt KLAC wieder unter demAcht-EMA. Ich setze eine Order,um einen Kursgewinn zurück aufden Acht-EMA zu shorten, und am4. August wird meine Order bei39,93 ausgeführt. Ich platziere

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einen Stopp bei 41,53 und einTarget bei 36,74. Die Aktie drücktnach oben, und am 5. August kommtdie Aktie um ein Haar auf dasNiveau meines Stopps, doch sieerreicht ihn nicht ganz und schließtweit entfernt von denHöchstständen.

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Abbildung 16.7

8. Am 10. August verzeichne ich einenGewinn von vier Prozent, undfolglich korrigiere ich meinenStopp nach unten auf den 21-EMA,

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der bei 40,29 liegt. Am 11. Augustnotiert KLAC niedriger, und derKurs verliert den ganzen Tag überan Wert, bis mein Target erreichtwird.

9. KLAC verzeichnet einenniedrigeren Trend gemäß demAcht- und dem 21-EMA, alsobereite ich eine weitere Order vor,um einen Anstieg auf den Acht-EMA zu shorten. Am 17. Augustlegt der Kurs der KLAC-Aktie zu,und bei 37,15 wird meine Orderausgeführt. Ich platziere einKursziel bei 34,18 und einen Stoppbei 38,64.

10. Auf den Märkten geht es eine Zeitlang auf und ab, und am 1.

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September werde ich mit einemVerlust von vier Prozentausgestoppt.

QLGC (QLogic Corp.) – 14.Juni 2004

1. Am 14. Juni schneidet der Acht-EMA von QLGC den 21-EMA nachunten und schafft dadurch eineSituation, in der ich allmählichneue Plays starten könnte (sieheAbbildung 16.8). Ich setze amnächsten Tag eine Order, um einenKursanstieg zurück auf den Acht-EMA zu shorten, und meine Orderwird bei 28,14 ausgeführt. Ichplatziere einen Stopp bei 29,27 und

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ein Target bei 25,89.2. Am 16. Juni erlebt der Kurs von

QLGC einige Turbulenzen undverzeichnet schwere Verluste. DerAktienkurs nähert sich meinemKursziel, erreicht es jedoch nichtganz. Da ich bei diesem Play mitmehr als vier Prozent im Plus liege,korrigiere ich meinen Stopp nachunten auf den 21-EMA bei 28,22.Direkt am darauf folgenden Tagwird mein Target bei 25,89erreicht. Ich besitze nun keineAktien von QLGC mehr und schauemich allmählich nach neuenEinstiegen um. Ein solcher würdenatürlich bedeuten, dass es zu einerRallye zurück auf den Acht-EMA

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kommt.

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Abbildung 16.8

3. Ich setze meine Order, die am 22.Juni Order bei 26,68 ausgeführtwird. Ich platziere mein Target bei24,55 und meinen Stopp bei 27,75.

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4. QLGC legt weiter zu, und am 25.Juni werde ich mit einem Verlustvon vier Prozent ausgestoppt.

5. Am Tag nach dem Ausstieg rutschtQLGC zurück unter den Acht-EMAund schließt darunter. Auf diesenAuslöser habe ich gewartet, ummeinen nächsten Trade einzuleiten.Ich musste einen Schlusskurs unterdem Acht-EMA sehen, um damit zubeginnen, meine Orders für eineneue Short-Position vorzubereiten.Am nächsten Tag setze ich eineOrder, um einen Kursanstieg zurückauf den Acht-EMA zu shorten, undam 28. Juni wird meine Order bei26,86 ausgeführt. Mein Stopp liegtbei 27,93 und mein Target bei

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24,71. QLGC entwickelt sich zumeinen Gunsten, und am 1. Juliliege ich bei dieser Position mehrals vier Prozent im Plus. An diesemPunkt korrigiere ich meinen Stoppnach oben und verwende nun den21-EMA als Trailing-Stopp, der zuBeginn bei 27,12 liegt.

6. QLGC fällt weiter ins Bodenlose,und am 6. Juli steige ich beimeinem Kursziel aus. Ich bereiteeine Order vor, um einen Anstiegzurück auf den Acht-EMA zushorten.

7. Am 9. Juli wird meine Ordererreicht, und ich bin bei 25,85short. Ich lege einen Stopp bei26,88 und ein Kursziel bei 23,78

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fest. Am 14. Juli erreicht QLGCbeinahe mein Target, doch»beinahe« ist nur ausreichend,wenn man eine Granate wirft. MeinKursziel wird nicht erreicht, undich bewege meinen Stopp nachunten auf den 21-EMA bei 26,03.

8. Am nächsten Tag legt der Kurs vonQLGC zu, und ich werde mit einemVerlust von 18 Cent ausgestoppt.Eine Frage, die mir in einerSituation wie dieser normalerweisegestellt wird, lautet: »Wenn derAktienkurs so nahe an DeinemTarget war, wieso hast Du nichteinfach den Gewinnmitgenommen?« Der Hauptgrunddafür, dass ich das nicht tue, liegt

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darin, dass man durch dasEinbringen von »menschlichemUrteilsvermögen« in dieseGleichung, zwei Faktoren ins Spielbringt: Erstens wird dieses ehemalsentspannte Trading-System dadurchzu einer sehr intensivenAngelegenheit, da man die Chartsnun im Tagesverlauf genaubeobachten muss, um zuentscheiden, wann es Zeit für denAusstieg ist. Zweitens habe ichherausgefunden, dass die meistenTrader ihre komplette Objektivitätverlieren, sobald sie in einemTrade sind. Bei einem aktivenManagement dieses Trades werdenviele ihn sofort glattstellen, sobald

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er sich entgegen ihrenVorstellungen entwickelt, oder zufrüh mit ihren Gewinnmitnahmenbeginnen. Insofern könnten Siegenauso gut ohne System Day-Trading betreiben, was die amweitesten verbreitete Ursache dafürist, dass Trader Geld verlieren.Wählen Sie Ihr Setup aus, wählenSie Ihre Parameter aus, und haltenSie sich daran! Wie sonst könnenSie die Effizienz eines Systemsmessen, wenn Sie sich nicht an dieParameter halten?

9. Am 16. Juli schließt QLGC wiederunter dem Acht-EMA, also bereiteich eine weitere Order vor, umshort zu gehen. Am 20. Juli ist

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meine gesamte Order bei 25,10ausgeführt. Mein Stopp liegt bei26,10 und mein Target bei 23,09.

10. Der Kurs von QLGC verzeichnetVerluste, und mein Kursziel wirdam 28. Juli erreicht. Erinnern Siesich daran, dass ich, sobald ich beider Position mit vier Prozent imPlus liege, beginne, den 21-EMAals Trailing-Stopp zu verwenden?

11. Am 29. Juli springt QLGC zurückauf das Niveau des Acht-EMA, undmeine Short-Order wird bei 24,09ausgeführt. Mein Target beträgt22,16, mein Stopp 25,05. Am 5.August befindet sich die Positionvier Prozent im Plus, alsokorrigiere ich meinen Stopp nach

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unten auf den 21-EMA, der bei24,23 liegt.

12. Am 12. August wird mein Targeterreicht, und ich steige mit einemGewinn von acht Prozent aus.

CEPH (Cephalon, Inc.) – 3.Mai 2004

1. Am 3. Mai 2004 kreuzt der Acht-EMA von CEPH unter den 21-EMA (siehe Abbildung 16.9). Ichbereite eine Order vor, um bei dernächsten Rallye zurück auf denAcht-EMA zu shorten. Am 5. Maiwird mein Einstiegskurs bei 57,42erreicht. Mein Target ist 52,83,mein Stopp 59,72.

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2. Am 7. Mai, zusätzlich zur Feiermeines Geburtstags (wo liegt derSinn darin, nachdem man 21geworden ist?), legt der Kurs vonCEPH um mehr als vier Prozent zu,und ich passe meinen Stopp an den21-EMA an, der bei 57,30 liegt.Dieser wird nun zum Trailing-Stopp, den ich am Ende jedesHandelstags update.

3. Am 19. Mai wird mein Kurszielerreicht. Das ist ein ziemlichtypischer Swing-Trade, bei dem ichein bisschen länger als zweiWochen in der Position bin. Meintägliches Management des Tradesbefindet auf einem absolutenMinimum, so dass ich mich auf

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andere Dinge konzentrieren kann.Ein reiner Day-Trader, der beiCEPH während dieser Zeitpausenlos ein- und ausstiege,könnte locker 30 Tradesdurchführen und hätte am Endenichts vorzuweisen außer einenHaufen Kommissionskosten.

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Abbildung 16.9

SBUX (Starbuck Corp.) –

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24. Mai 20041. Solange es Day-Trader gibt, wird

Starbucks in der Lage sein, für eineTasse Kaffee so viel zu verlangen,wie das Unternehmen will.Es gibt keine Angebote und Fragen,wenn es um einen großen Lattegeht. Trader werden diesen »aufdem Markt« zu sich nehmen. Am24. Mai kreuzt der Acht-EMA vonSBUX über den 21-EMA (sieheAbbildung 16.10). Dies ist meinSignal, um ein Angebot abzugeben,den nächsten Pullback auf denAcht-EMA zu kaufen. Am 25. Maiwird meine Order erreicht und bei38,64 ausgeführt. Ich setze einenStopp bei 37,09 und mein Target

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bei 41,73 fest.2. Am 27. Mai legt SBUX um vier

Prozent von meinem Einstiegskurszu, und ich passe meinen Stoppnach oben an, um einen Trailing-21-EMA zu verwenden. MeinStopp wird an diesem Tag auf38,71 nach oben korrigiert. DieAktie zieht weiter an, und am 3.Juni wird mein Kursziel erreicht.Ich bereite allmählich meinnächstes Angebot im Hinblick aufeinen Pullback auf den Acht-EMAvor.

3. Am 14. Juni verzeichnet die SBUX-Aktie Verluste, und meine Orderwird bei 41,96 ausgeführt. MeinStopp liegt bei 40,28, mein Target

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bei 45,32. Von diesem Punktbewegt sich der Kurs wieder höher,und am 16. Juni erreicht er meineVier-Prozent-Watermark. Ich ziehemeinen Stopp an und verwende den21-EMA als meine Richtlinie.Mein neuer Stopp liegt bei 41,51.Am 25. und am 30. Juni bewegtsich die Aktie wieder sehr nahe aufden 21-EMA zurück und erreichtganz offensichtlich beinahe meinenStopp. Aber eben nur beinahe, undich bin immer noch im Trade.

4. Am 2. Juli festigt sich der Kurs vonSBUX, und mein Kursziel wird miteinem Gewinn von 3,36 US-Dollarbeziehungsweise acht Prozentgetroffen.

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Abbildung 16.10

GS (The Goldman Sachs

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Group, Inc.) – 24. August2004

1. Am 24. August 2004 durchkreuztder 8-EMA von GS den 21-EMAnach oben (siehe Abbildung 16.10).Ich bereite allmählich Angebotevor, um den nächsten Pullback aufden Acht-EMA zu kaufen. Am 25.August wird meine Order bei 87,75ausgeführt. Ich setze einen Stoppbei 84,24 und mein Target bei94,77.

2. Am 7. September liegt die Positionum vier Prozent über meinemEinstiegskurs, und ich passe meinenStopp an, damit dieser denaktuellen Wert des 21-EMA

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widerspiegelt, der in diesem Fall89,06 beträgt.

3. Ich update meinen Stopp am Endejedes Tags, damit dieser derBewegung im 21-EMA entspricht.GS notiert niedriger und erreichtden 21-EMA neun Handelstage,nachdem ich anfing, den Trailing-Stopp zu verwenden. Bei 91,05 binich mit einem Gewinn von 3,30oder 3,76 Prozent draußen. Dies istein weiteres gutes Beispiel füreinen unaufwändigen Trade, derden Großteil eines Monats dauert.Diese Art von Trade ist besondersgut geeignet für diejenigen, dieVollzeit arbeiten. Ich sollte eswissen, denn ich nutzte

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hauptsächlich diese Trades, als icheine zeitlang in derUnternehmenswelt tätig war.

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Abbildung 16.11

PSFT (PeopleSoft, Inc.) –

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27. August 20041. Ich mag dieses Beispiel, da sich

diese Situation öfter ergibt, als Siedenken. Dieses Setup hält Sie inder Richtung des aktuellsten Order-Flows. Wenn es bei Aktien zurichtig guten oder richtig schlechtenNachrichten kommt, gibt es imRegelfall immer »Insider«, die sichfür diese Bewegungenpositionieren, bevor dieNachrichten herausgegebenwerden. Das drückt den Aktienkursnach oben (bei guten Nachrichten)oder nach unten (bei schlechtenNachrichten), bevor die neuestenEntwicklungen an die Öffentlichkeitdringen, da diese Insider sich

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entweder mit Aktien eindeckenoder diese abstoßen. Wenn dieNachricht einschlägt, steigen sieaus – und oft kann ich das auch tun,da ich diese Setups befolge.Bei PSFT kreuzt der Acht-EMAden 21-EMA am 25. August 2004( s i e h e Abbildung 16.12). Ichbereite eine Order vor, um beimersten Pullback auf den 21-EMA zukaufen. Am 27. August fällt PSFTzurück auf dieses Niveau, undmeine Order wird bei 17,11ausgeführt. Mein Stopp ist 16,43und mein Target 18,47. Am 1.September verzeichne ich einenAnstieg von vier Prozent undbeginne, meinen Stopp

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nachzuziehen, indem ich den 21-EMA verwende.

2. Am 3. September wird meinKursziel erreicht, und ich bereiteeine Order vor, um den erstenPullback auf den Acht-EMA zukaufen.

3. Der Pullback geschieht tatsächlicham gleichen Tag, und bei 17,62wird meine Order ausgeführt. Ichsetze einen Stopp bei 16,92 undmein Target bei 19,03.

4. In den nächsten drei Handelstagenkommt es beim Kurs zu keinenbesonderen Entwicklungen, docham vierten Tag legt er auf Grundder Nachrichten zur ORCL-Übernahme zu und eröffnet bei

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19,91, also 94 Cent über meinemKursziel. Ich steige mit einemGewinn von 13,34 Prozent aus.Obwohl ich keine Ahnung davonhatte, dass dies angekündigt wird,wusste ich anhand dieses speziellenSetups, dass der Order-Flow beidieser Aktie positiv war. DasGlück war auf meiner Seitedadurch, dass der Weg desgeringsten Widerstands höherliegen würde.

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Abbildung 16.12

TZOO (Travelzoo, Inc.) –

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13. August 20041. TZOO war eine der gefeierten

Aktien 2004, und durch diesesSetup konnte ich einige dieserBewegungen einfangen. Am 13.August 2004 kreuzt der Acht-EMAdurch den 21-EMA nach oben(siehe Abbildung 16.13).Sobald dies geschieht, platziere icheine Order, um den nächstenPullback auf den Acht-EMA zukaufen. Wenige Tage später, am 18.August, wird meine Order bei30,29 ausgeführt. Ich lege meinenStopp bei 29,08 und mein Targetbei 32,71 fest.

2. TZOO zieht bald darauf an,nachdem ich bei der Aktie

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eingestiegen bin, und mein Kurszielwird zu einem späteren Zeitpunktdes Tags erreicht. Sobald ichdraußen bin, platziere ich eineweitere Order, um den nächstenPullback auf den Acht-EMA zukaufen.

3. Am 24. August geschieht derPullback, und meine Order wirdbei 37,03 ausgeführt. Mein Targetliegt bei 39,99 und mein Stopp bei35,55.

4. Ähnlich wie bei meinem letztenTrade legt TZOO zu, und meinKursziel wird am gleichen Tagerreicht. Wie ein Roboter setze ichmeine nächste Order, um dennächsten Pullback auf den Acht-

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EMA zu kaufen.5. Am 30. August hatte ich ein

Angebot bei 40,81. Die Aktie fielunter dieses Niveau und eröffnetebei 39,24, wo meine Orderausgeführt wurde. Dies ist ein gutesBeispiel dafür, was ich in solchenSituationen tue, da ich meineOrders vor Börsenbeginn platziereund nicht darauf warte zuversuchen, »meinen Einstieg zuverfeinern«, nachdem die Märktegeöffnet haben. Wenn Sie eineLimit-Order am Laufen haben, undder Aktienkurs eröffnet unterdiesem Wert, dann wird Ihre Orderzu einer Market-Order, da sie »zudiesem Kurs oder besser« ist. Ich

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werde allerdings meinen Stopp undmein Target gemäß demtatsächlichen Einstiegskurs updaten.In diesem Fall betrug meinEinstiegskurs 39,24, also verwendeich einen Stopp, der um vierProzent niedriger liegt als dieserKurs, er liegt also bei 37,67. MeinTarget ist um acht Prozent höher alsdieser Kurs und beträgt 42,38.

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Abbildung 16.13

6. Am 31. August, demdarauffolgenden Handelstag, wirdmein Kursziel erreicht. Ich weiß,was ich nun tun werde: Ich werde

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ein Angebot für den nächstenPullback auf den Acht-EMAabgeben. Das ist wie einAbschiedskuss für die Liebste amMorgen, vor dem Weg zur Arbeit:Nach einer Weile ist das einautomatischer Vorgang, und mandenkt nicht mehr darüber nach.

7. Am 2. September ist meine gesamteOrder bei 42,36 ausgeführt, und ichsetze meinen Stopp bei 40,67 undmein Target bei 45,75.

8. Wenige Tage später wird meinKursziel erreicht. Es ist an der Zeit,den nächsten Pullback zu kaufen.

9. Der Markt verliert mehrmals, docher fällt nie ganz bis auf den Acht-EMA bis zum 20. September, wo

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meine Order bei 66,34 ausgeführtwird. Ich platziere meinen Stoppbei 63,69 und mein Target bei71,65.

10. Mein Kursziel wird noch amgleichen Tag erreicht.

SNDK (Sandisk Corp.) – 31.August 2004

1. Am 31. August 2004 kaufe icheinen Pullback auf den Acht-EMAbei SNDK, und meine gesamteOrder ist bei 23,30 ausgeführt(siehe Abbildung 16.14). Ich setzeeinen Stopp bei 22,37 und einTarget bei 25,16. Am 8. Septemberkommt SNDK eng an meinen Stopp

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heran und schließt nahe denTiefstständen. Nachdem ich diesbemerke, gehe ich davon aus, dassich am nächsten Tag ausgestopptwerde, aber das Wichtigste ist,dass ich meine Parameter nichtverändere. Es spielt keine Rolle,was ich meine, solange ich meineParameter in Ruhe lasse!

2. Zwei Tage später hat sich derAktienkurs ins Gegenteil verkehrt,und ich steige bei meinem Targetam 10. September aus. Es ist Zeit,mein nächstes Angebotvorzubereiten, um SNDK beimnächsten Pullback auf den Acht-EMA zu kaufen.

3. Ich passe mein Angebot an, und es

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wird beinahe am 20. Septembererreicht, genau wie am 24.September, doch beinahe ist nichtausreichend. Meine gesamte Orderbei diesem Play wird in diesemzeitlichen Rahmen wieder nichtausgeführt.

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Abbildung 16.14

ZUSAMMENFASSUNG DER

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PROPULSION PLAYS

Es gibt zwei Hauptaspekte, die ich anPropulsion Plays schätze. Erstens mussich die Märkte nicht den ganzen Tagverfolgen, um meinen Einstieg zuerhalten. Ich kann in der Nacht davorOrders platzieren und dann am Ende desTags prüfen, welche davon ausgeführtwurden. Zweitens mag ich, dass diesePlays spezifische Kursziele haben. Ichhabe diese Methode ausprobiert, indemich nur Trailing-Stopps verwendet habe,aber die Ergebnisse waren nicht ganz sogut. Natürlich habe ich ab und zu eineAktie eingefangen, die eineparabelförmige Bewegung zeigt, dochmeistens war es der Fall, dass sich ein

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absolut akzeptabler Gewinn in einenBreak-even-Trade zurückentwickelte.Durch systematisches Ausprobierenhabe ich herausgefunden, dass sich durchdas Setzen eines beständigen Acht-Prozent-Targets unter Verwendung einerGTC-Order (Good Till Cancel) meineRentabilität verbessert. Erinnern Siesich daran, dass Sie nicht einer dervielen Maklerkunden werden, über diesich die Belegschaft lustig macht. Sienennen GTC-Orders »Good Till Close«,denn jedes Mal, wenn die Aktie sichdem Kursziel des Kunden nähert, ruftdieser an und cancelt die Order, »da esso aussieht, als ginge es noch höher«.Natürlich verzeichnen die meisten dieserAktien letztlich Kursrückgänge und

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werden mit Verlusten verkauft. RichtenSie Ihre Parameter ein, behandeln Sieanschließend Ihre Parameter wie guteAngestellte und lassen Sie sie ihreArbeit machen.

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17. KAPITEL

Market Profile –ein Geheimniswird gelüftet

FOLGEN SIE DEN SPURENDER ELEFANTEN

Market Profile ist für die meisten Traderein Buch mit sieben Siegeln. Deshalb

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möchte ich es Ihnen an dieser Stellevorstellen. Es wird zunehmend wichtigerzu verstehen, wie diese Technikfunktioniert. Ich möchte betonen, dass essich hier um eine Einführung handelt –es gibt ganze Bücher, die sich mitMarket Profile beschäftigen, und leiderist keins davon einfach zu lesen.

Einer meiner Trading-Partnernamens Alex (oder alleyb, wie er inunserem Trading-Room genannt wird)verwendet Market Profile ausgiebig, under war so freundlich, die Beispiele fürdieses Kapitel herauszusuchen. Ichmöchte es nochmals betonen: DiesesKapitel soll eine Einführung in dieseMethodik sein, nicht mehr. Wenn Siealso bereits mit Market Profile vertraut

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sind, wird es hier keine neuenInformationen für Sie geben. Das Zieldieses Kapitels besteht ausschließlichdarin, diese Technik denUneingeweihten vorzustellen und ihnenein grundlegendes Verständnis dafür zuverschaffen, wie sie funktioniert.

Zu allererst muss ich klarstellen,dass ich keine spezifische Strategie beimTrading mit Market Profile verwende.Ich nutze es eher, um eine Tendenz amMarkt zu erhalten. Wenn mir MarketProfile mitteilt, dass die Verkaufsseiteattraktiver ist als die Kaufseite, dannwerde ich mich auf Short-Setupskonzentrieren und Buy-Stopps allgemeinignorieren oder umgekehrt. Mit Setupsmeine ich solche, die ich bereits in

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diesem Buch besprochen habe.Außerdem führe ich persönlich keineeigenen Market-Profile-Analysen aufden Märkten durch. Das ist nicht meinFachgebiet, und ich würde mir eheransehen, was andere Experten aufdiesem Gebiet machen und welcheErgebnisse sie erzielen. Aufwww.tradethemarkets.com führe icheine stets aktuelle Liste mit Ressourcenzu diesem Thema. Bei Market Profilekann niemand verstecken, was er geradetut – hierin liegt der große Vorteil dieserAnalysetechnik. Das wird zunehmend anBedeutung gewinnen, da sich dieFinanzmärkte gerade auf dem schnellstenWeg ins elektronische Zeitalterbefinden. Werfen wir einen Blick

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darauf.Market Profile oder MP, wie ich es

hier bezeichne, wurde von PeterSeidlmeyer 1982 entwickelt und vomChicago Board of Trade 1984 lizenziert.In seiner einfachsten Form ist MP eineder genausten Methoden, verfügbareStatistiken von den Märkten zuanalysieren, und sie gewinnt zunehmendan Bedeutung, da die Märkte derzeiteinen Wandel vom Ausrufverfahren zueinem vollständig elektronischen Handeldurchführen. MP erstellt Statistiken undmacht daraus eine bildliche Darstellung,in der Zeit, Kurs und Volumendargestellt werden. Das Bild wird aufeiner vertikalen Achse in Form einerGlockenkurve gezeigt. Dieser Teil ist

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einfach zu verstehen. Jetzt wird esinteressanter.

Der Zeitanteil auf dieser Grafik wirddurch die Verwendung von Buchstabenaus dem Alphabet dargestellt. DieseBuchstaben stehen für die Zeit oder denZeitraum; sie werden auf derhorizontalen Achse abgebildet.Schließlich wird der dritte Teil desBilds, das Volumen, in Form einesHistogramms präsentiert; es nimmtverschiedene Formen an, je nachdem,wer die Daten zur Verfügung stellt.

MP zeigt in Echtzeit die Entwicklungvon Mustern zur Preisbildung, diemanchmal als Price Discoverybezeichnet werden. Es zeigt diewichtigsten Daten für die Märkte in

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einem neuartigen Format, bei dem zusehen ist, ob ein Kurs über die Zeit unddurch das Volumen akzeptiert oderabgelehnt wird. Durch konstante Analyselässt sich herausfinden, ob der Großteilder Marktteilnehmer long oder short istund ob sie versuchen, Positioneneinzugehen oder aufzulösen.

Es bietet ebenso die Möglichkeit,den Bezugspunkt der Märktefestzustellen. Beispiele davon schließenein, dass man Bereiche mit geignetenund ungeeigneten Werten ermittelt. Dadiese Daten in einem Bild dargestelltwerden, werden lebhaft und kaumgehandelte Kurse deutlich, die alsUnterstützung oder Widerstand dienen.Außerdem können die Statistiken

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mögliche Kursprognosen aufstellen, daInformationen darüber vorliegen, wiedie verschiedenen Marktteilnehmer sichpositionieren.

Jeder Markt existiert, um das Tradenzu erleichtern. In einfachen Wortenausgedrückt bedeutet dies, dass dieMärkte sich auf- und abwärtsbewegen,um Referenzwerte zu bilden, bei denendie Mehrheit der Käufer und Verkäuferzufrieden ist. Dies ist der Versuch, einenbestimmten Wert herauszubilden. Derwird allerdings nicht zwangsläufig vonTeilnehmern mit einemunterschiedlichen zeitlichen Rahmengleich gesehen. Was für den einen fairist, ist für den anderen möglicherweiseunfair. MP versucht ein Gleichgewicht

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zu schaffen und bewegt sich durchvariierende Grade von Ungleichgewichtoder Trend oder vertikalen Bewegungen,gefolgt von nochmaligenGleichgewichtsperioden oderKonsolidierung oder horizontalenBewegungen. So wird die Glockenkurveerzeugt und nimmt ihre Form an. Abdiesem Zeitpunkt lässt sich derlangfristige MP verwenden, umkurzfristige Bewegungen zu ermitteln.

SPEZIFISCHE BEISPIELEVON MARKET PROFILE INAKTION

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Werfen wir einen Blick auf einigeBeispiele von Market Profile.

Abbildung 17.1 stellt eine täglicheMP Time Price Opportunity (TPO)gemeinsam mit dem Eröffnungskurs,dem Eröffnungsbereich, 50 Prozenteines jeden Tags, dem Schlusskursund dem Messbereich dar.Der gezeigte Kontrakt ist der CME-S&P-500-Futures-Kontrakt fürDezember vom 16. bis nach dem23. September 2004. DieserKontrakt wird auch als Spoozebezeichnet, wobei das gehandelteVolumen oft die Bezeichnung Carsträgt und die erzielten oderverlorenen Punkte bei einem TradeHandles genannt werden. Der 21.

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September war der Tag, an dem dieUS-amerikanische Notenbank Fedihren Zinssatz bekannt gab. Am 22.September eröffnete der Spooze imMinus und unter dem Tief derVerteilungen an zahlreichenvorausgegangenen Tagen, womitsich eine risikoarmeVerkaufsgelegenheit bot. Diesewurde zu Beginn um 1.122wahrgenommen und am Ende miteinem Gewinn von acht Prozentgecovert.Am 23. September wurde einzusätzlicher Verkauf beim höherenEröffnungskurs und auf Basis desWerts des vorherigen Tagesgetätigt. Hätte der Markt

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beabsichtigt, sich aufwärts zubewegen, wäre der Stopp knappüber dem Höchstwert vom 22.September gelegen.

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Abbildung 17.1

S&P-Futures – Kontrakt fürDezember 2004, 13.September

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Abbildung 17.2 stellt daswöchentliche MP für den S&Pwieder anhand der TPO und desWertebereichs für die angezeigtenWochen dar.Der Zeitrahmen deckt den Bereichvon der letzten Augustwoche undden ersten drei Septemberwochenab.In der Woche vom 13. Septemberwird deutlich, dass der Wert gegenden Wertebereich der Vorwochenach oben getrieben wurde, undsolange der Close auf einemhöheren Niveau blieb als der Pointof Control von der Woche des 7.September bei 1.118,70, waren diebesten Trading-Möglichkeiten:

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Long-Positionen oder glattgestelltbleiben. Short gehen war keineOption – außer die Kurse brachenunter das Niveau von 1.118,70 ein.Die Woche des 20. September zeigtklar die Ablehnung des Point ofControl aus der Vorwoche bei1.127,50. Die Märkte verkehrtensich von da an ins Gegenteil undfielen bis unter 1.118,70. Sobalddies geschieht, kann der Tradereinen Short vorbereiten. Um einTarget zu finden, fängt der Händleranschließend damit an, denniedrigsten Wert aus der Wochedes 30. August zu suchen, der bei1.102,20 liegt.

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Abbildung 17.2

Mini-Sized Dow – Kontraktfür September 2004, 2.September 2004

Abbildung 17.3 bildet zahlreiche

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Versionen von Single Prints ab, beidenen es eine TPO gab.Der abgebildete Kontrakt ist derCBT-Mini-Sized-Dow-Dezember-Futures-Kontrakt.Das erste Beispiel ist das A, dasum die Spitze von Z bei 10.185gewickelt ist.Das zweite Beispiel ist daseinzelne A, das einen Break-down-Punkt bei 10.176 markiert.Das dritte Beispiel steht wiederallein für sich, bei einemBreakdown-Punkt von 10.159 zu10.151.Das erste Beispiel belegt, dass inder Tat ein Verkäufer die Kontrolleausübt, das zweite Beispiel stellt

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deutlich einen Break-down-Leveldar, und das dritte Beispielentspricht einem Trend auf Markt,der darauf hofft, einen Käufer zufinden. Stattdessen wird er von denKäufern abgelehnt und signalisiert,dass Verkäufer die Lagekontrollieren.

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Abbildung 17.3

Euro FX – Kontrakt fürDezember, 22. September2004

Abbildung 17.4 stellt den oberen

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Teil eines MP Distribution Patternüber einen Zeitraum von drei Tagendar.Der abgebildete Kontrakt ist derCME-Euro-FX-Dezember-Futures-Kontrakt, der auch als Euro-Kontrakt bezeichnet wird.Der N Period Print bei 1,2341 am22. September ist ein starkesVerkaufssignal, an dem dasVortagshoch von 1,2340 um einenTick übertroffen wurde. DieserBewegung folgte direkt eineKursumkehr (reversal).Der Schlusskurs am 21. Septemberzeigt ein spätes Running Profile inPeriode K an, das gemeinsam mitdem N Period Single Print und dem

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erneuten Test am 23. Septemberund einer Ablehnung bei 1,2330ergibt, dass ein Verkäufer dieKontrolle ausübt. Auf einemTageschart kann dies zu einerBewegung führen, die über mehrereTage anhält – in diesem Fall gehtdiese Bewegung nach unten, undeine Stopp-Close-Order, die umwenige Ticks über dem Hoch liegt,kann anfänglich im Hinblick auf dasRisikomanagement verwendetwerden.

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Abbildung 17.4

E-Mini Nasdaq – Kontraktfür Dezember 2004, 8.September 2004

Abbildung 17.5 stellt die tägliche

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MP TPO gemeinsam mit demEröffnungskurs, demEröffnungsbereich, 50 Prozenteines jeden Tags, dem Schlusskursund dem Messbereich dar.Der abgebildete Kontrakt ist derCME-E-Mini-Nasdaq-Dezember-Futures-Kontrakt.Ein neutraler Tag ist einHandelstag, an dem der Markt aneiner der beiden Seiten desWertebereichs rotiert und dadurchanzeigt, dass man es auf dem Marktmit Käufern am unteren Ende undVerkäufern am oberen Ende desheutigen Bereichs zu tun hat. Der 8.und 9. September sind beideneutrale Tage.

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Am 8. September sehen wir, wiedie D- und E-Zeitabschnitte überdem B liegen. Bitte beachten Siezusätzlich, wie die Buchstaben Mund P unter dem B liegen. DerZeitabschnitt B ist diesem Fall derEröffnungsbereich.Das zweite Beispiel zeigt, wie C,D, E, F, G und H alle unter B liegenund J, L, M, N und P darüber. Dernächste Chart setzt dieses Beispielfort.

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Abbildung 17.5

E-Mini Nasdaq – Kontraktfür Dezember 2004, 8.September 2004

Abbildung 17.6 zeigt den NQ, deckt

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den gesamten Zeitraum vom 8.September bis zum 17. Septemberab und zeigt, dass auf dieBewegung an neutralen Tagen derTrend und dann eineKonsolidierung folgen, die wiederauf neutral zurückkehrt.An neutralen Tagen kann es zu einerschwierigen Aufgabe werdenfestzustellen, ob diese nur separatoder im Kontext mit den Aktivitätenan den Vortagen gesehen werden.Ohne diese zusätzlichen Statistikenals Referenzgrößen kann sich einedirektionale Bewegung ganzeinfach umdrehen undentgegengesetzt entwickeln. DieseTage sind ein klassisches Beispiel

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dafür, wie man Menschen dazubringt, hoch zu kaufen und niedrigzu verkaufen.

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Abbildung 17.6

E-Mini Russell – Kontraktfür Dezember 2004, 10.September 2004

Abbildung 17.7 stellt die tägliche

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MP TPO gemeinsam mit demEröffnungskurs, demEröffnungsbereich, 50 Prozenteines jeden Tags, dem Schlusskursund dem Messbereich dar.Der abgebildete Kontrakt ist derCME-E-Mini-Russell-Dezember-Futures-Kontrakt.Im ersten Beispiel entwickelte derRussell einen Buying Tail in der B-Phase des 10. September underreichte dabei die Mitte desBereichs des Vortags. Beachten Siedas geringe Trading-Volumen am 9.September in der Mitte des MP,das eine Art Lücke schafft. Diesekam dadurch zu Stande, dass deranfänglich frühe Verkauf eine

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Kaufgelegenheit erzeugte, die inPeriode C noch deutlicher wurde.Die Gewinne konnten entwederbeim entstehenden Point of Controloder beim hohen Volumen desMOC mitgenommen werden.Das zweite Beispiel zeigt erneut,dass am 13. September die Käufernach einem Gap-up zu Beginn undeiner Bereichserweiterung für dieersten beiden Stunden durch denZeitabschnitt E die Märktekontrollieren. Beachten Sie, dassim späten BörsenhandelGewinnmitnahmen eine zweiteChance zum Kauf erhielten, undzwar dieses Mal in der N-Periode,die bis auf den Tiefstand der C-

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Periode heruntergehandelt wurde,bevor sie zurück nach oben in denmittleren Bereich dieses Tagssprang.

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Abbildung 17.7

ZUSAMMENFASSUNG VONMARKET PROFILE

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MP lässt sich auf allen Märktenverwenden. Es basiert auf derstatistischen Analyse von Zeit, Kurs undVolumen, und deswegen hat es sich aufDauer durchgesetzt und wird dies auchin Zukunft tun.

Durch die Verlagerung der Märkteauf elektronische Plattformen ist dieBedeutung von MP plötzlich gestiegen.Woran liegt das? Derzeit versucht sichjeder an die Veränderung anzupassen,dass man nicht mehr in der Lage ist, vonden Parketthändlern zu hören, was dieverschiedenen Marktteilnehmer planen.Was machen die regionalen Trader? Unddie kommerziellen? Die Fonds? Dieallgemeine Öffentlichkeit? Da dieMärkte immer mehr elektronisch

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ablaufen, sind die Spuren undMaßnahmen von Seiten dieser Gruppenleichter zu verstecken, und einer dergrößten Vorteile der Trader ist dahin.Durch die Verwendung von MP werdendiese Spuren und Maßnahmen allerdingsdirekt wieder sichtbar und verschaffendem Trader, der den Umgang mit dieserAnalysetechnik lernt, wieder einenVorteil.

Ich muss betonen, dass diesesKapitel lediglich eine Einführung inMarket Profile ist. Allmählich wird MPinteressanter. Die bereits in diesemBuch besprochenen Setups werdenunabhängig von jeglicher MP-Analyseverwendet. MP ist nur ein Werkzeug,und jeder, der mit dieser Analysetechnik

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vertraut ist, kann es in Verbindung mitden bereits besprochenen Setups nutzen.Wenn beispielsweise MP nach obenzeigt, dann benötigt der Trader keinWissen über MP und kann trotzdem dasFünf-Minuten-Squeeze nutzen, sobald eslong eintritt. Schließlich dreht es sichdarum, dass alles dort draußen – obFibonacci-Zahlen, Bollinger-Bänder,Elliott-Wellen, Market Profile oder wasauch immer – lediglich ein Werkzeug ist.Es liegt an jedem Trader selbst, einigegute Werkzeuge zu finden, die ihn beiseinem gesamten Trading-Planunterstützen, und dann spezifische Setupsund Parameter zur Finanzverwaltung fürseine Plays zu erarbeiten.

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TEIL 3

Zurück in dieechte Welt des

Handels

Hab’ keine Angst davor, nur

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langsam voranzukommen –hab’ Angst davor,stehenzubleiben.

– Chinesisches Sprichwort–

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18. KAPITEL

Die vorbörslicheCheckliste –entwerfen Sieeine Strategiefür den nächstenHandelstag

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Auf ruhiger See ist jeder einKapitän.

– Spanisches Sprichwort –

EBENSO WIE BEI DERDURCHFÜHRUNG EINERKREDITPRÜ-FUNG ISTFÜR DAS VERSTÄNDNISDESSEN, WAS DERMARKT IN ZUKUNFT TUNWIRD, HILFREICH ZUWISSEN, WAS ER IN DERVERGANGENHEIT GETANHAT

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Obwohl viele meiner täglichen Trading-Entscheidungen auf spezifischen Setupsberuhen, analysiere ich ebenfalls gerndie jüngsten Entwicklungen auf demMarkt. Die Absicht dahinter ist, dass ichmir immer des Wegs des geringstenWiderstands bewusst bin, denn denLöwenanteil meiner Trades möchte ichdirekt entlang dieses Wegs durchführen.Aus diesem Grund habe ich eine»schnelle« Checkliste für den täglichenGebrauch entwickelt und für dieSonntage eine detailliertere undumfassendere Checkliste. Dies dientdazu, mich mental auf denbevorstehenden Handelstagvorzubereiten. Es ist wahrscheinlich,dass meine Analysen völlig

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danebenliegen, doch ich habeherausgefunden, dass der Vorgang desgeistigen Durchspielens möglicherSzenarien vor Handelsbeginn mich auffast alles vorbereitet. Der Handel aufdem Markt kann sehr einfach sein, wenner problemlos verläuft, doch es kommthäufiger vor, dass der Markt einemSteine in den Weg legt. In solchenSituationen setzt sich auf Dauer derTrader durch, der darauf eingestellt ist.

Das Erste, was ich im Hinblickdarauf unternehme, ist es, den Markt, aufdem ich trade, gründlich zu betrachten,wobei ich zu Beginn monatliche Chartsverwende und mich dann weiter zu den60-Minuten-Charts vorarbeite. Beidiesem Beispiel analysiere ich den S&P

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500, doch diese Analyse führe ich beiallen Märkten durch, die ich verfolge.Bei dieser Analyse werden alle Charts,die ich beobachte, mit den folgendenIndikatoren versehen:

1. Den 8-, 21- und 200-Perioden-exponentiellen-Moving-Averages(EMA). Bei den Charts auf denfolgenden Seiten ist der 8-Perioden-EMA die dünnste Linie,während der 200-Perioden-EMAdurch die dickste Linie dargestelltwird. Ich werde ebenso einen Blickauf die 50- und 100-EMAs werfen,doch ihr Stellenwert ist für michgeringer.

2. Eine Slow Stochastic mit denvorgegebenen TradeStation-

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Einstellungen bei 14, 3, 3.3. Ein MACD mit den vorgegebenen

TradeStation-Einstellungen von 12-26-9.

4. Einen TTM-Squeeze-Indikator.Hierbei handelt es sich um dengleichen Indikator, der in Kapitel10 besprochen ist.

MONATLICHECHARTANALYSE

Ich fange immer gerne mit denMonatscharts an. Obwohl ich weiteTeile meines Tradings auf dem Futures-Markt durchführe, werde ich fürAktienindizes einen Blick auf den Cash-

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Index für monatliche Charts werfen.Hier sollte der bisherige Verlaufgründlicher als bisher geprüft werden,denn der Cash-Index existiert schon viellänger als die Index-Future-Kontrakte.

Als Erstes sehe ich mir dieStochastik und die MACD-Messungenan. Diese üben Druck auf die Märkteaus. Ist der Druck mehr auf der positivenSeite (Kaufdruck) oder auf der negativenSeite (Verkaufsdruck)? Generell möchteich Positionen eingehen, die sich auf dergleichen Seite befinden wie die aktuellvorherrschenden Druckverhältnisse aufdem Markt, auf dem ich handle. MeineFaustregel lautet wie folgt:

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Die Stochastik ist dieVorwarnung, der MACD dieBestätigung.Das bringt mich zu der Frage, warum ichder Tatsache, ob die Stochastiküberkauft oder überverkauft ist, wenigBeachtung schenke. Gemäß denStochastiken in Abbildung 18.1 war derS&P Mitte 1995 überkauft und blieb indiesem Zustand bis Mitte 1998 – ganzedrei Jahre. Während dieser Zeit zog derüberkaufte Markt um mehr als100Prozent an. Für mich ist eine überkaufteStochastik eigentlich ein optimistischesZeichen – wenn der MACD ebensozulegt. Dies bringt mich zu meinernächsten Richtlinie:

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Was ich suche, sind MACD-Crossovers.Die Stochastiken sind deshalb wertvoll,weil sie sich als Erstes ändern und mirfolglich eine Vorwarnung geben können,ob ein MACD-Cross eintreten könnte.Nichtsdestoweniger unternehme ichnichts, bis sich tatsächlich ein MACD-Cross-over ereignet.

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Abbildung 18.1

Bei Punkt 1 kreuzte der monatlicheMACD im Mai 2000 über in einVerkaufssignal, ungefähr zwei Monatenachdem die Stochastiken in ein Sellkreuzten. Nachdem dies geschah,verschob sich der Weg des geringsten

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Widerstands beim monatlichen S&P-Chart offiziell von höher auf niedriger.Das bedeutet, dass ich im Hinblick auflangfristige Swing- und Positions-Trades nun mehr Zeit damit verbringenwürde, mich auf Short-Setups zukonzentrieren, und Long-Setupsallgemein ignorieren würde. Ich würdedies tun, bis der MACD wieder in einenCrossover-Buy übergeht, und diesgeschah bei Punkt 2 fast drei Jahrespäter. Seitdem sich dies ereignete,konzentriere ich mich mehr auf Long-Swing-Trading-Setups und ignoriereallgemein die meisten Short-Trading-Setups. Erinnern Sie sich daran, dass ichvon Swing- und Positions-Tradesspreche, und nicht von Day-Trades.

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Die Momentaufnahme dieses Chartswurde am 5. April 2005 erstellt. Ichkann erkennen, dass die Stochastikenversuchen, in einen Sell umzukehren.Was hat das für mich zu bedeuten? Esbedeutet, dass der MACDmöglicherweise in einen Sell umkehrt.Allerdings erkennen wir bei Punkt 4,dass sich der MACD immer noch ineinem Buy befindet. Für mich hat dieszur Folge, dass ich mich hinsichtlichlangfristiger Swing- und Position-Playsimmer noch auf die langen Fristenkonzentriere, bis der monatliche MACDin einen Sell umkehrt.

Als Nächstes sehe ich mir gern denKey Moving Average an. Zuerstanalysiere ich den 200-Perioden-EMA,

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um zu sehen, ob er im Verhältnis zu denaktuellen Kursen auf Markt steht. Das istder stärkste gleitende Durchschnitt; ersteht für ernsthafte Unterstützung oderWiderstand – es reichte aus, um denCrash aus dem Jahr 2000 zu stoppen,wie bei Punkt 5 zu sehen ist. In dieseraktuellen Momentaufnahme des S&Pbefindet sich der 200-Perioden-EMAweit unten auf 849,60 und spielt bei denderzeitigen Verhältnissen auf Marktkeine große Rolle. Jedoch ist dieTatsache, dass der Markt über diesemNiveau gehandelt wird, als bullish zusehen.

Was auf kurze Sicht wichtiger ist, istdie Beziehung zwischen den 8- und dem21-Perioden-EMAs. Als Erstes schaue

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ich, welcher gleitende Durchschnittswertsich über dem anderen befindet. Wennsich der 8-Perioden-EMA über dem 21-Perioden-EMA befindet, zeigt dies, dassder Weg des geringsten Widerstandshöher liegt. Wenn der 8-Perioden-EMAunter dem 21-Perioden-EMA gehandeltwird, zeigt dies, dass der Weg desgeringsten Widerstands niedriger liegt.Dieser Crossover ist ein bestätigenderIndikator für den MACD, da der MACDschneller zünden wird. Ich verwendediese Moving Averages gern bei meinenEinstiegen. Dabei werde ich diesegleitenden Durchschnittswerte bei denMonatscharts genauso verwenden, wiein Kapitel 16 beschrieben, wo ichPullbacks oder kurze Kursanstiege auf

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den 8-EMA kaufen werde. Bei demaktuellen Chart kann ich bei Punkt 6erkennen, dass die S&Ps genau aufihrem 8-Perioden-EMA gehandeltwerden. Da der 8-EMA über dem 21-EMA gehandelt wird, ist dies einZeichen für Käufe.

Außerdem sehe ich mir gern an, wosich die 50- und 100-EMAs befinden,doch ich schenke ihnen nicht so vielBeachtung im Hinblick auf dieDurchführung eines Trades. Ich werdesie eher als Kursziele gegenüber meinenEinstiegen verwenden.

Als Letztes schaue ich auf denSqueeze. Die meiste Zeit überunternimmt der Squeeze überhauptnichts, also schaue ich nur flüchtig

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darauf, um zu sehen, ob er gerade dabeiist, die nächste Bewegung vorzubereiten.Wenn dies so wie bei Punkt 8 geschieht,genießt dies höchste Priorität vor allemanderen. Wenn der Squeeze gestartet ist,bin ich in diesem Trade, bis der Squeezenicht mehr gültig ist. Bei Punkt 7 könnenSie sehen, dass im Frühjahr 1995 einlanger Squeeze eintrat.

Dieses Signal verwirklichte sich inder Anfangsphase einer der stärksten undlängsten Kurssteigerungen, die es beimS&P jemals gab. Aus diesem Grundmöchte ich gern wissen, wann derSqueeze im Spiel ist, und kämpfe niegegen ihn an.

Beim aktuellen Chart gibt es keinSqueeze Play, das gerade gezündet hat

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oder sich gerade entwickelt. MonatlicheSqueezes kommen sehr selten vor, in denvergangenen zehn Jahren gab eslediglich zwei.

WÖCHENTLICHECHARTANALYSE

Sobald ich die Monatscharts erledigthabe, werfe ich einen kurzen Blick aufdie wöchentlichen Charts (sieheAbbildung 18.2). Beachten Sie, dass ichauf den ES-Futures-Kontraktzurückgewechselt bin, da es beimwöchentlichen ES-Chart genügendStatistiken gibt, um genaue Informationenüber die zurückliegenden Jahre zu

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erhalten. Alle Richtlinien sind gleich.Am meisten interessiert mich derVerlauf ab dem heutigen Tag, dem 5.April 2005.

Wir können erkennen, dass sich zudiesem Zeitpunkt der Wochenchart seitungefähr einem Monat in einem MACDSell befindet und während dieser Zeitder S&P gut 60 Punkte verloren hat. DieStochastiken bei Punkt 3 haben es aufdie Spitze getrieben und sindüberverkauft. Erinnern Sie sichallerdings daran, dass mir nichtsgleichgültiger sein könnte? Michinteressiert der wöchentliche MACD beiPunkt 2. Dreht er nach oben? Nein, erbefindet sich immer noch in einem Sell.Zusätzlich hat der Squeeze bei Punkt 3

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drei schwarze Punkte. Dies ist keinSignal, aber eine Vorwarnung davor,dass ein Squeeze gerade entsteht, und ichwill darauf achten, in welche Richtunger letztlich zündet. Schließlich sehe ichmir die gleitenden Durchschnittswertebei Punkt 4 an und kann sehen, dass der8-EMA den 21-EMA nach untengekreuzt hat – eine bearisheEntwicklung. Wir befinden uns direkt aufdem Niveau des 21-EMA.

Was tun an dieser Stelle? Ich nennedies einen gemischten Markt. DerMonatschart ist bullish und derWochenchart bearish. In dieser Situationwerden die Verkaufssignale beimWochenchart Kaufgelegenheiten beimMonatschart ergeben. Dies ist ein

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wichtiger Unterschied, den manverstehen muss. Nur weil derwöchentliche Chart Verkaufssignalegibt, heißt das nicht, dass die Weltuntergeht. Ja, es wird auf jeden FallMöglichkeiten zum Short-Selling geben,doch die monatlichen Charts gebenimmer noch Kaufsignale, und dasbedeutet, dass der langfristige Weg desgeringsten Widerstands höher liegt. Ichwill klarstellen, dass in einer solchenSituation viele Baissiers und vielenegative Einstellungen entstehen, da einwöchentliches Verkaufssignalverheerende Auswirkungen auf dieHaussiers haben kann. Doch erwarte ich,dass sich im längerfristigen Verlauf derwöchentliche Chart nach oben bewegt

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und wieder mit dem Monatschartübereinstimmt. Diese Trading-Gelegenheiten bieten sich, wenn sich derWochenchart wieder dem Monatschartanpasst.

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Abbildung 18.2

Im Hinblick auf Setups heißt dies,dass sich der wöchentliche Chart immernoch im Verkaufsmodus befindet, wasbedeutet, dass Short-Setups angebrachtsind. Bevor ich allerdings irgendetwassetze, würde ich erst einen Blick auf die

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Tagescharts werfen, um zu sehen, ob derDruck in diesem zeitlichen Rahmenhöher oder niedriger ist.

ANALYSE DESTAGESCHARTS

Obwohl ich die monatlichen undwöchentlichen Charts heranziehe, ummir dabei zu helfen, den Weg desgeringsten Widerstands für Swing- undPositions-Trades festzustellen,verwende ich den Tageschart, um meinespezifischen Einstiegsniveaus zuerhal ten. Abbildung 18.3 zeigt denTageschart für den S&P, und nun ist esan der Zeit für mich, einen Trade

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einzuleiten. Als Erstes fällt mir auf, dassdie Stochastiken bei Punkt 1 nach obendrehen. Natürlich schaue ich dann aufdem MACD bei Punkt 2, um zu sehen,wie sich dieser entwickelt. Er versuchtebenfalls, zu steigen, obwohl derVorgang noch nicht ganz abgeschlossenist. Bei Punkt 3 bemerke ich, dass derS&P einen Test der Unterstützungslinieauf dem 21-EMA durchgeführt hat. BeiPunkt 4 wird der 8-EMA allerdingsunter dem 21-EMA gehandelt, der sichim negativen Bereich befindet. DerSqueeze hilft mir auch nicht aus, da es zudieser Zeit keinerlei Signale dafür gibt.

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Abbildung 18.3

Okay, nun habe ich also einenbullishen Monatschart, einen bearishenWochenchart und einen bearishenTageschart, der versucht, bullish zuwerden. Kann ich damit etwas anfangen?Hier gibt es keine klare Antwort. Es

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wird Zeit, der Sache noch weiter auf denGrund zu gehen. Sehen wir uns den 60-Minuten-Chart an.

ANALYSE DES 60-MINUTEN-CHARTS

Der 60-Minuten-Chart enthüllt einebearishe Stochastik bei Punkt 1, und alsich den MACD bei Punkt 2 checke, kannich feststellen, dass der MACD sichebenfalls aufwärts bewegt, was einbullishes Anzeichen ist (siehe Abbildung18.4). Durch einen Blick auf die MovingAverages bei Punkt 3 kann ich sehen,dass der 8-EMA über dem 21-EMAgehandelt wird, was ein bullishes Signal

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ist. Doch der Markt befindet sich unterdem 200-EMA – ein bearishes Signal.Gibt es hier einen Trade? Nehmen Siesich einen Moment lang Zeit undüberlegen Sie, was Sie in dieserSituation unternehmen würden. Ich will,dass Sie einen Trade auf der Basisdessen durchführen, was wir geradebesprochen haben. Würden Sie longoder short gehen? Was wäre IhrEinstiegskurs? Was wäre Ihr Stopp? Undwo läge Ihr Target? Denken Sie ein paarMinuten darüber nach, bevor Sie mitdem nächsten Absatz fortfahren.

Heute ist Dienstag, 5. April 2005.Hier finden Sie das, was ich für morgen,Mittwoch, 6. April 2005, vorbereite. Ichwerde eine Buy-Order bei 1.183,50

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setzen, direkt über dem 8-Perioden-EMA. Da es sich um einen 60-Minuten-Chart handelt, werde ich ein Kurszielvon der Hälfte eines Prozentsverwenden, dies entspricht 5,9175.

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Abbildung 18.4

Ich werde dies auf 6,00 aufrunden,und das Kursziel würde bei 1.189,50liegen. Dies ist genau unter dem 20-EMA, was ein guter Wert für ein Targetist. Wenn der 200-EMA unter meinemTarget gelegen hätte, wäre ich den Trade

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nicht eingegangen. Mein Stopp wird bei2,95875 liegen (die Hälfte von einemProzent), was ich auf 3,00 aufrundenwerde. Dadurch liegt mein Stopp bei1.180,50. Dies ist nur leicht niedrigerals der 21-EMA. Wenn wir bei diesemPlay ein Plus von einem Viertel einesProzents erhalten (drei Punkte auf1186,50), werde ich meinen Stopp nachoben auf den 21-EMA korrigieren undihn von dort aus nachziehen. Wenn Ihnendas bekannt vorkommt: Es handelt sichum das Propulsion Play, das ich inKapitel 16 beschrieben habe.

Meine Swing Plays möchte ichgemäß dem MACD in Richtung desWegs des geringsten Widerstandsausführen. Die Monatscharts liegen

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höher, und die Tagescharts sind kurzdavor, nach oben umzukehren. Zwei vondrei Zeitrahmen zeigen nach oben. Dann,als ich der Lage anhand des 60-Minuten-Charts auf den Grund gehe, sehe ich einsder Setups, die ich verwende, wie esglasklar vor meinen Augen erscheint.Also führe ich es durch. Ganz einfach.

Bevor wir allerdings angesichtseines möglichen Plays zu aufgeregtwerden, prüfen wir den Weg desgeringsten Widerstands noch einmaldurch zwei weitere Charts.

ANALYSE DESTÄGLICHEN RSI-CHARTS

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Während mir die vorherigen Charts eineVorstellung davon verschaffen, wie dergesamte Kauf- oder Verkaufsdruckaussieht, und mir zudem einen Hinweisdarauf geben, wo die Key-Levels liegen,muss ich während des nächstenHandelstags wachsam sein, denn einStück fehlt. Als Nächstes will ich sehen,ob es irgendwelche bullishen oderbearishen Abweichungen beim Sieben-Perioden-Relative-Strength-Index (RSI)gibt. Diese sind Vorwarnungen auf einbevorstehendes Reversal auf dem Markt.

I n Abbildung 18.5 können wir beiPunkt 1 an der Spitze des Charts sehen,dass der S&P gegen Ende 2004 nocheinmal angenehm zugelegt hat. Wenn wirallerdings bei Punkt 1 einen Blick auf

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das untere Ende des Charts werfen, lässtsich erkennen, dass der Sieben-Perioden-RSI niedrigere Tiefsverzeichnete, während es beim S&P zuhöheren Hochs kam. Dies ist einemassive bearishe Abweichung und imWesentlichen eine Vorwarnung, dass dieaktuellen Kursanstiege nicht anhaltenwerden.

Großartig, doch wie steigt man beidiesem Trade ein? Das ist die wichtigsteFrage. Denken Sie einen Augenblicklang darüber nach, bevor Sie dennächsten Absatz weiterlesen, undentscheiden Sie, was Sie in dieser Lagemit den Tools tun würden, die Siebislang in diesem Buch gelernt haben.Der Markt zieht an, aber es gibt eine

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bearishe Abweichung. Ich hoffe darauf,dass die Kurse auf den Märkten fallen –wie steige ich ein?

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Abbildung 18.5

Es gibt einige Möglichkeiteneinzusteigen. Plays, die in dieserSituation gut funktioniert haben, werdenim 8. Kapitel (Scalper Buys und Sells),im 11. Kapitel (Bricks), im 15. Kapitel

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(HOLP und LOHP) sowie im 16.Kapitel (Propulsion Plays) besprochen.Dies bringt mich zurück zur Basismeines gesamten Trading-Plans – selbstwenn ich mir zu 100 Prozent sicher bin,dass sich der Markt umkehren wird,werde ich keine Short-Positioneingehen, bis nicht eins meiner Setupsein Short-Signal generiert.

Wenn wir uns nun Punkt 2 in derrechten oberen Ecke des Chartszuwenden, erkennen wir, dass die Kurseniedrigere Tiefs verzeichnen. Wenn wiruns Punkt 2 im rechten unteren Abschnittdes Charts ansehen, bemerken wir, dasses bei RSI zu höheren Tiefs kam, die füreine bullishe Divergenz sorgen. Diesebnet den Weg für eine mögliche

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Kursumkehr auf den Märkten undbedeutet, dass ich mich auf die Long-Seite konzentrieren werde. Diesbestätigt, dass das Play, das wir geradeim letzten Abschnitt mit Hilfe des 60-Minuten-Charts entworfen haben, derrichtige Weg ist.

ANALYSE DES 60-MINUTEN-RSI-CHARTS

Auf diesem 60-Minuten-Chart(Abbildung 18.6) gibt es zwei bullisheDivergenzen bei den aktuellenMarktbewegungen. Eine von ihnen habeich markiert – können Sie die anderefinden?

Page 1522: Das grosse Buch des Swing  und  - Daytrading

Abbildung 18.6

Die eine, die ich markiert habe,zeigt, wie der RSI höhere Hochsverzeichnet und die Kurse dies nochnicht tun. Das ist bullish. ImWesentlichen lotst der RSI den Markt

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höher. Die zweite Abweichung findetstatt, als der ES am 1. April niedrigereTiefs verzeichnet, während es beim RSInoch zu höheren Tiefs kam. Das ist einebullishe Divergenz und ebenso positiv.Nachdem wir uns diese beiden RSI-Charts angesehen haben, können wirganz klar erkennen, dass auf kurze Sichtlong zu gehen der Weg des geringstenWiderstands ist.

Was, wenn ich falsch liege? Wasgeschieht, wenn morgen Nachrichtenüber Öl veröffentlicht werden, die denPreis um fünf Dollar pro Barrel in dieHöhe treiben und den Aktienmarkt zumErliegen bringen? Dann werde ichausgestoppt. Nächster Trade. Es gehtdarum, die eigenen Chancen zu erhöhen

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und keine Garantien abzugeben.

ALARM AUF DEMÜBERWACHUNGSBILDSCHIRMFÜR INDIZES

Um den Index zu verfolgen, kann esnützlich sein, ihn von einigenverschiedenen Zeitebenen aus zubetrachten. Doch was tut sich, wenn Siesich all diese verschiedenen Charts undZeitebenen von drei bis verschiedenenIndizes, einigen Branchen und einerHand voll Aktien ansehen? Es kannverwirrend werden. Allerdingsverschaffen Informationen darüber, was

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sich gerade bei vielen verschiedenenTrading-Instrumenten undunterschiedlichen Zeitfenstern ereignet,dem Trader einen wesentlich besserenEindruck von den gesamten Märkten.Aus diesem Grund habe ich die folgendeTabelle zusammengestellt, um mir selbstdabei zu helfen, den Überblick zubewahren (siehe Abbildung 18.7).

Abbildung 18.7

Diese Tabelle ermöglicht es mir, meineChart-Interpretationen in eine leicht zulesende Übersicht mit allen

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Informationen auf einen Blickeinzutragen, mit den wichtigsten Indizes,die ich verfolge. Ganz links kann ichanschließend die Stochastiken, denMACD, den RSI und den Squeeze bei allden verschiedenen Indizes auf allenmöglichen Zeitebenen durchforsten.

Bei den Stochastiken und demMACD verwende ich M, W und D alsÜberschriften für Monatschart,Wochenchart und Tageschart. Für denRSI und den Squeeze nehme ich W, Dund S als Überschriften fürWochenchart, Tageschart und 60-Minuten-Chart. Dann kann ich die Zahlendurchgehen und stelle auf einen Blickfest, dass sich die monatlichen undtäglichen MACDs in allen Bereichen in

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Buys befinden. Die 60-Minuten-RSIssind ebenfalls in Buys (da sie bullisheDivergenzen zeigen), genau wie einigeder täglichen RSIs. Bei den Squeezesstehen N, R, S und B für neutral, rotenPunkt, Sell und Buy. Neutral bedeutetlediglich, dass im Augenblick weder einSignal vorhanden ist noch es eineVorwarnung auf einen Squeeze gibt. Derrote Punkt (in diesem Buch auf Grunddes Schwarzweißdrucks der schwarzePunkt) bedeutet, dass ein Squeeze Playkurz bevorsteht, doch bis jetzt noch nichtgezündet hat. Immer wenn ich einenMarkt im R-Modus sehe, passe ichverstärkt auf, weil ich sehen will, wanner einsetzt. Nachdem dies geschehen ist,ergibt sich im Fall einer langen Squeeze

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ein B für Buy und im Fall einer kurzenSqueeze ein S für Sell.

Es sieht wahrscheinlich nach vielArbeit aus, aber insgesamt dauert esnicht lang. Die monatlichen undwöchentlichen Charts verändern sichnicht sehr oft – die meisteAufmerksamkeit wird den Tages- undden 60-Minuten-Charts zuteil. Ich bringediese Tabelle jeden Abend nachBörsenschluss auf den neuesten Standund schreibe die Ergebnisse in meinentäglichen Newsletter. Einer der Gründe,warum ich 1999 damit anfing,Newsletters herauszugeben, lag darin,dass mich dies dazu zwang, dieseTabellen tagesaktuell zu halten – egalwas sich sonst so in meinem Leben

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abspielte.Dadurch, dass alles bereit ist, kann

ich sehen, wann ein Indexzusammenbricht, bevor es alle anderentun, so wie beim Nasdaq Anfang 2005.Wenn ein Index allmählich einenallgemeinen Trend verzeichnet, dann istdas eine Vorwarnung, dass die anderengerade dabei sind, sich ebenfallsumzukehren.

ALARM AUF DEMÜBERWACHUNGSBILDSCHIRMFÜR BRANCHEN UND DIEWICHTIGSTEN AKTIEN

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Dieser Alarm auf demÜberwachungsbildschirm ist der gleichewie bei den Indizes, außer dass diesersich mit den wichtigsten Branchen undAktien beschäftigt, die ich verfolge(siehe Abbildung 18.8). Er ist auf diegleiche Weise eingerichtet undfunktioniert ebenso. Wenn sich dieMärkte drehen, können Sie dies alsErstes bei den wichtigsten Branchen undAktien sehen, aus denen die Indizesbestehen. Außerdem suche ich nachTrading-Ideen und kann erkennen, dassbeispielsweise bei Halbleitern geradeein Short Squeeze gezündet wurde. Esist ziemlich einfach herauszufinden, woich nach einem Short Play Ausschauhalten sollte.

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Die beidenÜberwachungsbildschirme sind Teilmeines täglichen Newsletters. Trader,die diese selbst erstellen wollen,werden von der Übung profitieren.Trader, die einfach keine Zeit oder gerneine zweite Meinung haben, könnendiese täglichen Messungen meinerRecherche verwenden.

Abbildung 18.8

DER SCHLÜSSEL ZUM

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TÄGLICHEN VOLUMEN

Ich schaue mir das Tagesvolumen gernbei den Cash-Indizes an, um zu sehen,wie viele Umsätze sich hinter denBewegungen abspielen. Jeden Tagermittle ich das Volumen und trage es ineine Tabellenkalkulation ein, die ähnlichjener in Abbildung 18.9 ist.

Ich suche nach der Stärke – oder dernicht vorhandenen Stärke – hinter derBewegung. Wenn die Märkte nach obendrücken, müssen für mich zweiEreignisse eintreten, damit sich dieseBewegung bestätigt: Erstens muss dasVolumen höher sein als am Vortag.Zweitens muss das Volumen höher seinals das Durchschnittsvolumen der

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vergangenen 50 Tage. Je größer dieDifferenz zwischen diesen Zahlen ist,desto höher stehen die Chancen, dass dieBewegung ein Volltreffer und derAnfang von etwas Großem ist.Umgekehrt bedeutet dies: Wenn dieMärkte an einem Tag gewaltig zulegenund das Volumen geringer ist als amVortag und geringer als der Durchschnittder vergangenen 50 Tage, zweifle ichimmer stärker an der Bewegung. Jeniedriger das tatsächliche Volumen imVerhältnis zu diesen anderen Zahlen ist,desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,dass die Bewegung lediglich von kurzerDauer war und sich in Windeseilegewaltig ins Gegenteil umkehren wird.

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Abbildung 18.9

Denken Sie so darüber: Ein Auto,das mit Vollgas bergauf fährt, besitzteine viel höhere Chance, obenanzukommen, als ein Auto, das nur mitStandgas läuft. Tage mit einem hohenVolumen zeigen, dass sich die Märktemit Vollgas bewegen, wohingegen Tagemit geringem Volumen darauf hinweisen,dass die Märkte sich lediglich mitStandgas bewegen.

DIE WICHTIGSTEN

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KURSNIVEAUS, DIE SIEFÜR JEDEN EINZELNENHANDELSTAG WISSENSOLLTEN

Es gibt eine bestimmte Menge an Zahlen,derer ich mir täglich bewusst sein will,da diese entscheidend dazu beitragen,meine Trades zu ermitteln und auf derrichtigen Seite des Markts zu bleiben(siehe Abbildung 18.10).

Ich verfolge die meisten dieserKursniveaus gern im S&P-Futures, da erder größte und umfassendste Index istund mir eine Menge darüber sagt, wasgerade auf dem Markt vor sich geht.

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Allerdings mache ich das Gleiche gernbeim Dow, beim Nasdaq oder bei denRussell Futures. Für dieses Beispielkonzentrieren wir uns größtenteils aufden S&P, doch bringen wir vereinzeltauch die anderen Indizes ein.

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Abbildung 18.10

Als Erstes möchte ich mir denSchlusskurs von heute im Vergleich zuden Hochs und Tiefs der vergangenendrei Tage ansehen. Haben die Kurse vonheute eins der beiden Niveaus in denSchatten gestellt, oder war es darin

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enthalten?Wenn es eines dieser Levels

übertroffen hat, dann haben wir einenTrendmarkt. Wenn es innerhalb dieserbeiden Werte blieb, dann haben wir eineTrading-Range. Es ist immer sehrwichtig zu verstehen, in welchemMarktumfeld Sie sich gerade befinden,und dies ist einer der einfachsten undgenauesten Wege, um es herauszufinden.Wenn heute Donnerstag ist und derSchlusskurs bei 1.050,50 liegt, dannwerfen Sie einfach einen Blick auf einenTageschart und überprüfen die Höchst-und Tiefststände vom Mittwoch,Dienstag und Montag. Hat derSchlusskurs vom Donnerstag dieseMarken geknackt, oder liegt er innerhalb

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dieser Werte?Ich schaue mir außerdem gern an, wo

der Schlusskurs im Vergleich zumKursbereich des Tags lag. Hat der Marktan der Spitze seines Kursbereichsgeschlossen? Wenn dies so ist, bestehteine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sichder Aufwärtstrend morgen fortsetzt. Hater nahe am unteren Ende seinesKursbereichs geschlossen? Oder in derMitte davon? Dann deutet dies aufmassive Unentschlossenheit hin.

Als Nächstes möchte ich miransehen, wo sich die Hochs und dieTiefs des Vortags, der Vorwoche unddes Vormonats befinden. Das sind alleswichtige Unterstützungs- undWiderstandsniveaus, und ich will

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wissen, wo sie sich im Vergleich zu denaktuellen Kursen auf dem Marktbefinden. Ich notiere mir, ob sie übereinem dieser Niveaus traden, wasbullish wäre, oder unter einem dieserNiveaus, was bearish wäre. Wenn wir inder Mitte festsitzen, dann nenne ich dasneutral.

Danach schaue ich mir den Stand desHOLP und LOHP an (wie in Kapitel 15besprochen). Jegliche Bewegung überoder unter diesem wichtigen Kurs-Levelist eine riesige Gelegenheit. Ich schreibemir auch gern auf, ob wir über oderunter diesen wichtigen Werten traden, dadies ebenfalls entweder bullish oderbearish ist.

Die nächste Zahl, die mich

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interessiert, ist die Anzahl der Tage imaktuellen Trend. Der Grund dafür ist,dass sich viele Trends nach drei Tagenumkehren, also möchte ich mir darüberim Klaren sein, ob wir uns am drittenTag eines Trends befinden. Außerdemgeht den Märkten nach sechs oder siebenaufeinanderfolgenden Tagen die Luftaus, und sie bewegen sich nicht weiter.Ich will darüber Bescheid wissen, damitich nicht der Letzte bin, der auf denfahrenden Zug aufspringt.

Schließlich will ich wissen, wie dieganzen Open Gaps liegen. Erinnern Siesich an Kapitel 6, in dem wir über OpenGaps gesprochen haben, die innerhalbvon fünf bis zehn Handelstagenvollständig ausgeführt werden? Es ist

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wichtig zu wissen, wo sich diese Gapsbefinden.

NATÜRLICH AUCH DIEPIVOT-ZAHLEN

In Kapitel 7 haben wir uns ausführlichüber Pivots unterhalten, also werde ichnicht noch einmal erklären, warum ichsie mir ansehe. Ich habe sie gerngreifbar, damit ich sie mir vor demHandelstag zu Gemüte führen kann.Dadurch, dass ich sie in eine einfach zuverwendende Tabellenkalkulation inExcel (siehe Abbildung 18.11) einfüge,kann ich einen kurzen Blick auf dieseLevels werfen und sehen, ob sich eins

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von ihnen bei den wichtigsten Kurs-Levels einreiht, über die wir geradegesprochen haben. Ist der Tages-Pivotebenfalls auf dem Niveau des OpenGap? Das ist wichtig, da dieses Level andiesem Handelstag besonders stark seinwird.

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Abbildung 18.11

Zusätzlich zu den Tages-Pivots suche ichanhand meiner Liste mit den wichtigstenZahlen (siehe Abbildung 18.12) nachZusammenhängen in den Wochen- undMonats-Pivots.

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Abbildung 18.12

GRUNDLEGENDE

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STIMMUNGSMESSUNGEN

In Kapitel 5 sprachen wir über die Put-Call-Ratios. Ich halte gern fest, wo siean diesem Tag schließen und wo derZehn-Tage-Moving-Average des Put-Call-Ratios gehandelt wird. Währenddie tägliche Zahl gut geeignet ist, dieRichtung des Markts an diesembestimmten Handelstag zu messen, zeigtder Zehn-Tage-Moving-Average präzisedie wichtigsten Wenden auf dem Markt.Der nachfolgende Chart (Abbildung18.13) von Decision Point zeigt diewichtigsten Wendepunkte auf denMärkten, die auf der Messung des Zehn-Tage-Moving-Averages des Put-Call-Verhältnisses beruhen. Diese Statistiken

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können Sie von TradeStation erhalten,doch ich habe mich einfach beiwww.decisionpoint.com eingetragen underhalte es von dort. Das kostet proMonat 20 US-Dollar, und mir steht fastjede wichtige technische Studie aus derVergangenheit zur Verfügung. Auf dieserSeite verbringe ich jedes Wochenendeviel Zeit.

Abbildung 18.14 zeigt: Immer wennsich das Put-Call-Verhältnis dem Wert1,00 nähert, sorgt die übertriebennegative Stimmung in Form von PutBuying für ein Tief auf dem Markt. Alldiese Shorts verbringen die nächstenWochen damit, hektisch ihre Positionenzu decken. Das Gegenteil ist ebenfallsrichtig. Wenn die Menge euphorisch

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wird und zu bullish, so dass die PCRatio auf 0,70 steigt, sind zu vieleBullen auf dem Markt, und derKursanstieg legt eine Pause ein oderkehrt sich um.

Abbildung 18.13

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Abbildung 18.14

Ich schaue auch gern auf AAIIInvestor Sentiment, da dies ein guterMaßstab dafür ist, wie die Händler überdie aktuelle Situation auf dem Marktdenken. Dies ist gleichzeitig einkonträrer Indikator. Wenn es zu vieleHaussiers gibt, dürfen Sie damitrechnen, dass der Markt eineVerschnaufpause einlegt oder einen

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Rollover durchführt.Abbildung 18.15 ist ein Chart vom 5.

April 2005, an dem ich das hierschreibe. Sie können sehen, dass wir unsauf exzessiv bearishen Niveausbefinden. Das sagt mir, dass der Marktdemnächst die Talsohle durchbrechenwird und die ganzen Shorts inMitleidenschaft zieht.

Der andere Posten, den ich inAbbildung 18.13 aufgelistet habe, ist dertägliche Arms Index Reading, der inAbbildung 18.15 abgebildet ist. Das istder Indikator, den wir in Kapitel 5besprachen, und ich suche nachMessungen von über 2,0 oder unter 0,50als Signale für wichtige Bewegungen.

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Abbildung 18.15

ES IST GUT ZU WISSEN,WAS DIESE LEUTEMACHEN

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Die letzte Key Number in dieser Seriesind die NYSE Member Net Buy/SellNumbers, die ich aufwww.decisionpoint.com erhalte. Diesezeigen, ob die NYSE-Akteure netto longoder short positioniert sind. Wenn sienetto long sind, dann bedeutet dies: Siehaben sehr gute Gründe für dieAnnahme, dass sie ihren Bestand anandere Händler zu einem höheren Kursveräußern können. Wenn sie netto shortsind, dann haben sie sehr gute Gründefür die Annahme, dass sie ihre Beständezu einem günstigeren Kurs zurückkaufenkönnen. Diese Leute machen eine MengeGeld, und ich verfolge gern, was sieunternehmen.

Abbildung 18.16 zeigt einige große

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Messungen, die in den vergangenenJahren entstanden sind. Die erste stammtvom Tiefstand im März 2003. DieseLeute deckten sich mit einemRekordvolumen an Long-Positionen ein.Und siehe da, die Märkte bewegten sichkurze Zeit später deutlich nach oben. DieTrader verkauften ihre Bestände auf demWeg nach oben und deckten sich dann imOktober 2003 erneut ein, bevor es zumnächsten Aufschwung kam. Schließlichgingen sie im September 2004 noch einbisher nie erreichtes Volumen an Long-Positionen ein. Die Märkte bewegtensich sechs Wochen lang auf und ab undverzeichneten zu Beginn des Jahrs 2005extreme Kursgewinne. Wenn diese Leutesich auf die eine oder andere Weise

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eindecken, möchte ich darüber im Bildesein.

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Abbildung 18.16

VERSCHIEDENES

Schließlich will ich etwas über allewichtigen Konjunkturberichte sowieGewinnund-Verlust-Rechnungen wissen,

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die an diesem Tag veröffentlichtwerden. Mich beschäftigt nicht jedesUnternehmen, das seine Zahlenpräsentiert, sondern ich möchte erfahren,ob ein wichtiges Unternehmen wieMSFT oder IBM nach Börsenschluss dieBilanz veröffentlicht. Ich möchteebenfalls wissen, wann wichtigeKonjunkturberichte die Runde machen.Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zumeinen werden sich die Händlerzurückhalten und auf die Reaktionen desMarkts warten, wenn sie dieVeröffentlichung eines wichtigenKursberichts oder einer wichtigenGewinn-und-Verlust-Rechnungerwarten. Das bedeutet, dass die Kursean den Märkten sehr sprunghaft

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verlaufen, und ich will nicht versuchen,Trends im Tagesverlauf einzufangen,wenn die Kurse auf- und abgehen. Andiesen Tagen werde ich mich aufabschwächende Pivot-Niveaus und aufsich abschwächende extreme TickReadings konzentrieren – das sind diebeiden besten Plays, die ich für Tagegefunden habe, an denen der Handelruhig und wechselhaft ist. Zum anderenschaue ich nicht direkt auf die Zahlenselbst, sondern auf die Reaktionen aufden Märkten. Die Zahlen, egal obKonjunkturbericht oder GuV, habenkeine Bedeutung. Es spielt lediglich eineRolle, ob es nach den Nachrichten zuVerkäufen, Kursanstiegen oder keinerleiVeränderungen auf den Märkten kommt.

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Der Markt ist effizient darin,Informationen einzupreisen, bevor diesepublik werden. Zusätzlich haben großeUnternehmen Zugang zu den gleichenUntersuchungen wie die Regierung, undsie beschäftigen eine Armee vonVolkswirten, um herauszufinden, wie dieZahlen aussehen werden, bevor siepräsentiert werden. Diese Berichtehaben wenig Bedeutung bei denallgemeinen Gegebenheiten, da siebereits eingepreist werden, bevor dieeigentlichen Zahlen herausgegebenwerden.

Und die Moral von der Geschichte?Finden Sie einige Setups, und halten Siesich daran. Spielen Sie nicht stur das»Warten auf den nächsten Bericht«-

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Spiel. Nur weil es auf CNBC großangepriesen wird, heißt das nicht, dasses große Beachtung verdient.

WAS DENKT IHREMUTTER?

Mein letztes Stück Recherche hat mitzufälligen Kommentaren zu tun, die ichvon Menschen zu hören bekomme, dienicht Teil der Branche sind. Einklassisches Beispiel ist eine kürzlicheUnterhaltung, die ich mit meiner Mutterhatte, die erwähnte, dass sie in derBusiness Week etwas über eBay®

gelesen hat. Wann ist eine gute Zeit, um

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zu kaufen? Normalerweise laufe ich inSituationen wie diesen einfach los undhalte Ausschau nach einem Short-Setupan der Börse. Da es sich allerdings ummeine Mutter handelte, sagte ich ihr,dass ich derzeit keine Käufe bei eBay®

tätigen würde. Dann ging ich short.Wenige Wochen später waren dieGewinne überwältigend.

Alles, was gerade jetzt an dieÖffentlichkeit dringt, die mit Tradingnichts am Hut hat, ist ein wichtigesSignal. Das bedeutet im Regelfall, dassdie Menschen, die normalerweise alsLetzte etwas erfahren, darübernachdenken, schließlich docheinzusteigen. Ich kann mir kein besseresTopping-Signal in meinem Arsenal an

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Trading-Werkzeugen vorstellen.Während ich dies schreibe, gibt es

die gleiche Aufregung auf demImmobilienmarkt. Immer mehr Leutesprechen davon, Grundstücke ungesehenaus dem Kleinanzeigenteil einesMagazins zu erwerben, da »sich derImmobilienmarkt so gut entwickelt«.Dies ist ungefähr genauso grausam wiedamals, als die Beanie Babies ihrenHöhepunkt überschritten hatten undwieder auf den Boden der Tatsachenkrachten. Ziemlich bald werden wirallmählich auf den Titelseiten bekannterMagazine lesen, wie jeder mitImmobilien Geld scheffelt. Kurze Zeitspäter werden die Preise zurückgehen.Und nein, der Verlauf wird dieses Mal

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nicht anders sein.

ZUSAMMENFASSUNG DERVORBÖRSLICHENCHECKLISTE

Ich habe ein Zitat an meiner Wandhängen, das ungefähr so lautet: »DasGlück ist mit dem Vorbereiteten.« Esbesteht ein großer Unterschied zwischenEinenglücklichen-Trade-Landen unddarin, dauerhaft in der Lage zu sein,Geld auf den Märkten zu verdienen.Außerdem gibt es einen kleinen, aberfeinen Unterschied zwischenVorbereitet-Sein und Zu-viel-

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Analysieren, doch die grundlegendeReihe an Werkzeugen und Zahlen indiesem Kapitel wird Tradern einengroßen Vorteil verschaffen, ohne dasssie von der Menge an Informationenerschlagen werden.

All diese Statistiken sind fürsämtliche Trader verfügbar. Es ist einegute Übung, diese Informationen jedenTag zu checken und sie zu organisieren.Wenn Ihnen dazu die Zeit fehlt oder Siegerne zusätzliche Informationen hätten:Dies ist der gleiche Ablauf, den ichjeden Abend erlebe. Ich versende diegleiche tägliche Checkliste, die ich indiesem Kapitel genauer beschriebenhabe, in einem Newsletter, der an fünfAbenden pro Woche erscheint (in jeder

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Nacht, in der die Börse geöffnet ist).Zusätzlich zu diesen Informationenverschicke ich die Swing-Trades, dieich für den nächsten Handelstagvorbereite, mit den exakten Einstiegen,Ausstiegen, Kurszielen und Stopp-Loss-Niveaus. Es gibt einen Newsletter, dersich auf die Aktienindizes fokussiert undPlays für die Aktien-, Options- undFutures-Märkte bietet. Außerdem gibt eseinen zweiten Newsletter, der sich aufdie Devisenmärkte konzentriert.

Zusätzlich zu diesen wichtigenNiveaus füge ich in den Newsletter einVideo ein, das meinenComputerbildschirm bei Nachtaufzeichnet. Mit Hilfe dieserTechnologie bin ich in der Lage, meine

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Charts durchzugehen und Kommentareüber die Entwicklung auf denverschiedenen Märkten und darüber zuverfassen, was meiner Meinung nach alsNächstes geschehen wird und welcheOrders ich am nächsten Handelstagplatzieren werde. Diese Technik istgroßartig, da sie es möglich macht, mirüber die Schulter zu schauen, währendich jede Nacht meine Recherchebetreibe. Ich probe nicht – es wird alleslive aufgezeichnet, und dadurch erhaltenSie meine Ersteindrücke genauso wiemein Husten und telefonischeUnterbrechungen. Ein Trader kanneinfach auf den Video-Link klicken,seine Lautsprecher am PC aufdrehen undzusehen und zuhören.

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Für Informationen über dieNewsletters können Sie folgendeInternetseiten besuchen:

www.tradethemarkets.comwww.knowthemarkets.comwww.johnfcarter.comwww.masteringthetrade.com

Es ist wahrscheinlich, dass all dieseSeiten zusammengefasst sind, wenndieses Buch erscheint. Während ichdiese Zeilen verfasse, befinden wir unsin Verhandlungen mit Devisenhändlern,die daran interessiert sind, für ihreKlienten, die durch sie handeln, dieKosten für das Abonnement desDevisen-Newsletters zu tragen. Da diesgerade noch »in der Mache« und noch

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nicht abgeschlossen ist, haben wirmehrere Internetseiten »vorbereitet«.Außerdem erhalten Sie Informationengebührenfrei unter 888 898 8118, wennSie uns aus den USA anrufen, und unter+1 512 266 8659 für Anrufer außerhalbder Vereinigten Staaten.

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19. KAPITEL

DerGeschäftsplaneines Traders

Niemand hat jemals einenKrieg dadurch gewonnen, dasser für sein Land gestorben ist.Er gewann dadurch, dass erdafür gesorgt hat, dass derandere arme dumme Bastard

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für sein Land gestorben ist.– General George S. Patton –

WER SCHAFFT ES IN DIEWORLD SERIES – DASTEAM MIT ODER DASOHNE PLAN?

Ein 60 Zentimeter langer Arowana(Drachenfisch) ist ein gefräßigerRaubfisch. Als zielstrebiges Lebewesenverfolgt er jeden einzelnen Tag nur einVerhaltensmuster: Wenn er der Meinungist, dass etwas in sein Maul passt, dannwird er es fressen. Wenn Händler michin meinem Büro besuchen, um mir bei

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meinen Geschäften zuzusehen, sind sieoft überrascht, wenn ihre erste Aufgabedarin besteht, Martha zu füttern. Marthaist mein 60 Zentimeter langer Arowana,den ich als Haustier halte. Sie müssendas Netz nehmen, es in den Futtertankvoller Goldfische halten und ein Opferauswählen. Martha hat sich inzwischenan diesen Ablauf gewöhnt und beginntallmählich in freudiger Erwartung zuschimmern. Der Goldfisch wirdfreigelassen. Das Wasser wallt sich aufund schäumt, nachdem sich der Räuberauf seine Beute gestürzt hat, und wenigeSekunden später ist alles, was von Nemoübrig geblieben ist, einige Schuppen undein Stück seiner Flosse. Steve Patrow,ein Trader, der mich besuchte, brachte

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es auf den Punkt, als er sagte: »Das siehtwirklich grausam aus.«

»Ja«, antwortete ich. »Fast sograusam, wie einen Trader ohne einenhochentwickelten Trading-Plan auf dieMärkte zu schicken.« Ein Trader, derversucht, auf den Märkten seinenLebensunterhalt ohne einen ausgefeiltenTrading-Plan zu verdienen, befindet sichin genau der gleichen Situation wie derGoldfisch. Während der eine lediglicheine Mahlzeit für einen Arowana ist,wird der andere regelmäßig vonprofessionellen Tradern gejagt. BeimGoldfisch ist der Schmerz wenigstensvon kurzer Dauer. Händler ohne Planhingegen können ihre Qualen auf Jahreausdehnen.

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Mein erster Trading-Plan wurde1993 erstellt – acht Jahre, nachdem ichmit dem Trading begonnen hatte. Eshandelte sich um ein Dokument vonlediglich einer Seite, das sich im Laufder Jahre zu dem 15-seitigen Planentwickelte, den ich heutzutageverwende. Er entstand aus Erfahrung unddaraus, dass andere Trader ihre Plänemit mir teilten, allen voran Mark Cook,der einen der detailliertesten Pläneverwendet, die ich jemals gesehen habe.Ich update diesen Plan jährlich. MeinPlan wurde über die Jahre hinweglänger, nachdem ich mir die folgendenFakten vergegenwärtigt hatte:

Ein überlegenes Tracking-System

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pro Trade musste geschaffenwerden.Ein spezifischesFinanzverwaltungssystem auftäglicher Basis musste vorhandensein.Eine Methodik, spezifischeTrading-Setups für die erzieltePerformance verantwortlich zumachen, musste entwickelt werden.Ein Belohnungs-Bestrafungs-System für mich selbst war nötig.Mein Plan musste sich entwickelnund die Setups sowie die Märkteberücksichtigen, die am besten zumeiner Persönlichkeit passen.Damit der Plan wirklichfunktioniert, musste ich Trading

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nicht nur in meinen Plan aufnehmen,sondern auch in mein gesamtesLeben. Eine Wahrheit des Tradingsist, dass dieser Beruf einenMenschen vereinnahmen und inseinem Leben vorherrschend seinkann. Es ist wichtig, das zuerkennen und einen ganzheitlicherenAnsatz in Ihren gesamten Trading-Plan einfließen zu lassen. Das hälteinen Trader längerfristig im Spielund trägt dazu bei, einen Zustandtotaler Erschöpfung zu verhindern –was in der Handelswelt häufigvorkommt.

Alle Trader, mit denen ichzusammengearbeitet habe, erwähnten,

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dass der umfangreiche Geschäftsplan,den ich sie erstellen lasse, entscheidendzu ihrer eigenen Leistung beigetragenhabe. »So schaffte ich den Durchbruch«,ist ein weit verbreiteter Satz, den ich imHinblick auf das Verfassen eines solchdetaillierten Plans gehört habe. Wasbefindet sich in diesem Plan? Ich werdeIhnen die Fragen zeigen, zu derenBeantwortung ich mich jedes Jahrzwinge, und sie Ihnen Schritt für Schritterläutern. Wenn ich damit fertig bin,werde ich Ihnen einen Plan zeigen, dervon einem Trader erstellt wurde, mitdem ich zusammengearbeitet habe.Anschließend folgen Fragen undAuszüge der Antworten aus einemaktuellen Trading-Plan für 2005.

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WARUM TRADE ICHDIESES JAHR WIEDER?

Die erste Frage, die mir in jedem Jahrstelle, lautet, warum ich in diesem Jahrerneut trade. Obwohl dies offensichtlichsein mag, ist es wichtig, sich bewusst fürdiesen Beruf vor allen anderen zuentscheiden, die es noch da draußen gibt.Dies trifft zu, wenn Sie entweder nurTeilzeit handeln, während sie einemanderen Beruf nachgehen, oder Vollzeittraden. Hier ist meine Antwort:

Die Hauptgründe dafür, warum ichmein Trading 2005 fortsetze, liegendarin, dass ich meine finanzielleUnabhängigkeit und die Freiheiten

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genieße, die mir das Trading bietet.Außerdem liebe ich die Tatsache, dassich diesen Beruf überall ausüben kann,da ich nicht gern an einen einzigen Ortgebunden bin. Ich war nie gut darin,Befehle entgegenzunehmen, also weißich es zu schätzen, dass ich keinen Chefhabe, den ich beschwichtigen muss. Ichtreffe gerne andere Trader, da sie diechaotischsten, vielseitigsten,verrücktesten und interessantestenMenschen auf diesem Planeten sind. Ichmag die mentale Herausforderung unddie Befriedigung, die aus dem Tradingresultiert, und ich weiß, dass ich esvermissen würde, hörte ich damit auf.

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GLÜCKLICHE FRAU,GLÜCKLICHES LEBEN

An diesem Punkt ziehe ich Bilanz vonallem, was sich sonst noch in meinemLeben ereignet und wie esmöglicherweise mein Tradingbeeinflusst. Durch dieses Vorgehen fandich heraus, wann es an der Zeit war,meinen ersten Assistenten einzustellen,einen weiteren Partner mit an Bord zunehmen und was sonst noch getan werdemusste, um mein Leben auf das Tradenauszurichten. Folgendes habe ich für2005 aufgeschrieben:

Ich habe viele Aktivitäten in meinemLeben neben dem Traden. Ich bin aktiv

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an Investitionen in derImmobilienbranche beteiligt, sammleMünzen und reise. Außerdem habe ichviel mit meiner Internetpräsenz undanderen Programmen zu tun, die inVerbindung mit Finanzmärkten stehen.Ich habe eine Frau, die erwartet, dassich sie als lebendiges und atmendesWesen wahrnehme. Mir wurde bewusst,wie wichtig es ist, sie in meine Pläneeinzuschließen und sie einerseits überdie Fortschritte auf dem Laufenden zuhalten, um andererseits genauso in derLage zu sein, »Traden Traden sein zulassen« und wertvolle Zeit mit ihr zuverbringen. Es ist gut für sie und gut fürmich und nicht zuletzt gut für uns.Glückliche Frau, glückliches Leben.

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Meine Frau und ich erwarten unsererstes Kind, und wir überlegen uns, obwir von Boston nach Austin, Texas,umziehen sollen, wo ein Großteilunserer Familie lebt. Ich weiß, dass dasTraden meine Hauptbeschäftigung ist,und der einzige Grund, warum ich mitdiesen anderen Sachen weitermache, ist,dass ich durch das Traden Gewinneerwirtschafte. Wahrscheinlich werde icheinige dieser anderen Aktivitätenaufgeben, wenn sie zu einer Ablenkungwerden. Ich werde sie aufteilen undmich auf das Traden während derHandelsstunden konzentrieren. Um mirdabei zu helfen, habe ich jemanden, dertäglich meine Internetseite betreut.Außerdem habe ich einen Koch, ein

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Hausmädchen, das sich um diealltäglichen Aufgaben rund um das Hausund das Büro kümmert, und jemandanderen, der mir dabei hilft, meineanderen Investitionen zu verwalten. Ichwerde mich darauf konzentrieren,meinen Newsletter zu verfassen, der sichnur mit meinem eigenen Tradingbeschäftigt, anstatt über das zuschreiben, wovon ich meine, dassandere gern etwas darüber wissenwürden. Diese Newsletters sindgrößtenteils für mich selbst, um mirdabei zu helfen, meine eigene Recherchezu ordnen und weiterhin auf neueTrading-Ideen zu stoßen. Versuche nicht,es immer allen Menschen gleichzeitigalles recht zu machen!

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Ich werde versuchen, nicht untertagszu handeln, wenn ich reise oder mich imUrlaub befinde. Es ist in Ordnung,Swing-Trades zu haben und vorhandenePositionen zu verwalten, solange einStopp und ein Kursziel vorhanden sindund ich nicht versuche, meine Positionenim Tagesverlauf zu »überdenken«. Wennich abgelenkt bin, werde ich nichthandeln. Als Erstes muss ich dieAblenkungen beseitigen. Beispiele dafürsind unangemeldete Gäste undTelefonanrufe von Menschen, die einenam frühen Morgen via Sofortnachrichtnach einem Trade fragen. Kümmere dichnicht um die Ablenkungen. IgnoriereTelefonanrufe und Sofortnachrichten bisnach 11 Uhr Pacific Time (PT). Oder

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schalte beides am besten ganz aus. Seinicht entgegenkommend, um nett zu sein.Der Weg zur Hölle ist gepflastert mitguten Vorsätzen.

AUF WELCHEN MÄRKTENWERDE ICH TRADEN?

An dieser Stelle werde ich über alleMärkte sprechen, auf denen ich handelnwerde. Neulinge sollten sich am Anfangnur auf einige wenige Märktekonzentrieren. Sobald sich ein Traderentschieden hat, sollte er ein Jahr langauf diesen Märkten bleiben, anstatt nachder »nächsten großen Sache« Ausschauzu halten.

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Day-Trades werde ich beim Mini-Sized Dow (YM), beim E-Mini S&P(ES), beim E-Mini Russell (ER), beiden 30-jährigen Staatsanleihen (U.S.)und bei den wichtigsten Währungspaarenauf den Devisenmärkten durchführen.Bei Swing-Trades werde ich auf den E-Mini Nasdaq (NQ), US-Staatsanleihenmit einer Laufzeit von zehn Jahren(sogenannte T-Notes, TY), Mais (C),Weizen (W), Sojabohnen (S), Rohöl(CL), Gold (GC), Silber (SI), Single-Stock-Futures, einzelne Aktien undAktienoptionen zurückgreifen. Zusätzlichzu den Swing-Trades bei denwichtigsten Währungspaaren auf denDevisenmärkten werde ich meingesamtes Trading wie folgt aufteilen:

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25 Prozent Intraday-Trades (ES,YM, ER, US, Devisenmärkte),25 Prozent Swing-Trades mitFutures (NQ, TY, C, W, S, CL, GC,SI, Single-Stock-Futures,Devisenmärkte),25 Prozent Swing-Trades mitAktien,25 Prozent Swing-Trades mitAktienoptionen.

WARUM AUSGERECHNETDIESE MÄRKTE? WELCHESTRATEGIEN WERDE ICHVERWENDEN?

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Das ist ein sehr wichtiger Teil desPlans. Händler sollten für jeden Markt,auf dem sie handeln, ein spezifischesSetup haben. Dadurch kann das Setup aufLeistung hin überprüft werden. JedesSetup sollte unabhängig von anderensein. Das bedeutet, dass ein Händlereine Short-Position am YM für ein GapPlay eingehen könnte und gleichzeitigeine Long-Position am ES für ein PivotPlay, um dann die Performance vonjeden Setup einzeln zu ermitteln.

Bei Intraday-Trades werde ich diefolgenden Plays verwenden:

YM: Gap Plays, Tick Fades undPivot Plays,ES: Squeeze Plays, Scalper Buysund Sells und Brick Plays,

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ER: Squeeze Plays und Pivot Plays,US: Über- beziehungsweiseUnterschreiten des 15-Minuten-Bar,Squeeze Plays,Devisenmärkte: Box Plays,Squeeze Plays, Über-beziehungsweise Unterschreitendes 15-Minuten-Bar.

Für Swing-Trades werde ich diefolgenden Plays verwenden:

alle Futures- und Devisen-Plays:Squeeze Plays auf Tagesbasis, BoxPlays, Über- beziehungsweiseUnterschreiten desTageshochs/Tagestiefs, Acht-/21-EMA für Swings (bei Single-Stock-Futures),

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alle Stock Plays: Squeeze Plays aufTagesbasis, Box Plays, Über-beziehungsweise Unterschreitendes Tageshochs/Tagestiefs, 8-/21-EMA für Swings,alle Stock Options Plays: SqueezePlays auf Tagesbasis, Über-beziehungsweise Unterschreitendes Tageshochs/Tagestiefs, 8-/21-EMA für Swings.

Der Schlüssel für dieses System ist,dass ich keine Trades durchführe, wennich kein spezifisches Setup auf einemder Märkte habe. Ich warte einfach, bissich etwas abzeichnet.

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WIE VIEL GELD WERDEICH BEI JEDER STRATEGIEUND JEDEM SETUPEINSETZEN?

Festzulegen, wie viel Geld man beijeder Trading-Strategie und bei jedemSetup einsetzt, ist natürlich vonentscheidender Bedeutung. DasWichtigste ist, eine Einteilung zu finden,die keinen Stress verursacht, dem Tradedie Möglichkeit gibt zu funktionieren undkeine täglichen Drawdown-Regelnverletzt. Eins der größten Probleme, dasmir bei neuen Tradern auffällt, ist, dasssie mit viel zu hohen Summen imVerhältnis zu ihrem Bankkonto traden.

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Zehn Lots zu handeln mit einem Kontovon 10.000 Dollar verhält sich so, alsob man seiner Frau seine Geliebtevorstellte. Ja, Sie können das tun, aberdas macht es noch zu keiner guten Idee(zum Glück hat meine Frau einengroßartigen Sinn für Humor).

Die folgenden Zuteilungen sind aufder Basis von je 100.000 Dollar erstellt.Die Anzahl der Kontrakte oder dieGröße der verwendeten Position siehtwie folgt aus:

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Diese Zahlen werden einigen von Ihnensehr zurückhaltend erscheinen undanderen sehr aggressiv. Ich habegesehen, wie Trader ein Konto von100.000 Dollar nahmen und anfingen, 60ES-Kontrakte gleichzeitig zu handeln.Ziemlich bald werden sie sechsKontrakte handeln, denn das ist allesGeld, das sie noch übrig haben. Das Zieldieses Plans ist es, sich seinen

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Lebensunterhalt zu verdienen, und nicht,bankrott zu gehen.

WELCHEABWICKLUNGSSTRATEGIENWERDE ICH BENUTZEN?WELCHE PARAMETER?

An diesem Punkt lege ich meine primäreAbwicklungsstrategie fest. Steige ichein? Steige ich aus? Gehe ich mit allem,was ich habe, rein oder raus? Wie siehtmein Risk-to-Reward-Verhältnis aus?Dies ist ein langer Abschnitt meinesPlans, da ich für alle Kategorien SamplePlays verfassen werde. Ich werde das

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hier nicht mit all meinen Plays machen,doch ich werde meinen Parameter fürGap Plays erläutern.

Bei all meinen Intraday Plays gilt,dass ich mit allem auf einmal einsteigeund dann aussteige, wenn sich diePosition nach meinen Vorstellungenentwickelt. Das Kursziel für die ersteHälfte dieses Plays wird niedrig seinund entspricht einem bis zwei ES- oder10 bis 20 YM-Punkten. Sobald ich denanfänglichen Gewinn verzeichne, gebeich der zweiten Hälfte mehr Raum, sichzu entfalten. Bei meinen Swing-Playswerde ich mit allem ein- und aussteigenund meinen Stopp nachziehen, umsämtliche Gewinne zu schützen.

Bei Fünf-Minuten-Squeeze-Plays am

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YM steigen Sie vollständig ein undkaufen zehn Kontrakte zu je 100.000 US-Dollar. Verwenden Sie einmechanisches Kursziel von zehn Punktenfür die Hälfte an bewegten Tagen und 20Punkten für die erste Hälfte an Tagen mitgrößeren Kursschwankungen. Dies wirddurch das Volumen des ES auf einemFünf-Minuten-Chart festgelegt (Kapitel5). Wenn das Target für die erste Hälfteerzielt wird, passen Sie Ihren Stopp aufBreak-even an. Bleiben Sie im Trade,bis eine den nachstehend genanntenEntwicklungen eintritt:

Ihr Stopp wird erreicht.Sie erhalten eine Messung von 800Ticks in entgegengesetzter RichtungIhres Trades.

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Es gibt ein Reading von 1.000Ticks in Richtung Ihres Trades.Der Squeeze verliert an Schwung.

Ich mache dies bei allen meinen Plays,damit keine Fragen offen bleiben, wiesie denn ausgeführt werden sollten. Dasist entscheidend, da dies in direkterVerbindung zum nächsten Teil des Planssteht.

WIE WERDE ICH MEINETRADES VERFOLGEN UNDEINORDNEN?

Nun schlüssle ich detailliert auf, wie ich

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jedes meiner Setups, das ich trade,analysieren werde und wie sich dieseentwickeln. Ich verfolge dieseInformationen in Excel, das einenlaufenden Durchschnitt errechnet.

Wie dargestellt werde ich alle meineTrades verfolgen und sie einordnen:

1. Kursziel erreicht,2. Ausstieg bei einem zum Target

unterschiedlichen Kurs, abergewinnbringend,

3. Ausstieg bei Break-even,4. Ausstieg bei einem zum Stopp

unterschiedlichen Kurs, aber mitVerlusten,

5. Stopp erreicht.

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Ich werde mein täglich erzieltesErgebnis addieren und durch die Anzahlder Trades teilen, um einen Durchschnittzu ermitteln. Dies liefert einen»Notendurchschnitt« für dieunterschiedlichen Setups und wie siesich entwickeln. Ich trenne die Tradesdurch die spezifischen Setups, die ichdafür verwende. Am Ende des Monatserhalte ich für jedes Setup einenDurchschnittswert und einen gesamtenkumulierten Durchschnitt. Das wird mirdabei behilflich sein, jene Setupsauszusondern, die nicht funktionieren.Beispielsweise könnten meine Zahlenam Ende des Monats ungefähr soaussehen: »Gap Plays: 4,24, SqueezePlays: 3,57, Pivot Plays: 3,87«. Mit

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einem Blick darauf kann ich Trends beidiesen Setups feststellen undmöglicherweise Setups, die nichtfunktionieren, verwerfen oder mehr Geldin die erfolgreichen Setups investieren.Es ist unerlässlich, dass Händler zweiAspekte gut beherrschen, um dies zu tun:Erstens müssen sie zehn Minuten proTag damit verbringen, ihre Trades ineine Tabellenkalkulation in Excel oderin ein Tagebuch einzutippen. Zweitensmüssen sie ihren Setups jedes einzelneMal auf genau die gleiche Art und Weisefolgen. Das bringt mich zu einerwichtigen Regel in Bezug auf meinenTrading-Plan:

Jeder Trade, den ich eingehe und dernicht in ein spezifisches Setup oder

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Chartmuster fällt, das ich entworfenhabe, wird als »Impulse Play«gekennzeichnet.

Dies enthält Setups, bei denen ich einspezifisches Signal verwendet habe, umeinzusteigen, allerdings zu früh aus demTrade ausgestiegen bin, da ich nichtaufmerksam genug war oder weil ichhoffnungsvoll war oder ängstlich oderwas auch immer. Das ist eineSchwachstelle – und wenn ich dieserVersuchung nachgebe, muss ich dasnachverfolgen und prüfen, welcheAuswirkungen es auf mein Trading hat.Aus meinen Erfahrungen weiß ich, dassdie Ergebnisse aller meiner »ImpulsePlays« im Lauf der Zeit eher magerwaren, und diese Erinnerungen

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bewahren mich davor, solche Tradeseinzugehen. Allerdings möchte ich nichtnachlässig werden, und ich werde sieweiterhin aufzeichnen, wenn ich sieeingehe. Ich werde kurze Notizen zudiesen Trades machen. Bin ich zu früheingestiegen? Ist meine Order einmalnicht vollständig ausgeführt worden?War ich auf der Jagd? Ich habeherausgefunden, dass ich durch dasVerfolgen dieser Punkte mich auchselbst zur Rechenschaft ziehen kann. Jemehr ich meine Trades verfolge, destoweniger gehe ich Trades aus einemImpuls heraus ein und desto wenigeramateurhafte Fehler mache ich.

Darüber hinaus benote ich meineTrades ebenfalls, je nachdem wie gut ich

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mich an das Setup gehalten habe. Ichvergebe eine »5« an einen Trade, wennich dem Setup ganz genau gefolgt bin –egal, ob es gewinnträchtig war odernicht. Jeder Trade, der keine 5 ist, ist einImpulse Play. In diesem Punkt müssenSie komplett ehrlich zu sich sein. WennSie das nicht tun, schaden Sie sich selbstund alle anderen, die von Ihrem Trading-Einkommen abhängig sind.

Ich werde ebenfalls jeglicheGesamttrends in meinem Tradingnotieren. An wie vielen Tagen habe ichmit einem Verlust begonnen und amEnde schwarze Zahlen geschrieben? Anwie vielen Tagen sah die Situationanfangs gut aus und wurde dann immerschlechter? Was geschah an diesem Tag

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im Hinblick auf Störungen,Telefonanrufe, familiäreAngelegenheiten und Ähnlichem? Ichweiß aus meiner Erfahrung, dass ich inProbleme gerate, wenn meineAusgangslage gut ist und ich michallmählich auf »größere Trades mitHouse Money« konzentriere. Ich werdejeden Tag aufzeichnen, an dem mich dieGeldgier übermannt hat, und dannversuchen, die Anzahl dieser Tage zureduzieren.

WELCHE SIND MEINEKRITERIEN FÜR EINENDRAWDOWN?

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Wenn ich in einem Monat mit 15Prozent im Minus liege, halbiere ich dieGröße meiner Position für den Restdieser Periode. Wenn ich in einemMonat mit 20 Prozent im Minus liege,dann werde ich das Traden für denübrigen Monat einstellen. Wenn icheinen gesamten Drawdown von 30Prozent erreiche, ist es Zeit für einesechswöchige Handelspause. Meintägliches Drawdown-Maximum beimIntraday-Trading beträgt 3.000 US-Dollar je 100.000 US-Dollar. Wenn icham Ende des Tags diesen Wertüberschreite, ist der nächste Tag eineBewährungsprobe. Wenn ich die 3.000US-Dollar je 100.000 US-Dollar dieseWoche noch einmal übertreffe, dann ist

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Schluss für den Rest der Woche. Das istmeine Bestrafung dafür, dass ich meineTrading-Richtlinien gebrochen habe.

Ich muss darauf hinweisen, dassviele Hedge Fonds undVermögensverwalter viel konservativersind, wenn es um Drawdowns undjährliche Kursziele geht. Ein monatlicherDrawdown von mehr als 5 Prozent beieinem Hedge Fonds kann verheerendeAuswirkungen haben, und ein jährlicherGewinn von 20 Prozent Jahr für Jahröffnet Tür und Tor zu mehrerenMilliarden US-Dollar für jeden Fonds.Dazu einige Anmerkungen:

Erstens werden die Strategien fürdas Day-Trading, die in diesem Buchbesprochen werden, nicht bei einem

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Fonds mit einem Volumen von 400Millionen US-Dollar funktionieren. Esgibt nirgendwo eine annäherndausreichende Liquidität, um mit einer sohohen Summe in einem so kurzenZeitrahmen auf einem Markt ein- undauszusteigen. Einige Fonds werdenallerdings einen Teil ihres 400-Millionen-US-Dollar-Volumens daraufverwenden, den Vorteil aus Trading-Gelegenheiten im Lauf des Tags zuziehen, die ich in diesem Buchbeschreibe. Wie viel von 400 Millionenwürden Sie zuteilen? Vielleicht eineMillion? Das ist die Hälfte einesProzents des Gesamtbetrags.

Ich erwähne dies, damit die Händlerihre Trading-Konten als das verwenden,

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was sie sind: eine hochriskante Form,seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Diemeisten Trader-Fonds solltenkonservativen Anlageinstrumentenvorbehalten bleiben – etwa Anleihenoder Fonds, die von konservativenManagern verwaltet werden. Nur einTeil des Gesamtfonds sollte einemTrading-Konto für aggressives Vorgehenzur Verfügung stehen, das darauf abzielt,ein monatliches Einkommen zugenerieren.

WELCHE SIND MEINEREGELN FÜR GEWINNE?

Mein tägliches Durchschnittsziel im

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Hinblick auf das Target liegt für dasIntraday-Trading bei 500 US-Dollar proTag je 100.000 US-Dollar. Das istkonservativ und erreichbar, und essammelt sich schnell an. Ich werde michdarauf konzentrieren, 5.200 US-Dollarje 100.000-US-Dollar-Tage pro Monatzu generieren. Das bedeutet, dass ichnicht jeden Tag handeln muss. Ich weißaus meinen Erfahrungen, dass meinebesten Handelstage Dienstag, Mittwochund Donnerstag sind. Deswegen werdeich mein Hauptaugenmerk auf denHandel an diesen Tagen legen. Wenn ichmit mehr als 2.000 US-Dollar je100.000 US-Dollar vor dem Nachmittagim Plus liege, dann handle ich weiter,bis ich mit einem Trade einen Verlust

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verzeichne. Danach werde ich für denRest des Tags aufhören. Wenn ich einenTag habe, an dem ich 5.000 US-Dollarje 100.000 US-Dollar erziele, dannmache ich am nächsten Tag Pause, umdiesem Gefühl der Euphorie zu entgehen,das dazu führt, dass Trader Dummheitenbegehen, wie beispielsweise Positionenzu verdoppeln oder ohne Stopp zutraden. Bei 20.000 US-Dollar je100.000 US-Dollar werde ich dasTraden für den Rest des Monatseinstellen.

Ich werde meine täglicheEigenkapitalkurve anhand einerTabellenkalkulation in Excel verfolgen.

Am Ende jedes Quartals werde ich50 Prozent meiner Trading-Gewinne

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abziehen. Ich werde niemals Geld aufein bankrottes Konto einzahlen, und ichwerde nie einen Margin Call eingehen.Ich werde Geld auf ein Konto einzahlen,das sich durch positive Erträgehervorgetan hat. Der Grund, warum ichGewinne abziehen werde, liegt darin,dass dies der beste Weg ist, um sie zuschützen. Durch diese Gewinne kann ichmehr in Immobilien investieren, mehrGoldmünzen kaufen, meinenFamilienurlaub bezahlen und meineProjekte finanzieren. Außerdem erinnertes mich daran, dass die Zahlen auf demBildschirm echt sind und reales Gelddarstellen.

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WIE WIRD MEIN BÜROAUSSEHEN?

Ich besitze eine Eigentumswohnung, dieich speziell zum Traden eingerichtethabe. Die Wohnung ist spärlichmöbliert, eins der Schlafzimmer stehtkomplett leer, und das andereSchlafzimmer dient als Büro für meinenAssistenten. Das Wohnzimmer habe ichzu meiner Trading-Station gemacht. Ichbesitze fünf Computer und zwölfBildschirme. Mein Internetanschlussläuft über Kabel mit einerEinwahlverbindung als Backup. Dazukommen zwei Telefonanschlüsse, einFax und ein Mobiltelefon, falls etwas

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schief geht. Mein Ziel in diesem Jahr istes, einen weiteren Assistenteneinzustellen, der mir lediglich beimAuftragseingang hilft und dabei, mehreremeiner Trading-Setups darauf zuprogrammieren, maschinelle Signale zuerzeugen. Mein Trading-Büro lag einmalin einem »regulären« Büroraum, dochAnwälte und das allgemeine Geplänkellenkten mich zu sehr vom Traden ab.Außerdem fingen die anderenAngestellten in dem Bürogebäude an, aufeinen Sprung vorbeizukommen, um zusehen, wie sich die Märkte entwickeln,nachdem sie Wind davon bekommenhatten, dass ich in meinem ganzen BüroBildschirme mit Börsenkursen habe. Daswar anfangs in Ordnung, doch dann

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wurde es sehr bald sehr lästig. ImGegensatz dazu habe ich in meinemprivaten Büro Bilder an den Wänden,die mir gefallen, und ein großesAquarium, das ich mir ansehen kann,wenn ich meine Pause von denComputerbildschirmen nehmen will.Und das Beste ist, dass es keineungewollten Störenfriede gibt.

WIE BELOHNE ICH MICH,WENN DIE TRADES GUTLAUFEN?

An dieser Stelle lege ich Ziele fest, diemich dazu motivieren, mich an meinen

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Plan zu halten. Ich weiß, dass dieErfolgschancen für mein Tradingsteigen, wenn ich meinen Plan befolge.Und wenn ich erfolgreich bin, werde ichmich belohnen.

Wenn ich 60 Prozent für das ganzeJahr erreicht habe, dann werde ich dienächsten vier Wochen freinehmen. Wenndies im vierten Quartal geschieht, werdeich das restliche Jahr pausieren. Ichkönnte versuchen, noch mehr Geld zuverdienen, doch das reicht. 2005 möchteich zwei Wochen in Norditalien und inder Schweiz verbringen, vier langeWochenenden nehmen und mich an einenStrand legen, um nichts zu tun. Ichmöchte dieses Jahr nach Australien,Hongkong, Taipeh und Tokio reisen,

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entweder aus beruflichen Gründen oderzum Vergnügen. Ich schaue gern Filmean und würde gern mein Heimkinoverbessern. Mir gehört eine Farm imSüdwesten von Nebraska, und ich würdemir gern ein weiteres Stück Farmland indiesem Gebiet kaufen. Ich realisiere,dass ich mich auf die Setupskonzentrieren muss und nicht auf dasGeld, das ich für die Belohnungenbrauche. Wenn ich meinHauptaugenmerk auf das Geld richte,werde ich verlieren. Wenn ich mich aufdie Setups konzentriere, werde ichgewinnen.

GIBT ES IRGENDWELCHE

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GRUPPEN, PERSONENODER ORGANISATIONEN,DIE ICH DIESES JAHRUNTERSTÜTZENMÖCHTE?

Für gewöhnlich habe ich Geld an dieHeilsarmee gespendet, doch ich sehekeine direkten Ergebnisse, wenn ichGeld großen gemeinnützigenOrganisationen zukommen lasse.Deswegen möchte ich lieber einzelnenMenschen helfen. Jedes Jahr finde icheinen talentierten Künstler, der umsÜberleben kämpft, und unterstütze ihnzwölf Monate lang. Ich stelle das

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Startkapital für einen Jugendlichen inder Innenstadt zur Verfügung, der seineigenes Unternehmen gründen will.Meine Regel im Hinblick darauf lautet,dass ich diese Gelder nie an Leute gebe,die durch einen Artikel herausfinden,dass ich das gerne tue, und miranschließend E-Mails schicken. Ich halteAusschau nach Menschen in meinerRegion, indem ich mit Lehrern oderanderem Schulpersonal spreche.Außerdem komme ich gern für diegelegentlichen Urlaube auf, die alleFamilienmitglieder zusammenbringen.

WELCHE SIND MEINEGENAUEN PLÄNE, WIE

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ICH DAS GANZE JAHRÜBER »DABEIBLEIBEN«MÖCHTE?

Hier füge ich alle Notizen ein, die ichaus meiner eigenen Erfahrung gesammelthabe, um mir dabei zu helfen, weiterhinmit Gewinn zu handeln.

Wenn du einen 5.000-Dollar-je-100.000-Dollar-Tag hattest, vermeidejegliche Euphorie dadurch, dass du dennächsten Tag freinimmst und etwasunternimmst, das dich erniedrigt. WieGolf spielen oder ein Flugzeug fliegenoder ein Trainingskampf mit jemandem,der den schwarzen Gürtel imTaekwando hält. Führe keine Trades am

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S&P zwischen 12:00 und 14:00 Uhrdurch, außer du verwaltest vorhandenePositionen (gehe keine neuen Tradesein). Schalte deinen Service fürSofortnachrichten zwischen 8:30 und10:30 Uhr aus, checke nicht deine E-Mails und geh’ nicht ans Telefon. Lass’die Anwesenden im Trading-Raumwissen, dass du zu dieser Zeit keineFragen beantwortest. Mach das Fensterzum Trading-Raum so klein, dass dunicht weißt, was gerade im Raum vorsich geht. Über das Mikrofon kannst dudich darüber unterhalten, was du dirgerade ansiehst und was du gerade tust.Wenn jemand eine Frage hat, muss erwarten. Wer nicht warten will, kanngehen. Führe keinerlei Trades während

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der S&P-Sitzung über Nacht durch.Noch besser, verfolge sie auch nicht.Wenn du früh aufhörst, weil du einen 20-Prozent-Monat hattest, entferne dichkörperlich vom Markt, so dass du nichthandeln kannst. Fahr nach Cape Cod,wenn es Sommer ist, oder geh’Skifahren, wenn es Winter ist. Gehe amFreitag keine Trades nach 12:00 Uhr ein.Konzentriere dich darauf, an den letztendrei Tagen, bevor eine Option abläuft,weniger oder gar nicht zu traden.Überprüfe deine Performance währenddieser Frist, und sieh das als deineFreizeit während des Monats an. Imletzten Jahr unternimmt der Marktwährend dieser Zeit scheinbar überhauptnichts. Richte dein Hauptaugenmerk auf

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die ersten beiden Handelswochen einesjedes Monats. Nachdem diese vorbeisind, nimm die nächsten beidenHandelstage frei und löse dich von denMärkten. Gönne deinem Gehirn einePause. Nimm die gesamte Thanksgiving-Woche frei. Nimm die letzten beidenWochen des Jahrs frei. Plane deinenUrlaub für den August, so dass dir nichtsentgeht.

ABSCHLIESSENDEGEDANKEN ZU MEINEMPLAN

Der Schlüssel für mich liegt darin, dass

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ich täglich vollständige und genaueAufzeichnungen tätige, so dass ich meinTrading einschätzen, meinen Fortschrittauf einer monatlichen Basis bewertenund Veränderungen an meinen Strategienanhand meiner erzielten Leistungvornehmen kann. Außerdem möchte ichandere Bereiche meines Lebens inmeinen Trading-Plan einschließen, dadas Handeln ein sehr zentraler undwichtiger Bestandteil meines Lebens ist.

Ich habe meinen Plan mit zahlreichenanderen Tradern geteilt, die mich inmeinem Büro besucht haben, um mit mireine Woche lang zu traden. Eins derZiele in meiner Zusammenarbeit mitanderen Händlern besteht darin, ihnendabei zu helfen, die Märkte, Setups und

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Zeitrahmen zu finden, die am besten zuihrer Persönlichkeit passen, und davonausgehend sie dabei zu unterstützen, eineStrategie zu entwerfen. Wenn sie wiedergegangen sind, schicken sie mir ihrenPlan per E-Mail, und ich setze mich fürsie damit kritisch auseinander, bevor ichihn zurücksende. Einer der Trader, derdiesen Ablauf mitgemacht hat, ist ErikGrywalski. Ich habe Erik gefragt, ob erdamit einverstanden ist, seinen Plan hierzu veröffentlichen, da er sehr typisch fürAnfänger ist.

Als ich einige Zeit mit ihmverbrachte, konnte ich sofort feststellen,dass er hochintelligent und sehrscharfsinnig war. Leider konnte ich nachden ersten Handelsstunden aber auch

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sehen, dass er alles zu genau analysierte.Anstatt bei einem vorher festgelegtenSignal in einen Trade einzusteigen,analysierte Erik weiterhin den Markt, umsicherzugehen, dass das Setup wirklichauf der Gewinnerseite liegt. Als erschließlich in den Trade einstieg undausgestoppt wurde, lautete seine ersteFrage: »Was mache ich falsch?« DieNeigung, die Märkte zu genau zuanalysieren, ist ein Problem für einespezielle Gruppe von Tradern:besonders analytische und logischeDenker, die darauf abzielen, sich aus»dem Chaos und der Zufälligkeit« derMärkte einen Reim zu machen. Um dementgegenzuwirken, ließ ich ihn seinAugenmerk auf einfache Setups mit

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einem Minimum an Analyse legen; ersollte einen Plan zum Ausstieg mit demexakt gleichen Hintergedankenformulieren – Exits, die automatischerfolgen oder die eine spezielle Anzahlan einfachen Kritieren erfüllen. Erikhatte einige Erfahrungen im Trading aufSwing-Basis, bevor er zu mir kam, undhatte schon den Markt kennen gelernt, fürden er nun zuständig war. Allerdingswar das Intraday-Trading für ihnNeuland, und darauf wollte er sichkonzentrieren. Nachfolgend finden Sieseinen Plan, und ich werde ihm diesenso zuschicken. Kursiv gedrucktePassagen in diesem Plan sind meineAnmerkungen aus dem anfänglichenFeedback, das ich ihm auf seinen ersten

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Entwurf gegeben habe.

MUSTERPLAN EINESANFÄNGERS

Ich heiße Erik Grywalski. Meinneuer Trading-Plan wurde anhand vonklaren Vorstellungen in meinem Kopfentwickelt, wobei ich Johns Plan alsModell verwendet habe. Die Definitioneiniger solider Setups, das Schaffen vonRegeln, die mein Verhalten in einerUmwelt ohne feste Grenzenkontrollieren, und die Integration vonTrader-Psychologie sind die Kernpunktein meinem Plan. Da ich Anfänger bin,will ich mich darauf konzentrieren, mich

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diesem Gebiet mit realistischenErwartungen zu nähern, indem ich nichtmein Augenmerk darauf lege, »einenHaufen Geld auf dem Markt zuverdienen«. Für einen längerfristigenVerbleib auf den Märkten – das größteZiel für jeden aufstrebenden Trader –wird es von entscheidender Bedeutungsein, dass ich früh eine guteArbeitseinstellung entwickle und ausmeinen Fehlern lerne.

Insgesamt beschreibt mein Plan dreiSetups mit einer hohenWahrscheinlichkeit, die ich von JohnCarter und Hubert Senters während dereinen Woche gelernt habe, in der ich mitihnen gehandelt habe. Gap, Pivot undSqueeze Plays ermöglichen es Händlern,

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den Vorteil aus einem Marktverhalten zuziehen, das relativ konstant über denganzen Handelstag hinweg auftaucht.Gap Plays positionieren den Trader füreine Gegenbewegung, die oft aufMorning Gaps folgt, während PivotPlays potenzielle Wendepunkte an denMärkten vorwegnehmen, die vorHandelsbeginn erkannt werden. SqueezePlays ermöglichen es Händlern, von derTendenz der Märkte zu profitieren,zwischen Phasen mit schwacher undPhasen mit starker Volatilität zuschwanken.

Am Ende ist die Trader-Psychologieaber noch wichtiger als der eigentlicheTrade. Für Händler, die keine passendeDenkweise entwickeln und pflegen, wird

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dauerhafter Erfolg auf den Märkten einunerreichbares Ziel bleiben. Ich glaubefest daran, dass dieses Gebiet von vielenneuen Tradern oft übersehen wird, dasie besessen von sofortigen Gewinnensind, und dementsprechend habe ich diePsychologie kurz in meinen Planeingefügt. Ich möchte Mark Douglas fürsein sehr gutes Buch Trading in theZone danken. Alle Kerneinstellungen,die in meinem Plan aufgelistet sind,stammen aus Marks Buch, und alleTrader sollten dieses als Erstes lesen.Kursiv gedruckte Passagen sindAnmerkungen von John Carter, die ernach dem Lesen des ersten Entwurfsmeines Plans eingefügt hat.

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Trading-Plan für das Jahr2005, Erik Grywalski

Warum trade ich?Ich trade, da ich Leidenschaft für dieFinanzmärkte empfinde und seit langerZeit das Ziel anstrebe, ein erfolgreicherVollzeit-Trader zu werden. Das Tradingerlaubt es mir, mein Geld in allenMarktsituationen aktiv zu verwalten,während ich die Freizeit habe, für michselbst auf einem Gebiet zu arbeiten, andem ich sehr interessiert bin. Da ich dieMärkte studiere, bin ich mir über einigePunkte klar geworden, die entscheidendfür den Erfolg eines Händlers sind. Einegeeignete Denkweise, eine strikte

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Finanzverwaltung und das Traden nacheinem vorgefertigten Plan sind nur einigeder wichtigsten Punkte, auf die sichkonzentrieren sollte, wer auf denMärkten handelt.

Da meine Erfahrung im Intraday-Trading begrenzt ist, bin ich mir dessenbewusst, dass der Weg vor mir eineHerausforderung wird, und ich habemeine Erwartungen für das erste Jahrentsprechend angepasst. Der wichtigsteAspekt, der oft übersehen und für michvon entscheidender Bedeutung seinwird, besteht darin, dass ich einepassende Denkweise entwickeln undpflegen will. Die psychologischenHintergründe des Handelns zuverinnerlichen und zu meistern ist eine

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der entscheidendsten Fähigkeiten, dieErfolg ausmachen. Indikatoren, Chartsund die unzähligen anderen Werkzeugesind hilfreich, aber ich muss aufpassen,den Markt nicht überzuanalysieren, undmir darüber im Klaren sein, dassTrading zu 90 Prozent eine mentaleAngelegenheit ist. Im Allgemeinen wirdeine richtige Einstellung insgesamt zubesseren Resultaten führen als Analyseoder Charttechnik. Vor diesemHintergrund nun sind die zentralen Zielewährend meines ersten Jahrs zu lernen,wie ich Trades richtig durchführe undgleichzeitig eine bescheideneRentabilität einfahre. Das bedeutet, aufSignale zu reagieren, wenn dieseeintreten, und meine Positionen so zu

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verwalten, dass sie die maximaleRentabilität abwerfen.

Auf welchen Märkten werde ich traden?wichtigster Kontrakt: Mini-Sized-Dow-Futures-Kontrakt (YM)Kontrakt zur Absicherung: E-Mini-S&P-500-Futures-Kontrakt (ES)

Erik, der YM ist ein sehr guterKontrakt für Neulinge. Allerdingsbrauchst Du einen Plan B. InSituationen, in denen der eCBOT sinktoder Du irgendwelcheComputerprobleme hast, wirst Du inder Lage sein wollen, jegliche»gefangene« Positionen mit dem ES zuschützen, indem Du eine der folgenden

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Optionen verwendest:1. Gehe eine entgegengesetzte

Position auf dem ES-Markt ein,um die YM-Positionauszugleichen. Wenn ichbeispielsweise bei zwei YM-Kontrakten long bin, werde ichzwei ES-Kontrakte shortverkaufen, um mich abzusichern.

2. Verwende Buy-/Sell-Stopps aufdem ES-Markt, um YM-Positionenzu sichern. Wenn ichbeispielsweise bei zwei YM-Kontrakten long bin und dereCBOT an Wert verliert, dannsetze ich einen Sell-Stopp für zweiES-Kontrakte auf einemKursniveau, das meinem

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anfänglichen YM-Stopp entspricht.Wenn der YM also meinen Stopptrifft und ich nicht aus meinerPosition aussteigen kann, bin ichdurch meinen Stopp am ESgeschützt. Wenn sich der Marktallerdings zu meinen Gunstenentwickelt, kann ich immer nochan der Bewegung teilnehmen undmeine Position auflösen, sobaldich körperlich dazu in der Lagebin. – JC

Trading-StrategienDie nachfolgenden Setups werden amMini-Sized Dow verwendet:

Gap Fades

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Pivot PlaysAusdehnung der Volatilität/Fünf-Minuten-Squeeze-Plays

Der Spread am Mini-Sized Dow istbesser als bei den S&P- und Nasdaq-Futures, wodurch der Trading-Neulingmehr Raum (Levels) für die Entwicklungseiner Trades hat. Außerdem ist eseinfacher, alle 30 Werte im Dow zuverfolgen als die 500 Aktien, die es imS&P gibt.

Kontogröße und Anzahl der zuhandelnden Kontrakte?Ein Betrag von 90.000 Dollar alsStartkapital sollte folgendermaßen

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aufgeteilt werden:40.000 Dollar als Trading-Kapital40.000 Dollar Sparguthaben10.000 Dollar fürUnternehmensausgaben im erstenJahr (Büro zu Hause, Software etc.)

Allgemeine KontoregelnZiehe am Ende jedes Monats zehnProzent von allen Trading-Gewinnen ab und transferiere sieauf Dein Sparkonto.Füge Deinem Trading-Konto Geldniemals hinzu, wenn der Restbetragweniger als 40.000 Dollar beträgt.

Anzahl der zu handelnden

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Kontrakteein YM-Kontrakt zu 20.000 Dollargleiche Anzahl an ES zurAbsicherung

Trading-StrategienFür das Intraday-Trading des YMwerden drei Strategien verwendet. Ichwerde nur ein Setup gleichzeitigverfolgen:

Gap FadesPivot TradesSqueeze Trades

Erik, wenn es Dir zusagt, dann kannstDu gleichzeitige Trades an den YM-und ES-Märkten ins Auge fassen. Wenn

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ich beispielsweise in einem Gap Tradeim YM bin, der noch nicht vollständigausgeführt ist, und ein Fünf-Minuten-Squeeze-Play entsteht am ES, werde ichdas Trade-Signal beim ES annehmen,indem ich mein Standardvorgehen füreinen Squeeze anwende. DieseEntwicklung ist wahrscheinlich aufeinem Markt, der morgens anzieht unddann den ganzen Tag über konsolidiert,bevor er mit schweren Verlustenschließt. Unter diesen Umständen ist esvertretbar, beide Positioneneinzugehen. Gehe lediglich sicher, dassDu sie getrennt voneinander mit ihreneigenen individuellen Parameternausführst. – JC

Jeder Handelstag wird in zwei

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Trading-Perioden zu je zwei Stundenaufgeteilt:

6:30 bis 8:30 Uhr PT11:00 bis 13:00 Uhr PT

Alle Trades dürfen nur in diesen beidenZeitfenstern eingegangen werden, wobeies folgende Ausnahmen gibt:

Verwaltung eines vorhandenenTrades, der vom Morgen noch aktivistFünf-Minuten-Squeeze

A. Gap FadesDer Gap Trade ist der erste Trade andiesem Tag, nach dem ich während dermorgendlichen Sitzung Ausschau halten

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werde. Gap Trades sind High-Probability Trades, die oft am gleichenTag vollständig ausgeführt werden.Intraday-Charts für diesen Trade solltenmit einem Börsenschluss um 13:15 UhrPT und einer Börseneröffnung um 18:30Uhr PT eingerichtet werden, um bei denKursen alle Overnight-/Morning-Gapszu berücksichtigen.

Richtlinien für Gap Trades:1. Da ich über zwei Jahre lang

Statistiken über Gaps gemachthabe, gehe ich Gap Trades nur vonDienstag bis Freitag ein undnehme dabei nur die Gaps, die sichbei oder zwischen den R1- und S1-

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Pivot-Niveaus befinden.Ausnahmen von dieser Regelkönnen gemacht werden, wenn derKurs bei einem weiterensignifikanten Wert eröffnet, bei demes sehr wahrscheinlich ist, dass erweitere Unterstützung/weiterenWiderstand bietet, beispielsweisewenn der Markt unter S1 fällt, aberdie Kurse direkt beim Wochen-Pivot eröffnen, der auch mit derHaupt-Tageschartunterstützungund/oder einem gleitendenDurchschnitt (oder Fib-Level)übereinstimmt.

2. YM-Gaps sollten mindestens 20Punkte und maximal 60 Punktebetragen.

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3. Riskiere maximal 1,5 Prozent desgesamten Trading-Kapitals proTrade.

4. Evaluiere gegen 18:20 Uhr PT dasvorbörsliche Volumen beiwichtigen institutionellen Aktien,um die Stärke des Gap zu messen.Überprüfe besonders das Volumenvon MXIM, NVLS, KLAC undAMAT gemeinsam mit anderenAktien, die im One Chicago’sSingle Stock Futures gelistet sind.Verwende das zu Grunde liegendeVolumen am Kassamarkt und nichtam Devisenmarkt.

Richtlinien für Volumina

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gering = < 30.000 Aktienmittel = 30.000 bis 80.000 Aktienhoch = mehr als 80.000 Aktien

Anmerkung: Als Neuling verwendeich eine volle Position (zwei Kontrakte)nur bei jenen Gaps, bei denen es imvorbörslichen Volumen der wichtigstenWerte weniger als 30.000 Aktien gibt.Bei diesen Trades ist dieWahrscheinlichkeit am größten, dass sieam gleichen Tag vollständig ausgeführtwerden. Bei mittelgroßen Volumina zuBeginn handle ich nur einen Kontraktund verwende 1/2 Gap Fill als Kursziel.Hohe Eröffnungsvolumina werden nichtangepasst.

1. Das vorbörsliche Volumen erhält

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Vorrang, aber sei während desGap-Trades auf der Hut, wenn diemeisten Branchen sich in diegleiche Richtung entwickeln wieder Gap. Suche idealerweise nachmindestens fünf Branchen, die sichentgegensetzt zum Gap bewegen.Ziehe in Erwägung, die Position zuschließen, bevor der Stoppgetroffen wird, wenn die fünfSektoren sich ins Gegenteilverkehren und damit beginnen, inder gleichen Richtung wie der Gapgehandelt zu werden.Erik, ich würde diese Idee mit denSektoren verwerfen – am Endewird dies nur eine Entschuldigungdafür sein, das Play

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überzuanalysieren, und Du wirstletztlich aus den Tradesaussteigen, bei denen du besseram Ball geblieben wärst.Kümmere Dich nur um dasvorbörsliche Volumen, setze DeineParameter und lass’ sie in Ruhe. –JC

2. Wenn der Gap mit einemvorbörslichen Volumen von mehrals 80.000 Aktien eintritt und nichtvollständig ausgeführt wird, warteauf das erste Buy-/Sell-Signal inRichtung des Gap. Dies istwahrscheinlich ein Pullback auf einPivot oder Squeeze Play nach einerKonsolidierung des morgendlichenGap.

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3. Wenn der Tages-Pivot denSchlusskurs des vorherigen Tagesübertrifft, versuche jeglicheGewinne aus Gap-Trades beimTages-Pivot zu verzeichnen.

4. Vermerke Gaps, die nichtvollständig ausgeführt wurden, undhalte Kursniveaus griffbereit, dader Markt oft offene Gaps innerhalbvon fünf bis zehn Tagen füllenwird.

Meide Gaps an den folgenden Tagen:Freitage, an denen OptionenablaufenDienstage, an denen es zu einemRoll-over kommt, und der Tagdanach

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Erster Handelstag im neuen MonatWenn nach einem Tag mit einemengen Kursbereich der Gap amnächsten Tag größer ist als derKursbereich des VortagsGaps, bei denen der Eröffnungskurssich außerhalb des Hochs/Tiefs dervorherigen Sitzung befindet

Vorgehen beim Abwickelneines Gap-Trades:

1. Wenn ich Gaps eingehe, steige ichentgegensetzt zum Markt mit einerAll-in-Market-Order ein undplatziere einen engen Stopp amKurs, an dem die Order vollständigausgeführt wurde.

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2. Der Stoppkurs wird durch dieGröße des Gap wie folgt festgelegt:

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3. Nach dem Einrichten der Parameter

bleibe ich im Trade, bis das Gapvollständig gefüllt ist oder derStopp erreicht wird, aber ich haltesie nicht über Nacht und ziehemeine Stopps nicht nach.

4. Bei zwei Kontrakten und Gaps mitgeringem Volumen ist das Targeteine vollständig gefüllte Lücke.Dieses Kursniveau sollte dem

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Stand des Schlusskurses vomVortag um 13:15 Uhr PTentsprechen und zum Einstieg beidiesem Trade festgesetzt werden.Ich verwende einen ½-Gap alsKursziel bei Gaps mit mäßigemVolumen.

B. Pivot-Level-TradesTages-, Wochen- und Monats-Pivots derParketthändler werden eine zweiteStrategie sein, die beim Intraday-Trading auf dem YM-Markt verwendetwird. Pivots führen Indikatoren, die aufden Kursen basieren und dabei helfen,Wendepunkte auf demMarkt/Konsolidierungspunkte

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vorauszusehen, und können wertvolleEinstiegspunkte sowohl an Trendtagenals auch an bewegten Tagen zeigen. Diegrundlegende Strategie verwendetvorher geplante – nicht von Emotionenbeherrschte – Trades, um entwederPivot-Levels an bewegten Tagen zufaden oder bei Pullbacks auf Pivots anstarken Trendtagen zu kaufen/verkaufen.Tages-Pivots werden mit Hilfe eines 24-Stunden-Zeitrahmens berechnet,während Wochen- und Monats-Pivotsdas Hoch, das Tief und den Schlusskursvon allen Trading-Bereichen des weiterlaufenden Kontrakts (@ YM) dervorherigen Woche/des vorherigenMonats heranziehen.

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Berechnungen der Pivot-Levels:R3: R1 + (Hoch – Tief)R2: Pivot + (Hoch – Tief)R1: 2 x Pivot – TiefPivot: (Hoch + Tief + Schlusskurs) / 3S1: 2 x Pivot – HochS2: Pivot – (Hoch – Tief)S3: S1 – (Hoch – Tief)

Tägliche, wöchentliche undmonatliche Preisniveaus werden in denIntraday-Chart eines jeden Handelstagseingezeichnet.

Richtlinien für Pivot-Trades:1. Verwende einen 144-Tick-Chart

für die Pivot-Strategie. DasExperimentieren mit anderen

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zeitlichen Rahmen (89 oder 233Ticks) ist in Ordnung, umherauszufinden, welcher am bestenfunktioniert.

2. Füge den 8- und 21-EMA zurBestätigung (nach dem Einstieg) einsowie den 7-Perioden-RSI, umbullishe/bearishe Abweichungenfestzustellen.Das ist in Ordnung, aberversichere Dich, dass Du das alsBestätigung nach dem Entryverwendest, und nutze sie nichtdazu, um mit dem Einstieg in denTrade zu warten. – JC

3. Ziehe in Erwägung, die Pivot-Strategie als ersten Trade am Tagzu verwenden, falls der Opening

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Gap ein Runaway Gap ist, bei demder Gap wegen eines großen Kauf-/Verkaufsinteresses nichtvollständig ausgeführt wird. Achtean diesen Tagen auf Pullbacks, dieden Kurs zurück auf ein Pivot-Niveau ziehen, wo ein Einstiegstattfinden kann, bevor sich dieBewegungen auf Markt in Richtungdes Opening Gap fortsetzen.

4. Versuche die erste Bewegung aufden Tages-Pivot zu faden undbleibe im Trade, bis ein Scalper-Buy-/Sell-Signal generiert wird.

5. Wenn der Markt über dem Tages-Pivot eröffnet, achte auf ShortEntries, die eine Bewegung nachunten auslösen, um den Pivot zu

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testen, und umgekehrt aufMöglichkeiten unterhalb des Pivots.Wenn der Pivot während dermorgendlichen Sitzung nichtgetestet wird, warte auf einen Testam Nachmittag.

6. Verschiebe bei Niveaus, die eineVielzahl an Pivots besitzen, wiebeispielsweise einen Tages-Pivotund einen Wochen-Pivot, denEinstiegspunkt auf das täglicheKursniveau.

7. Versuche an Trendtagen allgemein,bei einem Pullback auf Pivot-Niveaus zu kaufen/verkaufen, undziele darauf ab, bei Pivot-Levelsdarüber/darunter auszusteigen.Wie legst Du fest, ob ein Tag

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bewegt oder ein potenziellerTrendtag ist? Das ist ein weitererBereich, bei dem Überanalyseeinen Trader vor Probleme stellenkann. An bewegten Tagen ist es inOrdnung, Pivots zu handeln, aberdenk’ daran, dass Du dieanfängliche Bewegung auf denPivot an diesen Tagen fadest.Denk’ daran, einen Blick auf dasES-Volumen zu werfen, und schaunach, ob es größer als 10.000Kontrakte pro Fünf-Minuten-Barim Verlauf der ersten sechs Barsist. Dies signalisiert einenTrendtag, wohingegen einVolumen von weniger als 10.000Kontrakten während der ersten

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sechs Bars auf einen bewegtenTag hinweist. – JC

8. Nutze Marktinterna, um zuentscheiden, welche Schritte beiden Pivots zu unternehmen sind.Wenn beispielsweise der TRINfällt und mehrere Bereiche grünsind, dann konzentriere dich darauf,bei Pullbacks auf Pivots zu kaufen,und ignoriere Verkaufssignalegegen Pivots. Bei bewegtenMärkten sind Interna wenigerentscheidend, also versuche,Auftriebe und Rückgänge auf Pivotszu faden.

9. Verwende Midpoint-Pivots, wennsich der Bereich zwischen denSieben-Tages-Pivots um mehr als

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40 Prozent unterscheidet.Midpoints dürfen nicht mitwöchentlichen und monatlichenKursniveaus verwendet werden.

10. Bewegungen auf R3 oder S3 sindextrem, also halte deine Gefühlebei diesen erweiterten Niveaus imZaum.

11. Tägliche R2/S2 werden 90 Prozentder Zeit den Markt ausmachen, alsosei dir über diese Niveaus imKlaren, wenn du intraday handelst.

12. Achte auf Konvergenz bei Tages-,Wochen- und Monats-Pivots (undFib-Clusters). Diese Niveaus sindBereiche von starkerUnterstützung/starkem Widerstand,über die man sich beim Trading

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bewusst sein muss.13. Wenn der Fünf-Minuten-Squeeze in

Verbindung mit dem Pivot zündet,bleib im Trade, bis das Momentumzum Erliegen kommt.

14. Verwende die Pivot-Strategy nachzwei Verlusten am Stück an diesemTag nicht mehr.

Vorgehen beim Abwickeln einesPivot-Trades:

1. Verwende All-in-Limit-Orders, umauf den Markt einzusteigen. Limit-Orders sollten mit plus/minus dreiPunkten vom angestrebten Pivot-Niveau platziert werden. Wenn ichbei täglichen Midpoints kaufe,verwende ich einfach den

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Nominalwert als Einstieg.Wenn ich mehr als zehn Lotshandle, verwende ich MIT-Orders(Market-If-Touched), um zuverhindern, dass sowohl meineEinstiege als auch meine Targetsteilweise ausgeführt werden. – JC

2. Setze einen anfänglichen Stopp 20Punkte entfernt vom Kurs, zu demdie Order vollständig ausgeführtwurde. Das steht für einenmaximalen Drawdown von 100US-Dollar/Kontrakt oder 25Prozent des gesamten Kapitals.

3. Verkaufe/kaufe einen Kontrakt nacheinem Gewinn von zehn Punktenund verwende das nächste Pivot-Level als Kursziel für den letzten

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Kontrakt.4. Nachdem der erste Kontrakt

glattgestellt wurde, lege den Stoppauf den Breakeven plus/minussechs Punkte.

5. Ziehe in Erwägung, Scalper-Buy-/Sell-Signale auf dem 233-Tick-Chart des ES zu verwenden, um denTrade am YM bei Pivot-Niveaus zubestätigen. Die Bestätigung sollteinnerhalb von 15 bis 20 Minutenerfolgen. Wenn die Bestätigungnicht eintritt, stelle ich diePositionen glatt.

C. Fünf-Minuten-Squeeze-Trade

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Squeeze-Trades beruhen darauf, dassAktienkurse und Indizes zwischenPerioden von hoher Volatilitätschwanken, auf die Zeitabschnitte mitgeringer Volatilität folgen. Der Squeeze-Indikator fängt den Moment ein, in demder Markt von einer Phase mit geringerVolatilität in eine mit hoher Volatilitätübergeht. Der Squeeze-Trade ist dereinzige Trade, der während der Flautezwischen 8:30 und 11:00 Uhr PTvertretbar ist.

Richtlinien für Squeeze-Trades:Verwende das Kürzel einesEndlos-Kontrakts (@YM) bei derschematischen Darstellung.Konzentriere dich bei Intraday-

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Trades auf Signale im Zeitrahmenvon fünf Minuten.Rote Punkte weisen darauf hin,dass sich der Kontrakt in einerSqueeze befindet (die Bollinger-Bänder befinden sich in denKeltner-Channels).Blaue Punkte bedeuten, dass sichdie Bollinger-Bänder aus denKeltner-Channels herausbewegthaben und die Volatilität zunimmt.Das Histogramm misst dasMomentum der Bewegung. GrüneBars auf blauen Punkten sind Long-Signale, und rote Bars auf blauenPunkten Short-Signale.

Vorgehen beim Abwickeln eines

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Squeeze-Trades:1. Überwache einen fortlaufenden

Fünf-Minuten-YM-Chart imHinblick auf rote Punkte. Es solltenmindestens zwei rote Punkteerscheinen, bevor ein Squeeze inErwägung gezogen wird.

2. Sobald ein Punkt blau wird – undBlau schließt bei einer Fünf-Minuten-Periode –, verwende eineAll-in-Market-Order, um long zugehen (zwei Kontrakte), wenn dasHistogramm grün ist, und short,wenn das Histogramm rot ist. DasHistogramm erscheint über/unterden Punkten.

3. Setze einen anfänglichen Stopp von20 Punkten.

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4. Steige bei einem Kontrakt beieinem Gewinn von zehn Punktenaus und lege den Stopp auf denBreak-even minus zehn für denzweiten Kontrakt.

5. Bleibe beim zweiten Kontrakt imTrade, bis das Momentum auf demHistogramm nachlässt. Dies wirddadurch angezeigt, dass es demHistogramm nicht gelingt,aufeinander folgende höhere Hochs(long) oder niedrigere Tiefs (short)zu verzeichnen. Ich warte auf zweiaufeinander folgendehöhere/niedrigere Bars, bevor ichmit dem zweiten Kontrakt aus demMarkt aussteige.

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PsychologiePsychologie spielt im Hinblick aufTrading eine wichtige Rolle, und dieEntwicklung einer angemessenenDenkweise für einen Händler solltenicht als selbstverständlich erachtetwerden. Der erfolglose Trader hat festeÜberzeugungen und Erwartungen, die nurselten vom Markt erfüllt werden. Wenndas Ergebnis mit den Erwartungen nichtübereinstimmt, dann schmerzt das denTrader, und er sieht den Markt oft alsBedrohung. Sobald dies geschieht, sindHändler zum Scheitern verurteilt, außersie können erkennen, was falsch läuft,und die passende Gewinnereinstellungeines erfolgreichen Traders entwickeln.

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Übernehmen Sie die folgenden Punkte,um erfolgreich zu handeln:

Jeder Markt ist einzigartig:Entweder funktioniert der Trade,oder er funktioniert nicht.Alles kann geschehen: EntwickelnSie einen starken, felsenfestenGlauben an Unsicherheit. DerMarkt trägt keinerlei Verantwortungdafür, uns irgendetwas zu gebenoder irgendetwas zu tun, wovonwir profitieren würden.Die Märkte sind neutral: DerMarkt generiert keine glücklichenoder schmerzhaften Informationen.Daher existiert keine Bedrohung.Unsere Erwartungen, die ausunseren ursprünglichen

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Überzeugungen entstehen, sind dieeinzige Quelle für jegliche Formvon Glück/Schmerz.Verluste sind in Ordnung: Es istunausweichliche Realität beimTraden, Verluste zu verzeichnenund falsch zu liegen, da allesgeschehen kann. Geringe Verlustein Kauf zu nehmen ist Teil desBerufs eines erfolgreichenHändlers.Akzeptieren Sie Risiken: GestehenSie sich voll und ganz die Risikenein, die mit dem Trading verbundensind, und akzeptieren Sie dievollständige Verantwortung fürjeden Trade (nicht den Markt).Wenn ein Verlust eintritt, fühlen Sie

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sich nicht unbehaglich oderängstlich.Beobachten Sie Ihre Gefühle:Lernen Sie, die negativenAuswirkungen von Euphorie unddie Möglichkeiten zurEigensabotage zu beobachten undzu kontrollierenBeenden Sie die Suche nach demheiligen Gral: Die passendeEinstellung schafft insgesamtbessere Resultate als Analyse oderCharttechnik.Strenge Regeln, flexibleErwartungen: Seien Sie streng mitIhren Trading-Regeln und flexibelbei Ihren Erwartungen.

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GewinnzieleEinkommensziel = 20.000 US-DollarVollzeit-Trading-Gewinne unterVerwendung von zwei YM-Kontrakten(Jun. bis Dez.)

20.000 US-Dollar/sieben Monate =2.857 Dollar/Monat

2.857 US-Dollar/vier Wochen = 715Dollar/Woche

715 US-Dollar/fünf Tage = 143Dollar/Tag

143 Dollar/fünf US-Dollar/Kontrakt =29-30 Punkte/Tag

30 Punkte/zwei Kontrakte = 15Punkte/Kontrakt

Regeln für Gewinne

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Gewinnziel: 143 Dollar/TagSobald mein tägliches Gewinnzielerreicht wurde, beende ich dasTraden für diesen Tag.Erik, denk’ daran, dass Du auchTage mit Verlusten haben wirst.Du wirst wollen, dass 143 Dollarein Durchschnittswert ist, abernicht das Ende des Tags. Wenn Duan einem Tag 300 Dollar verdienstund am nächsten 100 Dollarverlierst, dann beläuft sich DeinDurchschnitt im Verlauf dervergangenen zwei Tage auf 100Dollar pro Tag. – JCWenn ich an einem Tag meinTagesziel verdoppelt habe und dernächste Trade Verluste macht, dann

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beende den Handel für diesen Tag.Wenn ich mein täglichesGewinnziel vor 9:00 UhrOstenküstenzeit verdreifache, dannbeende ich das Trading für diesenTag und nehme den nächsten Tagfrei.Wenn ich mein wöchentlichesGewinnziel (780 Dollar) vor Endeder Woche erreiche oderübertreffe, nehme ich den Rest derWoche frei.Ich verfolge die täglichen P&L undwandle sie zu prozentualenGewinnen pro Tag um.

Regeln für den Drawdown

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Das tägliche Drawdown-Maximumliegt bei zwei Prozent. Wenn ichdiesen Wert am Ende des Tagsüberschreite, kann ich am nächstenTag nicht handeln. Wenn ich diezwei Prozent in dieser Woche nocheinmal nach oben übertreffe, stelleich das Handeln für die restlicheWoche ein.Wenn ich in einem Monat zehnProzent im Minus liege, halbiereich die Größe meiner Position fürden restlichen Monat.Wenn ich in einem Monat 15Prozent im Minus liege, beende ichdas Trading für den Rest desMonats.Wenn ich auf einen gesamten

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Drawdown von 20 Prozent gefallenbin, ist es Zeit für eine mindestensvierwöchige Pause vom Traden,bis ich herausfinden kann, was ichfalsch mache.

BewertungsmodellVerfolge und bewerte die Performancevon allen Trades wie folgt:

Bewertung der Performance:5: Target erzielt4: Ausstieg bei einem zum Target

unterschiedlichen Kurs, abergewinnbringend (Time-Stopp)

3: Ausstieg bei plus/minus null (Startlinie,Time-Stopp)

2: Ausstieg bei einem zum Target

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verschiedenen Kurs, allerdings ein Trademit Verlusten (Time-Stopp erreicht)

1: Stopp erzielt

Erik, das ist gut, aber Du wirst auchbewerten wollen, wie gut Du Deinenausgewählten Setups gefolgt bist – mitanderen Worten, wie gut Du deinenPlan ausführst. Das ist besonderswichtig, da Du die Tendenz zeigst, das,was Du tust, überzuanalysieren.Außerdem neigst Du dazu, Dir selbstdie Schuld zu geben, wenn Du Geldverlierst, also: »Was mache ichfalsch?« Wenn Du das Setup jedes Malauf die gleiche Art und Weise befolgst,dann liegt das Augenmerk im Hinblickdarauf, was »falsch« läuft, auf demSetup und nicht auf Deiner

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Persönlichkeit. So konzentrierst DuDich darauf, das Setup zu optimieren,und nicht darauf, Dir selbst etwasvorzuwerfen. Ich würde die folgendeSkala übernehmen, um zu sehen, wiegut Du den Trade tatsächlichausgeführt hast:

Bewertung der Ausführung1. Dem Trade so gefolgt, wie es im

Plan steht.2. Dem Einstieg in den Trade

gefolgt, jedoch Positionglattgestellt, bevor das vorherfestgelegte Target erzielt wurde.

3. Dem Einstieg in den Tradegefolgt, jedoch Stopp entfernt und

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Position über das ursprünglicheTarget hinauslaufen lassen.

4. Spät in das Setup eingestiegen undkein Target gesetzt.

5. Impuls-Trade. – JC

Addiere die täglichen Ergebnisse undteile sie durch die Gesamtanzahl derTrades, um einen Durchschnitt für beideKategorien zu erhalten. Dadurch wirdsich ein Notendurchschnitt der Anzahlvon dir ausgeführter Trades ergeben, dieprofitabel waren, und derjenigen, die soausgeführt wurden wie ursprünglichgeplant. Verfolge deine Trades nach derverwendeten Trading-Methode (Gaps,Pivots und Squeeze), so dass du in derLage bist, jede einzelne Methode zu

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bewerten und je nach Bedarf zuoptimieren. Überprüfe das Ergebnis amEnde jedes Monats, um zu sehen, wasmodifiziert werden muss.

Beachte: Jeder Trade, der nicht ineine dieser im Plan beschriebenenStrategien fällt, wird als »Impulse Play«bezeichnet. Impulse Plays sind eineSchwachstelle, da sie deinen Trading-Plan verletzten. Folglich musst du sieverfolgen, um zu sehen, welchenEinfluss sie auf dein Trading haben.Mach dir zu jedem Trade kurze Notizenund erkenne, ob du zu früh eingestiegenbist, das Ausführen der gesamten Orderverfehlt oder einen verlängerten Kursgejagt hast.

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Ich werde ebenso verschiedene Trendsin meinem Trading-Journal verfolgen:

Wie oft habe ich mit Verlustenbegonnen, nur um dann zum Endedes Tags wieder Gewinne zuverzeichnen?Wie oft habe ich gut begonnen, nurum danach die Gewinne wieder zuverlieren?Gab es Störungen während derHandelsstunden, die meineErgebnisse möglicherweisebeeinflusst haben?Habe ich mich dazu entschlossen,nicht zu handeln, da es sich umeinen Tag mit einem engenKursbereich handelte?Wurde ich zu selbstbewusst wegen

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eines guten Morgens und habeabseits von meinen Parameterngetradet?

BüroeinrichtungIch werde ein Zimmer in meinem Hausals mein Büro verwenden, das lediglichzum Traden genutzt wird. Das Büro wirdfolgendermaßen ausgestattet:

Trading-PC mit drei Bildschirmenund Breitband-InternetzugangPC für den täglichen Gebrauch miteinem eigenen Breitbandanschlussfür nächtliche Recherche, E-Mailund zur Sicherung meines primärenTrading-PCsAlle PCs werden mit einem

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Netzausfallschutz betrieben undbesitzen eine externe Festplatte,Antivirenschutz und FirewallSoftware zum Aufspüren vonSpywareDruckerGetrennte Telefonleitungen und einMobiltelefon

Erik, das ist gut. Deine Frau hat jaauch gerade Euer erstes Kindbekommen (Glückwunsch!). Wie passtdieser Umstand in dein Trading? Werwird tagsüber das Baby betreuen?Wirst du ein Kindermädcheneinstellen? Meine Frau und icherwarten unser erstes Kind, und ich bingerade dabei, ein Kindermädchen zu

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engagieren, das bei uns im Haus wohnt,um meiner Frau bei den täglichenAufgaben der Kindererziehung zuhelfen. Das tue ich aus dem Grund,damit Papa nachts schlafen kann undam nächsten Tag zum Traden bereit ist.– JC

Allgemeine Regeln für das TradingHalte keine Intraday-Positionenüber Nacht.Als Day-Trader bin ich durchKursbereich und Zeit eingeschränkt,folglich achte ich darauf, wo sichder Markt befindet, und vermeidees, tote Hochs/Tiefs zushorten/kaufen.Nach dem Einstieg dürfen die

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Parameter für Trades nichtverändert werden. Ich werde meinGewinn-Target und meinen Stoppfestlegen, bevor der Tradeausgeführt wird. Nach derAusführung werde ich abwarten,wie sich das Trade-Playentwickelt, um zu sehen, wasgeschieht.Gehe keine Trades schnell ein,außer die Parameter sind festgelegt,bevor der Trade platziert ist. ImLauf des Tags wird es immerandere Möglichkeiten geben, und esbesteht keine Veranlassung, denMarkt zu jagen.Handle entlang des Wegs desgeringsten Widerstands. Verwende

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beim Intraday-Trading MovingAverages auf dem 5-, 15- und 60-Minuten-Chart, um den kurzfristigenTrend auf dem Markt zu bestätigen.Wenn die Dynamik auf dem Marktstark ist und die gleitendenDurchschnitte in allen Zeitrahmenansteigen, geh’ nicht auf die Short-Signale ein. Gehe bei gemischtenMärkten Long-und Short-Setups inÜbereinstimmung mit dem Kauf-/Verkaufsdruck an jenem Tag ein.Verwende außerdem einenSqueeze-Indikator, um dabei zuhelfen, die kurzfristige Tendenz desMarkts zu ermitteln. Wenn am Tagein Squeeze am YM existiert,konzentriere dich auf Long-Setups

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und verzichte auf Shorts.Achte auf monatliche undwöchentliche Druckverhältnisse,um auf der richtigen Seite desMarkts zu sein.Konzentriere dich darauf, Tradeseffizient durchzuführen, und nichtauf Basis von P&L.Trade nicht während der Flaute zurMittagszeit (8:30 bis 11:00 UhrPT).Reduziere das Trading an Tagen, andenen die Fed Entscheidungen trifft.Beobachte eventuell die erste halbeStunde und die letzte Stunde, umirgendwelche Chancen zuentdecken.Verringere während der Woche, in

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der die Optionen ablaufen, deinePositionsgröße auf einen Kontraktund ziehe in Erwägung, nur vonMontag bis Mittwoch in dieserWoche zu traden. Führe keineTrades am Donnerstag und Freitagdurch.Handle im Monat August mitgeringem Volumen, besonders inden letzten beiden Wochen, da dasVolumen versiegt und der Tradeunsicher wird. Konzentriere dichauf Vorbereitungen für das Tradingim September, wenn das Volumenund die Akteure auf die Märktezurückkehren.Denk’ darüber nach, dir in derThanksgiving-Woche und für die

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letzten beiden Wochen imDezember eine Auszeit zu gönnen

Was es zu verfolgen giltBehalte auf täglicher Basis folgendePunkte im Blick:

Arbeitsblatt über dieMarktdynamik: beobachtet diePerformance der einzelnenBranchen,Kursanstiege/Kursrückgänge,Volumen usw. auf den wichtigstenMärkten. Dies sollte bei beidenFormaten, sowohl im Tagesverlaufals auch am Ende des Tags, getanwerden. Bei Intraday werden dieDaten alle 30 Minuten gespeichert.

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Bevorstehende Konjunkturzahlenund wann sie veröffentlicht werden,wichtige Gewinn-und-Verlust-Rechnungen und alle kommendenSitzungen der Fed.Beobachte die Entwicklungen aufden wichtigsten Märkten und in denSchlüsselindustrien in einem 15-Minuten-, 60-Minuten- und 24-Stunden-Zeitrahmen. Notiere dieLage der Moving Averages, um dieDynamik im Hinblick aufAngebot/Nachfrage, dieOszillatoren sowie wichtigeKursniveaus auf einem Tageschartund einem 60-Minuten-Chart zumessen. Verwende Monats-undWochencharts dazu, um dir dabei

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zu helfen, Unterstützung/Widerstandin einem kürzeren zeitlichenRahmen zu bestätigen. Achte beiden Kursniveaus auf Konfluenz.Anhand dieser Informationen sollteeine Einschätzung für den nächstenTag entwickelt werden.Schreibe ein Trading-Journal, indem die Entwicklungen an allenHandelstagen dokumentiert werden.

Soweit Eriks Trading-Plan.

ZUSAMMENFASSUNG DESTRADING-PLANS

Erik hat sich bei seinem Plan eine

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Menge gedacht. Dadurch wird er nichtTag für Tag auf die Märkte starren undsich fragen, was er nun unternehmensollte. Diese Gedankenspielchen sindder Ausgangspunkt für die meistenFehler, zu denen alle Amateure neigen.Wenn Sie ein Neuling im BereichTrading ohne Plan sind, vergewissernSie sich, dass Sie direkt gegen Erik undandere Akteure traden werden, die eineMenge Arbeit in ihren Trading-Plangesteckt haben. Weniger als fünf von100 Händlern da draußen haben einenPlan, der so detailliert ist wie dieser.Was meinen Sie, wer die besserenChancen auf langfristig konstantereGewinne hat?

Der Spaß beim Trading resultiert

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aus dem Nervenkitzel bei der Jagd, dergespannten Erwartung desentscheidenden Moments. Die ganzeRecherche und die ganze Arbeit gipfelnin einem einzigen Moment, in dem einHändler sich entscheidet, den Abzugder Waffe zu betätigen, und kurzdanach mit den Ergebnissenkonfrontiert wird. Ein Händler, dergenügend gleich bleibendgewinnbringende Trades aneinanderreihen kann, öffnet sich die Tür zueinem völlig neuen Leben inUnabhängigkeit. DieseHerausforderung zieht Menschen jedesAlters und aus allen Lebensbereichenauf die Märkte. Diejenigen, die sich ihrstellen, einen Plan zu entwerfen, um

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den Weg zu ebnen, werden den Erfolgauf ihrer Seite haben.

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20. KAPITEL

Tipps und Tricksfür Zeiten, indenen nichts inIhrem Sinnefunktioniert,egal was Sie tun

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Verurteile Gott nicht dafür,dass er den Tiger erschuf,sondern danke ihm dafür, dasser ihm keine Flügel gab.– Indisches Sprichwort –

ICH WEINE FÜR ESSEN –VERWENDEN SIE IHREEMOTIONEN, UM GELD ZUVERDIENEN

Das größte Problem, das Trader haben,liegt darin, ihre Gefühle zukontrollieren. Ich sehe es die ganze Zeit:Die Händler kennen das Setup, das siebefolgen sollen, doch sie werden von

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ihren Gefühlen eingeholt und vermasselnden Trade. Indem sie diesen Prozessdetaillierter unter die Lupe nehmen,können Trader lernen, ihre eigenenemotionalen Reaktionen als Indikatorenzu verwenden. Richtig eingestellt, führendiese emotionalen Indikatoren nicht zuFehlern, sondern stellen großartigeAuslöseimpulse für den Ein- undAusstieg auf dem Markt dar. Das ist einTeil der Umstellung vom Amateur zumProfi – anstatt durch Emotionen zu einemTrade verführt zu werden, verwendetder Händler die emotionalenAuslöseimpulse dazu, um sichzurückzukämpfen und genau dasGegenteil von dem zu tun, was sie ihmanzeigen.

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DER »HOTEL-VIER-JAHRESZEITEN«-TRADE

Wenn ich in einem Trade bin, der sichnach meinen Vorstellungen entwickelt,allmählich zu aufgeregt werde und denDrang verspüre, meine Position zuerweitern, verwende ich dies alsAuslöser, um eine Double-Stopp-Ordereinzurichten. Wenn ich beispielsweiselong bei zehn E-Mini-S&S-Kontraktenbin und der Markt legt weiter zu, dannertappe ich mich dabei, wie ich mirüberlege, wie viele Nächte ich mit denGewinnen von diesem Tag im HotelVier Jahreszeiten auf Maui verbringenkönnte. Ich erkenne dieses Gefühl,

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nehme sofort den Vier-Jahreszeiten-Auslöser und platziere einen Trailing-Zwei-Punkt-Stopp für 20 Kontrakte, wasder doppelten Größe meiner aktuellenPosition entspricht.

Daraufhin werde ich im Tradebleiben, solange dieser zulegt, dochsobald sich der Markt dreht, steige ichnicht nur mit einem ansehnlichen Gewinnaus, sondern gehe gleichzeitig bei zehnKontrakten short. Dieser Vorgang ziehtseinen Vorteil aus der Marktdynamik dermenschlichen Emotionen auf eine sehrklare Art und Weise. DieGlattstellungsverkäufe, die eintreten,werden von anderen Tradern eingeleitet,die ihren Gefühlen nachgegeben und ander Spitze gekauft haben, da sie

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entweder Angst hatten, die Bewegung zuverpassen, oder euphorisch auf Grundeiner aktuell gewinnbringenden Positionwaren. Sobald sich der Markt umkehrt,werden es diese Händler sein, die denWeg für die Kursbewegung nach untenebnen, da sie allmählich ihre Positionenabbauen, sobald sie es nicht längerertragen können, Verluste zuverzeichnen. Dies ist ein Beispiel dafür,wie sich Ihre Emotionen zu IhremVorteil anstatt zu Ihrem Nachteilauswirken können.

VIELEN DANK, MEINHERR. KÖNNTE ICH NOCHEINEN HABEN?

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Wenn ich in einem Trade bin, stelle ichmir vor, was ein unerfahrener Tradermachen würde – oder was ich amAnfang meiner Karriere getan hätte.»Wenn ich an diesem Punkt einstiege,wo wäre dann meine Schmerzgrenze?«Ich habe herausgefunden, dass beim S&PBewegungen von sechs Punkten ohneirgendwelche bedeutendenKurskorrekturen der maximale»Umkehrpunkt« für die meisten Traderist. Wenn ich eine Bewegung um sechsPunkte ohne eine Kurskorrektur sehe,stelle ich mir neue Trader vor undversuche, mir den Schmerz auszumalen,den sie gerade fühlen. Nach ungefährsechs Punkten weiß ich, dass sie denSchmerz nicht länger ertragen können,

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und ich steige ein und gehe genau in demMoment in die entgegengesetzte Richtungder Bewegung, in dem sie fluchtartig ausihren Positionen aussteigen und wütendauf ihren Bildschirm blicken.

Als professioneller Trader werdenSie immer einen Stopp verwenden, umsich nicht länger in dieser sehr realen,sehr häufig vorkommenden und sehrunglücklichen Lage zu befinden. NehmenSie Ihre Gefühle als Maßstab, um denSchmerz der anderen Händler zu fühlen,und finden Sie heraus, wann sieaufgeben werden.

MEIN TICK, DEIN TICK,UNSER TICK

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Ein eher technischer Ansatz, die Gefühlezu messen, besteht darin, die Ticks zubeobachten. Dabei handelt es sich umdas gleiche Setup, das in Kapitel 9besprochen wurde. Wenn es dieses Malallerdings so ist, dass Sie an IhremSchreibtisch sitzen und der Markt vorIhnen herläuft, schauen Sie sich dieTicks an, anstatt blindlings einzusteigen.Nähern sie sich plus 1.000? Sie werdenes wahrscheinlich fast tun, nachdem einegroße Anzahl von Amateur-Tradern sichweiterhin auf dem Markt eindeckt unddie Glücksgöttin zu verleiten versucht.Die Ticks sind ein hervorragenderemotionaler Ausgleichmechanismus. Einhäufiger Adrenalinstoß, der darausresultiert, eine Marktbewegung zu

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beobachten, die ohne Sie stattfindet,lässt sich schnell durch einen kurzenBlick auf die Ticks unter Kontrollebringen.

TAUCH, KÄPT’N, TAUCH!

Meine Partner und ich betreiben einenTrading-Room, in dem sich Menschenaus aller Welt einloggen. EineBeschäftigung, der wir alle gernnachgehen, besteht darin, die neuenTrader dabei zu beobachten, wie sie aufMarktentwicklungen reagieren. Es gibt»Geräusche«, die die Anwesenden indiesem Raum verwenden können. Einesder klassischen Beispiele besteht darin,

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dass der Markt fällt und fällt und fällt …und einer der Gäste, die kostenlos dasSystem ausprobieren, die Nachrichtversendet, dass er short geht und das »U-Boot tauch, tauch, tauch«-Geräusch insLeben ruft. Sobald ich das gehört habe,weiß ich, dass es an der Zeit ist, meineShorts zu covern und long zu gehen. Dieerfahrenen Trader wissen das ebenfalls,und wir alle steigen ein. Normalerweisedreht sich der Markt schnell, und sobalddie neuen Trader sagen, dass sieausgestoppt im Hinblick auf ihren Short-Trade sind, covern wir unsere Long-Positionen. Das ist auf Gefühlenbasierendes Handeln vom Feinsten.Natürlich teilen wir diese Informationendann mit den Neulingen. Sobald sie

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weitermachen, müssen wir nur daraufwarten, dass der nächste Trader unserSystem kostenfrei testet.

Wenn Sie sich als Trader regelmäßigdabei ertappen, wie Sie die Tiefsshorten und die Hochs kaufen, stellenSie sich Neulinge im Bereich Tradingvor, die so aufgeregt werden, dass siebuchstäblich kurz davor sind, den»Tauch, tauch, tauch«-Knopf zu drücken.Möchten Sie gegen oder mit diesenMenschen traden?

SCHLAG EIN, BABY!

Wann immer Händler, mit denen ichzusammenarbeite – oder in diesem Fall

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auch ich selbst –, damit anfangen, sichnach einem guten Open-Trade, derkräftige Gewinne einfährt, gegenseitigauf die Schulter zu klopfen, bin ichsofort auf der Hut und stelle meinePosition glatt. Das ist das Ergebnisextremer Emotionen, und die sind nichtvon längerer Dauer. Ich nenne das das»High-Five-Sell-Signal«.

Jedes Mal, wenn Sie als Resultateines Trades, der sich wirklich gutentwickelt, ein Geräusch von sich gebenoder auf etwas schlagen, ist das derWeckruf für Sie, wieder zu einemprofessionellen Trader zu werden.

ENTDECKEN SIE IHRE

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PERSÖNLICHKEIT, UNDFINDEN SIE HERAUS, OBSIE SIE UNTERDRÜCKEN

Eins der Themen, die ich in diesem Buchbesprochen habe, ist, wie wichtig es ist,die richtigen Märkte und die richtigenSetups zu finden, die am besten zurPersönlichkeit eines Händlers passen.Man sieht die Trades, die man eingeht,durch einen der drei vorherrschendenCharakterzüge, die alle Menschenaufweisen. Einige dieserPersönlichkeitstypen eigenen sichnaturgemäß besser für die Welt desTradings als andere. Leider gibt esPersönlichkeitstypen, die beim Traden

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niemals Gewinne verzeichnen werden,egal was sie unternehmen. Allerdingsgibt es in diesem Fall einen Silberstreifam Horizont: Der Grund, warum dieseLeute Verluste einfahren, liegt darin,dass sie sich nicht darüber im Klarensind, dass ihre Persönlichkeit derentscheidende Faktor dafür ist, dass sichVerluste anhäufen und die Frustrationanhält. Sobald ein Händler darüberBescheid weiß, kann er dieseInformation dazu verwenden, seinTrading zum Guten zu wenden.

Das folgende Quiz mit 20 Fragenwird Ihnen dabei helfen, Ihrenvorherrschenden Persönlichkeitstypenherauszufinden. Es gibt keine richtigeAntwort, und bei einigen Fragen wird es

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wahrscheinlich so scheinen, als gebe eszwei richtige Antworten. Nehmen Sieeinfach diejenige, die im Hinblick aufIhre Person am sinnvollsten erscheint.Denken Sie nicht zu lange über dieseFragen nach. Je schneller Sie diesenFragebogen beantworten können, destogenauer werden die Ergebnisse sein unddesto bessere Informationen werden Sieerhalten, um Ihr Trading zu verbessern.Das ist eins der Persönlichkeitsprofile,die ich Händler erstellen lasse, wenn siezu mir kommen und mit mir arbeiten,damit ich eine präzisere Vorstellungdavon erhalte, wer sie sind und welcheMärkte und Setups am besten zu ihrerPersönlichkeit passen. Los geht’s:

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1. Wenn Sie an einen der schönstenUrlaube zurückdenken, den Sieverbracht haben: An welchen Teildes Urlaubs erinnern Sie sichzuerst?

a. Die Sehenswürdigkeiten undwie diese Plätze ausgesehenhaben

b. Die unterschiedlichen Klänge,die Sie gehört haben

c. Wie Sie sich gefühlt haben,als Sie Ihren Urlaub dortverbracht haben

2. Wenn Sie sich an eine Personerinnern, die Sie sehr interessierthat: Was war das Erste, das Sie andieser Person wirklich anziehend

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fanden?a. Ihr Erscheinungsbild und

Aussehenb. Was sie zu Ihnen gesagt hatc. Wie Sie sich gefühlt haben,

als Sie Zeit mit ihr verbrachthaben

3. Wenn Sie mit dem Auto unterwegssind, wie fahren Sie?

a. Ich halte nach SchildernAusschau und folge einerLandkarte

b. Ich achte auf vertrauteGeräusche, die mir denrichtigen Weg weisen

c. Ich entscheide aus dem Bauchheraus und bekomme ein

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Gefühl dafür, wo ich bin

4. Wenn ich meinen Lieblingssportausübe, gefällt mir daranbesonders:

a. Wie dieser Sport aussieht undwie ich aussehe, wenn ich ihnausübe

b. Wie er klingt, beispielsweiseder Schläger, der den Balltrifft, oder die jubelndenZuschauer

c. Wie sich das Spiel anfühlt,beispielsweise das Halteneines Tennisschlägers oderdas Gefühl, über denTennisplatz zu laufen

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5. Eine Entscheidung zu treffen isteinfacher, wenn …

a. Ich alle Wahlmöglichkeitenvor meinem geistigen Augesehe

b. Ich Diskussionen von beidenSeiten in meinem Kopf höre

c. Ich erahnen kann, wie ich michfühlen würde, wenn eine derbeiden Möglichkeitenverwirklicht wird

6. Aus der folgenden Liste würde ichdie folgendenLieblingsbeschäftigungenauswählen:

a. Fotografie, Malen, Lesen,Zeichnen und Filme

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b. Musik, Musikinstrumente, dasMeeresrauschen, Windspiele,Konzerte

c. Ballspiele, Holzarbeit,Massagen, Selbstbeobachtung,Touching

7. Wenn ich Kleidung kaufen gehe undeinen Artikel zum allerersten Malgesehen habe, dann tue ichFolgendes direkt im Anschluss:

a. Ich sehe mir das Stück nocheinmal gut an und stelle mirvor, wie ich es trage

b. Ich höre dem Verkäufer/derVerkäuferin sehr gut zuund/oder führe einen innerenDialog mit mir selbst und

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wäge dabei die Vor- undNachteile eines Kaufs ab

c. Ich versuche, ein Gefühl dafürzu bekommen, und/oderberühre es, um festzustellen,ob es etwas ist, das ich gerntragen würde

8. Wenn Sie an eine/n ehemalige/nLiebhaber/in denken, geschieht alsErstes Folgendes:

a. Ich stelle mir die Person inmeinem Kopf bildlich vor

b. Ich höre den Klang derStimme dieser Person inmeinem Kopf

c. Ich beginne, auf einebestimmte Art und Weise

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etwas im Hinblick auf diesePerson zu fühlen

9. Wenn ich mich im Fitnessstudiobefinde oder trainiere, dannresultiert mein Gefühl vonBefriedigung daraus, dass ich:

a. Im Spiegel sehe, wie ich michverbessere

b. Komplimente von Menschenum mich herum höre, die mirsagen, wie gut ich aussehe

c. Fühle, wie mein Körperstärker wird, und spüre, dasser besser in Form ist

10. Wenn ich Mathematik betreibe,dann kontrolliere ich meine

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Antworten:a. Indem ich mir die Antwort

ansehe, um zu sehen, ob dieZahlen korrekt sind

b. Indem ich die Zahlen inmeinem Kopf zähle.

c. Indem ich meine Hände undFinger verwende, um einGefühl dafür zu bekommen, obich richtig liege oder nicht

11. Wenn ich Wörter aufschreibe, dannstelle ich die korrekteSchreibweise sicher, indem:

a. Ich das Wort vor meinemgeistigen Auge sehe, um zuprüfen, ob es richtig aussieht

b. Ich die Wörter laut ausspreche

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oder sie in meinem Kopf hörec. Ich ein Bauchgefühl habe im

Hinblick darauf, wie das Wortgeschrieben wird

12. Wenn ich jemanden liebe, erlebeich zuerst:

a. Wie wir einander durchunsere verliebten Augenwahrnehmen

b. Wie ich »Ich liebe dich« höreoder sage

c. Wie ich ein warmes Gefühl inmir für diese Person entwickle

13. Wenn ich jemanden nicht leidenkann, dann fühle ich Abneigung,sobald:

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a. Ich sehe, wie diese Person aufmich zukommt

b. Sie anfängt, mit mir zusprechen

c. Ich weiß, dass sie in meinerNähe ist

14. Wenn ich am Strand bin, ist dasErste, das mich glücklich macht:

a. Der Anblick des goldenenSands und der schönen Sonneund des ruhigen Wassers

b. Der Klang der rauschendenWellen, die heulenden Windeund das weit entfernte Flüstern

c. Wenn Sand meine Hautberührt, die salzige Luft aufmeinen Lippen und das Gefühl

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von Ruhe

15. Im Hinblick auf meine Karriereweiß ich, dass ich mich auf demrichtigen Weg befinde, wenn:

a. Wenn ich mich selbst klar unddeutlich in einem derVorstandsbüros sehe

b. Wenn ich höre, wie derPräsident sagt: »Du bist einerder wichtigsten Männer indiesem Unternehmen«

c. Wenn ich die Befriedigungnach einer Beförderungverspüre

16. Damit ich nachts gut schlafen kann,ist es entscheidend, dass:

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a. Das Zimmer dunkel ist undkaum bis wenig Licht vonaußen in den Raum dringt

b. Das Zimmer still ist und eskeinerlei ablenkendeGeräusche gibt

c. Das Bett sich weich undbequem anfühlt

17. Wenn ich nervös werde, bemerkeich als Erstes:

a. Dass die Welt für mich einwenig anders aussieht

b. Dass verschiedene Klänge undGeräusche anfangen, mich zustören

c. Dass ich mich nicht mehr ruhigund entspannt fühle

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18. Wenn ich konzentriert und motiviertwerde, mache ich Folgendes zuerst:

a. Ich sehe Dinge aus einem ganzneuen und positiverenBlickwinkel

b. Ich sage zu mir selbst, dassmir dieser neueGemütszustand neue Türenöffnen wird

c. Ich fühle, wie mein Körperund mein Kopf in Wallunggeraten

19. Wenn mir jemand sagt: »Ich liebedich«, ist meine erste Reaktion:

a. Dass ich mir vorstelle, wiewir zusammen sind oder wieich mit dieser Person Liebe

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macheb. Dass ich höre, wie meine

Seele etwas Ähnliches sagtwie: »Das ist unglaublich!«

c. Dass ich eine große innereBefriedigung undZufriedenheit spüre

20. Mit dem Tod verbinde ich amehesten:

a. Nichts mehr zu sehen oderDinge auf eine ganz neue Artund Weise wahrzunehmen

b. Niemals wieder etwas zuhören oder Dinge auf eineganz neue Art und Weise zuhören

c. Niemals wieder etwas zu

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fühlen oder Dinge auf eineganz neue Art und Weise zufühlen

Wenn Sie mit diesem Test fertig sind,addieren Sie, wie oft Sie mit A, B oderC geantwortet haben. Zum Beispielkönnte das Ergebnis so aussehen: A: 6,B: 4, C: 10. Diese Resultate werdenIhnen eine Vorstellung über Ihrenvorherrschenden Persönlichkeitstypenvermitteln. Durch diesen Filter reagiertder Mensch allgemein auf die Welt umsich herum und interpretiert sie.Vervollständigen Sie Ihr Ergebnis, undwir machen weiter. Sie sollten den Testabsolvieren, bevor wir weitermachen,damit Ihre Antworten nicht durch das

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beeinflusst werden, was Sie alsNächstes lesen. Das Ziel liegt darin,eine ehrliche Einschätzung IhrerPersönlichkeit zu erhalten und dann zulernen, wie Sie diese Merkmale ambesten in Ihr Trading einbringen.

PERSÖNLICHKEITSTYPENUND TRADING – WAS SIENICHT ÜBER SICH SELBSTWISSEN, KANN IHREMTRADING SCHADEN

Fast 60 Prozent der Bevölkerung werden»A« als häufigste Antwort gegebenhaben. Dies zeigt, dass die

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vorherrschende Art und Weise dieserPerson, die Welt zu betrachten, visuellist. Es ist nicht wirklich bekannt, warumdies so ist. Aber Experten sind derMeinung, dass es damit zu tun habe, dassSehen unser stärkster Sinn ist und dassder Mehrheit von uns von Geburt anbeigebracht wird, sich auf die Augen zuverlassen, um uns unseren Weg durchdas Leben zu bahnen. Außerdem ist es inder heutigen Welt so, dass wir vielesdurch Fernseher, Filme,Computerbildschirme und Printmedienkonsumieren – all dies ist stark abhängigvon den Augen.

Visuell veranlagte Menschen mögendas Tageslicht und sind extrem mobil.Sie finden sich häufig in Berufen, die

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einen visuellen Ausdruck ermöglichen.Nirgends kann man dies besserbeobachten als in derUnterhaltungsbranche. Visuellausgerichtete Menschen sind allgemein»Macher« und bewegen sich gernschnell. Dieser Typus wird von dieserIndustrie und verwandten Bereichenangezogen, da es dem natürlichenAusdruck dessen entspricht, was er ist.Naturgemäß neigt dieserPersönlichkeitstypus zu Berufen wieMaler, Fotograf oder Designer.Außerdem sind solche Menschengroßartige Scharfschützen,Feuerwehrleute und Piloten.

Im Hinblick auf das Trading passensich visuelle Menschen am schnellsten

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diesem Beruf an, da sie größtenteilsdavon abhängen, was sich visuell vorihren Augen auf demComputerbildschirm abspielt, um eineEntscheidung zu treffen. Das bedeutetnicht, dass sie die richtigenEntscheidungen treffen werden, doch siesind von Natur aus am besten für dieTradingwelt geeignet. Wenn sieunvorbereitet im Hinblick daraufagieren, wie die Märkte funktionieren,dann werden sie die gleichen Fehlermachen wie alle anderen auch. Sobaldsie ein wenig Erfahrung gesammelthaben, sind sie allerdings tendenziell gutdarin, zu warten, wie sich die Chartsentwickeln, bevor sie einsteigen. Dochnur die Erfahrung lehrt sie, ihre

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Ausstiege zu verwalten. Die größteSchwäche der visuell veranlagtenMenschen besteht darin, dass sie denP&L während des gesamten Handelstagsschwanken sehen. Es wäre besser fürsie, würden sie diesen Bereich abdecken(eine Visitenkarte, die an der Ecke desComputerbildschirms befestigt wird,funktioniert einwandfrei) und sich nurauf die Setups konzentrieren. Außerdemneigen visuell ausgerichtete Menschendazu, sich zu sehr auf einen Kurschart zukonzentrieren und alles andere zuignorieren, was sich verheerend auf ihrTrading auswirken kann. Aus diesemGrund ist es hilfreich, akustischeAlarmsignale für Dinge wie High TickReadings zu haben und auf Pit Noise im

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Hintergrund zu achten, so dass dieseTypen nicht in die extremenKursbewegungen hineingezogen werden,die sie auf den Charts sehen.

Wenn Sie am häufigsten »B«angekreuzt haben, dann ist Ihrvorherrschender Persönlichkeitstypusauditiv. Mein Buchhalter ist sehr auditiv,und mir ist aufgefallen, dass er seineAufmerksamkeit am meisten derGeräuschkulisse um sein Büro herumwidmet. Auditive Persönlichkeitstypenstehen durch den Klang der Dinge imZusammenhang mit der Welt und sind invielerlei Hinsicht empfindsamer fürKlänge als visuelle Menschenhinsichtlich ihres Sehvermögens.Auditive Menschen können leicht durch

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die unauffälligsten Geräusche abgelenktwerden, weshalb es so aussieht, alsschenkten sie während eines Gesprächsihrem Gegenüber keine Aufmerksamkeit.In Wirklichkeit sind sie sehr gut inverbaler Kommunikation – es istlediglich so, dass sie jedes Geräusch inihrer Umgebung wahrnehmen und davonmanchmal abgelenkt werden. Sieunterhalten sich mit anderen genausogern wie einfach mit sich selbst. Wegenihrer angeborenen Eigenschaft, in ihremKopf aus Gedanken Dialoge zu schaffen,meinen Experten, dass vieleEinzelgänger dieser dominantePersönlichkeitstyp sind. Wegen derhöheren Klangempfindlichkeit tolerierenauditive Menschen harsche oder

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unharmonische Geräusche nicht so sehrwie andere Menschen.Feuerwehrsirenen und Martinshörnerbereiten ihnen große Probleme. Eineauditive Person ist sehr leicht daran zuerkennen, dass sie sich an einerStraßenecke die Ohren zuhält, wenn einKrankenwagen mit lauter Sirenevorbeifährt. Außerdem besitzt sie dieunglaubliche Fähigkeit, so genau undaufmerksam zuzuhören, dass Daten inihrem Gehirn sehr schnell aufgenommenund weiterverarbeitet werden, ohne dasssie erst auf Bilder übertragen werden.Durch diese ausgeprägte Fähigkeitfühlen sich auditive Menschen meistenszu Lebensbereichen hingezogen, in denensie diese herausragenden Fähigkeiten

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ihres Gehörs sowie ihresKommunikationstalents anwendenkönnen.

Für das Trading hat dieserPersönlichkeitstyp einen entscheidendenVorteil: die Fähigkeit, tagelang am Stückvor einem Computer zu sitzen, ohneverrückt zu werden. Das ist einwichtiger Bestandteil des Tradings, unddiese Fähigkeit, geduldig zu sein, zuwarten und sich nicht isoliert zu fühlen,ist eine essenzielle Eigenschaft einesHändlers. Die Nachteile diesesPersönlichkeitstyps im Hinblick aufTrading liegen darin, dass sie mit einemChart nicht viel anfangen können siehäufig Setups verpassen, weil sie nichtaufmerksam sind. Während ein visuell

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veranlagter Mensch stundenlang aufeinen Chart starren kann, weil die rotenund grünen Lichter ihn faszinieren,braucht ein auditiv gepräter Menschzusätzlichen Input. AkustischeAlarmsignale und Pit Noise sindwichtige Werkzeuge für dieseMenschen, und ich kenne einige davon,die sich Kurscharts nicht einmalansehen. Sie warten lediglich aufakustische Warnsignale und platzierendann ihre Trades.

Wenn Sie am häufigsten »C«angekreuzt haben, dann hängen Sie durchIhre Gefühle mit der Welt um Sie herumzusammen. Menschen mit diesemvorherrschenden Charaktermerkmalsehnen sich danach, verstanden und

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respektiert zu werden, dass sie so starkvon ihren Gefühlen abhängig sind. Sieneigen dazu, einen Menschen auf Grundihrer Gefühle zu mögen, die sieverspüren, wenn sie sich in seinerGesellschaft befinden. Oder sie mögeneinen Film wegen der Emotionen, die erbei ihnen hervorgerufen hat. Wenn sielachen, dann lassen sie sich gehen undfühlen das Lachen richtig gehend.Dadurch geben sie ihremGesprächspartner das Gefühl, siewürden alles verstehen und fänden allesgenauso lustig. Personen dieses Typssind in der Lage, Bilder und akustischeReize in Gefühle zu übertragen, die fürsie selbst und die Menschen um sieherum relevant sind. Menschen des

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Persönlichkeitstyps C mögenKonversationen, allerdings aus einemanderen Grund als visuell oder auditivorientierte Menschen: Sie verwendenDialoge, um Bilder, Klänge undVorstellungen in Gefühle zu übertragen.Während visuell und auditivkonditionierte Menschen damitbeschäftigt sind, mit Hilfe von Bildernund Geräuschen zu kommunizieren,gehen Menschen vom Typ C hektischdurch ihr großes Arsenal an Gefühlenund verbinden eine sinnlicheWahrnehmung mit dem, was der anderegerade gesagt hat.

Wegen ihrer ausgeprägten Fähigkeitzu fühlen möchte man annehmen, dassMenschen vom Typ C introvertiert seien.

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Doch das Gegenteil ist der Fall.Außerdem sind Menschen mit diesemPersönlichkeitsmerkmal auf Grund ihresüberlegenen Tastsinns bessere Athleten.Jegliche Beschäftigung, die manuelleAufgaben erfordert, geht diesenPersönlichkeitstypen schlichtwegeinfacher von der Hand. Berufe, diemaßgeschneidert für sie sind, habennormalerweise praktische odergefühlsbetonte Rahmenbedingungen.Psychologen, Holzarbeiter, Töpfer,Chirurgen, Schauspieler, jegliche Formvon Mechaniker und anderegefühlsorientierte und auf Handwerkbasierende Arbeit sind unter ihnen weitverbreitet.

Beim Trading wird dieser

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Persönlichkeitstyp die größtenSchwierigkeiten haben; er wirdnormalerweise so lange nicht zum Erfolgkommen, bis er herausfindet, wie seinePersönlichkeit gegen ihn arbeitet. Tradervom Persönlichkeitstyp C werdenentweder warten, bis sie spüren, ob sichdie Lage gut oder schlecht entwickelt,oder warten, bis sie spüren, dass das,was wie unternehmen oder demnächstunternehmen wollen, gut oder schlechtist. Sie steigen bei Trades dann ein,wenn es sich gut anfühlt, und steigen aus,wenn es sich schlecht anfühlt. So steigensie fast immer dann ein, wenn sich eineKursbewegung ihrem Ende nähert, undsteigen genau dann aus, wenn sich derMarkt dreht. Für einen Menschen vom

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Typ C fühlt es sich schlecht an, einenMarkt zu kaufen, der gerade auf einPivot-Niveau fällt. Sie würden eherdarauf warten, bis es zu einem Umbruchkommt, so dass sie sich gut fühlenkönnen – im Hinblick darauf, dass sichder Trade auszahlen wird. Natürlichsollten sie zu dem Zeitpunkt, an dem dasgeschieht, eigentlich eine Positionglattstellen anstatt eine neue einzugehen.Die Lösung dafür ist hart, aber dennocheinfach. Wenn Sie ein Typ C sind,gestehen Sie sich ein, dass Ihre Gefühlein den Hintergrund rücken müssen. WennSie aufgeregt sind und sich gut dabeifühlen, long zu gehen, dann sollten Siesich auf der Short-Seite umsehen undumgekehrt. Wenn Sie vom Typ C sind,

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verzweifeln Sie nicht. Ein Typ-C-Händler, der sich dieserHerausforderung stellt, hat einenwesentlichen Vorteil gegenüber anderenTradern. Jemand vom Typ C, der sichdessen nicht bewusst ist, wird beimTraden auf dem Weg nach oben immerzu kämpfen haben.

Hinsichtlich der Persönlichkeit wirdniemand zu 100 Prozent eindeutigeinzuordnen sein. Ich bin primär visuellveranlagt, dann folgt kurz darauf »dasGefühl«, und schließlich ist auch dasAuditive ein kleiner Bestandteil meinesPersönlichkeitsprofils. Ich habe gelernt,meine Charts so einzurichten, dass ichden größtmöglichen Vorteil aus meinervorwiegend visuellen Persönlichkeit

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ziehen kann. Während ich gleichzeitig inder Lage bin, auf meine Gefühle zuhören, um eine Vorstellung davon zuerhalten, was die Amateur-Tradergerade tun, um folglich meine Gefühle inden Hintergrund treten zu lassen.Außerdem richte ich akustischeAlarmsignale ein, um sicherzugehen,dass meine Augen nicht die einzigenFaktoren sind, die für meineEntscheidungen beim Trading Ausschlaggeben. Weil ich das über mich selbstgelernt habe, bin ich zu einem besserenTrader geworden.

TRADING IST NICHTS FÜRJEDERMANN –

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VERSCHIEDENEMÖGLICHKEITEN

Die unbequeme Wahrheit lautet: Tradenist nichts für jedermann. Aber dasProblem ist, dass Sie so lange nichtwissen, ob es etwas für Sie ist odernicht, bis Sie es selbst ausprobierthaben. Es erfordert eine Menge Mut, undes dauert Jahre, bis Sie gut genug sind,um sich damit den Lebensunterhalt zuverdienen. Mein Ratschlag ist, kleinanzufangen. Egal, mit welchem KontoSie beginnen, es ist Lehrgeld: Siewerden es verlieren, und das ist derBetrag, den Sie zahlen müssen, um indiese Welt einzusteigen. Tun Sie sich

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selbst einen Gefallen und handeln Siemit geringen Beträgen, bis Sieallmählich konstante Leistungen mitIhren Setups erzielen. Wenn es nachwenigen Jahren immer noch nichtfunktioniert und Sie Magengeschwürebekommen oder feststellen, dass Sielieber Golf spielen würden, dann gibt esandere Möglichkeiten.

Ich für meinen Teil musste Zeitinvestieren und an der Seite andererHändler sitzen, bevor ich die Kurvegekriegt und Konsistenz erreicht habe.Während ich neben diesen Händlern saß,war es hilfreich, sie darüber reden zuhören, was sie unternahmen und warum,doch das waren nur 40 Prozent dessen,was ich insgesamt gelernt habe. Der

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Rest hatte damit zu tun, was sie nichtsagten oder machten. Sie wurden nichtwütend, wenn sie eine Bewegungverpasst hatten. Sie gingen nicht ansTelefon, als es läutete. Außerdem hattensie etliche Verhaltensweisen undGewohnheiten, von denen sie nichtswussten, bis ich sie ihnen unterbreitete.Es waren diese unbewussten Trading-Gewohnheiten, die ich annahm und diemir ebenfalls wirklich geholfen haben –einen professionellen Trader lediglichdabei zu beobachten, wie er seinen Tagverbrachte, und wichtige Aspekte davonzu verinnerlichen. Wenn Sie diesenBeruf immer noch ergreifen wollen,empfehle ich Ihnen, einen erfahrenenTrader zu suchen und eine Woche nur

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damit zu verbringen, neben ihm zu sitzen.So habe ich es gelernt. Wenn Sieniemanden finden können, dann gibt esein paar Gelegenheiten pro Jahr, inderen Rahmen wir eine »Betreuungdurch einen Mentor« über den Zeitraumvon einer Woche in meinem Trading-Büro anbieten (siehe Abbildung 20.1).

Abbildung 20.1: John Carter (links) und

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Hubert Senters (rechts) zeigen Bill Shugg(Mitte), wie sie traden.

Trader können sich anmelden, ummich zu besuchen und Zeit an meinerSeite oder mit einigen anderen Tradernzu verbringen, mit denen ichzusammenarbeite. Sie beobachten danneinfach, was wir tun. Nach wenigenTagen lassen wir die Besucher nach undnach Trades durchführen, während wirdies beobachten und Kommentareabgeben. Wenn Sie Ihre Arbeit guterledigen und Ihren eigenen Regelnfolgen, dann werden wir Sie einigeTrades in einem unserer Fonds, die wirbetreiben, vornehmen lassen. Ein Teilihrer Hausaufgabe, die Sie während

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Ihrer Zeit mit uns erledigen müssen, istdie Entwicklung eines vollständigenTrading-Plans wie den, den ich Ihnenweiter vorne in diesem Buch vorgestellthabe. Das Ziel besteht darin, dass Siesich, nachdem Sie uns verlassen haben,nie wieder fragen müssen, was Sie zutun haben, wenn Sie einen Blick auf dieCharts werfen. Sie haben einen Plan, denSie befolgen, und Sie werden einfach aufspezifische Entwicklungen »gemäß demPlan« warten.

Es gibt auch Programme, mit derenHilfe spezifische Setups von Brokernautomatisch gehandelt werden. Es gibtBroker, die dies mit meinen eigenenSetups und den Plays aus meinemNewsletter machen. Die Setups, die ich

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verwende, sind allerdings kürzerfristig,volatil und nicht für jedermann geeignet.(Unser neuester Fonds konzentriert sichnur auf Währungen, und wir haltenweiterhin Ausschau nach Möglichkeitenauf diesem Gebiet, nachdem es soaussieht, als brächte China den Yuan aufden offenen Markt.)

Es ist keine Schande, beim Tradendas Handtuch zu werfen. Für viele wardas Aufgeben des Tradings der besteTrade, den sie je eingegangen sind. Siesind nicht gestresst, sie lassen jemandanderen ihr Konto verwalten undverstehen obendrein, was gerade vorsich geht, da sie sich bereits selbst schoneinmal in einer solchen Situationbefunden haben.

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21. KAPITEL

Meistern Sie denTrade

AMATEURE HOFFEN,PROFIS STEHLEN

Profis stehlen das Geld von Amateuren,da diese hoffen, ihre Augen schließen zukönnen und dadurch unbeabsichtigt denProfis die Möglichkeit geben, ihre

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Konten zu plündern.Die Quintessenz meiner Erfahrung

beim Traden ist folgende: Ich habegelernt, dass man, um ein Profi zu sein,lediglich eine spezifischeGrundeinstellung während des Tradensaufrechterhalten muss. Trader werdennie dauerhaft Geld verdienen, bis esihnen gelingt, diesen Bezugsrahmen zuschaffen und von diesem Standpunkt auszu agieren. Alle erfolgreichen Trader,die ich kenne, sind mindestens einmalmit ihrem Konto Pleite gegangen, bevorsie dauerhaft mit Gewinn gehandelthaben. Im Anschluss an diese Zeilenhabe ich eine Liste mit 40 Trading-Tippszusammengestellt, um dieseGrundeinstellung eines Profis zu

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behalten. Diese Tipps dienen nicht dazu,einen Händler konservativ oderzögerlich zu machen. Im Gegenteil,Trading verlangt nach Mut, und durchdas Befolgen dieser Tipps erhaltenTrader den Schlüssel, der es ihnenermöglichen wird, risikofreudig zu seinund die nötigen Schritte zu ergreifen, dieauf der Jagd nach finanziellen Gewinnenerforderlich sind. Das bedeutet, dassTrader sich stärker veranlasst sehen,eine Chance zu ergreifen, da sie wissen,dass sie auch darum kämpfen werden,ihr Kapital zu schützen; sie werden nichterstarren und hilflos Lügen erzählen,während es immer weniger wird.

Diese Liste habe ich für mich selbstentwickelt. Ich verwende die Anrede

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»du«, da es sich auf »mich« bezieht.Gerne können Sie diese Liste erweiternoder Ihren eigenen Bedürfnissenanpassen, damit sie bestmöglich auf IhrePersönlichkeit und Ihren Trading-Stilabgestimmt ist.

40 TRADING-TIPPS FÜREINE PROFESSIONELLEGRUNDEINSTELLUNG

1. Trading ist leicht, aber es ist nichteinfach. Wenn du im Geschäftbleiben willst, lass’ die Hoffnungaußen vor, konzentriere dich aufspezifische Setups und halte dich an

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deine Stopps.2. Wenn du in einen Day-Trade

einsteigst, achte auf ein 800-Tick-Reading in entgegengesetzterRichtung zu deinem Trade, umAnzeichen dafür zu erhalten, dassdu falsch liegst. Dies erlaubt dirmöglicherweise, aus deinem Tradeauszusteigen, bevor dein Stopperreicht wird.

3. Trading sollte genau wie die Arbeitin einer Fabrik langweilig sein.Wenn es eine Sicherheit beimTrading gibt, dann die, dassAdrenalin-Junkies und Trader, dieimpulsiv handeln, mit ihrem Kontobald nur noch die Parkgebührbezahlen können.

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4. Amateur-Trader werden dann zuprofessionellen Händlern, wenn siedamit aufhören, nach dem »nächstengroßartigen technischen Indikator«zu suchen, und stattdessen ihrRisiko bei jedem Tradekontrollieren.

5. Andere Trader handeln nicht dietatsächliche Aktie oder deneigentlichen Futures-Kontrakt. Wergeht die andere Seite ihres Tradesein? Ist es ein Amateur, der denMarkt jagt, oder ein Profi, der denganzen Tag geduldig auf diesenEinstieg gewartet hat? Du musst dirüber die Psychologie und dieEmotionen auf beiden Seiten desTrades im Klaren sein.

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6. Achte sehr gut auf deine eigenenGefühle. Irrationales Verhalten istder Untergang jeden Händlers.Wenn du deinenComputerbildschirm anschreist undflehst, dass sich deine Aktien indeine Richtung bewegen, dannmusst du dich selbst fragen: Ist dasvernünftig? Ruhe beim Einstieg.Ruhe beim Ausstieg. Behalte deineStopps. Kein Gebrüll. Derjenige,der schreit, sollte auf der anderenSeite deines Trades sein.

7. Beobachte dich selbst, wenn du zuenthusiastisch wirst – Enthusiasmuserhöht das Risiko, da er dasUrteilsvermögen trübt. Wenn dueine leichte Euphorie fühlst,

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bedeutet dies wahrscheinlich, dassdie Kursbewegung so gut wievorbei ist. Ziehe deinen Stopp anund bereite dich auf einenUmschwung vor.

8. Trade nicht zu viel – sei geduldigund warte auf drei bis fünf guteTrades.

9. Wenn du mit der Vorstellung ansTraden herangehst, das große Geldzu verdienen, bist du zum Scheiternverurteilt. Diese Einstellung ist beiden meisten Konten dafürverantwortlich, dass sie Pleitegehen.

10. Konzentriere dich nicht auf dasGeld. Konzentriere dich stattdessendarauf, Trades gut auszuführen.

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Wenn du vernünftig bei Trades ein-und aussteigst, wird sich das Geldum sich selbst kümmern.

11. Wenn du dein Augenmerk auf dasGeld richtest, wirst du damitanfangen zu versuchen, dem Marktdeinen Willen aufzuzwingen, damitdeine finanziellen Bedürfnissebefriedigt werden. Es gibt nur einErgebnis dieses Verhaltens: Duwirst dein ganzes Geld an Traderabgeben, die sich daraufkonzentrieren, ihr Risiko zuschützen und ihre Gewinne amLaufen zu halten.

12. Der beste Weg, das Risiko zumindern, ist, nicht zu traden. Dastrifft besonders auf

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Stagnationsphasen von 11:30 bis14:30 Uhr Ostenküstenzeit zu.Wenn deine Aktien oder andereMärkte sich nicht richtig verhalten,dann handle nicht mit ihnen. Sitzeinfach da, analysiere sie undversuche etwas zu lernen. Indem dudas tust, zeigst du Eigeninitiativedarin, dein Risiko zu reduzierenund dein Kapital zu schützen. Dasam weitesten verbreitete Problembei Tradern, die Geld verlieren, ist,dass sie immer das Gefühl haben,sie müssten in einem Trade sein.

13. Es besteht keine Veranlassung dazu,fünf Tage die Woche zu traden.Handle an vier Tagen pro Woche,und du wirst während der

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tatsächlichen Zeit, in der du tradest,scharfsinniger sein.

14. Weigere dich, deinem Kapital zuschaden. Das bedeutet, dass du dichan deine Stopps hältst undmanchmal dem Markt fernbleibst.

15. Bleib ruhig. Platziere einen Tradeund setze einen Stopp. Wenn duausgestoppt wirst, bedeutet dies,dass du deinen Job machst. Dubeschützt aktiv dein Kapital.Professionelle Händler nehmenkleinere Verluste absichtlich inKauf. Amateure greifen aufHoffnung und manchmal auf Gebetezurück, um ihren Trade zu sichern.Generell ist Hoffnung etwasMächtiges und Positives im Leben.

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Beim Traden jedoch ist dasZurückgreifen auf Hoffnung so, alswürdest du Säure auf deine Hautschütten. Je länger du sie auf derHaut lässt, desto schlimmer wirddie Situation.

16. Lass’ nie zu, dass ein Day-Trade zueinem Overnight-Trade wird. EinOvernight-Trade sollte als solchergeplant werden, bevor der Tradeüberhaupt eingegangen wird.

17. Behalte gewinnbringende Trades solang, wie sie sich zu deinenGunsten entwickeln. Überlass’ demMarkt deinen Ausstieg bei deinemKursziel oder deinem Trailing-Stopp. Verwende keine Exits, dieaus impulsiven Entscheidungen

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resultieren. Jeder Ausstieg wirdaus einem bestimmten Grund aufder Basis von vorher klarfestgelegten Parameter vollzogen.

18. Übergewichte deine Trades nicht.Je mehr du einen Tradeübergewichtest, desto mehrHoffnung kommt ins Spiel, wenn ersich gegen dich wendet. Erinneredich daran, dass sich Hoffnung imHinblick auf Trading genausoverhält wie Säure auf der Haut.

19. Es gibt keinen logischen Grunddafür, zu zögern, einen Stoppeinzugehen. Der erneute Einstieg istnur eine Provision entfernt.

20. Professionelle Trader nehmenVerluste in Kauf. Wenn du falsch

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liegst und keine Verluste in Kaufnimmst, schadet das deinemeigenen Glauben an dich selbst unddeine Fähigkeiten.

21. Sobald du einen Verlustverzeichnest, vergisst dunaturgemäß diesen Trade undmachst weiter. Tu dir selbst einenGefallen und zieh’ den Nutzen ausjeder sich bietenden Gelegenheit,deinen Kopf frei zu machen, indemdu einen kleinen Verlustakzeptierst.

22. Im Allgemeinen solltest du niezulassen, dass eine Position sichmit mehr als zwei Prozent deinesKontokapitals gegen dichentwickelt. Viele Setups

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funktionieren besser, wenn dudeinen größeren Stopp verwendenkannst. Anstatt 20 E-Mini-Kontrakte mit einem Ein-Punkt-Stopp zu handeln, trade 10Kontrakte mit einem Zwei-Punkte-Stopp oder 5 Kontrakte mit einemVier-Punkte-Stopp. Der finanzielleVerlust ist genau der gleiche, aberein Satz dieser Parameter wirdbesser bei einem spezifischenSetup funktionieren als all dieanderen. Finde heraus, was ambesten mit deinem Setupfunktioniert, und passe deineParameter entsprechend an.

23. Bekomme ein Gefühl für dieRichtung des Markts, indem du

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nachforschst. Schau dir erst denMonatschart, dann denWochenchart, den Tageschart, den60-Minuten-Chart, den 15-Minuten-Chart und schließlich den 5-Minuten-Chart an, um die besteVorstellung davon zu bekommen,wie sich der Markt kurzfristigentwickeln wird. Fange immer mitdem längsten Zeitrahmen an undarbeite dich dann zu den kürzerennach unten durch.

24. Wenn du zögerst, bei einem klarenSignal bei einer Positioneinzusteigen, dann weist diesdarauf hin, dass du nicht auf dichselbst vertraust, und tief in dir drinfühlst du, dass du diesen Trade

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wahrscheinlich besser sein ließest.Steige einfach bei der Position einund setze deine Parameter. Händlerverlieren täglich Geld mitPositionen. Halte die Verluste inGrenzen. Das Selbstvertrauen, dasdu benötigst, dreht sich nichtdarum, ob du richtig oder falschliegst; das Vertrauen, das dubrauchst, hat damit zu tun, dass duweißt, dass du deine Setups jedesMal immer gleich abwickelst undnicht vom Plan abweichst. Je mehrdu dich an deine Parameter hältst,desto mehr Selbstvertrauen wirstdu als Trader haben.

25. Bei einer Position niedrigernachzukaufen wäre, wie absichtlich

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mehr Wasser auf ein sinkendesSchiff zu bringen. Das ist lächerlichund dumm. Sei nicht lächerlich unddumm.

26. Versuche, direkt in vollem Umfangeinzusteigen. Wenn du zuerst einehalbe Position eingehst, füge nichtshinzu und gehe keine Full-Sized-Position ein, außer der Tradeentwickelt sich gemäß deinenVorstellungen.

27. Mach Kasse und steig’ bei deinerPosition aus. Verwende moderatemechanische Kursziele bei derersten Hälfte der Position. Gib derzweiten Hälfte mehr Raum, sich zuentwickeln.

28. Adrenalin ist ein Anzeichen dafür,

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dass dein Ego und deine Gefühleeinen Punkt erreicht haben, an demsie dein Urteilsvermögen trüben.Wenn du nicht in einem Trade bist,gehe in diesem Zustand keinenneuen ein. Wenn du in einem Tradebist, halte dich an deine Parameterund nimm Abstand. Wenn du ineinem Trade mit Verlusten bist, derdeinen Stopp unterschritten hat,verlasse den Trade augenblicklichund nimm Abstand von denMärkten.

29. Du willst die Aktie besitzen, bevorsie ausbricht, und sie dann an dieMomentum-Players verkaufen,nachdem der Kurs ausgebrochenist. Wenn du bei Break-outs kaufst,

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vergegenwärtige dir, dass dirprofessionelle Trader ihrePositionen überlassen, um dieStärke des Trends zu testen.Normalerweise werden sie sichunter dem Break-out-Punktzurückkaufen – an dieser Stellewirst du im Regelfall deinen Stoppsetzen, wenn du einen Break-outkaufst. Verwende dieseInformationen, um Geld zuverdienen, wenn Amateur-Traderbei Break-outs kaufen.

30. An deiner Meinung unumstößlichfestzuhalten führt in denfinanziellen Ruin. Wenn du dich ineiner Situation wiederfindest, inder du einen Kursrückgang mit

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Aussagen wie »Jetzt werden nurdie Schwachen aussortiert« oder»Die Market Maker drücken hiernur das Angebot« rational erklärstoder rechtfertigst, dann hältst duunumstößlich an deiner Meinungfest. Häng dich nicht an einenVerlierer dran. Du kannst immerwieder einsteigen.

31. Leider lernt Disziplin erst der, dermit einem Trading-Kontobankrottgegangen ist. Bis du miteinem Konto bankrottgegangen bist,meinst du normalerweise, dass dirdas nicht weiderfahren kann. Genaudurch diese Einstellung behältst duTrades mit Verlusten undbegründest sie rational die ganze

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Zeit über bis zum bitteren Ende.Wenn du dich dabei erwischst, wiedu Dinge sagst wie »Meine Anteilean EXDS sind immer noch einegute Investition«, dann ist es an derZeit, deine Karriere als Trader zuüberdenken.

32. Schöpfe jeden Monat deineTrading-Gewinne ab und zahle sieauf ein Geldmarktkonto ein. Dashilft dir dabei, deine Einstellung zubehalten, und erinnert dich daran,dass es sich um ein Geschäfthandelt und nicht um einen Ort, andem man den Nervenkitzel sucht.Wenn du Nervenkitzel willst, fahrnach Disneyland.

33. Professionelle Trader riskieren

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einen kleinen Anteil ihres Kapitalsbei einem Trade. Amateureriskieren im Regelfall eine großeSumme bei einem Trade. DieseSituation erzeugt Emotionen, diedas Konto eines Amateurs in denRuin treiben.

34. Professionelle Händlerkonzentrieren sich darauf, dasRisiko zu begrenzen und dasKapital zu schützen. Amateur-Trader richten ihr Hauptaugenmerkdarauf, wie viel Geld sie mit jedemTrade einfahren können. Profisnehmen Amateuren immer ihr Geldweg.

35. Auf den Finanzmärkten werdenHelden vernichtet. Bei einer

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verlustreichen Position niedrignachzukaufen ist eine »heroischeEntscheidung«, die vergleichbar istmit Superman, der einen Löffel vollKryptonit schluckt, um seineMännlichkeit zu beweisen. Auf denAktienmärkten geht es nicht umblinden Mut. Niemand verleihtirgendwelche Preise an Trader, dieein totes Hoch oder totes Tiefgewählt haben. Warte auf ein Setup.Es geht um Finesse. Sei kein Held.

36. Händler glauben nie daran, dass siemit ihrem Konto Bankrott gehen.Vergegenwärtige dir immer, dassdu ein Kandidat dafür wirst, wenndu dich nicht an deine Trading-Regeln hältst.

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37. Der Markt bekräftigt schlechteAngewohnheiten. Wenn du imfrühen Börsenhandel einenverlustreichen Trade weitergehalten hast, der sich um 20Prozent zu deinen Ungunstenentwickelt hat, und in der Lagewarst, bei Breakeven auszusteigen,bist du verloren. Der Markt hat eineschlechte Angewohnheit verstärkt.Das nächste Mal, wenn du eszulässt, dass sich eine Aktie um 20Prozent entgegen deinenErwartungen entwickelt, wirst dusie behalten, da du gelernt hast,dass du bei Break-even aussteigenkannst, wenn du geduldig bist undlang genug durchhältst.

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38. Das deutlichste Anzeichen für einenAmateur-Trader, der es in diesemGeschäft nie zu etwas bringen wird,ist jemand, der dauerhaft allesandere außer sich selbst für dasErgebnis eines schlechten Tradesverantwortlich macht. Dies betrifftAussagen wie diese, ist aber nichtdarauf beschränkt:

Die Analysten sind Betrüger.Die Market Maker haben nachStopps gesucht.Ich war am Telefon, und esbrach über mir zusammen.Mein Nachbar hat mir einenschlechten Tipp gegeben.Meine Message Boards habenzu diesem Pump-and-Dump

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geführt.Die Specialists spielenSpielchen.

Bei einem Profi hört sich das so an:Es war mein Fehler. Ich habediese Position mit einem zuhohen Volumen im Verhältniszur Größe meines Kontosgehandelt.Es war mein Fehler. Ich habemich nicht an meine eigenenRisikoparameter gehalten.Es war mein Fehler. Ich habees zugelassen, dass meineGefühle die Kontrolle übermeine Trades gewonnenhaben.

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Es war mein Fehler. Ich warnicht diszipliniert genug beimeinen Trades.Es war mein Fehler. Ichwusste, dass ein Risikobesteht, diesen Trade bis inden Gewinnbereich laufen zulassen, und ich habe es nichtvollständig verstanden, als ichden Trade einging.

Der offensichtliche Unterschied indiesem Fall liegt bei derVerantwortung. Für Amateure istalles, was mit dem Markt zu tun hat,»außerhalb meinesEinflussbereichs«. Das ist keinvernünftiges Denken und deutet

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lediglich auf Menschen hin, diewahrscheinlich zum allerersten Malmit ihrem wahren Ich konfrontiertwerden, das im Gegensatz zu demperfekten oder idealisiertenSelbstbild steht, das sie sich inihrem Kopf entworfen haben. Mannennt das auch ein Leben in einerTraumwelt. Menschen können sichin ihrer eigenen Welt den Wegdurch das Leben bahnen, in der sieetwas Besonderes sind und nichtfalsch machen können. Leider reißteinem das Trading diese Maskevom Gesicht, da es sich nichtwegleugnen lässt, was gerade mitdem eigenen Konto passiert ist. Dasist auch bekannt als Konfrontation

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mit der Realität: Viele Menschenerleben das zum ersten Mal, wennsie mit dem Trading beginnen. Umdie Welt ausschließlich so zusehen, wie sie ist, ist einlebenslanges Training notwendig,und für viele ist das Handeln anden Aktienmärkten der erste Schrittauf dieser Reise. Einige sagen, manwerde als Trader geboren undkönne es nicht lernen. Das stimmtnicht. Wenn Sie sich entschließen,die Welt so zu sehen, wie sie ist,dann können Sie morgen damitanfangen, erfolgreich zu traden.

39. Amateur-Trader denken immer:»Wie viel Geld kann ich mitdiesem Trade verdienen?« Profis

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denken immer: »Wie viel Geldkann ich bei diesem Tradeverlieren?« Trader, die ihr Risikokontrollieren, nehmen das Geld vonHändlern, die sich Gedanken überden roten BMW machen, den siekaufen werden.

40. Irgendwann realisieren Händler,dass ihnen niemand genau sagenkann, was auf dem Markt alsNächstes passieren wird, und dasssie niemals wissen können, wieviel sie mit einem Trade verdienenwerden. So können sie lediglichnoch herausfinden, wie viel Risikosie eingehen wollen, umfestzustellen, ob sie richtig liegenoder nicht. Der Schlüssel zum

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Erfolg beim Trading besteht daraus,sich darauf zu konzentrieren, wieviel Geld auf dem Spiel steht, undnicht darauf, wie viel sichverdienen lässt.

WIE SIE DIE ABENTEUER EINESTRADERS ÜBERLEBEN

Strategien versagen, weil Trader nur einpaar Trades mit Verlusten in Serie habenmüssen, bevor sie das ganze Systemüber Bord werfen und sich wieder aufihr Bauchgefühl verlassen. Sobald sichTrader in dieser Situation wiederfinden,geraten sie sehr schnell in einenTeufelskreis. Einerseits sorgenmenschliche Emotionen dafür, dass

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Händler bei toten Hochs einsteigen, undandererseits sind sie dafürverantwortlich, dass Händler bei totenTiefs aussteigen, da sie dauerhaft ausGeldgier bei einem Hoch kaufen unddann bei Tiefs aus Angst verkaufen.Oder sie verkaufen – im Fall von Shorts– aus Geldgier bei den Tiefständen undcovern bei den Höchstständen aus Angst.Das ist ein Kreislauf, der sich immerund immer wieder wiederholt. Und nieaufhören wird.

Die Finanzmärkte machen sichnaturgemäß die menschliche Naturzunutze und Jagd darauf, besonders imHinblick auf Geldgier, Hoffnung undAngst. Es ist besonders wichtig, sichdaran zu erinnern, dass die größten

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Bewegungen auf den Märkten nichtstattfinden, weil sich die Traderallgemein in Kauflaune befinden. Siefinden statt, weil eine Gruppe vonTradern zur gleichen Zeit erwischt undaus ihren Positionen herausgedrängtwird. In Wirklichkeit handeln Tradernicht mit Aktien, Futures oder Optionen.Sie handeln mit anderen Tradern. DieErfolgreichen unter ihnen lernen, auf diePsychologie und die Gefühle zu achten,die hinter der Person am anderen Endeihres Trades stehen. DurchschnittlicheHändler verstehen nur ihre Seite desTrades. Überlegene Trader sind sichdarüber im Klaren, was auf beidenSeiten vor sich geht, und wissen, wie sieaus Situationen Kapital schlagen können,

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die den meisten Tradern Schadenzufügen. Sie wissen, wie sie einenVorteil aus menschlicher Schwächeziehen können, und sind aus diesemGrund in der Lage, die meisten Traderins Verderben zu führen. ImWesentlichen klauen erfolgreiche dasGeld von erfolglosen Händlern.

Meine Partner und ich verweisen aufdie Finanzmärkte spaßeshalber als dieGöttin der Versuchung. Das Ziel bestehtfür Trader natürlich darin, eineprofessionelle Denkweise zuentwickeln, die sie davor bewahrt,diesen Versuchungen zum Opfer zufallen. Anstatt die Ursache für das Aufund Ab auf den Märkten zu sein, müssenTrader das Hindernis überwinden, das

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es ihnen ermöglicht, dieses ewige Aufund Ab zu überstehen und einen Kurs inRichtung Rentabilität einzuschlagen.

Gute Skifahrer machen sich nurselten Sorgen über die Piste. Sie fahreneinfach los und sind zuversichtlich, dasssie auf die Veränderungen auf dem Wegnach unten reagieren werden, wenndiese vor ihnen auftauchen. Auf dasTraden trifft dies ebenfalls zu: Tradermüssen Vertrauen in ihre Technik haben.Darin liegt der Vorteil, die richtigeDenkweise zu überprüfen, bevor einTrader in seinen Tag startet – esermöglicht ihm, sich wie ein guterSkifahrer zu fühlen, also ruhig undentspannt zu sein im Hinblick auf dienächste unerwartete Wendung.

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SCHLUSSFOLGERUNG UNDABSCHLIESSENDEGEDANKEN

Ein Buch abzuschließen ist ziemlichähnlich der Situation, in der man einKind aufs College schickt – mit demUnterschied, dass ich in diesem Fallüber das Ende nicht traurig bin. Es istein großartiger Prozess, und es hat mirsogar dabei geholfen, mir über einigemeiner Trading-Vorstellungen klar zuwerden. Aber es ist eine Menge harterArbeit. Wenn Ihnen das Buch hilft, einbesserer Trader zu werden, dann habenSie die Lektüre sinnvoll genutzt. Indiesem Buch wird wirklich alles

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diskutiert, was ich bis zu diesemZeitpunkt über Trading weiß. Wenn Siean zusätzlichen, darüber hinausgehendenInformationsquellen interessiert sind,dann können Sie uns gern auf unsererHomepage www.masteringthetrade.com.besuchen. Wir verwenden diese Seite,um unsere Recherchen in den BereichenWährungen, Futures, Aktien undOptionen zu veröffentlichen. Ebensofinden Sie dort unseren Plan fürMentoren- und Seminarkurse. Wir führendiese nicht sehr oft durch – lediglichwenn die Märkte ein wenig zur Ruhekommen, da es uns eine Auszeit vonunseren Computerbildschirmenverschafft und wir die Möglichkeithaben, mit unseren Kunden zu

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interagieren. Für gewöhnlich halten wirein Seminar pro Jahr in Chicago imSears Tower ab. Das ist ein guter Ortdafür, da wir die CME und CBOTbesuchen und den Teilnehmern einereale Vorstellung davon verschaffenkönnen, wie das Trading funktioniert.Darüber hinaus sehen wir uns nachOrten um, die wir gerne besuchenwürden, und setzen dort ein zusätzlichesSeminar an. Oft finden Seminare dortstatt, wo wir Kunden haben, die unsgerne kennenlernen würden.

Für Informationen hierüber könnenSie entweder die Internetseitenbesuchen, unsere Büros aus den USAgebührenfrei unter 888-898-8118anrufen (für internationale Anrufer: +1

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512-266-8659) oder mir eine E-Mail [email protected] schicken.Anrufer aus dem Ausland können aufunserer Homepage die aktuellstenInformationen über unsere direktenBürorufnummern abrufen. UnsereZentrale ist kürzlich von Boston,Massachusetts, nach Austin, Texas,umgezogen.

Als ich mit diesem Buch begann,erwähnte ich, dass fortgeschritteneHändler im Allgemeinen zu einer derdrei folgenden Kategorien gehören:

zu jenen, die das Setup wie ihreWestentasche kennen, aber keinGeld verdienen, weil sie einefehlerhafte Trading-Methodeanwenden;

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zu jenen, die das Setup besserkennen als die schlechtenAngewohnheiten ihrer Geliebten,aber kein Geld verdienen, weil dasSetup auf dem falschen Markteingesetzt wird;zu jenen, die das Setup besserkennen als die verschiedenenHandlungsstränge in Alias, aberkein Geld verdienen, weil sie sichnicht an ihre Regeln halten.

Der Hintergrund dafür ist es, zu betonen,wie wichtig es ist, ein Trade-Setup voneinem facettenreichen Ansatz aus zuentwickeln. Erfolgreiches Trading gehtweit über »Wie sieht mein Einstieg aus,und was ist mein Stopp?« hinaus.

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Zusätzlich zum eigentlichen Setup musses auch eine Basis geben, von der ausdas Setup ausgeführt wird. Die Basisbesteht aus den folgenden Punkten: demrichtigen Setup, dem richtigen Markt,dem richtigen Zeitrahmen – all dasbezieht die Persönlichkeit eines Tradersmit ein. Wie können Sie wissen, wanndies alles bei ihnen zusammenkommt?Der erste Hinweis ist, dass es nichtsdamit zu tun hat, wie Sie sich imHinblick darauf fühlen. Es hat nur mitden Ergebnissen zu tun. Ich habe einigeSetups, die für mich funktionieren,mitgeteilt. Finden Sie zwei Setups ausdiesem Buch, die Sie auf einembestimmten Markt mit einem bestimmtenZeitrahmen befolgen können, halten Sie

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sich an Ihre Regeln, und machen Sie siezu Ihren eigenen. Sobald Sie zweiSetups haben, die dauerhaft für Siefunktionieren, fangen Sie an, darübernachzudenken, ein drittes hinzuzufügen.Es besteht keine Veranlassung,überstürzt zu agieren. Nehmen Sie sichdie Zeit, die Sie brauchen, und meisternSie jeden Schritt einzeln.

Wie ich bereits in der Einleitungerwähnt habe, ist ein Trader ohneRegeln wie eine verwundete Antilopeinmitten eines Löwenrudels. Es ist nichtdie Frage, »ob« die Antilope schnellerauseinandergenommen wird als einfrisch aufgeflogener Informant des FBIin der Mafia, sondern eher »wann«. FürTrader, die nicht die Disziplin besitzen,

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ihre Regeln zu beachten, stellt sich nichtdie Frage, »ob« es zum finanziellen Ruinkommt. Es ist lediglich eine Frage derZeit.

Ich arbeite permanent mit anderenTradern zusammen. Diejenigen, die dieKurve kriegen und letztlich damitanfangen, ihren Lebensunterhalt mitdiesem Beruf zu bestreiten, lernen, sichan ihre Regeln zu halten. Das ist imNormalfall ein schmerzhafter Prozess.Ich kann Ihnen in diesem Geschäftlediglich eine Garantie geben, und dielautet wie folgt: Wenn Sie sich nicht andie Regeln halten, werden Sie Problemebekommen, und wenn Sie immer eineAusrede dafür finden, früher oder späterin einen Trade ein- oder aus einem

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Trade auszusteigen, als es in IhrenRegeln steht, dann werden Sie es alsHändler nie im Leben zu etwas bringen.

Als Fachmann für Geschichte mussich sagen, dass in der Historie der Weltjetzt die aufregendste Zeit zum Leben ist.Normalerweise vollzogen sichVeränderungen im Verlauf mehrererJahrhunderte, dann Jahrzehnte, dannJahre, und nun geschehen Veränderungenjeden Tag. Einer meinerLieblingsromane ist Taipan von JamesClavell. Dieses Buch basiert aufhistorischen Tatsachen und erzählt dieGeschichte der rivalisierenden HändlerDirk Straun und Tyler Brock in der neugegründeten britischen Kolonie namensHongkong in den 40er-Jahren des 19.

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Jahrhunderts. Sie mussten ihre Kauf- undVerkaufsentscheidungen über großeMengen an Gewürzen, Baumwolle undTee anhand von Preisangeboten ausLondon treffen, die drei Monate vorhergedruckt worden waren. Können Siesich vorstellen, mit Preisangeboten, diedrei Monate alt sind, zu handeln? Dasmussten die Menschen vor weniger als150 Jahren tun. Wenn ich heute ausgeschäftlichen Gründen in Hongkongbin, kann ich mit Hilfe vonSofortnachrichten in EchtzeitNachrichten abschicken und erhalteebenso in Echtzeit Antworten vonmeinem Gegenüber aus London.Verfallen Sie nicht in irgendwelcheGedanken in Gestalt von »Wie gut die

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Zeiten doch früher waren« odersonstigen Nonsens. Veränderung istLeben, Leben ist Veränderung. FürTrader bedeutet dies, dass es – ganzegal, ob der Markt sich aufwärts,abwärts oder seitwärts bewegt, ob einUnternehmen wächst oder wir unsinmitten einer großen wirtschaftlichenRezession befinden – immerGelegenheiten zum Traden gibt.

Nun haben Sie also dieses Buchgelesen. Ich hoffe, dass Sie in Zukunfteine bessere Grundlage für einen Planhaben, wie Sie erfolgreich in Vollzeitauf den Märkten traden: bewährteSetups, Märkte, die am besten zu diesembestimmten Setup passen, und eine Reihevon Regeln, die zu diesem Setup

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gehören. Das ist im Prinzip alles, wasein Trader braucht, um in diesem bestenaller Berufe zu überleben und Erfolg zuhaben. Ich wünsche Ihnen alles Gute aufIhrer Reise in der Welt des Tradings.

Lebe dein eigenes Leben,denn du wirst deinen eigenenTod sterben.– Lateinisches Sprichwort –

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Über den Autor

John Carter ist Präsident von Trade theMarkets, Inc.(www.tradethemarkets.com) und verfügtüber mehr als 15 Jahre Erfahrung imHandel mit Aktien, Optionen undFutures. Als CTA ist Carter Vorstandvon Razor Trading, einemFinanzverwaltungsunternehmen. Er istein häufig Referent beiIndustrieveranstaltungen, einschließlichder Trader’s Expo, verfasst regelmäßigBeiträge für das Magazin SFO,tradingmarkets.com und verschiedene

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Publikationen des Chicago Board ofTrade.