DAS INVESTMENT 06/17 Fondsgebundene Rentenphase Rekorde ...

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52 DAS INVESTMENT 06/17 | VERSICHERUNGEN | Fondsgebundene Rentenphase Die Deutschen werden so alt wie nie, sind fit wie nie und bekommen so lange Rente wie noch nie. Solche Rekorde müssen aber auch finanziert werden. Policen, die auch in der Rentenphase noch auf Aktien setzen, sind eine Lösung Rekorde brauchen Rendite | Alt und bucklig war gestern. Die Deutschen werden immer älter. Ja, weiß man inzwischen. Dass die Menschen dabei aber auch immer länger gesund bleiben, ist noch recht neu. Roland Rau ist am Max-Planck-Institut in Rostock für demo- grafische Forschung (MPIDR) tätig, und seiner Analyse nach verlängerte sich zwi- schen 2005 und 2013 der Zeitraum, in dem Bundesbürger ihre körperliche Verfassung mit mindestens „mittel“ bewerten. Heißt: 65-jährige Frauen haben inzwischen noch 17,1 relativ beschwerdefreie Jahre vor sich. Das sind 2,1 mehr als 2005. Der medi- zinische Fortschritt und die gesündere Lebensweise der Menschen seien Gründe für diese Entwicklung, meint Rau. „Im Untersuchungszeitraum ist beispielsweise die Sterblichkeit in Deutschland aufgrund von Kreislauferkrankungen um knapp 20 Prozent gesunken“, so der Demograf. Das Altern hierzulande hat sich also langsam, aber sicher gewandelt. „Der Begriff ‚Ruhestand‘ trifft es nicht mehr – heute sind Menschen ab 60 aktiver als je zuvor“, sagt auch Bernhard Rapp, stell- vertretender Niederlassungsleiter der Ca- nada Life in Deutschland. „Damit muss eine Rentenversicherung Schritt halten können, wenn sie die Menschen optimal begleiten will“, so Rapp weiter. Aus diesem Grund hält Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), Produkte für sinnvoll, die auch nach der Ansparpha- se noch ein Investment in Fonds vorse- hen: „Wissen Sie, im Jahr 1990 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdau- er noch 9,9 Jahre. Heute sind es fast 19. Wenn wir über so lange Zeiträume planen müssen, dann sollten wir auch über den Kapitalmarkt als Anlagevehikel sprechen.“ Allerdings gibt es dabei nach wie vor das Problem, dass sowohl viele Anleger als auch Berater zu risikoscheu unterwegs sind. „Kapitalmarktorientierte Vorsorge- produkte ohne oder mit geringen Garanti- en sind immer noch verpönt“, sagt Nobis. Zu Unrecht, meint der Experte. Denn ab einer Ansparphase von 15 Jahren könne man bei Aktien auf Garantien verzichten. „In der Altersvorsorge bewegen wir uns nahezu immer bei längeren Laufzeiten.“ Die Grundeinstellung der Menschen müs- se sich daher ändern, meint Nobis. Was man an der einen oder anderen Stelle aber auch beobachten kann. „Die Deutschen sind gerade dabei zu erkennen, welchen Preis sie über viele Jahre für ihre Liebe zur Sicherheit zahlen“, sagt Jan Roß, Vertriebsbereichsleiter Makler und unge- bundene Vermittler bei der Inter. Aktuel- le Zahlen der Bundesbank zeigten einen leichten Anstieg bei direkten Anlagen in Fonds und Aktien. Ein zartes Pflänzchen, meint Roß, „denn Anleger gewinnen nur langsam wieder Vertrauen – nach den eher schlechten Erfahrungen mit den Volksak- tien oder gar am Neuen Markt.“ Außerdem ist es beleibe nicht so, dass die neuen investmentorientierten Produk- te nicht auch gewisse Sicherungselemente vorsehen. Hier gilt es aber, genau hinzuse- hen, findet Mark Ortmann, Geschäftsfüh- rer des Instituts für Transparenz (ITA) |0617S052-056_Fondsrenten.indd 52 03.05.17 17:11

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52 DAS INVESTMENT 06/17 | VERSICHERUNGEN | Fondsgebundene Rentenphase

Die Deutschen werden so alt wie nie, sind fit wie nie und bekommen so lange Rente wie noch nie. Solche Rekorde müssen aber auch finanziert werden. Policen, die auch in der Rentenphase noch auf Aktien setzen, sind eine Lösung

Rekorde brauchen Rendite

➔| Alt und bucklig war gestern. Die Deutschen werden immer älter. Ja, weiß man inzwischen. Dass die Menschen dabei aber auch immer länger gesund bleiben, ist noch recht neu. Roland Rau ist am Max-Planck-Institut in Rostock für demo-grafische Forschung (MPIDR) tätig, und seiner Analyse nach verlängerte sich zwi-schen 2005 und 2013 der Zeitraum, in dem Bundesbürger ihre körperliche Verfassung mit mindestens „mittel“ bewerten. Heißt: 65-jährige Frauen haben inzwischen noch 17,1 relativ beschwerdefreie Jahre vor sich. Das sind 2,1 mehr als 2005. Der medi-zinische Fortschritt und die gesündere Lebensweise der Menschen seien Gründe für diese Entwicklung, meint Rau. „Im Untersuchungszeitraum ist beispielsweise die Sterblichkeit in Deutschland aufgrund von Kreislauferkrankungen um knapp 20 Prozent gesunken“, so der Demograf.

Das Altern hierzulande hat sich also langsam, aber sicher gewandelt. „Der Begriff ‚Ruhestand‘ trifft es nicht mehr – heute sind Menschen ab 60 aktiver als je

zuvor“, sagt auch Bernhard Rapp, stell-vertretender Niederlassungsleiter der Ca-nada Life in Deutschland. „Damit muss eine Rentenversicherung Schritt halten können, wenn sie die Menschen optimal begleiten will“, so Rapp weiter.

Aus diesem Grund hält Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), Produkte für sinnvoll, die auch nach der Ansparpha-se noch ein Investment in Fonds vorse-hen: „Wissen Sie, im Jahr 1990 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdau-er noch 9,9 Jahre. Heute sind es fast 19. Wenn wir über so lange Zeiträume planen müssen, dann sollten wir auch über den Kapitalmarkt als Anlagevehikel sprechen.“

Allerdings gibt es dabei nach wie vor das Problem, dass sowohl viele Anleger als auch Berater zu risikoscheu unterwegs sind. „Kapitalmarktorientierte Vorsorge-produkte ohne oder mit geringen Garanti-en sind immer noch verpönt“, sagt Nobis. Zu Unrecht, meint der Experte. Denn ab einer Ansparphase von 15 Jahren könne

man bei Aktien auf Garantien verzichten. „In der Altersvorsorge bewegen wir uns nahezu immer bei längeren Laufzeiten.“ Die Grundeinstellung der Menschen müs-se sich daher ändern, meint Nobis.

Was man an der einen oder anderen Stelle aber auch beobachten kann. „Die Deutschen sind gerade dabei zu erkennen, welchen Preis sie über viele Jahre für ihre Liebe zur Sicherheit zahlen“, sagt Jan Roß, Vertriebsbereichsleiter Makler und unge-bundene Vermittler bei der Inter. Aktuel-le Zahlen der Bundesbank zeigten einen leichten Anstieg bei direkten Anlagen in Fonds und Aktien. Ein zartes Pflänzchen, meint Roß, „denn Anleger gewinnen nur langsam wieder Vertrauen – nach den eher schlechten Erfahrungen mit den Volksak-tien oder gar am Neuen Markt.“

Außerdem ist es beleibe nicht so, dass die neuen investmentorientierten Produk-te nicht auch gewisse Sicherungselemente vorsehen. Hier gilt es aber, genau hinzuse-hen, findet Mark Ortmann, Geschäftsfüh-rer des Instituts für Transparenz (ITA) |➔

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Weitere Rekorde: Älteste Bergsteiger auf dem Mount Everest

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)Älteste Astronauten

Älteste Marathon-Läufer

101 Jahre alt

92 Jahre alt

Yuichiro Miura Tamae Watanabe

80 Jahre alt

73 Jahre alt

Fauja Singh Harriette Thompson

John Glenn Barbara Morgan

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42,195 Kilometer Strecke

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Älteste Schwimmer durch den Ärmelkanal

„Jederzeit sind Änderungen der Auszahlhöhe, zusätz­liche Entnahmen oder die Auflösung möglich“

Jens Patze, Produktmanager Helvetia Leben

ÄRMELKANAL

34 Kilometer Strecke

Otto Thaning Sue Oldham

73 Jahre alt

64 Jahre alt

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in Berlin. „Wichtig ist, dass die Produk-te keine versteckten und hohen Kosten aufweisen“, sagt er. Wenn die Kosten für die Absicherung von Garantien so hoch seien, dass sie die mögliche Rendite der Aktienanlage aufzehren , „dann kann man getrost auf die Produkte verzichten“, so Ortmann. Der Experte hält vor allem sol-che Konzepte für sinnvoll, die möglichst einfach und transparent sind. „Das ange-sparte Guthaben sollte in einen günstigen, passiv anlegenden Aktienfonds und in das Sicherungsvermögen des Versicherers investiert werden“, empfiehlt er.

Nun, wenn man sich anschaut, wie die Produkte typischerweise ausgestaltet sind, die aktuell ein Fondsinvestment auch im Ruhestand erlauben, dann kommt diese Bauart nicht allzu häufig vor. Generell ist die Bandbreite der angebotenen Konzepte recht hoch. Die Axa beispielsweise hat den Weg der Index-Police gewählt. Der Kunde ist beim Produkt Performance Flex zum Großteil im Sicherungsvermögen des Ver-sicherers investiert. Die Überschüsse aber wandern dann in den Global Multi Asset Index (WKN: A2B NKS), der aus globalen Aktien, Renten und Rohstoffen besteht. „Der zugrundeliegende Index ist durch seine geringe Schwankung und eine aus-gewogene, breit gestreute Anlagestruktur bestens für die Ruhestandsphase geeignet. Denn so lassen sich möglichst gleichmäßi-ge Renditen erwirtschaften“, sagt Markus Willmes, Leiter Produktmanagement der Axa. „Unsere Kunden können so eine um bis zu 25 Prozent höhere Rente als bei einer üblichen konventionellen Verren-tung erzielen.“ Die Performance des Index lag auf Ein-Jahres-Sicht bei 3,6 Prozent,

die Volatilität im gleichen Zeitraum bei 4,71 Prozent.

Die Axa hat den Ruhestand des Kun-den dabei in zwei Phasen aufgeteilt – die Aktiv- und die Ruhestandsphase. In der Aktivphase lässt sich die Rentenhöhe mehrfach nach oben und unten variie-ren, der Kunde kann Geld entnehmen oder zuzahlen. Flexibel ist der Kunde auch bei der Kapitalanlage in der Rentenphase. Die Indexpartizipation lässt sich ausschlie-ßen, dann ist das Vertragsvermögen allein im Deckungsstock der Axa investiert. Der Kunde kann sie aber bei Bedarf ebenso wieder aktivieren. Spätestens zum 85. Geburtstag zündet dann die Ruhestands- phase. Sie funktioniert analog zu einer „normalen“ Rente. Heißt: Die Sicherheit steht klar im Fokus, und die Rendite kommt allein aus dem Sicherungsvermögen.

Die zwei Phasen des RuhestandsDiese Aufteilung des Ruhestands in zwei Phasen ist derzeit recht gängig bei die-sen Produkten. Auch die Helvetia geht bei ihrem Konzept Pay-Plan so vor: Zu-nächst startet der Auszahlplan, bei dem das Kapital weiter am Kapitalmarkt in Investmentfonds und Anlagestrategien

investiert ist und in monatlichen Beträgen an den Kunden ausgezahlt wird. Die Höhe können Kunden dabei frei wählen und jederzeit ändern. „Der Kunde hat bei der Kapitalanlage die Auswahl aus drei Lösun-gen“, sagt Jens Patze, Produktmanager der Helvetia Leben. „Vollautomatisch über eine Mischung von Vermögensverwal-tungen, teilautomatisch mit Einzelfonds und Strategien sowie komplett individuell mit einer Auswahl aus mehr als 280 Fonds und Strategien.“

An Anlagestrategien stehen beispielwei-se die fünf Portfolios Blue-Lane, Seven-La-ne, Speed-Lane, Main-Lane und Safe-Lane zur Verfügung. Blue-Lane verwaltet etwa HSBC Global Asset Management und hat den „globalen Wandel“ zum Anlagethe-ma. Bis zu 100 Prozent des Portfolios können die Fondsmanager in weltweite Aktienfonds investieren, die sich mit den Themen Klimawandel, demografische Ent-wicklung, Rohstoffverknappung und so weiter beschäftigen. Bei der Anlagestra-tegie Seven-Lane steht die Entwicklung von sieben Wirtschaftsräumen im Fokus. Die Fondsmanager von HSBC wählen also Aktienfonds aus, die auf folgende Länder und Regionen spezialisiert sind: das „alte“ Europa, Nordamerika, Asien, Osteuropa inklusive Russland, Afrika, Lateinamerika und asiatische Schwellenländer. Als Sicher-heitsbaustein lässt sich jeweils auch das Sicherungskapital der Helvetia hinzubu-chen, es funktioniert quasi wie ein Fonds.

Die zweite Phase beginnt dann im hö-heren Alter, beispielsweise ab 85 Jahren. Dann wird das Restkapital – so noch wel-ches vorhanden ist, denn der Kapitalver-zehr vor Rentenbeginn ist möglich – in eine lebenslange Rentenzahlung umge-wandelt. Flexibilität war der Helvetia dabei wichtig. „Bei uns sind jederzeit Änderun-gen der Auszahlungshöhe, zusätzliche Entnahmen oder auch eine komplette Auflösung möglich“, sagt Patze.

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In welchem Alter und wie lange die Bundesbürger Rente beziehen

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1) Unter Herausrechnung der Fälle der „neuen Mütterrenten“

Einen Auszahlplan hat auch die Inter in ihre neue Rentenpolice Mein Leben eingebaut. Den Beginn der Auszahlungen können die Kunden frei wählen. Los geht es ab einem Betrag von 300 Euro pro Jahr. „Die Rendite kommt dabei aus der Mi-schung von klassischem Deckungskapital und ETFs“, sagt Jan Roß. Zur Verfügung stehen über 20 ETFs, darunter der iShares Euro Stoxx Select Dividend (263 528) oder der iShares M-Dax (593 392). Je nach Si-cherheitsbedürfnis können die Kunden Sicherungsniveau oder Fonds jederzeit ändern. Roß: „Ein Strategieassistent beob-achtet auf Wunsch das Verhältnis der bei-den Anlagen und gleicht Abweichungen auch im Verhältnis der ETFs untereinander monatlich an. So wird daraus ein Rund-um-sorglos-Paket, das Kunden Sicherheit gibt und Beratern die laufende Betreuung mit Blick auf die Vertriebsrichtlinie IDD erleichtern sollte.“ Spätestens mit 85 Jah-ren startet dann auch bei diesem Produkt die Rentenphase. |➔

Entwicklung des durchschnittlichen Renteneintrittsalters in Deutschland

Dauer des Rentenbezugs in Jahren

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2001 2005 2010 20151995

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56 DAS INVESTMENT 06/17 | VERSICHERUNGEN | Fondsgebundene Rentenphase

„Wird es an den Kapital­märkten ungemütlich, schichtet das System in sichere Anlagen um“

Ulrich Gauß, Vorstandsvorsitzender der VPV

Älteste Triathleten beim Ironman Hawaii

IRONMAN AUF HAWAII

226 Kilometer Strecke

Hiromu Inada Harriet Anderson

83 Jahre alt

78 Jahre alt

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Mann Frau

Älteste Ruderer über den Atlantik

ATLANTIKÜBERQUERUNG

5.088 Kilometer Strecke

Thomas Butscher Suzanne Pinto

67 Jahre alt

57 Jahre alt

Mann Frau

Die Ergo-Tochter Vorsorge Leben hat wiederum einen gänzlich anderen Weg beschritten; sie setzt die fondsgebunde-ne Rentenphase seit Mai 2015 über eine sogenannte Variable Annuity mit garan-tierter Entnahmeleistung um. Bei diesen Produkten trennen die Anbieter Garantie und Kapitalanlage. Die Garantie sichern sie über ein spezielles Portfolio ab, und die Kapitalanlage erfolgt unabhängig davon in Fonds oder Fondskörben.

Garantiert ist bei der Sofort-Rente Invest eine Mindestrente. Die Rendite kommt vom Mischfonds „Flex-Concept – Wachs-tum“ (A1K CHD) der Ergo-Kapitalanlage-tochter Meag. Das Kapital ist zur einen Hälfte in den deutschen Rentenmärkten und zur anderen Hälfte am deutschen Aktienmarkt angelegt. Die Zielvolatilität liegt zwischen 10 und 14 Prozent. In den vergangenen drei Jahren erzielte der Fonds eine Rendite von 5,6 Prozent pro Jahr.

Die Variante der Variable Annuity hat auch die Canada Life mit ihrer Garantie Investment Rente gewählt. Während der

gesamten Vertragsdauer bleibt der Kunde voll am Kapitalmarkt engagiert. Wie rendi-teorientiert die Anlage ausfallen soll, legen die Kunden dabei beim Abschluss fest und wählen eines von drei Fondsportfolios des hauseigenen Vermögensverwalters Setan-ta: „Chance“ enthält derzeit 50 Prozent Aktien- und 50 Prozent Rentenfonds, bei „Ausgewogen“ sind es 30 Prozent Aktien- und 70 Prozent Rentenfonds, und „Defen-siv“ enthält dann nur noch 20 Prozent Aktienfonds. Die Portfolios bestehen dabei jeweils aus zwei Fonds. Als Aktienteil dient der Setanta Equity Tracker Fund, für den

Fondsmanager Kieran Dempsey nur ETFs kauft. Dabei ist das Portfolio mit gerade mal vier ETFs sehr konzentriert. Mit Ab-stand den größten Anteil am Portfolio hat der SPDR S&P 500 ETF. Er kommt aktuell auf ein Gewicht von 60,1 Prozent. Der Rententeil besteht aus dem Setanta Core Euro Bond Fund. David Ryan setzt dabei hauptsächlich auf Staatsanleihen aus Deutschland und den Niederlanden.

Und wie hat sich die Anlagestrategie entwickelt? Betrachtet man die Verträge zwischen dem 21. Dezember 2012 und dem 17. Mai 2015, erreichte beispiels-weise das Chance-Portfolio 9,6 Prozent pro Jahr, das Defensiv-Portfolio rund 5,9 Prozent jährlich.

Wertsicherungsfonds als AnlageAber es gibt noch eine Variante, ein Fonds- investment auch in der Rentenphase an-zubieten, weiß IVFP-Geschäftsführer Frank Nobis, nämlich über eine „Kombination der konventionellen Kapitalanlage und eines dynamischen Wertsicherungskon-zepts in der Rentenphase“. So macht es etwa die VPV bei ihrer Freiheits-Rente. „Wir haben gemeinsam mit Invesco eine Anlagestrategie erarbeitet, die auf Aktien-fonds mit Bestnoten zurückgreift“, sagt Ulrich Gauß, Vorstandsvorsitzender der VPV Versicherungen. Aus der Kooperation erwachsen sind der exklusiv für die VPV aufgelegte Aktienfonds „VPV Wachstum“ (A2A SE4) mit Wertsicherungsmechanis-mus. Aber auch den Invesco Europa Core (847 033) setze man ein, so Gauß. „Der VPV-Wachstum ist mit einem monatlichen Wertsicherungsmechanismus in Höhe von 80 Prozent ausgestattet. Darüber hinaus wird je nach Kapitalmarktsituation dy-namisch umgeschichtet. Wird es an den Kapitalmärkten ungemütlich, schichtet das flexible Anlagesystem sukzessive in sichere Kapitalanlagen um“, erklärt der VPV-Chef. | Karen Schmidt

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