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GÄSTE UND FESTE Hoher Besuch: Prinzessinnen zu Gast in der Kinderklinik Seite 53 FORSCHEN UND WISSEN Geförderte Forschung: Millionen von der Europäischen Union Seite 40/41 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 1/2013 NAMEN UND NACHRICHTEN Wechsel an der Spitze: Professor Baum wird MHH-Präsident Seite 15 28-mal Hilfe: Deutschlandstipendien vergeben / Seite 49 Starthilfe für das Leben Die Neonatologie der MHH

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Gäste UND FesteHoher Besuch: Prinzessinnen zu Gast in der Kinderklinik seite 53

ForscHeN UND WisseNGeförderte Forschung: Millionen von der europäischen Union seite 40/41

infoDas Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover

Hef

t 1/

2013

NaMeN UND NacHricHteNWechsel an der spitze: Professor Baum wird MHH-Präsident seite 15

28-mal Hilfe:

Deutschlandstipendien

vergeben / seite 49

starthilfefür das Leben Die Neonatologie der MHH

Alles ist winzig, wirkt zerbrechlich. Die Haut dünn wie Pergament. Die Fin-ger kaum dicker als Streichhölzer. Sie

sind einfach zu früh auf der Welt. Gut, dass es die Frühgeborenen-Medizin gibt. Doch die Lebensretter der Neonatologie, wie das Fachgebiet auch heißt, sind in jüngster Vergangenheit immer wieder in die Schlag-zeilen geraten – mit Vorfällen in Bremen oder Berlin. Wie sieht es auf der Frühchen-Intensivstation der MHH aus? In unserem Titelthema (Seite 6 bis 13) wagen wir einen Blick und erklären, warum Frühgeborene besonders anfällig für Infektionen sind.

Seit neun Jahren ist Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann Präsident der MHH, Ende März geht der 75-Jährige in Ruhestand. Wer sein Nachfolger wird, erfahren Sie auf Seite 15. Auf der Seite davor können Sie nachlesen, dass die MHH auch im vergan-genen Jahr das größte Transplantations-zentrum in Deutschland geblieben ist. Und wenn Sie wissen wollen, warum Bundes-

Editorial info2

Kleines Leben

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VGH VertretungenMatthias BlumeMurat SinginHildesheimer Str. 100/Eingang Devrientstr. • 30173 HannoverTel. 0511 8984201 • Fax 0800 [email protected]

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Tina Gerstenkorn Schwerpunkt [email protected] (0511) 532-5626

Bettina BandelSchwerpunkt [email protected] (0511) 532-4046

Camilla Krause Schwerpunkt [email protected] Telefon (0511) 532-6793

Bettina DunkerSchwerpunkt [email protected] (0511) 532-6778

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Claudia BarthKongresse, [email protected] (0511) 532-3337

Daniela BeyerSchwerpunkt [email protected] (0511) 532-3016

So erreichen Sie uns

kanzlerin Angela Merkel so beeindruckt von der MHH ist, dann schauen Sie doch mal auf die Seiten 16 und 17. Dort berich-ten wir über den hohen Besuch.

Und weiterer hoher Besuch war zu Gast: Gleich zwei echte Prinzessinnen kamen in die Kinderklinik. Mehr erfahren Sie in der Rubrik „Gäste und Feste“ ab Seite 53. Und natürlich haben wir für Sie wieder Neuig-

keiten aus der Wissenschaft (Seite 38 bis 48) im Blatt; wir berichten, wie das Herz den Stoffwechsel auf Trab bringt, was die EU für die Forschung an der MHH tut sowie über die erste Studie am neuen Clinical Trial Center.

Wer an der MHH von Deutschlandsti-pendien profitiert, wer mit den Lehrprei-sen 2012 ausgezeichnet wurde und wie

die Examensfeier verlief, steht in der Rub-rik „Lernen und lehren“ (Seite 49 bis 52). Und natürlich berichten wir auch aus der Klinik – etwa über einen neuen Geburten-rekord (Seite 35) oder ein neues Verfahren im Kampf gegen Speiseröhrenkrebs.

Beim Durchblättern, Stöbern und Lesen wünsche ich Ihnen viel Spaß. Kommen Sie gut durch den Restwinter. ihr Stefan Zorn

1/2013 Editorial 3

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Anders & Rodewyk Das Systemhaus für Computertechnologien GmbH

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inhalt info4

diE FrühchEnStation dEr Mhh _6 Gemeinsam für das winzige Leben _8 Drei kleine Wunder _9 Glossar: Keimfreie Kliniken?_10 Professorin Hansen im Interview_12 Fast schutzlos_12 Weniger Infektionen in den vergangenen Jahren

naMEn und nachrichtEn_14 Die MHH bleibt Deutschlands größtes Transplantationszentrum_15 Professor Dr. Christopher Baum wird MHH-Präsident_16 Angela Merkel: „Ich bin sehr beeindruckt von diesem Juwel“_18 Erster Spatenstich für NIFE_19 Es ist gerichtet_20 Beschwerdemanagement: Eine Frage der Unternehmenskultur_21 Niedersächsischer Krebspreis für MHH und Caritas_21 Lob von den Auditoren

_22 Kongressvorschau_24 Personalien_25 Dienstjubiläen, Stipendien_26 Ehrungen und Auszeichnungen_27 In Gremien gewählt_27 MHH-Zentrum für Seltene Erkrankungen ausgezeichnet_28 Examen_29 Heiße Gefahren im Winter_29 Fit für den Wechsel_30 Ideengeber: Gut durchdacht_31 Schule trifft Wissenschaft: Projekt ausgezeichnet_31 Zweite Runde der Ethik-Universität gestartet

_32 Mehr Verbindlichkeit und verbesserte Strukturen

BEhandEln und PFlEgEn_33 Zwei Kliniken – ein Herz-Team_34 Pumpe schafft bei krankhaftem Bauchwasser Abhilfe_35 2.063 Babys: Geburtenrekord in der MHH _35 Gesundheitscheck für Fach- und Führungskräfte _36 Minimalinvasive Operation bei Speiseröhrenkrebs _37 „Abhust-Assistent“ hilft Kindern

ForSchEn und WiSSEn_38 Drittmittel für Forschungs- projekte in der MHH_39 Millionenförderung für MHH-Spitzenforscher_40 Europäische Unterstützung: 5,5 Millionen Euro für die MHH_42 Stärkung für das schwache Ohr_42 Bakterien-Genen auf der Spur_43 Biomarker für Brustkrebstherapie_44 Sind Blutdruck-Senker günstig für den Stoffwechsel?_45 Neuer Service: Modernes Biobanking an der MHH_45 Professor Tim Lankisch

Mehr Verbindlichkeit: die Klinik für anästhesiologie und intensivmedizin entwickelt Konzept für ärztliche Weiterbildung _32

ausgezeichnet: die lehrpreisträger 2012 _51Spitzenforscher: Eu-Preis für Professor Förster _39Bauchwasser: Pumpe schaffte abhilfe _34

Fotografin Karin Kaiser besuchte die Frühchenstation.

1/2013 inhalt 5

herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule

Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter

Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung

der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck

honorarfrei. Redaktionsschluss für die April-

Ausgabe ist der 8. März 2013.

chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

redaktion

Bettina Bandel (bb)

Claudia Barth (cb)

Daniela Beyer (db)

Simone Corpus (sc)

Bettina Dunker (dr)

Tina Gerstenkorn (tg)

Camilla Krause (ck)

Ursula Lappe (la)

Fotoredaktion Karin Kaiser

layout und realisierung

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Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter

www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

HZI (9, 11), Bodo Kremmin (14), Kerstin Wendt

(16, 17), Laurent Goussana/Klinikum der Uni

München (43), Tina Gerstenkorn (56, 58), aus

Abteilung oder privat (21, 26, 36, 44, 52).

anschrift der redaktion

Medizinische Hochschule Hannover

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

Telefon (0511) 532-6772

Fax (0511) 532-3852

[email protected]

ISSN 1619-201X

iMPrESSuM

_46 Zwei Forscherinnen beim HiLF-Symposium preisgekrönt_46 Leberentzündung bei Herzpatienten häufig_47 Hormone wirken wie Ausdauertraining_48 Molekül mit versteckten Talenten

lErnEn und lEhrEn_49 28 MHH-Studierende erhalten ein Deutschlandstipendium_50 Examensfeier an der MHH _51 Gute Lehre verdient einen Preis_52 Biochemiker feiern ihren Abschluss

gäStE und FEStE_53 Prinzessinnen besuchen die Kinderonkologie_56 Kugelbahn, Kickboard und Kinderzelt_56 Scorpions überraschen kleine Patienten_57 Musik für kleine Herzen_58 Große Geschenke für krebskranke Kinder _60 5.000 Besucher beim Tag der offenen Tür_62 Michaela Schaffrath setzt sich für kranke Kinder ein_62 Eine ganz treue Stiftung_62 Gysi besucht MHH-Personalrat

Mehr Verbindlichkeit: die Klinik für anästhesiologie und intensivmedizin entwickelt Konzept für ärztliche Weiterbildung _32

Voller Erfolg: 5.000 gäste beim tag der offenen tür _60ausgezeichnet: die lehrpreisträger 2012 _51

STARTHILFE FÜR DAS LEBENSTARTHILFE FÜR DAS LEBEN info6

Gemeinsam für das winzige Leben

Hände können streicheln, halten und beruhigen, sie können waschen, wickeln und versorgen – Berüh-

rungen von Eltern und Pflegekräften sind für Frühchen besonders wichtig. Dadurch entstehen emotionale Bindungen, und das noch schwache Immunsystem bildet sich aus und wird gestärkt. Und doch sind es gerade die Hände, über die gefürchtete Krankheitserreger weitergegeben werden können. Deshalb ist eine sorgfältige Händehygiene auf der Frühchensta-tion (über-)lebens-wichtig.

Patienten mit einem schwachen Im-munsystem sind besonders anfällig für Infektionen. „Bei ihnen reicht schon eine kleine Anzahl von Erregern aus, um eine Krankheit auszulösen“, erklärt Gabriele Porep von der MHH-Krankenhaushygiene. Das gilt für Erwachsene genauso wie für Frühgeborene. Bei den einen ist das Ab-wehrsystem geschwächt, beispielsweise durch große operative Eingriffe und die Gabe von Antibiotika. Bei den anderen ist das Immunsystem noch nicht aus-gereift. Während einer achtstündigen Dienstschicht auf einer neonatologischen Intensivstation wird ein Frühgeborenes durchschnittlich 80-Mal berührt. Es wird therapiert, gewaschen, gewickelt und ge-lagert. Es wird über einen Schlauch beat-met und über eine Sonde ernährt. Manch-mal ist es auch nötig, Schleim aus den Atemwegen abzusaugen, da die Kleinen noch nicht abhusten können.

Etwa alle zwei Stunden muss ein Frühchen ver-sorgt werden. „Dabei ist die Händedesinfektion die wichtigste Grundlage“, sagt Bettina Wobst, Pfle-geleitung auf der neonatologischen In-tensivstation in der Kinderklinik der MHH: Im Laufe eines Tages müssen sich die Kin-derkrankenschwestern unzählige Male die Hände waschen. Bei jedem Kontakt mit den kleinen Patienten, sei es das Wickeln, Füttern oder Kontrollieren der Zugänge, ist eine ordnungsgemäße Desinfektion notwendig.

Doch die Pflegekräfte auf der Station sind mit den Regeln der Händehygiene bestens vertraut. „Wir arbeiten sehr eng mit dem ASH-Team der Krankenhaushygi-ene zusammen“, berichtet Bettina Wobst. ASH steht für die Aktion Saubere Hände. Auf der Frühchenstation finden, wie auf al-len anderen Intensivstationen auch, jährlich Schulungen zur richtigen Händedesinfek-tion statt. „Bei Bedarf natürlich auch öfter“,

sagt Gabriele Porep, die zum ASH-Team gehört. „Gibt es Fragen oder Unklarheiten, wenden sich die Kinderkranken-schwestern an uns.“

Die Mitarbeiterinnen des ASH-Teams sind regelmäßig auf der Frühchenstation – auch um bei sogenannten Compliance-Be-obachtungen festzustellen, ob die Regeln der Händedesinfektion wirklich konsequent eingehalten werden. „Dabei sind wir keine Besserwisser, sondern Partner. Gegensei-tiges Vertrauen ist bei einem so sensiblen Thema wichtig“, erklärt Gabriele Porep. Neben dem Ritual der Händedesinfektion gehört auch das Tragen von Schutzkleidung zur Hygiene. Bevor sie die Babys aus dem Brutkasten nehmen, ziehen die Kinderkran-kenschwestern beispielsweise immer einen Schutzkittel an. Muss ein Baby aufgrund einer Infektion isoliert in einem Zimmer liegen, sind neben dem Kittel auch Hand-schuhe und gegebenenfalls Mundschutz Pflicht. Ringe und Armbanduhren müssen schon bei Dienstantritt abgelegt und lange Haare zusammengebunden werden. Zu all diesen Maßnahmen kommt die spezi-

elle Säuberung von Geräten, Monitoren und Kabeln durch die Reinigungs-kräfte.

Strenge Hygienevorschriften herrschen auch in der Zentralen Milchküche der Kin-derklinik. Hier werden unter anderem die Fläschchen für die neonatologische Inten-sivstation befüllt. Weil hier Nahrungsmittel, unter anderem auch abgepumpte Mutter-milch, zwischengelagert werden, gelten zusätzlich Verordnungen der Lebensmittel-hygiene. „Auch die Mitarbeiter der Milch-

Herbst 2011: Im Klinikum

Bremen sterben drei

Frühchen, nachdem sie mit

multiresistenten Erregern

infiziert worden waren.

Herbst 2012: In Berlin

stirbt ein frühgeborenes

Kind an den Folgen

einer Infektion mit einem

Darmbakterium, sieben

weitere erkranken.

Landauf, landab sind die

Fachärzte, Neonatologen

genannt, aufgeschreckt.

Denn Sie wissen: Trotz

aller Vorsichtsmaßnahmen,

trotz Handdesinfektion,

Hygienevorschriften –

ein Risiko bleibt.

Ein Besuch auf der

Frühchenstation der MHH,

ein Blick auf winziges

Leben, ein Exkurs zwischen

Händedesinfektion, einem

noch nicht ausgereiften

Immunsystem und den

wichtigsten Begriffen aus

der Krankenhaushygiene

„Schon eine kleine Anzahl von Erregern kann Krankheiten auslösen“

„Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen, um Infektionen zu vermeiden“

STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Die MHH ist seit 2008 an der bundes-weiten „Aktion Saubere Hände“ (ASH) beteiligt. Mit der Kampagne, die vom Bundesministerium für Gesundheit ge-fördert wird, soll die Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen verbessert werden. Mit Schulungen, Um-fragen, Aktionstagen und Compliance-Beobachtungen versucht das ASH-Team das Bewusstsein für die Händehygiene zu schärfen und eine Verhaltensände-rung zu erreichen. Mit der Aktion sollen alle Personen erreicht werden, die an Patienten arbeiten, also nicht nur Ärzte und Pflegende, sondern beispielsweise

auch Medizinisch-Technische Radiologie- Assistenten oder Stomatherapeuten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat fünf Situationen festgesetzt, in denen eine Händedesinfektion notwendig ist: vor und nach dem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten wie beispiels-weise Blut abnehmen oder Medikamente

verabreichen, nach dem Kontakt mit po-tenziell infektiösen Materialien wie Blut, Speichel und Urin und nach dem Kon-takt mit Gegenständen und Oberflächen in unmittelbarer Patientennähe. Darüber hinaus sollten sich die Pflegekräfte ge-nerell vor Dienstantritt und nach Dienst-schluss die Hände desinfizieren. tg

Einfach und effektiv: Konsequente Handhygiene

1/2013 STARTHILFE FÜR DAS LEBEN 7

küche erhalten Hygiene-Schulungen“, er-klärt Gabriele Porep.

„Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen, um Infektionen zu vermeiden“, sagt Bettina Wobst. Und dennoch gibt es wohl auf allen neonatologischen Intensivsta-

tionen Situationen, in denen die Händedes-infektion vielleicht nicht perfekt möglich ist. In Notfällen, beispielsweise wenn ein Kind krampft und die Kinderkrankenschwester sofort eingreifen muss, bleibt oft nicht die Zeit für eine Desinfektion nach Vorschrift.

Wenn Bettina Wobst und ihre Kollegin-nen von lebensgefährlichen Infektionen auf Frühchenstationen in anderen Kliniken hören, reflektieren sie ihr eigenes Handeln und fühlen mit den betroffenen Eltern. Aber auch mit dem Team dort. tg

Hygiene in der Milchküche: Pia Tunkel (links) und Tatjana Stockmann befüllen die Fläschchen streng nach Vorschrift.

Die Händedes-infektion gehört immer dazu: Gesundheits- und Kinderkran-kenschwester Fabienne Fabig an einem Wärmebettchen.

Wie Kletten kleben die Blicke der Drillinge Lucia, Tevka und Zoe an der Scheibe des Brutkastens. Die

15-Jährigen beobachten gebannt, wie das darin liegende winzige Baby versorgt wird, das viel zu früh auf die Welt kam: Anstelle von 40 Wochen dauerte die Schwanger-schaft ihrer Mutter nur 26 Wochen. Seit zwei Wochen liegt das kleine Mädchen in einem Inkubator auf der Frühchenstation 69. Wenn alles gutgeht, wird sie bis zum errechneten Geburtstermin darin wachsen und gedeihen – bis sie nach Hause kann. Derzeit muss sie jedoch noch über einen Tubus künstlich beatmet werden und be-kommt die Muttermilch per Sonde.

Rund um die Uhr sorgt sich das Ärzte- und Pflegeteam um sie: Es überwacht die Herz- und Lungenfunktionen, saugt Schleim aus dem Hals ab, misst die Körper-temperatur, stellt Infusionen ein und wickelt die Frühchen. Röntgenuntersuchungen der Lunge und Ultraschalluntersuchungen von Kopf, Herz und Bauch führen die Ärzte mit

mobilen Geräten direkt vor Ort durch. Für all das brauchen die Kinderkrankenschwes-tern und -ärzte eine unglaublich ruhige und beruhigende Hand sowie viel Disziplin bei den Hygienemaßnahmen. Denn alles an Frühchen ist winzig und zerbrechlich: Dünn wie Pergament spannt sich die Haut über die zarten Rippen und blauen Äder-chen, die Organe sind unreif, die Blutge-fäße – auch die des Gehirns – empfindlich, und das Immunsystem ist sehr gefordert und anfällig für Infekte.

Gerade diese Winzigkeit lässt die Drillinge staunen – vor allem, weil sie hier selbst Pati-entinnen waren: Im Januar 1998 kamen sie zu Beginn der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt – mit je 650 Gramm und 27 Zenti-metern Länge. „Ihre Köpfchen waren nicht größer als eine Mandarine, und sie badeten in Nierenschalen“, erinnert sich ihre Mutter. „Ich hatte zwar Fotos gesehen aus der Zeit, als wir so klein waren. Aber ich hätte trotz-dem nicht gedacht, dass Frühchen so zier-lich sind. Das wir selbst mal so waren, ist für mich unvorstellbar“, sagt Zoe. „Wunderbar ist vor allem, dass alle drei Schwestern leben und gesund sind. Selbstverständlich ist das nicht, denn nur etwa zwei Drittel der Kinder,

die in dem Alter, mit dem Gewicht geboren werden, überleben – und nur 20 Prozent sind wirklich gesund“, sagt Professorin Dr. Bettina Bohnhorst, Leitende Oberärztin der Station 69, die sich über den Besuch der Drillinge freut. Professorin Bohnhorst arbei-tet seit 21 Jahren auf der Station – also auch schon damals, als die Drillinge zur Welt ka-men.

„Den Geruch kenne ich“

Heute gehen die Schwestern in die Schule, spielen Klavier und wandern gern. Arztbesuche kommen nicht häufiger vor als bei anderen Kindern. Doch das war nicht immer so, denn in ihren ersten acht Le-bensjahren mussten sie zweimal pro Woche zum Arzt, um Entwicklungsverzögerungen, motorische Störungen (Ataxie) oder ihre eingeschränkte Sehfähigkeit behandeln zu lassen. Auch in die MHH kamen sie bis ins Jahr 2007 regelmäßig – woran sich auch ihre Nasen erinnern: „Den Geruch kenne ich“, sagt Tevka, als sie die Kinderklinik be-tritt. Und alle drei erinnern sich gut an den roten Fußoden, die Holz-Wandbilder und das Spielschiff.

info8 STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Drei kleine WunderSie waren selbst Frühchen,

heute sind sie kerngesunde

Jugendliche – die Drillinge

Lucia, Tevka und Zoe.

Die drei sind auf der

Neugeborenen-Intensivstation

zu Gast, auf der sie

vor 15 Jahren lagen

Tevka, Zoe, Lucia (von links) vor dem Eingang der Station 69.

1/2013 9STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Die Drillinge hatten viel Glück, denn bis vor etwa 20 Jahren hatten solch früh Ge-borene kaum eine Überlebenschance. Doch seit den neunziger Jahren beschleunigen bessere Medikamente die Lungenreifung, stehen hochwertigere Beatmungsgeräte zur Verfügung, können Herzen genauer überwacht und kann Blut-Sauerstoff exak-ter gemessen werden. Um das alles küm-mert sich auf der Station 69 rund um die Uhr ein Team aus elf Kinderärzten sowie – unter der Leitung von Bettina Wobst – 50 Kinderkrankenschwestern. In jeder Schicht arbeiten acht Schwestern, jede betreut drei bis fünf Patienten. Bestmöglich versorgen sie alle Neugeborenen in den 24 Bettchen in den Zwei- oder Vierbettzimmern. Zudem kümmert sich eine Pflegerin ausschließlich um die Eltern, denen auch ein Psychologe, eine Stillberaterin und eine Sozialarbeiterin zur Verfügung stehen.

In einem Bettchen liegt auch der kleine Max. Eigentlich. Denn derzeit kuschelt er auf der Brust seines Papas Claudius, der in einem Sessel neben dem Bett sitzt. In der 24. Woche kam Max mit 585 Gramm auf die Welt. Inzwischen lebt er sieben Wochen auf der Station 69, hat mithilfe von Fach-

ärzten eine Lungenentzündung überstan-den und wiegt 900 Gramm. Eigentlich ha-ben die Babys in dem Alter 24 Stunden pro Tag ihre Mama um sich. Um dem ein wenig nachzukommen, kuschelt Max seit vier Wo-chen bis zu drei Stunden am Tag mit Mama oder Papa – so, dass er ihr Herz hört und ihre Haut spürt. Das nennen sie auf der Sta-tion „Känguruhen“. Fest greift der Kleine den Finger seines Papas, manchmal hört man ein leises Babyschnarchen, der „Mini-Schnulli“ wackelt dabei im Mund sacht hin und her. Bei solch „stabilen“ Kindern kön-nen die Eltern auch beim Wickeln und Wa-schen helfen; wenn die Sprösslinge schon saugen können, ist auch Stillen möglich.

Die Babys der 69 werden in der Regel mit weniger als 2,5 Kilogramm geboren – und meist vor dem Ende der 37. Schwan-gerschaftswoche. „Ab der vollendeten 23. Schwangerschaftswoche kann ein Kind mit medizinischer Hilfe überleben“, sagt Pro-fessorin Bohnhorst. Je später die Geburt, desto besser: Werden Kinder in der 24. und 25. Schwangerschaftswoche gebo-ren, verkraften das 70 bis 85 Prozent von ihnen, ab der 28. Woche schaffen es mehr als 90 Prozent. Doch es gab in der MHH auch schon ein Baby, das mit 22 Wochen und fünf Tagen auf die Welt kam. „Das war eine große Ausnahme, es war mit 650 Gramm für sein Alter auch schon relativ schwer.“ Das bei der Geburt leichteste Kind der MHH, das ohne wesentliche Probleme überlebt hat, wog 380 Gramm. Doch das Wettrennen der Kliniken um die kleinsten, jüngsten und leichtesten Frühgeborenen ist Professorin Bohnhorst unbehaglich: „Oft übersieht man dabei, dass viele der Kinder sterben oder zwar überleben, aber mit zahl-reichen Behandlungen und oft schweren Behinderungen zurechtkommen müssen.“ Sehr unreife Frühgeborene würden ihrer Meinung nach davon profitieren, wenn Perinatalzentren zusammengelegt wer-den: „Durch die Bündelung der Erfahrun-gen von Ärzten und Pflegern können die Überlebenschancen und die Lebensqualität der extrem kleinen Frühgeborenen verbes-sert werden.“ Die MHH ist ein Perinatal-zentrum der höchsten Versorgungsstufe, ein sogenanntes Level-1-Zentrum. „Wir tun hier alles, was Menschen und Technik heutzutage leisten können. Trotzdem ha-ben wir natürlich nicht alles in der Hand“, sagt Professorin Bohnhorst, die sich schon auf das Jahr 2016 freut. Denn die Drillinge haben versprochen, wiederzukommen – wenn sie volljährig sind. bb

Zoe, Tevka und Lucia (von links) bestaunen, wie klein und zart Frühgeborene sind.

Aseptisch bedeutet „frei von Erregern“. Das ist zum Beispiel Haut, die mit Desin-fektionsmitteln behandelt wurde. Doch „völlig frei“ von Erregern ist sie nicht. Das sind nur „sterile“ Gegenstände, die mit physikalischen Verfahren wie Abkochen, Autoklavieren, Dampfsterilisieren oder Gamma-Strahlen behandelt worden sind.

Besucher stellen für Angehörige in Bezug auf die Übertragung von Infektionskrank-heiten nur eine geringe Gefahr da – es sei denn, sie haben eine Grippe, einen Noro-virus oder einen ausgeprägten Schnupfen. Dann müssen sie mindestens einen Meter Abstand halten oder einen Mund-Nasen-Schutz benutzen. Bei Immunsupprimierten oder isolierten Patienten leitet das Kran-kenhauspersonal die Besucher zu noch vorsichtigerem Verhalten an.

Erreger sind Organismen wie Bakterien, Viren und Pilze, die krank machen können. Es gibt sie zahlreich und überall; täglich setzt der Mensch sich mit ihnen auseinan-der – so bleibt sein Immunsystem immer auf dem aktuellsten Stand. Am Anfang und am Ende des Lebens kann es Probleme geben. Denn bis das Immun-system nach der Geburt so richtig in Gang gekommen ist, kann es sich nicht gut gegen Erreger wehren. Und im Alter wird das Immunsystem weniger widerstandsfä-hig. Übrigens: Bakterien sind eher träge, man überträgt sie zum Beispiel beim Händeschütteln. Viren hingegen können leichter übertragen werden – beispielswei-se durch die Luft.

„Böse“ Bakterien gibt es nicht, da es auf den Ort ankommt, an dem sie sich befinden. Beispielsweise macht ein Sta-phylococcus aureus eigentlich nicht krank. Gelangen Bakterien dieser Art jedoch in eine Wunde und darüber ins Blut, folgt eine Erkrankung – von Furunkeln bis Lungenentzündungen oder Sepsis.

Keimfreie Kliniken?Keimfreie Kliniken gibt es nicht, da Kliniken nicht steril sein können und das Wort „Keime“ eigentlich auch kei-ne Krankheitserreger beschreibt – ein Glossar rund um das Thema Kranken-hausinfektionen.

FoRTSETZuNG AuF SEITE 11

Wie hat sich die Zahl der Frühgeburten ent-wickelt?

Die Zahl der frühgeborenen Kinder hat – trotz der niedrigeren Geburtenrate – auch absolut gesehen zugenommen. Sie ist in den vergangenen Jahren von 7 auf 9 Prozent auf jährlich 60.000 Frühgebo-rene in Deutschland gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem das steigende Alter der Mütter und die Zunahme von Mehrlingsschwangerschaften nach künst-licher Befruchtung. An der MHH hat sich die Zahl der kleinen Frühgeborenen in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Woran liegt das?

Wir hoffen natürlich, dass es auch mit der guten Arbeit der Geburtshilfe und Neonatologie zusammenhängt. Es ist aber sicher auch auf strukturelle Veränderungen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen zurückzuführen, die der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) vorgegeben hat. Die MHH zählt zu den Zentren der höchsten Versorgungs-stufe, sie ist ein „Perinatalzentrum Level 1“: Die Versorgung der schwangeren Frauen und der Frühgeborenen findet in der MHH unter einem Dach statt, und es werden sehr hohe personelle und strukturelle An-forderungen erfüllt. Wir an der MHH sind glücklicherweise in einer besonders privi-legierten Situation, weil wir den Kindern bei jedem Problem mit hoch qualifizierten Teams aller Subdisziplinen helfen können. Es gibt nur wenige Kliniken, in denen eine große Kinder-Chirurgie, Kinder-Kardio-chirurgie, Kinder-Pneumologie, Kinder-Nephrologie, Kinder-Gastroenterologie, Kinder-Hämatologie, eine Neurochirurgie, die Augenheilkunde, HNO und vieles, vie-les mehr vorgehalten werden. Wie sehen die Überlebenschancen aus?

Die Chancen sind viel besser gewor-den. So ist zum Beispiel die Überlebensrate bei Kindern der 24. oder 25. Schwanger-schaftswoche seit dem Jahr 2005 von da-mals 36 auf jetzt 47 Prozent gestiegen. Die biologische „Grauzone“ liegt zwischen der 22. und 24. Schwangerschaftswoche, und

die Frage, ob mit der Intensivbehandlung extrem kleiner Frühgeborener begonnen werden sollte, ist eine ethische Frage, die in verschiedenen Ländern ganz unterschied-lich eingeschätzt wird und letzten Endes nur in der aktuellen Situation im individuel-len ärztlichen Einvernehmen mit den Eltern beantwortet werden kann. Hier scheinen wir aber die Grenze der Lebensfähigkeit er-reicht zu haben, die wir respektieren müs-sen und sollten.Wie entwickeln sich Frühchen?

Die Prognose der Kinder hängt ent-scheidend davon ab, wie viel zu früh sie geboren werden. Es ist alles möglich – von einer fast normalen Entwicklung bis zu schwerster Beeinträchtigung. Zu Anfang ist es meist nicht vorauszusehen, welches dieser Kinder welchen Weg gehen wird. Von den sehr früh geborenen Kindern aus der 24./25. Schwangerschaftswoche ent-wickeln sich 20 Prozent erfreulich gut, ein etwas größerer Anteil erleidet schwere Be-hinderungen. Wir kämpfen für alle und um alle, auch wenn wir immer wieder an Gren-zen stoßen, die wir akzeptieren müssen. Oft bewegen wir uns auf dünnem Eis. Uns ist sehr wichtig, das langfristige Schicksal jedes einzelnen Kindes und seiner Familie im alltäglichen Kampf um das Überleben nicht aus dem Auge zu verlieren.Wie sind denn die Prognosen?

Ab der 34. Schwangerschaftswoche ist die Prognose gut, die meisten Kinder ent-wickeln nur geringe oder keine Beeinträch-tigungen. Je kürzer aber die intrauterine Phase ist, desto höher wird das Risiko für schwere Behinderungen. Von den Frühge-borenen der 24. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht um 400 Gramm überlebt nur jedes fünfte die ersten Wochen ohne schwere Komplikationen und nachfol-gende erhebliche Behinderungen. Ungefähr jedes vierte dieser extrem früh geborenen Kinder muss leider mit schweren neurologi-schen Behinderungen, Seh- und Hörminde-rungen oder Lungenschäden rechnen.Handhygiene ist auf Intensivstationen wichtig – was aber noch?

Das Wichtigste ist ein sehr gut quali-fiziertes Team, das konzentriert und mit Ruhe und Zeit die Kinder versorgen kann. Wichtig ist auch die enge Zusammenar-beit mit der Krankenhaushygiene, die uns sehr engagiert und sehr gut begleitet. Wir halten uns natürlich auch streng an die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes und suchen routinemäßig, systematisch und engmaschig bei allen Kindern nach Kei-men, sodass wir rasch reagieren könnten, falls es ein Problem geben sollte. Doch trotz aller Vorsorgemaßnahmen lassen sich Vorkommnisse wie in Bremen nicht hun-dertprozentig verhindern. Wir können nur alles dafür tun, das Risiko zu minimieren. Was weiß man über das frühe Immunsys-tem?

Eigentlich weiß man wenig über das Im-munsystem des Frühgeborenen. Es ist kaum möglich, bei einem Frühgeborenen mit nur wenigen 100 Gramm Köpergewicht und einem sehr geringen Blutvolumen immu-nologische Untersuchungen durchzufüh-ren. Eine überraschende und von der bis-herigen Lehrbuchmeinung abweichende Erkenntnis ist aber beispielsweise, dass sich die Immunzellen des reifen Neugeborenen – soweit wir das sagen können – phänoty-pisch kaum von denen der Erwachsenen unterscheiden. Wir selber konnten dies mit einer bei uns neu entwickelten Methode, der Chipzytometrie, mit der wir mit nur einem Tröpfchen Blut umfangreiche Un-tersuchungen durchführen können, auch

Mehr Licht als Dunkel Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen der Neonatologie? Ein Gespräch mit Professorin Dr. Gesine Hansen, Direktorin des MHH-Zentrums für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

info10 STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

für sehr kleine Frühgeborene bis zur 23. Schwangerschaftswoche hinunter bestä-tigen. Das hat uns sehr überrascht, denn gleichzeitig wissen wir, dass diese kleinen Kinder enorm anfällig sind für Infektio-nen. Infektionen sind eine der häufigsten Ursachen für den Tod in der Perinatalzeit überhaupt, die insgesamt eine der „gefähr-lichsten Zeiten“ des Lebens darstellt. Das Immunsystem funktioniert noch nicht wie bei reifen Kindern. Bei ihnen übernehmen Haut und Schleimhäute eine Barrierefunk-tion, die die sehr zarten, fast durchschei-nenden Oberflächen von Frühchen nicht bieten.Woran forscht die Neonatologie aktuell?

Die Neonatologie ist immunologisch ein unglaublich spannendes Feld. Mit der Geburt wird das Kind, das im Mutterleib in einer sterilen Höhle geschützt war, ganz plötzlich mit einer Vielfalt von Antigenen und Mikroorganismen konfrontiert, mit denen sich das noch unerfahrene, untrai-nierte Immunsystem des Neugeborenen sofort auseinandersetzen muss. Bei diesen ersten Auseinandersetzungen findet nach neuen Erkenntnissen eine entscheidende Prägung für das ganze weitere Leben statt, die auch für das spätere Krankheitsrisiko jedes Neugeborenen mit ausschlaggebend ist. Interessant ist beispielsweise die Art der mikrobiellen Besiedelung bei und nach der Geburt und die Auseinandersetzung des Immunsystems mit der Gesamtheit der Mikroorganismen. Die Rachenbesiedlung

und die Darmbesiedlung von Neugebore-nen, die später ein Asthma bronchiale ent-wickeln, unterscheiden sich zum Beispiel von Kindern, die kein Asthma entwickeln. Auch der Geburtsmodus entscheidet vieles: Kinder, die auf natürlichem Weg geboren werden, leiden später zum Beispiel deut-lich weniger an Asthma als Kinder nach Kaiserschnittgeburt, wahrscheinlich auch weniger an Zöliakie und Adipositas. Schon Umwelteinflüsse auf die Mutter vor der Konzeption beeinflussen das Leben ihres noch nicht einmal gezeugten Kindes. Dies gilt besonders auch für epigenetische Mo-difikationen – das heißt, Einflüsse auf das „genetische Gedächtnis“. Wir erforschen die Mechanismen der frühen Toleranzent-stehung und der Abwehr, die mit solchen Faktoren eng zusammenhängen. und was ist dabei Ihr Ziel?

Wir suchen nach Möglichkeiten, Kinder sehr früh vor der Entstehung von Krankheit zu schützen, indem wir die frühe immuno-logische Prägung günstig beeinflussen und damit zur Prävention von Krankheit beitra-gen. In unserer Arbeitsgruppe geht es da-bei vor allem um allergische Erkrankungen. In Deutschland leidet daran inzwischen je-des vierte Kind. Da sind neue Wege wirklich wichtig. Sollte es gelingen, Möglichkeiten zu identifizieren, mit denen beim Neuge-borenen schon früh schützende Mecha-nismen induziert werden können, sind wir einen großen Schritt weiter.

Die Fragen stellte Tina Gerstenkorn.

Professorin Dr. Gesine Hansen, Direktorin der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie

1/2013 11STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Infektion: Wenn Krankheitserreger in den Menschen eindringen und sich dort vermehren, spricht man von einer Infektion oder Ansteckung. Im Krankenhaus besteht eine große Herausforderung darin, Patienten vor ihren eigenen Erregern zu schützen: Bei Operationen, beim Spritzensetzen, Legen eines Zugangs oder beim Blutabnehmen können Erreger in den Blutkreislauf des Patienten gelangen – in rund 70 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um patientenei-gene Erreger. Hinzu kommt, dass bei vielen Patienten, beispielsweise im Zuge einer Operation oder einer Chemotherapie, das Immunsystem geschwächt ist. Dann reichen wenige Bakterien für eine Infektion aus, die Ansteckung ist also abhängig von der Dosis. Viren sind dabei aggressiver als Bakterien – besonders das Norovirus. Aggressiv bedeutet hierbei, dass eine geringe Dosis für eine Ansteckung ausreicht. Und unter den etwas trägeren Bakterien gibt es auch ganz beson-ders träge – beispielsweise Salmonellen. Von ihnen brauchen ansonsten Gesunde schon eine recht hohe Dosis, um zu erkranken.

Kolonisation: Haut und Schleimhäute wie beispielsweise die Darmschleimhaut sind mit zahlreichen Bakterien kolonisiert. Gut so! Denn dadurch baut sich ein Säure-schutzmantel auf, der vor dem Eindringen von unerwünschten Stoffen schützt. Und dank der Darmflora funktioniert unser Stoffwechsel. Zudem braucht sie Platz und Nahrung und verdrängt so auch Krankheitserreger. Die Darmflora besteht übrigens aus etwa 400 verschiedenen Bakterienstämmen, sie wiegt etwa ein Kilogramm. Ist die Haut oder Schleim-haut verletzt, können diese (Schleim-)Hautbakte-rien in den Organismus eindringen und eine Infektion verursachen. Beispielsweise entzündet sich die Haut, wenn Staphylococcus aureus eindringt. Bei geschwächten Patienten können diese Bakterien in Verbindung mit Multiresistenzen sogar lebensbedrohend sein.

Kontamination: Wenn Erreger nicht da sind, wo sie hingehören, spricht man von Kontamination. Sitzen beispielsweise Darmkeime auf der Fingerspitze und wer-den diese in eine Wunde gerieben – etwa beim Aufkratzen eines Pickels –, ist die Haut kontaminiert, und man hat sich selbst infiziert.

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Eigentlich klingt es paradox: Einerseits haben zu früh geborene Babys heute sehr gute Überlebenschancen, anderer-

seits kann eine Infektion mit einem norma-lerweise harmlosen Bakterium für sie schnell tödlich verlaufen. Schuld daran ist die be-sondere Situation der Frühchen: Wenn sie auf die Welt kommen, sind sie noch nicht auf das Leben außerhalb des Mutterleibs vorbereitet. Die Organe sind nicht voll aus-gebildet, sodass medizinische Eingriffe und ein manchmal monatelanger Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig sind. Ohne-hin schon schwach, haben Frühgeborene auch noch ein unreifes Immunsystem. Infek-tionen sind dadurch nur schwer, manchmal auch gar nicht zu verhindern.

Im Mutterleib lebt ein Fötus in einer steri-len Umgebung, abgeschirmt von Bakterien, Viren und Allergien auslösenden Stoffen. Die Abwehr von Krankheitserregern wäh-rend der Schwangerschaft übernimmt das mütterliche Abwehrsystem. Das Immunsys-tem des Fötus funktioniert völlig anders als das eines Erwachsenen. Es erkennt zwar

fremde Eiweiße und Zellen, akzeptiert diese aber. Das muss auch so sein, denn sonst würde es zu Abstoßungsreaktionen ge-genüber Zellen der Mutter oder auch den eigenen Zellen von sich neu entwickelnden Organen kommen. Erst im letzten Drittel der Schwangerschaft beginnt das Immun-system des Kindes umzulernen. Im Ge-burtskanal kommt das Baby dann erstmals mit Erregern in Kontakt. Nach der Geburt folgen Bakterien, Viren und Pilze aus der Umwelt, besonders die des familiären Um-felds. Dieser Kontakt ist wichtig, weil so die Haut und der Darm mit Bakterien besiedelt werden können. Dadurch baut sich nach und nach die Immunabwehr auf, und ein „immunologisches Gedächtnis“ kann sich im Laufe der ersten Lebensjahre entwickeln. Gesunde, zum errechneten Termin gebo-rene Säuglinge überstehen Infekte in die-ser Zeit besser, da ihr Immunsystem schon ausgereifter und damit funktionstüchtiger ist. Bei Frühchen ist das anders: „Wenn sie auf die Welt kommen, sind die Zellen des Immunsystems zwar vorhanden, aber noch

nicht in der Lage, ausreichend Antikörper zu produzieren“, erklärt Dr. Almut Meyer-Bahlburg. Sie arbeitet als Ärztin im Bereich der pädiatrischen Immunologie in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Neonatologie und Allergologie und erforscht im Labor die B-Lymphozyten von Früh- und Neugebore-nen. „Das Immunsystem von Frühgebore-nen muss sich erst noch entwickeln und ist noch unreifer als das von anderen Neuge-borenen“, sagt sie.

Auf den Frühchen-Stationen versuchen Ärzte und Schwestern, den Winzlingen ei-nen Ersatz für die natürliche Entwicklung

info12 STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Fast schutzlos Frühgeborene haben ein

unreifes Immunsystem.

Der Brutkasten und all die

Technik drumherum ahmen

den schützenden Mutterleib nach.

Jeder Kontakt mit

der Außenwelt birgt Risiken –

und ist doch so wichtig

Von medizinischen Geräten umringt: Papa Claudius kuschelt auf der Station 69 mit seinem Sohn Max.

Infektionen auf Frühgeborenen-Stationen bestimmen immer wie-der die Schlagzeilen in den Medien. Tatsächlich ist die Häufigkeit von Infektionen bei Frühgeborenen in den vergangenen Jahren aber gesunken. Das belegen die Zahlen des Surveillance-Systems NEO-KISS. Dabei handelt es sich um eine bundesweite Referenz-datenbank, in der die Daten erfasst, miteinander verglichen und bewertet werden. An diese Referenzdatenbank sind 230 neona-tologische Intensivstationen angeschlossen – auch die MHH.

Das Ziel von NEO-KISS ist es, aus den Vergleichsdaten Präven-tionsmaßnahmen abzuleiten und die Infektionsrate bei Frühge-borenen zu senken. Da die meisten Infektionen bei Frühchen

mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm auftreten, wird die Surveillance auf diese Patientengruppe beschränkt. Erfasst werden Daten zu Blutvergiftung, Lungenentzündung und zur nekrotisierenden Enterocolitis (NEC). Laut NEO-KISS lag die In-fektionsrate von 2007 bis 2011 bei diesen Babys bei drei Infek-tionen pro 1.000 Behandlungstage. Bei Frühchen, die weniger als 500 Gramm wogen, betrug die Rate zehn Infektionen pro 1.000 Behandlungstage. Gegenüber dem Zeitraum von 2001 bis 2006 entspricht das einem Rückgang von 10 bis 25 Prozent. Die Daten zeigen aber auch, dass eine vollständige Vermeidung von Infektionen nicht möglich ist. tg

Weniger Infektionen in den vergangenen Jahren

1/2013 13STARTHILFE FÜR DAS LEBEN

Keim bezeichnet das Stadium eines Lebewesens, aus dem sich das erwachsene Lebewesen entwickelt – zum Beispiel bei Pflanzen die sich aus dem Keimling ent-wickelnde Jungpflanze. Krankheitserreger sind keine „Keime“, sondern „Erreger“.

Multiresistente Bakterien sind nicht ansteckender als andere Bakterien, aber widerstandsfähig gegenüber Antibiotika – zum Beispiel MRSA, der Methicillin-resis-tente Staphylococcus aureus. Bei Gesunden ist das meist kein Problem. Doch bei im-munschwachen Menschen oder Patienten, die etwa mit einem Katheter, Beatmungs-gerät oder einer Nahrungssonde versorgt werden müssen, können sich diese Bakteri-en gut ausbreiten und beispielsweise Wund- und Atemwegserkrankungen sowie Blutver-giftung verursachen. Wenn Bakterien gegen wichtige Antibiotika resistent werden, sind sie besonders schwer zu beseitigen. Rund 25 Prozent der Bakterien vom Typ MRSA sind gegen zahlreiche Antibiotika resistent, nur noch 18 Prozent mit Penicillin eliminierbar. Besonders in Kliniken gibt es multiresistente Erreger – weil Kranke aufeinandertreffen, bei denen häufig auch invasive Maßnah-men und Antibiotika eingesetzt werden.

Nosokomiale Infektionen sind Infekte, die Patienten während ihres Aufenthaltes im Krankenhaus erwerben – beispielsweise Harnwegs- oder Wundinfektionen sowie Blutvergiftungen und Lungenentzündung. Oft sind Venenkatheter, invasive Beatmung und Operationen die Ursache. In Deutsch-land bekommen etwa 3,5 Prozent aller Patienten auf Allgemeinstationen eine Krankenhausinfektion, auf Intensivstatio-nen sind es zirka 15 Prozent. Bei wiederum etwa 15 Prozent der auftretenden Infektio-nen sind multiresistente Erreger im Spiel.

Steril bedeutet „absolut frei von Erre-gern“. Das können nur Gegenstände sein, weil dazu physikalische Verfahren wie Abkochen, Autoklavieren, Dampfsterili-sieren oder Gamma-Strahlen nötig sind. Wenn invasive Eingriffe, wie beispielsweise Operationen oder Blutabnahmen, vorge-nommen werden, muss die Erregerlast so minimal wie möglich sein. Dafür werden medizinische Instrumente, Kleidung und Handschuhe sterilisiert. So können 10.000 unterschiedliche Erreger abgetötet werden. Beispielsweise sind OP-Instrumente steril – solange sie verpackt sind. bb

Das Glossar entstand mit unterstützung von Professorin Dr. Iris Chaberny, Leiterin der MHH-Krankenhaus-hygiene.

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im Bauch der Mutter zu schaffen. Der Brutkasten ahmt das Mikroklima der Ge-bärmutter nach. Über Schläuche in Mund, Nase und Armen werden die Kleinen künst-lich ernährt und beatmet oder bekommen darüber Arzneimittel verabreicht. Rund um die Uhr sind viele Handhabungen nötig, um die kleinen Patienten zu versorgen. Doch alle diese Bemühungen bergen auch Risiken. „Jeder künstliche Zu-gang in den Körper und jeder persönliche Kontakt ist eine potenzielle Infektionsquelle“, sagt Dr. Meyer-Bahlburg. Ge-genstände aus Plastik, bei-spielsweise Schläuche, die in den Körper führen, und int-ravenöse Zugänge können zu Übertragungswegen werden. Darüber hinaus sind der Mund, die Ohren, die Augen und be-sonders die Haut Einfallstore für unerwünschte Mikroorganismen. Die Haut und die Schleimhaut der Kleinen sind sehr empfindlich und verfügen noch nicht über den schützenden sauren pH-Wert. „Für Frühchen stellen in erster Linie die typischen Krankenhauskeime wie beispiel-weise die Methicillin-resistenten Staphy-lococcus-aureus-Stämme eine Gefahr dar. Aber auch an sich ungefährliche Bakterien, etwa der normalen Hautflora, können zu ernsten Infektionen führen“, erläutert die

Ärztin. Die häufigsten im Krankenhaus erworbenen Infektionen bei Frühgebore-nen sind Blutvergiftung und Lungenent-zündung. Sehr gefährlich für Frühchen ist auch die nekrotisierende Enterocolitis, eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, deren Ursache noch nicht endgültig geklärt ist.

Je jünger und kleiner diese Kinder sind und je länger sie auf der Frühchensta-

tion versorgt werden müssen, desto höher ist die Infektan-fälligkeit. Trotzdem wäre eine sterile Umgebung ungesund für sie, das Immunsystem be-käme dann überhaupt keine Impulse, sich auszubilden. Deshalb ist auf Frühchenstati-onen auch das „Känguruhen“ erwünscht. Dabei liegen die Babys auf der Brust der Mut-ter oder des Vaters und kön-nen deren Herzschlag hören

und intensiven Hautkontakt erleben. Das fördert nicht nur die emotionale Bindung zwischen Kind und Eltern. So wird auch das Immunsystem durch familiäre Bakte-rien stimuliert. In der Klinik kommen die Kleinen aber zwangsläufig auch mit ande-ren Erregern in Kontakt. Durch strikte und sorgfältige Hygienemaßnahmen kann das Risiko einer Infektion reduziert werden – hundertprozentig ausgeschlossen werden kann es aber nie. tg

Dr. Almut Meyer-Bahlburg

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Die Medizinische Hochschule Hanno­ver (MHH) ist Deutschlands größtes Transplantationszentrum. 2012 ver­

pflanzten die Chirurgen 423 Organe. Die Zahl der Transplantationen nahm damit leicht um knapp 3,0 Prozent ab – 2011 waren es 436 Spenderorgane gewesen. Bei Lebertransplantationen gab es aber einen Zuwachs um 16 Prozent auf 101 Transplan­tationen. Bundesweit war die Zahl der ge­spendeten Organe sogar um 10,8 Prozent auf 3.511 zurückgegangen. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation sieht einen Zusammenhang mit den Manipulationsvor­würfen an den Transplantationszentren in Göttingen, Regensburg und München. Dort sollen Mediziner Daten manipuliert und da­mit ihren Patienten schneller zu einer Spen­derleber verholfen haben.

Prüfkommission war im Dezember in der MHH

Eine Kommission, eingesetzt von Bun­desärztekammer, Deutscher Kranken­hausgesellschaft und GKV­Spitzenverband, prüft derzeit alle 47 deutschen Transplan­tationszentren. Anfang Dezember war das Expertenteam in die MHH gekommen – und hatte keine Auffälligkeiten gefunden. „Das Ergebnis hat unsere interne Untersuchung der Innenrevision bestätigt“, sagt MHH­Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, zu­ständig für das Ressort Krankenversorgung. „Unsere Ärztinnen und Ärzte tun alles, um ihren Patientinnen und Patienten zu helfen, aber natürlich bleiben sie im rechtlichen

Rahmen.“ Die Manipulationsvorwürfe ge­gen einzelne Kliniken hätten das Vertrauen der Menschen in die gesamte Transplantati­onsmedizin schwer erschüttert, ergänzt der Vizepräsident. „Wir müssen jetzt alles dafür tun, um dieses Vertrauen zurückzugewin­nen.“ Das bedeutendste Problem seien die langen Wartezeiten der Patienten auf ein Spenderorgan, betont Dr. Tecklenburg. „In der MHH warten mehr als 1.000 Patienten auf ein Spenderorgan.“ Wegen der Ver­dachtsfälle in Göttingen, Regensburg, Mün­chen und mittlerweile auch Leipzig sei die Spendenbereitschaft gesunken – damit ver­längert sich die Wartezeit der Patienten. „Als Folge steigt die Zahl der Patienten, die wäh­rend des Wartens auf ein Organ sterben.“

Transplantationen sind in der MHH schon immer Teamarbeit gewesen – dass immer mindestens drei Ärzte involviert sind, ist Standard. Die beiden MHH­Transplan­tationskliniken haben die zum 9. Dezem­ber 2012 neu eingeführte Richtlinie der Bundesärztekammer umgesetzt: Nunmehr gehört ein zusätzlicher, fachlich unabhän­giger Mediziner der Transplantationskonfe­renz an. Die MHH erfüllt damit die Forde­rungen nach einem Sechs­Augen­Prinzip.

Starker Anstieg bei Lebertransplantationen

In der Klinik für Allgemein­, Viszeral­ und Transplantationschirurgie von Direktor Pro­fessor Dr. Jürgen Klempnauer wurden im vergangenen Jahr 171 Nieren verpflanzt, 44 davon waren eine Lebendspende (2011:

197 Nieren, davon 59 Lebendspenden). Die Zahl der transplantierten Lebern stieg 2012 auf 101 Spenderorgane an, davon 13 Lebendspenden und 16 Splitlebern (2011: 87 Lebern, davon 8 Lebendspenden und 10 Splitlebern). „Wir freuen uns besonders über dieses gute Ergebnis, insbesondere, da die Rahmenbedingungen, vor allem für die Lebertransplantation, in Deutschland zuneh­mend problematisch geworden sind“, sagt Professor Klempnauer. „Wie bisher werden wir uns auch in Zukunft mit maximalem Einsatz unter Einhaltung aller Vorgaben für das Wohl unserer Patienten einsetzen.“

Europas größtes Zentrum für Lungentransplantationen

Die Ärzte der Klinik für Herz­, Thorax­, Transplantations­ und Gefäßchirurgie von Professor Dr. Axel Haverich transplantierten 2012 16­mal ein Herz, siebenmal Herz­ und Lunge und 128­mal die Lungen. Im Jahr 2011 waren es 21 Herz­, fünf Herz und Lungen­ und 126 Lungentransplantatio­nen. Im vergangenen April 2012 führten die Chirurgen die erste Lebendlungenspende in Deutschland durch, seither kam dieses Le­bendspende­Programm bei zwei Patienten zum Tragen. Die MHH ist weltweit eines der größten Zentren für Lungentransplantatio­nen und das größte in Europa. „Wir sind stolz auf die erreichten Zahlen. Die guten Ergebnisse der Transplantation sind Resultat unserer Innovationskraft und der vorbildli­chen interdisziplinären Zusammenarbeit“, meint Professor Haverich. stz

Die MHH bleibt Deutschlands größtes TransplantationszentrumMit 423 Organtransplantationen in 2012 sinkt die Gesamtzahl nur leicht

transplantationen sind immer teamarbeit.

1/2013 NameN uNd NachrichteN 15

Die Medizinische Hochschule Hanno­ver (MHH) hat einen neuen Präsiden­ten: Professor Dr. Christopher Baum

übernimmt am 1. April 2013 das Amt von Professor Dr. Dieter Bitter­Suermann. Das gab das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur heute bekannt. Professor Baum ist seit 2007 Forschungsde­kan der MHH. Der 50­Jährige leitet zudem das Institut für Experimentelle Hämatolo­gie. „Die MHH leistet dank ihrer hervor­ragenden Mitarbeiter, Studierenden und Auszubildenden und auch aufgrund ihrer besonderen Struktur einen bedeutenden Beitrag für die Medizin und die Lebenswis­senschaften, bestens aufgestellt in der Prä­sidentschaft von Professor Bitter­Suermann. Ich freue mich sehr auf die anstehenden

Aufgaben in der Gestaltung und Entwick­lung unserer Hochschule, in einer sorgsam abgewogenen Kombination aus Innovation und Tradition“, sagt Professor Baum.

„Ich kenne Professor Baum nun seit sei­nem Wechsel an die MHH vor 13 Jahren und habe seinen akademischen und wis­senschaftlichen Steilflug in dieser Zeit aktiv begleitet. Herr Baum hat eine Fülle von not­wendigem Rüstzeug und Talenten für das Präsidentenamt im Tornister, und ich freue mich für ihn und für die MHH über seine Wahl“, betont Professor Dr. Dieter Bitter­Suermann. Der 75­Jährige ist seit April 2004 im Amt und ältester Präsident einer deutschen Hochschule. Professor Bitter­Suermann hatte im Jahr 2010 die Verlän­gerung seiner Amtszeit an eine Verkürzung

der Amtsperiode bis zum 31. März 2013 geknüpft.

Professor Christopher Baum ist ein welt­weit renommierter Forscher der Zell­ und Gentherapie im blutbildenden System und gehört mit seinem Institut dem erfolgrei­chen Exzellenzcluster REBIRTH an. Er ist zudem stellvertretender Koordinator des Exzellenzclusters zu Regenerativer Medi­zin. Als Forschungsdekan leitet er die For­schungskommission der MHH und gehört als beratendes Mitglied dem Senat an.

Der in Marburg/Lahn geborene Baum studierte von 1982 bis 1989 Medizin in Es­sen, Freiburg und Hamburg. Er promovierte 1991 im Universitätsklinikum Hamburg­Ep­pendorf (UKE), wo er bis 1993 als Wissen­schaftlicher Mitarbeiter tätig war. Von 1993 bis 1996 arbeitete er am Heinrich­Pette­In­stitut der Universität Hamburg in der Abtei­lung für Zell­ und Virusgenetik. 1999 erhielt er die Habilitation im Fach Molekulare Me­dizin an der Universität Hamburg und war bis zum Jahr 2000 Wissenschaftlicher Mit­arbeiter in der Knochenmarktransplantation des UKE. Im Jahr 2000 wechselte Professor Baum nach Hannover an die MHH und hatte bis 2005 die C3­Stiftungsprofessur für Stammzellbiologie in der Abteilung für Hämatologie, Hämostaseologie und Onko­logie inne. Von Juli 2003 bis 2009 war er zusätzlich als Adjunct Associate Professor im Department of Experimental Hemato­logy, Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, Cincinnati, Ohio (USA) tätig. Seit April 2006 ist er W3­Professor und leitet das Institut für Experimentelle Hämatologie der MHH. stz

Professor Dr. Christopher Baum wird MHH-PräsidentProfessor Dr. Dieter Bitter­Suermann scheidet Ende März aus dem Amt aus

Führungswechsel: mhh-Präsident Professor dr. dieter Bitter-Suermann scheidet ende märz aus dem amt, Professor dr. christopher Baum wird sein Nachfolger.

Die 13 Senatorinnen und Senatoren der MHH haben in der 494. Senatssitzung am 12. Dezember mit sieben zu sechs Stim­men für den Verbleib der Hochschule in der bisherigen Rechtsform einer Anstalt öffentlichen Rechts gestimmt, also eines rechtlich unselbstständigen Betriebes des Landes Niedersachsen. Damit lehnte der Senat den Wunsch des Präsidiums und insbesondere des Präsidenten Professor

Dr. Dieter Bitter­Suermann ab, der Ende 2011 die Diskussion über einen Weg hin zu einer Stiftungshochschule neu entfacht hatte. Bereits im Dezember 2002 hatte der damalige Senat den ersten Versuch, Stiftungsuniversität werden zu wollen, scheitern lassen.

Professor Bitter­Suermann hatte im MHHinfo mit seinem Grußwort zum Jah­reswechsel 2011/2012 die Diskussion

angestoßen, da er in einer Stiftung die Chancen für eine Weiterentwicklung der MHH „in Freiheit und Eigenbestimmung ohne ein einziges Risiko“ sieht. Da er sein Amt zum 31. März 2013 aufgibt, stand er zu keinem Zeitpunkt in dem Geruch einer persönlichen Vorteilsnahme. Doch die Se­natorinnen und Senatoren wollten in der Mehrheit den Argumenten nicht folgen und lehnten weitere Schritte ab. sz

Senat stimmt gegen Stiftung – MHH bleibt Landesbetrieb

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Für Oskar und für Victoria ist dieser 27. November ein ganz besonderer Tag – und nicht nur für sie: Bundeskanzlerin

Dr. Angela Merkel besucht die Medizinische Hochschule. Oskar ist zehn und hatte be­reits als Baby in der HNO­Klinik ein Cochlea­Implantat erhalten. Die neun Jahre ältere Victoria war in der Klinik für Herz­, Thorax­, Transplantations­ und Gefäßchirurgie mit einer mitwachsenden biologischen Herz­klappe versorgt worden. Hörforscher Pro­fessor Dr. Thomas Lenarz und Herzchirurg Professor Dr. Axel Haverich hatten sich je einen ihrer Patienten zur Seite gestellt, um der Kanzlerin zu verdeutlichen, dass an der MHH Spitzenforschung bis zur Anwendung weiter verfolgt wird.

Die Idee ging auf: „Ich bin sehr beein­druckt von diesem Juwel hier in Hannover“, sagte Dr. Merkel nach ihrem gut eineinhalb­stündigen Besuch der Hochschule. „Hier gibt es unendlich viele motivierte Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter, die zu diesem

Erfolg beitragen.“ Die Bundeskanzlerin war auf Einladung von Niedersachsens Minis­terpräsident David McAllister an die MHH gekommen, wo zeitgleich auch das nieder­sächsische Landeskabinett tagte. MHH­Prä­sident Professor Dr. Dieter Bitter­Suermann präsentierte den Gästen Spitzenforschung und ­krankenversorgung aus den beiden Exzellenzclustern zu den Themen Hören und Regenerative Medizin. Eineinhalb Stunden lang tauchten die Kanzlerin und McAllister tief ein in die Welt der MHH – und mit ihnen knapp 50 Reporter, Fotogra­fen, Kameraleute und Hörfunkjournalisten.

Den Auftakt machte der Cluster Hea­ring4all. Seit 28 Jahren geben MHH­Ärzte ertaubten Menschen mit Cochlea­Implanta­ten das Gehör wieder zurück oder eröffnen damit Patienten, die noch nie hören konn­ten, die Welt der Geräusche und Sprache. Mit 6.000 dieser Eingriffe ist die MHH das weltweit größte Cochlea­Implantat­Zent­rum. 2012 war die Hörklinik von Professor

Dr. Thomas Lenarz in der Exzellenzinitiative erfolgreich und wird seither gefördert. Der Professor erklärte der Kanzlerin, wie ein solches Innenohrimplantat funktioniert: 22 elektrische Kontakte ersetzen 3.000 Sin­neszellen im Innenohr.

Und dann kam die große Stunde von Oskar. Der Zehnjährige hatte als Kleinkind ein Cochlea­Implantat erhalten, ihm blieb dadurch die Gehörlosigkeit erspart. „Bist du gut in der Schule?“, will Angela Merkel von ihm wissen. Oskar bejaht. Er hat seine Schule, ein Gymnasium in Hannover, extra wegen des Kanzlerinnenbesuchs heute eher verlassen dürfen – gleich nach einer Lateinarbeit. Kameras surren, Fotoapparate klicken. Die Kanzlerin möchte noch wissen, wie sein Hören im Alltag funktioniert. „Ich denke schon, dass ich alles mitkriege“, ant­wortet Oskar, „nur wenn jemand flüstert, verstehe ich das manchmal nicht.“

Zweite Station auf der Tour durch die Hochs chule war der Exzellenzcluster REBIRTH zu

„Ich bin sehr beeindruckt von diesem Juwel“Mit Angela Merkel hat zum ersten Mal ein deutscher Regierungschef

die MHH besucht. Die Bundeskanzlerin war so beeindruckt,

dass sie zwei Begegnungen in ihrer Neujahrsansprache erwähnte

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©fotolia.co

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Regenerativer Medizin, der seit 2006 ge­fördert wird. Dort zeigten Professor Dr. Axel Haverich und seine Forschergruppen, dass für sie Innovation Exzellenz bedeu­tet – etwa das Organ Care System (OCS) für Lungen. Völlig unerschrocken sah sich die Kanzlerin die Schweinelunge an, die zu Demonstrationszwecken im OCS ventiliert wurde. Das System haben die MHH­Forscher so weiterentwickelt, dass sie jetzt Spenderlungen bis zu 24 Stunden außerhalb des menschlichen Körpers „am Leben“ halten können. „So erreicht das Spenderorgan den Empfänger in einem deutlich besseren Zustand“, betonte Pro­fessor Haverich.

Doch damit nicht genug: Dass Sport verjüngt, weil man das biologische Alter der Immunzellen verringern kann, inte­

ressiert Angela Merkel genauso wie das aus iPS­Zellen gezüchtete, funktionsfähige menschliche Herzgewebe. Sichtlich beein­druckt ist die Kanzlerin von Victoria. Die 18­Jährige hat in der MHH eine mitwach­sende Herzklappe erhalten. Bei der von Professor Haverich und seinem Team ent­wickelten Methode werden die Zellen aus menschlichen Spenderklappen in Spezial­labors entfernt, sodass nur noch das Ge­rüst aus der Stützsubstanz Kollagen bleibt. Nach der Implantation werden die Klappen vom Empfängerorganismus besiedelt. Die Vorteile: Diese Herzklappen werden nicht abgestoßen, halten voraussichtlich ein Le­ben lang und wachsen bei Kindern sogar noch mit.

Welch bleibenden Eindruck die MHH bei der Bundeskanzlerin hinterlassen hat, zeigte

sich zur Jahreswende. In ihrer Neujahrsan­sprache nahm sie Bezug auf ihren Besuch. „Ich habe vor Kurzem einen zehnjährigen Jungen kennengelernt, der fast taub zur Welt kam. Dann erhielt er ein hochmoder­nes Implantat. Heute kann er Musik hören und ohne Probleme die Schule besuchen“, erklärte Angela Merkel. „Ich bin auch einer jungen Frau begegnet, die seit drei Jahren mit einer mitwachsenden Herzklappenpro­these lebt. Damit kann sie Sport machen und ein normales Leben führen. Das sind kleine medizinische Wunder. Sie sind der Erfolg unserer Forscher.“ stz

Beeindruckt von der Forschung:angela merkel mit Prof. Bitter-Suermann, Prof. Lenarz und Oskar (von links) sowie mit Prof. haverich und dem OSc (oben).

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Der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat am Donnerstag

(20. Dezember) beim ersten Spatenstich für das neue Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) die Kooperation von Medizinern und Ingenieuren zum Wohle der Patienten gelobt. „Mit insgesamt 15 erfolgreichen Forschungsbauten seit 2007 belegt Niedersachsen hinter Baden­Würt­temberg und vor Bayern bundesweit einen Spitzenplatz“, sagte er weiter. „Auch der Neubau des Niedersächsischen Zentrums für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung – NIFE – wird vom Wissen­schaftsrat als Forschungsbau anerkannt und gefördert. Das zeigt: Niedersachsen ist er­folgreich in der Hochleistungsforschung. Es ist auch ein Beleg für die gute Zusammenar­beit unseres Wissenschaftsministeriums mit den Hochschulen. Der Neubau des NIFE ist dabei ein weiterer Meilenstein.“

Die Kosten für den Neubau betragen 60 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen und der Bund investieren jeweils 27 Milli­onen Euro. Der Ministerpräsident dankte der Brauckmann­Wittenberg­Herz­Stiftung, die das Projekt mit weiteren sechs Millio­nen Euro unterstützt. Auf einer Laborfläche von 7.000 Quadratmetern werden Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Leibniz Universität Hannover, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Han­nover und des Laser Zentrums Hannover

innovative Implantate und Strategien im Kampf gegen Implantat­assoziierte Infekti­onen entwickeln.

NIFE ist das erste gemeinsame biomedi­zintechnische Großprojekt der drei hanno­verschen Hochschulen. „Es ist das Sahne­häubchen auf einer Entwicklung, die schon vor mehr als zehn Jahren begonnen hat“, sagte MHH­Präsident Professor Dr. Dieter Bitter­Suermann. Zwei Sonderforschungsbe­reiche, in deren Fokus die Entwicklung von biokompatiblen Implantaten stehe, und die Exzellenzcluster REBIRTH zu Regenerativer Medizin und Hearing4all zur Hörforschung belegten die hervorragende Grundlagenfor­schungsexpertise und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. NIFE­Vorstandssprecher Dr. Manfred Elff betonte, dass die einzigartige Konstellation eines international anerkann­

ten Exzellenzprofils im Bereich der translatio­nalen Implantatforschung mit dem Neubau nun auch eine eigene Adresse bekommen werde. „Dadurch wird – wahrscheinlich weltweit erstmals – hier in Hannover die Voraussetzung für die Entwicklung inno­vativer Implantate über viele Organsysteme mit deutlich verbesserter Funktionalität und Langzeitverträglichkeit geschaffen“, sagte Dr. Elff.

Die Verbundpartner bündeln in dem Neubau mit einer Gesamtfläche von 13.200 Quadratmetern ihre Forschungskompe­tenzen. Die MHH bringt ihre Expertise der Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Biomedizintechnik, Regenerative Medizin und Immunologie/Infektiologie ein, die Leibniz Universität Hannover steuert ihr Fachwissen in den Bereichen Ingenieur­ und Materialwissenschaften bei, hinzu kommen die biologischen Prüfmodelle der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Expertise des Laser Zentrums Hannover. Der­zeit sind die Forscher noch auf 18 Institute an acht Standorten über die Region Han­nover verteilt, von 2015 an sollen die 300 Wissenschaftler – darunter 80 Ingenieure und Physiker – dann am Stadtfelddamm unter einem Dach arbeiten. „Das ist ein­malig in Deutschland, sonst hätte der Wis­senschaftsrat das Projekt nicht gefördert“, betonte Professor Dr. Bitter­Suermann. „Das wird der anwendungsnahen Implantatfor­schung einen neuen Schub geben.“ stz

Erster Spatenstich für NIFEMinisterpräsident: Neues Forschungszentrum für 60 Millionen Euro ist weiterer Meilenstein. Biomedizintechnik und Implantate stehen im Mittelpunkt

erster Spatenstich: Professor dr. erich Barke, hans-Gerd aper, david mcallister, elke Breier, Professor dr. dieter Bitter-Suermann, dr. man-fred elff, und dr. Gerhard Greif (von links).

1/2013 NameN uNd NachrichteN 19

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Der Rohbau für das neue Zentrallabor und die Transfusionsmedizin ist abgeschlossen

Mehr Effizienz durch optimale Abläufe, mehr Synergieeffekte: Die klinische

Diagnostik und das Institut für Transfusi­onsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) rüsten sich für die Zu­kunft. Im Januar war Richtfest im Beisein von Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka. „Erstmals wird es möglich sein, die Diagnostik unter einem Dach zu bündeln. Der Vorteil ist, dass die Untersu­chungsergebnisse noch schneller beim Pa­tienten ankommen. Und Zeit, das wissen wir, kann Leben retten. 26 Millionen Euro sind daher eine exzellente Investition in Gesundheit“, sagte die Ministerin.

Die Baukosten von 26 Millionen Euro werden vom Land Niedersachsen vorfi­nanziert. 25,3 Millionen Euro muss die MHH nach der Fertigstellung über zehn Jahre refinanzieren. Im Januar 2014 soll das Gebäude endgültig fertiggestellt sein. Der Neubau besteht aus zwei Geschossen sowie einer Versorgungsebene, insgesamt eine Nutzfläche von etwa 5.200 Quadrat­metern.

Das obere Stockwerk wird künftig das neue Zentrallabor der klinisch­diagnosti­

schen Laboratorien der MHH beherber­gen, die bislang über den Campus verteilt waren. Die Teams der Institute für Klini­sche Chemie und Virologie, die Kliniken für Hämatologie, Hämostaseologie, On­kologie und Stammzelltransplantation, für Gastroenterologie, Hepatologie und En­dokrinologie sowie für Immunologie und Rheumatologie werden dort eng zusam­menarbeiten. „Durch den Neubau können wir viele verstreute Labore konzentrieren und so Doppelstrukturen abschaffen. Als Folge werden die Kosten pro Laborpara­meter in der MHH sinken, die Wartezeit wird verkürzt, und die Diagnostik steht den behandelnden Ärztinnen und Ärzten

schneller zur Verfügung“, erklärte MHH­Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg. Insgesamt werden in den klinisch­diagnos­tischen Laboratorien bislang etwa sechs Millionen Analysen pro Jahr durchgeführt. Der gemeinsamen Probeannahme wird sich eine große „Laborstraße“ anschließen, in der die Mehrheit der Proben wie zum Bei­spiel Blutserum oder ­plasma weitgehend automatisch untersucht wird – größtenteils im 24­Stunden­Betrieb.

In das untere Stockwerk zieht das Ins­titut für Transfusionsmedizin. Hier werden zum Beispiel die Labore für immunhämato­logische und genetische Untersuchungen größer und besser aufgeteilt sein. sc

Es ist gerichtet

Zufrieden: ministerin Prof. dr. Johanna Wanka, dr. andreas tecklenburg, Prof. dr. dieter Bitter-Suer-mann sowie Polier dietmar Weberstedt.

NameN uNd NachrichteN info20

Das Beschwerdemanagement hat sich neu aufgestellt

Wo immer Menschen arbeiten, passieren Fehler oder entste­hen Missverständnisse. Nichts

ist schlimmer für eine Klinik, als über den Ärger der Patienten nichts zu erfahren – denn dann kann sich auch nichts ändern. „Beschwerden sind in der MHH ausdrück­lich erwünscht“, betont Marion Wenig, zu­ständig für Patientenbeschwerden, „denn sie liefern wichtige Informationen, um un­sere Qualität und Leistung zu erhöhen.“

Anfang des Jahres hat sich das Be­schwerdemanagement personell und strukturell neu aufgestellt, nachdem das „alte“ Team mit Hulle Hartwig und Udo Schnaube in den Ruhestand gegangen ist. Das Patientenbeschwerdemanagement mit Marion Wenig sowie das Mitarbeiter­beschwerdemanagement mit Katja Wil­lenbrink sind nun zentral in der Abteilung Unternehmensentwicklung organisiert. „Unser erstes Ziel ist es, die Kundenzufrie­denheit durch neutrale Klärung des Sach­

verhaltes und individuelle Maßnahmen wieder herzustellen“, sagt Marion Wenig. Der zweite Blick richtet sich auf die Struk­turen. „Wir schauen, ob und wo es hakt, wie die Arbeitsabläufe sind und wie man die Prozesse optimieren kann“, ergänzt Katja Willenbrink.

Menschlich reagieren, professionell agieren – nur so kann ein zeitgemäßes Beschwerdemanagement funktionieren. „Das Ganze ist ein strukturierter Prozess, der für den Beschwerdeführer jederzeit transparent und verlässlich ist“, erklärt Ma­rion Wenig. Sind Beschwerden nicht direkt vor Ort zu lösen, nimmt sie das Anliegen auf. Der Beschwerdeführer bekommt eine Empfangsbestätigung, und der Sachver­halt wird der zuständigen Abteilung mit der Bitte um Stellungnahme innerhalb von 14 Werktagen zugeleitet. Diese wird dann nach einer Überprüfung an den Beschwer­deführer gesendet. Und was sind die häu­figsten Beschwerden? Bei Patienten und Angehörigen geht es um Wartezeiten auf Operationen, um Arztbriefe, die auf sich warten lassen, Ambulanzen, die schwer zu erreichen sind, oder unfreundliches Per­

sonal. Jede Beschwerde, aber auch Anre­gungen, Lob und Anfragen werden an die Klinikdirektoren oder an die Geschäftsfüh­rung der Pflege weitergeleitet.

Die Mitarbeiterbeschwerden drehen sich um Dinge wie die Lage der Raucher­points oder nicht geleistete Reparatur­aufträge. Auch diese Anliegen werden in einem strukturierten Prozess bearbeitet. „Nur für Personalfragen sind wir nicht zu­ständig, leiten sie aber weiter, wenn sie bei uns eingehen“, sagt Katja Willenbrink. Bei der Bearbeitung der Beschwerden ist eine abteilungsübergreifende Kommunikation unerlässlich. „Wir arbeiten mit vielen Be­reichen eng zusammen – Rechtsabteilung, Qualitätsmanagement, Gleichstellungsbe­auftragte, Transportdienst, Arbeitssicher­heit, Personalentwicklung oder Sicherheits­dienst – sie sind alle mit im Boot.“

Zu den Werkzeugen eines modernen Beschwerdemanagements gehören noch zwei weitere wichtige Punkte: die Auswer­tung und Kommunikation der Ergebnisse und ein aktives Ansprechen der Patienten durch Patientenbefragungen. Zuständig dafür ist Axel Weiser. „Durch regelmäßige Patientenbefragungen bekommen wir die Stimmung in der MHH und die Qualität un­serer Arbeit widergespiegelt.“ „Wir gehen den Dingen auf den Grund“, fasst Katja Willenbrink die Arbeit des Beschwerdema­nagements zusammen. „Unser Ziel sind zufriedene Patienten und Mitarbeiter.“ sc

Eine Frage der Unternehmenskultur

Patientenbeschwerdemanagement: Marion Wenig, Telefon (0511) 532-6632 von Montag bis Freitag, E-Mail-Adresse: beschwer [email protected] Internet steht ein Kontaktformular unter www.mh-hannover.de/beschwerdemanage ment.html, außerdem liegt der Patienten-informationsbroschüre das Formular „Ihre Meinung“ bei.

mitarbeiterbeschwerdemanagement: Katja Willenbrink, Telefon (0511) 532-5126 E-Mail-Adresse: mitarbeiterbeschwerdema [email protected]. Ein Kontaktformular steht auf der Intranetseite, zu finden im Organisationshandbuch der MHH unter dem Stichwort Beschwerdemanagement für Mitarbeiter oder über www.mh-hannover.de/mitarbeiterbeschwerdemanagement.html.

n Hier können Sie sich beschweren

Gehen Beschwerden auf den Grund: axel Weiser, marion Wenig, Katja Willenbrink und der team-leiter dr. hans reifenrath.

1/2013 NameN uNd NachrichteN 21

Krebskranke Jugendliche und junge Er­wachsene fallen durch viele Raster. „Sie

haben besondere Bedürfnisse, für die es aber kaum Angebote gibt; ihre bösartigen Erkrankungen werden weder in der Pädi­atrie noch in der Erwachsenen­Onkologie berücksichtig“, erläutert Professor Dr. Dirk Reinhardt, Oberarzt in der Klinik für Pädi­atrische Hämatologie und Onkologie. Für ihr Betreuungskonzept „Krebspatienten in der Adoleszenz“ wurden der Kinderarzt und sein Team jetzt mit dem Förderpreis 2012 der Niedersächsischen Krebsgesell­schaft ausgezeichnet. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis teilen sie sich mit dem Caritas­Verband, der die Auszeichnung für sein Projekt „Leben mit Metastasen“ erhielt. Auch hier ist mit der Psychoon­kologin Patricia Steiner eine MHH­Ärztin beteiligt.

Rund 100 Krebspatienten in der Alters­gruppe zwischen 15 und 25 Jahren werden in der MHH im Jahr behandelt. Zurzeit er­mitteln Professor Reinhardt, Projektkoordi­natorin Katrin Welter und das Team, wel­che Bedürfnisse diese Jugendlichen haben. Die ersten Maßnahmen wurden schon umgesetzt: eigene Räume und erste Pro­

gramme mit einem Mix aus Sport, Kommu­nikation und Musik. Eine internetbasierte Kommunikationsplattform ist im Aufbau, angedacht sind eine Sprechstunde ohne Eltern, Sprachkurse und Musikunterricht. „Angebote zum Austausch mit Gleich­altrigen und Gleichbetroffenen sind ein zentraler Punkt für die Patienten, mit der Krebserkrankung umzugehen und sie zu überwinden“, betonte der Onkologe.

Ein bundesweit einzigartiges offenes Gruppenangebot für Menschen, deren Krebserkrankung bereits Metastasen gebil­det hat, startete das Krebsberatungszent­

rum der Caritas Hannover im Jahr 2011 als Pilotprojekt. Das Angebot „Leben mit Me­tastasen“ bietet krebskranken Menschen verschiedene medizinische und psychoso­ziale Themenvorträge, Entspannung sowie die Möglichkeit, offen über ihre Situation zu sprechen: ohne Tabus, alle 14 Tage und unter der Leitung eines Psychoonkologen und eines Arztes. Das Projekt geht nun in die zweite Runde. „Es geht uns darum, den Betroffenen in ihrer schwierigen Le­benssituation neue Impulse, Halt und ein eigenes Forum zu geben“, betont Patricia Steiner. sc

Niedersächsischer Krebspreis für MHH und CaritasKinderonkologen entwickeln eine besondere Betreuung für jugendliche Krebspatienten. Und eine MHH­Psychoonkologin ist an Caritas­Projekt beteiligt

Es hat sehr viel Zeit und Energie gekostet, aber es hat sich gelohnt: Der Geschäfts­

bereich Pflege wurde im Dezember vom TÜV Nord für sein Qualitätsmanagement zertifiziert. Die Auszeichnung betrifft das Management des Geschäftsbereichs und den Pflegebereich I mit sieben Intensiv­, vier Normalstationen und dem Herzka­theterlabor. Ein Zertifikat nach ISO Norm 9001:2008, ausgelegt vom Pflegemanage­ment bis auf die einzelnen Pflegeprozesse in den Stationen, gab es in noch keiner anderen Uniklinik in Deutschland.

Mehrere Tage waren die Auditoren des TÜV auf den Stationen unterwegs. Wie laufen die Prozesse bei der Patientenver­sorgung ab? Wie gut ist die Dokumen­tation? Ist die Qualität in der Versorgung

durchgehend gewährleistet und nachvoll­ziehbar? Am Ende waren sie nicht nur da­von überzeugt, dass das Zertifikat gerecht­fertigt ist, sie waren auch voll des Lobes. „Vor allem die Offenheit und der Kommu­nikationsfluss vom Management bis run­ter an die Basis wurden positiv bewertet“, sagt Iris Meyenburg­Altwarg, Leiterin des Geschäftsbereichs Pflege. „Sie haben fest­gestellt, dass Qualitätsmanagement in der Pflege bei uns gelebt wird.“

Zwei Jahre hat die Zertifizierung von der ersten Idee bis zur Auszeichnung gedauert. Michaele Brehmer, Leiterin des Pflegebe­reichs I, sah darin eine gute Gelegenheit, das eigene Tun und Handeln auf den Prüf­stand zu stellen. „Dabei kam heraus, dass die Prozesse rund laufen, einzelne Bereiche

der Dokumentation aber optimiert werden können.“ So sind etwa der Katalog für die Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kolle­gen überarbeitet, die Pflegestandards von 650 auf 175 reduziert und eine Vielzahl an Dokumenten vereinheitlicht worden.

Für die Zertifizierung ins Zeug gelegt haben sich vor allem die beiden Quali­tätsmangementbeauftragten Alla Gerbel­Levit und Victoria Prochnau. „Auch alle anderen haben hervorragend mitgezo­gen. Und das neben ihrer eigentlichen Ar­beit“, lobt Brehmer. Diese lohnenswerte Anstrengung kommt demnächst auch auf die anderen sechs Pflegebereiche zu. „Unser Ziel ist es, jedes Jahr ein bis zwei weitere Bereiche zertifizieren zu lassen“, sagt Meyenburg­Altwarg. tg

Lob von den AuditorenPremiere an einer Uniklinik: Der Geschäftsbereich Pflege erhält ein Qualitätszertifikat

mhh-Preisträger:Katrin Welter (Zweite von links) und Prof. dr. dirk reinhardt (Zweiter von rechts)

Februar 2013

22. Februar: Nervclub-Symposium 2013n SymPOSium der iNterdiSZiPLiNäreN StudieNGruPPe „PeriPhere NerveN“

veranstalter: MHH-Institut für Neuroanatomieauskunft/anmeldung: Professorin Dr. Kirsten Haastert-Talinitelefon: (0511) 532-2891e-mail: [email protected]: 8.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal N, Gebäude J1, Ebene 1

märz 2013

13. märz : herzforumn 34. herZFOrum – herZiNSuFFiZieNZ uPdate

veranstalter: Professor Dr. Johann Bauersachs, MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologieauskunft/anmeldung: Michaela Finseltelefon: (0511) 532-8129e-mail: [email protected]: www.mh-hannover.de/kardiologie_ veranstaltungen.htmlOrt: Maritim Grand Hotel Hannover, Friedrichswall 11, 30159 Hannover

18.–21. märz: Otology updaten 16. iNterNatiONaLer OPeratiONSKurS Für mitteLOhr- uNd SchädeLBaSiSchirurGie

veranstalter: Professor Professor h.c. Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde

auskunft/anmeldung: Sylvia Pettigtelefon: (0511) 532-3936e-mail: [email protected]: www.mhh-hno.deOrt: MHH

22./23. märz: rhinology updaten 3. haNNOverScher KurS Für eNdONaSaLe NaSeN- uNd NaSeNNeBeNhöhLeNchirurGie

veranstalter: Professor Professor h.c. Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkundeauskunft/anmeldung: Sylvia Pettigtelefon: (0511) 532-3936e-mail: [email protected]: www.mhh-hno.de

april 2013

17. april: abschlusstagung des Projekts WeP – Wieder-einstieg nach der elternzeit für die Pflegen „Wieder da!?“ – rücKKehr vON PFLeGeKräFteN iN deN BeruF

veranstalter: Dr. Bärbel Miemietz, MHH-Gleichstellungs-büro, und Iris Meyenburg-Altwarg, Geschäftsführung Pflege der MHHauskunft/anmeldung: Dr. Bärbel Miemietz, Nina-Catherin Richtertelefon: (0511) 532-6501/6474Fax: (0511) 532-3441internet: www.mh-hannover.de/wep.htmluhrzeit: 8.30 UhrOrt: MHH

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vOrSchau auF KONGreSSe, SymPOSieN uNd taGuNGeN der mhh

info

1/2013 NameN uNd NachrichteN 23

änderungen vorbehalten. Weitere veranstaltungen finden Sie im internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html.

26.–28. april: Kongressn 1. haNNOver herZ meSSe (hhm)

veranstalter: Förderverein Hannover Herz Messe e. V., Professor Dr. Johann Bauersachs, MHH-Klinik für Kardiolo-gie und Angiologie, Professor Dr. Axel Haverich, MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgieauskunft/anmeldung: Michaela Finseltelefon: (0511) 532-8129e-mail: [email protected]: www.hannover-herz-messe.de/index.htmlOrt: Hannover Congress Centrum (HCC), Theodor-Heuss-Platz 1–3, 30175 Hannover

27. april: hannoveraner hand-in-hand-Symposiumn herauSFOrderuNG SchuLter – OrthOPädie uNd PhySiOtheraPie „haNd iN haNd“

veranstalter: MHH-Klinik für Orthopä-die im Annastiftauskunft/anmeldung: Katja Golditztelefon: (0511) 5354-339e-mail: [email protected]: www.orthopaedie-mhh.deOrt: MHH, Hörsaal A, Gebäude J2, Ebene H0

mai 2013

4. mai: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologenn „PathOLOGie“

veranstalter: Professor Dr. Ludwig Wil-kens, Nordstadt Krankenhaus Hannoverauskunft/anmeldung: Dr. Bisharah Soudahtelefon: (0511) 532-4512Fax: (0511) 532-5799e-mail: [email protected]: 9.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

24./25. mai: tagungn 22. FrühJahrStaGuNG – reGiON NOrd der deutScheN GeSeLLSchaFt Für rechtSmediZiN

veranstalter: Professor Dr. Michael Klintschar, PD Dr. Knut Albrecht, MHH-Institut für Rechtsmedizin auskunft/anmeldung: Institut für Rechtsmedizintelefon: (0511) 532-4570Fax: (0511) 532-5635e-mail: [email protected]: 13 Uhr (Fr.), 9 Uhr (Sa.)Ort: MHH, Hörsaal R, Gebäude J6, S0/H0

Juni 2013

21. Juni: Symposiumn 10. hePNet SymPOSium

veranstalter: Deutsche Leberstiftung, Professor Dr. Michael P. Manns, Professor Dr. S. Zeuzem, Professorin Dr. Ulrike Prot-zer, Professor Dr. C. Niederau, Professor Dr. Peter Schirmacherauskunft/anmeldung: Deutsche Leberstiftung telefon: (0511) 532-6819 e-mail: [email protected]

September 2013

27./28. September: Kongressn 15. haNNOverScher cOchLea-imPLaNtat-KONGreSS

veranstalter: Professor Professor h.c. Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkundeauskunft/anmeldung: Sylvia Pettigtelefon: (0511) 532-3936e-mail: [email protected]: www.mhh-hno.de

November 2013

4.–6. November: 17th international Joint meetingn SiGNaL traNSductiON – receP-tOrS, mediatOrS aNd GeNeS

veranstalter: Professor Dr. Ralf Hass, AG Biochemie und Tumorbiologie, MHH-Kli-nik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gemeinsam mit der Signal Transduction Society (STS)auskunft: Professor Dr. Ralf Hasstelefon: (0511) 532-6070Fax: (0511) 532-6071e-mail: [email protected]: www.sigtrans.deuhrzeit: 13 Uhr (Mo.)Ort: Leonardo Hotel Weimar, Belvedere Allee 25, 99425 Weimar

Kontakt:Claudia BarthTelefon: (0511) 532-3337Fax: (0511) 532-3852 E-Mail: [email protected]

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1. Mai 2013: für Studenten

4. Mai 2013: für Assistenzärzte

Jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr

in unserer Geschäftsstelle.

Erweitern Sie spielerisch IhrWissen

und melden Sie sich frühzeitig an.

Die Zahl der Plätze ist begrenzt.

BeruFuNGeNn Privatdozent Dr. Dipl.-Inform. Andreas Büchner, Deutsches Hörzentrum der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkun-de, hat den Ruf auf die W2-Professur „Auditorische Implantate“ an der MHH angenommen.n Privatdozentin Dr. Emanuelle Charpen-tier, Umeå University, Schweden, hat den Ruf auf die W3-Professur „Regulation in Infection Biology“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braun-schweig, angenommen.n Privatdozent Dr. phil. nat. Hannes Mai-er, Deutsches Hörzentrum der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, hat den Ruf auf die W2-Professur „Experimentelle Auditorische Diagnostik“ an der MHH angenommen.n Dr. rer. nat. Matthias Preller, MHH-For-schungseinrichtung für Strukturanalyse, Institut für Biophysikalische Chemie, hat den Ruf auf die W1-Professur „Struktur-bioinformatik“ an der MHH angenom-men.

erNeNNuNGeNzum W1-Professor:

n Dr. rer. nat. Matthias Preller, MHH-For-schungseinrichtung für Strukturanalyse, Institut für Biophysikalische Chemie;

zum W2-Professor:n Privatdozent Dr. Dipl.-Inform. Andreas Büchner, Deutsches Hörzentrum der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,n Privatdozent Dr. phil. nat. Hannes Maier, Deutsches Hörzentrum der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde;

zur W3-Professorin:n Privatdozentin Dr. Emanuelle Charpen-tier, Helmholtz-Zentrum für Infektionsfor-schung (HZI), Braunschweig;

zum Außerplanmäßigen Professor:n Privatdozent Dr. med. Kai G. Kahl, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie,n Privatdozent Dr. med. Karl Ludwig, Klinikum Herford und Institut für Diagnos-tische und Interventionelle Radiologie.

haBiLitatiONeNDie Venia legendi erhielten:

n Dr. med. Tobias Cantz, REBIRTH, für das Fachgebiet „Regenerative Medizin“,n Dr. med. Ajmal Gardiwal, Klinik für Kardiologie und Angiologie, für das Fachgebiet „Innere Medizin“,n Dr. med. Venelin Gerganov, Internati-onal Neuroscience Institute (INI), für das Fachgebiet „Neurochirurgie“,n Dr. med. Lothar Hambach, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, für das Fachgebiet „Experimentelle Hämatologie“,n Dr. rer. biol. hum. Christiane Kugler, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations-

und Gefäßchirurgie, für das Fachgebiet „Public Health“,n Dr. rer. nat. Maren Luchtefeld, Klinik für Kardiologie und Angiologie, für das Fachgebiet „Molekulare Kardiologie“,n Dr. rer. nat. Michael Alexander Morgan, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantati-on, für das Fachgebiet „Experimentelle Onkologie“,n Dr. med. Sandra Steffens, Klinik für Urologie und urologische Onkologie, für das Fachgebiet „Urologie“,n Dr. med. Christian Zeckey, Klinik für Unfallchirurgie, für das Fachgebiet „Expe-rimentelle Unfallchirurgie“,n Dr. med. Yuanyuan Zhang, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psycho-therapie, für das Fachgebiet „Experimen-telle Psychiatrie“.

umhaBiLitatiONeNn Privatdozent Dr. med. Michael Brehm, Klinik für Kardiologie und Angiologie, wurde umhabilitiert von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf an die MHH.n Privatdozent Dr. med. Dietrich Henzler, Klinikum Herford, wurde umhabilitiert von der RWTH Aachen an die MHH.

PrOmOtiONeNIm Zeitraum Oktober bis November 2012 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Christoph Bäumker, Markus Barnscheidt, Matthias Berg, Gunnar Bohlen, Thorben Dieck, Annina Donner, Antje Dunkelmann, Bastian Fakundiny, Friederike Förster, Markus Frey, Cornelia Fritsch, Sarah Gautier, Anneliese Goez, Stefan Gerdes, Laura Haack, Wolfram Michael Hahn, Alexander Hartmann, Nele-Katelin Höfner, Claas Janssen, Imke Jöhrens, Diana Joka, Mirja Konrad, Ingo Meisenburg-Hetzell, Janina Müller-Deile, Gökce Orhan, Melanie Reichert, Ulrich Rieß, Junius Salendo, Birte Scharff, Claudia Schultz-Wildelau, René Schunk, Stefanie Suntardjo, Elisa Tiemann, Julia Elisa Wassermann,

n zum Dr. med. dent.:Maren-Andra Koch, Farid Saymé, Susanne Schweitzer, Lutz Zeidler,

n zum Dr. rer. biol. hum.:Sigrid Anna Droste, Susanne Schwickert,

n zum Dr. PHRugzan Jameel Hussein.

Kontakt:Ursula LappeTelefon: (0511) 532-6772Fax: (0511) 532-3852E-Mail: [email protected]

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1/2013 NameN uNd NachrichteN 25

40-JähriGeS JuBiLäum:am 1. Januar 2013

n Gabriele Seiffert-Behnke, technische Mitarbeiterin im Institut für Humange-netik,

am 14. Januar 2013n Ute Sommerfeld, Medizinisch-techni-sche Assistentin im Institut für Klinische Biochemie,

am 24. Februar 2013n Wolfgang Schüttler, Diplom-Ingenieur in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie.

25-JähriGeS JuBiLäum:am 1. Dezember 2012

n Stephanie Loges, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie,

am 3. Dezember 2012n Patricia Delany-Heiken, Medizinisch-technische Assistentin im Institut für Molekularbiologie,

am 4. Dezember 2012n Sabine Henschel, Medizinische Fachan-gestellte in der Medizinischen Poliklinik, Zentrum Innere Medizin,

am 29. Dezember 2012n Dr. med. Guillermo-José Garcia-Rocha, leitender Oberarzt in der Klinik für Frau-enheilkunde und Geburtshilfe,

am 1. Januar 2013n Dr. med. Hannelore Barg-Hock, Oberärztin in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,n Dagmar Damitz, Medizinische Fachan-gestellte in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,n Karl-Heinz Guskau, Mitarbeiter in der Abteilung Transportwesen,n Uwe Machel, Chemielaborant im Institut für Klinische Chemie,n Sigrid Siegmann, Fachkrankenschwes-ter auf der Station 12,n Professor Dr. med. Sebastian Suer-baum, Direktor des Instituts für Medizi-nische Mikrobiologie und Krankenhaus-hygiene,

n Ralf Gerhard Weiss, Akademischer Direktor, Diplom-Informatiker im Zentrum für Informationsmanagement (ZIMt),

am 3. Januar 2013n Professor Dr. med. Markus Antonius Kuczyk, Direktor der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie,

am 4. Januar 2013n Beate Großmann, Vetrinärmedizinisch-technische Assistentin im Institut für Zellbiologie im Zentrum Anatomie,

am 7. Januar 2013n Eva-Maria Honervogt, Kinderkranken-schwester auf der Station 67,

am 17. Januar 2013n Franz-Josef Paule, Mitarbeiter im Zent-raleinkauf, Geschäftsbereich IV,

am 18. Januar 2013n Jutta Milzer, Medizinisch-technische Assistentin im Institut für Virologie,

am 20. Januar 2013n Ingo Skopek, Fachkrankenpfleger im Operationsdienst Viszeralchirurgie,

am 1. Februar 2013n René Beck, technischer Angestellter in der Klinik für Unfallchirurgie,n Professorin Dr. med. Rita Gerardy-Schahn, Direktorin des Instituts für Zelluläre Chemie,n Professor Dr. med. Ingo Just, Direktor des Instituts für Toxikologie und Studien-dekan der MHH,n Professor Dr. rer. nat. Ralf Lichtingha-gen, MBA, Klinischer Chemiker im Institut für Klinische Chemie,

am 12. Februar 2013n Elke Arndt, Fachkrankenschwester auf der Station 41.

Die MHH gratuliert herzlich und dankt für die ge-leistete Arbeit.

Das PräsidiumProfessor Dr. Dieter Bitter-SuermannDr. Andreas TecklenburgDipl.-Ök. Holger Baumann

Der PersonalratSimon Brandmaier

dieNStJuBiLäeNKLINIK

FALLINGBOSTEL

- Kardiologie

- Pneumologie

- Transplantations-

Rehabilitation

- Internationale

Rehabilitation

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Rehabilitation

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Tel.: (05162) 44-607 Aufnahme

StiPeNdieNDie Deutsche Diabetes-Stiftung (DHD), Bad Oeynhausen, bewilligte …n dr. rer. nat. Seema dangwal, Institut für Molekulare und Translationale Therapie­strategien (IMTTS), ein Forschungsstipen­dium in Höhe von 20.000 Euro für ihre Arbeiten zum Thema „MicroRNAs in Blut­plättchen bei Diabetikern“.

NameN uNd NachrichteN info26

n Professor dr. med. hans anton adams, Stabsstelle für Interdis­ziplinäre Notfall­ und Katastrophenmedizin, wur de im Dezember 2012 mit der Nieder­sächsischen Feuerwehr­Ehrenmedaille ausge­zeichnet.

n Privatdozentin dr. med. dorothea daentzer und ihre arbeitsgruppe, Klinik für Orthopä­

die (Annastift), wurden im Dezember 2012 in Stuttgart von der Deut­schen Wirbelsäulenge­sellschaft e.V. (DWG) ausgezeichnet. Den mit 750 Euro dotierten 3. Vortragspreis erhielten die Wissenschaftler für

die Arbeit „Radiologische und biomecha­nische Ergebnisse nach Implantation eines bioresorbierbaren zervikalen Bandscheiben­ersatzes – vorläufige Resultate einer tierex­perimentellen Studie im Schafmodell mit einem Magnesium­Polymer­Cage“.

n dr. med. anna-maria dittrich, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie

und Neonatologie, Ar­beitsgruppe Allergische Sensibilisierung, wurde im November 2012 der Christiane­Herzog­Preis in Höhe von 50.000 Euro verliehen. Die Christi­ane­Herzog­Stiftung würdigte damit ein Pro­

jekt, das anti­entzündliche Medikamente bei der Mukoviszidose evaluieren wird.

n dr. med. Jan-henning Klusmann, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onko­

logie, wurde im Dezem­ber 2012 in Atlanta, Georgia, USA, von der American Society of He­matology mit dem ASH Outstanding Abstract Achievement Award in Höhe von 2.000 US­Dollar ausgezeichnet.

Gewürdigt wurde die Arbeit „Hematopoie­sis – Regulation of Gene Transcription, My­

elopoiesis, Stem Cells and RNA Regulatory Mechanisms“.

n Privatdozent dr. med. rupert meller, Kli­nik für Unfallchirurgie, wurde im Mai 2012 in Chicago, USA, von der American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES) for Excellence in Clinical Research der Mel Post Award verliehen für he­rausragende klinische

Forschung auf dem Gebiet der Schulterchi­rurgie.

Kontakt:Ursula LappeTelefon: (0511) 532-6772Fax: (0511) 532-3852E-Mail: [email protected]

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1/2013 NameN uNd NachrichteN 27

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n Professor dr. med. Stefan Bleich, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, wurde vom Institut für Arzneimittelsicherheit in der Psychia­trie e.V. (AMSP) zum ersten Vorsitzenden gewählt. Außerdem wählte die Arbeitsge­meinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie e.V. (AGNP) den Wissenschaftler in den Vorstand. Darüber hinaus wählte der Arbeitskreis Niedersäch­sischer Klinikdirektoren und Chefärzte der Psychiatrischen Kliniken den Forscher zum Vorsitzenden des Sprecherrates.n Professor dr. med. reinhard dengler, Direktor der Klinik für Neurologie, wurde

für weitere drei Jahre als Schriftleiter des Fachjournals „Klinische Neurophysiolo­gie“ bestätigt.n Professor dr. med. dirk dressler, Klinik für Neurologie, Leiter des Bereichs Bewe­gungsstörungen, wurde als Direktor der International Neurotoxin Association (INA) bestätigt.n Professor dr. med. christoph Guten-brunner, Klinik für Rehabilitationsmedizin, wurde von der Weltgesundheitsorgani­sation (WHO) zum Mitglied der Rehabi­litation Guidelines Development Group gewählt.n Professor dr. med. dieter haffner, Klinik

für Pädiatrische Nieren­, Leber­ und Stoff­wechselerkrankungen, wurde in das Edi­torial Board der Fachzeitschrift „Pediatric Nephrology“ aufgenommen.n Privatdozent dr. med. Georg hansmann, Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, wurde in das Editorial Board des Fachjournals „Pulmonary Cir­culation“ aufgenommen.n Professor dr. med. dirk reinhardt, Kli­nik für Pädiatrische Hämatologie und On­kologie, wurde von der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Das Zentrum für Seltene Erkrankungen der Medizinischen Hochschule Hanno­ver (MHH) ist beim Kongress „Klinikmar­keting 2012“ in Köln mit dem zweiten Platz des Klinik Award 2012 in der Rubrik „Bestes Zuweisermarketing“ ausgezeich­net worden. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die die Notwendig­keit der Bildung von interdisziplinären Zentren für die Diagnose, Versorgung und Erforschung seltener Erkrankungen unterstreicht“, sagt der Humangenetiker Professor Dr. Manfred Stuhrmann­Span­genberg, Sprecher des Zentrums. Die Säu­len des vor einem Jahr gegründeten Zen­trums für Seltene Erkrankungen bilden die Kliniken und Institute der Hochschule, die sich zu spezialisierten Einzelzentren

zusammengeschlossen haben. „Zurzeit besteht das Zentrum aus elf solcher Ein­zelzentren, die sich zum Teil mit ganzen Themenkomplexen, zum Teil mit einzel­nen Krankheitsbildern befassen.“

Das Zentrum bietet deutschlandweit telefonische Sprechstunden für Ärzte, Patienten und Angehörige. Ein besonde­res Merkmal des Zentrums sind interdis­ziplinäre Fallkonferenzen mit speziellen Fachexperten. In diesen werden Fälle von Patienten mit unklaren Diagnosen diskutiert. Zudem will das Zentrum die zurzeit geringe Aufmerksamkeit für sel­tene Erkrankungen durch Informations­veranstaltungen, Vorträge sowie spezielle Aus,­ Weiter­ und Fortbildungen für Ärzte steigern. Das Zentrum arbeitet eng mit

Orphanet zusammen, dem europäischen Referenz­Portal für Seltene Erkrankun­gen.

Eine Erkrankung gilt dann als selten, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind. Von rund 30.000 bekannten Erkrankungen sind 7.000 bis 8.000 selten. In Deutschland sind mehr als vier Millionen Menschen betroffen, also mehr als fünf Prozent der Bevölkerung.

Eine erste Zwischenevaluation hat ergeben, dass das Zentrum für Seltene Erkrankungen der MHH die selbst ge­steckten Ziele im ersten Jahr deutlich übertreffen konnte: Es gab mehr als 300 Anfragen aus dem nationalen und inter­nationalen Raum. sc/tg

MHH-Zentrum für Seltene Erkrankungen ausgezeichnet

NameN uNd NachrichteN info28

exameN BeStaNdeNDen Masterstudiengang Biochemie haben im No-vember 2012 erfolgreich abgeschlossen:

Johannes Thomas Cramer, Gesine Beh-rens, Sophie Brinkmann, Lisa Försterling, Christine Hinz, Carolin Maria Hoppe, Nikolas Hundt, Caroline Jerrentrup, Irina Gorst, Lena Grave, Henning Großkopf, Mirco Krack, Jonas Krüger, Claudia Möser, Kerstin Reimann, Lena Mareike Josefine Robra, Maria Sandbothe, Mario Schmidt, Wiebke Manuela Schulze, Monika Tichy, Saskia Ulrich.

Erfolgreich abgeschlossen haben im November 2012 das internationale PhD-Programm „Molecu-lar Medicine“ an der Hannover Biomedical School (HBRS) acht Studierende mit der Promotionsprü-fung

n zum Dr. rer. nat.:Susann Hartung, Leibniz Forschungslabo-ratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO), Aliaksandra Maroz, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Volker Rust, Institut für Virologie.

n zum PhD:Kiran Bala, Institut für Virologie,Mona El-Khatib, Klinik für Gastroentero-logie, Hepatologie und Endokrinologie,

Subhashree Mahapatra, Klinik für Pädi-atrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie,Erum Sughra Naqvi, Institut für Physiolo-gische Chemie,Adrian Schwarzer, Institut für Experimen-telle Hämatologie.

Das internationale PhD-Programm „Regenerative Sciences“ an der Hannover Biomedical School (HBRS) erfolgreich abgeschlossen haben im Janu-ar 2013 acht Studierende mit der Promotionsprü-fung

n zum Dr. rer. nat:Julia Dahlmann, Leibniz-Forschungslabo-ratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO),

Reto Eggenschwiler, REBIRTH JRG „Stem Cell Biology“,Christiane Gras, Institut für Transfusions-medizin,Michaela Mai, Institut für Molekularbio-logie,Martin Pacher, TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und klinische Infektions-forschung GmbH,Sabrina Schmeckebier, LEBAO.

n zum PhD:Maryam Akhoondi, Institut für Mehr-phasenprozesse, Leibniz Universität Hannover,Angelica Roa Lara, LEBAO.

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Nicht nur im Winter können brennende Kerzen, Kaminfeuer, heiße Flüssigkei­

ten und Feuerwerk zur Gefahr für die Ge­sundheit werden: Jedes Jahr erleiden allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren Verbrennungen oder Ver­brühungen. Doch um Weihnachten und Sil­vester ist das Risiko besonders groß. „Heiße Gefahren im Winter“ lautete deshalb auch das Motto des „Tages des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember 2012.

Wie bereits in den Vorjahren rief der Verein „Paulinchen – Initiative für brand­verletzte Kinder“ zu dem Aktionstag auf. Die MHH­Klinik für Plastische, Hand­ und Wiederherstellungschirurgie (PHW) be­teiligte sich mit einem Informationsstand, an dem Oberarzt Dr. Andreas Jokuszies, Leiter des Brandverletztenzentrums, und Sophie­Claire Philippsohn, Praktikantin in der Klinik, Auskunft gaben. Sie klärten über Verletzungen durch Feuer, Explosionen und heiße Flüssigkeiten auf, gaben Tipps zur

Vorbeugung und zeigten Erste­Hilfe­Maß­nahmen auf.

Die Passanten in der Ladenstraße, MHH­Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter genauso wie Besucherinnen und Besucher, waren sehr interessiert an dem Thema. Von ei­nem Beinahe­Unfall konnte fast jeder aus eigener Erfahrung berichten. Typische Ge­fahrenquellen sind heiße Flüssigkeiten wie kochendes Wasser, Tee oder Kaffee, Silves­terknaller, Unfälle am Kamin und Verpuf­fungen durch Brandbeschleuniger beim Fondue. Die meisten Verbrennungen oder Verbrühungen treffen kleine Kinder unter fünf Jahren. „Oft sind Gesicht, Hals, Ober­körper und Arme verletzt“, sagt Dr. Jokus­zies. „Brandverletzungen bei Kindern verän­dern das Leben der ganzen Familie. Sie sind sehr schmerzhaft und ziehen einen langen Behandlungsprozess nach sich. Lebenslange Narben sind die Folge und erfordern nicht selten Folgeoperationen zur ästhetischen und funktionellen Verbesserung.“ tg

Heiße Gefahren im WinterExperten klären über Brandverletzungen auf

Gute Nachricht für das Kompetenz­netz Patientenschulung im Kindes­ und Jugendalter e.V.: Das Bundes­gesundheitsministerium fördert den Aufbau eines Schulungsmoduls für chronisch kranke Jugendliche und junge Erwachsene mit rund 309.000 Euro über zwei Jahre. Davon erhalten Professorin Dr. Karin Lange und Dr. Gundula Ernst, beide von der MHH­Forschungs­ und Lehreinheit Medi­zinische Psychologie, rund 128.000 Euro für die Konzeption des Moduls und den Aufbau und die Betreuung einer interaktiven Internetplattform. Der Titel des Moduls lautet: „Er­wachsen werden mit Modus: Fit für den Wechsel – Transitionsmodul im Modularen Schulungsprogramm für chronisch kranke Kinder und Jugend­liche ModuS“.

Das zu entwickelnde Modul ist Teil eines Gemeinschaftsprojekts der MHH, des Kinderhospitals Osnabrück und anderer Partner. Dabei geht es um ein modulares Schulungspro­gramm für Kinder und Jugendliche mit seltenen chronischen Erkrankun­gen und ihre Eltern. Das Programm soll einerseits Wissen über die Krank­heit vermitteln und andererseits die Familien bei der Krankheitsbewälti­gung im Alltag unterstützen. 2011 wurde das ModuS­Projekt mit dem 1. Niedersächsischen Gesundheits­preis ausgezeichnet. Das neue Modul ist speziell für chronisch Kranke im Übergang vom Jugendlichen­ ins Er­wachsenenalter und damit auch von der Kinderheilkunde in die Erwachse­nenmedizin gedacht. tg

Fit für den Wechsel

machten auf Gefahrenquellen aufmerksam: dr. andreas Jokuszies und Praktikantin Sophie-claire Philippsohn.

NameN uNd NachrichteN info30

Dinge, die im Arbeitsumfeld irgend­wie besser laufen könnten, kennt jeder. Aber Ideen, die von vorn bis

hinten durchdacht sind, einfach umgesetzt werden können und am Ende wirklich Ver­besserungen bringen, haben nur wenige. Patrick Landmesser, Rainer Göbel und Axel Kupferschmidt sind solche Ideengeber. Ihre Vorschläge wurden von der MHH­Arbeits­gruppe Verbesserungsvorschlagswesen zu den besten des Jahres 2012 ernannt und mit jeweils 1.000 Euro belohnt.

Möbel aus der JVA

Patrick Landmesser und rainer Göbel sind die Umzugskoordinatoren der MHH. Ein neuer Professor kommt aus London an die Hochschule und bringt auch gleich sein ganzes Labor samt Mäusen mit? Kein Pro­blem für die beiden. Ein Komplex mit 20 Büros muss innerhalb von wenigen Tagen umziehen? Auch das geht. Etwa 100 Groß­umzüge pro Jahr plant und organisiert das Duo. Dabei liegt die Betonung auf „plant“, denn manchmal wird ihre Funktion miss­verstanden. „Wir haben keine Umzugskar­tons“, stellt Rainer Göbel augenzwinkernd klar. Alles, was für einen Umzug gebraucht wird – vom Karton bis zum Kran –, haben die Partner, mit denen die Umzugskoordina­toren zusammenarbeiten. Die beiden kom­men herum, hören und sehen viel. „Da ent­stehen Ideen für Verbesserungen fast von selbst“, sagt Patrick Landmesser. Eine wurde im vergangenen Jahr konkret: „Wir haben den Vorschlag gemacht, Büromöbel zu­künftig nicht mehr bei Standardherstellern,

sondern bei der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lehrte zu kaufen“, erklärt Göbel. „Die JVA fertigt hervorragendes Büromobiliar zu günstigen Preisen. Dazu gehören auch behindertengerechte Tische und Schränke und Spezialanfertigungen.“ Wenn der Lan­desbetrieb MHH bei der JVA, die ebenfalls ein Landesbetrieb ist, einkaufen würde, könnte sie dank eines „Vorzugsrechts“ die üblichen 19 Prozent Mehrwertsteuer spa­ren. Bei einem Standard­Büroarbeitsplatz, der rund 1.100 Euro kostet, wären das bei­spielsweise immerhin 209 Euro. Die Idee der Umzugskoordinatoren überzeugte die AG Verbesserungsvorschlagswesen sofort. Der MHH­Zentraleinkauf verfolgt den Vorschlag jetzt weiter.

Inventur per Scanner

Rund 200.000 technische Geräte sind in der MHH im Einsatz. Dazu gehören Bild­schirme und Drucker genauso wie Mikros­kope, Spritzenpumpen und Narkosegeräte. Alle sind mit einem Barcode versehen und müssen bei der jährlichen Inventur erfasst und die dazugehörigen Daten abgeglichen werden – Objektbezeichnung, Seriennum­mer, Standort, EMTEC­Klasse, Baujahr, Preis … „Allein für die Anästhesiologie und Intensivmedizin umfasst die Liste der Ge­räte 67 Seiten“, sagt axel Kupferschmidt. „Mitarbeiter, die solche Listen abarbeiten müssen, sind damit mehrere Wochen be­schäftigt.“ Denn bisher erfolgte der Ab­gleich manuell mit Kugelschreiber und aus­gedruckter Excel­Liste. Diese Mühen sind

dank einer Idee von Axel Kupferschmidt zukünftig nicht mehr nötig. Der Mitarbei­ter aus der Operativen Investitionsplanung ist ein versierter Access­Kenner und hat ein Programm entwickelt, das Kosten, Personal und Zeit spart. Er kann alle Geräte in Sekun­denschnelle mit einem Scanner erfassen und die Daten auf einen Laptop übertra­

gen. „Das funktioniert auf eine Entfernung von bis zu 20 Metern“, erklärt der Tüftler. Der Scanner ist kabellos und kann deshalb auch während des laufenden Betriebs, bei­spielsweise im OP, genutzt werden, ohne Mitarbeiter oder Patienten zu stören. Um die Inventur noch weiter zu vereinfachen, hat Axel Kupferschmidt in dem Programm einen Raumatlas hinterlegt. So können zukünftig auch die Räume, in denen die Geräte stehen, per Barcode und Scanner erfasst werden. In der Anästhesiologie, Zellphysiologie, Kardiologie und Urologie wurde das Programm, das die Inventur von mehreren Wochen auf wenige Tage ver­kürzt, schon genutzt. Eine tolle Idee, fand die AG Verbesserungsvorschlagswesen. tg

Gut durchdachtPatrick Landmesser, Rainer Göbel und Axel Kupferschmidt sind die Ideengeber des Jahres 2012

umzugsexperten: Patrick Landmesser

und rainer Göbel

access-Kenner: axel Kupferschmidt.

1/2013 NameN uNd NachrichteN 31

Schule trifft WissenschaftDas Projekt „Spinnenseide in der Medizin“ mit der IGS Peine gewinnt Robert­Bosch­Preis

Schüler für die Wissenschaft begeis­ tern – und zwar schon in jungen Jah­

ren“, so beschreibt die Initiatorin Christina Allmeling, MTA in der Klinik für Plastische,­ Hand und Wiederherstellungschirurgie, das Ziel des langjährigen Kooperationsprojektes „Spinnenseide in der Medizin“ zwischen der Hochschule und der IGS Peine. Für den un­mittelbaren klinischen Bezug und die Nähe zur aktuellen Forschung im Bereich der regenerativen Medizin wurden nun beide Partner mit einem von drei Robert­Bosch­Preisen 2012 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Seit 2008 lernen die Schüler zum Beispiel den Umgang mit Spinnen und Amphibien im schuleigenen

Ökogarten und absolvieren Gruppen­ oder Einzelpraktika in den Laborräumen der Me­dizinischen Hochschule Hannover (MHH). Mithilfe der intensiven Betreuung von Wis­senschaftlern der Klinik erforschen und ent­wickeln die Schüler dort eigene Ansätze zur Untersuchung von Spinnenseide.

So lernen die Schüler den Laborbetrieb kennen und können sich im persönlichen Gespräch über verschiedene Berufsbilder im Forschungsbetrieb informieren – bei dem einen oder anderen verwandelt sich auch die Angst vor kleinen Krabbeltieren in eine Faszination für Lebendiges.

„Dank der Förderung durch die Robert Bosch Stiftung ist es gelungen, aus einem

kleinen Kooperationsprojekt ein großes überregionales Projekt entstehen zu lassen. Es ist ein Netzwerk entstanden, das in je­dem Jahr mehr Schüler nachhaltig für die Wissenschaft und Forschung begeistert“, betont Christina Allmeling.

Die Jury nominierte Ende September neun Projekte aus insgesamt 79 Bewerbungen für den Preis „Schule trifft Wissenschaft“, den die Robert Bosch Stiftung in diesem Jahr zum vierten Mal vergibt. Er ist mit insge­samt 90.000 Euro der höchstdotierte Preis für Kooperationsprojekte von Schulen und Forschungseinrichtungen. Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und For­schung, Dr. Annette Schavan. sc

Gibt es „künstliches“ Leben? Was darf man mit menschlichen Embryonen

tun? Wird der Mensch zu einem bloßen Reparaturbetrieb oder Ersatzteillager? Wie und unter welchen Bedingungen wollen wir in unserer Gesellschaft mit Gesund­heit und Krankheit umgehen? Welchen Nutzen und Schaden haben die Betroffe­nen? Wird die Autonomie der Patienten gewahrt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die neue Reihe der Ethik­Universität, die die Patientenuniversität am Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Ge­sundheitssystemforschung und das Insti­tut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin in Kooperation mit weiteren Forschern der MHH, unter anderem aus dem Exzellenzcluster REBIRTH, durchfüh­ren. Teilnehmer sind Schülerinnen und Schüler von (Fach­)Gymnasien, Kranken­pflegeschulen und berufsbildenden Schu­len.

An vier Terminen hören die etwa 120 Schüler Vorträge zu ethischen Themen, lernen die Möglichkeiten der regenera­tiven Medizin und aktuelle Forschungs­projekte der MHH kennen. Wie in der Patientenuniversität bewährt, können die Schüler an interaktiven Lernstationen mit

Präparaten, Modellen und Kurzfilmen ihr Wissen vertiefen und mit Experten spre­chen. Die Teilnehmer arbeiten darüber hinaus in Kleingruppen, diskutieren dabei in unterschiedlichen Rollen über ethische Aspekte, zum Beispiel die Beteiligung an einem Heilversuch oder die Verteilung von knappen Forschungsmitteln, und lernen so, ihre Argumente und die anderer Per­

sonen zu reflektieren. Im Rahmen eines Abschlusssymposiums am 5. März 2013 diskutieren Absolventen der Ethik­Univer­sität mit Vertretern aus Politik, Forschung, Medizin und Selbsthilfe, welche Bedeu­tung die erworbene Ethik­Kompetenz und das Modell der Ethik­Universität für ge­sellschaftliche Diskurse und Zukunftspro­jekte haben kann. sc

Zweite Runde der Ethik-Universität gestartet BMBF­gefördertes Diskursprojekt für Schülerinnen und Schüler zu Ethik und Regenerativer Medizin an der MHH

Stellen sich den Fragen der Schüler: dr. Gerald Neitzke, Prof. dr. christopher Baum, Prof. dr. daniel Strech, Prof. dr. marie-Luise dierks.

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Etwa 100 Assistenzärzte arbeiten in der Klinik für Anästhesiologie, 50 davon be­

finden sich in der fachärztlichen Weiterbil­dung. Im Laufe der mindestens fünfjähri­gen Weiterbildung durchlaufen sie acht bis zehn unterschiedliche Stationen, betreut von etwa 30 Oberärzten. „Das alles in den laufenden Klinikbetrieb zu integrieren und dabei zu gewährleisten, dass alle Ärzte am Ende auf dem gleichen Ausbildungsstand sind, ist eine große Herausforderung“, erklärt Dr. Katja Nickel, Oberärztin in der Klinik.

Seit Anfang 2009 hat die Oberärztin zusammen mit Klinikdirektor Professor Dr. Wolfgang Koppert, den Kollegen aus der Weiterbildungsgruppe und der Unterstüt­zung von Anette Heberlein aus der Perso­nalentwicklung ein verbessertes Weiterbil­dungskonzept erarbeitet. „Unser Ziel war es vor allem, die Weiterbildung besser zu strukturieren und mehr Verbindlichkeit zu schaffen“, sagt Dr. Nickel. In drei wesentli­

chen Punkten konnten die Strukturverbes­serungen bereits umgesetzt werden.

Ein Problem war ein fehlendes Konzept zur Führung von Weiterbildungsgesprä­chen. „Hier werden nun von Anfang an verbindliche Aussagen getroffen, wie die Ausbildung in den nächsten fünf Jahren aussehen wird“, sagt Katja Nickel. Das schafft Transparenz.

Das zweite Stichwort heißt Rotations­verlauf. „Wir haben den Durchlauf durch die einzelnen OP­Bereiche umstrukturiert“, erläutert die Anästhesistin. Wichtig war vor allem die Frage, wie der einzelne Arzt am besten in die verschiedenen Bereiche hineinwächst, ohne gleich am Anfang überfordert zu werden. So werden idea­lerweise erst Narkosen durchgeführt bei kleinen Eingriffen in Bereichen mit über­durchschnittlich jungen Patienten ohne weitere Vorerkrankungen, zum Beispiel in der Gynäkologie. Außerdem sind die von der Bundesärztekammer vorgegebenen

Lerninhalte so aufgeteilt, das jeder Arzt sie erfüllen kann – auch spezielle Methoden wie Rückenmarksnarkosen in der Geburts­hilfe, Kindernarkosen oder Atemwegsnar­kosen in der HNO.

Der Dritte Punkt betrifft ein neuge­schaffenes Tutoriat für Berufsanfänger. In den ersten acht Wochen ihrer Ausbildung werden alle Assistenzärzte verlässlich und nach einer festgelegten Struktur von ei­nem Facharzt angeleitet und so gründlich an das Thema Narkose herangeführt. Dazu gehören zum Beispiel Hospitationen in der Blutbank, bei Konsilen in der Kardiologie oder beim Thorax­Röntgen.

„Insgesamt wurde ein gut durchdach­tes Weiterbildungskonzept entwickelt, das sich für die Beteiligten als praktikabel und hilfreich erwiesen hat“, betont Anette He­berlein. „Ein gutes Beispiel für die Weiter­entwicklung der Qualität in der ärztlichen Weiterbildung und eine tolle Arbeit der Kollegen in der Anästhesie.“ sc

Mehr Verbindlichkeit und verbesserte Strukturen Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin entwickelt Konzept für ärztliche Weiterbildung

Gut ausgebildet: dr. Kai Kirchhoff, hendrik eismann und Pavel Baskirov (von links).

NameN uNd NachrichteN info32

1/2013 Behandeln und Pflegen 33

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Die Richtlinien der europäischen Fach-gesellschaften sind eindeutig: Kardio-

logen und Herzchirurgen müssen gemein-sam die beste Therapie für den jeweiligen Patienten anwenden. Bei Gefäßverengun-gen am Herzen könnte das also entweder ein Stent sein, den die Kardiologen setzen, oder ein Bypass, für den die Herzchirurgen verantwortlich wären. Auch bei zahlreichen anderen Herzerkrankungen halten beide Fachrichtungen Therapien bereit. So ein-deutig die Richtlinien zur Behandlung sind, ist die Realität nicht immer: Studien haben gezeigt, dass viele Patienten nicht optimal versorgt werden. Als einziges Krankenhaus im Großraum Hannover kann die Medizini-sche Hochschule Hannover (MHH) sowohl mit einer Kardiologischen als auch mit ei-ner Herzchirurgischen Klinik aufwarten. „Wir können adäquat in beide Richtungen agieren und so für jeden Patienten indivi-duell eine maßgeschneiderte Therapie an-bieten“, betont Professor Dr. Johann Bau-ersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Und beide Kliniken haben ihre Zusammenarbeit noch weiter intensi-viert.

Die Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie die Klinik für Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie haben ei-nen gemeinsamen Verein gegründet, um Ärzte, aber auch die Allgemeinheit noch stärker über Herzerkrankungen, die The-rapieformen und Prävention informieren zu können. Die erste große Veranstaltung

wird die 1. Hannover Herz Messe sein, vom 26. bis 28. April 2013 im Hannover Con-gress Centrum, zu der 500 Ärzte und min-destens so viele Betroffene und Interessierte erwartet werden.

„Die Zusammenarbeit beider Kliniken war immer vorbildlich und immer mit dem Ziel der bestmöglichen Behandlung unserer Patienten. Zur Optimierung gemeinsamer Forschungsvorhaben und der Organisation der Herz-Messe haben wir jetzt den Verein gegründet“, erklärt Professor Dr. Axel Ha-verich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie.

Ein Höhepunkt der Messe wird der „Pa-tiententag“ am Sonntag, 28. April sein. Patienten und Interessierte können unter anderem ihre Herzgesundheit testen, einen Zahncheck oder eine Pulswellenmessung

machen lassen und an einem Reanimati-onstraining teilnehmen. In fünf Vorträgen informieren MHH-Spezialisten rund um das Thema Herz – von Rhythmusstörungen über Herzschwäche und ihre Behandlung bis zum geeigneten körperlichen Training. Anschließend stehen die Ärzte Rede und Antwort für alle Fragen. Das wissenschaft-liche Programm dreht sich zum Beispiel um die Behandlung von Herzinsuffizienz und Aortenstenose, um regenerative Therapien und innovative Verfahren, um Herztrans-plantation und die Zukunft der Herzmedi-zin. In der MHH-Kardiologie sind im Jahr mehr als 4.000 Patienten stationär und über 8.000 Patienten ambulant in Behand-lung, in der Herzchirurgie sind es mehr als 2.600 Patienten stationär und 5.500 Pati-enten ambulant. sc/stz

Zwei Kliniken – ein Herz-TeamKardiologen und Herzchirurgen veranstalten die 1. Hannover Herz Messe vom 26. bis 28. April

gemeinsam für ihre Patienten: Professor haverich und Professor Bauersachs (rechts).

Behandeln und Pflegen info34

MHH-Ärzte haben erstmals zwei Le-berzirrhose-Patienten mit krank-haftem Bauchwasser je eine Mi-

nipumpe eingesetzt, die das Wasser in die Blase pumpt. Diese drei mal vier Zentimeter kleine sogenannte „Alpha-pump“ implan-tierten sie am rechten Rippenbogen unter die Haut. Durch einen Schlauch saugt sie alle zehn bis 15 Minuten bis zu 15 Milliliter Bauchwasser an und pumpt es in die Blase. „Bisher müssen sich solche Patienten ein bis zweimal pro Woche im Krankenhaus sechs bis sieben Liter Wasser per Punktion ab-saugen lassen. Das belastet ihren Kreislauf sehr, birgt Infektionsgefahren, verursacht Nierenfunktionsverluste und ist ein hoher Kostenfaktor für das Gesundheitssystem“, sagt Dr. Elmar Jäckel, Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, die Professor Michael P. Manns leitet.

Die Operationen fanden am 6. Dezem-ber 2012 statt, operiert haben die Chir-

urgen Privatdozent Dr. Frank Lehner und Dr. Nicolas Richter aus der Klinik für Allge-mein-, Viszeral- und Transplantationschir-urgie, die Professor Dr. Jürgen Klempnauer leitet.

Patienten sind wohlauf

Den Patienten geht es gut. Seit Implan-tation der Pumpe musste keine Punktion zur Entlastung des Bauchwassers durch-geführt werden. Weltweit erhielten bisher rund 70 Patienten eine solche Pumpe. „In Deutschland leiden viele Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose an Aszi-tes. Sie haben häufig Probleme mit dem Atmen und dem Essen, weil ihnen das Wasser buchstäblich bis zum Halse steht“, sagt Dr. Jäckel.

Das Bauchwasser entsteht aufgrund von Bluthochdruck vor der Leber, den fast jeder Leberzirrhose-Patient entwickelt. Wenn Entwässerungsmedikamente nicht

helfen, kann TIPS angewendet werden – ein „Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt“. Bei dieser Me-thode wird ein Teil des Blutes an der Leber vorbei ungefiltert direkt in den großen Blutkreislauf geleitet. „Doch bei Patienten, die häufig und schnell ermüden, kann TIPS nicht eingesetzt werden, da dabei unent-giftetes Blut im Gehirn ankommt und die Gefahr besteht, dass sich die Müdigkeit verschlimmert oder sie sogar ins Koma fal-len“, sagt Dr. Jäckel. Auch bei Herzkran-ken bietet TIPS keine Option, da ihr Herz die größere Menge Blut, die am Herzen ankommt, nicht pumpen kann. Für diese Patienten bietet sich die „Alpha-pump“ an. Im Jahr 2013 wollen die MHH-Ärzte 25 bis 30 Leberzirrhose-Patienten mit ei-ner solchen Pumpe versorgen. Sie wollen zudem prüfen, ob diese Methode auch für Patienten anwendbar ist, die Bauchwasser aufgrund eines Tumors haben – zum Bei-spiel ein Ovarialkarzinom. bb

Pumpe schafft bei krankhaftem Bauchwasser AbhilfeMehr Lebensqualität für Leberzirrhose-Patienten: Erstmals Minipumpe eingesetzt, die Wasser vom Bauch in die Blase pumpt

Minipumpe entfernt Bauchwasser: dr. elmar Jäckel und Professor Michael P. Manns mit dem aufladegerät der Pumpe sowie Privatdozent dr. frank lehner mit der Pumpe (von links).

1/2013 Behandeln und Pflegen 35

Das ganzheitliche Konzept kommt an: In keiner anderen Frauenklinik in Niedersachsen sind 2012 so viele Kinder zur Welt gekommen

Die Geburtenrate an der MHH-Frauen-klinik stieg in den vergangenen Jahren

stetig an. Jetzt erreichte sie einen beson-deren Rekord: 2012 erblickten bei 1.964 Geburten 2.063 Kinder das Licht der Welt. Keine andere Geburtsklinik in Niedersach-sen verzeichnete eine so hohe Geburten-rate. „Das freut uns riesig“, sagt Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der MHH-Frauenklinik. „Es zeigt, dass wir mit unse-rem ganzheitlichen Konzept richtig liegen und den Bedürfnissen der Eltern und Babys gerecht werden.“ Die Frauenklinik bietet alles unter einem Dach – von der Betreu-ung während der Schwangerschaft über die Geburtshilfe und das Wochenbett bis hin zur Begleitung der Eltern und Kinder durch das erste Lebensjahr der Kleinen. Im Jahr 2011 gab es in der MHH-Frauenklinik 1.812 Geburten, 2010 waren es 1.665.

„Wir bieten den Eltern sowohl einen hohen Wohlfühlfaktor als auch ein ausge-zeichnetes medizinisches Niveau“, erklärt Professor Dr. Constantin von Kaisenberg, Bereichsleiter Geburtshilfe und Präna-talmedizin. Die MHH-Frauenklinik trägt das Prädikat „Babyfreundliches Kranken-haus“ der WHO/UNICEF. Das Siegel steht

für die besondere Förderung einer frühen Eltern-Kind-Beziehung. Dazu gehören der Hautkontakt von Mutter oder Vater und dem Neugeborenen sofort nach der Ge-burt (Bonding), die Hilfe für die Mütter beim Stillen und die Möglichkeit für Väter, mit im Patientenzimmer zu übernachten. Frauen mit einer Risikoschwangerschaft finden schon weit vor dem Geburtstermin bei Professor von Kaisenberg und seinen Kollegen Unterstützung. Das Team der Pränataldiagnostik ist hoch qualifiziert und betreut auch Patientinnen mit sehr schwie-rigen Schwangerschaften. „Alle dafür not-wendigen Spezialisten, auch aus anderen Fachbereichen, arbeiten in solchen Fällen im interdisziplinären Perinatalzentrum der

MHH zusammen. Dadurch besteht von An-fang an ein enger Kontakt zwischen den Ärzten und zu den Eltern“, sagt Professor von Kaisenberg.

Im Kreißsaal der MHH-Frauenklinik ar-beitet nicht nur ein großes Team festan-gestellter Hebammen, sondern auch eine Beleghebamme – die einzige im Raum Hannover. Sie betreut die werdenden Mütter schon während der Schwanger-schaft und leistet dann auch Geburtshilfe im Kreißsaal. Für die Gebärenden hat das den Vorteil, bei der Geburt eine vertraute Person zur Seite zu haben. Auf der Mutter-Kind-Station werden die Mütter und Babys von Krankenschwestern, Kinderkranken-schwestern und Hebammen betreut. Die Station verfügt ausschließlich über Zwei-Bett-Zimmer. Im vergangenen Jahr wurde dort ein Intermediate-Care-Bereich (IMC) eröffnet. Hier werden Neugeborene und relativ reife Frühgeborene betreut, die kurzzeitig intensivmedizinisch versorgt, aber nicht unbedingt auf der neonatolo-gischen Intensivstation behandelt werden müssen.

Zu dem Konzept „Alles unter einem Dach“ gehört auch die Elternschule der MHH-Frauenklinik mit einem umfassen-den Kursangebot für die Zeit vor und nach der Geburt des Kindes. Dazu gehören Klassiker wie Geburtsvorbereitungskurse, Rückbildungskurse und PEKIP (Prager El-tern-Kind-Programm) genauso wie Well-nessangebote, Babymassage und Babyzei-chensprache. tg

Geburtenrekord in der MHH

Wer langfristig arbeits- und leistungsfähig bleiben will, muss für eine ausgewogene Balance von Arbeit und Freizeit sorgen. Das fällt gerade Fach- und Führungskräf-ten, die großen beruflichen Belastun-gen ausgesetzt sind, schwer. Da können schnell Gesundheitsrisiken drohen. Die MHH bietet einen Gesundheitscheck an, der auf diese Personengruppe zugeschnit-ten ist. Ziel ist es, die individuellen Risiken früh zu erkennen, um Gegenmaßnahmen ergreifen und die Lebensqualität und Leis-tungsbereitschaft erhalten zu können. Das Präventionsangebot richtet sich primär an mittelständische und große Unterneh-men, ist aber auch für Privatpersonen zu-gänglich.

Zu dem Gesundheitscheck, der von einem interdisziplinären Chefarztteam durchgeführt wird, gehören eine Ana-mnese des gesundheitlichen Allgemein-zustands, eine Labordiagnostik mit Blut- und Urinanalyse, eine Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems, eine Ultraschall-untersuchung der Bauchorgane, eine Untersuchung des Bewegungsapparates und eine Früherkennung von stressbezo-genen Gesundheitsproblemen. Alle Un-tersuchungsergebnisse werden in einem Gespräch erörtert, falls erforderlich, ge-ben die Mediziner Behandlungsempfeh-lungen. Um den Aufenthalt an der MHH und den Gesundheitscheck so angenehm wie möglich zu gestalten, stellt die MHH

einen Shuttle-Service zur An-und Abreise im Raum Hannover sicher. Während des gesamten Aufenthalts steht den Teilneh-mern eine individuelle Begleitung zur Seite. Eine modern eingerichtete Lounge dient als Ruheraum, hier werden auch das Frühstück und Mittagessen serviert.

Der Gesundheitscheck gehört nicht zu den Regelleistungen der Krankenkas-sen. Der Paketpreis beträgt 1.800 Euro pro Person. Interessierte Unternehmen wenden sich bitte an die MHH-Klinik für Rehabilitationsmedizin, Telefon (0511) 532-4117 oder die Abteilung Unterneh-mensentwicklung, Telefon (0511) 532-6062, [email protected]. tg

Gesundheitscheck für Fach- und Führungskräfte

freuen sich über den Rekord: dr. Ismini Stabou-lidou, Irmgard Kempe, Professor dr. Constantin von Kaisenberg, halina lewinski, Marion griese und ursula gabel (von links).

Behandeln und Pflegen info36

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 6.000 Menschen neu an Speise-röhrenkrebs. Zur Therapie gehört fast

immer eine Operation, die mehrere große Schnitte an Bauch und Rumpf erfordert, was ein beträchtliches operatives Trauma für die Patienten darstellt und nach dem Eingriff häufig mit Komplikationen und funktionellen Spätfolgen verbunden ist. An der MHH gibt es dazu eine Alterna-tive. Dabei operiert der Chirurg nicht of-fen, sondern laparoskopisch und thora-koskopisch, also über nur wenige kleine Schnitte und mithilfe eines Videosystems, das eine freie Einsicht in den Bauch- und Brustraum ermöglicht. Diese Technik wird als minimalinvasive Chirurgie oder auch „Schlüsselloch-Chirurgie“bezeichnet. Dr. Nikos Emmanouilidis, Chirurg an der MHH-Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, hat sie auch für die Tumoren der Speiseröhre (Ösophagus) an der MHH etabliert.

Professor Dr. Jürgen Klempnauer, Di-rektor der MHH-Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie betont, dass seine Klinik als eine der we-nigen in Deutschland die minimalinvasive Operation bei Speiseröhrenkrebs anbieten kann. „Dr. Emmanouilidis hat auch Pati-enten mit hoch-thorakalen Plattenepithel-karzinomen, die in minimalinvasiver Tech-

nik allgemein als inoperabel galten, mit diesem schonenden Verfahren erfolgreich operiert. Im Gegensatz zum herkömmli-chen Verfahren bei Speiseröhrenkrebs er-gibt sich dadurch für die Patienten eine wesentlich angenehmere, schmerzfreiere und kürzere Behandlung ihrer Erkran-kung.“

Keine großen Schnitte mehr

Während der minimalinvasiven OP ent-fernt Dr. Emmanouilidis zunächst den Teil der Speiseröhre mit dem Tumor und die umliegenden Lymphknoten. Anschließend

spaltet er den Magen und bildet aus einem Teil dieses Organs eine Ersatzspeiseröhre. Diese zieht er in den Brustraum hoch und schließt sie an den oberen Speiseröhren-stumpf an. Für den Eingriff sind in der Re-gel nur fünf bis sechs kleine Öffnungen im Bauch- und Brustraum nötig, um die Operationsinstrumente einzuführen. Dazu kommt eine etwas größere Öffnung zwi-schen den Rippen, durch die der Chirurg die Speiseröhre entfernt. Große Schnitte wie bei der herkömmlichen OP-Methode gibt es nicht. Das hat viele Vorteile für die Patienten. „Sie erleben ein viel kleineres operatives Trauma“, erläutert Dr. Emma-nouilidis. „Weder die Bauch- noch die Rumpfmuskulatur werden durchtrennt, und auch die bei dem herkömmlichen Verfahren oft auftretenden Brüche und Ausrenkungen der Rippen entfallen.“ Durch das schonendere Vorgehen können die Patienten nach der OP die Intensiv-station schneller verlassen, sind schneller beweglich und haben auch im späteren Verlauf weniger funktionelle Probleme. Unter onkologischem Aspekt ist die mi-nimalinvasive Operation der offenen Ope-ration absolut ebenbürtig, da der Tumor ebenfalls komplett und die gleiche Anzahl an Lymphknoten entfernt werden.

Bisher hat Dr. Emmanouilidis insgesamt 28 Patienten, darunter auch 15 Patienten mit dem häufigeren Plattenepithelkarzi-nom, erfolgreich nach dem neuen Ver-fahren operiert. Zu den Patienten von Dr. Emmanouilidis gehört auch Wolfgang E. aus Lauenau. Der 65-Jährige bekam im September 2012 eine Ersatzspeiseröhre. „Durch einen Zufall habe ich von der Möglichkeit des minimalinvasiven Ein-griffs gehört und bin froh, dass mir die große offene Operation erspart geblieben ist“, sagt er. Außer der Speiseröhre mit einem Adenokarzinom wurden bei ihm 46 Lymphknoten entfernt. Glücklicherweise war keiner der Lymphknoten von Krebs-zellen befallen. Roswitha K. aus Bielefeld hatte sich im März 2012 ebenfalls für einen minimalinvasiven Eingriff entschie-den. „Ich bin hundertprozentig damit zufrieden, wie alles gelaufen ist, sowohl bei der Operation als auch bei den Arzt-gesprächen davor und danach.“ tg

Minimalinvasive Operation bei SpeiseröhrenkrebsPatienten genesen schneller und haben nach dem Eingriff weniger Probleme

Weniger Komplikationen dank neuer OP-Technik: Patient Wolfgang e. (rechts) geht es gut. Professor Klempnauer (links) und dr. emmanouilidis (Mitte) sind mit den ergebnissen der minimalinvasen ein-griffe an der Speiseröhre sehr zufrieden.

Für Patienten mit Erkrankungen der Spei-seröhre und des Magens gibt es in der Vis-zeralchirurgischen Poliklinik der MHH eine Spezial-Sprechstunde. Interessierte können unter Telefon (0511) 532-2032 einen Termin vereinbaren. Die Befunde der Tumorpatien-ten werden von Gastroenterologen, Radio-logen, Strahlentherapeuten und Chirurgen gemeinsam bewertet. Mithilfe festgelegter Standards und orientiert an den Leitlinien entwickelt dann dieses Expertengremium gemeinsam eine für jeden Patienten maßge-schneiderte Behandlungsstrategie.

n Spezial-Sprechstunde

1/2013 Behandeln und Pflegen 37

Ein „Abhust-Assistent“ hilft nun kleinen Patienten auf der Kinder-Intensivstation 67, wenn sie aufgrund einer

Erkrankung oder Verletzung nicht selbst wirksam husten können. Dieses Gerät hat die Medizinische Hochschule am 3. Dezember gespendet bekommen.

„Wir freuen uns sehr, da dieser sogenannte Cough Assist dem Verschluss der Atemwege durch Schleim vor-beugt und somit Komplikationen wie Lungenentzündun-gen reduziert. Über ein solches Gerät verfügte die Kinder-klinik der Medizinischen Hochschule bisher noch nicht“, sagt Dr. Michael Sasse, leitender Oberarzt der Kinder-In-tensivstation 67.

Und so funktioniert das Gerät: Der Abhust-Assistent erzeugt zunächst einen Überdruck auf die Atemwege und stellt sich dann schnell auf Unterdruck um – was die Pati-enten beim Abhusten von Bronchialsekreten unterstützt oder diese natürliche Funktion sogar ersetzt. „Das lang-same Ein- und das schnelle Ausatmen simuliert das natür-liche Abhusten – so müssen wir keine invasiven Verfahren anwenden“, erläutert der MHH-Kinderintensivmediziner Dr. Michael Sasse.

Für diese Spende kooperierten einige Helfer: Zunächst hatte die Mercedes-Benz-Niederlassung Hannover dem Verein Deutsche Lungenstiftung 4.700 Euro gespendet. Davon kaufte die Stiftung bei der Firma Heinen + Löwen-stein den „Abhust-Assistenten“ und spendete ihn dann der MHH. Diese Kooperation hatte der Direktor des Ma-ritim Airport Hotels Hannover, Dirk Breuckmann, initiiert. Dafür gebühre allen Beteiligten Dank, sagte Dr. Sasse. bb

Abhust-Assistent hilft KindernDie Intensivstation bekommt ein Gerät von der Deutschen Lungenstiftung, das von Mercedes-Benz finanziert wurde

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dirk Breuckmann (links) lars Bremer von Mercedes-Benz und Profes-sor dr. gerhard W. Sybrecht, Vorsitzender des Kuratoriums der deut-schen lungenstiftung, mit dr. Michael Sasse und dietmar Stürken von der firma heinen + löwenstein.

Forschen und Wissen info38

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n dr. phil. nat. Melanie Albrecht, PhD, und Dr. med. Anna-Maria Dittrich, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Arbeitsgruppe Allergische Sensibilisierung, 179.192 Euro für drei Jahre. Ge-fördert wird das Projekt „Mecha-nismen der IL-17A-vermittelten pulmonalen Entzündung – An-sätze für therapeutische Inter-ventionen?“. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens erhielt Dr. Melanie Albrecht zusätzlich 185.200 Euro zur Finanzierung einer „Eigenen Stelle“. n Professor dr. rer. nat. evgeni Ponimaskin, Institut für Neurophysiologie, 334.000 Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Projekt „Dynamic regulation of small Rho GTPases via serotonin receptors in neurons: Effects on the cytoskeleton, neuronal morphology and functions“.n Privatdozent dr. rer. nat. immo Prinz, In-stitut für Immunologie, 314.381 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „The impact of gamma-delta TCR sequences on selection and peripheral repertoire shaping of gamma-delta T cells”.

Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stif-tung e.V., München, bewilligte …n Privatdozent dr. rer. nat. immo Prinz und dr. med. christian Könecke, Institut für Im-munologie, 166.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Kooperationsprojekt „Optimierung der Spezifität und Funktion regulatorischer T-Zellen zur Verhinderung der Graft-versus-Host-Erkrankung“.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg vor der Höhe, bewilligte …n Professorin dr. rer. nat. renata stripecke, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Gruppenleiterin der Research Group Lym-phatic Cell Therapy (REBIRTH), 308.000 Euro für zwei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Lentivirus-induced dendritic cell vaccine co-expressing GM-CSF/lFNα pp65 against cytomegalovirus in post-transplant patients“.

Die Europäische Union bewilligte …n dr. rer. nat. Jürgen Mertsching, Institut für Molekularbiologie, 163.170 Euro für drei Jahre. Gefördert wird im Rahmen des Pro-gramms „Prevention of and Fight against Crime – Chemical, Biological, Radiologi-cal and Nuclear materials – Action Grants 2011” das Projekt „Training school for bio-safety level 3/4 scientists and staff”.

n Professor dr. rer. nat. evgeni Po-nimaskin, Institut für Neurophy-siologie, 860.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird im Rahmen des ERA-NET NEURON 2012-För-derprogramms das transnationale EU-Forschungsprojekt „Superre-solution imaging and therapeutic targeting of extracellular matrix-mediated signalling in brain di-seases“.

Die Kommission für Gleichstellung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bewilligte …

n Privatdozent dr. med. Marcel G. sieberer, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, im Rahmen einer Spende zur Förderung der geschlechtersensiblen Medizin 5.000 Euro für das Forschungs-vorhaben „Geschlechtsspezifische Unter-schiede in der Psychopharmakotherapie von Depression bei stationär psychiatrisch behandelten Patientinnen und Patienten“.

Kontakt:Ursula LappeTelefon: (0511) 532-6772Fax: (0511) 532-3852E-Mail: [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

1/2013 Forschen und Wissen 39

Fachstudium zum /zur12 Monate Fernstudium und vierWochenendseminare.Staatlich anerkannteWeiterbildungsmaßnahme(ZFU Zulassung Nr. 7119603)

Weitere Informationen erhalten Sie beimBerufsverband Deutscher Präventologen e.V., Telefon: 0511/8667845

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Hohe Auszeichnung für Spitzenfor-scher: Professor Dr. Reinhold Förster, Leiter des Institutes für Immunolo-

gie, hat den höchsten und begehrtesten Wissenschaftspreis der EU erhalten – einen „ERC Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC). Die damit verbun-dene fünfjährige Förderung beläuft sich auf insgesamt 2,5 Millionen Euro. Mit „ERC Ad-vanced Grants“ werden herausragende und bereits etablierte Wissenschaftler gefördert. Die einzigen Kriterien zur Vergabe der För-dermittel sind die wissenschaftliche Exzel-lenz des Antragstellers und des geplanten Projektes. „Die Vergabe des ,ERC Advan-ced Grant’ an Professor Förster ist auch ein großartiger Erfolg für die MHH und unter-streicht ihre internationale Spitzenposition im Schwerpunkt der Immunitäts- und Ent-zündungsforschung“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann.

Professor Förster und sein Team erfor-schen die Wanderung von Immunzellen. Ständig patrouillieren die Wächter- und Abwehrzellen des Immunsystems durch fast alle Gewebe unseres Körpers. Für einen Standortwechsel werden die Im-munzellen durch Lymphgefäße aus den Geweben zurück in den Blutkreislauf transportiert. Lymphknoten sind als zen-trale Kontrollstationen in diese Lymphge-fäße eingebaut, um den aus dem Gewebe kommenden Strom an Flüssigkeit und Zellen zu überwachen, ob Keime in den Körper eingedrungen sind. Lange Zeit war dabei unklar, über welche Routen die ver-schiedenen Immunzellen in den Lymph-knoten eintreten und welche Signale dafür sorgen, dass sie tatsächlich in die Lymph-knoten gelangen. Professor Förster und sein Institut haben vor Kurzem eine neue Mikro-Injektionstechnik entwickelt, die es erlaubt, markierte Immunzellen direkt in die winzigen Lymphgefäße narkotisierter

Versuchsmäuse zu injizieren. Die soge-nannte Zwei-Photonen-Laser-Scanning-Mikroskopie ermöglicht es anschließend, die leuchtenden Zellen auf ihren Wegen in den nächsten Lymphknoten „live“ zu beobachten.

„Mit der jetzt zusätzlich verfügbaren Forschungsförderung wollen wir im De-tail verstehen, wie es Zellen schaffen, aus den Lymphgefäßen in die Lymphknoten einzuwandern. Dieses Wissen wird uns helfen, sogenannte zelluläre Vakzinen zu

verbessern, die derzeit als neue Behand-lungsmethode von Krebserkrankungen untersucht werden“, erläutert der Preis-träger. „Ebenso ist es nun möglich, das Metastasierungsverhalten von Tumoren in die Lymphknoten gezielter zu untersuchen und gegebenenfalls auch zu unterbinden.“ Auch der wissenschaftliche Nachwuchs wird von dem Projekt profitieren. Bis zu sie-ben zusätzliche Doktoranden und promo-vierte Wissenschaftler sollen für das Projekt rekrutiert werden. inf/stz

Millionenförderung für MHH-SpitzenforscherImmunologe Professor Reinhold Förster erhält höchsten Wissenschaftspreis der EU und damit eine Förderung von 2,5 Millionen Euro

Professor dr. reinhold Förster, Leiter des institutes für immunologie.

Forschen und Wissen info40

Am 1. Januar 2013 startete das eu-ropäische PhD-Programm TECAS (Tissue Engineering Solutions for

Cardiovascular Surgery) unter der Leitung von Dr. Sotirios Korossis, der seit Kurzem als „Director for Biomedical Enginee-ring“ in der MHH-Klinik für Herz-, Tho-rax- Transplantations- und Gefäßchirurgie tätig ist. Das Programm wird im Rahmen des „Marie Curie Initial Training Network“ (ITN) der Europäischen Union mit 3,4 Mil-lionen Euro für vier Jahre gefördert, davon erhält die MHH knapp 670.000 Euro. Das ITN-Programm fördert insbesondere den Austausch von Nachwuchswissenschaft-lern in Graduiertenschulen auf europäi-scher Ebene.

13 junge Wissenschaftler werden in dem Doktorandennetzwerk TECAS bei den führenden europäischen Akteuren auf dem Feld des kardiovaskulären Tis-sue Engineerings (TE) und der regene-rativen Medizin in die Lehre gehen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der

Erforschung von Herzklappenersatz und -reparatur, Herzmuskelrekonstruktion so-wie der „Patch graft”-Angioplastie für die klinische Anwendung – also der Reparatur verengter oder verstopfter Herzgefäße mit kleinen Gewebestücken, die die Regene-ration der Gefäße unterstützen und in Kindern mitwachsen.

Die Doktoranden können in dem Pro-gramm von den umfangreichen multidis-ziplinären Erfahrungen der europäischen Partner aus Forschung, Klinik und Indus-trie profitieren. Dank des interdisziplinä-ren Trainings sollen sie die grundlegende Expertise erlernen und neue Technologien

schaffen, die zur Herstellung von funkti-onalem Herzgewebe für kardiovaskuläre Implantate im klinischen Einsatz in der nahen Zukunft benötigt werden. Die PhD-Projekte reichen von Grundlagenfor-

5,5 Millionen Euro für die MHH

Das 7. Forschungsrahmenprogramm läuft 2013 aus. Das Folgeprogramm, Horizon 2020, wird voraussichtlich noch im Jahr 2013 mit ersten Ausschreibungen starten. Dr. Simone Heß und Dr. Katrin Dinkla-Ritter unterstützen MHH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler im Referat für EU-Forschungsförderung kostenfrei dabei, Anträge bei der EU, besonders unter Ho-rizon 2020, zu stellen. Sie beraten auch zu administrativen und finanziellen Aspekten der Projektabwicklung und helfen bei Ver-tragsverhandlungen. Sie haben ihr Büro im Gebäude M19, Ebene 01, Raum 1710. Kontakt: Dr. Heß, Telefon 532-6061, [email protected] und Dr. Dinkla-Ritter, Telefon 532-6794, [email protected]. bb

Beratung zur Forschungsförderung auf EU-Ebene

Biomargin: Immunologische und nicht immu-nologische Schädigungen des Transplantates, die zum Funktionsverlust von transplantierten Nieren führen, sind zentrales Thema dieses Projektes. Diese Mechanismen sollen besser erforscht und neue diagnostische Methoden zur Überwachung der transplantierten Niere entwickelt werden. Die Leitung hat Professor Dr. Wilfried Gwinner. Der EU-Beitrag für die MHH beträgt 272.000 Euro.child-eu: Interstitielle Lungenerkrankungen bei Kindern können eine Vielzahl von Ursachen haben und werden häufig falsch oder schlecht behandelt, da es keine einheitlichen Vorgaben gibt und das Krankheitsbild nicht klar definiert ist. Dieses Projekt soll zur Verbesserung der Diagnose und Therapie dieser Erkrankungen beitragen. Die Leitung hat Dr. Nicolaus Schwerk inne, der EU-Beitrag für die MHH beträgt 171.000 Euro.neuear: Menschen mit Hörstörungen, die das Innenohr betreffen, kann durch die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat zur Wiederherstel-lung des Hörvermögens verholfen werden. In diesem Projekt wird ein verbessertes Cochlea-Implantat entwickelt, das der fortschreitenden Degeneration des Hörnervs entgegenwirken soll. Die Leitung liegt bei Dr. Verena Scheper, der EU-Beitrag für die MHH beträgt 617.000 Euro.optiBirTh: Kaiserschnittgeburten nehmen in vielen EU-Ländern zu, und somit steigen auch die Risiken für Störungen während der Folge-

schwangerschaften und -geburten. Deutschland ist ein Land mit einer relativ geringen Rate an Frauen, die nach einem Kaiserschnitt natürlich gebären. Ziel dieser europaweiten multi-cluster-randomisierten Studie ist es, durch evidenz-basierte Interventionen die Rate an vaginalen Geburten nach Kaiserschnitt zu erhöhen, um so einen Beitrag zu einer Verbesserung der mütter-lichen Gesundheit und Zufriedenheit zu leisten. Die Leitung hat Privatdozentin Dr. Mechthild Gross inne, der EU-Beitrag für die MHH liegt bei 594.000 Euro.Paeon: Unfruchtbarkeit bei Frauen ist ein wachsendes Problem und wird häufig durch hor-monelle Störungen bedingt. Hier sollen Modelle entwickelt werden, die bessere Vorhersagen ermöglichen, um Therapien zu ermöglichen oder zu optimieren. Die Leitung hat Professor Dr. Tillmann Krüger inne, der EU-Beitrag liegt bei 403.000 Euro.Prohearing: In diesem Projekt soll eine neue Therapie, basierend auf einer medikamentösen Versorgung zur Verhinderung von Hörschäden, für Cochlea-Implantat-Patienten mit Resthör-vermögen entwickelt werden. Die Leitung teilen sich Dr. Verena Scheper und Professor Dr. Thomas Lenarz. Der EU-Beitrag für die MHH beträgt 736.000 Euro.rehabilAid: In diesem Projekt sollen die Kosten untersucht werden, die entstehen, wenn Perso-nen bei Verkehrsunfällen zu Schwerstverletzten

Europäische Unterstützung: Im vergangenen Jahr hat die EU im siebten Forschungsrahmenprogramm an der MHH 13 neue EU-Projekte gefördert. Wir stellen sie Ihnen vor

Die weiteren EU-geförderten Projekte

1/2013 Forschen und Wissen 41

schung bis hin zu translationalen Wissenschaften und darüber hinaus. Zu den beteiligten Partnern gehören neben der MHH auch die RWTH Aachen, die Corlife GbR, die Technische Univer-sität in Eindhoven, die Universität von Padua und die Universität von Patras. bb/ck

TecAs-Leiter dr. sortitios Korossis (rechts), Marisa Granados (sitzend), Panagiotis Kalozoumis (links) und dr. ulrike Böer.

werden. Weiterhin sollen die Faktoren identifiziert werden, die ihren Rehabilitationsprozess beeinflussen. Die Leitung hat Professor Dr. Dietmar Otte inne, der EU-Beitrag liegt bei 78.000 Euro.stemBAncc (stem cells for Biological Assays of novel drugs and predictive toxicology): Durch die Verwendung humaner induzierter pluripotenter Stammzellen von Patienten mit bestimmten Erkrankungen zielt das Projekt darauf ab, die Entwicklung neuer Medikamente zu erleichtern. Der Beitrag der MHH dazu ist insbesondere die Entwicklung neuer Metho-den zur Herstellung großer Mengen solcher Stammzellen für die Nutzung in der Wirkstoffforschung. Die Leitung teilen sich Dr. Robert Zweigerdt und Professor Dr. Ulrich Martin. Der EU-Beitrag beträgt 850.000 Euro.Trans-int: Ein Nachteil vieler therapeutischer Wirkstoffe ist, dass sie nicht geschluckt werden können. Das Ziel dieses Projektes ist es, Nanopartikel zu entwickeln, die als Trägersubstanzen für Wirkstoffe dienen, die dann oral verabreicht werden können. Die Leitung hat Professor Dr. Jürgen Borlak inne, der EU-Beitrag für die MHH beträgt 404.000 Euro.iTn celleurope: Dieses europäische Netzwerk zur Doktorandenausbildung widmet sich den erwünschten und unerwünschten Immunprozessen nach Transplantationen. Die Leitung liegt bei Professorin Dr. Eva Mischak-Weissin-ger. Der EU-Beitrag für die MHH beträgt 222.000 Euro.iTn naturimmun: Die Kontrolle von Tumoren und viralen Infektionen durch das angeborene Immunsystem, insbesondere durch natürliche Killerzellen, steht im Fokus dieses europäischen Ausbildungsnetzes für Doktoranden. Die Leitung an der MHH hat Professorin Dr. Ulrike Köhl inne, der EU-Beitrag für die MHH beträgt 222.000 Euro.iTn Ts-eurotrain: Nur wenige Zentren in Europa bieten aktuell eine strukturierte und standardisierte Ausbildung im Hinblick auf die Erforschung, Diagnostik und Therapie neuro-psychiatrischer Entwicklungsstörungen an. Dieses ITN will diese Lücke schließen und widmet sich dabei speziell dem Gilles de la Tourette-Syndrom. Die Leitung liegt bei Professorin Dr. Kirsten Müller-Vahl, der EU-Beitrag beträgt 249.000 Euro. bb/ck

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Die weiteren EU-geförderten Projekte

Forschen und Wissen info42

Stärkung für das schwache OhrBei angeborener Gehörlosigkeit sollten möglichst gleichzeitig beide Ohren mit Cochlea- Implantaten versehen werden

Gehörlose Kinder, deren Hörnerv noch funktioniert, können mit einem Coch-

lea-Implantat (CI) versorgt werden. Häufig geschieht das nur an einem Ohr. Kinder, bei denen später in das zweite Ohr eine solche Hörprothese implantiert wird, ver-stehen über dieses Ohr Sprache schlechter. Welche neuronalen Prozesse dafür verant-wortlich sind, haben MHH-Forscher in Ko-operation mit Wissenschaftlern der Goethe Universität Frankfurt am Main aufgeklärt.

Das Team um Professor Dr. Dr. med. Andrej Kral, Direktor des Instituts für Audioneurotechnologie und der Abtei-lung für Experimentelle Otologie der Kli-nik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Klinik), beobachtete Folgendes an

gehörlosen Tieren: Das erste Ohr, das ein Cochlea-Implantat erhielt, nimmt die Teile des Hörsystems im Gehirn in Anspruch, die normalerweise für das andere Ohr zu-ständig sind. So entstehen ein funktional „stärkeres“ und ein „schwächeres“ Ohr. „Die Übernahme war umso umfangrei-cher, je früher nach der Geburt die erste Implantation erfolgte. Es zeigte sich also eine sensible Phase für diese Veränderung. Folglich sollte man bei angeborener Ge-hörlosigkeit möglichst gleichzeitig beide Ohren mit je einem Cochlea-Implantat versehen“, erklärt Professor Kral.

Bei allen Tieren konnte das „schwä-chere“ Ohr immer noch das Hörsystem im Gehirn etwas aktivieren. „In dieser Situa-

tion könnte also ein isoliertes Training am ‚schwächeren’ Ohr zu einer Verbesserung des Sprachverständnisses führen“, erläu-tert Professor Kral. Dieser Befund stünde im Unterschied zur einseitigen Sehschwä-che, die zur kompletten Blindheit am schwächeren Auge führen könne. Das Projekt der Hörforscher unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Die Befunde werden an der HNO-Klinik der MHH (Direktor Professor Dr. Thomas Lenarz) bei Kindern auch klinisch bestätigt: Sequenziell implantierte Kinder zeigen ein schlechteres Sprachverständnis beim später implantierten Ohr, sodass gehörlose Kinder an der HNO-Klinik der MHH in der Regel beidseitig implantiert werden. bb

Professor Kral: er hält eine sogenannte neuronexus-Multielektrode in der hand, mit der er und sein Team Messungen von elektrischen signalen im Gehirn machen.

Norddeutsches Zentrum für Mikrobielle Genomforschung gegründet

Das Erbgut von Bakterien zu entschlüs-seln und so Krankheiten besser be-

kämpfen zu können – das ist das vorran-gige Ziel des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung (NZMG), das sechs Forschungseinrichtungen aus Nord-deutschland am 11. Januar unter der Fe-derführung der Uni Göttingen gegründet haben. Es sind die auf diesem Gebiet an-erkannten Institutionen MHH, die Universi-täten Göttingen und Greifswald sowie aus Braunschweig die Technische Universität, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsfor-schung und das Leibniz-Institut Deutsche

Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen. „Die Fortschritte der Genom-forschung haben die Forschung über bak-terielle Krankheitserreger revolutioniert. Diese Forschungen erfordern große und vor allem auch kontinuierliche Investitio-nen in die neueste Sequenziertechnolo-gie und Bioinformatik. Es ist ein wichtiger Schritt, dass sich die MHH mit den anderen am Zentrum beteiligten Instituten sogar über Ländergrenzen hinweg zum NZMG zusammengefunden hat“, sagt Profes-sor Dr. Sebastian Suerbaum, Direktor des MHH-Instituts für Medizinische Mikrobio-logie und Krankenhaushygiene und für die MHH Gründungsmitglied im NZMG. „Wir können so die vorhandenen Technologie-ressourcen und unsere wissenschaftliche Expertise viel effizienter nutzen und die

notwendigen Zukunftsinvestitionen ge-meinsam planen.“

Die Forscher wollen die krankheitsaus-lösenden Mechanismen von Erregern wie Helicobacter pylori, Staphylococcus aureus oder Clostridium difficile besser verstehen, die Diagnose von Erregern verbessern und die Entwicklung neuer Therapien und Impfstoffe vorantreiben. Weitere Ziele sind neben der Genom- und Proteomanalyse mikrobieller Krankheitserreger sowie der Systembiologie bakterieller Modellsysteme auch die funktionelle Genomanalyse bio-technologisch wichtiger Mikroorganismen sowie die Genomforschung an Mikroorga-nismen, die die Stoffkreisläufe der Meere und die Umweltbedingungen beeinflussen und Auswirkungen auf das Klima haben. Informationen unter www.nzmg.de. mc

Bakterien-Genen auf der Spur

1/2013 Forschen und Wissen 43

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Den mit 20.000 Euro dotierten Claudia von Schilling-Preis der gleichnamigen

Stiftung erhielt am 16. Januar Professorin Dr. Nadia Harbeck. Sie leitet das Brustzen-trum und die Onkologische Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums der Uni-versität München und hat erforscht, wie man bei Brustkrebs frühzeitiger als bisher die Wirkung von Antihormontherapien beurteilen kann. Zudem führt sie derzeit mit Kollegen eine Studie durch, die erge-ben könnte, dass mehr als einem Drittel der Patientinnen mit Brustkrebs im Früh-stadium eine vorbeugende Chemotherapie erspart bleiben kann. Den Preis verleiht die

Claudia von Schilling Stiftung mit Sitz in Hannover alljährlich im Rahmen eines wissenschaft-lichen Symposiums der MHH-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Professorin Harbeck forscht seit Jahren auf dem Gebiet von Biomarkern, die helfen können, Brustkrebstherapien besser auf einzelne Patientinnen und ihren Tumor abzustimmen. Sie leitete den deutschen Teil einer internationalen klinischen Studie, die zwei Dosierungen einer Antihormontherapie miteinander vergleicht. „Bereits nach vier Wochen

Therapie konnten wir anhand der Zellteilungsrate zeigen, welche Dosierung das Tumor-wachstum wirksamer stoppen konnte. Und diese ist mittler-weile zugelassener Standard geworden“, erläutert sie. Bis dahin sei eine Beurteilung erst frühestens nach zwölf Wo-chen beziehungsweise erst Jahre nach Erstdiagnose mög-lich gewesen.

Mit einer weiteren deutschlandweiten Studie (ADAPT) mit mehr als 4.000 Patien-tinnen verfolgt sie gemeinsam mit Profes-sorin Dr. Ulrike Nitz und anderen Kollegen der Westdeutschen Studiengruppe (WSG) nun das Ziel, Therapiekonzepte mithilfe von Biomarkern zu erstellen und im Sinne der Patientinnen anzupassen. Die ADAPT-Studie ist die erste in Deutschland und eine der ersten weltweit, die nicht nur die Bio-logie der Brustkrebserkrankung sondern auch die Beurteilung des frühen Therapie-ansprechens zur Therapieentscheidung he-ranzieht. „Verläuft sie erfolgreich, so sorgt sie dafür, dass mehr als 30 Prozent der Pa-tientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium eine vorbeugende Chemotherapie erspart bleiben kann“, erläutert die Wissenschaft-lerin. bb

Biomarker für BrustkrebstherapieProfessorin Harbeck aus München erhielt den Claudia von Schilling-Preis. Ihre Forschungen könnten Brustkrebs-Patientinnen unnötige Therapien ersparen

Die Claudia von Schilling Stiftung mit Sitz in Hannover zeichnet alljährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Brustkrebsheilkunde und der dazugehörenden Grundlagenforschung mit dem Claudia von Schilling-Preis aus. Sie fördert auch alljährlich in Zusammenarbeit mit der MHH-Frauenklinik das Claudia von Schilling-Symposium, zu welchem Wissenschaftler für niedergelassene Ärzte der Region über die neuesten Ergebnisse der Brust-krebsforschung referieren. Außerdem ist die Stif-

tung in der Förderung weiterer wissenschaftlicher Projekte an der MHH, auch im Bereich der Pallia-tivmedizin, engagiert. Besondere Aufmerksamkeit erlangt die Stiftung derzeit mit der Vortragsreihe „Gut zu wissen“. Hier referieren Wissenschaftler der MHH vor Mitarbeiterinnen in Betrieben und Behörden der Region über Wissenswertes rund um das Thema Brustkrebs. Kontakt: Maike Holz, Managerin der Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research, [email protected], Telefon (0511) 544 45 69-0.

n Claudia von Schilling Stiftung

Professorin dr. nadia harbeck

Forschen und Wissen info44

Am neu entstehenden Klinischen Forschungszentrum – dem Clinical Research Center Hannover (CRC)

– hat am 20. November das erste MHH-Projekt begonnen. „Wir untersuchen, ob sich eine neu entwickelte Substanz, die den Blutdruck senkt, auch günstig auf den Stoffwechsel auswirkt“, sagt Professor Dr. Jens Jordan, Direktor des Instituts für Kli-nische Pharmakologie und Leiter der Klini-schen Prüfung. Die Studie baut auf Grund-lagenforschung seines Instituts auf, und es kommen moderne Verfahren zum Einsatz, die sonst in der Klinik nicht zur Verfügung stehen. „Wir werden den Stoffwechsel im Bauch-Fettgebewebe untersuchen und die Insulinresistenz vor und nach einer achtwö-chigen Therapie mit der Prüfsubstanz mes-sen“, sagt Privatdozent Dr. Stefan Engeli, Oberarzt und Stoffwechselexperte des Insti-tuts für Klinische Pharmakologie. Das neue Medikament könnte sich insbesondere für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eignen, die auch eine Stoffwechselstörung haben.

Das CRC ist eine in Deutschland ein-malige Einrichtung, in der Forscher neue, noch nicht zugelassene Medikamente auf

Sicherheit (Phase-I-Studien) und Wirksam-keit (Phase-IIa-Studien) untersuchen. Das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Ex-perimentelle Medizin (ITEM), die MHH und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsfor-schung (HZI) betreiben es gemeinsam. Bis zum Bezug eines neuen Gebäudes in der Nicolai-Fuchs-Straße im September 2013 führt die MHH erste Studien in den Räumen des Kooperationspartners ITEM durch.

Klinik und Forschung verzahnen

„Die Allianz aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen und einer füh-renden Hochschulklinik macht es mög-lich, Arzneimittelforschung und Klinik miteinander zu verzahnen und so Ergeb-nisse schneller für Patienten nutzbar zu machen“, sagt Privatdozent Dr. Chris-toph Schindler, Leiter der klinischen For-schungsstationen am CRC. Bisher seien neue Arzneimittel – insbesondere in frü-hen Entwicklungsstadien – hauptsächlich von Auftrags-Forschungsinstituten und meist ohne renommierte akademische Universitätsforscher erprobt worden. Die am CRC mögliche enge Kooperation

von Industrie- und Universitätsforschung verspreche auch eine schnellere Identifi-kation neuer Wirkstoffe, die sicher und wirksam sind und somit tatsächlich Markt-potenzial haben. Dies könne auch helfen, teure Fehlentwicklungen zu vermeiden, die kurz vor beziehungsweise unmittelbar nach Markteinführung aufgrund schwe-rer Nebenwirkungen wieder vom Markt zurückgenommen werden mussten und den entwickelnden Pharmaunternehmen in der Vergangenheit Millionenverluste eingebracht haben.

Die MHH betreibt am CRC auch mo-derne Bildgebung: Unter anderem wird es einen Positronen-Emissions-Tomograph (PET-MRT) geben, der es ermöglicht, ver-schiedene Moleküle im Hinblick auf ihre Fähigkeit zu vergleichen, in spezifische biologische Gewebe einzudringen. Darü-ber hinaus etabliert die MHH eine zentrale, harmonisierte, moderne und vereinigte Biobank, die Hannover Unified Biobank (HUB), in die sämtliche Probensammlungen der MHH überführt werden. Das Team der HUB, die bis zum Einzug in das CRC im Pädiatrischen Forschungszentrum angesie-delt ist, verwaltet die Proben. bb

Sind Blutdruck-Senker günstig für den Stoffwechsel?Erste MHH-Studie am neuen Klinischen Forschungszentrum (CRC) gestartet

dr. Marcus May vom institut für Klinische Pharmakologie

mit dem ersten studienpatienten.

Baufortschritt: das crc entsteht.

1/2013 Forschen und Wissen 45

Seit einem Jahr baut die MHH eine mo-derne zentrale Biobank auf: die Han-

nover Unified Biobank (HUB). „Sämtliche Proben der MHH – Gewebe- und Zellpro-ben, aber auch Mikroorganismen und Kör-perflüssigkeiten – sollten, wenn möglich, in die HUB überführen werden. Wir verwal-ten sie und bieten modernste Technik un-ter kontrollierten Bedingungen, qualitativ hochwertige Dokumentation und höchste Sicherheit“, sagt HUB-Leiter Professor Dr. Thomas Illig.

Derzeit lagern die meisten Proben de-zentral auf dem MHH-Gelände. „Dabei sind die Bedingungen sehr verschieden und reichen zum Teil nicht aus, um die Materia-lien für Jahrzehnte für die Forschung bereit-zuhalten. Die Qualität der Proben ist für die Qualität der Analysen extrem wichtig – bei-spielsweise, um Ergebnisse reproduzieren zu können“, erläutert Dr. Norman Klopp, stellvertretender HUB-Leiter.

Die Biobank ist zurzeit noch im Pädiat-rischen Forschungszentrum (PFZ) unterge-bracht, wo auch schon Proben lagern. Im Laufe des Jahres 2013 wird sie ins Clinical Research Center (CRC) einziehen, sobald es fertiggestellt sein wird. „Anfang 2014 wird unsere Biobank voll funktionsfähig sein“, erwartet Professor Illig. Dort wird auf 500 Quadratmetern ein automatisches Mi-nus-80-Grad-Lager und Stickstofftanks für die Langzeitlagerung geben, die Platz für zehn Millionen Proben bieten. Die Tempera-tur der Proben wird permanent überwacht. Auch gibt es eine Notstromversorgung. Auf weiteren 200 Quadratmetern werden für

die Probenaufbereitung Labore mit Zellkul-turwerkbänken, Aliquotier-Robotern und einem automatisiertem DNA/RNA-Extrakti-onssystem entstehen. Die MHH-Rohrpost-anlage verbindet die HUB mit allen Klini-ken, OPs und Forschungsinstituten.

Alle relevanten Daten werden in einer sicheren zentralen Datenbank verwaltet. „Wir sehen uns auch als Plattform, die hilft, ein Netzwerk zwischen Probeneigentümern und analysierenden Forschern herzustel-len“, sagt Dr. Klopp. So bestehe auch die Möglichkeit, Biomaterialien für Forschungs-projekte zu beantragen – Voraussetzung sei das Einverständnis der Probeneigner. Derzeit arbeitet die HUB bereits beim Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) am Standort Hannover, BREATH, in das auch die CAPNETZ-Studie integriert ist, wie auch beim Deutschen Zentrum für Infektionsfor-schung (DZIF) mit. Die Biobank betreut zu-dem viele Kliniken und Institute der MHH.

Die HUB steht auch Forschern zur Seite, die ihre Proben weiterhin dezentral lagern. Sie können etwa kostenlos eine von den HUB-IT-Spezialisten entwickelte Software zur Pseudonomisierung von Probendaten erhalten. Die Biobank führt regelmäßige Biobank-Nutzertreffen durch. Termine und weitere Informationen unter www.mh-hannover.de/biobank.html. Ansprech-partner sind Professor Dr. Thomas Illig, Telefon (0511) 532-7856, [email protected], und Dr. Norman Klopp, Telefon (0511) 532-7857, [email protected], und Dr. Markus Kersting (IT), Telefon (0511) 532-4509. bb

Alles an einem OrtNeuer Service: Modernes Biobanking an der MHH – für qualitativ hochwertige Probenlagerung

Professor Dr. Tim Lankisch ist seit Oktober 2012 Professor für interventionelle Endoskopie an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Geboren in Göttingen und aufgewachsen in Lüneburg, hat der 39-jährige Wissenschaft-ler in Göttingen und den USA an der University of Michigan in Ann Arbor studiert und 2002 promo-viert.

Bereits als „Arzt im Praktikum“ kam er im Jahr 2002 in die Klinik für Gastroenterologie, Hepatolo-gie und Endokrinologie der MHH. Dort verbrachte Tim Lankisch auch seine Zeit als Assistenzarzt bis zum Jahr 2010. 2009 wurde er Facharzt für Innere Medizin und 2010 Facharzt für Gastroen-terologie. Seit dem Jahr 2011 ist er Oberarzt und Leiter der Endo-skopie.

Seine wissenschaftliche Arbeit hat er 1997 als Doktorand an der University of Michigan begonnen. Die weitere wissenschaftliche Ent-wicklung erfolgte im Labor von Professor Dr. Christian Strassburg. Seine Arbeiten konnten zeigen, dass Patienten mit einem „ge-netischen Risikoprofil“ vermehrt unter Medikamenten-Nebenwir-kungen leiden. Die Habilitation erfolgte 2011.

Aufgrund seiner klinischen Tä-tigkeit liegt der Schwerpunkt sei-ner Forschung nun in der Endo-skopie. „Die Früherkennung von hepatobiliären Karzinomen ins-besondere bei Risikopatienten ist weiterhin ein klinisches Problem“, sagt Professor Lankisch. Seine Ar-beitsgruppe versucht mit transla-tionaler Forschung die Detektion, also das Aufspüren von Krebs, zu verbessern. mc

TiM LAnKisch isT nun …

Professor für interventionelle endoskopie

das Team der huB: dirk drobek, Karin heine, dr. Markus Kersting, sisko Bauer, inga Bernemann, Mer-cedes clavero, dr. norman Klopp und Professor dr. Thomas illig (von links).

infoForschen und Wissen46

Doppelte Freude: Beim Symposium der Hoch-schulinternen Leistungsförderung (HiLF) er-

hielt Dr. Christine Wolters, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, Ende Novem-ber den Posterpreis. Dr. Kathrin Steinwede, Abtei-lung für Experimentelle Pneumologie, konnte den Vortragspreis entgegennehmen. Beide Auszeich-nungen überreichte Professor Dr. Hartmut Küp-pers, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der MHH. Bei dem 18. Symposium waren die bis dahin mit 250 Euro dotierten Auszeichnungen erstmals mit je 500 Euro dotiert.Behinderung als gesellschaftliche herausforderung: Das Forschungsprojekt von Dr. Christine Wolters dreht sich um die gesellschaftliche Integration von

gliedmaßenamputierten Kriegsversehrten des Zweiten Weltkrieges. „Die Wiedereingliederung der amputierten, aber auch psychisch traumatisier-ten Kriegsversehrten war damals ein zentrales ge-sellschaftliches Problem in Deutschland“, sagt die Wissenschaftlerin. Sie analysierte die medizinisch-rehabilitativen Maß-nahmen, die technisch-prothetische Versorgung und die sozialpolitischen Rahmenbedingungen der Wiedereingliederung der Versehrten. Dr. Wol-

Ausgezeichnete DarstellungZwei Forscherinnen beim HiLF-Symposium preisgekrönt

dr. christine Wolters

Herzpatienten haben ein deutlich erhöhtes Ri-siko, Hepatitis E zu bekommen – besonders

Patienten mit einem transplantierten Herzen. Das stellten Dr. Sven Pischke, Klinik für Gastro-enterologie, Hepatologie und Endokrinologie, und Privatdozent Dr. Christoph Bara, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchi-rurgie, fest. Warum das so ist, untersuchen sie derzeit in einer Folgestudie. Zudem wiesen sie nach, dass Hepatitis E bei Herztransplantierten chronisch verlaufen kann – ebenso wie zuvor von ihnen festgestellt bei Lebertransplantierten. Die Ergebnisse veröffentlichte das American Journal of Transplantation.

Die Forscher untersuchten 274 Herztransplan-tierte, 137 weitere, nicht transplantierte Herz-patienten und 537 Gesunde. „Elf Prozent der Herztransplantierten hatten schon einmal eine Hepatitis E-Infektion, sieben Prozent der weiteren Herzpatienten und nur zwei Prozent der Gesun-den“, sagt PD Dr. Bara. „Bei vier Herztransplan-tierten entwickelte sich ein chronischer Verlauf“, ergänzt Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokri-nologie.

Hepatitis E-Erreger ist das Hepatitis E-Virus (HEV). Die Krankheit kommt in gemäßigten Brei-ten nur vereinzelt vor, 2011 gab es in Deutsch-

land 238 Fälle. Diese Infektionen wurden zumeist in Deutschland erworben, Hauptübertragungs-weg ist der Verzehr von unzureichend gegartem Schweinefleisch. „Schweinefleisch muss auf mehr als 70 Grad erhitzt werden, also gut durchgebra-ten sein, damit das Virus nicht überlebt“, sagt Dr. Pischke. Vereinzelt brachten auch Reiserückkeh-rer diese Krankheit aus den Tropen mit, wo die-ses Virus häufig vorkommt. Auch Blutprodukte kommen theoretisch als Überträger infrage. Ge-genwärtig ist ein Test auf Hepatitis E bei Blutpro-dukten in Deutschland nicht vorgeschrieben.

Hepatitis E macht sich durch Übelkeit, Erbre-chen, Bauchschmerzen und Fieber bemerkbar. Chronische Hepatitis E kann zu Leberzirrhose führen und tödlich verlaufen. „In der MHH wer-den Transplantierte, die eine chronische Hepati-tis E haben, mit dem Virusmedikament Ribavirin therapiert“, sagt Professor Wedemeyer. „Wir untersuchen an der MHH aktuell die größte Ko-horte an Hepatitis E-Patienten in Deutschland“, ergänzt Dr. Pischke. „Hepatitis E darf auch als Reisekrankheit bei Rückkehr aus den Tropen nicht übersehen werden“, betont Professor Dr. Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. In China ist im Januar 2012 ein Hepatitis E-Impfstoff zugelassen worden. bb

Leberentzündung bei Herzpatienten häufigHerzpatienten leiden häufiger an Hepatitis E – nach Transplantation kann sie chronisch werden

1/2013 Forschen und Wissen 47

ters fand unter anderem heraus, dass sich in der zweiten Kriegshälfte die Indikations-stellung und die Methoden für Amputati-onen änderten und dass die spätere Reha-bilitation stärker in das Blickfeld der Ärzte rückte. „Die Ärzte entwickelten eine neue Expertise für die Versorgung von Amputier-ten. Die Betroffenen waren beruflich und sozial gut integriert und in tragfähige fa-miliäre Strukturen eingebunden“, sagt sie. Über die bisherigen Ergebnisse ihrer Studie wird im Frühjahr 2013 ein Themenheft im Medizinhistorischen Journal erscheinen. evaluierung einer Therapiestrategie gegen Tuberkulose: Dr. Kathrin Steinwede erläu-

terte in ihrem Vortrag, wie sie gemeinsam mit ihrem Team an der Entwicklung neuer Therapiestrategien gegen Tuberkulose ar-beitet. In ihrem HiLF-Projekt untersuchte sie, ob sich bestimmte Enzyme, sogenann-tes Cathepsin G (CG) und Neutrophile Elastase (NE), zur Bekämpfung der von Mykobakterien verursachten Tuberkulose eignen. Dazu „verpackte“ Dr. Steinwede diese Enzyme zunächst auf eine bestimmte Art in sogenannte Liposome. Anschließend konnte sie anhand von Versuchen an Mäu-sen damit erstmals zeigen, dass sich mit-hilfe einer therapeutischen Gabe von CG und NE die Erreger einer mykobakteriellen

Infektion der Lunge verbessert eliminieren lie-ßen. „Der Einsatz dieser liposomal verpackten neut-ralen Serinprote-asen CG und NE stellt somit eine interessante neue Therapie-Option in der Antibiotika-unabhängigen Therapie der Tuberkulose beim Menschen dar“, sagt Dr. Steinwede. Ihre Arbeit wurde im Jour-nal of Immunology publiziert. bb

Ausgezeichnete DarstellungZwei Forscherinnen beim HiLF-Symposium preisgekrönt

dr. Kathrin steinwede

Im Herzen werden Hormone produziert und ins Blut abgegeben – sogenannte

natriuretische Peptide. Seit Langem ist be-kannt, dass sie die Nierenfunktion beein-flussen und den Blutdruck senken. So wird das Herz vor Überlastung geschützt. Bei körperlicher Belastung steigen natriureti-sche Peptide stark an. Jetzt haben Forscher des Instituts für Klinische Pharmakologie gemeinsam mit Kollegen aus Toulouse und Berlin eine neue Funktion dieser Hormone nachgewiesen, die für den Schutz vor und die Behandlung von Stoffwechseler-krankungen von großer Bedeutung sein könnte. Die Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Investigation publiziert.

Die Forscher konnten zunächst nach-weisen, dass körperliches Training beim Menschen nicht nur den Stoffwechsel ver-bessert, sondern auch zu einer Zunahme von Rezeptoren für natriuretische Peptide im Muskel führt. Sie stellten auch fest, dass sich bei menschlichen Muskelzellen, die sie in einer Zellkultur mit natriuretischen Pep-tiden behandelten, rasch Gene anschal-ten, die den Stoffwechsel regulieren. Die Muskelzellen wurden leistungsfähiger und konnten Fett besser verbrennen.

„Natriuretische Peptide haben eine ähnliche Wirkung wie Ausdauertraining. Wir vermuten, dass einige der günstigen Wirkungen von Sport auf den Stoffwech-sel durch diesen Mechanismus erklärt werden können“, sagt Privatdozent Dr. Stefan Engeli, Oberarzt am MHH-Institut für Klinische Pharmakologie. „Wir wollen diese Ergebnisse jetzt am neu geschaffe-

nen Klinischen Forschungszentrum Han-nover (CRC Hannover) klinisch anwenden. Insbesondere Patienten mit Übergewicht, Typ 2-Diabetes oder Herzinsuffizienz (Herz-schwäche) könnten davon profitieren, weil bei diesen Erkrankungen die Muskelfunk-tion gestört ist“, berichtet Professor Dr. Jens Jordan, Direktor des Instituts für Klini-sche Pharmakologie. bb

Hormone wirken wie AusdauertrainingWie das Herz den Stoffwechsel auf Trab bringt: MHH-Forscher entdecken neue Funktion natriuretischer Peptide

Bibiana Beckmann, Professor dr. Jens Jordan und Privat-dozent dr. stefan engeli (von links) im Mhh-institut für Klinische Pharmakologie

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Antikörper wehren nicht nur Erreger ab, sie übermitteln auch Botschaften zwischen Immunzellen

Die dendritischen Zellen (DC) erfüllen im Immunsystem eine Schlüsselaufgabe:

Sie nehmen Krankheitserreger auf, zerlegen sie in ihre Einzelteile und tragen die Bruch-stücke auf ihrer Oberfläche. Andere Zellen des Immunsystems wiederum können diese Teile erkennen und werden aktiviert, ihr eige-nes Programm zur Bekämpfung der Erreger „abzuspulen“. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, benötigen die DC allerdings Unter-stützung durch eine ganz andere Kompo-nente des Immunsystems, die man bislang nicht mit ihnen in Verbindung gebracht hat: die Antikörper. Forscher des MHH-Instituts für Immunologie und des Helmholtz-Zent-rums für Infektionsforschung (HZI) konnten jetzt zeigen, dass Antikörper für die Reifung von DC unerlässlich sind. Ihre Ergebnisse sind im Journal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht worden.

Im menschlichen Immunsystem arbeitet ein halbes Dutzend Zelltypen zusammen. Dabei kommt es auf das Teamwork an, denn jede Sorte Zellen ist auf eine Aufgabe spezialisiert. Nur so können sie in den Kör-per eingedrungene Keime abwehren und Krankheiten verhindern. Fällt einer der „Teamplayer“ aus, kann das ganze System empfindlich gestört werden.

Genau das beobachteten die HZI-For-scher um Dr. Siegfried Weiß in Mäusen mit einem Immundefekt. „Die sogenannten RAG-Mäuse haben kein adaptives, also kein erworbenes Immunsystem“, erklärt Weiß. „Ihnen fehlen deshalb unter anderem die Antikörper produzierenden B-Zellen.“

Die dendritischen Zellen gehören zum anderen Teil des Immunsystems – dem an-geborenen, das weniger flexibel, aber dafür sehr schnell reagieren kann. Sie sollten des-halb von der Schädigung der erworbenen Immunabwehr nicht betroffen sein.

Dennoch fiel den Wissenschaftlern auf, dass DC aus diesem Mausstamm nicht rich-tig funktionieren: Ihre Reifung ist gestört, statt die Erreger in Bruchstücke zu zerlegen, bauen sie sie komplett ab. „Diese Bruchstü-cke werden Antigene genannt. Die Präsen-tation der Antigene ist die Hauptaufgabe der dendritischen Zellen“, sagt Dr. Natalia Zietara. „Antigenpräsentation ist eine der wichtigsten Schnittstellen zwischen den angeborenen und erworbenen Teilen des Immunsystems. Bleibt sie aus, so werden die nachfolgenden Immunreaktionen nicht ausgelöst“, ergänzt Dr. Marcin Lyszkiewicz. Das sonst so präzise Zusammenspiel der Zel-len kommt zum Erliegen, eine zielgerichtete Abwehr eindringender Erreger durch das erworbene Immunsystem kann nicht mehr stattfinden.

Ausgehend von dieser Beobachtung wollten die Immunologen wissen, was die Störung der DC-Funktion auslöst. Bei der

Untersuchung des Transkrip-toms, also der Gesamtheit der Gene, die in den untersuchten Zellen aktiv sind, wurden die Forscher fündig: Die Aktivität von weni-gen Genen war verändert. Darunter auch die Gene für eine Gruppe von Rezeptoren, die Antikörper binden können. Mit weiteren Experimenten konnten die Forscher nach-weisen, dass eben diese Moleküle die Rei-fung der DC anregen.

Die Antikörper, die man auch als „Im-munglobuline“ bezeichnet, werden von B-Zellen produziert. Normalerweise neutra-lisieren sie Giftstoffe oder Viren und markie-ren Bakterien, damit andere Immunzellen diese unschädlich machen können.

„Dass B-Zellen und dendritische Zellen mittels Immunglobulinen kommunizieren, wussten wir bislang nicht. Hier wird wieder einmal deutlich, wie komplex das Immunsys-tem eigentlich ist und dass wir es noch lange nicht völlig verstanden haben“, sagt Dr. Andreas Krueger, Leiter der Arbeitsgruppe Lymphozytenbiologie des Exzellenzclusters REBIRTH am Institut für Immunologie an der MHH. Die Forscher haben ein „verstecktes Talent“ der Antikörper entdeckt. inf

Molekül mit versteckten Talenten

den dendritischen Zellen auf der spur: Pd dr. Andreas Krueger, dr. Marcin Lyszkiewicz, dr. siegfried Weiß und dr. natalia Zietara.

Forschen und Wissen info48

1/2013 Lernen und Lehren 49

Großes Potenzial: Förderer und Geförderte der deutschlandstipendien der Mhh.

28 MHH-Studierende erhalten ein Deutschlandstipendium

Ihr Stundenplan ist voll gefüllt, sie glänzen mit besonders guten Studienleistungen, und trotzdem finden die angehenden

Zahn- und Humanmediziner, Biochemiker und Biomediziner noch Zeit, sich über das Studium hinaus zu engagieren. Für ihre be-sondere Leistung erhielten 28 Studentinnen und Studenten der MHH jetzt das Deutsch-landstipendium und damit ein Jahr lang eine monatliche Unterstützung von 300 Euro, fi-nanziert jeweils zur Hälfte vom Bund und von privaten Förderern. Während einer klei-nen Feierstunde überreichte Studiendekan Professor Dr. Ingo Just am 11. Januar den Stipendiaten die Urkunden und gratulierte: „Wir sehen in Ihnen ein großes Potenzial. Nehmen Sie diese Auszeichnung als Ehre, aber auch als Verpflichtung an, sich weiter zu engagieren. Enttäuschen Sie uns nicht.“

Insgesamt waren im Studiendekanat 150 Bewerbungen eingegangen. Die Zahl der höchstmöglichen Stipendien schreibt der Bund jedes Jahr vor. Doch dafür müssen sich auch genügend private Förderer finden. Da-her dankte Professor Just insbesondere den

15 privaten Förderern, die es erst ermöglich-ten, das Stipendium an die Studierenden der Hochschule weiterzugeben und, überreichte auch ihnen eine Urkunde. Darunter sind die Förderstiftung MHH plus, die Gesellschaft der Freunde der MHH, der MHH-Alumni-Verein, aber auch Unternehmen wie die Heraeus Kulzer GmbH, die Degussa Bank, die IQuL GmbH, die QLEO Science GmbH und die VGH-Provinzial Krankenversiche-rung sowie eine Privatperson. Auch einige MHH-Professoren finanzieren jeweils ein

Deutschlandstipendium mit: Professor Dr. Ingo Just (MHH-Toxikologie), Professor Dr. Michael P. Manns (MHH-Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie) und Pro-fessor Dr. Reinhard Pabst (MHH-Anatomie). Neben der Stiftung für Nephrologie spon-sorte auch die Bayer Science & Education Foundation zwei Stipendien.

Stellvertretend für die Förderer richtete Thimo V. Schmitt-Lord, geschäftsführender Vorstand der Bayer-Stiftungen, lobende Worte an die Studierenden und an die Hochschule: „Die MHH ist eine junge, aber hochinnovative Hochschule und steht für 50 Jahre gute Ideen.“ Sein Unternehmen sehe sich eher als Investor: „Wir investieren in gute Ideen und junge Talente, damit wir als Unternehmen langfristig gut arbeiten können. Hoffentlich sehen wir Sie bald wie-der.“

Für die Studentinnen und Studenten bedeutet das Stipendium vor allem eine finanzielle Entlastung. Stellvertretend für ihre „Kollegen“ bedankte sich Lydia Patzak, viertes Semester Humanmedizin, für die Un-terstützung: „Wir Mediziner sind der hohen Kunst verschrieben, die Fähigkeit zu entwi-ckeln, die Ohren weit aufzumachen und dem Patienten zuzuhören.“ Jeder, der ein guter Arzt werden wolle und sich dieses Ziel setze, habe Anerkennung verdient.

Verdient hat sich das Stipendium auch Miriam Weckener, zweites Mastersemester

Biochemie. Sie engagiert sich neben dem Studium in der Kirchengemeinde ihrer Hei-mat, hilft beim Konfirmandenunterricht und kümmert sich um die Tafel für hilfsbedürf-tige Menschen. „Für mich bedeutet das Geld, dass ich ohne Sorgen mein Studium zu Ende bringen und eventuell noch ins Ausland gehen kann“, sagt die 22-Jährige. Ihre gleichaltrige Freundin Kristina Borst, erstes Semester Master Biochemie, hat sich bislang hochschulpolitisch engagiert und möchte das Geld auch nutzen, um einige Monate ins Ausland zu gehen: „Ich gehe im Winter nach San Diego, Kalifornien, um dort ein Praktikum in einer Forschungsgruppe zu machen.“ Sportliche Ziele hat Leonie von Elsner, drittes Semester Biomedizin. Sie trainiert neben dem Studium die weibli-che D-Jugend eines Handballvereins. „Das Stipendium ist für mich eine große finan-zielle Entlastung und macht den Kopf frei für andere Dinge“, sagt die 24-Jährige.

Damit im nächsten Jahr noch mehr Studentinnen und Studenten der MHH von dieser Auszeichnung profitieren kön-nen, sucht das Studiendekanat weiter engagierte Förderer. Privatleute, Unter-nehmen, andere Organisationen oder Lehrkrankenhäuser sind eingeladen, sich diesem Programm anzuschließen. Fragen beantwortet Kathrin Roth vom Studiende-kanat Medizin, Telefon (0511) 532-5041, [email protected]. dr

Engagement über das Studium hinaus

Grund zum Feiern: dr. rosemarie Pabst (rechts) stößt mit den Mhh-Studentinnen Leonie von elsner, Kristina Borst und Miriam Weckener (von links) auf das deutschlandstipendium an.

Lernen und Lehren info50

Der glanzvolle Abschluss einer anstren-genden Lebensphase: Am 15. De- zember 2012 feierten 117 Absol-

ventinnen und Absolventen des Studien-gangs Humanmedizin an der MHH ihr Ex-amen. Sehr feierlich, aber dennoch gelöst war die Stimmung auf der Veranstaltung, zu der viele ihre Familie mitgebracht hat-ten. Und ein bisschen Stolz schwang bei den meisten natürlich auch mit. Zu Recht, wie Professor Dr. Siegfried Piepenbrock betonte: „Sie haben die wichtigste Prü-fung Ihrer beruflichen Karriere geschafft“, sagte der Vorsitzende des MHH-Alumni-Vereins in seiner Begrüßungsrede. „Sie feiern heute, und Sie haben es sich ver-dient.“

Professor Piepenbrock nutzte die Gele-genheit, die Absolventen, von denen viele die MHH verlassen, an die Idee der lebens-langen Bindung an die Universität zu er-innern. Er warf einen kurzen Blick auf die erfolgreiche Geschichte der Alumni-Clubs in den USA und in Großbritannien. „So eine Tradition würde auch gut zu uns pas-sen“, sagte er. „Die Alumni unterstützen ihre ehemalige Ausbildungsstätte, und im Gegenzug steht ihnen die Hochschule im-mer mit Rat und Tat zur Seite.“ Die jungen Medizinerinnen und Mediziner, die jetzt ihr Studium abgeschlossen haben, steigen

in einer Phase des allgemeinen Arztman-gels in den Beruf ein. Dr. Gisbert Voigt, Vi-zepräsident der Ärztekammer Niedersach-sen, sieht für den einzelnen darin einen großen Vorteil. „Sie können sich aussu-chen, wo Sie arbeiten. Nutzen Sie das!“, forderte er die Absolventen auf. Gleich-zeitig machte er deutlich, dass auch die Arbeit auf dem Land ihre Pluspunkte hat – beispielsweise den dort bevorstehenden Strukturwandel mit der engeren Verzah-nung der stationären und ambulanten Versorgung sowie die bessere Vereinbar-keit von Beruf und Familie. Er wünschte den Absolventen viel Erfolg und Freude bei der Arbeit und dass sie niemals die hochqualitative Versorgung der Patienten aus den Augen verlieren mögen.

„In Lösungen investieren“

Im Namen der Absolventinnen und Absolventen trat David Ammon ans Red-nerpult. „Im Sinne aller zu sprechen wäre ein wahres Kunststück“, schränkte er ein, „denn es gab sehr verschiedene Aus-gangssituationen und auch ganz unter-schiedliche Erwartungen an das Studium.“ So hätten einige das Glück gehabt, direkt nach dem Abitur einen der begehrten Stu-dienplätze zu bekommen, andere hätten vorher eine Ausbildung in einem Gesund-heitsberuf absolviert und seien erst durch die Arbeit auf die Idee gekommen, Me-dizin zu studieren. Bei seinem Rückblick auf die Medizinerausbildung an der MHH sparte er nicht an Kritik. Theoretisch sei der Modellstudiengang HannibaL eine gute Sache. „Doch leider funktionierte in der Realität nicht immer alles wie geplant. Auf einigen Stationen haben wir in die er-schrockenen Gesichter junger Assistenz-ärzte geschaut“, erinnerte sich Ammon. Neben dem Alltagsgeschäft hätten diese manchmal überhaupt keine Zeit gehabt, sich mit den Studenten zu beschäftigen, und ihnen stattdessen freigegeben. „Bei solchen Problemen muss in die Lösung in-vestiert werden“, forderte der Absolvent.

Glücklicherweise gebe es aber ande-rerseits viele Abteilungen, die das Thema Lehre ernst nehmen. Von den negativen Punkten abgesehen, halte das Studium aber auch viele interessante Herausforde-rungen und schöne Momente bereit, be-

tonte David Ammon. Insgesamt habe die MHH mit HannibaL einen Weg gewählt, der nicht einfach, aber richtig sei. „Ich persönlich sehe es als Privileg an, Medizin studiert haben zu dürfen, und ich möchte dafür gerne etwas an die Gesellschaft zurückgeben.“ Abschließend wendete er sich direkt an seine Kommilitonen: „Mit dem Studium endet ein Lebensabschnitt, aber der nächste kommt auch schon. Heute können wir endlich sagen: Wir sind Ärzte!“

Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann knüpfte in seiner Ansprache direkt an den Vortrag Ammons an. „Die Rede war ein Höhepunkt der Veranstaltung, eine ausge-wogene Mischung aus Lob und Kritik. Ich versichere Ihnen, dass wir die Schwach-punkte kennen und daran arbeiten.“ Für den MHH-Präsidenten war die Examens-feier ebenfalls ein besonderes Ereignis. „Sie sind das letzte Kollektiv junger Ärz-tinnen und Ärzte, die ich beglückwünsche und verabschiede“, erklärte er. Professor Bitter-Suermann geht im März dieses Jah-res in den Ruhestand. Während seiner 25 Jahre an der Hochschule – zunächst als Institutsleiter und dann als Präsident – hat er insgesamt 8.200 Studierende zu ihrem Examen und 2.000 Mediziner zu ihrer Pro-motion beglückwünscht. Dazu gehörten in den vergangenen Jahren immer mehr Frauen: In der Medizin ist der Anteil weib-licher Studierender mittlerweile auf 62 bis 64 Prozent gestiegen. tg

„Wir sind Ärzte!“Examensfeier an der MHH: Von der Hochschule

geht es jetzt in den Beruf

Vor dem ruhestand: Professor Bitter-Suermann verabschiedete letztmals Absolventen der Mhh.

1/2013 Lernen und Lehren 51

Was ist gute Lehre? „Einfach und kurz das relevante Wissen zu vermitteln

– und das unterhaltsam“, so brachte es Studiendekan Professor Dr. Ingo Just auf den Punkt. An der MHH gibt es Lehrende, die diese Kunst beherrschen. Um ihr Enga-gement zu belohnen, ehrt die Hochschule die besten Dozentinnen und Dozenten jedes Jahr mit einem Lehrpreis. Weil nie-mand besser als die Studierenden selbst die Fähigkeiten der Hochschullehrer be-

urteilen kann, waren sie auch 2012 auf-gerufen, die aus ihrer Sicht Besten eines jeden Studienjahrgangs zu wählen. 40 Prozent aller Studentinnen und Studenten beteiligten sich an der Abstimmung. Auf der Examensfeier am 15. Dezember ehrte Professor Just die Bestplatzierten. Die oder der Dozierende eines jeden Studienjahres mit den meisten Stimmen bekam den mit 5.000 Euro dotierten Lehrpreis. Die Zweit-platzierten konnten sich über ein Preisgeld

in Höhe von 3.000 Euro und die Drittpla-zierten über 2.000 Euro freuen.

Folgende Lehrkräfte wurden gewählt (Reihenfolge pro Studienjahr nach Anzahl der Stimmen):erstes Studienjahr: Dr. Stefanie Groos, Zell-biologie, PD Dr. Nils von Neuhof, Zell- und Molekularpathologie, Prof. Dr. Matthias Ochs, Funktionelle u. Angew. Anatomie.Zweites Studienjahr: Prof. Dr. Bernhard Brenner, Molekular- und Zellphysiologie, Dr. Martin Fischer, Neurophysiologie, Dr. Tim Scholz, Molekular- u. Zellphysiologie.drittes Studienjahr: Prof. Dr. Ralf-Peter Vonberg, Medizinische Mikrobiologie, Prof. Dr. Ingo Just, Toxikologie, Prof. Dr. Roland Seifert, Pharmakologie. Viertes Studienjahr: Dr. Cordula Schippert, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, PD Dr. Lorenz Grigull, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Dr. Lars Friedrich, Anäs-thesiologie u. Intensivmedizin.Fünftes Studienjahr: Prof. Dr. Dirk Stichte-noth, Klinische Pharmakologie, Prof. Dr. Karin Weißenborn, Neurologie, Prof. Dr. Torsten Witte, Immunologie u. Rheuma-tologie. tg

Gute Lehre verdient einen Preis Professor Just zeichnet auf der Examensfeier die beliebtesten Dozentinnen und Dozenten aus

Können Wissen gut vermitteln: die besten dozentinnen und dozenten des Jahres 2012.

Sprach positive und negative Aspekte des Studi-ums an: david Ammon.

eine rote rose für die Absolventen: Professor Piepenbrock gratulierte und warb für den Mhh-Alumni e.V.

Lernen und Lehren info52

Auf diesen Tag haben sie lange hin-gearbeitet: Am 22. November 2012

freuten sich 15 Absolventinnen und sechs Absolventen des Masterstudiengangs Biochemie über ihren Abschluss. In einer Feierstunde im Hörsaal N wurden die Bio-chemikerinnen und Biochemiker zunächst von Professor Dr. Sigurd Lenzen, Direktor des Instituts für Klinische Biochemie, be-grüßt. Anschließend machte Dr. Stephan Scholtissek von der New Horizon Compu-ter Learning Centers in Germany GmbH in seinem Festvortrag deutlich, worin für ihn der kleine, aber feine Unterschied zwi-schen Erfindung und Innovation besteht. Dann folgte der für die Absolventen wohl bewegendste Moment: Professor Dr. Matthias Gaestel, Direktor des Instituts für Physiologische Chemie und Sprecher der Studienkommission Biochemie, über-reichte ihnen die Master-Urkunden.

Lena Grave konnte sich außerdem noch über eine Auszeichnung freuen. Die

24-Jährige hatte die beste Masterarbeit ihres Studienjahrgangs geschrieben und bekam dafür den diesjährigen Preis der Gesellschaft für Biochemie und Moleku-larbiologie (GBM). In ihrer Arbeit hatte sich die Absolventin mit einem bestimm-ten Typ der Proteinkinasen, der zweit-größten Proteinfamilie in höheren Zellen, beschäftigt. Den Preis bekam sie aus den Händen von Professor Gaestel, der Profes-sor Dr. Jürgen Alves, GBM-Kontaktperson für Hannover, vertrat. Mit einem Master-abschluss können die jungen Biochemiker sowohl in der Wissenschaft als auch der Industrie arbeiten. Zur Vertiefung ihres Fachwissens und weiteren Qualifikation können sie entweder außerhalb eines Programms promovieren oder an einem PhD-Studiengang oder an einem Gradu-iertenkolleg teilnehmen. Lena Grave hat sich für die erste Möglichkeit entschieden, sie arbeitet inzwischen in Heidelberg an ihrer Promotion. tg

Biochemiker feiern ihren AbschlussLena Grave erhält Preis für die beste Masterarbeit

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Ausgezeichnete Masterarbeit: Lena Grave mit Professor Gaestel (rechts) und dr. Tiedje, die ihre Abschlussarbeit betreuten.

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Hoher Besuch in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Ihre

Königlichen Hoheiten Prinzessin Beatrice und ihre Schwester Prinzessin Eugenie von York haben am Abend des 18. Januar die Kinderklinik der MHH beehrt. Die Enkelin-nen von Queen Elizabeth II. und Töchter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson waren einer Einladung von Niedersach-sens Ministerpräsident David McAllister nach Niedersachsen gefolgt und hatten zuvor schon an den Feierlichkeiten zur Er-öffnung des rekonstruierten Schlosses in Hannover-Herrenhausen teilgenommen.

„Wir sind stolz, dass die Prinzessinnen zu uns gekommen sind“, sagt Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für

Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Die beiden Mitglieder der königlichen Fa-milie setzen sich im Vereinigten Königreich insbesondere für die Belange jugendlicher und junger erwachsener Krebspatienten ein. Professor Dr. Dirk Reinhardt, Leiter mehrerer nationaler und internationaler Leukämiebehandlungsstudien, hat an der MHH ein Projekt ins Leben gerufen, um sich für die bessere Betreuung jugendli-cher und junger erwachsener Krebspati-enten besonders einzusetzen.

Am Mittwoch waren er und sein Team dafür mit dem Niedersächsischen Krebs-preis geehrt worden. Aufgrund ähnlicher Aktivitäten und gemeinsamer Interessen haben die Prinzessinnen die kinderonko-

logische Klinik der MHH mit Ihrem Besuch beehrt.

Professor Kratz, begleitet von MHH-Forschungsdekan Professor Dr. Christo-pher Baum, führte die Gäste durch seine Klinik und ermöglichte Gespräche mit Betroffenen. „Wir bieten Kindern und Jugendlichen mit Leukämien und Tumo-rerkrankungen oder mit gutartigen Bluter-krankungen die bestmögliche Behandlung an“, erläuterte Professor Kratz. Die Klinik gehört zu den renommiertesten Kinderon-kologien in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden von den 22 Ärzten und 50 Pflegekräften mehr als 100 junge Patien-ten betreut. Dabei wurden 33 Blutstamm-zelltransplantationen durchgeführt. stz

Prinzessinnen besuchen die KinderonkologieEnkelinnen der Queen informieren sich über die Betreuung jugendlicher Krebspatienten

Hoher Besuch: die Prinzessinnen Beatrice und eugenie mit Professor Baum und Professor Kratz (großes Bild) undzu Besuch im spielzimmer der kinderonkologischen station.

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Vorsorgeaufwendungen werden steuerlich als Sonderausga-ben eingestuft und unter unterschiedlichen Voraussetzungenin regulierter Höhe bei der Ermittlung der Einkommensteuerabgezogen.

Steuerlich lassen sie sich in drei verschiedene Töpfe einordnen1. Altersvorsorgeaufwendungen2. Krankenversicherungsbeiträge3. Sonstige Vorsorgeaufwendungen

Entscheidend für die zeitliche Berücksichtigung ist bei allenBeiträgen der tatsächliche Zahlungszeitpunkt (sog. Abfluss-prinzip). Wird ein Beitrag des Folgejahres bereits im Dezem-ber 2012 gezahlt, entfaltet diese Zahlung bereits im Veranla-gungszeitraum 2012 ihre steuerliche Wirkung. Jedoch ist aufdie Karenzzeit von 10 Tagen zu achten, die verhindern soll,dass Zahlungsunregelmäßigkeiten um den Jahreswechsel beiregelmäßig wiederkehrenden Zahlungen nicht zu ungewolltenVerschiebungen führen.

Altersvorsorgeaufwendungen• gesetzliche Rentenversicherung• eigene kapitalgedeckte Rentenversicherung („Basisrente“)• berufsständische VersorgungswerkeSteuerlich werden die gezahlten Beiträge im Kalenderjahr 2012zu 74% (2013 zu 76%; 2014 zu 78% … ab 2025 zu 100%) als Son-derausgaben berücksichtigt, sind jedoch jährlich auf 20.000 €(Ehegatten 40.000 €) begrenzt.

Krankenversicherungsbeiträge• freiwillige und gesetzliche Krankenversicherung• private KrankenversicherungDer Gesetzgeber unterscheidet zwischen Beiträgen zur Basis-krankenversorgung und Beiträge, die Wahlleistungen wie z. B.die Chefarztbehandlung oder das Einbettzimmer beinhalten.Vollständig abzugsfähig sind die Beiträge zur Erlangung einerBasiskrankenversorgung; übersteigende Beitragsanteile werdenden sonstigen Vorsorgeaufwendungen zugerechnet und laufendaher in der Regel ins Leere.

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*Änderungen sind möglich. Stand: 1. Dezember 2012

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Tel: 05 11 / 283 77 - 51Fax: 05 11 / 283 77 - 77

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Nr. 2/2013: ET: Mi., 24. April AS: Fr., 15. März

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Peter MaaßFachanwalt für MedizinrechtBerufs-, Haftungs- und Vergütungsrecht

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Flexible und bedarfsgerechte Beschaffung durch Einkaufsgemeinschaften Universitätskliniken unterliegen ebenso wie öffentliche Krankenhäuser dem Vergaberecht. Medizinische Geräte, Verbrauchsmaterial, Dienstleistungen etc. dürfen daher nicht frei eingekauft, sondern müssen ausgeschrieben werden. Überschreitet der geschätzte Wert des zu vergebenden Liefer- oder Dienstleistungsauftrages den aktuell geltenden Schwellenwert in Höhe von 200.000 EUR, ist eine EU-weite Ausschreibung durchzuführen.

Von den öffentlichen Auftraggebern wird das Vergaberecht, das diese zu Wettbewerb und Transparenz sowie zur Gleichbehandlung der Bieter verpflichtet, häufig als zu förmlich und zu kompliziert erachtet. Dies betrifft auch Einkaufsgemeinschaften von Krankenhäusern und Universitätskliniken. Deren Zweck ist nicht zuletzt die Nachfragebündelung zur Erzielung besserer Konditionen. Gleichzeitig kann es aber unterschiedliche Bedürfnisse der Anwender oder Patienten in den Mitgliedshäusern geben. Wenn es darum geht, diesen unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung

zu tragen, erweisen sich die vergaberechtlichen Regeln auf den ersten Blick als äußerst sperrig. Denn die ausgeschriebene Leistung ist in den Vergabeunterlagen so eindeutig und erschöpfend zu beschreiben, dass alle Bewerber die Beschreibung im gleichen Sinne verstehen müssen und dass miteinander vergleichbare Angebote zu erwarten sind. Dies verpflichtet den öffentlichen Auftraggeber dazu, in seiner Leistungsbeschreibung alle kalkulationsrelevanten Umstände anzugeben und den Auftragsgegenstand grundsätzlich produktneutral zu spezifizieren. Der Bieter, der das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat, hat sodann den Zuschlag zu erhalten (§ 21 Abs. 1 VOL/A-EG: „Der Zuschlag ist auf das unter Berücksichtigung aller Umstände wirtschaftlichste Angebot zu erteilen.“). Damit kann nur ein Anbieter mit einem Produktportfolio der Gewinner der Ausschreibung einer Einkaufsgemeinschaft sein.

Jedoch kann den Bedürfnissen der einzelnen Mitgliedshäuser bei der gemeinsamen Beschaffung durch Ausschreibung einer

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Praxistipp!Bei privaten Krankenversicherungen kann es sinnvoll sein, denSelbstbehalt zu reduzieren und dementsprechend höhere Beiträgezu zahlen. Für diese kann folglich die steuerliche Entlastung imRahmen der Sonderausgaben in vollem Umfang in Anspruchgenommen werden. Der Selbstbehalt ist lediglich im Rahmen dersog. außergewöhnlichen Belastungen erst nach Übersteigen derzumutbaren Belastung und damit steuerlich selten abzugsfähig.Für die steuerliche Berücksichtigung der Beträge muss essich stets um eigene Beiträge handeln, hierzu zählen auch diesteuerfreien Beitragszuschüsse des Arbeitgebers. Ebenso geltenals eigene Beiträge, die Zahlungen für eigene Kinder, soweit fürdiese ein Anspruch auf einen Kinderfreibetrag bzw. Kindergeldbesteht. Wichtige Voraussetzung für den Abzug als Sonder-ausgaben ist die Zustimmung gegenüber der Krankenkasse zurDatenübermittlung an das Finanzamt.

Sonstige Vorsorgeaufwendungen• Kapital- (Altverträge vor 1. 1. 2005) undRisikolebensversicherung

• Arbeitslosenversicherung• Unfallversicherung• Privat- und Kfz-HaftpflichtversicherungDie sonstigen Vorsorgeaufwendungen sind auf jährlich 2.800 € jeSteuerpflichtigen begrenzt. Dieser Höchstbetrag reduziert sichauf 1.900 €, sofern der Steuerpflichtige bestimmte Zuschüsse,wie z. B. den steuerfreien Arbeitgeberzuschuss erhält.In der Regel gehen diese Beträge jedoch bei der Ermittlungder Steuer verloren. In einer Günstigerprüfung wird dieBasiskrankenversicherungmit den stark gedeckelten sonstigen

Vorsorgeaufwendungen (1.900 € bzw. 2.800 €) verglichenund nur der höhere Betrag angerechnet.

Praxistipp!Durch eine geschickte Zahlungsstrategie können diesesonstigen Vorsorgeaufwendungen zumindest alle zwei Jahresteuerlich gerettet werden. Die Beitragsfälligkeit der Kranken-versicherung sollte daher alle zwei Jahre auf eine jährlicheVorauszahlung umgestellt werden.Beispiel: Ein Ehepaar (beide angestellt), jeder zahlt jährlichjeweils 3.000 € für die Krankenbasisversicherung und fürsonstige Vorsorgeaufwendungen jährlich jeweils 1.900 €. DieSteuerbelastung beträgt 40%. Die Steuerentlastung für 2012 und2013 beträgt 4.800 € (pro Jahr 6.000 € x 40%).Durch das Vorziehen der Zahlung bis 20. Dezember 2012 derohnehin im Folgejahr zu zahlenden Krankenversicherungs-beiträge für 2013 lässt sich hier eine zusätzliche Steuererspar-nis von über 1.500 € erzielen. In 2012 beträgt die Entlastung4.800 € (12.000 € x 40%) und zusätzlich in 2013 1.520 €(3.800 € x 40%). Im Ergebnis sind im jährlichen Wechsel dieKrankenversicherungsbeiträge und im Folgejahr die sonstigenVorsorgeaufwendungen abziehbar.

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DR. WOLFGANG PEETZ (bis 2009)Fachanwalt für Steuerrecht

DR. LUTZ SONNEMANNFachanwalt für Arbeitsrecht

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Uwe Lehmann † Frank Sternberg Jörg Wisotzki Petra Becke Alexander Taube Dr. Philipp BeisteinerFachanwalt für Steuerrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht Zwangsversteigerungsrecht Fachanwältin für Familienrecht Arbeitsrecht RechtsanwaltFachanwalt für Handels- Fachanwalt für Verkehrsrecht Forderungseinzug Mediatorin Zivilrechtund Gesellschaftsrecht

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Autor:Markus DagefördeKanzlei Am Hohen UferSteuerberater,Beratung für HeilberufeAm Hohen Ufer 3A, 30159 Hannover

Flexible und bedarfsgerechte Beschaffung durch Einkaufsgemeinschaften

Rahmenvereinbarung mit mehreren Vertragspartnern (einer sog. Mehr-Partner-Vereinbarung) Rechnung getragen werden.

Bei einer Rahmenvereinbarung handelt es sich um einen Auftrag, den ein oder mehrere Auftraggeber an einen oder mehrere Unternehmen vergeben, um die Bedingungen für Einzelaufträge, die während der Laufzeit der Rahmenvereinbarung (grundsätzlich maximal vier Jahre) dann ohne Ausschreibung erteilt werden sollen, festzulegen. Bei einer Mehr-Partner-Rahmenvereinbarung müssen grundsätzlich mindestens drei Unternehmen beteiligt sein. Die Vergabe der Einzelaufträge erfolgt sodann entweder ohne erneuten Aufruf zum Wettbewerb oder nach erneutem Aufruf der Partner zum Wettbewerb (sog. Mini-Wettbewerb). Soll auf diesen Mini-Wettbewerb verzichtet werden, muss in der Rahmenvereinbarung selbst schon festgelegt werden, wann welcher Einzelauftrag an welchen der verschiedenen Rahmenvertragspartner geht.

Mit dieser Konstellation hat sich die Vergaberechtsprechung im Gesundheitswesen bereits befasst, und zwar insbesondere anhand von Rabattverträgen, die von gesetzlichen Krankenkassen ausgeschrieben worden waren. Dort war von Bietern – pharmazeutischen Unternehmen – kritisiert worden, dass über die Vergabe der Einzelaufträge letztlich der Apotheker entscheidet. Da die Rabattvereinbarung z. B. über drei identische generische Wirkstoffe geschlossen wurde, die alle drei geeignet waren, gab es auch keine medizinischen und pharmakologischen Gründe, warum der Apotheker mal das eine oder mal das andere Medikament an den Versicherten herausgibt. In der Rabattvereinbarung

war dazu nichts festgelegt worden. Das OLG Düsseldorf als Beschwerdeinstanz der für die Nachprüfung der Vergabeverfahren gesetzlicher Krankenkassen zuständigen Bundesvergabekammer hat im November 2011 jedoch entschieden, dass die allgemeinen Apothekenlieferverträge konkret genug sind, um im Vorfeld zu bestimmen, wie die Vergabe der Einzelaufträge erfolgt (Stichwort: eingeschränkte Substituierungsmöglichkeit des Apothekers etc.).

Diese Grundsätze des OLG Düsseldorf lassen sich auf den gemeinschaftlichen Einkauf mehrerer Krankenhäuser übertragen: Wenn bei der Ausschreibung einer Mehr-Partner-Rahmenvereinbarung durch eine Einkaufsgemeinschaft objektivierbare Maßstäbe für die Vergabe der Einzelaufträge definiert werden können, beispielsweise patientenindividuelle medizinische Gründe, eröffnet dies die Möglichkeit, mit mehreren Vertragspartnern Verträge zu schließen und dann flexibel – je nach Bedarf der einzelnen Mitgliedshäuser – denjenigen Partner der Rahmenvereinbarung mit der Lieferung des benötigten Produkts zu beauftragen, der dieses im Portfolio hat.

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Dr. Angela DagefördeFachanwältin für VerwaltungsrechtFachanwältin für Bau- und ArchitektenrechtLehrbeauftragte der Leibniz Universität HannoverBödekerstr. 1130161 [email protected] www.kanzlei-dagefoerde.de

Gäste und Feste info56

Sie haben 1988 an der Medizinischen Hochschule Hannover Ihr Studium der Humanmedizin abgeschlossen?

Dann sind wir Ihnen noch eine Examensfeier schuldig!

Wer heute an der MHH sein Medizinstudium erfolgreich beendet, bekommt in feierlichem Rahmen eine Zeugnis-urkunde vom Präsidenten der MHH überreicht. Klingt selbstverständlich, ist aber erst seit fünf Jahren so. Weil wir der Meinung sind, dass eine Examensfeier zum Stu-dium unbedingt dazugehört, möchten wir das feierliche Beisammensein nachholen – und zwar mit all jenen, die vor 25 Jahren ihr Examen gemacht haben.

Daher laden wir den Examensjahrgang 1988 unter dem Motto "Examen25" zu einem herbstlichen Weinfest im Oktober 2013 ein. Wenn Sie Lust haben, Ihre Kommi-litonen wiederzusehen und erneut MHH-Luft zu schnup-pern, dann melden Sie sich bitte bei uns! In den meisten Fällen wissen wir nämlich leider nicht, was aus Ihnen geworden ist oder wie Ihre aktuelle Adresse lautet. Und das möchten wir gerne ändern.

Details im Web unter www.mhh-alumni.de

oder telefonisch unter 0511 532-8007

Wir freuen uns auf Sie!

Prominente Sportler zu Gast: Dimitri Pätzold (links) und Morten Green von den Hannover Scorpions kamen am 16. Januar in die MHH-Kinderklinik, um den kleinen Patienten eine Freude zu bereiten. Das ist ihnen gelungen, denn außer ihrem Manager Marco Stichnoth brachten die Eishockey-Stars Hunderte Kuscheltiere mit. Diese hatten die Fans beim „Teddy Toss“ am zweiten Weihnachtstag im Stadion aufs Eis geworfen – plüschige Bären, Katzen, Hunde, Häschen und natürlich Scorpions-Maskottchen. Die Kinder freuten sich riesig über die Kuscheltiere und die Autogramme der Stars, Klinikdirektorin Professorin Dr. Gesine Hansen bedankte sich für die Überraschung. tg

Scorpions überraschen kleine Patienten

Kugelbahn, Kickboard und Kinderzelt

Als Christiane Runge und Melanie Sell kurz vor Weihnachten zur MHH-Kinderklinik fuhren, war ihr Auto bis unters Dach voll beladen. In der Spieloase packten sie Wickelunterlagen, Windeln, Stillkissen, Baby-Tragen, ein Bobbycar, eine Kugelbahn, ein Kick-board und jede Menge anderes Spielzeug aus. „Wir dachten, hier werden alle diese Dinge ganz bestimmt gebraucht“, sagte Melanie Sell. Und damit hatte sie recht. Die Erzieherinnen Silke Bulinski und Katja Knox freuten sich sehr über die Geschenke vom Rossmann-Versandhandel in Großburgwedel.

„Bei uns wechselt das Warensortiment sehr schnell, und wir haben nur begrenzte Lagerkapazitäten. Also musste einfach vieles raus“, erklärte Christiane Runge. Alles, was sie und ihre Kollegin mitgebracht hat-ten, war neuwertig, konnte aber nicht verkauft werden, weil beispielsweise die Verpackung be-schädigt war. Glück-licherweise hatten die beiden Frauen aus dem Rossmann-Retourenmanage-ment die Idee mit der Spende. Danke dafür! tg

Jede Menge spielzeug: Christiane Runge (links) und Melanie sell (rechts) packten die Kartons gemeinsam mit silke Bulinski (Zweite von links) und Katja Knox (Zweite von rechts) aus.

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Musik für kleine HerzenHannoversche Künstler präsentieren Benefiz-CD

Beschäftigungszimmer oder Musikstu-dio? So ganz klar war das nicht am 22.

November in der Spieloase der MHH-Kin-derklinik. Zahlreiche hannoversche Musiker waren gekommen, um die gemeinsame Benefiz-CD „HerzStücke“ zu präsentieren und einige Kostproben daraus zu geben. Mit dabei waren Piano-Rocker Andy Lee, Musik-Kabarettist Freddy Caruso, Rock-Röhre Anca Graterol, Jazzgitarrist Knut Richter, Songwriter Robby Ballhause, Blues-sänger Dete Kuhlmann, „Stadion-Stimme“ Ossy Pfeiffer, die Newcomer-Band Jeremy Bro und eine Managerin der Pop-Gruppe Marquess. Viele weitere Musiker und Mu-sikerinnen waren zwar nicht anwesend, hatten aber ebenfalls ein HerzStück zu der CD beigetragen. Alle gemeinsam wollen mit ihrem Einsatz eines erreichen: Mög-lichst viele Spenden für die beiden Vereine

Kinderherz und Kleine Herzen zu sammeln. Die Silberlinge wurden in der Weihnachts-zeit für jeweils zehn Euro in den hannover-schen Rewe- und Penny-Märkten verkauft. Der Erlös kommt in voller Höhe den Verei-nen zugute.

Initiator der Aktion ist Uwe Schreiner, Betriebsratschef bei Rewe. Er ist begeistert über das Engagement der Musiker. „Kei-ner, den wir angesprochen haben, hat sich verweigert. Selbst 96-Chef Martin Kind hat uns unterstützt.“ Auf der CD sind auch 96-Star Steven Cherundolo und einige seiner Kollegen zu hören. Ira Thorsting von den Kleinen Herzen und Hanns Werner Staude

von Kinderherz freuten sich riesig über die HerzStücke und hofften auf große Nach-frage in den Lebensmittelmärkten. Ge-nau so wie die Kinderärzte. „Bürgerliches Engagement ist für die Kinderklinik nicht nur wichtig, sondern absolut notwendig. Vieles, beispielsweise die Einrichtung von Eltern-Kind-Zimmern, wäre ohne Vereine gar nicht möglich“, betont Kinderkardio-loge Dr. Stephan Schoof. Die Vereine küm-mern sich um viele Dinge, die über die rein medizinische Versorgung herzkranker Kin-der hinausgehen. Kinderherz unterstützt vor allem den Bereich Kinderherzchirurgie, Kleine Herzen die Kinderkardiologie. tg

Viele Musiker zu Gast: die Herzchirurgen dr. thomas Breymann (unten, Zweiter von links) und dr. Alexander Horke (unten, Vierter von links) freuten sich über die Herzstücke.

Gäste und Feste info58

Dr. Angela DagefördeFachanwältin für VerwaltungsrechtFachanwältin für Bau- und ArchitektenrechtLehrbeauftragte der Leibniz Universität Hannover

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Tätigkeitsspektrum:

► Rechtliche Begleitung von Vergabeverfahren

► Prozessvertretung, Betreuung in Nach-prüfungsverfahren vor Vergabe kammern und Gerichten

► Begleitung in Vergleichsverhandlungen und Mediation

► Erarbeitung gutachterlicher Stellungnahmen

► Seminare und Schulungen

Profihost spendet für NetBook-Projekt

Ein großes Geschenk statt vieler kleiner Präsente – das ist die Idee, die hinter der Spende der Firma Profihost an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. stand. In den Vorjahren hatte das IT-Unternehmen seine Kunden mit kleinen Geschenken in der Weihnachtszeit bedacht, dieses Mal sollte es anders sein. Die Geschäftsführer Stefan Priebe, Sebastian Bluhm und Cris-toph Bluhm entschieden sich dafür, das

Geld lieber für einen guten Zweck zu spen-den. So überreichten sie Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder, am 30. November 2012 einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro. „Unsere Kunden finden das sicher auch gut“, sagte Sebastian Bluhm. „Wir werden ihnen ei-nen Weihnachtsgruß schicken und von der Spendenaktion berichten.“

Anschließend zeigte Bärbel Dütemeyer den drei jungen Männern die kinderonko-logische Station 64a und erzählte ihnen von der Situation der kranken Kinder und von der Arbeit ihres Vereins. Dieser unter-hält unter anderem einige Appartements für Eltern, finanziert ein Kunstprojekt und eine Musiktherapeutin für die Kinder und setzt gemeinsam mit der Klinikschule „Klassissimo – Aus dem Krankenzimmer in das Klassenzimmer“ um. Dank dieses Projekts können die krebskranken Kinder, beispielsweise während einer monatelan-gen Chemotherapie, per NetBook aus der Klinik heraus Kontakt zu ihren Mitschülern und Lehrern halten. Die IT-Fachleute von Profihost fanden dieses Projekt besonders spannend und signalisierten, dass sie nichts dagegen hätten, wenn ihre Spende „Klas-sissimo“ zugute kommt.

Telekomshops: Alle gemeinsam für die gute Sache

Nur wenige Tage später, am 5. Dezem-ber 2012, konnte Bärbel Dütemeyer eine weitere Geldspende entgegennehmen: Rund 6.700 Euro von der Telekomshop Vertriebsgesellschaft mbH Region Nord. Die Zuwendung ist eine wahre Gemein-schaftsleistung. Denn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der insgesamt 118 Tele-komshops in Norddeutschland haben sich daran beteiligt. Sie waren engagiert bei der Sache, nicht zuletzt, weil Marco Hamester, Vertriebsleiter der Telekomshop-Region Nord, im Vorhinein eine Telefonkonferenz mit allen Shops geschaltet hatte, bei der Bärbel Dütemeyer die Beschäftigten da-von überzeugen konnte, wie wichtig die Arbeit des Vereins für krebskranke Kinder ist. Während der anschließenden Aktion galt das Motto: Verkaufen und Gutes tun. Für den Verkauf bestimmter Produkte gab es von der Telekom Bonuspunkte, die dann umgerechnet wurden und letztlich die Spendensumme ergaben. „Das Geld kommt von Herzen. Es ist uns eine große Ehre, den Verein unterstützen zu können“, betonte Marco Hamester, der zur Scheck-

Große Geschenke für krebskranke KinderKaum ein Verein unterstützt die Kinderklinik so wie der Verein für krebskranke Kinder Hannover. Die Vorsitzende Bärbel Dütemeyer konnte gleich viermal Spenden entgegennehmen. Danke!

eine tolle Überraschung: Bärbel dütemeyer (drit-te von links) freut sich über das engagement von stefan Priebe, sebastian Bluhm und Cristoph Bluhm (von links nach rechts).

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übergabe auch die Ideengeber der Aktion, Stefan Gerke-Reineke, Telekomshopleiter in Paderborn, und Günter Stratemeier, dessen Enkeltochter auf der Station 64a behandelt worden war, mitgebracht hatte. Ebenfalls dabei war Karsta Matchulla, Ver-kaufsgebietsleiterin Hannover. Die Spende der Telekom soll in Unterhaltungselektronik für die Kinder, die manchmal sehr lange in der Klinik sein müssen, fließen. Übers Inter-net können sie sich beispielsweise mit ihren Freunden zu Hause austauschen.

Heise Medien: Unterstützung von guten Freunden

Die Heise Medien Gruppe und den Ver-ein für krebskranke Kinder verbindet eine jahrelange Freundschaft. Das Unterneh-

men unterstützt die kleinen Patienten re-gelmäßig mit Spenden. So auch im vergan-genen Dezember. Erik von Hoerschelmann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Heise, überraschte die Vereinsvorsit-zende Bärbel Dütemeyer mit rund 1.600 Euro, Das Geld war auf dem Weihnachts-basar von Heise zusammengekommen, auf dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Werbemittel gegen eine Spende kaufen konnten. Zusätzlich spendete der Verlag noch 96 MP3-Player, die bei den jungen Patienten sehr gut ankamen.

Morgenmän Franky sammelte Spenden der ffn-Hörer

Der Radiosender ffn widmete den Ni-kolaustag einem ganz besonderen Zweck: Der sendereigene Verein „Hörer helfen“ und die Bild-Aktion „Ein Herz für Kinder“ erklärten den 6. Dezember 2012 zum Spendentag und animierten die ffn-Hörer, den Verein für krebskranke Kinder Hanno-ver zu unterstützen. Dazu gehörten kurze, bewegenden Gespräche mit krebskranken Kindern und ihren Eltern, die an diesem Tag immer wieder im Programm zu hören waren.

Morgenmän Franky und sein Team hat-ten sich noch einige andere Dinge über-legt, um ihre Hörer zum Mitmachen zu bewegen – zum Beispiel eine Spenden-hotline mit Prominenten. Schon Wochen vorher konnten die Hörer den Spenden-

zweck durch den Kauf der Weihnachts-single „Wenn die Zeit kommt“ unter-stützen. Alle Erlöse aus dem Verkauf des gemeinsamen Weihnachtssongs von ffn und wingenfelder:Wingenfelder kamen ebenfalls dem Verein krebskranker Kinder zugute. Rund 230.000 Euro waren es am Ende insgesamt. Eine riesige Summe, über die sich die Vereinsvorsitzende Bärbel Dü-temeyer sehr freute. Zwecks Übergabe des symbolischen Schecks kamen Vertreter des Radiosenders und der BILD-Stiftung „BILD hilft“ in die Kinderklinik und informierten sich bei Professor Dr. Christian Kratz, Direk-tor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, über die medizinische Ver-sorgung krebskranker Kinder.

Die MHH-Kinderklinik nimmt pro Jahr etwa 100 Kinder auf, die neu an Krebs erkrankt sind. „Etwa 70 bis 80 von ihnen können wir heilen, die anderen leider nicht“, bedauerte Prof. Kratz. Für diese Kinder sei das sogenannte „Brücken-team“ sehr wichtig, das unter anderem aus Ärzten, Schwestern und Sozialpäda-gogen besteht, und versucht, den Kindern mit begrenzter Lebenszeit eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen. „Ein Ziel kann zum Beispiel sein, dass sie keine Schmerzen haben“, erklärte Professor Kratz. Das Brückenteam wird nur zu 20 Prozent von den Krankenkassen finan-ziert. Mit der Spende kann der Verein für krebskranke Kinder die Restfinanzierung ermöglichen. tg

Besuch in der Kinderklinik: stefan Gerke-Reineke, Marco Hamester und Karsta Matchulla übergeben Professor dr. Christian Peter Kratz und Bärbel dü-temeyer die spende der telekomshops.

Machen sich stark für krebskranke Kinder: sänger Kai Wingenfelder, ffn-Morgenmän Franky, Martina Krüger, Geschäftsführerin von „Bild hilft“, Professor Christian Kratz, Bärbel dütemeyer, Bettina Böttcher, Vorstandsmitglied des ffn-Vereins „Hörer helfen“, und Ina tenz, ffn-Programmdirektorin.

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Medizin zum MitmachenFaszination Forschung: Buntes Programm lockt beim Tag der offenen Tür 5.000 Besucher in die MHH

Welch Andrang: 5.000 Gäste ha-ben am 24. November den Tag der offenen Tür genutzt, um

einen Blick hinter die Kulissen der MHH zu werfen. Ärzte, Wissenschaftler, Aus-bilder, aber auch Studierende und Schü-ler präsentierten Medizin zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen. „Allen, die mitgeholfen haben, dass dieser Tag ein solcher Erfolg geworden ist, gilt ein besonderer Dank“, sagte MHH-Sprecher Stefan Zorn. „Erst dank ihres Engage-ments – für viele in ihrer Freizeit – konnte sich die Hochschule in ihrer ganzen Band-breite präsentieren. Sie haben diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis für die Be-sucher werden lassen.“

Wie kann man Spenderlungen so transportieren, dass sie in einem deutlich besseren Zustand beim Empfänger an-kommen? Das neue Organ-Care-System in Aktion mit einer Schweinelunge zeigten die Experten der Klinik für Herz,- Thorax,-

Transplantations- und Gefäßchirurgie. Wie Molche und Spinnen bei der Nerven-regeneration nach schweren Verletzungen und bei der Wundheilung helfen können, erklärten die Forscher der Klinik für Plasti-sche,- Hand- und Wiederherstellungschir-urgie. Dazu stellten sich die Studiengänge Human- und Zahnmedizin und vier MHH-Schulen vor.

„Die Welt unter dem stärksten Vergrö-ßerungsglas“ erwartete die Besucher bei einer Führung zum Elektronenmikroskop. Besonders beliebt waren auch die Führun-gen der Neurochirurgie und der Anato-mie. Einblicke in die praktische Arbeit des Teams des Rettungshubschraubers Chris-toph 4 bekamen die Besucher ebenfalls. Rettungsassistent Marc Lüpkemann zeigte und erklärte ihnen das Innenleben des Hubschraubers und berichtete über ver-schiedene Einsätze. Oliver Diederich (43) aus Ronnenberg fand das interessant und spannend. „Ich bin erstaunt darüber, was

... bei den Geruchsproben für die Großen, ...

... bei Versuchen für die Kleinen ...

... oder der demonstration des Lungentrans-portsystems OCs.

Vielfältiges Programm: Ob bei der Führung zum Rettungshubschrauber ...

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so geht das: Leon sieg (links) demonstriert

den Gästen den einsatz einer simulationspuppe

in der Ausbildung.

Medizin zum MitmachenFaszination Forschung: Buntes Programm lockt beim Tag der offenen Tür 5.000 Besucher in die MHH

alles in die Maschine passt und was das Team alles dabei hat.“

Zwischen Schrauben, Gips und High-tech bewegen sich Unfallchirurgen und Orthopäden bei ihrer Arbeit – die Experten gaben Einblicke in neueste OP-Methoden und boten wieder den beliebten Gipskurs für jedermann. Josephina (12) ließ sich spa-ßeshalber einen Arm eingipsen: „Ich bin mit meiner Freundin und ihrer Familie hier. Wenn ich zu Hause bin, will ich meiner Mutter weismachen, dass ich einen Unfall hatte.“ Um die Behandlung von Parkinson, Schmerzen und Depressionen durch Neu-romodulation ging es am Stand der Klinik für Neurochirurgie. Die Neurologen klärten über die Behandlung von Multipler Skle-rose auf, die Kardiologen über die neueste Generation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren.

Welche genetischen Risikofaktoren das Immunsystem auf Abwege bringen, erfor-schen die Experten der Immunologie. Au-

ßerdem stellten die beiden Exzellenzcluster zur regenerativen Medizin und zum Thema Hören ihre Arbeit vor. Am Stand des Insti-tutes für Sportmedizin konnten die Besu-cher ihre Fitness testen. Außerdem wartete HAINS, der Hannoversche Anästhesie-, In-tensiv- und Notfallsimulator – hier lernen Studierende, wie sie auf Zwischenfälle im OP, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, richtig reagieren.

Dicht umlagert waren auch die Stände der MHH-Schulen für Berufe im Gesund-heitswesen. „Klasse, dass hier auch so viele Schüler sind“, meinte etwa die 17-jährige Nicole. Sie will vielleicht eine Ausbildung machen. „So kann ich gleich erfahren, wie es in den Schulen wirklich zugeht.“ Ein besonderes Angebot hielt die OTA/ATA-Schule bereit. Weil kurz nach dem Tag der offenen Tür Bewerbungstermine folgten, bot Kursleiter Eric Masur den jungen Leu-ten ein Bewerbungstraining an.

sc/tg/bb/stz

Leckere selbst gebackene Kekse verkauften die Mitarbeiter der „Freiwilligen dienste“ zugunsten der MHH-Kinderklinik. 250 euro kamen zusammen, dafür gab es zehn discman und viele Cds mit Hörspielen und Musik für die kranken Kinder.

Petrischalen bei den Mikrobiologen, ...

... ein Gipskurs bei den unfallchirurgen und ...

... anatomische studien am Modell.

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Michaela Schaffrath steht als Schau-spielerin und Moderatorin im Ram-

penlicht, zurzeit im Neuen Theater in Han-nover. Ihre Popularität nutzt sie aber auch für ehrenamtliches Engagement – zum Bei-spiel für die dsai, die Patientenorganisation für angeborene Immundefekte. Mit Max und Paul, neun Monate und fünf Jahre alt, wirbt sie in der pädiatrischen Immundefekt-ambulanz der MHH für mehr Öffentlichkeit und Aufklärung über diese Krankheit. Die betroffenen Kinder leiden unter schweren oder wiederkehrenden Infektionen wie Lungenentzündungen oder Hinhautent-zündungen. Viele der betroffenen Kinder brauchen eine Knochenmarktransplanta-tion. „Eine frühe Diagnose ist das A und O bei dieser Erkrankung, damit die Kinder ein möglichst normales Leben führen kön-nen“, erklärt Michaela Schaffrath.

Die gelernte Kinderkrankenschwester weiß, wovon sie spricht – zehn Jahre lang hat sie in ihrem Beruf auch immunkranke

Kinder betreut. Seit August 2012 ist sie Schirmherrin der dsai. „Wir setzen uns auch für die Aus- und Weiterbildung von Ärzten ein, damit dieses Krankheitsbild bekannter wird“, sagt sie. Es sei wich-tig, mehr Ärzte mit ins Boot zu holen. In Deutschland werden 3.500 Patienten mit angeborenen Immundefekten behandelt, in der Mehrheit Kinder. Die Dunkelziffer aber liegt nach Einschätzung von Professor

Dr. Ulrich Baumann, Oberarzt in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergolo-gie und Neonatologie, bei etwa 100.000 bundesweit. „Es gibt sieben Immundefekt-ambulanzen in Deutschland, das ist viel zu wenig“, kritisiert der Kinderarzt. Max und Paul allerdings haben Glück gehabt – sie werden wie etwa 160 andere Kinder regel-mäßig in der Immundefektambulanz der MHH behandelt. sc

Mehr Aufklärung über angeborene ImmundefekteSchauspielerin Michaela Schaffrath setzt sich für kranke Kinder ein

Michaela schaffrath und Prof. dr. ulrich Baumann mit Paul (5) und Max (9 Monate).

Wenn die Krankenhausfinanzierung nicht reformiert wird, droht der Kol-laps in den Kliniken – darin sind sich Geschäftsführungen sowie Perso-nal- und Betriebsräte in deutschen Krankenhäusern weitgehend einig. Um sich über die aktuelle Situation im Gesundheitswesen aus erster Hand zu informieren, besuchte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke, Gregor Gysi, den Personalrat der MHH. Er beklagte die kom-plette Ökonomisierung des Gesundheitswesens. „Das ist der falsche Weg!“ Es ginge zwar nicht ganz ohne Ökonomie, aber sie dürfe nicht an erster Stelle stehen. „Mehr Effizienz ist in Ordnung, aber medizinische Versorgung muss von der Krankheit abhängen und nicht vom Geldbeutel.“ Außer-dem plädierte er gegen eine Privatisierung von Krankenhäu-sern. „Öffentliche Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand“, sagte Gysi. „Wir freuen uns, dass sich Politiker aus Berlin auch mal die Auswirkungen der unzureichenden Krankenhausfinanzie-rung aus Sicht der betroffenen Beschäftigten anhören und in unserem Sinn aktiv werden wollen“, betonte Simon Brand-maier, MHH-Personalratsvorsitzender. sc

Gysi besucht MHH-Personalrat

Wenn Heiner Hild in die MHH kommt, hat er Gutes im Gepäck. So auch kurz vor Weihnachten: Der Vorstandsvorsitzende der Erich- und Emmy-Hoselmann-Stiftung überbrachte Professor Dr. Michael Manns einen Scheck in Höhe von 23.000 Euro. Als der Unterneh-mer Erich Hoselmann Ende der sechziger Jahre an Krebs starb, be-schloss seine Witwe Emmy, mit einem Großteil des Vermögens im Gedenken an ihren Mann eine Stiftung zu gründen. Stiftungsziel ist die Unterstützung von Medizin und Forschung. „Die MHH liegt uns schon immer besonders am Herzen“, betonte Hild bei der sym-bolischen Scheckübergabe. So sehr, dass im Laufe der Jahre bereits mehr als eine Million Euro in die MHH geflossen ist.„Die Hoselmann-Stiftung gehört zu den großen und ganz treuen Förderern der MHH – dafür können wir uns gar nicht genug be-danken“, betonte Professor Manns, Direktor der Klinik für Gast-roenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. Damit Hild auch einen Eindruck von der Arbeit an der MHH be-kommen konnte, führte ihn Professor Manns durch den neuen Sonografie-Bereich. „Öffentliche For-schungsförderungen wie durch die DFG oder die EU sind für uns wichtig“, betonte Manns, „aber ge-nauso bedeutend ist die Unterstützung von priva-ten Stiftungen.“ stz

Eine ganz treue Stiftung

„die MHH liegt uns am Herzen“: Heiner Hild (links) übergibt Professor Manns ei-nen scheck.

Gregor Gysi zu Besuch beim MHH-Personalrat.

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