DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

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APRIL 2010 DISPLAY-TRENDS Der Siegeszug des Touchpads Seite 4 E-LOGISTIK Kommunikation der Dinge Seite 14 MOBILITÄT Werbeträger Smartphone Seite 16 E-BUSINESS Twittern für die Kunden Seite 20 »Das Internet« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei. Digitale Wirtschaft im Aufschwung DAS INTERNET

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Das Internet behauptet sich als Treiber klassischer Wirtschaftsbereiche. Als Vertriebskanal ist ein Großteil des Umsatzes im Versandhandel auf den E-Commerce zu¬rückzuführen. Die Touristikbranche nutzt massiv das Web – immer mehr Reisen, Hotels, Mietwagen und Flüge wer¬den direkt online gebucht. Der Liebling der Deutschen, das Auto, ist online bis ins kleinste Detail konfigurierbar, was dem Neuwagengeschäft zugutekommt. Der Unterhaltungsindustrie eröffnet das Web, parallel zum klassischen Vertrieb, viele neue Möglichkeiten: Musik lässt sich direkt hören, Games online spielen, Videos »on de¬mand« ansehen und Bücher per »Mausklick« lesen. Auch Nachrichten, Reportagen, Produkttests sowie Leit- und Hintergrundartikel werden immer mehr ausschließlich on¬line gelesen. In Zeiten von Social Networks und nutzerge¬nerierten Inhalten sind traditionelle Verlage daher im Auf¬bruch, um klassische Medien mit dem Web zu verknüpfen und neue Geschäftsmodelle zu etablieren...

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APRIL 2010

DISPLAY-TRENDSDer Siegeszug des

Touchpads

Seite 4E-LOGISTIK

Kommunikation der Dinge

Seite 14MOBILITÄTWerbeträger Smartphone

Seite 16E-BUSINESS

Twittern für die Kunden

Seite 20

»Das Internet« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.

Digitale Wirtschaft im Aufschwung

DAS INTERNET

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in|pact media Verlag

Das Internet behauptet sich als Treiber klassischer Wirtschaftsbereiche. Als Vertriebskanal ist ein Großteil des Umsatzes im Versandhandel auf den E-Commerce zu-rückzuführen. Die Touristikbranche nutzt massiv das Web – immer mehr Reisen, Hotels, Mietwagen und Flüge wer-den direkt online gebucht. Der Liebling der Deutschen, das Auto, ist online bis ins kleinste Detail konfigurierbar, was dem Neuwagengeschäft zugutekommt.

NEUE VERTRIEBS- UND GESCHÄFTSMODELLE

Der Unterhaltungsindustrie eröffnet das Web, parallel zum klassischen Vertrieb, viele neue Möglichkeiten: Musik lässt sich direkt hören, Games online spielen, Videos »on de-mand« ansehen und Bücher per »Mausklick« lesen. Auch Nachrichten, Reportagen, Produkttests sowie Leit- und Hintergrundartikel werden immer mehr ausschließlich on-line gelesen. In Zeiten von Social Networks und nutzerge-nerierten Inhalten sind traditionelle Verlage daher im Auf-bruch, um klassische Medien mit dem Web zu verknüpfen und neue Geschäftsmodelle zu etablieren.

DRITTSTÄRKSTES WERBEMEDIUM

Mittlerweile ist das Internet drittstärkstes Werbemedium in Deutschland, hinter Zeitungen und Fernsehen. Nach einem Wachstum der Online-Werbung um zwölf Prozent im letzten Jahr geht der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW von einem weiteren Anstieg von 14 Prozent für 2010 aus. Schon in zwei bis drei Jahren könnte das Internet den zweiten Platz als Werbemedium in Deutschland ein-nehmen.

MOBILE AUF DEM VORMARSCH

Eine wegweisende Rolle wird in den nächsten Jahren die Nutzung des Internets per Mobiltelefon spielen. Seit der »Generation iPhone« erfährt das Mobile Web gera-dezu einen Höhenflug. Internetfähige Handys ermögli-chen viele neue Geschäftsmodelle, angefangen bei der jetzt schon vielfach genutzten Navigation, über Location Based Services (LBS) und den Sprung in die nächste Dimension per Augmented Reality. Auch als Werbemedium wird das Mobile Internet unverzichtbar, so hat sich die Anzahl mobi-ler Kampagnen laut Mobile Advertising Circle (MAC) im BVDW im letzten Jahr fast verdoppelt.

INTERNETWIRTSCHAFT STEHT ERST AM ANFANG

Auch wenn das Internet aus der Gesellschaft und der dazugehörigen Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken ist, stehen wir noch ganz am Anfang der Entwicklung. Für die digitale Wirtschaft wird es daher auch in den nächsten Jah-ren viel zu tun geben, was sich vor allem in einem positiven Wachstum bemerkbar machen wird.

G R U S S W O R T

ARNDT GROTH,Präsident des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., President Europe Adconion Media Group

Internet stärkt klassische Wirtschaftsbereiche

Verkehrsregeln für Web 3.0 Seite 3

Der Siegeszug des DisplaysSeite 4

Erweiterung der SinneSeite 6

»Sesam, öffne dich!«Seite 7

Vielfalt schafft Vertrauen Seite 8

Kaufen ohne BarriereSeite 12

Kommunikation der DingeSeite 14

Mobile Werbung Seite 16

Cloud Computing Seite 16

Net-Meetings statt DienstreiseSeite 18

Der Recycling-KomplexSeite 19

Twittern für die KundenSeite 20

Online-BankingSeite 20

Eine Wolke für MusikerSeite 21

Zielgruppe Silver SurferSeite 21

Lernen im virtuellen RaumSeite 22

IT-Talente fördern Seite 23

I N H A LT

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CHEFREDAKTIONMirko Heinemann (V.i.S.d.P)

ART DIRECTION / LAYOUTChristian Schneider

PROJEKTLEITUNGSara Habibi Isfahani

AUTORENMartin Bernhard, Angelika Friedl, Mirko Heinemann, Jürgen W. Heitmann, Martin Kaluza, Axel Novak, Heike Scholz, Oliver Schonschek, Rainer Spies, Dirk Srocke, Martin Steinmetz

ILLUSTRATIONENElisabeth Moch www.elisabethmoch.com

PUBLIC RELATIONSSepideh Çırak

PROJEKTASSISTENZParastu Joneidi

DRUCKAxel Springer Druckhaus Essen-Kettwig

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GESCHÄFTSFÜHRUNGSara Habibi Isfahani

Anregungen und Fragen? Kontakt: [email protected]

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Touchpads

Seite 4E-LOGISTIK

Kommunikation der Dinge

Seite 14MOBILITÄTWerbeträger Smartphone

Seite 16E-BUSINESS

Twittern für die Kunden

Seite 20

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Digitale Wirtschaft im Aufschwung

DAS INTERNET

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Einen Triumph feierte das neue Internet mit seiner menschlichen Seite: Schon kurze Zeit, nachdem heftige Erdstöße den Karibikstaat Haiti erschüttert hatten, lie-fen die ersten Nachrichten durch das World Wide Web. Nur Minuten später war nicht nur die ganze Welt über das tragische Unglück informiert, auf den sozialen Netz-werkseiten, auf Youtube, Facebook oder über Twitter wurden auch schon die ersten Spendenaufrufe verbrei-tet. Ob West oder Ost, ob Christen oder Moslems, ob Arm oder Reich: Die gesamte Menschheit, so schien es, tauschte sich im Internet über die Tragödie aus, half, wo sie konnte und spendete Trost – wie eine riesige Familie.

Ist dies bereits ein Vorgeschmack auf die nächste Ent-wicklungsstufe? Ist damit das Web 3.0, wie die nächste Entwicklungsphase sinnigerweise heißen müsste, schon Wirklichkeit? Die »Social Media« hatten den Begriff vom Web 2.0 geprägt, weil sie das Reiz-Reaktionsschema der klassischen Massenmedien hinter sich ließen. Zu-nächst trat die Interaktion zwischen Individuen in den Vordergrund, dann die Virtualisierung der Wirklichkeit. Das World Wide Web wurde langsam erwachsen.

Heute vereint das Internet einen scheinbaren Wider-spruch in sich: Es ist ein Massenmedium der zwischen-menschlichen Kommunikation, so persönlich wie mög-lich, so transparent wie nötig. Gleichzeitig aber werden auch die Kommunikationsformen immer vielseitiger, das Internet immer weniger überschaubar, Entwicklungen immer rasanter. Ein Chaos droht.

Standards für den ErfolgDie Wirtschaft kommt am Internet längst nicht mehr vorbei. Weder Einzelhändler noch Großkonzerne kön-nen sich der Macht des neuen Mediums entziehen. »E-Business« ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil des Geschäftsalltags: Knapp 50 Prozent aller deutschen Un-ternehmen wickeln heute ihre Einkaufs-, Vertriebs- oder Logistikprozesse über elektronische Netze ab. Noch kur-sieren Begriffe wie »E-Business« oder »E-Commerce« für so genannte virtuelle Geschäftsprozesse, die ins Inter-net ausgelagert werden oder in genuiner Form dort statt-finden. Doch so, wie man niemals bezweifeln würde, dass ein Geschäftsgespräch am Telefon und deshalb nicht in der Realität stattgefunden habe, wird auch der Terminus »virtuell« bald aus dem Sprachgebrauch verschwinden: Ob man etwas im Internet tut oder persönlich, macht kei-nen Unterschied mehr.

Eine wichtige Voraussetzung für die weitere Entwick-lung besteht in der Einführung von international gültigen Standards. Eine nachvollziehbare, digitale integrierte Wertschöpfungskette muss entstehen, die optimierte Lö-sungen für Verkauf, Marketing und Werbung im Web anbietet. Fast 80 Prozent der Unternehmen könnten durch den Einsatz von E-Business-Standards ihre Ge-schäftsprozesse beschleunigen, mehr als die Hälfte der Unternehmen befindet sich damit nach eigenen Anga-ben in einer besseren Wettbewerbssituation. Zu diesem Ergebnis kommt die im Januar 2010 vom Forschungsdienstlei-ster Berlecon Research und der KMU-Beratungsfirma Prozeus veröffentlichte Studie »E-Busi-ness-Standards in Deutschland – Bestandsaufnahme, Probleme, Perspektiven«. Für die Studie befragten die Analysten von Ber-lecon mehr als 1.000 deutsche An-wenderunternehmen und führten Interviews mit Marktexperten.

Ergebnis: In Deutschland nutzen nur ein Drittel aller Unternehmen mit elektronischen Geschäftsprozessen E-Business-Standards, nur ein Zehntel plant deren Einfüh-rung innerhalb der kommenden zwei Jahre. Vor allem kleinere Unternehmen profitieren von den Vorteilen der E-Business-Standards häufig noch nicht. Denn während fast zwei Drittel der großen und knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen mit E-Business-Stan-dards arbeiten, liegt der Anteil der kleinen Unternehmen mit weniger als hundert Beschäftigten bei gerade einmal 16 Prozent. »KMU führen Standards oft erst dann ein, wenn der Druck von außen wächst, also wenn etwa große Kunden danach verlangen«, so die Lead-Analystin der Studie, Dr. Katrin Schleife.

Über die Vorteile des Standardeinsatzes für ihre in-ternen und externen Prozesse sind KMU häufig nur un-zureichend informiert. Zwar habe sich der Wissensstand seit der vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 2003 »deutlich verbes-sert«. Doch im Hinblick auf E-Business-Standards beste-he noch erheblicher Informationsbedarf, so Schleife. »Die Harmonisierung und Kompatibilität von E-Business-Standards muss stärker in den Fokus der Entwicklungs-aktivitäten rücken.«

Dabei stellt nicht zuletzt die große Vielfalt der ver-fügbaren E-Business-Standards für Unternehmen aller Größenklassen eine große Herausforderung dar. Sie heißen »SWIFT« im internationalen elektronischen Zahlungsverkehr, »RosettaNet« in der Halbleiterher-stellung, Telekommunikation und Logistik, sie heißen ACH, FIX oder Papinet. In der Chemieindustrie bieten die »Chem e-Standards« einen Standard für elektro-nische Geschäftsprozesse im Internet. Da jedoch in allen Bereichen verschiedene Standardisierungsinitiativen exi-

stieren, benötigen Unternehmen, die vor der Einführung einer E-Business-Anwendung stehen, fundierte Aussagen über die Verbreitung und Akzeptanz der einzelnen Standards. Dadurch lässt sich das Investitionsrisiko reduzieren und die Zukunftssi-cherheit der E-Business-Lösung erhöhen.

Berater können hierbei helfen. Als das 1995 gegründete Unter-

nehmen Kalibrix aus dem brandenburgischen Lucken-walde beschloss, für seine Großkunden im Bereich der Messtechnik und Kalibrierung E-Business-Standards einzuführen, ließ es sich vom Beratungsunternehmen Prozeus unterstützen. Bis dahin hatten sich Angebotsan-fragen oder Kundenaufträge häufig durch mangelnde Spezifizierung der gewünschten Dienstleistung ausge-zeichnet. Die Folge waren häufige Rückfragen der Kun-den, was einen erhöhten Aufwand mit sich brachte – bis hin zu Fehlkalkulationen. Seit 2007 aber laufen nicht nur die elektronischen Geschäftsprozesse reibungslos, Kali-brix überlegt auf der Basis der positiven Erfahrungen sogar eine Erweiterung: Die so gewonnenen Erkennt-nisse sollen mit der On-Demand-Lösung von Kalibrix verknüpft werden, um dem Kunden einen deutlichen Mehrwert zu bieten.

Gleichzeitig überdenkt das Unternehmen die Erwei-terung der Dienstleistungspalette mit dem Vertrieb von Messtechnik-Hardware. Das wäre ein weiterer Schritt in Richtung Messtechnik-Systemanbieter. Ein schönes Beispiel, das illustriert, wie die Einführung von E-Stan-dards Unternehmen hilft und das Internet auf seinem Weg zum Erwachsensein einen Schritt weiter nach vorn bringen kann.

Verkehrsregeln für das Web 3.0Das Internet wird erwachsen. Doch erst verbindliche E-Standards machen elektronische Geschäftsprozesse fit für die Zukunft

von MIRKO HEINEMANN / Redaktion

Das Internet ist ein Massenmedium der zwischenmenschlichen Kommunikation. So persönlich wie möglich, so transparent wie nötig.

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Es war ein seltsames Statement, das der Chef des Sprin-ger-Verlags, Mathias Döpfner, in einem Interview mit dem US-Talkmaster Charlie Rose von sich gab: »Jeder Verle-ger auf der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen und Steve Jobs danken, dass er die Verlagsindustrie rettet.« Was Döpfner hier durch den Kopf gegangen ist? Offen-bar hat er das äußerst erfolgreich von Apple in den USA gelaunchte iPad mit einem E-Book verwechselt. Nun, das ist nicht ehrenrührig. Es zeigt vielmehr, dass in dem sen-sationellen Apple-Computer jeder genau das sehen kann, was er will.

Revolutionäres EingabegerätDas liegt vor allem an dem innovativen Display des von manchen despektierlich »Frühstücksbrett« genannten Wunderwerks: dem Touchpad. »Das iPad wird die Spiel-regeln entscheidend ändern«, erklärte Apple-Chef Steve Jobs, nachdem am ersten Tag bereits 300.000 Geräte ver-kauft wurden. Damit könnte er recht haben. Seit der Er-findung der Maus hat wohl kein anderes Eingabegerät den Umgang mit dem Rechner derart revolutioniert.

Dabei sind Tablets mit Touchpad keine neue Erfindung. Bill Gates hatte dem Tablet-Rech-ner schon 2001 auf der Computer-messe Comdex eine große Zukunft vorhergesagt: »In fünf Jahren wird er die erfolgreichste PC-Art sein, die in Amerika verkauft wird.« Hier aber irrte der Microsoft-Be-gründer. Die Tablet-Computer der Microsoft-Partner sind allesamt ge-floppt. Nun kommt ausgerechnet Erzrivale Steve Jobs und feiert den Durchbruch.

Das Display seiner Wundertafel bietet einige entschei-dende Unterschiede zum klassischen Touchpad, welche die Begeisterung über die Apple-Steuerung begünstigt haben dürften. Neben »Multitouch«, also der Möglichkeit, mehrere Funktionen mit den Fingern parallel anzusteu-ern, ist das vor allem die Bewegungssteuerung, die man bereits bei iPhone und iPod touch ausgiebig testen konnte. Da fungiert das Gerät nicht nur als Wasserwaage, sondern bei Spielen etwa als Lenkrad, was bei dem neuen iPad un-

gleich attraktiver wirkt als bei den Geräten für die Wes-tentasche. Gar nicht zu reden von der Darstellung, die auf dem iPad dafür programmierte Spiele in einer Auflösung von 1024 mal 768 Bildpunkten zulässt.

Die Nachahmer sind auch schon am Start: Das »WePad« der Berliner Hardwarefirma Neofonie sieht genau so aus wie das iPad des großen Vorbilds Apple. Doch es ist einer ganz anderen Welt zugehörig: Das WePad läuft unter dem Betriebssystem Google Android, was ihm zum Beispiel den entsprechenden Android Marketplace für die Apps eröff-net. Es ist rund hundert Gramm schwerer als das iPad, die Batterielaufzeit wird mit sechs Stunden angegeben. Apples Tafel kann angeblich bis zu 10 Stunden unabhängig vom Netz agieren. Im August soll das WePad in Deutschland erhältlich sein. Fachbeobachter urteilen, das Neofonie-Gerät sei stark in Richtung »E-Book-Reader« getrimmt. So kann es zum Beispiel jedes offene Format von eBooks lesen.

Die nächste Generation von Displays wird derzeit beim japanischen Elektronikkonzern Sharp gebaut. Dort wurde vor wenigen Tagen der erste 3D-Touchscreen für Handys und Digitalkameras vorgestellt. Man braucht im Gegen-

satz zum 3D-Kino keine spezielle Brille mehr, um ein räumliches Bild zu erzeugen. Ganz neu ist die Entwicklung zwar auch nicht; in Japan kam mit dem Hitachi Wooo H0001 bereits im vergangenen Jahr das erste Handy mit einem stereoskopischen IPS-Display auf dem Markt, das Bilder und Videos in 3D wiedergeben kann. Doch nur Sharp ist es bislang gelungen, sein 3D-Display berührungsemp-

findlich zu machen. Angekündigt ist bereits die übernäch-ste Generation. Bald sollen Geräte mit Displays verfügbar sein, die auf die jeweilige Stärke des mit dem Finger ausge-übten Druckes reagieren können. Das britische Technolo-gieunternehmen Peratech wartet mit dieser Neuerung auf. Damit ließen sich zum Beispiel mit einem festeren Druck in der dreideimensionalen Darstellung tie-fer liegende Ele-mente ansteuern. Dies wäre eine Erweiterung, die in die Zukunft weist.

Wenn man über Display-Trends spricht, dürfen die klassischen Displays, also solche für Fernseher, Bürorech-ner und so genannte »Public Displays«, nicht unerwähnt bleiben. Hier spielt der Touchscreen eine eher unterge-ordnete Rolle. Nach einer Umfrage der Handelsplattform Channelpartner nennen die meisten Experten als einen der wichtigsten Trends im Display-Geschehen 2010 das LED-Backlight. Diese auch »LED-Unterlicht« genannte technische Lösung ist eine Variante der Durchleuchtung von Flüssigkristallbildschirmen, also LCD-Monitoren. Hierbei werden hinter den Flüssigkristallelementen wei-ße oder farbige LED-Leuchtdioden angeordnet, um den relativ niedrigen Kontrastwert und die ungleichmäßige Ausleuchtung der LCDs gegenüber Plasma- und Röhren-geräten auszugleichen. Da man viele kleine LEDs auf der Fläche verteilen kann, ist eine bessere Ausleuchtung ge-währleistet. Die Bilddarstellung wird naturgetreuer.

Nicht zuletzt hoffen die Display-Hersteller 2010 auf einen neuerlichen Boom wegen der Fußball-Weltmeister-schaft. Im Vorfeld der WM 2006 jedenfalls waren Flach-bild-Fernseher in Deutschland ein Verkaufsschlager. Laut der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik gfu wurden 2006 im ersten Halbjahr 130 Prozent mehr LCD- und 80 Prozent mehr Plasma-TV-Geräte als im Vorjahreszeit-raum verkauft.

Das digitale Schwarze BrettDer andere große Trend in diesem Bereich heißt »Digital Signage«, also digitale Beschilderung. Hier wird allgemein eine positive Marktentwicklung erwartet. Hotellerie, In-dustrie, Banken und Immobilienmakler, Handel, Gastro-nomie oder Werber im öffentlichen Raum – sie alle werden auf digitale Schilder umstellen oder Großbildschirme ver-wenden. Tageslichttaugliche Plasmabildschirme gehören genauso dazu wie Aufzugdisplays oder interaktive Infoter-minals. Selbst im Schulbereich ist mancherorts schon vom »digitalen Schwarzen Brett« die Rede.

Displays für digitale Anwendungen werden nach und nach die klassischen Medien ersetzen. Ob mobil und inter-aktiv, ob zwei- oder dreidimensional; ob als Monitor im öf-fentlichen Raum oder als bedienbare Armatur, als E-Book-Reader oder als vollwertiger Rechner – das Zeitalter von Papier und Stift geht allmählich seinem Ende entgegen.

iPad, WePad, Wooo – der Trend geht zum 3D-Touchpad

Der Siegeszug des Displays

von JÜRGEN W. HEITMANN / Redaktion

Keine Zukunftsmusik: Auf den 3D-Displays von morgen werden sich mit festerem Druck die Elemente der tieferen Ebenen ansteuern lassen.

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Jedes Unternehmen kommuniziert: Mit Geschäfts-partnern, Kunden, Dienstleistern oder Verwaltungen. Via Formular oder Rechnung, Brief oder Vertragsentwurf. Und obwohl elektronische Wege schneller sind als der physische Transport, läuft in der Geschäftskommunika-tion immer noch nichts ohne Papier. Es wird geöffnet, sortiert und verteilt, gedruckt, gefalzt, kuvertiert und fran-kiert. Das kostet Zeit und Geld. In der Brieflogistik von Unternehmen und Verwaltungen sind die Prozesskosten weit höher als die Transportkosten. Zwischen 60 und 75 Prozent beträgt der Anteil der Prozesskosten am kom-pletten Kostenblock Brieflogistik. Große Unternehmen und Verwaltungen wünschen sich daher schon seit Jahren elektronische Kommunikationsprozesse. Bislang waren diese – wenn überhaupt – nur in geschlossenen Benutz-ergruppen möglich. So kommuniziert beispielsweise die Automobilindustrie bereits seit mehr als 15 Jahren mit ih-ren Lieferanten per Electronic Data Interchange. Anwälte und Justiz können – zumindest in einigen Ländern – das sogenannte Elektronische Gerichts- und Verwaltungs- postfach nutzen. Dies sind allerdings bislang Insellösungen.

Einfache und praktikable Lösung Mit dem Brief im Internet bietet die Deutsche Post nun

eine einfache und praktikable Lösung, mit deren Hilfe Unternehmen und Verwaltungen ihre Kommunikations-prozesse digitalisieren können. Über ein sicheres Internet-portal, das über jeden Computer angesteuert werden kann, können Briefe zukünftig genauso einfach wie eine E-Mail verschickt werden. Der große Unterschied zur herkömm-lichen E-Mail: Der Brief im Internet ist verbindlich, ver-traulich und verlässlich. Absender und Empfänger wissen zweifelsfrei, mit wem sie kommunizieren und können dank modernster Verschlüsselungstechnologien sicher sein, dass ihr Schriftwechsel nicht von unberechtigten Dritten eingesehen oder verändert werden kann. Wie in der phy-sischen Welt bietet die Deutsche Post die gesamte Über-mittlung und verlässliche Zustellung der Nachrichten aus einer Hand. Dabei ist es noch nicht einmal nötig, dass beide Kommunikationspartner als Nutzer des Briefs im Internet

registriert sind: Wer keinen Internetzugang hat oder noch nicht als Nutzer registriert ist, erhält die Sendung ausge-druckt und kuvertiert per Postbote zugestellt – ohne dass der Absender selbst einen Briefumschlag oder eine Marke zur Hand nehmen musste. Die Deutsche Post übernimmt den Druck, die Kuvertierung und natürlich die Zustel-lung. Ob Unternehmen, Verwaltung oder Privatperson – mit dem hybriden Versand erreicht der Brief im Internet jeden Briefkasten, elektronisch oder physisch.

Ergänzt durch den Scan Service der Deutschen Post, der alle physisch eingehenden Sendungen zeitnah digitali-siert, ermöglicht der Brief im Internet Unternehmen, ihre Prozesse und Systeme in einem Schritt und vollständig auf elektronische Schriftkommunikation umzustellen. Seine Hybridfähigkeit macht den Brief im Internet für Unter-nehmen und Verwaltungen damit sehr attraktiv. Denn immerhin haben rund 30 Prozent der Bevölkerung und 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland noch keinen In-ternetanschluss; 35 Prozent der Onliner nutzen das Inter-net zudem nur sehr eingeschränkt, so eine aktuelle Studie der Initiative D21. Gerade mal 25 Prozent der Bevölke-rung haben demnach das Netz bisher in ihr Alltagsleben integriert.

Und trotzdem können Unternehmen jetzt zügig und problemlos die Eingangs- und Ausgangskommunikation digital abwickeln, d.h. Prozesse und Systeme auf einen elektronischen Workflow umstellen und dennoch alle Kunden erreichen – physisch oder elektronisch. Dabei las-sen sich mit dem Brief im Internet die Prozesskosten auf der Posteingangs- und Postausgangsseite signifikant redu-zieren. Allein durch den Wegfall von Druck und Kuvertie-rung lassen sich in Unternehmen mehr als 30 Prozent der bisherigen Prozesskosten sparen. Im Posteingang können die Kosten durch eine komplett digitale Bearbeitung um bis zu 80 Prozent sinken.

Das Basisangebot des Briefs im Internet – der verbind-liche, vertrauliche und verlässliche Versand und Empfang von Nachrichten – wird in Zukunft durch eine Vielzahl von Mehrwertdiensten, z.B. Formularmanagement, Rech-nungsabwicklung oder One-Click-Payment erweitert

werden. Für Privatkunden bedeutet dies in erster Linie mehr Convenience – Bequemlichkeit also. Nicht nur Vertragsannahmen, behördliche Anträge oder Lotto-Tippscheine können dann per Mausklick versendet und empfangen werden. Auch eine Bezahlfunktion kann z.B. in Rechnungen integriert werden. Dank elektronischer Formulare mit integrierten Prüffunktionen erhöht sich die Datenqualität in der Geschäfts- und Behörden-kommunikation damit erheblich. Und das mit höchster Sicherheit.

Unternehmen und Verwaltungen setzen auf den Brief im Internet

Namhafte Kooperationspartner der Deutschen Post wollen den Brief im Internet nutzen, um ihre Prozesse zu verschlanken und gleichzeitig Bürgern und Kunden mehr Service zu bieten: mit dabei ist der ADAC mit seinen rund 17 Millionen Mitgliedern. Deutschlands Automobil-club Nummer eins plant unter anderem Anwendungen zur Stärkung des Verbraucherschutzes beim Autokauf oder zur Erhöhung der Sicherheit bei Mitfahrzentra-len. LOTTO Hessen will in Zukunft Spielaufträge über das Portal der Deutschen Post annehmen. Spielauftrag und Spielequittung werden als elektronischer Brief an LOTTO Hessen, beziehungsweise an den Spieler zurück-gesendet. Auch die BIG direkt gesund, die DekaBank und die Zurich Versicherung setzen auf den Brief im Internet. Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) – eines der größten Rechenzentren in Nord-rhein-Westfalen – entwickelt zurzeit gemeinsam mit der Deutschen Post eine E-Poststelle, die den Brief im Internet in die Verwaltungs-IT integriert.

Das Dokumentenmanagement rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmen und Verwaltungen, weil hier erhebliche Einspar- und Optimierungspotenziale lie-gen. Effiziente Prozesse stehen für kurze Reaktions- und Durchlaufzeiten. Die wiederum verbessern den Kun-denservice: So wird der Brief im Internet zum wichtigen Erfolgsfaktor für Kundenzufriedenheit und damit Kun-denbindung.

Der Brief im Internet: Die neue Dimension der Schriftkommunikation

— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE POST —

Keine Medienbrüche, keine Flaschenhälse, stattdessen schnelle Durchlaufzeiten durch vollelektronische Workflows. Das waren verheißungsvolle Prognosen der frühen Internetjahre. Aber auch nach mehr als 20 Jahren

sind sie immer noch Vision. Zwar gut gedacht, aber von dem, was machbar ist, weit entfernt. Bis jetzt. Mit dem Brief im Internet der Deutschen Post können Unternehmen nun ihre interne und externe

Schriftkommunikation elektronisch abbilden – ganz ohne Medienbrüche

Schriftkommunikation ohne Medienbrüche

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SEITE 6 in|pact media Verlag

Digitalisierung der Wirtschaft – auch ein Thema für die Deutsche Telekom?

Ja, wir setzen in Zukunft stark auf das Internetgeschäft. Bereits jetzt besitzen wir das größte In-ternet-Portfolio Deutschlands und sind Marktführer im deutschen Di-gital Services Markt. Wir fokussie-ren uns dabei auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Kommunizieren, sich unterhalten, etwas suchen/fin-

den, kaufen und dann online bezahlen – das ist es, was die Menschen im Internet tun möchten. Wir richten daher unser Internet-Angebot entsprechend dieser Bedürf-nisse aus. Mit über 17 Millionen Usern ist t-online.de das reichweitenstärkste General Interest-Portal Deutschlands. Neben e-Mail-Kommunikation, lokalen Suchmaschinen, Shoppingangeboten und sicheren Bezahlverfahren für den Online-Kauf bieten wir mit der Scout24-Gruppe digitale Marktplätze für die alltäglichen Bedürfnisse des Lebens, zum Beispiel eine Wohnung zu finden über Immobilien-

Scout24. Die größten digitalen Absätzmärkte im Internet sind ohne Zweifel kommerzielle Downloadangebote für Musik, Filme, Spiele und Software. Wir sind stolz, dass wir mit Music-, Video-, Games- und Softwareload ein sehr großes, attraktives und legales Download-Angebot für jedermann bieten. Aber auch speziellen Interessen wer-den wir mit Portalen wie fussball.de, wetter.info, oder po-lylooks.de gerecht. Für die jüngere Zielgruppe haben wir beispielsweise das Videoportal 3min oder tvister, den inno-vativen TV-Begleiter im Internet auf den Weg gebracht.

Welche Rolle spielt das mobile Internet in Zukunft?Das mobile Internet wächst! Fünf Millionen Deut-

sche nutzen täglich eine Stunde das Internet auf mobi-len Geräten. Soziale Netzwerke boomen: 47 Prozent der deutschen Internetnutzer sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk wie Facebook, StudiVZ oder Xing. 80 Prozent der jungen Menschen nutzen heute schon digitale Ange-bote. Musik hören, spielen, ins Internet gehen und etwas downloaden, das wollen Menschen zunehmend auch unterwegs mit ihren mobilen Geräten tun. Im Rahmen unserer Strategie vom Vernetzten Leben und Arbeiten

bieten wir unseren Kunden schon heute digitale Inhalte unabhängig vom Endgerät, überall und jederzeit zur ein-fachen Nutzung an. Das was heute das Internet zuhause am PC ist, wird in einigen Jahren mobil passieren.

Nutzen Sie Social Media in Ihrem Unternehmen?Social Media bietet Nutzern Hilfe und Orientierung

in allen Lebenslagen. Nutzer tauschen sich hier aktiv aus und empfehlen gute Produkte weiter. Aus dem All-tag vieler Nutzer lassen sich soziale Netzwerke kaum noch wegdenken. Insofern ist Social-Media mittlerweile fester Bestandteil unseres Unternehmens und auch un-serer Downloadangebote. Ein eigenes Produktangebot ist FriendScout24, Deutschlands Partnerbörse Nummer Eins. Mit derzeit über zehn Millionen Profilen ist Friend-Scout24 mitgliederstärkster Service im deutschsprachigen Internet. Täglich registrieren sich bis zu 12.000 neue Mit-glieder. Zudem haben wir begonnen, über Communities exklusive Angebote und Inhalte für unsere Loadfamilie anzubieten.

HARALD EISENÄCHER,Senior Vice President Personal & Social Networking, Deutsche Telekom

In der »Augmented Reality« ergänzen Informationen die Wirklichkeit

Erweiterung der Sinne

von MARTIN STEINMETZ / Redaktion

Noch gegen Ende der 1980er Jahre saß das Publikum kopfschüttelnd in den Kinosesseln und sah zu, wie »Ro-bocop« sich in einer Science Fiction-Welt bewegte. Der Kinoheld war ein Polizist mit bionischen Körperteilen, in dessen Blickfeld Informationen zu seiner Umgebung aufblitzten. Knapp 20 Jahre später ist diese Zukunftsvi-sion Wirklichkeit: In der »Augmented Reality« (AR) – zu deutsch »erweiterte Realität« – werden Objekte mit der Kamera eines Smartphones gefilmt, und ein Browser stellt in Echtzeit zusätzliche Informationen über das Bild zusammen. So wird zum Beispiel ein Denkmal identi-fiziert und auf dem Bildschirm durch einen Wikipedia-Eintrag ergänzt.

Der Datengigant Google ist einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Mit Hilfe der 3D-Straßenansichten von Google Maps kann jeder Smartphone-Nutzer in frem-den Städten schnell die nächste U-Bahnstation finden. Umstritten wegen möglicher Verletzungen von Daten-schutz- und Persönlichkeitsrechten ist hingegen »Google Goggles«. Hierbei handelt es sich um eine Software, die

Gesichter erkennt und diese mit Facebook-Profilen oder anderen persönlichen Informationen im Netz abgleicht. Google betont, dass diese Funktion in den USA zwar exi-stiert, jedoch noch nicht für das iPhone freigeschaltet ist. Umstritten ist, ob Google »Street View« und »Goggles« auch in Deutschland eingeführt werden sollen.

Fest steht, dass die AR Branchen und Arbeitsweisen weltweit verändern wird – wenn auch zunächst rein op-tisch. So wie der Blockbuster »Avatar« neue Standards in Hollywood gesetzt hat, so wird auch das Apple iPad neue Standards im punkto AR definieren. Werbeträger, Medienhäuser und Buchverlage sind dabei, die Techno-logie auf dem Tablet-PC in ihrem Sinne zu nutzen. Der britische Verlag »Carlton Publishing« wird im Mai ein Dinosaurier-Buch herausbringen, dessen Illustrationen mit Hilfe einer mitgelieferten Software in 3D erscheinen, sobald man die Seiten vor eine Webcam hält. Eine weitere Branche, die von der Technologie profitieren wird, ist die Bau- und Planungsindustrie, die durch AR-Terminals ef-fizienter arbeiten können wird.

Selbst Visitenkarten können mit Hilfe von AR-Tech-nologie aufgewertet werden: Auf der Webseite visual-card.me kann man eigene Visitenkarten gestalten und mit zusätzlichen Informationen und Dateien bestücken. Hält man die Karte vor eine Webcam, werden nicht nur die Kontaktdaten angezeigt, sondern man kann auch ei-nen Musik- oder Videoclip einbinden.

Die Integration von 3D-Bildern ist schon jetzt mit der Online-Applikation »Cooliris« möglich und wird auch der nächste Schritt hinein in die erweiterte Wirklichkeit sein. In Singapur sollen Augmented Reality-Bücher bald als Unterrichtsmaterial in Schulen eingesetzt werden. Ein durchsichtiger Laptop-Bildschirm soll Schülern den Zugriff auf Informationen im Netz erleichtern. Das Be-sondere: Auf dem Bildschirm lassen sich alle Objekte mit Hilfe einer flexiblen Kamera um 180 Grad drehen. Das Produkt vom Hersteller Samsung ist allerdings noch nicht auf dem Markt. In Zukunft sollen AR-Anwen-dungen auch in einer speziellen Brille laufen – ein ähn-liches Modell dürfte «Robocop« getragen haben.

Die Deutsche Telekom baut ihre Angebote auf allen Ebenen aus

Wir setzen auf das Internet

Interview mit HARALD EISENÄCHER

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in|pact media Verlag SEITE 7

Erfolgreiche Online-Shops zeich-net vor allem aus, dass sie gut zu bedienen sind, die Vorgänge klar erläutert werden, ausreichend In-formationen über die Ware, den Anbieter sowie rechtliche Kondi-tionen schnell aufzufinden und verständlich geschrieben sind. Oder anders gesagt, der Inhalt ist gut aufbereitet und entspricht den

Erwartungen des Käufers. Auf den ersten Blick ist dies einleuchtend

und scheinbar leicht umzusetzen. Doch damit der Con-tent eines Online-Shops diese Kriterien erfüllt und der Shop somit erfolgreich ist, bedarf es umsichtiger Planung und gezieltem Informations-Management.

Ein Käufer entscheidet sich blitzschnell. Ausschlag-gebend ist dabei, ob er im ausgewählten Shop das findet, was er sucht. Daher sollten ihm folgende Fragen sofort beantwortet werden: Wo bin ich? Was kann ich hier ma-chen? Welchen Nutzen bringt es mir? Warum soll ich noch länger auf dieser Seite bleiben? Und am wichtigsten: Bekomme ich das, was ich suche, hier schneller und sogar besser als anderswo? Um Antworten auf diese Fragen ge-ben zu können, müssen Shop-Betreiber ein Content-Ma-

nagement entwickeln, das die Erstellung, Implementie-rung und Pflege von Inhalten gewährleistet. Hierfür haben sich drei Content-Ebenen etabliert, die sicherstel-len können, dass die entsprechenden Informationen im benötigten Umfang vorhanden sind und Verantwortlich-keiten für die Erstellung und Pflege besser aufgeteilt wer-den können.

Informationen zu den Produkten: Sämtliche Inhalte, die die Ware betreffen, werden hier verwaltet und ge-pflegt. Dazu zählen beispielsweise die Eigenschaften und Leistungsbeschreibungen von Produkten, Preise, Verfüg-barkeit, Versandkosten. Auch verbrauchergenerierte In-halte wie Kundenbewertungen fallen darunter. Eine Möglichkeit, die unbedingt angeboten werden sollte. Denn Meinungen anderer Kunden über Produkte wir-ken sich sehr stark auf die Kaufentscheidung aus.

Eine weitere Ebene sind die Kundeninformationen: Es geht dabei darum, den Kunden an die Hand zu nehmen und ihm leicht verständlich zu erklären, wie er bestellen kann, welche Schritte er dazu unternehmen muss und wo er Hilfe erhält. Hinweise auf Hotlinenummern und de-ren Erreichbarkeit oder andere Möglichkeiten zur Kon-taktaufnahme sollten prominent platziert werden.

Die rechtliche Content-Ebene ist zum einen für Kun-den, aber auch für die Shop-Betreiber sehr wichtig. Kun-

den erhalten hier einen schnellen Überblick, wer hinter dem Angebot steht, wie mit seinen Daten umgegangen wird und wie vertragliche Aspekte geregelt sind, wenn es zum Abschluss kommt. Zudem sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Datenschutzbestimmung, das Impressum und die Anbieterkennzeichnung wichtig, da-mit Shop-Betreiber eventuellen Abmahnungen vorbeu-gen können.

Durch Zertifikate wie das s@fer-shopping Siegel von TÜV SÜD wird einem Anbieter bescheinigt, dass er die nötigen Prozesse beherrscht und Strukturen aufweist, die seine Seriösität untermauern. Denn je höher die Glaub-würdigkeit ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden weiterlesen, zurückkehren, positiv über den Anbieter sprechen – und ihn weiterempfehlen.

Auf den Inhalt kommt es an

— Unternehmensbeitrag TÜV SÜD —

Content ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Online-Shops

RAINER SEIDLITZ,Leiter Strategische Ge-schäftseinheit IT & Internet, TÜV SÜD

TÜV SÜD prüft seit nahezu 10 Jahren Online-Shops bezüglich Handhabbarkeit, Datensi-cherheit, Datenschutz und Serviceaspekte. Die Prüfung ist die umfangreichste am Markt und umfasst u.a. einen Audit beim Online-Händler vor Ort. Nur Shops, die in allen Kriterien den Ansprüchen der IT-Experten genügen, erhalten das »TÜV SÜD s@fer-shopping«-Prüfsiegel.

Als es noch kein Internet gab und demzufolge auch die Zahl der Passwörter eher niedrig, war es noch relativ ein-fach für Piraten, sich Zugang zur begehrten Hardware zu verschaffen. So hatte in den Geschichten von 1001 Nacht der Räuber Ali Baba nur lange genug vor der Schatzkam-mer auszuharren, bis der Besitzer auftauchte und lauthals »Sesam, öffne dich!« rief. Worauf sich der Eingang öffnete und den Zugang zur Schatzkammer freigab.

Heute versucht man die unbefugte Benutzung von Hard- und Software mit personalisierten Zugangskontrol-len zu unterbinden: Fingerabdruck-Scanner, Stimmanaly-satoren, Iris-Scanner und allerlei andere an Science Fiction erinnernde Ideen können nicht davon ablenken, dass das alte, an eine Tastatur gebundene Passwort die Nummer Eins der Zugangskontrolle bleibt.

Nun hat die Universität Tübingen den orientalischen Ausruf wieder entdeckt und das Passwort-Management-System »Open Sesame« entwickelt. Denn heutzutage verfügen die User nicht nur über ein Passwort, sondern über Dutzende. Die müssen zudem regelmäßig geändert

werden, um die aktuellen Sicherheitsansprüche zu erfül-len. Dazu reichen der eigene Geburtstag oder der Name des Haustiers als sicheres Passwort längst nicht mehr aus. Passwörter sollen Sonderzeichen enthalten, eine Zahl und sowohl groß als auch klein geschriebene Buchstaben.

Viele lösen dieses Problem der Passwort-Flut auf dem eigenen Rechner durch den Browser-Passwortmanager: Der Browser merkt sich Benutzernamen und Passwörter und füllt die Eingabefelder auf den Login-Seiten automa-tisch aus. Die Nachteile dieses »Browser 1-Klick Login-Verfahrens« liegen in der fehlenden Flexibilität: An ande-ren Rechnern hat man wieder das Passwort-Problem, und das sogar verstärkt, wegen der fehlenden Übung. »Open Sesame« setzt stattdessen das Fotohandy des Benutzers ein. Es ist ebenfalls ein 1-Klick Login-Verfahren, ist aber an je-dem Login-Rechner einsetzbar, und zwar ohne die Gefahr, dass das Passwort von Trojanern abgehört werden kann.

Und so funktioniert Open Sesame: Auf der Hauptseite des Account-Servers erscheint ein 2D-Code im hellblauen Feld, ähnlich wie bei den Online-Tickets der Deutschen

Bahn. Mit der Kamera des Handys und dem Open Sesa-me-Programm wird der Code gescannt, worauf sich im Rechner nach kurzer Zeit der Account für diesen Benutzer öffnen wird. Das funktioniert, indem sich das Handy sich per Internet mit dem Account-Server in Verbindung setzt, der dann nach Prüfung der Daten seinerseits den Browser auf dem Rechnerbildschirm des Benutzers kontaktiert. Das Verfahren funktioniert jetzt bereits für das iPhone und das Android-Handy. Accounts, die das Verfahren an-bieten, gibt es aber noch nicht.

Kein Wunder, denn das Verfahren ist erst seit Januar verfügbar. Derzeit werden von der Universität Tübingen Accounts gesucht, die es anbieten wollen. »Natürlich er-halten die ersten Accounts Vorteile«, stellt Ideengeber Bernd Borchert vom Arbeitsbereich für Theoretische In-formatik/Formale Sprachen der Universität Tübingen in Aussicht. »Insbesondere fällt keine Lizenzgebühr an, au-ßerdem gibt es besondere technische Unterstützung, und es gäbe die Möglichkeit von gemeinsamen Pressemeldungen nach erfolgreicher Implementierung.«

Die Universität Tübingen arbeitet an einem modernen Passwort-Management-System

»Sesam, öffne dich!«

von MIRKO HEINEMANN / Redaktion

Page 8: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

SEITE 8 in|pact media Verlag

Die Akzeptanz für E-Payment-Verfahren steigt, die Zahl von E-Payment-Lösungen ebenso

Vielfalt schafft Vertrauen

von OLIVER SCHONSCHEK / Redaktion

Online-Händler bieten ihren Kunden im Schnitt 4,4 Zahlungsverfahren an, so das Ergebnis der aktuellen IZH5-Studie, an der unter anderem das »E-Commerce-Center Handel« am Institut für Handelsforschung IfH beteiligt war. Eine Konzentration auf ein bestimmtes Zah-lungsverfahren zeichnet sich nicht ab, im Gegenteil. Die befragten Online-Händler wollen bis Ende 2010 durch-schnittlich sogar noch 1,8 zusätzliche Payment-Lösungen einführen. Damit reagieren die Online-Anbieter auf den Wunsch vieler Internetkunden, möglichst ihr bevorzugtes Zahlungssystem nutzen zu können. Besonders beliebt sind weiterhin die Lieferung auf Rechnung, die Lastschrift und die Nachnahme als klassische Zahlungsverfahren. Aber auch die Kreditkarten konnten an Akzeptanz unter den Online-Käufern gewinnen. Inzwischen bieten mehr als 50 Prozent der befragten Internethändler die Zahlung über Kreditkarte an. E-Payment-Verfahren wie PayPal, Sofort-überweisung.de, Giropay und ClickandBuy konnten laut IZH5-Studie im Vergleich zur entsprechenden Umfrage aus 2007 deutliche Zuwächse verzeichnen.

Auch wenn PayPal laut der 29. W3B-Studie von Fittkau&Maaß Consulting eine Bekanntheit von 86,4 Pro-zent bei den mehr als 120.000 befragten deutschsprachigen Internetnutzern und einen Nutzeranteil von 47,4 Prozent vorweisen kann, gibt es scheinbar kein Payment-System, das allen Anforderungen der Online-Kunden gerecht wird. Zu vielfältig sind die Vorstellungen von einer Be-zahlung im Internet. Prepaid-Verfahren wie Paysafecard oder MicroMoney machen eine anonyme Zahlung mög-lich, ohne dem Händler eine Kreditkartennummer oder die Bankverbindung zu nennen. Die Bezahlung der On-line-Käufe über die Telefonrechnung macht einen wesent-lichen Vorteil von T-Pay aus, wenn man einen Anschluss bei der Deutschen Telekom hat. Die direkte Verbindung zum Online-Banking verschiedener deutscher Banken wird durch Giropay möglich. Das dem Anwender be-kannte Online-Überweisungsformular ist dann bereits mit den Bestelldaten vorbefüllt. Eine sehr große Verbrei-tung bei Online-Shops können Payment-Lösungen wie PayPal und ClickandBuy vorweisen.

Für Online-Händler lohnt sich das Angebot einer möglichst breiten Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten, da das Fehlen des von dem jeweiligen Kunden bevorzugten Verfahrens einer der häufigsten Gründe für den Bestell-abbruch ist. So rechnen laut IZH5-Studie die befragten Händler mit einem Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent durch das Angebot weiterer Payment-Verfahren. Zudem könnten fast 19 Prozent mehr Neukunden ge-wonnen werden. Doch Online-Händler können nicht unbegrenzt neue Zahlungsverfahren in ihr Angebot auf-nehmen. Schließlich bedeuten neue Verfahren zusätzliche Kosten für die Implementierung und den Betrieb. Einem neuen Trend im E-Payment werden sich jedoch die mei-sten Online-Händler nicht verschließen: dem Mobile Pay-ment mit der Möglichkeit, über Smartphone und Handy zu bezahlen. Der E-Payment-Primus PayPal bietet seit kurzem eine neue »Send Money«-App für das iPhone. Bis 2015 werden weltweit mobile Zahlungen im Wert von 119 Milliarden US-Dollar erwartet. In das E-Payment kommt Bewegung, im wahrsten Sinne des Wortes.

Herr Jeschke, wird eCommerce nun zum mobile Com-merce?

Wir befinden uns in einer Phase der Konvergenz von physischer und virtueller Welt, u.a. eingeleitet letztendlich durch den Paradigmenwechsel in der mobilen Kommuni-kation. Smartphones vereinen klassische Sprachtelefonie, PCs und Kameras. Schnelles mobiles Internet, Ortsbestim-mung und leistungsfähige mobile Softwareapplikationen erlauben heute eine grenzenlose und vor allem nutzenorien-tierte Interaktion. Mobiles elektronisches Geld wird hierbei zum Kernelement des Handels, sowohl an der Kasse als auch im Onlineshop. E-Geld besitzt im Prinzip die gleichen Eigenschaften wie Bargeld: gespeichert auf mobilen Endge-räten lässt sich der Besitz unmittelbar und anonym zwischen Käufer und Verkäufer übertragen, aber gegenüber dem Bar-geld eben mit dem Vorteil einer digitalen Transaktion.

Welche Faktoren können dabei zum Erfolg beitragen? Erfolgsfaktor ist eine generische elektronische Bezahl-

plattform, mobil einsetzbar in allen Verkaufskanälen, ge-paart mit einfacher Bedienung, Sicherheit, Unabhängig-keit und extrem kostengünstigen Investitionen für den Verkäufer.

Ist das kurzfristig realisierbar oder Zukunftsmusik? Das EU Parlament hat mit dem Ziel eines verstärkten

digitalen Zahlungsverkehrs eine neue E-Geld Initiative auf den Weg gebracht. Hierauf basierend hat unser Partner Quantexx mit Unterstützung der SAP eine globale mCom-merce Plattform entwickelt, die noch in diesem Jahr unter dem Namen »planet moonha« startet. Der Name moonha steht für »money on handy«. moonha integriert alle Formen des Bezahlens und Bestellens auf einem Smartphone, ob an der Kasse, im Onlineshop, vom Katalog oder Printwerbung, vom Fernsehen oder Radio: alle mit einem Kauf verbun-denen Aktionen sind schnell, einfach und sicher mobil durchzuführen, und zwar bargeldlos aber wie mit Bargeld. Bereits jedes Dritte in Deutschland verkaufte Handy ist ein Smartphone, 15 Mio. Geräte sind bereits im Markt. Analy-sten erwarten beim Kauf von Waren und Dienstleitungen über das Handy schon 2015 einen weltweiten Umsatz von 119 Mrd. US-Dollar.

Welche Vorteile bietet diese mobile Plattform dem Handel? Die digitale Lösung ermöglicht eine enorme Prozessopti-

mierung, angefangen vom Cash-in bis hin zur integrierten Gutschein- und Kundenbonusabwicklung, des Weiteren

eine erhöhte Kundenbindung durch situativen Service und vor allem eine erhebliche Kosteneinsparungen gegenüber traditionellen Zahlungsverfahren.

Und welche Vorteile ergeben sich für den Verbraucher? Er erfährt eine völlig neue Art des Einkaufs: nutzen und

zielorientiert sowie durch das mobile Endgerät zeit- und ortsunabhängig, egal ob er sich gerade im Shop, im Wohn-zimmer oder im Auto befindet. Und er agiert umwelt-freundlich, denn die digitale Lösung »moonha« kann auf Plastikkarten, Münz- und Papiergeld verzichten.

Mobiles Bezahlen und Bestellen bestimmen die Zukunft im Handel

— Unternehmensbeitrag SAP DEUTSCHLAND AG & CO. KG —

Regionale, zeitliche und kommunikative Grenzen schwinden, Verbraucher können sofort, überall und bestens informiert kaufen

KAY JESCHKE,Program Manager Mobile PaymentStrategisches Business DevelopmentSAP Deutschland AG & Co. KG

Page 9: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

Nahtlose und sichere ZahlungslösungenZahlungslösungen von Ogone sind:

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Page 10: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

SEITE 10 in|pact media Verlag

Musicload bietet grenzenlosen Musikgenuss und eine breite Ziel-gruppenansprache

Mit einer gestützten Markenbekanntheit von 80 Pro-zent ist Musicload laut GfK das bekannteste Musik-Downloadportal in Deutschland. Mittlerweile nutzen vier Millionen User das von der Stiftung Warentest zum zweiten Mal in Folge zum Testsieger gekürte Angebot von über sechs Millionen Songs aller Genres, sowie Mu-sikvideos und Hörbücher. Abgerundet wird das Angebot durch Konzert- und Eventtickets sowie Fanartikel.

Im März 2009 stellte Musicload als erster Musik-Voll-sortimenter in Deutschland sein komplettes Angebot auf das kopierschutzfreie MP3-Format um. Der Wegfall des digitalen Rechtemanagements (DRM) verschaffte der legalen digitalen Musikdistribution einen wichtigen Auf-trieb. Das Audioformat MP3 wird von allen gängigen Musikplayern – inklusive Apples iPod – allen PCs, den meisten musikfähigen Handys und auch Auto- oder Webradios unterstützt. Musicload-Kunden ermöglicht die weite Verbreitung von MP3 somit eine praktisch uneinge-schränkte persönliche Nutzungsfreiheit ihrer Musik.

Alternativ zu der klassischen Kaufoption (»download to own«) ermöglicht die monatliche Streaming-Flatrate »Musicload Nonstop« jederzeit Zugriff auf das nahezu gesamte Musik-Angebot des Portals. Die gewünschten Titel werden dabei nicht dauerhaft erworben und auf der Festplatte gespeichert, sondern per Live-Stream direkt abgespielt. Die User können so Songs hören, eigene Play-lists erstellen, Empfehlungen anderer Abonnenten ken-nenlernen und ständig Neues entdecken. Die Flatrate »Musicload Nonstop« ist eigenständig nutzbar und für viele Verbraucher ein interessantes Ergänzungsprodukt zum klassischen MP3-Download. Doch die Entwicklung des Portals ist mit diesen Angeboten noch lange nicht abgeschlossen. Joachim Franz, Head of Musicload,

bekräftigt: »Wir werden weiter daran arbeiten, Musicload als Erlebnisportal auszubauen und in seiner Angebotsvielfalt zu erweitern. Unseren Kunden werden wir daher 2010 viele neue Produktinhalte und Interakti-onsmöglichkeiten bieten.«

Schon heute macht das digitale Geschäft, laut IFPI Digital Music Report 2009, 27 Prozent des weltweiten Musikmarktes aus – Tendenz steigend. Während der physische Markt bis 2013 jährlich um rund 5 Prozent zurückgeht, wird im Digitalgeschäft mit einem durch-schnittlichen jährlichen Wachstum von 17 Prozent gerechnet (Quelle: GfK, September 2009). Einer Studie von PricewaterhouseCoopers (2009) zufolge wird die Zahl der Downloads allein bei den Singles bis 2013 auf 130 Millionen pro Jahr ansteigen.

Oscarverdächtiges Videoload

Ähnlich wie Musicload offeriert auch Videoload eine Angebotspalette, die einzigartig in seinem Segment ist. So hat »Videoload als einziger Anbieter in Deutschland Inhalte von allen Major-Hollywood-Studios im Ange-bot« verrät Michael Ortlepp, Executive Producer von Videoload. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Online-geschäft konnte Ortlepp vor allem mit der Einführung der Rubrik »Hot from the US« im Oktober 2009 große Triumphe feiern. Erstmals sind so beliebte Premium- Serien unmittelbar nach US-amerikanischer Erstaus-strahlung in Deutschland abrufbar. Serienfans von »Grey’s Anatomy«, »Desperate Housewives«, »Scrubs« oder »Lost« erleben ihre Lieblinge bereits bis zu neun Monate vor der deutschen Free-TV-Premiere.

Neben diesem Highlight sind aktuell mehr als 8.000 Titel aus unterschiedlichen Genres, wie beispielsweise Action, Komödie oder Drama abrufbar. 200 davon präsentieren sich in gestochen scharfer HD-Qualität. Die Filme können gekauft, heruntergeladen und auf DVD gebrannt werden. Viele Videoload-Inhalte lassen sich mittels einer Set-Top-Box von T-Home Entertain auch direkt über den Fernseher anschauen. Ergänzend stehen mit »Videoload free« seit Februar 2009 auch wer- befinanzierte Gratis-Inhalte zur Verfügung. Unter http://free.videoload.de sind derzeit mehr als 600 kosten-lose Filme, Serien, Musik- und Extremsportinhalte zu sehen. Darüber hinaus werden die Videos mit nützlichen Zusatzangaben wie Inhaltsübersicht, Filmkritiken und Vorschau-Trailern ausgestattet.

Mit einem Marktanteil von 43 Prozent kann sich Videoload als führender Video-on-Demand-Anbieter für Leihfilme in Deutschland behaupten. Weiteres Wachs-tum ist garantiert. Geht doch die Studie »Deutschland Online 5« davon aus, dass bis zum Jahr 2015 29 Millionen Haushalte mit einem Breitbandanschluss auf Internet-Angebote zugreifen werden. Den aktuellen Blockbuster oder die neueste Folge der Lieblingsserie über eine Online-Plattform zu beziehen, wird demnach bequeme Gewohnheit werden.

Der unaufhaltsame Aufstieg des legalen Downloads

— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE TELEKOM AG —

Ob Musik, Hörbücher, Spiele, Videos, PC-Software oder Mobile Apps – noch nie waren legale Download-Angebote beliebter als heute. Ein unvergessener Song wird in Sekundenschnelle auf den eigenen Rechner heruntergeladen und der persönliche Lieblingskinofilm kommt zeitgleich zum DVD-Start per Mausklick ins heimische Wohnzimmer.

Laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung e.V. (AGOF) von 2009 sind mittlerweile 68,5 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren online. Der digitale Distributionsweg gewinnt, speziell für den Unterhaltungsmarkt, immer mehr an Bedeutung. Nach Angaben des Hightech-Verbands Bitkom haben die Deutschen im Jahr 2009 rund 250 Millionen Euro für Downloads ausgegeben. Das sind 18 Prozent mehr als in 2008.

Die Anziehungskraft von legalen Download-Portalen liegt auf der Hand: Zuerst einmal sind sie einfach und intuitiv in der Nutzung sowie schnell und sicher in ihrer Abwicklung. Darüber hinaus bieten sie den Nutzern auch in rechtlicher Hinsicht Sicherheit sowie die Garantie, dass mit den gekauften Artikeln keine Viren oder Malware auf den heimischen Computer heruntergeladen werden. Ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein weiteres entscheidendes Argument ebenso wie die durchgehende Verfügbarkeit, ganz unabhängig von Ladenschlusszeiten oder ein-kaufsfreien Tagen. Diesen Trend hat die Deutsche Telekom AG bereits frühzeitig erkannt und seit 2003 sukzessive ihre Download-Portale Musicload, Gamesload, Softwareload und Videoload etabliert.

Page 11: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

in|pact media Verlag SEITE 11

— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE TELEKOM AG —

Bedenken, der Jugendschutz würde bei Onlineportalen wie Videoload nicht greifen, können entkräftet werden. Das Programm ist mit entsprechenden Altersfreigaben gekennzeichnet und gemäß den Jugendschutz- bestimmungen des Landesmedienvertrages zusätzlich durch das Altersverifikationssystem »NetGate« geschützt.

Marktführer Games-load etabliert sich als Vollsortimenter im Massenmarkt »Games«

Gamesload, das Spieleportal der Deutschen Telekom AG, ist seit 2006 Marktführer im Bereich der PC-Spiele Downloads in Deutschland (GfK). Heute hat sich Gamesload als Vollsortimenter in Sachen elektronische Spiele etabliert und bietet neben der digitalen Distributi-on auch haptische Produkte zum Kauf an. Denn Spielen an Konsole, Computer oder Handy hat sich zum Volks-sport entwickelt. In Deutschland spielen mehr als 17 Mil-lionen Menschen, der Gesamtmarkt hat laut GfK 2009 über 1,5 Milliarden Euro umgesetzt. »Games« haben sich vom Nischen- zum Massenmedium entwickelt.

Entsprechend ist die Zielgruppe der »Gamer« sehr vielschichtig: Mit 54 Prozent sind die so genannten »Gelegenheitsspieler« die größte Gruppe, Gamer spielen zur Entspannung oder zum Zeitvertreib. Für knapp ein Viertel der Spieler (24 Prozent), die »Gewohnheitsspie-ler«, ist Gaming fester Bestandteil ihrer vielfältigen Frei-zeitgestaltung. Zum Vergleich: Der mit vielen Klischees behaftete »Intensivspieler« macht nur 5 Prozent der Ziel-gruppe aus (»Spielplatz Deutschland«, JvM/EA, 2007).

Warum wird überhaupt gespielt? Spiele dienen dazu sich zu unterhalten oder einfach zu entspannen. Eine weitere Motivation zu Spielen ist die Kommunikation. »Gerade bei den weiblichen Spielern sind Mehrspieler-Partien und auch Kommunikationsformen wie Chat sehr

beliebt. Dieses Wissen haben wir unter anderem in den »Online Games Club« mit einfließen lassen«, weiß Renate Grof, verantwortlich für Gamesload.

Kommunikation ist auch ein wichtiger Bestandteil von »Onlinegames«, einem stark wachsenden Segment des Gamesmarktes, das mit 30 Prozent einen hohen Anteil an spielenden Frauen aufweist (BVDW, 2010). »Onlinegames haben sich zu einem Wachstumstreiber der Spielebranche entwickelt. Selbstverständlich ist Gamesload in diesem Marktsegment ebenfalls erfolgreich vertreten«, so Renate Grof weiter.

Ein weiterer wesentlicher Trend ist das Wachstum des Segments Mobile Games. Auch hier bietet Gamesload ein sehr breites Portfolio für nahezu alle mobilen Endgeräte und ist zudem seit Januar 2010 in Apples App Store für iPhone und iPod touch vertreten.

»Der Gamesmarkt ist sehr viel differenzierter, als es von außen wahrgenommen wird. Entsprechend haben wir bei Gamesload unser Portfolio ständig erweitert und bieten heute als Vollsortimenter Inhalte für jede relevante Spielehardware an«, kommentiert Renate Grof.

Softwareload baut Spitzenposition aus

Immer mehr Nutzer verzichten auf den Gang zum Elektrofachmarkt und kaufen ihre Software direkt dort, wo sie zum Einsatz kommt: per Download am PC oder mit dem mobilen Endgerät. Laut aktueller Daten der GfK wird so inzwischen jede vierte Software per Download erworben und knapp jeder vierte Euro im Software-Markt wird für Downloads ausgegeben.

»Menschen nutzen Software, um sich den privaten und beruflichen Alltag zu erleichtern«, so Dirk Lebzien, der bei der Deutschen Telekom für Software-load verantwortlich zeichnet. »Entscheidend ist, dass auch Nutzer mit weniger Vorwissen einfach, schnell und zuverlässig Software kaufen und herunterladen können.« Ein deutliches Indiz für das weiter zuneh-mende Vertrauen in den Download als Bezugsweg ist der gestiegene Anteil der älteren Nutzer. Die Zielgrup-

pe ab 50 Jahren legte laut GfK von 32 Prozent in 2008 auf 38 Prozent in 2009 zu.

Betrachtet man diese Entwicklung, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass mittlerweile alle namhaften Hersteller ihre Produkte zum Download bei Software-load anbieten. 2009 ermöglichte das Portal sogar als erster externer Anbieter weltweit das Herunterladen von Mi-crosoft Office Home and Student. Softwareload ist marktführender Anbieter für Software-Downloads in Deutschland und bietet über 30.000 Software-Titel für PC und mobile Endgeräte, darunter Freeware, Share-ware, Demos und Vollversionen. Zur Beratung und Ori-entierung werden Testberichte, Workshops, Nutzerbe-wertungen sowie begleitende redaktionelle Berichte rund um das Thema Software angeboten. Eine kostenlose Download-Garantie gewährleistet zusätzlich, dass regis-trierte Nutzer zwei Jahre lang auf ihre Software sowie zugehörige Lizenzschlüssel zugreifen und diese bei Be-darf erneut herunterladen können.

Zudem können nach dem Launch der Portale in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritan-nien, nun auch Internetnutzer in allen 27 EU-Ländern ihre Programme über Softwareload beziehen. »Wir ha-ben im letzten Jahr vermehrt Anfragen von europäischen Internetnutzern erhalten«, so Dirk Lebzien. »Mit dem Start von Softwareload.com folgen wir diesem Wunsch konsequent und liefern unseren Kunden neben einem umfangreichen Angebot Support in französischer, eng-lischer und deutscher Sprache.«

Mit Innovationen die Zukunft sichern

Seit Jahren arbeitet die Deutsche Telekom beständig am Ausbau ihres Internet-Service-Portfolios und hat es dank innovativer Technologien geschafft, die gesamte Load-Familie auf Erfolgskurs zu führen. Das digitale Servicegeschäft wächst laut Prognosen auch in den näch-sten Jahren – trotz Wirtschaftskrise – stetig an. Dieses Wachstum ist größtenteils in der Verbreitung schneller Internetverbindungen begründet: Die Studie »Deutsch-land Online 5« prognostiziert, dass 80 Prozent aller deut-schen Haushalte 2015 einen Breitband-Anschluss haben werden. Immer mehr Menschen können somit ihr Leben und Arbeiten digital gestalten. Für die Download-Portale Musicload, Videoload, Gamesload und Softwareload si-chert dies eine vielversprechende Zukunft.

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SEITE 12 in|pact media Verlag

E-Commerce-Angebote müssen personalisiert und für immer mehr Endgeräte fit gemacht werden

Kaufen ohne Barriere

von JÜRGEN W. HEITMANN / Redaktion

Der Online-Handel brummt wieder. Es sind vor allem die Multi-Channel-Anbieter, die optimistisch in das Früh-jahr hineingehen. Das Branchenbarometer für den deut-schen Onlinehandel e-KIX konstatierte im März eine deut-lich verbesserte Einschätzung der Konjunkturaussichten gegenüber dem Vormonat. Der gestiegene Wert wird vor allem von den Multi-Channel-Anbietern getragen: 100,6 Skalenpunkten der Multi-Channel-Anbieter stehen ledig-lich 88,1 Skalenpunkte der reinen Etailer gegenüber. Auch für die kommenden zwölf Monate gehen die befragten Händler weiterhin von einer positiven Geschäftsent-wicklung aus. »Wir konnten für März einen deutlichen Umsatzzu-wachs gegenüber den beiden Vor-monaten feststellen«, erklärt etwa Tradoria-Geschäftsführerin Beate Rank gegenüber e-KIX. »Es freut uns sehr zu sehen, dass unsere äu-ßerst erfreuliche Entwicklung die Gesamtsituation im E-Commerce widerspiegelt.«

Die Umfrage zeigt: E-Commerce ist nicht gleich E-Commerce. Wer sich möglichst viele Vertriebswege eröff-net, ist wetterfester, besser gerüstet für schwierige Zeiten. Es reicht eben nicht mehr, im Internet mit seinem Shop-angebot vertreten zu sein. Entwicklungen wie die Social Media, das Web 2.0, das mobile Internet bieten zusehends Chancen zur Optimierung von Konversion und Strate-gien im E-Commerce.

Online-Ansprüche differenzieren sichDas Verhalten von Nutzern im Web hat sich über die letzten Jahre stark gewandelt. Ausgehend von den inter-aktiven Möglichkeiten des Web 2.0 erwarten Nutzer nicht nur soziale Interaktion, sondern personalisierte Inhalte und diese jederzeit, also auch mobil. Digitale Kanäle ha-ben sich längst weiterentwickelt; es reicht nicht mehr aus, Web-Inhalte lediglich auf einem anderen Gerät darzustel-len. »Die Online-Ansprüche heutiger Kunden sind dif-ferenziert. Sie suchen eine ganze Reihe unterschiedlicher Web-Dienste auf und verwenden im Zugriff auf das In-

ternet im Lauf des Tages verschiedene Geräte«, erklärt Rene Hermes. Der Vice President Marketing der Web-Content-Management-Firma CoreMedia sieht die Kun-denbedürfnisse als zentrales Element der Entwicklung von E-Commerce-Angeboten. »Unternehmen müssen verstehen, dass es uns als Kunden egal ist, ob unterschied-liche Kanäle oder CRM-Systeme zum Einsatz kommen. Wir möchten einfach nur unsere Dinge erledigen. Daher

müssen Websites unsere Bedürf-nisse erkennen, uns dynamisch mit Online-Inhalten versorgen und sicherstellen, dass wir immer den gleichen Service erhalten, und zwar unabhängig davon, welches Gerät oder welchen Kanal wir ge-rade verwenden.«

Die Multi-Channel-Strategie ist also wichtig, aber das neue Zauberwort heißt »Multi-Touch-point«. Dieser Begriff, der aus

dem Marketing stammt, bezeichnet die Schnittstellen zwischen Unternehmen und Kunden. Gemeint ist also die Anforderung an E-Commerce-Anbieter, die Mög-lichkeiten der Kontaktaufnahme und des Kaufs auf das maximale Maß zu erweitern. Denn bereits heute bedient sich der Konsument unterschiedlichster Endgeräte, deren Verfügbarkeit er über den gesamten Lebenszyklus seiner Kundenbeziehung hinweg erwartet.

Aber auch die Kaufentscheidungen werden längst nicht mehr nur auf der Website des Anbieters getroffen, sondern in Foren, Online-Medien und sozialen Netzwer-ken. Der Kunde schreibt Rezensionen, bewertet Artikel und empfiehlt sie weiter. Im Netz vergleichen die Interes-senten Angebote der Konkurrenz, sie holen Erfahrungen von Besitzern ein und chatten über die Qualität des Pro-dukts und über Lebensdauer, Praktikabilität und Preis-Leistungsverhältnis. Nur der Kauf selbst findet dann noch im Webshop statt.

Bei all diesen Kommunikationsformen erwartet der Kunde Konsistenz, also eine möglichst gute Verbindung zwischen Forum, Information, Shop und die Tauglichkeit für jedes Endgerät. Und zwar egal, welchen Touchpoint,

welche Schnittstelle er nutzt. Genauso wichtig ist die Kon-tinuität, also die Möglichkeit, unterbrochene Vorgänge je-derzeit wieder aufzunehmen, falls der Kunde zwischen verschiedenen Schnittstellen wechselt. Eine optimierte Strategie wird, da sind sich Marketing-Experten sicher, zu einer Stärkung der Kundenbeziehung und Verbesserung der Absatzmöglichkeiten führen.

Das klingt alles sehr technisch, soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Zentrum einer Multi-Touch-point-Strategie die Perspektive des Kunden und dessen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen sollten. Der Shop muss als Teil eines umfassenderen Einkaufserlebnisses betrach-tet werden, das außer dem Webshop selbst so viele Schnitt-stellen wie möglich umfassen soll: multimediale Angebote, Social Media-Plattformen, User- und Fach-Foren. Immer wichtiger ist es hierbei, personalisierte Informationen auf den Schnittstellen weiterzugeben, die über die Sicht des Händlers hinausgehen und einen umfassenden Blick auf die Lebensbereiche der Kunden werfen.

Websites flexibler machenCore-Media hat hierzu einen Maßnahmenkatalog erstellt, der E-Commerce-Anbietern zur Handreichung dienen soll. »Die Herausforderung als Unternehmen besteht da-rin, das Online-Erlebnis und die Service-Erfahrung des Kunden über die verschiedenen Kanäle – Service-Center, Web, Handy, IM oder Internet TV – einheitlich und at-traktiv zu gestalten«, so die Internet-Profis. Händler sollen ihre Kundenbindung verbessern, indem sie »un-persönliche, starre« Websites aufgeben und stattdessen innovative Ansätze verfolgen, um Kunden zu gewinnen und zu binden.

Im E-Commerce 2.0 ist Personalisierung wichtigstes Gebot: Content soll zum Gesprächsthema gemacht wer-den. Wichtig ist die Kombination der Online-Aktivitäten mit führenden sozialen Netzwerken und die Gründung kundenspezifischer Communities. Gleichzeitig soll das mobile Internet zum »Kundenerlebnis« ausgebaut wer-den. Das Handy wird beim Marketing vernachlässigt – zu unrecht. Das mobile Internet gehört in den Mittelpunkt der Online-Firmenstrategie. Was für alle Bereiche im In-ternet gilt – für E-Commerce-Anbieter gilt es erst recht.

Die Anforderung an E-Commerce-Anbieter: Die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme müs-sen auf das maximale Maß erweitert werden.

Page 13: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

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Kennen Sie das? Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchten Sie bei einem guten Glas Rotwein entspannen. Doch der Gang zum Weinregal ist enttäuschend: Die letzte Flasche Ihres Lieblingsjahr-gangs ist bereits getrunken, und Sie müssen entweder auf einen weni-ger geliebten edlen Tropfen aus-weichen, oder sich ein paar Tage gedulden, bis eine neue Bestellung

bei Ihnen angeliefert wird. Dieses Szenario wird bald endgültig der Vergangen-

heit angehören. Während wir heute noch selbst in den Keller gehen und die Weinvorräte überprüfen, könnte das in Zukunft das Weinregal mit entsprechender Ausrüstung auch automatisch für uns erledigen und gleich eine neue

Bestellung beim Weinhändler aufgeben. Und damit eine ganze Reihe von intelligenten Geschäftsprozessen für die Lieferkette anstoßen. Durch smarte Prozess-Software, wie sie von der Software AG entwickelt wird, und internetba-sierte Softwarelösungen zum Flottenmanagement, wie sie von TomTomWORK angeboten werden, ist es bald mög-lich, Logistikprozesse automatisch zu starten und intelli-gent zu managen. Meldet das Weinregal einen Leerstand, kann die Prozess-Software die Daten aufnehmen und automatisch eine Bestellung losschicken. Diese stößt beim Händler weitere komplexe Geschäftsprozesse an, wie etwa das Erstellen einer Rechnung, eine Lieferung sowie eine Transportanforderung. Über intelligentes Flotten-management können dann gleich Standort und Routen von Fahrzeugen automatisch geortet und flexibel geplant werden. Die Kommunikation erfolgt über das mobile Internet. Nur wenn am Auslieferungsort auch jemand ist,

der die Lieferung annehmen kann, erfolgt eine Zustel-lung. Das spart Kosten und schont die Umwelt.

Das Zusammenwirken von intelligenter Geschäfts-prozess-Software und smarter Telematik-Technologie ermöglicht so ressourcenschonendes Auftragsmanage-ment. Durch die Integration einer GPS-gestützen Infra-struktur von TomTom WORK mit der Software AG webMethods Suite kann der CO

2-Austoß von Außen-

dienstflotten erheblich reduziert werden. Telematiklö-sungen sparen nach Einschätzung von Frost & Sullivan (2007) ca. 18 Prozent der gefahrenen Zeit ein. Sie senken die Zahl der gefahrenen Kilometer um 11 Prozent und reduzieren den Kraftstoffverbrauch um 15 Prozent. Die Telekommunikationskosten lassen sich sogar um 40 Pro-zent verringern. Wenn Sie also in Zukunft vor einem lee-ren Weinregal stehen, lassen Sie sich trösten: Die Tage leerer Regale sind definitiv gezählt.

Nie wieder Leere im Regal— Unternehmensbeitrag SOFTWARE AG —

– oder: Wie intelligente Geschäftsprozesse und smartes Flottenmanagement zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen

DR. PETER KÜRPICK, Produktvorstand Software AG

ConCardis gehört zu den führen-den Anbietern für den bargeld-losen Zahlungsverkehr. Herr Krü-ger, was sind die entscheidenden Aspekte für Händler und Kunden beim Online-Einkauf?

Ein wichtiger Aspekt beim On-line-Einkauf ist die Zahlungsab-wicklung. Sie soll sowohl für den Händler als auch für den Kunden

bequem und vor allem sicher erfol-gen. Im E-Commerce zeichnet sich außerdem der Trend ab, dass Kun-

den eine immer größere Auswahl an Bezahlverfahren fordern. Daher müssen Händler verschiedene Zahlarten anbieten, um den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden.

Wieso ist die Auswahl der Bezahlvarianten für Web-Shops wichtig?

Fehlt das gewünschte Zahlverfahren, wird der Ein-kauf vom Kunden abgebrochen. Das belegen auch Ergeb-nisse der Studie »Erfolgsfaktor Payment« von ibi re-search: 79 Prozent der Kunden brechen den Online-Kauf ab, wenn nur Vorkasse angeboten wird. Dafür sinkt die Abbruchquote um 60 Prozent, wenn die Lastschriftzah-lung oder die Kreditkarte mit angeboten wird.

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen haben viele Nutzer nach wie vor wenig Vertrauen in die Datensicherheit im Internet: Jeder zweite Befragte hat Bedenken, seine Bankverbindung oder Kreditkartennummer bei Online-Transaktionen zu nennen, und fast 90 Prozent fürchten den Missbrauch ihrer persönlichen Daten. Wie sicher ist Online-Shopping?

Grundsätzlich ist jedes Unternehmen, das Karten akzep-tiert, Daten speichert, verarbeitet oder übermittelt, dazu ver-pflichtet, PCI-compliant zu sein. PCI DSS ist ein weltweiter Sicherheitsstandard, der den Umgang mit den Kreditkarten-daten regelt, um Missbrauch zu verhindern. Alle Händler und Dienstleister mit Kartenakzeptanz müssen nachweisen kön-nen, dass sie die Sicherheitskriterien gemäß PCI DSS erfüllen.

Immer mehr kleine Händler entdecken das Internet. Welche E-Payment-Lösung empfehlen Sie ihnen?

Für alle, die ins Web starten, ist die E-Payment-Lö-sung ConCardis PayEngine ideal – sie kann einfach in bestehende Systeme integriert werden und gleichzeitig über 30 verschiedene Zahlarten abwickeln. Besonders in-teressant für Einsteiger ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Basisversion »PayEngine comfort«, die bereits ab 15 Euro pro Monat erhältlich ist.

Kunden fordern Auswahl beim Bezahlen— Unternehmensbeitrag CONCARDIS —

MANFRED KRÜGER, Vorsitzender der Geschäftsführung der ConCardis GmbH

Manfred Krüger, Vorsitzender der Geschäftsführung der ConCardis GmbH, über das Bezahlen im Internet

e-Commerce 2010. Die Akteure sind neben einigen Distanzhandelsriesen vor allem Tausende und Abertau-sende kleiner und mittlerer Versandhändler. Sie haben im Netz ihre Nische gefunden und erreichen durch das Netz ohne große Probleme ihre Zielgruppe.

Die Herausforderung dieser Shops liegt offline: wie kommen die Waren zum Kunden? Die Privatkunden-konditionen und vor allem die Dienstleistungen, die Pri-vatkunden angeboten werden, sind für die Händler un-interessant. Für die meisten Paketdienste wiederum sind spezielle Angebote für diese Klientel uninteressant. Un-terhalb eines gewissen Versandvolumens lassen sich eine umfassende Betreuung und Sonderkonditionen kaum sinnvoll realisieren.

Diese Problematik ist die Grundidee des iloxx-Ge-schäftsmodells. Die iloxx AG ist als eine Art »ausgelager-

ter Vertriebsarm« Partner von mehr als 20 der größten deutschen Paketdienste und Logistikunternehmen sowie von vielen kleinen Speditionen. iloxx übernimmt für seine Partner im Segment »Wenigversender« den Vertrieb, er-ledigt Auftragserfassung und -überwachung, übernimmt Bonitätsprüfung, Rechnungsstellung, Inkasso und die Kommunikation mit Versender und Empfänger. Die Transportdienstleister können sich voll auf ihre Kern-kompetenz Abholung und Zustellung konzentrieren.

Durch diese Kooperationen können Transportdienst-leistungen vom Paketversand bis zum Container-Import aus einer Hand abgewickelt werden. Der Erfolg des Modells beruht darauf, dass alle von den Leistungen pro-fitieren. Die Händler erhalten Transportdienstleistungen, die sie sonst entweder gar nicht oder nicht zu so günstigen Preisen beauftragen könnten. Die Speditionen und

Paketdienste erschließen sich durch die iloxx AG neue Zielgruppen, ohne sich um die aufwändige und teure Kundenbetreuung kümmern zu müssen.

e-Commerce: Der Handel des kleinen Mannes mit der großen Welt

— Unternehmensbeitrag ILOXX —

VOLKER HOFMANN, Gründer und Vorstand der iloxx AG

... und iloxx sorgt für die Logistik

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SEITE 14 in|pact media Verlag

Die RFID-Technologie hat in der Logistik eine Revolution ausgelöst

Kommunikation der Dinge

von AXEL NOVAK / Redaktion

Müll, der sich selber trennt, Kühlschränke, die sich ohne Einkaufsstress still auffüllen oder Kleidungsstücke, die automatisch das passende Gegenstück im eigenen Kleiderschrank finden, Hemd, Hose, Jacke: Zukunftsmu-sik oder Träume eines durchgedrehten Technik-Freaks?

Möglich macht’s Radio Frequence Identification. Die RFID-Technik ist ohne Frage einer der Megatrends der letzten Jahrzehnte. Die kleinen Plaketten transportieren mittels Funk Informationen über ein Produkt, eine Kiste oder sogar ganze Lagerbestände. Waren können auf diese Weise massenhaft verarbeitet werden: schnell, automa-tisch und ohne direkten Kontakt. Anschließend werden die Daten übers Internet verschickt – bis ans andere Ende der Welt, wenn’s sein soll. Alle Daten sind schon da, noch bevor sich die Ware physisch um einen Zentimeter bewegt hat.

Das ist heute schon Alltag. Denn Tags werden in Be-rufskleidung untergebracht, das erleichtert beim Waschen die Zuordnung und erspart es, Hemden und Hosen mit Namensstickern und Wäschetinte zu markieren. Der Lo-gistikkonzern DHL zum Beispiel testet RFID derzeit an den über eine Million Uniformen seiner Kuriere. Auch andere Textilien werden mit Tags ausgezeichnet, zur Diebstahlsicherung zum Beispiel. Auch die Schweine der Ascheberger Genossenschaft zur Förderung der Schwei-nehaltung im Münsterland werden per RFID verwaltet. Die sensiblen Daten über die Zuchteber werden so gesam-melt, verwaltet und übers Internet an Kunden geschickt. Und im Supermarkt kann nicht nur der Bezahl-Prozess beschleunigt werden. Der Kunde fährt mit seinem Ein-kaufswagen an einem Lesegerät bei der Kasse vorbei und erhält sofort seine Rechnung, ohne die Ware auf das Band legen zu müssen. In Kombination mit Kreditkarten kann so auf Kassenpersonal verzichtet werden. Daten des Kunden können dann zu einem Profil zusammengestellt werden, das spätere Einkäufe ermöglicht. Können, wohl-gemerkt.

Die Einsatzbereiche von RFID sind enorm: »In der Massentierhaltung, in der Wehrtechnik und in der Ab-

fallentsorgung ist RFID schon seit Langem etabliert, im Bereich der Logistik ebenso. Die Anzahl neuer Anwen-dungen steigt von Jahr zu Jahr«, sagt Jürgen Heim, Mana-ging Director von Psion Teklogix.

Eines allerdings bremst die Euphorie der Prozessma-nager und Logistiker: der Datenschutz, gerade im Han-del. Denn mittlerweile wollen die Konsumenten schon beim Kauf wissen, ob die von ihnen gekauften Waren einen RFID-Chip enthalten, so die Con Moto Consulting Group GmbH in München. Außerdem wollen die Ver-braucher mitentscheiden, was auf den Chips gespeichert wird, die sie anschließend mit ihrem Produkt nach Hause tragen. Herstellungsdaten und Codes sowie Waschanlei-tungen bei Textilien und Händlerdaten gelten für viele Kunden als unproblematisch. Schwieriger allerdings sind Namen, Kundenhistorie oder die Servicegeschichte. Das Abspeichern von persönlichen Daten ist meistens tabu. Die Furcht vor dem eigenen Nutzerprofil, das auf Ewig-keit im Internet kursiert, ist groß. Die Verbraucher wollen mit dem Chip vor allem eines: Falls das Produkt kaputt geht oder gewartet werden muss, wollen sie im Internet erkennen, wie der Bearbeitungsstand ist. Dafür sind sie sogar bereit, mehr zu bezahlen.

Jedes Jahr werden Hunderte Millionen RFID-Chips verkauft. Große Einzelhändler wie Metro, Wal-Mart oder Tesco verpflichten ihre Lieferanten bereits zur tech-nischen Aufrüstung. Denn RFID vereinfacht die Waren-ströme. Mit der Technik werden Lastwagen identifiziert und Mautsysteme für Autobahnen gesteuert, anschließend Sendungen im Internet verfolgt und per GPS präzise ge-ortet. Tracking und Tracing nennt sich das und hilft Her-stellern hochwertiger Produkte zu verfolgen, wo sich ihre Waren befinden.

Zum Beispiel Volkswagen: Erst vor einem Jahr hat das Unternehmen seine Materiallogistik mit RFID neu orga-nisiert, um im Wareneingang den Aufwand der Mitarbei-ter um bis zu 80 Prozent zu verringern. Dabei rüstete der Konzern im Werk Wolfsburg 3.000 Spezialbehälter mit Funketiketten aus. Anschließend identifizierten Anten-

nen an Hallentoren, Handlesegeräten und Gabelstaplern Behälter und Inhalt. » So werden vier Paletten gleichzei-tig auf einem Gabelstapler erkannt und automatisch im Lagerbestand gebucht«, sagt Thomas Zernechel, Leiter der Konzernlogistik. Diese Daten können anschließend anderen Teilnehmern in der Produktionskette über das Internet zur Verfügung gestellt werden. »Unser langfri-stiges Ziel ist eine durchgängige und papierbeleglose Fer-tigungs- und Logistikkette im gesamten Konzern«, sagt Klaus Hardy Mühleck, Leiter der Konzern-IT bei Volks-wagen.

Und auch am Schluss der gesamten Verwertungskette steht dann der kleine Funkchip. Zum Beispiel beim Haus-haltsmüll. »Dresden war die erste deutsche Großstadt, in der alle Abfalltonnen so einen Chip bekamen. Da fährt ein Müllauto ran und bekommt von der Tonne erzählt: Ich gehöre Familie Bilitewski, fasse 140 Liter und stehe in der Müllerstraße«, erzählte Professor Bernd Bilitewski von der TU Dresden kürzlich der Süddeutschen Zeitung. Voraussetzung: »Jedes Produkt bekommt einen Chip. Der sagt dann dem Roboter: Ich bin ein Tetrapack, habe in-nen braunes Papier, das nur so und so verwertet werden kann.«

Frank Steinwender, Forscher am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, bestätigt: »Das Internet des Abfalls steuert die Ressourcenströme in der Zukunft.« Produkte und Güter, die durch die Fabriken und in den Handelsströmen fließen, sollen maschinell gekennzeichnet und gesteuert werden. Nach Schätzungen seines Instituts könnte so ein Fünftel des Energieverbrauches inner- und außerbetrieblicher Logistik durch verbesserte Organisati-on eingespart werden. »In der Zukunft werden alle Behäl-ter, Fahrzeuge, Personen und Produkte eine IP-Adresse und einen Chip besitzen«, so Steinwender. »Das heißt, das Fahrzeug oder das Elektroaltgerät sind ansprechbar, besit-zen einen Webserver und können kommunizieren.« Zur Kommunikation der Menschen im Netz kommt nun noch die Kommunikation der Dinge. Das hätte sich vor Jahren vermutlich kein Technikfan vorstellen können.

Page 15: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

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Die Deutsche Post DHL forciert ihre Online-Strategie. Ob die schon länger angebotene Online-Frankierung, die neu eingeführte Preissuchmaschine oder der kurz vor der Mark-teinführung stehende Brief im Internet – der Konzern arbei-tet auf jedem Gebiet an einem noch breiteren Servicespek-trum für das Internet-Zeitalter.

Herr Gerdes, in den vergangenen Monate war zu beo-bachten, dass die Deutsche Post ihre eCommerce-Services signifikant auf- und ausgebaut hat.

Das ist richtig. Parallel zum Ausbau unserer physischen Dienstleistungen – ich denke hier beispielsweise an unsere 24/7-Strategie und die Packstation – haben wir ganz klar einen Schwerpunkt auf die eCommerce-Dienste gelegt.

Wieso diese Neuausrichtung?So würde ich das nicht bezeichnen. Die Deutsche Post

hat immer kundenorientiert gearbeitet und neue Lö-sungen entwickelt, um die Anforderungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen. Deshalb auch die momentane Fokussierung auf das Thema eCommerce. In den ver-gangenen Jahren sind die Online-Umsätze in Deutsch-land jedes Jahr um 14 Prozent gestiegen und der Online-Handel hat den traditionellen Versandhandel überholt. Das ist auch ein deutliches Signal für uns. Wir werden

diesen Weg mitgestalten und haben bereits auf diese Ent-wicklung reagiert, indem wir unter anderem mit »alles-nebenan.de« Kunden eine zusätzliche Werbeplattform geschaffen haben und mit »meinpaket.de« den eCom-merce-Kunden eine eigene Preissuchmaschine anbieten.

Was unterscheidet denn zum Beispiel meinpaket.de von anderen Preissuchmaschinen?

Das Besondere an meinpaket.de ist, dass dort nur Händ-ler aufgeführt sind, die mit DHL und damit auch – falls gewünscht – an eine Packstation versenden. Für Online-Kunden sind zwei Kriterien besonders wichtig. Erstens der Preis und zweitens der Versand. Bei uns haben die Kunden immer die Wahl, ihre Sendungen über die Packstation je-derzeit, unabhängig von Öffnungszeiten der Filialen zu erhalten. Das gehört mit zu unserem Versprechen, best-mögliche und kundenorientierte Leistungen zu liefern.

Bevor es aber zum Versand kommt, müssen die Kunden erst einmal kaufen, und dies geht nur im Internetshop des Online-Händlers.

Ja, momentan ist das noch so. Unser Ziel ist es aller-dings, in naher Zukunft die komplette Transaktion vom Verkauf über den Versand bis hin zur Bezahlung abwi-ckeln zu können. Als führender Dienstleister für eCom-

merce-Versender wollen wir langfristig ein komplettes Lösungsspektrum anbieten, das über den reinen Versand von Paketen hinausgeht.

Herr Gerdes, beim Thema Online-Lösungen denken wir natürlich auch an den »Brief im Internet«. Bricht damit eine neue Ära im Briefgeschäft der Deutschen Post an?

Das ist eher eine logische Weiterentwicklung des Briefs. Die Digitalisierung betrifft mittlerweile alle Lebensbe-reiche. Die Menschen haben sich an digitale Services ge-wöhnt. Daher ist der »Brief im Internet« ein folgerichtiger Schritt. Eine sichere elektronische Schriftkommunikation ist eine Dienstleitung, die viele Kunden von uns erwarten.

Für die anderen bleibt der klas-sische Brief inklusive seiner hybri-den Form – digitaler Versand, phy-sischer Empfang – noch lange erhalten. Ich bin davon überzeugt, auch meine Urenkel werden noch Briefe schreiben! Aber ganz gleich für welche Variante sich unsere Kunden entscheiden: Die Deutsche Post steht in jedem Fall für ver-

bindliche, vertrauliche und verläss-liche Kommunikation.

Unser Ziel ist es, der führende Dienstleister für eCommerce-Versender zu werden

— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE POST DHL —

Interview mit Jürgen Gerdes, Konzernvorstand BRIEF Deutsche Post DHL

JÜRGEN GERDES, Konzernvorstand BRIEF Deutsche Post DHL

Mehr Umsatz machen, Einkaufspreise durch größere Mengen senken, Margen erhöhen: Vor allem (Versand-)Händler bekommen angesichts der Chancen durch die Internationalisierung nationaler Geschäfte über das Internet leuchtende Augen. Und das zu Recht. Doch die Risiken werden oft verdrängt. Dabei steigen mit der in-ternationalen Expansion die Anforderungen drastisch. Wer beantwortet Anfragen ausländischer Kunden in welcher Sprache? Per Mail? Telefonisch? Wie können Versand und vor allem Retouren günstig und sicher or-ganisiert werden? Die Komplexität der Abläufe poten-ziert sich. Und nicht zuletzt die Tücken des internatio-nalen Handels- und Steuerrechts fressen die vermeintlich höhere Marge schnell auf.

Unterschätzt werden etwa unterschiedliche Wider-rufsfristen oder auch die Lieferschwellen. Wer sie nicht länderspezifisch überwacht, legt drauf. Die Ausfuhren an Endkunden in Italien müssen nur die Schwelle von circa 28.000 Euro pro Jahr übersteigen, schon ist nicht mehr der deutsche, sondern der italienische Mehrwert-steuersatz anzuwenden. Und während der Unterschied zwischen Deutschland und Italien »nur« bei einem Pro-zent liegt, lassen die Unterschiede von fünf und sechs Prozent gegenüber den skandinavischen Ländern leicht ganze Geschäftsmodelle platzen.

Besonders für kleinere und mittelständische Unter-

nehmen ist es meist günstiger, solches Know-How einzu-kaufen. Spezialisten wie die Loxxess AG, die neben der physischen Steuerung der Produkte vom Wareneingang, über Lagerung, Distribution, Retourenbearbeitung und -aufbereitung bis zum Debitorenmanagement Komplett-pakete anbieten, können effizienter arbeiten. Denn sie verteilen zum einen Fixkosten auf mehrere Kunden. Zum anderen schalten ihre modularen Angebote das

Risiko aus, als expandierende Firma zu große Kostenappa-rate ohne die nötige Umsatzbasis aufzubauen. Skalierbare Lösungen heißt das Zauberwort.

Dabei geht es nicht nur um die Anpassung der Lösung an steigende oder sinkende Mengen, sondern etwa auch um die Intensität des Kundenservice. Beispiel Kundenan-fragen. In einem ersten Ausbaustadium bietet Loxxess bei-spielsweise an, dass Kundenanfragen von einem Mutter-sprachler per E-Mail innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden können. Je nach Kundenwunsch können die Re-aktionszeiten verkürzt und/oder die Möglichkeit geschaf-fen werden, dass Kundenanfragen telefonisch von einem Muttersprachler beantwortet werden. Weil die Service-Mitarbeiter für mehrere Versandhändler arbeiten, wer-den auch hier Kosten geteilt und Kapazitäten optimal genutzt. Auf diese Weise können Loxxess-Kunden ent-sprechend ihrer Nachfrage wachsen und ihren Service ausbauen. Erst im Januar hat sich Alfa Romeo für dieses System entschieden. Innerhalb von nur zehn Wochen hat Loxxess die Logistik hinter einem Webshop in fünf Spra-chen aufgebaut und betreibt das Callcenter für die Kun-denanfragen. Auch Red Bull nutzt das System für seinen weltweiten Fanartikelversand.

Infos und Kontakt: www.loxxess.com

Mehr verdienen durch internationalen Verkauf

— Unternehmensbeitrag LOXXESS —

Logistik: Wie Händler Risiken der Expansion über das Internet minimieren. Von Dr. Claus-Peter Amberger, CEO Loxxess AG

Alfa Romeo nutzt für seinen Webshop das Logistik-Know-How von Loxxess.

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Der Smartphone-Werbemarkt entwickelt sich rasant

Mobiler Werbung gehört die Zukunft

von HEIKE SCHOLZ / Redaktion

Als erstes Unternehmen der Luxusmode- und Duft-branche setzte PUIG/Paco Rabanne für seinen Männer-duft »1 Million« auf mobile Werbung, um die Zielgruppe der jüngeren, mobil-affinen Männer im Alter von 25 bis 35 Jahren zu erreichen. Es sollten das innovative Image transportiert und mittels eines Gewinnspiels, auf das die mobilen Banner verlinkt waren, Adressen generiert wer-den. Die Banner wurden auf den mobilen Portalseiten von Vodafone live! und o2 active nur dieser Zielgruppe ange-zeigt und erzielten eine Klickrate von zwei Prozent. Zum Vergleich: Im klassischen Online-Werbemarkt liegt die Klickrate heute im Schnitt bei etwa 0,1 Prozent, wie der AdServer-Dienstleister Adtech ermittelt hat.

Erfolgreiche Mobile Advertising Kampagnen wie die-se zeigen die Attraktivität des Mobiltelefons für Werbung treibende Unternehmen. Es ist nicht nur möglich, Wer-bung für bestimmte Endgeräte oder Mobilfunkbetreiber auszuliefern, weitere Targeting-Möglichkeiten, wie »Lo-cation Based« oder »Demographic Based« erhöhen die Werbewirkung des Mobiltelefons zusätzlich.

Mobile Advertising gilt als einer der wachstumsstärk-sten Zukunftsmärkte. Oliver von Wersch, Leiter von Gruner+Jahr EMS Mobile, dem mit rund 350 Millionen Page-Impressions größten Mobile-Vermarkter Deutsch-lands, geht davon aus, dass der Mobile Markt in diesem Jahr um 50 bis 100 Prozent wachsen und damit in 2010 ein Volumen von rund 15 bis 20 Millionen Euro für Mobi-le Display-Advertising in Deutschland haben wird.

Wie attraktiv der Markt für Mobile Advertising ist, zeigen die Firmenübernahmen der vergangenen Wo-chen. Apple kaufte den Mobile Advertising Vermarkter Quattro Wireless für 275 Millionen Dollar, kurz nachdem Google für 750 Millionen Dollar AdMob übernommen hatte. Eric Schmidt, CEO von Google, geht davon aus, dass Googles mobile Werbeerlöse in absehbarerer Zeit größer sein werden als die aus dem stationären Internet. Schmidt machte auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona mit seiner Aussage »Mobile First« deutlich, dass Google zukünftig alle Entwicklungen vor-rangig für das mobile Internet vornehmen wird.

Nicht nur Google setzt darauf, dass immer mehr Men-schen das mobile Internet nutzen werden. Der in diesem Monat veröffentlichte »Mediascope Europe 2009« des Eu-ropean Interactive Advertising Association (EIAA), dem europäischen Branchenverband der Online-Vermarkter zeigt, dass fünf Millionen Menschen in Deutschland das mobile Internet durchschnittlich eine Stunde am Tag und sieben Stunden in der Woche nutzen. Damit verbringen die deutschen Mobilfunknutzer mehr Zeit im Mobile In-ternet als etwa mit dem Lesen von Zeitungen oder Ma-gazinen.

Treiber dieser rasanten Entwicklung ist die zuneh-mende Verbreitung von Smartphones, wie das Markt-analyseunternehmens ComScore für die letzten drei Monate heraus gefunden hat. In Deutschland betrug der Zuwachs 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeit-raum, so dass Ende Januar 2010 8,4 Millionen zusätzliche Smartphones in Deutschland im Einsatz waren. Dass sich dieses Wachstum verlangsamen könnte, ist derzeit nicht erkennbar.

Ohne Smartphones kein Mobile Marketing – stimmt das?Nicht ganz. Erstens: Mobile Marketing läuft nicht nur

auf Handys. Zweitens: Mobile Marketing gab es auch schon auf normalen, internetfähigen Handys. Aber es stimmt natürlich, dass Smartphones in den letzten 12 bis 18 Monaten ein deutlicher Treiber des Geschäftes waren. Auch wenn sehr vieles mit normalen internetfähigen Handys möglich ist, so bestechen die Applikationen der-zeit vor allem durch ihre optimierte, an das jeweilige Endgerät angepasste Gestaltung und die daraus resultie-rende hohe Usability. Aber auch browserbasierte Mobile Internet Angebote werden durch schnellere Übertra-gungsraten und die Sensibilisierung der User für die mo-bilen URLs immer attraktiver. Langfristig werden sie das zukunftsträchtigere Modell darstellen.

Wo steht denn zurzeit der Werbe- und Marketingmarkt?Der Shift hin zu digitalen Medien wird sich noch mehr

verstärken. In Amerika ist der Online-Werbemarkt schon

jetzt größer als der für Print. Das ist ein globaler Trend. Und natürlich steckt noch viel Potenzial im Bereich Mobile Marketing. Der macht in Deutschland zum Bei-spiel zurzeit lediglich ein Prozent des Werbemarktes aus – in Japan sind das aber schon drei Prozent. Wir dürften hier noch erhebliche Wachstumsraten sehen.

Wo geht die technische Entwicklung hin?Die nächsten großen Innovationen werden mit der Ge-

schwindigkeit der Geräte zu tun haben. Hohe Geschwin-digkeit gilt aber auch für die Entwicklung allgemein. Alles, was es zurzeit zum Beispiel für ein Smartphone gibt, hat es vorher schon im stationären Internet gegeben. Aber wo-hingegen diese Entwicklung zwölf Jahre dauerte, vollzog sich im Mobile-Bereich alles in drei bis vier Jahren. In wei-teren zwei bis drei Jahren werden Smartphones so weit sein wie heute das stationäre Internet. Außerdem wird das Gan-ze viel weniger von bestimmten Geräten abhängig sein – das Internet wird auf allen mobilen technologischen Platt-

formen verfügbar sein, Anwendungen werden überall laufen. Und wir können damit rechnen, dass heute noch spektakuläre Techniken wie zum Beispiel faltbare Displays ganz normal sein werden.

Infos: www.yoc.com

Mobile Marketing hat erhebliches Wachstumspotenzial

— Unternehmensbeitrag YOC —

DIRK KRAUS, CEO der YOC Group

Dirk Kraus, CEO der YOC Group, Europas führendem Komplettdienstleister rund um Mobile Marketing, sagt mobiler Werbung eine große Zukunft voraus

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in|pact media Verlag SEITE 17

Die vielfältigen, interaktiven Nutzungs- und Vernetzungsop- tionen im virtuellen Raum schaf-fen weltweite Kommunikation und grenzenlose Zusammenarbeit. Diese Entwicklung ist auch in der Geschäftswelt zu spüren und hat die IT verändert. Wir befinden uns mitten im Zeitalter des Cloud Computing (auch »Software as a

Service«): Software und Services werden über einen Browser bereit-

gestellt und müssen nicht mehr lokal installiert werden. Anwender mit internetfähigen Geräten können jederzeit von überall bequem auf Daten und Anwendungen zu-greifen.

Bei Google hat die Nutzung des Internet als Plattform für die Bereitstellung von Dienstleistungen zur Entwick-lung der Google Apps Premier Edition geführt, einer Suite gehosteter Services für Kommunikation und Zu-

sammenarbeit in Unternehmen. Die Services umfassen den webbasierten E-Mail-Service Google Mail, den Google Kalender, der als gemeinsam nutzbarer Terminplaner Mitarbeitern bei ihrer Zeitplanung hilft, und das Textver-arbeitungsprogramm Google Text & Tabellen, mit dem Mitarbeiter in Echtzeit gemeinsam an Dokumenten, Tabellenkalkulationen und Präsentationen arbeiten kön-nen. Die Funktion Google Video für Unternehmen er-möglicht es Mitarbeitern, Bewegtbilder beispielsweise zu Produktschulungen und Vorträgen hochzuladen. Mit Google Talk können Kollegen zeitsparend via Instant Messaging, Chat und Internettelefonie kommunizieren. Die Erstellung eigener Webseiten ist dank Google Sites ebenso leicht wie die Bearbeitung eines Dokuments. Nicht zuletzt können Nutzer mit Google Groups eigene Grup-pen für ihre Abteilungen, Teams oder Projekte erstellen und verwalten, ohne die IT-Administration zu belasten.

Der Fokus der Google Apps Premier Edition liegt auf der gemeinsamen Nutzung von Informationen. Die gesamte Produktfolge befindet sich im Web – die E-Mails

oder Dokumente einer Einzelperson sind nicht an einen Computer oder Laptop gebunden. Das bedeutet nicht nur, dass Menschen von überall auf ihre Dokumente zugreifen, sondern auch, dass mehrere Kollegen gleichzeitig am sel-ben Dokument arbeiten können. IT-Abteilungen können auf Soft- oder Hardware-Aktualisierungen verzichten, denn Google verbessert die gehostete Software kontinuier-lich, ohne dass Nutzer gestört oder selbst aktiv werden müssen. Dies hat noch einen weiteren, wichtigen Vorteil: Die Kosten für Hard- und Software, Administration und Lizenzen entfallen.

Cloud Computing von Google

— Unternehmensbeitrag GOOGLE ENTERPRISE —

KAI GUTZEIT, Head of Google Enterprise DACH & Nordics

Die Virtualisierung ist in den deutschen Unternehmen angekommen, jetzt muss der nächste Schritt getan werden

Unsicherheit über Cloud Computing

von OLIVER SCHONSCHEK / Redaktion

74 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen bereits Virtualisierung oder haben dies vor. Das ergab eine Befra-gung von 550 Unternehmen durch das Forschungsinstitut Vanson Bourne im Auftrag des Softwareanbieters CA. Bei einer Virtualisierung löst man die feste Zuordnung von Betriebssystemen und Anwendungen zu einer Hardware auf, die Verbindung besteht nur noch virtuell.

Mittels Virtualisierung lassen sich einzelne Server so nutzen, als ob es sich dabei um mehrere Server mit unter-schiedlichen Aufgaben handeln würde. Dadurch können Unternehmen die Serverauslastung und die Flexibilität ihrer IT steigern, den Leerlauf und die Stromkosten sen-ken und zusätzliche Hardware einsparen.

Das ganze Potenzial einer Virtualisierung wird jedoch bislang kaum genutzt. Die flexible Zuordnung zwischen Betriebssystemen, Anwendungen und Serverhardware könnte automatisiert werden. Dadurch könnten die IT-Ressourcen dem Bedarf angepasst, Systemausfälle schnel-ler behoben und die Verfügbarkeit erhöht werden. Laut der Befragung von Vanson Bourne nutzen jedoch bislang

nur 20 Prozent der Unternehmen eine solche Automati-sierung, die automatische Aufhebung der Zuordnung ver-wenden sogar nur 14 Prozent der befragten Firmen.

Die logische Fortführung einer Virtualisierung in Form von Cloud Computing, bei dem Rechnerleistung, Speicherkapazitäten und Anwendungen über das Inter-net bereit gestellt werden, konnte sich bei den befragten Unternehmen noch nicht durchsetzen. 74 Prozent haben Zweifel oder sind sich unsicher über Cloud Computing, zehn Prozent halten diese neue Form der flexiblen IT-Nutzung gar für eine Modeerscheinung. Die Studie nennt als wesentliche Hindernisse für die Nutzung von Cloud Computing unklare Vorstellungen (36 Prozent der Be-fragten) und die Sorge um die Sicherheit (18 Prozent). 68 Prozent verweisen auf mangelnde Kapazitäten für die Einführung von Cloud Computing.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, bestimmte Hindernisse zu umgehen. Sicherheitsbedenken treten dann in den Hintergrund, wenn ein Unternehmen die Cloud selbst betreibt. Eine interne Cloud erhält man, wenn die Vir-

tualisierung der IT dynamisch und automatisiert erfolgt. IT-Ressourcen werden dann nur den eigenen Anwendern zur Verfügung gestellt und stehen unter Kontrolle.

Will man jedoch die Nutzung von IT-Ressourcen na-hezu beliebig erweitern oder ändern können, reicht eine interne Cloud nicht aus. Abhilfe schafft hier die sogenann-te Hybrid Cloud, eine Mischform aus der extern betrie-benen Public Cloud und der selbst betriebenen Cloud. Mit einer Hybrid Cloud kann ein kurzfristiger Zusatzbedarf über eine Public Cloud gedeckt werden. Bezahlt werden muss dann in der Regel nur die Leistung, die tatsächlich genutzt wird, im Gegensatz zur internen Cloud, die lau-fende Betriebskosten verursacht.

Wer die Datensicherheit selbst im Griff haben, aber möglichst wenig Leerlauf bezahlen möchte, nutzt die interne Cloud nur für vertrauliche Daten und verwen-det eine Public Cloud für alle anderen IT-Aufgaben. Mit einem solchen Kompromiss gibt es eigentlich kaum noch einen Grund, nicht den ganzen Weg zum Cloud Compu-ting zu beschreiten.

Page 18: DAS INTERNET - Digitale Wirtschaft im Aufschwung

SEITE 18 in|pact media Verlag

Green IT ist mehr als Klimaschutz. Sie senkt auch die Betriebskosten

Net-Meetings statt Dienstreise

von OLIVER SCHONSCHEK / Redaktion

Die Stromkosten deutscher Rechenzentren werden bis 2013 auf 2,2 Milliarden Euro ansteigen, so eine Studie des Borderstep-Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit. Es sei denn, die Mehrheit der Rechenzentrumsbetreiber greift zu energiesparender Green IT. Dann könnten die Stromkosten in 2013 trotz höherer Speicher- und Re-chenleistung auf 997 Millionen Euro absinken, steigende Strompreise bereits eingerechnet.

Diese enormen Einsparpotenziale bei den Stromkosten lassen sich durch bereits verfügbare Technologien erzie-len. Green IT ist keine Zukunftsmusik, sondern Realität: Durch Virtualisierung kann die Auslastung bestehender Server optimiert werden, indem aus einem physikalischen Server mehrere virtuelle Server werden, die verschiedene Aufgaben nebeneinander übernehmen und Leerlauf-zeiten vermeiden. Die meist bei nur 20 bis 30 Prozent lie-gende Serverauslastung kann so im Idealfall auf 80 bis 90 Prozent gesteigert werden. Zusätzlich verbessern moder-ne Serverbetriebssysteme das Energiemanagement, und neue Verfahren für die Klimatisierung wirken gezielt auf die Server und nicht auf den ganzen Serverraum. Doch

Green IT kann nicht nur im Serverraum helfen. Auch Desktop-PCs, Monitore, Telefonanlagen und Speicher-systeme verbrauchen Strom und tragen zur CO

2-Belastung

bei. Das Umweltbundesamt nennt eindringliche Zahlen: Die Produktion eines neuen Laptops verursacht unter anderem rund 600 Kilogramm Kohlendioxid. Green IT macht es dagegen möglich, weltweit bis zu 7,8 Milliarden Tonnen CO

2 einzusparen. Das ist fünfmal so viel CO

2, wie

durch den Einsatz und die Produktion von IT entsteht, wie die SMART-2020-Studie unterstreicht. Beispiele, wie mo-derne IT zur CO

2-Reduktion beitragen kann, gibt es viele:

Das Online-Ablesen der Stromzähler erspart zahllose An-fahrten. Home Office und Telearbeit verringern die Zahl der Pendler, und Online-Meetings ersetzen Dienstreisen.

Was sich konkret durch Green IT an CO2 und Budget

sparen lässt, zeigt sich zum Beispiel an den Net-Meetings. Wie die Netviewer AG in ihrem Online-Kalkulator vor-rechnet, lassen sich bei fünf Meetings pro Monat mit je-weils drei Teilnehmern und drei Stunden Fahrzeit mehr als 3.800 Euro monatlich einsparen, vorausgesetzt die Mee-tings finden im Internet statt. Nach Schätzung der Verei-

nigung der europäischen Telekom-Unternehmen ETNO und der Umweltschutzorganisation WWF könnte die CO

2-Emission in der EU jährlich um mehr als 22 Millio-

nen Tonnen gesenkt werden, wenn 20 Prozent der Dienst-reisen durch Video-Konferenzen ersetzt würden.

Ein Abspecken bei Betriebskosten und CO2-Emission

ist auch durch den Einsatz von Thin Clients anstelle von PCs möglich. Ein Thin Client hat keine Festplatte, keinen Lüfter und keinen lokalen Speicher, sondern ermöglicht nur die Kommunikation mit dem Server und die dafür notwendigen Ein- und Ausgaben. Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts UMSICHT lassen sich dadurch der Strombedarf und die CO

2-Emission im Vergleich zur

Verwendung von PCs auf etwa die Hälfte senken. Abstriche bei der IT-Nutzung müssen dafür nicht in

Kauf genommen werden. Im Gegenteil kann man von einer steigenden Ausfallsicherheit und einer höheren Da-tensicherheit ausgehen, wenn nur der Server die Daten vorhält. Green IT ist eben mehr als ein IT-Wandel gegen den Klimawandel, sie senkt die Betriebskosten und stärkt sogar den Datenschutz.

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Bisher wird nur rund ein Viertel des Elektronikschrotts wiederverwertet. Warum?

Der Recycling-Komplex

von MARTIN BERNHARD / Redaktion

»Noch nie war die Computer und EDV-Entsorgung so einfach für Sie«, wirbt die Supportive Recycling GmbH aus Bochum auf ihrer Internetseite. »Wir über-nehmen die EDV-Entsorgung kostenlos für Sie. Wir ho-len Computer, Server, Drucker, Scanner, Kopierer, Te-lefone, Eingabegeräte, Netzwerk Komponenten, Kabel und Zubehör kostenlos ab.« Wer seinen Elektroschrott loswerden will, muss nur eine Liste über die abzuho-lenden Geräte erstellen und einen telefonischen Abhol-termin vereinbaren. Auf diese Weise wurde unter ande-rem die Stadt Remscheid 21 Monitore, 50 Drucker und 17 Computer los. Ein Krankenhaus trennte sich von 34 Monitoren, 37 Laufwerken und drei Faxgeräten. »Wir zerlegen die Geräte hier in Bochum und verschiffen die Teile dann nach Singapur«, erläutert Ilhan Uslucuk von der Supportive Recycling GmbH. In Fernost werden wertvolle Teile und Rohstoffe wie Gold, Silber, Paladi-um oder Indium entfernt. Die nicht verwertbaren Teile landen auf Deponien.

Insgesamt ist Elektro- und Elektronikschrott einer der am schnellsten anwachsenden Teile des weltwei-

ten Abfallaufkommens. Pro EU-Bürger und Jahr fal-len zwischen vier und 20 Kilogramm Elektroschrott an, schätzte Rolf Widmer 2005 in der Studie »Global perspectives on e-waste«. Die Entsorgung von Elektro-nikschrott ist in Deutschland im Elektro- und Elektro-nikgerätegesetz geregelt, das eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzt. Darin ist unter anderem geregelt, dass letztlich die Hersteller von Elektronikgeräten auch für deren Entsorgung verantwortlich sind.

Doch damit ist das Problem, wie man Elektronik-schrott sinnvoll entsorgen könnte, noch nicht gelöst. »Man kann sicher die Prozesse im Recycling optimieren und Energie sparen«, sagt Otmar Deubzel, ein externer Berater der United Nations University (UNU) in Bonn. »Ist es zum Beispiel sinnvoll, dass aus Computern Lei-terplatten entfernt werden?« Das Recycling bewege sich im Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie.

So mag es durchaus sinnvoll und lohnend sein, teure und seltene Hightech-Metalle wie Indium aus Flach-bildschirmen oder Gold, Silber und Paladium aus den Geräten zu entfernen. In anderen Bereichen sei das

Recycling meist teuer und nicht energieeffizient. Zwar wurde mit der sogenannten Elektronik-Schrott-Ver-ordnung ein erster Schritt zur umweltgerechten Ent-sorgung von Elektrogeräten gemacht, doch leider sind die Rücklaufquoten sehr gering. »Von neun Millionen Tonnen Elektroschrott jährlich werden nur zwei bis zweieinhalb Tonnen jährlich wiederverwertet«, sagt Rüdiger Kühr von der UN-Universität. »Die Hersteller sollten ein Anreizsystem schaffen, damit die Rücklauf-quote höher wird«, regt der Wissenschaftler an.

Will man den Recyclingprozess effizienter und um-weltfreundlicher gestalten, setzt man am besten bereits bei der Produktion der Geräte an. »Zwar wird inzwi-schen energieeffizienter produziert als noch vor einigen Jahren«, stellt Kühr fest, »aber es wird dennoch mehr Energie verbraucht. Denn die Geräte sind größer und komplexer geworden.« So flössen große Mengen an fossilen Brennstoffen in die Produktion ein. Von einem Zertifikat, das Geräte kenntlich macht, die umwelt-freundlich hergestellt wurden, ist man allerdings noch weit entfernt.

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Banken müssen zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit abwägen

Online-Banking ist relativ sicher

von DIRK SROCKE / Redaktion

Browser starten, einloggen, Geld überweisen – fast vier von zehn Bundesbürgern zwischen 16 und 74 Jahren erledigen ihre Bankgeschäfte mittlerweile von zuhause, berichtet der Branchenverband BITKOM. Betrügereien sind dabei stets möglich. Knackpunkt hierbei ist die Ver-bindung zwischen Kunden und Kreditinstitut. Kann ein Angreifer unbemerkt zwischen beiden Partnern vermit-teln, landet das Geld womöglich auf einem falschen Kon-to. Sicherheitsmerkmale wie PIN und TAN schützen wenig, da der Lauscher alle Daten mitlesen und manipu-lieren kann.

Um einen solchen »Man-in-the-Middle«-Angriff wirk-sam auszuschließen, bedürfte es physikalisch getrennter Transaktionskanäle. Üblicherweise gibt es die aber gerade nicht, da Bank und Kunde lediglich per Internet kommu-nizieren. Darum ist in erster Linie der Kunde gefordert, eine sichere Verbindung zu seiner Bank herzustellen: Die Online-Adresse (URL) sollte prinzipiell direkt im Web-browser eingegeben werden. Das Klicken auf Links in fragwürdigen E-Mails verbietet sich, da die Nachrichten

mit hoher Wahrscheinlichkeit von so genannten Phishern stammen. Die leiten arglose Nutzer auf scheinbar seriöse Webseiten und schöpfen vertrauliche Daten ab.

Ein ähnliches Szenario ist über manipulierte Router möglich. Die verbreiteten Netzwerkgeräte sorgen auch dafür, dass eingegebene Webadressen (URL) in kryp-tische Zahlenkolonnen (IP-Adresse) umgewandelt wer-den. Teil dieses Domain Name Systems (DNS) sind die DNS-Server, die man mit einem Telefonbuch vergleichen könnte. Ändern Angreifer den vom Router angespro-chenen DNS-Server, nützt auch die direkte Eingabe von URLs im Browser nichts: Der Router wird die korrekte URL dann falsch übersetzen und den Endanwender zu einer unseriösen Webseite weiterleiten – dem Man-in-the-Middle.

Daher gilt es die eigene Infrastruktur zu schützen. Router müssen per Passwort gesichert, drahtlose Netze verschlüsselt werden. Analoges gilt für die Rechner an sich. Um Spionagetools und Trojanern vorzubeugen, sollte die genutzte Software stets auf aktuellem Stand sein

und einen aktuellen Virenscanner beinhalten. Natürlich hat das Thema Sicherheit auch bei den Banken selbst eine hohe Priorität.

Dabei wägen die Institute aber durchaus zwischen ma-ximalem Schutz und Wirtschaftlichkeit ab. Ireneus Jack Tomczyk, Abteilungsleiter IT Infrastructure und Custo-mer Services bei der Direktbank ING DiBa präferiert aktuell etwa die Kombination aus einer für die jeweilige Transaktion berechneten iTAN sowie per Mauszeiger ein-zugebenden DiBa Key. Zusätzliche Verfahren für »Strong Authentication« und »digitale Signatur« hält man bei der DiBa derzeit noch nicht für zwingend notwendig. Beim Tokenhersteller Vasco sieht man das naturgemäß anders und verweist auf wasserdichte Verschlüsselungsverfahren. Tomczyk dazu: »Auch trotz Tokens sind Man-in-the-Middle-Attacken möglich.«

Ausbleibende Betrugsfälle geben der Strategie des DiBa-Manns Recht: Dem Unternehmen sei kein doku-mentierter Schaden bekannt. Auch Verbraucherschützer sprechen bislang von nur wenigen Vorfällen.

Immer mehr Unternehmen nutzen E-Business 2.0 als Instrument der Kundenbindung

Twittern für die Kunden

von MARTIN BERNHARD / Redaktion

Als Kirstin Walther, die Geschäftsführerin einer klei-nen Kelterei im sächsischen Arnsdorf, zum ersten Mal den Begriff »Firmenweblogs« hörte, war sie skeptisch. Zwei Jahre sollte es dauern, bis sie ein Bekannter, der in der IT-Branche arbeitet, von diesem neuen Marketinginstrument überzeugt hatte. Dann allerdings war sie rasch begeistert. »Ich war beeindruckt von dem Kundendialog.«

Die Geschäftsführerin bloggte bald mehrfach in der Woche, holte sich Anregungen bei ihren Kunden für neue Produkte und berichtete auch offen darüber, wenn mal etwas in der Produktion schief gelaufen war. War ihr Un-ternehmen damals nur im Umkreis von Dresden bekannt, so beliefert Kirstin Walther mit ihren Säften inzwischen Kunden deutschlandweit. Der Umsatz, der im Jahr 2005, dem letzten Jahr ohne Weblog, rund eineinhalb Millio-

nen Euro betrug, ist inzwischen auf dreieinhalb Millionen gestiegen. Inzwischen twittert die Unternehmerin, sen-det täglich Botschaften über den Kurznachrichtendienst aus. »Bloggen und Twittern ist das Beste, was ich für den Kundendialog tun kann.« Mehr als 8.000 Nutzer haben sich bei ihrem Weblog registrieren lassen. Und weil auf ihrer Homepage regelmäßig neue Textbeiträge erschei-nen, wird der Internetauftritt der Firma auch rascher über Suchmaschinen gefunden.

Die Firma PC-Ware, ein herstellerunabhängiges Soft-wareunternehmen aus Leipzig, verfügt dagegen über ein ganzes Sortiment an Instrumenten, um Kundenbezie-hungen online zu pflegen und zu knüpfen. Laut Madelei-ne Bellstedt, bei PC-Ware für Internationales Marketing und Kommunikation zuständig, versendet ihr Unterneh-men täglich ein bis zwei elektronische Mailings. »Wir achten allerdings darauf, dass kein Kunde mehr als drei Mails pro Woche von uns erhält.« PC-Ware setzt Mails unter anderem im Kundendienst und bei der Organisa-tion von Vorträgen ein. Darüber hinaus führt das Unter-

nehmen ein Fachblog für Grafiker und bietet »Webinare« an, Schulungen übers Internet. Derzeit arbeitet das Un-ternehmen daran, seine elektronischen Medien komplett mit dem firmeninternen Kundenmanagementsystem zu koppeln. »Wir haben eine sehr gute Resonanz auf unsere Mailings«, sagt Madeleine Bellstedt.

Per Befragung unter hundert Industrieunternehmen fand die Artegic AG aus Bonn, ein Dienstleister im Be-reich E-Mail-Marketing, heraus, dass bereits fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland auf E-Mail als Mar-ketinginstrument setzt. Die Firmen schätzen dieses Medi-um vor allem deshalb, weil es schnell, flexibel und günstig ist. Die meisten der befragten Unternehmen wollen mit regelmäßigen E-Mails die Kundenbindung stärken. Ein Drittel von ihnen nutzt dieses Werkzeug aber auch zur Absatzförderung, 14 Prozent zur Neukundengewinnung.

Fazit: E-Business als Instrument der Kundenbindung funktioniert, aber man muss die Interessen, Motive und Präferenzen der Empfänger branchenspezifisch analysie-ren und die Ansprache kontinuierlich verbessern.

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Eine Berliner Softwareschmiede zeigt, wie erfolgreich eine Nischenidee im Internet werden kann

Eine Wolke für Musiker

von MARTIN KALUZA / Redaktion

Immer mehr Senioren sind mit dem Internet vertraut. Als Zielgruppe werden sie erst allmählich entdeckt

Goldenes Geschäft mit Silver Surfern

von DIRK SROCKE / Redaktion

Alex Ljung und Eric Wahlforss nähern sich mit gro-ßen Schritten ihrer ersten Million. Vor rund anderthalb Jahren erst ging ihre Internetplattform »Soundcloud« online, und jetzt haben sie schon 850.000 registrierte Nut-zer. Die Idee der Plattform: Hier können Musiker Sound-dateien hochladen, untereinander austauschen und kom-mentieren. Damit haben die beiden Schweden, die früher selbst als Sounddesigner und Elektromusiker arbeiteten, offensichtlich einen Nerv getroffen.

Ljung, keine 30 Jahre alt, sitzt im Besprechungsraum der Firma in Berlin-Mitte. Soundcloud hat sich unter dem Dach eingemietet, die Decken sind hoch, die Büros verglast. 17 Mitarbeiter hat die Firma derzeit, und Ljung sucht ständig gute Leute, um die rasende Expansion der Plattform zu stemmen. Die Zahl der Nutzer steigt nicht etwa gleichmäßig, sondern die Kurve steigt immer stei-ler an. Vor drei Jahren hatten sich Ljung und Wahlforss erstmals Gedanken über ein Thema gemacht, das Musi-ker und Produzenten schon lange nervt. Zwar ist es in-zwischen gang und gäbe, Musik auf dem Computer zu

produzieren und sogar über Kontinente hinweg an ge-meinsamen Stücken zu arbeiten. Doch es war immer um-ständlich, anderen die Stücke zuzusenden, um sie nach ih-rer Meinung zu fragen. Für E-Mails sind unkomprimierte Musikdateien viel zu groß, und auch das Hoch- und Run-terladen über Server war nur eine Notlösung. »Wir stell-ten fest, dass eigentlich alle neuen Technologien im Netz auf den Hörer ausgerichtet waren, last.fm zum Beispiel. Deshalb wollten wir etwas speziell für die Musiker entwi-ckeln«, sagt Ljung. »Wir wollten für Musiker das schaf-fen, was flickr für Fotografen ist.«

Herausgekommen ist eine Plattform, die leicht zu be-dienen ist. Songs oder andere Sounddateien werden als Grafik mit Zeitleiste und Play-Knopf angezeigt, in einer Wellenform, die aus der Lautstärke des Stücks generiert wird. An jeder Stelle der Zeitleiste können Kommentare angebracht werden. Für Musiker praktisch: Die Plattform akzeptiert alle gängigen Dateiformate, auch große wav-Dateien, es wird nichts komprimiert. Der Nutzer kann festlegen, ob jeder im Internet den Song anhören kann

oder ob er den Zugriff beschränkt. Für Hörer praktisch: Man muss die Songs nicht erst herunterladen, um sie zu hören. »Außerdem war uns wichtig, dass Musiker ihre Songs auf Seiten wie facebook oder in Blogs einbinden können«, sagt Ljung. So können sie ihre Songs weit im Netz streuen. Gleichzeitig laufen bei Soundcloud die sta-tistischen Daten darüber zusammen, wo und wie oft auf den Song zugegriffen wurde.

Ganz zu Beginn waren es vor allem Produzenten elek-tronischer Musik, die Soundcloud nutzten. Inzwischen sind Musiker aller Stile dabei, auch bekannte Namen wie Moby, Smashing Pumpkins-Frontmann Billy Corgan oder die Noise-Rock-Pioniere Sonic Youth. »Mittlerweile haben wir sogar Leute dabei, die Vorlesungen hochladen«, sagt Ljung. Während viele Plattformen darauf aus sind, möglichst viele Besucher anzuziehen und Anzeigen zu verkaufen, ist die Soundcloud komplett werbefrei. »Das wäre sehr Old School gewesen«, sagt Ljung. Accounts sind kostenlos, für Zusatzfunktionen müssen die Nutzer zahlen. Konkurrenz hat die Firma nicht.

Dem demografischen Wandel zum Trotz wimmelt es in der Werbung von Mobilfunkanbietern noch immer von fetten Beats, bunten Animationen und jeder Men-ge Lifestyle. Dieser Jugendkult muss auch Klaus Felsch, Jahrgang 1964, als Marktlücke aufgefallen sein. Im ver-gangenen Jahr gründete der diplomierte Elektrotechniker gemeinsam mit seinem Partner einen Mobilfunkanbieter für Menschen über 50. Noch tritt Freely Mobile nicht auf dem Markt auf, die anvisierte Zielgruppe definiert Felsch aber schon sehr präzise. Angesprochen werden sollen »aktive Senioren«. Dazu zählt in Deutschland etwa jeder zweite Best Ager, das entspricht einer Größenordnung von etwa 13 Millionen Menschen.

Diese wollen Felsch und seine Mitstreiter keineswegs mit zurechtgestutzten und behindertengerechten Handys vergraulen. Stattdessen setze man auf aktuelle Smart-phones – also Geräte, die weit mehr können als nur te-lefonieren. Die kleinen Allzwecksysteme sollen mit einer speziellen Software auf die Bedürfnisse der älteren Leu-

te angepasst werden und zusätzliche Dienste bieten. Für diese werden Senioren gern auch etwas mehr bezahlen, so das Kalkül. Auf Rabattschlachten mit Discountanbie-ten will man sich auf keinen Fall einlassen. Punkten will Felsch vor allem mit den Themen Gesundheit, Sicherheit und Komfort. Dementsprechend werde jedes von Freely Mobile verkaufte Handy die Satellitenortung per GPS un-terstützen und im Notfall die genaue Position seines Besit-zers an Rettungskräfte weitergeben.

Genau diesen nutzungsorientierten Ansatz unterstützt auch Doris Lulay, Geschäftsführerin von MT Konzept, einem auf ältere Verbraucher spezialisierten Marketing-dienstleister. Spezieller Seniorenprodukte bedürfe es we-niger als vielmehr einer authentischen Ansprache. »Sie können einem Best Ager nicht mehr erzählen, dass er durch sein Waschmittel sexy wirkt«, erläutert Lulay. Se-nioren gelten als erfahrene Konsumenten, die mehr auf Nutzwert denn auf Heilsversprechen achten. Das habe etwa der Spielehersteller Nintendo erkannt. Für die elek-

tronische Konsole Wii bieten die Japaner Programme an, die sich nicht ausschließlich an jüngere Zielgruppen rich-ten. Die Sportspiele für die Plattform fördern Ausdauer und Reaktionsvermögen. Lulay erkennt darin einen ge-sundheitlichen Nutzen, der gerade für Senioren interes-sant sein dürfte. Potenzial sieht die Expertin auch in aktu-ellen Lösungen zur Bildtelefonie übers Internet.

Was bei den »Silver Surfern« gut ankommt, spreche in der Regel auch andere Zielgruppen an. Umgekehrt gilt di-ese Logik jedoch nicht. Mit sozialen Netzwerken und Mi-kroblogs wie Twitter könnten die meisten Senioren nichts anfangen, behauptet Lulay und verweist auf gewohnte Kommunikationsmuster der älteren Generationen. Das Verschicken von E-Mails sei bei den Best Agern dagegen noch genauso gebräuchlich wie die Informationssuche im Web. Gut besucht sind auch spezielle Onlineangebote für Menschen über 50. So haben etwa im vergangenen Jahr sieben Millionen Nutzer das Angebot der Seniorenseite Feierabend.de angesurft.

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E-Learning ist eine gute Ergänzung des klassischen Unterrichts

Lernen im virtuellen Raum

von ANGELIKA FRIEDL / Redaktion

Die Fritteuse steht in Flammen, die Rauchschwaden haben sich bereits bis zur Decke der Büroküche ausge-breitet. In regelmäßigen Abständen ertönen die schrillen Alarmsignale des Rauchmelders. Jetzt schnell einen Eimer Wasser über das Feuer gießen, oder soll man besser den Feuerlöscher suchen oder doch nur den Stecker aus der Friteuse ziehen? Ein falscher Handgriff, und die ganze Küche brennt.

Was sich in der realen Welt vielleicht zu einer Katastrophe entwickeln kann, lässt sich am Computerbildschirm wunderbar üben. Daher verwenden viele Fir-men in ihren Sicherheitstrainings gerne Simulationen. Die Mitarbei-ter üben dann mit den Avataren, ihren virtuellen Stellvertretern, so häufig wie nötig, um sich den richtigen Handlungsablauf einzu-prägen.

Simulationen sind ein Bestandteil von E-Learning, dem computergestützten Lernen, das immer größere Ver-breitung findet. Laut einer Umfrage von BITKOM, dem Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommu-nikation und neue Medien, nutzen 41 Prozent der Berufs-tätigen den Computer für die Aus- oder Weiterbildung. Etwa 250 Unternehmen in Deutschland verkaufen die entsprechende Software. »E-Learning hat sich mittlerwei-le auch in Branchen durchgesetzt, die früher kaum etwas mit Computern zu tun hatten«, sagt Gerd Zinke, wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Berufsbil-dung. Forstarbeiter, die für hoch komplizierte Forstma-schinen einen Führerschein benötigen, fällen zum Beispiel in der simulierten Welt Bäume, befreien sie von Ästen und Zweigen und stapeln sie aufeinander. Eine spezielle Soft-ware überprüft ihre Fortschritte, bis sie später sicher in der realen Welt arbeiten können.

Anwender brauchen kaum Internetkenntnisse Lernprogramme für den Computer, meist auf CD-ROM oder DVD, gibt es im Prinzip schon seit den 80er Jahren. Dabei war man als Lernender meist auf sich allein gestellt. Erst mit dem sogenannten WBT (Web Based Training)

ist es möglich, mit einem Lehrer oder anderen Kollegen in Kontakt zu treten – mit Hilfe von E-Mails, Chats und Diskussionsforen oder auch Videokonferenzen. Die Lern-inhalte kann man von einem Webserver online durch das Internet oder durch das Intranet abrufen. Mehr individu-elle Möglichkeiten bieten Autorensysteme, mit denen Do-zenten selbst Lernangebote erstellen können. Je einfacher

die Systeme programmiert sind, desto weniger Kenntnisse über HTML oder Internet braucht der Anwender.

»E-Learning hat sicher viele Vorteile, doch nur damit lernt man nicht per se besser«, erklärt Gerd Zinke. Einige Vorteile lie-gen jedoch auf der Hand, wie zum Beispiel die verschiedenen Dar-stellungsformen eines Lernstoffes, die räumliche und zeitliche Unab-

hängigkeit oder, dass man die Inhalte in der Regel schnell auf den neuesten Stand bringen kann. Auch die ökono-mischen Aspekte sprechen für E-Learning. Mit einem relativ geringen Aufwand lässt sich eine große Zahl von Nutzern erreichen. »Eine virtuelle Klasse kann aber eine reale Klasse nie ganz ersetzen, und vor allem Auszubil-dende fühlen sich oft allein gelassen«, weiß Zinke.

Kritiker monieren, dass das Lernen am Bildschirm für viele Menschen ermüdender ist als wenn sie Papiere lesen, dass die Didaktik manchmal nicht richtig berücksichtigt wird und die sozialen Kontakte zum Lehrer und zu den Mit-studierenden oft zu kurz kommen. Nicht zuletzt erfordert E-Learning eine gewisse Disziplin – man muss sich mehr »am Riemen reißen« als wenn man mit anderen zusammen die Schulbank drückt. Bei längeren Aus- und Fortbildungen sowie im Fernstudium verbindet man daher lieber die vir-tuelle mit der realen Welt – studiert wird sowohl vor Ort mit einem Lehrer als auch allein vor dem Bildschirm. »Auf solche Blended-Learning-Angebote setzen auch die meisten deutschen Unternehmen«, erklärt Thea Payome vom Infor-mationsportal »Checkpoint elearning«.

Für kurzfristige oder auch ein- oder zweitägige Schu-lungen sind dagegen reine E-Learning Programme meist gut geeignet. Lernsoftware gibt es mittlerweile für fast alle

Wirtschaftsbereiche. Da lernen zum Beispiel Mitarbeiter von Finanzdienstleistern und Versicherungsagenturen noch einmal richtiges Versicherungsrechnen – wie hoch ist der Rückkaufswert einer Lebensversicherung, oder wie hoch ist die Schadensbeteiligung bei einem Unfall? Ange-stellte des Hotel- und Gastgewerbes trainieren mit einem Online-Video Sprachkurs, um mit dem Gast fließend Englisch sprechen zu können. Ein 50-minütiges Lernpro-gramm schult Angestellte und Beamte zum Thema »Kor-ruptionsprävention im öffentlichen Dienst«.

Außendienstmitarbeiter, die normalerweise für Schu-lungen schwer zu erreichen sind, können mit entspre-chender Unterstützung per E-Learning die neuen Pro-dukte ihres Unternehmens kennen lernen. Kleinere und mittlere Firmen profitierten dagegen bisher kaum vom E-Learning Boom. Die anfänglich hohen Investitionskosten für ein Lernsystem wirkten auf die meisten Unternehmer abschreckend. Das könnte sich in Zukunft vielleicht än-dern, vermutet die Expertin Thea Payome. Open Source und Open Content-Angebote, also frei zugängliche Quell-codes und Inhalte, erleichtern den Einstieg. Billiger ist auch browserbasierte Software, für die keine Installation mehr nötig ist. Hier zahlt der Kunde dann nur noch pro Nutzung oder für einen bestimmten Zeitraum und nicht mehr für das ganze Installationspaket.

Mobile Learning im KommenSo manchem Trend in der Szene steht Payome skeptisch gegenüber. »Den Markt für die Serious Games halte ich quasi für tot.« Die digitalen Lernspiele, die Spaß machen, aber auch Wissen vermitteln sollen, kosten die Hersteller viel Geld. Es fanden sich bislang auch kaum Abnehmer. Eine rosigere Zukunft verspricht Payome dagegen dem Mobile Learning, also Lernprogrammen, die auch auf Handys und Kleincomputern laufen. Lernen zu jeder Zeit und an jedem Ort – für manchen sicher eine eher erschre-ckende Vorstellung.

Dass E-Learning aber ein fester Bestandteil des moder-nen Lernens sein wird, daran besteht kein Zweifel. »Die Zukunft sieht sicher nicht so euphorisch aus, wie man das früher mal dachte. Für mich ist E-Learning aber eine sehr gute Ergänzung zum klassischen Unterricht«, meint der Wissenschaftler Gerd Zinke.

Mit E-Learning lernt man nicht per se besser. Man verbindet daher gerne die beiden Welten. Studiert wird sowohl am Rechner als auch vor Ort.

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Herr Götzfried, es wird behauptet, IT-Fachkräfte seien eine besondere Spezies. Was unterscheidet sie von anderen Arbeitnehmern?

Das Bild des im selbstge-strickten Pulli im Keller vor sich hin arbeitenden Computerfreaks ist nicht mehr zeitgemäß. Mitun-ter habe ich zwar die Erfahrung gemacht, dass besonders gefragte IT-Fachkräfte mit einem hohen Spezialisierungsgrad ein diven-

haftes Auftreten haben und sich umwerben lassen. Ich denke aber, darin unterscheiden sich IT-Fachkräfte nicht sehr von anderen umworbenen Arbeitnehmergruppen. IT-Leute wollen sich allerdings besonders gern entfalten.

Was macht eine Firma für IT-Fachkräfte attraktiv? Natürlich Geld. Da IT-Fachkräfte aber sehr gefragt

sind, ist auch die Bezahlung grundsätzlich gut. Von daher spielen bei ihnen nicht monetäre Faktoren wie Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten,

Mitspracherechte, die Unternehmenskultur sowie ein angenehmes Arbeitsumfeld und die Anerkennung der erbrachten Leistungen eine besonders große Rolle. Bei den IT-Fachkräften hat sich gezeigt, dass auch in Kri-senzeiten der Bedarf nach ihnen hoch geblieben ist. Ar-beitgeber müssen also gut bezahlen und gleichzeitig bei den nicht monetären Faktoren immer am Ball bleiben, wenn sie attraktiv bleiben wollen.

Unter welchen Führungsbedingungen können sich IT-Fachkräfte besonders gut entfalten?

Neben den erwähnten Arbeitsbedingungen ist eine teamorientierte und integrierende Führung wichtig. IT-Fachkräfte sollten in die Unternehmenszielsetzungen und in die Entwicklung von Strategie und Maßnahmen der IT aktiv eingebunden werden. Wenn die Talente in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse involviert sind, entsteht eine viel höhere Identifikation mit dem Unter-nehmen.

Wie können IT-Fachkräfte im Rahmen des Talentma-nagements berücksichtigt werden?

Für die Unternehmen gilt es, die Potenziale der IT-Mitarbeiter zu erkennen und diese individuell zu fördern. Da sich die IT ständig weiter entwickelt, gehört lebens-langes Lernen eigentlich zum Standard und muss vom Arbeitgeber aktiv unterstützt werden. Das Spektrum er-streckt sich dabei auf externe oder interne Schulungen, Mentoring, Job-Rotation und Traineeprogramme. Da IT-Fachkräfte aber immer mehr auch unternehmenswei-te fachliche Kenntnisse für ihre Arbeit benötigen, bedarf es ebenso der Förderung von Prozess- und betriebswirt-schaftlichem Know-how.

Was muss ein Unternehmen IT-Fachkräften an Karriere-optionen bieten, um sie langfristig zu binden?

»Karriere« in der IT ist nicht klar definierbar. Für die »normale« IT-Fachkraft kann eine Karriereoption schon der bereits erwähnte Freiheitsgrad in der Arbeit sein. Fördert der Arbeitgeber daneben seine Mitarbeiter in-dividuell mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen und setzt klare, gemeinsam definierte und erreichbare Ziele, erhöht dies die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung von IT-Kräften entscheidend.

Personaldienstleister Thomas Götzfried über die Besonderheiten bei der Rekrutierung von IT-Fachkräften

Talente fördern und einbinden

Interview RAINER SPIES / Redaktion

In fast allen Arbeitsprozessen haben die elektronischen Medien Einzug gehalten und die Optimierung und Steue-rung vereinfacht. Dies gilt auch für den Arbeitsschutz: Die Möglichkeit, für sämtliche Mitarbeiter eines Unterneh-mens die Sicherheitsschulungen auf einfache Weise zu or-ganisieren, durchzuführen und zu dokumentieren, führt zu einer zunehmenden Anwendung von computerbasier-ten Schulungsprogrammen. Dass dabei Zeit und Kosten für aufwändige Präsenzschulungen eingespart werden können, bietet den Unternehmen einen zusätzlichen Nut-zen. Weitere Vorteile des E-Learnings: leichte Erreichbar-keit aller Mitarbeiter, bessere Akzeptanz durch individu-elles Lerntempo am PC, insgesamt deutlich niedrigerer Zeitaufwand und damit höhere Effizienz.

LERNEN MIT UNTERHALTUNGSWERTInfraserv Höchst hat das Schulungskonzept »ZEUS«

entwickelt: ZEUS verbindet auf intelligente Weise compu-tergestütztes E-Learning mit Präsenzschulungen und bil-det dabei alle wichtigen Themen rund um den Arbeits-schutz in mittlerweile rund 90 Lernmodulen ab. Jedes Modul benötigt eine Bearbeitungszeit von 15 bis 20 min – eine Zeitspanne, in der Lerninhalte konzentriert bearbeitet werden können. Die Akzeptanz der Mitarbeiter für die neue Art der Unterweisung und der didaktische Erfolg

werden durch die ansprechende Kombination von Text- und Bilddarstellungen, multimedialen Lernbotschaften und der Figur »Max« gefördert. Mit der Verständnisprü-fung am Ende eines Lernmoduls wird nicht nur die Lern-bereitschaft und Motivation erhöht, sondern auch der Er-folg der Schulung überprüft und rechtssicher dokumentiert.

BLENDED LEARNING – DIE OPTIMALE MISCHUNGDie Präsenzschulung bleibt dennoch unverzichtbarer

Bestandteil, wenn sie in Einzelfällen gesetzlich gefordert ist und praktische Fähigkeiten vermittelt, so zum Beispiel bei Schulungen an Gabelstaplern oder Hebewerkzeugen. Allerdings kann ihr zeitlicher Aufwand durch eine vor-geschaltete Vermittlung theoretischer Grundlagen durch ein E-Learning-Modul minimiert werden. Diese Kombi-nation von elektronischen mit sinnvollen Präsenzschu-lungen wird Blended Learning genannt. Bei ZEUS ist es möglich, sowohl die elektronischen Schulungen als auch Präsenzschulungen in einem System zu planen, zu ver-walten und zu dokumentieren – ein entscheidender Vor-teil, will man jederzeit auf Knopfdruck den Überblick über die aktuelle Schulungssituation im Unternehmen behalten.

RECHTSSICHERHEIT FÜR DEN SCHULUNGSVER-ANTWORTLICHEN

Der Schulungskoordinator kann Unterweisungen zielgerichtet einzelnen Mitarbeitern oder Mitarbeiter-gruppen zuordnen, Bearbeitungstermine vorgeben, den Abschluss der Schulungen verwalten und Auswertungen erstellen. Diese können auch auf mehrere Jahre rückwir-kend mitarbeiterspezifisch nachgewiesen werden, was zum Teil von Behörden gefordert wird. Das System ist auditfähig und revisionssicher.

E-Learning optimiert Unterweisungen — Unternehmensbeitrag INFRASERV HÖCHST —

Kosteneffizienz und Rechtssicherheit im Arbeitsschutz

THOMAS GÖTZFRIED hat sich auf die Rekrutierung von IT-Fachkräften und In-genieuren in Deutschland und der Schweiz spezialisiert.

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Funktionen

Telefonie, Voicemail, Fax und SMS

In-/Outbox für jeden Mitarbeiter

Administration via Browser

Rufnummernblöcke verfügbar

Rufnummernmitnahme kostenlos

mehrere Standorte verbinden

... plus 100 weitere Funktionen

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